Der Geist der Weihnacht von Ran34 ================================================================================ Kapitel 2: Home sweet Home -------------------------- Ein breites Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus, als er seine Schwester und seine Mutter oben an den Treppen stehen sah. Der Brünette nahm seinen Koffer fest in die Hände und eilte die Treppen hinauf, bevor er ihn abstellte und erst seine Schwester, die mit offenen Armen auf ihn zukam, und dann seine Mutter fest in den Arm schloss. „Wie war deine Reise, Krümel?“, fragte seine Mutter ihn sanft und lächelte ihn liebevoll an. So hatte sie ihn früher immer genannt, als er noch klein war. Als er größer wurde, hatte sie es dann unterlassen, doch nun, da er nicht mehr zu Hause wohnte, fing sie es wieder an, aber er konnte einfach nichts dagegen sagen, weil er diese verbale Liebkosung genoss. „Ganz gut… aber hier hat es auch noch nicht geschneit, oder?“, fragte er seufzend nach und sah sich ein wenig um. Kevin hatte sich wirklich gewünscht, hier anzukommen und anstatt Regen Schnee vorzufinden… Naja, immerhin war sein Heimatbahnhof dieses Jahr ausnahmsweise auch mal geschmückt. Die Dekoration erhellte den Bahnhof in einem sanften Licht. „Nein, Brüderchen. Du bist einfach so ein Weihnachtsnarr! Aber keine Angst, wir sind hier recht dicht an der Küste, also wird es vielleicht noch schneien, in der Zeit, wo du hier bist.“, neckte seine große Schwester ihn. Nicht nur, dass sie älter als er war, nein, sie war auch noch gut einen Kopf größer. „Ich hoffe es, Angie.“, sagte er schmunzelnd, ehe er seinen Koffer wieder in die Hand nahm: „Na kommt, lasst uns nach Hause fahren.“, lachend folgten seine beiden Frauen ihm und leiteten ihn zum Auto. Die Heimfahrt verlief, wie immer sehr redselig, immerhin hatten sie sich eine ganze Weile nicht gesehen, was bei 400 km zwischen den Wohnorten wohl auch kein Wunder war. Doch noch immer schien es, als wäre keine Zeit vergangen, wenn er sich auf dem Rücksitz des Autos mit seiner Schwester kappelte. Schon als sie in ihre Straße einbogen, erblickte er ihr Haus, das von schönen Lichterketten geziert war. Als seine Mutter anhielt, stiegen seine Schwester und er aus. Angelic holte seinen Koffer aus dem Kofferraum und weigerte sich, ihn wieder rauszurücken, sobald sie ihn einmal in Händen hielt. Schmunzelnd schloss seine große Schwester die Zwischentür und schließlich ihre Haustür auf, woraufhin sie sogleich von dem weißen Terrier Felix begrüßt wurden: „Hey, mein Großer. Gut siehst du aus, Junge.“, Kevin liebte ihren Hund einfach abgöttisch und auch die Tatsache, dass sein Winterfell dieses Jahr noch länger und zotteliger aussah, störte ihn nicht. „Kevin… Felix versaut dir noch deinen schwarzen Mantel.“, seine Mutter lächelte, schüttelte aber leicht tadelnd den Kopf. „Das ist doch egal, wenn es schneit, sieht man die weißen Haare auf dem Mantel gar nicht mehr.“, er wusste, dass das nicht so ganz stimmte, aber das war egal. Dieses Tier würde nur einen Bruchteil seines Lebens an seiner Seite und Teil dieser Familie sein, was war da schon ein Mantel? „Na komm, wir gehen rein, Felix.“, der Hund gehorchte ihm aufs Wort… zumindest tat er das, wenn ihm der Sinn danach stand, doch im Moment schien sich der weiße Terrier viel zu sehr über die Heimkehr seines Herrchens zu freuen, als dass es ihm in den Sinn kam, Unfug zu machen. Ein breites Lächeln trat auf Kevins Lippen, nachdem er sich ausgezogen hatte und er das Wohnzimmer betrat. Ja, das hier war eindeutig das Weihnachtsfeeling, das er vermisst hatte, doch als er um die Ecke sah, war das Wohnzimmer, bis auf die viele Deko leer. „Wo ist Papa?“, fragte er seine Schwester und auch seine Mutter hörte die Frage, woraufhin sie seufzte: „Dein Vater ist auf einer Weihnachtsfeier.“ „Aber er wusste, dass ich heute komme?“ „Ja…“, meinte sie nochmals seufzend, bevor sie ihn liebevoll anlächelte: „Na komm, jetzt wärm dich ein wenig vorm Kamin auf. Möchtest du vielleicht etwas trinken?“ „Ja, ein Tee wäre gut.“, erwiderte Kevin nickend, bevor er sich auf die Couch setzte und sein Hund ihm gleich folgte, bevor sich dieser an ihn kuschelte. Schmunzelnd streichelte er dem Kleinen über den Kopf. Sein Hund schaffte es doch immer wieder, ihn aufzuheitern. Als seine Mutter mit seinem Tee wiederkam und sich zu ihnen setzte, fragte sie ihn: „Wie geht es dir? Was macht die Uni?“ „Ich bin mit meiner Wohnung ganz zufrieden und in der Uni läuft es auch ganz gut, aber grade in der Weihnachtszeit habe ich euch sehr vermisst.“ „Wir haben dich auch vermisst, Kevin, aber es freut mich, dass es dir so weit gut geht… und was sagt das Liebesleben?“, fragte sie dann schmunzelnd, woraufhin seine Schwester ebenfalls grinsen musste, er jedoch nur ein Seufzen übrig hatte: „Mama~ mein Liebesleben ist im Moment praktisch nicht existent, das habe ich dir doch aber schon erzählt.“ „Ich bin ja nicht ständig bei dir und das kann sich jeder Zeit ändern.“, sie zwinkerte ihrer Tochter zu, ohne, dass Kevin es mitbekam. „Manchmal seid ihr unmöglich, wisst ihr das? Wenn ich jemanden gefunden hätte, hätte ich es euch doch bestimmt schon erzählt… aber wie sieht es denn mit dir aus, Angie?“, fragte er schmunzelnd und boxte seiner älteren Schwester sanft gegen den Arm. „ICH habe, im Gegensatz zu dir, wieder jemanden gefunden.“, sagte sie und streckte ihre Zunge heraus, woraufhin Kevin sie ungläubig ansah: „Und DAS erzählst du mir nicht?!“ „Wieso, hab ich doch grade.“, sagte sie lachend, woraufhin sie von ihrem Bruder durch gekitzelt wurde. Ihre Mutter beobachtete dieses Spiel lächelnd. Sie fand es schön endlich wieder Leben im Haus zu haben. Zwar wohnte ihre Älteste bei ihnen in der Stadt, doch beide Kinder zu Hause zu haben, war dann doch etwas anderes: „Habt ihr zwei vielleicht Hunger?“, fragte sie in sanftem Tonfall und sah ihre beiden Sprösslinge an. „Also ich habe keinen Hunger, du Angie?“ „Nein, aber wenn du Hunger hast, dann würden wir dir Gesellschaft leisten, Mutti.“ „Nein, nein schon gut. Ich schätze, es ist einfach eine Angewohnheit geworden, weil euer Vater immer abends isst, wenn er von der Arbeit kommt.“, erklärte sie ihre Frage. „Ich denke, ich werde jetzt auch nach oben in mein Zimmer gehen und mich dann hinlegen. Ich hätte es nicht gedacht, aber die Fahrt hat mich dann doch ziemlich erschöpft.“, er fand das wirklich erstaunlich, denn er hatte ja eigentlich nur im Zug gesessen und aus dem Fenster gestarrt, mal abgesehen vom Umsteigen. Ganz anders, als wäre er nun mit dem Auto hergekommen. „Okay, ich helfe dir, deine Sachen hochzubringen.“, die Brünette sprang auf und ging schnurstracks auf seinen Koffer zu. Er stand ebenfalls auf und küsste seine Mutter nochmal auf die Wange, bevor er seiner Schwester ins obere Geschoss folgte und mal wieder innerlich seufzend feststellte, dass sie ein ganzes Stück größer, als er selbst war, aber da konnte man nichts machen. Sie selbst hatte auch immer wieder mit ihm tauschen wollen, weil sie ihrer Meinung nach zu groß war. Oben in seinem Zimmer, angekommen, musste er schmunzeln. Selbst sein eigenes Zimmer hatte seine Mutter ein wenig geschmückt. „Sie kann`s nicht sein lassen, oder?“, fragte er seine Schwester schmunzelnd. „Nein, bei mir sieht`s genauso aus, aber das macht das ganze doch nur noch gemütlicher, findest du nicht?“ „Doch… meine Wohnung ist dagegen total kahl.“, seufzte er. „Wenn`s dich beruhigt, meine auch.“, sie lachte laut und boxte ihm zärtlich gegen den Arm, womit sie den Gefallen von vorhin erwiderte. „Dann ruh dich schön aus, Brüderchen. Ich geh nochmal runter zu Mama und leiste ihr ein wenig Gesellschaft.“ „Ja, mach das.“, sagte Kevin nickend, bevor er sich auf sein Bett setzte: >Endlich wieder zu Hause. Auch wenn ich Papa gern nochmal gesehen hätte… es wird ihn wohl nichts und niemand je von seinem Hobby abhalten. Man hat ja doch immer wieder einen kleinen Funken Hoffnung…<, seufzend stand er auf und zog sich um, bevor er sich in das angenehm warme Bett kuschelte und zu seinem Fenster sah, an dem silberne Sterne klebten und in dem ein leuchtender Stern aus geschlungener Weide hing. Das Fenster noch ein wenig beobachtend, schlief er schließlich ein. -------------------------------------------------------------------------------------- So, hier das zweite Kapitel^^ Im Moment sieht es so aus, dass ich euch vielleicht sogar noch am 1. und 2. Weihnachtstag beglücken kann und hoffe, dass ihr Kevin so lange durch sein diesjähriges Weihnachten begleiten möchtet. lg~ -------------------------------------------------------------------------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)