Wahre Gefühle von backfranz (Wenn ungeahnte Gefühle das Leben durcheinander bringen) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Stöhnend, schlug er die Augen auf. Was für eine Nacht. Der letzte Gig der Tour, wurde am Vorabend ordentlich und würdig gefeiert. Kein Tropfen Alkohol war noch übrig, dafür hatte André schon gesorgt. „Oh man, ich werd langsam wirklich zu alt dafür.“ Tobi schüttelte den Kopf. Bereute dies aber im gleichen Augenblick, denn ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Kopf und eine leichte Übelkeit machte sich in seiner Magengegend bemerkbar. Er schaute sich im Zimmer um und bekam einen Schreck. Wie, zur Hölle, sah dass denn hier in diesem Hotelzimmer aus? Leere Wodkaflaschen lagen auf dem Boden rum, ausgekipptes Bier hatte sich auf dem hellen Teppich verteilt und hinterließ hässliche gelbe Flecken. Neben ihm lag Frank. Dieser schien noch tief und fest zu schlafen. Eingehend mussterte Tobi, wie sich der Brustkorb von Frank hob und senkte. Friedlich sah er aus. Tobi musterte das Gesicht des Schlagzeugers. Er war fasziniert von den markanten Linien, die Frank zu etwas besonderem machten. Sie kannten sich nun schon eine halbe Ewigkeit. Kurz nachdem Tobi die Geige bei Fiddler's Green übernommen hatte, stieß auch Frank dazu. Er übernahm das Schlagzeug. Das Beste, was der Band passieren konnte, wie Tobi fand. Franks Schlagzeugspiel war einzigartig. Die Lockerheit, mit der er spielte als wäre es eine Nebensächlichkeit, und die Energie, die er mit seinem Spiel erzeugte, es war unglaublich. Tobi erschrak. Neben ihm regte sich Frank, schnell löste er seinen Blick von Franks Brust. … „Guten Morgen.“, kam es leicht krächzend aus Franks Richtung. „Guten Morgen“, lächelnd blickte Tobi in Franks Gesicht und was er in dessen Augen sah, ließ sein Herz schneller klopfen. Es war eine Mischung aus Bewunderung und vielleicht sogar ein gewisser Hunger. Frank blickte sich um, „was ist denn hier passiert?“ Schulterzuckend kam die Antwort „Tourabschluss!“ Ein Lachen erklang. „Stimmt ja.“ „Hm ja.“ „Was für eine Nacht.“ Nickend blickte Tobi die leeren Flaschen an. „Rainer wird nicht begeistert sein.“ „Oh je, der Arme.“ Tobi stellte sich das Gesicht des Bassisten vor, bei dem Telefonat, welches er am Montag sicherlich mit der Hotelleitung zu führen hatte. Kopfschüttelnd schwang er seine Beine über den Rand des Bettes. Im Aufstehen hielt er plötzlich inne und schaute an sich herunter und erschrak abermals. Was zur Hölle war in der Nacht passiert? Ungläubig blickte er auf seinen nackten Körper, überall waren Spuren, die auf eine heiße Nacht hindeuteten. Seine Brust war übersäht mit Bissspuren. Seine Gliedmaßen taten weh und irgendwie hatte er total wackelige Beine als er sich aufrichtete. Er wickelte sich das Bettlaken um die Hüfte und schaute hilfesuchend zu Frank. „Frank, was zur Hölle ist hier passiert?“ Frank schaute nicht minder entsetzt auf Tobis Oberkörper. „Tobi, ich weiß es nicht.“ Er blickte unter seine Decke und wurde blaß. Der Ausdruck auf seinem Gesicht, als er dem Geiger wieder in die Augen schaute sprach eindeutig Bände. Panisch fing Tobi an, im Zimmer hin und her zu laufen. „Das darf nicht, sein.“ Er schüttelte den Kopf, dann blickte er sich, nach seiner Kleiung suchend, im Zimmer um. Als er nach einer Weile alles zusammengefunden hatte verschwand er, ohne einen Ton zu sagen unter die Dusche. In was für eine Situation hatte er sich da nur wieder gebracht. Er legte das Laken zur Seite und stellte dann das Wasser auf heiß. Er musste sich das offensichtlich Geschehene vom Körper waschen. Wie konnte das nur passieren, fragte er sich zum wiederholten Male. Ja klar, er fand Frank gutaussehend für einen Mann, aber verdammt er war doch nicht schwul. Er hatte seiner langjährigen Freundin gerade erst einen Heiratsantrag gemacht und ihr versprochen, dass er nicht mehr fremdgehen würde. Und nun? Nun stand er hier mit Bissspuren auf seinem gesamten Oberkörper, wie sollte er das Nicole erklären? Er stellte sich unter den heißen Wasserstrahl und versuchte das Geschehene von seinem Körper zu waschen. Natürlich ohne Erfolg. Die eindeutigen Spuren blieben. Nach ungefähr zehn Minuten stellte er das Wasser ab. Er putzte sich die Zähne und wickelte sich das Handtuch, nachdem er sich abgetrocknet und angezogen hatte, um den Kopf. So verließ er das Bad, um einem völlig nakten Frank, der seinerseits gerad im Begriff war, sich ein Laken um die Hüften zu binden, in die Arme zu laufen. Frank, völlig überrascht, verlor das Gleichgewicht. Hilfesuchend griff er nach Tobis Arm, um sich festzuhalten und gemeinsam fielen sie auf das Bett und Tobi lag nun auf Frank. Ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Und da traf ihn ein Blick, aus warmen braunen Augen und mit einem Mal bekam er kaum noch Luft. Sein Herz begann wie wild zu rasen und er konnte Frank ansehen, dass es diesem auch nicht besser erging. Nach einer gefühlten Ewigkeit versuchte sich Tobi wieder aufzurichten, gab diesen Versuch aber auf, denn er hatte jegliche Kraft verloren. Hilflos lag er auf Frank, unfähig auch nur einen Finger zu bewegen. Und da passierte es wieder. Braune Augen, schauten ihm direkt entgegen. Es war um Tobi geschehen. Langsam senkte er sein Gesicht, immer weiter auf Frank hinab. Bis sich ihre Lippen berührten. Ganz sanft, zögerlich. Ein Kribbeln durchfuhr Tobi als er spürte, wie Frank versuchte sich mit seiner Zunge einen Weg zu bahnen. Unfähig auch nur einen Gedanken zu verschwenden, öffneten sich seine Lippen, wie von allein und ein forschender Tanz zweier Zungen begann. Erst langsam und zögernd, und dann immer schneller und wilder. Sie konnten nicht von einanander lassen, es war wie ein Rausch. Irgendwann genügten ihnen die Lippen nicht mehr, Tobi wollte Franks Körper mit seinen Händen fühlen. Er richtete sich auf und begann Franks Körper zu erforschen. Er streichelte Franks Brust und fuhr dann quälend langsam den Bauch entlang. Bis er an die empfindsamste Stelle kam. Er beugte sich zu Frank und gab ihm einen weiteren Kuss auf den Mund. Er spührte, wie Frank unter seinen Fingern immer härter wurde und es machte ihn unglaublich an, zu wissen, welche Macht er über dessen Körper hatte. So hatte Tobi noch nie gefühlt. Mit seiner Verlobten war es auch immer schön, aber dieses intensensive Gefühl hatte er mit ihr nie erlebt. Seine Verlobte. Plötzlich, als wenn jemand einen eiskalten Eimer voll Wasser über ihn ausgeschüttet hätte, war er wieder vollkommen in der Realität. Was zur Hölle taten sie da? Frank, überrumpelt von Tobis plötzlichem Stimmungsumschwung, blickte Tobi an und plötzlich wurde auch ihm bewusst, was sie da gerade getan hatten. „Oh, mein Gott, Frank. Was machen wir hier?“ „Ich weiß es nicht.“, kam die verwirrte Antwort. Ein Klopfen an der Tür riss sie aus der Situation. Frank, der sich als erstes im Griff hatte, machte schnell einen Schritt ins Badezimmer. Dort stellte er die Dusche an und überließ es Tobi, den anderen die Tür zu öffnen. Dieser ließ widerwillig Stefan und Rainer ins Zimmer. Ungläubig blickten sie die trockenen Flecken auf dem Teppich an. Rainer schüttelte den Kopf und verließ das Zimmer. Man, konnte ihm im Gesicht ansehen, was ihm für Gedanken durch den Kopf schossen. Er würde sich nun am nächsten Tag wieder mit der Hoteldirktion rumschlagen müssen. Diese Erklärungen, was da passiert war, hingen ihm schon zum Hals raus. Jedes mal musste er ausbaden, was einer der Bandmitglieder angestellt hatte. Stefans fragender Blick veranlasste Tobi, rot anzulaufen, etwas das ihm schon seit Jahren nicht mehr passiert war. „Tobi, sag mal was ist hier passiert? Und warum seid ihr noch nicht fertig? Wir wollen gleich los.“, nach eine kurzen Pause „... und ihr habt noch nicht mal Koffer gepackt.“ „Äh ...“, noch röter als zuvor antwortete Tobi kleinlaut „... wir haben verschlafen!“ „Ja, das seh ich. Und was ist hier passiert?“ „Du Stefan, daran kann ich mich ehrlich gesagt nicht erinnern.“ „Oh man, ihr habt es also mal wieder maßlos übertrieben.“ „So könnte man es wohl auch nennen. Ich habe keine Ahnung, wann wir ins Bett sind oder wann die Letzten aus unserem Zimmer verschwunden sind.“ Kopfschüttelnd ging Stefan zur Badezimmertür und klopfte. „Frank, mach hin wir wollen in fünf Minuten los.“ Als Antwort konnte man nur ein fluchendes Murmeln hören. Tobi blickte sich hilflos um, er wusste nicht, wo er zuerst anfangen sollte aufzuräumen. Nach kurzem zögern ging er zu seinem Koffer und zog eine Plastiktüte hervor und fing an den Müll, der im Zimmer verstreut lag aufzusammeln. Als er am Bett ankam stockte er. Unter seinem Bett lagen zwei benutze Kondome. Er atmete tief ein und schaute ob Stefan guckte, bevor er diese blitzschnell in der Tüte verschwinden ließ. Wenigstens hatten sie sich geschützt, soweit hatten sie dann anscheinend doch noch mitgedacht. In was für eine Situation hatten sie sich da bloß wieder gebracht. Kopfschüttelnd sammelte er weiter den Müll auf. Nach und nach wurde das Zimmer wieder betretbar. Als der ganze Müll aufgesammelt war begann Tobi seinen Koffer zu packen. Stefan hatte sich, verabschiedet mit den Worten, dass sie in spätestens zwanzig Minuten losfahren wollten und sie sich doch bitte beeilen sollten. Er packte gerad seine Schuhe in den Koffer als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Erschrocken blickte er sich um und sah Frank über sich stehen. Tobi hatte nicht bemerkt, wie sich die Tür von Bad öffnete und Frank, nun auch frisch und voll bekleidet das Bad verließ. In seiner Hand hielt er die Waschutensilien von Tobi. „Hier bitte.“ „Oh, danke.“, bedankte sich Tobi mit einem leicht verschobenen Grinsen. „Frank, beeil dich, die warten schon da unten auf uns.“ „Ja, ich habe es gehört. Zum Glück hab ich meinen Koffer nicht weiter ausgepackt.“ „Ja, im Gegensatz zu mir.“ Leicht lächelnd dreht sich Frank um und verstaute seine restlichen Sachen in seinem Koffer. Da stand Tobi auch schon neben ihm, bereit das Zimmer zu verlassen. Mit einem kurzen Blick, ob alles eingepackt war, verließen sie das Hotel und liefen nebeneinder zum Tourbus, als ob nichts passiert wäre. In stillschweigender Übereinkunft, dass das was da passiert war nie wieder angesprochen werden würde. Kapitel 2: ----------- Frank lief wie gehetzt durch seine Wohnung. Der Tourabschluss war nun schon über zwei Monate her. Trotzdem ließen ihn die Bilder, von den Geschehnissen, am Morgen danach, nicht los. Er konnte nicht begreifen, was da mit ihnen passiert war. Klar, er fand Tobi attraktiv und mochte ihn über alle Maßen, aber er wusste auch, dass sein Freund verlobt war. Daher stand es für ihn schon immer außer Frage sich mit ihm einzulassen oder auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden. Natürlich wusste die Band, dass er an Männern interessiert war. Er stand dazu und es war für keinen seiner Kollegen ein Problem. Er hatte von Anfang an klargestellt, dass es für ihn ein Tabu war, sich mit Kollegen einzulassen. So hatte es ihn völlig kalt erwischt, als er da am Morgen, nackt neben Tobi im Bett lag. Er wusste noch immer nicht, was in der Nacht wirklich passiert war. Und mit Tobi gesprochen hatte er seit diesem Morgen auch nicht mehr. Der Fahrt nach Hause war an diesem Tag ungewohnt still gewesen. Weder Tobi noch er selbst hatten auf der Fahrt nach Nürnberg einen Ton gesagt. Nach einen kurzen Verabschiedung machte er sich auf den Weg Richtung München und das war jetzt genau neun Wochen her. In dieser Zeit versuchte er seine Gedanken zu ordnen und seinen anderen Verpflichtungen nachzukommen. Er hatte zur Zeit sehr viele Schüler, die bei ihm Schlagzeugunterricht nahmen, so war er in dieser Zeit abgelenkt und konnte nicht ins Grübeln verfallen. Abends jedoch sah es anders aus. Wenn er sich mit einem Bier hinsetzte, dann dachte er an Tobi. Und das in einer Art und Weise, wie er es sich immer verboten hatte. Immer und immerwieder fragte er sich, wie es zu einer solchen Situation kommen konnte. Und der Blick, dieser unverschämt sexy Blick von Tobi. Dieses Bild hatte sich in sein Hirn gebrannt, unmöglich zu vergessen. Jetzt stand er da und blickte hinaus auf die kleine Seitenstraße, in der er wohnte. Hunderte Kilometer entfernt von Tobi. Naja, es war wahrscheinlich auch das Beste so. Vergessen, was dort passiert war und weiter machen wie vorher. Wenn es denn nur so einfach wäre. Er blickte hinaus und entschied sich noch eine Runde zu joggen, das half ihm immer. Joggen bis zum Umfallen, bis die Muskeln brannten. Dann konnte er gut einschlafen, zumindest war das so, bis vor neun Wochen. Jetzt lag er stundenlang wach und dachte an den blonden Geiger und wenn er dann einschlief träumte er, wie Tobi ihn küsste und streichelte. Es war einfach nicht zum aushalten. Wie sollte er dem Geiger nur gegenübertreten? In zwei Wochen ungfähr wollten sie sich zur Albumbesprechung treffen und er musste es bis dahin schaffen seine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen. Wie das funktionieren sollte, war ihm schleierhaft und er fragte sich, wie es Tobi ging. Dachte dieser auch ständig an diesen Morgen? Tobi blickte in den Spiegel. Seine Augen waren ausdruckslos, ohne jede Spur von Freude. Seine Verlobte, Nicole, mit der er seit über zehn Jahren zusammen war, war über das Wochenende, mit den Kindern, zu ihren Eltern gefahren. Da er an diesem Wochenende den Geigen-Workshop hatte, konnte er nicht mit ihr mitfahren. Eigentlich war er auch ganz froh darüber. Seit der Sache mit Frank konnte er ihr nicht mehr in die Augen gucken. Er fühlte sich so schäbig. Was hatte er sich nur gedacht. Das was da in der Nacht passiert war, konnte er ja noch auf den Alkohol schieben, zumal er auch garnicht wusste, was da nun passiert war oder nicht, aber der Kuss und dass darauf folgende war einfach nicht zu entschuldigen. Genau, er hatte garnicht gedacht, er hatte nur gehandelt und genau das war das Problem. Er ist seinen Gefühlen gefolgt und genau das machte ihm so zu schaffen. Warum zum Teufel hatte er Frank geküsst und warum wurde ihm bei dem Gedanken heiß? Die Antwort auf diese Frage wollte er sich selbst nicht beantworten. Frank, dieser Name schwirrte ihm seit genau neun Wochen ständig im Kopf herum. Sein Lächeln, diese wunderschönen braunen Augen. Wir er sie doch vermisste. Erschrocken hielt er inne, nein, nicht wieder an ihn denken. Er musste diese Gefühle unbedingt unter Kontrolle bringen. Er dachte an Nicole und die beiden Kinder. Wie sie ihn, wie immer, freudestrahlend begrüßt hatten und er seitdem jeden Tag aufs Neue so tat wäre alles beim Alten. Er war so froh, dass er nun etwas Zeit für sich hatte. Nicole würde frühstens in zwei Stunden anrufen und seine Schüler würden auch erst am Nachmittag mit ihm rechnen, so konnte er sich jetzt noch seinen Gedanken nachhängen, welche wie so oft in der letzten Zeit mit Frank zu tun hatten. Er grübelte, über die Nacht und was da geschehen war. Ganz nebulös glaubte er sich zu erinnern, dass sie, an diesem Abend, sehr spät oder eigentlich schon früh, im Hotel ankamen, Albi, Andre und Pat kamen noch mit auf sein und Franks Zimmer, dort leerten Sie zu fünft die Wodkaflaschen und einige Flaschen Bier. Soweit konnte er es langsam wieder rekonstruieren. Er wusste auch, dass Pat dann als erstes sein eigenes Zimmer aufsuchte. Andre füllte ständig ihre Gläser nach und so wurden die Flaschen immer leerer und die Erinnerungen wurden immer schemenhafter. Nach einiger Zeit verließen auch Andre und Albi das Zimmer, so, dass schließ Frank und er allein waren. Sie tranken noch die restlichen Flaschen Bier aus. Jetzt erinnerte er sich wieder. Ja genau, Frank lag schon auf dem Bett und er Tobi saß auf dem Stuhl gegenüber. Als er sich dann auch hinlegen wollte, schwankte er beim aufstehen so stark, dass Frank ihn festhalten musste. Er weiß noch, wie Frank ihn aufs Bett zog, damit er nicht umkippte und auf dem Boden landete. Dafür allerdings in Franks Arme. Tobi legte seinen Kopf an Franks Schulter und irgendwann fing dieser an ihm den Rücken zu streicheln, ob bewusst oder unbewusst konnte Tobi nicht mehr sagen. Er wusste nur, dass ihm ein Schauer über den Rücken ran und er sich noch dichter an Frank drengte. Er fing an mit seinen Lippen Franks Hals zu küssen und mit der Zunge die Konturen seines Mundes nachzufahren. Frank seinerseits ließ nun die Hände unter Tobis Kleidung gleiten. Irgendwann waren ihnen die Kleidungsstücke im weg, so, dass sie sich entkleideten, jeden Zentimenter vom Körper des anderen erkundeten, erst mit den Händen und später mit den Lippen. Jetzt erinnerte er sich, wie er sich auf dem Rücken legte und Frank seine Männlichkeit in den Mund nahm und ihn verwöhnte, so sehr, dass alles um ihn herum in einem tiefen Meer der Lust versank. Auch das reichte ihnen irgendwann nicht mehr, sie wollten sich so nahe sein, wie es ging. Da Tobi keinerlei Erfahrung hatte, was den Sex zwischen Männer betraf, überließ er Frank die Führung. Frank beruhigte ihn und machte ihm klar, dass er sich vollkommen entspannen müsse. Vertrauensvoll lehnte sich Tobi an Frank und ließ sich verwöhnen. Tatsächlich entspannte er sich soweit, dass Frank es langsam wagte, erst mit einem Finger und später mit zwei, seine dunkle Höhle zu erkunden. Sanft und ohne Eile wurde er immer weiter geweitet, bis Frank mit drei Fingern eindringen konnte. Er wurde verwöhnt und gestreichelt, so spürte er den vierten Finger garnicht und protestierte sogar, als sich Frank zurückzog, um sich einen Kondom überzustreifen. Dann war er auch schonwieder da. Sanft drang Frank wieder mit seinen Fingern ein, während er mit der Zunge die Öffnung verwöhnte, was Tobi zun unkontollierbaren Stöhnen brachte. Als es Frank nich länger aushielt, drang er vorsichtig in Tobi ein. Erst ein Stück und dann langsam immer weiter, bis er in voller Länge eingedrungen war. Langsam begannen sie sich in gleichen Rhythmus zu bewegen. Erst langsam und dann immer schneller. Tobi war so erregt, dass er von sich aus das Tempo immerweiter erhöhte, bis sie zu einem schnellen Rhythmus gelangten, der sie beide gleichermaßen in einen Rausch brachte, aus dem es kein Entrinnen mehr gab. Sie liebten sich und kamen zusammen zu einem, für beide bis dahin nie dagewesenden, explosionsartigen Höhepunkt, der alles andere vergessen ließ. Erschöpft lagen sie eng umschlungen da. Irgendwann, nachdem sie in leichtem Dämmerschlaf vor sich hin träumten, bemerkte Tobi, wie Frank immer unruhiger wurde und auch merkte er, wie sich in seiner Leistengegend etwas regte. Während es beim ersten Mal noch vorsichtig und sanft war, fielen sie beim zweiten Mal regelrecht übereinander her, diesmal gab es keine Grenzen und keine Vorsicht. Bis sie ein weiteres Mal gemeinsam den Gipfel der Lust erklommen und dann endgültig in tiefem Schlaf versanken. Tobi seufzte und mit einem Blick auf die Uhr stellte er fest, dass nun bald der Anruf von Nicole erfolgen müsste. Nachdem er sich nun an alles erinnerte, waren alle Zweifel beseitigt. Ja, er hatte mit Frank geschlafen und das nicht nur einmal und es hatte ihm gefallen. Was sollte er jetzt tun, mit einem verzweifelten Blick schaute er sich sein Heim an. Das Heim, welches er sich zusammen mit Nicole und den Kindern aufgebaut hatte. Wollte er dies alles aufgeben? Immerhin hatte Frank klargestellt, dass er keinerlei Interesse an an einem Beziehung zu einem Bandmitglied hatte. Was sollte nun werden? Er wusste es nicht. Egal wie er sich entschied, jemand würde leiden. Konnte er das Nicole und den Kindern antun? Nein, er hatte ihr doch versprochen, dass er sie nie mehr verletzen und fremdgehen würde. Er konnte es ihr einfach nicht sagen. So beschloss er dieses Erlebnis zu vergessen, so gut es eben ging. Das Telefon begann zu klingeln. Das konnte nur Nicole sein. Lächelnd nahm er das Gespräch entgegen. „Hallo?“ „Guten Tag, Herr Heindl?“, statt der erwarteten weiblichen Stimme, sprach am anderen Ende eine männliche, die er noch nie gehört hatte. „Ja?“ „Herr Heindl, hier spricht Kommisar Schulz.“ Erschrocken umfasste Tobi den Hörer fester. „Herr Heindl?“ „Ja?“ „Ich muss Ihnen mitteilen, dass Ihre Verlobte und Ihre Kindern einen Autounfall hatten.“ „Was sagen Sie da? Autounfall? Wie geht meiner Verlobten und den Kindern?“ „Herr Heindl, den Kindern geht es gut, sie sind zur Beobachtung im Krankenhaus, aber Sie können sie morgen abholen.“ „Oh, Gott sei Dank. Aber was ist mit Nicole?“ „Herr Heindl, Ihre Verlobte ist bei dem Autounfall von der Straße abgekommen. Sie hat die Kontrolle über das Fahrzeug verloren und ist mit der Fahrerseite gegen einen Baum geprallt.“ „Was sagen sie da? Wie geht es ihr?“ „Nun Herr Heindl, zum jetztigen Zeitpunkt können wir leider noch nicht viel sagen. Es steht allerdings außer Zweifel, dass ihr Zustand sehr kritisch ist. Ich bitte Sie daher so schnell wie möglich ins Krankenhaus zu kommen. Haben Sie jemanden, der Sie begleiten kann?“ „Ja, habe ich. Ich mache mich sofort auf den Weg.“ Nachdem der Kommisar die Krankenhausinformationen durchgegeben hatte, legte Tobi auf und brach auf dem Boden zusammen. Sein ganzen Leben fiel aufeinmal zusammen. Vor Ihm lag nur noch ein Haufen Schutt und Asche. Wie konnte das nur passieren, er wollte sich doch ein Leben mit dieser Frau aufbauen und nun lag sie im Krankenhaus und nach Angaben des Polizisten sah es sehr kritisch aus. Tobi saß auf dem Fußboden und weinte hemmungslos. Nach einer Weile griff er wieder nach dem Telefon, er musste seine Kollegen aus er Musikschule anrufen, einer von Ihnen musste den Workshop übernehmen. Danach rief er seinen Kumpel an, der sollte ihn ins Krankenhaus zu Nicole fahren. Nachdem auch dieses Telefonat erledigt war saß er zusammen gesunken auf dem Boden. Sein Kopf lag auf seinen angezogenen Beinen. Er wollte reden. Und nahm abermals das Telefon in die Hand und fing an die Vorwahl von München einzugeben. Frank, mit ihm konnte er immer reden. Nein, konnte er nicht. Nicht Franks Stimme, das wäre in dem Augenblick zu viel gewesen. Er sehnte sich nach ihm. Tobi brauchte Frank, aber er wusste nicht, wie dieser zu ihrer Situation stand. War Frank genauso verwirrt wie er? Fühlte er ähnlich? Erschrocken hielt Tobi inne. Was dachte er da nur? Nicole lag im Krankenhaus und er sorgte sich um die Gefühle von Frank? Nein, er würde ihn nicht anrufen. Allerdings wählte er die Nummer von Rainer, einer aus der Band musste wenigstens Bescheid wissen. Dann ging er duschen, denn so konnte er nicht ins Krankenhaus fahren. Er hatte noch eine halbe Stunde Zeit bevor sein Kumpel ihn abholte, also machte er sich frisch. Frank saß auf einem der bequemen Stühle, in seinem Unterrichtsraum und wartete auf einen potentiellen Schüler. Dieser hatte heute eine Probestunde vereinbart. Als sein Handy klingelte. „Hallo?“ „Hallo Frank.“ „Rainer?“ „Ja.“, nach einer kurzen Pause sprach er weiter, „Frank? Wir haben ein Problem.“ „Was ist los?“ „Tobi.“ Frank zuckte zusammen. „Tobi?“, er versuchte neutral zu klingen, was ihm aber nicht ganz gelang. „Was ist mit ihm?“ „Nicole hatte einen schlimmen Autounfall.“ Frank war entsetzt. „Um Gotteswillen, was ist passiert? Wie geht es Tobi? Geht es den Kindern gut?“ „Tobi geht es gut. Er ist im Krankenhaus. Für Nicole sieht es sehr schlecht aus, sie wissen noch nicht ob sie es schafft. Die Kinder haben nur kleinere Schürfwunden abbekommen.“ „Oh, verdammt.“ „Ja, das kannst du laut sagen. Tobis Workshop wird von seinem Kollegen übernommen und wir hoffen, dass er in zwei Wochen wieder einigermaßen in Ordnung ist.“ „Du, Rainer, ich kann jetzt nicht weiter sprechen. Ich meld mich später.“ „Frank? Ist alles in Ordnung mit dir?“ „Ja, ja. Passt schon, ich leg jetzt auf. Tschau.“ Frank blickte sich entsetzt um. Tobi. Im Krankenhaus. Was zur Hölle war da passiert? Er wollte sofort zu Tobi. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es schon zu spät war um seinem Schüler abzusagen, also musste er das noch hinter sich bringen, bevor er sich auf den Weg zu Tobi machen konnte. Verdammt, er wusste ja nicht mal in welchem Krankenhaus Tobi war. Blitzschnell griff er zum Handy und wählte Rainers Nummer. Nach einigen unerträglich langen Sekunden nahm dieser das Gespräch endlich an. „Schulz“, klang es am anderen Ende der Leitung. „Rainer, ich bin es noch einmal, sag mir bitte in welchem Krankenhaus Tobi ist.“ Nachdem er dies von Rainer erfahren hatte legte er wieder auf und begann unruhig hin und her zu laufen. Diese verflixte Zeit wollte einfach nicht vergehen. Dann hörte wie sie die Tür öffnete, ruckartig drehte er sich um und da stand endlich sein Schüler. Nach einer kurzen Begrüßung und dem üblichen Gespräch, ging es an das Instrument. Die Stunde wollte einfach nicht vergehen. Nachdem er zum wiederholten Male die gleichen Fragen beatwortet hatte, war es soweit, die Stunde war vorbei und er konnte sich auf den Weg machen. Er hatte alle Termine für die nächsten Tage abesagt, so konnte er ganz für Tobi da sein. Nach ein unendlich langen Fahrt kam Frank endlich im Krankenhaus an. Er rannte förmlich zur Rezeption um zu erfahren, wo Tobi ist. Nach weiteren langen Minuten erklärte die Rezeptionisten, dass sie in ihrem Haus keinen Tobias Heindl liegen hätten. Verwirrt und hilflos blickte sich Frank um. Was zur Hölle ging denn hier ab? Dann fiel ihm ein, dass Rainer meinte, dass Nicole auch im Krankenhaus sei. So fragte er nach ihr und bekam endlich die gewünschte Auskunft, allerdings mit dem Hinweis, dass Besucher zur Zeit nicht gestattet waren. Er bedankte sich und fing an die Station und das Zimmer zu suchen, in dem sie lag. Als er dann leicht genervt durch die Gänge lief, sah er auf einmal von weitem eine Person, die völlig am Boden zerstört, auf einem Stuhl saß und mit ausdruckslosem Gesicht die weißen Wände anstarrte. Eine Vorahnung machte sich breit und je näher er der Person kam, desto sicherer wusste er, dass es sich um Tobi handelte, der da ohne Energie saß. Es war keine Spur mehr zu sehen von dem lebensfrohen Tobi, der sämtliche Frauenherzen, und auch Männerherzen, wie er sich eingestehen musste, höher schlagen ließ. Dieser Tobi war gequält von Schuldgefühlen. Traurig sah Frank, wie Tobi immer mehr in sich zusammen sackte. Er ertrug es nicht länger und ging langsam und zögerlich auf Tobi zu. Dieser blickte nicht mal auf, als er bemerkte, dass sich eine Person zu ihm gesellte. Behutsam legte Frank eine Hand auf Tobis Schulter. „Tobi?“ Erschrocken blickte Tobi auf. „Frank? Was machst du hier?“ Die gebrochene Stimme von Tobi, war für Frank wie ein Stich mitten ins Herz. „Tobi, ich dachte du liegst im Krankenhaus.“ „Nein, Nicole liegt hier.“ „Was ist passiert?“ „Soweit ich weiß, ist sie von der Straße abgekommen und mit der Fahrerseite gegen einen Baum geknallt.“ „Oh mein Gott.“ Entsetzt fing Frank an zu schwanken, er hatte das Gefühl gleich umzukippen und so setzte er sich schnell neben Tobi. Er sah wie Tobi Tränen über das Gesicht rannen und er wollte ihn trösten, in den Arm nehmen und sagen, dass alles gut werden würde, aber er konnte nicht. Es war als hätte er vergessen, wie man sprach. Dann blickte Tobi ihn aus diesen unglaublich blauen Augen an und was Frank in diesem Blick sah, ließ auch ihm Tränen in die Augen steigen. Der Schmerz und die Verzweiflung in dem hübchen Gesicht. Frank konnte es nicht länger ertragen. Er nahm Tobi in seine Arme und so saßen sie dann da. Keiner regte sich, es war, als würden sie sich gegenseitig stützen, da jeder für sich selbst nicht mehr in der Lage war eigenständig aufrecht zu sitzen. Kapitel 3: ----------- Die Tage vergingen. Frank war vorübergehend bei Tobi eingezogen. Allerdings zweifelte er manchmal daran, ob dies eine gute Idee war, denn immer wieder sah er das Bild vor sich, wie Tobi auf ihm lag und seinen Kopf senkte. Außerdem waren auch bei ihm die Erinnerungen an diese verhängnisvolle Nacht zurückgekehrt. Sie sprachen nicht darüber, aber die Spannung war deutlich zu spüren. Jeder hatte Angst einen Fehler zu machen und damit etwas ins Rollen zu bringen, was wohlmöglich nicht wieder zu stoppen war. Aber Tobi brauchte ihn, dass war beiden klar. Also fügten sie sich in ihr Schicksal und versuchten einen normalen Umgang zu pflegen, soweit dies möglich war. Nach kurzer Zeit entstand eine tägliche Routine, während Tobi ins Krankenhaus fuhr, um bei seiner Verlobten zu sein, deren Zustand sich noch immer nicht verbessert hatte, kümmerte er sich um den Haushalt und hielt den Kontakt zum Rest der Band. Rainer, hatte sich bei Frank erkundigt, ob die Albumbesprechung wie geplant stattfinden konnte, was dieser bejahte. Es würde natürlich sehr anstrengend für Tobi werden. Die Kinder sollten in dieser Zeit zu den Großeltern, da Tobi und Frank für die nächste Zeit nach Nürnberg mussten. Frank war gerad damit beschäftigt das Essen für den Abend vorzubereiten, als Tobi unerwartet früh nach Hause kam. „Nicole muss ein weiteres mal operiert werden.“, sagte er gequält. „Warum das?“ „Es gibt Komplikationen.“ „Und wurde schon ein Termin festgelegt?“ „Ja, nächste Woche Montag.“ „Tobi, da sind wir schon in Nürnberg.“ Schuldbewusst blickte Tobi zum Foto seiner Frau. „Ja ich weiß, wir werden trotzdem fahren. Ich kann doch die Band nicht im Stich lassen.“ „Meinst du das wirklich? Ist es nicht besser wenn du hier bei deiner Verlobten bleibst?“ ;Nein das wird schon gehen und sind wir doch mal ehrlich, die Chancen, dass es Nicole schafft sind sowieso sehr gering.“, unglücklich blickte er abermals zu dem Foto, welches eine schöne blonde Frau zeigte. „Wie du meinst.“, antwortete Frank zweifelnd, während Tobi die Küche verließ. Gedankenversunken machte er sich weiter an die Arbeit. Als es gerad dabei war Gemüse zu schneiden, hörte er aufeinmal, wie im Wohnzimmer etwas runter fiel. Er erschrak so sehr, dass er mit dem Messer abrutschte und sich in den Finer schnitt. Blutend machte er sich auf dem weg ins Badezimmer, dort hatte er vor einger Zeit Flaster entdeckt. Als er allerdings am Wohnzimmer vorbei ging entdeckte er, wie Tobi auf dem Boden zusammengekauert vor einem Hauf saß, das anscheind mal ein Whiskeyglas war. „Tobi? Ist alles in Ordnung?“ Als dieser ihm mit diesen wundervollen blauen Augen entgegen blickte, fühlte Frank einen tiefen Schmerz in der Brust. Mit tränenüberströmten Gesicht, sah Tobi so hilflos aus, dass Frank sofort seinen blutenden Finger vergaß. Wie automatisch ging er zu Tobi und setzte sich neben ihn auf den Boden. Völlig erschöpft ließ sich Tobi an Franks Schulter sinken. Frank zog Tobi in seine Arme und versuchte ihn zu trösten. Erst mit aufmunternden Worten. Nach einer Weile wurden diese Worte immer zärtlicher und Frank fing an, Tobi sanft über den Rücken zu steicheln. Tobi kuschelte sich noch weiter an Frank und fing an diese zärtlichen Gesten zu genießen. Er vergaß die Welt um sich herum. Er genoss dieses Gefühl der Schwerelosigkeit, welches anfing sich in seinem Körper auszubreiten. Er zog Franks Geruch in sich auf, eine Mischung aus süßem Duschgel und dem herben Duft seines Deos. Eine unwiederstehliche Mischung. Völlig versunken saßen sie da. Frank war bewusst, dass das was sie da gerade taten, ein goßer Fehler war. Sie genossen diese Situation mehr, als es angebracht war, aber er konnte sich nicht überwinden diese intime Stimmung zu stören. Eine gefühlte Ewigkeit saßen sie so versunken auf dem Boden. Ein kaum wahrnehmbares Klicken an der Wohnungstür ließ sie zusammenzucken. Verwirrt blickten sie sich um und im gleichen Augenblick hörten sie die Stimme von Nicoles Mutter und die Antwort von Tobis Tochter. Frank versuchte sich schnell zu fassen er rückte von Tobi ab und fing an die Scherben von dem Glas aufzusammeln. Tobi, der nicht wollte, dass seine Kinder ihn so sahen, stand schnell auf und machte sich auf den Weg, um einen Besen und Schippe zu besorgen. Vorher rieb er sich noch die letzten Tränenspuren aus dem Gesicht. „Papa.“ „Hallo Schatz.“ drang es, mit einer leicht rauen Stimme, von Tobi zu Frank durch. Die Kleine fing in ihrer niedlichen Art an, ihrem Papa die Erlebnisse des Tages zu erzählen. „Papa, warum ist denn hier Blut?“ Vor Schreck ließ Frank, die Scherben wieder fallen, das hatte er ganz vergessen. Er schaute sich um und was er sah, waren lauter Bluttropfen. Schnell versuchte er, das Blut so gut es ging, mit einem Taschentuch, aufzuwischen. Und da stand sie auch schon hinter ihm. „Hallo. Onkel Frank.“ „Hallo, kleine Maus. Wie war denn dein Tag?“ „Ich bin nicht klein.“, wütend stampfte sie mit ihrem Fuß auf. „Nein, natürlich nicht. Aber nur erzähl, wie war es heute?“ Milde gestimmt fing sie an von ihrem Ausflug mit der Oma zu erzählen. Von dem Eisbecher, den sie essen durfte und von den großen Elefanten im Zoo. Dann sah sie die Scherben. „Onkel Frank, warum ist den das Glas kaputt gegangen?“ „Es ist mir aus der Hand gefallen.“ „Achso, aber warum denn das?“ „Weil ich nicht aufgepasst habe.“ „Und weil du nicht aufgepasst hast, blutest du jetzt auch an deinem Finger?“ „Genau.“ Hilflos schaute Frank zur Tür, er hoffte, dass Tobi zurückkommen und die Kleine ablenken würde. Aber dieser war gerad dabei sich von seiner fast Schwiegermutter zu verabschieden. „Geh mal schnell zu deinem Papa und sag ihm, dass ich den Besen brauche für die Scherben. Machst du das für mich?“ „Ja Onkel Frank.“, begeistert etwas machen zu dürfen rannte sie zu ihrem Papa. Als er allein war, atmete er einmal tief durch. Er versuchte seine Gedanken zu sammeln und dabei wurde ihm bewusst wie knappt dran sie gewesen waren die Kontrolle zu verlieren. Wären Großmutter und Kinder nur eine halbe Stunde später gekommen. Frank wollte sich nicht vorstellen, in welcher Situation sie sich dann befunden hätten. Das durfte nicht wieder passieren. Die Kinder waren durch den Autounfall sowieso schon traumatisiert und Frank war froh, dass sie es einigermaßen gut überstanden hatten. Die Kleine hatte manchmal Alpträume. Ihre größere Schwester war ruhiger als sonst, sie zog sich immer schnell in ihr Zimmer zurück und blieb für sich. Das machte Tobi Sorgen und er hoffte, dass sie sich schnell erholte. In dieser Situation, wären die beiden mit der Konfrontation, das ihr Daddy einem anderen Mann sehr Nahe stand, hilflos überfordert gewesen. „Frank?“ Erschrocken drehte er sich um, „Ja?“ „Hier ist der Besen.“ „Oh, danke.“ Frank kehrte nun endlich die Scherben auf und dann machte er sich auf dem Weg, um nun endlich seine, noch immer butende, Wunde zu versorgen. Danach brauchte er frische Luft. Er verließ die Wohnung und lief ziellos durch die Straßen. Tobi saß auf seiner Couch, die Kinder lagen im Bett und schliefen, so hatte er Zeit, um nachzudenken. Allerdings war er nicht sicher, ob dies eine gute Idee war, denn die Gedanken, die ihm durch den Kopf schossen gefielen ihm ganz und gar nicht. Er dachte an den Vorfall am Nachmittag, als ihm sein Glas aus der Hand gefallen war. Er war nervlich am Ende. Als Frank plötzlich neben ihm auftauchte konnte er einfach nicht anders, als Trost in dessen Arme zu suchen. Für einen Augenblick vergaß er alles um sich herum, nur noch Frank war wichtig, wie er ihn schützend umfangen hielt. Tobi war in dem Augenblick so dankbar. Doch er wusste auch, dass diese Situation außer Kontrolle geraten wäre, wenn seine Kinder nicht nach Hause gekommen wären. Das war genau die Situation vor der er Angst hatte. Seufzend blickte er auf die Uhr und stellte fest, dass es mittlerweile schon fast zwölf Uhr nachts war und Frank noch immer nicht wieder aufgetaucht war, aber vielleicht war es auch besser so. Tobi beschloss, dass es Zwit war schlafen zu gehen. Frank hatte ja einen Schlüssel. Er wollte gerade die Tür zu seinem Schlafzimmer schließen, als er hörte, wie ein Schlüssel ins Türschloss gesteckt wurde. Na also, da war Frank, nun konnte Tobi beruhigt schlafen gehen. Er schloss schnell seine Tür, damit es für Frank so aussah, als würde er schon schlafen. Tobi redete sich ein, dass es besser so war, denn er hatte Angst vor einer ähnlichen Situation, wie am Nachmittag. Er zog sich aus und legte sich in sein Bett. Plötzlich wurde die Tür zu seinem Zimmer ein Stück geöffnet und Tobi konnte Franks Silouette erkennen. „Tobi, schläfst du schon?“ Tobi wusste nicht, ob er sich lieber schlafend stellen sollte. Entschied sich aber dagegen. „Nein. Ich habe mich gerade hingelgt. Was ist los?“ „Ich wollte nur sicher gehen, dass es dir gut geht.“ „Ja es geht.“ Als er dies allerdings aussprach fingen wieder an seine Tränen zu laufen. Er konnte einfach nichts dagegen unternehmen. Vergeblich versuchte er ein Schluchzen zu unterdrücken. Denn er wusste, dass es Frank einen Stich ins Herz geben würde, ihn so zu sehen. Frank musste etwas bemerkt haben, denn er öffnete die Tür ein Stück weiter, so, dass jetzt ein Lichtschein auf Tobis Gesicht fiel und seine Tränen glänzen ließ. Tobi hörte, wie verzweifelt Frank aufstöhnte, genau dies hatte er versucht zu vermeiden. Aber nun war es zu spät Frank knipste im Flur das Licht aus und schloss die Tür hinter sich. Und es war auf einmal ganz still im Zimmer Tobi wusste nicht, war Frank nun in sein eigenes gegeangen war und er hielt die Luft an. Plötzlich spürte er eine Bewegung neben seinem Bett. „Frank?“ Ein Stöhnen war zu hören und im gleichen Augenblick wurd Tobi von zwei Armen umfangen. Vor Schreck ließ er es geschehen und so kam es, dass er zum zweiten Mal an diesem Tag von Frank umarmt wurde. Diesmal allerdings anders. Diese Umarmung hatte von Anfang an nicht tröstendes an sich. Frank hielt Tobi fest umschlossen. Ohne sich zu rühren, wartete Tobi, bis Frank seinen Griff etwas lockerte und als dies geschah, war es um Tobi geschehen. Er konnte sich nicht mehr zurück halten, die Emotionen kochten über. Er fing an Franks Rücken zu streicheln und zog diesen dabei näher an sich heran. Als Frank fühlte, dass Tobi nichts weiter an hatte als seine Shorts zog er tief Luft ein. Er begann die Kontrolle zu verlieren und genauso erging es Tobi auch. Sie begann sich zu streicheln. Erst auf dem Rücken. Kurze Zeit später reichte es ihnen nicht mehr aus. Sie wollten sich richtig spüren. Tobi streifte Frank seinen blauen Kapuzenpulli über den Kopf und strich dann über dessen Bauch. Völlig fasziniert beobachtete der Geiger, wie sich die Bauchmuskeln bei jeder Berührung zusammen zogen. Ein Gefühl der Zufriedenheit über kam Tobi. Es machte ihn an, zu sehen wie groß seine Macht über Frank war. Er fing an diesen unlaublich gut durchtrainierten Schlagzeuger zu verführen. Sanft biss er ihm in den Hals und fing dann an, an dessen Ohren zu knabbern, als er hörte, wie Frank scharf die Luft einzog, spürte er ein Kribbeln im Bauch. Ja, er wollte mehr. Langsam arbeitete er sich vor bis zum Mund von Frank dann küsste er ihn ganz sanft auf den Mund. Es begann ein aufregendes Spiel mit den Zungen. Bis sie irgendwann atemlos nach Luft schnappen mussten. Tobi war so erregt, er wollte Frank spüren, nahe sein, so nahe sein, wie es zwei Menschen nur konnten. Tobi zog Frank aufs Bett und schon lag Frank auf dem Rücken vor ihm. Er verteilte Küsse auf dem Oberkörper des Schlagzeugers, wobei er Stück für Srück immer näher an dessen intimsten Punkt kam. Quälend langsam. Frank wurde immer unruhiger und Tobi genoss dies in vollen Zügen. Er fuhr mit seinen Fingern sanft die Gesichtskonturen entlang. Er war gefangen von diesem Anblick und da sah er ein leichtes Glitzern. Als er genauer hinschaute sah er ihn. Den Verlobungsring, der Ring mit dem er Nicole die Ehe und damit ewige Treue versprochen hatte. Geschockt hielt er inne und blickte auf den Ring. Frank öffnete seine Augen und sah den verzweifelten Blick, mit dem Tobi dieses Schmuckstück betrachtete und auch bekam einen Kloß in den Hals. Was ihn aber noch mehr verwirrte war die Tatsache, dass Tobi ihm trotzdem weiterhin so nahe blieb. Er rückte nicht ein Stück weg. Es schien als würde Tobi einen in sich einen Kampf über Richtig und Falsch führen. Und dann passierte etwas, für Frank völlig Unerwartetes. Tobi beugte mit einer noch nie gesehenen Verzweiflung und küsste Frank auf eine so unbeschreibliche Weise. Verzweiflung verschmolz mit tiefstem Verlangen. Dies war eine Mischung, die tiefste Leidenschaft sowohl in Frank als auch inTobi hervorzurufen vermochte. So wurde aus dem vorher so sanften Liebesspiel ein, von Verzweilung, getriebenes sexuelles Verlangen, das keienerlei Grenzen mehr kannte. Frank richtete sich auf und zog Tobi auf seinen Schoß. So konnte er Tobis Brustwarzen in den Mund nehmen und daran saugen. Dies brachte Tobi an den Rand des Wahnsinns, er klammerte sich an Frank und ließ es mit sich geschehen. Er merkte nicht, dass er sich mit seinen Fingern in Franks Rücken krallte und zahllose Kratzspuren hinterließ. Er spürte nur noch, wie Frank an ihm saugte. Seine Erregung stieg ins Unermessliche, so sehr, dass seine Shorts anfingen unangenehm zu ziehen. Frank, dem dies nicht entgangen war drückte nun Tobi auf das Bett und zog ihm das störende Kleidungsstück aus. So lag Tobi nun völlig nackt und erregt vor ihm. Dieser Anblick brachte nun auch Frank an den Rand der Extase. Er fühlte, wie auch seine Erregung immer größer wurde. So entledigte auch er sich sich seiner Kleidung. Er drückte Tobis Beine auseinanderund legte sich so über ihn, dass sie sich an ihrem intimsten Punkt berührten. Diese brachte nun auch Frank zum kochen, ihm wurde heiß und er fing an zu schwitzen. Frank saugte nun wieder an den Brustwarzen vom Geiger. Dieser wand sich unter ihm wie eine Schlange, was die Reibung wiederum erhöhte und sie noch tiefer ins Tal der Lust brachte. Er hielt es kaum noch aus, aber bevor er sich selbst erlaubte sich der Extase vollkommen hinzugeben, wollte er dass Tobi schwebte. So nahm er diesen nun endlich in den Mund, was Tobi zum extatischen Stöhnen brachte. Er verwöhnte den Geiger mit der Zunge, saugte an ihm und nahm in bis zum Ansatz in den Mund. Tobi fing an zu zittern, das war das Zeichen auf das Frank gewartet hatte, er zog sich kurz zurück um Tobi einen quälenden Augenblick lang kurz vor seinem Höhepunkt gefangen zu halten. Bis dieser sich bettelnd bewegte, was nun auch Frank das letzte bisschen Zurückhaltung vergessen ließ. Er nahm Tobi wieder in den Mund und saugte ihn bis auf den letzten Tropfen aus. Tobi zitterte von diesem Orgasmus, so etwas hatte er noch nie erlebt. Frank drehte Tobi auf den Bauch und ließ im damit kaum Zeit um sich zu erholen, er reizte Tobis Eingang bis dieser sich immer weiter entspannte, dann weitete er Tobi langsam und behutsam, denn er wollte ihm unter keinen Umständen schmerzen zufügen. Als er spürte, dass Tobi bereit war, drang er vorsichtig in ihn ein. Ganz langsam, damit sich der Geiger an das Gefühl gewöhnen konnte. Immer weiter, bis er ganz in Tobi versunken war, dann hielt er kurz inne um das Gefühl dieser Enge zu genießen. Dann fing er an sich zu bewegen, erst langsam und als er nicht mehr an sich halten konnte immer schneller. Frank spürte, wie auch er der Erlösung immer näher kam. Und dann explodierte es in seinem Kopf. Er ergoss sich in Tobi und hatte das Gefühl, dass sein Orgasmus garnicht mehr aufhören wollte, immer wieder kam eine neue Welle. Erschöpft ließ er sich, auf Tobi sinken. Er küsste diesen in den Nacken. Nachdem er sich erholt hatte zog er sich aus Tobi zurück. Dann legte er sich neben den Geiger und zog ihn in seine Arme. So umschlungen schliefen sie ein. Keine von ihnen bemerkte das Telefon, welches unaufhörlich klingelte. Kapitel 4: ----------- Als Tobi aufwachte, fühlte er sich wie gerädert. Seine Muskeln schmerzten und doch war da auch ein Hauch von Befriedigung. Als er sich streckte, spürte er neben sich einen warmen Körper. Verwirrt dreht er seinen Kopf und blickte in braune Augen. „Guten Morgen.“, kam es nicht minder erschöpft von Frank. „Guten Morg … was mach … oh Gott.“, Tobi schüttelte den Kopf, „das war kein Traum.“ „Nein.“, vorsichtig schaute Frank dem Geiger in die blauen Augen. „Oh Gott, ich mache es immer schlimmer.“ Frank fühlte, wie sich in seinem Hals ein Knoten bildete. Er wusste, dass es ein Fehler gewesen war und doch hatte ihn die letzte Nacht glücklich gemacht. Zumindest für den Moment. Jetzt allerdings kam das schlechte Gewissen hoch. Tobi war immernoch verlobt. Tobi sprang aus dem Bett und wollte so wie möglich ins Badezimmer. Auf halben Weg zum Tür blieb er allerdings wie angewurzelt stehen. Er blicke an sich runter, dann, wie automatisch ging sein Blick zurück zum Bett. Der Ausdruck auf Franks Gesicht ließ in rot werden. Verlagende braune Augen blickten ihm entgegen, allerdings war auch ein Hauch von Verzweiflung und Leid in ihnen zu sehen. Tobi hatte das Verlangen zurück zu Frank zu gehen. Er wollte ihn in die Arme nehmen, ihm war bewusst, dass es auch für Frank eine schmerzhafte Situation war. Tobi flüsterte, „Frank, was machen wir nur?“ Frank schüttelte den Kopf, „Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht.“ Dann schaute der Schlagzeuger zur Seite. Allerdings nicht schnell genug, denn Tobi hatte das Glitzern in seinen Augen schon gesehen. Er hielt es nicht mehr aus. Stöhnend lief er zurück zum Bett und nahm Frank in die Arme. Dieser seufzte und erwiderte die Umarmung. Nach unendlich langen Minuten grinste Frank etwas schief, „Tobi, du solltest dir etwas anziehen.“ Tobi nickte, dann löste er sich aus der Umarmung und zog sich seine Unterhose und ein Shirt an. „Ich geh jetzt duschen.“ „Ok, ich werd wohl auch besser dein Zimmer verlassen.“, antwortete Frank und verließ das Bett, um sich anzuziehen. In dem Augenblick hörten die Beiden die Stimmen der beiden Mädchen, die sich vor der Tür darüber stritten, ob sie ihren Vater wecken sollten oder nicht. Erschrocken blickten sich Tobi und Frank an. Man konnte ihren Augen ansehen, was sie dachten. Leicht panisch zog sich Frank an, während die Stimmen der Kinder immer näher kamen. Frank hatte sich gerade sein Shirt angezogen, als die Tür zögerlich geöffnet wurde und die Kleine vorsichtig ins Zimmer schaute. Verwirrt blickte sie von ihrem Vater zu Frank. „Guten Morgen.“ „Guten Morgen Onkel Frank.“, man sah ihr an, dass sie nachdachte. „Onkel Frank, warum bist du denn hier bei Papa im Zimmer?“ Hillos schauten sich die Erwachsenen an. Dann antwortete Tobi, „Ähm, Onkel Frank hat mich etwas gefragt. Du weißt doch der er mit mir Musik macht.“ „Achso.“, zufrieden nickte sie. An ihrem Vater gewandt, „Papa gehen wir heute Eis essen?“ „Tut mir Leid, aber du weißt doch, dass ich zu Mama fahre. Und ich binge dich zum Mittag wieder Oma.“ „Papa, warum darf ich denn nicht mit zu Mama kommen?“ „Du weißt doch, dass es deiner Mama nicht gut geht und sie braucht Ruhe.“ „Aber ich bin doch auch ganz lieb.“, sagte sie traurig. „ Pass auf, heute geht das nicht. Aber vielleicht geht es der Mama ja heute schon besser und dann darfst du und deine Schwester morgen mitkommen.“ Sie überlegte einen kleinen Moment und dann antwortete sie „Ok, aber wenn es ihr besser geht, dann dürfen wir mogen mit versprochen?“ „Versprochen.“, Tobi beugte sich vor und umarmte seine kleine Tochter. Frank, der das Geschehen still beobachtet hatte, fühlte sich auf einmal richtig schlecht. Wie konnte er sich so gehen lassen. Er war gerad im Begriff eine Familie zu zerstören, vielleicht hatte er sie auch schon zerstört. Fluchtartig verließ er das Zimmer, er musste raus. Er verschwand im Badezimmer und duschte schnell, dann zog er sich an, verabschiedete sich einsilbig von Tobi und den Mädchen und machte sich auf den Weg. Er wollte zu seinem Lieblingsplatz im Park. In den letzten Tagen war es eine Art Zufluchtsort für ihn geworden, dort konnte er abschalten. Tobi hatte beobachtet, wie sich das Gesicht von Frank schmerzhaft verzogen hatte. Es gab ihm einen Stich zu sehen, dass Frank wegen ihm leiden musste. Man sah Frank an, dass er von Schuldgefühlen geplagt war, doch Tobi konnte nichts dagegen unternehmen, um seinem Freund zu helfen, denn ihm ging es genauso. Dazu kam auch noch sein Pflichtgefühl gegenüber seiner Familie. Nachdem Frank die Wohnung verlassen hatte, ging auch Tobi duschen, er wollte die Spuren der Nacht endlich von seinem Körper waschen. Er hoffte, dass er nicht ähnlich aussah wie Frank. Irgendwann hatte er sich so in dessen Rücken gekrallt, dass Frank sein Rücken vollkommen übersäht war mit Kratzspuren. Nachdem er sich im Bad ausgezogen hatte, betrachtete er seinen Körper, aber er konnte keine verräterischen Spuren finden. So stellte er sich erleichtert unter die Dusche und stellte das heiße Wasser an. Im gingen nochmal die Geschehnisse der letzten Nacht durch den Kopf. Bei den Gedanken daran, wurde ihm heiß. Er war verwirrt. Wie konnte das nur sein? Warum ging im Frank nur so unter die Haut? Sie spielten seit Jahren in einer Band und nie hatte er so für den Schlagzeuer empfunden. Oder machte er sich etwas vor? Er teilte sich schon seit einiger Zeit häufig das Hotelzimmer mit Frank. Überhaupt verbrachten sie auf Tour sehr viel Zeit gemeinsam. Sie tauschten sich häufig aus und für ihn war die Freundschaft zu Frank sehr wichtig. Entfernt hörte er das Telefon klingeln. Er stellte das Wasser ab und wickelte sich in ein Handtuch. Mit einem Zweiten trocknete er so gut es ging seine langen blonden Haare. Da ging die Badtür auf und und seine Tochter blickte rein. „Papa, da ist ein Arzt am Telefon.“,, sie reicht ihm das Teleon und verschwand wieder. „Ja, hallo?“ „Herr Heindl?“ „Ja, gibt es etwas Neues?“ „Herr Heindl. Wir haben gute Neugkeiten. Ihre Verlobte ist aus dem Koma aufgewacht.“ „Wie? Wann denn?“ „Heute Nacht. Wir hatten versucht sie zu erreichen.“ „Tut mir Leid. Ich war gestern sehr müde und bin sehr früh schlafen gegangen. Aber egal, wie geht es ihr?“ „Sie hat das Schlimmste überstanden. Wir werden heute einige Untersuchungen machen. Heute Abend können wir Ihnen da mehr sagen.“ „Kann sie sprechen und kann ich sie dann heute besuchen?“ „Ja, Sie können sie um die Mittagszeit besuchen.“ „Vielen Dank für die Information.“ „Gern geschehen, Herr Heindl. Auf Wiedersehen.“ „Auf Wiedersehen.“ Tobi legte auf und schaute sich im Spiegel an. Dann wurde ihm bewusst, was dieser Anruf bedeutete. Er musste Frank diese Neuigkeit erzählen. Der Geiger wusste, dass die Probleme jetzt noch größer wurden. Was sollte er ihr sagen. Sollte er es ihr überhaupt sagen. Tobi zog sich an, dann ging er in die Küche und griff nach seinem Handy. Er musste Frank anrufen und ihm diese Neuigkeit erzählen. Frank saß auf der Bank, als sein Handy klingelte. Ein Blick auf das Display verriet ihm, dass es sich um Tobi handelte. „Hallo Tobi? Was ist los?“ „Frank, Nicole ist aufgewacht.“, antwortete Tobi ohne Umschweife. Frank wusste nicht, was er sagen sollte. Es vergingen einige Sekunden. „Frank?“ „Ja. Ähm … Das ist doch super.“, er fühlte sich allerdings noch schlechter als vorher. Er wusste, dass jetzt alles noch schwieriger wurde. „Frank, wir müssen heute Abend reden, wenn ich von Nicole zurück bin.“ „Ja, ich denke auch.“, damit legte Frank auf.. Er schaute sich um, ohne wirklich etwas zu sehen. Er fühlte sich leer, denn er wusste, was dieses Gespräch bedeutete. Die Zeit verging und je näher der Abend kam, desto nervöser wurde der Schlagzeuger. Er dachte über mögliche Lösungen nach. Gleichzeitig konnte er die Bilder der vergangenen Nacht nicht aus seinem Kopf verbannen. Tobi hatte es nie gesagt, aber Frank wusste, dass Tobi seine Familie nicht verlassen wollte. Was genau der Geiger für ihm empfand konnte er sich auch nicht erklären. Tatsache war, dass Tobi ihn sexuell anziehend fand. Und ihm selbst wurde mehr und mehr bewusst, dass er ein Problem hatte. Am späten Nachmittag machte sich Frank auf den Weg zurück in Tobis Wohnung. Dieser war schon dort und bereitete gerade das Abendessen vor, als er eintraf. „Hallo Tobi.“ „Hey.“ Tobi blickte den Schlagzeuger an und was dieser in den blauen Augen lesen konnte, bestätigte seine Befürchtung. „Frank, Nicole ist aufgewacht und sie braucht mich jetzt.“ „Ja, ich weiß.“ „Ich werde bei ihr bleiben und bei meinen Kindern, das bin ich ihnen schuldig.“ Als Tobi diese Worte aussprach, zerbrach in Frank etwas, er spürte, wie sich alles anfing zu drehen. Er musste weg. Frank konnte keine Sekunde länger in Tobis Nähe bleiben. Er wusste, das es so kommen musste und trotzdem kam es so unvorbereitet. Ohne ein weiteres Wort, drehte sich Frank um und lief in das Gästezimmer, in dem er die letzten Tage geschlafen hatte. Er nahm seinen Koffer und schmiss seine Sachen wahllos hinein. Ihm war alles egal, er wollte nur diese Wohnung verlassen und zurück nach München. Nach zehn Minuten hatte er alles gepackt. Frank griff seinen Koffer und verließ das Zimmer. Und stand Tobi gegenüber. „Frank, was soll das?“ „Ich gehe.“ „Was, warum?“ „Das fragst du noch?“, Frank schüttelte hilflos den Kopf. „Tobi, ich bleibe keine Minute länger hier.“ „Aber doch nicht jetzt? Es ist schon spät. Warte doch wenigstens bis morgen Früh.“ „Nein, lieber sitz ich die ganze Nacht auf dem Bahnhof.“ „Frank, ich …“ „Nein Tobi, ich will dich nicht mehr sehen.“ Mit den Worten verließ der Schlagzeuger die Wohnung. Als er von Tobis Wohnung aus nicht mehr zu sehen war brach er zusammen. Er konnte nicht mehr, sein Leben war ein Scherbenhaufen und dann dachte er an die Band. Er und Tobi hatten vielleicht sogar die Band zertört. Schuldgefühle brachten ihn an den Rand der Verzweilung. Nach einiger Zeit ging er weiter zum Bahnhof. Dort setzte er sich auf eine Bank und wartete, bis am nächsten Morgen der erste Zug nach München abfuhr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)