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Worte an dich

Aus dem blauem Reich
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Es stimmt im Groben mit einem Sonett überein, doch hat es keine richtige inhaltliche Zäsur. Komplett anzeigen

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Mein Brief an dich, Rose

Liebliche Rose,

Schaust du immer noch an deinem Fleck zum Mondlicht umrahmten Schein der Sterne? Beobachtest du immer noch den kleinen Fluss, der neben dir sein Leben verbringt? Siehst du, wie jeden Tag, dir den leuchtenden Sonnenuntergang an, der die Wolken bunt färbt und den Himmel mit einem rosa- rotem Schleier überzieht? Nun, ich will dir erzählen über sovieles in der Welt, doch meine Zeilen werden kleiner sein als geplant.

Ich bin allein durch die Gassen der großen Stadt gegangen und habe immerzu an dein schimmerndes Rot gedacht. Deine weichen Blütenblätter, wie sie sanft auf den Boden rieseln. Wie ein kleiner Dorn von dir meinen Finger zum Bluten gebracht hat, ich musst an deine rote Welt denken.

Ich frage mich bis heute, warum? Dein Licht hatte mich erreicht, oder doch nicht? Ich bin jeden Tag zu dir gegangen und habe dir meine Sorgen erzählt, du hast sie aufgefangen in deinen Rosenblüten, samtrot und glimmernd. Es war, als würde dein Kopf immer schwerer werden und von meinen Sorgen ertränkt umknicken. Ich weiß, du warst immer tapfer und hast es ertragen, doch nun ist es geschehen. Du, die einst so lieblich und erhaben, majestätisch war, du bist gefallen.

Nun schreibe ich dir von deiner Schönheit, auf das du wieder erblühen mögest. Für immer mag dein Licht in meinem Herzem ruhen, auf einem Samtkissen, sanft und weich wie deine vollen Blütenblätter es einst waren und wieder sein werden.

Ich schreibe diesen Brief dir heimlich, aus dem dir unbekanntem blauem Reich. Auf das wir uns zu einem vereinigen mögen, werde ich dir diesen Brief schreiben, wenn ich schon ruhe. Ich hoffe du wirst ihn mögen.

Auf das wir uns einmal noch Wiedersehen werden,

Grüße aus dem blauem Reich des Sonnenaufgangs an das rote Reich des Sonnenuntergangs

Vergissmeinnicht

Mein Sonett, dir gewidmet, Rose

Der Wolkenstreifen lichter, weißer Schein

Die möglichen Farben meines Herzens

Verdeckt. Das Wohlbefinden der Rosen

Meines überschattet, zartes Dasein.
 

Das Leben rinnt dahin wie wertvoll' Wein,

Des Todes müde, gehüllt in Schmerzen,

Sich windend in vielfarb'gen Scherzen.

Meiner Gedanken immerwährend dein.
 

Doch nun der Blautönen vielfält'ges

Sein ist nur ein Teil der Unewigkeit,

Den Blütenblättern dir unzählige.
 

Lieblichen Düften diese Fröhlichkeit,

Die Felder von dir, du Unwählige,

Gefüllt von den sanften Träumen Leid.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von: Lupus-in-Fabula
2019-12-22T19:07:28+00:00 22.12.2019 20:07
Einen wunderschönen vierten Advent :)


Was für ein lustiger Zufall, dass ich heute dir ein Review schreibe. Warum? Weil ich dir letzte Woche zum ersten Kapitel ein Review geschrieben habe. Das ist wirklich ein lustiger Zufall :)

Bevor ich dein Sonett bewerte, muss ich dir ein Lob aussprechen. Ich dachte immer, ein Sonett hat etwas mit Musik zu tun. Und was eine Zäsur ist konnte ich mir auch nicht vorstellen. Ehrlich gesagt, dachte ich zuerst, dass du Zensur falsch geschrieben hast. Jedoch habe ich dank dir etwas Neues gelernt und dafür bin ich dankbar :)

Nun aber zu deinem Sonett.
Wenn ich ehrlich bin, hat es mich nicht so berührt wie das erste Kapitel. Dennoch spürte ich die Liebe und Sehnsucht zwischen den Zeilen.
Ich versuchte eine Melodie zu finden, mit der dein Gedicht harmoniert. Mehrmals habe ich es gelesen. Immer wieder mit einer neuen Melodie. Jedoch fand ich keine passende. Und das frustriert mich ehrlich gesagt ein wenig. Weil dein Sonett es verdient hätte. Vielleicht sehe ich es aber auch zu eng und wünsche es mir einfach zu sehr.


Ich werde auch einen Blick in deine alten Werke werfen und vielleicht kommentieren :)
Auch werde ich dieses Kapitel gerne weiterempfehlen.


Helfer der KomMission
Von: Lupus-in-Fabula
2019-12-15T18:43:02+00:00 15.12.2019 19:43
Einen schönen dritten Advent :)


Ich habe gerade deine kleine Geschichte entdeckt. Sie scheint abgeschlossenen zu sein, was ich wirklich Schade finde. Diese zwei Kapitel sind so schön, dass ich mir mehr wünschen würde. Aber wenn eine Geschichte zu Ende erzählt ist, ist sie es.

Ich mag den Schreibstil. Er ist melancholisch und voller Gefühl. Während des Lesens überkam mich das Gefühl von Traurigkeit.
Die Worte sind gut gewählt, ohne zu kitschig zu wirken.
Es ist nicht immer einfach Szenen zu schreiben, ohne in zu viel Kitsch abzudriften. Das geschieht mir leider zu oft. Du jedoch hast meiner Meinung die richtige Dosis erwischt.

Wie kamst du auf die Idee diese Geschichte zu schreiben? Erinnerst du dich daran vielleicht?
Ich denke an eine Freundschaft, aus der Liebe wurde. Die Liebe wurde immer grösser, doch sie tat der Geliebten nicht gut. Im Gegenteil, sie zerbrach daran ("Es war, als würde dein Kopf immer schwerer werden und von meinen Sorgen ertränkt umknicken.").
Es ist schon sehr traurig, dass sie nicht in dieser Welt zusammen kamen. Jedoch gibt es noch eine kleine Hoffnung, die mir etwas Mut gibt auf ein Happy End ("Nun schreibe ich dir von deiner Schönheit, auf das du wieder erblühen mögest.")

Die Farbe Rot taucht in deiner Geschichte oft auf. Gefällt mir, da es sicherlich eine Bedeutung wegen der Rose hat. Die Rose ist Rot, das Vergissmeinnicht blau. Deswegen verabschiedet er sich mit den Worten "Grüße aus dem blauem Reich des Sonnenaufgangs [...]".
Die Symbolik sprach mich auch an. Wie du mit Worten gezaubert hast, muss man einfach Loben. Eine wunderschöne Geschichte, die mehr Leser verdient.


Ich werde deine Geschichte mit Freude in meine Favos aufnehmen und weiterempfehlen.


Helfer der KomMission


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