Idyllisches Inferno von Varlet (Das Ende der schwarzen Organisation) ================================================================================ Kapitel 8: Der Fall in der Hütte -------------------------------- Frohe Weihnachten euch allen. ____________________________ Und das Lamm fiel um. Der Sohn des Auftraggebers – Raidon Hachirou - fiel ohne Vorwarnung zu Boden. Er war sofort tot. Ein Schrei erhellte den Raum und alle Anwesenden sahen zum Kamin, vor welchem Raidon lag. Kogoro stand in der Detektei und ließ sich von Ran seine Krawatte binden. Der Detektiv mochte dieses förmliche Auftreten nicht gerne, viel eher ging er in lockeren Sachen und machte es sich gemütlich. Aber die Feier, zu der er eingeladen war, verlangte es von ihm. „Paps! Jetzt halt doch still“, gab das Mädchen von sich. Sie selber trug einfache Sachen. Eine Hose und einen Pullover. Darüber eine braune Jacke. Kogoro seufzte. „Jetzt hab dich nicht so. Conan ist auch schon fertig“, warf sie ein. „Conan trägt auch keine Krawatte“, gab er von sich. „Aber dafür eine Fliege.“ „Na und?“ „Ach Paps“, raunte Ran, als sie die letzten Griffe tätigte. „Hast du wenigstens daran gedacht einen Wagen zu mieten?“, wollte das Mädchen von ihm wissen. „Einen Wagen?“ „Paps! Jetzt sag mir nicht, du hast nicht daran gedacht.“ „Kogoro lachte auf. „Für solche belanglosen Dinge habe ich meinen Schüler.“ „Oh man…“, murmelte Ran. „Du kannst den Armen doch nicht andauernd für solche Sachen missbrauchen.“ „Warum nicht? Es bot sich an und r will schließlich auch von mir lernen“, entgegnete der Detektiv. Es klopfte an der Tür und sogleich war Amuro eingetreten. „Guten Morgen. Sind Sie bereit?“ „Morgen“, fing Kogoro an. „Ich schon, aber Ran nicht.“ „Paps!“ Der Angesprochene zuckte mit den Schultern. „Na los! Gehen wir“, wies er dann das kleine Grüppchen an. Während Kogoro den Wagen fuhr, saß Amuro auf dem Beifahrersitz. Ran und Conan saßen hinten und sahen sich die Landschaft an. Die Fahrt war nicht weit, nach über zwei Stunde erreichten sie – genau zum Mittagessen - ihr Ziel am Stadtrand. Eine wunderschöne Landschaft erwartete sie. Überall waren Bäume und Grün, ein Ort, der scheinbar von der Außenwelt abgeschottet wurde. Ran staunte nicht schlecht, als sie die große Wiese und inmitten dieser eine Hütte erblickte. Die Personen, die sich das leisten konnten, mussten wahrlich Geld besitzen. Den Wagen mussten sie ein Stückchen vorher abstellen, da kein Weg, zumindest keiner mit dem Auto, vorhanden war. Ran stieg aus und atmete die frische Landluft ein. „Sag mal, Paps“, fing sie an. „Um was geht es in deinem Fall?“ „Eine stinknormale Observation“, antwortet dieser. Ran hob die Augenbraue. „Eine Observation?“ Kogoro nickte. „Es geht um den Sohn des Klienten. Dieser bekam seit einigen Wochen ein paar merkwürdige Geschenke.“ „Merkwürdige Geschenke?“ „Einmal befand sich in dem Paket eine schwarze Rose“, erzählte Amuro. „An einem anderen Tag war es eine Rattenfalle und dann Sand und am Ende noch eine Stecknadel. Totaler Wirrwarr wenn ihr mich fragt“, fügte er an. „Wer sollte ihm denn solche Geschenke machen?“ „Das weiß der Auftraggeber nicht. Deswegen soll ich ermitteln“, entgegnete Kogoro. „Hast du denn schon viele Verdächtige, Onkelchen?“, wollte Conan wissen. Kogoro blickte zu ihm herunter. „Kann man so sagen. Es kommen drei Frauen in Frage. Der Sohn des Klienten soll wohl mit jeder eine Beziehung eingegangen sein und hat sie anschließend verlassen. Rache könnte ein Motiv sein.“ Amuro nickte. „Wir sollten nicht vergessen, dass die Familie Geld hat, weswegen es besonders wichtig ist, dass der Fall gelöst wird.“ „So sieht es aus“, stimmte Kogoro zu. „Es wird ein Kinderspiel werden. Spätestens wenn sie ihm gegenüber sitzen, wird sich eine schon verplappern.“ „Und warum sollten alle Frauen heute hier her kommen?“, fragte Ran nach. „Der Sohn hat heute Geburtstag und will sich scheinbar mit seinen Verflossenen versöhnen“, antwortete Kogoro. „Das ist schon was…mit 25 kriegt man noch eine Geburtstagsparty vom eigenen Vater ausgerichtet, mit allem drum und dran“, murmelte Amuro. „So sind die Reichen und Schönen eben“, gab Kogoro von sich. „Na kommt, wir haben noch einen Weg vor uns, ehe wir in der Hütte angekommen sind.“ Amuro und Kogoro gingen vor und unterhielten sich die ganze Zeit über die verschiedenen Geschenke, die dem Sohn gemacht wurden, während Conan aufgeregt noch einmal das erzählte, was er vorher von Kogoro erfuhr. Er erinnerte sie an Shinichi. Shinichi erzählte auch immer wieder von Sherlock Holmes und konnte nicht genug von diesem kriegen. Conan machte es gerade auf die gleiche Art und Weise. Der Kleine ließ sich sehr schnell begeistern und zog einen auch direkt mit. „Wir sind da“, sprach Kogoro und blickte nach hinten zu Ran. Er ging auf die Tür zu, wo ihn sein Auftraggeber – Akeno Hachirou - bereits begrüßte „Es freut mich, dass Sie kommen konnten.“ „Sie hatten schließlich mein Wort“, sprach der Detektiv. „Meinen Schüler Touru Amuro haben Sie ja bereits kennen gelernt.“ Akeno nickte. „Ich erinnere mich. Und dahinter sind Ihre bezaubernden Kinder. Sie hätten Ihre Frau auch ruhig mitbringen können“, meinte er. „Meine Frau ist nicht wichtig. Wir leben getrennt“, sprach er. „Das ist meine Tochter, Ran Mori und der Junge daneben ist Conan Edogawa. Er wohnt bei uns und ist ein Fan meiner Arbeit“, erzählte er. „Herrlich, herrlich“, nickte der Mann. „Kommen Sie rein, ich stelle Ihnen gleich unsere Gäste vor. Hat die vorab Recherche irgendwelche Erkenntnisse gebracht?“ „Unglücklicherweise nicht“, gestand der Detektiv. „Allerdings sind wir uns sicher, dass wir heute den Schuldigen finden.“ „Sehr gut. Ich verlasse mich auf Sie.“ Akeno hielt den anderen die Tür auf und trat selber hinein. Er führte sie bis zum Wohnzimmer, wo die Anwesenden bereits saßen. Der Tisch war gedeckt, aber der Stimmung konnte besser sein. Keiner sprach mit dem anderen. Die drei Frauen, die mit am Tisch saßen, schwiegen. Die Mutter sagte auch kein Wort, nur der Sohn grinste und trank aus seinem Weinglas. „Unsere letzten Gäste sind da“, sprach Akeno. Die Menschen im Raum blickten hoch. „Darf ich vorstellen, dass ist Kogoro Mori zusammen mit seiner Familie sowie seinem Schüler Herr Amuro.“ „Oh! Der berühmte Detektiv. Was für eine Ehre“, sprach eine der Frauen. Ihr langes, schwarzes Haar fiel ihr über die Schulter, was sie oft für kleine Spielereien nutzte. „Du liest also ab und an die Zeitung, oder war das nur geraten?“, kam es von der anderen Frau. „Das musst gerade du sagen. Du glaubst doch nur das, was im Fernseher läuft.“ „Was für eine nette Überraschung, Vater.“ „Meine Damen, bitte beruhigen Sie sich“, entgegnete Akeno. „Es hat einen Grund, warum ich den Detektiv hier her gebeten habe.“ „Den würde ich zu gern erfahren, Vater, ich dachte, er sei heute ein Geschenk für mich“, sprach Raidon. „Raidon!“, mahnte ihn Hitomi, die Frau des Auftraggebers, wobei sie ihre Hand auf seine legte. „Was ist? Du bist nicht meine Mutter. Von dir lass ich mir gar nichts sagen“, zischte er. „Raidon! Es reicht. Ich habe Herrn Mori aus einem bestimmten Grund hier her gebeten.“ „Der da wäre“, fragte Hitomi nach. „Seit geraumer Zeit bekommt Raidon immer wieder Post mit sehr merkwürdigen Inhalten“, fing er an. Raidon rollte mit den Augen und unterbrach seinen Vater. „Das ist doch nur eine Kleinigkeit…deswegen so ein Fass aufzumachen…“ „Weißt du das? Beim nächsten Mal wird ein Messer drinnen sein oder du wirst direkt bedroht. Du bist mein einziger Sohn“, warf Akeno ein. „Davon kann ich mir aber auch nichts kaufen.“ „Raidon! Ich hab dir immer alles gegeben, was ich konnte.“ Der Sohn seufzte. „Und wenn schon…“ Akeno schüttelte den Kopf. „Wenn das nur deine arme Mutter sehen könnte…“ „Jaja…sie würde sich dann im Grabe umdrehen. Das kenn ich schon“, entgegnete Raidon und stand auf. „Du entschuldigst mich, mir ist das zu viel Kindergarten.“ „Was für eine Familie“, murmelte Kogoro. Ran nickte. Sie war erstaunt und glaubte gar nicht, dass solche Menschen doch tatsächlich existierten. Natürlich kannte sie die ganzen Unterschiede, die kleinen Streitereien, aber ahnte nicht, dass es irgendwann einmal ausufern konnte. „Bitte entschuldigen Sie“, sprach Akeno zu den Moris. „Ich möchte Ihnen jetzt alle vorstellen. Das eben war mein Sohn, Raidon. Neben ihm sitzt meine zweite Ehefrau, Hitomi Shima. Und die jungen Damen hier sind: Akiko Chinatsu, Mizuki Taiki und Akiza Goru.“ „Sehr erfreut“, entgegneten Kogoro und Amuro zeitgleich. „Wenn Sie nun möchten, können Sie mit Ihrer Befragung beginnen.“ Kogoro nickte. „Dann machen wir es einfach und schnell. Sie wissen ja, dass Post im Umlauf war, die merkwürdige Gegenstände beinhaltete. Sagen Sie uns freiwillig, wer es war, oder sollen wir noch tiefer bohren?“ Die drei Frauen schwiegen und blickten zur Seite. „Entschuldigen Sie mich bitte“, kam es dann von Hitmo, die aufstand. „Was hast du vor?“, wollte Akeno von seiner Frau wissen. „Ich werd noch einmal mit Raidon reden. Vielleicht kann ich ihn ja zur Vernunft bringen.“ Er nickte. „Versuch dein Glück.“ „Hmm…“, murmelte Amuro. Er sah zu Mori und dann zu dem Auftraggeber. „Entschuldigen Sie bitte, aber dürfte ich einmal Ihre Toilette aufsuchen?“ „Natürlich. Gehen Sie zurück in den Gang aus dem wir kamen, dann nach links und die zweite Tür.“ „Danke.“ „Anfängerfehler“, gab Kogoro von sich. Ein Detektiv musste immer vorbereitet sein und sollte seine Arbeit nicht wegen einer Lappalie wie den Stuhlgang unterbrechen. „Also gut“, meinte er dann und setzte sich auf den Stuhl, der ihm angeboten wurde. „Das ist so aufregend“, wisperte Conan leise zu Ran. Das Mädchen nickte und ging mit dem Grundschüler ein wenig zur Seite. Sie kniete sich zu ihm herunter. „Und hast du eine spontane Idee, wer es gewesen sein kann?“ Conan schüttelte den Kopf. „Da bin ich überfragt. Aber ich freue mich schon darauf, wenn ich sehen darf, wie Onkelchen den Fall löst.“ „Meine erste Frage, wer von Ihnen war als letztes mit dem jungen Mann zusammen?“ „Ich.“ Kogoro sah alle drei Frauen an. „Wer war wann mit ihm zusammen?“ „Vom 02. bis zum 19.“, antwortete Akiza. „Was? Das kann nicht sein“, entgegnete Akiko. „Ich war mit ihm aber dem 05. Zusammen. Die Beziehung beendete er am 25. mit mir.“ „Moment Mal. Mit mir war er vom 01. zusammen und machte zwei Wochen später mit mir Schluss, weil ich zu sehr klammerte“, warf Mizuki ein. „Es kann gar nicht sein, dass ihr auch was mit ihm hattet.“ „Ach nein?“, wollte Akiko wissen. „Mit mir machte er auch wegen dem Klammern Schluss.“ „Und wie war das bei Ihnen?“, fragte Mori nach. „Gleicher Grund“, nickte die dritte Frau. „Wie überraschend“, murmelte Kogoro. „Entschuldigung, es hat ein wenig länger gedauert“, sprach Amuro, als er in den Raum kam. „Hab ich bereits viel verpasst?“ „Ihr Mentor fing mit der Befragung an. Und wir wissen, dass alle drei im gleichen Zeitraum mit meinem Sohn zusammen waren“, seufzte Akeno leise. Wieso hatte er nicht bemerkt, wie sehr ihm sein Sohn entglitt und was er nun mit den Frauen machte. Vielleicht waren es sogar mehr wie drei und hier saßen nur die, denen er es zutraute. „Was für eine interessante Wendung“, gab er von sich. „Hast du schon eine Idee, Onkelchen?“, wollte Conan wissen. „Nein“, entgegnete der Gefragte und überlegte. „Raidon! Raidon, komm sofort hier her“, rief Akeno seinen Sohn. Erst nach mehreren Minuten, die verstrichen, kam er wieder in das Zimmer. „Was ist denn…?“ „Stimmt das? Du warst mit allen Frauen gleichzeitig zusammen?“ „Und wenn schon. Was ist da groß dabei?“, zuckte er mit den Schultern. „Wieso machst du so etwas?“ „Es hat mir Spaß gemacht und irgendwie waren damals alle drei ganz niedlich…bis sie mir mit ihrer ‚Lass uns fest zusammen sein‘-Nummer den Spaß nahmen. Da musste ich sie doch abschießen“, erzählte er. Akeno schüttelte den Kopf. „Willst du uns zum Gespött der Leute machen?“ „Dir geht es wieder einmal darum, was die Leute sagen. Ist doch egal, was die denken. Sollen Sie doch…“ „Nicht mit diesen Worten, Raidon. Vergiss nicht, ich habe dich erschaffen und nur wegen mir, hast du den ganzen Luxus.“ „Oh ja…du hast mich erschaffen. Du hast mich nur gezeugt und anschließend ins Ausland gebracht, damit ich dir ja nicht im Weg herum stehe. Du bist der Beste und der Größte. Ist es das, was du hören willst, Vater?“ „Raidon!“ „Dein Vater hat Recht, Raidon“, nun kam auch Hitomi zurück. „Er schickte dich nicht einfach so fort. Er wollte dir eine gute Ausbildung gewährleisten und die ist im Ausland nun eben besser.“ „Was weißt du denn schon“, knurrte er und ging zu der Weinflasche. Er nahm sie hoch und trank direkt ohne Glas aus dieser. „Ich weiß viel mehr, als du glaubst. Dein Vater hat es mir erzählt.“ „Pff…und wenn schon. Erzählst du ihm auch alles?“ „Raidon. Jetzt ist langsam mal Schluss.“ „Du siehst es einfach nicht, oder? Anstatt die Dinge selber mit mir oder den Frauen zu klären, ziehst du lieber weitere Personen mit in die Sache rein. Das ist wirklich traurig. Ich wünsche mir, ich werde nie ein Ebenbild von dir werden“, sprach er. Erneut nahm er einen Schluck aus der Weinflasche und trat an den Kamin. „Das ist doch nicht wahr“, regte sich Akiko auf. „Dein Vater tut alles für dich und du dankst es ihm nicht einmal. Stattdessen machst du alles, damit er sich Sorgen um dich machen muss.“ Conan schrie. Sein Schrei war der einzige, den man nun noch hörte. „Ran!“, rief ihr Kogoro zu. Sofort kniete sich das Mädchen zu dem Jungen und drückte ihn an sich. Sie versuchte den Schmerz zu betäuben. „Sch…sch…ist ja gut…ich bin bei dir“, wisperte sie leise und schloss ihre Augen. Kogoro war sofort zu dem Toten gelaufen und legte die Hand an die Schlagader am Hals. Er spürte keinen einzigen Schlag. „Verflucht…er ist tot...“ „Was?“, die Gäste sowie der Auftraggeber waren schockiert. „Aber wie…wer…?“, murmelte Akeno leise und sah seinen Sohn an. Hitomi legte die Hand auf ihren Mund, sie versuchte das Gefühl des Würgens zu verdrängen und wollte für ihren Mann da sein. „Keiner verlässt das Zimmer“, entgegnete Kogoro anschließend. „Es war definitiv Mord“, dann wandte er sich an seinen Schüler. „Rufen Sie die Polizei.“ „Sofort“, nickte dieser und zog sein Handy heraus. Die Inspektoren Takagi und Sato betraten den Ort des Geschehens. Sie sahen sich um, worauf Takagi schon bald Conan entdeckte. Er lächelte. „Hey, hallo, Conan“, rief er dem Jungen zu. Dieser hielt sich noch immer an Ran fest und schluchzte. „Hö?“ Takagi sah zu Miwako, die auch nur mit der Schulter zuckte. „Schauen wir uns den Fall an“, meinte sie und ging zu Mori. Ran sah zu Conan, sie hielt ihn immer noch fest in den Armen und sah zu Inspektor Takagi. „Tut mir leid, der Fall nimmt ihn zu sehr mit“, sprach sie leise. Miwako ging derweil zu dem Opfer. Sie kniete sich hin, fühlte noch einmal den Puls und sah sich die Weinflasche an. „Diese geben Sie sofort zur Untersuchung“, wies sie einen Polizisten an. Sie blickte zu Kogoro. Jetzt war es das erste Mal, wo sie richtig mit dem Meisterdetektiv zusammen arbeiten durfte. Und sie war schon gespannt, wie er den Fall lösen wollte. „Herr Mori? Könnten Sie uns bitte über die wichtigsten Details aufklären?“ „Natürlich“, nickte Kogoro. „Wir wurden von Herrn Akeno Hachirou eingeladen, da sein Sohn, das Opfer Raidon Hachirou seit einiger Zeit unerklärliche Post bekam. Am Anfang war es eine schwarze Rose, danach eine Rattenfalle, Sand und eine Stecknadel“, erzählte er. „Als Täter dafür kamen drei Frauen in Frage, Akiko Chinatsu, Mizuki Taiki und Akiza Goru. Es stellte sich heraus, dass alle drei Frauen zum fast gleichen Zeitpunkt mit dem Opfer zusammen waren. Ebenso hatten alle drei Frauen ein Motiv für den Mord“, fügte er an. „Das Opfer riecht aus dem Mund nach Bittermandeln, wenn Sie mich fragen, wurde er mit Zyankali getötet.“ „Verstehe“, murmelte Miwako. „Und wer ist dieser junge Mann?“ „Das ist mein Schüler, Touru Amuro.“ „In Ordnung“, nickte Miwako und wandte sich an Takagi. „Hast du alles aufgeschrieben?“ Der Angesprochene nickte. „Was ist mit Conan los?“, wollte er dann neugierig wissen. „Conan hat sich vom Unfall im Tropical Land noch nicht erholt“, entgegnete Ran. „Er hat Amnesie“, fügte sie dann leise an. „Oh!“, stieß Takagi aus. „Der Arme“, murmelte Miwako. Aber sie hatten keine Zeit gehabt, um sich nun darüber Gedanken zu machen. „Herr Mori, wissen Sie schon, wer der Täter war?“ Er schüttelte den Kopf. „Noch nicht, aber ich denke, es wird nicht lange dauern, bis wir den Täter haben. Momentan kommen nur die drei Frauen in Betracht und ich bin mir sicher, dass wir bei einer von ihnen, einen Hinweis finden werden“, sprach er. „Sind Sie sich sicher? Könnten nicht auch andere Personen dafür in Frage kommen?“, fragte sie nach. „Wenn Sie die Stiefmutter oder den Vater meinen…das glaube ich weniger. Trotz der vielen Streitigkeiten, würde keiner von ihnen den Sohn umbringen wollen. Unserem Auftraggeber ging es schließlich um den Schutz“, warf Mori ein. Kogoro wandte sich an die drei Frauen. „Möchten Sie nicht den Mord zugeben? Ich weiß, dass es eine von Ihnen war.“ „Ich war es aber nicht.“ „Ich doch auch nicht.“ „Schauen Sie mich nicht an. Ich hab mit dem Mord nichts zu tun.“ „Haben Sie sich nicht stärker wegen dem Opfer und seinem Verhältnis zu seinem Vater aufgeregt?“, wollte der Detektiv von Akiko wissen. „Ja und? Das muss doch nicht heißen, dass ich ihn umbringen wollte“, warf sie ein. „Sie haben doch selber gesehen, wie er sich seinem Vater gegenüber verhalten hat. So war er schon immer“, knurrte sie. „Schon immer? Kennen Sie ihn etwa schon seit längerem?“ Akiko seufzte auf. „Wir waren schon zweimal zusammen, bevor er mich auch ein drittes Mal abservierte.“ „Und trotzdem bist du noch ein drittes Mal auf ihn reingefallen“, lachte Akiza. „Na und? Das geht dich doch nichts an. Dann hab ich ihm eben die verschiedenen Gegenstände geschickt. Er sollte eben sehen, dass er mich nicht so einfach abservieren kann.“ „Dann geben Sie also zu, dass Sie das mit der Post waren!“ „Verflucht“, murmelte Akiko und legte sich die Hände auf den Mund. Jetzt war es aber draußen. Die junge Frau seufzte ein weiteres Mal. „Ja, ich war es. Er hat es verdient. Wissen Sie eigentlich, wie es ist, wenn er Sie abserviert und einige Wochen später noch einmal ihre Nummer anruft und sich treffen will? Ich dachte, er hätte sich bemerkt, wie wichtig ich ihm bin, doch als wir uns gegenüber standen, wusste er nicht einmal mehr, wer ich bin. Das war so demütigend. Und dann wollte ich es sein, die mit ihm Schluss macht, aber dieser Mistkerl kam mir zuvor.“ „Und deswegen kamen Sie auch heute hier her und vergifteten seinen Wein“, entgegnete Kogoro. Er strich sich durch sein Haar. „Sie können es ruhig zugeben, ich habe Sie bereits durchschaut.“ „Ich war es aber nicht“, sprach Akiko. „Inspektor Takagi? Verhaften Sie die Frau, Sie ist eindeutig schuldig.“ „Nein. Ich war es nicht“, entgegnete diese erneut. „Ich hatte überhaupt keine Möglichkeit.“ „Wie meinen Sie das?“, wollte Kogoro wissen. „Ich habe den Wein nicht angerührt“, sprach sie. „Das bedeutet nicht, dass Sie die Flasche nicht schon vorher präparieren konnten.“ „Das stimmt nicht“, meinte Akiko. „Als ich hier ankam, stand die Weinflasche bereits auf dem Tisch.“ „Entschuldigen Sie, wenn ich mich einmische, Herr Mori“, fing Amuro an. „Hmm?“ „Ich glaube nicht, dass sie es war.“ „Wie kommen Sie darauf?“ „Ich denke die Indizieren sprechen dagegen. Die Weinflasche stand schon auf dem Tisch, als sie hier ankam. Das sollten wir nicht vergessen“, erzählte er. „Das bedeutet nicht, dass es keine Möglichkeit gab um die Flasche nicht doch auszutauschen“, wandte Mori an. „Herr Hachirou, Sie haben doch sicherlich die ganzen Frauen hier rein gelassen. Hatte eine von diesen irgendwas mit dabei?“ Der Auftraggeber schüttelte den Kopf. „Sie trugen nichts bei sich. Anschließend bat ich sie um die Jacken und brachte diese in das Zimmer nebenan.“ „Während Sie hier waren, ging eine der Frauen zu den Jacken?“, fragte Amuro nach. Erneut schüttelte der Auftraggeber den Kopf. „Sie saßen die ganze Zeit über im Wohnzimmer.“ „Und wie sah das aus, als Sie uns die Tür öffneten?“ Akeno blickte zu seiner zweiten Frau. „Keiner stand auf“, meinte Hitomi. „In Ordnung“, nickte Amuro. „Dann schlage ich vor, dass sich die Polizei die Jacken einmal ansieht.“ „Mach das, Takagi“, stimmte Miwako zu. Kogoro blickte zu Amuro. „Sie können mir doch nicht so einfach in den Rücken fallen“, warf der Detektiv ein. Er versuchte so leise wie möglich zu sprechen. „Es tut mir leid, ich glaube einfach nur nicht, dass es so einfach ist“, sprach der junge Mann. „Deswegen möchte ich alle anderen Tatverdächtigen ausschließen.“ „Sie wissen was Sie tun?“, wollte Mori wissen. Amuro nickte. Kogoro fühlte sich in die Ecke gedrängt. Es fing an wie immer. Er erzählte, wer der Täter war und nannte das Motiv. Danach erinnerte er sich nicht mehr an den Fall. Er hatte einen narkoleptischen Anfall und erzählte währenddessen, wer der wahre Täter war. Jedes Mal ging es nach demselben Prinzip, doch heute fehlte etwas. Er nannte einen Täter und dann ging seine wahre Arbeit los. Nur heute passierte es nicht. Stattdessen fing Amuro mit seinen eigenen Schlussfolgerungen an. Takagi kam zurück. „In den Jacken befand sich nichts, was auf ein Behältnis für das Gift zählen könnte“, sprach er. Miwako nickte. „Gut“, murmelte sie und sah zu Kogoro. „Möchten Sie nun weiter den Fall aufklären?“, wollte sie wissen. „Natürlich. Nur diesmal wird sich mein Schüler darum kümmern. Ich bin mir sicher, dass er den Fall nach meinen Hinweisen lösen kann.“ „Aber Paps“, murmelte Ran. „Ist schon gut, Ran. Als Mentor muss man auch wissen, wann man seinen Schülern etwas zutraut und wann nicht. Und ich bin mir sicher, dass er, genauso wie ich, bereits weiß, wer der wahre Täter ist“, entgegnete der Detektiv. In Wahrheit wusste er nichts. Aber genau das, konnte er nicht sagen. Kogoro sah zu Amuro. „Machen Sie ruhig weiter.“ „In Ordnung. Vielen Dank für Ihr Vertrauen“, nickte Amuro. „Wenn Sie nun die jungen Damen noch einmal abtasten würden, erkennen Sie bestimmt, dass diese nichts bei sich haben, um das Gift zu lagern.“ Amuro wandte sich an den Auftraggeber. „Sagen Sie uns bitte, warum Ihr Sohn zur Mittagszeit bereits so viel Wein trank. Man müsste doch meinen, dass es viel zu früh dafür ist.“ „Falls Sie darauf hinaus wollen, dass mein Sohn ein Alkoholproblem hat, dann muss ich Ihnen da widersprechen“, entgegnete Akeno. „Raidon trinkt hin und wieder ganz wenig. So viel wie heute trinkt er nur dann, wenn er sich wieder einmal mit seinem Vater stritt“, fügte Hitomi an. „Ich verstehe. Da die Weinflasche aus diesem Haus stammt, können wir mit guter Wahrscheinlichkeit sagen, dass es dafür nur zwei Personen gibt, denen es möglich wäre, das Gift darin zu verteilen.“ „Wollen Sie jetzt sagen, dass meine Frau oder ich für seinen Tod verantwortlich sein sollen? Was nehmen Sie sich da heraus“, zischte Akeno. „Entschuldigen Sie, so wollte ich das nicht ausdrücken. Aber es ist nun einmal eine Tatsache. Die Weinflasche stammt aus ihrem Haus, die Gäste hatten keine Möglichkeit sie zu vergiften. Sie oder Ihre Frau schon“, sprach Amuro. Akeno verschränkte die Arme. „Wenn Sie nun darauf hinaus wollen, dass ich es war, nur weil wir uns wieder so heftig gestritten haben, dann irren Sie sich. Herr Mori, nun sagen Sie auch mal was!“ „Ich möchte zu der Sache nichts sagen. Lassen Sie meinen Schüler ruhig aussprechen“, sprach Kogoro. Akeno knurrte. „Ich verdächtige Sie nicht für den Mord“, sprach Amuro. „Sie sind unschuldig. Ihre Frau hingegen…“ „Moment…jetzt ist es meine Frau?“, wollte der Auftraggeber wissen. „Wie können Sie das wagen? Hitomi, jetzt sag doch auch mal etwas.“ Die Frau blickte zu ihrem Mann. „Ich bin unschuldig.“ „Sind Sie sich sicher? Sie wussten doch, dass Ihr Stiefsohn gerne trinkt, wenn er sich mit seinem Vater streitet. Ebenso wussten Sie, dass ein Streit sicher bald folgen würde, spätestens dann, wenn er heraus käme, dass er mit allen drei Frauen gleichzeitig eine Beziehung anfing“, erklärte Amuro. „Na und? Daraus können Sie nicht schließen, dass es meine Frau war“, warf er ein. „Nein, damit nicht. Aber ich habe eine andere Kleinigkeit bemerkt“, entgegnete der Detektiv. „Ihr Sohn hatte nicht nur mit Ihnen Streit. Wie Sie wahrscheinlich schon länger bemerkten, war er auch nicht gut auf Ihre Frau zu sprechen.“ „Das ist doch normal. Er konnte Hitomi noch nie so richtig leiden. Und wenn schon“, zuckte er mit den Schultern. „Das mag sein. Sobald wir rein kamen, war der kleine Streit ja in Gange. Und obwohl Ihr Sohn Ihre Frau ziemlich nieder machte, lag ihre Hand die ganze Zeit über auf seiner. Als sie dann schließlich beide aus dem Zimmer gingen, bin ich Ihnen gefolgt“, erzählte er. „Sie haben was?“, kam es nun von Hitomi. „Ich habe Sie in der Küche belauscht. Sie sagten zu ihrem Sohn, dass er Stillschweigen bewahren sollte, während er Sie nur auslachte und meinte, dass er Sie nun in der Hand hätte…“, erklärte er. „Raidon! Du musst damit aufhören.“ „Und wenn ich nicht will? Was willst du dann machen?“, wollte er von ihr wissen. „Glaubst du wirklich, dass ich mir von dir sagen lasse, was ich zu tun und zu lassen habe?“ „Du weißt, was für mich auf dem Spiel steht. Lass es sein“, entgegnete Hitomi. „Jaja…du bist mal wieder das Opfer. Arme kleine Hitomi“, meinte er. „Was willst du von mir? Kümmer dich lieber um meinen Vater.“ „Du weißt genau, was ich von dir will. Sei ruhig und erzählt keinem, was da zwischen uns passiert ist. Haben wir uns verstanden? Es war nur eine einmalige Sache“, gab sie von sich. „Pff…jetzt machst du dir Sorgen darüber, vorher war es dir doch auch egal.“ Raidon ging auf die Tür zu, ehe er sich umdrehte. „Mal sehn, wie lange ich dein kleines Geheimnis noch für mich behalten kann.“ „Hitomi? Um welches Geheimnis geht es?“, wollte Akeno wissen. „Natürlich hatten Sie vorher das Gift in die Weinflasche getan, da Sie wussten, wie er zum Trinken stand“, entgegnete Amuro mit einem leichten Grinsen auf den Lippen. „Und nach Ihrem Gespräch mit Ihrem Stiefsohn beschlossen Sie, dass Sie die Weinflasche nicht verschwinden lassen. Sie hatten Angst, dass er ihr Geheimnis ausplaudern würde. Hab ich Recht?“ „Ich will jetzt mit meinem Anwalt sprechen…“, murmelte Hitomi. „Hitomi…sag mir nicht, dass er Recht hat“, entgegnete Akeno. „Und woher hast du das Gift?“ „Ich bin mir sicher, dass Ihre Frau einen guten Freund hat, der ihr etwas mitgebracht hat. Wenn Sie mich fragen, sie versteckt es an Ihrem Körper. Es hier im Haus zu verstecken, wäre viel zu offensichtlich. So hätte man Sie sehr schnell als Täterin entlarvt“, fügte Amuro an. „Und? Ich war es. Und ich bereue es nicht. Ich gab ihm noch eine Chance, die er nicht genutzt hat. Ich konnte ja nicht wissen, dass mein Mann einen Detektiv mitbringt“, murrte Hitomi. „Aber wieso? Hitomi wieso?“, wollte der Auftraggeber wissen. „Ich glaube, Ihre Frau hatte eine Affäre mit Ihrem Sohn.“ „Was? Nein…das kann ich nicht sein“, schüttelte Akeno den Kopf und blickte zu seiner Frau. „Hitomi, sag ihnen, dass das nicht wahr ist.“ „Das…das kann ich nicht…“, murmelte sie leise. „Du hast was?“ „Es war nur einmal. Ich hab…ich hab das eigentlich nicht gewollt. Raidon hat…er hat mich einfach so verführt und sich dann am Ende darüber kaputt gelacht“, sprach sie. „Du musst mir glauben, ich wollte das nicht.“ Akeno schüttelte den Kopf. „Nein…du hast ihn deswegen umgebracht. Anstatt mit mir zu reden, bringst du meinen Sohn um. Verdammt nochmal…ich will dich nicht mehr sehen.“ „Ich hab das alles doch nicht gewollt“, entgegnete Hitomi. „Ich musste es tun und es wäre auch alles gut gegangen, wenn du nicht diesen Detektiv angeschleppt hättest.“ „Das reicht jetzt!“ Miwako blickte zu Takagi. „Verhafte sie.“ Der Angesprochene nickte und zog Handschellen heraus. „Sie sind verhaftet. Sie haben das Recht zu Schweigen und einen Anwalt anzurufen“, sprach er. „Ich wollte das nicht…ich wollte das wirklich nicht…“, wisperte die junge Frau. „Dafür ist es jetzt zu spät“, entgegnete Amuro. ________________ Damit sind wir nun auch beim Ende des Kapitels. Ich weiß, der Fall war nicht gerade spannend, aber darum ging es mir nicht. Es hat Spaß gemacht, Amuro den Fall lösen zu lassen, während sich Conan einfach nur an Ran festhielt und panisch wurde. Oder hättet ihr gedacht, dass ich ihn gleich zum kleinen Überflieger machen werde? Also ich kann euch eines sagen, Conan wird noch eine ganze Weile ohne Erinnerungen herum laufen. 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