Aus dem Leben eines Künstlers von Araja (Assassins Creed) ================================================================================ Kapitel 3: Verrocchio´s David ----------------------------- Murrend zog ich mir meine besten Kleider an. Ich hatte keine Lust zu einer Vernissage zu gehen, vor allem da mich noch dir Schmerzen in der Seite plagten, welche sich schon bläulich verfärbt hatte, auf die Begegnung mit der Wache am Abend zuvor hätte ich dankend verzichten können. Jetzt musste ich mich unter Schmerzen zu dieser verfluchten Festlichkeit schleppen, ohne das Jemand mitbekam das ich verletzt war. Doch ich hatte die Einladung auch nicht ausschlagen können, denn mein alter Meister hatte mich persönlich gebeten zu kommen. Schließlich sei es auch mein Verdienst das dieses Kunstwerk nun vollendet war. Es handelte sich um eine Davids Bronzestatue, für die ich Model gestanden hatte. Natürlich war es nicht nur wegen Verrocchio, das ich zu der Vernissage ging, nein es konnte mir auch ungemein nützlich sein, denn der Gastgeber war niemand anderes als Lorenzo de Medici der Herzog Firenzes, was bedeutete das viele wichtige Personen anwesend sein würden und man konnte ja nie wissen ob dabei nicht ein wichtiger Auftrag für einen abfiel. Ich war noch nicht lange auf der Vernissage und wünschte mir schon wieder zu gehen. Es war sterbenslangweilig und in meinen Augen ein bisschen eine Zeitverschwendung, viel lieber würde ich jetzt zu Hause in meinem Keller diesen verfluchten Gardisten auseinander nehmen, dann währe dieser wenigstens noch für etwas gut. Plötzlich legte sich mir eine Hand auf die Schulter. „Leonardo es freut mich, dass Ihr gekommen bist.“ Ich drehte mich um und erblickte meinen Ehemaligen Meister. Ich verneigte mich soweit es ohne Schmerzen ging. „Maestro! Natürlich bin ich gerne gekommen ich würde mir doch niemals eine solche Sensation entgehen lassen, vor allem da Ihr mich persönlich eingeladen habt!“ spielte ich gekonnt die Höfflichkeitsfloskeln herunter, doch er schien es mir sogar ohne misstrauen abzunehmen. Ich bemerkte, dass ich Lorenzo de Medici näherte und machte Verrochio vorsichtig darauf aufmerksam. Eine kurze Vorstellungsrunde folgte, als der Herzog mit seinen Lobpreisungen auf das Werk des Maestros anfing zog ich mich jedoch elegant zurück. Ich mischte mich etwas unter die Gäste um ein bisschen vom Klatsch und Tratsch mitzubekommen und stellte fest, dass die Hinrichtung der Familie Auditore noch immer im Mittelpunkt jedes zweiten Gespräches stand. Dass man sich über so etwas wirklich Wochenlang den Mund zerreisen musste konnte ich beim besten Willen nicht verstehen. Vor allem da mir das Thema selber etwas nahe ging. Da ich meinen Gedanken Nachhing und nicht darauf achtete wohin ich lief, währe ich um ein Haar fast mit Uberto Alberti zusammen gestoßen. Schnell wechselte ich die Richtung den mit ihm wollte ich auf keinen Fall zu tun haben. Doch ehe ich mich weiter von ihm entfernen konnte schnappte ich ein Teil des Gespräches auf das er mit einigen Adeligen, die ihn umgaben führte, sie unterhielten sich über Ezio. Ich hielt inne. Sollte ich lauschen? „…Wir werden ihn wohl noch vor Ablauf der Woche erwischen und hinrichten!“ sagte der Gonfaloniere und alle brachen in Gelächter und Beifall aus. Mir drehte sich über soviel Bosheit der Magen um. Ich betete nur, dass er Unrecht behielt und das Ezio entweder floh oder den fetten Drecksack vorher erwischte. Meine unschickliche Bezeichnung schien mir nur passend, weswegen ich auch nicht daran dachte mich Gedanklich dafür zu entschuldigen. Ich ging zurück in Richtung der Bronzestatur um mir die Rede meines Ehemaligen Mentors anzuhören, was wie ich aus Erfahrung wusste immer einen Lacher Wert gewesen war. Mit der Vorfreude darauf verdrängte ich die düsteren Gedanken die mich eben überkamen wollten. Verrocchio war zwar ein ausgezeichneter Künstler und eine beeindruckende Persönlichkeit, doch sobald er eine Rede halten sollte begann der gute Mann fürchterlich zu stottern. Genau in diesem Moment begann der Maestro auch schon damit und ich amüsierte mich etwas daran, an einer Säule lehnend lauschte ich seinen Worten bis meine Aufmerksamkeit auf einen anderen Punkt gelenkt wurde. Ein dumpfer Schlag hatte mich darauf aufmerksam gemacht und nicht nur mich, es war völlige Stille eingekehrt, den selbst Verrocchio hatte seine Rede abgebrochen. Alle starten nun zu dem Mann der sich über die Leiche Uberto Albertis beugte. Langsam erhob sich der Mann und ich erkannte, dass es Ezio war. Doch er wirkte irgendwie anders als Gestern Abend. Er wirkte Älter. Dann erhob er die Stimme über das Schweigen der Anwesenden Gäste. „Ja! Es stimmt was ihr hier seht! Was ihr seht, ist Vergeltung! Die Familie Auditore ist nicht tot. Ich bin noch da! Ezio Auditore!“ Kaum hatte er fertig gesprochen zerriss der Schrei einer Frau, welche gerade gemerkt hatte, dass der Gonfaloniere, über dem Ezio stand, tot war, die Stille. „Assassino!“ schrie sie. Dieser Schrei lies das Chaos ausbrechen. Ich drückte mich enger an die Wand um nicht umgerannt zu werden, von fliehenden Gästen. Die Leibwächter des Herzogs zogen einen engen Kreis um Lorenzo um ihn zu schützen. Einige versuchten Ezio zu fassen zu bekommen, aber ihre versuche waren eher Halbherzig, den keiner traute sich näher als zwei Meter an ihn heran. Ich lies kurz den Blick streifen um die Situation zu überblicken und stellte belustigt fest das Maestro Verrocchio versuchte die Statur mit seinem eigenen Körper zu schützen, als hätte Ezio es auf diese abgesehen. Dann trafen die Gardisten ein, die sich allerdings ratlos umschauten und keinen Schimmer hatten was geschehen war oder wenn sie verfolgen sollten. Ich bemerkte aus dem Augenwinkel wie Ezio auf das Dach kletterte und musste erneut zugeben, dass er äußerst geschickt war. „Viel Glück, mein Freund!“ murmelte ich leise und versuchte dann mich langsam Richtung Ausgang durch zu kämpfen. In der ganzen Stadt herrschte Aufregung und durcheinander, überall waren Wachen unterwegs, welchen ich immer aus dem Weg ging. Erst als ich die Türe meines Ateliers hinter mir schloss, atmete ich erleichtert aus. Ich zog die Mütze vom Kopf und fuhr mir mit der Hand durch die Haare. „Das bedeutet dann wohl, dass wir uns nicht wieder sehen werden… Ezio Auditore!“ flüsterte ich leise zu mir selbst. „Das ist wirklich sehr Schade!“ Ich setzte die Mütze wieder auf und ging in Richtung Keller, um mich etwas abzulenken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)