Kinmoku no Hoshi - 9 von Yaten_Kou ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Kinmoku no Hoshi 9 Zwei Tage später ließ Seiya sich erschöpft in den Sessel fallen, die kühle Luft auf dem Balkon strich sanft über ihr noch feuchtes Haar. Sie war mit dem Drachen den Fluss abgeritten um sich zu vergewissern, dass keine Baumstämme im Wasser trieben oder ähnliche Hindernisse, die den Behelfsdamm zerstören konnten. Nun hatte sie gebadet und fühlte sich wenigstens äußerlich wieder hergestellt. Sie trug ein leichtes, bequemes Kleid und hatte sich nicht die Mühe gemacht ihre Haare richtig zu trocknen und zu frisieren, obwohl Lelia sie mit einem Stirnrunzeln bedachte. Sie öffnete den ersten Ordner und schüttelte sich als ihr Blick auf ihr Abendessen fiel. Mit ihrem Seelenheil war auch ihr Appetit verschwunden. Kakyuu. sie war ihr in den letzten Tagen möglichst aus dem Weg gegangen, was weiter nicht sehr auffiel, saß Kakyuu doch die meiste Zeit an Yatens Bett. Yaten war wieder wach geworden und langsam begann sie auch wieder zu essen. Erleichterung durchströmte den Palast. Taiki konnte es kaum abwarten wieder nach Dankei zu reisen und sich wieder ihren Aufgaben daheim zu widmen. Seiya sah dem ganzen mit ziemlichen Unwohlsein entgegen. Sie hatte ein paar Versuche gewagt, mit Kakyuu zu reden, doch jedesmal wenn sie die Prinzessin vor sich sah, versagte ihr Mut. Was sollte sie nur tun ? Ihre Hilflosigkeit macht sie noch verrückt. Sie stellte den Teller achtlos auf den Boden und beugte sich über die Arbeit. Nach einiger Zeit verschwammen die Zahlen und Buchstaben auf dem Papier. Sie schloss die Augen und lehnte sich zurück. Sie genoss die kühle, frische Luft. Der Boden strahlte noch die Wärme des Tages aus. Der Wind fuhr sanft wie ein leichtes Streicheln durch ihr Haar und plötzlich glaubte sie, Kakyuus süßen Duft wahrzunehmen, ihre Arme um ihren Hals zu spüren und den leichten Druck ihres Körpers an ihrem. Ein Klopfen an der Tür holte sie aus ihren Gedanken und sie fuhr erschrocken auf. "Herein!" "Guten Abend, Seiya." Kashew betrat das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Mit schnellen Schritten durchquerte er den Raum und trat auf den Balkon. "Darf ich?" er deutete fragend auf den freien Stuhl. "Natürlich, setzen Sie sich!" Schnell und mit hochrotem Kopf brachte Seiya einige ihrer Unterlagen in Sicherheit. "Warum sind Sie noch wach? Die Papiere können warten, aber der Schlaf den sie jetzt nicht haben, werden sie nie nachholen!" Kashew sah Seiya lange an. Irgendwie wirkte sie, als ob er sie bei irgendwas ertappt hätte, ihr Gesicht war gerötet und sie vermied es, ihn direkt anzusehen. Was hatte sie ? Sie benahm sich doch sonst nicht so in seiner Gegenwart. Unerwartet tat sein Herz einen kleinen Sprung. Konnte es sein. ? Doch schnell schob er den Gedanken zur Seite und befahl sich geduldig zu sein. Er sah zu, wie sie die Papiere von dem Sessel beiseite räumte und sich dabei Zeit ließ. Als sie sich schließlich wieder ihm zu wandte, schien sie ruhiger. Als er sie bei seiner Ankunft gesehen hatte, war sie sehr schlank und durchtrainiert gewesen, jetzt und mit nicht mehr bekleidet als einem dünnen Kleid konnte er sehen, daß sie nun eher dürr und sehnig wirkte. Sein Blick fiel auf ihr unangetastetes Abendessen: Sie bemerkte es und lächelte."Schon wieder eine Predigt? Fürst, man könnte fast glauben Ihr hättet mein Wohlbefinden zu Eurem eigenen Lebensziel erkoren!" Kashew sah sie verwirrt an. Wußte sie, wie gerne er genau das tun würde? "Nein, eigentlich dachte ich mir, da Ihr sowieso nicht schlaft und ich auch nicht müde bin, könnten wir uns ein wenig Gesellschaft leisten!" Der rationale Teil seines Hirns nannte ihn einen Lügner. Er wollte mehr als nur Gesellschaft für einen Abend. Er wollte Seiya an seiner Seite. "Oh," Seiya sah auf den Haufen von Akten und Ordnern, "Wenn Ihr meint!" Sie erhob sich und räumte den Tisch frei. Kashew zauberte ein kleines Ko-ling (ähnlich wie Go) Spiel aus einer der Falten seines Gewandes und platzierte die Figuren."Ihr dürft anfangen, Prinzessin!" Er lehnte sich gönnerhaft in seinem Sessel zurück. Seiya sah sich das Spielbrett genau an und runzelte die Stirn. Was für einen Eröffnungszug sollte sie machen? Kashew nahm sich Zeit Seiya genauer zu betrachten. Die schwarzen Haare umrahmten das weiße Gesicht und ein Paar blauer Augen blickten schalkhaft daraus hervor. Lange schwarze Wimpern und gerade Brauen verliehen dem Ganzen einen aristokratischen Hauch. Eine feine, ein wenig spitze Nase, hohe Wangenknochen. Doch am meisten faszinierte ihn ihr Mund. Klein aber ausdrucksstark, meist lächelnd. Jetzt allerdings sah man nur einen dünnen Strich. Er musste leise lachen. "Euer Zug Fürst!" Seiya sah ihn an und machte eine Geste auf das Spielbrett. Kashew warf einen kurzen Blick über die Figuren und machte seinen Zug. Nun war sie wieder an der Reihe. Ihre Hand schwebte über dem Spielbrett. Kashew bewunderte die langen weißen Finger. Er musste kurz zwinkern, doch ja, er hatte richtig gesehen. Der Ringfinger der rechten Hand war leicht krumm und auf dem Handrücken konnte der den dunklen Schatten einer alten, gut verheilten Narbe sehen. Wieder einmal fragte er sich was die Sailorkrieger wohl alles überstanden hatten, um Kinmoku und das Universum zu retten. Sein Blick fing sich an einem abgekauten Fingernagel, ja, sie war wohl tief in ihrem Inneren immer noch ein Kind. Mit 17 hatte er schon die Fürstenwürde getragen und diesen Bezirk verwaltet. Seiya setzte ihre Figur mir Bedacht, irgend etwas war heute anders, aber sie wußte nicht was. Vielleicht würde sie es ja bald erfahren. Sie beobachtete wie Kashew seine Spielfigur bewegte. Gut, er hatte ihre Finte nicht durchschaut! "Seiya?" Sie blickte den Fürsten fragend an, immernoch ihre Figur in der Hand. "Ja?" "Wie gefällt Ihnen Kallian eigentlich?" Seiya kam diese Frage ziemlich dämlich vor, aber sie lehnte sich zurück und sah Kashew an. "Ich finde diese Stadt sehr schön. Sie hat viele interessante Gebäude, soweit sie noch stehen, und .," sie hielt inne. Kashew hatte sich erhoben und umrundete den Tisch. "Könnten Sie sich vorstellen hier zu leben?" Kashew stand nun neben ihrem Stuhl und wie von einer fremden Macht gesteuert erhob sich Seiya. Sie war fast einen ganzen Kopf kleiner als er. "Ja, aber ich werde immer in Dankei leben, solange es die Hauptstadt ist und die Prinzessin ." Auch diesen Satz sprach sie nicht zu Ende, denn Kashew nahm ihre Hand in seine und kniete vor ihr nieder. Verwirrt sah Seiya ihn an und wollte ihn wieder auf die Füße ziehen, aber er hielt ihre Hand fest in seiner. Lange sah er ihr in die Augen. "Kashew, was soll das, wir wollen doch nicht etwa ein Theaterstück einüben!" Ihre Stimme klang gekünstelt heiter, denn ihr Verstand wußte genau was das sollte, aber sie wollte es weder wahr haben, noch es aus seinem Mund hören. "Prinzessin Starfighter, wir kennen uns zwar erst seit drei Monaten, aber dennoch fühle ich jedes Mal mein Herz vor Freude springen, wenn ich Sie sehe. Ihre Gesellschaft läßt mich alle meine Sorgen vergessen und ich fühle mich Zuhause. Bitte, werden Sie meine Frau, Seiya!" Kashew sah zu ihr auf und sie konnte bis tief in seine Seele schauen. Was sie sah ängstigte sie, denn er meinte es ernst! In Panik entriß sie ihm ihre Hand und war mit zwei großen Sätzen zur Balkonbrüstung geflüchtet. Sie hatte das Gefühl als könne sie nicht atmen, ihre Lungen arbeiteten auf Hochtouren, aber sie hatte das Gefühl zu ersticken. "Kashew,. ich. bitte." Er hatte sich erhoben und einige Schritte auf sie zugemacht, nun blieb er stehen. "Fürst Kashew...", Seiya versuchte ruhig zu sprechen, doch ihre Stimme zitterte, "... ich kann Euch nicht heiraten. Ich. mag euch sehr gerne aber meine ganze Liebe gilt der Prinzessin." Sie fuhr erschrocken zusammen. Sie hatte es laut gesagt! Ihre Ohren schienen zu klingen, sie hatte laut ausgesprochen was sie so lange sich selbst gegenüber verneint hatte. Sie liebte Kakyuu! Mit zitternder Stimme fuhr sie fort: ".und dem Königreich." Kashew lächelte. "Euere Loyalität ehrt Euch, Seiya. Ich weiß, daß die Aufgabe, die Ihr übernommen habt, Euch gebietet, Dankei nicht zu verlassen und immer an der Seite der Prinzessin zu sein. Aber selbst trotz der Tatsache, daß Ihr Eure Pflicht erfüllen müsst, bitte ich Euch über meinen Antrag nachzudenken! Ich..." "Es ist keine Pflicht für mich, Fürst", unterbrach ihn Seiya heftig. "Ihr nahe zu sein und sie zu beschützen ist eine Ehre!" "Natürlich!" Kashew nickte. Er hatte erwartet, daß sie so reagieren würde. "Sie ist der Mittelpunkt dieses Sonnensystems und besitzt einen unglaublich leuchtenden Stern!" Seiyas Augen begannen zu strahlen, als sie sich das Bild Kakyuus in Erinnerung rief. Kashew bemerkte es verwundert. Sie sah es an seinem Blick und lächelte leicht. "Ihr versteht das nicht, Fürst! Für uns Sailorkrieger ist es nicht nur Pflicht und kein Zwang, sie zu beschützen. Es ist unser Lebensinhalt, unsere Aufgabe... und unsere größte Freude, denn sie ist die Quelle allen Glückes hier auf Kinmoku!" 'Und meine', fügte sie in Gedanken hinzu. Vor ihrem geistigen Auge sah sie das Lächeln Kakyuus und ihr Herz hüpfte. Sie liebte dieses Lächeln, die strahlenden Augen, das weiche Haar, ihre sanfte Stimme, die ihren Namen rief... Endlich war es ihr klar geworden, sie hatte es schon lange gewußt, doch die Tatsache nicht wahr haben wollen, es durfte nicht sein, sollte nicht sein... und doch, Seiya liebte Kakyuu. Kashew erhob sich und betrachtete Seiyas Gesicht. Sie schien mit ihren Gedanken ganz weit, fern von ihm und diesem Raum zu sein. Er wartete eine Weile mit dem plötzlichen Wissen tief in seinem Herzen, daß sie unerreichbar für ihn bleiben würde. Doch er war ein Mann, der nur schwer eine Niederlage akzeptieren konnte. Sei es auf dem Schlachtfeld oder in der Liebe. "Ich bitte Euch nicht um sofortige Antwort, Prinzessin Starfighter. Ich weiß, daß es Euch frei steht zu wählen, deshalb richtet sich mein Antrag direkt an Euch. Bitte denkt noch einmal darüber nach. Ein Leben an meiner Seite ist, denke ich, nicht das Schlechteste. Und laßt mich Euch versichern, meine Gefühle für Euch sind aufrichtig und tief !" Er machte eine Pause. Seiya drehte sich bei seinen letzten Worten herum und sah ihn erstaunt an. "Aber Fürst, ich wußte nicht. !" Er hob eine Hand und unterbrach sie. "Bitte, überschlaft das Ganze, laßt Euch Zeit und laßt mir Eure Antwort dann zukommen. Ich werde warten !" Er verbeugte sich knapp vor ihr und zu ihrer Überraschung spürte sie seine Lippen, leicht wie ein Hauch auf ihrem Handrücken ehe er sich umwandte und sie alleine ließ. Kakyuu seufzte und lies den Löffel sinken. Vor ihr im Bett saß mit verschränkten Armen Yaten, bleich wie ihr weißes Nachthemd und presste die Lippen aufeinander. "Nun komm schon, Yaten- chan ! Nur noch einen Löffel !" Kakyuu wagte noch einen Versuch ihrer widerspenstigen Freundin die Flüssigkeit in den Mund zu schieben, doch die zu Fütternde weigerte sich strikt. "Du bist wirklich kindisch, Yaten !" Taiki schob einen Stuhl ans Bett und setzte sich. "Du mußt was essen, damit du wieder zu Kräften kommst !" fügte die Prinzessin hinzu. "Börks, das Zeug schmeckt so scheußlich, als wäre da Iufp drin !" Yaten drehte den Kopf und warf einem Bediensteten einen solch vorwurfsvollen Blick zu, als wäre er Schuld an der Geschmacklosigkeit dieser Suppe. Der zog den Kopf ein und räumte das Tablett mit der Suppenschüssel aus dem Weg bevor die temperamentvolle Prinzessin noch auf den Gedanken kam, ihm diese über den Kopf zu stülpen. Kakyuu seufzte ein zweites Mal und warf einen hilflosen Blick zu Taiki. Die zuckte nur mit den Schultern und beugte sich schließlich nach vorn. "Du wirst uns noch auseinanderfallen, oder so dünn werden, daß du zwischen die Latten rutschst ! Und glaub mir, ich krabbele nicht da drunter und fische dich wieder raus ! Einmal hat mir gereicht !" Kakyuu kicherte und Yatens Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. "Taiki, ich möchte dich sehen, wie du nach dem Verzehr dieser Suppe jemals wieder auch nur einen Löffel anrührst ! Wenn ich nicht hier festsäße, ginge ich mal in die Küche und würde aufräumen, aber gehörig ! Ich will was anständiges zu Essen und nicht diesen Babybrei !!!" "Oha !" Kakyuu zog die Augenbrauen nach oben und lächelte. "Taiki, unserer Yaten kann es so schlecht gar nicht mehr gehen. Sie fängt ja jetzt schon wieder an zu schimpfen !" "Hmm, ja ! Ich glaube, die Suppe wirkt schon ! Sie löst immerhin schon ihre Zunge !" "Taiki, du bist widerlich !" kam es vom Bett. Die Prinzessin ließ ein helles Lachen ertönen, als plötzlich die Türe aufgerissen wurde. Schnell verstummte sie und erkannte Seiya, die wie ein Wirbelwind ins Zimmer stürzte. "Ta... oh !" Sie stoppte ab, als sie Kakyuu bemerkte und ihre Mine wurde ernst. "Kannst du nicht anklopfen ?" fragte Taiki etwas ungehalten. "Seit wann das denn ? Ist das hier eine Geheimversammlung ?" Yaten zog die Nase kraus. "Nein, wohl eher ein Mordkomplott ! Sie wollen mich mit irgendeinem Breifraß vergiften !" "Wozu die Mühe ? Dann hätten wir dich auch gleich im Fluß lassen können, Pfützentaucher !" Seiya näherte sich neugierig dem Suppentopf. "Ist das das Zeug ?" "Ja ! Rühr das nicht an, wenn dir dein Geschmackssinn wichtig ist !" "So schlimm ist das jetzt auch wieder nicht !" Verteidigte Taiki die Suppe. Ein Geschirrklappern. Kakyuu setzte ein strenges Gesicht auf. "Yaten hör auf dich zu beschweren ! Immerhin hast du bis jetzt nichts anders behalten ! Wir werden ja in nächster Zeit sehen, ob du wieder richtig essen kannst oder nicht !" "Na siehst du ! " Taiki tätschelte Yatens Wange. "Ähh, hör auf damit !" Ein Schlürfen. "Ich denke, wir werden bald wieder heim können, was meint ihr, Prinzessin ?! " Kakyuu nickte. "Wenn sich Yatens Zustand nicht verschlechtert... !" Wieder ein Klappern. "Na, das ist doch was !" Taiki sah zufrieden in die Runde. Ein weiters Schlürfen "Was meinst du, Seiya ?" "Also ich finde die Suppe gar nicht übel !" Nichts als eine kleine Kerze spendete Licht in dem steinernem Zimmer. Die dunkle Gestalt beugte sich über das dicke Buch. Langsam, fast behutsam strichen behandschuhte Hände über die Seiten. "Nun ? " fragte eine Stimme, dunkel wie die Schwärze um sie herum. Ein kleiner Mann trat in den Lichtkreis. Er ging gebückt und wirkte mit seiner dunkelgrünen Kleidung und der dicken Nase fast wie ein Gnom. Er beugte sein Haupt, als versuche er, irgendeinen Blickkontakt zu vermeiden. "Ich habe Euren Auftrag ausgeführt !" sagte er mit einer Stimme, die wie Eisen klang. Die Hände über dem Buch ballten sich zu Fäusten. "Gut ! Die Zeit rückt näher. !" Der Gnom hob den Kopf und seine kleinen Knopfaugen funkelten. "Heißt das, wir werden nun. ?" Die Hand gebot ihm zu schweigen. "Nein ! Noch ist es nicht möglich. Zwei der Elemente sind noch intakt." Eine Bewegung und vor dem Gnom schwebte ein Kästchen, verziert mit seltsamen Ornamenten und Zeichen. "Du weißt, was du zu tun hast !" Der Mund des kleinen Mannes verzog sich zu einem Grinsen. Seiya öffnete ihren Schrank und spähte hinein. Sie rückte ein paar Kleidungsstücke zur Seite. Da, da war er ja ! Ihre Hand strich über den roten Stoff und sie hob den Anzug aus dem Schrank. Prüfend hielt sie ihn an und betrachtete sich im Spiegel. Die Erinnerung an ihre Zeit auf der Erde kam wieder aus einer Ecke ihres Gedächtnisses. Eine Bühne, das Licht der Scheinwerfer, Musik und das Geschrei vieler Fans. Der Geruch von Schminke, das Gefühl einer Gitarre unter der Hand, das Mikro vor einem. "Seiya ?" Seiya öffnete ihre Augen und sah Misato im Spiegel hinter sich stehen. Sie lächelte und setzte sich auf den Stuhl vor der Kommode. "Gedanken an die Vergangenheit, hmm ?" Seiya seufzte und legte den Anzug neben die Tasche auf das Bett. Ja, die Vergangenheit. Es schien so fern und doch war es gerade mal ein halbes Jahr her seit den Ereignissen auf der Erde. Sie hatte gehofft ihre Erinnerungen ganz aus ihrem Gedächtnis zu streichen. Hatte gehofft und auf die Zeit gebaut. Doch nun war es soweit. Nicht mehr lange, und sie würde Bunny wieder gegenüber stehen. In diese tiefen blauen Augen sehen und. sie hielt inne. Nein, die Augen, die sie in ihren Gedanken sah waren nicht blau. "Fertig ?" Misato erhob sich. "Soll ich nachprüfen ?" Misato hatte das schon immer gemacht, wenn Seiya den Koffer packte. Sie wußte genau, daß Seiya regelmäßig etwas vergaß und kontrollierte immer nach. Doch diesmal schüttelte Seiya nur den Kopf. "Ist nicht nötig, Misato, danke !" "Sicher ?" Misatos Augen weiteten sich überrascht. "Hmm", voller Gedanken legte Seiya den Anzug in den Koffer. Eine längst vergessene Melodie kam ihr wieder ins Gedächtnis. ' .Kuyashinamida koraeta dake. Itami ga nokoru yo, wasurenai sweethart.' "Sicher !" Vorsichtig, fast zärtlich strich sie über den Stoff und fühlte die Umrisse des kleinen Kästchens, gut verborgen in der Jackentasche des Blazers. Sie schloß den Koffer und stellte ihn neben die Tür. Misato zuckte die Schultern und öffnete ein Fenster. "Das Essen ist gleich fertig ! Komm dann runter, ja ?" Ihre Hand strich im Vorbeigehen liebevoll über Seiyas schwarzen Lockenkopf. Seiya sah auf und grinste. "Sicher !" Ihr Blick viel auf ihren Verwandlungsstern auf der Kommode. Die Show konnte beginnen. 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