Alles ist möglich...oder doch nicht? von abgemeldet (Mr.Monk und einer seiner härtesten Fälle) ================================================================================ Kapitel 1: Verschwunden und gefunden ------------------------------------ Wirbelnd flogen die herbstfarbenen Blätter durch die Straßen von San Francisco, welche mit ein wenig Fantasie wie kleine, tanzende Männchen aussahen, als sie von der Morgensonne angestrahlt wurden. Die Straßen waren wie immer belebt, in dieser Stadt war es egal, ob es sonnig oder regnerisch war, ob es kalt oder heiß war, die Leute machten sie zu einem allseits belebten und beliebten Ort. In dieser fröhlichen Menschenmasse gab es aber auch solche, die einem mit ihrem Blick die gute Stimmung verderben konnten. Manchmal sah man vereinzelt Polizisten auf den Straßen nervös umherlaufen, die Umgebung beobachtend, zwar ließen sich die Passanten davon nicht beängstigen, aber man merkte, dass sie etwas beschäftigte und das sie auf der Suche waren. Aber nach wem suchten sie? Es gab zwei Personen, die gesucht wurden. Einen möglichen Täter und ein mögliches Opfer. Ob es wirklich diese klassische Rollenverteilung gab, oder ob es sich um ein großes Missverständnis handelte, das wusste zu dem Zeitpunkt noch keiner. Fakt war, dass eine Person spurlos verschwand, eine Person, für die es recht ungewöhnlich war und die eigentlich Angehörige niemals ohne etwas zu sagen alleine lassen würde. Nun war aber genau dies geschehen. Und wie das Leben so wollte, mussten diese Angehörigen in Kenntniss gesetzt werden und es gab einen, der an diesem sommerlich und zugleich herbstlichen Tag mit dieser Aufgabe verflucht wurde. Es war kein anderer, als der Privatdetektiv Adrian Monk, welchem der Tag ziemlich zu schaffen machte, denn zum ersten mal in seinem Leben hatte er das Gefühl, wirklich nichts zu verstehen. Normalerweise war es die Aufgabe der Polizei, Angehörigen eine solch schlechte Nachricht zu vermitteln, aber da er eine Art guter Bekannter war, wurde er darum gebeten. Also machte er sich auf dem Weg zu dem besagten Haus, doch nicht alleine, denn entgegen dem Rat seiner Freunde suchte er Unterstützung bei seiner früheren Assistentin Sharona Fleming. Diese war umgezogen, aber hatte Urlaub und so kam ihm das sehr gelegen, sie zu überreden ein paar Tage für ihn zu arbeiten, es war eine Notsituation. Ohne eine Assistentin oder Person in der Nähe hatte er große Probleme sich zurecht zu finden, denn seine ganzen Phobien und Ticks machten ihm immer einen Strich durch die Rechnung, seit er seine Frau bei einem Bombenanschlag verlor. Sharona hatte kein Problem damit, ein paar Tage wieder bei ihm zu arbeiten, so verdiente sie sich ein wenig dazu. Die Hausklingel läutete, aber keiner machte auf. "Scheint so als sei keiner da.", stellte Sharona fest. "Ja, scheint so.", entgegnete ihr Partner erleichtert und zugleich betrübt. Sie gingen die Straße in die entgegengesetzte Richtung entlang, da in dieser Richtung eine Schule lag. Und nach kurzer Zeit entdeckte der Detektiv auch die Person, vor der er sich am liebsten hinter einem Auto versteckt hätte. Es war Julie Teeger, die Tochter seiner zweiten Assistentin, welche anscheinend gerade von der Schule kam und sehr verwundert war, ihn zu sehen. "Mr. Monk? Was machen Sie denn hier? Können Sie mir jetzt vielleicht erklären, wo meine Mom ist?" Der Detektiv wollte versuchen zu antworten, doch er wurde unterbrochen. "Wissen Sie, ich muss den ganzen Weg von der Schule bis nach Hause laufen, das ist eine ziemlich weite Strecke und seit 3 Tagen kommt diese nervige Nanny, ich bin alt genug, ich brauche keine. Sie lässt mir überhaupt keinen Freiraum und ich will endlich wissen, was hier los ist!" "Ja, das will ich auch... .", kam es von der gegenüberstehenden Person zögerlich, bis Sharona ihn so kräftig anstieß, dass er gezwungen war zu reden. "Nein, also keine Sorge, die Nanny bleibt nicht bei dir, wir haben mit deinen Großeltern geredet und du wirst erst einmal bei ihnen bleiben." "Erst einmal?" Die Stimme des Teenagers klang schockiert und wütend. "Wie lange ist "erst einmal"? Ich soll zu Oma und Opa, einfach so? Wo ist meine Mom?" Da Monk nicht der Typ Mensch war, der gut mit Teenagern umgehen konnte, ergriff Sharona das Wort: "Hör mal, die Polizei tut ihr Bestes, um sie zu finden!" Jetzt war das Mädchen noch schockierter. "Die Polizei? Wurde sie entführt?" Nach einer kurzen Pause wusste der Detektiv, dass er den Satz sagen musste, den er hasste. "Ich weiß es nicht, wir wissen es nicht, im Moment weiß das keiner, aber wir werden das bestimmt herausfinden, wir tun wirklich unser Bestes." "Nein.", entgegnete Julie, als sie sich an den beiden vorbeidrängelte um eilig weiterzugehen, "Wenn ihr euer Bestes tun würdet, wüsstet ihr wo sie ist." Mit diesem Satz verschwand sie und ließ die beiden sprachlos zurück. "Ach , machen Sie sich nichts draus, es ist für kein Kind leicht zu hören, dass die Eltern entführt wurden, aber daran sind Sie ja nicht schuld!", versuchte Sharona ihn aufzumuntern. "Ja, vermutlich haben Sie recht." Der nächste Stopp für die zwei war das Polizeirevier, sie erhofften sich ein paar neue Informationen über die vermeindliche Entführung zu bekommen und wurden schon von dem Captain begrüßt: "Das ist gut, dass Sie hier sind, ich habe Neuigkeiten, es geht um Natalie!" "Wurde sie gefunden?" Der Captain wusste nicht genau, was er darauf antworten sollte, denn er drehte sich und lief ein langsam umher. "Uhm.....ja und nein.", kam es als kurze Antwort ohne weitere Informationen. "Ist sie tot oder lebt sie?", fragte Sharona leicht desinteressiert. "Also es scheint so, als sei sie noch ziemlich lebendig. Randy behauptet, er hat sie gesehen....beim Einkaufen! Aber fragen Sie ihn selbst... ." Er betonte den Satz so geschickt, dass er lächerlich klang und auch so aufgenommen wurde, denn Monk und Sharona schauten sich ungläubig an, bevor sie den Lieutenant selbst befragten. "Ja ich habe sie gesehen, heute Vormittag! Ich habe ein paar Sachen eingekauft, eigentlich waren sie gar nicht so wichtig, aber ich dachte mir ich kaufe sie heute, weil wenn ich es auf morgen verschieben würde-" Monk unterbrach und wies auf die Wichtigkeit hin, ehe Randy fortfuhr: "Naja und da war sie auf dem Parkplatz, ich wollte zu ihr hin aber sie rannte weg." "Hat sie etwas gesagt?" "Hm....", überlegte Randy, "Ja, jetzt wo Sie das fragen...ich wollte wissen, wo sie hingeht und habe gesagt, dass alle nach ihr suchen aber sie sagte nur , dass es mich nichts anginge und dann rannte sie eben weg. Die Kollegen haben die gesamte Umgebung abgesucht, aber sie nicht gefunden." Grübelnd lief der Detektiv durch den Raum und er fühlte dieses schlimme Gefühl der Unwissenheit. Er konnte fast jeden Fall lösen, für jeden Fall gab es Anhaltspunkte, Hinweise, Indizien, die er verknüpfen konnte. Aber bei diesem Fall war nichts. Ein Puzzleteil passte nicht zum anderen. Er kannte seine Assistentinnen und mit Natalie arbeitete er Tag für Tag viele Jahre zusammen und ihr Verhalten bescherte ihm Kopfschmerzen: "Das passt gar nicht zu ihr. Wieso sollte sie weglaufen? Wenn sie entführt worden wäre, würde sie doch nicht einkaufen gehen und selbst, wenn sie etwas zu verbergen hätte, würde sie doch nach ihrer Tochter sehen. Das ergibt alles überhaupt keinen Sinn." "Vielleicht wird sie erpresst!" "Selbst wenn", entgegnete er, " würde sie erst recht ihr Haus nicht verlassen oder versuchen, ihre Tochter in Sicherheit zu bringen. Egal was los ist, eigentlich würde sie es entweder erzählen oder was anderes tun, aber doch nicht so etwas!" "Nun, es ist aber nunmal passiert und ich weiß nicht, ob der ganze Aufwand mit den ganzen Polizisten immer noch notwendig ist, immerhin scheint kein Bedarf zu bestehen und es sieht nicht aus, als sei sie in Lebensgefahr. Dennoch können wir noch einmal zum Supermarkt fahren und uns die Umgebung noch mal mit Ihrer Hilfe anschauen." Damit waren alle einverstanden. Somit fuhren alle zum Supermarkt und suchten die Umgebung ab. Sie fanden keine Spuren oder Hinweise auf den Parkplätzen und gingen durch die Straßen San Franciscos. Sharona hatte ziemlichen Hunger und kapselte sich kurz von der Gruppe ab, um bei nahegelegenen Shops nach etwas Leckerem Ausschau zu halten. Die restliche Gruppe versuchte aufmerksam jede Person zu beobachten, ob sie sich auffällig verhielt. Sie redeten ab und zu mit den daherlaufenden Polizisten und zerbrachen sich den Kopf. Ein paar Meter weiter war eine Bäckerei, nichts Außergewöhnliches, aber es reichte aus, um Sharonas Magen knurren zu lassen. So schnell wie möglich drängelte sie sich an den ganzen einkaufenden Menschen vorbei und stieß diverse Leute an, bevor sie sich eilig entschuldigte. Die Vorfreude auf etwas Essbares stieg, als noch eine Person ihren Weg kreuzte und sie diese anstieß. "Entschuldigu-", brachte sie hervor als sie sich umdrehte, ehe ihr bewusst wurde, wen sie angestoßen hatte. "Sie? Sie sind doch..." Es war keine Andere, als die vermisste Natalie Teeger, Monks frühere Assistentin, welche sofort wusste, dass die Anderen in der Nähe sein mussten und versuchte sich wortlos aus dem Staub zu machen. "Hey, Adrian!", kreischte Sharona durch die Menschenmasse, "Schau mal!" Und Monk tat es. "Captain, da ist Natalie!", sagte er aufgebracht, bevor er ihr hinterherrannte. Das war der Anfang einer längeren Hetzjagd mitten durch die Metropole."Natalie, bleiben Sie doch stehen!", rief er, als würde er einen Verbrecher jagen. Die restliche Gruppe kam nur schleppend hinterher, da Natalie nicht vor hatte gerade Wege zu rennen. Sie bog,ohne sich auch nur einmal umzudrehen, gezielt in Seitengassen ab, in dem zahlreiche Laternen standen weil sie genau wusste, dass Monk aufgrund seiner Tics erst einmal jede Laterne berührte, ehe er weiterlief. Das verschaffte ihr einen Vorsprung. Dennoch verlor er sein Ziel nicht, sie musste sich also etwas anderes einfallen lassen. Als sie auf einen riesigen, modernen Springbrunnen zulief, welcher aus Bodenplatten bestand aus denen Fontänen kamen, rannte sie einfach hindurch, im Gegensatz zu Monk, der dem normalen Fußweg folgte. Allmählig verließen sie den Kern der City und es wurde grüner. Eigentlich gab es in San Francisco nur wenige Wälder, meistens waren es angelegte Parks. Doch hier dockte ein großer Wald an, was Monk gar nicht gefiel, denn der Wald war ein unberechenbares Durcheinander von Bäumen und Sträuchern, Insekten und anderen Tieren. Ein anderer Nachteil war, dass man hier leichter die Spur verlieren konnte, samt Personen. Dennoch rannte Natalie zielstrebig den Waldweg entlang, zwischendurch nahm sie Abkürzungen, um ihre Verfolger zu verwirren, welche Probleme hatten ihr zu Folgen. Letztendlich erreichten sie einen Bahnübergang, welcher zwischen den Waldstücken auf einer freien Wiese lag. Durch ihren Vorsprung und ihr vermeindliches Glück sollte hier die Jagd enden, denn als Monk ankam, sah er, dass sich die Schranken schlossen und wusste, dass der anfahrende Zug sie voneinander trennen würde. Es war der erste Augenblick, in dem sich Natalie umdrehte und sich ihre Blicke kreuzten. Schweigend warteten sie nun auf den Zug. Es war wie ein Machtkampf, keiner dachte auch nur daran, seinen Blick für eine Sekunde abzuwenden bis der Zug diesen Machtkampf rasch beendete. Es dauerte nicht lange und die Gruppe erreichte erschöpft den Ort des Geschehens. "Wow, diese Frau ist gut im Rennen!", stellte Sharona keuchend fest. Captain Stottlemeyer war nicht gerade erfreut über diese Verfolgung: "Monk, was zur Hölle geht hier vor sich? Was sollte das?", fragte er wütend. Es dauerte eine Weile,bis der Detektiv reagierte. "Ich...ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht.", wiederholte er verwirrt. Monk bemerkte eine Feder, die vor ihm auf dem Boden lag und hob sie auf. Das beachtete keiner von den anderen, während Randy und Sharona mit Atmen beschäftigt waren, setzte der Captain seine Wutrede fort: "Schön, wir wissen nicht was hier läuft aber ICH weiß, dass ich meine Männer zurückziehen kann, da anscheinend alles in bester Ordnung ist!" "Nein...", entgegnete Monk, "....irgendetwas ist hier überhaupt nicht in Ordnung und ich werde herausfinden, was." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)