You're second to none von Ryo (NaNoWriMo 2012) ================================================================================ Epilog: Epilog -------------- Inzwischen sind gut 2 Jahre vergangen und ich erinnere mich mit einem Lächeln auf dem Gesicht an diese Anfangszeit zurück. Es war nicht immer einfach, erst Recht nicht, als dann bei mir die Abschlussprüfungen anfingen und ich nur noch sehr wenig Zeit für meinen Sonnenschein hatte. Diese Zeit war ein ständiges auf und ab, doch ich habe das große Glück eine sehr verständnisvolle Personen meinen Partner nennen zu dürfen. Als er ein Jahr später in der selben Situation war konnte er nachvollziehen, warum ich mich zwei Wochen lang bei Chris aufhielt und nach der Schule länger blieb um zu lernen. Ich habe meinen Abschluss mit einem sehr guten Schnitt bestanden und abschließend einen Platz bei einem Sportverein in der Nähe gefunden, wo ich ein Jahr lang gearbeitet habe um zu überbrücken. Es hat Spaß gemacht, das muss ich schon zugeben. Meine Ma und Richard haben sich zwar gewundert, warum ich mich dazu entschlossen hatte – immerhin war ich nie wirklich in Sport interessiert gewesen. Die Motocross-Geschichte haben sie zum Glück bis heute nicht mitbekommen. Wer weiß, vielleicht erzähle ich es ihnen noch einmal, aber eigentlich finde ich es viel einfacher sie im Ungewissen zu lassen. Letztendlich standen die Beiden aber auch hinter meiner Entscheidung. Es war immerhin mein Leben und ich würde schon wissen, was ich tue. Ich finde es generell ganz schrecklich wenn sich die Eltern zu sehr in die Zukunftsentscheidungen der Kinder einmischen. Ich meine gut, wenn das Kind jetzt vor hat PopStar zu werden und deswegen nach der 6. Klasse die Schule schmeißen will ist das natürlich etwas anderes. Aber ich bin immerhin volljährig, habe 13 Jahre Schule hinter mir und halte mich selbst für so verantwortungsbewusst, dass ich mein Leben schon alleine planen kann. Der Sportverein war hauptsächlich auf Ballsportarten ausgelegt. Auch wenn es nicht zu meinen Aufgaben gehörte zu spielen, durfte ich das ein oder andere mal als Vertretung mit aufs Feld. Ich kann wirklich sagen, dass der Spaß der Arbeit überwiegte. Ist eigentlich auch ganz angenehm noch ein wenig Fun vor der Uni zu haben. Wenn ich nicht gerade im Verein war, half ich Jay bei seinem Schulkram. Immerhin wollten wir auf die selbe Uni, da musste er nachziehen mit den Noten. Nicht, dass er es nötig gehabt hätte sich übermäßig anzustrengen. Er war mindestens genauso gut in der Schule wie ich, wenn nicht sogar noch besser. Aber wie es denn so kam fehlte oftmals die Motivation zum Lernen, woran ich auch nicht gerade unschuldig war. Jay machte seinen Schulabschluss mit einer 0,2 Punkte besseren Note als ich. Wir beworben uns Zeitgleich für eine staatliche Uni, etwa zwei Stunden mit dem Zug von hier entfernt. Ich entschloss mich Physik zu studieren, was im Grunde gleich von Anfang an mein Ziel gewesen war. Jay schrieb sich in Germanistik und Englisch ein. Eine ganze Weile erhielten wir keine Antwort und wir wurden schon leicht panisch. Immerhin beworben sich extrem viele Leute an dieser Uni. Sie hatte keine Studiengebühren, war in einer sehr schönen und vor allem günstigen Stadt und hatte einen guten Ruf. Erst im August erhielten wir beide zeitgleich unsere Zugsage. Ab dann musste alles schnell gehen. BaFög-Antrag, Wohnungssuche, der Umzug... aber Richard und Ma unterstützten uns so gut es ging. Wir fanden eine schöne 2-Zimmer Wohnung im Zentrum der Stadt. Sie war groß und verhältnismäßig günstig, so dass wir sie zusammen ohne weiteres bezahlen konnten. Endlich eine eigene Wohnung mit Jay zu haben war der Wahnsinn. Man musste nicht mehr darauf achten, ob man alleine zuhause war, man konnte händchenhaltend durch die Stadt gehen weil niemand wusste, dass wir eigentlich Stiefbrüder sind. Dadurch, dass unsere Nachnamen verschieden waren kamen auch keine dummen Fragen in der Uni auf. Und wir beschlossen auch niemanden von unserer Vergangenheit zu erzählen. Es war quasi wie ein Neuanfang. Und das gefiel mir. Ich muss zugeben, dass ich anfangs Schwierigkeiten mit meinen Fächern hatte. Man merkt halt doch wenn man ein Jahr lang nur Praxisarbeit gemacht hatte, dass die Theorie eingerostet war. Doch nach einiger Zeit hatte ich mich wieder gefangen und jetzt läuft es prima. Darüber bin ich auch mehr als froh. Mit Chris habe ich immer noch Kontakt, doch sie ist nach dem Schulabschluss bereits umgezogen um zu studieren. Wir treffen uns etwa einmal im Monat, wenn es die Zeit zulässt und wir telefonieren regelmäßig. Immerhin möchte ich den Kontakt zu meiner besten Freundin nicht verlieren. Auch mein Verhältnis zu Grace ist besser geworden. Sie hat sich nach langen Überlegungen dazu entschieden ihr Kind zu behalten. Während ihrer Schwangerschaft hat sie drei Seminare belegt, die speziell für junge Mütter sind, die vor dieser Entscheidung stehen. Sie hat einen gesunden Sohn zu Welt gebracht, der mittlerweile bereits anderthalb Jahre alt ist. Sie hat mich sogar zum Patenonkel von Noah gemacht. Als wir noch zu Hause gewohnt haben, haben wir sogar ab und an auf ihn aufgepasst, als sie sich mit ihren Freundinnen treffen wollte oder ein Date mit ihrem Freund hatte. Ich muss schon sagen, Grace ist eine recht gute Mutter. Trotz ihres Alters steht sie zu ihrer Entscheidung. Natürlich geht sie auch ab und an noch weg, aber es nimmt nicht Überhand und wenn sie keinen Babysitter findet bleibt sie zu Hause und schiebt Noah nicht irgendwo ab. Mittlerweile ist sie sogar mit David verlobt. Ich bin froh, dass diese Geschichte so gut ausgegangen ist. Immerhin hätte es auch ganz anders laufen können, wenn man bedenkt, was oft durch die Presse geht. Noch heute erinnere ich mich gerne an den Tag zurück, an dem ich zum ersten mal mit Jay schlief. Ich hätte mir damals nie zu Träumen gewagt, dass dieser Tag einmal kommen würde. Nun ist er schon so weit in die Vergangenheit gerückt und noch immer bin ich glücklich mit ihm. Ich weiß nicht, ob es für immer sein wird. Vielleicht werden sich unsere Wege eines Tages doch trennen. Niemand weiß das. Aber warum sollte man sich darüber jetzt Gedanken machen? Ich genieße unsere gemeinsame Zeit in vollen Zügen und bereue nichts. Nicht einen einzigen Tag. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)