Single Run - Eine Elfe die sich im Wald verlief von SanKenSamurai ================================================================================ Kapitel 1: Der Gefallen ----------------------- Am späten Abend stand sie an der Spüle und schüttete den letzten Eimer in den Ausguss. Erfrischend und guttuend war es was Sarah hier tat und zufrieden fiel sie ins Bett. Dieser Schlaf hielt diesmal nicht solange an, wie der letzte. Früh morgens weckte sie ein nerviger Nachrichtenton, der für eine eingehende Videoverbindung läutete. Mühselig drehte die Elfe sich auf den Rücken, die Augen blieben geschlossen. Ein kurzer Gedankenstoß und die Videokonferenz war angenommen. In ihrem dunklen Sichtfeld erschien eine bekanntes Gesicht, ihr Lieblings Auftraggeber von Saeder Krupp. In dem Moment kam es ihr wieder in den Sinn, der geschuldete Gefallen. Ihre ganze müde Konzentration lag darin ihm zuzuhören, doch im Endeffekt merkte sie sich nur dass er sie treffen will; Morgen Abend. Die Adresse bekam sie hinterher. Das Gespräch war beendet, das einzige was der Elfe weiter in den Sinn kam war weiterschlafen, also tat sie es auch. Sie schlief weiter. Der Mittag brach herein als sich endlich die Lider der Frauu öffneten. Eigentlich hatte sie genug Schlaf, während ihr Kur gehabt, irgendwie fühlte sie sich trotzdem, als hätte sie zwei Monate durchgemacht und müsse jetzt den Schlaf nachholen. Sarah quälte sich aus dem Bett und schlurfte mit müden Knochen Richtung Küchenecke, nur um festzustellen, dass ihr Kühlschrank leer war, immer noch. Die Prozedur vom gestrigen Tage war schnell wiederholt, die Pizza, zwei Flaschen Bier und der informierte Geländewächter. Eigentlich hätte Sarah auch einkaufen gehen können, aber wer wußte schon was, beziehungsweise wohin der Gefallen sie brachte, da wäre es unklug den Kühlschrank vollzustopfen. Einen Tag, zwei weitere Pizzen und sechs Flaschen Bier war die Zeit gekommen, dass der Gefallen beglichen werden musste. Das violette Haar verschwand unter dem schwarzen Helm. Die langen Beine schwangen sich über das Motorrad und während das Tor langsam hinauf glitt, heulte der Motor freudig auf, dann ging die Fahrt los. Arrowhead hatte sich zuvor informiert, was das für ein Restaurant war. Vielmehr war es einer Pommes Bude ähnlich, ein kleiner All-you-can-eat-Buffet-Laden in einer Mittelschicht-Gegend. Warum gerade da, darauf konnte und wollte sie sich keinen Reim bilden. Angekommen an dem `Noble`-Restaurant landete das Motorrad auf dem hiesigen Parkplatz davor. Arrowhead brauchte sich hier weniger Sorgen zu machen, dass es geklaut wurde. Hier war sie ja auch bei den Normalos, den Mittelschichtlern. Gesichert und andere Fahrzeuge musternd ging die Elfe in den Laden. Gerammelt voll war er nicht, aber viele Tische waren belegt. Ein Blick über die Theke verriet auch den Grund, ein All-you-can-eat-Buffet und dass zu einem geringen Preis, da konnte man ja nur zuschlagen. Hach, wie gerne würde sie gerne ihre neuen Muskeln ausprobieren, schließlich war es komplett neues Muskelgewebe. Wenige Sekunden nach ihrem Eintritt flimmerte eine Nachricht in ihrem Blickfeld auf. » Bitte kommen Sie ins Hinterzimmer. Ich erwarte Sie dort.« Kurz darauf wurde eine der vier Türen mit roter Farbe überlagert. Dass musste wohl das Hinterzimmer, wo man sich treffen wollte, sein. Schnell war ein Weg durch die Tische gebahnt und die Klinke war herunter gedrückt und der feminine Körper drückte sich durch den Spalt. Der Hinterraum war dürftig eingerichtet ein großer Tisch, in der Mitte alles Mögliche an Speisen, zum Glück kein Soy-Food, aber auch nichts exquisites, wie Hummer, dazu zwei Stühle und ein wenig Geschirr. Etwas verwirrt war die Elfe dann doch. Auf der anderen Seite saß er, der der sie aus den Schlaf gerissen hatte, der den Gefallen nun einforderte. Eine lässige Handbewegung des Herren lud sie ein Platz zu nehmen. "Es freut mich das Sie meiner Einladung nach gekommen sind. Bedienen Sie sich, wir wollen doch nicht, das Essen verkommen lassen." Fing er an zu sprechen, während sie sich hinsetzte. Eine leichte Skepsis lag in ihrn Blick. Entweder wollte er sie mästen, vergiften oder töten. Sie zuckte mit den Schultern und lud sich ein wenig auf ihren Teller, sie wollte nicht gleich so viel auf einmal nehmen. "Wunderbar," dieses `Wunderbar` ausgesprochen klang so diabolisch erfreut, dass sie stoppte und ihn böswillig ansah. Der Mann erwiderte den Blick nur mit einem schmunzeln. "Keine Sorge, das Essen ist vollkommen unbehandelt, da ist weder Gift noch Drogen drin. Sie können in Ruhe essen." ür den Moment hielt Arrowhead noch inne, doch dann macht sie weiter. "Wie gerade angefangen: Wunderbar, ich komme dann mal direkt zu dem, weswegen ich Sie hergebeten habe." "Will ich auch hoffen, ich hasse es, wenn man um den heißen Brei redet." murmelte die Elfe zwischen zwei Bissen. "Die Worte eines disziplinierten Ex-Militärs. Klare Befehle und keine Fragen. Nun gut. Ihr Befehl: Schalten Sie ihre Kontrahenten aus!" Etwas überrascht verschluckte sie sich an ihrem Essen und hustete etwas davon wieder aus. Hatte sie da gerade richtig gehört? Sie soll ihre Kontrahenten ausschalten. Welche "Kontrahenten soll...." Eine erhobene Hand unterbrach ihren angefangen Satz. "Keine Frage dachte ich." Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. "Essen sie in aller Ruhe weiter. Ich erkläre derweil, was es mit diesem Befehl auf sich hat." Ein Nicken folgte und der erste Bissen verschwand im Mundraum der einzigen Frau am Tisch. "Gut. Beidem Befehl handelt es sich eher um ein Spiel. Sie kennen ja dieses weltweilt bekannte AR-Shooter-Game von Ares, nicht? Da geht es ja mehr darum das Spielareal zu bereinigen. So auch handhaben einige Konzerne dieses Spiel. Sie werden mit ihren Kontrahenten in ein Areal gesperrt. Ihre Aufgabe, Arrowhead, wird es sein, ihre Kontrahenten auszuschalten und als letzte übrig zu bleiben. So wie der beliebte Spielmodus Last-Man-Standing, was in ihrem Fall wohl eher Last-Woman-Standing bedeuten sollte." Während der ganzen Erklärung wanderte ein Bissen nach dem anderen in ihren Mund, während sie ihn beobachtete und seinen Lippen folgte. "Meine Aufgabe," setzte er wieder an. "ist es potentielle Kämpfer zu finden, die wir in diese Arena stecken. Ich dachte mir, ich versuche es bei Ihnen, da sie ja in unserer Schuld stehen und sicher drauf brennen ihre neu gewonnen Kräfte auf dem Feld zu erproben." Mit beiden Dingen hatte er so Recht, sie wollte den Gefallen so schnell, wie möglich loswerden. Und vor allem wollte sie alles unbedingt austesten. Ob sie nun Leute in einem Run tötete oder in diesem Spiel, das war egal. Mal abgesehen davon, dass die anderen Mitspieler nicht einfach den Tod, durch sie warteten. Sondern wahrscheinlich genau den gleichen Befehl hatten. "Und wie genau soll das von statten gehen?" war des Elfen erste Frage, während des Essens. "Also es verhält sich ganz einfach. Sie haben einen Tag Vorbereitungszeit, Ihnen ist jedweder Kontakt zu anderen untersagt, Sie sind schlicht für die Spiele nicht mehr existent. Nach dem Tag werden Sie abgeholt und direkt zum Areal gebracht. Dort werden sie kurz noch einmal gebrieft und dann ertönt ein Startsignal. Ab da sind Sie auf sich alleine gestellt. Wir gewähren jedem Spieler die Mitnahme von zwei Waffen, einer Panzerung und ein Ausrüstungsgegenstand. Granaten zählen als jeweils eine Waffe, also nicht sehr empfehlenswert. Ausser Sie graben ein tiefes Loch, locken alle Gegner dahinein und sprengen sie mit beiden Granaten in die Luft. Dieser Trick hat bisher nur einmal funktioniert. Nur als HInweis!" Der Mann hielt inne und wartete auf eine Reaktion seines Gegenübers. Die Elfe nahm noch einen Bissen ins sich auf und schob den Teller von sich. "Also ist das sozusagen meine Henkersmahlzeit, ja?" Er lachte kurz, es klang mehr nach einem erfreuten Lachen, als das sie einen Witz gemacht hat. "Sozusagen, ja! Sobald Sie zu Hause sind heute, haben sie noch einen Tag um sich vorzubereiten. Sie werden dann gegen Mitternacht abgeholt und dann zum Areal gebracht." Der Herr am Tisch stand auf. "Sollte Ihnen noch irgendwelche Fragen in den Sinn kommen, dann können sie das gerne mit ihrem Mentor vor den Spielen besprechen. Nutzen Sie den Tag weise. Es könnte Ihr letzter sein." Er ging an ihr vorbei zur Tür. "Einen schönen Abend wünsche ich Ihnen noch. Und hoffe Sie überleben." Damit war er durch die Tür verschwunden und sie alleine mit einem halben Tisch voll Speisen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)