Der Kater auf dem Besenstiel von elm ================================================================================ Kapitel 2: Ein unerwartete Einladung ------------------------------------ Gerade als sie aus der Tür treten und um die erste Ecke biegen, kommt ihnen Wilhelmine Sprottertal entgegen. An ihrer Seite flaniert ihr eindrucksvoller Angorakater Kasimir. Kohlrabenschwarz schimmert sein Fell und eine Mähne umgibt seinen majestätischen Kopf. Kunibert kennt Kasimir noch aus dem Hexenkaterladen, er war der allererste Kater, der seine neue Hexe gefunden hatte. ‚Er ist genauso schön wie eingebildet. Und dabei hat er doch nur Stroh im Kopf.’ denkt sich Kunibert, als er seinen Schwanz um die Beine von Miribel wickelt und sich vor ihr auf seine Hinterpfoten setzt. „Oh, hallo Miribel, wie schön Dich zu sehen“, säuselt Wilhelmine und mustert Miribel mit zusammengekniffenen Augen. „Hast Du es endlich aus der Hexenschule geschafft? Weil lange hast Du dafür gebraucht, sieben Jahre? Ich war ja schon nach drei Jahren fertig, aber wenn man so talentiert ist, wie ich und aus solch einer altehrwürdigen Familie stammt, dann ist das auch kein Wunder. Und einen Kater hast Du Dir auch besorgt, was für ein Prachtexemplar, nur was soll ich sagen, die Farbe stimmt nicht. Hatten sie keinen schwarzen mehr? Oder hast Du kein Geld, um ihn schwarz anzumalen?“ Miribel weiß nichts zu antworten, doch Wilhelmine lässt sie ihr keine Zeit zum Luftholen, sondern fährt gleich fort, plappert ohne Punkt und Komma weiter. „Da Du ja nun eine, nun wie soll ich sagen, vollwertige Hexe bist, dann hast Du gewiss von unserem alljährigem Hexenwettbewerb gehört. In einem Monat ist es soweit und jemand wie Du kann die 100 Goldtaler sicher gut gebrauchen. Nicht, dass Du eine Chance hättest … Komm Kasimir wir gehen.“ Kopf erhoben, trippelt Wilhelmine von Sprottertal an Miribel vorbei, Kasmir stolziert an ihrer Seite, der schwarzen, buschigen Schwanz schlägt wild in der Luft. Sie würden Miribel und Kunibert keines weiteren Blickes. „Was für eine eingebildete Schnepfe“ maunzt Kunibert und macht dabei einen Buckel. „Aber das Wettbewerb, das Geld, das könnten wir wirklich gut gebrauchen“, flüstert Miribel. Sie sieht Wilhelmine noch einen Augenblick nach, dann strafft sie sie ihre Schultern und bringt Kunibert in sein neues Zu Hause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)