Gefühle unter dem Sand von NorwegianWood ================================================================================ Prolog: Am Ende steht der Anfang -------------------------------- Gefühle unter dem Sand Prolog: Am Ende steht der Anfang Da stand sie nun. Nach 2 Jahren war sie zu ihrem Wahl-Heimatdorf zurückgekehrt und schaute wehmütig auf den langen Weg vor ihr, der zwischen zwei Felsen hindurchführte. Sie hatte keine Ahnung wie man auf sie reagieren würde, aber sie war darauf gespannt es heraus zu finden. Sie ging eigentlich davon aus, dass sie sie nach 2 Jahren als abtrünnigen Ninja sahen, aber niemand versuchte bisher sie aufzuhalten. Als sie die Felsen von Suna-Gakure so vor sich sah, kam ihr die Zeit, die sie weg war, gar nicht so lange vor. Dennoch waren seit Itachi Uchiha sie aufgesucht hatte 3 ganze Jahre verstrichen. Und zwar auf den Tag genau. Es war riskant von Itachi gewesen sich ihrem Dorf einfach so zu nähern. Er war Mitglied von Akatsuki und niemand traute dieser Organisation. Niemand und erst recht nicht die Bewohner von Suna-Gakure, deren Kazekage einen Sandgeist in sich trug auf dessen Macht die Akatsuki unter anderem aus waren. Sie hatte jedoch keine Angst, da sie ihn noch aus ihrer Kindheit und frühen Jugend kannte. Sie wusste, dass Itachi nicht unüberlegt handelte und dass sein Kommen einen Grund haben musste. Und zwar einen verdammt guten. Sie fing ihn ab bevor die Sicherheitsleute aus Suna etwas gegen ihn unternehmen konnten und brachte ihn etwas weiter weg, wo man sie nicht so schnell finden würde. Die Bitte, die er ihr gegenüber äußerte, war für sie anfangs genauso verwirrend und unlogisch, wie sie für jeden Außenstehenden sein muss. Aber nach und nach verstand sie immer mehr den Sinn. Damals erzählte er ihr nur, dass er schwer krank sei und man seine Krankheit nicht heilen könne. Er hatte gehört, dass sie ein guter Medizin-Ninja geworden war, da sie von Chiyo unterrichtet wurde und sie eine der besten ihres Faches weit und breit war. Aus diesem Grund hatte er sie für seinen Plan ausgesucht. Er bat sie um seinen Willen ebenfalls den Akatsuki beizutreten und ihn so lange mit Medikamenten zu versorgen und seine Lebenszeit etwas zu verlängern, bis er sein Ziel erreicht hatte. Nachgiebig wie sie war stimmte sie nach ein paar Tagen Bedenkzeit schließlich zu. Was genau sein Ziel war erfuhr sie nur vor wenigen Stunden. Nur kurz vor seinem Tod. Er hatte den finalen Kampf mit seinem kleinen Bruder Sasuke über Jahre hinweg herbeigesehnt. Paradoxerweise war er sogar glücklich darüber, als es endlich soweit war, obwohl er genau wusste, dass dies sein Ende sein würde. Aber er wünschte es so. Sasuke war nach dem Kampf ebenfalls sehr geschwächt gewesen und teilweise auch ziemlich verwirrt von Itachis Verhalten, er hielt sich aber nicht lange am Kampfort auf, nachdem er seinen Bruder getötet hatte. Sobald er wieder genug Kraft gesammelt hatte und aufstehen konnte, war er verschwuden. Sie hatte die ganze Szenerie mit angeschaut und sich danach um Itachis Leiche gekümmert. Es war härter als sie erwartet hatte seinen toten Körper anschauen zu müssen. Sie dachte nach seinem Tod, führe sie ihr Leben einfach so weiter, wie sie es vor 3 Jahren zurück gelassen hatte, aber der Anblick des leblosen Itachis hatte irgendetwas in ihr verändert. Sie glaubte, das war auch erst der Moment, in dem ihr bewusst wurde, wie stark das Band zwischen ihr und Itachi war. Sie waren kein Paar, gewiss nicht, aber sie verband trotzdem eine gemeinsame Vergangenheit, die sie niemals loslassen wird. Damals, als Itachi seine Familie getötet hatte und das Dorf verließ, war er nicht der Einzige der ging. Sie ging mit ihm. Nicht weil sie es wollte, nein, sondern weil sie wie Itachi gezwungen wurde. Von den Ältesten und dem dritten Hokage. SIe war einige Jahre jünger als er, etwa ein Jahr älter als sein kleiner Bruder, und hatte nichts mit den Morden an den Uchihas zu tun. Sie war lediglich zur falschen Zeit am falschen Ort. Bei diesen Gedanken seufzte sie auf. Sie wollte nicht wieder daran denken. Nicht jetzt. SIe sammelte ihre Konzentration und blickte wieder auf den Weg vor sich. Nach einem kurzen Zögern setzte sie dann vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Sie sah mich immer mal wieder vorsichtig um, da ihr die Ruhe, die herrschte nicht geheuer vorkam. Normalerweise wimmelte es am Eingang von Suna immer von einigen Kontrollleuten, aber es war weit und breit niemand zu sehen. „Sayuri!“, rief eine ihr gut bekannte Stimme, kaum hatte sie den Weg zwischen den Felsen bezwungen. „Baki“, entfuhr es ihr überrascht. Würde er sie jetzt zwingen zu gehen? „Du bist also wieder zurückgekehrt“, stellte er trocken fest. Sie nickte ihm nur zu. Er seufzte und deutete ihr ihm zu folgen. „Wohin führst du mich, Baki?“, fragte sie ihn, kam seiner Aufforderung aber nach. „Das wirst du gleich sehen“, antwortete der Sunaninja knapp. „Warum wird der Dorfeingang nicht bewacht? Wo sind die alle?“ „Bei einer Versammlung.“ Wieder nur eine knappe Antwort, aber was hatte sie eigentlich erwartet? Baki mochte sie noch nie besonders und wie sehr mochte er sie wohl nach 3 Jahren, in denen sie zu Akatsuki gehörte? Also beschloss sie ihm den Rest des Weges schweigend zu folgen. Nach einer Weile kamen sie schließlich am Kazekageturm an und betraten ihn. „Ohja, Gaara wird auch sehr erfreut über meine Rückkehr sein“, dachte sie sich ironisch. Vor der Tür des Kazekagen blieben sie stehen und Baki schaute sie über seine Schulter hinweg kurz an, bevor er genervt seufzend die Tür öffnete. Anders als erwartet, traf sie im Inneren des Raumes nicht auf Gaara, sondern auf ihre ehemaligen Sensei und deren Bruder. „Chiyo“, sagte sie verwirrt, aber zugleich auch erfreut. Sie verbeugte sich vor ihr und nickte ihrem Bruder Ebizo zu. „Sayuri, mein Kind, schön dich mal wieder zu sehen“, lächelte die alte Frau und nahm dann wieder ernstere Gesichtszüge an, „…stimmt es, dass du die letzten Jahre bei den Akatsuki verbracht hast?“ Sie musste sie sich nicht genau ansehen, um zu bemerken, dass sie auf das Gegenteil hoffte. Sayuri setzte ein kleines, entschuldigendes Lächeln auf. „Ja, das war ich. Aber nicht aus falschen Gründen. Ich kann sie euch dennoch nicht nennen. Noch nicht.“ „Du hast das Dorf verraten und den Kazekage! Akatsuki ist eine gefährliche Organisation und du weißt ganz genau, dass sie es auf Meister Gaara abgesehen haben!“, schleuderte Baki ihr wütend entgegen. „Baki“, mahnte Chiyo ihn und bedachte ihn mit einem Blick, der ihn zum Schweigen brachte. Der Suna-Nin verzog noch kurz das Gesicht und nahm sich dann wieder zurück. „In den letzten drei Jahren ist niemand Gaara oder dem Dorf zu Nahe gekommen, oder irre ich mich da?“, fragte Sayuri leicht gereizt. Suna war ihre Heimat. Sie hatten sie aufgenommen, als sie nicht wusste wohin. Dachte Baki also wirklich, dass sie das Dorf oder Gaara verraten würde? „Genug der Streitigkeiten“, mischte sich dann Ebizo ein, „stimmt es auch, dass du den Akatsuki abgeschworen hast? Oder wieso bist du sonst zurück gekehrt?“ „Ich habe die Organisation Akatsuki verlassen. Es gibt nichts mehr, was mich dort hält und ich wollte eigentlich den Kazekage um Erlaubnis bitten, mich wieder in Suna aufzunehmen“, antwortete die Angesprochene wahrheitsgemäß. „Der Kazekage befindet sich momentan nicht im Dorf…“, begann Chiyo zögernd, „solange haben wir das sagen und ich erlaube dir wieder zurückzukommen.“ Auf Sayuris Lippen bildete sich ein Lächeln und sie bedankte sich mit einer Verbeugung, auch wenn es sie stutzig machte, dass Gaara nicht hier war. War ihm etwa etwas passiert? „Unter einer Bedingung“, fuhr ihr ehemaliger Sensei fort, „du musst eine Mission erfüllen.“ „Und diese Mission wäre?“, fragte das Mädchen eifrig. Sie würde jede Mission erledigen, wenn das bedeutete, dass sie wieder hier leben durfte. Auch wenn es wahrscheinlich lange dauern würde bis sie sich wieder das Vertrauen aller Bewohner verdient hatte. „Es geht um den Kazekage“, meldete sich nun Baki wieder zu Wort, „du weißt ich bin skeptisch was dich betrifft, doch die Dorfälteste Chiyo ist davon überzeugt, dass du die Richtige für diese Mission bist.“ Stirnrunzelnd schaute sie von Chiyo zu Baki rüber zu Ebizo und wieder zurück. Eine Mission im Bezug auf den Kazekage? Was hatten die nur vor? „Du bist mit 8 Jahren in unser Dorf gekommen, Sayuri. Du kennst Gaara, Temari und Kankuro schon lange. Du hast Gaara schon gekannt bevor er Kazekage wurde und du hast auch schon mal verhindert, dass er durch die Kraft des Sandgeistes, der in ihm verschlossen ist, das Dorf zerstört. Wir wissen alle nicht, wie du ihn damals beruhigen konntest, aber genau deshalb bist du die Richtige für diese Mission“, lächelte Chiyo ihr zu. „Wir machen uns Sorgen um den Meister Kazekage, da er sich in letzter Zeit wieder sehr zurückgezogen hat. Er ist stiller als sonst und auch wieder ernster und wenn er jemanden anschaut, könnte derjenige gleich tot umfallen“, löste Ebizo seine Schwester ab, „irgendwas scheint sich wieder in ihm verändert zu haben, das ihn so kalt werden ließ.“ „Deshalb haben wir ihn mit Temari und Kankuro nach Konoha geschickt“, übernahm nun wieder Baki, „wir dachten, dass ihn die Aufgaben eines Kazekagen vielleicht überfordern und dass er möglicherweise eine Auszeit brauchen könnte. In Konoha finden in wenigen Tagen die Jonin-Prüfungen statt und da Temari dort als Aufpasser und Trainerin angeheuert wurde, haben wir ihre zwei Brüder mitgeschickt. Wir hoffen, dass es Gaara gut tut, wenn er sich die Kämpfe anschauen kann anstatt in Papierkram zu versinken. Außerdem scheint dieser Naruto Uzumaki einen guten Einfluss auf ihn zu haben.“ „Und was hab ich jetzt damit zu tun?“, fragte Sayuri leicht verwirrt. Alles schön und gut, was sie ihr da erzählten, aber was hatte das mit einer Mission zu tun? „Wir möchten, dass du ebenfalls nach Konoha aufbrichst… Habe ein Auge auf ihn, okay? Schau, dass er keine Dummheiten anstellt und greife nur dann ein, wenn es nötig ist“, erklärte ihr Ebizo. „Temari und Kankuro sind bei ihm. Ich denke ich kann ihm nicht viel weiterhelfen, als seine Geschwister“, warf die ehemalige Akatsuki ein. „Temari ist mit den Jonin-Prüfungen beschäftigt und Kankuro kann nicht alleine auf ihn aufpassen. Wir haben Angst, dass der Kazekage wieder auf die falsche Bahn gerät. So würde er eine riesige Gefahr für unser Dorf darstellen“, Baki lehnte sich nachdenklich an die Wand hinter ihm. Sayuri schnaubte, denn sie konnte nicht glauben, was sie da hörte. „Ihr spricht von Gaara, als wäre er ein Monster. Er liebt dieses Dorf und er würde alles dafür tun es zu beschützen!“ „Das wissen wir, Sayuri“, besänftigte Chiyo sie, „aber vielleicht wird er, wenn er in einen schlechteren Zustand gerät, nicht mehr in der Lage sein die Kontrolle über die Kraft in ihm zu bewahren.“ „Und ich soll jetzt nach Konoha gehen und auf ihn aufpassen?“, fragte die Konoichi verständnishalber nach. Woraufhin alle drei Suna-Nin nickten. „Wann geht die Mission los?“, wollte sie wissen. „Du wirst noch heute aufbrechen“, verkündete Chiyo und verwies somit Sayuri aus dem Büro. Das Mädchen begab sich in ihre alte Wohnung und packte sich einige Kleider zusammen, bevor sie sich auf den Weg zum Dorfeingang machte. Unterwegs besorgte sie sich noch etwas zu Essen und zu Trinken, schließlich brauchte man bis nach Konoha 3 Tage. Sie überprüfte am Doreingang nochmals kurz ihr Gepäck, ob sie alles eingepackt hatte und als sie sich sicher war, dass nichts fehlte, drehte sie sich noch einmal zu ihrem Dorf um. Gerade erst war sie zurück gekommen und jetzt musste sie es auch schon wieder verlassen, in der Hoffnung, dass sie danach für immer bleiben durfte. Sie kehrte Suna den Rücken und machte sich auf den Weg nach Konoha. Ihrer eigentlichen Heimat. Kapitel 1: Freund oder Feind? ----------------------------- Gefühle unter dem Sand Kapitel 1: Freund oder Feind? 3 Tage waren vergangen seit Sayuri nach Konoha aufgebrochen war und in nur wenigen Stunden würde sie ihr Ziel erreichen. Je näher die Konoichi dem Dorf kam, desto mulmiger und unsicherer fühlte sie sich. Als sie acht Jahre alt war hatte sie das Dorf verlassen müssen und war nie wieder auf den Gedanken gekommen zurück zu kehren. Sie hatte sich geschworen es zu vergessen und nie wieder auch nur einen Zeh in Konoha zu setzten. Doch nun, 10 Jahre später, musste Chiyo ihr mit dieser Mission einen Strich durch die Rechnung ziehen. Und das obwohl die Dorfälteste die Einzige war, die wusste, was damals wirklich vorgefallen war. Seufzend sprang Sayuri weiter von Ast zu Ast und legte einen Zahn zu, als sie bemerkte, dass es schon langsam Mittag wurde. Sie wollte unbedingt noch vor Einbruch der Dunkelheit im Feuerreich ankommen. Was würde sie in Konoha erwarten? Würde man sie überhaupt ins Dorf vordringen lassen oder würden sie die Anbu am Dorfeingang davon abhalten? Würde sie eine Chance haben alles zu erklären und somit die Erlaubnis bekommen ihre Mission auszuführen? All diese Fragen beschäftigten das Mädchen, doch am wenigsten wohl fühlte sie sich bei dem Gedanken wieder auf Gaara, Temari und Kankuro zu treffen. Sie war vor drei Jahren einfach mitten in der Nacht ohne ein Wort zu sagen verschwunden. Dabei stand sie den Sabakuno-Geschwistern eigentlich ziemlich nahe und genau das war auch der Grund wieso sie sich nicht verabschieden konnte. Sie hätte es nicht mehr übers Herz gebracht wären die drei erst einmal eingeweiht gewesen und auf der anderen Seite hätten sie Sayuri auch nicht gehen lassen. Der Hauptgrund, weshalb sie ihnen aber nichts von ihrem Vorhaben sagte, war, dass Gaara als Kazekage in riesige Schwierigkeiten geraten wäre, wenn man herausgefunden hätte, dass er wusste, dass sie aufgebrochen ist, um sich den Akatsuki anzuschließen. Sayuri biss sich auf die Unterlippe und versuchte die Gedanken abzuschütteln. Sie konnte nichts mehr an den Umständen ändern, also musste sie es jetzt einfach auf sich zukommen lassen und abwarten. Chiyo bot ihr mit dieser Mission die Möglichkeit wieder in Sunagakure aufgenommen zu werden und das wollte sie nutzen. Denn seit sie Akatsuki auf Itachis Wunsch hin beigetreten war, hoffte sie jeden Tag, dass sie eines Tages wieder zurückkehren durfte. Und jetzt war sie zu nah davor, um es kaputt zu machen. Als sie an der nächsten Gabelung rechts abbog und sich auf der direkten Strecke nach Konoha befand, wanderten ihre Gedanken zurück zu ihrer eigentlichen Aufgabe. In Konoha angekommen musste sie erst einmal die Anbu überzeugen, dass sie aus den richtigen Gründen da war und dass man sie zur Hokage lässt. Von Chiyo hatte sie erfahren, dass der derzeitige Hokage eine Frau war, die legendäre Sannin Tsunade, und von ihr hatte sie auch eine Schriftrolle bekommen, die sie dieser übergeben sollte. Und wenn sie das alles geschafft hatte, musste sie Gaara finden. Sayuri runzelte bei dem Gedanken die Stirn. Sie konnte sich immer noch nicht vorstellen, wie sie dem Kazekagen helfen sollte. Gaara war stärker als seine beiden Geschwister und sie zusammen und er würde nie absichtlich jemanden aus Konoha oder Suna verletzten. Wieso also machten sich Chiyo, Ebizo und Baki solche Sorgen? Im nächsten Moment blieb die junge Iryonin abrupt stehen. Hinter ihr im Gebüsch raschelte es und schnell zog sie ein Kunai heraus und begab sich in Angriffsstellung. Jedoch konnte sie kein Chakra spüren. „Komm raus!“, rief sie fordernd. Wieder raschelte es nur und Sayuri konnte einen kleinen Schatten erkennen, der sich hinter den nächsten Busch begab. Kurz darauf erschien ein Fuchs und duckte sich vor dem Mädchen und fletschte die Zähne. Sayuri seufzte und senkte das Kunai. „Was ist nur los mit mir? Jetzt will ich schon gegen Füchse kämpfen“, dachte sie bitter, drehte dem Tier den Rücken zu und setzte ihren Weg fort. Nach zwei weiteren Stunden kam das Eingangstor Konohagakures in Sicht und Sayuri verlangsamte unbewusst ihr Schritttempo. Sie zog sich die Kapuze ihres Umhangs ins Gesicht und näherte sich schweren Herzens dem Dorf. Kurz vor dem Tor blieb sie stehen besah es sich desinteressiert. Das Zeichen Konohas war in der Mitte des Tores und das gesamte Dorf war von einer hohen Mauer umgeben. Sie hatte also keine Chance sich unbemerkt ins Dorf zu schleichen, da sie kurz nach dem Tor schon zwei Ninja erkennen konnte und die Mauer viel zu hoch war, um sie unauffällig zu überqueren. Innerlich seufzend und noch einmal tief durchatmend begab sie sich Richtung Eingang. Langsamen Schrittes überquerte sie die Schwelle durch die geöffneten Tore und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Sie fühlte sich nicht gut dabei und war auch etwas nervös, was sie sich jedoch selbst nicht eingestehen wollte. Am Liebsten wäre sie sofort wieder umgedreht und hätte das Dorf verlassen, aber das konnte sie nicht machen. Sie hatte Respekt vor Chiyo und ihrer aufgetragenen Mission. Weiterhin langsam laufend, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, befand sie sich nun auf einer Höhe mit den zwei Ninja, die Wache hielten. Sie konnte hören, wie die beiden sich unterhielten und konnte damit herausfinden, dass einer der beiden Izumo und der andere Kotetsu hieß. Bisher schienen die beiden Männer sie noch nicht bemerkt zu haben oder sie hielten sie für eine gewöhnliche Bewohnerin des Dorfes, zumindest hielten sie sie nicht auf. Sayuri lief weiter und ihr Herz klopfte wie verrrückt, als sie die Residenz der Hokage weit hinten im Dorf erkennen konnte. Sie wollte gerade darauf zulaufen, als eine Stimme sie zurückhielt. „Hey, du da! Warte mal!“, rief einer der Wachninja. „Verdammt“, murmelte Sayuri leise und drehte sich widerwillig um. Sofort setzte sie ein freundliches Lächeln auf, nahm ihre Kapuze jedoch nicht ab. „Ja, was gibt es denn?“, fragte sie freundlich. „Wer sind Sie? Nehmen Sie bitte ihre Kapuze herunter“, forderte der Mann streng und trat ein paar Schritte auf sie zu. Der Mann hatte braune Haare und ebenfalls braune Augen. Sein rechtes Auge war durch seine Haare bedeckt und das Stirnband mit dem Konohazeichen trug er wie eine Mütze auf dem Kopf. „Izumo, jetzt sei doch nicht gleich so hart“, mischte sich nun der anderen sein. Er hatte schwarze Haare und Augen und hielt sich mit dem Stirnband die Haare aus dem Gesicht. Durch sein Gesicht streckte sich ein dünner Verband, den er über der Nase trug. Wenn der Kerl, der vor ihr stand Izumo war, musste das dann wohl Kotetsu sein. „Würden Sie ihre Kapuze bitte abnehmen? Nur damit wir Sie einordnen können“, forderte er etwas freundlicher als Izumo. Widerwillig und zögernd griff Sayuri nach ihrer Kapuze und zog sie von ihrem Kopf. Ihre schwarzen Haare fielen aus der Kapuze und in Wellen über ihre Schultern. Es fiel ihr schwer ihr aufgesetztes Lächeln aufrecht zu erhalten, jedoch schaffte sie es irgendwie. Abwartend musterten ihre grünen Augen die beiden Männer, welche ihre Stirn in Falten legten. „Entschuldigen Sie, wenn ich mich irre, aber ich befürchte, ich habe Sie hier noch nie gesehen“, meinte Kotetsu und kratze sich verlegen am Hinterkopf. „Da muss ich ihm zustimmen. Woher kommen Sie?“, fragte Izumo und auch sein Ton war etwas freundlicher geworden. Anscheinend schätzen sie Sayuri nicht als Gefahr ein, nur als jemand unbekanntes. Sayuri wollte gerade zum Reden ansetzen, als jemand anderes ihr zuvor kam. „Sayuri?“, fragte eine geschockte Stimme. Das Mädchen zuckte bei dem Klang der Stimme leicht zusammen und drehte sich schnell herum. Als sie den Mann vor sich erkannte, wurde ihr Blick kühl und ihr aufgesetztes Lächeln verschwand. „Meister Danzo“, die beiden Ninja hinter ihr verbeugten sich leicht vor dem Mann, der Sayuri immer noch mit geweiteten Augen anschaute, „Sie kennen diese Frau?“ Danzo riss sich nach wenigen Sekunden zusammen und nickte geistesabwesend zu Izumo und Kotetsu. „Aber sie dürfte eigentlich nicht hier sein“, sagte er schnell als sich die zwei Wächter wieder an ihren Posten begeben wollten. Alarmiert blieben sie stehen und musterten Sayuri durchringend. Diese ließ sich davon nicht beeindrucken, dass Izumo und Kotetsu sich wieder näherten und das Geschehen mit Adleraugen bedachten. „Erschrocken mich zu sehen?“, fragte sie kalt und schaute Danzo direkt ins Gesicht. Sein Gesicht war faltig und er trug einen Verband um seine Stirn und sein rechtes Auge. An seinem Kinn befand sich eine kreuzartige Narbe und seine braunen Haare standen in einzelnen Strähnen vom Verband ab. „Wir dachten du seiest tot“, meinte Danzo. An seiner Stimme konnte Sayuri erkennen, dass er die Überraschung sie hier zu sehen immer noch nicht verdaut hatte. Sayuri machte einen belustigten Laut und schaute den Ninja vor sich fassungslos an. „So, dachtet ihr das? Komisch, ich dachte immer ihr wüsstet genau, wieso ich gegangen sei.“ Danzo zuckte bei ihren Worten zusammen und blickte kurz zu Kotetsu und Izumo, welche immer noch gespannt, aber gleichzeitig auch verwirrt, auf Sayuri blickten. „Ich weiß nicht wovon du sprichst“, sagte er mit ebenso kühler Stimme. Langsam bekam er sich unter Kontrolle. „Natürlich nicht“, meinte Sayuri ironisch und ging wenige Schritte auf ihn zu. Sie hob ihr Gesicht so weit an, dass ihr Mund neben seinem Ohr war. „Ich kann dich jeder Zeit auffliegen lassen. Dich und die Dorfältesten. Sarutobi ist ja jetzt aus dem Schneider“, flüsterte sie ihm zu. Danzo wich einige Schritte zurück und schluckte hart. Die beiden Dorfwächter machten sich zum Angriff bereit doch mit einer schlichten Handbewegung bedeutete Danzo ihnen nicht einzugreifen. „Holt die Hokage“, knurrte er zwischen seinen Zähnen hervor und die beiden taten nach wenigen Sekunden, was ihnen befohlen wurde. Erneut lachte Sayuri auf. „Damit machst du mir eher einen Gefallen, als mir Angst einzujagen.“ „Was suchst du hier?“, fragte Danzo und sein Gesichtsausdruck wurde dunkel. „Macht dich meine Anwesenheit etwa nervös?“, fragte die Angesprochene unschuldig. „Du solltest lieber verschwinden“, meinte er kühl und ging nicht auf ihre Anspielung ein. „Sonst was?“, fragte Sayuri herausfordernd und schaute ihn hasserfüllt an, „drohst du mir wieder damit meiner Familie und meinen Freunden etwas anzutun? Sonst machst du mir wieder ein anderes ‚Angebot’, das so gut ist, dass ich es nicht abschlagen kann und das Dorf verlasse?“ „Halt deine Klappe!“, zischte er und schaute sich schnell um, ob jemand in der Nähe war. „Er ist tot“, sagte die Konoichi dann einfach, „Itachi ist tot, Danzo. Sasuke hat ihn getötet.“ Danzo schaute sie einfach nur mit zusammengekniffenen Augen an, was dem Mädchen ein kleines, überlegenes Lächeln entlockte. „Ich habe keinen Grund mehr zu schweigen. Itachi hat bekommen, was er wollte und Sasuke wird es ohnehin früher oder später erfahren. Also leg dich nicht mit der falschen an.“ Der Dorfälteste wollte gerade etwas erwidern, als zwischen ihnen eine Frau mit blonden Haaren auftauchte. Ihre Haare waren zu zwei Zöpfen gebunden, die über ihre Schultern fielen und sie hatte haselnussbraune Augen. Auf ihrer Stirn befand sich ein rautenförmiges Mal und sie trug einen grünen Mantel mit einem roten Kasinozeichen darauf. Sayuri hob verwundert eine Augenbraue, als sie die Hokage musterte, da sie sich ein komplett anderes Bild gemacht hatte. „Was ist hier los?“, fragte Tsunade mit durchschneidender Stimme und blickte von Sayuri zu Danzo und wieder zurück. „Sie wollte ins Dorf eindringen“, berichtete Danzo und schaute die Hokage an. „Ich habe nicht dich gefragt, Danzo“, meckerte die blonde Frau ohne ihren Blick von Sayuri abzuwenden. Sayuri hörte den Mann irgendwas murren und lächelte innerlich über die Tatsache, dass Tsunade wohl nicht viel von ihm hielt. „Meisterin Hokage“, Sayuri verbeugte sich aus Respekt vor der Hokage und griff dann in ihren Mantel. Sofort erschienen Izumo und Kotetsu neben ihr um sie aufzuhalten, da sie dachten sie würde nach Waffen greifen. „Ganz ruhig“, seufzte Sayuri, welche die Reaktion etwas übertrieben fand und reichte der Hokage die Schriftrolle, die sie von Chiyo eigentlich für den Notfall bekommen hatte, „ich könnte jetzt in der Langversion versuchen mich zu erklären und alles, aber ich schätze diese Schriftrolle kann das alles verkürzen. Etwas skeptisch beäugte Tsunade die Schriftrolle, aber öffnete sie schließlich. Während dem Lesen wurde ihr Blick immer ernster. Nach wenigen Minuten packte sie die Rolle weg und musterte Sayuri genau. „Wie ist dein Name?“, fragte sie neugierig. Sayuri hatte keine Ahnung, was genau da in der Rolle stand, aber Chiyo hatte gesagt, dass unter anderem ihre Mission darin erwähnt wurde. Weshalb Tsunade jetzt allerdings so ernst war, konnte sie sich nicht erklären. „Sayuri Kobayashi“, antwortete Sayuri wahrheitsgemäß. „Und du gehörst zu unseren Freunden aus Suna?“, hakte sie nach. Das Mädchen nickte und legte ihren Mantel ab, damit die Hokage das Sunazeichen erkennen konnte, das sie am Arm trug. Sie besah sich das Zeichen, nickte schließlich und lächelte Sayuri zu. „Willkommen in Konoha. Fühl dich wie zu Hause.“ „Welch Ironie“, dachte sich Sayuri bei den Worten Tsunades und unterdrückte einen abfälligen Kommentar. „Aber, Tsunade! Das kannst du nicht machen! Sie muss lügen, sie gehört zu Akatsuki und du weißt, dass sie hinter dem Fuchsjungen und allem her sind!“ Danzo fuchtelte aufgeregt mit seinem Armen und schaute wütend in Sayuris Richtung. „Seltsam, eben sagtest du noch, du dachtest ich sei tot. Und jetzt bin ich Mitglied bei Akatsuki?“, Sayuri hielt seinem Blick stand und hatte nicht vor sich unterkriegen zu lassen. Auch Izumo und Kotetsu bedachten nun Danzo mit einem fragenden Blick, schließlich hatten sie die vorherige Unterhaltung mitbekommen. „Für mich sieht sie sehr lebendig aus und wäre sie ein Mitglied von Akatsuki hätte man sie in Suna nicht mehr aufgenommen. Schließlich musst du bedenken, dass Sunas Kazekage ebenfalls auf der Liste von Akatsuki steht“, kehrte Tsunade Danzos Einwände aus dem Weg. „Aber -“, fing er gerade wieder an, als die Hokage ihn erneut unterbrach. „Danzo! Ich bin hier die Hokage und ich fälle die Entscheidungen! Du hast kein Mitbestimmungsrecht, also finde dich damit ab! An deiner Stelle wäre ich etwas vorsichtiger, denn wenn wir dir erst einmal auf die schliche gekommen sind mit deinen ganzen Plänen, wirst du in deinem Leben nicht mehr froh.“ Tsunades Stimme war kühl und streng. Sie ließ keiner Widerrede zu und Sayuri fragte sich, was zwischen den beiden wohl vorgefallen war, dass Tsunade ihm so misstraute. Danzo verzog das Gesicht, zischte etwas für Sayuri unverständliches zwischen den Zähnen hervor und war in der nächsten Sekunde verschwunden. „Und ihr macht euch wieder an die Arbeit“, wies Tsunade Izumo und Kotetsu an, welche aus Angst vor der Hokage beide sofort ein ‚Jawohl!’ verlauten ließen und sich wieder an ihren Posten stellten. „Und du“, die Hokage drehte sich zu Sayuri und musterte sie immer noch sehr interessiert, „kommst mit mir. Wir haben noch einiges zu bereden.“ Sayuri nickte und folgte der Hokage in der Nachmittagssonne zur ihrem Büro. Im Büro der Hokage saßen sich Sayuro und Tsunade nun gegenüber und Letztere vermerkte sich immer mal wieder etwas auf einem Blatt Papier. „Wieso hat Chiyo entschieden dich erst jetzt herzuschicken? Wieso hat sie dich nicht gleich mit Gaara und den anderen beiden los gehen lassen?“, fragte die blonde Frau und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Nun ja“, Sayuri zögerte und wusste nicht, ob sie Tsunade die ganze Wahrheit sagen sollte, „ich bin erst vor drei Tagen wieder ins Dorf zurückgekehrt… Dann hab ich mich sofort auf den Weg gemacht. Außerdem will Chiyo nicht, dass er etwas davon mit bekommt.“ „Warst du auf einer Mission?“ „Wie man es nimmt…“ Sayuri wurde langsam nervös. Worauf war die Hokage aus? Wollte sie etwas überprüfen, ob Danzo mit seiner Aussage recht hatte? Das Mädchen seufzte und setzte erneut an. „Hören Sie, ich kann verstehen, wenn ich nicht gerade Ihr Vertrauen wecke. Ich bin Ihnen fremd und tauche hier einfach so mit einer Schriftrolle aus Suna auf und will Ihnen weiß machen, dass ich auf unseren Kazekage aufpassen soll, obwohl er der Stärkste aus unserem Dorf ist. Weiterhin hatte Danzo mit seiner Anschuldigung nicht ganz unrecht. Ich gehörte zu den Akatsuki, aber habe mich von der Organisation getrennt.“ Auf Tsunades Lippen bildete sich ein Lächeln. „Das weiß ich doch schon alles.“ Verwirrt schaute Sayuri die Frau vor sich an. „Chiyo hat alles Vergangene und Gegenwärtige in der Rolle aufgelistet.“ „Wieso wollten Sie es dann noch einmal von mir hören?“, fragte Sayuri verwirrt nach. „Das war alleinig ein Test, ob ich dir vertrauen kann. Und da du mir es nicht verschwiegen hast bin ich mir nun sicher“, lautete die schlichte Antwort von Tsunade. „Du sollst also Gaara während seinem Aufenthalt hier und während den Joninprüfungen beschatten?“, fragte sie daraufhin. „So lautet die Mission, ja“, antwortete Sayuri. „Nun gut. Während der Joninprüfungen können wir dir eine Anbu-Maske organisieren und bei deinem Aufenthalt im Dorf musst du dich selbst um eine Tarnung kümmern“, meinte die Hokage und lehnte sich wieder etwas vor. Sie stützte ihre Ellebogen auf die Tischplatte und legte ihren Kopf auf ihre Hände, „im Dorf stehen mehrere Wohnungen leer. Chiyo schrieb in der Schriftrolle auch, dass du ursprünglich aus Konoha kommst… Vielleicht findest du ja Unterschlupf in deinem ehemaligen Haus oder Wohnung…“ Sayuri zuckte leicht zusammen und verfluchte in ihren Gedanken bereits Chiyo, als Tsunade sie beruhigte. „Sie hat nur geschrieben, dass du in deiner Kindheit hier gewohnt hast… und dass ich dir keine weiteren Fragen dazu stellen soll.“ Sayuri nickte nur, lächelte leicht und erhob sich aus dem Stuhl. „Du bist dann entlassen.“ Zum Abschied verbeugte sich Sayuri leicht vor der Hokage und verließ dann das Büro. Draußen seufzte sie auf. „Das erste Hindernis hätte ich dann schon einmal geschafft“, dachte sie und schloss kurz die Augen. Daraufhin machte sie sich auf den Weg in ihre alte Wohnung. Sie hatte bereits auf dem Weg zum Hokagebüro danach Ausschau gehalten und fest gestellt, dass sie unbewohnt aussah. Und so war es auch. Zwei Häuser neben einem kleinen, hübschen Blumenladen betrat sie das Haus und ging in den dritten Stock. Stirnrunzelnd und nachdenkend blieb sie kurz davor stehen, bevor sie sich bückte und die Fußmatte vor der Tür hochhob. „Er liegt tatsächlich noch hier…“, murmelte Sayuri zu sich selbst und griff nach dem verstaubten Schlüssel. Als sie die Tür öffnete, quietschte sie leise und als das Mädchen hinter sich Schritte vernahm, verschwand sie schnell in die Wohnung. Sie hatte keine Lust auf irgendjemanden zu treffen. In der Wohnung blieb sie stehen und schaute sich erst einmal in Ruhe um. Auch wenn sie noch sehr jung war, als sie Konoha verließ, konnte sie sich noch sehr gut an ihre Kindertage erinnern. Sie wohnte hier mit ihren Adoptiveltern und kurz bevor sie verschwunden ist, hatten sie einen kleinen Sohn bekommen, ihren Adoptivbruder. Nach 5 Jahren in Suna, also mit 13 Jahren, hatte sie erfahren, dass sie aus Konoha weggezogen waren. Wohin wusste sie jedoch nicht und niemand konnte es ihr sagen. Seufzend begab sie sich ins Wohnzimmer und erkannte, dass alles so geblieben war, wie sie es kannte. Die Möbel standen an ihren alten Plätzen und sogar die Vorhänge waren die gleichen. Das wusste sie genau, da sie diejenige war, die sie unbedingt haben wollte. Bei diesen Erinnerungen bildete sich ein aufrichtiges Lächeln auf ihren Lippen. Sie hatte eben doch nicht nur schlechte Erinnerungen an Konoha. Sayuri besah sich auch noch den Rest der Wohnung, bevor sie schließlich als letztes ihr altes Zimmer betrat. Die Wände waren in einem zarten Rosa gestrichen und die Vorhänge waren schneeweiß. Zumindest sollten sie das sein. Es hatten sich in jedem Zimmer dicke Schichten Staub angelagert, deshalb waren die Vorhänge eher grau. Auch der Rest des Zimmers war, wie sie es verlassen hatte. Sogar ihr Bett war noch ungemacht. Sie lachte leicht, als sie sich daran erinnerte, wie sie sich an dem Morgen mit ihrer Mutter etwas gestritten hatte, weil sie ihr nicht zutraute, dass sie mit acht Jahren ihr Bett alleine machen könnte. „Wie man sieht, konnte ich es auch nicht“, schmunzelte Sayuri und ihr Blick fiel auf ihren Schreibtisch. Er war eher klein, ausreichend für ein Mädchen mit 8 Jahren, aber Sayuri konnte sich nicht daran erinnern, dass sie so viel darauf gelagert hatte. Sie trat näher und entfernte den Staub von der obersten Schachtel. Dabei fiel ein kleiner Zettel herunter, welchen sie verwundert aufhob. Für Sayuri zum 9. Geburtstag. Sayuri klappte der Mund etwas auf, als sie den Zettel las und sie erhob sich und schaute nach den anderen. Jede der Schachteln war ein Geschenk für sie. Bis zu ihrem 13. Geburtstag, bis ihre Familie aus Konoha und aus der Wohnung weggezogen war. In Sayuris Augen sammelten sich Tränen und die Konoichi stellte die Geschenke schnell wieder auf den Schreibtisch bevor es noch schlimmer werden würde. Ihre Adoptiveltern hatten ihr jedes Jahr zu ihrem Geburtstag ein Geschenk gekauft, obwohl man ihnen erzählte, dass sie tot sei. Gerührt wischte sich Sayuri die Tränen weg und schüttelte dann verständnislos den Kopf. Wieso hatten sie das getan? Nachdem sie sich wieder etwas beruhigt hatte, nahm sie sich vor die Wohnung wieder auf Vordermann zu bringen, doch sie konnte nirgendwo einen Staubsauger oder andere Utensilien finden mit denen sie den ganzen Staub hätte beseitigen können. „Das heißt wohl einkaufen gehen…“, dachte sich das schwarzhaarige Mädchen und kramte ihre Geldbörse aus ihrer Tasche, die so von Suna mitgebracht hatte. Sie steckte den Haustürschlüssel ein und verließ, als sie sich sicher war, dass niemand sonst auf dem Flur war, ihre Wohnung und schließlich auch das Haus. Auf der Straße angekommen schaute sie erst einmal nach links und rechts und überlegte sich, wo sie einen Staubsauger und Besen und all den anderen Putzkram bekommen könnte. Da fiel ihr Blick wieder auf den Blumenladen zwei Häuser weiter. „Ein paar Blumen könnten bestimmt auch nicht schaden“, dachte sie sich und ging zielstrebig in den Laden. Es roch sehr angenehm und frisch und der Laden war wirklich ausgestattet mit allen möglichen Blumen, die nach Farbe sortiert waren. „Suchen Sie etwas Bestimmtes?“, fragte eine helle Stimme hinter ihr. Sayuri drehte sich zu der Verkäuferin um und schüttelte höflich lächelnd den Kopf. „Nein, eigentlich nicht. Ich wollte nur meiner Wohnung etwas mehr Leben einhauchen“, antworte sie und besah sich das Mädchen. Sie hatte blaue Augen und blonde Haare die sie zu einem hohen Zopf zusammengebunden hatte. Eine Strähne hatte sich jedoch aus ihrem Zopf gelöst und fiel ihr nun übers rechte Auge. „Oh, na was immer perfekt in jede Wohnung passt, sind diese hier“, meinte das Mädchen und zeigte ihr einen Strauß von weißen Lilien, „außerdem duften sie auch noch sehr gut.“ Sayuri nahm den Strauß an und roch daran. Dann lächelte sie die Verkäuferin an. „Ja, Sie haben Recht. Ich denke, die nehme ich.“ „Oh, bitte, ich bin noch lange nicht so alt, dass man mich Siezen müsste. Ich bin Ino“, stellte sich die Frau vor. „Sayuri, freut mich“, antworte Sayuri schon fast automatisch. Sie begab sich mit dem blonden Mädchen an die Kasse und bezahlte den Strauß Lilien. Die mussten erst einmal reichen. Sie hatte kein Vermögen dabei und wusste nicht wie viel man hier für einen Staubsauger verlangen würde. „Ich wünsche dir noch einen schönen Tag“, verabschiedete Ino Sayuri, welche ihr zum Abschied zunickte. Dann begab sie sich wieder auf die Straße und lief nach rechts. Links kam man in Richtung der Arena und eigentlich konnte sie sich nicht vorstellen, dass man dort einen solchen Laden finden würde, wenn doch musste sie nachher eben noch einmal den ganzen Weg zurückgehen. Als sie so durch die Straße schlenderte fiel ihr Blick auf einen Mann in Ninjakleidung. Er stand an einem Obststand und reichte dem Verkäufer gerade einen Geldschein. „Irgendwoher kenn ich den…“, dachte sie und versuchte mehr von ihm zu erkennen. Als er sich schließlich vom Stand wegdrehte und in ihre Richtung lief erschrak sie leicht. Der Mann hatte braune Augen und schwarze Haare, weiterhin hatte er einen Vollbart von den Koteletten zum Kinn und rauchte eine Zigarette. Dieser Mann hatte sie mal eine Zeit lang trainiert, als sie zur Ninjaakademie ging. „Asuma“, hauchte Sayuri leise, obwohl sie es eigentlich nur denken wollte. Sie hoffte, dass er es nicht gehört hatte und wollte schnell weiterlaufen als sein Blick auf sie fiel. „Na da friss mir einer ’nen Besen“, grinste der Sohn des dritten Hokagen. Sayuri überlegte kurz, ob sie einfach weiterlaufen sollte und so machen sollte, als hätte sie ihn nicht gesehen, aber das wäre dann doch die auffälligere Variante gewesen. Also drehte sie sich wieder zu ihm um und tat überrascht. „Asuma!“, sagte sie nun lauter, „was ein Zufall.“ „Allerdings“, sagte er und schaute sie fragend an, „was führt dich hierher?“ Sayuri runzelte kurz die Stirn über seine Reaktion und räusperte sich dann. Dachte er denn nicht sie sei tot? „Ähm… Heimweh“, log sie und hoffte, dass man die Abscheu nicht zu sehr mit heraus hörte. Asuma nickte verstehend und kam etwas näher. Er hatte ein Lächeln auf den Lippen, das jedoch nicht seine Augen erreicht. Es war aufgesetzt. „Ich weiß, was mein Vater getan hat“, gestand er ihr und bedachte sie mit einem entschuldigenden Blick, „also bezweifle ich stark, dass du Heimweh hattest.“ Sayuri seufzte und entspannte sich etwas. Auf der einen Seite war sie froh, ihm nicht auch noch etwas vorspielen zu müssen, aber auf der anderen Seite bereitete es ihr Unbehagen, dass er von der Verschwörung gegen Itachi und sie wusste. „Ich hab eine Mission, kann dir aber nicht sagen, um was es sich handelt“, sagte Sayuri und schenkte ihm ein kleines Lächeln. Asuma verstand ihre Lage und ging nicht weiter darauf ein. „Hey, Asuma! Was verschlägt dich denn hierher?“, fragte eine gelangweilte Stimme von hinten. „Shikamaru“, sagte Sayuris ehemaliger Sensei lächelnd, „ich war einkaufen und hab dann eine alte Bekannte getroffen. Wart ihr trainieren?“ Sayuri drehte sich um und wünschte sich im nächsten Moment, dass sie es unterlassen hätte. Dieser Shikamaru war nicht alleine. Neben ihm standen Temari, Kankuro, Gaara und eine weitere Person, die sie nicht kannte. Ihr Körper versteifte sich wieder etwas und ungewollt hielt sie für kurze Zeit die Luft an, als sie die Sabakuno-Geschwister erkannte. Auch die Blicke der drei Sunaninja lagen nun auf Sayuri. „Was suchst du denn hier?“, Temari fand als erstes ihre Worte wieder und funkelte Sayuri böse an. „Ihr kennt euch?“, fragte Asuma verwundert. „Ihr kennt euch?“, wiederholte Kankuro die Frage und schaute zwischen Asuma und Sayuri hin und her. Gaara schaute das Mädchen einfach nur ausdruckslos an. „Mir kommt sie irgendwie auch bekannt vor“, meinte Shikamaru und bedachte Sayuri mit einem nachdenklichen Blick. „Ich habe sie früher mal trainiert“, beantwortete Asuma Kankuros Frage und war immer noch sichtlich verwirrt von der Situation. Dann wandte er sich zu Shikamaru, „sie war auf der Ninjaakademie. Ein Jahr über euch.“ „Bis vor drei Jahren wohnte sie bei uns in Suna. Dann verschwand sie“, meinte Temari abweisend. Asuma schien langsam zu verstehen und bedachte Sayuri mit einem aufmunternden Blick. „Wir sehen uns.“ Mit diesen Worten verschwand er und die Gruppe der jungen Ninja blieb zurück. „Also, was suchst du hier?“, wiederholte Temari ihre Frage ernst und fang Sayuri mit ihrem Blick ein. „Nicht besonderes“, antwortete Sayuri vorsichtig. Wie konnte sie sich jetzt hier herausreden ohne aufzufliegen. „Seid ihr etwa hinter ihm her?“, meinte sie und nickte mit dem Kopf zu der Person, die sie nicht kannte. Er hatte kurze blonde Haare, die etwas verwuschelt aussahen und blaue Augen. Sein Gesicht erinnerte sie irgendwie etwas an einen Fuchs. „Ihr?“, fragte Shikamaru verwirrt, aber immer noch eher gelangweilt. Er war etwas größer als Temari und trug die übliche Ninjakleidung. Seine Haare hatte er zu einem Zopf gebunden, der etwas Ähnlichkeit hatte mit einer Ananas. Seine Augen waren braun und verfolgten mit einem müden Ausdruck das Geschehen. „Sie gehört zu Akatsuki“, verkündete Kankuro nun, woraufhin sich Shikamarus und der Gesichtsausdruck des blonden Jungen veränderten. Sie schauten verabscheuend und missbilligend zu dem ihnen unbekannten Mädchen vor sich. „Gehöre ich nicht… mehr…“, fügte Sayuri hinzu und schluckte ihr Unbehagen herunter. Sie fühlte sich nicht wohl ihren drei ehemaligen Freunden so gegenüber zu stehen. Sie konnte verstehen, dass sie sauer waren, dazu hatten sie auch jedes Recht, aber das war kein Grund, sie vor den anderen bloß zu stellen. „Wurde es dir zu langweilig mit der Zeit? So wie bei uns im Dorf?“, fragte Temari wütend, aber man konnte auch Trauer in ihrer Stimme erkennen. „Das war nicht der Grund, warum ich gegangen bin, Temari“, versuchte Sayuri sich zu rechtfertigen. „Ach nein, stimmt ja. Itachi Uchiha war der Grund“, zischte Temari und fuhr fort, als Sayuri leicht ertappt schaute, „denkst du wir hätten nicht gesehen, dass du ihn abgefangen und wo anders hingebracht hast, als er vorm Dorf aufgetaucht ist? Und jetzt erfahren wir auch noch, dass du ursprünglich aus Konoha kommst. Noch etwas, dass wir über dich wissen sollten, Verräterin?“ Bei dieser Aussage mit Itachi verkrampfte sich der blonde Junge noch mehr. Er ballte seine Hände zu Fäusten und knurrte durch seine zusammengebissenen Zähne. „Das ist anders als ihr denkt“, versuchte Sayuri es erneut, aber Temari und auch Kankuro wollten ihr nicht zuhören. Gaara hielt sich weiterhin heraus und Sayuri schaute aus irgendeinem Grund Hilfe suchend zu ihm. Er reagierte auf keine Weise. Er sagte kein Wort, aber er wandte auch nicht den Blick ab. So schauten sie sich einfach nur kurze Zeit direkt in die Augen, bevor Sayuri sich abwandte, da der blonde Junge sein Wort an sie richtete. „Du gehörst zu diesem Mistkerl? Der seine komplette Familie ohne mit der Wimper zu zucken getötet hat? Er hat Schande über das Dorf gebracht und jetzt traust du dich wirklich hierher zu kommen? Hast du denn gar keinen Respekt oder wenigstens etwas Schamgefühl? Warum unterstützt man so jemanden? Außerdem will Sasuke - “ „Sasuke hat was er will“, unterbrach Sayuri ihn schroff. Jetzt musste sie sich auf noch von Fremden eine Predigt anhören? Das ging zu weit. Sie schaute den blonden Jungen an. „Du musst dann wohl Naruto sein.“ „Als wüsstest du das nicht ganz genau“, schnaubte Temari, aber Sayuri überging diese Aussage und wandte sich weiterhin an Naruto. „Ich war lediglich bei den Akatsuki, um Itachi zu helfen. Ich war ihm etwas schuldig und das habe ich erfüllt. Dich brauch das nicht zu interessieren, denn dein Freund Sasuke hat bekommen, was er wollte. Er hat seinen Bruder getötet und was hast du davon? Ist er nach Konoha zurück gekehrt? Nein. Wird er jemals zurückkommen nur wegen dir und wie heißt das Mädchen? Sakura? Nein, wohl eher nicht.“ Naruto verkrampfte sich und Sayuri wusste, dass sie ihn nur noch wütender gemacht hatte, aber sie wusste auch, dass Naruto tief im Innern genau dieselbe Erkenntnis aufgestellt hatte. Er wollte es nur nicht wahr haben. „Du sagst du hast deine Schuld erfüllt… Aber wie kann das sein, wenn Sasuke Itachi besiegt hätte?“, fragte Shikamaru, dem das alles etwas spanisch vorkam. Sayuri lächelte etwas betrübt. „Wer sagt, dass sie nicht dasselbe wollten?“, fragte sie und die Runde schwieg. Keiner der Ninja sagte mehr etwas zu ihr und sie hoffte, dass sich die Konversation damit erledigt hatte. Sie setzte sich in Bewegung, um zu verschwinden und aus der Zwickmühle zu kommen, aber Kankuro ließ nicht locker. „Du trägst wieder das Sunazeichen“, meinte er kühl mit einem Blick auf ihren Arm, „woher hast du es?“ Sayuri hätte sich in diesem Moment selbst in den Hintern treten können, doch zum Glück fiel ihr schnell eine glaubwürdige Lüge ein. „Ich habe es vor drei Jahren mitgenommen“, erwiderte sie ebenso kühl. „Zieh es sofort aus!“, forderte Temari und wollte es ihr schon vom Arm reißen, „du-“ „Temari!“, ertönte nun Gaaras monotone Stimme und seine Schwester hielt auf der Stelle inne. Der Rothaarige hatte seinen Blick immer noch nicht von Sayuri abgewandt, welche ihn nun fragend ansah. „Du sagst, du bist kein Mitglied mehr von Akatsuki?“, fragte Gaara gleichgültig. „Ja, Meister Kazekage“, antwortete Sayuri verwirrt, aber dennoch respektvoll. „Die Sache hat sich für dich mit Uchihas Tod erledigt?“ Wieder bejahte Sayuri die Frage und wartete gespannt auf eine weitere Reaktion. Gaara schien kurz zu überlegen und zog seine Schwester dein ein Stück von Sayuri weg. „Dann gehörst du wieder zu Suna“, teilte er ihr und den anderen mit. „Aber Gaara!“, protestierte Kankuro, doch ein kalter Blick seines jüngeren Bruders ließ ihn verstummen. „Akatsuki haben sich in den letzten drei Jahren unserem Dorf nicht genähert. Keiner ist zu Schaden gekommen“, meinte der Kazekage monoton. „Sie hat sich ihnen aber angeschlossen“, warf nun auch Temari ein. „Sie hatten es schon vorher auf die Monster in mir und Naruto abgesehen. Dafür kann sie nichts.“ Daraufhin wussten Temari und Kankuro nicht wirklich etwas zu erwidern und schienen sich widerwillig geschlagen zu geben. Sie bedachten Sayuri mit einem bösen und teilweise enttäuschten Blick bevor sie an ihr vorbeiliefen. Shikamaru ging ihnen langsam hinterher und Sayuri spürte, dass sie ihm nicht ganz geheuer war, aber sie versuchte es zu ignorieren. „Gaara, du kannst sie doch nicht wirklich wieder einfach so aufnehmen“, flüsterte Naruto ihm zu und Gaara setzte nur für ganz kurze Zeit ein winziges Lächeln auf. „Ich kann. Ich bin Kazekage.“ Damit wollte er seinen Freund eigentlich nur aufziehen, da er sich so über die Tatsache aufgeregt hatte, dass Gaara schon Kazekage war und er sein Ziel Hokage zu werden noch nicht erreicht hatte. „Danke…“, vernahmen die beiden Männer dann die Stimme von Sayuri, die sich vor ihrem Kazekage leicht verneigte. „Hör auf dich zu verbeugen, Sayuri. Das Thema hatten wir abgehakt.“ Auch wenn seine Stimme kühl war, konnte Sayuri etwas Vertrautes darin hören. Sie richtete sich wieder auf und nickte. Naruto hob nur verständnislos eine Augenbraue und verschwand dann ohne ein weiteres Wort mit Gaara in die Richtung, in die die anderen verschwunden waren. Zurück blieb eine erleichterte, aber trotzdem bedrückte Sayuri. Kapitel 2: Die Jonin-Prüfung ---------------------------- Kapitel 2: Jonin-„Prüfungen“ Nach etwas längerem Suchen hatte Sayuri am vorherigen Abend endlich einen Laden gefunden, der Hygiene- und Haushaltsartikel anbot und deckte sich mit den wichtigsten Sachen ein. Sie hatte ihren Weg erst fortgesetzt, als die anderen außer Sichtweite waren und ärgerte sich etwas darüber, dass sie schon so früh aufgeflogen war. Aber immerhin wussten die Sabakuno-Geschwister nicht wirklich warum sie sich überhaupt in Konoha aufhielt. Sie dachten nun wahrscheinlich, dass sie ihrem Heimatsdorf einfach nur einen Besuch abstattete und das war zu ihrem Vorteil. Wieder in ihrer Wohnung angekommen hatte sie dann den Kampf gegen den Staub angetreten und da es schon spät geworden war, dauerte es bis kurz vor Mitternacht bis die Wohnung wieder akzeptabel aussah und man sie ohne Bedenken bewohnen konnte. Erschöpft war sie dann auf der Couch im Wohnzimmer eingeschlafen. Nun stand sie erneut vor dem Büro der Hokage und wartete, dass man sie herein bat. Laut Shizune, sie war wohl so etwas wie Tsunades rechte Hand, war sie gerade noch in einem anderen Gespräch, das aber nicht mehr lange dauern dürfte. Also geduldete sich Sayuri und lehnte sich gegen die Wand vor der Tür des Büros. Heute waren die Joninprüfungen und Tsunade wollte ihr noch die Anbu-Maske überreichen, weshalb sie hier so früh am Morgen auftauchen sollte. Sayuri wusste nicht so wirklich was sie sich unter diesen Prüfungen vorstellen sollte. Sie hatte schon von Genin- und Chuninauswahlprüfungen gehört, aber bei Jonin war das etwas Neues für sie. Sie dachte immer, dass der Hokage sich einfach die Ninja auswählte, die er für qualifiziert und stark genug hielt, um Jonin zu werden und ihnen dann den Titel so übergab. Aber sie konnte sich nicht daran erinnern, dass man dafür nochmals extra Kämpfe absolvieren musste. Die junge Kunoichi gähnte und hob sich eine Hand vor den Mund. Es war ein komisches Gefühl wieder in Konoha zu sein und dementsprechend unruhig hatte sie geschlafen. Sie hoffte nur, dass sich ihre Müdigkeit nicht auf ihre Konzentration auswirken würde. „’Eine begabte Kunoichi muss auch bei Müdigkeit immer einsatzbereit sein’“, rief sie sich die Worte von Chiyo ins Gedächtnis und lächelte leicht. Im nächsten Moment öffnete sich die Tür und ein Mann mit weißen Haaren und Maske trat aus Tsunades Büro. Sein Ninjastirnband mit dem Konohazeichen trug er schräg über seinem linken Auge. „Du musst wohl Sayuri sein“, sagte er mit freundlicher Stimme und unter seiner Maske konnte Sayuri ein Lächeln erkennen. Sie beantwortete seine Frage mit einem schlichten Nicken. „Tsunade erwartet dich bereits.“ Der Mann hielt ihr die Tür auf und Sayuri lief an ihm vorbei und betrat das Büro der Hokage. Die Tür fiel daraufhin hinter ihr ins Schloss. „Sie wollten mich sehen“, sagte Sayuri und verneigte sich leicht vor Tsunade. „Ja, richtig“, entgegnete die legendäre Sannin und reichte ihr eine der Tiermasken, die Kennzeichen der Anbu waren. Sayuri nahm sie dankend an und da sie der Annahme war, dass das der einzige Grund war, wieso die Hokage sie noch einmal sehen wollte, wandte sie sich auch schon wieder zum Gehen. „Warte bitte noch kurz“, hielt Tsunades strenge Stimme sie zurück. Sayuri drehte sich zu ihr und schaute die Frau vor sich fragend an, „ich hätte da noch eine Bitte.“ Tsunade seufzte und setzte sich hinter ihren Schreibtisch. Nervös spielte sie mit einem Stift in ihrer Hand herum. „Ich weiß deine Mission lautet ein Auge auf Gaara zu haben, aber würde es dich stören, wenn du noch auf einen weiteren Ninja während der Prüfung aufpassen würdest?“ „Ganz wie Sie es wünschen“, entgegnete Sayuri gleichgültig. Sie machte sich bisher keine wirklichen Sorgen um Gaara, weshalb sie ihre Mission noch eher locker nahm. Es würde bestimmt kein Problem darstellen, wenn sie sich noch um jemand anderen kümmern würde. Außerdem konnte sie sich nicht einfach der Hokage widersetzen, wenn sie ihr Vertrauen gewinnen wollte. „Ich spreche von Naruto Uzumaki. Er wird ebenfalls an der Prüfung teilnehmen. Wie du sicherlich weißt, trägt er ebenfalls einen Bijuu Geist in sich. Den neunschwänzigen Fuchs. Jedoch ist Naruto ein Junge, der schnell die Kontrolle über sich und seine Kraft verliert, sobald man ihn provoziert…“ Tsunade legte den Stift beiseite und schaute Sayuri ernst an, „der Mann, der eben hier war, ist Kakashi Hatake, Narutos Sensei. Ich habe die diesjährigen Joninprüfungen etwas verändert. Normalerweise wählt man die Jonin einfach aus, aber ich wollte die neuen Kandidaten einfach mal testen. Jeder von ihnen wird gegen seinen eigenen Sensei antreten, damit ich mir ein Bild von ihren Entwicklungen machen kann.“ Sayuri nickte als Zeichen, dass sie der Hokage zuhörte und ihren Ausführungen folgen konnte. „Bei Naruto ist es jedoch ein besonderer Fall. Da er schnell seine Geduld verliert, habe ich Kakashi damit beauftragt ihn während den Kampf etwas zu provozieren, indem er auf seine Schwachpunkte zielt, zu denen unter anderem auch Sasuke Uchiha gehört.“ Das ehemalige Akatsukimitglied war sich bisher noch nicht sicher, was jetzt genau ihre Aufgabe dabei war, aber sie hörte Tsunade weiterhin still zu und unterbrach sie nicht. „Chiyo hat in der Schriftrolle noch einige interessante Dinge über dich erzählt. Unter anderem auch, dass du es vor einigen Jahren geschafft hast, dass Gaara Shukaku nicht die Kontrolle über seinen Körper überließ… Da dachte ich mir, dass du während den Prüfungen ein Auge auf Naruto werfen könntest. Wenn er im Begriff sein sollte die Kontrolle über Kyuubi zu verlieren, könntest du das womöglich rechtzeitig verhindern.“ „Bei allem Respekt, Meisterin Hokage, aber ich bezweifle, dass ich Ihnen da weiterhelfen kann…“, warf Sayuri vorsichtig ein, „ich weiß nicht, welche angeblichen Heldentaten Chiyo Ihnen in der Schriftrolle geschildert hat, aber ich habe damals nicht viel unternommen. Ich habe keine Jutsus oder sonstiges angewandt… Ich habe lediglich auf Gaara eingeredet und ich schätze, dass er sich nur beruhigen konnte, weil er mich kannte… Das ist bei dem Fuchsjungen nicht der Fall. Ich habe keine Verbindung zu ihm.“ Tsunade hörte sich Sayuris Erklärung an und nickte dann bedächtig. „Mag sein, aber ich möchte dennoch, dass du auf Naruto aufpasst. Ich habe die Hoffnung, dass alles gut verlaufen wird, da Naruto seinen Sensei bestimmt nicht ernsthaft verletzten will, aber nur für den Fall der Fälle…“ Sayuri seufzte und gab sich geschlagen. Hatte ihr die Hokage überhaupt zugehört? Sie war nicht im Besitzt irgendeines speziellen Jutsus, das die Bijuu Geister einfach so mir nichts dir nichts wieder im Innern der Personen versiegelte. Aber wenn sie es so wünschte… Nach ihrem Gespräch mit der Hokage begab sich Sayuri schnellsten Weges zusammen mit 5 anderen Anbumitgliedern zur Arena. Sie sollten sich in der Arena aufstellen und dienten als zusätzliche Schutzfunktion für die Zuschauer, sollte ein Kampf außer Kontrolle geraten. Unter den momentanen Umständen dienten die echten Anbus jedoch eher zur Tarnung von Sayuri, was sie aber nicht wussten. Die Anbu formierten sich jeweils zu zweit und positionierten sich an den Stellen in der Arena, von denen man den besten Überblick über das Geschehen hatte. Sayuri begab sich zusammen mit ihrem zugeteilten Partner in den Bereich, in dem die Teilnehmer, sowie die Trainer und Aufpasser als auch Kankuro und Gaara untergebracht wurden. Trotz der frühen Uhrzeit waren schon einige Zuschauer anwesend, die sich die besten Plätze sichern wollten. Auch die Teilnehmer hatten sich größtenteils schon in der Arena versammelt und lauschten gerade den Worten von Temari, Shikamaru und einem weiteren Kerl, den Sayuri bisher noch nicht gesehen hatte. Seinen Augen nach zu urteilen gehörte er aber zum Clan der Hyuugas. Kurze Zeit später konnten Sayuri und das Anbu-Mitglied Schritte auf dem Gang hören und Gaara und Kankuro betraten den Bereich, in dem sie positioniert waren. Kankuro hob eine Augenbraue, als er die zwei Ninja mit Anbu-Maske erblickte und fragte sich wohl, wieso solch ein Aufstand wegen einer Joninprüfung gemacht wurde, während Gaara keine Reaktion zeigte. „Wieso positionieren sich Anbu-Mitglieder hier?“, fragte Kankuro zu Sayuris Glück den anderen Anbu. „Anweisung der Hokage“, antwortete der Ninja schlicht und Kankuro drehte ihm argwöhnisch den Rücken zu. „Weißt du was es damit auf sich haben könnte?“, fragte der Marionettenspieler seinen jüngeren Bruder, welcher mit einem schlichten Kopfschütteln verneinte. Kankuro seufzte. „Naja, hoffen wir einfach, dass nicht wieder dasselbe geschieht wie bei unseren Chuin-Auswahlprüfung damals…“ „Orochimaru wird kaum von den Toten auferstehen und versuchen zusammen mit Suna Konoha zu hintergehen. Vor allem, weil wir uns nie wieder auf einen solchen Deal einlassen würden“, meinte Gaara monoton. „Ja ja, ich weiß“, sagte Kankuro und verdrehte aufgrund Gaaras abweisender Art die Augen. „Ihr seid aber früh dran“, ertönte kurz darauf Temaris Stimme und schon stand sie zusammen mit Shikamaru neben ihren Geschwistern. Den Hyuuga-Jungen konnte Sayuri nirgendwo mehr sehen. Irgendwie fühlte sie sich unwohl bei dem Gedanken die ganze Zeit über neben den Sabakunos zu stehen und ihre Gespräche mit anzuhören. Aber in diesem Zuschauer- und Teilnehmerbereich konnte sie nun mal am Besten auf Gaara aufpassen. Jedoch würde es schwer werden sich auf den Fuchsjungen zu konzentrieren, wenn sie die ganze Zeit darauf achten musste, ihr Chakra zu unterdrücken, damit ihre ehemaligen besten Freunde sie nicht erkannten. Sayuri schüttelte die Gedanken ab und versuchte einfach nur die Teilnehmer in der Arena zu beobachten, die sich gerade etwas aufwärmten. „Denkt ihr sie wird auch kommen?“, fragte Kankuro seine beiden Geschwister. „Wer?“, fragte Temari und runzelte verwirrt die Stirn. „Sayuri…“, meinte ihr Bruder vorsichtig und die Miene des Mädchens verfinsterte sich. „Mir doch egal“, murrte sie und schaute zu ihren Schützlingen hinunter. „Jetzt stell dich nicht so an, Temari. Sie gehörte immerhin mal zu uns.“ „Wie du sagtest, Kankuro, gehörte. Wir haben ihr vertraut und sie hat uns sowie das ganze Dorf hintergangen. Deshalb verstehe ich auch nicht wieso wir sie wieder aufnehmen sollten. Ich bin dafür, dass wir zuhause in Suna erst mal mit den Dorfältesten und dem Rat darüber reden.“ „Sie hat nicht – “, wollte ihr Bruder gerade wieder einwerfen, als Gaara die Diskussion unterbrach. „Es reicht“, schnitt er Kankuro bestimmend das Wort ab. Er schaute seine beiden Geschwister nun direkt an. „Wir sind hier um die Kämpfe zu beobachten. Und du, Temari, um dafür zu sorgen, dass sie reibungslos stattfinden. Sayuri kann wann immer sie will wieder nach Suna zurückkehren. Sie ist keine Akatsuki mehr. Dazu sind keine weiteren Besprechungen mit dem Rat oder sonst wem nötig.“ Gaaras Stimme war wie immer kalt und emotionslos, doch da war etwas in seinem Unterton, so dass Kankuro und Temari niemals gewagt hätten zu widersprechen. Für kurze Zeit kehrte Stille ein und Sayuri fühlte sich mehr als unwohl in ihrer Haut. Sie wollte das alles nicht hören und es war auch nicht für ihre Ohren gedacht, weshalb sie sich noch schlechter fühlte. Sie hoffte die ganze Zeit nur, dass die Kämpfe so langsam losgehen würden. Mittlerweile war es in der Arena schon voller und damit auch lauter geworden. Manche Zuschauerbereiche waren schon fast vollkommen besetzt. Es musste also langsam aber sicher losgehen. Nach weiteren 20 Minuten war die Arena komplett gefüllt. Die Anbu in den jeweiligen Bereichen verhielten sich ruhig und blieben im Hintergrund, um kein Aufsehen zu erregen und die Zuschauer nicht zu beunruhigen. „Es geht gleich los. Wir sollten noch mal runter gehen“, sagte Neji, der Hyuuga-Junge. Er war vor etwa 10 Minuten zu den Sabakunos und Shikamaru gestoßen und bei ihren Gesprächen hatte Sayuri beiläufig seinen Namen vernommen. Shikamaru und Temari stimmten ihm zu und im nächsten Moment waren sie verschwunden und gesellten sich zu den Teilnehmern inmitten der Arena. Sie wurden gerade über die Regeln und die Vorgehensweise der Prüfung aufgeklärt. Unter den wenigen Teilnehmern konnte Sayuri nun auch endlich ihr anderes Sorgenkind ausfindig machen. Naruto stand mit leuchtenden Augen und einem großen Grinsen vorm Schiedsrichter und lauschte seinen Worten mehr oder weniger aufmerksam. Irgendwie erinnerte er Sayuri an ein kleines Kind, das sich über einen Lolli freute. Kaum merkbar schüttelte sie unter ihrer Kapuze und der Maske den Kopf. „Was ein Chaot“, dachte sie sich. „Ich bin mal gespannt, wie Naruto sich schlagen wird“, vernahm das Mädchen dann wieder Kankuros Stimme. „Ja, ich auch“, stimmte Gaara zu und nun klang seine Stimme nicht mehr allzu kalt und gleichgültig. Er musste Naruto wirklich mögen, aber nachdem was sie selbst mitbekommen und was sie erzählt bekommen hatte, war das auch kein Wunder. Naruto hatte Gaara in vielerlei Hinsicht geholfen, ob er das nun gezielt oder unbewusst getan hatte. „Alle Teilnehmer bitte in ihren Bereich! Alle Zuschauer bitte ihre Plätze einnehmen!“, rief der Schiedsrichter Genma durch die Arena und langsam kehrte Ruhe ein. Jeder war gespannt auf die nachfolgenden Kämpfe. Die Teilnehmer wurden einfach per Zufallsprinzip ausgewählt und somit wusste keiner wann wer dran war. Alle mussten sich also bereithalten und abwarten. „Wir warten nur noch bis alle Sensei eingetroffen sind und dann beginnen die Prüfungskämpfe!“ Temari, Shikamaru und Neji fanden sich zusammen mit allen Teilnehmern wieder bei Gaara und Kankuro ein. Der andere Anbu trat etwas mehr in den Hintergrund, während Sayuri 2 Schritte vortrat, um einen guten Blick aufs Kampffeld zu haben. Da auch sie nicht wusste, wann Naruto an der Reihe sein würde, musste sie sich jetzt schon positionieren, damit es den anderen nicht auffallen würde. „Als Erstes kämpft Rock Lee gegen seinen Sensei Maito Gai!“, verkündete Genma und ein komisch aussehender Junge rief freudig etwas aus und sprang von der Tribüne auf den Schauplatz. Er hatte eine schwarze Topffrisur und dicke schwarze Augenbrauen. Seine Kleidung bestand lediglich aus einem grünen Ganzkörperanzug und Beinstulpen. Sayuri runzelte teils skeptisch und teils belustigt die Stirn, als sein Sensei die Arena betrat und sie feststellte, dass Lee das genaue Abbild seines Senseis war. Die beiden gingen in Angriffsstellung, lächelten sich aber dabei vertraut an. Genma sagte noch kurz einige Worte zu ihnen und gab dann das Zeichen, dass der Kampf beginnt. Lee und Gai sprangen gleichzeitig aufeinander los und so begann der erste Kampf der Joninprüfung. Die Teilnehmer hatten sich alle vorne an der Bande versammelt und Naruto lehnte sich etwas über die Absperrung. „Los, Lee! Du schaffst das!“, schrie er und sein breites Grinsen war immer noch nicht von seinem Gesicht gewichen. „Halt doch mal die Klappe, du Idiot“, murrte Shikamaru und rieb sich die Schläfen. Temari vernahm das mit einem leichten Grinsen. „Das kann noch eine ganze Weile dauern. Lee hat alles was er kann von Gai gelernt und es dann allein immer weiter ausgebaut. Die beiden kennen sich in und auswendig und sind eigentlich auch nahezu gleich stark…“, sagte Neji nach einer Weile. Lee und Gai kämpften jetzt seit einer halben Stunde und schenkten sich nichts. Jedoch schaffte es keiner den anderen einmal ernsthaft zu treffen, da sie immer zu wissen schienen, was der andere als Nächstes machen wird. „Dann kann sich das Ganze ja noch ziemlich lange hinauszögern…“, seufzte Kankuro und lehnte sich seitlich an die Wand. Auch Shikamaru schien dieser Gedanke nicht zu gefallen. Er gähnte, streckte sich und ließ sich in die Ecke auf den Boden nieder. „Weckt mich, wenn es weiter geht oder irgendetwas Spannendes passiert“, meinte er und schloss dann die Augen. „Shikamaru du kannst jetzt nicht einfach schlafen! Wir sind die Verantwortlichen hier“, meckerte Temari, doch der Nara überging ihre Aussage, wenn er sie überhaupt noch wahrgenommen hatte. Denn im nächsten Moment konnte man schon ein leises Schnarchen vernehmen. „Dieser Idiot“, murmelte Temari und drehte sich augenrollend wieder zu den anderen und verfolgte das Geschehen. Es dauerte insgesamt geschlagene eineinhalb Stunden bis die Hokage befahl den Kampf abzubrechen. Beide Ninja hatten immer nur kleine Mengen an Chakra eingesetzt und dadurch dass sie immer den nächsten Zug ihres Gegners hervorsehen konnten wurde keiner schwer verletzt. Weder Gai noch Lee wurden zum Sieger ernannt, denn Tsunade erklärte den Kampf für unentschieden. Nachdem die Hokage ihr Urteil gesprochen hatte, verließen die beiden grünen Männchen den Kampfbereich und machten Platz für den nächsten Teilnehmer. Als nächstes musste ein Mädchen mit schwarzen Haaren antreten, das Sayuri nicht bekannt vorkam. Ein Junge ihres Alters wünschte ihr viel Glück und nannte sie Rai, aber keiner der anderen schien sie wirklich zu kennen. Sie begab sich langsam und etwas unsicher in die Mitte der Arena und ihr gegenüber trat ein Sayuri nur zu gut bekannter Mann. Danzo. Sayuris Hände ballten sich unkontrolliert zu Fäusten und ihr Blick würde eisig. „Sie ist eine Schülerin von Danzo?“, fragte Neji verwundert und musterte das Mädchen. „Du solltest Leute nicht immer nach ihrem Erscheinungsbild beurteilen… oder ihrem Schicksal“, meinte Naruto etwas schroff und funkelte den Hyuuga an. Dieser erwiderte daraufhin nichts. Der Kampf dauerte nicht besonders lange, da Danzo wie immer nicht viel Rücksicht auf seinen Schützling nahm und Rai somit schnell den Kampf verloren hatte. Als sie den Platz verließ versuchte sie tapfer zu wirken, aber man konnte ihr die Enttäuschung im Gesicht ansehen. „Nächster Kampf: Naruto Uzumaki gegen Kakashi Hatake!“, rief Genma aus und schaute zum Teilnehmerbereich. „Super! Endlich bin ich an der Reihe!“, freudig klatschte der blonde Ninja in die Hände und strahlte über das ganze Gesicht, „mach dich auf was gefasst, Sensei Kakashi!“ Er hastete in die Arena zu Genma und stellte sich schon kampfbereit hin, bevor Kakashi überhaupt zu sehen war. „Das er immer so hyperaktiv und übereifrig sein muss…“, seufzte Temari und stellte sich neben Kankuro, der rechts von Gaara stand. „Anders wäre es nicht Naruto“, meinte Kankuro amüsiert, „aber ich bin schon gespannt auf den Kampf.“ „Ich bin auch darauf gespannt, welche Fortschritte er gemacht hat“, stimmte Gaara seinem Bruder zu. Er hatte sich vorne vor die Absperrung gestellt und die Arme verschränkt. „Hey, Shikamaru, wach auf! Naruto ist dran!“, rief Temari über die Schulter und warf in Kunai so nach ihm, dass es neben seinem Kopf in der Wand stecken blieb. Gelassen und unbeeindruckt öffnete der Angesprochene langsam die Augen. „Mach keinen Stress…“, nuschelte er, stand schleppend auf und streckte sich gähnend, bevor er sich zu den anderen begab um den Kampf seines Kumpels zu verfolgen. Auch Sayuri schlich sich unbemerkt etwas weiter nach vorne, um den gesamten Kampfbereich im Blick zu haben und somit im Fall der Fälle auf Naruto aufpassen konnte. Kakashi war mittlerweile immer noch nicht aufgetaucht und die Zuschauer wurden langsam unruhig. „Wäre ja auch das erste Mal, dass er pünktlich wäre“, ärgerte sich Naruto bevor er laut durch die gesamte Arena schrie, „KAKASHI SENSEI SCHAFFEN SIE SICH SOFORT HIERHER! ICH MÖCHTE JETZT ANFANGEN!“ „Naruto, jetzt schreie doch hier nicht so herum“, meldete sich dann auch schon sein Sensei zu Wort und tauchte wie aus dem Nichts hinter seinem Schüler auf. „Der Kampf beginnt!“, eröffnete der Schiedsrichter den Kampf. Kakashi griff Naruto sofort von hinten an und erwischte ihn hart, da sein Schüler von seinem plötzlichen Auftauchen etwas überrumpelt war. Im nächsten Moment löste sich Naruto jedoch in Luft auf. „Ein Schattendoppelgänger, was sonst“, sagte Kakashi und Sayuri konnte zum zweiten Mal an diesem Tag ein Lächeln unter der Maske des Ninja erkennen. Er blieb stehen und schloss die Augen, um sich zu konzentrieren. Er versuchte Narutos Chakra ausfindig zu machen, was ihm kurz darauf auch gelang. Gleichzeitig sprinteten Schüler und Sensei aufeinander zu, beide dazu bereit anzugreifen. Sie trafen den jeweils anderen mit ihrem Jutsu zur gleichen Zeit und dadurch hoben sie sich auf und keiner der beiden wurde verletzt. So ging das noch eine ganze Weile weiter. „Sie kennen sich einfach zu gut. Das ist fast wie bei Lee und Gai“, sagte der Hyuuga-Junge. „Ja, da hast du Recht“, stimmte Shikamaru zu, „dadurch dass sie ständig miteinander trainieren kennen sie die Taktik des anderen. Es wird schwer werden einen Treffer zu landen.“ „Warten wir es ab. Man sollte Naruto nicht unterschätzen. Er ist immer für eine Überraschung gut. Außerdem ist sein Kampfstil sehr ausgeprägt und ich glaube schon, dass er eine Chance hat gegen Kakashi zu gewinnen“, erwiderte Kankuro, der gespannt das Geschehen verfolgte. „Kankuro liegt da vollkommen richtig. Wir sollten den Kampf nicht zu schnell als unentschieden abhaken, nicht wahr Gaara?“, fragte Temari und schaute zu ihrem kleineren Bruder. Dieser reagierte erst gar nicht auf ihre Frage und wandte seinen Blick keine Sekunde lang vom Kampfbereich ab. Seine Augenbrauen hatte er zusammengezogen, als würde er so besser sehen können. „Was ist denn los, Naruto? Machst du etwa schon schlapp?“, rief Kakashi durch die Arena. Er stand am einen und Naruto am anderen Ende der Kampffläche. „Das glauben Sie doch wohl selbst nicht“, der blonde Ninja trug sein Grinsen von am Anfang immer noch über das ganze Gesicht. Beide Konoha-Nin schienen jedoch schon etwas aus der Puste zu sein. Naruto hob seine Hände zum Formen eines Jutsus. Kaum hatte er seine Handzeichen abgeschlossen, sammelte sich eine große Menge Chakra in Kugelform in seiner Hand. Von Kakashi war ein amüsiertes, leises Lachen zu vernehmen. „Du willst tatsächlich das Rasengan gegen mich einsetzen? Dabei müsstest du doch am Besten wissen, dass das nicht funktionieren wird.“ Kakashi schloss erneut die Augen, formte einige Handzeichen und streckte dann seine rechte Hand aus. In ihr formte sich wie bei Naruto eine riesige Menge an Chakra. Jedoch nahm das Chakra diesmal keine Kugelform an, sondern die Form von vielen aufeinander treffenden Blitzen. Sayuri verkrampfte sich leicht auf der Zuschauertribüne. Sie kannte dieses Jutsu. Sasuke hatte es gegen seinen Bruder eingesetzt, jedoch hatte er mehr Chakra dazu verwendet, als Kakashi es tat. Bilder vom Kampf der beiden Uchiha-Brüder schlichen sich in ihr Gedächtnis und die junge Kobayashi tat sich schwer daran sie zu verdrängen. „Na, erkennst du das noch? Ich glaube jemand den du kennst, hat das auch mal in deiner Gegenwart benutzt...“, meinte Kakashi beiläufig, „wie hieß der Kerl doch gleich? Achso ja, ich glaube das war Sasuke. Sasuke Uchiha.“ Narutos Grinsen verschwand und an seine Stelle trat ein ziemlich wütender Gesichtsausdruck. Seine Hände verkrampften sich sichtbar und seine Augen fixierten seinen Sensei streng. „Wie kannst du es wagen“, knurrte er. „Wie kann ich was wagen? Darf ich es nicht lustig finden, dass wir hier gerade stehen und mit zwei uns wohl bekannten Jutsus gegeneinander antreten wollen? Du hast das Rasengan von Jiraiya gelernt und ich habe Sasuke das Chidori gelehrt... Lustiger Zufall, oder findest du etwa nicht?“ Naruto verkrampfte sich noch mehr und ging in Angriffsstellung. „Halt deine Klappe!“, sein Knurren wurde lauter, sein Chakra stärker und unkontrollierter. Kakashi hatte also damit begonnen Naruto absichtlich zu provozieren, ganz wie Tsunade es ihm aufgetragen hatte. „Was regst du dich so auf? Du wirst keinen von beiden je wieder sehen also nimm es locker. Jiraiya ist tot und Sasuke hat kein Interesse mehr daran nach Konoha zurückzukehren, ob du das einsehen willst oder nicht“, Kakashi spaßte zwar und provozierte Naruto, aber man merkte trotz allem, dass ihm die Sache ernst war. Er wollte testen, ob Naruto sich beherrschen konnte und dazu musste er so hart sein. „Sprich nicht so von ihnen! Jiraiya war ein toller Mensch und ein einzigartiger Ninja und Sensei! Du hast nicht das Recht so schlecht über ihn zu reden! Und was Sasuke angeht...“, Naruto zögerte kurz und ballte seine linke Hand, in der sich nicht das Rasengan befand, zur Faust, „du wirst schon sehen. Er wird wieder kommen, sobald er sein Ziel wirklich erreicht hat!“ Mittlerweile konnte man rund um seinen Körper schon leichte Chakrawellen erkennen. Sayuri spannte sich an und schritt ungewollt kleine Schritte nach vorne. Tsunade hatte wohl recht damit, jemanden auf Naruto anzusetzen. Er war verdammt leicht reizbar, wenn man über Menschen herzog, die ihm wichtig waren. „Träum weiter“, konterte Kakashi kühl, bevor er plötzlich von hinten rechts und links gepackt wurde, „was zur -“ „Tja. Was haben Sie uns früher immer gelehrt, Sensei? Sich niemals ablenken lassen. Wieso befolgen Sie nicht ihr eigenen Ratschläge?“, und schon kehrte das selbstsichere und freudige Grinsen auf Narutos Gesicht zurück. Er hatte zwei Schattendoppelgänger hinter Kakashi platziert, als dieser damit beschäftigt war seinen Schüler aus der Fassung zu bringen. „Ich hab auch meine Taktiken. Und wenn Sie mir einen so guten Anreiz liefern, dachte ich mir, spiele ich einfach einmal mit...“, Naruto lachte, „ich würde sagen ich habe gewonnen, Sensei Kakashi!“ Er rannte auf seinen Sensei los und feuerte sein Rasengan auf ihn ab. Kakashi wurde durch die Wucht nach hinten geschleudert und landete direkt an der Mauer der Arena. Diese zersprang und ließ Kakashi in einer Wolke voller Staub und Dreck verschwinden. „Ich glaube es einfach nicht“, seufzte Shikamaru, „dieser Idiot.“ Temari kicherte. „Das nenne ich typisch Naruto.“ „Das war gar nicht so dumm und unüberlegt von ihm, wie ich es erwartet hätte“, meinte Neji amüsiert. „Aber auch nicht gerade so spektakulär“, äußerte sich Kankuro und schaute etwas enttäuscht zu der Staubwolke, in der Kakashi untergegangen war. In dem Moment hörte man ein erneutes Bröckeln. Kakashi kroch aus dem Loch, das in der Arenamauer entstanden war heraus und keuchte einige Male vor sich hin. Seine Atmung ging schwer und er konnte sich nur schwankend wieder aufrichten. „Naruto Uzumaki gewinnt den Kampf!“, rief Genma und in der Arena brach der Jubel und Applaus aus. Naruto tanzte auf dem Feld herum und freute sich sehr über seinen Sieg. „Dann ist er jetzt wohl auch Jonin“, ertönte Gaaras Stimme. Sie klang dieses mal nicht kalt und abweisend, sondern relativ warm und auf seinen Lippen zeichnete sich ein sanftes Lächeln ab. Temari und Kankuro schienen dies zu bemerken, denn sie warfen sich einen kurzen, zufriedenen Blick zu. „ICH HAB GEWONNEN LEUTE, HABT IHR GEHÖRT? ICH HAB GEWONNEN! JA MANN! ICH BIN JONIN! OMA TSUNADE, ICH BIN JONIN, ICH HAB GEWONNEN!!“ Der Applaus wandelte sich zu Gelächter und Naruto rannte noch ein paar Mal vor Freude schreiend über den Platz, bevor er sich zurück in den Teilnehmerbereich begab, wo er von seinen Freunden beglückwünscht wurde. Sayuri seufzte kaum hörbar auf, entspannte sich wieder und verfolgte die restlichen Prüfungen ohne Zwischenfälle. Kapitel 3: Misstrauen gegen Freundschaft ---------------------------------------- Gefühle unter dem Sand Kapitel 3: Misstrauen gegen Freundschaft Nach weiteren 3 Stunden waren sämtliche Prüfungen abgeschlossen und Tsunade gab bekannt, welche Ninja die Prüfung bestanden hatte und nun den Rang Jonin trugen. Die Hokage hatte Naruto als Ersten zum Jonin genannt, da er ansonsten immer nach jedem Schüler gerufen hätte 'Darf ich jetzt, Oma Tsunade?'. Es gab nur zwei Ninja, die es nicht geschafft hatten, und beide waren Schüler von Danzo, welcher dies zufrieden annahm. Sayuri musste sich beherrschen ihn nicht irgendwie anzugreifen, sei es verbal oder körperlich, aber sie musste ihre Tarnung wahren. Ihr kam es sowieso komisch vor, dass es vor allem Temari, Kankuro und Gaara nicht bemerkt hatten, dass sie hinter der Anbu-Maske steckte. Aber anscheinend hatte sie ihr Chakra die ganze Zeit über erfolgreich unterdürcken können. Naruto und die anderen warteten bis alle ihrer Freunde und Bekannten als Jonin ausgezeichnet wurden und machten sich dann auf den Weg zu einem kleineren Nudel- und Sushirestaurant, um ihren Sieg zu feiern. Freudig plappernd betraten sie den Raum und beschlagnahmten einen Tisch, der groß genug für alle war. Der Inhaber freute sich über so viele Kunden und begrüßte sie schon etwas überheblich. „Anscheinend hat jeder Tag auch etwas Schlechtes“, meinte Temari schroff, während ihr Blick gen Tresen gerichtet war. Kankuro, der rechts von ihr Platz genommen hatte, folgte ihrem Blick und verdrehte daraufhin leicht die Augen. Sayuri saß bereits am Tresen und bestellte gerade etwas bei dem Inhaber. „Vergiss sie. Lass dir den Tag nicht verderben“, meinte er und widmete sich wieder den anderen. Seine Schwester tat es ihm gleich. Gaara, der links von Temari saß, schaute nur kurz und halbherzig zu dem schwarzhaarigen Mädchen, bevor er sich wieder Naruto zuwandte, der ihm ein Ohr abkaute. „Jetzt muss ich nur noch Hokage werden und dann stehen wir wieder auf derselben Stufe!“, freute sich der Fuchsjunge und schlug dem Kazekage freundschaftlich auf die Schulter. „Ha. Das musst du erst einmal schaffen“, entgegnete Gaara und auch wenn seine Stimme monoton wie immer war, wollte er Naruto ebenfalls freundschaftlich etwas aufziehen. „Zweifelst du etwa daran? Du wirst schon sehen, glaube mir. Und wenn es dann soweit ist... Werden wir als Hokage und Kazekage gegeneinander antreten... Und ich gewinne natürlich!“, grinste Naruto und rief zum wiederholten Male nach dem Kellner. Gaara schüttelte verständnislos, aber leicht lächelnd den Kopf. „Er ist wieder viel offener seit wir hier sind“, flüsterte Kankuro Temari zu und nickte unbemerkt zu Gaara. Seine Schwester nickte und belächelte kurz ihren rothaarigen Bruder. „Der Umgang mit Naruto tut ihm gut“, erwiderte sie ebenso leise, „es war eine gute Entscheidung, dass er mitkommen wollte.“ Im nächsten Moment wurden sie vom Kellner unterbrochen, der nach Narutos gefühlten 50. Schrei endlich an den Tisch gekommen war, um die Bestellungen aufzunehmen. Insgesamt waren sie 10 Leute. Die Sabakuno-Geschwister, Naruto, Lee, Neji, TenTen, Shikamaru, Nejis Cousine Hinata und Kiba Inuzuka. Dem Kellner fiel es daher schwer alle Bestellungen der Reihe nach aufzunehmen und vor allem sie sich alle zu merken, weshalb er öfters als einmal nochmal nachfragen kam. „Ich hab schon ewig keine Nudelsuppe mehr gegessen. Wir sind hier zwar nich bei Ichiraku, aber wenigstens mal wieder eine schöne Suppe!“, Naruto war immer noch hell erfreut und plapperte fröhlich darauf los, ob er dabei andere Gespräche störte oder nicht. Nach einer guten Weile kam der Kellner vollgepackt wieder an den Tisch und servierte nach und nach das Essen. Naruto stellte er einen Teller mit Sushi hin. „Hey! Das ist nicht meins! Ich wollte einen Nudelsuppe!“, beschwerte er sich auch zugleich und der Kellner fühlte sich etwas überrumpelt. Er wollte gerade etwas erwidern, als ihm eine dünne Stimme zuvor kam. „N-Na-Naruto... Ich glaube i-ich ha-habe deine Su-Suppe“, Hinata strich sich verlegen eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und schob mit der anderen ihren Teller zu Naruto, der ihr direkt gegenüber saß. „Oh“, sagte Naruto grinsend, „dann ist das wohl deiner.“ Er reichte ihr ihren Teller voll Sushi und machte sich dann sofort über seine Suppe her. „Die schmeckt so gut“, murmelte er mit vollem Mund, „noch eine!“ Seine Freunde lachten und fingen dann auch an zu essen. Sayuri schaute immer mal wieder zu dem großen Tisch herüber, an dem Gaara saß. Sie verstand wirklich nicht über was genau Chiyo, Baki und Ebizo sich Sorgen machten. Gaara wirkte keineswegs kalt. Im Moment erfüllte er noch nicht einmal sein normales Maß an Kälte und Ablehnung. Er lächelte dauernd und schien sich zu amüsieren. Sayuri seufzte und schaute schnell weg, als sie das Gefühl bekam, dass Gaara gleich seinen Blick heben würde. Sie schob ihren noch fast vollen Teller von sich weg und griff zu ihrem grünen Tee. Irgendwie hatte sie keinen Appetit. Nach den Prüfungen überkam sie wieder ein mulmiges und bedrückendes Gefühl. Die Kämpfe hatten sie abgelenkt und hatten ihr keine Gelegenheit zum Nachdenken gelassen, doch kaum waren sie vorbei erinnerte sie sich wieder daran, dass sie eigentlich nicht hier sein wollte. In den vergangen Jahren, sowohl vor als auch bei Akatsuki, hatte sie sich immer wieder ausgemalt, wie ihr Leben hätte ablaufen können, wenn die Dorfältesten von Konoha es nicht zerstört hätten. Erneut seufzte die Suna-Nin und nippte an ihrem Tee. Sie war froh, dass in diesem Restaurant noch mehr los war, denn so viel es nicht so sehr auf, dass sie Gaara ab und zu beobachtete. Obwohl sie sich ziemlich sicher war, dass die anderen sie schon längst bemerkt hatten. Zumindest bildete sie sich ein ab und an ihre Blicke auf sich zu spüren. „Vielleicht sollte ich ja einfach gehen“, dachte sich Sayuri, „Gaara ist nicht depressiv und wenn ist er in guten Händen.“ Sie legte etwas Geld auf den Tresen und wollte aufstehen, um zu gehen. Als sie sich jedoch umdrehte sah sie einen Rotschopf direkt vor sich. „Was suchst du hier?“, fragte Gaara und seine Stimme klang skeptisch. „Ähm... Essen?“, stellte Sayuri eher eine Gegenfrage anstatt zu antworten. „Das sehe ich. Aber wieso hier?“ „Ich habe einfach nur einen Laden gesucht, indem ich schnell etwas essen kann.“ „Ich glaube dir nicht“, sagte Gaara klar heraus und schaute Sayuri direkt in die Augen, „du wolltest hier nicht nur etwas essen. Also wieso bist du hier?“ Sayuri seufzte wieder. Am Liebsten hätte sie ihm irgendwas an den Kopf geschleudert, weil er sie jetzt so ausfragen musste. „Sonst ist er doch auch nicht so wortgewandt“, dachte sie und setzte zu einer Antwort an, als ihr schon jemand zur Hilfe kam. „Sie wollte sich mit mir treffen“, ertönte Kankuros Stimme hinter den beiden. Gaara drehte sich zu seinem Bruder herum und hob leicht die Augenbraue. „Weshalb wolltet ihr euch treffen?“, fragte er nach. „Einfach so, Gaara. Zum Reden. Du sagtest doch sie gehört jetzt wieder zu Suna. Früher oder später müssen wir dann einfach alles klären“, antwortete Kankuro und er klang erstaunlich ehrlich und überzeugend. Gaara bedachte die beiden nochmals mit einem ungläubigen Blick und begab sich zurück zu Naruto und den anderen. „Wieso ist er so misstrauisch?“, fragte Sayuri und wandte ihren Blick von Gaara zu Kankuro. „Denkst du uns fallen deine Blicke nicht auf? Du hast ständig herüber geschaut... Als ob du ihn – wie soll ich sagen – überwachen würdest?“, Kankuro musterte Sayuri eindringlich, welche seinem Blick standhielt. Jedoch gab sie keine Antwort auf seine Vermutung. „Hat Chiyo dich geschickt, weil sie sich Sorgen um Gaara macht?“, hakte er nach, „ich hatte nicht das Gefühl, dass es Gaaras eigene Idee war mit nach Konoha zu kommen.“ Sayuri verdrehte kurz die Augen und setzte sich wieder auf ihren Stuhl vor dem Tresen ohne sich von Kankuro abzuwenden. „Es hat keinen Sinn zu lügen, oder?“, fragte sie rein rhetorisch. Kankuro schüttelte leicht lächelnd den Kopf und ließ sich neben ihr nieder. „Chiyo, Ebizo und Baki haben Angst, dass Gaara die Kontrolle über sich verliert. Sie haben das Gefühl, dass er sich in letzter Zeit wieder mehr zurückgezogen hat und noch kälter geworden ist. Deshalb wollten sie, dass ihr zu dritt nach Konoha reist, damit er Ablenkung bekommt. Und dieser Fuchsjunge ist ihrer Meinung nach die beste Lösung für dieses Problem.“ „Dachte ich mir es doch...“, sagte Kankuro nachdenklich, „aber was hast du dann mit der ganzen Sache am Hut?“ „Sie wollen, dass ich ein Auge auf ihn habe. Sie denken wohl, dass ich ihn daran hindern könnte Shukaku freizulassen, nur weil das einmal passiert ist.“ „Ich glaube nicht, dass das der einzige beziehungsweise der Hauptgrund war, weshalb sie dich hergeschickt haben. Gaara vertraut dir, auch wenn es eben vielleicht nicht danach ausgesehen hat. Er vertraut dir genauso viel wie uns, wenn nicht sogar noch mehr. Ich weiß das klingt erst einmal seltsam und widersprüchlich. Aber wir sind seine Geschwister, von uns erwartet er ein gewisses Maß von Vertrauen und all dem. Du jedoch bist 'nur' eine Freundin. Ein Mädchen, das mit 8 Jahren zu uns ins Dorf kam und keine Angst vor ihm hatte, obwohl man sie vor ihm warnte. Du hast nicht auf all die Gruselgeschichten gehört, die man dir über ihn erzählt hat, sondern hast dir dein eigenes Bild von ihm gemacht und dafür schätzt er dich mehr als sonst wen. Er sieht sich nun mal selbst als Monster und kann es nicht nachvollziehen, dass überhaupt irgendjemand ihn mag“, Kankuro schaute kurz zu seinem Bruder und lächelte leicht bitter bevor er sich wieder zu Sayuri wandte, „als er damals im Begriff war die Kontrolle über Ichibi zu verlieren, hast du dich ihm in den Weg gestellt. Du bist nicht weggerannt, so wie es jeder getan hätte. Noch nicht einmal Temari und ich würden uns in diesen Situationen mit ihm anlegen. Du hast allerdings auf ihn eingeredet und ihn durch die Dinge, die du gesagt hast, zurückgeholt. Dafür wird er dir immer dankbar sein. Er war kurz davor sein eigenes Dorf anzugreifen, das er doch so liebt... Ich denke das war der Zeitpunkt, an dem er dir dann endgültig vertraute. Als du dann vor drei Jahren aber einfach mitten in der Nacht gegangen bist ohne ein Wort zu sagen, hat das ein Riss bei ihm hinterlassen. Er wusste nicht wieso du einfach gegangen bist und auch wenn er es nie zugeben würde, aber zu einem gewissen Maße gibt er sich selbst die Schuld daran. Er denkt, er hätte etwas falsch gemacht.“ Sayuri hatte Kankuro aufmerksam zugehört und sie fühlte sich mit Wort für Wort schlechter. Sie hatte damals schon ein schlechtes Gewissen, als sie gegangen war, aber zu hören, dass sich andere wegen ihr Vorwürfe machten, war noch einmal etwas anderes. Vor allem wenn dieser jemand der eigentlich gefühlslose Kazekage Gaara war. „Wieso sollte er etwas falsch gemacht haben? Ich war diejenige, die gegangen ist, also liegt der Fehler doch bei mir...“, meinte Sayuri nach einer Weile der Stille. „Er hat das Gefühl als Kazekage versagt zu haben. Seine Aufgabe ist es sein Volk zu schützen und dafür zu sorgen, dass es sich in Sunagakure wohl fühlt. Da du verschwunden warst ging er davon aus, dass du dich unsicher und unwohl fühltest. Aber wie gesagt, sowas in der Art hat er nie preisgegeben... Temari und ich vermuten es nur, weil wir sein Verhalten und seinen Charakter eigentlich ganz gut einschätzen können mittlerweile...“ „Ich wollte nicht, dass er so denkt...“, gab die ehemalige Akatsuki zu und schaute auch nur für wenige Sekunden zum Kazekagen. Sie seufzte und stand erneut auf. „Ich denke ich sollte jetzt wirklich gehen... Ich will seinen Missmut nicht noch mehr wecken. Könntest du für den Rest des Abends ein Auge auf ihn werfen? Ich denke zwar nicht, dass Chiyos Sorgen berechtigt sind, aber nur für den Fall...“ Kankuro nickte und erhob sich ebenfalls. „Darf ich dir noch eine Frage stellen?“ Sayuri blickte fragend zu ihm, auch wenn sie sich eigentlich schon denken konnte, was er wissen wollte. „Wieso bist du mit Itachi Uchiha mitgegangen?“ „Ich stand in seiner Schuld... Und es war die letzte Möglichkeit diese zu begleichen...“ „Wie meinst du das? Was hat er getan, dass du ihm etwas schuldig warst?“ Sayuri lächelte traurig und schüttelte den Kopf. „Das kann ich dir nicht sagen. Vielleicht irgendwann einmal aber im Moment ist es nicht der richtige Zeitpunkt... Bitte versteh das.“ „Natürlich, die Hauptsache ist, dass du weißt, was du tust... und das hoffe ich doch“, meinte Kankuro und zwinkerte ihr zu, „ich bin froh, dass wir das geklärt hätten.“ Mit diesen Worten begab er sich zurück an den Tisch, an denen die anderen sich immer noch munter unterhielten. Temari sprach ihn sofort an, wahrscheinlich wollte sie wissen, worüber er mit Sayuri geredet hatte, aber Kankuro schüttelte nur den Kopf und winkte ab. Sayuri verließ lächelnd das Restaurant. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, dass sie nun wenigstens wieder mit einem der Sabakuno-Geschwister im Reinen war. Kaum stand sie im Freien verschwand das Lächeln aber auf der Stelle. „Verfolgst du mich etwa?“, fragte sie kühl. Danzo lachte hämisch. „Bilde dir ja nicht zu viel auf dich ein. Es ist ein reiner Zufall, dass wir uns hier treffen.“ „Ja, natürlich“, verdrehte Sayuri ihre Augen, „wenn du mich entschuldigst. Ich kann mir weitaus schönere Dinge an diesem Abend vorstellen, als mich mit dir zu unterhalten.“ Sie drehte sich in die andere Richtung und wollte zu ihrer Wohnung laufen, doch der Konoha-Nin hielt sie am Arm zurück. Sayuri entriss seinem Griff sofort. „Fass mich nicht an“, keifte sie und schaute ihn drohend an, was ihm wieder ein Lachen entlockte. „Soll ich etwa Angst vor dir haben?“ „Besser wäre es. Ich könnte dich jede Sekunde auffliegen lassen. Und was denkst du wohl, was Tsunade dann machen wird?“ „Wie niedlich. Als ob ich Angst vor Tsunade hätte. Sie ist genauso eine Schande für Konoha, wie du es bist und wie es Itachi war.“ „Schande hin oder her. Sie ist stärker als du und hat weitaus mehr Einfluss als du es jemals haben wirst.“ Sayuri wurde schlecht von seiner arroganten und überheblichen Art, doch sie versuchte sich zu beherrschen. Jedes Auffallen war zurzeit keine gute Idee. „Warte es ab. Es wird der Tag kommen, an dem ich Tsunade ablösen werde. Egal unter welchen Umstände sich dies vollziehen wird. Dann werde ich der Hokage sein und hier im Dorf mal ordentlich aufräumen. Schau lieber, dass du bis dahin die Fliege gemacht hast.“ „Schon wieder eine Drohung? Langsam langweilst du mich, Danzo.“ „Unterschätz mich nicht. Du sagst du könntest mich jede Sekunde auffliegen lassen, wenn du wolltest. Aber widerspricht das dann nicht dem, was Itachi Uchiha wollte? Er wollte nicht, dass Sasuke jemals etwas davon erfährt. Ich denke nicht, dass er kurz vor seinem armseligen Tod seine Meinung geändert hat.“ Sayuri überging seine abfälligen Bemerkungen und konzentrierte sich auf das 'Wesentliche'. „Damals wusste er auch nicht, dass es noch jemanden aus dem Uchiha-Clan gibt, den er nicht umgebracht hat. Und dieser wird alles daran setzten, dass Sasuke die Wahrheit erfährt. Und auch wenn Itachi Vorbereitungen getroffen hat, um diesen Jemand von Sasuke fernzuhalten, bezweifle ich, dass es funktionieren wird. Von daher habe ich dann auch keinen Grund mehr zu schweigen. An deiner Stelle wäre ich mir deshalb nicht zu sicher. Dein Leben hängt an einem seidenen Faden, den ich nur zu gewillt bin durchzuschneiden.“ Danzos sicheres Lächeln verschwand und sein Gesichtsausdruck wurde hart und kalt. „Dann muss ich wohl zu ernsteren Mitteln greifen...“, er verschränkte die Arme und bäumte sich leicht auf, „du hast sicher mitbekommen, dass deine werte Familie, wie du sie so schön nennst, aus Konoha verschwunden ist. Und genau in diesem Punkt besteht ein kleiner Unterschied zwischen uns. Ich weiß wo sie sind, du nicht. Ich weiß, was ich ihnen antun kann, du kannst es nur vermuten.“ Sayuri wurde kalt. Sie ballte ihre Hände so fest zu Fäusten, dass ihre Nägel tief in ihre Haut schnitten. Die ganze Zeit über hatte sie versucht ruhig zu bleiben, doch Danzo kannte nun mal ganz genau ihren wunden Punkt. Ihre größte Schwachstelle. „Das wagst du dich nicht“, zischte sie, obwohl sie nicht ganz so angriffslustig sein wollte. „Wollen wir wetten? Wie wäre es mit einer Abmachung? Du behältst mein kleines Geheimnis für dich und ich lasse im Gegenzug deiner Eltern und deinen schnuckeligen kleinen Bruder in Frieden. Wie hört sich das an?“ „Wie sich das anhört? Naja nach 10 Jahren Bedenkzeit muss ich sagen, dass ich die Kombination von Abmachung und Danzo nicht gerade sehr zu schätzen weiß. Außerdem wenn erst einmal die Wahrheit ans Licht gekommen ist, wirst du keine Chance mehr haben meiner Familie was anzutun.“ „Denkst du ich hätte keine Leute, die das für mich erledigen werden?“ „Dann nicht mehr, nein.“ „Du kleines Miststück“, Danzos Geduld war aufgebraucht. Er packte Sayuri unsanft und drückte sie fest gegen die Wand des Restaurants, „dir wird es Leid tun, wenn du je ein Wort darüber verlieren solltest. Bevor mich irgendjemand dafür zur Rechenschaft ziehen können wird, wirst du untergehen.“ „Ich sagte es bereits: Du langweilst mich mit deinen Drohungen“, erwiderte Sayuri standhaft. Sie sammelte Chakra in ihrem Fuß, verpasste ihm einen Tritt in den Magen und beförderte ihn somit in den gegenüberliegenden Stand. Das Gemüse und das Obst rollte über die Straße und das Ständchen brach in sich zusammen. Danzo stand aus dem Schutt auf und klopfte sich den Staub von seiner Kleidung. „Das hättest du nicht tun sollen...“, meinte er mit einem gefährlichen Unterton, „dir wird eine Geschichte niemand glauben. Niemand zweifelt den dritten Hokage an. Niemand möchte etwas Schlechtes über ihn hören, vor allem weil er nicht mehr am Leben ist. Das gilt hier fast so wie Gotteslästerung.“ Bevor Danzo einen Angriff starten konnte, hielt Sayuri ihn mithilfe eines Fesseljutsus an der Stelle fest, an der er stand. Pflanzenähnliche Stränge kamen aus der Erde, legten sich um seine Beine und ließen ihm keine Chance sich zu bewegen. Sie schritt auf ihn zu und blieb nur wenige Zentimeter vor ihm stehen. Dann führte sie ihre Hand zu ihren Haaren und machte die linke Seite ihres Nackens frei. Was Danzo da sah, ließ ihn den Atem anhalten. „Du weißt was dieses Zeichen bedeutet. Sie haben keine andere Wahl als mir zu glauben. Und da du weißt, was dies bedeutet, weißt du auch, dass ich dich auffliegen lasse, bevor Itachis Leiche verwesen ist. Spätestens dann funktioniert mein Jutsu nämlich nicht mehr. Dein Pech, dass ich Leute kenne, die genau wissen, wie man eine Leiche möglichst lange intakt halten kann. Du wirst also noch eine ganze Weile leiden müssen.“ Mit dieses Worten löste sie ihr Fesseljutsu auf. Noch bevor sie weiter aufeinander losgehen konnten, wurden sie unterbrochen. „Was ist denn hier los?“, fragte eine Stimme, die Sayuri niemanden zuordnen konnte. Sie drehte sich um und entdeckte die zehnköpfige Gruppe, die Narutos und Lees Sieg gefeiert hatte. Der Junge, der gesprochen hatte stand etwas vor den anderen hatte braune Haare, spitze Eckzähne und jeweils ein rotes Zeichen auf den Wangen. Er trug einen weißen Hund bei sich und Sayuri konnte sich nicht erinnern ihn schon einmal gesehen zu haben. „Nur eine Unterhaltung zwischen zwei alten Bekannten... nicht wahr, Miss Kobayashi?“, sagte Danzo in seiner typischen, schleimigen Stimme, nachdem er sich wieder gefangen hatte. „Wie man es nimmt“, erwiderte sie trocken und würdigte ihn keines Blickes. Sie hörte nur ein leises Puffen, welches ihr sagte, dass Danzo sich im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Staub gemacht hatte. „Was läuft da zwischen dir und Danzo?“, fragte der Junge misstrauisch, „und wer bist du überhaupt?“ „Dasselbe könnte ich dich fragen“, konterte Sayuri nicht weniger misstrauisch. „Ich bin Kiba Inuzuka, vom Inuzuka-Clan und das ist mein Hund Akamaru“, stellte er sich vor ohne seine Tonlage zu ändern und sein Hund rundete es ab mit einem kleinen Kläffen. „Sie heißt Sayuri Kobayashi. Sie ist oder laut ihren Angaben war ein Mitglied von Akatsuki“, nahm Temari Sayuri das Wort ab und klang dabei nur minder gehässig. „Temari“, ermahnte Kankuro sie leicht gereizt. „Stehst du jetzt auf ihrer Seite oder was? Wahrscheinlich hat sie dir vorhin eine Menge Lügen auf den Tisch gepackt, als ihr so schön vertraut geredet habt.“ „Verhalte dich nicht so kindisch!“ „Könntet ihr mal aufhören? Das nervt“, murrte Shikamaru und griff sich an den Kopf, als ob er Schmerzen hätte. „Halt du dich da raus!“, keifte Temari und widmete sich dann wieder ihrem Bruder. „Lasst uns gehen... Das ist eine Sache zwischen denen“, meinte ein braunhaariges Mädchen mit zwei Dutts zu Neji, seiner Cousine und Lee. „Ten-TenTen h-hat Recht... Wir sollten da-da nicht st-stören“, stimmte Hinata zu und die vier entfernten sich von der Gruppe. Zurück blieben Kiba, Naruto und die Sabakuno-Geschwister, da Shikamaru sich ebenfalls entschlossen hatte so schnell wie möglich zu verschwinden. „Also? Du hast meine Frage nicht beantwortet“, ließ Kiba nicht locker und machte somit auch die zwei Streithähne wieder auf Sayuri aufmerksam. „Ich bezweifele, dass ich mich vor dir oder euch anderen rechtfertigen muss“, konterte sie unbeeindruckt. „Auch nicht vor dem Kazekage, der dich wieder in sein Dorf aufgenommen hat?“, stellte Naruto die Frage. Sayuri schluckte. Sogar der Fuchsjunge wusste, wie er ihr Pflichtbewusstsein wecken konnte. Die junge Kunoichi schaute schuldbewusst zu Gaara. Der erwiderte nur kurz gleichgültig den Blick, drehte ihr und den anderen dann den Rücken zu und lief los. Naruto, Kiba und Temari folgten ihm. Kankuro verharrte kurz bei Sayuri. „Unter unauffällig stell ich mir irgendwie was anderes vor...“, meinte er und schaute den anderen nach, „lass den Kopf nicht hängen, das wird wieder. Du musst dir nur das Vertrauen wieder verdienen.“ Dann verschwand auch er. Sayuri schaute ihren ehemaligen Freunden, Kiba und Naruto nach bis sie nicht mehr zu sehen waren. Dann bewegte sie sich in die entgegengesetzte Richtung ihrer Wohnung. Sie konnte jetzt nicht 'nach Hause' gehen. Sie musste erst noch etwas anderes erledigen, das sie nicht ewig vor sich herschieben konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)