Mafia von Kurokotzi (Der Unterschied zwischen Nord- & Süditalien) ================================================================================ Kapitel 5: Abends - Folter -------------------------- Italien hatte Angst. Große Angst. Er hatte es zwar geschafft seine Freunde zu beschützen, doch wenn er alles richtig verstanden hatte, dann planten seine Entführer ihn dazu zu benutzen seinen Bruder zu Schaden. Er wollte sich gar nicht vorstellen was diese Menschen alles mit seinen geliebten Fratello anstellen würden, wenn sie ihn in die Finger bekamen. Romano war schlau, er ließ sich nicht erwischen, doch wenn es um seinen kleinen Bruder ging wusste Veneziano das er sehr wohl in der Lage war Fehler zu machen. Fehler die sein Leben gefährdenden würden. Nervös kaute der kleine Italiener an seinen Fingernägeln rum. Seine Entführer hatten sich nicht die Mühe gemacht ihn zu fesseln, wieso auch? Beide Parteien wussten sehr genau dass er, seit er im Auto saß, keine Chance hatte zu fliehen. >Ach Fratello<, Italien lächelte bitter, >Hoffentlich erfährst du nie was hier gerade passiert. Es würde dir nur Schaden< Und was wenn er wirklich nicht davon erfuhr? Was würde dann mit ihm geschehen? Wahrscheinlich würden Japan und Deutschland versuchen ihn zu befreien. Italien verfluchte sich selbst dafür dass er Japan gebeten hatte ihn zu retten. Warum um alles in der Welt hatte er das nur getan?! Seine Freunde waren doch genauso sehr in Gefahr wenn sie sich mit seinen Entführern anlegten! Er seufzte schwer. Das war jetzt auch nicht mehr zu ändern, außerdem hätten die beiden, so wie er seine Freunde kannte, wahrscheinlich auch ohne seine Aufforderung versuchen ihn zu retten. Dennoch machte er sich große Sorgen um seine Freunde und seinen großen Bruder. In was für einer misslichen Lage er sich selbst befand blendete er dabei erst Mal aus. Als sie vor einem abseitsgelegenen, großen Haus hielten hatte Veneziano seine Finger blutig gebissen. Deutschland glaubte nicht an übernatürliche Dinge. Das hatte er noch nie getan und würde er auch niemals tun. Doch als plötzlich das Foto von Italien und ihm von der Wand fiel und klirrend zerbrach überkam ihn auf einmal die schreckliche Vorahnung, dass er seinen geliebten Italiener nie wieder so unbeschwert lachen sehen würde, wie auf diesem Foto. „Tut mir Leid.“, entschuldigte sich Preußen, als er den Entsetzen Blick seines Bruders sah, „Ich bin wohl aus Versehen hingekommen und hab es runtergeschmissen.“ Vorsichtig, um sich nicht an den Scherben zu schneiden, hob er das Foto auf und überreichte es den jüngeren. Langsam, fast schon andächtig strich dieser über die Stelle an der Italien in die Kamera lachte. Er hatte es sich auf den Schoß des Deutschen gemütlich gemacht und grinste fröhlich in die Kamera, während Deutschland, wie eigentlich immer, einen eher genervten Eindruck machte. Ein schluchzen durchfuhr den Deutschen, ganz leise und ganz kurz. Seit dessen Kindheit hatte Preußen seinen kleinen Bruder erst zwei Mal weinen sehen. Das erste Mal war kurz vor dem Ende des 2. Weltkriegs, als Deutschland regestierte was mit seinem Land geschehen war. Das zweite Mal nach dem Mauerfall bei ihrer Wiedervereinigung. Zu sehen wie sehr die Entführung seines besten Freundes ihm zu schaffen machte, brach Preußen das Herz. Auch er litt sehr darunter den quirligen kleinen Italiener nicht in Sicherheit zu wissen, schließlich gehörte dieser schon lange für Preußen zur Familie, doch das sein kleiner Bruder so heftig darauf reagierte… Preußen beschloss etwas zu tun und stand auf. „Leute, wir müssen etwas unternehmen.“ „Und was, du Schlaumeier?!“, fragte Österreich skeptisch, „Wir haben keine Ahnung wer Italien entführt haben oder wo er sich derzeit befinden könnte!“ „Irgendeinen Anhaltspunkt muss es doch geben!“, wiedersprach Preußen und wandte sich dann Spanien zu, „Hast du noch Mal versucht Romano zu erreichen?“ „Was denkst du denn?! Ich versuch es schon die ganze Zeit, aber er geht einfach nicht an sein Handy!“ Plötzlich ertönte ein Italienisches Lied und Ungarn kam herein, mit Romanos Handy in der Hand. Spanien stöhnte genervt auf. „Die schlechte Nachricht ist, ich weiß warum du Romano nicht erreichst.“, sagte die Ungarin und gesellte sich zu ihren Freunden, „Die gute Nachricht ist, ich glaube ich hab grad eine SMS von Italiens Entführer bekommen.“ „Eine SMS von Italiens Entführer?!“, Deutschland sprang auf und stieß dabei seinen Stuhl um. Ungarn nickte zögerlich. „Er hat ein Video an Romanos Handy geschickt.“, antwortete sie, „Aber ich weiß nicht wirklich ob wir sie öffnen sollten…“ "Was?! Natürlich sollten wir sie öffnen! Vielleicht finden wir so heraus wo Italien ist! Wir müssen-“ „Beruhig dich West.“, wies Preußen seinen kleinen Bruder an, „Warum sollten wir sie nicht öffnen, Ungarn?“ Preußen hatte seine Jugendfreundin schon seit Jahrhunderten nicht mehr Ungarn genannt, doch sie in solch einer Situation mit „Lizzy“ anzusprechen kam ihn irgendwie unangebracht vor. „Ich…“, Ungarn stockte, „Ich glaube sie… Ich hab Angst das… Sie seufzte. „Ich glaube sie zeigen uns das sie Italien…“ „Schon gut.“, unterbrach Österreich seine Ex-Frau sanft, „Wir verstehen schon. Du musst dir das nicht ansehen wenn du nicht willst.“ „Schon gut.“, Ungarn lächelte schwach, „Ich bin schließlich kein Weichei.“ Preußen nahm ihr das Handy aus der Hand. Japan und Deutschland rückten mit ihren Stühlen näher, während Spanien, Frankreich, Österreich und Ungarn ihn über die Schulter sahen. Preußen drückte auf Play und schon sahen sie Italien, wie er mit an den Rücken gefesselten Händen und einen Tuch über den Augen, das ihn die Sicht nahm, bitter in die Kamera lächelte. „Hallo Lovino.“, grüßte einen Mann mittleren Alters in die Kamera. Sein Italienisch war mit starkem Akzent, weshalb er nur schwer zu verstehen war. „Dein süßer kleiner Bruder will uns leider nichts verraten, deshalb haben wir uns gedacht wir rufen dich mal an und zeigen dir wie man jemanden zum Reden bringt.“ Er wandte sich Italien zu und packte ihn unsanft an den Haaren. Preußen spürte wie Deutschland neben ihn scharf die Luft einzog. „Ich frage dich noch einmal: Wo ist dein Bruder?“ Italien schwieg. „Wo ist das Geld?“ Italien schwieg. „Hey Kleiner bist du taub oder stumm, oder was?! Antworte gefälligst wenn man mit dir spricht!“ „Ich weiß es nicht.“, antwortete Italien, „Ich weiß gar nichts. Und selbst wenn ich etwas wüsste, ich würde meinen Fratello nicht verraten. Niemals.“ „Wie du meinst.“, sagte der Mann, „Du wirst schon noch reden.“ Mit diesen Worten zog er ihn zu einer gefüllten Badewanne. Zwei Männer packten Italien an Händen und Füßen und warfen ihn rein. Dann schoben sie ein Brett darüber und setzten sich darauf. Der Mann, offensichtlich der Anführer der Aktion, wandte sich wieder der Kamera zu. „Wie bricht man am besten die Psyche eines Menschen?“, fragte er grinsend, „Indem seine größten Ängste wahr machen lässt. Und was ist die größte Angst der Menschheit? Natürlich die Angst des Erstickens. Also wirfst du eine Person in eine gefüllte Badewanne und schiebst ein Brett darüber, so dass sie nicht mehr rauskam. Natürlich willst du nicht dass sie sich verletzt, also fesselst du sie. Das ganze rundest du damit ab das du ihr die Augen verbindest, denn wenn man nichts sieht ist die Angst noch viel, viel größer.“ Er ging zurück zur Badewanne, wo die Männer das Brett wegschoben. Er zog Italien an den Haaren aus den Wasser hoch, so das er einmal kurz Luft schnappen konnte, dann warf er ihn auch schon wieder rein. „Und dann lässt du ihn dort erst mal eine Minute drinnen.“, erklärte er weiter, „Danach holst du ihn kurz raus luftschnappen, wir wollen ja nicht das er erstickt, und wirfst ihn gleich wieder rein. Das wiederholst du dann zwei, bis drei Mal. Bis dahin hat das Wasser sicherlich schon eine nicht besonders appetitliche Farbe angenommen, da mit der Angst auch alle möglichen Arten von Körperflüssigkeit austreten. Nachdem das ganze oft genug wiederholt wurde...“ Er hielt wieder inne um Italien einmal kurz rauszuholen um ihn gleich darauf wieder rein zuschubsen. „...ist der Mensch nur noch ein seelisches Frack.“ Ungarn würgte und lief weg. Österreich folgte ihr mit der kurzen Entschuldigung, er müsse sie beruhigen. Auch Spanien wandte den Blick ab und verschwand nach draußen. Nur Frankreich, Japan, Preußen und Deutschland blieben und konnten den Blick nicht von dem grauenvollen Video wenden. Nachdem Italien insgesamt fünf Minuten in der Badewanne verbracht hatte, fragte ihn der Anführer: „Wo ist dein Bruder?“ „Ich weiß es nicht!“, rief der jüngere verzweifelt und schon landete er wieder im Wasser. 6 Minuten. „Wo ist dein Bruder?“ „Ich weiß es nicht!“ Sieben Minuten. „Wo ist dein Bruder?“ Italien fing an zu weinen. „Ich weiß es wirklich nicht!“ Acht Minuten. „Wo ist dein Bruder?“ Italien übergab sich über seine Klamotten. Neun Minuten. „Wo ist dein Bruder?“ Italien schluchzte. „Fratello…“, weinte er, „Bitte Fratello… Hilf mir…“ Zehn Minuten. „Wo ist dein Bruder?“ Keine Antwort, nur Rotz und Wasser. Elf Minuten. Zwölf Minuten. Dreizehnminuten. „Wo ist dein Bruder?“ „Bitte…“, flüsterte Italien, seine Augen waren rot, aber er weinte nicht mehr, „Bitte bringt mich doch einfach um…“ Er war gebrochen. Die Männer lachten und traten nach ihm, zogen ihn an den Haaren zurück zu der Wanne und… Frankreich nahm Preußen das Handy aus der Hand und warf es an die Wand. Sofort stürzte Japan nach vorne und brachte es in Sicherheit, ehe Frankreich auch noch drauf treten konnte. „Beruhige dich.“, sagte er so ruhig und gefasst wie nur möglich, doch seine Stimme zitterte, „Vielleicht gibt es in dem Video einen Hinweis wo Italien sein könnte.“ „Es tut mir leid.“, Frankreich verschwand ebenfalls draußen. Japan seufzte schwer und nahm das Handy an sich. „Ich schau mir das noch mal an.“, sagte er und zwang sich zu einen bitteren Lächeln, „Vielleicht enthält es ja wirklich einen Hinweis auf Italiens Aufenthaltsort.“ „Du willst dir dieses Video echt noch einmal anschauen?“, fragte Preußen entsetzt. Japan zog die Mundwinkel hoch zu einem Lächeln, doch es entglitt ihn wieder. „Irgendjemand muss es sich ja ansehen und ich glaube kaum dass jemand anderes von uns dazu in der Lage ist. Kümmere du dich lieber um deinen kleinen Bruder, oder Ungarn.“ „Danke.“ Japan verbeugte sich leicht und verschwand dann aus dem Raum. Besorgt beugte Preußen sich zu seinen kleinen Bruder runter der immer noch auf seinen Stuhl saß und auf die Stelle starrte an der zuvor das Video lief. Sanft schlang er die Arme um seinen kleinen Bruder und drückte ihn fest an sich. „West.“, sagte er leise und sein kleiner Bruder drehte sich zu ihm um und verbarg sein Gesicht an seiner Brust. Er schluchzte leise. Sanft strich Preußen den jüngeren übers Haar und verfluchte wieder einmal die Tatsache das sein kleiner Bruder ihm über den Kopf gewachsen war. Früher hatte er ihn immer hochheben und auf seinen Schoß setzen können wenn Deutschland traurig gewesen war, jetzt ging das schon lange nicht mehr. „Keine Sorge Bruder.“, flüsterte er leise und strich den größeren beruhigend über den Rücken, „Wir retten Italien. Egal wie, ich verspreche dir das ich ihn sicher und wohlbehaltend wieder zu dir zurückbringe. Glaub mir, es wird alles wieder gut. Es wird-“ Preußen brach ab als er plötzlich etwas Nasses an seiner Brust spürte. Seit ihrer Wiedervereinigung vor mehr als 20 Jahren hatte Preußen seinen kleinen Bruder nur einmal weinen sehen. Und das geschah in diesen Augenblick. Deutschland schlang die Arme um seinen großen Bruder und heulte sich bei ihm aus, wie damals, als dieser noch größer als der jüngere war. Und Preußen tat das was er immer in solch einer Situation getan hatte. Er schwor sich alles dafür zutun das sein kleiner Bruder niemals wieder weinen musste – was in diesem Fall hieß das er sich mit der ganzen Italienischen Mafia anlegen würde, nur um Deutschland wieder lachen zu sehen, sei es auch noch so verkniffen oder klein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)