Resident Evil 4 von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Erinnerungen ----------------------- „Was für ein Appetit!“ dachte ich, während ich auf den kleinen, fast kahlen Kopf an meiner Brust herab blickte. Eigentlich dachte ich das immer, wenn ich meine Süße stillte. Was aber auch nicht verwunderlich war, denn die Kleine hatte wirklich einen ungeheuren Appetit. Mit Stillen allein kam ich diesem Mega-Appetit auch gar nicht nach und so musste die Flasche herhalten. Zumindest alle zwei bis dreimal, wenn sie hungrig war. Liebevoll strich ich über die Wange meiner kleinen Jessica. Fast verschlafen öffnete sie die Augen und blinzelte zu mir hoch. Der Anblick dieser eisblauen Augen ließen mich jedesmal aufs Neue erschaudern. Denn auch jetzt meinte ich wieder in die Augen ihres Vaters zu sehen. Langsam, mit den Tränen kämpfend blickte ich zu der Wii-Konsole hinüber, die neben dem Fernseher stand. Und zu dem Poster, dass über meinem Fernseher hing. Knapp ein Jahr war es nun her und es kam mir vor, als sei es erst gestern gewesen. Vor knapp einem Jahr hatte sich meine Wii-Konsole in ein „Tor zwischen den Dimensionen“ erwiesen. Und mich in eine Horrorwelt katapultiert, voller Zombies und Monster. Aber auch zu dem Vater meiner Tochter. Eigentlich hatte ich damals nur ein neues Spiel ausprobieren wollen, dass ich mir kurz zuvor angeschafft hatte. Und was war passiert? Ich fand mich selbst darin wieder! Inmitten von Zombies, Monstern, Super-Viren und Wahnsinnigen. Aber ich hatte auch ganz besondere Charaktere kennen gelernt. Zumindest einen. Ich blickte zu dem blonden Hünen auf dem Poster. Ich hatte Jack niemals vergessen. Wie denn auch? Den kleinen Wonneknubbel in meinem Arm verdankte ich schließlich diesem skurrilen Trip und der einen Nacht im Dschungel-Camp. Aber mehr war mir von ihm auch nicht geblieben. Keine richtigen Fotos, keine sonstigen „Souvenirs“. Genauso verrückt, wie ich diese Reise angetreten hatte, genauso verrückt trat ich auch den Rückweg an. Ein Querschläger beendete diesen Trip, lies mich in Jacks Armen sterben und in meine Wirklichkeit zurück kommen. Seit dem Tag hatte ich mich oft gefragt, was gewesen wäre, ich wäre drüben geblieben, auf der anderen Seite. Was wäre passiert? Wären wir zusammen geblieben? Wäre Jessica drüben geboren worden? Mit einem leisen Protestlaut forderte eben jene in diesem Moment wieder meine Aufmerksamkeit und riss mich aus meinen dunklen Gedanken. „Pssst, Süße!“ flüsterte ich und begann leise ein Lied zu summen, während ich ihr über das noch immer sehr spärliche, hellblonde Haar strich. In einer Sache war ich mir mehr als sicher! Jessica würde einmal Jacks weibliche Ausführung werden. Sie war jetzt schon ungewöhnlich groß und schwer, hatte die Augen ihres Vaters und seine Haare. Und diese eigentümliche ruhige Art, die Jack an sich gehabt hatte, hatte sie bereits auch. Jessica hatte nie außergewöhnlich viel geweint, oder sich sonst lautstark bemerkbar gemacht. Ganz im Gegenteil, so besaß sie schon fast eine unheimliche innere Ruhe. Manchmal, wenn ich sie im Arm hatte und ihr irgendwas erzählte, dann sah sie mich einfach nur an. Sie gab keinen Laut von sich, sondern sah mich einfach nur durchdringend an. Genau wie Jack. Auch bei ihm hatte ich manchmal das Gefühl gehabt, als wenn seine Augen bis auf meine Seele blicken könnten. Wieder drohte ich in Gedanken zu versinken, als Jessica plötzlich meine Brustwarze losließ und mit ihrem rechten Arm unwillig gegen meine Brust drückte. Und das überraschend kräftig. Scheinbar hatte Jack ihr auch noch eine Veranlagung zu ordentlicher Körperkraft mitgegeben. Selbst der Kinderarzt wunderte sich jedes Mal aufs neue, was für eine Kraft Jessica hatte. Ich hob sie lächelnd an und legte ihren Kopf an meine Schulter, auf der bereits ein Tuch bereit lag. Sanft klopfte ich ihr dann auf den Rücken. Und erschrak richtig, als sie einen kleinen Monsterrülpser losließ. „Meine Güte, Jessi!“ lachte ich und hob sie vor mein Gesicht. „Da würde ja jeder junge Bengel eifersüchtig werden!“ Als wenn sie meine Worte verstanden hätte, begann sie zu lachen und mit den Füßen zu strampeln. „Jetzt gibt es aber ein Verdauungsschläfchen, junge Dame!“ Langsam erhob ich mich von der Couch und ging zu dem kleinen Bettchen, dass daneben stand. Wenn ich tagsüber fern sah, oder sonst irgendwie im Wohnzimmer beschäftigt war, lag sie immer darin. Kaum hatte sie die Matratze berührt, als sie auch schon ins Land der Träume wanderte. Vorsichtig deckte ich sie zu und blieb dann noch ein paar Minuten an dem Bett stehen, meinen kleinen Engel betrachtend. Meine Gedanken wanderten dabei immer wieder zu ihrem Vater. Gott, ich wollte Jack wiedersehen! Ich wollte, dass er von Jessica erfuhr, dass ich ihn nach wie vor über alles liebte! Langsam wanderte mein Blick zu der Wii. Vielleicht...vielleicht würde es ja wieder klappen? Ich hatte das Spiel nach dieser Sache nicht wieder angerührt und auch sonst nicht mehr mit der Wii gespielt. Aber nun war es wohl an der Zeit es mal wieder zu probieren. Allerdings würde ich ein anderes Spiel brauchen. Den Nachfolger diesen Teils. Ich musste selbst den Kopf schütteln. Es war so absurd! Ich plante gerade einen Ausflug in eine andere Dimension, als würde ich ein paar Tage in die Berge fahren! Aber was hatte ich für eine Wahl? Nur so würde ich eine Chance haben Jack wieder zu sehen. Und so saß ich nur wenige Minuten später am Computer und sah mich nach weiteren Spielen der Resident Evil - Reihe um. Und schon bald wurde ich fündig. Mit klopfendem Herzen packte ich das erste Spiel ein, das auf der Liste erschien in meinen Warenkorb, bezahlte und wartete auf die Versandbestätigung. „Ihr Einkauf „Resident Evil 4“ geht in den Versand: Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)