Be my sweatheart von abgemeldet (Super Junior) ================================================================================ Kapitel 7: Von Vorwürfen und Kissenmissbrauch --------------------------------------------- „Was hast denn schon wieder gemacht?“, fuhr er Donghae an. Eunhyuk war auf hundertachtzig und dass schon seit gestern. Er und die anderen Bandmitglieder waren ziemlich spät am Abend nach Hause gekommen, kurz vor Mitternacht – wenn Eunhyuk sich recht erinnerte – und kaum waren sie in die Wohnung getreten, hörten sie ein Schluchzen und leises Wimmern aus dem für Gina zur Verfügung gestellten Zimmer. Als aber die Männer versuchten sich Zugang zu dem Zimmer zu verschaffen, mussten sie verwundert feststellen, dass die Zimmertür abgeschlossen war. Gina musste wohl den Zimmerschlüssel gefunden haben, den Eunhyuk in einen seiner Kommodenschubladen versteckt hatte. Doch auf das Gehämmer gegen die Tür und den Rufen der Männer reagierte Gina nicht und wimmerte nur noch lauter, weswegen sie beschlossen hatten, sie erst mal in Ruhe zu lassen und am nächsten Tag herauszufinden, was mit ihr los war. Dass Donghae womöglich etwas mit Ginas Geheule zu tun hatte, kam ihnen erst am nächsten Morgen in den Sinn. „Verdammt noch mal, ich habe dir bereits gesagt, dass ich nichts getan habe!“, keifte Donghae zurück. „Wenn du nichts getan hast, wieso heult Gina sich schon seit gestern Abend die Augen aus dem Kopf?! Hm?? Kannst du mir das mal erklären? Du warst schließlich mit ihr allein zu Hause!“ „Ich… verdammt, ich habe doch keine Ahnung… Yah!!! Lass mich damit in Ruhe!!!“, entgegnete Donghae, wandte sich ab und ging in sein Zimmer. Mit einem lauten Knall schloss sich dessen Tür und gab Eunhyuk zu verstehen, dass Donghae ziemlich wütend auf den Tänzer war. Eunhyuk schnaubte verärgert und ging ins Wohnzimmer, wo ihn schon die anderen der Band auf ihn warteten. „Und?“, fragte Leeteuk neugierig. Eunhyuk schüttelte nur stumm den Kopf und ließ sich mit einem Seufzen neben den Leader auf das Sofa sinken. „Er hat also nichts damit zu tun?“, harkte Siwon nach. Eunhyuk seufzte. „Das sagt er zumindest“, meinte Eunhyuk, „Überhaupt verstehe ich nicht mal sein Verhalten. Er streitet alles ab, sagt, dass er nichts gemacht hat, aber stattdessen ganz ruhig zu bleiben, geht er weg und knallt dann einen die Tür um die Ohren. Und dabei bin ich sein bester Freund.“ „Bester Freund hin oder her. Irgendwas muss geschehen sein, sonst würde Gina ja nicht so weinen“, meldete sich Sungmin zu Wort. „Ja, du hast Recht“, meinte Leeteuk, „Die Frage ist nur, was?“ „Ach, so ein Quatsch! “, brach es aus Yesung heraus, „Das liegt doch auf der Hand! Donghae war’s und damit basta! Dieser Kerl hatte sich sicherlich nicht wieder unter Kontrolle gehabt!“ „Aber nicht doch“, versuchte Leeteuk ihn zu beruhigen, „Wir wissen doch nicht, ob es mit Donghae überhaupt zu tun hat.“ „Ach, bist du dir da ganz sicher?“, fuhr in Yesung an, „Er hat sie schon einmal einfach so geküsst, während sie schlief, jaaaahhh, Leeteuk, während sie schlief, Herr Gott noch mal! Was wenn er noch einen Schritt weiter gegangen war?“ „Das würde Donghae niemals tun!“, kam es plötzlich von Ryeowook, der, seit die Diskussion um Gina angefangen hatte, kein Wort dazu gesagt hatte. „DU HAST DICH DA NICHT EINZUMISCHEN, KLAR?!?!“, keifte ihn Yesung an und Ryeowook zuckte dabei so sehr zusammen, dass er sich kurzerhand dann an Sungmin, der neben ihm saß, festkrallte. „KIM JONGWOON!“, brüllte der Leader, wodurch Yesung beim Hören seines richtigen Namens, wie Ryeowook vorhin, zusammenzuckte und sich mit erschrockenen Blick Leeteuk zuwandte, der aufgestanden war, „Du hast nicht das Recht, Wookie derart den Mund zu verbieten, hast du verstanden?“, fuhr Leeteuk mit ruhiger, aber strenger Stimme fort. Doch Yesung machte keine Anstalten sich zu bewegen, noch zu antworten, weswegen Leeteuk noch einmal seine Frage, ob er es verstanden hätte, für Yesung wiederholte, aber in einem viel lauteren und strengeren Ton in der Stimme, sodass es Yesung, wie auch den anderen, das Blut in den Adern einfrieren ließ. Mit erschrockenen Blicken schauten sie allesamt zu ihren Leader, der Yesung böse ansah. Yesung schluckte, so hatte er Leeteuk noch nie erlebt. Die Aura, die von ihm ausging, war schauderhaft und kalt. Bei nah so, als würde der Tod höchst persönlich vor einem stehen. „E…e…entschuldigung“, sagte Yesung dann schließlich, „Das ist mir nur so rausgerutscht, weißt du… ich wollte das nicht sagen, ich bin einfach nur in Sorge um Gina, das ist alles.“ „Mensch, Yesung, das sind wir doch auch“, kam es plötzlich von der Seite und Yesung spürte eine Hand auf seiner Schulter. Er drehte seinen Kopf zur Seite und sah Kyuhyun direkt an. „Ha!“, machte Yesung und fing an zu grinsen, „Und das sagt genau der, der sich am Leid anderer Menschen erfreut. Kyu, was ist bloß aus dir geworden?“, meinte er belustigt. Der Angesprochene lächelte nach der Bemerkung ebenfalls. Plötzlich verspürte Yesung aber einen stehenden Schmerz an seiner Schulter. Erschrocken und mit schmerzerfülltem Gesicht schaute er Kyuhyun und dann seine Schulter beziehungsweise Kyuhyuns Hand, die auf ihr lag, an. Kyus Hand hatte sich in Yesungs Schulter festgekrallt. Die Fingernägel hatten sich tief ins Fleisch gebohrt bis die Knöchel weiß hervortraten. Yesung erschauerte als er Kyuhyuns Atem an seinem Ohr spürte. „Tja, Hyung, vielleicht bin auch nur ein Mensch, der Gefühle hat“, sagte Kyuhyun mit leiser raunender diabolischer Stimme in Yesungs Ohr, bevor er dann von Yesung abließ und sich wieder aufs Sofa neben Shindong niederließ. Während Yesung sich die Schulter rieb und Kyuhyun leise verfluchte, dass dieser ihm beinah die Schulter durchbohrt hätte, stand Siwon vom Sofa auf und ging zur Wohnzimmertür. Sechszehn Augenpaare folgten ihm. Doch Leeteuk war der Erste, der dennoch etwas dazu sagte, bevor Siwon gänzlich aus dem Raum verschwand. „Wenn du schon mit ihr reden willst, bitte mach es behutsam und fang bloß, um Gottes Willen, nicht, von Gott und der Welt zu reden. Okay?“ „Tze“, schnaubte Siwon, „Bittest mich so etwas, obwohl du doch selbst gerade den Herrn erwähnt hast, also echt!“ Leeteuk biss sich sofort auf die Unterlippe und ermahnte sich innerlich dafür, dass er erst mal überlegen sollte, bevor er anfing zu reden. „Tja, wie auch immer“, kam es plötzlich von Siwon und ging dann mit einem Wünscht-mir-Glück-obwohl-ich-eigentlich-keins-brauche-schließlich-ist-ja-Gott-bei-mir- Lächeln endgültig aus dem Raum. *** Währenddessen lag Gina zu einem Fötus zusammengerollt unter Decke auf dem Bett und dachte an Richard. Auch wenn ihr immer noch nach Weinen zumute war, sie konnte es einfach nicht mehr. Egal, wie sehr der Verlust ihres besten Freundes auch schmerzte, ihr kamen einfach nicht mehr die Tränen, stattdessen stieg die Wut in ihr. Sie wusste, dass Mathias irgendetwas damit zu tun hatte. Er war schon immer jemand gewesen, der seine Probleme in einer gewissen Art und Weise löste, als andere. Aber gleich jemanden umbringen? Und wieso denn ausgerechnet Richard? Der war doch viel zu harmlos. Ein Mann, der keiner Fliege etwas zur Leide tun konnte. Was hatte Richard nur getan, dass Mathias so reagiert hatte? Eigentlich musste doch sie selbst diejenige sein, die dort im Obersee als Wasserleiche fungieren sollte. Schließlich hatte sie Mathias hintergangen und mit Sicherheit hatte er es schon längst geschnallt, was sie getan hatte. Er war ja nicht dumm. ‚Dieser Mistkerl!‘, schrie das Teufelchen in Gestalt Kyuhyuns auf ihrer rechten Schultern und setzte sich auf diese, dabei sah er ziemlich unbehaglich drein, schließlich fiel es ihm sichtlich schwer, sich in dem engen roten Latexanzug ordentlich zu bewegen, ‚Irgendjemand sollte ihm die Augen dafür rausreißen! Nimm Rache für Richard! ‘ ‚Nein! Um Gottes Willen, tu das nicht‘, piepste das Engelchen, das in Gegensatz zum Teufelchen in einem hauchdünnen weißen Toga ähnlichen Gewand bekleidet war und obendrein auch noch wie Leeteuk aussah, ‚Rache hatte noch niemanden etwas Gutes beschert.‘ ‚Halt dich da raus! Das geht nur mich und Gina was an!“, fauchte Devil Kyu das Engelchen an. „Pah! Du stürzt Gina doch nur ins Verderben mit deinen Ratschlägen!“, maulte Angel Teukie zurück und verschränkte seine dürren Ärmchen vor seiner Brust. Abwechselnd sah Gina auf ihre beiden Schultern und sah verdutzt den beiden Gestalten beim Streiten zu. Mit einer Hand fasste sie sich an die Stirn und hoffte inständig, dass sie nicht verrückt geworden war. Schließlich erlebt man nicht alle Tage ein Gezanke zwischen zwei imaginären Gestalten, die sich ein Teufelchen-Engelchen-Streitgespräch lieferten. Doch irgendwann geriet der Streit aus den Fugen. Statt sich wie vorhin ein Wortgefecht zu liefern, übernahm die Gewalt die Oberhand über den Devil, wie auch, zu Ginas größter Überraschung, über den Angel, was zur Folge hatte, dass Gina jetzt Miniaturen beim Prügeln zusah. Es glich einem Boxkampf, nein, wohl eher einen Kampf ohne Regel, denn die kleinen Männchen schlugen nicht nur sich gegenseitig die Nasen platt, sondern fingen auch an wie kreischende Mädchen an den Haaren zu ziehen und sich sonst wo hin zu beißen. Jede einzelne Interaktion der beiden ließ sich von Gina erfassen und – auch wenn sich das komisch anhörte – von ihr moderieren. Ja, sie kam sich echt wie ein Moderator bei einem Kampf vor: // Devil Kyu schlägt zu, oh… nein, der ging daneben. Angel Teukie setzt zu einem wahnsinnigen Move an. Er läuft auf Devil Kyu zu, springt und… stürzt ihn mit sich auf den Boden, wo er dann ihm eine mit der Faust verpasst. Doch Devil Kyu lässt sich nicht beirren. Er packt kurz danach den Angel ans rechte Handgelenk und schlägt diesem die eigene Faust ins Gesicht…. Boah… der hat gesessen! Kyu kommt wieder auf die Beine, Teukie taumelt noch benommen vom Schlag durch den Ring. Diese Zeit nutzt der Devil aus und stellt dem Angel ein Bein, dieser fällt zu Boden… autsch, das muss wehgetan haben, voll auf die zwölf. Was macht Kyu denn da? Das darf doch nicht wahr sein, er…er setzt sich ernsthaft auf Teukie drauf und zieht an seinen Haaren. Teukie schreit auf … das kann man ihm auch nicht verübeln. Aber was ist jetzt? Ach du heiliger…, Kyu, eieiei, Kyu hat Teukie gebissen. Mitten in den Hals. Mannomann, so was habe ich echt nicht erwartet, meine Damen und Herren. Da ist wohl einer echt zum Vampir mutiert… // Was machte sie denn da? Es war nicht die Zeit dafür, sich dem Wahnsinn ihrer eigenen Fantasie auszusetzen. Sie musste überlegen, was zu tun war, schließlich konnte sie nicht ewig hier rumsitzen und zwei kleinen Gestalten beim Kämpfen zu sehen. Hastig schüttelte sie den Kopf, um wenigstens zu versuchen, einen klaren Kopf zu behalten und dafür zu sorgen, dass die kleinen Männchen in Gestalt von Kyuhyun und Leeteuk verschwanden. Die Tatsache, dass sie hier saß und schon beinah verrückt wurde, war mit Sicherheit das Werk von Mathias. Nur er wusste davon, dass sie bei Richard war und ihm von ihren Plänen bezüglich Südkorea erzählt hatte. Und er war auch derjenige, der nicht gerade begeistert davon war, dass sie ihn hintergangen war, in dem sie einfach die Fliege machte. Richard hatte so was nicht verdient und insgeheim gab sie sich sogar die Schuld an seinem Tod. Wieso hatte sie ihn eingeweiht? Wieso war sie nicht einfach abgehauen, ohne etwas zu sagen? Dann wäre es nicht soweit gekommen. Richard war tot. Sie war in Südkorea, ohne Geld oder einer wirklichen Unterkunft, da Mathias dafür gesorgt hatte, dass sie keine andere Wahl hätte, als zurück nach Deutschland zu kommen. Sie konnte echt von Glück reden, dass sie die Mitglieder von einer ihr nicht bekannten Band namens Super Junior getroffen hatte, oder besser gesagt, dass sie sie vor deren Wohnung gefunden hatten. Wenigstens so konnte sie in Südkorea überleben und brauchte auch nicht nach einer Möglichkeit zu suchen, nach Hause zurückzukehren. Mathias war in Deutschland, also auf einen anderen Kontinent, und war ziemlich sauer auf sie, nein, eher tierisch wütend. Es war nur die Frage der Zeit bis er ihr bis hierher folgte, um sie mit Gewalt zurück zu holen, oder gar umzubringen, denn schließlich wusste man nie, wie seine Stimmung zu einem gewissen Zeitpunkt war. Gerade zu gespenstisch konnte er werden, wenn er nicht seinen Willen bekam. Aber das hatte Gina nur einmal erlebt, als Mathias vollkommen den Verstand verlor und man konnte sagen, dieses eine Mal hatte gereicht, dass Gina sich eine lange Zeit nicht mit Mathias angelegt hatte. Es war irgendwann mal kurz vor ihrer Verlobung gewesen, als sie für Mathias etwas in der Stadt besorgen sollte. Er wollte unbedingt ein Buch für sein Referat, dass er während der nächsten Vorlesung in der Uni halten sollte. Den Titel hatte Gina zwar nicht mehr im Kopf, aber jedenfalls sollte sie es kaufen, da Mathias keine Zeit dazu hatte, da er ein wichtiges Treffen mit seinen Vater hatte. Gina konnte es ihm nicht verübeln, dass er seinen Vater wiedersehen wollte und hatte sich bereit erklärt es zu beschaffen. Also ging sie in die Buchhandlung und fragte eine Verkäuferin nach dem Buch, die aber ihr leider versichern musste, dass sie kein solches Buch verkauften. Um nicht mit leeren Händen nach Hause zurück zu kehren, hatte Gina sich in weitere Buchhandlungen gehetzt, um das Buch zu besorgen, aber immer ohne Erfolg. Letztendlich hatte sie sich zu Hause vor dem Laptop gesetzt und nach dem Buch im Internet gesucht. Und da hatte sie es gefunden. Sie wollte es gerade bestellen, als Mathias plötzlich hinter ihr stand und sie von Laptop wegzog, bevor sie überhaupt etwas dagegen tun konnte. Was das solle, hatte er sie gefragt, natürlich hatte sie ihm geantwortet, dass das Buch nirgendswo zu kaufen gab und sie stattdessen es bestellen wollte. Mathias hatte sie dann angeschrien und gemeint, dass man ihr noch nicht mal die einfachsten Dinge auftragen konnte, dass sie dumm sei. Dann zog er urplötzlich das Buch aus dem Regal im Wohnzimmer hervor und meinte, sie hätte doch nur suchen brauchen. Sofort hatte Gina sich gewehrt und ihm gesagt, dass er doch präziser sein sollte, wenn er sie um etwas bat. Woher sollte sie denn wissen, dass er das Buch schon bereits besaß und für ihn nur aus dem Regal holen sollte? Für diese Bemerkung hatte er mit einem anderen Buch nach ihr geworfen. Sie war danach zu Richard geflüchtet und hatte sich die Augen aus dem Kopf geheult. Er war es auch gewesen, der ihr geraten hatte sich von Mathias zu trennen, aber sie wollte einfach nicht hören. Hätte sie es doch nur getan. Hätte sie doch nur auf Richard, ihrem besten Freund, gehört. Sie war früher einfach zu naiv gewesen, sie glaubte tatsächlich, dass das zwischen ihr und Mathias etwas werden konnte. Dass sie eine Familie gründen konnten und zusammen alt wurden. Sie war so dumm gewesen. „Verdammt, Richard, du bist jetzt tot und das ist alles meine Schuld“, murmelte sie leise vor sich hin, „Hätte ich doch nur auf dich gehört und mich von Mathias getrennt, bevor es zu spät gewesen war.“ Ihre Gedanken waren benebelt, kaum waren sie bei Richard angelangt. Er war ihr bester Freund, er war sogar eine Zeit lang ihre erste große Liebe, er war einfach alles für sie gewesen. Selbst als sie sich mit Mathias eingelassen hatte, war er auf ihrer Seite, egal, wenn sie sich mit Mathias gestritten hatte, oder wenn sie sich bezüglich seinen Entscheidungen nicht wohl fühlte. Er war immer für sie da und sie konnte echt mit jedem Problem zu ihm kommen. Nur ihm konnte sie vertrauen, na ja inzwischen hatte sie eine weitere Person gefunden, der sie vertrauen konnte, nämlich Ryeowook. Und diesmal würde sie alles richtig machen, diesmal würde sie auf Wookie hören und nicht stur ihren Regeln folgen, schließlich wollte sie nicht noch eine weitere Leiche haben. Außerdem hatte Wookie noch Freunde und Familie, die ihn vermissen würden. Ach ja und Sungmin, seinen Geliebten. Bei Richard war es ja nicht so, Gina war seine einzige Freundin gewesen und Familie hatte er nicht mehr, da er ein Waisenkind und hauptsächlich ihm Heim aufgewachsen war. Plötzlich klopfte es an der Tür und ließ Gina aufschrecken, doch die antwortete nicht auf das Klopfen. Mit Sicherheit waren es wieder die Männer, die wieder einen Versuch starteten, um sie nach ihrem Befinden auszufragen. Sie hatte keine Lust darauf mit ihnen zu reden. „Gina?!“, hörte sie ihren Namen durch die Tür. Sie horchte auf. Der Stimme nach war es Siwon. „Ich bin’s Siwon. Lass mich rein, bitte.“ „Nein, ich habe keine Lust mit dir zu reden, auch nicht mit den anderen“, gab Gina zurück. „Ich will dir doch nur helfen, bitte, lass mich rein“, hörte sie Siwon sagen. „Und worüber willst du reden?“, fragte Gina angriffslustig, „Ich habe dir nämlich nichts zu sagen.“ „Sei doch nicht so stur, Gott würde es nicht erfreuen, wenn du so mit deinen Mitmenschen umgehst.“ Gians Miene verfinsterte sich. „Was hat Gott denn damit zu tun?“, fuhr sie ihn durch die Tür an, „Wenn man ihn braucht, ist der doch nie da!“ „Aber… „, er stockte, „Gina, ich will dir mal was sagen, natürlich ist Gott da, er ist immer für dich da, aber es geschehen nun mal auch Dinge, die nun mal Schicksal sind…“ Nach dem Gina das gehört hatte, gingen mit ihr die Pferde durch. Das Wasser stand ihr bis zum Hals, wie konnte sich der Kerl erlauben ihr jetzt eine Predigt zu halten? Während sie vom Bett aufstand, griff sie sich ein Kissen und ging zur Tür, um sie dann aufzuschließen und mit einem Mal auf zu reißen. „WIE BITTE?!?!?“ *** Die Männer schreckten allesamt auf, als sie Ginas wütende Stimme außerhalb des Wohnzimmers vernahmen. Verwirrt wie auch fragend schauten sie sich an und abwechselnd Richtung Tür. Was war da draußen bloß los? Schon der nächste wütende Aufschrei Ginas, der kurz darauf folgte, ging ihnen durch Mark und Bein. Bestürzt sprangen die Männer gleichzeitig auf, um zur Wohnzimmertür zu sprinten. Dabei versuchte jeder als Erster an die Tür zu gelangen, um dem Schauspiel draußen schneller als die anderen bei zu wohnen. Wie in einer schlechten Komödie lugten die Köpfe der Bandmitglieder in Reih und Glied durch den schmalen Türspalt, akkurat geordnet vom kleinen Ryeowook zum großen Kyuhyun. Kaum hatte sich Leeteuk mit seinen Kopf in die Reihe eingeordnet, bekam er schon unsanft etwas ins Gesicht. Erschrocken über den plötzlichen Angriff schaute er erst zu einen sich duckenden Siwon und einer wütend drein blickenden Gina und dann auf das Unbekannte Flugobjekt, das ihn getroffen hatte. Es handelte sich um eines von Eunhyuks geliebten Kissen, die eigentlich auf seinem Bett ein Zuhause gefunden hatten, doch stattdessen von Gina als Wurfgeschosse missbraucht wurden. „Willibald!“, quickte Eunhyuk auf, „ Sie hat tatsächlich mit Willibald auf Leeteuk geworfen! Du, Kissenvergewaltigerin!“ Doch für diese Bemerkung hätte er sich keine zehn Sekunden später selbst in den Arsch getreten, da Gina so von der Präsenz der Jungs erfahren hatte und kurz darauf sich weitere neun Kissen auf den Weg machten, in den Gesichtern der Männer zu landen. Zu Leeteuks größten Bedauern, für ihn sogar zum zweiten Mal. „Was sollte das, Gina?“, kam es von Shindong, während er sich mit einer Hand über die Stirn rieb. „Was das soll? Das fragst du ernsthaft? Wie kommt ihr dazu, mir diesen zweiten Jesus“, Gina zeigte mit einem Finger auf Siwon, „auf den Hals zu hetzen, huh?“ Siwon, der bei ihrer Bemerkung sie mit großen Augen ansah und kurz davor war, etwas darauf zu erwidern, wurde schlichtweg von Gina daran gehindert, die erneut ein Kissen zur Hand nahm und ihm mit diesen über den Kopf zog. „DU HÄLST DEINE KLAPPE!“, fuhr sie den vor ihm stehenden völlig ungehalten an, „VON DIR WILL ICH REIN GAR NICHTS MEHR HÖREN!“, sie wandte sich den anderen an der Wohnzimmertür zu und fauchte ihnen noch ein „LASST MICH DOCH IN RUHE! ICH KANN AUF EURE HILFE VERZICHTEN!“ zu, ehe sie in Eunhyuks Zimmer verschwand und die Tür hinter sich zuknallte. Ein Klicken war noch zu hören. Sie hatte abgeschlossen. Seufzer erfüllten den Raum. Die Männer waren verwirrt, nein, sie waren fassungslos. Sie schauten sich eine ganze Weile gegenseitig stumm an, bevor Leeteuk sich mit einer verzweifelten Geste mit der Hand durch die Haare fuhr und sich Siwon zuwandte, der immer noch wie versteinert die Tür anstarrte. Er seufzte erneut. „Siwon“, begann er mit ruhiger Stimme, „Habe ich dich nicht darum gebeten, in dem Gespräch Gott aus dem Spiel zu lassen?“, Leeteuk machte kurz ein Pause, doch als Siwon nichts darauf erwiderte, fuhr er weiter fort, „Ich meine es doch nur gut mit dir, aber du kannst echt manchmal zu religiös sein und besonders in dieser Situation hättest du dich zurückhalten können.“ „Siwon“, kam es von Sungmin, „Leeteuk hat Recht. Wir wissen doch nicht, was vorgefallen war und ein wenig mehr Mitgefühl hättest du schon aufbringen können.“ Bei den Worten rührte sich Siwon endlich und sah die anderen mit traurigem Blick an. „Ja, ich weiß, ich habe einen Fehler begangen, aber wie soll ich - “, doch weiter kam er nicht, denn plötzlich wurde Eunhyuks Zimmertür aufgerissen und Gina trat hinaus. Sie hatte sich frische Sachen angezogen und schlüpfte in ihre Sneakers. Die Männer schauten sie allesamt fragend an, doch sie antwortete nichts darauf, obwohl ihr die fragenden Blicke nicht entgangen waren, auch als Ryeowook sie fragte, wo sie hinginge, blieb sie stumm. Sie ging einfach an den Männern vorbei zur Wohnungstür und öffnete sie, bevor sie sich dann umdrehte und zu Ryeowook gewandt sprach: „Wookie, komm mit.“ Die anderen Anwesenden schauten diesmal jetzt Ryeowook fragend an, vollkommen überfordert mit der Situation, die sich angebahnt hatte. „Eh… ist gut“, erwiderte Ryeowook perplex, drückte hastig Sungmin einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, bevor sich dann aufmachte, zu Gina zu gehen, sich Schuhe anzuziehen und dann mit ihr aus der Wohnung zu verschwinden. *** „Was war denn das?“, warf Eunhyuk ein, kaum hatte sich die Wohnungstür geschlossen und blickte in die Runde. Kopfschütteln, wie auch Achselzucken waren die einzigen Antworten auf seine Frage, die seine Mitbewohner ihm geben konnten. Eunhyuk verschränkte nachdenklich seine Arme vor seiner Brust und ließ den Kopf hängen. Es war echt zu Haare raufen, je länger die Band sich mit Gina befassten, desto mehr Fragen kamen auf. Die Situation spitzte sich zu, dass wusste er, aber konnten sie schon dagegen machen, wenn Gina sich nicht von ihnen helfen lassen möchte? „Kann mir mal jemand erklären, wer diese Schönheit war, die mit unseren Wookie aus dem Wohnhaus gegangen war?“, hörten Eunhyuk jemanden fragen. Die Stimme kannte er nur zu gut. Mit Funkeln in den Augen sah er zu der Person, zu der die Stimme gehörte, bevor er dann mit den anderen, denen die Anwesenheit des blinden Passagiers ihrer Runde nicht entgangen war, auf die Person an der Wohnungstür zuraste und dabei mitwirkte mit seinen Kollegen diese in einer Gruppenumarmung zu umschließen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)