Dissect and Love von _EmmO_ ================================================================================ Prolog: Ein durchwachsener Morgen --------------------------------- So sehr er auch an seiner Schraube drehte, es half nichts. Er, Frank Stein, war müde und das hinderte seinen Kopf daran vernünftig zu arbeiten. Langsam und gähnend rollte er auf seinem Schreibtischstuhl in Richtung seines verlockenden Bettes, nur um dann feststellen zu müssen, dass es bald sieben Uhr morgens war und er sich auf den Weg zur Arbeit machen musste. Seufzend wandte er sich also nicht dem Bett, sondern der Kaffeemaschine zu und goss sich eine Tasse kalten, schwarzen Kaffee ein. Obgleich er offiziell nie einen Doktortitel erworben hatte wurde er oft als solcher angesprochen. Das wiederum resultierte wohl aus der Tatsache, dass er der Humanmedizin, genauer gesagt dem Sezieren, enorm zugesprochen war und sein Wissen auf diesem und ähnlichen Gebieten äußerst umfassend waren. Allerdings half ihm dieses und alles Wissen der Welt jetzt nicht, wach zu werden und leider half auch das kalte, bittere Gesöff nicht wirklich. Er streckte sich, dann würde er halt zur Shibusen laufen und so hoffentlich wach werden, denn es half ja alles nichts, er musste und wollte unterrichten und dafür musste er nun mal in die Schule und zu den Schülern, auch wenn das hieß nicht zu schlafen und eventuell gewissen Menschen über den Weg zu laufen, die er in diesem Zustand der Müdigkeit lieber meiden würde. So machte er sich auf den Weg, er lag gut in der Zeit. Unterdessen geriet einige Kilometer weiter im inneren der Stadt ein rothaariger Mann in Panik, weil der Geburtstag seiner geliebten, kleinen, intelligenten, hübschen, faszinierenden und einzigartigen Tochter mit großen Schritten näher kam. Immerhin waren es nur noch drei Monate! Wie sollte er es bei so wenig Zeit denn schaffen das perfekte Geschenk zu finden, wo seine Tochter sich doch weigerte auch nur ein Wort mit ihm zu wechseln? Den Tränen genauso nahe wie der absoluten Verzweiflung durchwühlte Spirit Albarn alte Kisten auf der Suche nach einer Eingebung und vergaß so schlichtweg sich auf den Weg zur Schule zu machen. Sein momentanes Problem war eh allemal dringender! Verzweifelt lies er sich auf sein Sofa sinken und betrachtete einen kleinen Haufen alter Fotos, die er gerade ausgegraben hatte. Als Maka geboren worden war, war er noch sehr jung gewesen und es war nicht geplant gewesen, natürlich. Er hatte im Grunde Pech gehabt, denn es war gleich die erste Frau, die ihn berührte. Nicht auf körperlicher Ebene, sondern auch auf einer tieferen, emotionalen Ebene. Das schonte das junge paar natürlich nicht vor den normalen Phasen einer Beziehung und nach der ersten und wilden Verliebtheit blieben Streit und Eifersucht. Spirit schaffte es, es einem Eisläufer gleich zu tun, der sich der Länge nach hinlegt, er versagte auf ganzer Linie. So kam es, wie es kommen musste, nach Jahren einer zunehmend Qualvolleren Beziehung trennte sich die erste Frau, die er zu lieben glaubte von ihm und seine Tochter, sein über alles geliebter Schatz, verabscheute ihn dafür! In Selbstmitleid versunken schleppte er sich in die Küche, auf der Suche nach etwas essbarem. Als ob es nicht genug wäre, dass seine Tochter ihn hasste, nein, da war auch diese Person wieder aufgetaucht! Doktor Frank Stein... allein bei dem Gedanken an den unterkühlten Mann im Kittel fingen seine Hänge an zu zittern. Stein war schon immer ein kleinerer (oder auch größerer) Psychopath gewesen und Spirit war damals nur all zu froh gewesen ihn los geworden zu sein, nach all dem, was er ihm angetan hatte. Aber der Friede währte nicht ewig und jetzt, wo er gerade offiziell geschieden war tauchte dieser Kettenraucher wieder auf und riss alte Wunden wieder auf. Die Essenssuche aufgebend setzte er sich an den Tisch und zündete sich eine Zigarette an. Er inhalierte den Rauch tief und pustete ihn gen Zimmerdecke. Nichtmal entschuldigt hatte Stein sich, im Gegenteil, er machte sich auch noch lustig über Spirits Angst. Das schlimmste an allem war aber, dass Maka Stein auch noch Vertraute und ihn sogar mehr zu schätzen schien, als ihn selbst, ihren Vater... Um kurz vor neun wurde er unsanft aus seinem Gedanken und dem Selbstmitleid gerissen, denn auf dem Spiegel in seinem Flur erschien ein weißes, Totenkopf ähnliches Gebilde. „Oi~ Spirit-kun, bist du zu hause~?“ ertönte die etwas unpassende Stimme des Todesgottes dieser Welt und des Schulleiters. Spirit sprang auf und rannte zum Spiegel „Ähm...Shinigami-“ doch angesprochener unterbracht ihn und hätte ihn wohl gechopt, wenn er nicht nur ein Spiegelbild gewesen wäre. „Ich warte jetzt schon fast eine Stunde auf dein erscheinen hier!! der Shinigami sah nicht erfreut aus, „Ich erwarte doch in zehn Minuten!“ dann verschwand das Bild des in schwarz gerahmten Totenkopfes und stattdessen tauchte sein eigenes Gesicht im Spiegel auf, wenn auch nicht für lange, denn er stolperte los, schnell seine Sachen zusammenklauben und loshechten. Wie konnte er nur dermaßen die Zeit vergessen?!? -Prolog ende- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)