Annach nîn meleth? - Erbe eines Sternes von Kalay (- Die Vorgeschichte von "Neue Wege 1" -) ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Und nun ein bisschen WÄRBUNG! : *g* Ein junges Mädchen... ...so schön und voller Talent... schon fast nicht menschlich... Bis zu diesem einen Tag an. Eine Story, produziert von EK - Productions (EK=ElbeKalay. ^^ ), um ein Mädchen, das ihre große Chance bekommt. Eine Story mit Viggo Mortensen, Elijah Wood, Sir Ian Mc Kellen vielen anderen bekannten Schauspielern und der Newcomerin Samantha Folder in: "Fimstory" Ein Ereignis, das sie sich nicht entgehen lassen sollten! Demnächst in ihrem Fanfic - Index. *g* Ich weiß, das ist fies, diese Werbung. Ich verdiene ja nichts daran, nur Freude, wenn ihr euch freut oder auch Kritik habt. Ehrlich! (Okay! Alle die zu meckern haben, stellen sich da drüben in die Ecke und warten auf ihre Harte und ungerechte Strafe! *g* Nein, war ein Scherz!) Der Erbe eines Sternes Prolog Es war eine friedliche und ruhige Zeit. Eine Zeit, die schon lange auf Mittelerde ohne irgendwelche Kriege verlief. Ein großer Krieg, wo sich ein Bündnis aus Elben und Menschen zusammen tat und gegen den dunklen Herrscher Sauron zu verteidigen wußten. Viele, sehr viele Jahre vergingen, als ein großer Mann, aus dem Reich der Menschen stammend, sich mit seinem Pferd durch die Wälder am Rande von Bruchtal schlug. Ein sanfter Sommerwind strich durch sein dunkles, bis zum Kinn langes Haar, der seine Fuchsstute vor sich hin traben ließ. Er schien nicht reich zu sein, aber auch nicht arm und seine grünen Augen huschten, immer auf Gefahr bedacht, hin und her. Alles schien ruhig zu sein. Trotz der Ehrfurcht vor den Elben, trieben sich gelegentlich vereinzelt Orks in den Wäldern umher. Etliche Zeit verging, als etwas im Gebüsch raschelte. Verwundert und auch nach Gefahr lauschend stoppte der Mann sein Pferd abrupt. Zwar gab seine Tasche und seine Waffen an dessen Gürtel kurz ein leises Geräusch, aber es herrschte absolute Stille. Auch die Stute bewegte die Ohren, um ein Geräusch festzustellen. Nichts war zu sehen oder zu hören. Nachdenklich strich sich der Reiter mit seiner einen Hand durch seinen kurzen, dunklen Bart, der am um den Mund und den Kiefer entlang wuchs, bis er schließlich sich zu seinem Pferd vor beugte. "Fares... ich denke, das etwas hier ist... wir setzen unseren Weg fort altes Mädchen..." sprach der Mann auf das Pferd ein, das seine Worte zu verstehen schien, die er leise von sich gab. Allmählich wurde der Reiter unruhig, da sein Gefühl ihn noch immer sagte, das er nicht alleine war. Er wußte, selbst in diesem Wäldern, die Nahe an Bruchtal lagen, streiften Orks durch die Lande, die sowohl Mensch, Elb als auch andere Reisende gerne durch ihre dunklen und gemeinen Mordgedanken getrieben werden und auch die Reisenden ausraubten. Doch der Reiter war nicht gewillt, sich dem Feind zu ergeben, falls dies der Fall sein sollte und legte unbemerkt eine Hand auf seine Seite, wo sein Schwert unter dem langen und schützenden Umhang verborgen war. Noch herrschte Stille. Nur das leise Geräusch der Hufe am weichen Erdboden war dumpf zu hören, das durch den langen Hallen der Wälder schallte. Selbst das Pferd Fares schien unruhig zu werden auf die unerkannte und ungewisse Gefahr, die scheinbar aus allen Fassaden der Bäume zu kommen vermag. Ein weiteres Mal hielt der Mann seine Fuchsstute und lauschte ein weiteres Mal, als plötzlich es aus dem Dickicht knackte und das Pferd laut schnaubend auf der Stelle tänzelte vor Angst. Sofort sprang auch der Mann von dem Tier und rannte dem Geräusch hinterher. Dieses Wesen oder die Person schien vor ihm wegzulaufen. Man konnte es am raschelndem Laub hören, das auf dem Boden lag. Immer schneller und schneller rannte der Mann dem Unbekannten Etwas hinterher, bis hinter dem Baum er zum Sprung ansetzte und eine Person in einem Umhang gehüllt zu Boden riß, als dieser los sprang. Der Störenfried dagegen rührte sich nicht und hatte den Kopf noch immer zu Boden gerichtet. Unsanft versuchte der Mann die Person umzudrehen, die allerdings auch schon im nächsten Moment versuchte aufzustehen. "Nicht so schnell mein Freund! Du wirst dich vor mir rechtfertigen müssen!" sprach der Mann mit seiner dunklen, aber dennoch sanften Stimme zu seinem Gefangenen, der noch immer sich wehrte, als beide zusammen sich vom Erdboden erhoben. "Zeigt mir euer Gesicht, damit ich in eure Augen sehen kann und ich sehe, wer vor mir steht!" befahl er kühl. Daraufhin rührte sich das Wesen nicht, hielt inne und drehte sich schließlich um, der auch gleichzeitig das Kape abnahm. Als er die Person vor sich sah, traute der Mann seinen Augen nicht und glaubte, in einem süßen Traum zu sein. Vor ihm stand eine bildschöne, zierliche und unglaublich strahlende Elbenfrau, die freundlich lächelte und er auch vor lauter Verzückung und auch Liebe, die er für dieses zauberhafte Wesen zu entwickeln schien, los ließ aus seinem Griff. Beide sahen sich lange Zeit direkt in die Augen und das Herz des jungen Mannes schlug schneller, ebenso wie die der Frau und er wollte auch so gerne diese zarte, weiße Haut berühren, sie streicheln. Seine Gedanken konnten sich einfach bei ihrem Anblick nicht klären. Diese eisblauen Augen, das lange, bis zu den Hüften rot - blondem Haar und erst das feine, zarte Gesicht, das so viel Unschuld und auch Weisheit ausstrahlte. Doch dann rannte sie davon und der Reisende hinterher. "Wunderschöne Elbenfrau... so bleibt stehen! Ich wollte euch nichts Böses!" rief er der Elbe hinterher, die immer weiter und weiter ins Dickicht lief. Sie war schnell, aber auch der Mann konnte es gut mit ihr aufnehmen, so das er die geheimnisvolle Frau schnell eingeholt hatte und sanft nach ihrem Arm griff. Langsam und immer noch dieses liebliche Lächeln auf den Lippen drehte sich die Elbe zu ihm um, genau in seine grünen Augen, die beide vorerst schwiegen, bis der Wanderer schließlich die Stille brach. "Wie lautet der Name des zauberhaften und wunderschönen Wesens, das vor mir steht?" fragte er mit sanfter und fast flüsternder Stimme, der seine Augen einfach nicht von ihren lassen konnte. Ihr Lächeln wurde zusehends herzlicher, als sie die Worte vernahm und sich zu seinem Ohr begab. "Seht zu den Sternen und der Stern, der für euch am hellsten scheint und euch tief berührt, wird es sein. Vielleicht wird euch dieser meinen Namen kund geben... So habt euch wohl Fremder..." hauchte sie zart in sein Ohr. Sie entfernte sich, wie aus einem schönen Traum verschwindend von ihm, da er nicht ganz folgen konnte, vor lauter Liebe und Glück, das diese Frau soeben wirklich vor ihm stand und mit ihm sprach. Aus seiner glaubenden Trance erwachend, blickte sich der Mann um. Nichts mehr von der Frau zu sehen. Einige Schritte ging er die Richtung, in der die Elbenfrau zu verschwinden geglaubt war. Etliche Male sah er in jede Richtung, suchte hinter jedem Baum, doch die Suche blieb ohne Erfolg, enttäuscht aber auch verliebt an dieses zauberhafte Wesen denkend, schritt er zu seinem Pferd zurück, das friedlich graste. Seufzend nahm der die Zügel, die zu Boden streifte und tätschelte das Pferd sanft am Hals. "Wir werden weiter in Richtung Bruchtal gehen, bis es dunkel wird Fares... komm mein treues Pferd... der Weg ist noch weit..." meinte der Reiter zu der Fuchsstute, während er aufsaß und seinen Herren scheinbar verstehend, ritten sie weiter Richtung Nord - West, wo Bruchtal lag. Die Nacht brach herein und Ruhe kehrte im Wald der Trollhöhen ein, wo der Reisende mit seiner Fuchsstute Rast einlegte. Das Feuer knisterte leise und das Pferd schnaubte friedlich. In Gedanken versunken stopfte sich der Mann seine Pfeife, die er in seiner Satteltasche hatte. Der blaue Rauch stieg langsam zum Himmel und in diesem Moment kreisten die Fiktionen der Elbenfrau durch seinen Kopf die ihm Herz und Verstand raubte. Ihr Gesicht, das so lieblich war, wie eine zarte Blume, die einfach und dennoch von strahlender Schönheit war. Ihre Augen, wie zwei Sterne, dessen Schimmer im Licht in klarem blau erstrahlte und erst ihre sanfte und weiche Stimme, die ihm an die Erinnerung daran die Knie erzittern ließ. Aber gerade in diesem Moment kamen die Worte der Elbenfrau in sein Gedächtnis: "Seht zu den Sternen und der Stern, der für euch am hellsten scheint und euch tief berührt, wird es sein. Vielleicht wird euch dieser meinen Namen kund geben..." Die Gedanken wollten sich einfach nicht klären. Immer und immer wieder kamen ihm die Worte der Frau, bis er seinen Kopf hob und sich die Sterne in dieser schönen, friedlichen Stille beobachte. Es war eine klare Nacht und keine Wolke kroch auch nur über das Himmelszelt, so, als ob die Götter versuchten, diesen vor Liebe versunkenen Mann zu helfen. Konzentriert blickte der Wanderer sich jeden einzelnen Stern an, jeden Namen, in jeder Sprache, die er kannte, sagte er die Sterne auf, bis seine Augen sich auf einen Stern richteten, der einen leichten, blauen Schimmer hatte. Ein Lächelnd glitt über seine Lippen und seufzte ein wenig, da er zwar nicht sicher war, ob dies der Name der schönen Elbenmaid war oder nur seine Gefühle im einen Streich spielten. "Augen, die strahlen wie Sterne... So eine schöne Frau kann nur wie ein Stern heißen... Helluin. Ist dies dein Name, schöne Elbenfrau? So hoffe ich, das sich unsere Wege bald kreuzen..." sprach der Mann leise zu sich, der seine Pfeife ausklopfte, seine Arme hinter den Kopf verschränkte und sich an den Baum hinter sich lehnte, um nun zu schlafen. Sehnlichst wünschte er sich, das er diese Frau auch noch in seinen Träumen sah. Kaum stand die Sonne am Himmel, war der Reisende auch schon wach, der Pferd und Gepäck nahm, um den seinen Weg nach Bruchtal fortzusetzen. Auch an diesem Tag konnte er nicht aufhören, an die Elbenfrau zu denken. Dazu hatte sie ihn viel zu sehr verzaubert. Selbst im Traum erschien sie ihm, der mit offenen Augen vor sich hin träumte. Gelegentlich wurde der Reisende aus seinen Gedanken gerissen, wenn sein Pferd laut schnaubte, da dieses zu merken schien, das sein Herr nicht bei vollem Sinne und Verstand zu sein schien. Sechs Tage, die er bis nach Bruchtal noch zu reisen hatte, liefen im ständigen und gleichen Rhythmus ab. Kein Tag verging, an dem er an die schöne Frau denken mußte oder von ihr träumte. Selbst die Sümpfe und dichten Geflechte der Wildnis verderbten ihm nicht die Laune. Oft sang er sogar ein Lied, das der Wanderer aus seiner Heimat kannte. Ein Lied, über einen Mann, der sich in eine Frau verliebte, die er nur einmal in seinem Leben sah und nie mehr wiederfand und suchte, bis zu seinem Tode: Eine Maid, so lieblich und schön, ein Lächeln, als würde die Sonn' aufgeh'n. Die Augen, strahlend wie die Sterne, sah ich sie aus weiter Ferne. Tanzend und singend im Mondenschein, so drang ihr Gesang tief in mein Herz hinein. Du schönes Wesen, wo warst du nur all die Jahre gewesen? Versteckt vor mir, so erwacht nun meine Sehnsucht nach dir. Jahre vergehen, immer wieder und wieder mußte ich in weite Ferne gehen, nur, um dich wiederzusehen. Mein Herz, es gehört dir. Doch bitte, meine Schöne, komme zurück zu mir! Nur einmal möchte ich, In deine Augen sehen, denn: Ich liebe dich. Dieses Lied kam ihm oft durch den Sinn, da er dabei immer an die Elbenfrau, die einem Stern glich, dachte. Am sechsten Tag, am Rande der Wälder zu Bruchtal, wo die Bäume von sattem grün und einem Zickzackpfad einem Berg hinauf, das wiederum zu Tal führte. Auch seine Fuchsstute schien zu spüren, das sie bald an ihr Ziel angelangt waren. Aus weiter Ferne, wenn es ganz ruhig war, konnte man schon die lieblichen und sanften Elbengesänge hören, die aus allen Richtungen zu erklingen schienen. Der Reiter war schon gespannt, was ihm im Hause Elronds erwarten würde, da dieser zwar wußte, das der Wanderer ihn aufsuchte, um mit ihm über die Orkplage in den Wäldern zu sprechen. Aber nicht, warum er auch für einen längeren Aufenthalt um Erlaubnis bat, wie der Mann an den Herren von Bruchtal schrieb. Am Gipfel des engen Weges, wo man über das ganze Tal blickten konnte, erkannte der Reisende das strahlend, weiße Haus von Elrond, das in der Sonne in allen möglichen Farben erstrahlte. Ein erfreutes und auch erleichtertes Lächeln glitt über die Lippen des Reiters. Ein kurzes Tätscheln des Halses der Stute ließ auch das Pferd erfreut aufwiehern. "Bald... bald meine liebe und treue Fares. Dann bekommst du einen warmen Stall..." versprach der Reiter und setzte sein Tier weiter in Bewegung, das ebenso ohne seine Aufforderung alleine weiter ging. Scheinbar erfreute sich die Fuchsstute an den Gedanken, einen warmen Stall zu haben. Je näher sie Elronds Behausung kamen, desto lauter wurden auch die Gesänge der Elben, die auch über seinen Kopf hinweg tuschelten und kleine Scherze mit dem Fremden trieben. Ihre Lieder, die lieblich und voller Freude klangen, wurden nun allmählich von Albernheit und Witz gefüllt, worüber der Wanderer nur schmunzelte. Zwar konnte er die Sprache nicht - noch nicht - doch konnte er aus den ironischen Unterton heraus hören, das die Elben, die sich in den Bäumen verstecken, sich über ihn amüsierten. Etliche Zeit verstrich, als ein dunkelhaariger Elb entgegentritt und sich vor dem Reiter verbeugte. Auch der Wanderer verneigte sich tief auf seiner Stute, hielt es aber dennoch angebracht, vom Pferd zu steigen und noch ein weiteres mal höflicher zu grüßen. "Seid gegrüßt Treysesses aus dem fernen Minas Tirith. Mein Herr, Elrond, erwartet euch bereits." sprach der Elb mit, für Elben üblich, sanften und dennoch sehr förmlichen Stimme. Dankend nickte Treysesses. "Habt vielen Dank. Auch euch für eure Gastfreundschaft... Ich hoffe, ich werde euch keine allzu großen Umstände machen..." meinte der Mann freundlich, der seine Stute Fares führen wollte, als einige andere Elben kamen und die Zügel von Treysesses abnahmen. Ein wenig verwundert sah er diesen Wesen nach, die Fares weg brachten, doch der Elb, der ihn begrüßt hatte lächelte. "Macht euch keine Sorgen. Eure Stute ist bei unseren Stallherren in guten Händen... So folgt mir, werter Herr. Herr Elrond wartet..." Auf diese Worte nickte Treysesses, der schweigend hinter dem Elben her lief. Auf dem Weg zu Elrond, als ihm einige andere der Wesen entgegenkamen, erfuhr Treysesses, das der Bote auf den Namen Tinûviel hörte. Ein schöner Name, wie er fand. Doch, wie der Name, waren auch die Elben ein schönes Volk. Was jeder auf Mittelerde wußte. Nach Treysesses nach, gäbe es kein faszinierendes Wesen, als die Elbenfrau, die ihm sowohl Verstand als auch Herz raubte und ihn regelrecht unfähig machte, klar zu denken. Bis jetzt waren sie am Haus angekommen, das Elrond bewohnte. Es war sehr einladend und man spürte förmlich, das Gäste mit guten Absichten gerne willkommen waren. Treysesses war auch davon überzeugt, das eine gewisse Magie von diesem Anwesen aus ging, das Herz und Venen mit Wärme überzog. Erstaunt und auch erfreut, als er sich die umsah. Wandgemälde, die aus alten Zeiten berichteten. Statuen, die ebenso schön waren, wie die Elben, die sie schufen und die Luft war so klar und frisch, das einem die Lungen voller Leben füllte. In diesem Augenblick glaubte Treysesses, das er niemals woanders hingehören würde. Niemals, schon damals nicht, hatte er sich zu Minas Tirith hingezogen gefühlt - außer zu seinem Volk, das ihn verehrte und seinen älteren Bruder, Denethor II in Ungnade fallen ließ. Dies war auch ein Grund, weshalb Treysesses die Welt der Elben kennen lernen wollte. Er bewunderte das schöne Volk. Die Anmut, die Weisheit und auch die innere Kraft, die aus tiefsten Herzen kam, hatten ihn schon immer verzaubert. Aber nur eine Person kam ihm in den Sinn, die seine Sinne vernebelte: Die wunderschöne Elbenfrau aus dem Wald, die er sah und ihn nicht wieder aus dem Gedächtnis kam. Lange dachte er an sie, bis er aus seinen Gedanken gerissen wurde. Tinûviel und sein Begleiter blieben vor einer großen, schweren Tür, die reichliche Verzierungen eingeschnitzt beinhaltete. Der Bote drehte sich kurz zu Treysesses um. "Verzeiht Herr, aber ich muß euch nun bitten, für einen Moment zu warten. Ich werde Herrn Elrond ausrichten, das ihr angetroffen seid..." "Ja, habt vielen Dank..." antwortete der Mann auf Tinûviels Worte, der auch schon vorsichtig an die Tür klopfte und eintrat. Die schwere Tür wurde schnell geschlossen und Treysesses stand nun alleine vor dieser Tür, die am Ende eines langen Ganges lag. In der Zwischenzeit sah sich der Mann wieder ein wenig um, der weit über das Tal sehen konnte, da dieser Flur links und rechts neben sich keine Wände hatte. Nur Geländer, die zu seiner Linken das Tal zeigten und zu seiner Rechten den Innenhof des Hauses zeigte. In der Mitte des Hofes befand sich ein Brunnen, mit zwei wunderschönen Elbenstatuen, die Krüge in ihren Armen hielten und das Wasser langsam und leise heraussprudelte. Ein schweres Seufzen kam dem Mann über die Lippen, als er bei diesem Anblick wieder an die schöne Elbenfrau denken mußte. Tief in seinem Herzen wünschte er sich nichts sehnlichster als sie wieder zu sehen und das schon bald. Sein Herz und Verstand würden sonst darunter leiden, ihn regelrecht krank machen. Weiter konnte er seinen Gedankengang nicht folgen, da dieser von dem Boten, der seinen Kopf aus der schweren Tür heraus lugte, ihn aufforderte in den Raum zu folgen. Treysesses nickte. Ein wenig Furcht und auch Zweifel, ob er wirklich diesem weisen und großen Elben begegnen mochte, ließen seine Schritte verlangsamen. Er betrat nun den Raum, den der gleich als Bibliothek erkannte. Um ihn herum waren unzählige Bücher. Alte und Neue. Bücher aus Zeiten, die er selbst nicht einmal im Traum hätte erahnen können, um das hohe Alter dieser Schätze zu erfassen. Nachdem er sich ganz kurz umgeblickt hatte, folgte er noch einige Schritte dem Boten Tinûviel, bis er vor einem Balkon stehen blieb und sich verbeugte. "Herr Elrond, Prinz Treysesses ist nun hier, um mit euch zu sprechen." meinte der Diener. Der Mann aus Gondor allerdings sah nur den Rücken und die langen, braunen Haare des Elben, der sich scheinbar sein Reich ansah. Aber diese Haltung war nur von kurzer Dauer. Als die Worte von Tinûviel gesprochen worden waren, drehte sich Elrond um, der dankend nickte und auch seinem Boten zu verstehen gab, das er den Raum verlassen konnte. Auch Tinûviel nickte und ging aus dem Zimmer. Einen kurzen Moment folgte Treysesses mit seinen Augen den Weg des Dieners, ehe er nun wieder zu dem Herren von Bruchtal sah. Beide schwiegen für einen Augenblick, bis Elrond seine Stimme erhob. "Seid willkommen Treysesses... ich hoffe, die Reise war nicht all zu erschwerlich." sprach der Halbelb, der mit einer einfachen Handbewegung seinem Gast einem Platz auf einer Bank, direkt am Balkon anbot. Dankend nahm Treysesses das Angebot an. Ein wenig zögerlich noch, um nicht vor Elrond gar als unhöflich dar zu stehen. "Habt vielen herzlichen Dank für eure Gastfreundschaft Herr von Bruchtal. Ich weiß es zu schätzen. Die Reise wurde zum Teil von Orks behindert, Herr Elrond." antwortete der junge Mann und sah zu Elrond auf, der gelegentlich seinen Blick über Bruchtal schweifen ließ und sein Gesicht ein wenig angewidert verzog, als Treysesses die Orks erwähnte. "Orks... ein gar widerliches und unliebsames Volk... Nun, ihr seid aber glücklicherweise unbeschadet bei meinem Heim angekommen, werter Treysesses. Doch so sprecht, was war euer eigentliches Anliegen?..." Elrond unterbrach kurz seine Worte, der sich von einem Krug, der in der Nähe von ihm auf dem Balkon stand, etwas Wasser in einen Kelch schenkte. Die Augen nicht von dem Fremden aus Minas Tirith wendend. In diesem Moment glaubte der junge Mann, Elrond könne Gedanken lesen. Aber ehe er etwas darauf antworten konnte, erhob der Elb wieder das Wort. Das Gesicht keine Miene verziehend. "...Sicher ist jedenfalls, das die Thematik Orks, sicher nicht das Einzige sein wird, weshalb ihr mit mir reden wolltet und mich deshalb von so weit bereist." meinte der Herr von Bruchtal, der Treysesses lange ansah und sich in der Zwischenzeit, in der der Prinz überlegte, wie er erklären sollte, das er einer anderen Kultur sich anschließen versuchte, gönnte sich Elrond einen Schluck seines Wassers. Innerlich wurde Treysesses schon ganz unruhig. "Ich muß zu meinem Egoismus eingestehen, das wir über die Problematik, was Orks angeht, ebenso schriftlich darüber ausdiskutieren konnten und ich euch nur aufgesucht hatte, da ich euch um etwas bitten wollte, Herr Elrond." gab der junge Mann kleinlaut zu, der allerdings seinen Blick nicht senkte. Ein Schmunzeln kuschte über die Lippen von Elrond, der nun ein wenig gebannt und ebenso amüsiert zu seinem Gegenüber blickte. "So sprecht, ich denke nicht, das ich euch dafür schon gleich aus meinem Reich verbannen werde." Etwas lag in der Stimme, des Halbelben, das Treysesses nicht richtig heraus hören konnte. Er wußte nicht genau, ob es wirklich Humor oder doch nur Ironie und Belustigung über die Worte des Menschen lagen. "Nun... ich hoffe, das meine Bitte nicht unverschämt erscheint, Herr Elrond. Ich wollte nicht länger nur von der Kultur meines Volkes lernen, sondern wollte auch euer Volk kennenlernen. Schon immer haben mich die Gesänge, die Sprache und die Kultur der Elben fasziniert. So bin ich nun hier, bei eurem schönen Reich und bitte euch hiermit, mehr über euer Volk kennen lernen zu dürfen." sagte Treysesses, der bittend zu dem Herren von Bruchtal sah, dessen Miene wieder ohne jeglichem Gefühl zu sein schienen. Wenn man allerdings direkt in die Augen von Elrond sah, konnte man erkennen, das er überlegte und mit sich ringte, etwas, das seine Entscheidung erschwerte. Lange Zeit herrschte Stille im Raum. Beide sagten nichts, sahen sich nur an. Keiner wußte, was im anderen gerade vorging und so konnte der junge Mann aus Gondor nur hoffen, das seine Bitte gewährt werden würde. Elrond hatte sich auch lange nicht gerührt, bis er tief Luft holte und eines leicht strengen Blickes zu seinem Gegenüber warf. "So erklärt mir, Treysesses, was euch so sehr an uns fasziniert. Ich würde es gerne verstehen wollen. Viele Menschen haben sich von unserem Antlitz blenden lassen und doch war es keine Richtige Faszination. Alles nur Schein..." So richtig glauben konnte der Herr von Bruchtal scheinbar dem jungen Mann nicht schenken, so wie sich der Halbelb anhörte. Davon war Treysesses überzeugt. Nun erhob sich der Prinz aus Gondor, der einige Schritte zum Geländer schritt und einen kurzen Blick über Bruchtal warf und dann wieder zu Elrond sah. "Ich habe diese Faszination, da ich mehr über euch wissen und verstehen möchte. Ich hatte den Wunsch, ein Bündnis mit Elb und Mensch schließen zu können und so nicht für das Volk der Menschen beizutreten, nein, auch für die Elben. Ich davon überzeugt, das ihr uns weit überlegen seid." sprach Treysesses, der nun endgültig glaubte, das er schon bald wieder nach Hause aufbrechen würde. In diesem Moment legte Elrond einen Entschluß fest, wovon er sich nun nicht sicher war, ob er dies bald wieder bereuen würde. "Weise Gesprochen Treysesses... und ich denke, das ich euren Wunsch erfüllen werde und euch mehr von uns mehr erfahren lasse. Ihr wirkt sehr entschlossen und auch gutmütig. So seid herzlich willkommen..." meinte der Herr von Bruchtal und reichte seinem Gegenüber die Hand. Sehr froh und auch glücklich nahm er diese entgegen und schüttelte sie. "Habt vielen Dank... ich werde es euch ewig Danken Elrond..." sprach Treysesses voller Glück und Freude. Der Herr von Bruchtal konnte seine Freude und auch den großen Dank spüren, den der Prinz aus Gondor vermittelte. Dies veranlaßte Elrond die ganzen Zweifel schwinden, die er zuvor gehabt hatte und drehte sich deshalb zur Tür. "So werde ich euch erst einmal ein Zimmer geben lassen, mein Freund. Und über alles weitere laßt uns heute Abend zu Tische besprechen... Ihr seid immerhin jetzt für seine lange Zeit mein Gast..." sagte der Halbelb und klatschte in die Hände, worauf schon der Diener Tinûviel erschien und sich vor seinem Herren verneigte. "Ihr ließet mich rufen Herr?" "Gewiß... Gebt unseren Freund hier ein Zimmer. Ich denke, das er ein wenig Ruhe benötigt von der langen und weiten Reise." Auf die Anweisung von Elrond verneigte sich Tinûviel wieder, der Treysesses bittend ansah, ihm zu folgen. Der Prinz ging dem nach und ein weiteres Mal bedankte sich dieser bei dem Herren von Bruchtal, ehe er in sein Zimmer begleitet wurde. Nun war Elrond alleine in seiner Bibliothek, der langsam zu seinem Balkon sich drehte und über Bruchtal blickte. Ein langes Seufzen ertönte aus seinem Munde. "Er ist aufrichtig, tapfer und hat ein reines Herz... Ich denke, das ich seine Bitte und seinen Wunsch entgegen trat, war eine kluge Entscheidung, trotz der wenigen Zweifel die mich quälen..." sprach der Halbelb leise zu sich, mehr in Gedanken versunken und über seine Entscheidung noch einmal Urteil zu fällen. Tinûviel war schnell wieder verschwunden, als er den Prinzen aus Gondor alleine ließ und ihm Zeit für sich gab. Treysesses konnte es eigentlich noch nicht glauben, das er wirklich bei Elrond blieben durfte um mehr über die Elben, deren Sprache, Leben und ihrem Alltag zu Erfahren. Unbeschreibliches Glück umfing ihn, das er sich einfach auf das große, reich geschmückte Bett fallen ließ und zur Decke starrte. Einige Minuten verstrichen, in denen er sich nicht rührte. Seine Augen wanderten nach einiger Zeit von der Decke, zur Wand, wo viele Statuen standen, solche, die er auch im Hof des Hauses gesehen hatte. So kam ihm wieder die schöne Elbenfrau in den Sinn. Würde er sie wieder sehen? Wenn ja, würde er ihren Namen noch herausfinden? Und was ist, wenn sie mit ihm nur ein übles Spiel mit seinen Gefühlen spielte? Fragen über Fragen die seinen Verstand zum verzweifeln brachten. Sein Herz, das nur für sie um eines schneller schlug und die Liebe, die in ihm brannte und alles in ihm regelrecht still legte. Die Stunden gingen dahin und Treysesses wurde von mal zu mal müder, als er schließlich einschlief auf dem warmen und samtig weichen Bett, der nun von der schönen Elbenmaid aus dem Wald träumte. Ende es 1. Teils Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)