My Girl(s) von abgemeldet (Eine Alex O'Loughlin Story) ================================================================================ Kapitel 1: Hide and seek ------------------------ Langsam ging er wieder an dem kleinen Mädchen vorbei und betrachtete sie dabei ausgiebig, fasziniert und interessiert zugleich. Konnte es wirklich sein? War das seine Tochter, oder wollte ihm jemand ein Kuckuckskind unterschieben? Er drückte seine Lippen aufeinander und zog eine Augenbraue in die Höhe. Die Kleine hatte die gleichen, tiefblauen Augen wie er und da war noch was. Sie hatte den exakt gleichen Leberfleck auf der Wange wie er. Vielleicht nur Zufall. Ganz genau beobachtete die Kleine ihn. „Komm erstmal rein...“, murmelte Alex und schnappte sich ihre Koffer, die er in seinem Flur abstellte. Dann zog er den Beleg aus seiner Tasche und las sich das erste Mal den Testamentsbescheid durch. „Sofia heißt du also...“, warf er der Kleinen einen kurzen Blick zu. Sie war in das Haus getreten und beäugte ihn nach wie vor skeptisch. Fest an sich gedrückt hielt sie ein großes, leicht kaputtes Schaf in dem einen Arm und mit der anderen Hand ein weißes, überdimensionales Tuch, das sie an ihre Nasenspitze drückte und daran schnupperte. Große, blaue Kulleraugen ruhten auf Alex. Ebenso starrte er die Kleine an. Es waren nur ein paar Sekunden des Schweigens, bevor sich Alex räusperte. Leichtes Unbehagen tat sich in ihm auf und er distanzierte sich ein kleines Stück von ihr. Langsam zückte Alex sein Handy, wählte und hielt es sich ans Ohr. „Hey... Scott ... ich brauch ein bisschen Unterstützung, kannst du vorbei kommen?“, fragte er, ohne seinen Blick von dem kleinen Mädchen zu nehmen. "Es ist wirklich sehr dringend.", fügte er eilig hinzu. Er lauschte auf die Worte seines Freundes und atmete einmal tief durch. „Okay. Danke.“ Wenigstens blieb auf seine Freunde Verlass, wenn sich schon sonst alles veränderte! Er steckte das Handy weg. Alex räusperte sich und sah sich um. Der kleine Krümel stand stumm und schweigend mitten in dem großen Gang und bewegte sich kaum einen Zentimeter. Nur ihre Augen wanderten umher, blieben aber letzenendlich wieder an Alex hängen. Sie fixierte ihn förmlich mit ihren Blicken und hatte kein Problem damit den Schauspieler offen anzustarren! Dieser nagte nervös auf seiner Unterlippe herum. „Wie alt bist du?“, fragte er mit einem Mal nach. Sofia legte ihr Kuscheltuch über ihre Schulter und hob ihre Hand. „Fünf?“, wollte Alex wissen und guckte auf die fünf kleinen Fingerchen, die sie in die Luft streckte. Allerdings schüttelte sie ihren Kopf. Er zog eine Augenbraue nach oben. „Ähm ... vier?“, riet Alex, woraufhin Sofia nickte. „Das sind aber fünf Finger.“, sprach Alex. Schon im selben Moment gab er auf darüber nachzudenken. Sofia stand regungslos vor ihm und schnupperte an ihrem Kuscheltuch. Ihre großen Augen suchten fragend nach Blickkontakt. Alex konnte diesem nicht stand halten. Er sah sich um, kratzte sich verlegen am Hinterkopf und seufzte einmal sehr schwer auf. „Okay... ähm...“, stotterte er und versuchte irgendeinen sinnvollen Satz zu formulieren, doch ganz offensichtlich hatten sich sämtliche Worte aus seinem Kopf verabschiedet. Alex atmete tief durch. So fühlte es sich also an, wenn man heillos überfordert war!Er sah wieder auf das Kind hinab. Sie sah zu ihm. Guckte ihn fragend an und drückte dabei das Schaf an sich heran. Ein leises Knacken und sofort spitzte Alex die Ohren und sah auf. Langsam drehte sich ein Schlüssel im Schlüsselloch der Eingangstür um. Sofia drehte sich um und guckte mit ihren großen Kulleraugen zur Tür, die bereits aufgestoßen wurde. „Oh... na wer bist denn du...“, stieß eine weibliche Stimme aus. „Sie haben mir gerade noch gefehlt.“, brummte Alex und verdrehte seine Augen. Die junge Frau, die soeben sein Haus betreten hatte, stemmte ihre Hand in die Seite, lupfte eine Augenbraue nach oben und betrachtete ihn abschätzend. „Ich kann Sie auch in Ihrem Dreck ersticken lassen.“, raunte sie ihm zu. Sie! Der wohl unhöflichste Mensch, der ihm jemals in seiner gesamten Laufbahn untergekommen war! Lea Dearing! Lange Beine, wohlgeformter Körper, wunderhübsches Gesicht mit langen dunkelbraunen Locken, die sie zumeist zu einem Zopf zusammengebunden trug und dazu dunkelbraune Augen. Eine unglaubliche Schönheit... leider hatte sie Alex unmissverständlich vor Augen geführt, dass sie ihn kein bisschen leiden konnte und seit jenem Tag, beschäftigten sich Beide damit sich anzugiften und zu streiten. Unter normalen Umständen hätte Alex sie schon längst gefeuert, leider war sie viel zu zuverlässig, pünktlich, fleißig und absolut verschwiegen. Solche Charakterzüge lernte ein Schauspieler zu schätzen. Mit geschürzten Lippen guckte er sie an, bevor sich die kleine Sofia in Bewegung setzte. „Mo...moment wo gehst du hin?“, rief Alex ihr nach. Er wollte sich gerade umdrehen, als ihm das breite Grinsen von Lea begegnete. „Was?“, fragte Alex giftig. „Och, überhaupt nichts.“, grinste sie breit und schritt an ihm vorbei. Das sie gerade schwer mit sich rang um ihn nicht auszulachen war offensichtlich. Die taffe, junge Frau konnte einfach nicht anders. Nach dem Frauenverschleiß den ihr Chef, Mr. O’Loughlin, an den Tag legte, war es doch verständlich, dass er früher oder später eine Frau schwängerte. Sie hatte sich schon oft gefragt, wie viele Kinder er ohne zu wissen in die Welt gesetzt hatte! Er schnaubte genervt und verdrehte seine Augen. „Sie sind die gehässigste Person, die mir je untergekommen ist...“, brummte Alex. „Ich bin sicher die meisten Frauen behaupten über sie ähnliches.“, gab sie Schulterzuckend zurück und verschwand in Richtung Küche. „Frustriertes Weibsbild.“, gab er noch leise von sich und sah sich dann um. „Sofia?“, fragte er nach und drehte sich in die Richtung, in der sie verschwunden war. „Oh oh... Notiz an mich, keine kleinen Kinder aus den Augen lassen...“, sprach er hastig zu sich selber und war schon im Begriff los zu laufen, als es an der Tür klingelte. Alex stöhnte auf, rannte zurück und riss diese auf. Mit dem gewohnten Cheescake Grinsen sah ihm kein geringer als Scott Caan entgegen. Die blonden Haare locker zurück gekämmt trug er nur eine kurze Hose und ein paar Schuhe. Verständlich, denn am heutigen Tag hatte es gefühlte 50 Grad! „Ich bin so schnell gekommen wie ich konnte... was ist los?“ „Das waren kaum zehn Minuten.“, runzelte Alex die Stirn. „Ich war nicht weit weg...“, zuckte Scott vielsagend mit seinen Schultern. Der schelmische Ausdruck auf seinen Zügen tat das übrige. Alex konnte sich durchaus vorstellen, wo genau sich sein Freund schon wieder rumgetrieben hatte. „Was gibt es? Ich dachte bei dir geht gerade die Welt unter...“, kam über die Lippen des Blonden. Sofort wirbelte Alex herum. Verdammt! Er musste aufhören die Kleine ständig zu vergessen. Wo war sie?? „Sofia?“, rief er laut und eilte auch schon los. „Wer ist Sofia? Deine neue Flamme?“, rief Scott, ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen und folgte Alex schlurfend. Warum sich auch beeilen. Es war immerhin sein freier Freitag. „Nicht direkt. Sie ist meine Tochter.“, murmelte Alex. Scott blieb stehen. „Tochter...? Ich dachte du hast nur Saxon?“ „Dacht ich bis gerade eben auch.“, seufzte Alex und sah sich in dem Wohnzimmer um. Allerdings fehlte von dem kleinen Krümel jede Spur! Wohin konnte so ein kleines Kind verschwunden sein?? „Sofia?“, rief er abermals und durchquerte das Wohnzimmer. Er sprang auf die Terrasse und warf einen Blick zum Pool. Dort war sie auch nicht. Er rannte weiter, lief durch eine weitere Terrassentür in die Küche und stolperte ins Esszimmer. Dicht gefolgt von einem höchst verwirrten Scott. „Erklär mir mal, wie du ein Kind haben kannst, ohne das du davon weißt...?“, rief er ihm zu. Alex blieb stehen und sah Scott kritisch an. „Wie das mit den Bienen und den Blumen funktioniert weißt du schon oder?“, fragte er pikiert nach. Augenblicklich verdrehte der Angesprochene seine Augen. „Ja schon, aber ...“ “Weißt du was, klären wir das später. Hilf mir erstmal sie zu finden. Sie ist ein laufender Meter, blonde Haare, blaue Augen und voll bepackt mit nem Stofftier. Also bitte: Such sie!!“, fuhr Alex ihn an und hastete auch schon weiter. Wirklich grandios. Jetzt wusste er seit fünf Minuten, dass er anscheinend noch ein Kind gezeugt hatte und schon hatte er es buchstäblich verloren! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)