Doch dann gehörte ich dir von RoseAkaShi (Klaus x Elena) ================================================================================ Kapitel 6: Klarstellungen ------------------------- Kapitel 6: Klarstellungen „Die Liebe allein versteht das Geheimnis, andere zu beschenken und dabei selbst reich zu werden.“ (Clemens von Brentano) Elenas Sicht: Ich beendete meine Mail und führte dann die Pfeiltaste auf Senden. Noch einmal überflogen meine Augen schnell das Geschriebene: "Lieber Jeremy, ich danke dir, dass du nicht sauer auf mich bist. Zur Zeit bin ich unterwegs von New York nach Chicago. Ich habe einen Mann getroffen, dem ich bei einer wichtigen Sache helfen werde. Ich habe das Gefühl, dass mein Leben endlich wieder einen Sinn macht. Zum ersten Mal seit dem Tod unserer Eltern. Verstehst du, Jeremy? Es ist fast so, als würde ich wieder zum Leben erwachen, als würde ich aus einem langen Trancezustand befreit werden. Ich kann wieder atmen, ohne ständig Schuldgefühle zu haben. Wenn ich bei ihm bin, dann tut es gar nicht so weh, wie es sonst der Fall war. Ich lebe und das ist endlich wieder ein gutes Gefühl. Wir geht es dir? Ist Jenna sehr ausgerastet? Ich hoffe, du machst wieder deine Hausaufgaben und kümmerst dich um die Schule. Ich wünsche mir, dass du nicht mehr leidest und das selbe Gefühl wie ich entwickeln kannst. Ich liebe und vermisse dich, Elena" Ich verschickte die Mail und stützte meinen Kopf überlegend auf meine Hand. Meine Trennung von Jeremy war das Einzige, was mir wirklich weh tat, was mich schmerzte. Aber ich war dankbar dafür, dass er nicht sauer war. In meiner letzten Mail hatte ich ihn nur gefragt, ob er wütend auf mich sei und ob er vielleicht mit mir schreiben will. Er hatte sofort zugestimmt und gesagt, dass ich immer noch seine Schwester war und dass er mich liebte. Das war für mich sehr wichtig. Zwei Hände legten sich auf meine Schultern und ich konnte nicht anders als zu lächeln. „Woran denkst du, my Love?“ „Gerade an meinen Bruder“, antwortete ich wahrheitsgemäß. Er war wieder gesund und anscheinend auch so gut gelaunt, das er gnädig genug war, mir zu vergeben. „Und sonst?“, fragte Klaus weiter nach und beugte sich dabei zu mir herunter, sodass seine Lippen kurz mein Ohr streiften. Grinsend drehte ich mich zu ihm um und reichte ihm die Hand, sodass er mir aufhalf. „An dich natürlich. Kann doch gar nicht anders sein, bei all der Zeit, die wir miteinander verbringen.“ Sein Blick wurde sofort ernst und nachdenklich und wie so oft wusste ich wieder nicht, was in seinen Kopf vorging. Hatten meine Worte diesen Effekt auf ihn gehabt? Aber was hatte ich dann gesagt, was ihn in diesen Zustand versetzte? „Wieso bin ich bei dir, Klaus?“, fragte ich nach. Klaus sah mich nun total verwirrt an, als hätte er keine Ahnung, wovon ich redete oder als würde ich nach etwas total logischem fragen. „Ich brauch dich, damit du im richtigen Moment für mich stirbst.“ Ich schüttelte den Kopf, denn das hatte ich bereits gewusst. „Nein, ich meine, warum steckst du mich nicht einfach in einen Keller? Wieso kümmerst du dich um mich und nimmst mich mit? Sorgst dafür, dass ich mit meinen Bruder Kontakt halten kann?“, fragte ich nach, da ich das noch nicht genau verstand. In der letzten Zeit hatte ich allerdings öfter darüber nachgedacht. Klaus Ausdruck wurde nun völlig undurchschaubar und ich glaubte, er dachte nach. Nicht für eine Antwort, sondern wie genau er seine Worte wählen sollte, um die Antwort zu formulieren. „Du bist ein soziales Experiment. Ich mag die Gesellschaft.“ Seine Augen glitzerten und erst war ich geschockt, als ich die Bedeutung seiner Worte realisierte. Doch dann erkannte ich, dass ich das gewusst hatte und wie egal es mir war, da mein Leben trotzdem oder erst so einen Sinn hatte. Dann, als er schwieg, auf eine Reaktion von mir wartete, wusste ich etwas, das ihm selbst wahrscheinlich nicht klar war. Er meinte jedes Wort genau so wie er es sagte und daran sollte ich nie zweifeln, aber da war noch mehr, was nur noch nicht da war. Ich legte den Kopf schief und lächelte ihn glücklich an. „Okay“, sagte ich heiter und hakte mich wieder bei ihm unter. „Dann sag mir genau, wie ich dir nützlich sein kann. Sag mir welchen Sinn mein Tod für dich haben wird.“ Er sah mich geschockt an, als glaubte er nicht, was ich sagte, als dachte er, ich würde den Verstand verlieren. Doch er sah mir in die Augen, so wie ich es eben zuvor getan hatte und entdeckte darin seine Antwort. Dann begann er zu erzählen. Alles was ich wissen wollte und noch mehr. Er beantwortete meine Fragen und erzählte mir alles rational und manchmal mit Leidenschaft und Gefühl. Er erzählte mir seine Geschichte: Wie er mit seinen Eltern und Geschwistern in Mystic Falls gelebt hatte. Wie er sich mit seinem älteren Bruder in das selbe Mädchen namens Tatia verliebt hatte, deren Doppelgängerin ich war. Wie er und seine Familie Vampire wurden, die ersten überhaupt. Wie er erfuhr, dass er nicht der Sohn seines Vaters war und wie seine Mutter seine Werwolf-Seite bannte, die ich wieder herrufen konnte. Wie er seiner Mutter das Herz herausriss und seine Geschwister deswegen belog, aus Angst sie zu verlieren. Wie er und seine Geschwister von seinem Vater gejagt wurden. Wie er seinem Bruder Finn einen Dolch ins Herz stieß. Wie er Katerina kennenlernte und sie versuchte zu opfern, bevor sie ihn verraten hatte und weggelaufen war. Wie er und Elijah sich entzweiten. Wie er seinem Bruder Kol einen Dolch ins Herz stieß. Wie er seiner Schwester Rebekah einen Dolch ins Herz stieß und wie er das auch bei seinem Bruder Elijah vorhatte. Ich fühlte mich merkwürdig paralysiert von seinen Offenbarungen, lauschte aber weiterhin seinen Plänen aufmerksam und ging dabei Arm in Arm, immer an seiner Seite, mit ihm durch die Straßen dieser kleinen Stadt, in der wir Rast machten. Klaus war nicht gut, das wusste ich, aber ich konnte ihm nicht böse sein. Weder für das, was er getan hatte, noch für das, was er vor hatte. Er war grausam und doch fühlte ich mehr Mitleid für ihn als Zorn oder Abscheu für seine wirklich schrecklichen Taten. Ich fragte mich eher, wie man solch grausame Eltern haben konnte. Einen Vater, der einen verstieß, obwohl er seinen Sohn hatte aufwachsen sehen, der diesen sogar töten wollte, für einen Fehler, den seine Mutter begangen hatte. Eine Mutter, die ihren Sohn verleugnete, nur um einem Mann gefügig zu sein, den sie nicht mal wirklich liebte. Das waren für mich unvorstellbare Taten, besonders mit solchen Eltern, wie ich sie gehabt hatte, die mich bedingungslos geliebt hatten. „Also warten wir ab, bis wir diese Katerina finden, die den Mondstein hat? Dann brauchen wir noch einen Werwolf und einen Vampir zum opfern und eine Hexe, die den Zauberspruch spricht. Und das alles muss bei Vollmond stattfinden. Hab ich was vergessen?“, fragte ich nach, ob ich das mit dem Ritual auch richtig verstanden hatte. Er grinste mich an und es sah ein wenig bedrohlich aus. „Abgesehen von deiner Wenigkeit? Wir müssen zu deinem Geburtsort, also nach Mystic Falls, doch erstmal brauchen wir das andere.“ Verstehend nickte ich. Klang nach ganz schön vielen Voraussetzungen und Bedingungen. „Klingt kompliziert. Ist es schwer einen Vampir, einen Werwolf und eine Hexe zu finden?“, fragte ich interessiert, da ich einfach keine Ahnung hatte. Klaus war nun einmal der einzige Vampir, den ich kannte, sonst hatte ich nie Kontakt mit Übernatürlichen gehabt. Gott sei Dank. Aber offensichtlich gehörte ich als Doppelgängerin selbst dazu. „Ein Vampir ist einfach zu finden und wenn nicht, dann verwandelt man schnell einen Menschen. Eine Hexe stellt da schon eine größere Schwierigkeit dar, obwohl ich viele Hexen habe, die mir dienen. Einen Werwolf zu finden, ist da das Schwierigste. Darum werde ich mich noch kümmern müssen.“ Ich grinste bei dem Gedanken, den ich hatte. „Wie findet man wohl einen Werwolf? Legt man ein Stück Fleisch aus oder einen Hundeknochen?“, fragte ich amüsiert, weil ich einfach keine Ahnung hatte und meine Gedanken sich so ins Lächerliche zogen. „Ein Köder ist nie eine schlechte Idee, doch dann würde ich etwas anderes nehmen.“ Seine Augen glitzerten gefährlich, das es meinen ganzen Körper zum zittern brachte. „Soll ich für dich diesen Köder spielen?“, fragte ich nach und ich war selbst erstaunt, wie wenig mir das ausmachte. Ich wollte Klaus einfach nur helfen und dabei war es mir egal, wie ich das tat. Er schüttelte allerdings bestimmend den Kopf. „Keine Risiken, was dein Leben angeht“, sagte er entschlossen. Prüfend sah ich ihn an, aber er war und blieb ein Rätsel, undurchschaubar für mich. Allerdings wusste ich, dass ich mich auf die Zeit mit ihm freute, egal was für ein Ende es mir bringen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)