White blank Page von Skalli_Otori ================================================================================ Prolog: Where the Story Ends ---------------------------- Trying not to lose my head but I have never been this scared before Tell you what I'll do instead, lay my body down on the floor... -The Fray - Where the Story Ends - Leises Summen erfüllte den abgedunkelten, in Stille liegenden Raum. "Sir." begann J.A.R.V.I.S. erhielt aber nur ein unwirsches Grummeln. "Sir, Sie haben Besuch." "Ich hab niemanden herbestellt." murrte Tony. Letzte Nacht war vermutlich ein Glas Scotch von schlechter Qualität gewesen. Vermutlich das erste. Vielleicht aber auch das 33. Glas. "Sir, es ist dringend." J.A.R.V.I.S. schien es ernst zu meinen, denn er veranlasste die automatische Abdunkelung des Raumes dazu sich aufzuheben, woraufhin erbarmungslos der Sonnenschein Tonys Schlafzimmer flutete. "Oh...du bist ein Sadist." knurrte der Playboy und richtete sich zähneknirschend auf. "Wehe das ist nicht wirklich von allerhöchster Wichtigkeit." Seltsamerweise blieb der Hausherr stumm. Kein sarkastischer Kommentar. Kein Geräusch. Verschlafen kratzte sich Tony am Hinterkopf, erhob sich vom Bett und suchte sich ein paar passende Kleidungsstücke zusammen. Schon vom Flur aus, konnte Tony das Geräusch hören, das ihm Besuch ankündigte. Im Vorbeigehen hatte er einen Blick auf die aktuelle Tageszeit erhaschen können. 9:20Uhr. Niemand würde ihn um diese Zeit aufsuchen. Niemand der ihn wirklich gut kannte. Außer Fury. Vermutlich würde er aber nicht klingeln, sondern hätte sich irgendwie ins Haus gestohlen. So wie er es für gewöhnlich immer tat. Irrer Kerl. In Gedanken ging Stark die Menschen durch, die ihn zu solch unchristlicher Zeit heimsuchen konnten. An einem Samstag. Einem Tag an dem jeder, mit Ausnahme von Cap und Banner, ihren Partyrausch ausschliefen. Nun vielleicht auch nicht unbedingt Natascha, Clint oder Fury. Wieso war eigentlich niemand anderer hier im Stark-Tower? Tony kratzte sich erneut am Hinterkopf. Er hasste es zeitig geweckt zu werden. Dann fuhren seine Gedanken Achterbahn und er würde den halben Tag brauchen um sich einigermaßen einzustellen. „Sir.“ Irrte sich Tony oder klang J.A.R.V.I.S. tatsächlich beunruhigt. Grübelnd, beschleunigte Stark seine Schritte und bestätigte den Knopf, der ihm seinen Gast oder seine Gäste enthüllen würde. „Guten Morgen, Mr. Stark.“ Tony seufzte bitter. Ein Schlipsträger. Mit akkurater Bügelfalte im Hosenbein. Seitenscheitel in blondem Haar. Innerlich würgte der Playboy, schickte sich allerdings zu einem Lächeln an. Eines mit Zähnen, um dem Aktentaschenboy gleich klar zu machen, wer die Hosen anhatte. „Wie kann ich Ihnen helfen, Mr.…“ Unwirsch drehte der Dunkelhaarige Kreise mit der rechten Hand und starrte seinen Gegenüber erwartungsvoll an. „Kroeger. Paul Kroeger. Ich bin Mrs. Potts-Hogans Anwalt.“ Er streckte Tony die rechte Hand entgegen, während sich seine linke fest um den Griff der unscheinbaren Aktentasche schloss. Starks linke Augenbraue schnellte in die Höhe. Wieso sollte Pepper ihm einen Anwalt schicken? Noch dazu an einem Samstag halb 10. „Ich muss in einer dringenden Angelegenheit mit Ihnen sprechen Mr. Stark.“ Mittlerweile klang der Anwalt fast genauso beunruhigt wie zuvor J.A.R.V.I.S., wenn das nur irgendwie möglich war. Tony nickte und bedeutete dem Mann ihm zu folgen. Er hatte ihm gar nicht die Hand geschüttelt. „Mr. Stark…“ Der Anwalt legte ihm vorsichtig eine Hand auf die Schulter und rüttelte den Milliardär. „Mr. Stark, bitte…Sie machen mir Angst.“ Tony schnappte schlagartig aus seinem Trancezustand. „Ich ihnen? Das ist ein Scherz. Sie machen mir Angst! Und so was kann ich gar nicht leiden.“ Binnen zweier Wimpernschläge war der Playboy auf den Beinen. „Das kann nicht ihr Ernst sein.“ „Es tut mir leid…“ begann der Anwalt. „Was?!“ Der Krawattenträger zuckte zusammen, als hätte ihn jemand geschlagen, unter anderen Umständen hätte das sicherlich bei Stark für Belustigung gesorgt. „Es tut Ihnen leid? Scheiß drauf. Sagen Sie mir lieber, dass das ein schlechter Witz war.“ Umständlich schwankte Tony zu seiner Minibar. Seine Knie fühlten sich weich an und seine Beine hatten Mühe den Rest seines Körpers aufrecht zu halten. Krampfhaft stützte er sich gegen die Theke der Bar, als wäre sie der letzte Halt in einer ausweglosen Situation. Seine zitternden Hände rissen einige der Gläser um, bevor er eines zu fassen bekam. Nur mit Mühe schaffte er es das Glas zumindest halbvoll mit Whiskey zu füllen um es gleich darauf mit einem Schluck zu leeren. „Mr. Stark…“ fing Kroeger erneut an. „Es tut mir leid, Ihnen diese Nachricht zu überbringen, aber…“ Er schluckte schwer, nestelte mit unwirschen Fingern an seiner Krawatte herum. „…aber Mrs. Potts-Hogan und Mr. Hogan sind tot.“ „Unmöglich.“ stammelte Tony. „Wir haben gestern Nachmittag telefoniert.“ Er hatte gerade angesetzt um etwas zu sagen, als der Anwalt mit einem leisen verängstigenden Zischen zusammen zuckte. Stark hatte sein leeres Glas gegen die Wand geworfen, wo es splitternd zerbrach und klirrend auf dem Boden in weitere kleinere Teile zerfiel. „Bullshit!“ „Die Polizei geht von einem Mord aus.“ Kroeger straffte die Schultern und atmete tief durch. Er musste das hier zu Ende bringen. Möglichst bevor er Opfer eines weiteren tragischen Mordes wurde. „In der Nacht hat sich ein noch unbekannter Täter Zutritt zu ihrem Haus verschafft. Alles ging sehr schnell. Mr. Hogan hat sein bestes versucht.“ Ihm gefiel nicht, wie rasend schnell die Farbe seines Gegenübers aus dessen Gesicht wich. Es war ewig her, das er 1. Hilfe leisten musste und er hoffte inständig dass es hier nicht dazu kommen würde. „Nun…“ Kroeger räusperte sich und nestelte erneut an seiner Krawatte herum. „Ich weiß leider nicht alles und ich denke das sie eher dazu prädestiniert sind dazu näheres herauszufinden. Ich für meinen Teil bin wegen Mrs. Potts-Hogans letztem Willen bei Ihnen.“ „Ich brauche ihre Veilchengardinen und das Teeservice nicht.“ krächzte der Playboy, erschrocken über die Rohheit seiner eigenen Stimme und versuchte die aufkeimenden Gefühle mit einem weiteren Glas Whiskey zu ertränken. Pepper war tot. Happy war tot. Wie konnte das passieren? Sie hatten geheiratet. Sich aus Tony Dunstkreis zurückgezogen, weil sie beide den Wunsch nach einer richtigen Familie hegten. Sie wollten beide Kinder. Eine unsichtbare Faust traf ihn hart. Der Schock riss ihn fast von den Füßen. Ihm stülpte sich der Magen um und nur mit bitterer Selbstbeherrschung hielt er sich davon ab, sich selbst vor die Füße zu kotzen. Der Anwalt bemerkte die seltsamen Anwandlungen bei seinem Gegenüber und empfand es urplötzlich als seine wichtigste Pflicht weiterzusprechen. „Es geht hier nicht um Gardinen und Geschirr, Mr. Stark.“ Nervös knetete Kroeger seine Hände. „Mr. Stark, sie hat Ihnen ihren einzigen wichtigen Besitz hinterlassen.“ Er drehte sich auf dem Absatz seines, eindeutig zu billigen, Schuhes herum und deutete in den Flur. Tony zwang sich aufzusehen und erblickte eine junge Frau, mit langen schwarzen Haaren. Sie trug ebenfalls einen Anzug und hielt an ihrer rechten Hand ein kleines Mädchen. Ein Mädchen mit rötlich-blonden Haaren und den blauen Augen ihrer Mutter. Sie umklammerte ein Plüschtier, das eindeutig schon bessere Tage gesehen hatte. Ihre rotgeweinten Augen erfüllten Tony mit einem unsäglichen, tiefen Schmerz. Sie fühlte dasselbe wie er, wenn nicht doppelt so intensiv und gnadenlos. J.A.R.V.I.S. musste ihnen geöffnet haben. „Mr. Stark, Mrs. Potts-Hogan und Mr. Hogan wollten dass Sie sich um ihre Tochter kümmern.“ Er seufzte und warf einen Blick zu Tony. „Emma Potts-Hogan.“ Tony erinnerte sich daran. An den Tag an dem sie ihn darum bat, ihr einen großen Gefallen zu tun. Es ging um genau dieses Thema. Er musste es ihr Versprechen, es sogar gemeinsam mit ihr und Happy notariell Abzeichen lassen. Für den Fall das sie… Kroeger redete und redete. Tony konnte ihm kaum zuhören. Seit sie im Wohnbereich aufgetaucht war, hatte er nur noch Augen für Emma. In all dem Leid und dem Schmerz, der sich durch jede Windung seines Körpers fraß, war es eine unglaubliche Erleichterung für ihn, nicht auch noch sein Patenkind zu Grabe tragen zu müssen. Nie war ihm deutlicher geworden, wie ähnlich sie ihrer Mutter doch war. „Mr. Stark, ich denke wir verschieben die Formalien auf einen späteren Termin.“ „Hmn…ja, ja…“ Tony sah auf, nickte und murmelte unzusammenhängende Worte. Kroeger seufzte tief, nahm seine Aktentasche und erhob sich. Er hatte keine Ahnung was er machen sollte. Für solche Vorfälle gab es keine genormte Vorschrift. Deswegen tat er das einzige, was ihm menschlich richtig erschien. Er ging zu Stark, der noch immer hinter der Bar stand und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Mein Beileid, Sir.“ murmelte er leise, aber aufrichtig. „Wir finden selbst raus.“ Er nickte seiner Assistentin zu und verschwand unauffällig mit ihr aus dem Stark-Tower. Wohl wissend das er einen riesigen Haufen Scherben zurück gelassen hatte und ein kleines Mädchen, bei einem Womanizer und Alkoholiker. Dennoch war es vermutlich für sie der einzige Ort, mit dem sie zumindest einen Hauch von Zuhause verband. Wie viel Zeit verging, bevor seine Beine ihm den Dienst versagten, konnte Tony nicht einmal erahnen. Er sank hinter die Bar, unfähig einen Finger zu rühren. Blut rauschte in seinen Ohren und sein eigener Puls erklang so laut, so donnernd wie Thors Hammer. Eine dunkle Kälte zerrte an ihm. Pepper, seine langjährige Assistentin, gute Freundin und Happy, dieser verrückte Kerl. Beide tot. Es zerriss Tony und es schmerzte. Wieder kam dieser Würgereiz auf. Er schwitzte und fror gleichzeitig und kämpfte den ureigenen Drang nieder zu Schreien und irgendetwas zu zerstören. Der Boden schwankte unter ihm, bebte und riss um ihn in tiefer, dunkler Schwärze zu vergraben. Zu vergraben und zu begraben, damit diese quälende Pein ein schnelles Ende fand. „Onkel Tony.“ Ihre zarte Stimme ließ ihn aufhorchen und er drehte, unter Aufwartung all seiner Kraftreserven, den Kopf zu dem kleinen Mädchen, das hinter der Bar aufgetaucht war. Ihr Anblick reichte bereits aus. Tony musste sie nur ansehen und schon spürte er, wie sich ein dicker Kloß in seinem Hals bildete und ihm die Augen brannten. Er streckte einen Arm zu ihr aus und zog sie zu sich, nachdem sie seine Hand ergriffen hatte. Er hielt sie in einer festen Umarmung, während sie weinte. Bitterlich weinte um ihre zerstörte Kindheit und den Verlust ihrer Eltern. Tony trauerte um den Verlust einer Freundin und eines Freundes. Nataschas Lachen erfüllte den Raum und alsbald folgten die Stimmen der restlichen Avengers. Sie scherzten über Tonys Saufgelage der letzten Nacht und stellten Vermutungen an, wann er sich heute erheben würde. Es war Steve, dem zuerst das zerbrochene Glas im Wohnbereich auffiel und die kleine Pfütze Alkohol. „Was hat er denn nun wieder angestellt?“ seufzte die Rothaarige und stemmte eine Hand in die Hüfte. Steve zuckte mit den Schultern und schickte sich an, ein Kehrblech und einen Handfeger zu holen, während Bruce einer spontanen Eingebung folgte. Es wäre immerhin nicht das erste Mal das er einen erneut oder immer noch betrunkenen Tony hinter der Bar liegend fand. Er hatte sie noch nicht gänzlich umrundet, als er den leisen Schluchzern gewahr wurde. „Tony?“ fragte Bruce leise und zuckte zusammen, als er Stark erblickte, der völlig apathisch vor sich starrte. Tränen liefen ihm über die Wangen und in seinen Armen hielt er ein kleines Mädchen, dessen verweintes Gesicht durch den Arc-Reaktor bläulich leuchtete. „Tony…“ rief Banner, ging neben ihm auf die Knie und rüttelte den Dunkelhaarigen an der Schulter. „Tony, komm zu dir. Tony rede mit mir. Tony…“ „Mein Gott…“ kam es geschockt von Natascha und Clint der hinter ihr stand, zog nur hörbar die Luft ein. „Tony…“ versuchte es Bruce erneut und zuckte überrascht zusammen, als sich jemand unerwartetes einmischte. „Mrs. Potts-Hogan und Mr. Hogan sind verstorben.“ erklärte J.A.R.V.I.S. ihnen. Und für einen kurzen Wimpernschlag, hätte man annehmen können, dass auch die künstliche Intelligenz unter dem Verlust litt. Ja auch Tony trauert. Tut mir leid Pepper Fans. Ich hab beim Schreiben auch gelitten. Dabei liebe ich Pepperony so...Nun ja, mal sehen wer Tony's retten kann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)