Ich bin doch nicht süß ?! von Kaessen (Der Emo und das Knuffelchen) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Diese Story wird nicht eine durchgehend Story sein, sondern jedes Kapitel beinhaltet eine eigene Geschichte ^^ nur so als Tipp ;) aber der Prolog sollte wichtig sein XD -------------------------------------------------------------------------------- ~Prolog ~ ~ Wie langweilig der Unterricht mal wieder ist~ Ich ließ meinen Kopf leicht auf den Tisch knallen und seufzte laut aus. „Ginger, was ist eine Komödie für dich?“ hörte ich Heer Stich sagen, doch ich gab nur ein Schulter zucken von mir und ein deutliches „Keine Ahnung.“ „Du weißt das die Arbeit bald ansteht, also pass lieber mehr auf.“ Wieder nur ein stummes Nicken meiner Seite. Als sich mein Lehrer gerade meine beste Freundin vorknöpfen wollte, klopfte es an der Klassentür und alle schauten ermüdet auf. Es kam selten vor, dass unser Deutsch-Kurs unterbrochen wurde, leider. Die Tür ging langsam auf und erst war nur ein Schatten zu sehen, dann immer mehr kam eine große, schlanke Person in den Raum getreten. Das schwarze Haar stand ab und die blau-grünen Augen trafen erst auf meinen Lehrer, der noch immer neben mir stand, und daraufhin sah er mich an. Mein Herz blieb stehen für einen kurzen Moment und alle um mich herum blickten nur auf ihn. Jedoch blieb dieser Moment viel zu kurz und er fing an zu reden, in die Richtung von Herrn Stich. „Ich bräuchte einen Stuhl, wenn sie noch einen freien hätten.“ Alle schauten sich um und dann wieder nur auf mich. Verwirrt starrte ich sie an und dann wieder ihn. Sein Körper setzte sich geradewegs auf mich zu in Bewegung. Ich sah ihn jetzt nur noch vor mir stehen, mit einem stark musterndem Blick und dann wie er mich flüchtig angrinste und sofort danach zusammen mit einem Stuhl die Klasse verlies. „Wer war das?“ „Der sah ganz schön cool aus.“ 'Die Mädchen redeten noch die ganze, restliche Stunde nur noch über diesen Jungen. Ich fragte mich derweil nur, wieso er mich so angegrinst hat. Bestimmt hat er sich irgendetwas dummes vorgestellt. Solchen Typen sollte man nie trauen, meinte Miha, meine beste Freundin. Ich konnte bis jetzt mit ihr über alles reden und sie kannte sich mit Jungs richtig gut aus. Bis jetzt war alles eingetroffen, was sie vorhergesagt hatte. Erstaunlich fand ich. Also setzte ich mich sofort nach der Stunde ihr gegenüber und ohne zu warten fing ich an zu fragen. „Wer war das gerade?“ „Das war einer aus der 12. Corni Takeshi. Wieso hat er dich so angegrinst?“ „Ich dachte du wüsstest etwas.“ Leicht geschockt von ihrer Unwissenheit musste ich schlucken. „Ich kenne ihn zwar, aber das heißt nicht, dass ich weiß was er von dir will.“ Schnell überflog Miha meine Klamotten und richtete etwas meine Haare, dabei versuchte ich sie natürlich abzuhalten, wer weiß wie sie sie behandelt. Mein schönes Haar. Ich habe 30 Minuten dafür gebraucht. „H-Hey. An meinen Haaren sollte es nicht liegen.“ Ich versuchte schnell wieder alles in Ordnung zu bringen und schaute sie wieder an. „Und du siehst auch so aus wie jeden Tag. Ich weiß echt nicht wieso er dich so angeschaut hat. Tut mir leid Ginger-lein.“ Nach diesem Satz musste sie kurz kichern und kniff mir in meine Wange. „Lass das. Du weißt das ich den Spitznamen nicht mag.“ Ich wurde leicht rot dabei. „Ja, dass weiß ich, deshalb mach ich es sogar noch extra.“Wieder kicherte sie kurz. „Du bist fies.“ Ich wuschelte durch ihre Haare. „Das war ich schon immer. Aber du bist einfach zu knuffig.“ „Ich bin nicht knuffig. Und jetzt sollten wir lieber nach Hause gehen. Die Hausaufgaben machen sich leider noch nicht von selbst.“ Gemeinsam standen wir auf und machten uns auf den Weg zu mir nach Hause. Das war die erste Begegnung mit Corni Takeshi. Ich wusste nicht viel über ihn. Ich wusste nur, dass er in der Emo-Szene unterwegs war und zwei Stufen über mir war. Das war aber auch schon alles. Wer weiß was er über über mich denkt. Ich denke über ihn nämlich nur eines: Er ist verdammt cool. Kapitel 1: Kapitel 1: Was soll der Flirt-Blick ?! >///< ------------------------------------------------------- Mein Haus war nicht gerade nah an der Schule, also gingen wir gemütlich nebeneinander über den Feldweg. „Ich hab in ihm einen aufdringlichen Blick gesehen.“ kam es kurz von Miha, danach war sie wieder still. „Ich fand eher, dass er arrogant war.“ fügte ich nervig dazu. Ich fühlte mich nicht wirklich in der Lage, über ihn jetzt zu reden, nachdem ich wegen meiner Träumerei von meinem Lehrer extra Hausaufgaben bekommen hatte. „Arrogant? Vielleicht kannst du ihn von tiefstem Herzen einfach nicht leiden. Bestimmt, seit du ihn sahst.“ Grinsend tätschelte sie meinen Kopf. Leiden konnte ich ihn wirklich nicht ganz. Auf eine gewisse Art und Weise hatte er mich aufgeregt, um es einfach heraus zusagen. Dabei kannte ich ihn noch nicht einmal. Wer weiß, was er in seiner Freizeit tat, oder was für ein Typ er überhaupt war. Hätte ja sein können, dass er super lieb ist, aber meine Meinung zu ihm wollte ich mir erst noch selbst machen. Gerade in diesem Moment, wo ich noch einen Schritt gehen wollte, fasste mir jemand auf meinen Kopf und lachte dabei. Ich drehte mich verärgert um und schaute in ein glückliches Gesicht, aber ich empfand dabei nur Wut. Meine schönen Haare °^° „Was soll das?“ platze es förmlich aus mir heraus. „Meine Haare sind nicht zum zerdrücken da.“ „Ach nicht? Aber sie sind so schön flauschig und riechen gut.“ Die Nase von Corni kam immer näher und ich hörte, wie er an meinen Haaren roch. Ich lief dabei rot an und schubste ihn leicht nach hinten. „Lass das. Was willst du von mir?“ knurrte ich. Aber anstatt eine Antwort zu bekommen grinste er mich mal wieder nur an. Am liebsten hätte ich ihn jetzt so lange genervt bis er es mir gesagt hätte, aber dazu kam ich erst gar nicht, denn Corni machte sich weiter auf seinen Weg und ließ uns ohne ein Wort stehen. Komischer Typ. Also von nett kann bei ihm nicht die Rede sein. Verdutzt schaute ich ihm nach und dann auf den Boden. „Was sollte den diese Aktion.“ Fragte ich, ohne dabei wirklich eine Antwort zu erwarten. „Ich weiß nicht.“ Miha ging weiter und zog mich mit. „Aber das sollte dir egal sein. Wir müssen deine extra Hausaufgaben noch machen. Und danach können wir weiter darüber reden und solange...“Sie drehte sich kurz zu mir um. „Solange wirst du dir auch keinen Kopf drüber machen müssen.“ Lächelnd folgte ich ihr. „Danke Miha.“ Zu Hause angekommen, setzten wir uns sofort an die Aufgaben. Es brauchte eine Stunde, bis ich wirklich alles verstand und ich fertig war. Ich war in solchen Sachen kein großes Genie. Zum Glück hatte ich ja Miha, die mir dabei half. Dummerweise sah ich darüber hinaus einzig und alleine das Gesicht von Corni vor Augen. Dieses Grinsen ließ es in meiner Bauchgegend kribbeln und ich fühlte mich total komisch dabei. Diese Haare, ich glaube, dass ich mich in diese Haare verliebt habe. Leise seufzte ich und schaute aus dem Fenster. „Ginger, hallooo.“ Miha winkte mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herum, doch ich blockte stur ab. Das Gefühl, dieses Kribbeln, fand ich auf eine gewissen Art und Weise angenehm und neu. Ich wollte es noch nicht vergehen lassen. Gedankenverloren vergingen einige Minuten, bis mich etwas aus den Gedanken zog. Ich fing urplötzlich an zu lachen und kullerte über den Boden. „Ich weiß, dass du kitzelig bist, also versuch erst gar nicht irgendetwas. Ich bin stärker als du.“ Murrend setzte ich mich auf und richtete meine Kleidung. „Aber ich bin hier das Sportass.“ Dabei klang ich mehr wie ein Kind, als überzeugend. „Das mag zwar sein, jedoch wenn es ums kitzeln geht, bist du der erste, der wegrennt.“ Leicht wuschelte sie mir durch meine Haarpracht. ~ Wenn es um meine Haare geht, ist mir nichts zu teuer.~ „Na und. Ich mag es einfach nicht. Wann wolltest du eigentlich gehen.“ „Ich geh in ein paar Minuten. Und du wirst auch alleine mit allem fertig?“ Fragte sie, wie eine Mutter schon klingend. „Natürlich, Mama.“ Lachte ich. „Pass auf, sonst droht dir noch eine Strafe.“ Wir beide konnten uns nicht mehr halten und fingen laut an zu Lachen und mir kamen schon die Tränen. Ich liebte sie einfach. Kein Wunder, das wir beste Freunde waren. Wir lachten beide über den dümmsten Scheiß und verstanden uns auch ohne Worte. Was wollte man mehr? Nachdem wir uns einiger Maßen wieder gefangen hatten, packte Miha ihre Sachen, gab mir eine Umarmung und verabschiedete sich bei meinen Eltern, bevor sie sich auf ihren Weg nach Hause machte. Den Abend verbrachte ich, mit viel Mühe, an meinen Hausaufgaben und gegen 22 Uhr war ich fertig. Fertig mit der Welt. Wen interessierte es schon, wieso man solche Komödien bevorzugt hatte. Also mich ganz sicher nicht. Bevor ich den Tag ausklinken lies in meinem Bett, dachte ich noch einmal nach. Über alles. Von der Begegnung mit Corni, bis hin zu dem Nachhauseweg. Ich hoffte, das alles Morgen wieder normal war. Derweil schlief ich unbemerkt ein und geriet ins Land der Träume. Corni hatte einen verdammt guten Flirt-Blick... Kapitel 2: Kapitel 2: Geschenke-Suche leicht gemacht O.o -------------------------------------------------------- Schlendern ging ich den Bürgersteig entlang und schaute ab und zu wieder in einen Laden rein. Miha hatte mich heute alleine losgeschickt, für einen Freund ein Geschenk kaufen zu gehen. Dabei hätte ich ihren Geschmack gut gebraucht, ich bin kein großer Fan von solchen Sachen und hatte auch definitiv keine Ahnung davon. Mädchen waren einfach besser darin. Irgendwann stieß ich auf einen KrimsKrams-Laden und ohne zu zögern ging ich auch direkt hinein. Eine Ansammlung von alten Bildern, Schmuck und jeglichen Schrott fand ich vor mir. Ein etwas älterer Mann an der Theke lächelte mich an und sprach in einem schwer zu verstehenden Ton. „Was sucht den ein junger Bursche wie du hier drin? Kann ich irgendwie helfen?“ Vorsichtig schlängelte ich mich um ein paar Bücherberge herum und stellte mich vor die Theke. „Eh...“, stotterte ich,“ Ich suche ein Geschenk für einen Freund von mir und dachte, dass ich hier etwas finden könnte.“ Ich spürte, wie mir Blut ins Gesicht schoss und ich an Farbe gewann. „Tut mir leid, aber hier wirst du nichts finden. Hier ist das meiste nur Müll und im höchsten Fall nur etwas für richtige Sammler und Fanatiker.“ Er versuchte es nett rüber zu bringen und gab mir zum Abschied eine Kette in die Hand, wobei er sagte :“ Das ist das Einzige was ich anbieten kann.“ Danach verließ ich den Laden, mit dem Blick auf die Kette. Sie war wunderschön, zu schön um sie weiter zu verschenken. Ich nahm mir vor, sie selbst zu tragen. Das Zeichen auf dem Metall schimmerte im Licht Blau und zeigte einen kleinen Wassertropfen, oder wie eine Träne, die gerade fallen würde. Meine Beine bewegten sich weiter, während ich die Kette im Blick behielt und nicht auf den Weg achtete. Dann musste es ja auch passieren. Ich rannte schnurstracks in jemanden herein. Bevor ich aber nach hinten fallen konnte, wurde ich von zwei starken Armen aufgefangen. Ich holte schnellt Luft. „T-Tut mir leid.“ Sagte ich sofort. „Ich habe nicht auf den Weg geachtet.“ Der Mann, in den ich hinein gerannt war, verstand es und lief an mir weiter vorbei. Jetzt drehte ich mich um, damit ich meinen heimlichen Retter sehen konnte, doch sofort wollte ich wieder wegrennen. „Pass nächstes Mal mehr auf wo du hinrennst.“ Corni gab abermals die volle Pracht seines Grinsen zum Vorschein und ich war kurz davor nur noch zu kreischen. Dieser Typ hatte mich eiskalt an der Hüfte festgehalten und tat es immer noch. Ich ging einen Schritt zurück. „D-Danke das du mich aufgefangen hast, aber ich muss jetzt leider weiter.“ Doch seine Hand griff nach mir und hielt mich fest. „Darf ich mitkommen.“ Hauchte er mir ins Ohr. Mir sträubten sich die Nackenhaare dabei. „Als ob. Und jetzt lass mich gehen.“Ich zog an meiner Jacke, damit er sie endlich losließ. „Och bitte. Ich kann dir auch helfen.“ Er flehte mich regelrecht an. Wieso tat er das nur? „A-Aber...“, ich verlor sichtlich meine Verteidigung, den er zog mich näher an sich ran,“ C-Corni, n-na gut.“ Kurz danach fand ich mich in seinen Armen wieder, wie er mich umarmte und es dauerte ein paar Minuten, bis er von mir los ließ. „Danke.“ Er strahlte förmlich und irgendwie musste ich es dann auch. „Was musst du den besorgen.“ Fragte er daraufhin und schaute fixiert in meine Augen, die ich vor Scharm aber auf den Boden richtete. „Ich brauche ein Geschenk für einen Klassenkameraden und eigentlich sollte Miha mir dabei helfen, aber sie hat mich alleine losgeschickt. Aber ich habe keine Ahnung was ich kaufen soll.“ Verzweifelt schabte ich ein wenig mit meinem Fuß über den Boden. „Ich glaube, ich kenne da einen guten Laden, wo du etwas finden wirst.“ Er nahm meine Hand und zog mich hinter sich her. Corni ließ mir keine Wahl, außer brav zu folgen. Vorbei an Restaurants, Spielzeugläden und Klamottenshops. Durch ein paar Gassen und an der Ruhr vorbei. Wo brachte er mich nur hin. Dann blieb er endlich stehen, wobei ich fast in ihn hinein gerannt wäre. Vorsichtig schaute ich an ihm vorbei und guckte hoch. Es war ein kleiner Laden, aber er sah schön bunt aus. Auf dem Schild stand etwas, in einer komischen Schrift, was ich nicht entziffern konnte, aber das war mir egal. Sofort ging ich rein und schaute mich mit großen Augen um. Ich entdeckte sofort etwas, was passen könnte. Es war eine durchsichtige Tüte, mit jeglichem Süßzeug und auch Seifen und Duft-Sachen drin. Ich nahm sie in die Hand und hielt es Corni hin. „Glaubst du, dass ich das nehmen kann?“ Fragend beobachtete ich ihn. Er schaute sich die Sachen genaustens an und gab ein Nicken von sich. „Das sieht gar nicht mal, so falsch aus. Gut gemacht, Sherlock.“ Er wuschelte meine Haare und lachte. Ich lief dabei nur wieder rot an und grummelte. Gemeinsam liefen wir zur Kasse und ich zahlte das Geschenk, lies noch eine Karte dran befestigen und mit glücklichem Gesichtsausdruck verließen wir das Geschäft. „Danke das du mir den Laden gezeigt hast. Wenn du willst kannst du irgendwann mal mit zu mir kommen, wenn du willst. Das schulde ich dir.“ „Ach passt schon. Ich helfe dir doch gerne. Aber ich muss jetzt auch wieder los. Mein Training fängt gleich an. Wir sehen uns morgen in der Schule wieder. Bis dann.“ Er umarmte mich schnell und rannte los. Ich blieb alleine dort stehen und schaute ihm wieder nach. Seine Haare flogen im Wind und es sah einfach nur cool aus. Überhaupt war Corni ein cooler Typ. Ich mochte ihn, auch wenn er manchmal komische Sachen machte. Wer weiß, wie er über mich dachte... Kapitel 3: Kapitel 3: Kekse des Verhängisses O.o ------------------------------------------------ Kapitel 3: Kekse des Verhängnisses O.o ~Corni...Corni....Corni....Für was steht Corni eigentlich als Abkürzung.~ Ich ließ die Tränen-Kette in meinen Fingern herum gleiten und bewunderte das Schimmern des Metalls. Der Wind blies mir ins Gesicht und genervt davon musste ich wieder meine Haare richten. Das Einzige, was ich an diesem Tag hasste. Zum Glück hatte ich einen Schatten-Platz, sonst wäre ich ausgetickt. Sonne konnte ich nicht wirklich leiden. Miha war mal wieder spät dran, wodurch ich warten musste. Mein MP3-Player war Schrott und so langweilte ich mich sichtlich. Ich spielte mit meiner Jacke, öffnete Knöpfe und schloss sie wieder. Ein lautes Seufzen kam von mir. „Ist das öde.“ Der Wind kam wieder auf und die Sonne traf in meine Augen. Genervt legte ich eine Hand vor mein Gesicht und lehnte mich zurück an den Baum. Irgendwann schaute ich wieder auf und erschrak. Mein Kopf knallte gegen den Baum und mit mehreren „Aua...aauuu..“ usw. rieb ich mir den Schädel. „Tut mir leid, Bärchen.“ Miha gab mir einen flüchtigen Kuss und wuschelte meine Haare. „Ich wollte dich nicht so erschrecken, aber du sahst soooooo süß aus.“ „Ja, ja. Hast du alles bekommen?“ Neugierig blickte ich in ihre kleine Tasche, mit der Aufschrift : Carry on and love me.“ „Also, alles bis auf die Salbe.“ Lachte sie. „W-was für ne Salbe?“ „Ach. Nur so ne Salbe. Wie auch immer, Oreo Kekse waren richtig, oder?“ Sie wedelte mit der Kekspackung vor meinen Augen. Ich versuchte mit allem Möglichen an DIESE Kekse zu kommen, aber ich war leider Erfolglos. Sie drückte mich auf den Boden und grinste. „Niedlich. Aber erst kommt noch etwas.“ Schnell kramte sie in ihrer Stofftasche und holte eine Packung heraus. Langsam und vorsichtig öffnete sie sie und hielt es mir hin. „Weil ich dich ja so sehr liebe. Eine Kleinigkeit zu unserem 10ten beste Freunde-Jahrestag. Auf das es immer so bleibt. Mein kleiner Ginger.“ Ich betrachtete einige Minuten den Gegenstand. Dabei kamen mir jedoch ungewollt einige Tränen und ich stürzte mich auf Miha um sie zu umarmen. „Danke. Ich hab dich auch lieb. Ich will dich nicht verlieren.“ Es dauerte 5 Minuten bis wir uns von einander lösten. Ich nahm das kleine Geschenk an mich und strahlte. Es war nicht viel, aber es war verdammt süß. Ein kleiner Ansteck-Button mit einem Teddy drauf und der Schrift : Boku wa Kuma. „Ich habe auch etwas für dich.“ Ich griff in meine Tasche und holte eine kleine Schachtel heraus. Dabei konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Mach schon auf, es war nicht leicht es zu finden.“ Ich hielt es ihr hin, bis sie es an sich nahm und die Schleife löste und reinschaute...Auf ihrem Gesicht formte sich ein Strahlen, wie dass eines Kleinkindes. Quietschend holte sie schnell die Kette heraus. „Danke, danke, danke. Ginger, du bist der Beste.“ Ich half ihr dabei sie umzulegen und streichelte ihre Wange. „Es steht dir. Du bist echt eine schöne Frau. Ich versteh die anderen nicht, wieso sie dich nicht alle wollen.“ „Ach was. Ich bin denen zu geil. Die haben Angst vor mir.“ Gab sie schlagartig von sich. „Mag sein.“ „Eh, Ginger. Hast du Corni auch eingeladen?“ „N-Nein, wie kommst du darauf?“ „Na. Er steht direkt hinter dir.“ Sie wies mit ihrem Finger hinter mich. Ich drehte mich um und schaute in sein Gesicht, welches mal wieder sein bescheuertes Lächeln trug. Leise knurrte ich. „Was tust du den hier?“ Meckerte ich drauf los. „Ich wollte euch Gesellschaft leisten. Aber mal ne andere Frage, seit ihr zusammen?“ Ich stand auf. Wurde dabei auch lauter. „Nein. Wir sind beste Freunde und wenn es so wäre, was geht dich das an?!“ Seine Miene verfinsterte sich. Nun schaltete sich Miha endlich auch ein. „Corni. Wir feiern gerade unseren Beste Freunde-Jahrestag . Du kannst dich ruhig dazu setzen.“ „A-Aber Miha. Er nervt nur. Außerdem gehört er nicht dazu.“ „Komm schon Ginger. Sonst bist du auch nicht so Menschenfeindlich. Gib ihm eine Chance, Bärchen.“ „Genau, Bärchen.“Kicherte Corni leise. Ich grummelte und setze mich sauer hin. Ich konnte ihn definitiv nicht leiden. „Und wie lange seit ihr schon Beste-Freunde?“ „Seit 10 Jahren. Ginger war damals noch so klein und wurde immer als Außenseiter behandelt. Ich habe ihm dann irgendwann eine Lektion erteilt und seitdem verstehen wir uns super. Ich gebe ihm immer Ratschläge, seit klein auf. Süß der Kleine, wie er sich dadurch entwickelt hat.“ Sie strich mir durch die Haare und ich lauschte ihrer Stimme. „E-Eh Miha. B-Bekomme ich die Kekse, bitte.“ Meine Stimme war leise und piepsend. Keiner der Beiden beachtete mich. Ich stupste Miha an. „Mh?“ „Kriege ich bitte mal die Kekse.“Wiederholte ich lauter. „Natürlich.“ Gerade als Miha mir die Packung hinhielt und ich sie an mich nehmen wollte, schnappte Corni dazwischen und riss die Kekse an sich. „Hey!!“ Jammerte ich los. „Ich wollte die als erstes haben!“ „Warte kurz.“ Corni holte einen Keks raus und stopfte ihn in meinen Mund. Und bevor ich ihn abhalten konnte, nahm er die zweite Hälfte in seinen Mund und unsere Lippen waren kurz davor sich zu treffen. Aber ich schubste ihn kurz vorher nach hinten und war stinke sauer. „Was sollte den das?! Bist du noch ganz dicht?!“ Schnell wischte ich mir meinen Mund ab. Der Gedanke, dass wir uns fast geküsst hätten...Schauder. Ihn störte meine Wut nicht weiter und kniff mir in die Wange. „Du bist süß.“ „Ich bin doch nicht süß >.<“ Doch keiner der Beiden versuchte mir Recht zu geben und lachten eher über mich. „Ginger. Wenn du nicht süß bist, was wäre dann nur los? Du bist einfach der niedlichste Junge hier, den es gibt.“ Gab Miha von sich. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich einfach nur noch rot werden. „W-Wieso habe ich dann noch keine Freundin?“ Ich merkte es zwar nicht deutlich, aber Corni gab bei dem Wort „Freundin“ eine nicht zu erkennbare Grimasse. „Weil jeder dich sooo niedlich findet, dass er Angst hat, dir irgendwie weh zu tun. Du siehst so klein und zerbrechlich aus.“ Diese These fand ich nur zum Lachen. „Als ob. Naja.“ Ich steckte mir noch einen Keks in den Mund und zog meine Beine ran. Ich hatte bis jetzt in meinem ganzen Leben, gefüllte null mal eine Freundin, oder ein Date. Das war doch nur erbärmlich. Wetten, dass Corni schon mindestens 5 hatte, so cool wie er aussah. Da konnte man nur neidisch werden. Vielleicht konnte ich ihn deshalb nicht ausstehen, weil er so cool war und immer alles und jeden bekommt. Arrogantes Arsch. Ohne ein Wort stand ich auf und ging weg. Ich fühlte mich schlecht, weil ich Miha einfach so mit ihm alleine lies, aber ich konnte seine Gegenwart überhaupt nicht mehr aushalten. Als ich sicher war, dass ich von ihnen nicht mehr gesehen werden konnte, warf ich meine Tasche auf den Boden und schlug gegen einen Baum. Meine Hand schmerzte zwar danach, aber ich wollte diese Wut nicht mehr in mir haben. Die Wut auf Corni Takeshi. Dieser Idiot. Ungewollt kullerten ein paar Tränen über meine Wangen und ich schniefte laut. Wie kann man nur solches Glück haben. Die langsamen und leisen Schritte auf dem Gras hinter mir machten mir Angst. „Was ist los?“ Er redete ruhig und kontrolliert. Er wollte mir beistehen. „Geht dich gar nichts an.“ Knurrte ich. „Wenn es um mich geht, dann würde ich es gerne wissen. Tut mir leid, dass ich euren Jahrestag unterbrochen habe, aber ich wollte wirklich nur Gesellschaft leisten.“ „Du kannst dir deine Gesellschaft sonst wo hin stecken. Wir brauchen dich nicht.“ Wieder rollten die Tränen und landeten auf der Wiese. „Bitte. Ginger.“ Er kam noch einen Schritt näher. „E-Es...liegt nicht an dir. Es liegt an mir. Ich komm damit nicht klar. Tut mir leid.“ Ich drehte mich um, wischte mir vorher die Tränen weg und lächelte. „Mach dir darum keine Gedanke.“ Ich musste zugeben, ich hätte mir sofort geglaubt. „Bist du dir sicher?“ Er hielt seine Hand gegen meine Stirn..dann an seine eigene. „G-Ginger. Du bist ja glühend heiß! Du müsstest eigentlich im Bett liegen.“ „Ach. Das passt schon. Mir ging es schon heute Morgen so, aber das ist nichts schlimmes.“ „Du gehst jetzt nach Hause!“ Befahl er mir stur. „Was?!“ Ich verstand nicht ganz. „Entweder du gehst alleine, oder ich zieh dich.“ „Aber bei mir ist niemand zu Hause und ich habe meinen Schlüssel vergessen.“ „Dann kommst du erst mal mit zu mir.“ Seine Antwort gefiel mir nicht. Ich wollte doch weg von ihm und nicht noch mit ihm zu sich. „Nein, eh, danke, aber mir ist es wohler bei Miha.“ „Ich hab ihr versprochen, dass ich mich um die kümmere.“ Und das erste, richtige Mal wollte ich Miha verfluchen. Wieso musste es unbedingt Corni sein, jeder andere hätte es auch getan. „Kannst du mich nicht einfach alleine lassen, bitte.“ Murmelte ich undeutlich. „Wieso sollte ich das? Wenn es dir so schlecht geht, da mache ich mir nur noch mehr Sorgen.“ Er umarmte mich und streichelte meinen Kopf. Ich blieb dabei ruhig stehen und einen kurzen Moment lang schloss ich meine Augen. Es tat gut von jemanden so umsorgt zu werden. Auch wenn es Corni war. „Na gut, aber um 6 muss ich wieder Heim gehen.“ „Alles klar.“ Er nahm sich meine Tasche und lief vor. Ich schlenderte hinter ihm her, vorbei an dem Park, vorbei an Menschenmassen und vorbei an Miha. Sie winkte uns zu und lächelte dabei. Es war ein komisches Gefühl. Das Haus war am Ende einer Einbahnstraße. Dahinter erstreckte sich ein großer Wald und alles sah wie in einem Naturschutzgebiet aus. Kaum vorstellbar, dass Corni hier aufgewachsen sein soll. Die Tür war mit ein paar Holzfiguren bestückt und machte einen fröhlichen Eindruck. Corni hielt mir die Tür auf und genau wie draußen, war der Eingang zum Wohnzimmer mit allerlei Bastelsachen geschmückt. Keiner der Eltern war zu Hause, den unsere Schuhe waren die einzigen auf der Treppe. „Willst etwas zu essen haben?“ Er hatte den Kühlschrank aufgemacht. „Nein, danke.“ Mir entkam ein lautes Gähnen. „Gute Nacht, Schlafmütze.“ Lachte Corni und zeigte nach oben. „Wenn du Schlaf brauchst, darfst du ruhig bei mir im Bett dich ausruhen.“ „Kannst du mir den noch zeigen wo.“ „Natürlich.“ Und wieder fand ich meine Hand in seiner und brav folgte ich ihm in sein Zimmer. Es sah aus, wie , naja, wie sollte ich es am besten formulieren. Es sah aus, wie das Zimmer eines typischen Mannes, bis auf ein paar Kleinigkeiten, die mich grübeln ließen. Anstatt Bilder von halb nackten Frauen, oder irgendwelchen Autos zu haben, klebten an seiner Wand Bilder von Hunden, Katzen und anderen Tieren. Außerdem Bilder von Freunden. Alles war auch so hell und freundlich, so etwas hätte ich nie im Leben erwartet, für so einen dunklen Typen. Aber man sollte halt nie Vorurteile haben. „Leg dich hin. Wenn du etwas willst, dann ruf mich, ich gucke unten Fernseher.“ Gerade als er gehen wollte, hielt ich seine Hand fest und zog ihn zu mir. „Ich will aber nicht alleine bleiben. In fremden Häusern ist es nicht so schön alleine.“ Murmelte ich. „Eh.“ Ich sah, wie sein Gesicht leicht verfärbte und an roter Farbe gewann. „Na gut.“ Er setze sich mir gegenüber und betrachtete mich nur still. Ich störte mich nicht an seinem Blick und schloss die Augen. Ohne es gemerkt zu haben, schlief ich tief und fest. Alles was danach passierte, lag hinter einem Schleier für mich. Ich befand mich wieder in meinem eigenem Zimmer und war in meinem Schlafanzug. Eine ruhige Nacht lag vor mir und das Bild von seinem Gesicht begleitete mich dabei durchgehend. Diese Haare verzauberten meinen Verstand und seine Augen raubten ihn mir letztendlich. Corni Takeshi. Wofür stand „Corni“ den... Kapitel 4: Kapitel 4: Schwarz vor Augen und taube Ohren ------------------------------------------------------- Das beste, was es in der Schule nur geben kann, neben dem Schulfrei, ist die Mittagspause. Alle beisammen, bei einem ruhigen und entspanntem Essen. Naja, außer in meiner Schule. Da war es natürlich anders. Was für ein Wunder -.- Miha kam mit ihrem Tablett an meinen Tisch und setzte sich mir gegenüber. Dabei ließ sie das Brett aus Kunststoff schön demonstrativ laut auf klatschen, so dass alle es mitbekamen. „Na, alles klar?“ Begann sie mürrisch und klang nicht gerade freundlich, wie sonst. „Was ist passiert?“ Ich nahm einen großen Schluck meiner Vanille-Milch. „Die Jungs aus der 13 haben mich gestalkt und Corni habe ich dabei gesehen.“ Man konnte die Wut deutlich raus hören. „Ich weiß nicht wieso sie das getan haben, aber irgendwas ist da faul. Du weißt ja auch, dass Corni zwar ein Schläger ist, aber so etwas würde er nie tun.“ Sie hatte recht. Corni war überall bekannt als Schläger und Coole-Type, aber auf so ein Niveau würde selbst er nie sinken wollen. „Ich kann ja versuchen mit ihm zu reden. Er will ja nett zu mir sein, also sollte ich nichts befürchten, oder?“ „Sollte zu mindestens so sein. Aber wenn er dir auch so dumm kommt, dann sag es sofort mir. Du weißt, dass ich nicht will, dass es dir schlecht geht, Hasilein.“ Sie streichelte sanft meine Wange und gab mir einen flüchtigen Kuss. „Danke. Na dann, auf in den Kampf.“ Ich stand auf und stopfte mir schnell mein letztes Kuchenstück in meinen Mund und lief los. Vorbei an den restlichen Tischen der Cafeteria und raus auf den Schulhof. Es liefen nur vereinzelt Schüler herum und so konnte ich mich schnell zum Schulgebäude vorarbeiten konnte. Ich blickte noch kurz auf den Vertretungsplan und dann rannte ich die Treppe hoch, zu den Oberstufenklassen, dabei schaffte ich es fast hin zufliegen, zum Glück packte ich es aber Gesund bis zum Ziel. Auf dem ersten Blick, entdeckte ich Corni nicht, aber seine schwarzen Haare stachen aus dem weißen Jungenklo so heraus, dass man sie hätte nicht verfehlen können. Ich tippte ihm auf die Schulter und schluckte. Er drehte sich um und lächelte mich an. „Was machst du den hier, Kleiner.“ Er wuschelte mir durch die Haare, aber ich antwortete in einem ersten Ton. „Was sollte die Aktion mit Miha? Wieso habt ihr sie gestalkt? Ich kann es nicht fassen, dass so etwas von euch kam.“ Dabei knurrte ich leise und wollte seine Antwort eigentlich nicht hören, aber meine Neugier lies mich warten. „Ach das. Ich war nicht Schuld, glaub mir. Ich wollte nicht das sie so etwas machen, aber am Ende haben sie mcih gezwungen. Es tut mir leid. Kannst du ihr sagen, dass es mir Leid tut und ich es nicht so wollte?“ Er strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und eine kleine Schnittwunde kam zum Vorschein. „W-Was ist passiert?“ Vorsichtig fasste ich an die Wunde und ein wenig Blut blieb an meinen Fingern kleben. „Ach das? Das nichts. Eh, musst du nicht zum Unterricht?“ Er wendete meinen Körper zum Ausgang der Toilette und schob mich raus. „W-Warte. Wieso hast du da den eigentlich mitgemacht, wenn du es nicht wolltest, nur weil sie dich dazu gedrängt haben?“ Plötzlich fing Corni an leicht zu lachen. „Kleiner, du bist echt hartnäckig. Aber das schon gut. Es war nur ne dumme Sache meinerseits und es tut mir wirklich, wirklich leid.“ Leise knurrte ich und wollte ihn weiter nerven, bis er alles sagte, aber dann war da diese Gruppe und ich erinnerte mich an gar nichts mehr, nur das ich einen lauten Ruf von Corni hörte. „GINGER!“... … Mein Schädel pochte und nur langsam holte ich mich aus meiner Traumwelt. Alles war gerade noch so schön bunt und ich war ruhig auf einer Blumenwiese am liegen und betrachtete rosa Wolken. Ja rosa >.< Es sah himmlisch aus. Auch für einen Jungen, kann Rosa schön sein. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und musste mehrmals blinzeln, bis ich eine klare Sicht vor mir hatte. Die Umgebung kam mir bekannt vor, die Wand mit den vielen Fotos, diese einladende Atmosphäre. Ich musste mich bei Corni im Zimmer befinden. In seinem Bett. Ohne Klamotten >.< Nur meiner Boxershorts, die heute, etwas abnormal war, nämlich mit Teddybären. In aller Ruhe rutsche ich etwas hoch und stütze meinen Oberkörper mit meinen Armen ab. Die Tür war zu und doch drang ein sehr lautes Gespräch aus dem Wohnzimmer herauf. Eine Stimme gehörte ganz klar Corni, aber die andere konnte ich nicht wirklich einordnen. Es erinnerte mich an einen älteren Herr. Alles klang sehr aufgebracht und ungemütlich. Immer wieder fiel das Wort Geheimnis, dazu auch noch im selben Zusammenhang. Mein Bauch gab ein Grummeln von sich, ich hatte seit der Mittagspause mit Miha nichts mehr gegessen, apropos, wie viel Uhr war es eigentlich. Schluckend blickte ich auf Cornis Digitalwecker und musste aufpassen, nicht aus dem Bett zu fallen. Es war 22 Uhr. Meine Eltern machten sich bestimmt große Sorgen. Verzweifelt suchte ich nach meiner Schultasche und als ich sie fand griff ich schnell hinein und holte mein kleines Handy heraus. Ich tippte die Nummer von meiner Mutter ein und hoffte darauf, dass ich nicht gleich angeschrien wurde. Das Wartezeichen dauerte eine Ewigkeit, bis endlich die liebliche Stimme meiner Mutter ran ging. „Ginger? Wo bist du? Was ist passiert? Geht es dir gut?“ Sofort bombardierte sich mich mit Fragen, stotternd und auch glücklich Antwortete ich ihr. „Ja alles in Ordnung. Ich bin bei einem Schulkollegen. Tut mir leid, dass ich mich nicht früher gemeldet habe, aber ich ...“ Genau im selben Augenblick fiel die Tür auf und Corni trat ein, nahm mein Handy und redete weiter. „Ich bin Corni. Ginger ist für heute Nacht bei mir untergebracht. Ihm ging es in der Schule nicht gut und da habe ich ihn in meine Obhut genommen. Es tut mir leid, dass er sich nicht melden konnte, aber er schlief und da wollte ich ihn nicht wecken und nach seiner Hausnummer fragen.“ Das alles sagte er in einem beruhigendem Ton und hätte ich ihn nicht gekannt, hätte ich ihm alles sofort geglaubt und auch so aufgenommen. „Ach so. Wenn er in Sicherheit ist, dann ist alles gut. Habt eine gute Nacht und Ginger soll morgen dann pünktlich zu Hause sein. Danke. Tschüss.“ „Auf wieder sehen.“ Er hielt mir das Handy hin und ich legte es zurück in meine Tasche. „Was ist passiert, als ich ohnmächtig wurde?“ „Ich habe dich zu mir mitgenommen und du warst die ganze Zeit am schlafen. Erst hatte ich einen totalen Schrecken, aber dann habe ich gesehen, dass du einfach nur überarbeitet warst. Ist etwas bei dir vorgefallen, dass du so unter Stress standest?“ „Nein, aber es tut mir leid, dass ich dir Sorgen bereitet habe, das wollte ich nicht.“ Er nahm mich in seine Arme und streichelte mich. „Alles in Ordnung. Es ist ja nichts schlimmes passiert.“ Es klopfte an der Tür und Corni ließ mich schnell los und ging zur Tür. Wütend. „Was willst du?! Ich hab dir gesagt, wie ich dazu stehe.“ Die dunkle und auch grauenhafte Stimme wurde lauter. „Corni. Du weißt was passieren kann, also stell dich nicht gegen mich. Nicht solange du hier lebst und von mir abhängst.“ Der zuvor so starke und beschützerische Corni verlor seine Deckung. Er schauderte und ich konnte ein leichtes zittern erahnen. „Geh weg. Ich will deine Stimme nicht hören!“ Er knurrte und schlug gegen die Tür. Ich zuckte daraufhin zusammen und wollte mich nur noch unter der Bettdecke verkrümeln. Dazu kam ich aber nicht, denn Corni drehte sich wieder zu mir. „Tut mir leid. Familienprobleme.“ Er versuchte ruhig zu klingen, doch ich wusste, dass es ihm schwer fiel. „Ich sollte gehen. Ihr habt bestimmt viel zu besprechen.“ Gerade als ich aufstehen wollte, um nach meinen Klamotten zu greifen, drückte Corni mich zurück und beugte sich über mich. „C-Corni, was soll das?!“ Stotternd zappelte ich herum. „Bleib hier, bitte.“ Einzelne Tränen kullerten seine Wangen runter und vorsichtig wischte ich sie ihm weg. Er tat mir leid. Alles, was ich über ihn wusste, alles was ich über ihn dachte, war nun gar nichts, im Gegensatz zu diesem Moment. Corni zeigte mir zum ersten Mal seine menschliche Seite. Wir verharrten in dieser Position einige Minuten und dabei streichelte ich seinen Kopf. Er tat mir ehrlich und ohne Witz leid. Am Abend saßen wir gemeinsam auf seinem Bett, hatten den Fernseher laufen und eine Decke über uns liegen. Der Film war eigentlich recht neu, jedoch konnte ich mich kaum darauf konzentrieren. Die ganze Zeit, während der Film lief, lag Cornis Kopf auf meinem Schoß und ich strich ihm immer wieder über die Haare. Er sah echt niedlich aus, wenn ich es zugeben müsste, aber pssssst das soll er nicht erfahren. Die Nacht ging schnell vorbei und am nächsten Tag begann wieder der gleiche Schulstress, wie immer. Miha hatte mich nach allem ausgefragt und Corni guckte mich immer komisch an. Er und seine Gruppe schienen sich wieder vertragen zu haben und das freute mich. Alles so wie immer, schön normal. Wenn es doch nur so bleiben könnte, aber dieses Problem, mit Corni und seinem Vater ließ mir keine Ruhe und ich stellte mich auf schlimmes ein, denn ich wollte dem auf die Spur gehen. Detektiv Ginger voraus! Kapitel 5: Kapitel 5: Lebkuchen-Herzchen Alarm !! O.o ----------------------------------------------------- Lebkuchen-Herzchen Alarm !! O.o Das Schuljahr ging weiter und es wurde langsam aber sicher immer kälter draußen. Die dicken Pullover wurden wieder aus dem Schrank gekramt und wenn man es noch nicht hatte, kaufte man sich noch schnell ein paar Handschuhe, um die Hände warm zu halten. Die Winterzeit wurde stärker, als das Jahr zuvor und auch ich musste wieder meine dicken Klamotten raus suchen. Ich fand diese jedoch nicht mehr so schön, wie das Jahr zuvor, also hieß es nun für mich : Winter-Shopping!!! Eigentlich hasste ich es ja einkaufen zu gehen, aber wenn es dann nur um mich ging, war es ganz erträglich. Natürlich dabei war meine beste Freundin Miha, um mir Tipps zu geben, denn ich war nämlich nicht der modischste Mensch, den es gab. Außerdem half sie mir ja schon fast bei allem, also wieso auch nicht beim Shoppen, dass ist doch die Lieblingsaufgabe einer Frau. „Wie dem auch sei. Weißt du welche Farben du bevorzugen würdest?“ Fragte sie mich. „Ehm. Ich mag blau und rot. Nur ich bin mir unsicher. Ich meine, ich habe orangene Haare, mir steht kaum etwas und das weißt du.“ Verzweifelt blickte ich in einen Laden und sah DEN Pulli meines Lebens. Nein, kein Scherz. Er würde mein Leben ändern, so dachte ich wirklich in diesem Moment und rannte, ohne ein Wort, einfach drauf los, dabei nicht achtend auf die anderen Menschen um mich herum, vielleicht hatte ich sogar eine alte Frau um gerempelt, aber das war natürlich gerade egal. Miha glotze mir nur nach und circa nach 2 Minuten folgte sie meiner Spur, aus schimpfenden Leuten. Ich quietschte auf, als ich den Pulli in meiner Größe fand und hielt ihn ihr hin. „Will haben.“ Ich klang wie ein kleines Kind. „Aber Ginger. Der ist … wie soll ich es ausdrücken.“Sie suchte dringend ein passendes Wort und es kam nur ein „speziell“ heraus. Ich fing an zu schmollen. „Will aber haben.“ Quengelnd trat ich von einem Bein auf das andere und schaute sie flehend an. „Geh ihn erst einmal anprobiere, dann kann ich es besser entscheiden.“ Sie war, wie eine Mutter und so schlürfte ich zu der nächst besten Kabine und zog ihn über. Ich grinste förmlich in den Spiegel hinein und betrachtete mich von allen Seiten. Ich fand, dass es genial aussah. Als ich mich ihr präsentierte sah sie skeptisch aus. Grübelnd lief sie einige Male um mich herum und zupfte dran. Dabei fiel mir eine Person im Hintergrund auf und sofort stieg mir das Blut in den Kopf und ich wurde wieder rot. Leise piepste ich. „Was ist den Ginger-lein?“ „D-Da ist Corni.“ Ohne länger zu warten versteckte ich mich in einer Kabine und drückte mich in eine Ecke. Es sah verdammt lächerlich aus, aber wie man es sich denken konnte, war es mir egal. Ich wollte nur nicht, dass er mich sah. „Oh. Warte, er kennt mich auch, wenn er mich sieht, dann weiß er, dass du auch hier bist du kleine Ente.“ Lachte sie. Dabei zog ich sie schnell mit in die Kabine und schaute noch einmal zur Sicherheit zu Corni, der gerade dabei war mit einem Angestellten zu diskutieren. „Ehm, so geht es auch. Aber wieso hast du den so plötzlich Angst vor ihm?“ Dabei strich sie mir durch die Haare und lächelte einfühlsam. „E-Er macht mir einfach Angst. Er fasst mich immer an, obwohl ich ihn noch nicht so lange kenne. Ich mag es nicht, wenn man mich anfasst. Ich mag keinen Körperkontakt, also, so schnell.“ „Vielleicht mag er dich einfach, so wie ich dich auch mag und man dich nur noch umarmen will. Meiner Meinung nach hast du das Teddybär-Syndrom. So süß und knuffig, wie du bist. Da will man dich nur noch in den Armen halten und beschützen.“ Wie jedes Mal auch fand sie die richtigen Worte und ich schloss meine Arme um sie. „Danke.“ „Und jetzt komm, mein Teddy. Wir wollen noch deinen Pulli bezahlen.“ Sie schliff mich aus der Umkleide und wir zahlten so gleich meinen neuen Pullover. Ich zog ihn sofort wieder über und strahlte wie ein Honigkuchenpferd. „Süß-Erdbeeren also. Hätte ich nicht gedacht, dass du die magst.“ Die Stimme kam mir bekannt vor und ich blickte wieder in dieses verschmitzte Grinsen. „J-Ja. Ich liebe Erdbeeren.“ Gab ich stolz zu. Wer mochte den keine Erdbeeren. „Das merk ich mir mal. Bist du alleine hier?“ Er trat näher und legte seine Arme um meine Hüfte und küsste meinen Hals. Da kam meine Rettung und zog mich weg. „Nein, wir machen Winter-Shopping. Willst du mit machen?“ Ich wollte protestieren, doch Miha hielt mich zurück. „Gerne, wenn die kleine Erdbeere dabei einverstanden ist.“ Verwundert blickte ich auf und nickte unsicher. „Na dann, gerne.“ Ganze zwei Stunden liefen wir von einem Geschäft zum anderen. Miha suchte für ihre Mutter eine neue Tasse, Corni suchte nach etwas, was er nicht verraten wollte und ich folgte den beiden brav. Ich hatte ja schon alles, was ich mir gewünscht hatte. An einem Geschäft blieb ich dann trotzdem stehen und schaute leicht hinein... es duftete nach allerlei Seifen und anderen Gerüchen. Es gab auch Tee, der mich hineinzog und ich durchsuchte alles, nach einem Wintertee. Meine Begleiter blieben draußen stehen, anscheinend hatten sie keinerlei Ahnung von so etwas. Ich so gesehen auch nicht, aber ich folgte meiner Nase. Der Verkäufer kam auf mich zu und lächelte. „Suchst du etwas bestimmtest?“ „Ja. Ich suche einen Wintertee mit Zimt.“ Der Mann zog eine Schachtel aus dem Regal und reichte mir einen Beutel. Auf dem Etikett sah man eine Zimtstange und Vanille. Vorsichtig schnupperte ich dran und nickte. „Das ist er, den nehme ich.“ Gemeinsam gingen wir zur Kasse und ich zahlte. Mit einer kleinen grünen Tüte kam ich aus dem Geschäft, ein leichter Hauch von Kräutern hing noch an mir. Corni trat näher und roch an mir. „Du riechst frisch.“ Sein Kopf ging tiefer und gab mir einen Kuss auf den Hals. „Schmecken tust du aber immer noch so süßlich.“ Ich drückte ihn weg. „Lass das. Ich bin doch keine Zuckerstange.“ „Für mich schon.“ Corni leckte sich die Lippen und ich schauderte, sein Blickt machte mir Angst. „Haben wir dann alles?“ Meldete sich Miha und stellte sich zwischen uns. „Also ich habe alles. Wie sieht es bei dir aus, Corni?“ „Fast. Miha, würde es dir etwas ausmachen, wenn ich mit Ginger einen kleinen Ausflug eben machen? Ich wollte noch etwas besorgen, aber bräuchte seinen Rat.“ Er legte seinen Arm um meine Schulter, wie es Kumpels immer taten. „Klar. Ich müsste jetzt sowieso noch zu meinem Training. Pass mir gut auf den Kleinen auf.“ Sie verabschiedete sich und gab mir noch einen Schokotaler, den sie vorhin in einem Laden bekommen hatte, in die Hand. „Wobei brauchst du den meine Hilfe?“ Stotterte ich leicht. „Warts ab.“ Er zog mich mit, durch das halbe Centro und auch teils über den Weihnachtsmarkt. An einem kleinen Süßigkeiten-Stand blieb er letztendlich stehen und blickte in meine Augen. „Such dir ein Lebkuchen-Herz aus. Ich schenke es dir.“ Verdutzt schaute ich zwischen ihm und den Herzen umher. „Dein Ernst?! Ich bin doch kein...“ Er hielt einen Finger vor meine Lippen und zwinkerte. „Such dir ruhig eins aus.“ Leise grummelnd tat ich, wie mir geheißen und zeigte auf ein kleines Herz, mit dem Text „Be Mine“. Verzückt von dem Anblick kaufte Corni das Herz und legte es mir um. „Das macht dich nur noch süßer.“ „Ich bin immer noch nicht süß.“ Jammerte ich und wollte ihm die Haare wuscheln, doch so weit kam ich nicht, da gab er mir einen Kuss, erst auf die Wange und dann auf den Mund. Mein Herz blieb stehen und ich riss die Augen auf. War das gerade echt passiert? Hatte er wirklich... Mein Kopf setzte aus und ich legte unsicher meine Arme um ihn. Die Blicke klebten förmlich auf uns und ich fühlte mich unwohl. Ich konnte es nicht leiden, wenn mich Menschen anstarrten. Doch mich von ihm zu lösen, konnte ich auch nicht. Er hielt mich fest im Arm und strich mir über den Rücken. Seine Lippen waren so heiß und schmeckten süßlich. Zögerlich machte ich die Augen zu und konnte spüren, wie sich ein Kribbeln in meinem Magen bildete. Es fühlte sich angenehm und schön an. Ich wollte es noch länger spüren und drückte mich mehr an seinen kräftigen Körper. Einige Minuten verharrten wir so und dann ließ er irgendwann von mir ab und lächelte. „Du bist bis jetzt das beste Geschenk an Weihnachten.“ Meinte er kurz und gab mir einen weiteren flüchtigen Kuss auf die Stirn. Danach gingen wir wieder getrennte Wege. Er lebte in der anderen Richtung und konnte sich nur schwer von mir lösen. Als ich zu Hause war, kam mir alles nochmal in den Kopf und ich legte mich nachdenklich auf mein Bett. Miha hatte mich angerufen und wir redeten ganze zwei Stunden. Einen Teil auch nur, über Corni. „Und, was habt ihr dann noch gemacht?“ „Naja.“ murmelte ich, „Wir waren noch auf dem Weihnachtsmarkt und er hat mir ein Lebkuchen-Herz geschenkt. Danach, hat er... Er ...also.“ „Na komm schon. Sag!“ „Er hat mich geküsst. Aber nicht nur kurz. Wir standen dort einige Minuten und ich fühlte mich so, glücklich dabei. Mein ganzer Körper hat gekribbelt.“ Sprudelte es so aus mir heraus und ich lief rot an. „Oh. Das klingt süß. Anscheinend bist du verliebt.“ „Als ob! Ich bin ein Junge! Ich verliebe mich doch nicht in einen Kerl wie Corni. Er ärgert mich nur und ich mag ihn nicht.“ „Das hat man gemerkt. Dennoch passt ihr echt gut zusammen.“ „MIHA!! Wir passen nicht zusammen. Er ist ein Vollidiot.“ „Jaja. Schätzchen, glaub mir. Ich werde dir schon zeigen, dass es stimmt. Ich werde mal eine Kleinigkeit für euch zwei arrangieren. Einen unvergesslichen Abend.“ Kicherte sie in den Hörer. „Wehe! Ich werde nicht mit ihm ausgehen.“ Das Hin und Her zwischen uns verlief so weiter und am Ende musste ich ihr nachgeben und einem Treffen nur mit Corni zustimmen. ~Oh lieber Gott im Himmel, lasse mich nicht dabei sterben. Ich bin zu jung zum sterben.~ //Und noch nachträglich Fröhliche Weihnachten an alle und einen guten Rutsch ins neue Jahr ^^ // Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)