Auf der Suche nach Wahrheit von Kungfurobbe ================================================================================ Kapitel 12: Wiedervereint ------------------------- Fred konnte es einfach nicht glauben... Aufgeregt lief er hin und her... Er konnte es immer noch nicht fassen. Diese kleinen Worte, die Fleur eilig auf ein Stück Pergament geschrieben hatte, hatten sein Leben wieder in Ordnung gebracht. Sie lebt... Er schien wie aus einem Alptraum erwacht... Sam lebte... Und nun wollte er zu ihr... Er wollte ihr so viel sagen... Er musste so schnell wie nur irgendwie möglich nach Shell Cottage...Er wollte zu diesem Mädchen... Nein... Er wollte zu dieser Frau, die er liebte... Er wollte zu Sam... „Geht das nicht schneller?!“, rief der Zauberer, der stehen geblieben war und nun ungeduldig mit dem Fuß wippte. Er blickte zu seinem Bruder, der gerade zusammen mit Lori und Lee das Zelt zusammen packte. „Wenn du uns helfen würdest, wären wir schneller!“, antwortete sein Zwillingsbruder und grinste. „Los Fred! Hilf uns gefälligst!“, rief nun Lorina und lächelte. Auch sie konnte es immer noch nicht fassen. Samantha... Ihre Zwillingsschwester... Sie lebte... Die Hexe hatte ihr so viel zu erzählen... Es war schön, zu wissen, dass sie nun wieder die Gelegenheit dazu haben würde... Auch wenn sie sich noch gedulden musste... „So das wär's!“, rief Lee auf einmal: „Wir können los!“ „Wurde ja auch Zeit!“, sagte Fred mitgespielt genervter Stimme, die ihm sowieso keiner abnahm. Das typische Weasley- Grinsen ging über sein ganzes Gesicht. „Lasst uns gehen!“, mischte sich George ein, der seinen Rucksack geschultert hatte. Er streckte seine Hand zwischen die Freunde, die nacheinander danach griffen. Fred war so aufgeregt... Er war so darauf gespannt, was ihn bei Bill und Fleur erwartet, das er sein Gewicht immer wieder von einem Fuß auf den anderen verlagerte... Er wippte hin und her, bis er plötzlich den Waldboden unter den Füßen verlor. Die Umgebung verschwamm vor seinen Augen und wurde zu einem bunten Strudel. Sein Körper wurde durch eine enge Röhre gedrückt, die in allen nur erdenklichen Farben schillerte. Einen Lidschlag später spürte Fred weichen, sandigen Boden unter seinen Füßen. Sie waren disappariert und auf einer großen Düne hinter dem Haus von Bill und seiner Frau gelandet. Der Horizont über dem Meer erhellte sich. Es wurde langsam Tag. Doch für dieses Naturschauspiel hatte Fred keine Augen. Mit eiligen Schritten stapfte er über den Sand in Richtung Eingang. Fleur stand bereits in der Tür. „Allo Fred. Sie ist oben. Erste Tür links. Isch...“, begann die hübsche Blondine, doch der Weasley-Zwilling hörte ihr nicht mehr zu. Er stürmte die Treppe hinauf und lief mit schnellen Schritten auf die Tür zu, die Fleur ihm beschrieben hatte. Ohne zu klopfen... Ohne einen weiteren Moment zu verschwenden... Stieß er sie auf … Und fand sich in einem leeren Zimmer wieder. Fred sah sich verwirrt um. War er hier richtig? Er verließ das Zimmer wieder und blickte sich auf dem Gang um... Das war die erste Tür links. Es war das richtige Zimmer. Der Zwilling betrat den Raum wieder und sah sich um... Es war genau das Zimmer in dem er zum Weihnachtsessen seiner Mutter geschlafen hatte... Das Zimmer in dem er diesen grauenvollen Traum gehabt hatte, der sich, zur Freude aller, als falsch herausgestellt hatte. Sein Blick fiel auf das Bett. Die Decke war zurück geworfen... Das Kissen zerknittert und das Lacken unordentlich. Es hatte jemand in dem Bett gelegen, aber nun war dieser jemand, vermutlich Sam, nicht mehr da. Wo war sie nur? Der Zauberer ließ seine Augen weiter durch das Zimmer wandern und blieb an einer Tasche hängen. Es war die Tasche, in der er Sams Sachen aufgehoben hatte... Er hatte sie nach Weihnachten hier zurück gelassen... Ebenso ein paar seiner Kleidungsstücke, die ihn zu sehr an die Hexe erinnert hätten... Er hatte gedacht sie sei tot und die Erinnerung an sie hatte zu sehr geschmerzt... Fred stutzte... Ein paar seiner Sachen fehlten... Sie war hier gewesen... Aber wo war sie jetzt? Langsam verließ er das Zimmer und stieg die Treppen herab. Unten angekommen wurde er bereits erwartet. „Das ging aber schnell!“, stellte George fest und grinste seinen Bruder schelmisch an. Lorina schüttelte nur den Kopf. „Sie ist nicht da.“, sagte Fred kurz. „Was?!“, fragte Fleur geschockt: „Aber isch war doch gerade noch bei ir. Sie kann nischt weg sein.“ Nun war es an Bills Ehefrau nach oben zu gehen. „Sie at sich sicherlisch versteckt!“ „Sie liegt nicht in ihrem Bett?“, fragte Bill seinen jüngeren Bruder. Der Zwilling nickte. „Wir müssen sie suchen... Als sie hier ankam, war sie sehr schwach!“ Ohne weiter zu zuhören hatte Fred das Haus bereits wieder verlassen. Er musste Sam finden... Und er hatte auch schon eine Idee, wo er sie suchen musste... Während ihrer gemeinsamen Zeit auf Hogwarts, war sie immer, wenn sie nachdenken musste, zum Großen See gegangen. Sie hatte sich an seinen Ufern nieder gelassen und auf das Wasser geblickt... Ohne weiter darüber nachzudenken lief er in Richtung Strand. Er konnte das leise Rauschen der Wellen hören... Ein salziger Duft lag in der Luft. Der Himmel des östlichen Horizontes war nun in ein leichtes orange getaucht... Die Sonne erhob sich aus den Fluten und warf einen langen, dunklen Schatten auf den Sand... Das stand sie... Es war ein unglaubliches Gefühl... Samantha glaubte, nach dieser langen Zeit in Gefangenschaft, alles stärker zu empfinden als früher... Der Wind, der ihr sanft durch das frisch gewaschene Haar fuhr und es sanft anhob... Die kühle Luft, die ihren Körper erzittern ließ… Der Sand unter ihren nackten Füßen... Die ersten Sonnenstrahlen des anbrechenden Tages, die ihre Haut kitzelten... Sie stand am Strand von Shell Cottage, ganz in der Nähe des Hauses von Bill und Fleur. Vor ihr lag der weite Ozean, welcher die aufgehende Sonne wieder spiegelte. Alles war perfekt... Fast perfekt... Nur eine Kleinigkeit fehlte noch... Sam seufzte leise vor sich hin. Völlig in Gedanken versunken, blickte die Hexe an sich herunter. Sie trug ein ihr viel zu großes, schwarz gestreiftes Hemd in einem dunklen Weinrot und dazu eine schwarze Shorts... Es waren Freds Sachen, dachte Sam traurig bei sich. Dieses Hemd... Fred hatte es zu der Silvester-Party in ihrem fünften Jahr getragen... Genauso wie diese Shorts. Samantha erinnerte sich noch ganz genau an diesen Abend... Ein leichter Rotschimmer legte sich auf die Wangen der jungen Frau. Doch plötzlich wurde ihr schmerzlich bewusst, wieso sie diese Sachen tragen konnte. Fred hatte sie hier, in Shell Cottage, zurück gelassen... Seine Sachen und somit auch die Erinnerung an sie... Bills Frau hatte ihr erzählt, dass der Weasley sie kurz nach Weihnachten hier zurück gelassen hatte. Fleur hatte Samanthas Blick bemerkt, der verwirrt an der Tasche des Zwillings hängen geblieben war. Er hatte also die Hoffnung aufgegeben… Er hatte sie aufgegeben. Traurig ließ die junge Hexe ihren Blick zu Boden sinken. Der Sand zu ihren Füßen glitzerte in der aufgehenden Sonne. Sie konnte es ihm allerdings auch nicht verdenken. Die Vision, die Du-weißt-schon-wer ihm gezeigt hatte, war eindeutig gewesen. Die Hexe konnte sich glücklich schätzen, dass sich diese Vision nicht erfüllt hatte. Sie lebte… Das war das einzige was jetzt zählte… Gedankenverloren schob die Hexe mit ihren Füßen den kühlen Sand von Shell Cottage hin und her… Bis ein leises Knirschen sie inne halten ließ. Sie war nicht allein… Ganz langsam drehte sich die schwarzhaarige Hexe um. Ihre grünen Augen suchten nach der Ursache des unnatürlichen Geräuschs… Und blickten in zwei braune Augen. Ohne weiter darüber nach zudenken, rannte die Hexe los. Sie lief so schnell wie es der weiche Sand erlaubte. Sie wollte zum ihm… Sie wollte zu Fred… Nur noch wenige Schritte trennten die Beiden. Doch Sam stolperte über ihre eigenen Füße, die es eiliger hatten, als der Rest ihres Körpers. Die Hexe fiel die letzten Zentimeter, die noch zwischen ihnen lagen und landete in Freds Armen. Doch die Hexe hatte so viel Schwung das sie den Weasley mit zu Boden riss. Beide landeten im weichen Sand von Shell Cottage. Doch anstatt wieder aufzustehen, schloss der Zwilling seine Arme um Samanthas Körper und drückte sie fest an sich. Er vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und sog ihren blumigen Duft ein… Lavendel ()… „Sam… Ich…“, begann er, doch ihm fehlten die Worte. Fred war so glücklich sie endlich wieder in seiner Nähe zu haben… Sie in seinen Armen zu halten… Nach einer Weile setzte er sich langsam auf und schob Sam dabei sanft von sich weg, um sie anzusehen. Seine Hände ruhten weiterhin auf ihren Schultern. Der Zauberer richtete seinen Blick auf ihr Gesicht. Ihre grünen Augen leuchteten. Tränen des Glücks suchten sich ihren Weg über ihr Gesicht. Sein Blick glitt weiter abwärts und blieb unbewusst an Samanthas Kette hängen… Er stutzte… Irgendetwas fehlte… Plötzlich wurde er ernst. „Sam… Was ist passiert? Dein Anhänger… Er ist… zerbrochen!“ Die Hand der jungen Hexe glitt zu dem silbernen, dünnen Faden und versuchte den grünen Anhänger, den Fred ihr zur Hochzeit von Bill und Fleur geschenkt hatte, zu ertasten. Doch da war nichts. „Ich… Ich weiß nicht. Er ist weg.“, antworte sie betrüb. „Vielleicht… Was ist dir passiert? Du musst mir alles ganz genau erzählen. Welche Zauber haste du ab bekommen?“, fragte Fred. Sein Griff um Samanthas Schultern wurde fester. „Ich versteh nicht. Wieso willst du das wissen?“, stellte Sam eine Gegenfrage. Sie war verwirrt. „Der Anhänger… Das war ein Anhänger aus magischem Gestein. Es ist ein sehr wertvolles und seltenes Material. Es kann nach Belieben verformt werden, doch nachdem man es versiegelt, wird es unzerstörbar. Dein Anhänger kann also nicht einfach so zerbrochen sein. Außerdem kann man den Stein auf einen Namen prägen.“ Samantha sah ihn immer noch fragend an. „Sam… Ich habe den grünen Anhänger auf deinen Namen geprägt. Das bedeutet du warst gegen ein gewisses Maß an Magie immun. Dieser Anhänger würde dich sogar einmal vor einen Unverzeihlichen Fluch schützen. Vorausgesetzt der Zauber, der dich trifft, beginnt mit einem Buchstaben deines Namens.“ Der Blick der jungen Hexe klärte sich. „Jetzt verstehe ich… Einer der Todesser hat einen Schockzauber, Stupor, auf mich abgegeben, doch… Er hat nicht gewirkt… Genauso wie…“, Sams Augen weiteten sich: „Oh mein Gott.“ Sam dachte an den Sommerabend… Den Abend an dem sie von Todessern auf Bills Hochzeit geschnappt wurde und dem dunklen Lord begegnete… Er hatte einen Todesfluch auf sie abgegeben… Avada Kedavra… A… „Sam… Was ist mit dir?“, fragte Fred besorgt, als sich die Hexe nicht mehr rührte und starr vor sich hin blickte. Samantha reagierte nicht gleich. „Fred… Du… Du hast mir das Leben gerettet…“, brachte Sam heraus und blickte Fred in die haselnussbraunen Augen. Er hatte ihr das Leben gerettet… Als die Hexe diesen Gedanken realisiert hatte, konnte sie nicht mehr an sich halten. In einer stürmischen Bewegung beugte sie sich nach vorn. Fred, überrumpelt wie er war, kippte nach hinten in den Sand und Samantha mit ihm. Ganz langsam näherten sich ihre Lippen den seinen… Kurz bevor sie sich berührten, zögerte sie. „Fred… Ich…“ „Ich liebe dich…“, beendete der Zauberer den Satz von Sam und zog sie zu sich… Ihre Lippen verschmolzen zu einem Kuss. Erst Schüchtern und zögerlich, dann intensiver… Leidenschaftlicher… Seine Lippen waren so weich… Sein Atem, auf ihrer Haut, jagte ihr einen wohligen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Es war ein unglaubliches Gefühl… Jetzt… Jetzt war alles perfekt… Langsam wurde es Abend. Kalte Dunkelheit legte sich über den Strand von Shell Cottage. Die Sonne war bereits am westlichen Horizont versunken und der Mond hüllte die Landschaft in sein gespenstisches Licht. Hinter dem Haus von Bill und Fleur hatten sich Lorina, Sam, Fred und George in den Dünen niedergelassen. Ein kleines, romantisches Feuer knisterte in einem Metallkorb und tauchte die nähere Umgebung in sein warmes Licht. Die Hexen und Zauberer hatten sich um das Feuer herum paarweise niedergelassen. George und Lorina, in dicke Decken gehüllt, saßen auf zwei bequemen Stühlen. Sie saßen dicht beieinander und der Zwilling hielt Loris Hand in seiner. Langsam streichelte er über ihren Handrücken… Samantha und Fred dagegen hatten es sich in einem Strandkorb gemütlich gemacht. Die Hexe lag in seinen Armen und schmiegte sich an seine durchtrainierte Brust. Der Zauberer strich ihr sanft durch das Haar… „Das glaub ich einfach nicht…“, sagte Sam nach einer Weile des Schweigens. Die Hexe hatte gerade eben erfahren, dass ihre Eltern nicht ihre richtigen Eltern waren. Ihre leiblichen Eltern wurden von Lorinas Vater, der eigentlich gar nicht ihr Vater war, umgebracht. Dieser hatte Lori, anschließend an seine grauenvolle Tat, einfach mitgenommen. Doch sie selbst hatte er bei der nächsten Muggelfamilie abgegeben. So war sie bei ihren jetzigen Eltern unter gekommen… Die Hexe konnte immer noch nicht begreifen… Lorina sollte ihre Zwillingsschwester sein… Gut… Sie hatte es schon immer seltsam gefunden, das sie sich so unglaublich ähnlich sahen… Das sie am gleichen Tag Geburtstag hatten… Doch nie hätte sie vermutete, dass sie Zwillinge wären… „Das ist so…!“, Samantha verstummte und lehnte sich zurück. Sie bettet ihren Kopf an Freds Brust und schloss genießend die Augen. Er duftete so herrlich… „Na ja… So viel wird sich zwischen euch sicherlich nicht ändern.“, sagte George auf einmal. Beide Hexen sahen ihn fragend an. „Na… Ihr wart doch schon immer so etwas wie Schwestern. Ihr habt es nur anders genannt: Freundschaft.“, erklärte der Zauberer. „Wow George… So etwas aus deinem Mund?“, fragte Fred ungläubig und grinste seinen Bruder schelmisch an. „Ja stell dir vor.“, gab George zurück und die Zwillinge mussten lachen. Während die beiden Zauberer sich weiter über weise Weisheiten unterhielten, blickten sich die beiden Hexen, soweit es das flackernde Licht des Feuers erlaubte, tief in die Augen. George hatte recht… Es würde sich nichts ändern… Sie hatten schon immer ein enges Verhältnis zueinander gehabt… Sam kannte Lori und Lori kannte Sam… Es war schon immer so gewesen… Doch weiter wollten die beiden Hexen darüber nicht nachdenken… Nicht heute Abend… Lorina versuchte ein Gähnen zu unterdrücken, was ihr allerdings missglückte. George sah sie grinsend an: „Komm. Lass uns schlafen gehen. Morgen ist auch noch ein Tag!“ Die Hexe nickte. Beide standen auf. Als sie an dem Strandkorb vorbei liefen, blieb Lorina kurz stehen und blickte ihre Schwester an: „Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht… Bitte… Verschwinde nicht wieder!“ „Ich gebe mir Mühe!“, sagte Sam, griff nach Lorinas Hand und drückte diese sanft. Mit einem Lächeln im Gesicht verschwand die Hexe, zusammen mit George, in der Dunkelheit der Nacht. „Wir sollten auch rein gehen… Es wird langsam ganz schön kalt hier draußen!“, gab Sam nach einer Weile des Schweigens zu und konnte ein leichtes Zittern nicht unterdrücken. Fred schloss sie enger in seine Umarmung. „Sam ich…“ Fred verstummte, denn die Hexe hatte ihren Zeigefinger auf seine Lippen gelegt. Sie schüttelte den Kopf. „Wir haben noch so viel Zeit…“, mit diesen Worten beugte sie sich langsam nach vorn und ihre Lippen verschmolzen mit den seinen zu einem langen, romantischen Kuss… Niemand konnte ahnen, dass ihr gemeinsames Glück nur vor kurzer Dauer sein sollte… Dass Harry Potter sie zu einer großen Schlacht rufen würde… Einer Schlacht auf Leben und Tod… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)