Home von ElliotAlderson (Avengers: Thor&Loki centric) ================================================================================ Kapitel 1: -----------   -„-     „Du bist schon wieder darauf reingefallen.“   Der schwarzhaarige Junge hielt sich den Bauch vor Lachen, während er beobachtete, wie sein älterer Bruder sich mühsam aufrichtete. Den Dreck, der an seiner Wange klebte, wischte er sich trotzig aus dem Gesicht.   Voller Elan war Thor auf den Jüngeren gesprungen, bis er gemerkt hatte, dass er durch ein Trugbild fiel und gleich darauf in den Schlamm.   „Ha, nächstes Mal kriege ich dich.“, schmunzelte der Blonde mit der Zahnlücke siegessicher und plusterte sich auf. Loki trat an den Jungen heran, ein musternder Blick von oben nach unten folgte, ehe er grinste.   „Mutter wird nicht begeistert sein, wenn sie die schmutzige Kleidung sieht. Vor allem dein neuer Umhang.“   Thor sah an sich herunter, sein Hemd war ein einziges Schlammbad. Das rote Cape hatte ebenfalls etwas abbekommen. Er strich mit den Fingern darüber, rieb jedoch nur noch mehr die nasse Erde in den Stoff. „Mhm.“ Mit seiner dreckigen Hand patschte er Loki auf die Brust. „Bestimmt nicht.“   „Hey!“, entrüstete sich der Dunkelhaarige und blickte vorwurfsvoll zu Thor, der einzig lachte. Bis ihn der Schlamm erneut im Gesicht traf.   Sie balgten und schubsten sich, bis sie ganz außer Puste waren und über und über mit Dreck besudelt. Die Sonne senkte sich bereits, als Thor zu der goldenen Stadt aufblickte, welche am Horizont zu sehen war. „Es ist spät. Wir sollten uns auf den Weg zurück machen.“ Sein Blick schwang rüber zu seinem Bruder, der sich griesgrämig die Flecken auf seiner Kleidung betrachtete. „Ich wette mit dir, ich kann zehnmal schneller rennen als du.“ Loki blickte auf. „Gar nicht wahr. So schnell rennt keiner.“ Thor schmunzelte. „Wer als Letztes zu hause ist, ist ein fauler Frostriese!“ Der Jüngere klappte den Mund auf, um zu protestieren, doch wie auf ein stummes Startsignal hin, rannte der Blonde bereits los. „Aber-!“   Thor lief so schnell wie er konnte und warf nur einen raschen Blick zurück, Loki war weit hinter ihm. Der Sieg über das kleine Wettrennen war so gut wie sicher. Der Blick des älteren Odinson schnappte abrupt zurück nach vorne, als er ein lautes Zischen vernahm. Eine  Schlange fast so groß wie er selbst tummelte sich auf der feuchten, mit Moos bedeckten Erde und Thor blieb hastig stehen, blaue Augen weiteten sich in Kampfbereitschaft. Loki zog mit schnellen Schritten an seinem Bruder vorbei und überholte ihn, unbeeindruckt passierte er das sich windende Tier, welches sich wie in Luft auflöste. Thor starrte dem Jüngeren nach, der ihm einzig ein schelmisches Lächeln schenkte, die Augen noch sanft glühend von Magie.   Es dauerte nicht lange und der Blonde hatte seinen Bruder bereits erneut hinter sich gelassen. „Bist du schon müde?“, rief der Ältere nach hinten. „Lass dich ja nicht von Schlangen beißen!“ Thor lachte laut über seinen eigenen Witz, verstummte jedoch augenblicklich, als er Loki aufschreien hörte, gefolgt von einem leisen dumpfen Schlag. Der Blonde bremste ab, sein Umhang wirbelte herum, als er sich umdrehte. Keine Spur war von seinem Bruder zu sehen. „Das ist nicht witzig, Loki.“ Blaue Augen blickten argwöhnisch umher. Als nichts geschah, war Thor sich sicher, Loki führte ihn wieder an der Nase herum und der Blondschopf war gewillt einfach weiterzugehen, ehe er die gedämpften Schluchzer wahrnahm. Seine Brauen schoben sich zusammen und vorsichtig lief er den Weg zurück, folgte dem Weinen, bis er sich an einem schmalen steinernen Spalt wieder fand. Er blickte hinunter. „Loki?“   Sein Bruder saß tief unten am Boden des Abgrunds, wässrige Augen blickten nach oben und Thor ging in die Hocke. „Bist du verletzt?“ Nicken. Dann erneutes hilfloses Aufsehen. Thor streckte seinen Arm in die Schlucht, versuchte seinen Bruder zu erwischen, doch die Distanz war zu groß. Der Spalt zwischen den zwei Felsen war schmal und wurde nur zum Grund hin breiter, doch so sehr sich Thor auch dazwischen zu quetschen versuchte, er passte nicht hindurch. „Nimm meine Hand.“ Schlanke Finger wollten nach Thor greifen, bekamen ihn jedoch nicht zu fassen. „Du bist zu weit weg.“ Thor biss sich auf die Lippen.   „Wir hätten nicht herkommen sollen.“ Ein lautes Naseschniefen. „Vater hat gesagt wir sollen in den Gärten bleiben.“ Der Blonde griff an die Felswand und zerrte daran. Alles war nass und glitschig und als er abrutschte, riss er sich die Finger auf. „Mist.“ Schnell wischte er mit den Händen über die Oberschenkel, ehe er erneut zupackte. „Das war ja nicht mal meine Idee.“ Mit Leibeskräften zog Thor an dem Vorsprung, es knirschte und knackte und schlussendlich gab das Gestein nach und brach entzwei. Thor schleuderte es nach hinten, flink richtete er sich wieder auf, warf das abgebrochene Stück Fels zur Seite und schlupfte in den Spalt.   Vorsichtig war er die Wand hinuntergeklettert und stand nun vor Loki, der sich mit dem Handrücken Tränen und Dreck aus dem Gesicht wischte. „Es ist kalt und dunkel. Wir werden solchen Ärger bekommen.“ Der Blonde trat an den Jüngeren heran, im wenigen Licht, welches zwischen die Felsen fiel, sah er das aufgeschlagene, blutige Knie. Thor klopfte den Schmutz von seinem Umhang, ehe er ihn über Lokis Schultern legte. Zyanfarbene Augen blickten verdutzt auf. „Ist schon okay, Loki. Du brauchst keine Angst zu haben.“ Thor lächelte warm und strich seinem Bruder sanft über das Haar, ehe er sich ihn auf den Rücken lud. „Ich bring dich nach Hause.“       -„-       Fest umklammerten die kräftigen Finger den silbernen Hammer, Licht wurde blitzend auf seiner Oberfläche reflektiert, als Thor die Waffe schwang und kleine Wurfmesser aus ihrer Flugbahn warf, ehe sie klirrend auf den Boden aufkamen.   Thors Lippen verzogen sich zu einem triumphierenden Grinsen, als er zu Loki rüberblickte. „Nettes Spielzeug Bruder, aber nichts gegen meines.“   Der Blonde wog seinen Hammer gewichtig in den Händen, seine blauen Augen beobachteten den Dunkelhaarigen, wie er griesgrämig auf die Waffe starrte.   „Nun denn, möchtest du dein Hämmerchen heute noch benutzen, oder einfach nur sinnlos mit dir herumtragen?“ Der spöttische Unterton entging dem jungen Donnergott nicht.   Thor sparte sich die Worte, stattdessen preschte er vor und riss Mjölnir in die Höhe, nur um ihn mit Schwung wieder nach unten zu schmettern.   Loki streckte den Arm aus und eine durchsichtige, leicht grünlich leuchtende Wand zog sich zwischen ihm und seinem Bruder hoch.   Irritiert schreckte Thor etwas zurück, doch die Wucht seines Schwungs ließ den Hammer dennoch gegen die glasartige Mauer prallen, wenn auch nicht mehr mit voller Kraft. Die Barriere leuchtete stark auf, wellenartig wie auf einer Wasseroberfläche, breitete sich der Schlag darauf aus, ehe er langsam ausklang und sie wieder klar und glatt erschien. Thor war dicht herangetreten, so nah, dass er den Wall mit der Nasenspitze berührte. Es kitzelte. Blonde Brauen schoben sich zusammen. „Was ist das für ein Trick?“   Loki ließ seinen Arm sinken und so verschwand die gläserne Mauer, jedoch nicht Thors verwunderter Blick. „Das ist kein Trick.“ Thor lachte auf. „Oh Bruder, ich kann mir nicht vorstellen wie diese zerbrechliche Wand im Kampf nützlich sein sollte.“ „Tatsächlich? Seltsamerweise hat es dich dennoch davon abgehalten, mich mit Mjölnir zu treffen.“ „Ich hätte die Mauer ohne Mühen zerschlagen können.“ „Und das hast du nicht, weil-?“ Thors Gesichtszüge wurden düsterer. „Ich würde Mjölnir niemals ernsthaft gegen meinen Bruder erheben. Auch im Training nicht.“ Die Hand des Donnergottes suchte Lokis Schulter, doch als er sie darauf ablegen wollte, flackerte der Dunkelhaarige, Thors Finger glitten durch ihn hindurch. Thor wirbelte herum, blickte Loki nach, wie er Richtung Steintreppen einschlug, ein fast boshaftes Lächeln hing über seinen Lippen.         -„-       Als sich die Tür mit einem leisen Zischen öffnete und sein Bruder aus seinem gläsernen Gefägnis heraustrat, verkrampfte sich Thor unwillkürlich. Mit aller Kraft sprang er nach vorne, ein kurzes Flackern umgab ihn, ehe er mit einer Rolle auf dem Boden aufkam. Sein Bruder hatte sich aufgelöst. Ein schadenfreudiges Lachen ertönte. „Wirst du jemals nicht darauf hereinfallen?“ Thor rappelte sich auf, seine Hand drückte sich an das Glas. Nun war er gefangen. Er blickte in zyanfarbige Augen. „Tu das nicht.“ Er wollte zu ihm durchdringen. Er wollte, dass Lokis Besessenheit endlich ein Ende fand. Er wollte Loki einfach nur mit nach Hause nehmen. Doch der Gott der Lügen schmunzelte hämisch, als er langsam an das Schaltpult herantrat, den Blick auf den großen roten Schalter fixiert. „Loki nein!“ Die Faust des Gottes donnerte gegen die Scheibe. Ihre Blicke verankerten sich ineinander.   Ohne Mühen drückte Loki den Riegel hinunter, die Halterungen an der gläsernen Kapsel schnappten zur Seite, ließen das schwere Gewicht für einen Moment in der Schwebe, ehe es nach unten in die Tiefe stürzte.   Thor hätte wütend sein sollen. Er hätte unbändigen Zorn empfinden müssen, für das was Loki getan hatte. Er hätte Mjölnir gegen das Glas schmettern sollen in dem Wunsch, es wäre sein Bruder. Er konnte nicht.   Thor konnte nicht aufhören an Lokis Lächeln zu denken. Heimtückisch. Triumphierend. Doch unter diesem Schleier aus Wahnsinn, welcher in Lokis Augen gefunkelt hatte, hatte er die Tränen gesehen.   Und ihm war klar, dass Loki wusste, dass der Sturz ihn nicht umbringen würde.       -„-       Loki lachte, als die Chitauri über die Erde herfielen.   Thor sah zu, wie sich Aliens an den Wolkenkratzern hoch hangelten, wie sie auf ihren Flugrössern den Himmel beherrschten und die Menschen aus der Luft tyrannisierten.   Brennende Autos überfüllten den aufgerissenen Asphalt der Straßen, das Schreien der wenigen Menschen, welche noch nicht geflohen waren, wurde nur durch die Explosionen übertüncht. Überall war Zerstörung. Chaos.   Und in all mitten dem stand sein Bruder. Lokis helle Augen blitzten zu ihm herüber, ein bösartiges Grinsen huschte über seine Züge.   Selbst jetzt, als sie, die Avengers, ihn eingekreist hatten, büßte seine Erscheinung nichts an Arroganz und Überheblichkeit ein. Die goldene Rüstung strahlte im Sonnenlicht und die Hörner erschienen Thor mit einem Mal unnatürlich spitz.   „Bitte Bruder.“   Er konnte nicht aufhören zu hoffen. Daran zu glauben all das noch abwenden zu können. Einfach mit diesen simplen Worten. Mit seinem Versprechen, dass Loki immer noch seine Familie war. Und immer bleiben würde.   Es waren nicht die Worte, die der Gott der Lügen hören wollte. Statt der erhofften Besänftigung hatte Thor nur noch mehr Öl ins lodernde Feuer aus Hass in Lokis Herzen gegossen und es sprühte förmlich über, als sich die Gesichtszüge des Dunkelhaarigen verhärteten.   „Ich bin nicht dein Bruder!“   Lokis Finger schlossen sich fester um die goldene Waffe in seinen Händen und der blaue Kristall an der Spitze leuchtete hell auf, ehe der zerstörerische Strahl auf Thors Brust traf und diesen einige Meter zurück schleuderte.   Mit dem Rücken landete er gegen einem Metallpfahl, seine Rüstung knirschte auf und doch hatte dieser Angriff keinerlei Spuren hinterlassen. Kein Kratzer hatte die Haut des Blonden berührt, doch dafür eine klaffende Wunde in seinem Herzen hinterlassen. Gequält richtete er sich auf, nur im Augenwinkel konnte er die Anderen vorpreschen sehen.   Er wusste, er durfte es ihnen nicht übel nehmen, Loki hatte ihn angegriffen, dass sie eine Gegenaktion starteten, war eine rein logische Konsequenz. Er durfte nicht erwarten, dass sie Erbarmen mit Loki hatten. Für sie war er nur ein weiterer Widersacher. Jemanden den sie ausschalten mussten.   Für Thor war Loki ein Bruder. Familie.   Es war an ihm Loki diesen Wahnsinn auszutreiben. Ihn mit nach Hause zu nehmen. Und doch war es auch seine Pflicht die Anderen in ihrem Kampf zu unterstützen, doch konnte er nur abseits zusehen, tatenlos. Wehmütig schloss Thor seine Augen. Mjölnir fühlte sich mit einem Mal unglaublich schwer in seiner Hand an.   Thor wusste nicht wie lange er schon so da stand, sein Körper angespannt, die Lider geschlossen. Vielleicht waren es nur Sekunden, vielleicht ein paar Minuten, für den Donnergott war es eine Ewigkeit, bis Lokis wütender Schrei die scheinbare Stille in seinen Gedanken zerriss. Blaue Augen öffneten sich abrupt und blickten vor sich, fokussierten sich auf den Dunkelhaarigen, welcher sich mit der Hand an die Schulter fasste. Thors Blick glitt autonom zu dem blutigen Pfeil am Boden.   Der plötzliche erneute Strahl aus Lokis Zepter schleuderte Hawkeye gegen das nächste Gebäude, Metallbalken krachten über ihm ein, Schutt prasselte auf ihn nieder bis er nicht mehr zu sehen war.   „Niedere Kreaturen!“, keifte Loki, als er Captain America mit einem Trugbild in die Irre führte und ihm einen Schlag gegen den Kopf versetzte, welcher Steve zurücktaumeln ließ. Mit einer schnellen Drehung und ein paar Wurfmessern entriss der Gott Black Widow die Pistole, welche sie auf ihn gerichtet hatte.   Thor schluckte trocken, schmerzhaft umklammerten seine Finger den Griff seines Hammers und mit Beinen wie aus Blei, schritt er näher an den Dunkelhaarigen heran.   Jede Faser seines Körpers wehrte sich Mjölnir gegen seinen Bruder zu erheben. Er wusste, er konnte nicht kämpfen. Nicht gegen Loki.   Loki sah auf Mjölnir herab, welcher gar kraftlos in den Händen des Donnergottes hing, ehe die zyanfarbenen Augen Thors Blick trafen.   „Nettes Spielzeug Bruder, aber nichts gegen meines.“   Ein hämisches Grinsen folgte, als Thors Augen ein Stück größer wurden, seine eigene arrogante Stimme aus vergangener Zeit wie ein Echo in seinem Kopf.   Die flache Seite des Zepters traf auf seine Schläfe und der harte Schlag warf ihn zurück. Er ließ es geschehen, wehrte sich nicht und benommen kam sein Körper auf den Boden auf.   Die Erde unter ihm vibrierte, als schnelle schwere Schritte seinen Kameraden über den Asphalt trugen. Thor richtete sich langsam wieder auf, blaue Augen sahen zu wie große grüne Finger seinen Bruder schnappten.   Hulk packte Loki und warf ihn gegen die Straße. „Hulk wütend!“, brüllte der Grüne und grob griff seine Hand nach Lokis Bein. „Hulk Smash!“ Wie eine Spielzeugpuppe warf Hulk den Gott auf den Boden, hob ihn an und schmetterte ihn erneut herunter, immer wieder, bis sich bereits ein Krater gebildet hatte.   „Ich glaube das reicht, Gorilla.“, erklang Iron Mans Stimme und der Grüne hielt tatsächlich einen Moment inne. Dann ließ er von Loki ab und schnaufte grollend, ja gar zufrieden, ehe er sich zu Hawkeye gesellte, der sich den Schutt des Gebäudes, in welches er gekracht war, von den Schultern klopfte.   Ächzend quälte sich der Dunkelhaarige aus seiner zentimeterhohen Grube, der goldene Helm, welcher sonst seinen Schopf zierte, blieb in der Senke zurück. Er packte den Kristallstab neben sich und stützte sich darauf. Iron Man schoss einen Energiestrahl aus seiner Handfläche, welcher Loki die Waffe entriss und ihn zurück auf den aufgerissenen Asphalt fallen ließ. „Bleib besser liegen.“, ertönte Tonys metallisch klingende Stimme, sein Arm noch immer Richtung Loki ausgestreckt.   „Genug.“ Fast flüsternd kamen die Worte über Thors Lippen, seine Aufmerksamkeit war auf seinen Bruder geheftet, der sich der direkten Warnung des Blechmannes widersetzte und sich ein zweites Mal aufrichtete.   Verachtung sprühte aus Lokis Augen, als er die Avengers ansah. Ein flüchtiger Blick galt dem leuchtenden Stab neben ihm. Iron Mans Handfläche begann zu glühen, ein leises Surren kündigte den Laserstrahl an, ehe er leuchtend aus Tonys Anzug brach und dann donnernd in Thors Rüstung einschlug.   Thor hatte sich schützend vor Loki aufgebaut, Iron Man blickte verdutzt zu dem Donnergott, welcher Mjölnir in die Höhe riss.   „Ich sagte; Genug!“   Gewaltig traf der göttliche Hammer auf die Straße, brach Teer und Beton zu beiden Seiten auf, die Erschütterung ließ seine Teamkollegen taumeln, verletzte sie jedoch nicht.   Eine Linie aus Schutt und Schrott trennte nun die beiden Parteien und als sich Thor mit steinerner Miene sicher sein könnte, dass die Anderen keine Attacke mehr starteten, wandte er sich ab. Seine Züge wurden etwas weicher, als er auf Loki hinabblickte.   Langsam trat er an ihn heran. „Bruder…“ Sanft und warm waren seine Worte und doch schienen sie scharf und spitz bei seinem Gegenüber anzukommen.   Ungläubig blickten die zyanfarbenen Augen auf Thors Rüstung, zu der sichtbaren Schramme, welche der Laser verursacht hatte. „Wieso tust du das?“ Lokis Stimme war ein raues Krächzen, Unverständnis quoll in dem Dunkelhaarigen auf, zusammen mit Widerwillen und Zorn.   „Ich habe versucht dich umzubringen!“, fauchte der Gott der Lügen wütend, als er sich aufrichtete. „Ich habe dein schönes Midgard tyrannisiert! Und deine geliebten Menschen unterdrückt! Getötet!“ Wie Gift tropften diese Worte von Lokis Lippen, wie Säure verätzten sie Thors Ohren.   „Wieso kannst du mich nicht einfach hassen, wie jeder andere auch?!“, zischte der Jüngere unwirsch. Die Hand, welche das Zepter hielt verkrampfte, die Knöchel traten weiß hervor.   „Du bist mein Bruder, Loki. Und ich liebe dich.“   Thor konnte die Verletzlichkeit in Lokis glasigen Augen sehen, auch wenn dieser ihn nicht direkt ansah. Die erneuten Tränen, welche sich in den Winkeln gebildet hatte. Tränen aus Hass, Zorn, Wut und Schmerz. Tränen, welche nicht sein sollten.   Langsam streckte Thor seinen Arm aus, behutsam legte er seine Hand auf Lokis Schulter, seine Finger streiften die Seite seines Halses. Die Berührung war zaghaft und vorsichtig und trotzdem spürte er Loki zusammenzucken, als hätte er ihn geschlagen.   „Was erhoffst du dir mit all…dem?“ Thors freier Arm machte eine ausladende Geste, fing all das Chaos und die Zerstörung im Umkreis ein. Loki antwortete nicht. „Das muss aufhören. Lass es uns beenden. Zusammen.“ Eine kleine Weile verging und nur langsam blickte der Gott der Lügen auf, ihre Blicke trafen sich und ein hoffnungsvolles Lächeln legte sich über Thors Lippen. „Lass mich dich nach Hause bringen.“     „Ich störe euch Turteltäubchen ja nur ungern, aber ich habe eine bombige Nachricht.“, warf sich Iron Man plötzlich dazwischen und sie wurden hellhörig. „Fury hat sich gemeldet, eine Atombombe ist unterwegs zu uns und sprengt unseren Kindergeburtstag.“ „Wie viel Zeit bleibt uns noch?“ „Keine 3 Minuten mehr.“   Anspannung machte sich wie ein Laubfeuer unter den Avengers breit und selbst Thor ließ von seinem Bruder ab. Für diesen einen Moment war Loki ihr kleinstes Problem. „Wir müssen das Portal schließen und die Bombe entschärfen, irgendwelche Ideen?“ Fragend blickte Steve umher. „Der Tesseract hat seinen eigenen Schutzschild, da kommt niemand durch, wir können es nicht einfach abschalten.“ „Ich kümmere mich um den Sprengsatz.“ Iron Mans Antriebe surrten mit einem Mal auf, als er sich in die Lüfte erhob. „Was hast du vor?“ „Mir wird unterwegs schon eine zündende Idee einfallen, Captain.“ Tony machte eine salutierende Bewegung mit seiner Hand, ehe er davon düste. „Stark, nein!“ Doch der Protest ging in einem lauten Tosen und einer Staubwolke unter und ließ die Anderen zurück. „Verdammt.“ Rogers Lippen formten sich zu einer schmalen Linie. „Natasha, Clint, macht euch auf den Weg zum Tesseract, seht was ihr tun könnt, vielleicht gibt es doch noch eine Lösung. Wir können nur hoffen, das Stark da oben weiß was er tut.“ Die zwei Agenten nickten wie auf Befehl und setzten sich in Bewegung.   „Wartet.“ Abrupt blieben Black Widow und Hawkeye stehen und blickten verwirrt zurück. Loki war an sie herangetreten, argwöhnisch und kampfbereit beäugten sie den Kristallstab in seinen Händen. „Nehmt ihn mit. Er schließt das Portal.“ Skeptisch schlossen sich Natashas Finger um das Zepter. „Du hattest einen Notfallplan? Und rückst erst jetzt damit raus?“ „Nicht ich. Dr. Selvig.“ Auf den Zügen der Russin bildete sich ein kühnes Schmunzeln. „Du wurdest hintergangen.“ „Ich bin der Gott der Lügen, Sterbliche. Niemand hintergeht mich, ohne das ich es weiß. Nun verschwende nicht weiter Zeit und geh.“ Sie nickte, ehe sie mit Barton verschwand.   „Du hilfst uns?“ Thors blaue Augen blickten in Lokis. „Ich wollte diesen Planeten beherrschen und nicht zerstören.“ Ein kehliges Lachen. „Ich werde dich vernichten Thor. Doch dazu brauche ich keine mickrige, von Menschen gebaute Waffe.“ „Ich wusste du kommst zur Vernunft, Bruder.“ Ein verächtliches Schnauben folgte.         -„-       „Du hast Recht, Thor.“ Der Donnergott lenkte seine Augen vom Portal auf seinen Bruder, der ihn direkt ansah. „Es muss aufhören. Es muss beendet werden.“ Zyanfarbene Augen wandten sich erneut von Thor ab, huschten über den Himmel, der nahenden Bombe und dem Mann im rot-goldenen Anzug. Der Lügengott blickte den Blonden wieder an, ein zögerliches Lächeln umspielte seine Lippen. „Tut mir Leid.“ Thors Muskeln spannten sich unwillkürlich an.   Blonde Brauen zogen sich zusammen, Thors Blick wechselte einmal zwischen Horizont und seinem Bruder. „Was hast du-“ Die Gesichtszüge des Odinson entgleisten. „…Loki, nein.“ „Ich mache was ich will, Thor.“ Die Hand des Donnergottes streckte sich nach dem Dunkelhaarigen aus, doch griff sie nur durch ihn hindurch, ließ sein Trugbild flackern. „Du wirst niemals nicht darauf hereinfallen oder?“ Lokis leises Lachen schmerzte in Thors Ohren. „Nein, nein…“ Thors zweite Hand schnellte nach vorne, wollte nach seinem Gegenüber fassen, ihn festhalten, ihn aufhalten, doch es war vergebens. Durch Thors Finger glitt nichts als Luft, hilflos und wütend ballte er die Hände zu Fäusten. Nach einem kurzen erneuten Aufflackern verschwand das Abbild und Thors Iriden eilten zum Himmel.     Iron Mans Systeme schlugen an, als Loki plötzlich und ohne Vorwarnung neben ihm auftauchte. Der Bildschirm vor Tonys Augen färbte sich rot, als der Gott der Lügen ihn mit dem Zeigefinger gegen die metallene Stirn tippte. „Das ist jetzt meine Party, Blechmann.“   Wie bei einem Kurzschluss erlosch das Licht im Inneren des Helmes und Tony blickte fassungslos zu seinem Gegenüber, der ihn einzig mit einem kräftigen Schwung von sich stieß.   Lokis Blick schnappte ohne Umschweife zu der Bombe, welche direkt auf ihn zusteuerte. Er streckte die Arme aus und mit einem kurzen grünen Aufblitzen seiner Augen, lenkte die Rakete in Richtung Portal.   Ein durchsichtig leuchtendes, schmales Podium formte sich unter seinen Füßen, gab ihm Halt in der Luft, während sich eine ebenso durchscheinende Wand über den offenen Wirbel legte, aus dem noch immer die Chitauri strömten. Zuerst prallten sie gegen den Widerstand und als der Sprengsatz im Inneren zündete, wurden sie dagegen gepresst, zusammen mit der Explosion, welche nun unnachgiebig gegen die Barriere drückte.     Hulk sprang nach oben, als Iron Man bewegungslos vom Himmel fiel. Mit einem kräftigen, aber dennoch sanften Arm klaubte er Stark aus der Luft. Seine Finger gruben sich in die Hauswand und federten den Aufprall ab. „Metallmann gefangen.“ Hulk sah besorgt zu seinem Teamkameraden, der sich benommen regte. Nach dem kurzen Blackout fuhren die Systeme wieder hoch und Tony blickte verwirrt umher, fasste sich jedoch schnell wieder, als er das Schauspiel am Himmel beobachtete. „Okay, King Kong, du kannst deine Prinzessin nun los lassen.“ Hulk grunzte auf und entließ Tony aus seinem klammernden Griff, welcher sich mit einem Aufsurren seiner Antriebe in der Luft hielt und diese mit einem Rauschen nach unten zu den Anderen beförderte. Hulk sprang hinterher. Sanft landete Iron Man bei seinen Teamkollegen, der goldene Helm klappte nach oben und gab sein Gesicht frei, seine Augenbrauen waren tief zusammengezogen. „Seit wann hat die Diva ihre eigene Show?“   Thor ignorierte den Mann aus Metall, ebenfalls den kräftigen Rums als der Grüne auf den Asphalt krachte, seine Augen blieben steif auf Loki fixiert. Wie erstarrt blickte er nach oben, seine Finger kribbelten taub, so fest hielt er Mjölnir umklammert. Die Hand an seiner Schulter ließ ihn noch weiter verkrampfen. „Wir müssen hier weg.“ Es war der Captain. Thor antwortete nicht. „Natasha schließt das Tor, mehr können wir jetzt nicht tun.“ „Ich kann nicht.“ Der Donnergott schüttelte den Kopf. Caps Hand rutschte von seiner Schulter, als Thor voranschritt. Ein helles Aufleuchten ließ ihn stocken. Die durchsichtige grünliche Wand kitzelte an seiner Nasenspitze. Eine Barriere. Wie jene, die die Explosion im Inneren des Portals in Schach hielt. Lokis Werk. „Verdammt.“ Thors Faust schlug auf die Mauer ein, welche unnachgiebig blieb. Wut köchelte in Thor auf. Wieder stand er tatenlos da, konnte nur zusehen, wie sein Bruder mit allen Kräften versuchte die Barriere intakt zu halten, durch welche sich bereits feine Risse zogen.   Schweißperlen rannen bereits Lokis Stirn herab, seine Arme zitterten, das Podium auf dem er stand, begann zu bröckeln. Es war nur eine Sache von Sekunden, ehe das Kraftfeld in sich zusammenfallen würde.   Der Captain neben ihm zerrte ein letztes Mal an seinem Arm, wollte ihn zum Bewegen bringen, doch Thor blieb an der Stelle und blickte nach oben.   Lokis Schrei, der durch die Entfernung und dem Tosen des Portals nur gedämpft an seine Ohren drang, hallte umso lauter in seinem Kopf wieder. Er blinzelte nicht, als die Barriere wie Glas zersprang, wie die Scherben zu allen Seiten davonflogen und der zurückgehaltene Druck der Explosion aus dem halb offenen Portal brach. Er sah zu wie das gleißende Licht seinen Bruder verschluckte, wie es wie eine gewaltige Welle auf ihn zukam und schlussendlich auch ihn erfasste.   Er wurde nach hinten geschleudert, zusammen mit Gebäudeteilen, Straßenstücken, alles flog durch die Luft, stürzte ein, wurde zerstört. Ein mächtiger Arm fing ihn auf.   Hulk drückte seine Teamkameraden an sich, mit dem Rücken strotzte er dem Widerstand, der tosend über ihn hinwegfegte, schützte die drei Kleineren vor ihm und ließ sie erst los, nachdem sich das Portal geschlossen hatte und Stille eingekehrt war.     Thor war der Erste, der sich abwandte, wacklig hielt er sich auf den Beinen und schritt entschlossen aus den Bruchstücken, welche sich um seine Füße herum angesammelt hatten. Staub hing wie Nebel in der Luft, welche noch etwas zu vibrieren schien, doch wachsame Augen suchten bereits die Trümmer ab. „Loki!“ Seine Stimme schallte über den Schutt und klang in der sonst weiten Stille seltsam verloren.   Auch Iron Man und Captain America rührten sich wieder. „Danke Großer. Hast was gut.“ Anerkennend klopfte Steve dem Grünen den Unterarm, ehe er dem Blonden nachstampfte.   Steve watete über das Geröll, holte Thor ein, bis er neben ihm herlief. Besorgte blaue Augen musterten den Donnergott, beobachteten ihn wie er die Kante einer Mauer fasste und sie umdrehte. „Steve!“ Caps blickte auf, als er Natasha und Clint auf sich zukommen sah, in den Händen des Bogenschützen leuchtete der Tesseract. „Ist alles okay bei euch?“ Erleichterung machte sich bei dem Soldaten breit, sie schienen nicht verletzt zu sein. „Das Energiefeld des Tesseract hat uns beschützt, uns ist nichts passiert. Geht es allen gut?“ Der Captain nickte knapp.   „Wir müssen Loki suchen.“ Der Blonde sah in die Runde, zu der sich nun auch Stark und Hulk gesellt hatten. „Er muss hier irgendwo sein.“   Tonys Finger kramten im Dreck und bargen ein goldenes Horn, welches von Lokis Helm abgefallen sein musste. „Hey Blitzableiter, zählt das auch?“ Er hob es in die Höhe. Thors stechende Augen durchbohrten ihn, sowie Rogers spitzer Ellenbogen.   „Thor…“ Steve trat an den Donnergott heran. „…du hast die Explosion gesehen, er stand direkt davor…ich glaube nicht, dass-“ Thor, welchem Steves Tonlage und die Richtung, in der dieser Satz ging mehr als nur missfiel, unterbrach ihn forsch. „Hüte deine Zunge, Schildträger.“ Seine Stimme blieb ruhig, erklang dadurch jedoch nicht minder gefährlich. Das leise Dröhnen in der Luft verpasste dem Captain eine Gänsehaut. „Ich werde ihn suchen. Steht mir nicht im Weg herum.“ Er wandte sich ab und durchforstete weiter das Geröll.   „Hulk helfen!“, brüllte der Grüne und warf Gebäudeteile aus dem Weg, ehe er wie ein Pflug hindurch brach und erst weit vorne wieder langsamer wurde, um unter Holzbrettern nach Thors Bruder zu suchen. Und so kämpften sich die Avengers durch die Bruchstücke. Chitauri, welche von der Welle erfasst worden waren, lagen hier und da bewegungslos zwischen den Trümmern. Menschen fanden sich nicht.   Thors Hände umfassten die beschädigten Teile, räumten sie zur Seite, bald schon fühlte sich der Asphalt wie rauer, kantiger Felsen an und drohte seine Haut aufzuscheuern. Sein Kopf raste, vor seinen Augen sah er die glasigen hellen Iriden, welche hilflos zu ihm in den dunklen Himmel aufblickten. Er musste ihn finden. Er musste hier sein. Irgendwo. Irgendwo saß sein kleiner Bruder, mit dem aufgeschlagenen, blutigen Knie und wartete, dass er ihn nach Hause trug.   Als Hulk aufbrüllte, wandten sich alle Augenpaare zu dem Grünen.   Große, grobe Finger hoben doch ganz behutsam den massiven Beton vom restlichen Schutt, Staub bröckelte hinunter und Hulks Augen linsten auf die Gestalt hinab, die sich ihm in diesem Spalt zwischen Boden und Wand offenbarte.   Die Anderen kletterten über die zerstörten Gebäudeteile und aufgerissenen Strassen, allen voran Thor, der mit schnellen Schritten näher kam, der Blick starr auf einen Punkt fixiert.   „Nein, nein, nein-“ Schlitternd kam er neben dem Grünen zum Stehen, seine blauen Augen wandten sich keinen Moment von dem verletzten, gebrochenen Leib vor seinen Füßen ab.   Mit einem groben Stoß drückte er die Wand, welche Hulk gehalten hatte, von sich und sie kippte mit einem erdbebengleichen Erschüttern auf die andere Seite, während zeitgleich ein heller Blitz über den Himmel zuckte.   Der Blonde ließ sich auf die Knie fallen, Mjölnir glitt aus seinem Griff, vorsichtig umfassten seine Hände seinen Bruder und bargen ihn aus den Trümmerteilen.   Fahrig ging sein Blick über Lokis Gestalt. Eine klaffende Wunde erstreckte sich über Bauch und Brust, etwas Rauch stieg auf, verströmte den bissigen Duft von verbranntem Leder und Fleisch, über die Schläfe zog sich eine große Blutspur, trotzdem lag ein zaghaftes Lächeln auf Lokis Lippen.   Iron Man war der Erste, der an Thor herangetreten war. Wachsame Augen glitten über dessen Schulter, sein Mund zog sich zu einer fast pikierten Schnute zusammen. „Was eine Drama Queen. Dieses Schmierentheater kann er sich wirklich-“   Tony verstummte, als sich die warme Hand von Steve auf seinen metallenen Unterarm legte. Captain America schüttelte langsam den Kopf.   Der Donnergott wollte dem Anblick keinen Glauben schenken und doch schwoll der Kloß in seinem Hals unwillkürlich an. Eine Weile starrte er Loki einfach nur entgegen.   „Wieso…hast du das getan?“ Unverständnis zeigte sich in dem in Falten gelegtes Gesicht.   „Ich wollte dich hassen Thor.“ Als er auflachte, zuckte er zusammen, sein Leib erbebte in Thors Armen. Der Blonde hielt Loki bei sich, lauschte dem gequälten Keuchen, welches seinen blassen Lippen entkam. Thor bewegte sich nicht, er wartete, bis sich die scharfen Atemzüge des Dunkelhaarigen wieder beruhigten und der verkrampfte Körper sich entspannte.   „Ein letzter Trick noch…Bruder.“   Lokis Stimme klang leise und rau. Und doch bildete sich Thor ein, die Zuneigung in diesem einen letzten kleinem Wort herauszuhören. Seine Sicht verschwamm, nur für einen Moment, doch als er seinen Blick wieder auf das Gesicht seines Bruders richtet, krampfte sein Herz schmerzhaft zusammen. Rote Augen blickten starr durch ihn hindurch. „Loki?“   Der Donnergott sah zu seinen Teamkameraden auf, die sich um ihn herum versammelt hatten. Er wusste nicht was er sich erhofft hatte in ihren Gesichtern zu finden, doch all das was er fand, konnte er kaum ertragen. Sein Blick senkte sich wieder zu Loki hinab.   „Loki, sieh mich an.“ Thor konnte das Zittern in seiner Stimme nicht unterdrücken. Es erschütterte sein gesamtes Inneres.   Roter wuchtiger Stoff fiel von Thors Schultern, wurde geschickt umfasst und sanft um Lokis Körper gewickelt. Die leuchtende Farbe bildete einen schrecklich hohen Kontrast zu der bleichen, fast blauen Haut und ließen den Blonden schmerzhaft schlucken.   „Loki bitte, hör auf damit.“ Fassungslosigkeit wich Verzweiflung, welche aus jedem einzelnen Wort heraustropfte. Er lachte nervös. Die schwarzen Wolken, die am Himmel aufzogen waren, verdichteten sich. „Ich fall nicht noch einmal darauf rein, hörst du?“   Es blieb still und sanft strich der Donnergott eine dunkle Haarsträhne aus der bleichen Stirn. Er legte sie auf ihren Angestammten Platz zurück, seine Finger ertasteten die warme Flüssigkeit, benetzte seine Haut, färbte seine Hände so rot wie seinen Umhang.   Da war kein bekanntes, verräterisches Flackern, welches Thor sagte, dass er nur ein simples Trugbild in Händen hielt, Eine fast perfekte Kopie. Und doch nichts weiter als eine Lüge.   Eine Lüge, die sich Thor in diesem Moment nicht sehnlicher hätte wünschen können.   Er spürte, wie die Wärme aus dem bewegungslosen Körper schwand und alles was der Blonde in diesem Moment tun konnte, war Loki an sich zu drücken und ihn festzuhalten. Donner grollte über den Horizont.   Schwerer und schwerer schien das Gewicht auf seinen Armen zu werden, schwerer als es Mjölnir je hätte sein können und doch konnte er seinen Bruder nicht zurück auf die kalte harte Erde legen.     „Ist schon okay, Loki.“ Behutsam strich Thor über die schwarzen Haare. „…du brauchst keine Angst mehr zu haben…“   Tränen tropften auf den roten Stoff, vermischten sich schon bald mit dem Regen, welcher träge vom Himmel fiel.           „Ich bring dich nach Hause.“     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)