Behind invisible bars von Kyomu (Kakuzu/ Tsunade) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- "Ach Tsunade...wenn du schon deinen Geburtstag nicht feiern willst dann solltest du wirklich nicht noch Überstunden machen...", Shizunes Blick war fast schon bittend und schließlich gab die Hokage nach. "Na gut, wenn du meinst...ich hab eh noch ein wenig Schlaf nachzuholen...", Tsunade ignorierte Shizunes Augenverdrehen als sie langsam die auf ihrem Schreibtisch gestapelten Akten aufräumte. Fast schon wehleidig verließ sie ihr Büro...wenn sie arbeitete machte sie wenigstens etwas Sinnvolles...jetzt würde sie einfach ihre Wohnung aufsuchen, sich ins Bett fallen lassen und solange schlafen wie es das Amt des Hokages nun mal zuließ. Etwas matt verabschiedete sich die Blonde, dann machtet sie sich auf den Weg zu ihrem Apartment. Schnell stand sie vor der Tür von besagtem, doch etwas lies sie zögern. Sie schloss die Wohnung auf und trat in den pechschwarzen Raum. Sofort fühlte die Hokage eine altbekannte Einsamkeit. Sie hasste ihre leere, große Wohnung, ein Grund weshalb sie sich seit geraumer Zeit auf jede erdenkliche Arbeit stürzte und fast jeden Abend länger als nötig im Büro blieb. Die Blonde warf ihre Schuhe achtlos beiseite und betrat ohne Umschweife das Schlafzimmer, der Raum in dem sie höchstwahrscheinlich die meiste Zeit verbracht hatte. Trotz der gemütlichen Einrichtung des Zimmers hatte der Raum der immer etwas Kühles an sich. Tsunade streifte gemächlich ihre getragenen Kleider ab und angelte sich ein kurzes, dunkelgrünes Satinnachthemd. Dann schlurfte sie zum Bad. Sie öffnete ihr Haar und fuhr sich kurz mit den Händen hindurch, eine unbeachtete und doch wohltuende Geste. Ihr Blick blieb an dem großen Spiegel über dem Waschbecken hängen. Die Blonde betrachtete intensiv ihr äußeres, immer noch junges Erscheinungsbild. Stirnrunzelnd verzog sie ein paar Mal das Gesicht, ihr Spiegelbild tat es ihr gleich. ...Das sollte wirklich sie selbst sein...schon wieder ein Jahr älter, doch äußerlich noch immer wie Anfang 20... Tsunade betrachtete sich weiterhin kritisch, ein kalter Lufhauch lies sie frösteln. "...und noch keinen Tag gealtert...verblüffend" Tsunade schrak abrupt zusammen, blitzschnell drehte sie sich in die Richtung aus der die ihr bekannte Stimme gekommen war. Ihr Schlafzimmerfenster war weit geöffnet und durch das hereindringende Licht waren die Umrisse eines fast schon riesenhaften Mannes zu sehen, gehüllt in einen weiten Mantel. Tsunade konnte sein Gesicht nicht sehen doch sie wusste, selbst im Licht hätte sie es nicht erkennen können da er es vorzog, sich stets zu verhüllen. Doch das spielte keine Rolle, die Stimme dieser Person hätte Tsundade niemals vergessen können. "Ka-Kakuzu? Was machst du hier?" Die Person am Fenster löste sich aus ihrer Starre, trat dann ein paar Schritte auf Tsunade zu. "Nun ja, was ist so falsch daran einer alten Freundin mal zum Geburtstag zu gratulieren ?", Kakuzu griff in seinen Mantel, seine glühenden Augen waren durch die Dunkelheit hindurch immer noch auf Tsunade gerichtet. Die Hokage wurde nervös, erst als sie sah was seine Hände an die Oberfläche befördert hatten enstpannte sie sich wieder. Kakuzu hielt ihr eine kleine, längliche Papiertüte entgegen, nur zögerlich streckte die Blonde die zarten Hände aus, ihr Geschenk noch immer misstrauisch beäugend. Dann lies sie sich an dem nahen Tisch nieder und lugte in das Päckchen hinein, Kakuzu setzte sich schließlich gegenüber. Ein paar Momente später schmückte eine kleine, ungewöhnlich verzierte Flasche den Tisch. Tsunade wusste was das war...dies war ein seltener Sake aus dem Land des Reises, sie hatte ihn einmal vor langer Zeit auf einer Reise durch eben jenes kosten können und hatte seit dem niemals wieder etwas Besseres getrunken. Dort war sie auch Kakuzu zum ersten Mal begegnet... Kakuzus Mundwinkel wanderten langsam nach oben als er den fast schon verträumten Ausdruck in den Augen der Hokage beobachtete...sie erinnerte sich also auch...naja wie könnte sie auch nicht, er hatte ihr schließlich damals mehr als nur ihre Unschuld geraubt... Sein Grinsen wurde noch eine Spur breiter. Tsunade widmete ihm wieder ihre Aufmerksamkeit. "Ist das jetzt Akatsukis neueste Methode, Feinde aus dem Weg zu räumen? Sie mit teurem Sake zu beschenken und dadurch womöglich zu vergiften?" mit hochgezogener Augenbraue musterte die Blonde ihren Gegenüber eingehend. "Er ist keinesfalls vergiftet...und ich wäre schon beinahe beleidigt wenn du ihn nicht einmal probieren würdest...immerhin war er nicht grade billig...", seine Stimme wurde noch eine Spur rauer, Tsunade lächelte in sich hinein... Knausrig im Umgang mit Geld war Kakuzu schon immer gewesen, da hatte er sich nicht verändert. Noch immer unter dem scheinbar durchscheinenden Blick des Dunkelhaarigen lehnte sich die ungewollte Gastgeberin zurück und angelte aus einem Schrank zwei kleine Sakegläser. Als sie sich wieder ihrem Gegenüber zugewandt hatte, beugte sich sich weiter vor als nötig, und wie erwartet zuckten die Augen des Taki-nin einen Moment lang zu ihrem Dekolté. Tsunade schmunzelte...auch wenn er es manchmal ziemlich gut verbarg...Kakuzu war mehr Mensch als er sein wollte...und vorallem war er auch nur ein Mann. Sie öffnete die Flasche behände und goss erst Kakuzu, dann sich selbst ein. Währenddessen hatte der Taki-nin seinen Munschutz abgenommen und somit die langen Narben auf seinen Wangen entblöst. Tsunades Blick glitt unweigerlich zu eben diesen, sie hatte sie schon immer auf eine gewisse Art und Weise faszinierend gefunden. Zeitgleich griff Kakuzu nach seinem Glas. "Na dann, auf das Geburtstagskind...", ihre Gläser berührten sich leicht, bevor beide ihren Sake austranken. Schweigend saßen sie da, wagten es nicht einander anzusehen. Dann ergriff Kakuzu das Wort. "Und, bist du glücklich mit dem was du tust?", Tsunade schreckte leicht hoch, dann dachte sie über seine Worte nach. "Natürlich bin ich das...es ist genau das was ich immer wollte...", sie seuzte kurz und vergrub ihr Gesicht in Händen. Sie wusste wie unglaubürdig sich das anhörte, er hatte es schon längst bemerkt. Langsam schaute sie zu ihm auf, dann begann sie zu sprechen. "nein...eigentlich ist es ganz und gar nicht das was ich wollte...ich vermisse meine Freiheit, ich weiß nicht wie lange ich das hier noch ertrage und doch...muss ich es tun...irgendetwas sagt mir das ich weitermachen soll...soviele Leute zählen auf mich..." Kakuzu, welcher sein Gesicht auf eine Hand gestützt hatte, schenkte Sake nach. Milde lächelnd griff die Hokage nach dem Glas und stürzte es in einem Zug herunter. Ihr Gegenüber betrachtete sie schweigend. "Weißt du, ich denke oft an die alten Zeiten zurück...an meine Spielereien, an meinen übermäßigen Alkoholkonsum...an uns...", Tsunade seufzte erneut, dann lächelte sie wieder ein unscheinbares Lächeln. Auch Kakuzus Gesichtszüge waren sanfter geworden...Er würde es niemals zugeben doch auch er erinnerte sich nicht ungern an diese Zeiten zurück...das was zwischen ihm und Tsunade gewesen war konnte er auch nach all den Jahren nicht zuordnen...für eine Freundschaft war es zu innig, für eine Beziehung zu launisch, zu wild und meistens auch zu distanziert... doch eine Affäre vermochte er es nicht zu nennen. Vielleicht war es Liebe gewesen, vielleicht war diese "Liebe" auch jetzt noch da, es kümmerte den Taki-nin nicht. Für sie hätte es niemals eine Zunkunft gegeben, geschweige denn das es irgendwann noch eine geben würde. Erneut betrachtete der Braunhaarige die scheinbar junge Frau gegenüber...ihre Augen blickten wieder, wie so oft an diesem Abend, herunter auf ihre feingliedrigen Hände. Dann dachte er über Tsunades Worte nach. "Es... macht dich also wirklich unglücklich, stimmts?", er musste zugeben, dass das was er sagte nicht sonderlich hilfreich war...in solchen Situationen wünschte er sich oftmals genauso redegewand zu sein wie Deidara, er selbst gehörte eben nicht grade zu den einfühlsamen Menschen. Tsunade hielt ihren Blick weiterhin gesenkt, sie antwortete nicht. Langsam streckte der Taki-Nin seine Hand aus, fuhr sanft mit seinen Fingerkuppen die Wange der Hokage nach und legte seine Finger schließlich unter ihr Kinn. Sacht hob er ihren Blick zu sich herauf. "Ich weiß doch auch nicht was ich will...", es war nur ein Flüstern doch es veranlasste den Braunhaarigen dazu erneut über ihre Wange zu streichen. Tsunade schloss die Augen, genoss einfach nur die Nähe des anderen. Wenn er nur wüsste wie viel er ihr bedeutete...wie viel ihr diese kleinen Gesten bedeuteten... Ein warmherziges Lächeln trat auf Kakuzus Züge als er merkte, wie sich die Hokage sanft gegen seine Hand drückte. Er hatte das Gefühl, sie wenigstens für einen Moment von ihren Sorgen zu befreien, ihr die Chance zu geben sich einmal vollkommen fallen zu lassen. Es war schön sie so zu sehen, wie sie grade auf seinem Arm gestützt in den erholsamen Schlaf abdriftete. Er hätte sie ewig dabei beobachten können... Sie verweilten noch eine ganze Weile so, erst als die tiefe Dunkelheit der Nacht einem dämmrigen Grau gewischen war rührte sich Kakuzu langsam. Er schaute auf die schlafende Frau, die sich noch immer an seinen Arm geschmiegt hatte. Vorsichtig entwand er ihr diesen und hob die Ruhende auf seine Arme. Dann legte er sie sanft auf dem großen Bett in ihrem Schlafzimmer ab. Still betrachtete er die Schlafende. Sie sah so unglaublich bezaubernd aus, ihr Gesicht trug einen vollkommen entspannten Ausdruck, ihr Lippen waren leicht geöffnet. Lautlos ging Kakuzu in die Knie, näherte sich dem Gesicht der Schlafenden. Vorsichtig strich er ihr eine verirrte Strähne aus dem Gesicht, dann berührte er mit seinen Lippen hauchzart ihre Stirn. Nun stand er am Fenster, die kühle Nachtbrise spielte mit seinem Umhang, während er sich noch ein letztes Mal zu der schlafenden Gestalt auf dem Bett herumdrehte. "Pass gut auf dich auf... ich möchte noch viele Geburtstage mit dir feiern können, Tsunade..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)