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Two Hearts

Gefühlsprobe
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Inspiration: One Piece - Dears Friends ♫ Komplett anzeigen

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Herzflimmern

Angst, dass war das Einzige, was der jungen Frau eben in den Sinn kam.
 

Es war aussichtslos, denn ihr Gegner fürchtete weder Schmerzen noch Tod. Sie lag dort nun, bewegungslos am Boden, zerfressen von Gefühlen verschiedener Art, welche nie einen Weg in die Freiheit finden würden. Die Stimmen vieler Personen waren hilflos dem Geschehen ausgeliefert und dessen Rufe drangen nur langsam zu ihr vor. Schmerz, welcher ihren Körper wie warme Luft zierte.
 

Blut, sie roch es überall. Der metallartige und salzhaltige Bestandteil schmeckte unmittelbar nach Vergeltung einer antreibenden Sucht. Ihre Kleidung war eben in diesem dunklen rot getaucht - mit der Farbe des Lebens. Der Geruch umfing ihren weiblichen Körper wie einen beschmutzen Umhang mancher Sünden, Todgeweihten, ihrer Ära. Das Blut selbst schien überall zu sein und auch in ihrem pochenden Kopf rauschte es hörbar laut. Ein Herzschlag. Nein, mehrere Herzen pulsierten wissentlich dem Rhythmus des Geschehens entgegen. Stille.
 

Der Wind ließ erahnen, was nun folgen würde und blies triumphierend umher. Die verzweifelten Rufe drangen immer tiefer in ihr ein und machten ihr nun gänzlich bewusst, welches Ziel sie aus den Augen verloren hatte. Sie musste sich selbst wachrütteln, sonst starben womöglich alle, dennoch nagten Zweifel und Angst an ihrem Gewissen und ungeachtet dessen, was nun folgen würde, blieb sie weiterhin ruhig liegen.
 

Der Hauch des Todes küsste sie leidenschaftlich in diesen Moment und genoss das anhaltende Schweigen jener Person. Der Blick in die dunklen Augen dieses Mannes ließ sie erahnen, was nun geschehen würde. Nur ein Hieb mit seiner Waffe und sie konnte allen endgültig Wiedersehen sagen.

Wollte sie das? Wenn man die Dinge nun im Ganzen betrachtete, spielte eine gewisse Ironie mit sich. Die Starken waren nun geschwächt und die Schwachen wurden gestärkt, aber wodurch? In dem Moment, wo man glaubte, man würde sterben, begann man erst zu verstehen, dass Zeit nichts war, was man sich erkaufen konnte. Sie blieb für niemanden stehen, ließ einen stetig weiter laufen. Wie die Zahnräder einer Uhr, ein Laufwerk der Natur, welche täglich ohne Umwege ihren Weg nach vorne fanden. Die Zeit musste nicht suchen, auch nicht finden und man selbst hatte überhaupt keinen Einfluss, nur eine Entscheidung. Sie ließ einen viel erkennen und doch so wenig Wissen. Die Rufe in ihren pulsierenden Ohren wurden deutlicher, die Schmerzen zunehmend stärker.
 

»Steh auf, bitte!«

»Halte durch!«
 

Ein Blick zu ihnen und ein Lächeln bildete sich um die Mundwinkel der rothaarigen Navigatorin. Sie hofften, dass sie es überleben würde, aber was war mit ihren eigenen Schicksalen? Hatten Sie keine Sorge um sich selbst? Sie selbst hatte nur eine einzige Chance und dennoch, brannte in ihr das Verlangen alles sein zu lassen. Schlussendlich musste sie sich entscheiden, ob nun für ein Leben im Hier und Jetzt oder für den Tod, wessen Reich eines der größten Geheimnisse der Menschheit blieb.
 

Kälte drang langsam, wie ein Vorbote des Todes, in die Gliedmaßen aller Anwesenden und kündigte, die darauf stumm resultierende Temperatur im Raum an. Nebel bildete sich wie ein Hauch des Schicksals und lief umher, tanzend in den Schatten des Lichts. Nur noch wenige Sekunden. Der Mann über ihr richtete seine Waffe geradewegs auf sie zu, direkt auf ihr schlagendes Herz.
 

Die Rufe drangen wieder deutlicher, verständlicher in ihr Gehör ein und dankend lächelte die Navigatorin wissentlich zu den Personen, die sie versucht war zu retten. Noch in dem Moment, als sie eine Entscheidung traf, schloss sie ihre Augen und wartete auf seinen kommenden Zug.
 

»Schach«, flüsterte Nami ihm entgegen.

»NEIN NAMI!«
 

× × × ×

Ihr schwarzhaariger Käpt'n und ihre Archäologin schrien ihren Namen weit hinaus, bis das verzweifelte Echo langsam verstummte. Ihr grünhaariger Vize verkrampfte sich am ganzen Körper und schaute gebannt zu, wie die Kugel ihr Herz durchstach. Der Chirurg des Todes war fassungslos, geschockt und schier verzweifelt. Er blieb jedoch bewegungslos, nur ein leises, kleines Zittern machte sich an seiner linken Schulter bemerkbar. Es war Bepo. Er schrie wie die anderen vermehrt in Gedanken ihren Namen laut hinaus, wo es keiner je hören würde. Es war plötzlich still, nur das Laufwerk jener Zeit lief stumm weiter und kündigte das anstehende Finale an.
 

× × × ×

Das einzige was ihr noch blieb, war ein lächeln.

»Schachmatt!«

Herzsturm

Wo waren ihre Freunde nun schon wieder? Reichte es denn nicht, dass sie von dieser verdammten Insel hinunter mussten, da diese auseinanderbrechen würde? Da ging man doch lieber profitabel in die Knie und hoffte auf irgendein Wunder. Nami kam nicht umher ihre Männer in ihren Gedanken mehrfach abzufertigen und jeden einzeln in die Mangel zunehmen, wenn dass alles hier heil überstanden war.
 

Chopper, Lysopp, Sanji, Brook und Franky aus ihrer Crew, Shachi, Cassket, Penguin, Bepo und der Riese Jean Bart der Heart Piraten waren auf ihrem Schiff der Thousand Sunny und bereiteten alles für die kommende Abreise vor. Ergo fehlte nur noch ihr immer hungriger Käpt'n, dessen orientierungsloser Vize, die Archäologin Robin und ihr unliebsamer Chirurg des Todes. Da eine Allianz zwischen diesen zwei Parteien bestand, wollte die rothaarige Frau auch Trafalgar Law und dessen Crew in Sicherheit manövrieren, sofern dies möglich sein würde. Aber selbst ohne jene Allianz wäre sie nicht abgeneigt gewesen, ihm aus dieser Situation helfen zu wollen, musste sich Nami selbst eingestehen. Sie musste zudem auch widerwillig eingestehen, dass er ihr jeden Tag sympathischer wurde, ohne dass es einen bestimmten Auslöser dafür gab, unabhängig vom damaligen Geschehen.
 

Seine klaren dunkelblauen Augen, wie das offene Meer am Horizont funkelte es mit einer magischen Anziehung, ohne dass man seinen Blick hätte abwenden wollen. Seine kühle distanzierte Art und seine Bewegungen faszinierten die junge Navigatorin, umso mehr sie darüber nachdachte. Sein Lachen zeigt Überlegenheit, Überheblichkeit und den Schuss von Arroganz und genau diese Kombination machte diesen Mann unwiderstehlich attraktiv. Und genau jene anschwellende Anziehung verfrachtete sie in die hinterste Abteilung ihres Herzens, wo es ihrer Meinung nach putreszieren sollte. Nami bemühte sich, jeden noch so kleinen Hoffnungsschimmer und jedes winzige Herzklopfen für diesen gefährlichen Mann im sofortigen Keim zu ersticken. Sie wusste selbst, solche Gefühle würden mehr nachtragende Folgen für andere mit sich ziehen, wie für sie selbst. Und sie wollte ihre Freunde nicht unnötig in Gefahr bringen.
 

'Nächste Frage: Wie besiegt man jemanden, der nicht dessen Liga entspricht?', wechselte Nami gedanklich das Thema. 'Praktisch gesehen ist das ein Fall der Supernovae: Ruffy oder Zorro, wenn nicht sogar Trafalgar Law. Ich bin ein Schatten, ein Nichts dagegen, aber sie alle verließen sich auf mich. Wie konnten wir auch nur in solch ein Schlamassel geraden?'
 

Ihre Gedanken überschlugen sich sekündlich auf der Suche nach einer plausiblen Erklärung. Sie musste feststellen, dass bisher alles gut gelaufen war. Ihre Crew konnte ein Teil ihrer Truppe und die der Heart Piraten in Sicherheit bringen. Jetzt fehlte ihnen nur noch deren U-Boot und ein Teil dessen Crew, die noch unauffindbar war, stellte Nami unzufrieden fest. Die junge Navigatorin rannte unruhig, seit einigen Minuten durch die Gänge dieses Gebäudes, auf dem Weg in die unterste Ebene dessen Hauptes. Sie konnte raue Stimmen wahrnehmen und folgte mit leisen Schritten, der kommenden Geräuschkulisse entgegen. Nami musste sich beeilen. Trotzendes, dass sie sich in der Tiefe dieses Gebäudes befand, spürte die junge Navigatorin immer noch den Wechsel des Niederschlags und Windes.
 

Ein Hurrikan, das spürte sie mit jeder Faser in ihrem Körper. Er würde sich im Lande austoben, die Himmelsinsel zerstören und diesen Teil, indem Sie sich derzeit befand, einfach mitreisen. Sie musste kämpfen. Zu allem Überfluss ist ihre einzige Waffe total hinfällig, somit hatte sie nur die neue Erfindung von Lysopp, ihrem Schützen. Sie hatte also letztendlich einen funktionierenden Teil, das Hauptaggregat, mit dem sie das Wetter beeinflussen und erzeugen konnte. Sie braucht nur noch eine Brücke, um eine Weiterfunktion zu erreichen, rief sich Nami ins Gedächtnis zurück. Ihre Schritte beschleunigten sich in den dumpfen Schatten des Lichtes. Ihr Haar, welches zu einem Zopf gebunden war, ritt sanft auf Wellen hin und her. Ihre unscheinbaren Bewegungen im Dunklen leise voranschreitend. Augenblicklich blieb Nami einen kurzen Moment stehen und belauschte ein Gespräch zwischen zwei Marine Soldaten.
 

»Die Strohhut Bande ist so gut wie Tod. Flamingo wird sie auf keinen Fall verschonen. Wir müssen nur darauf achten, keinen der Jeweiligen entkommen zulassen, wenn dann alles soweit ist,-«

»Schnappen wir uns Don Quichotte de Flamingo. Der Großadmiral Akainu und Blau Fasan sind auch da!«, endete jener seinen Satz, während sein Kollege die Arme verschränkte und unbeschwert lachte.

»Die Heart Piraten werden sich auch noch umsehen. Ihr U-Boot ist hinüber, wenn der Doktor damit fertig ist. Die Strohhut Bande sind die nächsten auf seiner Liste, oder? Wir müssen nun gehen, sonst bekommen wir Ärger.«

»Ja, da kann ich dir vollkommen recht geben. Er wird seine Experimente durchführen, bis er zum Ergebnis kommen wird. Hey, was ist mit der Bombe geschehen?«

»Ist längst entschärft, sollte nur eine Ablenkung für die schwachen Piraten sein, damit diese verschwinden. Solche Feiglinge, ihren Käpt'n alleine Sterben zulassen.«
 

Ein Hämisches Grinsen machte sich auf beiden Gesichter breit. Die junge Navigatorin ließ diese Unterhaltung hinter sich und lief einfach weiter, konnte aber noch kognitiv verinnerlichen, wie sie von einer wichtigen Karte sprachen, welche Flamingo besitzen würde und sich somit angeblich etwas Wertvolles aneignen wolle. Nami ging langsam die Luft aus, an den alleinigen Gedanken was ihr noch alles blühen würde. Zuerst einmal hatte die junge Navigatorin dafür gesorgt, dass die restlichen Mitglieder alles für die Flucht bereithielten, schließlich würde das alles nicht leicht werden. Sie würde dafür sorgen, dass Sie alle dann am Riff, bei den Klippen, an Bord zusteigen würden.
 

Die rothaarige Frau lief schließlich weiter und erblickte nun den Ort des Geschehens. Bevor sie jedoch erkannt werden konnte, bremste sie abrupt ab und atmete mehrfach ein und aus. Sie versuchte sich einen klaren Gedanken zu fassen und hofften nur, dass ihr Plan aufgehen würde. Entschlossen richtete die junge Navigatorin und Kartografin ihren Blick zu ihren Freunden. Ein sanftes Lächeln huschte über ihre Lippen. Nami dachte an jenen Moment, als sie auf der Thousand Sunny war, als noch wild thematisiert wurde, wie es denn nun vorangehen sollte.
 

Einige Minuten zuvor:
 

»Brook und Franky liegen in ihren Zimmern und schlafen ihre Schmerzen fort, werden bald aber wieder auf den Beinen sein«, erklärte soeben Chopper in einer beruhigenden Stimmlage. Die restlichen Mitglieder der Strohhut Piraten und Heart Piraten versammelten sich an Deck, um einen Plan für die Rettung, der noch fehlenden Truppe, zurechtzulegen.
 

»Ich werde sie retten und du Chopper begleitest mich«, befehligte Sanji und deutete mit einem winken seiner Hand, dass sie aufbrechen sollten. »Beeilung, wer weiß, wie viel Zeit wir noch haben. Die anderen sollten hier bleiben und warten!«
 

Nami jedoch missfiel die Aufforderung seiner Aussage, hielt Sanji dann vom gehen ab und wandte sich eigens an ihren pelzigen Freund. »So wird das nichts Jungs, ihr werdet wieder wie Marionetten durch die Gegend laufen, und euch nur selbst verletzen! Seine Teufelskraft ist zu groß für euch. Da bringt ein Kraftaufwand herzlich wenig, wenn nur die Psyche betroffen ist. Und ein Handpuppen Massaker brauche ich nun wirklich nicht.«

»Oh, meine allerliebste Namimaus, du hast wie immer recht«, tänzelte der blonde Smutje zustimmend mit hellauf begeisterten Augen. Jean Bart und Shachi schüttelten genervt den Kopf durch das idiotische Benehmen jenen Mannes und wandten sich nun gänzlich Nami zu.

»Sie werden aber in der untersten Ebene festgehalten. Jeder von uns wird betroffen sein, wenn Flamingo seine Teufelsfrucht walten lässt. Außerdem sind da ja noch welche von der Marine, die etwas im Schilde führen. Sie halten euch alle für Feiglinge und uns für Tod«, stellte Jean Bart ärgerlich fest, Shachi nickte zustimmend.
 

»Wir haben nicht viel Zeit, einer von uns muss gehen. Vielleicht teilen wir uns auf?«

»Stimmt Chopper, könnte klappen«, flüsterte Sanji und blickte lange in ihre dunklen Augen.

Nami wiederum starrte dann fixierend zu Boden, überdachte ihre laufende Pläne abermals und verwarf sie noch im selben Moment wieder.

»Wie kommt man gegen solch eine Teufelskraft an?«, warf Shachi in den Raum.
 

Ein Grummeln ging durch die kleine Runde. »Kaum sind wir seit einiger Zeit wieder in der Neuen Welt, läuft einiges schief«, flüsterte Cassket mehr zu sich, als an die anderen gewandt. Nun kam Bepo an Deck, gesellte sich zu der jungen Truppe und entschuldigte mehrfach sein Fehlen. »Ach Bepo, warum entschuldigst du dich immer wieder? Du bist verletzt worden, dafür kannst du doch nichts«, antwortete Shachi liebevoll. Jean Bart klopfte dem Eisbären sanft auf die pelzige Schulter. »Genau. Hauptsache dir geht es gut.«

»Danke Doktor, dass du mich geflickt hast. Dank dir habe ich keine Schmerzen mehr«, bedankte sich Bepo abermals beim jungen Schiffsarzt der Thousand Sunny, welcher ihm noch vor einigen Minuten die Wunden versorgt hatte, die bei dem Einsturz gefolgt waren.

»Bedankt dich lieber bei meiner Nami, sie hat dich schließlich gerettet, euch alle!«, begann Sanji und zündete sich eine, von vielen seiner heiß geliebten Zigaretten, an. »Ohne die Schlüssel zum Kerker, die sie zuvor geklaut hatte, wärt ihr jetzt Schutt und Asche! Wir sollten dankbar sein überhaupt Heil aus dem Tunnel gekommen zu sein. Dass jetzt unser beider Käpt'ns dort gefangen sind, wo ihr es wart, ist schon lächerlich genug.«
 

Die Heart Piraten nickten alle stumm in seine Richtung. Dann setzten sie ihre Körper in Namis Richtung und wollten sich entsprechend bedanken, jedoch ignorierte die junge Navigatorin die Gruppe und sprach dieses Mal direkt mit Chopper. »Hast du ein Mittel gegen Müdigkeit und sehr starke Schmerzen, etwas zum Aufputschen?« Chopper schien ein wenig über diese Frage verwundet und überlegte nach einer passenden Antwort, ohne selbst zu hinterfragen, wieso sie das wissen wollte. »Ja!«

»Gib es mir«, forderte die junge Navigatorin barsch.

»Wie soll das zu Lösung führen? Ist alle in Ordnung mit dir Liebling?«, säuselte Sanji voll Liebe und Sorgsamkeit. Nami schloss für einen kurzen Augenblick genervt ihre müden Augen und bat Chopper schnell, das Mittel zu holen. So schnell, wie er weg war, kam der kleine Elch auch wieder mit einer kleinen violett farbigen Flasche in seiner pelzigen Hand. Nun blickten alle fragend zu Nami, welche die Flasche sogleich in ihre Tasche steckte. »Es ist hoch konzentriert! Ein kleiner Schluck reicht völlig aus. Zuviel davon und das Herz könnte an den Folgen dieser Medikation und Inhaltsstoffen versagen«, wies Chopper eindringlich darauf hin. Nami grinste nur zufrieden in sich hinein. »Perfekt.«
 

Die junge Navigatorin und Kartografin spürte, das sich soeben die Lage wieder akribisch verändert hatte, wenn es auch nur ein minimaler Umschwung des Luftdruckes war. Nicht nur, dass sie einen Verrückten aufhalten mussten, der den Stützpunkt auf dieser Himmelsinsel in die Luft sprengen wollte, nein, sie mussten auch noch die restlich fehlenden Mitglieder retten. Die Bombe im Kerker würde in circa zwei Stunden in die Luft gehen, der Ausgang durch die Tunnel war verschüttet und so würde ihnen nur der Haupteingang ein Weg zur Freiheit führen. Sie wussten, wo ihre Leute festgehalten wurden.
 

Man hat die Stärksten ihrer Bande genommen und die Schwächsten zurück gelassen, mit dem Wissen, das genau jene nichts anrichten würden. Welch unwürdiges Spiel. Lysopp derzeit bewachte freiwillig einige bewusstlose Männer in seiner Kajüte. »Wir haben weniger als eine Stunde«, kündigte die junge Navigatorin nervös an. Die Truppe verzogen fragend die Gesichter. »Warum?«, kam es leise von Bepo und blickte in ihre dunklen Augen.
 

»Ein Hurrikan zieht auf, ein gewaltiger und der wird sich hier im Land austoben und einiges mit sich reißen. Wir müssen unbedingt von dieser schwebenden Insel weg. Ich spüre, dass wir kaum noch Zeit haben, auch wenn sich die Wetterlage nur langsam ankündigt. Hier oben im Himmel ist das Verhältnis wohl noch deutlich spürbarer, als unten am Meer. Hier haben wir weniger Zeit uns vorzubereiten als in der unteren Ebenen. Okay,-«, brach die rothaarige Frau für einen Moment ab und seufzte gen hellen Himmel über sich.
 

Die Heart Piraten mussten leise auflachen, da sie sich nicht vorstellen konnten, dass eine Unwetterkatastrophe unterwegs sei. Der Himmel sah schließlich ruhig aus, nicht mal ein Wind tat sich auf, jedoch horchten sie ihrer Stimme im Schweigen zu.
 

»Sanji, Chopper und ihr da«, damit deutete sie auf Shachi, Cassket, Penguin, Bepo und Jean Bart.

»Setzt die Segel, füttert die Kanonen, sichert unsere Ware und wartet dann bei den Klippen auf uns. Ich werde alleine gehen, und keine Widerrede! Ich habe eine Idee, aber die funktioniert nur, wenn jeder das tut, was ich sage.« Die Proteste waren groß hinsichtlich der letzten Aussage und der Lärmpegel stieg ins Unermessliche, jedoch ignorierte es die junge Navigatorin wieder einmal gekonnt und befehligte die jeweiligen Aufgaben, um die Insel verlassen zu können. Als Nami gerade gehen wollte, nahm Sanji sie in seine starken Arme. Sie wiederum wollte sich aus seiner plötzlichen Umarmung befreien, fauchte ihn mehrmals an und zog an allen Enden, ließ jedoch locker, als er anfing, ihr etwas ins Ohr zu flüstern: »Komm bitte Gesund wieder, meine Süße, versprich es mir.«
 

Nami blickte in seine Augen und grinste ihm frech entgegen. Sanji, dessen Hormonhaushalt sich verdreifachte durch den lieblichen Anblick seiner Navigatorin, nahm ihr engelsgleiches Lächeln als Bestätigung und kam mit seinen gierigen Lippen immer dichter zu ihren. Als seine Lippen nur noch wenige Millimeter entfernt waren, verpasste Nami ihm leidenschaftlich eine Kopfnüsse. »A- Ababab (…), aber Namischatz?«, heulte der Smutje. Nami wandte sich erlöst von den anderen ab, sprang mit einem großen eleganten Schwung vom Schiff und blickte in hoffnungsvolle Augen zurück. Sie mussten ihr Vertrauen, ob Sie nun wollten oder nicht. Nami bewegte sich zum Gehen um, wurde dann aber, durch das ihr bekannte Geräusch, abgehalten, bemerkte anschließend den Wurf eines blauen Gegenstandes und fing ihn vertraut auf.
 

»Eine neue Erfindung und zugleich eine Erweiterung deines alten Klimataktstockes«, kam es von dem Erfinder und Schütze der Thousand Sunny, der eben ans Deck gerannt kam und Nami zugleich die Waffe entgegen geworfen hatte. Nami hielt in ihrer Hand ein, etwa dreißig Zentimeter großes, Stück Metall. Es sah genauso aus, wie ihr letzter Klimataktstock, zumindest einer von drei Teilen. Er war nur kürzer, leichter in seiner Verarbeitung. Bevor Nami überhaupt Fragen stellen konnte, erzählte Lysopp stolz von seiner neusten Erfindung: »Das ist das Zentrum deiner bisherigen Stärke. In diesem Teil sind alle deine Fähigkeiten, die du zuvor auch hattest, gespeichert. Sie fungieren, wie ein stetiger Fluss, eine Strömung, welche sich zentriert. Dank weiter ausbaufähigen Dials, in denen du auch Attacken von deinem Gegenüber speichern kannst, kannst du nun auch diese in Kombination mit deinen eigenen Elementen wieder geben. Durch die Zentripetal und der Zentrifugalkraft lässt sich das alles Lenken, also ein stetiger Kreislauf, ein Chakra. Du brauchst nur eine Brücke, um diese weiter Leiten zu können. In beide Öffnungen, rechts und links, kannst du jede beliebige Waffe daransetzen und damit kämpfen. Die Öffnungen passen sich den jeweiligen Gegenständen an und haben so einen festen Halt. Egal, ob Speere, Dolche, Schwerter oder andere passende Waffen. Wichtig ist nur, dass sie eine Klinge besitzt, um diesen Boot Vorgang zu aktivieren. Nimm ein Metall bestehendes Material und die Wirkung verhundertfacht sich.«
 

Nami war hellauf begeistert, denn das hatte sie überhaupt nicht erwartet, schien jedoch im selben Moment noch ziemlich misstrauisch und funkelte Lysopp böse an. Vor bisher fast jedem erschwerten Kampf, bekam sie eine neue Erfindung von der Langnase, ohne dies vorher zu testen. Die Folgen waren immer dieselben Katastrophen. Wie sehr die rothaarige Frau diese Momente doch verfluchte, da wurde sie in Gedanken schon plötzlich zum kreativen Mörder und ließ Lysopp für die dafür entstandenen Eskapaden bluten. Aber sie liebte ihren Kumpanen trotz dieser Ereignisse noch. »Wehe es funktioniert nicht, sonst bist du Tod!«
 

Lysopp entglitt jegliche Mimik im Gesicht und versteckte sich hinter dem blonden Smutje, ehe er anfing zu stottern: »A-aber Na-Nami, das verstößt gegen den Brocodex, das willst du doch nicht wirklich wollen?« Doch sie drohte: »Das können wir ganz schnell ändern, mein Freund!«

Herzzauber

Wie sollte ich es am besten Effektiv angehen?' Die junge Navigatorin stand vor dem Eingang und konnte sich so einen sehr guten Überblick im Raum verschaffen, der sich ihr soeben im Stillem bot.
 

Der Raum war kaum beleuchtet, mehrere einzelne Fackeln an den Wänden, ein mattes Licht durchflutete so die Räumlichkeiten und ließ nur sehr wenige Gegenstände vermuten. Die Wände waren aus alten grauen Gestein, die so einen festen Halt darstellten. Die Decke zierten viele verschiedene goldene Muster und Symbole, die der jungen rothaarigen Navigatorin immer noch fremd erschienen. Der Boden war aus den selben Symbolen, weswegen er kaum einen Unterschied zu der prunkvollen Decke aufwies. In der Mitte des Raumes stand ein großer Thron aus Gold, besetzt mit verschiedenen Edelsteinen und Ornamente, in dem Don Quichotte de Flamingos lässig mit ungenierter Freude saß. Vor dem Thron standen rechts und links zwei große antike Säulen und umrahmten so den Raum in seine Größe und Pracht. An beiden Seiten des Raumes waren intrigierte Gefängnisse aus Stahl eingebaut, in denen die Heart Piraten heute Morgen noch gefangen waren, erinnerte sich die junge Navigatorin. An einer der beiden Säulen im Raum war die noch fehlende Truppe, festgekettet, erschöpft und verletzt saßen sie am Boden. Anscheinend waren die Fesseln mit einem Seesteinmaterial behandelt, stellte Nami überraschend fest, da sie alle bis auf Lorenor Zorro, einen gelähmten Eindruck vermittelten, in der die jeweilige Teufelsfrucht wirkungslos wurde.
 

Doflamingo schien bisher unbeeindruckt und hatte neben sich drei weiter unbedeutende Personen stehen, mit denen er sehr leise sprach. In der rechten Hand eine Karte und einen grauen Schlüssel, der langsam Rost ansetzte, haltend. 'Der Schlüssel muss für die Handschellen sein, womit sie alle festgekettet sind.'
 

Nami vernahm nur leise Wortfetzen und schätzte fluchend ungefähr ihre derzeitige Lage ab. Er verglich anscheinend die Karte mit den Mustern vor dem Thron, stellte die rothaarige Frau misstrauisch fest. Nami blickte nun wieder zu ihren Freunden und zu Trafalgar Law. Ihr Herz schlug bei seinem Anblick plötzlich einige Takte schneller als gewöhnlich, wie schon so einige Male, wenn sie ihn heimlich ins Visier nahm. Er schien angespannt zu sein, da seine Augen geschlossen waren. An seiner Schläfe verliefen mehrere feine Blutbahnen, die sich ihren Weg hinab zu seinem Hals bahnten und langsam in sein Hemd flossen, wo sie selbst für das geübte Auge unsichtbar wurden. Sein Schwert lag achtlos neben ihm auf dem Boden.
 

Die rothaarige Frau überlegte einige Momente, ob sein Schwert für ihre Waffe nützlich sein könnte, entschied sich dann doch der Größe wegen dagegen. Die junge Navigatorin machte sich aber über den Zustand ihres Schwertkämpfers Gedanken. Sein Hemd war mit Blut benetzt, was bekanntlich nichts Neues war, jedoch hob und senkte sich seine Brust kaum merkbar. Sein Blick war steif und sehr müde zugleich. Ruffy, zwischen Robin und Zorro sitzend, hatte seinen Kopf nach vorne geneigt und hielt seine Zunge nach draußen, mit einer gelangweilten Miene in Richtung des rosa Federjacken tragenden Übeltäters, der weiterhin mit seiner Karte beschäftigt war.
 

Nico Robin flüsterte vermehrt mit Monkey D. Ruffy und hielt dabei weiterhin Ausschau im Raum, auf der Suche nach einer Lösung ihrer derzeitigen Probleme. Sie waren nun seit einem Tag hier gefangen und warteten, nur worauf? Nami schritt ein wenig zurück und lehnte sich beruhigend gegen die kühle gemauerte Wand hinter sich. Mit einem Mal vernahm sie einen bewegenden Schatten neben sich und bekam zugleich mit dieser Kenntnis eine schreckliche Gänsehaut. Die Angst erreichte sie zu schnell, noch bevor sie ihre Stimme, verzerrt zu einem lauten Schrei, ertönen lassen konnte, erkannte sie, wer für die Angst verantwortlich war. »Bepo!?«
 

Nami sprach so leise wie möglich und betrachtete den sehr kleinen Eisbären, welcher ihr heimlich gefolgt war. Der weiße Eisbär konnte sich zwischen mehreren Größen hin und her verwandeln, wie auch Chopper, mit dem Unterschied, das Bepo nie von einer Teufelsfrucht gegessen hatte, zumindest nach ihren Wissens. »Was machst du hier?«

»Ich helfe!«, kam es kurz und bündig, nachdem der pelzige Freund sich leise in seine große Ursprungsform gewandelt hatte.

»Aber Bepo, Law will sicher nicht das dir was passiert und ich auch nicht«, flüsterte Nami mit einer Portion Fürsorge in ihrer Stimme. Bepo entschuldigte sich wieder einmal schüchtern und schaute bedrückt zu Boden. Ihm konnte man einfach nicht böse sein. Die junge Frau blickte noch einmal zu Bepo und schließlich wieder in Richtung ihrer Freunde, er tat es ihr gleich.
 

»Okay, wir schleichen uns nun langsam an unsere Freunde heran und du bist mein Joker. Ich weiß nicht, wie ich sie befreien kann, aber du musst in der Zeit, in der ich mich mit Flamingo beschäftige, die anderen beschützen, egal was passiert.«

»Und wenn du in Gefahr bist?«, wollte der Eisbär neugierig wissen. »Das ist egal. Hör genau zu.« Bepo nickte und lauschte ihrer leisen Stimme. Sie erzählte ihm spontan, wie sie ihr vorhaben am besten umsetzen könnten, wodurch möglicherweise niemand zu schaden kommen sollte. Eine Garantie war es keinesfalls, dachte Nami verbittert. Zum Schluss sprach sie noch flüsternd: »Sag es ihnen auch, bitte: Keinen Kampf. Sonst sterben wir alle. Sonst schaffe ich es nicht.« 'Sonst könnte die Abmachung hinfällig werden, wenn ich mich nicht dran halte', ermahnte Nami sich selbst.
 

»Aber du kommst dann mit?«, erkundigte sich Bepo sicherheitshalber. Nami schloss für einen kurzen Moment ihre Augen und atmete vermehrt tief ein. Wie geht dieses Geschichte nur aus? Sie wusste die Antwort leider nicht.
 

× × × ×

Er wartete geduldig auf seine Antwort, die schier nicht folgte.
 

Bepo mochte die Rothaarige sehr, da sie ihn mehrfach beschützt hatte. In ihrer Gegenwart fühlte er sich sehr wohl, genau wie bei seinem besten Freund, weshalb er gleichzeitig auch besorgt war. Bepo mochte zwar nicht der schlauste seiner Art sein, dennoch wusste er, wann Unausgesprochenes eine größere Antwort bot, als wenn man diese ausgesprochen hätte. Er nahm die stumme Antwort zur Kenntnis und fasste seinen eigenen Plan, um sie beschützen zu können. Sein Käpt'n würde es schon irgendwie verstehen. Die junge Navigatorin zog nun das kleine violette Fläschchen aus ihrer Hosentasche heraus und trank es bis auf einen kleinen letzten Rest leer. Den Rest im Behältnis verschwand wieder zurück in ihrer Tasche. Der kleine Eisbär fragte sich insgeheim, was sie wirklich vor hatte.
 

Ob es seinem Käpt'n gut ginge? Bepo seufzte, folgte anschließend schleichend der jungen Frau hinterher und roch zu seinem verwundert, viel Blut. Die metallische Esens war überall und stank ungemein.
 

× × × ×

»Fuhuhu«, schallte es nun im ganzen Raum und die Unterhaltung von Doflamingo wurde lauter. Er schien soeben köstlich amüsiert über seinen anstrebenden Erfolg, erhob sich vom Thron und stand nun mit dem Rücken zu seinen lautlosen Gefangenen. Er betrachtete den Thron und die Symbole um die Edelsteine herum, die Nami jetzt kaum erkennen konnte. »Jetzt!«, kündigte die junge Navigatorin den Start an und Bepo verwandelte sich sofort in einen kleinen Taschenbären und verschwand sogleich, dank Nami auf ihren BH zwischen ihrem Busen, unter ihrem dünnen Pullover.
 

Eine kleine Ausbeulung ließ erahnen, dass sich etwas darunter befand. Die rothaarige Frau schlich sich leise in den Schatten an die Säulen heran, betrachtete jeden Winkel ihrer Umgebung und ließ jeden Schritt in der Dunkelheit ersticken. Doflamingo bekam davon nichts mit und unterhielt sich weiter mit den ihr unbekannten Personen. An der betreffenden Säule angekommen, schlich Nami sich leise um sie herum und kniete sich vor Trafalgar Law. Jetzt hatte sie die vollkommene Aufmerksamkeit der gefesselten Personen. Mit dem Finger auf dem Mund gab sie das Zeichen weiterhin stillzuhalten. Die Blicke waren groß und Hoffnung glitzerte nun in den Augen der Truppe auf, gefolgt von einem Lächeln. Bevor aber jemand reagieren konnte, widmete sich die Navigatorin an Law, welcher links von Zorro saß und führte ihre rechte Hand an seinem Hals, um seinem Kopf ein wenig anzuheben.
 

Er schien ziemlich über die Gestik überrascht und zog eine seiner beiden Augenbrauen nach oben. Wartend was nun geschehen würde, konnte Law beobachten wie Nami in ihr Dekolleté griff, dann etwas weißes plüschiges herauszog und es schließlich auf seiner schmerzenden Schulter absetzte. Keiner der Beteiligten konnte genau erkennen, was Nami Law übergab. Er aber erkannte sofort seinen kleinen besten Freund, wenn es auch nur ein kurzer Augenblick war. Die junge Navigatorin wandte sich nun zu ihren Freunden und flüsterte leise in die Runde, ob es ihnen allen gut ginge. Zur Bestätigung erhielt sie ein mehrfaches Nicken von Robin und ein dickes Grinsen von Ruffy und Zorro.
 

× × × ×

Law selbst beobachte das Treiben mit einer unbeteiligten Miene, war jedoch sehr interessiert an ihrem Vorhaben, Sie alle zu retten und schwieg zu seinen Gunsten. 'Das wird jetzt sehr interessant werden', dachte er süffisant und behielt seinen blick dann starr auf Doflamingo. Der Chirurg des Todes war müde, dank der Kairōseki Handschellen und hatte das Bedürfnis alles in allem zu zerstören, mitsamt dieser Insel. Dieses Allianz mit Monkey D. Ruffy und seinen Freunden war anstrengender, als zu Anfang angenommen wurde, doch so musste er eingestehen, war ihm dadurch niemals langweilig. Es würde also noch spannend werden.
 

Dann blickte er besorgt zu seiner Navigatorin. Das konnte niemals gut enden (…).
 

× × × ×

Nami stellte sich nun wieder leise auf ihre Beine und schaute sich die Fesseln genauer an. Sie waren schlicht und einfach, saßen viel zu eng an den schon aufgeschürften Handgelenke und waren direkt an der Säule befestigt. Mit geschockten und weit aufgerissenen Augen erkannte die Rothaarige sogleich, das sogar die Säule selbst aus Kairōseki Seestein bestand und somit fast alle beteiligten bewegungsunfähig machen musste. Nami schritt nun langsam zu Lorenor Zorro, betrachtete währenddessen noch einmal jeden einzelnen und analysierte ihre jeweiligen Verletzungen. Bis auf einigen Prellungen und Schnittverletzungen waren Sie alle unversehrt, bis auf den grünhaarigen Schwertkämpfer.
 

Bemüht ihm keine weiteren Schmerzen hinzuzufügen, nahm die junge Navigatorin wieder das violette Fläschchen aus der Hosentasche und wollte nun den restlichen Inhalt Zorro abgeben. Dieser runzelte daraufhin seine Stirn und blickte sie fragend an. Nami aber gab mit einem Lächeln zu verstehen, das er keine Wahl hätte und schon den Mund aufmachen sollte, sonst könne er was erleben. Vertrauen. Er tat es ohne Weiteres. Nach genauerem Betrachten des Grünhaarigen erkannte Nami, dass Zorro mehrere oberflächliche Schnittwunden hatte, die er aber problemlos überleben sollte. Immer noch vor ihm kniend, beobachtete sie die Schwerter Zorros und schien in ihren eigenen Gedanken zu versinken.

'Wie erreiche ich am besten mein Ziel, ohne das andere Schaden nehmen könnten? Welche der Drei wären sinnvoll für meine Waffe? Die verfluchten? Bei dem einen dieser drei Schwerter lässt Zorro niemanden ran und es unterschied sich äußerlich ziemlich von den anderen beiden dunklen. Er hatte die Schwerter mal mit Namen benannt, die ich aber nicht mehr in Erinnerung habe. Wenn ich also die Schwerter an meinen Taktstock befestige, sollte ich in der Mitte einen Zwischenraum von etwa geschätzten dreißig Zentimeter haben. Gesamtlänge sollte dann circa zwei Meter sein. Normal Länge, für meine Verhältnisse. Ungewohnt nur, da ich aufpassen muss, mich selbst nicht zu verletzen. Die Schwerter werden meinen Blitzableiter bilden, doch wie erzeuge ich ein Gewitter oder einen Sturm? Oder alles gesamt? MAN, LYSOPP', fluchte Nami innerlich und merkte zu Spät, wie sich langsam jemand in ihre Richtung bewegte.
 

Ohne jede Vorwarnung streckte Zorro seine Beine gegen Nami aus und zog so die junge Navigatorin zurück in die Realität. Sie verlor daraufhin das Gleichgewicht und fiel unsanft auf die starke Brust ihres Käpt'ns. So schnell wie ihre Reaktion es zuließ, nahm sie im selben Moment das Schwert von Trafalgar Law in die Hände, welcher immer noch neben Zorro saß und nahm es, ohne die Klinge dabei aus der Scheide heraus zuziehen, und blockierte so den Angriff ihres Gegenübers.
 

»Miez, Miez«, kam es bedrohlich aus seinem Mund. Nami blickte ihm wütend entgegen und drückte den blonden Mann zurück. »Du glaubst doch nicht, dass wir nichts mitbekommen haben Kätzchen«, spottete Doflamingo hämisch in ihre dunklen Augen. »Keine Chance, Schätzchen.« Nami erkannte um seinen Hals die Schlüssel zur Befreiung jener bestürzten Personen hinter sich. Zorro ließ nur ein »Bah!« in der Luft ersticken und auch Ruffy und Law grummelten etwas wie »Tze!«
 

»Frau Navigatorin, bring dich in Sicherheit! Er ist nicht der einzige Pirat hier.« Robin versuchte ihre Freundin mit einem ruhigen Ton zu warnen, was aber durch das Zittern in ihrer Stimme mehr nach einem verzweifelten Hilferuf klang. Die junge Navigatorin verherrlichte sogleich die Tatsache ihrer glimpflichen Position. Ohne sich auf ein Gespräch mit Doflamingo einzulassen, schwang Nami sich auf ihre Beine und stellte sich so schützend vor ihren Freunden. Ihr Herz zitterte vor Angst. Nachdem sie den Angriff erfolgreich blockiert hatte, legte sie das lange Schwert vorsichtig neben Law nieder.
 

Nami blickte Doflamingo starr in die Augen. Don Quichotte de Flamingo ließ nun von ihr ab und schritt langsam wieder Richtung Thron. Während er seinen Weg dorthin spazierte, setzte er seine Finger in Position und befähigte alle drei Männer um ihn herum zu seinen willenlosen Marionetten. »Gefangener Wille, so bist du nun mein. Die Seele schreit und bleibt niemals mehr dein. Du tust, was ich sage (...)«, summte Flamingo leise triumphierend vor sich her. Darauf war die junge Navigatorin gefasst und musste unwillkürlich grinsen, blickte jedoch weiterhin verbissen zum blonden Mann hinüber.
 

Da sie keine weitere Waffe bei sich trug, um die eigenen Freunde oder sich selbst zu verteidigen, drehte sich Nami in Zorros Richtung und nahm stumm beide verfluchten Schwerter aus der dafür befindlichen Scheide. Zorro schien nicht wirklich begeistert und war nur noch mehr verwundert, als er sah wie seine Navigatorin einen blauen Stab aus ihrem Pullover hinauszog und ihn in die Luft hoch schwang. »Was hast du vor, Nami?«, wollte der Grünhaarige wissen, da er sich unweigerlich fragen musste, was sie mit seinen Schwertern wollte. 'Sie waren sehr gefährlich und nicht ohne Grund verflucht', erkannte die Navigatorin misstrauisch. Die Schwerter konnten, ohne jemanden zumuten, einfach mit ihrem eigenen Willen töten, wenn sie unaufgefordert und ohne jegliche Zustimmung des Trägers genommen wurden. Nami wusste es und nahm dieses Risiko in kauf, um dann mit großem Schwung, ihren einteilen Klimataktstock in die Luft nach oben schleuderte und wartete, was nun geschehen würde.
 

Gerade als ihr kleiner blauer Klimataktstock nach unten glitt, machten sich die drei Personen für einen Angriff auf sie bereit. Als der blaue Taktstock in ihre Augenhöhe fiel, nahm Nami die beiden Schwerter von Zorro an sich und zog die Griffe in die jeweiligen Enden der Öffnung des Klimataktstockes, und schwang ihre neue Waffe wie üblich um sich selbst herum. Da stand nun die junge Navigatorin und Kartografin der Strohhut Piraten, zielsicher und bereit für einen Kampf.
 

Ihre Angst schrie innerlich um vergeben und nach Erlösung dieser Situation. Wieso war sie nur soweit gegangen?

Herzleiden

Nami drehte und schwang ihre Waffe gekonnt zu ihren Angreifern und ohne überhaupt über ihre Handlung nachzudenken, hatte sie ihre drei Angreifer mit einem Donnerschlag erledigt. Nun lagen Sie bewusstlos am Boden. Ihre Waffe zischte, leuchtete und ließ noch die Blitze erkennen, die mit dem Angriff gefolgt waren. Alle Beteiligten blickten geschockt ihn ihre Richtung. Den größten Schock hatte jedoch die junge Frau selbst erlitten. Ein Kribbeln bildete sich in ihren Fingerspitzen und breitete sich langsam in ihrem zitternden Körper aus. Sie spürte die Blutestlust jener Schwerter, die den Tod verlangten und ohne sich weiter darüber zu wundern, was sie selbst getan hatte, blickte sie mit leerem Blick zu Dolamingo. Er stand auf und quirlte in Nami Richtung und wollte ihr damit Angst bereiten.
 

»Denkst du, das war es schon? Fuhuhu, spinnst doch, Kind!« Don Quichotte de Flamingo stellte sich in eine aufrechte Lage und zog seine Finger in die richtige Position in ihre Richtung. Mit einem fiesen Grinsen im Gesicht bewegte er seine Finger strukturiert auf Nami und wollte sie willkürlich manipulieren, sich selbst zu töten, qualvoll und ohne lediglich Hoffnungen. Doch nichts passierte. Doflamingo verzog unweigerlich das Gesicht und sah nun ein glorreiches Grinsen von Nami aufblühen. Damit hatte er nicht gerechnet und fragte sich, wie das denn möglich sei. Nami ließ nicht lange auf sich warten und erklärte nun sein Problem: »Ich bin nie jemand gewesen, der sich von anderen hat verleiten lassen. Und dank einem Aufputschmittel habe ich nun eine sehr gute Kontrolle über meine Psyche und somit bessere Kontrolle über mich selbst. Daher kannst du nicht in meinen Willen eingreifen. Außerdem sind dir die Wände hier mal aufgefallen? Kairōsekigestein, sagt dir dass was?« Innerlich musste Nami sich aber fragen, welche Nachwirkung das Mittel von Chopper mit sich bringen würde, da sie eine überschrittene Dosis zu sich genommen hatte, trotz des Hinweises von ihrem kleinen Elch. Sie beobachte wie Doflamingo ins Grübeln kam. Ehe sie nachdachte, rannte Nami in seine Richtung und holte vermehrt zu einem Angriff aus, um an die Schlüssel zu greifen.
 

»Wir müssen hier unbedingt raus«, gab Robin ihn ihrer Hörweite zu verstehen. Die Navigatorin hoffte, das ihnen bald etwas einfallen würde, eine Lösung für dieses Problem. Sie wusste nicht, wie lange das gut gehen könnte. »Ja, wir müssen ihr helfen, aber wir brauchen die dummen Schlüssel. Dann müssen wir verschwinden, bevor die Bombe hoch geht, antwortete Ruffy mit erhöhter Lautstärke. Der schwarzhaarige Käpt'n hatte anscheinend sehr große Sorgen um sie und hätte selbst am liebsten den Kampf übernommen, wenn die Fesseln nicht wären. Dann hörte Nami die männliche Stimme von Law: »Bepo, mein Freund, worauf wartest du?«
 

× × × ×

Die Strohhut Piraten blickten nun Law an und suchten Bepo, den sie jedoch nicht fanden. Law ließ die irritierten blickte der Mitgefangenen, ohne weitere Worten, zu seiner Schulter schweifen, um zu zeigen, was er meinte. Schließlich kam leise der kleine Bepo zum Vorschein und hüpfte auf den Schoß seines Käpt'ns, vorsichtig, um keine seiner schmerzen hervorzurufen. Dann blickte sein pelziger bester Freund in die hellen Augen Laws und schüttelte zaghaft den Kopf. »Aber Bepo (…), was?«
 

Ein seltener Moment in dem Trafalgar Law sprachlos nach unten blickte und beobachtete, wie sich sein Eisbär langsam zu Boden setzte und dort verweilte, ohne eine Reaktion durchzugeben. Zugegeben, das war er nicht gewohnt. Niemand aus seiner Crew ignorierte je einen seiner Befehle, seien sie absurd bis unmöglich gewesen, geschweige denn ihn, schon gar nicht sein bester Freund aus Kindertagen. Als der Chirurg des Todes einen undefinierten lauten Schmerzensschrei hörte, mit Beschimpfungen, welche nur von Doflamingo stammen könnte, hatte der Kampf inmitten des Raumes wieder die volle Aufmerksamkeit.
 

× × × ×

»Kleine Göre, was fällte dir ein!«

»Zu langsam blonde Tussi«, konterte Nami gewissenhaft mit einen fiesen grinsen. Das ließ er sich anscheinend nicht zwei Mal sagen und zog hinter seiner rosafarbenen Federboa zwei Pistolen heraus. 'Oh, oh!', dachte Nami gequält.
 

»Da staunst du, was?« Ohne noch nur ein Wort von sich zu geben, schoss er mehrfach in ihre Richtung und verfehlte sie nur knapp. Die junge Navigatorin und Kartografin wiederum rannte dem Geschehen, so schnell sie konnte, aus dem Weg und verschwand hinter dem großen prunkvollen Thron. Wenn sie nur annähernd genug Zeit gehabt hätte, würde sie sich sicherlich einige Steine aus diesem Thron entfernen wollen und als Belohnung behalten. Doch sie spürte langsam, dass ihr Herz stärker und schneller pochte, als es sollte. Die Nebenwirkung schien in langsamen abständen voranzuschreiten oder ihre Angst wuchs und vergiftete sie kontinuierlich. Nami konnte hören, wie sich weitere Personen in ihre Richtung bewegten. Sie musste jetzt schnell handeln. Die junge Navigatorin musterte den eben geklauten Schlüssel und überlegte nun, wie dieser schnell in Bepos Pfoten gelangen könnten. Nami überblickte wiedereinmal den Raum und schätzte die Meter zwischen ihren Freunden und sich ab.
 

Laute Gelächter kam am Eingang auf und alle anwesenden Personen blickten in dessen Richtung und erkannten Großadmiral Aokiji, auch Blaufasan genannt und Großadmiral Akainu von der Marine. Das war die Chance für die junge Frau. Nami nahm atemlos Anlauf und ignorierte die kommenden Rufe ihrer Freunde, lief daraufhin noch schneller in deren Richtung. Ihr blieb langsam die Luft weg und die Temperatur im Raum sank nun gänzlich unter den Gefrierpunkt. Im Raum bildete sich langsam unheilvoller Nebel, welcher langsam alles in sich verschlang, sodass der Boden kaum noch zu erkennen war. Jetzt musste sie nur noch eine Wolke herauf beschwören. Kurz vor ihren Freunden angekommen, fiel sie hin, da Doflamingo ihr einen Streifschuss am Bein verpasst hatte. Blut lief zärtlich ihrem Oberschenkel hinab, pulsierte auf seinem Weg ins freie und hinterließ ein unangenehmes Ziehen in Kombination eines gefrorenen Beines, dank Blaufasan, der den Kontakt mit ihren Freunde verhindern wollte.
 

Nami blickte säuerlich zu sich hinunter und schätze abermals ihre Lage ab. Unauffällig ließ die rothaarige Frau den Schlüssel zu Boden gleiten und rutschte sie Bepo langsam hinüber. Sie trennten keine zwei Meter, was die Situation in keinster Weise angenehmer gestaltete. Der kleine Eisbär ergriff den rostigen Schlüssel sofort, wandelte sich in seine große Ursprungsform und machte sich dann an die jeweiligen Kairōseki Handschellen ran. Dies blieb nicht lange unbemerkt. Doflamingo schritt mit frevelhaften Grinsen und seinen langen Beinen in die Richtung der gefesselten Kandidaten, als Nami ihm plötzlich den Weg abschnitt. Die junge Frau konnte beobachten, wie Aokiji und Akainu dem Geschehen mit Argwohn und teils süffisantem lächeln betrachteten. Die junge Navigatorin und Kartografin schleuderte, so schnell sie konnte, ihre modernisierten Klimataktstock in die rechte Schulter von Doflamingo und hinterließ eine rötliche Essenz, gefolgt von einer Blitzattacke, die einen Herzstillstand auslösen müsste. Don Quichotte de Flamingos knurrte verbissen und rief: »Verdammtes Miststück!«
 

Die junge Frau rechnete mit einem tödlichen Angriff, einem blutendem Massaker oder ähnlichem, doch nichts dergleichen geschah. Ehe jemand etwas sagen konnte, zog Doflamingo seine Federboa aus, schüttelte ihn kurz, als haftete Dreck an diesem und krempelte den rosafarbene Mantel in sich um, und zog ihn anschließend andersrum wieder an. Nun konnte man erstaunt feststellen, dass dieser nach einigen Sekunden unsichtbar wurde.
 

Nami schloss für einige Sekunden ihre schmerzendes Augen und konnte ihr Glück kaum fassen, hörte leise die Schritte Doflamingos, die soeben den Raum ohne Gegenwehr hinausschritten. Nun, das erkannte Nami seufzend, war es nur noch Blaufasan, welcher ungerührt von der Situation stehen blieb und müde in ihre Augen blickte. Der Großadmiral Akainu flüsterte seinem Kollegen Blaufasan etwas zu, was Nami nicht direkt verstehen konnte, und noch den Abgang dieses Mannes beobachten konnte. Er sah mehr als nur zufrieden aus. Dann konnte die rothaarige sehen, wie Großadmiral Aokiji das ehemalige Cipherpol Gebäude der Marine betrachtete. Ein ehemaliges Staatsgefängnis in der Luft, wo die Flucht für die Verbrecher noch hinderlich gewesen war, im Gegensatz zur heutigen Zeit. Dieser Raum war extra einen für Träger mit einer Teufelsfrucht angefertigt worden. Die Wände hier bestanden nach ihres Wissens aus Kairōsekigestein und einem undefiniertem Gestein, womit die Fähigkeiten einer Teufelsfrucht um etwa sechzig Prozent gemindert wurden.
 

»Doflamingo wusste wohl, dass er einfach zu schwach gegen die Strohhut Bande und dir war. Wobei er sicherlich noch einen Termin vorzuschieben hatte und keinen weiteren Moment mit euch vergeuden wollte«, sprach Aokiji mit sehr leiser stimme an sie gewandt.
 

× × × ×

Bepo hatte in der zwischen Zeit alle befreit und gab ihnen die Nachricht, unmittelbar nach ihrer Befreiung von hier zu verschwinden, weiter. Keiner reagierte auf seinen Worte. Der pelzige Eisbär ließ sich jedoch nicht so schnell abwimmeln und wiederholte abermals dieselben Worte: »Sie will es aber so!«
 

Dann beobachtete Bepo seinen Käpt'n und seinen Allianzpartner Ruffy. Trafalgar Law, Monkey D. Ruffy, Nico Robin waren versucht aufzustehen, sich ihr ungemütliche Trägheit und Schmerzen nicht ansehen zulassen, was sichtlich nicht gelangte, da das Kairōseki nach wie vor seine Wirkung entfaltete. Sie alle mussten sich schwach fühlen, zugleich hilflos. Bepo erkannte, das Zorro es den Umständen entsprechend gut ging und zittrig aufstand. Er schaute zu den Käpt'n der Thousand Sunny und wollte nun in Erfahrung bringen, wie sie hier entkommen könnten. Er wollten Nami schließlich nicht hier alleine kämpfen lassen, das ließ seine Eisbär-Ehre nicht zu, auch die dafür gut entwickelte Freundschaft nicht.
 

»Ich bleibe, dass ist klar,« war Ruffys einzige Aussage bezüglich seines fragendes Blickes. Der Schwertkämpfer und die Archäologin grinsten nur. »Dann ist ja alles geklärt. Robin, geh du mit dem weißen Riesen und Law zurück zum Schiff.«

»Aber«, wollte Robin schon entgegen bringen, wurde jedoch abrupt von Ruffy unterbrochen.

»Nein, Zorro hat recht. Das bringen wir hinter uns.« Damit rannte Ruffy mit seinem Vize Lorenor Zorro im Schlepptau los. Trafalgar Law jedoch ließ sich von keinem der Beiden befehligen, was er zu tun und zu lassen habe, erkannte sein bester Freund mulmig. Auch er würde bleiben, das spürte er. Dann meinte sein Käpt'n plötzlich: »Gehe mit der Archäologin zurück zum Schiff!«
 

Bepo jedoch dachte nicht einmal im Traum daran und entschuldigte sich wieder, behaarte aber wieder darauf, sofort mit allen zurück zum Schiff zu gehen. Er wollte schließlich nicht die junge Navigatorin enttäuschen. »Keinen Kampf befahl sie (…).«
 

× × × ×

»Ice Zone«, kam die Gegenwehr schnellst von Aokiji. Ruffy und Zorro wurden mit einem Mal zurück geschleudert. Blaufasan fand den Gedanken ziemlich reizend, die Rothaarige vor den Augen deren Freunde abzufertigen und ließ keinen Versuch aus, sie an diesen Gedanken teilhaben zulassen. »Pirat ist Pirat, die Gerechtigkeit bleibt«, so sein Motto. Er würde sie nicht töten wollen, darin würde er keinen Spaß empfinden, jedoch reizte es ihm in den Fingerspitzen, seine Grenzen zu erweitern. Schließlich hatte die Kleine sich bisher gut geschlagen. Und Deal war Deal. Er würde sich an seinen Teil der Abmachung halten, doch bis dahin sollte noch etwas Spaß beinhaltet sein.
 

× × × ×

»NAMI!«, brüllte ihr schwarzhaariger Käpt'n wütend und wollte weiterlaufen, wurde aber in seinem Tun abgehalten, wie auch Lorenor Zorro, der mit ihm nach hinten geschleudert wurde. Vor ihnen bot sich eine gigantische Eisschicht, durch die Teufelsfrucht von Blaufasan, welche bis an die hohen Decken dieses Raumes reichten und alles am erzittern brachte. Ruffy versuchte mit all seiner Kraft die er noch aufbringen konnte, trotz der anhaltenden Wirkung des Kairōsekigesteins, mit verschiedenen Gum-Gum Attacken etwas anzurichten. Erfolgslos, wie er bitter bemerkte. Auch sein Schwertkämpfer Lorenor Zorro bemühte sich mit nur einem Schwert eine Wirkung zu erzielen und blieb in der selben Ausgangslage wie er selbst. Was sollten sie nur machen?
 

× × × ×

Law bemühte sich, dem Angriff der beiden Männer, nicht mit anzuschließen und nun dem Geschehen auf der anderen Seite seine Aufmerksamkeit zu schenken. 'Was die junge Frau auch immer wollte, jetzt konnten Sie nicht mehr verschwinden, da der Ausgang auf der anderen Seite des Raumes lag', dachte Law sich im Stillen. Seine Neugierde brannte innerlich in ihm. Zu viele fragen innewohnten seine Gedanken, unter anderem auch, wieso Doflamingo ohne Gegenwehr gegangen war. Es war keineswegs ein typisches Verhalten oder kristallisierender Wesenszug seinerseits, wissend, da sie beide mal einer Crew angehörten und Law wusste, was für ein Masochist er war. Er verfolgte ein Ziel, eines, das sie alle mit einschloss, das wusste er genau. Sein Gefühl hatte ihn niemals getrübt.
 

Trafalgar Law spürte, wie nach und nach seine Kräfte wieder zu ihm kamen, wenn auch nur beschränkt. Wie sollte er ihr helfen, wenn sie auf der hinteren Eisschicht war? 'Der Grünhaarige ist anscheinend zu schwach mit nur einem Schwert. Amateur!' Law musste bei dem Gedanken grinsen.
 

× × × ×

Der Eisbär stellte sich mit mulmigen Gefühl in der Magengegend zu Zorro und Ruffy, ignorierte dabei den Blick seines Käpt'ns, um dann noch den letzten Teil seiner Nachricht zu verkünden. Er hätte sie fast vergessen. »Nami sagte, dass ein sehr großer Hurrikan auftauchen würde, der die Inseln komplett zerstören wird. Der Hurrikan ist bald hier und somit haben wir kaum Zeit. Ach, und die Bombe ist auch schon entschärft Käpt'n«, zum Schluss hin wurde Bepo immer leiser. Nami sagte ihm, das es das Letzte sein sollte, was sie wissen dürften. Ruffy wollte nicht hören und schlug weiter gegen die Eisschicht, bis seine Hände bluteten. Nico Robin versuchte ihren Käpt'n zu beruhigen, was ihr letztendlich nicht gelang.
 

× × × ×

»Oh,oh! Und Kleines, wie weit soll das noch gehen?«
 

Nami lag nun wieder schmerzerfüllt am Boden und war mit kristallisierten, scharfkantigem Eis versetzt. Ihr war wirklich sehr kalt und manche stellen ihrer Haut müssten längst an Unterkühlung und Brandbläschen leiden. Selbst das Denken fiel ihr zunehmend schwerer, sodass die Atmung stetig schneller vorantrieb. Jedoch, je mehr Luft sie einsog, umso mehr bekam sie das Gefühl viele Nadeln verschluckt zu haben, so sehr schmerzte die Kälte in ihrer Lunge. Sie war am Ende angekommen, stellte sie verbittert fest und war wütend, das dieser Mann sich nicht an seinen Deal halten würde. Fast jedem Angriff konnte er bisher sehr gut ausweichen und mit Gegenattacken kontern. Keines ihrer Elemente konnte genug Schaden anrichten und die Klingen der Schwerter kamen nicht nahe genug an den schwarzhaarigen Mann heran, um eine größere Verletzung hervorzurufen. Die junge Navigatorin stellte erneut fest, dass sie nicht mehr viel Zeit hatte, ihre Freunde in Sicherheit zu wiegen. Sie konnten auch nicht mehr entkommen, wie auch?
 

Nami stellte sich mit zitternden Beinen und erniedrigter Moral wieder auf, klopfte sich dann die Eisschicht ein wenig ab, wenn es auch nicht viel half. 'Wenn er mit Eis kommt, komme ich mit meinen neuen Elementen. Neue Waffe, neue Kombination!' Die junge Navigatorin hob ihre Waffe wieder erneut und stellte sich in eine aufrecht stehende Position, dann schloss langsam ihre Lider.
 

»Was wird das denn? Für das Kinderspiel habe ich keine Zeit mehr.« Blaufasan griff an, setzte einen sehr starken Eissturm in den Raum und ließ ihn direkt ohne Umschweife in Namis Richtung verlaufen. Sie wiederum wich dem geschickt mit einem Gegenangriff auf, als plötzlich ein Schuss ähnlicher Klang zu hören war. Blaufasan lächelte siegessicher. Nami verfluchte ihn und hielt sich schmerzhaft ihren Bauch fest. »Was eine Kugel alles anrichten kann. Eine Eiskugel, effektiver wie eine Metallkugel. Du wirst es nicht mehr lange machen. Soll ich dich erlösen?« Seine Finger waren wie eine Pistole auf sie positioniert und läuterten die rettende Erlösung an.
 

»NAMIIIII!«, brüllten Robin und Zorro. Ruffy schien sich kaum noch zügeln zu können, schlug dabei immer wieder gegen die Eiswand und schrie unentwegt: »VORSICHT, steh auf Nami. Bitte. Nami. Namiiiii!!!«
 

»Hey Bastard, lass sie in Ruhe, kämpfe gefälligst wie ein Mann und komm her!«, schrie der Käpt'n der Heart Piraten und auch Bepo fluchte herum. Keiner wollte sich mehr zügeln und Nami konnte es ihnen nicht einmal verübeln. Die junge Frau bewegte sich nicht. Aokiji, müde und mit einer verschlafenen Mimik, kam nun auf sie zu, blieb dann direkt über ihr stehen und blickte lustvoll zu ihren weiblichen Kurven. »Schade. Hatte mehr von einem Mitglied der Strohhut Bande erwartet!«
 

Angst, dass war das Einzige, was der jungen Frau eben in den Sinn kam.
 

Es war aussichtslos, denn ihr Gegner fürchtete weder Schmerzen noch Tod. Sie lag dort nun, bewegungslos am Boden, zerfressen von Gefühlen verschiedener Art, welche nie einen Weg in die Freiheit finden würden. Die Stimmen vieler Personen waren hilflos dem Geschehen ausgeliefert und dessen Rufe drangen nur langsam zu ihr vor. Schmerz, welcher ihren Körper wie warme Luft zierte.
 

Blut, sie roch es überall. Der metallartige und salzhaltige Bestandteil schmeckte unmittelbar nach Vergeltung einer antreibenden Sucht. Ihre Kleidung war eben in diesem dunklen rot getaucht - mit der Farbe des Lebens. Der Geruch umfing ihren weiblichen Körper wie einen beschmutzen Umhang mancher Sünden, Todgeweihten, ihrer Ära. Das Blut selbst schien überall zu sein und auch in ihrem pochenden Kopf rauschte es hörbar laut. Ein Herzschlag. Nein, mehrere Herzen pulsierten wissentlich dem Rhythmus des Geschehens entgegen. Stille.
 

Der Wind ließ erahnen, was nun folgen würde und blies triumphierend umher. Die verzweifelten Rufe drangen immer tiefer in ihr ein und machten ihr nun gänzlich bewusst, welches Ziel sie aus den Augen verloren hatte. Sie musste sich selbst wachrütteln, sonst starben womöglich alle, dennoch nagten Zweifel und Angst an ihrem Gewissen und ungeachtet dessen, was nun folgen würde, blieb sie weiterhin ruhig liegen.
 

Der Hauch des Todes küsste sie leidenschaftlich in diesen Moment und genoss das anhaltende Schweigen jener Person. Der Blick in die dunklen Augen dieses Mannes ließ sie erahnen, was nun geschehen würde. Nur ein Hieb mit seiner Waffe und sie konnte allen endgültig Wiedersehen sagen.

Wollte sie das?
 

Wenn man die Dinge nun im Ganzen betrachtete, spielte eine gewisse Ironie mit sich. Die Starken waren nun geschwächt und die Schwachen wurden gestärkt, aber wodurch? In dem Moment, wo man glaubte, man würde sterben, begann man erst zu verstehen, dass Zeit nichts war, was man sich erkaufen konnte. Sie blieb für niemanden stehen, ließ einen stetig weiter laufen. Wie die Zahnräder einer Uhr, ein Laufwerk der Natur, welche täglich ohne Umwege ihren Weg nach vorne fanden. Die Zeit musste nicht suchen, auch nicht finden und man selbst hatte überhaupt keinen Einfluss, nur eine Entscheidung. Sie ließ einen viel erkennen und doch so wenig Wissen. Die Rufe in ihren pulsierenden Ohren wurden deutlicher, die Schmerzen zunehmend stärker.
 

»Steh auf, bitte!«

»Halte durch!«
 

Ein Blick zu ihnen und ein Lächeln bildete sich um die Mundwinkel der rothaarigen Navigatorin. Sie hofften, dass sie es überleben würde, aber was war mit ihren eigenen Schicksalen? Hatten Sie keine Sorge um sich selbst?
 

Sie selbst hatte nur eine einzige Chance und dennoch, brannte in ihr das Verlangen alles sein zu lassen. Schlussendlich musste sie sich entscheiden, ob nun für ein Leben im Hier und Jetzt oder für den Tod, wessen Reich eines der größten Geheimnisse der Menschheit blieb.
 

Kälte drang langsam, wie ein Vorbote des Todes, in die Gliedmaßen aller Anwesenden und kündigte, die darauf stumm resultierende Temperatur im Raum an. Nebel bildete sich wie ein Hauch des Schicksals und lief umher, tanzend in den Schatten des Lichts. Nur noch wenige Sekunden. Der Mann über ihr richtete seine Waffe geradewegs auf sie zu, direkt auf ihr schlagendes Herz.
 

Die Rufe drangen wieder deutlicher, verständlicher in ihr Gehör ein und dankend lächelte die Navigatorin wissentlich zu den Personen, die sie versucht war zu retten. Noch in dem Moment, als sie eine Entscheidung traf, schloss sie ihre Augen und wartete auf seinen kommenden Zug.
 

»Schach«, flüsterte Nami ihm entgegen.

»NEIN NAMI!«
 

× × × ×

Ihr schwarzhaariger Käpt'n und ihre Archäologin schrien ihren Namen weit hinaus, bis das verzweifelte Echo langsam verstummte. Ihr grünhaariger Vize verkrampfte sich am ganzen Körper und schaute gebannt zu, wie die Kugel ihr Herz durchstach. Der Chirurg des Todes war fassungslos, geschockt und schier verzweifelt. Er blieb jedoch bewegungslos, nur ein leises, kleines Zittern machte sich an seiner linken Schulter bemerkbar. Es war Bepo. Er schrie wie die anderen vermehrt in Gedanken ihren Namen laut hinaus, wo es keiner je hören würde. Es war plötzlich still, nur das Laufwerk jener Zeit lief stumm weiter und kündigte das anstehende Finale an.
 

× × × ×

Das einzige was ihr noch blieb, war ein lächeln.

»Schachmatt!«

Herzschmerzen

Alles war still, nur ein Keuchen durchdrang die schneidende Luft, bis es schließlich in ein Japsen überging. Die Fackeln erloschen nacheinander und Dunkelheit breitete sich wie ein Schatten langsam über den Raum aus. Immer noch war alles ruhig, ein Wind tat sich auf und der Boden fing an zu beben. Es zelebrierte hinauf bis zur prunkvollen Decke und ließ alles um sich herum erschauerten. Nur Aokiji änderte seine derzeitige Position und gewann die Aufmerksamkeit aller Anwesenden. Der geheimnisvolle Nebel wurde zunehmend dichter, dunkles Geröll entfloh dem Rauch und eine dunkle Wolke tat sich über ihnen allen auf, sodass der Wind leise seine Melodie pfiff, dann zuckten vermehrt Blitze empor und brachten Licht ins Dunkle. Donnergrollen und mehrere Blitzeinschläge trommelten stetig zu Boden nieder und ließen langsam die dicke Eisschicht bröckeln, die wie eine Mauer den Raum geteilte hatte.
 

Aokiji hatte gewiss nicht mit solch einer Attacke gerechnet. Er musste sich selbst eingestehen, dass die Kleine das alles von Anfang an geplant haben musste. Dumm war sie nicht. Sie hatte kaum eine Chance, kaum Hoffnung auf einen Sieg und trotz allem war sie in der einen Sekunde, wo er dachte, es wäre nun endgültig vorbei, schneller gewesen. Blaufasan stand noch immer über ihr, mit positionierten Fingern auf sie gerichtet und schmeckte zeitgleich Blut in seinem Mund ansammeln. Seine Brust schmerzte und eine rötliche Farbe überzog nun sein weißes Jackett. Den Schuss, den er gelöste hatte, traf nicht die junge Navigatorin, wie er bedauerlicherweise Feststellen musste. Es war nur eine Projektion ihrer selbst, eine Illusion, die gerade dabei war sich aufzulösen. Die wahre Navigatorin stand direkt hinter ihm und hatte ihm eines der Schwerter durch seine Brust gerammt, fast durch sein Herz, welche noch rasend schlug. Sie hatte Wort gehalten, dachte Aokiji.
 

× × × ×

Nami stand mit zitternden Beinen hinter dem Großadmiral der Marine und zog nun langsam das Schwert hinaus, vorsichtig, wodurch es mit der Spitze nach unten gleiten würde. Die Klinge des Schwertes war mit Blut überzogen, welches jetzt langsam seinen Weg nach unten fand. Leise tropfen verloren sich auf dem Boden, bildeten nach und nach eine kleine Blutlache und der schwarzhaarige Mann fiel nach vorne zu Boden, blieb dann regungslos liegen. Nami blickte nun zu ihren Freunden. »Geschafft«, strahlte sie siegessicher.
 

Sie selbst konnte es nicht fassen, dass sie es geschafft hatte, ihre Leute zu beschützen. Nami blickte unwillkürlich zu ihrer Waffe, welche noch heftig Blitze um sich schlug und noch die Aggressivität bestätigte, welche sie zum Sieg verleitet hatte. Nun konnte sie auch endgültige Akzeptanz der Schwerter spüren. Die Mauer aus Eis war nun gänzlich verschwunden, wodurch die Teilung des Raumes aufgehoben,- und kein Hindernis mehr für einen Freudenschrei von ihrem Käpt'n, war. Ruffy war der Erste, der sich aus seiner Starre löste und zu ihr rannte, sie fest in seine Arme nahm und sich wie ein Kleinkind freute. »Nami, ich bin froh dich zu sehen!«
 

Auch der Rest der Truppe versammelte sich dann langsam bei Nami und waren glücklich, diesen Teil überstanden zu haben. »Sehr gut gemacht.« Nami nickte dankend Zorro zu.
 

× × × ×

Nur Robin zweifelte an dem eben stattgefundenen Kampf, weil etwas nicht stimmen konnte, das spürte sie so deutlich, wie den kalten Windzug im Raum. Nico Robin war, was ihre Menschenkenntnis betraf, unschlagbar. Der Austausch ihrer Blicke zwischen Nami und Aokiji hinterließ eine unangenehme Vorahnung, dass dies alles noch nicht wirklich vorbei sein konnte. Die Archäologin blickte dann misstrauisch und mit einem merkwürdigen Gefühl, ihrer jungen Navigatorin entgegen, verwarf den Gedanken aber wieder, in der Hoffnung, dass sie sich das alles nur einbilden würde. Was sie wirklich zu stören schien, war die Tatsache, dass Blaufasan ihr kaum Beachtung schenkte, wie er es sonst immer tat. Kein warnender Blick, kein nicken, einfach …, nichts. Was soll das bedeuten? Wo war hier die Wahrheit, welche verborgen in den dunklen Schatten tanzte?
 

»Wir haben weniger als fünf Minuten, einen Weg hier raus zu finden. Der Hurrikan ist schon am Toben«, verkündete die junge Navigatorin, als Bestätigung folgte ein dickes »JA!« von ihrem Käpt'n. Die Archäologin blickte nun wieder zu dem bewegungslosen Körper am Boden und brachte nur ein erstickten Schrei von sich. Sofort schauten alle in ihre Richtung, sahen dann auch, was soeben geschah. Großadmiral Aokiji wurde eins mit dem Nebel und verschwand langsam mit ihm im Nichts. Zurück ließ er einen tobenden Sturm, verheerend in seiner Stärke. Suchend, aber nicht findend, erkannte Nico Robin, wie auch jeder andere hier im Saal, das seine Stimme durch den Raum schallte: »Es ist ein Segen, wie auch ein Fluch. Der eine kann nicht Leben, wenn der andere überlebt. Ohne Karte gibt es kein Weg, Navigatorin!«
 

Nichts war zuerkennen, nur das Unwetter was Nami und Aokiji vom stattgefundenen Kampf zurückließen. Ohne sich weiter darüber Gedanken zu machen, was das Geflüsterte bedeuten könnte, liefen Sie alle so schnell sie konnten hinaus in den stockfinsteren Flur und rannten den unebenen Korridor entlang.
 

× × × ×

Nur Nami wusste um die Bedeutung seiner Worte. Die rothaarige Frau konnte hören, dass Zorro wieder einmal in die falsche Richtung gelaufen war und Ruffy ihn gerade noch so mit seinem langem Gummiarm zurück befördern konnte, nachdem Robin Zorros Orientierungslosigkeit bemerkte. Die Navigatorin musste sich vermehrt an ihre pochende Wunde am Bauch greifen, versuchte dies mit Gegendruck zu mindern, wissend, das es vorerst keine dauerhafte Lösung war. Nami spürte, wenn es auch nicht unüblich war, wie ihr Kreislauf immer weiter sank.
 

Sie hatten nun allesamt das Gebäude verlassen und mussten immer wieder kommenden Hindernissen ausweichen, die durch den zerstörenden Hurrikan erzeugt wurden. Nun waren Sie fast angekommen. Monkey D. Ruffy und Trafalgar Law rannten an der Front, dicht gefolgt von Bepo, Lorenor Zorro, Nico Robin und schließlich auch ihr selbst. Sie liefen durch einen kleinen Wald, entlang des Pfades und fanden schließlich an den Klippen die Thousand Sunny, die bereit war von dieser Insel zu verschwinden. Die Segel waren gehisst, die angebrachten Flügel zum Fliegen waren in Position gebracht worden und die Besatzung nun gleich komplett. Hinter sich konnte Nami erkennen, dass das Dach des Cipherpol Gebäude gerade am Niederschmettern war und alles in sich zusammenbrach. Nami blieb stehen und betrachtete das Schauspiel angespannt. Der Hurrikan hatte sich noch nicht in seiner wahren Größe entfaltet und fing gerade erst an, sich mitten im Land auszubreiten, wusste die junge Frau und hatte doch langsam angst um ihr Wohl. Auf der anderen Seite der Insel war die Erde derweil soweit in ihrer Masse zusammengebrochen, sodass mehre Risse am Boden schlussendlich ihren Weg in alle Richtungen verteilt fanden.
 

Robin rannte mit den anderen Männern voraus und waren schon fast an der Thousand Sunny angekommen. Die Navigatorin sah von weitem Sanji und Chopper und deren jubelten Schreie, dass Sie alle wieder komplett da seien. »Robinschatz! Namimaus!«, trällerte überglücklich der blonde Koch und verschenkte Herzen in alle Richtungen und kassierte direkt von Zorro ein: »Dummer Koch.« Der Blonde sah Zorro wütend an und beschwerte sich erst einmal über den verletzen Zustand seiner beiden Frauen. »Ruffy, Robin, Zorro!«, brüllten Chopper und Lysopp überglücklich und auch die Heart Piraten schrien vor Freude: »Hurra, KÄPT'N!«
 

Nami lächelte. Sie wusste nicht warum sie es jetzt ausgerechnet tat, aber zu Wissen, das ihre Freunde noch alle lebten überschüttete sie mit tiefster Dankbarkeit. Auch ihre Wetterfühligkeit hatte sie wieder einmal nicht getäuscht und darüber war sie zum einen ziemlich froh. Keiner sah, wie es ihr gerade zumute war. Tränen sammelten sich in ihren Augen, die Nami mit geschlossenen Lidern zum Erlöschen bringen wollte. Die Navigatorin sah alle voran rennen, nur sie selbst blieb stehen, in ihrer linken Hand noch immer den Klimataktstock haltend. Nami blickte zu sich herab und erkannte all das Blut an ihrem hellen Pullover, am Bauch, welches sich erweitert hatte und nun gänzlich in rot getaucht war. Hitze stieg in ihrem bebenden Körper hoch, nahm ihr langsam die Sicht und die junge Navigatorin war gerade dabei, in Ohnmacht zu fallen. »Halte durch«, war das einzige, was sie noch mit bekam, ehe sich ihre Augen langsam schlossen und ihre Atmung immer kürzer und flacher wurden. Nami konnte starke Arme spüren, die gerade dabei waren, ihren Körper vor der harten Landung am Boden zu bewahren. Ein ihr bekannter Duft stieg in ihre Nase.
 

× × × ×

»Halte durch!«
 

Trafalgar Law, welcher mitbekommen hatte das Nami stehen geblieben war, drosselte seine Geschwindigkeit und blieb einige Meter von ihr entfernt stehen, rannte dann nach einigen Sekunden des Beobachtens auf sie zu.
 

Ihm war zuvor schon aufgefallen, das sich die Wunden der jungen Frau verschlimmert hatten und die Schmerzen wohl unerträglich geworden waren. Er konnte seit dem Kampf im Kerker ihr Zittern erkennen und das erschrak Law. Nicht das es die Verletzungen waren, die ihm Angst einjagten, sondert die Art und Weise, wie sie sich ihre Symptomatik verschlechterte. Obwohl sie gewusst haben musste zu sterben, hatte sie auch für seine Crew gekämpft, leid und schmerzen auf sich genommen und gewonnen, obwohl er selbst an ihr gezweifelt hatte. Umso überraschender kam dann für ihn der Sieg über Doflamingo und Aokiji. Aber der Chirurg des Todes war sich sicher, das mehr an diesem Kampf steckte, als man vermuten würde. Ihm war der Blick zwischen Blaufasan und ihr nicht entfallen, den sie sich beide heimlich zuwarfen. Nichts Vertrautes, eher ein Ziel, vielleicht eine Abmachung, ein übereinkommen zweier Parteien, überlegte Trafalgar Law und fing gerade noch so die verletzte Frau auf. Der schwarzhaarige Mann begutachtet grob ihre Wunde, verzog anschließend seine Mundwinkel nach unten. 'Sieht nicht sonderlich Gesund aus!'
 

Trafalgar Law machte sich sorgen um jemanden, der nicht seiner Crew angehörte und diese Erkenntnis verfluchte er soeben. So war er nie gewesen und keine Frau nahm je Besitz in seinem Herzen ein. Und trotz allem schaffte es diese Frau ihn aus dem Konzept zubringen, seine Regeln zu verstoßen und ihn zum Narren halten, aber das schlimmste war, so stellte er fest, war die Tatsache, dass er es liebte. Nur was hatte das zu bedeuten? Law wusste es nicht.
 

Bepo, der Trafalgar Law nicht von der Seite gewichen war, nahm soeben schweigsam das große Schwert von ihm und die Waffe seiner Navigatorin in seine Pfoten und lief schon zum Schiff vor. Er hatte in einem Moment, wo Sie beide zusammen hinausgerannt waren, die Chance genutzt und von der Einnahme des Mittels erzählt, welche Nami zu sich genommen hatte. Der pelzige Eisbär bat ihn auch insgeheim, sich um die verletzte Frau zu kümmern, da er sie auf eine gewisse Art und Weise lieb gewonnen hatte. Law blickte Misstrauisch seinen kleinen Kumpanen an, bevor er schließlich einwilligte. Ohne Weiteres zu Sprechen nahm der junge Arzt die Rothaarige hoch in seine starken Arme und rannte schließlich zur Thousand Sunny, wo auch der Rest der Mannschaft anzutreffen war. Nachdem die gesamte Besatzung an Bord war, packte jeder mit an, um die Insel schnell zu verlassen.
 

»Lysopp, Anker rein, dann zu den Segeln und ihr drei geht mit«, befahl Zorro den Heart Mitglieder. Trafalgar Law überhörte den befehlshaberischen Ton gegenüber seiner Crew und schritt schnell weiter an die arbeiteten Meute vorbei. Er bemerkte noch, wie Sie alle mit anpackten, um hier fort zu kommen. Jeder rannte von einer Ecke in die nächste, halfen, wo Hilfe gebraucht wurde und waren darauf bedacht, aus diesem Sturm zukommen, der sie schon erreicht hatte. Das Schiff flackerte ungeniert in allen Richtungen und bekam des öfteren Gestein und Erde ab. Das Erste was er spürte, nachdem er an Bord angekommen war, sind die beunruhigten und besorgten Blicke des kleinen Tony Chopper gewesen. Der Schiffsarzt der Thousand Sunny verwandelte sich in eine große Mensch-Elch Formation und wollte seine junge Navigatorin aus der Hand nehmen, nachdem dieser ihre Verletzungen erkannte. »Ich nehme dir Nami ab, dann kümmere ich mich um sie.« Trafalgar Law verneinte seine Aussage nur und bat darum, sie in ein Zimmer bringen zu dürfen. Chopper seufzte, entgegnete aber nichts weiter.
 

Chopper, Law und Bepo gingen nun in Tony Choppers, Praxis ähnliche, Koje und deutete mit einem Blick, Nami auf das Bett abzulegen. Bepo befolgte ein paar Anweisungen von Chopper, wie das Bringen von Wasser, Decken und dem Medizinkasten und auch Law befahl noch arbeiten, bevor es losgehen könnte. Ohne sich groß miteinander zu verständigen, wussten Law, als auch Chopper, das Sie beide gemeinsam an Namis Wunden operieren würden. Bepo, welcher nicht während der Operation stören wollte, setzt sich nach draußen vor die Tür und hielt Wache, damit sie ungestört arbeiten konnten.
 

Der Chirurg des Todes und der Schiffsarzt entkleideten gemeinsam sehr vorsichtig ihren Oberkörper, anschließend noch ihre Beine, indem sie mit einer Schere die Kleidung durchschnitten. Die bewusstlose Frau lag schlussendlich in schwarzer Spitzenunterwäsche auf dem Bett und wurde dann mit einem grünen Stoff umhüllt, bereit zu Operation ihrer aufklaffenden Wunde am Bauch. Dann wurden alle Wunden desinfiziert und abschließend folgte ein venöser Zugang für den Tropfen am Handrücken, damit anschließend eine Narkose folgen konnte. Durch diesen venösen Zugang wurde unter anderem ein Schlafmittel gespritzt, der die junge Frau kurzzeitig ins Koma bringen würde. Aus Sicherheitsgründen folgte noch ein Beatmungstubus und dann ging es mit der Operation los.
 

× × × ×

Die Thousand Sunny flog am Horizont entlang und fand nun bald ihren Weg ins offene Meer. Der Sturm wurde sanfter, das tosen des Windes leiser und die Sonnenstrahlen wärmer. Sie hatten es nach langen Turbolenzen geschafft, unverwundet aus diesen Sturm heraus zukommen.
 

Brook kam freudig an Deck und tanzte gemeinsam mit Ruffy, Franky und Lysopp auf der Wiese. Zorro fiel erschöpft gegen die Reling, schloss dann für mehrere Sekunden seine Augen und einige Minuten später Schlief er völlig erschöpft ein. Robin und Sanji waren beide nun auf der Treppe angelangt, setzten sich dann anschließend müde, mit Shachi und Jean Bart, dort nieder. Cassket und Penguin lagen einfach freudestrahlend auf der sanften grünen Wiese und stimmten mit den anderen ein.
 

»Yeah, geschafft! Hohohoho«, gluckste der Musiker fröhlich. »Zum Glück Brook, ich spüre meine Knochen nicht mehr.« Jammerte die Langnase und blickte zu Ruffy. »Oh ein Skulljoke, hohohoh«, bemerkte Brook lachend. Die Stimmung erhellte sich bei jedem Einzelnen auf Deck und die Freude, bald im seichten Wasser wellen schlagen zu können, brachte Freudentränen bis über glücklich Rufe gen Himmel. Die Himmelsinsel wurde aus ihrer Sicht immer kleiner und der Sturm immer leiser. Nun kehrte langsam Ruhe ein, die Anspannung der einzelnen Mitglieder erlosch langsam aber sicher.
 

»Sanji, ich will Fleisch!«, nörgelte der Käpt'n verzweifelt in die Runde, woraufhin fast alle Lachen mussten. Ruffy blickte ratlos in die Runde. »Was ist so lustisch?« Sanji winkte lachend ab. »Du wartest, bis ich was herrichten kann, ohne dass du mir etwas stiehlst.«

»Aber Sanji, ich stehle doch nicht. Ich borge es mir nur unerlaubt und koste für es für alle vor«, verteidigte sich Ruffy und ließ sich zu Boden fallen. »Haha, ja klar, Vielfraß«, fing Lysopp im schallenden Gelächter an, »bis alles leer ist. Was gibt es dann für uns?«

»Genau, er hat recht«, gaben Brook und Franky Lysopp recht, die mit ins Gelächter einstimmten. Die Heart Piraten, welche noch nicht lange Bekanntschaft mit der Mannschaft der Strohhut Piraten hatten, konnten das Ganze noch nicht wirklich nachvollziehen, weswegen sie sich mehr im Hintergrund hielten. Trotz allem waren sie der Mannschaft zu großem Dank verpflichtet und genossen, die nun folgenden ruhigen Minuten, ohne irgendwelche Vorkommnisse.
 

Jeder Einzelne auf der Thousand Sunny blickte nun Richtung der untergehenden Sonne und fingen die letzten wärmenden Sonnenstrahlen in sich auf, die nun langsam hinter den Horizont verschwanden.

Herzdröhnen

Chopper kam nun alleine völlig erschöpft an Deck und hatte einige fragende Blicke auf sich ruhen. Er wusste, was sie alle wissen wollten und fütterte seine Freunde entsprechend mit Informationen.
 

»Ihr geht es so weit ganz gut, alles in Ordnung. Sie braucht jetzt nur ein paar Tage Bettruhe und dann sollte sie wieder ganz die alte sein! Nami hat das schlimmste zum Glück überstanden«, lächelte der Doktor zufrieden. Alle Mitglieder der Strohhut Bande waren sichtlich von der guten Nachricht begeistert und hatten insgeheim schon Gewissensbisse, nicht sofort erkannt zu haben, wie es um ihre junge Navigatorin zu diesem Zeitpunkt schon stand. Am allerschlimmsten traf es den jungen Smutje, der sich am liebsten theatralisch erhängt hätte, wenn Lysopp und Franky ihn nicht davon abgehalten hätten.
 

»Ein Glück! Dann geh ich sie bald mal besuchen.« Damit schwang sich Ruffy von dem Löwenkopf ab und setzt sich neben ihm auf die Wiese. »Kann man denn zu ihr? Braucht sie Fleisch zur Stärkung? Ich teile auch ausnahmsweise mit ihr. Braucht sie irgendetwas?«, löcherte Ruffy ihn pausenlos zu. Der Käpt'n dieses Schiffes war der Einzige, der seine Navigatorin in den besten Händen zu wissen wusste und nebenbei gemerkt hatte, dass sein Allianzpartner die Initiative ergriffen hatte, dachte Chopper mit gemischten Gefühlen.
 

× × × ×

Sanji zündete sich erleichtert seine Zigarette an und zog einmal tief daran, ehe der Qualm seinen Weg nach draußen fand und lautlos in den Himmel zog. »Oh, arme Namilein, wie konnte es nur so weit kommen?« Da erinnerte sich der Smutje sofort wieder und trat mehrfach heftig seine Kumpanen Lorenor Zorro und Monkey D. Ruffy. Zorro, welcher bis eben noch geschlafen hatte, blickte wütend zum Koch hoch und wäre am liebsten explodiert.
 

»Was hast du Erbsenzähler für ein Problem, verdammt?«

»Genau«, wollte Ruffy auch Wissen und rieb sich die Beulen am Körper.

»Habt ihr sie eigentlich noch alle? Durch deinen Abenteuerlust und Zorros Orientierung einer Bockwurst ist es zu verdanken, dass meine Ladys verletzt worden sind. Was habt ihr euch gedacht? Welchen Teil von »Wir verlassen so schnell wie möglich die Insel, bevor die Marine uns entdeckt« habt ihr nicht verstanden?«, platzte es dem Koch knurrend hinaus.

»Ja aber ..«, fing ihr Käpt'n an, wurde jedoch von Lysopp unterbrochen: »Das stimmt, es war nicht schön zu wissen, dass man euch hochgehen lassen wollte und uns erst.«

»Das ist aber kein Grund, verblödeter Kochlöffel, dass du uns hier einen Vortrag hältst, hättest ja schließlich selbst besser aufpassen können.«

»Du bist hier der Spinatschädel, Loser.«

»Vertrocknete Schrumpfbirne.«

»Orientierungsloser Zahnstocher, du weißt doch nur, wo vorne und hinten ist!« Zorro knurrte nur »Pisser«, ehe die Beleidigungen sich wie immer weiter vertieften und die anderen bemüht waren, diese zu ignorieren.
 

× × × ×

'In solchen Momenten kam Nami immer dazwischen, dann kehrte auch wieder Ruhe ein, doch das geschieht dieses Mal nicht!', dachte sich ihr schwarzhaariger Käpt'n zugleich. Cassket und Shachi stellten sich zu Chopper und ihm und erkundigten sich nach dem Aufenthalt ihres Käpt'ns. Als sie die Information erhielten, dass Law bald zu ihnen kommen würde, freuten Sie sich alle.
 

Chopper ging dann zu seinem grünhaarigen Freund und bat sogleich ihn in die Koje zu begleiten, damit er endlich auch seine Wunden betrachten konnte. Bevor irgendwelche Wiederworte folgten, schüttelte Chopper den Kopf und drohte mit Weinentzug, wenn er nicht das tat, was für nötig gehalten wurde. Sanji unterstütze zu seinen eigenen Gunsten die Drohung seines kleinen Freundes, da er schließlich dem grünhaarigen Schwertkämpfer einem Dämpfer verpassen wollte. Das ließ Zorro unkommentiert und folgte dem kleinen Elch murrend und ohne widerstand. Sanji lachte siegessicher über seinen Triumph Zorro gegenüber. Franky machte eine seiner vielen Tanzposen und fragte nun Ruffy, was als Nächstes anstehen würde. Er überlegte kurz und befahl die nächstgelegene Insel zu befahren.
 

»Gut und wer navigiert? Robin?« Und damit blickte der Cyborg zu seiner schwarzhaarigen Archäologin. Robin folgte dem Gespräch aufmerksam, hing jedoch ihren eigenen Gedanken hinterher. Keiner sagte etwas dagegen und wollten nun eine Zustimmung wissen. »Ja, sollte machbar sein, bis unsere Navigatorin wieder bereit ist. Wer hat die Karte gesehen?«

Damit meldete sich Brook und verschwand mit Robin von Deck. Ruffy bemerkte, dass, wenn er nicht gleich etwas zu essen bekam, dem Hungertode sehr nahe sei.
 

Draußen an Deck wurde gegen Abend ein großer Tisch mit Bänken aufgebaut, da es in der Kombüse doch zu kuschelig wurde, für die große Truppe auf See. Viele leckere Speisen und Getränke gingen am Tisch umher, freudiges Gelächter und eine singende Meute genoss die Stille der See. Die Nacht war längst hereingebrochen, welche von der Sommerschwüle geküsst worden war und jeder Hauch des Windes, die an ihnen allen eine angenehme priese hinterließ, wurde herzlichst empfangen. Die Thousand Sunny gleitet nun seit einigen Stunden über die ruhigen Wellen des Meeres und gewann einen seichten Rhythmus im Einklang des Treibens. Ruffy beschloss in der Nacht zu ankern, da es ohne richtige Besatzung am Ruder, damit meinte er seine geheiligte Navigatorin, zu gefährlich war und deswegen nur tagsüber die Meere besegeln wollte. Er vertraute zwar seinem Allianzpartner und dessen Mitglieder, dennoch ließ er die Tätigkeit als Navigator für Nami sein und für niemanden sonst beanspruchen.
 

× × × ×

Die Heart Piraten wurden langsam der Strohhut Piraten offener, pokerten um die Wette, tranken friedlich mit ihnen und wurden zunehmender Redseliger. Trafalgar Law saß inzwischen in der hintersten Ecke an Deck der Wiese und blickte ruhig dem Geschehen entgegen. Mittlerweile war er die Feste dieser Crew gewöhnt und enthielt sich gewissenhaft von der Gesellschaft, während sein weißer Freund Bepo derzeit freiwillig die verletzte Frau bewachte und Bescheid geben würde, wenn er abgelöst werden wollte. Trafalgar Law war sich sicher, dass dies erst einmal Dauern würde. Sein pelziger Freund war sehr zuverlässig und stur, wenn es um Loyalität ging. Es war ihm sehr wichtig betreffend Nami, stellte Law grimmig fest. Er musste sich mehrfach schon fragen, warum? Einfach nur warum.
 

Seine Gedanken kreisten seit Längerem um Nami und genau dieser Teil ärgerte ihn ungemein. Gefühle machten einen schwach, machte er sich selbst klar. Ob es nun wirklich der Wahrheit entsprach, wusste er sich selbst nicht zu glauben. »Nun Jungs, dann erzählt mal, wie weit das alles kommen konnte?« Damit fühlten sich alle Mitglieder der Heart Piraten angesprochen, blickten sich gegenseitig in der Runde an und dann wieder zurück zu ihrem fragenden Käpt'n.
 

»Genau erzählt uns euer Abenteuer«, funkelte Ruffy allen Heart Piraten überschwänglich freudig entgegen und kassierte sogleich von Sanji und Franky einen Klaps auf den Hinterkopf, mit der Begründung, dass dies sicherlich kein Zuckerschlecken gewesen war, entführt zu werden. Die Sterne versammelten sich am Himmel und funkelten Licht in alle Winkel dieses Meeres hinaus. Die Sommerluft war angenehm warm, nur leise drang der Wind durch die Segel. Alle blicken blieben nun an Shachi hängen, der gerade den Anfang schildern wollte. Shachi räusperte sich und begann langsam zu erzählen: »Nachdem du die Bar auf Sabaody Archipel verlassen hattest und wir uns noch ein wenig vergnügten, gingen wir dann auch später schließlich zurück zu unserem U-Boot. Dort blieben wir natürlich an Bord und lebten so in den Tag hinein. Dann aber hörten wir Geräusche und reagierten auch sofort, doch ehe wir uns versahen, war ein sehr großes Schiff vor uns aufgetaucht und öffnete eine Tür unterhalb des Wassers. Sah aus, wie eine luge, welche uns samt U-Boot in sich aufnahm. Ja, dann bemerkten wir Eindringlinge an Bord und wie aus dem nichts bildete sich überall Nebel und nahm uns schließlich die Sicht. Dann wurde plötzlich alles Dunkel. Es war Nebel, der uns allen in den Schlaf trieb.«
 

Jean Bart setzt seiner Erzählung fort. »Genau. Wir wurden alle dann bewusstlos und als wir aufwachten, merkten wir, dass wir uns nicht mehr bei dir auf der Insel befanden und schließlich flogen wir übers Meer. Dann kamen wir zu dieser Himmelsinsel. Wir waren gefesselt und wurden zwischendurch ganz schön in die Mangel genommen. Dann sollten wir ihre Befehle befolgen. Eine Gruppe blieb an Bord des Schiffes gefangen und wir anderen waren unterwegs durch einen Wald in ein Gebäude der Marine, wie wir erkannten. Dann sind wir wieder eingesperrt worden. Weder Bepo noch die anderen konnten etwas bezwecken. In den Zellen war es furchtbar dunkel«, endete er im ruhigen Ton, jedoch für Cassket direkt fort: »Und wir wurden nicht wirklich nett behandelt. Wir bekamen nur eine Mahlzeit am Tag. Anfangs war es harmlos. Zuerst spürten wir nichts, dann starben jedoch zwei Mitglieder an den Folgen der Lebensmittel, da gemeinerweise Tabletten und Tropfen mit drunter gemischt worden waren. Bepo erkannte dies durch den Geruch. Nach und nach verließen uns die Kräfte, da wir uns weigerten, was zu uns zu nehmen. Aber dann besuchte uns jemand und half uns heimlich. Sie brachte uns Lebensmittel und versorgte unsere Wunden, da man uns immer einzeln für Experimente raus geholt hatte. Sie gab uns Hoffnung.«
 

»Wer war es?«, unterbrach Law seine Erzählung in ruhigem Ton. »Na die Navigatorin hier.«, antworteten alle Gleichzeitig. Nun waren es die Mitglieder der Strohhut Bande, denen die Augen fast herausfielen. »WAS NAMI?«, sprachen Lysopp, Chopper und Sanji im Chor. Ruffy verschluckte sich derzeitig an seiner Fleischkeule, der von Franky einen groben Schlag auf seinen Rücken bekam, damit er wieder Luft bekam. Trafalgar Law verstand noch nicht gänzlich den Zusammenhang, das sah man in seinen Augen aufflackern. Er funkelte wissbegierig seiner übrig gebliebene Mannschaft entgegen und deutende daraufhin an, die Erzählung fortzuführen. »Seit ihr sicher?«, hinterfragte Ruffy sicherheitshalber. Penguin nickte. »Ja!«. Bepo erkannte ihr Parfüm und wir eben auch, aber wir konnten die Person nicht erkennen. Sie trug einen großen schwarzen Umhang und eine Maske.« Auch seine Teamkollegen stimmten dieser Beschreibung zu.
 

Nico Robin und Sanji blickten sich schweigend an und schienen etwas verwirrt, erkannte Law aus dem Seitenwinkel seiner Position. Der grünhaariger Schwertkämpfer runzelte die Stirn und blickte in Robins Richtung, um direkt in Erfahrung zu bringen, was dieser verwirrte Blick eben bedeuten sollte. »Was war das eben zwischen euch?« Nico Robin lächelte sanft, was kurz darauf wieder erlosch. Sie schien nach einer passablen Antwort zu suchen und überlegte einen Augenblick darüber nach. Nun hatten sich alle Blicke an die Schwarzhaarige geheftet. »Nun, in Dressrosa sind Sanji und mir auch solch eine Person begegnet. Die Person sprach nicht ein Wort, sie gab uns schließlich nur eine Karte mit dem Hinweis, wo wir die eingesperrten Piraten finden würden und das war die fliegende Himmelsinsel. Laut eurer Beschreibung, war auch unserer vermummte Gestalt mit einer Maske und einem schwarzen Umhang, aber definitive Männlich.« Sie endete kurz ihr gesprochenes. »Naja, aber das ist nicht der störende Faktor, worüber ich mir meinen Kopf zerbreche«, antwortete ihre Archäologin wahrheitsgemäß. »Habt ihr nicht den Blick zwischen Nami und Aokiji gemerkt? Vor allem sein letzter Satz. `Es ist ein Segen, wie auch ein Fluch. Der eine kann nicht Leben, wenn der andere überlebt. Ohne Karte gibt es kein Weg, Navigatorin!´. Genau das waren seine Worte.«

»Das war mir auch aufgefallen, aber was bedeutet das schon?!«

»Wirklich, Zorro?«, erkundigte sich Ruffy empört. Zorro brummte nur ein »Ja« zwischen seinen Zähnen hervor und widmete sich wieder seinem Wein. »Dem kann ich zustimmen.« Alle Blicke waren nun schlussendlich auf ihn gerichtet. »Und Kartoffelschäler? Was war es bei dir?«

»Elender Säbelrassler!«, betitelte ihn sein Gegenüber und fuhr direkt fort: »Ich kann nicht bestätigen, dass es Namiswan sein könnte, jedoch ist mir schon ihr merkwürdiges Verhalten aufgefallen. Nicht in direkter Gesellschaft. Es waren anfangs Blicke, einfache Gesten. Sie hatte des Öfteren Kopfschmerzen, schien immerzu erschöpft und die dunklen Augenringe erst. Sie ging immer früher als gewohnt in ihre Kajüte und sagte, sie würde noch arbeiten wollen. Doch wenn ich sie jedes Mal besuchen ging, um ihr etwas zu bringen, war es im Zimmer schon dunkel.«

»Du Knalltüte wolltest sicherlich nur zu ihr ins Bett steigen.«

»Dich würde sie nicht mal in ihre Nähe lassen, Stinkstiefel!«

»Kartoffelträger.«

»Schrumpfbacke«
 

Trafalgar Law bekam langsam Kopfschmerzen. Die Strohhut Band war schlimmer, als so mancher Feind es sein könnte. Die beschränkte Sicht mancher Mitglieder, als auch Niveau, konnten nichts gutes verheißen.
 

Lysopp unterbrach beide Streithähne in dem er »Werbung« rief und unmittelbar seine Eindrücke mitteilte: »Das fiel mir auf, aber auch Chopper. Aber ihr kennt Namis Temperament, sie hat eben Launen der Natur, das legt sich doch wieder?!« Chopper sprach unruhig weiter: »Ja. Aber sie schob diese Symptome dem Wetter zu. Sie ist ja schließlich sehr wetterfühlig.« Das konnte der Käpt'n der Heart Piraten ohne Umschweife bestätigen. Law hatte sich vor einigen Monaten noch darüber lustig gemacht, dass das ein Mensch ohne irgendeine Teufelsfrucht könnte. Er hatte in seiner ganzen medizinischen Laufbahn nicht mal so was Vergleichbares gesehen. Ihm war etwas wie ein Umschwung bekannt, was dann bei empfindlichen Menschen Migräne auslösen konnte, aber es um die Minute genau voraus zusehen und das auf diesem Teil des Meeres, war im fremd. Er musste selbst zugeben, dass die rothaarige Frau von dort an, die volle Aufmerksamkeit von ihm hatte, wenn auch nicht so offensichtlich. »Und was war dann? Was ist mit der anderen Gruppe passiert?«, wollte Trafalgar Law nun schlussendlich wissen. Cassket und Shachi blickten sich gegenseitig in die Augen und wollten, dass der jeweils andere fortfuhr. Schließlich war es Jean Bart, der seinem Käpt'n eine Antwort schenkte. »Nun ja, die anderen wurden woanders hingebracht, außerhalb der fliegenden Insel, wir wissen aber nicht wo. Nun ja Boss ...«, pausierte der Riese kurz. »Die Person kam dann einmal am Tag jeden Abend zu uns und brachte Lebensmittel. Wir waren froh und dankbar darüber und nahmen es hin, dass die Person nicht mit uns sprach.«
 

»Genau. Und heute Morgen kamen dann Sanji, Chopper und Nami. Nami hatte uns die Schlüssel zum Kerker besorgen können und schließlich sind wir den anderen zum Schiff gefolgt«, erzählte Penguin. Er erzählte anschließend von dem Einsturz des geheimen Tunnels, in denen sie geflohen waren und den Weg nach draußen fanden, da ihnen einige Soldaten der Marine folgten. Ein paar Mitglieder von Flamingos Crew wären aber auch dabei gewesen. Trafalgar Law sah in seiner schlussfolgerten Logik eine fehlerhafte Lücke, die noch mit Wissen gefüllt werden musste und so blickte er schließlich wieder fragend zu seinen Leuten. »Wie konntet ihr dann dieser Person vertrauen? Sie hätte euch doch auch töten können und ihr hättet es nicht einmal gemerkt.«
 

Kurzes Schweigen trat ein und Shachi schüttelte kurz seinen Kopf. »Sie gab uns die Teleschnecke, damit wir um Hilfe rufen konnten und so riefe wir dich an, Käpt'n. Dann erfuhren wir von einer Allianz mit dir und der Strohhut Bande. Nachdem Telefonat überraschte uns ein Marineoffizier und wollte schon Meldung machen, jedoch verhinderte es eben jene Person. Durch die Aktion wehte der Umhang hin und her und dann blitze etwas hervor, was uns die Bestätigung gab. Wir erblickten auf die Tattoos von eurer Navigatorin.«
 

»Tattoos?« Lysopp verschränkte seine Arme vor seiner Brust und kniff sich fragend seine Augen zusammen, wartend was nun folgen würde.

»Ja.«

»Woher kennt ihr den Namis Tattoos? Sie hat sich die Tattoos in Weatheria erweitern lassen und ihr hattet nie wirklich was mir ihr zu tun. Woher also habt ihr dieses Wissen?« Ohne sich darüber zu wundern, wieso Sie das nicht wussten, antwortete Jean Bart: »Doch, wir sind ihr in Sabaody Archipel begegnet. Kurz bevor wir entführt worden waren, sind wir schließlich auch auf der Insel gewesen, um unsere Vorräte aufzustocken und ein wenig Spaß zu haben, während unser Käpt'n seine Wege ging. Und in der Bar sind wir ihr begegnet, nachdem unser Käpt'n sie verlassen hatte.« Nun waren auch die restlichen Mitglieder neugierig und wollten schon zu weiteren Fragen ansetzen, wurden jedoch mit einem Blick ihres Käpt'ns unterbunden. Da erhob sich Ruffy ernst und schritt zur Reling. Er genoss den leisen Windzug um sich herum und blickte zum hellen Mond über sich hinauf. »Jetzt ist Schluss damit. Wir sollten ihr Vertrauen, meint ihr nicht? Wenn Nami wieder bei Kräften ist, kann sie es uns sicherlich erklären. Also belassen wir das Thema jetzt.« Law war erstaunt, das er doch so etwas wie eine präsente Autorität besaß, auch, das seine Freunde auf ihn hörten. Er hatte aber recht, wenngleich der Chirurg doch ziemlich neugierig geworden war. Trafalgar Law bemerkte noch, wie der grünhaarige Schwertkämpfer sich verabschiedete und in Richtung Kajüte verschwand. Ruffy verkündete währenddessen an, dass sie sich darüber nun keinen Kopf zerbrechen sollten und sie Glück hatten, alle hier an Bord zu sein. Nun wurde die Gesellschaft an Bord zunehmend lauter und beschlossen nun zu feiern, woraufhin Brook theatralisch auf seinem Klavier ein Lied spielte, welches kurzerhand von Franky an Deck gebracht worden war.
 

Trafalgar Law sah als außenstehender zu, wie alles seinen Lauf nahm und sich sogar seine Leute mit den anderen gut verstanden. Das Gelächter wurde überschwänglich lauter, was zu seinem Glück seine Verwirrtheit überdeckte. 'Wann war Nami meinen Leuten begegnet? Sie erwähnte es nicht einmal. Merkwürdig. Und meine Freunde noch weniger, das würde noch ein Nachspiel haben.' Durch den Lärmpegel bemerkte auch keiner, wie Law sich von seinem Platz erhob und zu Bepo lief, der leise nach ihm verlangte. Auf dem Weg hin zur Kajüte erzählte sein bester Freund, was geschehen war. »Sie hat sich die Schläuche abgezogen und wollte aufstehen. Dann murmelte sie komische Sachen.«

»Was für Sachen?«

»Entschuldige, entschuldige Boss (…), ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern. Erst war es (...)«, Bepo überlegte kurz nach, »ach genau: Der Tod verbindet, die Regel verpflichtet. So kann das eine nicht sein, ohne Jenen. Irgendwie so.« Law überlegte den Zusammenhang und ihm fiel nichts dazu ein. Vielleicht ließen die Schmerzen sie in ein Trauma versetzen, überlegte der Käpt'n der Heart Piraten kurzzeitig. »Und ein paar Zahlen habe ich aufgeschrieben, die sie immer wieder im selben Rhythmus wiederholt hatte.« Damit zog sein großer weißer Freund ein Stück Papier aus seiner Tasche und überreichte es seinem Käpt'n. Mit schnellen Schritten gelangten sie schließlich auch in das Zimmer von Chopper, wo sich die junge Navigatorin aufhalten sollte. Da war sie nun nicht mehr. Herumsuchend verließ dann der Schwarzhaarige, so schnell er konnte, die Kajüte und lief in Namis Zimmer am Ende des Korridors.
 

Trafalgar Law war nun vor ihrer Kajüte angekommen und klopfte höflich an jene Tür. Nicht wie erwartet, ertönte plötzlich eine tiefe männliche Stimme aus ihrem Zimmer und bat schließlich herein. Law erkannte die Stimme sofort, trat dann leise ein und verkrampfte sich am ganzen Körper zugleich. »Ich habe sie ihm Flur aufgesammelt und sie hierher gebracht. Ihr geht es gut«, gähnte der Schwertkämpfer müde und richtete sich auf. Der Käpt'n der Heart Piraten erkannte, dass Zorro wieder seine beiden Schwertern besaß, die er vorhin noch nicht hatte. Er ignorierte einst diese Tatsache und blickte nun in Namis kraftlosen Augen, die Law mit einem Nicken begrüßte. »Lass uns morgen weiter sprechen«, richtete nun Lorenor Zorro das Wort an seine Navigatorin und Kartografin, welcher das Zimmer dann wortlos verließ. Bepo beobachtet das Treiben, an der Tür stehend und blickte verschüchtert zu der rothaarigen Frau hinüber. Dann erkannte der pelzige Eisbär das zweite Bett in dem großen Zimmer, setzte sich dann darauf und blicke wieder voller Sorge zur verletzten Frau ihm gegenüber. Law war ein klein wenig irritiert über dessen Blicke und ignorierte zum zweiten Mal eine weitere Tatsache, dem er später nachgehen würde. Nami lag seitlich liegend in ihrem Bett, umhüllt von mehreren dicken Decken und auf ihrer kleinen Kommode, neben sich am Bett, erkannt der Chirurg des Todes einem dampfenden Tee, welcher ihr der Schwertkämpfer gebracht haben musste. 'War er wirklich der Typ dafür?', überlegte der Chirurg des Todes. Dann nahm er seine linke Hand und hielt sie an den erhitzten Nacken der müden Frau, um die ungefähre Temperatur zu erahnen. Dann zog er die Decken vorsichtig weg und wollte ihre Wunde am Bauch betrachten, was Nami verneinte und seine Hand wegriss.
 

Nun war Law ziemlich perplex und wusste nicht sofort zu reagieren, umging dann anschließend ihre Geste und hielt ohne großen Kraftaufwand ihr beiden Hände in einer Hand fest, während die andere ihren Verband betastete. »Er muss gewechselt werden«, flüsterte er ihr sachlich zu. Nami keuchte auf und ließ ein kleines Stöhnen über ihre Lippen laufen. Ihr Körper zitterte unentwegt und hätte am liebsten laut geschrien, blieb jedoch stumm. Trafalgar Law blickte ihr kalt entgegen, spürte durch seinen Griff ihren rasenden Puls. Ehe der Chirurg des Todes etwas tun konnte, befahl Nami das Schiff in eine südwestliche Richtung zu setzen, da ein starker Zyklon unterwegs in ihre Richtung sei. Bepo fing den Blick seines besten Freundes auf und rannte dann so schnell dieser konnte an Deck und unterbrach somit die laufende Party auf dem Schiff. Die junge Navigatorin heftete ihren Blick starr zum Bullauge und wartete auf die kommende Katastrophe, ehe sie wieder in die tiefe Schwärze ihrer Bewusstlosigkeit fiel. Law verzweifelte. Diese Frau war eine Herausforderung, die er längst nicht mehr erlebt hatte und doch immer wieder, empfand er, das sie nicht zu durchschauen war.

Herztornado

Mitten in der nachfolgenden Nacht herrschte in der Kajüte der jungen Navigatorin eine hitzige Diskussion über ihre derzeitigen Frakturen, nachdem sie aus ihren Bewusstlosigkeit aufgewacht war und Festellen musste, dass der Sturm längst vorbei war und ihre Jungs schon schliefen. Der Zyklon hatte die Thousand Sunny entsprechend demoliert, aber ansonsten soll laut Aussage, eines gewissen Chirurgen des Todes, alles in Ordnung sein. Nami rollte unwillkürlich und völlig genervt ihre Augen und musste sich den Spott in seiner Stimme einfach im Schweigen gefallen lassen. 'Männer!', dachte die junge Navigatorin fast schon gelangweilt. »Muss das sein?«, unterbrach Nami leicht säuerlich den Chirurgen des Todes. »Nein. Es sei denn du legst mehr Wert auf noch Größere Schmerzen, da kann ich dir ganz einfach behilflich sein, Ms Nami«, grinste Law ihr fies entgegen.
 

Da lief es der jungen Frau eiskalt den Rücken hinunter. »Natürlich ließe sich auch ein anderer Körper einrichten. Ich bin mir sicher, das der junger Koch sich in genüge darüber erfreuen würde, sich in deinem Körper entfalten zu können. Nun?« Damit gab Nami sich geschlagen, denn schlimmere Schmerzen, wie sie derzeitig waren, konnte sie bei weitem nicht auf Dauer standhalten und, um sich selbst einen Gefallen zu tun, wollte sie nicht mit Sanji die Körper tauschen. Zudem sie so keine Hilfe für ihre Freunde war, machte sich die Rothaarige selbst bewusst. Die junge Frau beobachte schweigend Law, wie dieser sich geschickt seine Gummi Handschuhe überzog und sich daransetzte, nachdem er alles vorbereitet hatte, den Verband schließlich abnahm und ihre Fleischwunde inspizierte. Keiner von beiden redete derweil, sondern lauschten den Atem ihres Gegenübers, während Law professionell und völlig gefühlsneutral ihre Wunde betastete und schließlich eine Salbe darauf verteilte.
 

Nachdem der Verband gewechselt worden war, half der Chirurg des Todes der jungen Navigatorin sich wieder vorsichtig, in ihrer gemütlichen Matratze, hinzulegen. Anschließend zog er mit einfachen Bewegungen die dicke Decke über sie und räumte seine Medikamente und Werkzeuge in seinem Koffer zurück, die er zuvor von seinem besten Freund hat hierher bringen lassen. Nami fühlte sich ziemlich mies und spürte eine tiefsitzende Kälte, die sich mit Angst und Übelkeit über sie warf und ihr drohte, vollkommend die Kontrolle zu verlieren. Sie wollte nun in diesem Augenblick nicht alleine sein. »Law, tust du mir einen Gefallen?«
 

Er seufzte kaum hörbar und völlig übermüdet. Die Ereignisse der letzten Tage schlauchten nun gänzlich an seinem erschöpften Körper und Nami wusste um seine Müdigkeit, wollte ihn aber trotzdessen bei sich wissen. Die junge Frau kam sich völlig dämlich vor und hätte am liebsten drauflos geweint. Was war nur mit ihr los in letzter Zeit? Sie verstand sich selbst kaum noch. Ihre Gefühle trieben wie auf Wellen hin und her, in einem Strudel aus Sehnsucht und Verlangen; nach Hingabe und Vergebung und natürlich ihrem stetigen Begleiter: Angst. Dabei gehörte ihr Herz doch schon jemand anderen und trotzdessen schaffte es dieser Mann, sie in die ewige Verdammnis zu schicken, gleich einer Hölle. Der alleinige Gedanke an ihn und ihr Herz schlug um einiges schneller als beabsichtigt. Es erschien ihr alles surreal. 'Das muss mit den Medikamenten zu tun haben', beruhigte sich die junge Navigatorin selbst und erkannte dummerweise, dass dem leider nicht so sein konnte. Anderseits hatte sie sowieso das Gefühl, das sie verrückt werden würde. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Sie würde später darüber nachdenken wollen.
 

Law sah zu ihr auf und verengte seine müden Augen ein wenig. Ein Nicken folgte zur Bestätigung und Nami bat nervös um seine Anwesenheit, bis sie endlich schlafen würde. Ein wenig überfordert und irritiert schwieg der schwarzhaarige Mann, lief dann unbeirrt zum anderen Bett ihres Gegenübers und setzte sich leise darauf. Nami lächelte und schloss nun gänzlich die Augen, in der Hoffnung, dass das schlimme Gefühl enden würde und im Schein der Kerzen versank. Die Kerzen, welche notgedrungen aufgestellt wurden, waren nun komplett niedergebrannt und die Dunkelheit umhüllte die Stille wie ein zarter Umhang dunkler Macht. Die einzige Lichtquelle im Raum war der Schein des Mondes am Himmel, voll besetzt mit Sternen, welches seinen Weg durch das Bullauge fand und alles hell erleuchtete. Es war so still und unheimlich, das Nami unweigerlich an die kommende Zukunft denken musste.
 

× × × ×

Trafalgar Law blickte unruhig in ihre Richtung und überdachte sein Handeln. Er machte sich offensichtlich sorgen, erkannte er trüb und seufzte abermals laut auf, ehe der Schwarzhaarige sich erhob. Law stieg vorsichtig aus diesem Gästebett empor und setzte sich nun leise auf die Bettkante der rothaarigen Frau. Ganz sachte, um seine Aufmerksamkeit präsent zu machen, legte er vorsichtig seine Hand auf die ihrer.
 

Law war ein wenig überfordert mit der ihm unbekannten Situation. Er hatte schon viele Frauen weinen sehen, aber keine hatte je genug Interesse in ihm erwecken können, das er etwas hatte dagegen unternehmen wollen, und nun? Es ist das erste Mal, das er ernsthaft in Erwägung zog, jemanden zu trösten, welcher nicht seiner Crew angehörte. Mit ihm stimmte doch etwas nicht. Diese Frau trieb ihn noch in den Wahnsinn und er würde Gefahr laufen sich selbst zu verlieren. Der Chirurg des Todes bemerkt plötzlich, das Nami etwas zur Seite gerutscht war, um für ihn mehr Platz zu schaffen. Law ließ sich nicht lange bitten und legte sich ohne irgendwelchen Hintergedanken neben die weinende Frau und wollte so seinen stummen Trost Bedeutung schenken. Er suchte nach etwas passendes, einem tröstendes Wort oder dergleichen. »Ich weiß zwar nicht, was los ist Nami-ya, aber in jedem Problem lässt sich eine Lösung finden. Die Betrachtung natürlich ist in jedem Winkel eine andere«, flüsterte Law und verschränkte beide Arme hinter seinem Kopf und betrachtete die Holzdecke über sich. »Was wäre wenn?«, schluchzte seine Navigatorin und drehte sich schließlich in seine Richtung. Der Chirurg des Todes wartete einen Augenblick, ehe er seinen Kopf in ihre Richtung bewegte und in ihr gerötetes Gesicht blickte. Er spürte ihre ausgehende Temperatur und macht sich über ihren Zustand gedanken: 'Ihr Fieber steigt schon wieder.'

»Wenn du die Möglichkeit hast, etwas zu verändern, etwas, was unmöglich erscheint, würdest du es tun?« Der Schwarzhaarige antwortete zügig: »Liegt es dann in meinem eigenem Ermessen oder im Interesse eines anderen? Schade ich so anderen oder mir?«

»Es könnte alles verändern«, hielt die Navigatorin plötzlich inne. »Würdest du ein Leben gegen Hunderte eintauschen?« Trafalgar Law verstand nicht, wohin das führen sollte. Was wusste sie, dass sie solch Angst verspürte, etwas Falsches zu tun? Er konnte Menschen sehr gut durchschauen und wusste auch ihre Ängste meist einzuschätzen, wenn auch nicht das Hauptproblem und dessen Hintergründe. Der Schwarzhaarige antwortet ihr dennoch wahrheitsgemäß. »Eine große Zahl. Ist das Leben anderer mehr Wert, als das der einen Person? Ich denke, das ist variabel. Ist es Wert für etwas zu kämpfen, wovon man wirklich überzeugt ist? Ja, aber ist es Wert ein Opfer zu bringen für andere? Ja, sofern man es wirklich will. Um etwas zu verändern, gehören eben auch Entscheidungen und somit neue Wege. Keiner kann Voraussagen, wie es am Ende sein kann. Schau, wenn hier ein Schmetterling seine Flügel langsam ausbreitet und elegant in die Luft schwingt, kann dann dieser entstandene kleine Luftzug woanders auf der Welt einen gewaltigen, nicht vorhersehbaren Tornado entfalten? Ein sehr starker Tornado, der keiner voraussehen kann?«, endete langsam der Schwarzhaarige seine Meinung und betonte beabsichtigt gegen Ende hin das Wort Tornado.
 


 

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Die Rothaarige schien in Gedanken versunken und ließ sich den letzten Satz mehrfach in ihrem Kopf langsam durchgehen. 'Könnte ein Flügelschlag wirklich so viel anrichten?' Sie wusste es nicht. Wenn es wirklich so war, dann könnte alles passieren, Gutes, als auch Böses. 'Es ist eine Chance. Es ist nicht vorhersehbar, es ist eigentlich wie das Wetter und (…)-', unterbrach die junge Navigatorin ihren Gedankengang und fing dann leicht zu lächeln an. Sie war so dumm gewesen, so blind. »Na also, du hast die kleine Metapher verstanden. Dachte schon, der Hinweis sei zu klein«, grinste Law und lauschte den ruhigen Atemzügen ihrerseits. 'Ja, Tornado war ein Hinweis, ein wichtiger sogar.' Keiner konnte das Wetter voraussehen und dessen Ausmaß erahnen, sie jedoch war die Ausnahme. Sie vertraute stets ihren Gefühlen und behielt damit bisher auch immer recht. So konnte sie schließlich bisher jedes anstehende Unwetter bekämpfen und so ihre Freunde vor einen noch größeren Schaden bewahren. Dass sie darauf nicht selbst gekommen war. Sie studierte nicht umsonst in Weatheria und hatte dort hart gearbeitet.
 

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Der Wind säuselt leise seine verträumte Melodie übers Meer hinauf, die sanften Wellen im Wasser schaukelten stetig umher und die Möwen am Himmel flogen in Richtung der aufgehenden Sonne. Die ersten warmen Sonnenstrahlen blickten in die Morgendämmerung und hießen den Tag willkommen. Der Himmel färbte sich in ein Warmes orange und ließ eine Person auf der Thousand Sunny in Erinnerung schwelgen, gute, wie auch schlechte. Das Schiff war unversehrt und hatte den Zyklonen vorletzter Nacht relativ gut überstanden, wenn auch mit einigen Schäden, die der Zimmermann dennoch wieder reparieren konnte. Der Hauptmast, mit dem Segel und dem Krähennest, waren angeschlagen und ein Teil der Reling war mit ins Meer hinausgezogen worden. Doch waren sie alle wohlauf und schliefen jeder für sich den Schlaf der Gerechten.
 

Hätte ihre Navigatorin alles in die Hand genommen, wäre dem Schiff sicherlich einiges erspart gewesen, dennoch war es gut verlaufen, schließlich hätten sie auch in den Trümmern treiben können, ergänze sich der schwarzhaarige Käpt'n in Gedanken. Monkey D. Ruffy war nun der Einzige an Bord, welcher wach war und die aufgehende Sonne betrachtete, immer dann, wenn er nicht schlafen konnte und über einige Ereignisse nachdachte. So erinnerte Ruffy sich an jenes Ereignis, welches er nie wieder vergessen würde.
 

Vor 31 Monaten im Marinefort Impeldown:
 

»ACE! Wir müssen uns beeilen deine-«, der schwarzhaarige Käpt'n blickte voller Entsetzen zu seinem großen Bruder, welcher in seinen Armen immerzu schwächer wurde. Ruffy wurde nicht bewusst, wie schlimm es zu diesem Zeitpunkt schon stand und wie weit seine Wunden vorangeschritten waren. Portgas D. Ace hustete kurz schmerzlichst ein Stück seines Lebens aus, an der Schulter seinen kleinen Bruders, ehe dann einige feine Blutbahnen ihren Weg aus seinem Mund hinab an seinem Hals wiederfanden und sich langsam in seiner und Ruffys Haut einebneten. »Tut mir leid, ich konnte mich nicht richtig von dir retten lassen!« Er schwieg einen Augenblick. »Vergib mir!« Tief in seinem Herzen, erahnte Ruffy, wie es um seinen Bruder stand. Jedoch wollte er es nicht wahrhaben. Warum auch? Ace war sein Bruder. Er war stark und würde es schon irgendwie schaffen, schließlich hatte er schon Schlimmeres überstehen müssen. »Was redest du denn da?! Rede nicht so einen Unsinn! Jemand muss sich um seine Verletzung kümmern!« Der Schwarzhaarige blickte Hilfesuchend umher, flehte förmlich nach einer helfenden Hand, rettender Worte und vor allem nach mehr Zeit. Mehr Zeit für seinen Bruder, seinem besten Freund. »Irgendjemand muss Ace retten!«
 

Ein Pirat blickte zu seinem Schiffsarzt und bat um seine Anwesenheit. »Komm schnell her Doktor! Er braucht eine Notfallbehandlung.« Auch diesem jungen Mann stand die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. Keiner der außenstehenden Piraten, welche hilflos und mit Entsetzen alles mitverfolgt hatten, wusste ihm zu helfen. Schließlich ahnten sie nur, wie es enden würde. »Komme«, rief ein etwas kräftiger Mann und eilte herbei. Mit einem schweren Koffer in der Hand rannte er zu den Brüdern, lief dann um Ruffy rundherum um sich dann direkt die Verletzung anzuschauen und erkannte die große Wunde von Portgas D. Ace, wessen Brust ein großes, verbranntes Loch zierte und einige Organe in Mitleidenschaft gezogen wurden. »Es hat keinen Sinn, kleiner Bruder. Ich weiß selbst am besten, wann mein Ende gekommen ist. Er hat meine Organe verbrannt.« Ace erkannte, dass er ihm nicht wirklich zuhörte, da er nicht reagierte, schließlich flüsterte sein Bruder leise weiter: »Er hat meine Organe verbrannt. Davon erholt man sich nicht mehr. Also, Ruffy, hör zu!« Der Käpt'n der Thousand Sunny blickte zu seinem Bruder herab und behielt ihn weiterhin in seinen zitternden Armen. Erst jetzt spürte Monkey D. Ruffy die warme Flüssigkeit an seinen Händen kleben, erhob sie augenblicklich und erkannte nun das Blut, welches sich wie warmes Wasser anfühlte und doch so lebensnotwendig erschien. Wie konnte es nur so weit kommen? Der Schauplatz im Marinefort blieb für einige Minuten still, der verkohlte Rauch verbrannter Haut zog sich tiefsitzend in die Gedächtnisse der Außenstehenden und erfüllte sie mit Trauer, für manch einen mit Freude, um den kommenden Tod eines Teufelskindes. Die Marineoffiziere und Soldaten warteten die letzten Minuten ab, geduldig auf seinen kommenden Tod.
 

Ruffys Leib zitterte seine Vermutung durch seinen ganzen Körper und spürte die Wärme, die sein Bruder ihn umgab. »Was redest du denn da? Ace, wirst du sterben? NEIN!« Sein kleiner Bruder hielt Ace nun fester in seinen zittrigen Armen und gaben ihm so zu verstehen, dass es niemals vorbei sein konnte. So dürfe es auch nicht enden, niemals. »Du hast es versprochen! Du hast es mir versprochen oder nicht, Ace?! Du hast gesagt, dass du nicht sterben würdest.« In den Augen von Ace bildeten sich stumme Tränen der Freunde, sein zittern und beben unterdrückte er, um seinem kleinem Bruder ein Vorbild zu bleiben und ihm die nötige Angst für den kommenden Verlust zu nehmen. Der schwarzhaarige Kommandant der zweiten Division schloss für einige schmerzliche Sekunden die schweren Augenlider und vergaß die vorangeschrittene Schlacht und die Mühen, die man nur wegen ihm auf sich genommen hatte.
 

»Ja weißt du, wäre die Sabo-Sache nicht gewesen …, und hätte ich keinen kleinen Bruder wie dich, auf den man aufpassen muss, hätte ich niemals leben wollen ….« Die stockende Atmung verhinderte seine Rede und ließen ihn nur schwer zum Ausdruck bringen, was er fühlte. »Schließlich gab es niemand sonst, der gewollt hätte, dass ich lebe, also ist es nur natürlich!« Da fiel Ace noch etwas Kleines ein, welches eigentlich kaum Bedeutung für ihn hatte: »Oh, solltest du jemals zufällig Dadan über den Weg laufen …, würdest du ihr wohl `Lebewohl´ von mir sagen? Ist schon komisch.« Der Schwarzhaarige spuckte kurzweilig wieder Blut aus und schenkte den Schmerzen kaum Beachtung. Dann flüsterte er unbeirrt weiter: »Nun, da ich sterben werde, vermisse ich diese Idiotin irgendwie. Ich bedaure nur eins, dass ich nicht da sein werde, um mitzuerleben, wie du dir deinen Traum wahr machst. Aber ich kenne dich. Du wirst es ganz sicher durchziehen! Schließlich bist du mein Bruder! Genau wie wir uns es damals versprochen haben. Ich bedaure nichts …, nichts daran, wie ich mein Leben gelebt habe!« Dem schwarzhaarigen Käpt'n der Thousand Sunny wurde augenblicklich übel und spürte die Tränen und Angst in seinem Bruder aufkommen.
 

»Nein! Du lügst!« Ace schüttelte kaum merkbar seinen Kopf und genoss den letzten Augenblick in seinem Leben. »Nein, es stimmt! Es scheint, als wäre das, was ich am meisten ersehne, gar nicht Ruhm oder Anerkennung, sondern die Antwort auf die Frage, ob ich hätte geboren werden sollen.« Der Kommandant der zweiten Division erkannte nun nüchtern die Tatsache, dass die Kräfte die einst in ihm innewohnten, nun schleichend verschwanden. »Kleiner Bruder …. Meine Stimme wird zu leise. Ruffy, ich will, dass du hörst, was ich dir jetzt sagen werde und erzähl es auch den anderen später.« Nun rannen die Tränen hilflos an seinen Wangen hinab und fanden ihren Weg ins Freie, welche dann mit dem Blut an seinem Hals zueinanderfanden und eine merkwürdige Hitze verbreitete. Ein Zucken bereitete sich in seinem Körper aus und kündigten den nahen Tode schnell an. Dankbar für all ihre gemeinsame Zeit, schloss Ruffy seinen großen Bruder noch mit letzter Kraft fest in seine Arme, ehe er alles nur noch schemenhaft Wahrnehmen konnte. »Vater, ihr alle und Ruffy, obwohl ich in meinem ganzen Leben zu nichts nütze, war, obwohl das Blut eines Dämons in meinen Adern fließt«, er schniefte kurz, verzog seine Mundwinkel nach unten und beruhigte sich gedanklich selbst und erkannte nun Frieden, die ihn langsam zur Ruhe brachte und ihn lächeln ließ: »Ihr habt mich geliebt, ich danke euch!«

»Ace?«

»ACE (…).«
 

Ruffy erhörte bis zur Gegenwart sein eigenes Echo der Vergangenheit und griff sich schmerzlichst an seine verletzte Brust, um die damalige Erinnerung an seinen geliebten Bruder festzuhalten, wenngleich sie auch schmerzlich waren. Wann würde er wohl endlich darüber hinwegkommen? Die Sonne kam nun langsam immer mehr am Horizont zum Vorschein und die Geräusche der Natur wurden lauter. Ruffy holte noch einmal tief Luft, rappelte sich dann mühselig auf und schlich sich dann leise und ohne bedeutenden Gedanken von Deck, hinab in eine Kajüte im nordöstlichen Teil.
 

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Trafalgar Law sah sich währenddessen verschlafen um und fuhr mit seinen beiden Händen durch seine schwarzen Haare, ehe er realisieren konnte, wo er sich augenblicklich befand. Wo erkannte er, aber wie? Der Chirurg des Todes betrachtete nun die schlafende Schönheit neben sich im Bett liegen, welche ihm sehr nahe lag und verspürte den drang sie in seine Arme zu schließen. Bevor Law bemerkte, dass es ihr Zimmer war, wie auch ihr Bett, indem er geschlafen hatte, überlegte er nun, wie es zu dieser Situation kam. Law blickte nun in Namis schlafendes Gesicht und lauschte ihrer leisen Atmung. Dann erinnerte er sich wieder und musste leicht die Stirn runzeln.
 

'Was sie wohl wirklich sagen wollte. Einen Augenblick lang dachte ich, sie würde es mir erzählen. Andererseits, was erwarte ich den? Sie glaubt anscheinend noch immer, ich hätte sie auf Sabaody Archipel verraten und benutzt. Das war aber niemals der Fall. Ich muss es unbedingt noch richtigstellen, bevor es alles zwischen uns zerstören würde. Aber was konnte ich dafür, damals von dieser einen Frau gestalkt zu werden? Frauen suchen meist meine nähe, lästigerweise meistens, doch nur manchmal kann ich dessen Gesellschaft auch genießen ... .' Dann blickte Law wieder zu der schlafenden Nami. 'Nami besitzt immer noch ein Stück meiner Vivre Card und nur sie allein hat das Privileg, sie in Anspruch zu nehmen, ausgenommen meiner eigenen Crew, aber das erklärt sich von selbst.'
 

Ganz vorsichtig entfernte der Schwarzhaarige eine Haarsträhne aus dem Gesicht der jungen Frau. Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, verschwand dann jedoch nach einigen Sekunden, als er ein Quietschen im Flur wahrnehmen konnte. Um kein Missverständnis im Umlauf bringen zu müssen, stieg er leise aus dem Bett, bewusst die schlafende Navigatorin nicht zu wecken. Ein Knarren war nun deutlich durch die Holzdielen am Boden hörbar. Dann öffnete jemand vorsichtig die Tür und ein Augenpaar blickte Law lächelnd entgegen. »Ich löse dich ab. Geh schlafen, ich passe derweil auf, bis es Essen gibt.«

»Ist in Ordnung, lass sie nur schlafen, damit sie genesen kann«, antwortete Law kalt. Ihm passte es insgeheim nicht, sie in seine Hände geben zu müssen. Andererseits hätte er sich selbst am liebsten jetzt für dieses Gefühl erschlagen können, alleine schon für diese Nacht. Es war nichts Besonderes, nichts Aufregendes und trotz allem war es eine schöne Nacht gewesen und dabei es war nur ein kleines Gespräch, wieder Mal. Ehe das Schweigen unangenehm werden konnte, wandte sich Law um und verließ sachte, mit leisen Schritten das Zimmer der rothaarigen Navigatorin.
 

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Ruffy lächelte ihm dankend nach und sah wie der Chirurg des Todes schweigend die Kajüte verließ.

Der Schwarzhaarige schnappte sich unbekümmert den Stuhl von ihrem Schreibtisch weg und setzte sich dann direkt vor Namis Bett, um sie dann in Ruhe betrachten zu können.
 

»Mh«, flüsterte Ruffy und beobachtete fast schon gelangweilt seine liebste Navigatorin. Nach einigen Minuten des Betrachtens wurde es dem jungen Mann dann doch langweilig und er schaukelte langsam mit seinem Stuhl hin und her. Das dabei entstandene Geräusch, durch die Bewegungen, war nicht unerhört gewesen und so öffnete Nami ganz behutsam ihre Augen und sah eine ihn grinsende vor sich, welcher nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt war. »Und hast du Hunger?«, fragte Ruffy unbeholfen, in der Hoffnung, sie werde dadurch wieder richtig gesund. »Idiot«, murmelte sie stattdessen und griff nach seiner Hand.
 

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Die junge Navigatorin und Kartografin der Thousand Sunny seufzte kurz auf und erinnerte sich nun an ihr Vorhaben, gemischt mit trivialen Gefühlen und niedergeschmettertem Gewissen. Wie konnte das alles nur ein gutes Ende nehmen, wenn sie sich selbst im Wege stand? »Es tut mir leid, Ruffy!«

Nun war es der Schwarzhaarige, der ganz ernst wurde. »Was tut dir leid?«
 

Sanft strich er ihre kommenden Tränen weg und setzte sich auf ihre Bettkante, während die junge Navigatorin versucht war, sich ohne großartige Schmerzen aufzurichten. Ehe Nami auf seinen fragenden Blick reagieren konnte, zog sie ihr Shirt zurecht und holte tief Luft. »Es ist in den letzten beiden Jahren viel passiert«, begann sie stirnrunzelnd. »Ich weiß nicht, wo ich nur anfangen soll ... . Ich habe viele Wege beschritten während meines Studiums, bereiste auch einige Länder zu diesem Zeitpunkt und fand etwas, was mir kaum möglich erschien. Es steht noch einiges bevor, nur (…), ich brauche deine Hilfe!« Mit gemischten Gefühlen und zitternden Herzen blickte sie in die braunen Augen ihres Käpt'ns. »Es wird schwer werden und ich weiß bis jetzt noch nicht, wie es enden kann. Ich kann noch nicht viel sagen, doch stehst du mir bei? Vertraust du mir?«
 

»Ich vertraue dir in allem, was du tust«, erwiderte der schwarzhaarige Käpt'n entschlossen und mit fester Überzeugung. Nami lächelte unbeholfen und suchte nach passenden Worten, für den passenden Moment. »Wenn die Möglichkeit bestehen würde, würdest du jemanden zurück aus dem Totenreich holen wollen?«

»Wer wäre es?«

»Egal, such es dir aus?« Ruffy blickte zu Boden. »Ja.« Nun war es Nami, die beruhigt seufzte, doch dann wurde ihr Lächeln zunehmend kleiner. »Bist du sicher, dass du es willst?« Nur ein Nicken folgte zu Bestätigung. »Ich will deinen Bruder zurückholen«, flüstere sie ganz behutsam, aus Angst etwas zerbrechen zu können und beobachtete weiterhin ihren Freund. Ruffy richtete sich auf, lief dann zum großen Bullauge südlich im Zimmer und blickte in die grelle Morgensonne am Horizont. Man hörte seine tiefen Atemzüge und ein leises Gemurmel aus seinem Mund, welche kaum bis gar nicht verständlich waren. Die junge Frau setzte sich nun gänzlich aufrecht und streckte die Beine nach draußen, um dann mit gesammelten Kräften aus dem Bett zu steigen.
 

»Weißt du, Nami«, begann er langsam, »jeden Abend blicke ich zum Horizont und betrachte die untergehende Sonne. Die Stärke und Hitze, die von der Sonne ausgehen, erhalten meine Erinnerungen an ihm aufrecht. Er sagte mal, er wäre wie die Sonne: heiß und unberechenbar. Ich soll meinen Blick zum Horizont halten und ich würde wissen, dass er nie weit weg sein würde. Das war vor einigen Jahren, mit dem Unterschied, dass ich erst nach seinem Tod die wahre Bedeutung erkannt hatte. Jeden Tag wünsche ich mir, ich hätte ihn damals retten können. Aber ich habe seinen Tod akzeptiert und bin bemüht, für jeden Einzelnen von euch da zu sein.« Ruffy senkte seinen Kopf nach unten und betrachtete nun die Holzdielen unter seinen Füßen. Sein Strohhut fiel leicht nach vorne und ließ nur seinen Blick erahnen. Ein leichtes Zittern an seinen Armen war bemerkbar und auch Nami musste bei dem Anblick weinen, an den alleinige Gedanken, wie er sich fühlen musste. Keiner seiner Freunde war dabei, als das geschah und auch keiner seiner Freunde stand ihm bei. Auch nach über zwei Jahren sprach man nicht über das Geschehene. Jedes einzelne Mitglied wollte für seinen Käpt'n stark sein und konnte nicht anderes machen, wie ihm Beistehen und Kämpfen. Der schwarzhaarige Käpt'n der Thousand Sunny blickte nun fest entschlossen in die Augen seiner jungen Navigatorin. »Was ist zu tun?«

»Ruffy, es kann auch schief gehen, darauf haben wir kein Einfluss.«

»Wie meinst du das?«, erkundigte er sich. Nami runzelte die Stirn erneut und war versucht alleine auf die Beine zukommen, wurde aber durch die Wunde am Bein und am Bauch eingeschränkt.

»Wenn wir in das Schicksal zwischen Leben und Tod eingreifen, verändern wir alles. Gute, wie schlechte Ereignisse können uns bevorstehen, es könnte sogar schlimmer sein.«
 

»Eine Art von Zeitreise, ja? Oder ist es eine Insel nur mit Toten?« Plötzlich glitzerten die pure Aufregung in seinen Augen und bestanden sofort auf das neue Abenteuer. »Ja, aber (…), nein, ich meine,- ach egal!«, endete Nami völlig entnervt ihren Satz. Ruffy Grinsen wuchs in die Breite und irritierte so die junge Frau gänzlich. Sie stand nun vor ihrem Bett und bewegte sich nun langsam zum jungen Mann hinüber. Ruffy erkannte die Schwierigkeiten ihrer Schritte und kam ihr entgegen, damit ihr nichts Unvorhergesehenes geschehen könnte. Die Geräusche an Deck wurden zunehmend lauter und ließen vermitteln, dass die bis eben schlafende Meute nun am aufstehen war. »Es ist ein Versuch. Sollten wir wirklich die Möglichkeit haben, meinen Bruder zu retten, könnten wir somit auch andere Leben retten?« Ruffy schritt ganz nahe an Nami heran und packte sie sanft mit seinen beiden Händen an ihrer Schulter und legt sein Kopf schief lächelnd zur Seite und kam so ihrem Gesicht sehr nahe. Beide schwiegen und genossen den Augenblick der Ruhe. »Nami, ich verspreche dir, dass dies gut gehen wird und wir das alles schaffen werden!« Damit setzte Ruffy seinen Strohhut von seinem Kopf ab und setzte ihn auf die ihren, als Zeichen seines Versprechens, was niemals gebrochen werden würde. Nun hatten sie ein gemeinsames Ziel, eine Aufgabe.
 

»Dir scheint es ja besser zu gehen!«, kommentierte eine verärgerte Stimme hinter Nami. Monkey D. Ruffy wandte sich lächelnd von Nami ab und lachte Trafalgar Law entgegen. Mit verabschiedendem Winken verschwand ihr schwarzhaariger Käpt'n mit einem Geschrei zu seinem Smutje: »Sanji, ich habe Hunger! Steh auf.« Trafalgar Law blickte ihm nichtssagend hinterher und schritt dann langsam zur Rothaarigen vor sich. Nami lächelte ihm entgegen und ignorierte seine kalte Mimik. Die junge Frau war sich bewusst, dass ihr dieser Mann einige Ängste mit dem gestrigen Abend genommen hatte, wenn auch für einen kurzen Augenblick, so war es ein wirklich schöner. Sie erinnerte sich an sein gestriges Vorhaben, ihr den Verband zu wechseln. »Es geht. Es zieht und pocht noch an manchen Ecken, aber ich lebe, das zählt doch oder?«

»Ja noch!«, warf Law finster ein und beobachtete das Sanfte lächeln auf ihren Lippen. 'Was war nun plötzlich mit ihm los?' Nami verunsicherte sein kühles Verhalten und war darauf bedacht, das einfach hinzunehmen und sich für die letzte Nacht zu bedanken. »Danke, für alles!« Nami konnte beobachten, wie er in seiner Bewegung stoppte und sie entgeistert anschaute. 'Etwas verwirrt, der Gute', dachte sich Nami im Stillen.
 

Ein Nicken, ein Blick und weg war der Mann, der sie noch in eine Irrenanstalt bringen würde. Nami blieb alleine in ihrem Zimmer zurück und schaute ihm irritierend hinterher, fragend, was sie mit den Gefühlen für ihn anstellen sollte.
 

× × × ×

Trafalgar Law schritt den langen Flur der Thousand Sunny stillschweigend entlang und ging wieder in sein Gästezimmer, welches er mit seinem besten Freund aus Kindertagen teilte. Der Chirurg des Todes verspürte soeben das Verlangen, jemanden in hunderttausend Teile zu zerlegen, um dann womöglich Erleichterung seiner Gefühle verspüren zu können. Er konnte es selbst überhaupt nicht fassen, aber er war ganz klar eifersüchtig auf den Strohhutjungen. Ein Gefühl was er nie verspürte, niemals und ausgerechnet auf jemanden, dessen männliche Reife eines Embryo glich. Law war wirklich sauer, überhaupt wieder zurück in ihre Kajüte gegangen zu sein und das nur, weil er sich dummerweise sorgte, nicht zu Unrecht, wie er feststellte. 'Wie konnten die Beiden sich denn auch küssen und das auch noch ausgerechnet dann, als ich noch einmal nach ihr sehen wollte? Wie er sie alleine festhielt, das sollte nur mir zustehen!'
 

In seinen Gedanken verfluchte Trafalgar Law zuerst das Schiff, folgend die Crew, dann dessen naiven Käpt'n, seine aufblühenden Gefühle für Nami und zur Krönung sich selbst. Im Bad angekommen blieb er erst einmal stehen und verfluchte die alleinige Existenz seiner Gefühle für eine solche Frau. Der Chirurg des Todes entkleidete sich zügig und machte sich für eine warme Dusche im Bad bereit, welches an seinem Gästezimmer angrenzte. Mit dem warmen Wasser auf seiner Haut, entspannten sich nun gänzlich seine Muskeln und ein erleichterter Seufzer entglitt seinen Lippen. Das erste Mal ruhe, vollkommend alleine und niemanden der seiner Aufmerksamkeit bedarf. 'Frauen, warum bereiten sie auch nur Probleme?'

Herzfarben

Die niederschmetternde Hitze, welche auf Yuba hinab schien, nahm jedem Einzelnen der Strohhut Piraten schleichend die Kraft, ihre Energie, bis auf die des Kommandanten der zweiten Division Whitebeards. Die Wüste brannte unangenehm, zierte nun die Abendsonne auf deren Horizont und kündigte die darauf folgende, kalte Nacht an. Nachdem zwei Nachtlager aufgestellt worden waren, die Meute genüsslich nach dem Mahl schlafen gegangen sind, beschlossen nur zwei Personen etwas anderes.
 

»Na, Frau Navigatorin, noch wach?«, erkundigte sich ein attraktiver Mann mit dunklen Haaren.

»Hast du deinen Bruder schnarchen hören? Und die der anderen Jungs erst? Das in Kombination ist unerträglich auf Dauer.« Portgas D. Ace musste schmunzeln, verzog daraufhin anschließend seine Mundwinkel zu einem Lächeln. Nami erblickte sein Schmunzeln und konnte ihre Gedanken kaum zurückhalten: 'Ace ist wirklich cool. Seine lässige Art und seine Präsenz ... . Warum kann sich Ruffy nicht eine Scheibe davon abschlagen?'
 

»Hier«, damit reichte ihr der Schwarzhaarige ein Krug mit Wasser, da ihnen kein Alkohol derzeit zu Verfügung stand und es, durch die Hitze am Tag, nur ein Risikofaktor mit sich gebracht hätte. Da die Sonne längst ihren tiefsten Punkt erreicht hatte, sank die Temperatur, um einiges hinab und brachte eine ziemliche Kälte mit sich, welche Nami leicht frösteln ließ. Dankend entgegennehmend, trank die Rothaarige genüsslich das noch gekühlte Wasser und genoss nun die schleichende Stille um sich herum. Das schlichte Lagerfeuer, bestehend aus ein paar Holzbrettern und ein paar Steinen, welches dank des Bruders ihres Käpt'ns errichtet worden war, hielt sie wenigstens für jenen Moment warm. Seine Teufelsfrucht spendete ihr einen gewissen Trost, da ihr, die aufkeimende Kälte der Nacht, Unbehagen zu ließ und ihre emotionale Empfindungen durcheinander Schwank. »Alles in Ordnung?« Die junge Navigatorin blickte schweigend in das lächelnde Gesicht des Kommandanten. »Ja. Habe mich gefragt, wie lange die Reise noch anhalten wird.«

»Das ist sicher ungewiss, aber mit meinem Bruder an eurer Seite, kann es ja nur schief gehen.« Nun mussten beide beherzt Lachen. Nami war, um seine Anwesenheit, ausgesprochen dankbar und in Gewisser weise von diesem Mann fasziniert. Auch dem Schwarzhaarigen ging es anscheinend ebenso. Er wollte einfach nicht schlafen gehen und behielt sie unscheinbar oft im Auge. So verging die Zeit noch einige Momente in den Nami über die letzten Abenteuer sprachen, das chaotische Zusammenleben mit seinem Bruder und viele lustigen Geschichten. Im Gegenzug erzählte er von seinem Vater und seinen Leuten. Die junge Navigatorin hing gebannt an seinen Lippen und wartete immerzu auf sein bezaubertes Lächeln. Schließlich sind sie an einen Punkt der Geschichte angelangt, den Ace hierher befördert hatte und ihn auf die Strohhut Piraten brachte: Blackbeard!
 

»Hunger!«
 

Nami fuhr erschrocken zusammen und wäre nun am liebsten aufgesprungen, ins Zelt von Zorro, Sanji und Ruffy gelaufen und hätte ihren Käpt'n für seinen Traum in Stücke gerissen. Ace wiederum nahm es wieder einmal gelassen und legt Nami beruhigend eine Hand auf ihre Schulter, als Zeichen, dass alles in Ordnung sei. Die junge Navigatorin seufzte, nickte nur einvernehmlich und blickte dann wieder in seine klaren, funkelblauen Augen. Seine dunkel langen Haare saßen frech an ihm herab und einzelne Strähnen fanden sich an seine Wange wieder. Dann wieder, fuhr die junge Frau erschrocken zusammen, doch auch Portgas D. Ace hielt in seiner Bewegung inne, da auch er ein Geräusch in ihrer Umgebung wahrnahm, welches nicht aus den Zelten stammte. Der schwarzhaarige Mann setze sich auf und lief in jene Richtung, indem er das Geräusch wahrgenommen hatte, und deutete an, dass sie sich nicht vom Fleck bewegen sollte. Die junge Navigatorin ließ sich das einige Minuten gefallen, wartete auf einen Moment, bis der Schwarzhaarige lächelnd zurück kommen würde und ihr erzählte, dass es nur fahrige Geräusche der zusammengezogenen Häuser sei. Aber das geschah nicht. So entschied Nami sich von ihrem einsamen Platz zu erheben und folgte seinen Fußabdrücken im Sand. So landete die junge Navigatorin schließlich vor einem Haus, welches in sich zusammengebrochen war. »Hey«, erklang flüsternd eine sanfte Stimme an ihrem Ohr. Ein wohliger Schauer durchzog ihren erhitzen Körper und Nami blickte zögernd in seine blauen Augen, welche voller Liebe und Leidenschaft war. Seine Positiv ausstrahlende Haltung entlockte ihr einen glücklichen seufzten. Sein Atem streifte süßlich ihre Haut und Nami zog Ace nur noch näher an sich. »Namimaus?« Die junge Navigatorin blickte verwirrt in sein Gesicht und erkannte Sanjis Stimme in dem Körper von Ace. 'Hier geht doch gerade was schief. Eine Halluzination?'

»Wach auf, Darling.«

'Was?' Ein kurzer Ruck durchzog ihre Gliedmaßen, dann war auf einmal alles dunkel, ehe sie ihre Augen aufschlug und die Realität sich niederschlug. »Namilein, Liebling!«, säuselte ein verliebter Koch durch die Räumlichkeiten der Thousand Sunny. »Namischatz, alles in Ordnung?«, erkundigt sich der junger blonder Mann. Die rothaarige Frau schlug augenblicklich ihre Augen auf und blinzelte gegen die strahlende Sonne. Sie war wohl kurz eingenickt. »Ja, alles klar!« 'Warum erinnere ich mich gerade jetzt an diesen Moment in Alabastar? Und wichtiger noch, warum musste Sanji mich gerade jetzt aus einer schönen Erinnerung wecken?'
 

»Moment, warte einen Augenblick, Darling. Ich bringe dir einen leckeren Cocktail.« Und damit verschwand der Koch in die Kombüse. Nami richtete sich in ihren Liegestuhl auf und musste sich mit beiden Händen an den Kopf greifen. Den ganzen Tag schon pochte es unentwegt an ihrer Schläfe und die Sonne brande unangenehm auf ihrer Haut. Die junge Navigatorin blickte sich um, stellte dann fest, dass sie wohl den ganzen Mittag in der Hitze gelegen haben musste. 'Dass mich auch keiner geweckt hat, ist schon sonderbar. Sonst kommt immer einer der Jungs und nervt mich wegen irgendeiner Kleinigkeit.' Nami richtete sich langsam, aber sicher von ihrem Liegestuhl auf und musste des weiteren Feststellen, das sie ziemlich wackelig auf ihren eigenen Beinen stand. Sie blickte an sich herab und musst erneut Feststellen, das sie sich nicht erinnern konnte, wie sie hier an Deck gelangt war, noch weniger warum sie verdreckte Klamotten trug. Man sollte meinen, das sie in einem Kampf verwickelt schien. Lid sie mittlerweile an Amnesie oder Alzheimer? Ihre Freunde schienen nichts bemerkt zu haben oder ignorierten es schlichtweg. Nami verzweifelt an sich selbst. Ihr Kopf dröhnte hämmernd an ihre Hirnwand und Schläfe, womit ihre Konzentration sich stetig verlor und das nichts zum letzten Mal. Heute war es nun soweit. Die Crew würde die neue Insel, nach langen sechzehn Tagen endlich erreichen, in denen sie Einkäufe erledigten, Vorräte auffüllten und sich in der Gegend umschauen würden. Nami übernahm nach drei Tagen bereits wieder ihre Aufgabe als Navigator, mit der Begründung, dass es ihr gut ginge. Die jeweiligen Diskussionen blieben aus. Jeder einzelne dachte sich seinen Teil zu diesem Thema. Die einzige Person, welche Einwende dagegen bezog, war ihr kleiner Elch, mit der blauen Nase. Fast jede geschlagene Stunde verlangte er von seiner rothaarigen Freundin eine Untersuchung, begutachtete ihre noch kleine bestehende Wunde und hinterfragte mehrfach nach ihrem Befinden. Ihn störte es, das sie so schweigsam war und ihren Blick meistens in den Himmel schweifen ließ. Der kleine Elch spürte anscheinend, dass sie allen etwas verheimlichte.
 

Die Heart Piraten traten die Reise mit an, wenn dies auch nicht gerade freiwillig geschah. Erstens, weil sie kein U-Boot mehr zur Verfügung hatten und zweitens, weil sie noch einen Teil ihrer Crew retten wollten und sich ihr Käpt'n so einige Arbeiten sparen würde, wenn er den ihren Käpt'n kämpfen lassen würde. Schließlich müssen sie noch einen Kaiser besiegen und die Mühe würde er sich nicht machen.
 

Nächstes Ziel des Abenteuers: Die dunkle Insel D'Arc.
 

Laut verschiedener Hinweisen, fand die junge Navigatorin Nami und die Archäologin Nico Robin heraus, das sie dort die Quelle des Leben´ finden würden. Die junge Navigatorin stand an Deck und überprüfte ihren derzeitigen Kurs, während sich die Männer anderweitig Beschäftigten. Lysopp saß im Aufenthaltsraum und schraubte an einer seiner neusten Erfindung herum, in dieser er Tatkräftig von Franky Unterstützung fand. Robin hielt sich ebenfalls in diesem Raum auf und las Gedankenversunken ihr neuestes Buch über `Wahrheiten der Legenden´. Der grünhaarige Schwertkämpfer saß gemütlich im Krähennest der Thousand Sunny, mit der Aufgabe Ausschau nach der kommenden Insel zu halten, hielt stattdessen lieber seinen Schlaf der Gerechten aufrecht. Brook, der einzige Musiker seiner Sorte, war am oberen Teil des Decks und spielte genüsslich am Klavier sein neustes Meisterstück vor, experimentierte dann noch zuzüglich an den Noten und Takten herum. Dabei wurde er von Shachi, Penguin und Cassket beobachtet. Der Schiffsarzt war in seiner Kajüte und arbeitete an seinen Rumble Balls, und erkundigte sich nebenbei nach ihrem Zustand, indem er sie stündlich besuchte, egal wo sie sich auf befand. Bepo lag schlafend auf der Wiese an Deck und genoss den seichten Wind in seinem Fell, welche eine angenehme Kühle bei der Hitze entgegen brachte. Sein bester Freund Trafalgar Law war gegen ihn gelehnt und schlief mit ruhigen Atemzügen in den Tag hinein. Jean Bart half wiederum in der Küche, dem übermütigen Smutjen eine Menge von Lebensmittel vorzubereiten, die für den Mittagstisch gebraucht wurden und bewachten gleichzeitig den Kühlschrank, so gut sie konnten, vor gewissen Diebstählen.
 

Der Schwarzhaarige ging mit seiner heimlich gestohlenen Beute im Mund auf Deck und blickte lächelnd zu ihr. »Und wie sieht es aus? Was brauchen wir alles?«, erkundigte sich ihr Käpt'n. Ehe dieser eine Antwort erhalten sollte, wurden sie von einem verliebten Koch unterbrochen. Sanji hielt ihr einen selbst gemachten Cocktail hin. »Für die beste Frau auf Erden!« Nami bedankte sich und wandte sich schließlich von den beiden Männern ab. Sie überlegte derzeitig, welche Bedeutung das Gedicht hatte, das von Aokiji stammte. Die junge Navigatorin wusste nicht wieso und weshalb, sie wusste nur, dass das Gedicht ihr den ausschlaggebenden Hinweis versprechen würde. Das Gedicht selbst soll ein Hinweis,- auf den Erhalt vom Ursprung, der Legende und über die Quelle des Lebens sein. »Namenlos erscheint ein Gedicht, erkannte den Traum noch nicht. Geformt aus den Schatten des Lichtes, zertrümmert in Hoffnung jenes Gewichtes. Vergebens zu wählen, gezwungen zu leben. Der Tod verrichtet, die Regel verpflichtet. So kann das eine nicht sein, ohne jenen oder meine. Keiner kann Leben, wenn jemand anderes überlebt.«
 

Alle Mitglieder auf der Thousand Sunny wurden notdürftig mit Informationen über ihre anstehende Reise gefüttert. Sie wussten, dass sie Ruffys Bruder retten wollten mit der Quelle des Lebens, nicht aber wie. Die Fragen zu diesem Thema waren groß, entsprechend auch die Diskussion, dennoch konnte und wollte die junge Navigatorin nicht genug Auskunft geben. Sie verstand selbst noch einiges nicht, würde dem bald aber auf dem Grund gehen. Dazu mussten sie auch auf die D'Arc. Nami hatte ihn von der Quelle des Lebens erzählt, eine Hoffnung für ihre kommende Ära. Lorenor Zorro wusste es als erstes, schließlich wollte die junge Navigatorin von ihrem Vize eine ehrliche Meinung diesbezüglich haben. Lorenor Zorro mag zwar nicht der Intellektuellste sein, dennoch wusste er im Ernstfall einer Situation alles rational in Betracht zu ziehen und entsprechend zu handeln, sowie einst der Erfinder Lysopp die Crew verlassen hatte und Ruffy ihn wieder haben wollte. Nico Robin las derzeit in ihren Büchern nach weiteren Informationen und durchforstete sämtliche Nachschlagwerke ihrer bisher gesammelten Literatur.  Auf der Insel mussten sie nach weiteren Hinweisen suchen. Sie hatte bisher nur die Karte von Doflamingo, welche er von Dr. Vegapunk gestohlen hatte, wie sie heimlich erfahren hatte. Sie hatte seine Karte durch ihn entstanden, unbemerkt, als sie sich damals die Schlüssel für die Handschellen an sich riss. Eine Seekarte der D'Arc, gefüllt mit Koordinaten zu einem neuen Hinweis, mehr wusste Nami bisher selbst nicht. Die Marine wusste von der Existenz dieser Quelle, das wusste sie durch die Abmachung mit Blaufasan. Wie? Das war ihr ein Rätsel.
 

»Land in Sicht«, freute sich ihr Käpt'n, sprang direkt auf den Löwenkopf und hüpfte außer sich vor Freude. Zorro, der durch das Gebrüll wach wurde, schaute schlaftrunken umher und sprang dann schließlich vom Krähennest nach unten und gesellte sich zu seinem Käpt'n. Nami unterbrach ihren Gedankengang und blickte in die See hinaus, um sich dann zu vergewissern, was bei Ruffy in den meisten Fällen nötig war. Tatsächlich, sie waren fast angekommen. »Okay Jungs, wir sollten zuerst was Essen, dann bereiten wir uns für die kommende Insel vor.« Laut Berechnungen ihrer Koordinaten würden sie die Insel in zwei Stunden erreichen, sofern der Wind seine Geschwindigkeit in der nächsten Zeit nicht veränderte. Das Essen an Bord verlief wie immer chaotisch, was zum Tagesprogramm der Crew gehörte. Jeder beteiligte sicherte sich seine eigene Mahlzeit vor Ruffy und aßen, so schnell sie konnten, alles auf, damit nichts davon geklaut werden konnte. Nach dem Essen wurde alles ordnungsgemäß wieder aufgeräumt und über die anstehende Reise gesprochen. »In meinen Büchern habe ich einiges entdeckt. Zum einem, das die Karte, die du an dich genommen hast, angeblich einen Fluch lastet«, deutete ihr die schwarzhaarige Archäologin auf die Seekarte der D'Arc an, und fuhr dann direkt wieder fort: »Zum Anderen, das der nächste Hinweis mit einem Gedicht verbunden ist. Was für eines es ist, wurde nicht beschrieben.« Ruffy war sofort begeistern, als er hörte, das auf der Karte ein Fluch lastete. Lysopp bekam es sofort mit der Angst zu tun und wollte am liebsten wieder umkehren, weinte und beschimpfe ihren Käpt'n für seine Begeisterung. Franky und Zorro lachten, weil sie wussten, dass wieder ein aufregendes Abenteuer anstehen würde und Sie es herzlichst begrüßen. Law lauschte im Schweigen der Strohhut Bande und hing seinen eigenen Gedanken nach. Die restlichen Heart Piraten befanden sich an Deck und warteten auf die Ankunft dieser Insel.
 

»Welcher Hinweis?«, erkundigte sich Nami erneut. »Laut des Ursprungs der Legende, entsprang die Quelle des Lebens aus der ewigen Finsternis der Verdammnis. Alle jene, welche die Insel ohne Karte suchten und ihr zu nahe kamen, verschwanden angeblich auf sonderlicher weise. Man hörte nie wieder von ihnen, so erzählt man sich. Um die Quelle nutzen zu können, wird angeblich ein Tribut gefordert, verbunden mit einer Prüfung. Um die Insel aber wieder verlassen zu können, soll man zuvor das Rätsel lösen, welches einer Person überreicht wird.«
 

»Woher weiß man dann die Informationen, wenn einige verschwunden waren und es keinen mehr hätte geben dürfte, der dies alles hätte erzählen können?«, wollte nun Sanji von der Schwarzhaarigen wissen. Sie schien darüber nicht lange nachzudenken und lächelt dem Smutjen sanft entgegen. »Wie in jeder Geschichte, gibt es einen Erzähler, zudem vieles in Logbüchern notiert wurde und oft in Schiffen zurückgeblieben sind. Andere Möglichkeit besteht natürlich auch darin, Informationen per Teleschnecke oder über Schriftweg mit anderen zu teilen.«

»Aber kann man mit der Quelle wirklich jemanden wieder zu den lebenden zurückholen?« Sanji setzte sich neben Nico Robin und hörte ihr hoch konzentriert zu. Nun hatte Nico Robin die volle Aufmerksamkeit der anwesenden Truppe. »Das ist eben die Frage, die wir schnell beantworten sollten!«

»Warum schnell?«, fragten nun Ruffy und Lysopp im Chor. Die junge Navigatorin ergriff die Initiative und antwortete: »Weil wir nicht wirklich wissen, wie lange die Insel für uns noch sichtbar ist!« Die fragenden Blicke richten sich abwechselnd in Nami und Robins Richtung. Die rothaarige Frau seufze und antwortete schließlich: »Die Insel taucht in unregelmäßigen Zeitabständen auf und lässt sich nur mit der Karte der D'Arc finden, beschrieben mit Zeitkoordinaten, Lageberechnungen und nicht identifizierte Zahlenkombinationen. Dank der Karte und der darauf beschriebenen Zahlen, haben Robin und ich rausbekommen, dass es sich auf die jetzige Zeitraum datiert. Es wird also genau angekündigt, wann die Insel sichtbar wird und auch, wo sie sich befinden wird. Nachdem die Insel wieder verschwindet und unsichtbar für andere wird, löst sie sich mit der dazugehörigen Karte auf und findet sich an einem anderen, für uns unbekannten, Ort wieder. Soll wohl verhindern, die Insel zweimal Betreten zu dürfen.«
 

Nami war dem weißen Eisbären dankbar, als er ihr Erzählte, das er ihre gemerkten Zahlen notiert hatte und sie damals ratlos Law übergeben hatte. Den letzten Teil des Aktes fand die junge Navigatorin nicht gerade prickelnd, konnte es letztendlich doch nicht ändern. Zum Glück hatte Law ihr den Zettel vor einigen Tagen schweigend in die Hand gedrückt, nachdem die junge Frau Bepo lieb darum gebeten hatte, Law mitzuteilen, ihr den Zettel auszuhändigen. »Die Insel wird unsichtbar?«, fragte Zorro verwirrt und auch Law runzelte dir Stirn, dann wandte er sich an die rothaarige Navigatorin. »Wie kann eine Insel verschwinden? Steigt sie in de Luft oder sinkt sie unter Wasser?«

»Ja genau, wie soll das den gehen?« Nun war es ihr Käpt'n, welcher wieder vor Begeisterung unruhig hin und her hüpfte. »Nun«, begann Robin. »Deswegen ist es ja solch ein Rätsel. Aber ich kann mir auch unter anderem Vorstellen, das sie nur unsichtbar wird und ihre Position nicht groß verändert. Ihr kennt doch die Sage des Bermudadreiecks der neuen Welt, in denen schon ganze Schiffe verschwunden sein sollen?« Ein Nicken ging durch die Runde. »Was ist, wenn die Inseln alles aufsaugt? Wie ein schwarzes Loch?«, echauffierte die Navigatorin ihren Gedanken frei in den Raum. Jeder in der Kajüte ließ sich diese Vermutung mal verinnerlichen und überlegte, ob da was dran sein könnte. Dazu waren aber noch zu viele Fragen offen, um eine logische Antwort darauf erhalten zu können. Nach einigen Sekunden des Schweigens, entschloss man sich für die Insel vorzubereiten, dann sich in Gruppen aufteilen, wie Sie es immer taten, wenn eine neue Insel anstand.
 

Gleich würden Sie die Insel erreichen, die Insel der Finsternis. »Hey Navigatorin, wie lautet eigentlich das Rätsel?« Die Rothaarige wandte sich zu der Person um, stemmte ihre Hände in die Hüfte und blickte gen dunklen Himmel über sich. Das Wetter blieb beständig und würde sich nicht vorzeitlich ändern wollen, stellte Nami finster fest. »Ich besitze keine Farbe, trotzdem kann man mich sehen. Ich bin klein, aber mit jeder Arbeit werde ich größer. Ich gebe kein Laut von mir, dennoch sehr oft nötig um etwas zu sehen. Ich kann es machen, kann es aber nicht kaufen. Ich mache viele Dinge wertvoll, aber viele Dinge wären ohne mich wertlos. Wer bin ich?«, las Nami auf der Rückseite ihrer Seekarte vor. Insgeheim erschrak sie, als sie die Zeilen vor einigen Tagen entdeckte, welche zuvor noch nicht dort gestanden hatten. Das konnte nur heißen, dass man Sie bereits erwarten würde. Nur wer erwartete Sie? Was erwartete sie? Die junge Navigatorin hatte Sorgen um ihre Freunde. Nami ignorierte derweil das Gespräch, welches sich um das Rätsel drehte und wandte sich schließlich zum Gehen, in ihrer Kajüte, um. Schließlich wollte sie sich noch mal frisch machen und einige Sachen packen, bevor Sie das Schiff für eine ungewisse Zeit verlassen würden. 'Ob die Insel bewohnt ist? Die Quelle des Lebens lässt jeden Toten wieder erwecken. Sofern die Tribute und Prüfungen allen bestanden sind, damit das Gleichgewicht erhalten bliebe. Das Gedicht sollte ich wohl vorerst geheim halten, nicht dass irgendetwas schief geht und die Arbeit von Anfang an umsonst war. Wie soll ich das nur überstehen?'
 

In ihrem Zimmer angekommen ging die junge Navigatorin zu ihrem großen Kleiderschrank und überlegte einige Minuten, was sie anziehen sollte. Die rothaarige Frau entschied sich nach langem hin und her für einen blauen Bügel Bikini, mit unterschiedlich lang geschmückten Fransen in blaugrün, einer dunklen Jeanshose mit Gürtel und schlussendlich braune Lederstiefel. Ihre langen Haare würde sie verflechten in Kombination eines leichten blumigen Sommertuches. »Nami?« Die junge Navigatorin erschrak und blickte in die Augen ihres derzeit großen pelzigen Freundes. »Chopper?«

»Ich wollte mich nur nach dir und deinen Wunden erkundigen.«

»Aber Chopper, es ist doch alles wunderbar verheilt, nur noch eine kleine Narbe und sonst geht es mir doch Klasse.«
 

Innerlich tat es Nami leid, sie wusste, dass er sich nur sehr um sie sorgte und deswegen fast immer ihre Nähe suchte. Seine Treue und Ehrlichkeit verletze ihren Stolz und die junge Navigatorin überlegte verzweifelt, wie es den weiter gehen sollte. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, setzte sie sich schließlich zu ihrem pelzigen Freund aufs Bett. Im stillen fragte sie sich, wie es nun weiter gehen sollte? Nami brühte sachte den goldenen Armreif ihrer Schwester und dachte sehnsüchtig an ihr versprechen, das sie sich Wiedersehen würden. Dann berührte sie den Lapislazuli bestückten Armreif neben den ihrer Schwester. Da überlegte sie stirnrunzelnd, wo sie diesen eigentlich her hatte und wieso sie ihn überhaupt trug? Sie wusste es nicht und verzweifelte langsam an ihren Verstand. Wieso konnte sie sich nicht erinnern? Plötzlich spürte Nami eine pelzige Hand an ihrer Schulter und ihr Blick glitt zu ihrem kleinen Freund. 'Sollte ich ihm etwas erzählen?', fragte sich Nami mehrfach erschöpft. Eine unangenehme Stille ging durch den Raum. Die junge Navigatorin und Kartografin blickte nun auf ihre Hand, in der die wärmende Hand von Chopper zu spüren war. Es viel ihr sichtlich schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. So lange hatte Sie es für sich behalten und bis zum jetzigen Zeitpunkt mit niemanden darüber gesprochen. Ja, sie wollte ja nicht einmal darüber nachdenken.
 

»Erzähl es mir, wenn du magst. Es bleibt unter uns.« Chopper war darauf Bedacht, so behutsam wie möglich an sie heranzukommen. »Es tut so weh, Chopper. Ich weiß.. .« Nami nahm das Taschentuch von Chopper entgegen und schloss zerknirscht die Augen. »Ich weiß einfach nicht weiter.« Sie beugte sich nach vorne und hielt sich an Choppers Hand fest, als ob es der letzte Rettungsanker für ihr Leben sei. Der blaunasige Elch richtete sich auf und nahm sie vorsichtig in seine Arme. Ganz behutsam wiegte er sie leicht hin und her und streichelte ihr zum Trost den Rücken. Nun hielt sie sich an seiner Brust fest und weinte hemmungslos alles hinaus und konnte nichts weiter tun, als zu weinen. Erst nach einigen langen Minuten, schaffte Nami sich von Chopper zu lösen und schaute ihn leicht entschuldigend an. »Jetzt habe ich dein Fell nass geheult, tut mir-«, begann sie, wurde aber tröstend unterbrochen. »Entschuldige dich dafür nicht, und wenn es eine Tränendusche gewesen wäre, ich würde es wieder tun.«
 

Chopper wartete auf einer Reaktion ihrerseits und behielt weiterhin seinen Mund geschlossen. »Es begann vor sechs Monaten auf Sabaody Archipel, noch vor unseren verabredeter Treffpunkt. Ich hielt mich schon seit einiger Zeit in der Nähe der Insel, weil ich einfach nicht mehr warten wollte. Ich hatte euch so vermisst«, endete Nami und blickte lächeln in Tony Tony Choppers Augen. »Ich war eines Abends am Strand gelandet, begutachtete die dort laufende Party und mischte mich dort entsprechend unter. Es war nicht schwer dort Informationen zu gewinnen, schon gar Berrys.« An den Gedanken an Geld musste sie leicht schmunzeln, was Chopper mit einem Nicken quittierte. »Aber es überraschte mich leider ein Kerl, der ziemlich ungehobelt, stark und pervers war. Er hatte mich einfach begrapscht. Ich hätte mich sicherlich verteidigen können, aber dessen Kumpel hielt mich auch überraschend fest und war dabei mir unter meinen Rock zu langen. In dem Moment vernahm ich nur einen dumpfen Knall und viel Blut. Die beiden Kerle lagen plötzlich ziemlich lädiert vor mir zu Boden und waren bewusstlos. Ich wusste noch in dem Moment, das ich dem Kerl den Hals umdrehen würde, der es gewagt hatte mir zu helfen. Und ehe ich mich versah, blickte er mir frech in die Augen und nickte mir grinsend zu: Trafalgar Law!«
 

»Aha, er also«, flüsterte Tony Chopper. »Ich gehe jetzt besser nicht in Detail, was genau ich so alles dachte, aber an dem Abend wurde aus unseren Treffen mehr und wir begannen uns nett zu unterhalten. Es waren belanglose Dinge und Geschichten, hauptsächlich hatte er mich sprechen lassen, was mich aber nicht weiter störte.« Die junge Frau pausierte einen kurzen Moment und blickte zu ihrem Kumpanen herüber. Man konnte in ihrem Zimmer die Laute von Franky und Lysopp vernehmen, die mit Brook ein Liedchen sangen. Ruffy stritt sich derweil mit Sanji, denn Robin ermahnte Ruffy einnehmend das Fleisch dem blonden Koch zu übergeben, da sie sonst nichts für die anstehende Reise hätten. »Dort oben geht wohl einiges zu, hoffentlich verläuft es nicht aus dem Ruder und das Schiff sinkt urplötzlich. Bei den Männern da oben, weiß man ja nie.« Chopper grinste stimmend mit Nami ein und bat weiter zu erzählen. Die junge Frau nickte kurz und fuhr direkt fort: »An diesem Abend war der Zeitpunkt gekommen, in dem mein Herz mehrfach aus saß, wenn er mich berührte. Nur eine zarte Begegnung durch ihm und mein Herz hämmerte unfreiwillig gegen meinen Brustkorb. Tja und dann geschah ein (…), ich nenne es mal Abenteuer ála Intermezzo.« Chopper schien anscheinend die Bedeutung des Wortes »Abenteuer« nicht im Zusammenhang ihrer Erzählung zu verstehen, merkte Nami lächelnd. »Am nächsten Tag waren wir am anderen Ende der Insel verabredet, in jenem Teil, wo selten Besucher unterwegs war. Tja, was soll ich sagen? Das Ende vom Lied war, das er letztendlich heimlich mit einem anderen Weib herum gemacht hatte, nachdem er mich zuvor zu diesem Ort bestellt hatte und ich dumm genug war, dem folge zu leisten. Ich wollte nicht mit ansehen, wie er die Kleine auffraß!«

»Er hat sie aufgefressen?«, fragte Chopper geschockt und Nami seufzte zugleich und notierte gedanklich, dass der kleine Elch noch nicht viel von all dem verstehen konnte. Chopper klopfte sanft auf ihre Schulter und fang dann ihren verletzen Blick auf. »Glaub mir, das ist nicht mein wirkliches Problem. Schlimmer fand ich eher, das er meine Nähe aufsuchte, um mit mir darüber zu sprechen, aber für mich war das Thema beendet. Ich kann meine Gefühle nur nicht stoppen. Ich will ihn und ich merkte, dass es eigentlich nicht sein sollte. Das darf nicht sein!« Die junge Frau schluchzte wieder und die Tränen rannen erneut an ihren Wangen hinab.
 

»Vielleicht sind meine Gefühle für Law nur ein Übergang ist, eine Fehlleitung meiner Sehnsucht, die ausgefüllt werden will. Es tut weh, jeden Tag auf neue. Ich will nur einen, ihn«, wimmerte Nami erschöpft. »Wen?«

»Portgas D. Ace!«

Herzflüstern

»Okay, wie besprochen treffen wir uns dort wieder«, damit zeigte die junge Navigatorin und Kartografin zielsicher auf einen fixierten Punkt ihrer verblassten Landkarte der D'Arc. »Sollte nicht allzu schwer sein, oder?«
 

Der Smutje meldete sich zynisch: »Dann solltest du den Säufer an die Leine nehmen. Wetten, er verläuft sich schon nach drei Sekunden?« Der Vize schenkte dem blonden Koch nur einen verachtenden Blick und zugleich ein siegreiches Lächeln, was Sanji nicht entging, denn er hatte keine einzige Frau in seiner Missionsgetreue. Die Gruppeneinteilung ihrer Mission war eindeutig: Sanji, Franky und Brook,- zuständig für die Vorräte des Schiffes, sofern dies auf der Insel auffindbar war. Robin, Chopper, Penguin, Cassket bildeten ein weiteres Team, welche zu Erkundung der Insel im nördlichen und östlichen Teil zuständig war. Ruffy, Zorro, Law, Bepo und sie selbst würden in den südlichen und westlichen Region nach weiteren Hinweisen suchen. »Wann genau treffen wir uns wieder hier am Schiff?«, erkundigte sich Lysopp, welcher freiwillig mit Jean Bart auf der Thousand Sunny zurückbleiben würde. »In spätestens sechs Stunden«, entgegnete ihm die Archäologin lächelnd. Nami entfuhr eine leichte Gänsehaut bei dem trostlosen Anblick, dem ihr die Insel bot. Der Himmel war mit dunklen Wolken bedeckt, der Wind säuselte stetig ins Ohr und ließ nur schleichend verdeutlichen, wie unheimlich die D'Arc doch schien. Die junge Navigatorin blendete die ihr nicht zumutbaren Gespräche aus, seufzte schließlich tief in sich hinein, bis ihr eigenes Echo erlosch und herrschende Stille ruhte. Sie fühlte sich nun ein wenig befreiter, wie es zuvor nicht war, dank des kleinen Gespräches mit ihrem pelzigen Freundes. Er hatte ihr nur zugehört, genau dass, was sie brauchte, vorerst, wurde ihr schmerzlichst bewusst. Keiner könnte ihr genügend Trost spenden, wie die Zeit es selbst könnte. Nur die Zeit heilte alle Wunden, das war ihr nach Jahren der Qualen bei Arlong bewusst geworden. Es war nicht die Zeit selbst, es war einfach nur die Akzeptanz des Schmerzes, welche man versucht nachhaltig zu bewältigen und tendenziell einiges ausblendete, nur, um dann weiter Leben zu können. Im Grunde war es kein Schmerzproblem, sonder ein Schmerz-Bewältigungsproblem, welches man selbst normalerweise in den Griff bekam. Aber die Definition von Normal entsprach keiner bekannten Norm und entsprechend keinem Wundermittel.
 

Die junge Navigatorin wurde jetzt erst bewusst, dass sie fast die letzte auf dem Schiff war, als ihr eine vertraute Stimme sie in die Realität zurückrief. Wie verhasst ihr doch manchmal die Realität erschien. »Alles in Ordnung?« Nami blickte ihm nichtssagend in seine blauen Augen. Statt zu antworten, drehte sie sich arrogant herum und lief frontal auf ihre Freunde zu, um ihr Mission vollbringen zu können 'Krepiere an deiner Arroganz, deinem charmantem lächeln, deinem Intellekt und alles, was deine Präsenz verdeutlicht, du Idiot!', spottete die Rothaarige in Gedanken. Durch das Gespräch mit Chopper waren wieder einige Gefühle nach oben gelangt und wollten in die Freiheit losgeschickt werden. Ihr Ego und Stolz waren verletzt. Das Law sie damals so sitzen gelassen hatte, schmerzte ungemein und das, obwohl ihr Herz einem anderem Mann gehörte.
 

Sie verstand sich derzeit selbst nicht. Nicht nur, dass merkwürdige Dinge geschahen, die sie laut Aussage ihre Freunde gemacht haben soll, geschehen auch noch geheimnisvolle Dinge mit ihr selbst.
 

× × × ×

Trafalgar Law blickte ihr schweigend hinterher, ehe er selbst zur wartenden Truppe spazierte. Ihm gefiel ganz und gar nicht, dass sie ihn einfach abservierte und derzeitig konstant ignorierte. Er hatte schließlich Grund genug sauer zu sein und, dass sie ihn seit einigen Minuten komplett ignorierte, störte sein großes Ego gewaltig.
 

'Kleines, du bist wirklich eine wahre Herausforderung für jeden Piraten dieser See!'
 

× × × ×

»Namischatz, Robinschatz, lasst mich doch nicht einfach alleine«, schniefte Sanji missmutig und lag wie ein häufchen Elend zu Boden. Die Blicke, die er wie immer kassierte, ließ er unerwidert und verfluchte den großen Herrn im Himmel, warum er immer solch ein Pech mit seinen Frauen haben sollte und warum so dumme Kindsköpfe immer das Glück beanspruchen dürften, deren Nähe zu genießen. Nico Robin widmete sich ihm mit sanfter Stimme. »Herr Koch.« Die Archäologin zwinkerte lächelnd und sprach lieblich, was den blonden Mann dazu anregte, seine komplette Aufmerksam auf sie zu richten: »Sanjilein«, flüsterte Robin verrucht hinzu, »du bist der einzige, der mich am meisten glücklich stimmt, wenn du für die Lebensmittel hier zuständig bist! Du bist schließlich mein Koch.«
 

Der Smutje ging mit Freuden in Flammen auf und blutete einen Strom hinfälliger Leidenschaft aus seiner Nase, ging dann ermutigt zu seinem Team und schlenderte liebestrunken in die Insel hinein.
 

Währenddessen:
 

»Verdammt«, fluchte Franky und übergab Brook seine letzten zweihundert Berry, mit dem er gewettet hatte, dass Nico Robin ihn nicht ermutigen würde, wenn Sanji keine seiner Frauen im Team haben sollte. Sein knochiger Freund jedoch hielt belustigt dagegen und gewann letztendliches, hätte jedoch statt des Geldes, lieber Robins Höschen gesehen und an sich genommen. »Yohoho, war mir ein Vergnügen!« Die schwarzhaarige Frau lächelte triumphierend in die Augen des schmollenden Cyborgs und wandte sich dann mit einer beherzten Bewegung ihrer Hüfte zum Gehen um und ließ einen völlig verwirrten Franky zurück. Nach und nach löste sich die Crew auf, nahmen ihre jeweiligen Positionen an sich und geleiteten wie der Wind hinaus in die Landschaft der Insel, wartend, auf ihr kommendes Abenteuer.
 

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Die D'Arc ebnete in mehreren kleinen zugänglichen Pfaden, in einem ziemlich großen Wald hinein, besetzt mit prachtvollen Palmen, exotischen Floren und Faunen erklangen wie schillernde Musik merkwürdig auf Wellen auf und ab. Bei genauerem erblicken der einzelnen Facetten erkannte man jedoch, das nichts Positives ausgerichtet schien. Der Geruch von modrigem und verwesten Humus schwebte deutlich in der Luft und müsste eigentlich jede Flora mit Nährstoffen versorgen können, womit sie in vollster Lebendigkeit erstrahlten sollten. Leblosigkeit behauste den Strand bis in die Pfaden des Dschungels hinein, durchzogen mit dürre und stickender Luft. Die junge Navigatorin schritt näher an solch eine Palme heran und fuhr mit ihrer linken Hand vorsichtig an dessen Stamm entlang, wobei sie dann die raue und trocknete Faser erfasste und schier feststellte, dass die berührten Stellen eine kleinen Teil ihrer grobschichtigen Faser verlor. »Traurig«, entfuhr es ihr leise und lief weiter an ihre Männer heran schreitend, die einfach weiter gelaufen waren.
 

Ihr wurde nun bewusst, das alles hier trostlos und ziemlich grau erschien, ohne Leben, als ob die Zeit jenem Lebenselixier der Insel an sich nahm und sie vor sich hin Vegetieren ließ. Selbst der Boden war trotz seiner Beschaffenheit objektiv ziemlich grobkörnig und trocken, mit einer hellen Farbnuance, welche mit verschieden dunklen Ebenen einige Krater aufwiesen.
 

»Ruffy, warte! Lauf nicht einfach davon.« Damit rannte Zorro seinem abenteuerlustigen Käpt'n hinterher. Nami schüttelte unweigerlich ihren Kopf und stieß einen entnervten Seufzer zwischen ihren Lippen hervor, willenlos anerkennend, das Ruffy ein hoffnungsloser Idiot sei.
 

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Doch Ruffy kam nicht annähernd der Gedanken stehen zu bleiben, schließlich nahm er den intensiven Geruch von gebratenen Fleisches war, dessen war er sich hundert prozentig sicher. Daher hatte Bepo auch keine Wahl und wurde einfach mitgezogen, um dann den genaueren Aufenthalt dieses besagten Fleisches ausfindig zu machen. Er war sich sicher, dass seine Freunde ihm schon einfach mit Freuden folgen würde, so gab es schließlich nichts Besseres wie Fleisch. Der schwarzhaarige Käpt'n der Thousand Sunny malte sich in Gedanken schon seine Mahlzeit aus.
 

Mit großer Erwartung rief er: »Los, rieche dich voran. Wo ist mein essen jetzt genau?«
 

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Law beobachte fast schon belustigt den schwarzhaarigen Käpt'n, welcher seinen weißen Freund widerwillig und völlig missmutig hinter sich mitschleifte und das Murren des Schwertkämpfers, der Pflichtbewusst einfach hinterher rannte, in der Hoffnung ihn fassen zu können.
 

'Zum Glück ist er nicht mein Käpt'n!', lächelte Law teuflisch amüsiert und entschied, die Männer einfach gehen zulassen. Die Rothaarige war bei weitem seine liebste Gesellschaft neben seiner Crew, wobei er anmerken musste, dass die Strohhut Bande eine nicht unterschätzende Truppe war, trotz ihrer spezial Effekte, auch Macken genannt. 'Intelligenz wird in dieser Crew selten groß geschrieben.' Trafalgar Law blickte neben sich. Ihr Seitenprofil war eine ansehnliche Schönheit, nette Figur und Ausstrahlung. Doch, wenn er ehrlich war, interessierte ihm Namis Körper mit Nichten, dennoch ihr Charakter: ein schmackhafte Herausforderung, wie er es lange nicht erlebt hatte. Ihre Hingabe ihn, Trafalgar Law, einfach zu ignorieren und das mit einer Leidenschaft, welche förmlich nach einem Kampf wetterte, rief in ihm Befriedigung aus. Er mutierte zum Masochisten, stellte er verzweifelt fest. Law wusste, das er meistens leichtes Spiel mit Frauen hatte, wenn er mal interessiert war und das war auf Dauer eine langweilige Angelegenheit. One night stands sind auf Dauer auch nicht das Wahre und befriedigte niemals vollends. Da war eine Abwechslung sehr bereichernd. Die Navigatorin erweckte ihn ihm einen Jagdinstinkt mit brodelten Emotionen, die er lange nicht mehr gespürt hatte.
 

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Nami und Law konnten nüchtern beobachten wie die Truppe immer weiter aus ihrem Sichtfeld verschwanden und sie beide alleine zurückließ. 'Na toll, jetzt bin ich wieder mit ihm allein!' Die junge Navigatorin blickte zu Boden und schritt schweigend weiter voran, wissentlich, das ihr perfiden Gedankengänge sie nur darin bestärkten, was sich zwischen Law und ihr anbahnte. Sie überkam das plötzliche Gefühl eines niedergeschmetterten Marterpfeiles in ihrer Brust, ein widerliches Verlangen, alles infrage zu stellen und unmoralisches Handeln in Erwägung bewegen zu wollen. Woher kam dieses Gefühl in diesem Moment?
 

»Nami-ya, es scheint mir, als ob es dir nicht gut ginge. Düfte ich Erfahren, worin das Problem liegt?« Die rothaarige Frau fing den undurchschaubaren Blick seinerseits auf und lief daraufhin mit schnellen Schritten weiter voran, in der Hoffnung, das Thema damit beendet zu haben.
 

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Für den Chirurg des Todes stellte die Geschwindigkeit ihrer Schritte kein Problem dar, um aber weiter Ausschweifungen zu ertränken, packte er sie unsanft am Arm und zog sie schweigend in die Lichtung des Dschungels, außerhalb des Pfades und der Gesellschaft ihrer Freunde. »Was soll das, lass mich gefälligst los!« Jetzt oder nie. Der Chirurg des Todes nutzte die Situation aus, nachdem er entschieden hatte, dass das so nicht weiter gehen könnte. Wer wusste schon, wann er das nächste mal die Gelegenheit nutzen könnte und sein Anliegen offenlegen konnte.
 

Trafalgar Law nahm ihren lächerlichen, insularen Versuch einer Befreiung aus seinen Fängen kaum wahr und so suchte er stattdessen nach einem großflächigen Platz, um einiges was zwischen ihnen stand, aus der Welt zu schaffen. 'Es kann nicht einfach so weiter gehen', dachte Law entschieden und blieb dann nach einigen Minuten des Suchens stehen. 'Der Platz reicht und nun', damit ließ Law seinen Blick in ein Umfeld schweifen und erkundete die Beschaffenheit, wie auch ihre Beständigkeit seiner derzeitigen Umgebung. »Hey! Was willst du? Lass mich los. Sofort!«
 

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Nach einer, ihr übel vorkommenden, Ewigkeit ließ er sachte ihren Arme los. Nami berührte reflexartig jene Druckstelle, in der sich zuvor seine unsanfte Hand befand. Wütend darüber einfach ignoriert mitgeschleift worden zu sein, schnaufte Nami unweigerlich auf und wartete auf eine Interaktion, irgendein Ereignisses oder Geschehen seinerseits, wurde jedoch enttäuscht. Die junge Navigatorin schritt nun vom Chirurgen ab und wollte wieder zurück zur ihren Männern, bevor wieder irgendetwas schief gehen würde. Noch während sie das dachte, versperrte ihr Trafalgar Law den Weg und blickte eindringlich in ihre frevelhaften Augen. »Wir sollten reden und-«, begann der Schwarzhaarige, wurde jedoch grob von Nami unterbrochen. »Ach was, worüber denn?«

»So kann es nicht weiter gehen, das ist dir wohl auch bewusst, liebes.«
 

Nami rollte Theatralisch die Augen, stemmte dann säuerlich beiden Hände auf ihre Hüfte und blickte ihm vernichtend, in seine ruhige Miene, entgegen. »Oh, dann erleuchte mich, Law!«

»Du bist so stur!«, entgegnete er mit Amüsement. Nami stöhnte entnervt: »Oh wow, das haut mich doch glatt um.«
 

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Der Sarkasmus in Kombination zynischer Würze brachte Law um den Verstand und er bettelte förmlich um Erlösung dieser Situation. Ihr Temperament schmeichelte ihm und diese Unterhaltung würde er weiterhin genussvoll ausnutzen, sie in den Wahnsinn zu treiben, wissentlich, das es ihn stimulierte.
 

'Was mache ich bloß?' Er wusste nicht, wie er alles auf einen Punkt bringen und so herausfinden könnte, worin das eigentliche Problem lag. Seine Navigatorin brachte in dieser Hinsicht nur säuerliche Signale und keine, die ihm bewusst machten, wie er Herr über dies Situation werden könnte. Zudem sie theoretisch überhaupt nicht sauer auf ihn sein konnte. Warum auch? Was hatte er den getan? Alles was er tat, kam ihr schließlich zugute. Doch bevor der Chirurg des Todes in seinen Gedanken ausschweifen konnte, sprach er es in einen einfachen Satz hinaus: »Du magst mich!« Nami blieb offen der Mund stehen. Sie wusste im ersten Moment nichts darauf zu sagen, drehte sich phlegmatisch herum und wollte sich abermals von ihm abwenden. »Fang gar nicht erst so an!«, rief sie noch schnöde zurück. »Du entkommst mir nicht, Liebes«, grinste Law enthusiastisch. »Ach? Das sehen wir, Blödmann.« Law hob seine Hände in waagerechter Position und hielt sie schweigend in Namis Richtung. »Room!«
 

Damit erschien eine kuppelförmige, transparente Ebene, die sich wie ein Raum um sie beide legte und kein entkommen möglich machte. Es hatte einige Vorteile in solch einem Portal, schmunzelte Law gelassen. Sie war wütend und er genoss es. Der Chirurg des Todes fasste dies als Kompliment für sein aufgebautes Portal, in denen er für gewöhnlich die Körperteile ausgesuchter Personen mit seinem Schwert in verschieden Teilen auseinander nahm und nach Belieben wieder zusammensetzte. In jenen Momenten konnte er all seine Gefühle für gewöhnlich ausagieren. Doch dieses Mal würde es anders sein, machte sich Law bewusst.
 

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»Mistkerl!«, fluchte die junge Navigatorin und ballte ihre Hände zu Fäusten. Ein Zittern ging durch ihren Körper und sie erfasste nun ihre missliche Lage, was zwingend hieß, ein zivilisiertes Gespräch zu führen oder den Schwarzhaarigen einfach niederschlagen. Die zweite Option würde womöglich ein weiteres Problem darstellen, somit blieb Nami einfach weiterhin stur und blickte nun wieder säuerlich in seine Richtung.
 

»Und bist du nun willig?«

»Wie kommst du darauf, dass ich dich mag?« Die junge Navigatorin wollte ihre Gefühle nicht offenbaren und schnellst möglich wieder zu ihren Freunden zurückkehren. Was hatte er den vor? »Du bist sauer?!« Law sprach noch immer in einem ruhigen Tonfall, jedoch mit einer kleinen Brise Skepsis.

»Das ist nun wirklich kein Grund, dafür muss ich nicht einmal jemanden mögen, Idiot!«

»Wirklich? Nun, zum Glück bin ich Problem-Lösungsorientiert und möchte nun wissen, was dein Problem ist«, schmunzelte Law. »Die letzten Tage schien mir nämlich so, als ob du mich mögen würdest. « In seinem Mund klang es nach etwas verruchtem.
 

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Der Schwarzhaarige seufzte und missbilligte augenblicklich sein aufkommendes Herzklopfen für die junge Frau vor sich. »Ach so«, grinste Nami verschwörerisch. »Dann magst du mich also!« Law hob fragend eine seiner beiden Augenbrauen und blickte unschuldig in ihre braunen Augen, wissentlich, das diese Aussage nicht notwendig gewesen war. »Wieso sollte ich?« Selten dämlich so gesprochen, beschimpfte Law sich selbst. »Weil ich intelligent, reich und gutaussehend bin«, zählte Nami mit den Fingern mit, »und vor allem, weil du dich nach dem Grund erkundest, weshalb ich wütend sein könnte. Aber wirf mir nicht vor sauer zu sein, du bist es doch schließlich auch. Du bist doch seit einiger Zeit merkwürdig mir gegenüber.« Law atmete in ruhigen Zügen, schritt dann amüsiert zu Nami und blieb dort einige Zentimeter vor ihr stehen. Sollte er ihr beichten, das sein Herz förmlich nach ihr schrie?
 

Beide blickten sich nichtssagend in die Augen und warteten auf den jeweils anderen. Law roch ihren zarten femininen Geruch und verspürte den Drang, sie in seine Arme zu schließen und sie nie wieder loszulassen, verwarf dann den Gedanken, willentlich, da die Realität niemals seiner Fantasie entsprach.
 

× × × ×

Nami verlor sich in seinem Blick und genoss den Moment der Ruhe, ehe ihrer beiden Sturheit sie in Rage bringen würde. Die junge Navigatorin biss sich leicht auf ihre Lippen und hoffte, dass ihre Gefühle sich gleich beruhigen würden. Sie wollte ihn, durfte aber nicht, redete Nami sich selbst ein. Aber es brachte nichts. Ihre Gefühle waren stärker, selbst rationalisierend erkannte sie, das eine konstante Sehnsucht zu ihm bestand. Sie liebte Portgas D. Ace. Sie liebte schließlich nur ihn und für mehr durfte kein Platz mehr sein. Für Law durfte es keinen freien Platz geben und trotzdem war das eine gewisse beängstigte Sehnsucht, die sie nie kannte und täglich spürte. Ihr ächzendes Gewissen lag unmoralisch zu Boden, getreten von angeschlagener Vernunft und geführt von blinder Hoffnung nach Glück. Ihre mystifizierenden Gefühle würden noch in einer Phobie enden.
 

Nun sprach er ernst: »Was läuft zwischen dir und Ruffy?« Nami runzelte fragend die Stirn. Ihr Gesicht musste von Ernsthaftigkeit in Verwirrung abdriften, bis sie schließlich wieder ihre Sprache zurückerlangte. »Was soll da schon laufen, er ist mein Freund und Käpt'n.« Die Rothaarige fragte sich unwillkürlich, was ihr Käpt'n damit zu tun hatte. »Definiere Freund«, verlangte Law monoton. Sie konnte beobachten, wie er innerlich seine Muskeln,- und jeden Millimeter seiner Nerven anspannte und in seiner Postion verharrte, wartend, wie ihre Antwort nieder peitschten würde. »Ich bin nicht mit ihm zusammen, wenn du das meinst.«

»Und der Kuss?«

»Welcher Kuss?« Nun war die junge Navigatorin völlig perplex und starrte ihm mit offenem Mund entgegen. Auf diese Aussage war sie nun gespannt und heftete ihren Blick an seine Lippen, wartend auf die nächsten Worte. Was wollte er nur von ihr? Von welchem Kuss sprach er nur?
 

Er knurrte: »Du hast keine Amnesie, liebes. Das konnte ich bisher nicht diagnostizieren, also?«

»Wir haben uns nie geküsst! Nimmst du irgendwelche Drogen ein? Leidest du an Halluzinationen?«
 

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Nun war es Law, der ihr mit offenen Mund entgegen starrte und schlug für einige Sekunden die Augen zu, ehe er antwortete: »Ich nicht, deine Crew sicherlich!«

»Meine Jungs nehmen nichts zu sich«, stellte Nami ganz klar dar. »Das glaub ich nicht. Ich meine, euer Käpt'n ist total verstrahlt, frisst wie ein Müllschlucker und seine Fantasie reicht ins grenzenlose, meist ein Anzeichen von Amphetaminen. Dann haben wir euren verpennten Schwertkämpfer mit ständiger Orientierungslosigkeit und Unmotiviertheit, also eindeutig Entzugserscheinungen von Pflanzlichen Drogen. Vielleicht ein Kiffer? Und hey, eure Langnase hat ständig Angst, sieht überall Gefahr, Gespenster und leidet unter Verfolgungswahn. Ich tippe mal ganz stark auf Pilze. Soll ich fortfahren?«

»Hast du sie noch alle? Ruffy ist eben verfressen, da ist nichts dabei. Und Zorro ist kein Kiffer, sondern ein Säufer, wenn überhaupt, und Lysopp ist eben ein Lügner, da gehören Hirngespinste dazu. Meine Jungs mögen zwar auf Dauer eine krankhafte Idiotie und mangelte Intelligenz aufweisen, jedoch liegen ihre Qualitäten in anderen Bereichen, was alles andere verzeiht.«
 

Nun gelang er in fahrt und nutzte ihre Redseligkeit aus. »Deine Jungs? Mit wem hast du den schon etwas am laufen gehabt? Der Koch vielleicht?« Law wusste, dass er sich auf dünnem Eis befand, jedoch ließ ihn der Gedanke nicht in Frieden, da sein großes Ego nach Antworten durstete. »Mit keinem! Ich weiß meine Bedürfnisse anderweitig einzusetzen.« Nami schenkte ihrer Aussage Bedeutung, indem sie ihre Haare verspielt zurück warf und verführerisch ihre zarten Lippen schürzte. Trafalgar Law war sichtlich begeistert. Diese Art von konventioneller Gefügigkeit entsprach seinem Humor bis zu bitterem Hohn seines selbstgefälligen Gemüts. »Oh, sexy und intelligent, mein primäres Geschlechtsorgan ist vollends verwirrt.«

»Und ich dachte schon du bist Schwul, süßer«, endete Nami mit einem Lachen. Der Chirurg des Todes stimmte ihrem Lachen entgegen, obwohl er sich für diesen sarkastischen Ton noch rächen würde. Er überlegte nun, wie er ihr gebührend antworten könnte, schritt dann schnellst von der jungen Frau ab und fuhr sich verbissen durch seine zerstreuten Haare. 'Was mach ich bloß?' Sein Herzklopfen gab ihm Zeichen, das er lebte, ob er nun dafür oder dagegen war. Seine Hormone schellten verzweifelt an seinem Ego, verlangten nach nähe und Leidenschaft. Ohne weitere Gedanken schaltete er den Rückwärtsgang ein und lief schnellstmöglich zu ihr. Dann, ohne ihrer Zustimmung, schloss er sie einfach in seine Arme. Ehe die junge Navigatorin Einwende beziehen konnte und irgendwelche Versuche in Erwägung ziehen würde, versiegelte Law seine gierigen Lippen mit der ihren und zog sie dicht an seinen Körper heran. Das gleißende Gefühl von Leidenschaft, bittersüßer Unterwerfung und feuriger Instinkte forderten freien zutritt und führten einen Kampf um Macht. Ihre körperliche Temperatur stieg an, ein leichtes zittern bestätigte sein Handel und Law fuhr zärtlich mit seiner Zunge ihren Lippen entlang, bittend und verlangend, nach einer leidenschaftlichen Erwiderung. Sie seufzte genüsslich auf, biss und saugte in auflodernder Ekstase und ließ jeder Gegenwehr sein.
 

Trafalgar Law verlor stetig alle Hemmungen und berührte sie zärtlich am Nacken, wanderte weiter an ihre Schulter, an ihre kurvigen Hüfte und letzten Endens an ihre Busen entlang. Jede Berührung entlockte ein wohliger Schauer, eine Gier mit unerschütterter Hoffnung und hinterließ eine feuriges Elixier zweier Elemente.
 

Nach einigen Minuten konnte er ihr ein kleines, aber leisen stöhnen entlocken, was ihm ein triumphierendes Grinsen verschaffte.
 

× × × ×

'Oh, Teufel komm raus!'
 

Ihr Gewissen schrie, verpasste ihr einen tritt in ihr Herz und ließ Übelkeit empor steigen. Das konnte bei weitem nicht so weiter gehen. Das war nicht richtig, rief sich Nami zur Vernunft. Ihre Hände umgaben ihn wie Federn, zart, wohlfühlend und dann mal verspielt. Der Kuss, eindringlich, fordernd und immer wieder in wilder Willkür. Mit jeder weiteren Sekunde würde es sittenloser werden, rief ihre Vernunft. Sie genoss seine Bewegungen, auch die Gefühle die sie übermannten und drohten, das dies niemals enden sollte. Wieder peitschte ein kleiner Funken ihres Gewissen unentwegt in ihrem Herzen umher und wollte das alles beenden. Jetzt, sofort! »Und überzeugt?«, fragte er nun sichtlich von sich überzeugt. Nami knurrte, nahm ihre Hände wieder zu sich, als hätte sie sich verbrannt. »Nicht einmal annähernd.« Damit schubste sie ihn fluchend von sich und trat ihr schreiendes Gewissen nieder. »Denkst du wirklich, das ich so einfach zu manipulieren wäre? Mach das doch bei deinen Weibern, nicht bei mir«, drohte sie zugleich. Nun war es an Trafalgar Law, der erst überrascht und dann schließlich verwirrt drein schaute. »Ms Navigatorin, erläutere bitte umgehend, weswegen du wirklich wütend bist.« Die Atmosphäre um sie herum kriselte und zischte klagend, wartend auf den kommenden Funken des Zornes.
 

»Glaubst du, ich bin einer deiner nichtswürdigen Schlampen? Erst Spielst du mit mir, bestellst mich zum vereinbarten Treffpunkt, um mir dann zu zeigen, was für ein pernizöser und signifikanter Arsch du bist, welch geiler Hecht! Hast du etwa gedacht wir treiben es zu dritt oder wäre ich die nächste Mahlzeit gewesen? Das habe ich nicht nötig!« Die junge Navigatorin klagte gerade ihre gekränkten Gefühle der damaligen Tage, wollte hier nun einen Schlussstrich ziehen, und redete in Rage weiter: »Ich dachte ehrlich, du gehörst nicht zu den verfluchten Bastarden, die mit den Gefühlen der Frauen spielen und ihren Körper als Ware kennzeichnen. Ist es eine Taktik? Erst umschmeicheln, Interesse zeigen und dann schnell zum Abschluss kommen? Ging es dir etwa nicht schnell genug?« Sie wollte weiter reden, doch ihr blieb einfach die Luft weg. Es tat weh, alles, was ihre Erinnerungen mit diesem Mann verband. Nie wieder würde jemand anderes über sie verfügen, das hatte sie sich vor Jahren geschworen!
 

× × × ×

Er hörte ihr schweigend zu, unterbrach sie nicht und zog unbewusst eine Grenze zwischen ihnen beiden. Jetzt verstand er, was Nami von ihm wollte, wenngleich es die Situation nicht besser schmiedete. Trafalgar Law erinnerte sich, dass er damals an dem vereinbarten Ort auf sie wartete, als schließlich eine Frau sich ihm näherte und versuchte, ihn zu verführen. Nami hatte natürlich den falschen Zeitpunkt auf Sabaody Archipel gewählt und konnte mit ansehen, wie er sich dieser Frau näherte, andeutend, sie zu küssen, aber dann zuvor abgebrochen war und ihr drohte: »Verschwinde hier sofort, sonst könnte es für dich sehr ungemütlich werden, Göre!« Ergo, das beschloss Law erleichtert, sollte seiner Navigatorin erklären, was damals wirklich auf der Sabaody Archipel geschehen war. Ihm wurde soeben bewusst, das er ihr gleiches, mit ihrem Käpt'n, vorwarf. Ein Kuss, welcher nie vorhanden war, weder bei ihr, noch bei ihm. Nun sollte er sich auch erklären dürfen, sofern sich ihr Temperament beruhigt hatte.
 

Der Chirurg wollte gerade das Wort an Nami wenden, als sie dann durch eine unüberhörbare, nervlich schreiende Stimme unterbrochen wurden. »Nami? Law?«, ertönte erneut eine bekannte Stimme direkt unmittelbar in ihrer Nähe. »Verdammter, warum gerade jetzt?«, murmelte Law zischend.

Herzklopfen

Mit alarmierender Intension wandte sich Nami von Law ab und erkundete die Nähe nach ihren Käpt'n. Der Chirurg des Todes war dagegen unbeeindruckt und hätte am liebsten die kommende Ankunft unterbunden, um das Problem endgültig aus der Welt zu schaffen. Das Schicksal meinte es derzeitig nicht wirklich gut mit ihm. Erst die Entführung seiner Crew, dann die experimentelle Allianz mit dem Strohhut Bengel und zum Schluss die suboptimalen Gefühlsekstasen dieser sturen Frau.
 

× × × ×

'Verdammt, wieso habe ich es nur soweit geschehen lassen? Wieso schicke ich mich selbst in die Hölle eines Genies?', fragte sich Nami währenddessen, verwundert, weshalb Law weiterhin schweigsam die Situation erfasste und sekündlich seine eiskalte Miene im Gesicht aufzog. Die junge Navigatorin blickte direkt in jene Augen, die sie täglich durcheinander brachten. Ihn dazu auffordernd, dass er das Portal öffnen sollte, damit sie diese endlich verlassen könnten, widersprach ihr Law süffisant und zog sie schließlich wieder in eine Umarmung. Nami versuchte sich nervös aus seinem Griff abzuwenden, bevor ihre Männer sie noch entdecken würden. Und das wollte sie auf keinem Fall, definitiv nicht!
 

»Law, lass los bevor (…)«, begann Nami, bevor sie dann von einer weiteren leidenschaftlichen Attacke liebkost wurde. Dieses Mal war es weniger zärtlich und eindeutig anstrebender, unvernünftig wilder, ein verlangen ohne halt und grenzen. Seine zärtlichen Hände bewanderten ausgiebig ihr Revier, erkundeten ihr Arenal und verursachten ein flehendes zittern ihrer Lust. Sie war nun gänzlich in seinem Bann gefangen und stellte die Gegenwehr komplett ein, verlangte nach ihm, nach seinen liebkosenden Berührungen und Küssen. In diesen einen Moment, wo die Rothaarige sich glücklich in sich hinein seufzte, sich willentlich geschlagen gab und sich ihm vollends ausliefern wollte, endete Law abrupt seine Verführung. Wie von einer Hornisse gestochen unterbrach er jegliche Berührung und wandte sich endgültig eiskalt von der jungen Navigatorin ab und löste nebenbei, mit einer einfachen Harnbewegung, sein Portal auf.
 

'Diese widerliche Provokation. Das war doch pure Absicht, ein Spiel, das ich in jener Sekunde verlor, in der ich mich Fallen ließ und es genießen wollte. Bin ich nur dein Spielzeug?' Nami war sich schier nicht sicher, wie er antworten würde, doch was würde sie erwarten? 'Konnte dieser Kerl nicht einfach Schwul sein? Das würde alles einfacher machen und ich hätte meine ruhe. Nein, ich muss es ja direkt kompliziert haben und zudem nicht genug: Er schubste mich einfach in die Dunkelheit, in die ewigen Jagdgründe meiner Leidenschaft, nur damit er sein masochistisches Verlangen an mir experimentell ausüben kann.'
 

»Shishishi«, lachte Ruffy unschuldig und war erfreut die fehlende Meute wiederzusehen, »super, das ihr beide hier seid.«

»Und habt ihr schon was entdeckt?«, wollte der Chirurg des Todes wissen. Er konnte sich jedoch kein schmunzeln verkneifen, erkannte Nami wütend. Er ignorierte sie soeben, mit vollem Bewusstsein und machte sich über sie lustig. Ihr Käpt'n antwortete lässig: »Nein, leider nicht. Aber hinter den Hügeln sind ein paar Höhlen, da haben wir vielleicht Glück.«
 

Erkennend, wie nun die Situation war, blickte die junge Navigatorin wieder wütend in Laws Augen und wäre am liebsten explodiert. Sein überhebliches Lächeln implizierte triumphierende Errungenschaft. Seine sadistische Anwesenheit verkörperte ihren Untergang.
 

× × × ×

Der Chirurg des Todes genoss ihr Verhalten und ihre Verwirrtheit. Es bereitete ihm ein großes Vergnügen und er konnte sich ein süffisantes Grinsen einfach nicht entgehen. Dann schritt er vollends siegessicher zu Lorenor Zorro und seinem pelzigem Freund Bepo, nachdem er zuvor wieder sein langes Schwert in die Hand genommen hatte. »Wo wart ihr den?«, erkundigte sich Law ausdruckslos, genoss aber im insgeheimen die finsteren Blicke seiner liebsten Navigatorin. Es könnte ewig so weiter gehen, grinste er innerlich. Doch war es auch das, was er wollte? Trafalgar Law wusste, das er ihre Nähe verlangte, sie täglich spüren und berühren wollte, doch wollte er sie nur Lieben. Er wollte sie für sich alleine. Nur für sich, sonst niemanden. Wieso?
 

'Wieso müssen meine Hormone und mein Herz anderer Meinung sein, als mein kühler, rational-logischer Verstand? Die Logik sollte hier den Krieg in oberster Front führen, stattdessen ist es die untere ebene, ohne Niveau und den letzten Rest meiner Würde. Mein Ego verkriecht sich schon freiwillig in mein Lustzentrum und übernimmt die Kontrolle meiner Nerven.' Vielleicht verlor er einfach seine Intelligenz?
 

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Ruffy gluckste freudig und erzählte von einer abgelegene Höhle, die Sie soeben gefunden hatten und einem großem Tier, welches verbrannt in dessen Nähe gelegen hatte. »Das war der schmackhafte Geruch, den ich sofort wahrgenommen habe«, erzählt er schwärmend weiter und zog Nami am Arm mit sich. Der Rest der Gefolgschaft liefen kapitulierend hinterher. Die junge Navigatorin und Kartografin ließ sich wortlos mitschleifen und runzelte verbissen ihre Stirn, überlegte fortwährend darüber nach, was das bedeuten sollte. Ihre Gefühle verhielten sich explosive, ziemlich Radikal und doch verlangend, ohne auf ihre Moral achten zu wollen.
 

An der Höhle angekommen, nahmen sie merkwürdige Laute um sich herum war, gefolgt von einem melancholischem Pfeifen unerkannter Gefahren. 'Was nun?', überlegte Nami.
 

Die junge Navigatorin begutachtete aufmerksam die äußere Chiffrierung der Höhle und machte einen kleinen Schritt rückwärts, um sich der genaueren Erscheinung bewusst werden lassen. Trafalgar Law, der nur einige Zentimeter hinter ihr stand, flüsterte ihr mit einem Hauch aufblitzender Leidenschaft ins Ohr, nicht verständliche für ihre Freunde, doch ihr verschaffte es eine Gänsehaut. »Sei Vorsichtig. Keine Angst, ich bin stets bei dir.« Keiner achtete auf Law oder sie, zu faszinierend, in Anbetracht der geisterhaften Höhlungen vor sich. Nami atmete schwer aus und ein leichtes Zittern bereitete sich auf ihren Körper aus. Es war kein ängstliches Zittern, wie man vermuten sollte, mehr eine Vorahnung wie weit das alles noch ausarten würde, das mit Law und ihr. Die Höhle vor ihnen hatte drei Eingänge mit Wänden, die den sicheren Tod ausstrahlten und nur Suizidgefährdete in sich hinein locken würden. Keines dieser Eingänge vermittelte nur annähernd ein heilendes Ende und trotz allem verspürte Nami ein gutes Gefühl, diesen Weg fortzuführen, auch wenn es Schmerzen ankündigte.
 

Wieso war es immer kompliziert? Die Rothaarige verkündete: »Wir sollten uns trennen und die Höhle begutachten! Drei stehen zur Auswahl.« Blicke würden ausgetauscht und das Schweigen wurde durch dem Vize gebrochen: »Sicher?« Lorenor Zorro kniff seine Augen irritiert zusammen und behielt sie in seinem Blick. Er fragte sich sichtlich, was sie vorhatte. Doch dann, nach einigen Sekunden, verneinte er seine Aussage und blickte dann fragend zu ihrem Käpt'n. Monkey D. Ruffy wiederum zückte mit den Achseln und grinste abenteuerlustig in sich hinein. Ohne irgendwelche Absprachen oder Einwände, betrat der Käpt'n der Strohhut Bande den mittleren Eingang der Höhle. Nami seufzte. Es war wohl doch zu offensichtlich, das sie alleine sein wollte. Alle beteiligte liefen dann nacheinander in den dunklen Eingang hinein. Nur die junge Navigatorin blieb stehen und wartete.
 

Ein Déjà-vu verkündete, das sie in großer Gefahr war, wenn sie nicht genug acht geben würde. Nami wusste, das sie alleine in größerer Gefahr war, doch wollte sie Recherchen betreiben und das ging nur ohne ihren Freunden. Sie hatte eine Mission zu erfüllen. Laut den erhaltende Koordinaten ihrer Karte, die sich vor einigen Tagen bemerkbar gemacht hatten, war der genaue Standort auf dem sie ankommen sollte genau hier. Hier vorm Eingang. Was war hier nun? 'Was bedeutet das? Wenn dies der Ort seine sollte, könnte das dann schon eine Prüfung sein? Aber wie macht sich das bemerkbar? Wir sind auf dem Weg hierher noch niemandem begegnet und auch nichts anderes hier auf der D'Arc zeigt nur annähernd Leben. Die Ausnahme galt für die lebenden Tiere, doch keines davon erschien merkwürdig, gar mit einer Teufelsfrucht auserkoren.' Wie konnte diese Insel die Lösung für eine Aktion sein, nach der sie sich sehnte?
 

Nami schloss für einige Sekunden ihre Augen und genoss die anhaltende Stille. Plötzlich wurde sie unruhig, vernahm dann einige Schritte hinter sich und ein ihr bekanntes Parfüm. Es war ihr Parfüm, wurde ihr absurderweise verständlich. Wieso bekam sie jetzt das Gefühl, das ihr diese Situation schon bekannt vor kam? Mit zitternden Herzen drehte sich die junge Navigatorin um, und erblickte mit weit aufgerissenen Augen ihr Gegenüber. Okay, es war nun offiziell: Sie wurde verrückt. Das würde zumindest alles erklären, alle Fragen beantworten und auch ihre unglückliche Misere.
 

»Wer bist du?« Das Schweigen wurde durch ein Lächeln auf den Lippen dieser Person ersetzt und erblickte die Umgebung in der sie sich derzeitig befanden, ehe die Frau ihr eine Antwort schenkte. »Ist das Wichtig?«, grinste ihr gegenüber. Nami war unfähig sich zu bewegen und begutachtete intensive und mit grotesken Emotionen diese Frau. War dies eine Illusion? Waren ihre Hirnsynapsen vorübergehend außer Betrieb?
 

× × × ×

»Ich rieche sie nicht mehr!«, machte der weiße Eisbär bekannt und blieb somit zum Stehen. Ruffy und Zorro taten es ihm gleich und blickten dann in seine Richtung. Die Lichtquelle in dieser Hölle zeugte nur geringfügig Helligkeit und so erkannten Trafalgar Law nur schemenhaft die Gestalt der jeweilig anderen. »Von wem sprichst du?«, erkundigte sich der Chirurg des Todes. Lorenor Zorro knurrte: »Wo ist Nami?« Nun wurde Law hellhörig und blickte den eben voran geschrittenen Weg zurück, lauschend, dass die Geräuschkulisse Nami erkennbar machen würde. Doch Law erkannte nichts, überhaupt nichts. Wieso hatte er es nicht bemerkt? Seine Gedanken schrien unaufhörlich. »Wo kann sie nur sein? Ist sie uns überhaupt gefolgt?« fragte Ruffy und beobachtete ihn. Alle blickten um sich, als sie dann das grauenhafte Lachen eines Mannes erkannten. Dann wurde es auf der anderen Seite der Höhle immer lauter, nervtötender und das Licht immer greller. Eine junge verzerrte Stimme am anderen ende des Tunnels hinterließ ein Echo mit zelebrierender Grässlichkeit und versetzte jedem einzelnen ein ungutes Gefühl.
 

»Wollt ihr sie sicher haben? Sie ganz besitzen? Vielleicht ist sie hier, nah bei mir. Nur der König selbst kann hier alles besitzen. Wer wird er sein, der König dieses Reiches?«
 

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»Nami?«, rief ihr Käpt'n und ignorierte die warnende Stimme, lief, ohne einen Gedanken daran verschwenden zu wollen, was geschehen könnte, ins Licht hinein. Dem Licht immer näher rennend, erkannten Monkey D. Ruffy langsam seine Umgebung und die dazugehörigen naturhaften Geräusche, die ihnen sehr bekannt vorkamen. Das Ende der Höhle war schließlich nahe und er schritt voller Mutes in die nächste Ebene ihres Abenteuers. Dort angekommen staunte Ruffy verschwiegen und mussten sich genauer umschauen, um sich dessen Erkenntnis bewusst zu werden, wo er nun wirklich gelandet war.
 

»Wow!« Mehr Worte konnte Ruffy vor Begeisterung nicht zustande bringen. Doch eines stutzte den Käpt'n der Thousand Sunny: Die Worte des Unbekannten, die Nennung des Königs. War er vielleicht damit gemeint? Er als zukünftiger König der Piraten?
 

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Trafalgar Law war, wie der Rest der Truppe auch, dem Strohhut Jungen einfach gefolgt und kümmerte sich schließlich weniger um seiner Bewunderung, blickte dann suchend umher, hoffend, irgendein Hinweis von seiner Navigatorin zu erhalten. Sie konnte schließlich nicht einfach so verschwinden. Oder? Was bedeutete dennoch die Stimme des Mannes?
 

Die Landschaft erhellte sich ergiebig, protze in seiner Lebendigkeit und ließ der Mittagssonne freien Raum zum Entfalten. Der plätschernde Bach, umgeben von Palmen und Rankengewächsen, floss stetig seinen Weg hinab und die Tiere dieses Dschungels sangen in harmonischen Klängen. Der Chirurg des Todes schnaubte widerwillig und murmelte stetig vor sich hin. »Verdammter Mist. Wo bist du, Nami?« Umso weiter sie in den Dschungel hinein liefen, umso wütender wurde er. Das große Schwert fest umschlungen, entschied Law insgeheim sich bald von der Truppe abzukapseln und eigenständig die Suche seiner Navigatorin aufnehmen.
 

× × × ×

Die junge Navigatorin und Kartografin der Thousand Sunny blickte kritisch und zugleich inadäquat zu ihrer Person sich gegenüber. Die Unverkennbaren Merkmale waren unanfechtbar Identisch und nicht verwechselbar. 'Wie konnte dies möglich sein? Die Theorie, dass ich einfach verrückt geworden war, schien hier noch am logischsten.'
 

Nami verzweifelte und schwieg weiterhin, unverständlich für das Offensichtliche. Die Frau vor ihr zuckte unmerklich mit der Schulter und zog eine Augenbraue nach oben. »Wer bist du?«, fragte die Rothaarige leise verständlich. Ihr Gegenüber lächelte nur wissend: »Alles beginnt mit einer Idee, einem Ereignis oder einem Schicksal. Ich bin ich und du bist du. Doch kann ich auch du sein?«, damit blickte ihr Zwilling tief in die Augen der Navigatorin. Die Navigatorin stellte sich ihrem Zwilling direkt gegenüber und beobachtete jeden Winkel ihrer Statur, ihren Merkmalen und konnte bestätigen, das es sie war, zumindest optisch. »Bevor du fragen stellst, hör mir genau zu«, bat ihr rothaariger Zwilling gebieterisch. »Dein Erinnerungsvermögen ist ein ständiger Wechsel zwischen Fiktion und Realismus. Nichts ist, wie es erscheint. Unterscheide ihn, erkenne ihn, doch das wichtigste: Vertraue dem Namenlosen, dem Schützer dieses Reiches!« Unfähig etwas zu sagen, nahm die Rothaarige den Gegenstand extrovertiert entgegen und musterte ihn ausgiebig. Nami entschied, dass sie das Spiel einfach mitspielen sollte, alleinig in der Hoffnung, durch dieses weiter zu kommen. »Was ist das für ein Port?«, erkundete Nami sich nebensächlich bei ihrem Spiegelbild. »Das ist ein Vivre Port. Er macht eine auf diesem Port geprägte Person ausfindig und funktioniert wie eine Vivre Card.«

»Auf wem wurde er geprägt?«

»Die Hölle selbst wird dir diese Frage beantworten. Doch gebe acht, das du Portgas D. Ace nur finden wirst, wenn dein Weg beschritten wird!« Es war gruselig, seine eigene Stimme aus einem anderem Mund erhören zu müssen, bemerkte Nami zerknirscht. Ihr Herz setzte für einen augenblicklich aus, unfähig irgendeiner Bewegung. »Wo ist Ace? Ist er etwa hier?«
 

Doch ihr Ebenbild umging ihre Frage und fuhr direkt fort: »Das Buch ist ein Hinweis, die Lösung, die benötigt wird, damit der Auserwählte seine Schicksal erfüllen kann. Stolz und Vorurteil, beides erzählt eine Geschichte. Dein Weg führt durch den rechten Eingang dieser Höhle. Bedenke, dass dir einige Prüfungen auferlegt werden und nur dein Sieg für sein Leben garantieren kann.«
 

Die junge Navigatorin zog scharf ihre Luft ein und hatte urplötzlich das Gefühl, das diese ihre Lungen zerschneiden. Bevor die junge Navigatorin etwas dagegen einwenden konnte, löste sich ihr identisches Ebenbild auf und hinterließ nur einen abstrakten Nebelschweif. Stille. Sie war nun wieder alleine. 'Das Buch? Etwa das der »D.«? Sollte dies wirklich der Wahrheit entsprechen?' Nami seufzte und schritt auf einen etwas größeren Fels zu, welcher nicht weit weg von der Höhle lag, setzte sich anschließend dort nieder und betrachtete den Vivre Port in ihrer Hand festhaltend. Seine Fassung war aus einem dunklen Lederband, edel, aber nicht dekadent, besetzt mit wertvollen blauen Steinen, die den Port zusammenhielten. In der Glaskuppel befand sich eine goldene Nadel mit einer blauen Spitze und einer Eingravierung in einer zierlichen Schriftform. Die junge Navigatorin staunte nicht schlecht, als sie erkannte, was dort niedergeschrieben stand. »Der namenlose Pierrot!«
 

'Was hat diese zweifelhafte und ominöse Teil des Abenteuers mit dieser Person zu tun?'
 

× × × ×

»Was glaubt ihr, warum das hier so anders ist?«
 

Keiner wusste Bepo zu antworten, nicht einmal er selbst, gestand Trafalgar Law murrend. Dieser Teil der Insel war das vollkommene Gegenteil, jener, die sie zu Anfangs betreten hatten. Hier herrschte Leben. Die Naturalien hier blühten und dufteten in angenehmer Nuance, die Tiere erhellten seine Atmosphäre und die Helligkeit blendete Hitze vom Himmel herab, behelligte zunehmend die Herrlichkeit der Insel. Die angenehme Frische verlieh dem Ganzen eine ruhige Atmosphäre und frohlockte einen einladenden Eindruck eines Paradieses. Inmitten der Floren und Faunen erkannte Trafalgar Law im Dschungel eine gigantische Rauchwolke und entschieden kurzweilig, mit Abstimmung der weiteren Männer, dort ihren Weg fortzuführen und nach ihrer Navigatorin zu suchen. 'Merkwürdig! Was hat das zu bedeuten?' Der Chirurg des Todes blickte auf dem Boden. Der umherschweifende Nebel zu ihren Füßen, trotz der Helligkeit und Luftfeuchtigkeit des Dschungels, erschien lebendig und durfte anhand der klimatischen Bedingungen nicht vorhanden sein. Trafalgar Law ging in die Hocke und betrachtete dann ausgiebig den, über den Boden schwebenden, Nebel. Wieso kam es ihm so suspekt vor? Die ganze Insel war ein Rätsel.
 

»Buwah, ich werde noch verrückt. Hier stimmt doch was nicht, Käpt'n. Wir sollten zurück gehen, mir ist das nicht geheuer«, brüllte sein pelziger Freund und hüpfte nervös vor Angst hin und her. Dann bemerkte Law die Reaktion des Käpt'n der Thousand Sunny. Monkey D. Ruffy erschrak und erstarrte wortlos. Sein Vize blickte ihn nichtssagend an, schritt schließlich näher heran und wollte ihn aus seiner katatonischen Starre erlösen, als Ruffy ihn einfach zur Seite stieß und in die Dickichte verschwand. So schnell Ruffy verschwunden war, versuchte Lorenor Zorro ihn einzuholen und verschwand langsam im Dschungel. Trafalgar Law blickte dem Geschehen mit Bedauern entgegen. Ihm war Ruffys Verhalten mittlerweile bekannt und wusste, dass da suchen nichts brachte. Schließlich würden Sie schon irgendwann wieder zueinander finden, wie es meistens immer war. So war es bisher immer gewesen, also musste man sich darüber keine Gedanken machen.
 

»Was tun wir jetzt, Käpt'n?« fragte ihn sein bester Freund ängstlich.

Law blickte umher. »Kannst du den Strohhut Jungen riechen?« Bepo schnüffelte, bewegte sich in dessen Richtung und blieb in südlicher Ausgangslage stehen. Law seufzte. Wieso geschah es immer wieder, das er mit Problemen behangen war, denen er großzügig aus dem Weg ging? Das Schicksal mochte ihn derzeitig nicht gerne, stellte der Chirurg misanthropisch fest.
 

× × × ×

Monkey D. Ruffy fiel fast von seinem glauben ab. Konnte das Möglich sein? Sollte diese Reise seinen Verlust ausgleichen und ihm seinen Schatz wiedergeben? Instinktiv verfolgte er erneut dem Geruch verbrannten Fleisches, ohne Angst vor Gefahren. Er hätte diese Stimme jederzeit und überall wiedererkannt. Es war leise, ein flüstern, doch für ihn ein großer Schrei seines Herzens. Ruffy rannte einen angelegten Pfad entlang und befand sich schließlich an mehrere Felsen eines kleinen Hügels. Er sprang ohne Schwierigkeiten von diesem Hügel hinab und landete auf einem Baum, um sich eine bessere Übersicht zu verschaffen. Noch konnte er niemanden entdecken, dennoch erkannte er die gesprochenen Worte und lauschte dem friedlich entgegen: »Das nenne ich mal leichte Beute (…).«
 

Der Käpt'n der Thousand Sunny war sich nun gänzlich sicher und rannte hoffnungsvoll weiter, bis er einen Mann am Ende des Pfades erkannte, welcher genüsslich mit weiteren Männer eine Mahlzeit zu sich nahm. Dort war auch der steigende Rauch sichtbar und ein Herzbeben zirkulierte durch jeder Faser in seinem Herzen. Freunde macht sich bereit.
 

»Und schon eine Idee wie wir hier verschwinden können?« Der schwarzhaarige Mann knabberte genüsslich an seiner Fleischkeule weiter und blickte zu seinem blonden Kollegen.

»Vater hätte das gewusst!«
 

Monkey D. Ruffy lief die letzten Meter und blieb dann abrupt stehen. Der blonde Mann, welcher bis eben noch aus seinem Krug trank, erblickte den Käpt'n der Strohhut Bande. So überrascht über seinen Besuch verschluckte dieser sich dann. Der Schwarzhaarige, der das Treiben seines blonden Kollegen beobachte, vernahm nun Ruffys rennende Schritte, setzte dann mit seiner Feuerfaust ein Inferno in Kraft und versetzte sie in seine Richtung. Ruffy lachte. Er war es wirklich, freute er sich und rannte noch schneller als zuvor. Der Schwarzhaarige Käpt'n der Thousand Sunny war hellauf begeistert und wich dem Feuerinferno geschickt aus. »ACE!«

»Kleiner Bruder?«

»Ace.«

»Bruder!« Ruffy war nur noch einige Zentimeter von seinem großen Bruder entfernt und erblickte dann die verbrannte Beute am Lagerfeuer. Gerade als sein Bruder ihn in seine offenen Armen empfangen wollte, rannte Monkey D. Ruffy an ihm vorbei, schnappte sich ohne Erlaubnis die Fleischkeule von Marco und verschlang sie innerhalb weniger Sekunden. »Gott sei Dank, ich dachte schon ich muss vor Hunger sterben«, dabei klopfte sich der schwarzhaarige Käpt'n genüsslich seinen Bauch. »Hallo, großer Bruder!«

»Begrüßt man so etwa seinen Tod geglaubten Bruder?« Der ehemalige Kommandant der zweiten Division lächelte beherzt und klopfte seinem kleinen Bruder auf die Schulter. Ruffy lachte erneut und sprang in seine Arme, erfreute sich abermals seiner Anwesenheit.

»Wieso lebst du? Was machst du hier? Wie geht es dir?«

»Du hast dich kein Stück verändert, Kleiner«, erkannte sein großer Bruder geistreich sarkastisch. »Ich bin nicht klein, ich bin genauso Groß wie du.«

»Träum weiter, kleiner.« Es war nur eine kleine Begrüßung von wenigen Sekunden, dennoch war es für Ruffy das größte Geschenk nach langem, sich überhaupt wieder zu begegnen. Der Käpt'n der Thousand Sunny war überwältigt. Er hatte das Bedürfnis, nein, er wollte die ganze Welt in seinen Arme schlissen.
 

»Hier«, damit reichte Ace seinem kleinen Bruder noch eine weitere Fleischkeule, nachdem beide sich wieder beruhigt hatten und sich zu Marco und seinen Whitebeard Piraten gesellten. »Wir haben genug da, also hau rein.«
 

× × × ×

'Okay, wo bist du nur, mein Freund?' Nami sprach mehr zum namenlosen Pierrot, als mit sich selbst in Gedanken und wartete auf einen Kurs, einen Weg oder einer Erkenntnis. Die goldene Nadel kursierte in alle Richtungen, abwechselnd hin und her und drehte sich dann schwingend in eine zentrale Richtung. Dann blieb sie ohne Vorwarnung zum Stehen.

'Also doch der rechte Eingang der Höhle. Na, ob das gut gehen wird? Nicht, dass das alles schon merkwürdig erscheint (…). Nein, ich werde nur verrückt oder so. Nicht schlimmes, meine Jungs sind es doch auch. Vielleicht färbt deren grenzenlose Fantasie schon ab?' Die junge Navigatorin verzog missmutig das Gesicht und versetzte sich nun gegen ihren Willen in den Eingang dieser Höhle. Die Helligkeit reichte ihr, um nicht gegen eine Gemäuer zu laufen. Bald am Ende angekommen, erkannte Nami den Geruch von Orangensträuchern und lief schnellen Schrittes aus dem düsteren Tunnel hinaus. Nach einigen Minuten der Nervosität und Unruhe blickte sie auf den Vivre Port und erkannte, in welche Richtung dieser nun Zeigen würde.
 

Draußen angekommen kam ihr eine angenehme Brise entgegen und sie erkannte ein Stück Landgut mit Orangensträuchern, welche symmetrisch in Reihen zueinander standen und eine sehr großes Areal in Anspruch nahmen. Nami schritt hoch konzentriert einen nicht definierten Weg entlang und folgte dann vollends einem Pfad von Orangenbäumen. Sie erkannte schon einige reife Orangen und nahm sich beim vorbeigehen eine, roch an ihr und erinnerte sich sofort an ihre Heimat. Das Gras unter ihr war noch taufrisch und zeigte noch einige Wasserperlen, die in der Morgensonne aufblitzten. Umso näher die junge Navigatorin sich dem Ende des Pfades näherte, umso mehr kam ihr ungutes Gefühl wieder zum Vorschein und ließ ihr Herz in schneller Unregelmäßigkeit schlagen. Jeder Schritt wurde schwerer und ließ ihr Dilettanten Herz förmlich kochen. »Das kann nicht sein. Das darf nicht sein!« Nami erkannte ein kleines Haus, mit einer ihr bekannt vorkommenden Terrasse und erhaschte einen Blick auf den Namen des Besitzers am Briefkasten. »Nojiko?« Nami rannte los. Ihre Panik stieg ins unermessliche und die Ängste umschlossen sie wie einst die warme Sonne am dämmerten Horizont. Am Haus angekommen, riss sie auch schon mechanisch die Tür, mit voller Wucht, auf. Stille beheimateten die Räumlichkeiten. Nichts hatte sich groß verändert. Plötzlich hielt die junge Navigatorin inne. 'Konnte das Wirklich ihre zuhause sein? Ihre Insel?'
 

Die rothaarige Frau steuerte auf ihr altes Zimmer zu und musste schmunzeln. Ihr zuhause hatte sich kaum verändert und doch, das merkte Nami, war es dennoch anders. Sie konnte nicht genau bestimmen was es war, schien aber untypisch und löste in ihr ein merkwürdiges Gefühl empor. Nami fuhr mit ihrer Hand zaghaft ihr altes Mobiliar entlang und bemerkte den ganzen Staub an ihren Fingern. 'Hier war schon länger keiner mehr. Wo war ihre Schwester nur?' Das knarzten der Dielen beruhigte ihr Herzklopfen, hießen sie wieder in ihrem altem zuhause Willkommen.
 

Die junge Navigatorin wurde durch einen undurchdringlichen Schrei aus ihren Gedanken gerufen und ließ sie vor Angst erschauern. Eine unangenehme Gänsehaut schritt ignorant auf ihr herab und brachte jedes einzeln Körperhaar am Arm zum Stehen. Die Erkenntnis dieses Schreiens traf sie bodenlos, ohne Rücksicht auf Verluste. Dann rannte sie erneut los. Draußen auf der Wiese angekommen, bemerkte Nami den unterschied ihrer Umgebung, die sie zuvor nicht bewusst erkannt hatte. Es war Still, viel zu Still. Das Dorf war kaum einige Meter entfernt und alles erschien plötzlich dumpf und zerrissen Fade. Kein Geräuschkulisse durchdrang die beängstigte Verschwiegenheit. Die Orangenbäume wehten kurz unregelmäßig umher, als dann plötzlich alle Orangen, die bis eben noch an den Bäumen gehangen hatten, auf dem Boden lagen. Die Blätter fielen langsam und nacheinander, wie ein Wasserfall, hinunter. Von einer Sekunde zur nächsten, ohne etwas dagegen ausrichten zu können. Die Naturelle Umgebung trocknete plötzlich langsam aus, hinterließ eine verkommende Einöde und der Albtraum begann.
 

»Was geschieht hier nur?«, fragte Nami sich selbst und sah nun einige Meter vor sich entfernt eine Person mit einem wehenden schwarzen Mantel und einer weißen Maske tragend. Die junge Navigatorin erkannte lange silberne Haare, eine männliche Statur, die sich unter seinem Mantel hervor zeichnete, und ein leisen summen, welches unter seine Maske bedrohlich erklang. Erst als aus einem Summen ein Lied wurde, erkannte Nami dessen Wörter und wusste nun, dass die Prüfung begann. »Willst du Retten dein Schwesterlein- bleib bereit, mein Freund zu sein. Erkennst du die Wahrheit dann doch nicht, zeig ich dir nicht mein Wahres ich. Schrei stumm und niemals laut, bis jemand deine Seele raubt. Des Prinzen Krone und Gewand, seine Macht und Ruhm stets bekannt, schenkt dem Verlorenem ein goldnes Land bis die Liebe in Dankbarkeit versank.«
 

Die Nadel an ihrem Vivre Port zeigte in seiner Zielgerade auf ihn, auf den namenlosen Pierrot.

Herzstolpern

Marco, welcher sich subtilerweise gänzlich am Platz verloren fühlte, beschlich nun auch das merkwürdige Gefühl, von seinem besten Freund und dessen kleinen Bruder zunehmend ignoriert zu werden. Er versuchte dies einfach locker hinzunehmen und trank weiter seelenruhig aus seinem Krug, ehe das Chaos weitergehen würde. Er war ja schließlich schon seit einigen Monaten hier mit seinen Kumpanen gefangen, auch wenn die Aktion gewiss nicht als solche geplant war.
 

'Nicht, das ich von hier verschwinden wollte. Nein, nur nicht! Spontanität muss eben sorgfältig geplant werden', endete Marco seine Gedanken im Sarkasmus und ertränkte ihn zugleich mit seinem heißgeliebten Sake. Weiterhin lauschte er den beiden Brüdern und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
 

»Und wie kommt es, das dein Weg dich zu mir geführt hat, Ruffy?«

»Eigentlich wollte ich die Welt erobern, doch dann gab es Stress im Paradies, das Fleisch war leer und nun bin ich eben hier!«, grinste Ruffy glucksend. »Oh Bruder, das trifft mich jetzt so hart wie Wackelpudding.«

»Das könnte ich jetzt essen.«

»Okay, ich bin dabei.«

»Dann lieber einen Apfelstrudel!«, stimmte er ein. Ace fragte überrascht. »Warum denn das?«

»Der ist sogar für uns Nichtschwimmer ungefährlich. Hat mir Lysopp erzählt.« Dann lachten beide um die Wette. »Jungs, was ist bei euch beiden nur schief gelaufen?«, erkundigte sich Thatch lachend. Marco wiederum quittierte es mit einem Augenrollen. Die Gebrüder zuckten beide jeweils unschuldig die Schultern, während Monkey D. Ruffy ernsthaft antwortete: »Was denn? Ich kann eben nur schlecht zwischen Hunger und Langeweile unterscheiden!«

»Owee«, seufzte Marco und dachte insgeheim: 'Fantasie komm bitte zurück! Die Realität spielt mir wirklich gemeine Streiche!'
 

Monkey D. Ruffy erzählte dann irgendwann amüsiert seinem großen Bruder und seinen Freunden die Geschichte, beginnend von seinem geglaubten Tod bis auf zum derzeitigem Abenteuer hier auf der D'Arc. So verging einige Zeit in der Ruffy freudig weiter sprach und simultan eine große Menge Fleisch zu sich nahm, was währenddessen mit Bewunderung und schätzendem Gelächter applaudiert wurde, und genoss dabei den netten Nebeneffekt, nicht verhungern zu müssen. »Wenn der schwarzhaarige Käpt'n der Thousand Sunny nicht aus Gummi bestehen würde, wäre dieser höchstwahrscheinlich schon mehrfach explodiert!«, lachte jemand schadenfroh in der glücklichen Meute der Whitebeard Piraten. »Uft, Ersähl maahl«, kaute Ruffy zwischen seine unzähligen Bissen hervor und blickte mit funkelnden Augen in die seines Bruders. Portgas D. Ace überlegte einen kleinen Augenblick und hatte alle Aufmerksamkeit, welche seiner Geschichte lauschen wollten.
 

»Nun ich weiß es nicht. Als ich dachte, ich sterbe, wachte ich hier auf der Insel auf, mit nur einem Brief und nichts weiter. Es ist schon absonderlich, aber meine Wunde heilte nach einiger Zeit unter sehr großen Schmerzen. Mehr kann ich eigentlich nicht wirklich erzählen«, damit endete Ace seine Geschichte mit einem Schulterzucken und widmete sich dann wieder seinem Essen zu. Die Kurzversion seiner Geschichte kannte jeder hier Anwesende und hatte schon mehrmals versucht gehabt, an Informationen zu gelangen, doch mehr bekamen sie einfach nicht aus ihrem ehemaligen Kommandanten der zweiten Division heraus. Nur er, Marco,- Käpt'n der letzten Moby Dick und Whitebeard Piraten, wusste, was damals wirklich geschehen war.
 

Ruffy hielt in seinem tun inne und blickte fragend seinem Bruder an.«Was für einem Brief denn genau?«

»Das wird er dir nicht erzählen. Nicht mal uns hat er es erzählt, Ruffy!«, grölte ein Mitglied der Whitebeard Piraten angetrunken. Der blonde Käpt'n der Whitebeard Piraten nickte säuerlich und verschränkte beide seiner Arm, wartend, was sein kleiner Bruder noch an Informationen aus ihm herausholen würde. Schließlich kannten die beiden sich seit Kindertagen und würden wohl kaum Geheimnisse voreinander haben, so vermutete er zumindest.
 

× × × ×

»Ist das dieser hier?« Damit zeigte Ruffy auf ein altes Stück Papier, welches liebevoll zusammengeklappt war und schon einige Gebrauchsspuren aufwies. Ace erstarrte augenblicklich und überlegte, ob dieser Brief ihm war, um dann einige Sekunden später in seiner Hosentasche danach suchte. »Gib ihn mir lieber«, knurrte Ace noch freundlich, setzte sich auf und schritt behutsam wie ein Puma langsam auf ihn zu. »Warte, ich glaube, ich habe mich gerade selbst verwirrt.« Ruffy besah sich erneut das Stück Papier, sicherheitshalber, damit er sich selbst nicht durcheinander brachte. Der Käpt'n der Strohhut Piraten hatte ihn erst für seinen eigenen Brief befunden, den er von seiner Navigatorin erhalten hatte, falls er sich verlaufen sollte und bemerkte erst jetzt, das es nicht seiner gewesen sein konnte, allein durch seine Größe und Gebrauchsspuren. Doch zu diesem Zeitpunkt war es ihm nicht wirklich aufgefallen. Der entsetzte Blick seines großen Bruders bestätigte nur, was er in der Hand hielt und verlange ihn sofort zurück.
 

Die Männer saßen derzeitig alle an einem Lagerfeuer herum, aßen zur Mittagszeit ein sehr großes, in Stücke zerlegtes und vom Koch, einigermaßen hergerichtete Reptil und tranken in einer gemütlichen Runde Sake und Wein. Die Landschaft in dieser Region bestand aus Schlingen, Pflanzen, Palmen, Felsen und einem Areal, nur bestehend aus einer gemütlichen Wiese. Der Himmel war klar, kein einziges Wölkchen nahm einem die Sicht zur Sonne und die hellen Sonnenstrahlen empfingen einen bis zur Schattenseite. Der Wind schwirrte surrend umher und gab die kühle, die man gegen die niederbrennende Hitze benötigte.
 

»Liebster Ace,-«, begann Ruffy zu lesen. Ehe Ace versucht war, sich den Brief zu schnappen, war der Käpt'n der Thousand Sunny auch schon aufgesprungen und wich seinen Versuchen mehrfach aus, den Brief an sich nehmend. »Idiot, gib ihn mir zurück. Das ist nichts für kleine Jungs.«

»Vergiss es, wir sind Brüder, da teilt man schon. Außerdem ist dieser hier von einer Frau«, erwiderte der schwarzhaarige Käpt'n vorlaut grinsend. Jetzt würde es doch interessant werden, schmunzelte Ruffy besonnen. Seine Neugierde erreichte derzeitig seinen höchsten Punkt, nahm dann schleunigst die letzte Fleischkeule vom Lagerfeuer, die mindestens fünf Meter von ihm entfernt war und rannte schließlich schnellst möglich davon. »Das mit den Brüdern überlege ich mir gleich noch mal!«, antwortete Portgas D. Ace. Er rannte ihm leicht verärgert hinterher und rief noch: »Lass den scheiß, wir müssen doch schließlich seriös wirken, wir sind schließlich erwachsene Männer!« Monkey D. Ruffy konnte nicht anders und lachte. So Glücklich fühlte er sich lange nicht mehr und genoss das beisammen sein mit seinem Bruder, wenngleich es nicht auf Dauer sein würde, schrie sein Gewissen.
 

× × × ×

Die Männer, immer noch ringsum am Lagerfeuer sitzend, blickten dem Geschehen für einige Sekunden schweigend nach. Dann blickten sie fragend in die Runde und letzten Endes blieb ihre Miene an Marco, ihrem Käpt'n hängen, welcher noch völlig gelassen weiter aß und darauf wartete, das seine Kollegen klug genug waren, den beiden schnellstmöglich hinterher zu rennen. Für die letzten Schlucke in seinem Krug reichte die Zeit noch, ehe er den Krug zu Boden schellte und sprach: »Folgt ihnen. Ruffy ist der Schlüssel zum Verlassen dieser Insel, wenn wir beide verlieren sitzen wir hier fest. Wohl möglich für immer.«

»Ay, Ay, Käpt'n!« Damit rannten dann plötzlich fünf weiter Männer den Gebrüdern hinterher.

Marco, welcher auch aufgesprungen war, beschleunigte sein Tempo um das doppelte und sprang mit erhöhter Geschwindigkeit von einem größeren Felsen ab. Dann verwandelte sich Marco während seines Sprunges in einen blauen Phönix, mit langen blauen schimmerten Flügeln und überflog anschließend den Dschungel auf der Suche nach seinem Kumpanen und dessen Bruder.
 

'Das kann noch was werden. Bin ich so positiv ausgerichtet, dass ich negativen Mist magisch anziehe?', überdachte Marco zum wiederholten Male an diesem Tag. Wieso war er immer der, welcher die Chaoten bremsen musste?
 

× × × ×

Wie konnte er ihr erklären, das er sie mochte? War es derart abwegig, das er sie mögen konnte? Die Frau würde ihn noch einen Herzstillstand verursachen. Musste liebe so kompliziert sein oder war es doch am Ende die Frau, die es schlimmer fabrizierte, als es sein konnte? Trafalgar Law befand sich derzeitig in Begleitung seines besten Freundes und durchsuchten gemeinsam den Dschungel nach Hinweisen oder eines der fehlenden Mitglieder. Er hielt im Geheimen Ausschau nach seiner liebsten Navigatorin. Er dachte dann an die Misere, die Nami ihm übel nahm, wobei er nicht die Schuld trug.
 

»Käpt'n? Kääääpt'n? Hallo? Ich habe Neuigkeiten«, tanzte der pelzige Bepo auf seinen Beinen hin und her, bis der Chirurg des Todes ihm seine komplette Aufmerksamkeit schenkte. Law hatte sich dummerweise an das erste Treffen auf der Sabaody Archipel mit seiner Navigatorin erinnert, was gegen Ende hin nicht so verlief, wie er es zu Anfang dachte. Doch dann verwarf er plötzlich all seine Gedanken und konzentrierte sich auf das jetzige Problem. »Was sind das für Neuigkeiten?«, fragte Law noch halb in seinen Gedanken versunken.

»Ich rieche Ruffy und noch ein paar andere strenge Gerüche«, brach Bepo plötzlich ab, »sie riechen, als ob sie in Alkohol gebadet hätten und steuern geradewegs auf uns zu.« Mit einem Wink seiner Finger, befahl Law Bepo ihm die Richtung vorzugeben und ihn dort hinzuführen. Eigentlich war das nicht sein Plan gewesen, denn insgeheim wollte er zu seiner Navigatorin, sie in Sicherheit wissen und diese Aktion endlich hinter sich bringen.
 

'Die wichtigste Frage jedoch: Was hat Portgas D. Ace mit meiner Nami zu tun? Was verbindet sie? Er soll mir mal über den Weg laufen, dann erhält er zur Realität nur noch sporadischen Kontakt!'
 

× × × ×

»Ace, du bekommst Namis Brief nicht zurück!«

»Gib ihn mir!« Damit sprang Ace von einer Palme ab, gerade in einem Flugwinkel, der mit seinem Bruder übereinstimmte und ihn sich schließlich aus den Fängen seiner Hände ergriff. 'Endlich, hab ich ihn wieder', dachte sich Ace erleichtert und steckte seinen Brief in seine schwarze Jeanshose zurück. Sein Bruder kam lachend angelaufen und klopfe seinem ihm auf die Schulter. »Das war lustig, noch eine Runde?«

Nach dieser kleinen sportlichen Aktion hatte Portgas D. Ace große Lust, seinem kleinen Bruder eine kleine Lektion zu erteilen, beließ es jedoch dann dabei. Stattdessen zog er einfach an Ruffys Wange, dehnte sie um einen Meter und ließ sie dann wieder zurück schellen. »Auuu«, damit rieb sich Ruffy seine schmerzenden Wange.
 

»Ruffy?« Der angesprochene fuhr herum und erkannte Bepo und Law. »Bepo, Traffy«, grinste ihr Käpt'n freudestrahlend. »Das ist mein Bruder, Ace - Ace, das sind Trafalgar Law und Bepo!« Der ehemalige Kommandant begutachtete die ankommenden Freunde seines Bruders und hieß sie in seinem Reich des Dschungels willkommen. Es wurde langsam interessant, gestand Ace sich ein. Doch er wusste, er wollte einer ganz anderen Person wieder begegnen, jemanden, den er lange nicht mehr erblickt hatte. Sein Herz schlug trommeln, alleinig durch diese junge Frau. 'Nami!'
 

× × × ×

Bepo blieb in diesem Moment schüchtern und nickte ihm nur entgegen, während Trafalgar Law seinen kältesten Blick aufsetzte, den dieser Moment soeben bot. Seine linke Augenbraue machte sich derzeit selbständig und zuckte unwillkürlich auf und ab, wodurch sein Griff am Schwert immer fester wurde. 'Portgas D. Ace!'
 

»Wen nennst du hier Traffy?«, ignorierte Law die Anwesenheit des ehemaligen Kommandanten der zweiten Division und widmete sich direkt zum Übel einiger Problematiken. Ruffy wiederum nahm es völlig gelassen, ignorierte seinen eiskalte Miene einfach und bemerkte nun das kommen der restlichen Truppe Whitebeards. »Du bist dann also der Käpt'n der Heart Piraten, richtig?«, erkundigte sich Ace lächelnd. Law nickte zur Bestätigung und dachte: 'Es ist wirklich bedauerlich, dass ich an manchen Tagen nur zwei Mittelfinger besitze! Jetzt wo man Mr Eustass bräuchte, ist er nicht anwesend.'
 

Wie aus dem nichts heraus, landete eine blau flammende Gestalt bei ihnen und kam neben Ace zum Stehen. Die groß schwingenden Flügel, welche noch blau aufloderten, erloschen nach einiger Zeit und erhielten die Form einer menschlichen Hand. »Du hast auch nichts zu tun, oder?« Ace lächelte seinem Käpt'n schulterzuckend entgegen und besah sich nun die Truppe, die einen weiteren Mann im Schlepptau hatte. Es war Lorenor Zorro. Ruffy empfing den Guten mit offenen Armen und warf ihm seine Orientierungslosigkeit minimal vor. »Tze«, antwortet er gelassen und schaute sich um. »Wo sind wir hier?«, erkundigte sich Zorro und inspizierte grob die belaufende Gruppe und blickte dann in die Augen seines Käpt'ns. Monkey D. Ruffy wiederum neigte seinen Kopf seitlich und antwortete ihm schulterzuckend, das er keine Ahnung hatte. Stumm schüttelte Law seinen Kopf. Wieso folgte er einem Käpt'n, dessen Intelligenz eines Steines glich? »Wie kommen wir wieder zurück?« erkundigte sich nun Ruffy und hoffte auf eine Antwort seines Bruders.
 

Marco räusperte sich und errang so die volle Aufmerksamkeit: »Nun, das Verschwinden aus dem Dschungel ist kein Problem. Wir befinden uns in einem Teil des Insel, welcher Fruchtbar und somit bewohnbar ist, welches wir nicht von den anderen teilen der Insel behaupten können. Wir sind hier schon seit etwa fünf Monaten und haben bisher keinen einzigen Weg gefunden, die Insel nur irgendwie verlassen zu können!« Der ehemalige Kommandant fuhr dann trocken fort und gestikulierte mit seiner linken Hand. »Und ich bin seit meinem Tod hier. Da ich nichts über die D'Arc herausgefunden habe, musste ich das Beste hier draus machen und habe mich zum König dieser Insel verschrieben«, lachte er und scherze weiter: »Dann kamen mich mein trotteliger Freund und Kumpanen besuchen, wenn auch durch unglückliche Zustände. Seitdem sind Sie auch hier anwesend und vegetieren mit mir hier herum!«
 

Bei der Benennung »trotteliger Freund« fixierte ihn der blonde Käpt'n böse an und klopfte ihm warnend auf die Schulter. Die noch vorhandenen Mitglieder der Whitebeard Bande lachten fröhlich gestimmt. Trafalgar Law beobachtete das Treiben mit einer Mischung aus gelangweilter Anteilnahme und desinteressierte Auffassung für dessen Schicksale. Der Chirurg des Todes konnte von den ganzen Männern nur den blonden Käpt'n der Whitebeard Bande als einigermaßen vernünftig erklären und wandte sich dann schließlich zu ihm um und fragte nach den verschiedenen Zonen. Er war sich bewusst, dass die D'Arc noch einige Probleme bereiten würde, wenn sie jetzt schon keine Ahnung hatten, wie es nun voran gehen sollte. »Nun hier sind verschiedene klimatische Zonen und jede von ihnen hat eine andere Eigenschaft. Man könnte sie auch als solare Polarzone bezeichnen, da extreme jahreszeitliche Unterschiede mit extremen Schwankungen der Tageslängen, Hitze und Kältewellen nicht unüblich sind. So kann es in der Nacht bis zu minus dreißig Grad° Celsius werden, schneien und extreme Winde aufkommen und am Tag darauf kann es wieder bis zu vierzig Grad° Celsius sein, mit hohe Sonneneinstrahlungen und Regen. Dann aber gibt es hier noch verschiedenen Zeit und Realitätsebenen, so wurde ich sie mal Bezeichnen. Ihr habt gesehen, dass es drei Höhleneingänge gibt?«
 

Ein kurzes nicken eines jeden Anwesenden bejahte seine Frage und Marco begann weiter seine Theorie zu erklären: »Einmal gibt es die Gegenwart, das hier und jetzt, jener Part in dem wir uns derzeitig befinden. Dann gibt es die eine Realitätsebene, die wir als Höllenzone bezeichnen und alles verkörpert, was man sich zusammenhängend darunter vorstellt, was heißt, das jemanden größte Angst wahr wird und zum lebenden Albtraum wird. Man verliert den körperlichen und geistigen Bezug der Realität und durchlebt verschiedenen Ereignisse in seinem Leben, schlimme Angst einflößende Momente. Hier spielt das Chaos seine Macht aus. Das ist der rechte Eingang der Höhle! Der linke Teil der Höhle führt einen immer wieder zurück zum Anfang der Insel, an den Strand zu den Schiffen, wie eine Zeitschleife, man endet immer wieder am Anfang. Klingt merkwürdig, ist aber leider so. Die Trockenzone ist der Anfang der Insel, egal, von welcher Seite man die Insel betritt und ist der unfruchtbare Teil. Dort fällt kaum Regen und lässt alles völlig verkommen, dauerhafte Sonneneinstrahlung und nächtliche Kälte sind die folgen undefinierbaren Ereignissen und lassen sich bisher nicht erklären. Leben ist in dem Sinne kaum möglich. Der mittlere Eingang führt hier her. Wir befinden uns in einer fruchtbaren Zone, der zeitlichen Gegenwart des Hier und Jetzt. Man könnte es, im Gegensatz zu den anderen Zonen, als Paradies bezeichnen. Hier werden begrenzt Wünsche erfüllt, doch welche Gesetze hier bestimmt sind, konnten wir bisher auch nicht herausfinden. Wie oder warum Wünsche Erfüllung finden, bleibt wohl auch ein ungelöstes Rätsel, welches wir nie erfahren werden.«
 

Jeder einzelne lauschte seinen strammen Worten und jeder einzelne hing seinen eigenen Gedanken nach. Mittlerweile hatten sich einige Männer auf den erhitzten Boden gesetzt und genossen zunehmend die Wärme. Nun war es Ruffy, welches die Aufmerksamkeit zu sich zog. »Was meinst du mit den Ängsten der rechten Höhle?« Der schwarzhaarige Käpt'n der Heart Piraten befand ausnahmsweise seine gezielte frage löblich und blickte nun mit undefinierbarer Miene wieder zum Käpt'n der Whitebeard Piraten, bemerkt dann jedoch, das Portgas D. Ace zu einer Antwort ansetzte: »Sobald man die Höhle betritt, beschreitet man seine eigene persönliche Hölle.«

»Was heißt?«, erfragte Lorenor Zorro nun stirnrunzelnd.

»Nun, die Ebene eignet sich anscheinend die Gefühle, Erinnerungen, Träume, Hoffnungen und Ereignisse einer Person an sich und nutzt sie in seiner Komplexität als Faktor, um jemanden in seine Hölle zu schicken. Und der Tod ist keine Maßnahme, von dem loszukommen. Dort werden Werte, Bedeutungen, Vorstellungskräfte, Eigenschaften neu variiert und neu definiert. Sie erscheinen ebenso real wie alles andere, das man erlebt und für wahr betrachtet. Ein Chaosfaktor mit unvorhersehbaren Ausgangsvoraussetzungen. Am Ende ist es der freie Wille, der sich durchsetzen muss!«
 

× × × ×

»Und da sich mein trotteliger Freund«, Marco imitierte perfekt Ace eigene Wortwahl, was ihm nur ein Lächeln entlockte und der blonde Mann unbeirrt weiter redete, »in der Hölle befand und seine Angst überwunden hatte, hat er sich unbewusst unsere Anwesenheit gewünscht und da sind wir nun. Sind wir nicht tolle Freunde?« Der ehemalige Kommandant der zweiten Division verschränkte lässig seine Arme und lachte sinnenfroh in die Augen seiner Freunde. »So sieht es aus. Aber der Vorteil der Wünsche hier ist Klasse. Stell die ein Berg mit Essen vor und es erscheint von einer Sekunde zur nächsten.«

»Wirklich?«, in den Augen des schwarzhaarigen Käpt'n der Thousand Sunny funkelte und glitzerte Feuer. Ace schmunzelte bei dem Anblick seinen jüngeren Bruders und hoffte, dass das eben Gesagte über die Wünsche kein traumatisches Erlebnis werden würde. Portgas D. Ace besah sich seine Umgebung und schwelgte in Gedanken. 'Wie wird das hier wohl enden? Werden wir je diese Insel verlassen können? Es ist schon tragisch. Vielleicht ist das alles nur ein verwirrter Traum und ich bin noch immer Tod. Was bringen mir die Erfüllungen diverser Wünsche, wenn es nie der wahre Wunsch sein kann. Ob sie auch hier ist? Will sie mich sehen? Kann es wirklich so sein, das sie den Weg hier manövriert hat? Ich mach den anderen nur Kummer und das wird bald hoffentlich enden.'
 

»HALLO?«, winkte ihm eine wedelnde Hand vor seinem Gesicht in die Realität zurück.

»Erde an Bruder, over!« Portgas D. Ace blinzelte versonnen und sah nun, was sein Bruder angerichtet hatte und konnte sich ein Lachen kaum verkneifen. Ein Berg voll Essen umgab sie schließlich und würden für hunderte von Hungrigen genügen, nur nicht für seinen Bruder. Sein kleiner Bruder hatte innerhalb von Sekunden mehre Keulen in sich hineingeschoben und kassierte widerwärtige Blicke von seinem Vize und Allianzpartner, während Thatch und Marco solche Aktionen nach wie vor gewohnt waren und nur lächelten.
 

»Daf iff soo kuuhl«, kaute Ruffy zwischen seinem Mund hervor. Monkey D. Ruffy saß im Schneidersitz zu Boden und war umringt von unzähligen Fleischsorten und Größen, das es ihm vorkam im Paradies zu sein.
 

Doch konnte das alles an Wünschen sein, die in Erfüllung gehen würden?
 


 

× × × ×

»Wo bin ich hier?«
 

Nami betrachte ihr Umfeld genauer und heftete schließlich ihren Blick wieder zu jener Gestalt vor sich. Diese blieb weiterhin stumm und fixierte sie mit undefinierter Haltung. Die junge Navigatorin wurde zunehmend nervöser und erhörte wiedermal die Schreie ihrer Schwester, deren Stimme unverkennbar in ihr appellierte. Dann spürte sie, wie sich ihre Umgebung abermals verzerrte und alles in sich veränderte. Ein Erdbeben sickerte sich zunehmend in die Erde hinein und ließ das Zittern in ihrem Körper nicht geringer erscheinen. Ihre Umgebung schien sich zu verkleinern, nahm eine desillusionierte Form an und katapultiere in verschiedenen Ebenen verschiedenen Merkmale in Form von Gestein empor. Das gräuliche Gestein formte dann um sie herum eine Mauer und wuchs weit hinauf, mächtig waltend, eine finsteren Präsenz ebenmäßig erscheinend. Goldene Symbole präsentierten sich in kleinen Gesteinen und eine antike Säule erstreckte sich vom Boden hinauf bis zu einer plötzlich erschienen Decke. Die junge Navigatorin und Kartografin blickte verloren kurz an sich hinab, unfähig sich nur einen Millimeter zu bewegen und erkannte später, das die dunkle Gestalt nun langsam auf sie zukam, unmerklich, als ihre Umgebung verschwand und Nami sich an einen Ort wiedererkannte, wo sie sich an die Abmachen von Aokiji hielt. Das Cipherpol Gebäude auf der fliegenden Insel. 'Wieso bin ich hier?'
 

»Schicksal vereint in willkürlicher Macht, senke die Schleicher der verheerenden Schlacht. Lausche den Toten voll zierender Gaben, schenke mir Gehör, das Leben sinkt in blutenden Taten. Des Wächters Wegen ich beschrieben, dessen Grabe sich verschiebe und die Lebenden im Reich ertrinken und die Toten im seichten Meer versinken.«
 

Nami erkannte den schwachen melancholischen Gesang, ehe die Dunkelheit sie wieder einmal gefangen nahm und sie in etwas hinein schickte, was ihre Vorstellung von einer Hölle nicht einmal annähernd beschreiben ließe. Alles war Verdunkelt und nur ein kleiner Lichtblick in Mitte des Raumes: Aokiji und sie selbst, im Kampf verstrickt. Die junge Navigatorin erkannte jene Kampfszene ihres Lebens, in der sie versucht war, ihre Kameraden zu befreien und erblickt die hohe Mauer aus Eis, welche Großadmiral Aokiji damals errichtet hatte. Seine positionierten Finger auf sie gerichtet, kurz vorm Abschuss. Sie wusste, dass das jener Moment war, in dem sie eine Illusion erschaffen hatte, um dann ungehindert und unsichtbar hinter ihn treten zu können und dann mit ihrer Waffe das Ende einläutete. Doch dann geschah etwas, was sich so nicht abgespielt hatte, etwas, das sie niemals getan hätte, wenn es wirklich so gewesen wäre. Erkennend, welche illusionierte Szene sich gerade vor sich abspielte, sank alles in ihr zusammen und rief in ihr eine erschütternde Erkenntnis entgegen, welche sie wohl selbst vergessen hatte. Der Tod einer Schwester, ihrer Schwester Nojiko!

Herzinfakt

»Nein, nein, nein!« Nami besah ihre illusionierte Technik und hoffte insgeheim, sich aus ihrer Starre lösen zu können. Ihre eigene Isolation anhand der Illusion nahm sie gefangen und raubte ihr alle Hoffnung auf eine eigenständige Handlung, gar einem glücklichem Ende. Was geschah hier nur? Die junge Navigatorin blickte zum Boden hinab. Blut. Es breitete sich aus, wie flüssiges Wasser, nur zarter, teuflischer!
 

Anstelle von Admiral Aokiji lag nun jemand anderes am Boden, jemand, dessen war sich die Navigatorin bewusst, der in Wirklichkeit niemals an diesen Kampf hätte beteiligt sein können. 'Vielleicht eine Parodie meiner Fantasie? Eine niederträchtige Eigenschaft von Halluzinationen von dieser Insel?'
 

Nami starrte perplex hinab auf ihre große Schwester und wusste nicht wie sie reagieren sollte. Was wäre richtig gewesen? Es war ihr, also ob man sie hindern würde. Die maskenhafte Gestalt stand nun dubios neben ihr und summte monoton Worte, welche Nami nicht verstehen konnte, auch nicht verstehen wollte. Im Bezug auf die vorangeschrittenen Erscheinung, musste die junge Navigatorin und Kartografin sich unwillkürlich an ein vergangenes Ereignis erinnern, mit jenem Schritt, wo alles seinen Anfang hatte und sie schließlich mit einbezog. Der Anfang ihrer Mission.
 

Vor sehr langer Zeit, zentral in Weatheria:

»The Burglar Cat Nami«, erklang eine Stimme hinter Nami und holte sie aus ihrer Studienphase heraus und hieß sie in der Realität willkommen. Überall in der Bibliothek von Weatheria lagen, dank der jungen Frau, auf dem Boden Bücher verteilt, in denen sie sich Wissen von klimatologischen Kenntnissen aneignete und inspizierte. Statt an einem ihrer voll belagerten Tische zu arbeiten, nutzte die rothaarige Frau unüblicherweise den Boden und verbreitete weit und breit nur Chaos. Ihre Notizen und Skizzen lagen wirr verteilt und sie selbst saß im Schneidersitz inmitten dieses Wissens und erkundete sich täglich alleine in der wirklich großen Bibliothek.
 

»Blaufasan«, zischte Nami flüsternd. Noch während sie von ihrer Arbeit abließ und sich direkt in seine Richtung umdrehte, stand die Rothaarige simultan auf und zückte direkt ihre Waffe empor, um sich dann kampfbereit zu machen. Doch dann merkte die junge Navigatorin binnen weniger Sekunden, dass der ehemalige Admiral der Marine nicht den anrüchigen Versuch wagte, ihr nahezukommen. Er stand nun vor ihr, müde wie immer und gähnte herzhaft in seine große Hand hinein. Seine Schlafmaske saß an seiner markanten Stirn und wartete darauf, die Augen in die Dunkelheit zu schicken. Seine Haltung vermittelte Gleichgültigkeit, als auch Ruhe.
 

Ihr Griff um ihren blauen Klimataktstock wurde fester und ihre Anspannung größer, doch nun raffte Nami sich auf und ließ ihre Waffe minimal sinken. Bedachte darauf, ihre Studienunterlagen zu sichern, falls es dann doch törichterweise zu einem Kampf kommen sollte, welchen sie mit höchster Wahrscheinlichkeit verlieren würde. Die junge Navigatorin konnte beobachten, wie Blaufasan sich schurkisch durch sein lockiges Haar fuhr und sie müde anblinzelte. »Du hast an Oberweite zugelegt. Wie sieht es aus, du und ich?«

»Wieso sollte ich?«

»Ich bin ein Mann und du eine Frau. Sollte alles erklären, oder?«, nun lächelte er frevelhaft.

»Das bin ich mir nicht Wert!« Nami wurde nun doch ziemlich nervös und atmete tief aus.

»Auch nicht mit diesen Informationen hier?« Somit zückte Aokiji unter seinem langen schwarzen Mantel ein kleines altes Buch hervor und hielt es sichtbar nach oben, erkennend, mit einer Aufschrift verzierter unbekannten Symbolen. Die junge Navigatorin war sich ihrer Intelligenz bewusst und wusste über sehr viel Bescheid, doch diese Sprache konnte sie weder lesen, noch wusste sie um die Bedeutung dieser Symbolisten. Der schwarzhaarige Mann erkannte ihren Blick und fuhr unverfroren fort: »Eine uraltes Werk der Zeit mit Eigenschaften von Stolz und Vorurteil. Es sollte dich Interessieren, wenn du jemandes Leben wieder haben wolltest! Es geht hier unter anderem um deinen Käpt'ns Bruder, Portgas D. Ace.
 

Damit hatte er ihre volle Aufmerksamkeit. »Was willst du mir damit mitteilen?«

»Ist das nicht offensichtlich?«

»Deine Absichten gewiss, aber das?«, damit deutete Nami auf das Buch.

»Kleines, stecke sie weg, deine Waffe und wir reden dann einfach. Ich bin nicht wegen eines Kampfes hier, danach ist mir nicht. Das würde mich auch noch müder machen, wie ich es schon bin.« Zur Bestätigung kam wiedermal ein müdes Gähnen. Nami runzelte verbissen ihre Stirn, tat dann wie geheißen, setzte schließlich ihre Waffe mit schnellen Griffen auseinander und steckte sie wieder zurück in ihre Halterung an ihrem linken Bein. »Okay, süße, wo gehen wir hin, damit wir ungestört sind?«

»Hier.«

»Wo ist der Alkohol?« Er übertrieb, doch wo sollte das noch hinführen? »Für was?«

»Hey, das lockert die Stimmung auf!«, antwortete er schulterzuckend. »Welche nicht vorhanden ist.«

»Richtig, also?«

»Sonst noch was?«
 

Blaufasan zog beiden Augenbrauen nach oben und grinste schelmisch, worauf Nami abwertend nickte und ihn mit ihrer Hand einen Weg hinter den Regalen deutete, worauf Aokiji lässig die Schulter zuckte und voranschritt. Nami folgte ihm leise und ließ ihre Arbeiten zurück, erkennend, das die alten Männer dieser Insel sie sowieso nicht stören würden, da sie dies vor einiger Zeit, mit einigen Mittel veranlasst hatte. In der hintersten Ecke jenen Raumes, versteckt hindurch ragenden Regalen aus dunkel besetzter Eiche, kam eine kleine Theke zum Vorschein, mit einer Glasvitrine, welche verschiedene Arten von Spirituosen zu Schau stellte. Der dunkelhaarige Mann setze sich unaufgefordert auf einen der vorhandenen Hocker und legte das Buch direkt vor sich auf die Theke. Die junge Navigatorin schritt um die Theke herum, bedacht Aokiji nicht aus den Augen zu lassen, hob schnell eine Flasche heraus und zwei weitere Gläser im Anschluss, welche unterhalb der Tresen im Schrank verstaut waren. Stumm nahm Aokiji sein Glas entgegen und ließ sich von Nami einschenken. Dann beorderte die Rothaarige einen Stuhl und setzte sich ihm gegenüber. Er erhob sein Getränk, nippte genüsslich daran und schaute sie mit leuchtenden Augen entgegen. »Nun gut. Wir haben nur zwei Optionen. Die erste: Du gehst auf meinen Handel ein. Oder zweitens: Du wirst gefangen genommen und kommst nach Impel Down, wodurch auch dann dein Käpt'n und deine Gefolgschaft dir folgt, woraufhin wir Sie gefangen nehmen und entsprechend richten lassen. Wobei ich erstere Option favorisiere ist und letztere sehr verlockend klingt, oder?«
 

»Das denkst aber auch nur du. Was ist der Handel?«, fragte Nami fast schon gelangweilt und hielt seinem forschen Blick stand. Die junge Navigatorin und Kartografin war sich seiner Intension bewusst, auch ihr absurden Situation. Sie konnte die zweite Option nicht in Erwägung ziehen, ohne ihren Käpt'n und ihre Freunde in Gefahr zu wissen, so auch ihren Plan sich in einem Jahr wiederzusehen. Und die erste Option musste erst einmal klargestellt werden. 'Vielleicht ließ sich dann beides umgehen? Andererseits was sollte die Erwähnung seines Namens? Ich habe mit diesem Kapitel abgeschlossen. Er ist tot. Was soll ich denn ändern können? Es ist hart und auch völlig ermüdend darüber nachzudenken, also wo soll sein Auftreten hinführen?'

Nami beäugte weiterhin misstrauisch den ehemaligen Admiral und sah, wie er stumm wiederholt etwas aus seinen Mantel hervor brachte. Es war eine einfache Akte. Dann zog er daraus einen Artikel raus und hielt ihn ihr hin, jedoch wusste Nami um den Artikel und nahm in schweigend entgegen. Mit diesem Bild gab Monkey D. Ruffy seinen Freunden die Mitteilung, dass sie sich in genau zwei 2 Jahren wiedersehen würden. »Ich weiß um diese Nachricht. Ich konnte jeden Einzelnen deiner Freunde ausfindig machen und ihren Standort notieren«, damit zeigte er auf seine Akte. Nami erkannte jeden einzelnen Steckbrief ihrer Freunde, dann aber einen Bericht über ihre Heimat. Sie heftete ihren Blick starr auf diesen Artikel und versuchte verkehrt herum zu lesen, was ihr nur schwer gelang. Der Schwarzhaarige erkannte es, schüttelte augenblicklich seinen Kopf und kommentierte es mit einem »Später!«. Er trank erneut aus seinem Glas. »Die Regierung hat derzeitig einige, nennen wir es mal überraschenderweise, kleinere Problematiken und da bedarf es einer Aufgabe, die denen viel zu groß ist! Sie würden es zwar nie zugeben, aber nun folgt deine Aufgabe. Mir ist es egal, ob du oder deine Crew dabei überleben oder nicht. Ihr müsst Ace mit der Feuerfaust zurückbringen!« Aokiji beäugte müde die Junge Navigatorin und sprach auf ihre fragende Miene weiter. »Er lebt, fern von dem hier und jetzt.«

»Wie ist das gemeint?«, erkundigte sich Nami interessiert und leerte dann ihr Glas in schnellen Zügen leer. Ihr linker Fuß wippte nervös hin und her und wartete. Worauf wusste sie nicht, ihr Gefühl, das bald etwas Merkwürdiges geschehen würde, blieb bestehen und ließ sie nicht ruhiger werden. 'Was bedeutet das? Fern vom hier und jetzt?'
 

»Das versteht sich gleich von selbst, sofern du es verstehst, woran ich nicht zweifle. Das Ganze ist ein großes Geheimnis der Weltregierung und ist in den letzten Monaten erfolgreich von verschiedenen Testreihen bestätigt worden. Jeder Träger einer Teufelsfrucht, hat gewisse Eigenschaften und auch einen gemeinsamen Feind: Das Wasser. Jedoch haben Wissenschaftler festgestellt, dass der Tod von einem Träger der Logiafrucht nie ganz sterben kann, sofern dieser von seines gleichen getötet wurde. Als Portgas D. Ace getötet wurde, setzte sich seine Seele fort an einer Insel, sein Körper jedoch blieb hier bestehen. Wie sich aber heraus gestellt hatte, löste sich sein Körper bald auf. Er wurde zwar stattlich beerdigt und sein Körper verweilte lange unter der Erde, doch gab es Piraten, die seinen Körper haben wollten, wegen seiner Macht und schließlich schändete jemand sein Grab. Einer unserer Leute, aktiv als Spion, teilte uns mit, dass sich sein Körper in Form von Nebel auflöste.«
 

»Nun gut, wenn das stimmt, was du sagst, wo ist dann sein Körper? Wo ist er und wie stellte man fest, das, wenn ich richtig verstanden habe, sein Körper und seine Seele wieder eins geworden sein sollten und er sich irgendwo aufhält? Wie ist so etwas möglich?«

»Ganz schön viele Fragen, nicht?« Kurzes schweigen manifestierte sich in die Bibliothek. »Genaueres kann ich auch nicht sagen, nur das gewisse Menschen zweimal Leben können und das er sich auf einer Insel aufhält, die Raum und Zeit in Ebenen teilt, die bisher noch nie erforscht werden konnten und bisher nur einmal gefunden worden sind. Ein Spähtrupp kam dennoch nie zurück. So erhielten wir nur durch die Teleschnecken und Telefaxen unsere Informationen.«

»Jeder mit einer Teufelsfrucht kann, nachdem er getötet wurde, wieder auferstehen?«

»Nicht jeder, aber viele.«

»Du auch?«

»Ja!« Das gab ihr nun zu denken. Was war sein Ziel? Wieso sie? »Was soll ich dann tun?«

»Mich töten!« Jetzt verstand die junge Navigatorin nichts mehr. Hatte sie sich verhört? Kurzes Schweigen trat auf und ließ jeden seinen Gedanken nachgehen. Die junge Navigatorin runzelte die Stirn und fragte sich, wie weit dieses Gespräch sich noch entwickeln würde.
 

Zurück im hier und jetzt erkannte Nami wieder wo sie war, zumindest wo sie gefangen schien. Paradoxerweise beließ die junge Navigatorin das geschehene und blicke müde gegen die graue Decke. 'Nichts passt zueinander und doch zerfleischt mich die Tatsache, dass ich nichts tun kann. Tot. Wann war mir das wirklich bewusst geworden? Wie weit konnte ich das alles verdrängen? Es war bis heute mein Geheimnis. Keiner wusste es. So war der Plan. Und doch habe ich meine Freunde mit hierher geführt und in schreckliche Gefahren ausgesetzt, folglich aus reinem Egoismus.'
 

Stumm wischte sie sich ihrer salzigen Tränen von den Wangen und besah sich den Mann neben sich. Er schwieg, und das schon viel zu lange. Keine Emotion, keine Reaktion oder gar ein Ton verließ diesen rätselhaften Mann mit den silbernen Haaren. Wieder und wieder verzerrte sich ihr Umfeld. Ein ständig wechselnder Ort, flüchtig wie ihre Gedanken. Nami blickte zum Boden herab ihrer Füßen, wo das rote Blut deutlich vom zarten grün der Wiese hervorstach. »Das ist vielleicht der einzige Augenblick indem du dich verabschieden kannst. Nutze den kurzen Moment.«
 

Das war die Wahrheit, das wusste die junge Navigatorin und Kartografin, dennoch spürte sie, wie die Angst ihr Leben schnürte und die Luft in ihren Lungen heißer wurde. Es tat weh. Wieder erinnerte sich Nami an jenen Tag, wo einst Aokiji ihr die Chance gab, Portgas D. Ace wiederzusehen und zeitgleich ihre Seele in den Boden schmetterte.
 

»Hörst du mich noch?«, erkundigte sich der Schwarzhaarige gelangweilt. Nami blieb stumm und verarbeitete das eben gesagte. 'Meine Heimat existiert nicht mehr?' »Das ist eine Lüge!«, zischte sie herablassend und wurde nun doch wütend. Doch der ehemalige Admiral schob ihr stumm einen Zeitungsartikel hin, worauf Nami ihn zischend an sich nahm.
 

»Die schrecklichen Ereignisse aus dem East Blue finden kein Ende. Heute wurde sichergestellt, dass die Insel Kokos vollkommen zerstört wurde und nur wenige Leben sichergestellt werden konnten. Verschiedene Untersuchungen der Weltregierung ergaben, dass sich die Übergriffe auf vereinzelnde Inseln zunehmend steigerten und nur Inseln betroffen waren, welche eine gezielte Crew betreffend zerstören soll. Hier spricht man von Strohhut Ruffy und seiner Gefolgschaft. Noch ist unbekannt, welchen Zweck wirklich verfolgt werden würde, noch erhielten wir hier in der Redaktion keine eindeutige Aussagen von der Marine. Niemand bekennt sich einer Wahrheit und Offenbarung. Bekannt ist nur, dass die Insel unter dem Schutz von Monkey D. Ruffy stand und womöglich der Grund dieser Angriffe scheint.. Einige Überlebenden wurden ärztlich versorgt, dennoch ist die Liste der Toten lang. Heute klagen wir einige Tode (…).«, den Rest überflog die junge Frau und biss sich stumm auf ihre Lippe.S ie wollte keine Gefühle zeigen, sollte sie niemals, schon gar nicht vor einem Krieger der Marine.
 

Dann las Nami den Zeitungsartikel erneut, um die Informationen rationalisierend Verarbeiten zu können. Blaufasan nippte an seinem Getränk, blickte dann müde zur rothaarigen Frau und klärte weitgehend auf: »Deine Schwester steht auch auf dieser Liste, wie du bemerkt hast. Du kannst sie Retten. Dein Schwester ist auch auf dieser Insel. Hier eine Botschaft an dich.«
 

Nun wurde die junge Navigatorin misstrauisch und zeitweilig neugierig. 'Eine Botschaft an mich?' Damit deutete Aokiji auf den Brief, den er ihr heimlich leise zuschob. Dann las sie: »Er, gefangen im hier im Sein und sie, gefangen im jetzt des Scheins. Neue Gesetze bejahen mein Fest im süßlichen Moment und verletzen Träume mit unwirklichen Taten. Macht, wer will,- und wer braucht sie? Nur eine diebische schwarze Katze kennt mein Geheimnis. Los, komm zu mir und rette mich. Ich habe was du brauchst und du besitzt das, was ich will. Zwei Herzen. Eines kannst du retten..«

»Nun?«

»Wie soll sie dorthin geschickt worden sein?«

»Das ist wieder ein Geheimnis, welches ich dir vielleicht später verraten werde. Für dich ist nur wichtig, das Portgas D. Ace und deine nicht wirkliche Schwester dort gefangen sind. Einer lebt und der andere ist Tod. Und du kannst entscheiden wie es ausgeht.«

»Warum soll ich Portgas D. Ace holen? Welchen Zweck und welches Ziel wird wirklich verfolgt?«
 

Ein Lachen folgte auf die Fragen, dann ein leises Gähnen. Der schwarzhaarige Mann stand nun von seinem Hocker auf, wissend, dass jetzt der beste Zeitpunkt schien, diese Insel zu verlassen. »Kleine, nimm dies und erkenne selbst, was wirklich unser Ziel ist. Im Grunde sind wir die Guten und sind mit einer Allianz einander verbunden. Ihr Piraten seid unsere Feinde, dennoch brauchen wir euch,- wie ihr uns benötigt. Tu, was du tun musst. Das ist der Deal.«
 

Ab hier verblasste die Erinnerung. Nami grübelnde intensiv darüber nach und doch wusste sie nicht mehr, was ihr Aokiji einst überreichte. 'Und was war mit dem Buch, welches er mit sich geführt hatte? Was soll das? Warum kann ich mich nicht mehr erinnern?' So viele Erinnerungslücken und keine gab ihr eine Antwort. Warum? Die junge Navigatorin erkannte, dass sie wieder vor dem Cipherpol Gebäude stand. Hier fand nicht die Kampfszene mit dem Großadmiral statt. Hier war nur sie, ein Kampf, mit dem Verlangen diesen Abschnitt ihres Lebens vergessen zu dürfen. 'Ich soll Abschied nehmen?' Ihre größte Angst wurde nun wahr. Die Realität prägt einem jeden Schritt des Lebens, jede Versuchung, jeden Fehler und auch jedes Ereignis, gute wie auch schlechte, ein. Hat man Einfluss auf das Schicksal? Nur begrenzt. Hat man Möglichkeiten etwas zu verändern? Immer. Nur wie sie ausgehen, das konnte keiner bis zum jenen Augenblick in Erfahrung bringen. Sie waren alle machtlos. Die Zeit hatte sie nun eingeholt, die Gegenwart war nun vollkommen Präsent. Keine Veränderung in der Vergangenheit, keine weitere Chance etwas gerade zurichten, was längst geschehen war und das war sich die junge Navigatorin bewusst. Leise Wassertropfen ebbten langsam in den Boden hinein, das rieselnde Geräusch immer stärker werdend und der Nebel zunehmend blasser. Die Wolken am Himmel schienen einen weiteren Kampf auszutragen, in dem Blitze und Donnergrollen ihre Melodie zueinander fanden.
 

Die Rothaarige weinte stille Tränen, unterdrückte jedes schluchzen, um ihrer Schwester keinen Kummer bereiten zu wollen, dennoch blieb dies nicht unbemerkt. »Nami«, flüsterte Nojiko in den Wind hinein. Nami wusste, dass es bald vorbei war. Nur was sollte man sagen, wenn derjenige im sterben lag? Was sollten die letzten Worte sein? Nojiko würde sterben, realisierte sie wütend und die Tränen liefen weiter. Hatte sie selbst ihrer Schwester diese Wunde hinzugefügt oder war es wirklich nur ein Albtraum? Ein Test oder dergleichen? Nami atmete vorsichtig aus und bewegte sich zum geschundenen Körper am Boden. Sie legte sich zu ihrer Schwester und war darauf bedacht, ihre Blutlache zu ignorieren. Sie lagen nun beide, auf den Rücken liegend, auf der Lichtung im Wald und verloren ihre Blicke gen Himmel. Sie lagen sich mit den Köpfen einander zugewandt, spiegelten die Position des anderen wieder. Ihre Köpfe befanden sich nebeneinander, den Kopf jeweils beim anderen an der Schulter nahe und die Arme rechts und links ausgebreitet. Das Rad der Zeit hielt nicht an, ließ einen nicht stehen.
 

»Weine nicht, Schwester. Du bist nicht alleine, niemals.« Nami konnte nicht anders als zu schluchzen. Das Zittern im Körper wurde aufdringlicher und kaum kontrollierbar. Schweigend hielt ihre Schwester ihr ein Foto entgegen, welches Nami nur schemenhaft wahrnahm. Sie umfasste es mit zitternden Händen und erkannte auf dem Bild ihre Schwester, Genzo und einen ihr unbekannten Mann. Sie schienen Glücklich in jenem Moment. »Dein Mann?« Nojiko nickte lachend. »Er ist vor einem halben Jahr verstorben, ein Unfall. In den letzten zwei Jahren haben sich die Überfälle gehäuft gehabt und man drohte auch uns im Dorf. Wir hatten uns bisher sehr gut geschlagen, bis man meinen Mann mit einem Piraten verwechselte und ein Soldat der Marine auf ihn schoss. Ich dachte, mich zerreißt es innerlich. Dachte, ich werde diesen Schmerz für immer mit mir tragen. Dann aber, nach sehr langer Zeit, dachte ich an dich. Dann wurde es leichter«, endete die große Schwester und atmete schwer nach Luft. »Warum?«, wollte Nami wissen.
 

»Da fragst du noch doof?« Nojiko lachte und hustete letztendlich. Das Röcheln nahm stetig zu. »Ich bin deine große Schwester, einer muss sich doch um dich kümmern. Außerdem verdanken wir es dir, das wir überhaupt noch atmen. Hättest du nicht als kleines Mädchen mit Arlong den Handel abgeschlossen, hätte man unsere Inseln in Schutt und Asche gesetzt.« Eine kleine Pause entstand, in der Nami ihr nur weinend lauschte. »Du hast es nicht leicht gehabt, musstest mit acht Jahren schon alleine vereisen, Piraten bestehlen und hast dich solch Gefahren ausgesetzt, die sich keiner Vorstellen kann. Dann die Misshandlungen, die man dir stets angetan hatte. Ich war dir keine große Hilfe, keiner war es und das war ein bitterer Schmerz. Mein täglicher Begleiter. Zehn Jahre hast du es ausgehalten. Du hast nun deine Freunde, das ist deine Familie.«

»Du gehörst auch dazu, Nojiko (…). Auch Genzo«, jammerte sie leise. Wieso musste es so kommen? »Wir sind vielleicht nicht blutsverwandt, dennoch liebe ich dich als meine Schwester. Auch Bellmére und Genzo. Wir sind schon ein komisch zusammengewürfelter Haufen«, stellte die Rothaarige amüsiert fest. Ein gänzlich falscher Zeitpunkt für solch ein Gefühl, schellte sie sich selbst. »Oja!«, bestätigte ihre Nojiko. Die Wunde an ihrer Brust musste schmerzhafter geworden sein, da ihr Atmung stockend verlief, erkannte Nami verunsichert. Ihr Blut, das unauflöslich weiterfloss, erreichte auch sie mittlerweile und färbte langsam ihren Rücken ein.
 

»Weißt du Nami, ich habe dich damals auf der Insel (…),-«

»Nicht!«, unterbrach die Navigatorin die verwitwete Frau neben sich. Nami spürte, dass ihre Schwester ihre wahre Herkunft verraten wollte. Schließlich sagte sie mal mit einen fiesen Grinsen im Gesicht: »Wenn ich den Tod küsse, verrate ich es dir!« Damit wollte Nojiko sie eigentlich immer nur aufziehen und zeigen, dass sie ihre einzige Schwester sei. »Ich will nicht wissen, wo ich wirklich herkomme. Ich habe nur eine Familie. Meine wahre Herkunft hat mich nie sonderlich interessiert«, gestand sie ehrlich. Nojiko lachte und fuhr direkt fort: »Als ich dich auf der Insel gefunden hatte, habe ich zuvor mit ansehen müssen, wie meine Eltern getötet wurden, nachdem sie mich retteten. Ich war völlig verängstigt und versteckte mich bis in die Nacht hinein. Dann irgendwann erblickte ich dich in den toten Armen einer Frau und nahm dich mit. Später fand uns dann zum Glück eine Soldatin der Marine und nahm uns mit zu sich aufs Schiff. Ich habe noch ganz genau mitbekommen, wie die Soldaten wegen uns untereinander einen Streit anfingen. Worum genau, kein Plan! Wir sollten schließlich abgeschoben werden, nur sie und zwei weitere Männer waren dagegen, mehr weiß ich gar nicht mehr. Irgendein mit einem Hundezeichen und die des Fasanen, oder so!«
 

»Bellmére«, ignorierte Nami die letzten Worte ihrer Schwester. Ihre Gedanken trugen sie immer wieder für einige Sekunden fort. Wie ein Sekundenschlaf in Form von Gedanken. Einige Zeit später wurde es still. Die junge Navigatorin und Kartografin erinnerte sich, wie Bellmére ihr auch immer die Geschichte erzählt hatte, um ihr Hoffnung zu vermitteln, genau wie ihre Schwester es eben versucht hatte. Nur hatte sie nie Einblick in die Sichtweise ihrer Schwester gehabt, bis jetzt. Die Navigatorin blieb weiterhin stumm. Ihr Schädel pochte unentwegt von den vielen Tränen, die ihren Weg in die Freiheit fanden. Der Wind wurde stärker und kündigte die Zukunft wieder an. Wieder derselbe Moment, derselbe Hurrikan auf der Himmelsinsel. Nur dieses Mal waren ihre Freunde nicht an Kairōsekigestein gefesselt oder die Heart Piraten in Kerkern eingeschlossen. Kein Doflamingo oder Blaufasan in ihrer Nähe. »Ich lass dich nicht alleine!« Nami war sich selbst bewusst, dass die Wunden ihrer großen Schwester nicht zu heilen waren. Keine Chance, keine Rettung für ihr Leben bestand, denn dafür waren die Verletzungen zu groß und zu tief. Warum musste ihre Schwester sterben? Ein schweres Unterfangen und sie war schuld daran. Die Rothaarige machte sich wiedermal Vorwürfe und verfluchte sich selbst. Nojiko krümmte sich vor Schmerzen zusammen und bekam nur noch erschwert Luft in ihre verletzte Lunge. Nami wollte sich in Bewegung setzen und ihr irgendwie, auf irgendeine Art und Weise beistehen, wurde jedoch von Nojiko abgehalten und hörte leise ihre letzten Atemzüge näher kommen. Ihre tränen umschlangen sie wie ein Nebel tiefer Trauer.
 

»Zum Glück ist keiner meine Freund gerade da,- sonst (…)«, seufzte sie und ergriff sich erneut an ihren pochenden Schädel. »Sonst würde ich es kaum aushalten, verdammt«, hörte Nami sich selbst sagen. Ihr waren die Demütigung und der Verlust zu groß. Sie wollte stark sein, für Nojiko, für ihre Freunde und schaffte es leider nicht. Sie hatte keine Kontrolle mehr über ihren Körper, schon gar über ihre Gedanken. Die Rothaarige presste ihre Wange an die ihrer Schwester und verspannte sich am ganzen Körper, um nicht von den Schmerzen übermannt zu werden. Sie spürte wie die Wärme des Körpers ihrer Schwester immer kühler wurde. »Danke, das du meine Schwester warst.«
 

Nami wartete einige Sekunden, in der Hoffnung, dass dies nicht alles gewesen sein konnte. Sekunden voller Entsetzen, voller Tränen. Das konnte nicht alles gewesen sein, redete sie sich abermals erneut ein, wie eine Zeitschleife ihrer Sucht. Der Wind pfiff theatralisch seine Strophe, der Regen tanzte rhythmisch umher und umschloss jeden in seinem Bann. Nami hielt es nicht mehr aus, setzte sich auf und blickte erschüttert über den leblosen Körper ihrer Schwester. Die Tränen liefen ohne Gegenwehr, das Zittern verstärkte sich und Nami krümmte sich vor schmerzen zusammen, wissend, dass das hier das Ende war. Dann setzte sie sich zu ihrer Schwester, schrie sie an, schüttelte sie bittend, noch um mehr Zeit. »Nojiko, bitte, bitte, bitte, wach auf«, schrie sie wutentbrannt. »Nojiko, lass mich nicht alleine! Es ist alles meine Schuld. Nojiko!« Zeit. Wie viel hat man davon? Wie viel wird einem geschenkt? Zeit. Sie ist etwas Kostbares, nichts was man gewinnen, wie auch verlieren kann. Etwas, was man sich nicht erkaufen kann. Die verzweifelte Frau gestand sich nur schwer ihre derzeitige Lage ein und nur langsam wurde ihr das geschehene bewusst. Die junge Navigatorin sah zu ihrer Schwester hinunter und hielt sie an der Schulter fest, dann ganz langsam hielt sie inne. Bevor Nami überhaupt über ihr Handeln nachdachte, legt sie ihren Kopf auf die blutige Brust ihrer Schwester. Ihr war es egal, ob sie dabei vom Blut besudelt wurde. Sie schloss ihre Lider und versuchte sich selbst zu beruhigen, versuchte sich alle schönen Momente hervorzurufen, daran festzuhalten und nicht an die schlimmen Geschehnisse der letzten Stunden. Nach etlichen Minuten, womöglich auch Stunden, wie Nami es empfand, spürte sie bald den Boden unter sich. Ihre Schwester verschwand, langsam, ohne ein entkommen und wurde immer blasser, bis sie bald Unsichtbar war. Konnte das der Realität entsprechen? War das eine Strafe ihrer Tat? Was hatte sie getan, das ihre Schwester darunter zu leiden hatte?
 

Nun war sie ganz alleine.
 

Doch mit einem plötzlichem Knall, nicht unweit von ihr entfernt, geschah etwas, mit dem sie am wenigstens gerechnet hatte. Ehe sie sich versah, stand jemand hinter ihr und drohte mit den Worten: »Nami, Nami, lange ist es her, als ich zum letzten Mal sah. Ein Schmuckstück bist du geworden!« Langsam, als würde jede Bewegung alles in Bruch zerrütten, dreht die junge Navigatorin sich um und erkannte, wer sie mit einem Messer bedrohte und mit wie viel Blut derjenige Besudelt war.

Herzdame

Er hatte sie gespürt, wobei aufgespürt ein treffender Ausdruck war. Ein schmerzender Luftstoß und das vibrieren seiner Muskel verriet ihm den aufkommenden Moment schwerer Not. Es war eine Vorahnung. Er sah sie im Geiste flehend und quälend am Boden liegen, vollkommen in sich verfangen mit keiner Aussicht auf Hoffnung. Er musste ihr helfen, sie retten. Keiner würde ihn aufhalten können, nicht einmal sein kleiner Bruder oder seine Freunde.
 

Ruffy schrie noch laut: »Ace? Was hast du vor?« Wie von einer Tarantel gestochen war Portgas D. Ace aufgesprungen und rannte zurück zu seiner schlimmsten Nacht- die Höhle. Seine Freunde folgten ihm noch enthusiastisch, verloren sich spätestens nach der nächsten Abbiegung, welche der ehemalige Kommandant einschlug und somit alle ziemlich schnell hinter sich verlor. Dieses Spektakel spielte sich innerhalb einiger Sekunden ab und verlief sich in Minuten. Da konnte ihm wieder keiner in dieser Situation helfen. Vielleicht konnte er selbst noch nicht ein Mal etwas unternehmen. Wie auch? »ACE?«
 

Die Insel D'Arc blieb stumm, bemerkte Ace in seinen Gedanken, wodurch er misstrauisch wurde. Er wusste, das dies ein schlechtes Zeichen war und unmittelbar nach solch einer Stille, meist das Schlimmste zu erwarten wäre. Er wusste, als er damals aus seinem Albtraum heraus kam, konnte er sich zum Glück nicht mehr an seine Ereignisse erinnern, dennoch an dieses Gefühl. Ein Gefühl, was sich nicht verflüchtigen würde und nur eine leere zurück ließ. Kälte und Einsamkeit verkörperten unfreiwillig den Ort der Verzweiflung und nichts sollte ihn Retten, bis seine Freunde auf die Insel trafen. Und ihr Brief! Keuchend und atemlos erreichte der schwarzhaarige Mann die Höhleneingänge, musterte jedoch kritisch jeden einzelnen Eingang. Er war mindestens zwei Stunden unterwegs gewesen, damit er hier sein konnte. Es war komplex. So versuchte sich Ace zu erinnern, wie er eigentlich hier her gekommen war und mit welcher Intensität er seinem Gefühl folgte. Seine Füße hatten ihn hierher getragen und sein Verstand stand kurz vor einer Kapitulation. Mit langsamen und wagemutigen Schritten betrat Ace den linken Eingang der Höhle, hoffte, nicht noch einmal geprüft zu werden oder dergleichen Erfahrungen sammeln zu müssen. Schweiß rann an seiner Wange hinab und ein mulmiges Gefühl durchzuckte seine Venen. Angst? Und wie! Er kannte die Felsen und Graniten, welche das Gemäuer der Höhle formten und ein leichter Luftzug deutete seinen Weg. Die Dunkelheit umgab ihn still. Dann sah er einen kleinen funken, ein leichtes flackern am Ende seines Weges. Langsam schlich er sich heran und hoffte. Hoffte auf ein Zeichen, betete, das Nami noch leben würde. Nicht auszudenken, was sein könnte, wenn er sie dort leblos auffinden würde.
 

'Nami bitte. Oh Gott, ich flehe, dass sie lebt. Nimm mich, aber bitte!' »Nami?« Seine stimme versagte augenblicklich. Ace knurrte und war versucht sich selbst zu beruhigen. 'Das alles war lächerlich.' Er hatte sonst auch keine Angst und trotzte alle Gefahren ohne Scheu, und nun? Er lief weiter und blickte nicht zurück. Seine Atmung beschleunigte sich zeitgleich, als er aus der Höhle hinaustrat und eine Lichtung entdeckte. Alles wirkte friedlich, nichts deutete auf einen Kampf hin und doch wusste Portgas D. Ace es besser. Sanfte Sonnenstrahlen erblickten die Flora und Fauna, wiegten sich tanzend mit dem seichten Wind umher. Instinktiv lief er einen Sandweg entlang, folgte ihm nachdenklich und hielt weiterhin Ausschau nach seiner großen Liebe.
 

Am Ende des Pfades, hinweg einiger Steine und vorbeihuschender Tiere, erblickte Ace perplex einen Körper mit langen roten Haaren. Der ehemalige Kommandant der zweiten Division rannte rasch hinüber zum leblosen erscheinenden Körper und erblickte zitternd in das Antlitz einer jungen Frau. Sein Herz schlug wild hämmernd gegen seine Brust. »Nami!« Sanft berührte er ihre Wange und strich sanft hinab zu ihrem zarten Hals. Dann besann er sich schnell und tastete hastig mit seiner Hand suchend nach einem Puls, einem Zeichen. Beruhigt strich sich Ace durch seine langen Haare und seufzte erleichtert aus. Nicht auszudenken was gewesen wäre, wenn sie nicht atmen oder gar ein Herzschlag pumpen würde. Sein Herzschlag beruhigte sich von einer Sekunde zur nächsten, bis sie in seiner Wohlfühl-Zone angelangt waren.. Er hob seine junge Navigatorin in seinen starken Armen und brachte sie von jenem Ort weg, langsam hinüber zu einem kleinen Bach, welcher unzumutbar hell auf glitzerte. Seufzend blicke Portgas D. Ace in ihre Augen, lächelte schmunzelnd und legte sich vorsichtig auf das sanfte Gras, wobei er sie so bettete, das ihr Kopf auf seinen Schoß lag. Er streichelte sanft ihr langes Haar und lauschte ihrer ruhigen Atmung. Er glaubte intuitiv im innersten Winkel seines Herzens, das sie bald aufwachen würde, als auch sollte. So lief es schließlich auch bei ihm selbst ab. Ein langer und harter Kampf, woran er sich keineswegs wirklich Erinnern konnte, was geschehen war und doch empfand Ace als schändlich und erniedrigend, was seinem Ego keineswegs unterstützte.
 

»Wie lange es wohl brauchen würde, bis Nami aufwacht?«, dachte der schwarzhaarige Mann. Er lag nun auf den Rücken und beobachte die Sonne, genoss das angenehme Wetter und fragte sich weiter, was der jungen Frau zugestoßen war. Er hoffte, das sie bald aufwachen würde. So hatte er sich das Wiedersehen nicht gewünschte, aber lieber so, wie überhaupt nicht. Er schloss seine Augen und erinnerte sich an Yuba, eine unvergessliche Nacht voller Leidenschaft..
 

»Was hast du vor?«, hörte er Nami flüsternd fragen und Ace wusste, das er in seiner Erinnerung schwelgte. »Nun, hier sind wir alleine und du musst meinen Bruder nicht Träumen hören, wie er »Hunger« schreit«, folgte nur lachend die schnelle Antwort. Er hatte zuvor ein dumpfes Geräusch gehört gehabt und war dem klang entsprechend gefolgt, fand dann schließlich nur ein demoduliertes, in sich zusammengebrochenes Haus vor. Leider stand es um Yuba, Stadt der Träume, überhaupt nicht gut, gab er innerlich zu. »Das hätte ich von Dir nicht erwartet!«

»Ich auch nicht«, gestand Ace ehrlich verblüfft und grinste in ihre braunen Augen, welche ihn flehend ansahen. Er könnte darin etwas erkennen, was ihn willenlos machte, ihn zu einem Idioten mutieren ließ. Was könnte er dagegen tun? Nami lächelte verrucht in sein Antlitz und verursachte einige Hormonendschwankungen in seinem Körper. Er sammelte inzwischen Holz beisammen und verursachte so zum zweiten Mal in dieser Nacht ein Lagerfeuer zu Erwärmung der Gemüter und zum Schutze der kalten Nacht.
 

Das zweite entfachte Lagerfeuer, fern seines Bruders und deren Freunden, gab Ace die Chance mit Nami alleine zu sein, ohne weitere Störungen und so deutete er ihr, sich ihm zu nähern, was sie auch ohne seine Geste getan hätte. Ein helles Lachen von der jungen Navigatorin brachte ihn dann doch unerwünscht in Verlegenheit. Portgas D. Ace war fasziniert von dieser schlagfertigen Frau, diebischen Katze und Navigatorin von Monkey D. Ruffy. Ihr kurzes, rotes Haar schmeichelte ihr zartes Gesicht und fixierte ihn nun verführerisch. Es bedarf keiner Worte und so berührte er sie sanft am Arm, als sie nur wenige Zentimeter vor ihm stand und fuhr mit seinen Fingern zart über ihre helle Haut. Sie zuckte unter seiner feinen Berührung, sog intensiv nach Luft und schloss genüsslich ihre Augen. Nami war gebannt von seiner Männlichkeit, Charme und liebevollen Art, welches der schwarzhaarige genoss und für sich beanspruchte. Dann übernahm die junge Frau dominant die Führung, was Ace nicht erwartet hätte und doch als wünschenswert empfand. Nami zog ihn dicht an sie heran, berührte seine gestählten Bauch, was ihn ihm ein Feuer entfachte und seine Gier stieg ins unermessliche. Seine Muskeln zuckten unwillkürlich, bebten und zitterten leicht ohne sein Zumuten. »Küss mich«, forderte Nami und er gehorchte. Ja, er war ein Idiot, aber er fand starken gefallen an ihr. Ace küsste ihre zarten Lippen, verlor sich in seinen Gefühlen und ließ sich von ihr führen, schmiegte sich sanft in ihre Arme. Nie hatte er was vergleichbares gefühlt, gar etwas Ähnliches und er wollte diesem Moment für immer in sich tragen wollen, nie enden lassen. Er umarmte Nami fester, zog sie näher an sich und spürte den schnellen Herzschlag ihrerseits. Jeder Herzschlag zelebrierte in jeder einzelne seiner Fasern, umschloss ihren Duft noch intensiver in ihm und umso mehr verlor er sich selbst. Es war betörend, kein vergleichbares Gefühl besänftigte sein Verlangen oder ließ es Enden. Die junge Navigatorin hielt Ace fest an sich gebunden, streichelte seinen Nacken und berührte verspielt mit seinen schwarzen Haaren. Er seufzte in ihre Lippen entgegen, spürte als Antwort ein Vibrieren ihres Körpers und fuhr unentwegt fort, spürend, das in seiner Lendengegend ein Vulkan ausbrechend würde. Er wollte sie, jeder Zeit und überall und das nicht nur für diese eine Nacht. Es ging Ace nicht einmal um die Körperliche Nähe, nur um ihre Anwesenheit und diese Vertrautheit.
 

Ihre Zungen umspielten sich, feuerten aufeinander ein und verlangten mehr, gaben sich hin und verloren sich gegenseitig in ihrem Tun. Zeit? Hatten sie in unendlichem Maße, zumindest fühlte es sich so an und nichts könnte sie daran hindern, etwas anderes zu denken. War es Liebe? Oder etwas Vergleichbares? Seit Tagen waren sie gemeinsam auf der Flying Lamb unterwegs gewesen und suchten ständig einander deren Nähe, wessen Anziehung nichts anderes zuließ. Er stieß Nami sanft zu Boden und lag über ihr, wandte sich von ihren Lippen ab und küsste vorsichtig die gerötete Wange, zart und flüchtig, bis zum schmächtigen Hals. Ihr flehendes Stöhnen motivierte ihn unaufdringlich und der schwarzhaarige Mann fuhr mit seiner Zunge ihren Körper entlang, küsste und saugte, ließ nicht von ihr ab (…).
 

Einige Stunden später brach der Himmel eine andere Farbe mit sich, die Kälte verzog sich schleichend und nur die Sonne am Horizont verriet, wie es zeitlich stand. In der geklärten Morgendämmerung von Yuba lagen beide noch nackt und völlig erschöpft im kühlen Sand, kuschelten miteinander und schwiegen sich glücklich an. Nur der Moment zählte und keiner von beiden würde sich derzeitig etwas anderes Wünschen wollen, so glaubten er es zumindest. »Ab heute Mittag werden sich unsere Wege trennen«, flüsterte Nami und beobachte den Himmel über sich und betrachtete ihn dann mit undefinierter Miene. Portgas D. Ace nickte nur und schloss seine Augen. »Ja, ich habe noch meine Mission zu erfüllen und niemand wird mich aufhalten können!«

»Ich weiß. Werden wir uns Wiedersehen?«

»Immer«, grinste er und nahm ihre Hand in seine, küsste ihren Handrücken und zog seine junge Navigatorin noch enger an sich. »Warte«, damit stand Nami auf, lief zu ihrer am Boden verstreuten Kleidungstücke und griff nach ihrem orientalischem Rock. Sie zückte lächelnd ein Stück Papier aus deren Tasche und legte sich schließlich wieder zu dem ehemaligen Vize der zweiten Division auf den kühlen Sand, daneben ein noch hoch flammendes Lagerfeuer. Dann überreichte sie ihm ein kleines weißes Stück Papier, leicht zerknittert und doch bedeutsam für denjenigen, welcher ihn besaß. Eine Vivre Card. »Falls du doch mal Sehnsucht nach uns haben solltest.«
 

Portgas D. Ace öffnete seine Augen und befand sich somit wieder zurück in der Realität, begutachtete wieder seine bewusstlose junge Frau und entschloss, das Nami wohl so bald nicht aufwachen würde. Noch bevor ihr was geschehen würde, stand Portgas D. Ace vorsichtig auf, nahm sie sanft in seine Arme und trug sie den langen Weg zurück aus der beängstigenden Höhle und Landschaften. Die Zeit verging nur geringfügig und mit jeder weiteren Sekunde schwoll seine Angst um sie. Er wusste nicht mit der Situation umzugehen, schließlich war er kein Arzt, wusste nicht, wie er Nami behandeln könnte. Was, wenn sie im Koma läge und er wüsste es noch nicht einmal, grämte Ace mit sich. Er war verwirrt. Was sollte er tun? Er entschloss Nami zurück zur ihren Freunden zu bringen, zu seinem Bruder, wo sie einst hingehörte.
 

× × × ×

Wie konnte ihm das nur geschehen?
 

Er, welcher ziemlich intelligent war, widerlich direkt mit einer sadistischen Ader und den unbekannten Drang zu beschützenden Maßnahmen unschuldigen Geschöpften. Ja, er hatte sich aus purem Egoismus und nicht geplanten Tatsachen verlaufen! Trafalgar Law stöhnte wütend auf und begutachtete missbilligend sein Umfeld. Wo war er nur? Er war nicht wie die anderen Idioten und seine Freunde einfach Portgas D. Ace gefolgt, nein, er hatte sich umgesehen und missbilligten einen Rückzug gestartet, da er keine Interesse an solch einen Haufen von Versagern hatte. Seine Freunde und Untertanen von ausgenommen. Gedanklich wusste Law, das er maßgeblich übertrieb, doch seine innere Stimme der Vernunft sagte ihm, das Mr Portgas bei seiner Navigatorin war. Und das missfiel ihm, brachte seine Gefühle zum Brodeln, welches er nicht in Erwägung ziehen wollte, dennoch nicht ändern konnte. Trafalgar Law schwang knurrend sein Schwert auf seine Schulter und lief voran, wohin wusste er dennoch nicht. Er vertraute auf seinen inneren Navigatoren und begutachtete mit höchster Aufmerksamkeit sein Umfeld.
 

»Verdammt, wo ist sie nur?«, fragte sich Law und murrte weiter, wissend, das ihm keiner antworten würde. Die Welt war ein Irrenhaus und er war mittendrin in der Zentrale unterwegs, stellte Law fest und wusste, das Ruffy und dessen Freunde sicherlich in der Nähe seien. 'Verdammter Strohhutbengel!', schimpfte Law weiter und überging sein eigentliches Problem, übergab somit sein Problem und projizierte es auf andere. 'Ich war von Anfang an nicht an diesem Projekt involviert und doch stecke ich unfreiwillig mittendrin. Wie konnte es nur soweit kommen?' Doch der Chirurg des Todes kannte bereits die Antwort. Er war selbst Schuld. Law schlich leise einen rauen Pfad entlang, dachte an die vergangenen Ereignissen und ärgert sich hauptsächlich um die Anwesenheit von Portgas D. Ace und das ihm merkwürdige Verhalten um Nami. Sein griff um das Schwert wurde stärker und kräftiger, sein Wille immerzu ungehaltener. Dann hörte er plötzlich ein komisches Geräusch und schritt schneller voran, rannte fast schon und wusste nun, was ihm erwarten würde. Trafalgar Law erkannt von weitem seinen neu geschaffenen Erzfeind und seine bevorzugte Dame in dessen Armen, was ihn emotionslos stimmte, wenn sein Herz auch etwas anderes behauptete. Law ignorierte es mit Erfolg und beobachtete, wie der ehemalige Kommandant Nami auf seinen Armen trug und anscheinend hilfesuchend nach jemanden verlangte, was ihm verdächtig vorkam und ihn zeitgleich beunruhigte. Noch bevor es böse enden sollte, gab sich Trafalgar Law seiner Anwesenheit bekannt und blickte Ace mit seinen eiskalten Augen an. »Mr Portgas«, begrüßte ihn Law und kassierte einen irritierten Blick.

»Wo sind die anderen?«, überging er seinen kalten Blick. »Wenn ich das nur wüsste!«, zuckte Law gelangweilt seine Schultern. Seine Gedanken wiederum wuchsen unaufhörlich und sein Zynismus verbreitete sich maßgeblich. 'Wenn er mich weiterhin so dümmlich anschaut, winke ich und verpasse ihm eine! Eine Blutspende kann schließlich nie schaden.'

»Ich brauche einen Arzt!«

'Und ich Geduld, ein Fass Wein und einen erholsamen Urlaub', dachte Law und rollte seine Augen. Noch bevor Portgas D. Ace etwas ausrichten konnte, nahm Law ihm Nami ab und legte sie vorsichtig zu Boden, betastete ihren Puls, untersuchte sie Zentimeterweise und durchzog eine Routineuntersuchung. Dann zückte er ein Thermometer, welches er zufälligerweise bei sich trug und nun genau wissen wollte, wie es um Nami stand.
 

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»Und?«, wollte der Schwarzhaarige wissen und beobachtete wie der Chirurg des Todes seine Untersuchung machte. Es beruhigte ihn ein wenig, aber auch nur, weil Ace wusste, das Trafalgar Law ein Freund seines Bruders war und dessen Mitfahrer auf der Thousand Sunny. Bisher verlief alles nach Plan. Er wollte zu Nami, fand sie auch schließlich, wollte das sie schließlich aufwachte und holte sie hinzukommend aus der Höhle und suchte schließlich Hilfe. Doch das der ehemalige Vize der zweiten Division Trafalgar Law vorfand, beunruhigte in auf unangenehme Art und Weise. Und so stellte Ace fest: »Alles verlief nach Plan, nur der Plan war kacke!« Er kannte ihn nicht, wollte ihn nicht genauer kennenlernen und wusste jetzt schon, das es ihm nicht gefiel, wie er seine Nami anstarrte. Sie war ihm und niemanden sonst.
 

Ace hasste es, wenn er keine Antwort auf seine Frage erhielt und bohrte schließlich weiter nach. »Wozu ist das?«, und deutete auf das Thermometer, wusste, das sie eigentlich kein Fieber haben sollte, oder? Dann blinkte das Fieberthermometer rot auf, zeigte anscheinend sein Ergebnis, welches er nicht einsehen konnte. »Was ist das?«

Law antwortete monoton: »Rotes Licht.«

»Und was tut es?«

»Es leuchtet rot«, kam es belustigt von Law, hob anschließend seine Navigatorin hoch und trug sie von ihm fern, was Portgas D. Ace überhaupt nicht gefiel. Er wusste nicht, was er dagegen anrichten wollte. Er konnte Law trauen, nur von wollen war nie die Rede. Sein innerer Schweinehund mobilisierte soeben einen Krieg, er selbst wollte sich beruhigen und doch gelang es ihm nur erschwert. Doch dann gab er seinem Drang nach und feuerte einen Feuerball vor Trafalgar Law, in der Hoffnung, das dies ihm zum Stehen befördern konnte. Es gelang ihm. Trafalgar Law trug die junge Frau beschützend in seine Arme und blickte ihn hasserfüllt an, richtete seine Emotionen wieder und hatte wieder seinen desinteressierten Gesichtsausdruck aufgesetzt. »Was soll das?«

»Das könnte ich dich fragen!«

»Mr Portgas, ich erzähl dir gern einem anderem mal, wie du dich lächerlich machen kannst. Nun halte dich zurück, folge mir oder belasse es. Ms Nami benötigt einen gescheiten Ort zu Erholung und Genesung«, antwortete Law. Ace Hände formatierten sich in Feuerbälle, spien heiße Funken und konzentrierten sich auf dessen gegenüber.
 

»Das schaffe ich auch ohne dich. Nun gib mir Nami zurück. Du hast kein Anrecht auf Sie oder noch dazu eine Berechtigung!«

»Und wer erteilt deiner Meinung nach solche Berechtigungen? Du? Noch bin ich hier der intelligente und befähigte Arzt im diagnostischen und chirurgischen Fachbereich«, gab er im Gegenzug zurück und lächelte frevelhaft. »Dein Selbstgefällige und perfide Ignoranz schmeichelt deinen Charakter, Heartguy!« Portgas D. Ace war außer sich und er konnte sich nicht erklären warum. Er war immer, wirklich fast immer gelassen, ruhig und abenteuerlustig. Doch hier ging es um etwas anderes und das brachte in ihm charakterliche Züge zum Vorschein, welcher er niemals vermutete hätte. Es ging hier um einen Besitz, einen Anspruch seiner Frau. Er war eifersüchtig und das stimmte ihn wütend. Was war hier los?
 

»Danke. Ich hatte die Wahl zwischen personifizierte Blödheit und dem. Von Selbstgefälligkeit hat man eindeutig länger etwas.«

»Und ich dachte schon es wäre eine Berufsanforderung. Aber nun Spaß beiseite! Was hast du nun vor?«

»Das was nötig für Ms Nami erscheint. Wir sollten dringlichst zurück zum Schiff, das hat nun höchste Priorität. Dort befinden sich alle medizinischen Utensilien um herauszufinden, warum sie eine erhöhte Körpertemperatur besitzt mit Bewusstlosigkeit und erhöhtem Herzschlag. Normalität trifft hier sicherlich nicht zu und jede weitere verschwendete Rede deinerseits macht es nicht besser. Noch Fragen?« Portgas D. Ace lachte und grinste vor sich hin. Ja, Trafalgar Law war tatsächlich ein eingebildetes Arschloch und gleichzeitig ein genialer Arzt, dem musste er Thatch zustimmen. Gut das seine Freunde ihn zuvor noch vor ihm warnten. Seine linke Hand verschwand ruhig in der linken Hosentasche seiner schwarzen Jeans und verweilte dort, hielt dort seinen wertvollsten Besitz bei sich. Die Vivre Card, welches seine Herzdame später als Brief missbrauchte und ihm unendlich viel bedeutete.
 

»Liebster Ace, ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, noch wie ich es erklären kann, doch nur eins weiß ich: Ich will Dich wiedersehen. Du bist mein Kurs, mein Kompass, mein Weg. Viele Tage und viele Nächte sind nun schon vorbei, doch ich will immer wieder bei Dir sein. Finde meinen Weg, so werde ich dein sein wollen.

Herzfreude

»Na Prinzessin, auch mal erwacht«, flüsterte der Chirurg der Todes ziemlich leise an Nami gewandt, welche noch immer von ihm getragen wurde. Sie schwieg und beobachte in ihrem Dämmerzustand, was bisher geschehen sein könnte. 'Interessanter Gesichtsausdruck!' Trafalgar Law grinste nur süffisant und ignorierte den schwarzhaarigen Mann mit Absicht. »Nun, Nami-ya«, begann er leise, »du wurdest bewusstlos gefunden und nun sind wir auf dem Weg zur Sunny. Deine Kräfte sind noch nicht wirklich mobilisiert. Schlaf lieber noch ein wenig.« Die junge Navigatorin nickte nur einvernehmlich, atmete leise und ehe sie sich versah, verlor sie sich wieder in ihrem Bewusstsein in der tiefe ihrer Träume.
 

Portgas D. Ace lief schweigend voran und hielt bewusst einen Sicherheitsabstand von fünf Metern, was ihn eigens ärgerte, doch wollte er auch nicht umher und seine Navigatorin bei ihm alleine belassen. Beide Männer schwiegen einander. Was sollten sie auch bereden? Doch der Chirurg des Todes spürte des Öfteren die finsteren und eifersüchtigen Blicke des ehemaligen Kommandanten der zweiten Division und konnte sich ein lächeln nicht verkneifen. »Eifersüchtig, Mr Portgas?«
 

× × × ×
 

Ace blieb abrupt stehen, blickte ihn dann mit undefinierter Mimik an und verzog anschließend, als Antwort seine Lippen zu einer fies grinsenden Fratze. »Ich niemals. Sie ist eine Frau die Schutzbedürftig ist und ich passe nur auf sie auf.«

»Wie gut, das ich genau der richtige dafür bin.« Portgas D. Ace wippte schelmisch mit seinen Augenbrauen. »Das kann ich noch nicht bestätigen!« Law zischte nur arrogant: »Im Gegensatz du dir bin ich ein qualifizierter Arzt für diese Aufgabe und habe die Sorgfaltspflicht gegenüber deines Bruders einzuhalten. Die Allianz mit deinem Bruder toleriert deine Anwesenheit, sichert dir aber nicht, dass ich mich nicht gegen dich stellen würde.« Die Warnung war eindeutig zu verstehen, was Ace nur grinsen ließ. Wenn er soeben seine Beherrschung nicht sehr gut unter Kontrolle hätte, würde er ihm einfach einen linken Schlag in seine ignorante Persönlichkeit rammen und ihm Feuer unterm Hintern machen. Zweiteres wäre sogar noch ein leichtes für Ace, weitgehend sogar eine Freude. Ace stutze einen Augenblick. 'Was murmelt der Kerl nur da vor sich hin? Zu Feige zum Aussprechen?'
 

»Möchtest du mir mitteilen, was für ein Problem du hast?« Unschuldiger konnte man keine Frage stellen!

»Keine Sprache dieser Welt könnte dir erklären, was hier der Fehler sein könnte!«

»Ich beherrsche mindestens drei Sprachen.«

Law verzog überrascht sein Gesicht. »Die wären?«

»Ironisch, sarkastisch und zweideutig, wobei Zweideutigkeit schon als zwei Sprachen gelten sollte und da wären wir bei insgesamt vier Sprachen«, konterte Portgas D. Ace gelassen und grinste glucksend in seine Richtung. Law stöhnte nur schmerzhaft auf und schüttelte verheerend seinen Kopf hin und her. Er hatte keinen Humor, erkannte Ace lachend. 'Der Kerl ist so leicht auf die Palme zu bringen!'

»Back dir doch ein Ei und werde süchtig«, kam die Antwort murmelnd und damit war ihr Gespräch inoffiziell vorbei.
 

Sie würden noch eine weile brauchen, bis sie am Schiff angelangt seien und bis dahin schwelgte Ace in Erinnerungen, während er Law misstrauisch beobachtete. Portgas D. Ace erinnerte sich spezifisch an ein Ereignis von vor über fünfzehn Jahren, dessen er sich öfters zu Bewusstsein rief und ihn an ihre Brüderlichkeit erinnerte. Sie waren Brüder: Ruffy, Sabo und er. Bisher war einiges Geschehen. Jetzt wo er eigentlich tot sein sollte, müsste er doch eigentlich Sabo und viele anderer seiner Freunde wiedersehen. Doch wo waren sie? Wieso nur er?
 

»Es wird immer kühler. Wir sollten kurz ein Lager errichten und Kräfte sparen.« Seine monotone Stimme verärgerte Ace wieder einmal. Der schwarzhaarige Mann wollte ihm am liebsten postwendend einen Tritt ins Gesicht ballern und so seine passende Antwort in sein widerliches Gesicht schmücken. Problem: Noch immer hatte er Nami in seiner Gewalt. »Wie gestalten wir das den, Heartguy?« Ace entschied, wenn er sich dämlich präsentieren würde, müsste er vielleicht kein Lager errichten und könnte so auf seine Traumfrau achten. Einige Minuten verstrichen indem keine Antwort, gar eine Reaktion folgte. Ohne großen Worte überreichte Trafalgar Law ihm schließlich Nami und deutete hinzufügend: »Warte hier mit ihr. Ich besorge ein bisschen Nahrung und verwertbares Holz für ein Lager!« Portgas D. Ace starrte verblüfft Law hinterher. Sie befanden sie soeben an einem Ort, wo einst der dichte Nebel noch nicht gelangt war und demnach nichts in sich aufwog und Unsicherheit verbreitete. Trafalgar Law würde nun Holz besorgen gehen, vielleicht sogar ein paar Früchte zu Stärkung und ließ ihn hier alleine, ganz ohne Widerstand. Wieso plötzlich dieser Sinneswandel?
 

Ohne weitere Fragen oder einer Reaktion setzte er sich mit seiner Navigatorin zu Boden und probierte sich an einer gemütlich Postion, und doch, so empfand er, war dieser Platz hier mit ziemlich vielen ungemütlichen Findlingen überzogen. Die Zeit schien hier auf der D'Arc einen anderen Rhythmus zu folgen. Jenes Zeitgefühl blieb still und kein Zeichen einer Sonne oder Mondes konnten erklären, zur welcher zeitlichen Ebenen sie sich nun befanden. Der Nebel hatte nun auch hier seinen höchsten Punkt erreicht und man konnte keine zwei Meter vorausschauen. Wo blieb der komische Arzt?
 

Ace blickte in seine schlafende Navigatorin, wodurch sein schwarzes Haar vorne herabfiel und sanft an den Schultern kitzelte. Erleichtert seufzte der ehemalige Kommandant als er bemerkte, wie die junge Frau in seinen Armen am erwachen war. Was würde er ihr sagen können? »Nami?«

'Sehr einfallsreich, Idiot', schellte Portgas D. Ace sich selbst.
 

Seine Herz vibrierte in seiner Brust und kein weiter Atemzug vermag seine Gefühle im Keim ersticken,- und als Verhängnis geltend lassen. Das Beben in seiner Brust wurde zunehmend stärker, unzureichend schmerzhafter und mit jeder weiteren Sekunde hatte er das Gefühl, das dieser Moment alles ausmachen würde, alles an einem Wort scheitern könnte und so schwieg er, als Nami ihr Bewusstsein wiedererlangte und ihn überrascht anblickte. Ihr Antlitz veranschaulichte viele verschiedene Emotionen, von ernüchternder Begeisterung, wehmütiger Anklage bis hin zu unvorstellbarer Trauer. »Bist du es wirklich, Ace?« Ohne die Antwort abzuwarten fuhr sie mit ihrer zarten Hand über seiner erhitzen Wange, umschmeichelte einer seiner dunklen Haarsträhnen und begutachteten jede Sommersprosse in seinem Gesicht, die wie Sterne funkeln müssten, alleinig nur durch ihre feinen Berührungen. Er wollte ihre Geste erwidern, ihr seine Sehnsucht vermitteln, blieb jedoch in seiner starre gefangen und hielt sie weiterhin in seinen starken Armen fest. Das Schweigen zwischen ihnen machte ihn sehr nervös, selbst das Atmen würde sich bald von alleine einstellen, wenn sich die Situation nicht bald ändern würde.
 

Doch ihre kommende Reaktion ließ ihn erstarren. Es traf ihn unvorbereitet. Nami löste sich rasch aus seinen armen und umschlang stattdessen seinen Nacken, und ehe er sich versah, berührten ihre Lippen die seinen. Wild, ungebändigt und verlangend. Eine Explosion erwachte in seinem Bewusstsein und sein Körper entzog sich seiner Macht und tat, was man ihm antat: Er reagierte auf die Liebkosungen und hielt sie fest. Er wollte, dass dies niemals enden sollte. Es war unglaublich, noch schöner als seinen Fantasie es je sein konnte und doch hatte er das Gefühl, dass etwas fehlte. Etwas war merkwürdig. Doch jenen Gedanken jagte er fort, wissend, dass das hier etwas Besonderes war und mit keinem seiner Gedanken verunreinigt werden sollte. Ihre Zungen spielten miteinander, forderten eindringlich um eine Einladung und inspizierten einander ohne auf ihr Umfeld zu achten, gar nach Luft zu schnappen. Jede Bewegung zog ein Gefühl nach dem anderen; Vertrautheit, Geborgenheit und ein strebendes Verlangen nach einer erloschenen Leidenschaft. Spätestens jetzt mussten sie sich beide voneinander lösen aus Mangel an Luft in ihren Lungen. Ihre Blicke trafen sich erneut und alles war wiedereinmal vergessen.
 

»Du bist es wirklich!«

»Ja«, nickte Portgas D. Ace dümmlich. Was sollte er auch antworten?

»Wo warst du nur die ganze Zeit? Wie geht es dir nach all den Monaten?«

»Hier (…). Wenn du bei mir bist, kann es mir nur gut gehen«, zusätzlich zwinkerte er ihr zu und berührte vorsichtig ihre Wange. Ein leichter Schleier leidenschaftlicher röte schmückten ihre Wangen und breiteten sich am ganzen Körper aus. »Bleibst du nun hier?«

Der schwarzhaarige lächelte: »Solange du es wünscht, bin ich dein!«

»Ein Glück«, seufzte sie genüsslich und fragte weiter: »Wo sind wir und was machen wir jetzt?«
 

Dann berichtete der ehemalige Kommandant der zweiten Division was geschehen war, unter anderem seine Erlebnisse und eindrücke dieser Insel, das Wiedersehen seiner Crew, als auch das Treffen mit Ruffy und deren Kameraden. Auch Nami berichtete kurze Abschnitte ihrer Reisen, das Zusammentreffen und die Allianz mit den Heart Piraten und ihren Forschungen. Sie unterhielten sich lange freudig, konnten einander nicht loslassen und warteten nun auf die Rückkehr des Chirurgen. Beide waren sich einig, dass Sie dringend zum Schiff zurückkehren mussten, um endlich von hier zu verschwinden. Als er endete, blieb sein Blick auf ihr haften. Dann war es an ihm, sie zu küssen. Ace knurrte: »Ich könnte niemals damit aufhören!«

»Dann hör auf zu sprechen«, kam die Antwort murmelnd und küsste ihn weiter.

»Zu Befehl.« Ein leises Schuren ihrerseits und er schmolz förmlich in ihren Händen. Er war Wachs unter den vielen Berührungen und dieses Gefühl raubte ihm die Luft zum Atmen, das Handeln seiner Gedanken und das Ziel seiner Reise. Nach weiteren Minuten befanden sich beide kuscheln aneinander und überlegten, was sie miteinander bereden könnten.
 

»Übrigens finde ich dein Tattoo echt Klasse«, damit deutete Ace auf ihren arm und folge mit seinen Fingerspitzen den Verlauf ihrer Zeichnungen. Die Navigatorin war plötzlich hellauf begeistert und nickte dankend. »Ja nicht wahr? Ich habe es vor ein paar Jahren erweitert, damit es noch besser zueinander ausschaut und zeigt alles, was mir am Herzen liegt!«

»Dann fehlt hier eindeutig etwas«, grinste Ace und blickte sie fordernd an.

Nami überlegte, doch entfielt ihr, was er meinen könnte. »Was meinst du?«

»Du müsstest überall auf deinem Körper Portgas D. Ace stehen haben und mich als deinen neuen König krönen.« Die Rothaarige lachte sehr überrascht und musste sich sichtlich zusammenreißen, nicht in tränen auszubrechen. »Tut mir lei-«, doch sie brach ab. Sie musste erst einmal tief Luftholen. »Tut mir leid, aber dein Ego findet nicht genug platz auf meinem Körper. Wie wäre es mit einem Stempel in meinem Herzen?«

Ein weiterer intensiver Kuss gab ihr seine Antwort. »Wie hast du mich hier gefunden? Ich meine, Ruffy erzählte mir nur kurz, das du einen Weg gefunden hattest mich hier zu retten. Doch wie kam es dazu?«
 

Die junge Frau runzelte murrend ihre Stirn, überlegte wohl, was sie am besten sagen mochte. Ihr Gesichtsausdruck sagte aber auch, dass ihr soeben einiges klar geworden war. »Ich habe ein Buch in der Bibliothek in Weatheria gefunden mit dem Titel »Zwei Herzen« und dort standen einige Hinweise drin, mit denen ich dann meine Forschung weiterbetrieben hatte. Es erzählte eine Geschichte, nicht erwähnenswertes, wie ich bemerken kann. Sicher ein Märchen, doch gewisse Aspekte entsprachen der Wahrheit. Es war ziemlich interessant und doch, gab es selten Hinweise oder Auskünfte für den weg auf seinen Ursprung. Erst als ich die Karte von Doflamingo stibitze, fand ich einen weiteren ausschlaggebenden Hinweis. Und durch die Hilfe meiner Freunde sind wir nun hier. Die Insel ist schon unheimlich. Wer er wohl ist?« Zum Ende hin wurde ihre Stimme zunehmend leiser.
 

Portgas D. Ace verspürte ein komisches Gefühl, eines, welches ihn erschaudern lassen wollte und doch nur ein Lächeln auf seinen Lippen zauberte. Sie ließ absichtlich einige Details aus und genau das war der brennende Punkt, der ihn störte. Log sie etwa? Und was genau stand in dem Buch, wodurch ihre Stimme einen solchen Unterton mit beitrug? »Wen meinst du?«

Es war nur noch ein flüstern. »Der namenlose Pierrot.«

»Wo bist du ihm begegnet?« Eine gewisse Neugierde schwang in seinen Worten mit.

»In der Höhle.«

»Oh.« Die junge Navigatorin und Kartografin blickte ihn nun merkwürdig, als auch rätselhaft an.

»Ich erinnere mich zwar nicht genau an meinen persönlichen verlaufenen Höllengang, aber diesem komischen Mann hatte ich auch getroffen. Ich nahm an, das es ein Hirngespinst war, ein Illusionist meiner Albträume, ein Mentor, als Henker meiner Seele.«
 

Ein kurzes krachen von niederschmetternden Geästen brach beide auseinander. 'Dieser Mistkerl wählt auch immer den perfekten Zeitpunkt zum Stören', dachte sich Portgas D. Ace und beobachte misstrauisch den Chirurgen des Todes und dann wieder zu seiner rothaarigen Frau in seiner Umarmung. Ihre Mimik war nun gänzlich verändert. In ihren Augen, welchen er nur beschwerlich definieren konnte was sie fühlte, erkannte er eine Sehnsucht, die nicht ihm galt. Was lief zwischen den beiden nur?
 

× × × ×

Widerlich! Wieso tat er sich das selbst an und beobachtete von der ferne aus, was er eigentlich von Anfang an schon vermutet hatte. Sie liebten sich. Er liebte sie wahrhaftig, zumindest glaubte er das, sofern er etwas von Liebe verstand. Doch sie? Liebte Nami ihn genauso? War er so masochistisch angehaucht, das er sich mit solchen schmerzen infizierte? Law sackte geschlagen in sich zusammen.
 

Trafalgar Law versteckte sich untypischerweise hinter einer dicken porösen Palme, verschleiert im dichten Nebel der Angst, der in wenigen Sekunden nur immer mehr die Sicht einnahm und alles zu verschlingen drohte. Doch sein Gehör war alles andere als getrübt und bekam alles aus sicherer Entfernung mit. In den wenigen Momenten in denen die beide einander schwiegen, verbrachten Sie gewiss die Zeit mit knutschen, auch wenn er es nicht sehen konnte, was bei weitem am sichersten war. Was empfand sie nur für die Evolutionsbremse? Möge er dank seiner Teufelsfrucht stark sein, einen immensen kapitulierenden Ruf als Feuerfaust und einer der ehemaligen stärksten Piraten angehört haben, doch war er ansonsten ernüchternd langweilig. 'Nami-ya, du machst ein sehr großen Fehler. Er sieht bescheiden aus, kann nichts und seine Intelligenz ist permanente Mangelware. Er ist überhaupt nicht dein Stil. Keine Sorge, ich werde dich schon noch aus seinem Herzen verbannen lassen und dann wirst du ganz mein sein.'
 

Andererseits sollte er nicht solch egoistische Maßnahmen betreiben und ihr das Zugestehen, was sie möchte, zumindest was sie verdiente. Sollte er ihm seine Navigatorin überlassen? Das war sein eigentlicher Plan oder? Deswegen, und nur aus diesem Grund hatte er Mr Portgas seine Nami überreicht, freiwillig Holz und Nahrung gesammelt. Das er nun hier versteckt stand, ließ seine Theorie in den Sand setzen. Sein Wille war gebrochen, nur durch diese eine Frau und seinem Hampelmann. Law motzte in Gedanken mehrfach und verfluchte wieder einmal seine Situation. Wieso hatte er es nur soweit kommen lassen? Es ist wohl Schicksal fast eines jeden Mannes (…). Er wird von einer Frau gefangen genommen, deren Rock so kurz ist, wie die Lebensspanne des Mannes, den sie gefangen hat. 'Kann ich nicht sofort einfach mal sterben?'
 

»Auch wieder da?«, hörte Law die nervige provozierende Stimme von Ace. Law quittierte einen schweigenden Blick als Antwort und betrachtete seine junge Navigatorin. »Ich muss dich jetzt untersuchen, Ms Navigatorin.«

»Mir geht es gut, alles in Ordnung.«

»Sicher?«

»Ja.«

»Super.«

»Besser sogar!«

Der Chirurg des Todes atmete in langen Zügen. Diese Diskussion würde zu nichts führen. »Oh wie Wunderbar!« Sein Sarkasmus würde ihm noch sein Leben kosten. Nur wieso war die Navigatorin plötzlich so verstimmt? Lag es an der hohlen Feuerflamme von Idiot? Der Kerl brachte nichts als Ärger, ganz nach seinem Bruder. Nachdem das Feuerholz an seiner jeweiligen Position in einem Kreis errichtet war, feuerte Portgas D. Ace ohne Zustimmung seinerseits, mehrere Feuerbälle auf dem Kreis, und entflammte so ein gemütliches Lagerfeuer. Alles beteiligen schwiegen.
 

»In ein paar Stunden werden wir weiter gehen. Wir sollten nicht allzu lang an einem Ort verweilen.« Law konnte beobachten, wie Ace sich absichtlich aus der Unterhaltung fernhielt und so nur unbeteiligt die anwesenden mit seiner Präsens verbüßte. »Ja, das sollte so am besten sein. Wo wird Ruffy sich nun befinden? Die anderen werden sicherlich wieder an der Sunny sein.«

»Dein Käpt'n ist sicherlich nicht weit weg, und wenn doch, dann gewiss wieder in irgendeiner misslichen Lage.« Nami lachte. »Ja das wäre nichts Neues.«

»Wie können wir dieser Insel nur entkommen?«

»Vielleicht das Rätsel?«

»Welches Rätsel?«, unterband Ace ihr Gespräch. Keiner wollte ihm aber eine Antwort schenken oder aber ignorierten es schlichtweg. Zu seinem Glück, bemerkte der Käpt'n der Heart Piraten.

»Vielleicht sollten wir erstmals das Schiff als Ziel nehmen und uns dann um die Wiederkehr in die neue Welt bemühen.«

»Die neue Welt? Redline? Sag mal, was habe ich den alles wirklich verpasst?«

»Nun Mr Portgas«, begann Law charmant und lächelte triumphierend in seine Richtung, »es gibt so vieles, was dir an wissen fehlt, doch wenn ich an dein Niveau runter denke, bekomme ich starke Kopfschmerzen.«
 

'Sieben Milliarden Menschen gibt es, und ausgerechnet ich begegne einer Knalltüte wie dir und muss dann auch noch mitansehen, wie du dich an meine Frau vergreifst!' Oh, bei Merlin, seit wann war er so eifersüchtig? 'Liebe Hormone, wie wir beide derzeitig bemerkt haben, läuft es zwischen uns beiden nicht mehr besonders berauschend. Ich fände es im Augenblick angebrachter, wenn wir uns für eine weile trennen würden. Nicht so, dass ich plötzlich zur Frau werde und mir große Brüste wachsen, nicht einmal ähnliches würde ich ihn Betracht ziehen, dennoch nur so, dass keine Frau in diesem verdammten Universum eine Reaktion in mir auslösen sollte und mir das Herz aus der Brust reißen könnte. Aber tröste dich, wir bleiben in Kontakt.'
 

Der ehemalige Kommandant lachte herzhaft und salutierte lächerlich überschwänglich wie ein Käpt'n es nur tun könnte: »Wie gut, das mein Niveau sich seinem Gegenüber anpassungsfähig entgegenstellt, Mr-Ich-weiß-alles-besser!«
 

Nami schlug sich nur stöhnend an den Kopf und flüsterte: »Männer!«
 

Währenddessen auf der Thousand Sunny:
 

»Nun haben wir die Insel ausgekundschaftet und doch endet es immer in einer weiteren Katastrophe.« Sanji schnaubte und schweifte seinen Blick über die Bucht des Schiffes. Das Team war fast wieder komplett. Nun fehlten ihr Käpt'n,- was keine große Überraschung darstellte, Lorenor Zorro,- kein großer Verlust im gesamten, Trafalgar Law mit Bepo und ihre bisher größter Verlust: Seine geliebte Navigatorin Nami. Was sollten sie nun tun? Statt, wie es geplant war, sich in circa sechs Stunden wiederzusehen, sind bis eben siebenundsechzig Stunden vergangen, in denen ihre Freunde spurlos verschwunden waren.
 

»Wir sollten von dieser Insel verschwinden. Es sind nun mehrerer Tage vergangen und wir müssen unsere Freunde einsammeln, bevor es noch schlimmer wird. Hört ihr auch diese Schreie im Nebel?«, zitterte Lysopp und blickte unruhig umher. Der Nebel, welcher zu Anfang nur schleichend am Boden verlief, schlich nun immer höher und würde bald alle Sicht in sich verschlingen, kein entrinnen zulassen und die Möglichkeit an Hoffnung verschlingen. Noch ist die schwarze Nacht in weiter Ferne, doch die Dunkelheit wird immer versperrender, beängstigender. Die Anspannung konnte von ihnen Spüren. Nun war es Nico Robin, welche die Stimmung erhellte.
 

»Ich habe in Erfahrung bringen können, das die Insel ein Nebel aus Angst und Sehnsüchten ist und nur existieren kann, weil jemand sie Kontrolliert.«

»Inwiefern kontrolliert?«, erkundigte sich nun ein Mitglied der Heart Piraten. Die Archäologin verschränkte nachdenklich ihre Arme und sprach in leisen tönen: »Ein Mensch mit einer mächtigen Teufelsfrucht. Er erschuf die Insel in Wahn seiner Einsamkeit, so meißelten es Menschen in Steinen. Hier in der Insel gibt es mehrere Rio-Ponéglyphe, sehr alt und zu meinem Bedauern leider halb zerstört. Es wird erzählt, das hier viele verlorene Seelen ihren Frieden finden oder wieder in die Welt hinausgejagt werden, zum Schutze dieser Welt. Über den Herrscher und Erschaffer dieser Insel gibt es nur Bruchteile einer Erzählung. Bücher, Steine, verschiedene Sprachen und Schriften sind überall aufgeführt und erzählen eine Geschichte. Vieles davon konnte ich nicht entziffern. Bilder sind kaum aufgeführt oder haben keinen zusammenhang mit den gemeißelten Schriften im Rio-Ponéglyphe.«
 

Plötzlich wurde es sehr leise in der Truppe. Alle blicke fielen nun auf den unbekannten Mann, der zuvor in der Männer Kajüte geschlafen hatte und sich nun zu Wort melden wollte. »Ich bedanke mich, das ihr mir gestatten, mich euch anzuschließen. Ich weiß wirklich nicht, wie ich alleine hier Fortkommen kann, doch gemeinsam wird es ein leichtes. Und danke für die ärztliche Versorgung, Doc!«, womit er dankend nickte und sich dann die Archäologin wandte. »Ich kann mit ein Paar Informationen dienen.« Der Smutje begutachtete den zierlichen Mann und entschied ihn als harmlos einzustufen. Er Trug einen dekadenten blauen Hut, hatte auffallende blonde, gelockte Haare und eine Zahnlücke, die mit jedem Lächeln zu Vorschein kam. Keiner schien sich daran zu stören und alle lauschten seine Worten. Nico Robin frage ihn, was er denn wissen würde und wollte in Erfahrung bringen, was sie nicht wussten.
 

»Ich habe in mehreren Büchern gelesen, das die Insel in wenigen Tagen sich auflösen würde und alles in allem mit sich verschlingen wird und niemanden mehr überleben kann. Es wäre anscheinend immer wieder ein typischer Rhythmus und unumgänglich. Laut Datierung der Logbücher, die ich gefunden hatte, wird die Inseln in weniger als drei Tagen erlöschen.« Der blonde Mann zog dann ein altes Buch aus seinem Jackett und überreichte es dann Nico Robin. Sie selbst schlug das Logbuch auf und studierte im schnellen jedes geschriebene Wort. »Des Totenschrei im Nebel erklingt, Gesetze der Schwerkraft als großes Katapult im Himmel verrichtet werden und das Können und die Wagnis im Süden ersticken. Mit einem Atemzug wird alles erlöschen. Die Zeichen sind die Nebel mit kreischenden Geschöpfen, ängste der Nacht. Man wird verschlungen und im Tode vereint sein. Die Zeit ist zur Hälfte verschlungen und nur ein Teil lebt davon«, zitierte Nico Robin entsprechenden Abschnitt und Sanji konnte sich denken, was Sabo gemeint hatte, das konnte fast jeder ihrer Freunde erkennen. »So, als ob sie niemals existiert hätte.« Dann ging das Gemurmel los. Einige wurden panisch vor Angst, andere spuckten geradezu in Windeseile Ideen zu Tage und andere flüsterten leise vor sich hin. Der blonde Koch beobachtete weiterhin den fremden Mann. Er kam ihn bekannt vor, doch so konnte er nicht sagen, woher. Vielleicht aus Dressrosa? War er ihm dort vielleicht begegnet?
 

Dass er hier auf dem Schiff willkommen war, lag stets an seine Freundlichkeit und unschuldigem Erscheinen. Wenn der Smutje es nicht besser gewusst hätte, könnte er schon förmlich sehen, wie ihr Käpt'n ihn in seine Crew einladen würde. Der Koch verzog mürrisch seine beiden Augenbrauen und fragte dann: »Wie heißt du eigentlich?« Wieder wurde es Still, rein aus Neugierde und Interesse an den Neuankömmling. Der junge Mann lächelte frevelhaft und antwortete freundlich: »Man nennt mich Sabo!«
 

Dann unterbrach Lysopp Sabo, um seine Idee zu erzählen, die keiner direkt verhindern konnte. »Was meint ihr, könnte es bedeuten, dass die Zeit zur Hälfte verschlungen ist? Ich glaube, ich weiß es!« Der Schütze schaute triumphierend in die Runde und genoss die volle Aufmerksamkeit. So sprach Lysopp eingebildet: »Euch ist doch sicher schon aufgefallen, dass hier alles anders ist. Das die Sonne nie lange da oder die Dunkelheit immer nur kurz präsent war? Was, wenn der Tag keine vierundzwanzig Stunden hätte, sondern nur die Hälfte davon?«
 

Nico Robin bestätigte seine Vermutung. »Da könnte einiges erklären. Damit wären es keine drei Tage, sondern viel weniger (...)!«

Herzpochen

»Sag mal Sabo, ist es wahr: Bist du dieser Sabo? Bist du nicht eigentlich Tod?« erkundigte sich der Schiffswart der Thousand Sunny ziemlich ahnungslos.

»Warte«, antwortete der junge blonde Mann perplex, »Ist der kleine Ruffy auch hier? Wo ist er?«
 

Nico Robin verfolgte Frankys fragwürdigen Blick und war etwas überrascht, einen angeblich toten Mann hier an Deck zu haben. Doch, und das konnte sie sich sicher sein, kam ihr dieser Mann recht bekannt vor. Wenn sie es sich genaustens überlegte, war sie ihm mal vor zehn Jahren begegnet. Leider ließen die damaligen Umstände ihrer eigenen Flucht nicht viel Freiraum für andere, noch weniger für jene, die als Tod galten. Sie hatten sogar miteinander ein kurzes Gespräch, tief in den schwärzeren Ecken der Grandline. Sicher war sich die Archäologin nicht. »Ja ist er. Irgendwo mit seinem Team«, antwortet nun unser junger Schiffsarzt Tony Chopper. Die Archäologin begutachtete Sabo ausgiebig und konnte nichts negatives auf Anhieb erkennen, zumindest nichts, was jetzt oder später, dessen sie sich ganz sicher war, für irgendjemanden eine Gefahr bedeutete oder jene bedrohen könnte. Dennoch, das hieß im Grunde vorerst nichts. Er war Sympathisch, Aufgeschlossen ehrlich, doch dieser junge Mann verheimlicht etwas, was sie misstrauisch werden ließ. Sie sollte in Zukunft gut auf ihn achten.
 

Was die Archäologin doch verstummen ließ, war der dunkelgraue Nebelschwan um Sie alle herum. Er schien mittlerweile überall zu sein. Und die Stimmen, die im nichts verschwanden, würden immer kurioser. Man konnte mitansehen, wie der Nebel langsam, fast schon heranschleichend nach oben gelang. Bald würde keiner mehr etwas erblicken können. War dies dann das Ende?
 

»Huuuuhu, hallo Freunde«, rief in der ferne eine allzu bekannte Stimme in aller Freude und wedelte mit seinen alten Strohhut als Zeichen seiner Wiederkehr. Doch was Robin wirklich verwunderte, war die unbekannte Gruppe von Männern hinter ihm im Schlepptau. Was hatte ihr Käpt'n nun dieses Mal verbrochen? In einem zu schnell vergehenden Augenblick passierten genau zwei Dinge: erstens, und das war erstaunlich gut erkannt, war unser Käpt'n nach näherem Voranschreiten stehen geblieben und blickte den neuen Ankömmling an, schweigend, fast schon entsetzt. Zweitens, das überraschte sie nicht minder, als Sabo selbstsicher mit einer Leichtigkeit von Deck gesprungen war und leichtfüßig am Strand landete. Anscheinend ragte dieser nach Worten alter Vertrautheiten, wie es zwei Menschen nach Jahren eben ergehen könne und so auch die Reaktionen abwägen wollte. Doch Ruffy war ein unverbesserlicher, Unberechenbarer Katastrophengenie mit dem fabelhaften Talent, sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen, und doch immer der Held des Geschehens blieb. Was würde nun passieren?
 

× × × ×
 

Sie hatte Kopfschmerzen. Sogar ziemlich starke in Anbetracht ihrer jetzigen Situation. In diese Lage wollte sie zu keinen Zeitpunkt gelangen und verbiss sich jede Art von Kommentar. Sollten sie sich doch in Fetzen reißen bis deren Haut schlapp herunterhing und baumelte, als sei es eine fröhlich tröpfelnde Rotznase. Igitt. Nami entzog sich heimlich aus der Affäre und schritt nun alleine an die Front Richtung Thousand Sunny. Sie waren fast da, das hörte sie ziemlich deutlich und war bedauerlicherweise nicht zu ignorieren. Ihre Freunde waren ziemlich laut, aber zu wem gehörten die anderen lauten Gelächter? Durch den Nebel könnte sie kaum etwas erkennen. Die junge Navigatorin und Kartografin blendete mittlerweile alle Gespräche um sich herum aus und konzentrierte sich auf das nächste Problem. Was würde sie nun machen? Sie wusste sehr gut, weshalb sich die beiden Piraten die ganze Zeit gegenseitig Steine in den Weg legten und versuchten, ihr am nächsten zu sein. Oh Herz, was hast du noch so alles vor?
 

Ohne groß darüber nachzudenken, zog Nami ihren modernisierten Klimataktstock aus ihrer dafür befindlichen Schnalle und wirbelte ihn in ihre Hand herum, und erzeugte zwei verschiedene Luftbläschen. 'Jetzt könnte ihr beide was erleben. Eine Kopfnuss reicht da bei weitem nicht!'
 

In ihrem einteiligen Klimataktstock zentrierte sich nun aus mehreren Faktoren die dafür befindliche Elemente zu einer neuen Konsistent und erschufen, ihrer Reaktion entnehmend, eine kleine Wolke über den beiden Streithähnen, recht harmlos, doch sie würde ihr Ziel nicht verfehlen. Ohne, dass man auf die Rothaarige achtete, entwickelte sich die kleine weiße Wolke in ein schwarzes ungestüm und blitze die beiden Männer direkt an, dessen Schall in allen ebenen donnerte und so seine komplette Aufmerksamkeit auf sich selbst richtete. Portgas D. Ace und Trafalgar Law wurden unvorbereitet getroffen und schauten verblüfft auf das schwarze Monster von Wölkchen, dann ruckartig zu ihrem Erschaffer. Dies hatte keiner von ihnen erwartet, doch Nami lachte nur hämisch verbittert: »Wie schön still es plötzlich geworden ist. Ich hoffe es bleibt dabei!«
 

Wie aus der Pistole geschossen, antworteten beide zeitgleich: »Er hat angefangen!«, »Nein, du!«
 

Die böse kleine Wolke am Himmel blitze wieder, doch verfehlte sie leider ihre nervenden Opfer um einige Millimeter. Der ehemalige Kommandant der zweiten Division und der Chirurg des Todes, Käpt'n der Heart Piraten, reagierten zielgenau auf die Sekunde, dummerweise aus ihrer Sicht unvorteilhaft, da die beiden Piraten so ausgewichen waren, wodurch sie unvorbereitet aufeinander prallten und so den zweiten Blitzschlag nur mit Mühe und Not entfliehen konnten. Nami verzweifelte. Wie sollte sie das nur unter Kontrolle bringen?
 

'Mit aller Kraft meiner Seele liegt es nur bei einem Versuch, eine verborgene Leidenschaft auf der Suche nach der Wahrheit und ihrem unergründlichen Kern des Wissens, etwas zu ergründen und für sich zu behalten. So suche ich doch nur eine Antwort für alle im Leben entstandenen Fragen, der Komplexität in ihrer Basis. Ein Traum. Wofür kämpfe ich, wenn nicht für mich selbst und meine Freunde? Diese Insel zeigt mit dunkle Wege, verborgene Abgründe, welche ich nie gekannt hatte und das war verheerend, eine Versuchung. Was soll ich nur machen? Law oder Ace?'
 

Nami wendete sich wütend von den Männern ab und lief dann weiter schweigend den vertrockneten Pfad entlang. Sie musste nachdenken, wenn nicht jetzt, wann dann? Die kommende Stille wurde als angenehm empfunden. Nami atmete nach langem in aller Ruhe aus und genoss das Klima, die letzten, fast unerkannten Sonnenstrahlen und die aufkeimenden dunklen Wolken am Horizont. Der Wind säuselte angenehm eine wehende Melodie, gleich einem ungestüm und präsentierte in der kürze langanhaltenden Regen. Es roch geradezu nach einem schönem und erlösendem Unwetter. Die Natur würde es ihr danken. Die Navigatorin bemerkte auch, das die Männer endlich schwiegen und ihr Folgten, so bemerkte sie aber auch, dass ihre Freunde nicht mehr zu hören waren. Doch dann: ein angstauslösender Geschrei, eindeutig Lysopp, und dann weitere Schreie, auch die ihres Käpt'ns. Erschrocken blieb sie stehen. »Was zur Hölle?«
 

»Ruffy?«, ertönte leise die Stimme des ehemaligen Kommandanten der zweiten Division. Die junge Navigatorin wollte reagieren, ihn anschreien, blieb dennoch stumm. Portgas D. Ace war einfach an ihr vorbeigerast, wütend und mit einer Ausstrahlung, die mehrere Tode bedeuten würde. Ehe sie sich von ihrer Angst gefangen nehmen würde, rannte Nami auch schon los. Plötzlich war es Law, der ihr hinterher rief und ihr folgte. »Lass ihn laufen. Wir werden ihm folgen, aber nicht so!«

»Was meinst du?« Nami war stehen geblieben und sah ihn an. Seine Augen verdunkelten sich, während er sich umsah und sein Blick dann schlussendlich am Nebel haftete. 'Was meint er nur?'
 

»Mit dem Nebel stimmt etwas nicht«, begann er monoton, »ich habe das Gefühl, dass dieser Nebel alles ins sich einnimmt, alles verschlingt. Ich konnte mittlerweile öfters beobachten, wie einige kleine Tiere verschwanden. Ich folgte ihren Spuren im bewegungsfähigen Lehm am Boden und musste feststellen, das sie irgendwann einfach endeten. Es war nur der Nebel in der Nähe.«

»Soll das heißen, meine Freunde sind in Gefahr?« Nami erschrak über ihre eigene ängstlichen Stimme.

»Nein, nicht nur deine Freunde, sondern wir alle!« Die junge Navigatorin blieb nun endgültig stehen und schaute sich unruhig um. Was sollten Sie machen? Die Rothaarige blickte zitternd zu ihren Füßen und spürte das zarte undefinierte Kribbeln aufsteigen, gleich mit dem Nebel. Ein kleiner Schauer überfiel sie und Nami spürte, wie sich ihre Lage zuspitzte. 'Die D'Arc bringt mich wirklich zum Verzweifeln. Wo blieb Ruffy, der einem immer aus solchen Situation rettete? Ich muss stark sein. Ich habe meine Freunde in diese Situation eingeschleust, also muss ich sie wieder von hier fort bringen können. Das Rätsel ist die Lösung. Doch wie bekomme ich die Lösung, vor allem in welchem Zusammenhang steht diese? Der namenlose Pierrot ist sicher ein guter Anhaltspunkt. Ich muss mit ihm sprechen, nur wie finde ich ihm? Er ist das Zentrum dieser Insel, er beherrscht diese, also muss er es beenden können.' Nami erschrak wieder einmal. Ein sanfter druck auf ihren Schultern holte sie aus ihren Gedankengang heraus. »Keine Angst, ich werde dich beschützen!«
 

Ihr Herz beschleunigte sich. Seine Nähe verunsicherte sie definitiv, auch wenn sie es nicht wirklich zugeben mochte. Seine pure Präsenz war ein Anschlag auf ihr Gemüt. Wieso tat er das?
 

»Hier geht es nicht nur um mich!« Damit schlug die Navigatorin und Kartografin seine Hände von sich und drehte sich demonstrativ zum Gehen um, folgte einen unheimlich, aber nicht mit dem Nebel behausten, Pfad. »Denkst du wirklich, dass ich das nicht wüsste?« Seine Belustigung in der Stimme nahm ihm seine Ernsthaftigkeit seiner körperlichen Ausstrahlung. »Blödmann!«, schleuderte Nami ihm entgegen. Er hob überrascht eine seiner Augenbrauen nach oben und warte auf die dazugehörige Antwort. Sie kam nicht. »Wieso bin ich jetzt ein Blödmann?«

»Wieso tust du das?« Der Vorwurf in ihrer Stimme war widerlich, doch die rothaarige Frau verstand einfach nicht, weshalb er noch bei ihr war, nach alldem, was sie mit Ace verband.
 

Er war nun gänzlich verwirrt und hob kapitulierend seine Hände in die Höhe. »Wieso tue ich was? Gut aussehen mit unwiderstehlicher Ausstrahlung, charismatischen Lächeln, einer überdurchschnittlichen Intelligenz, Geld und Stärke? Sag mir, was ich davon lassen soll, damit du mein bist!« Sein letzter Satz blieb in der Luft stehen. Ja, was sollte sie darauf antworten? Sie kannte die Antwort leider nicht, sie wollte, konnte dennoch nicht begreifen, was mit ihren Gefühlen los war. »Wieso willst du mich noch beschützen? Du kennst meine Gefühle für Ace. Was willst du also noch hier?« Trafalgar Law blickte mit einer Selbstsicherheit in ihre dunklen Augen entgegen, welches ihr Herz beinahe zum Stillschweigen brachte. »Weil ich dich will! Weil ich dich sehr gerne habe und es mir Scheißegal ist, welcher Idiot deine nähe sucht. Noch ist Mr Portgas tot. Wir nicht! Erst, wenn wir von dieser Insel fort sind, wissen wir genau, wer am Leben ist und wer nicht.«
 

Das war es: die Wahrheit. Die Wahrheit, welche die ganze Zeit unausgesprochen blieb und keiner als Faktor berechnen wollte.
 

Genau jener Gedanke jagte sie in allen Träumen, egal ob Tag oder Nacht und verunreinigten ihre Hoffnungen und Ambitionen, womit sie täglich, um die Wahrheit, der Erkenntnis, kämpfte, sodass es vielleicht geschehen könnte. Dass er, Portgas D. Ace, in Wirklichkeit noch tot sein würde, wenn Sie die Insel längst verlassen haben sollten, war ein schmerzhafter Gedanke. Doch Sie alle könnten auch Tod sein, alleinig nur durch das Betreten dieser Insel. Was wäre, wenn dies alles nicht wirklich geschehen würde? Sie hörte den Chirurgen des Todes seufzen. »Hör zu«, begann er leise, »ich will dir keine unnötigen Hoffnungen machen, aber es ist nun mal ein Faktum, das weder du noch ich ändern können. Vielleicht war dies hier alles umsonst. Doch garantiere ich dir, das du für mich nicht umsonst warst, niemals.« Die junge Frau glaubte sich soeben verhört zu haben. Meinte er es wirklich ernst? 'Niemals!' Law musste erkennen, das sie selbst nicht besonders überzeugt war.
 

»Du glaubst mir nicht?« Es klang mehr nach einer Tatsache, wie nach einer ehrlich gemeinten Frage. Nami würde am liebsten alles in allem in der Luft zerreißen. Wo führte dass alles noch hin? »Nein, wie sollte ich auch? Du suchst nur eine Bettgefährtin, ein dümmliches Mädchen für eine Nacht. Das in Sabaody Archipel war für mich Beweis genug.« Nami beschloss ihn zu verletzen, damit er sich freiwillig von ihr fernhalten würde. Das würde ihre Endscheidung vielleicht am Ende sehr gut beeinträchtigen und es für alle beteiligten leichter machen. Doch war das richtig? Hier eine Lüge und da ein kleiner Verrat, vielleicht wägte das ihr einen Vorteil, vielleicht aber doch ihre eigene Schandtat. Was sollte sie tun? Was wäre das Beste? Sie konnte nicht beide Männer besitzen, wollte sie aber, schrie ihr ätzendes Gewissen. Ihre Moral betrieb Selbstmord und kein Lichtblick am Ende der Finsternis erschien ihr als Antwort wahrhaftig. Wieso war die Liebe so unfair? Vielleicht war sie einfach Verrückt, psychisch am Arsch!?
 

Trafalgar Law reagierte leider nicht wie erwünscht. Nami schnalzte mit ihrer Zunge und wusste nichts zu sagen. Er Lachte. Er lachte ausgiebig. Sein Lachen zeigte Überheblichkeit, ein wenig Arroganz und einen Schuss von Angst, doch er musste sich beinahe am nächstgelegenen Baum abstützen. Warum auch immer, aber Nami erlaubte ihn auszulachen und wartete, was er zu seiner Verteidigung sagen würde.
 

»Schade, wo sind meine Zeugen, wenn ich welche brauche?« Sein Lachen endete immer noch nicht, dennoch versuchte er sich zu beruhigen. Nami wiederum stemmte ihr Hände auf ihre Hüfte. Der Griff an ihrem Klimataktstock wurde stärker, wie auch das verlangen, ihn mit tausenden von Blitzen zu Töten. »Keine Sorge, zeig mir ruhig, was für ein Arschloch du bist!«
 

'Was für ein Problem hat er nur? Hat er zu viel Nebel inhaliert? Ist es in Wirklichkeit Lachgas?'
 

Zeitgleich am Ende der D'Arc:
 

»Ruffy?«
 

Der Angesprochene fuhr ruckartig herum und konnte schemenhaft die Gestalt seines Bruders erkennen. Das Lächeln auf seinen Lippen wurde breiter. »ACE!«
 

»Ruffy!«, kam die freudige Erkenntnis. Als Ace bei ihm angekommen war, sprang Monkey D. Ruffy freudig in seine Arme. Als sei es völlig normal, meldete sich Sabo auch zu Wort, wobei sein Bruder Ace es nicht wirklich mitbekam, wer genau ihn da begrüßte. »Hallo, Ace.«

»Hallo, Sabo.« Dann blieb er abrupt stehen, drehte sich in Zeitlupe zu ihm herum und schaute den blonden Mann schockiert an. »Sabo? Sabo! Oh beim Feuerteufel, SABO!« Eine Begeisterungswelle durchschnitt die Brüder, alle drei fielen in mehreren Umarmungen, freuten sich miteinander, nach langer Zeit wieder vereint zu sein.

»Was machst du hier?«

»Bruder, wenn ich das nur wüsste«, lachte der blonde Mann überglücklich und zeigte dadurch seinen fehlenden Schneidezahn.

»Ach egal, Hauptsache wir sind wieder vereint!«

»Richtig!«, antwortete endlich auch Ruffy. Er war wirklich begeistert. Die Insel brachte ihn alle seine Freunde beisammen, mehr als er es je erwartet hätte. So schlimm konnte die Insel also doch nicht sein oder? »Super, dann bin ich der Käpt'n!«

»Spinnst du«, riefen Ace und Sabo zeitgleich.

»Wieso, das ist mein Anrecht!« Damit streckte er ihnen seine Zunge raus und grinste über beide Ohren.

»Das denkst auch nur du. Ich war damals euer Käpt'n, also bin ich es auch heute.« Doch Sabo mischte sich nun auch mit ein. »Nein, großer Bruder, nun bin ich an der Reihe.«
 

Monkey D. Ruffy schubste beide brüderlich zur Seite und sprang dann auf einen Felsen, demonstrierend seiner Macht. »Das könnt ihr beide vergessen. Ich bin der letzte überlebende und damit der Käpt'n. Ich werde auch König der Piraten, als seid mir folgsam, ihr Schiffsratten!« Keiner von ihnen hatte seinen Humor verloren, und so fingen Sie alle an, herzhaft zu lachen. Es war einfach absurd. Wie konnten sie nach Jahren wieder vereint sein? Oder war er nun auch Tod und konnte so mit seinen Brüdern zusammen sein?
 

»Ähm Jungs«, schallte sich nun auch Lysopps stimme ein, »wir haben da ein omega Problem. Ein großes, dickes, fettes Problem. Also hört auf mit eurer dummen Begrüßung. Das geht später auch noch, falls wir überleben sollten!« Seine Stimme wurde immer schriller zum Ende hin. Ruffy nickte ernsthaft und schaute sich um. Ja, sie hatten wirklich ein Problem, was auch immer omega bedeuten sollte. Doch was konnten sie tun? Die Schreie um Sie herum wurden lauter, doch leider war nichts davon zu erkennen. Die einzigen Personen, die sich nun noch hier am Strand befanden waren: Lysopp, Chopper, Robin, Zorro, Penguin, Bepo, Marco und drei seiner Männer, Sabo, Ace und er selbst. Alle anderen ihrer Freunde waren verschwunden. Ihre Schreie hallten noch in seinen Ohren. Der Nebel war nun gänzlich gegenwärtig und verschlang einem nach dem anderen. Keiner konnte bisher etwas dagegen unternehmen. Keine Attacke war hilfreich oder beendete den unheimlichen Angriff des bewegenden Nebelschweifs.
 

»Was meint dein Kollege?«, fragte ihn sein Bruder Ace. Doch Ruffy wusste eigentlich keine passende Antwort. »Keine Ahnung, aber der Nebel verschlingt einem nach dem anderen. Es sind nicht mehr viele da. Wir haben keine Ahnung was passiert. Viele deiner Kameraden sind verschwunden, auch viele meiner Freunde!« Damit bezog sich Monkey D. Ruffy auch auf die Heart Piraten. Schließlich gehörten sie fast schon in seine Crew, wenn Sie es bisher auch noch verleugnen mögen. »Sicher, das ihr einfach nicht zu schwach seid?« Da schaltete sich endlich auch Marco ein. »Willst du mich wirklich Provozieren, Sohn?« Der schwarzhaarige Käpt'n der Thousand Sunny wusste nur zu gut, dass Marco das nur sagte, um Ace zu zeigen, wer hier der Käpt'n der letzten Moby Dick war und er mittlerweile als Vater der Crew galt, ob Marco nun wollte oder nicht. Ruffy amüsierte diese Tatsache. Ist er als Käpt'n nun auch Vater und sollte seine Kinder auch betiteln mit: »Lysopp, mein Sohn, keine Angst, Papi ist schon da« oder » Zorro, mein kleiner Sohn, Schlaf nicht zu viel, sonst verschluckst du noch mehr Fliegen!«?
 

»Oh nein, Vati, aber du bist für eine Stange Weißbrot doch etwas zu blau!« Ruffy verstand, das er auf seine blauen Phönix flamme deutete. »Leute!«, schrien sein Schütze und Schiffsarzt zeitgleich aus angst.
 

Ein greifender Nebelschwan bereitete sich intensiv um Sie herum und wollte sich soeben Bepo und Chopper schnappen. Monkey D. Ruffy versuchte wieder mit einer seiner Attacken diesen Angriff zu beenden, doch seine Hand ging durch den Nebel hindurch. Stattdessen hatte er das Gefühl, das er langsam die Sicht verlor. Doch keiner wollte Kampflos seine Freunde im Stich lassen. Wie sollten Sie diesen Kampf nur gewinnen?
 

Portgas D. Ace versuchte sich nun auch gegen den Nebel und beschwor einen Hurrikan, nur aus Feuer, empor. Ein Inferno, so gewaltig, das sich alles in rot spiegelte und der Nebel die Farbe des Feuers in sich aufsaugte. Eine Explosion aus dem Nichts verursachte ein Erdbeben und der Hurrikan wurde immer gewaltiger, als sei es eine Naturgewalt, welche alles zu zerstören drohte. Ruffy roch, wie die Bäume um ihn herum Feuer fingen und brannten. Der Himmel war in Rot getaucht, doch das Brennen der Natur verursachte einen schwärzlichen Rauch, färbte den Horizont langsam und die Luft zum Atmen wurde drückend. Die Luft war erstickend. Ein Husten, ein röcheln blieben nicht aus. Tiere, die sich versteckt hielten, flohen in alle Richtungen, bis keine mehr von ihnen zu sehen oder zu hören waren.
 

»Ahh (…)«, der letzte Schrei von Marcos Männer und Sie waren verschwunden. Der Nebel nahm, und gab dafür etwas Unheilvolles: die Einsamkeit. Schwarzer Ruß regnete vom Himmel herab und zierte den unebenen Boden unter ihren Füßen. Marco, der blaue Phönix, flog in der Luft umher und feuerte entgegen seiner Erwartungen auch mehrere Angriffe, doch keine zeigte Wirkung. Wie konnte er etwas besiegen, was sie nicht berühren konnten? Es war, als wäre Admiral Smoker persönlich anwesend und machte sich gerade über Sie lustig. Sein Vize Lorenor Zorro war in seiner Kampfposition und erschuf mit seinem drei Schwertern einen gewaltigen Tornado, versuchte nebenbei, den Nebel in sich zu zerschneiden. Doch nichts schien etwas zu ändern. Weitere Schreie ertönten. Nico Robin und Lorenor Zorro waren verschwunden, mit ihnen die Schreie. Sie wurden immer weniger. »Verdammt, was wollt ihr von uns?«, schrie Ruffy wütend gen den düsteren roten Himmel. Es waren seine Freunde die hier verschwanden. »Ich will meine Freunde wieder haben!«
 

Monkey D. Ruffy blickte sich um. Jeder schien auf seine Weise gegen den Nebel anzukämpfen, doch erfolglos, wie er bedrückt erkannte. Plötzlich geschah es auf einmal. Jeder einzelne von ihnen wurde aufgesogen, verschwanden im nichts, bis schlussendlich er, Monkey D. Ruffy, Käpt'n der Thousand Sunny, Co.-Käpt'n der Heart Piraten und Allianzpartner, alleine war. Ein ihm bekanntes lachen ertönte und dann war er umzingelt, machtlos gegen seinen unsichtbaren Feind. War das sein Ende? Dann war mit einem Ruck alles schwarz.
 


 

× × × ×
 

»Oh«, säuselte Law mit Amüsement in seiner rauchigen Stimme. Er schritt langsam auf sie zu und wollte sie in seine Arme schließen. Nami wiederum wollte nicht. Sie wollte ihn fortjagen und nicht noch in seinen starken, wundervollen Armen landen. Ihre Knie wurden zittrig, ein lähmendes Gefühl durchzog ihren Körper. Was eine Berührung alles nur ausmachen konnte, meckerte Nami mit sich selbst.
 

»Was habe ich denn in Sabaody Archipel getan? Oder anders gefragt: Was genau hast du gesehen, liebes?« Die Rothaarige verbiss sich jede Art von Antwort gewalttätig. Ihr Temperament wollte explodieren, doch diese Farce wollte Nami sich nicht hingeben. Law schritt wie ein Panda weiter an sie heran und drängte sie an einen Baum, wo sie sich mit dem Rücken dagegen stützte. Der Nebel, welcher wie kalte Luft alles in sich einnahm, war mittlerweile rot gefärbt, was sie schier wunderte, sich aber erst mal nichts bei dachte. Sie blickte wieder in Laws freudiges Gesicht. Er hatte sie einfach wie eine hilflose Beute umzingeln, alleine nur mit seinem Lächeln und einer Stimme, die ihr den Kopf vernebelte. »Gut, dann anders!« Trafalgar Law beugte sich mit ausgebreiteten Armen zu ihr hinunter und umzingelte sie, indem er seine Hände jeweils recht und links am Baum abstürzte. Jetzt hätte sie die beste Gelegenheit ihm in seine Weichteile zu treten, aber so richtig, schön mit einem hohen Absatz, dachte Nami verzweifelt.
 

»Nami-ya«, begann Law ernst. Sein Atem strich ihre heißen Wangen. »Das, was du gesehen hattest, war kein Kuss oder ähnliches. Ich habe sie jetzt, wie dich auch, in die enge gedrängt, mit dem alleinigen unterschied, dass ich ihr am Ende gedroht hatte, mich in Ruhe zu lassen. Sie verfolgte mich mehrere Wochen schon. Die Frau war ein Kopfgeldjägerin und dachte, ich würde es nicht bemerken. Sie dachte, wie du jetzt auch, das ich mich mit jeder Frau einfach beschäftigen würde und sie ins Bett zehren möchte. Das Luder wollte mein Kopfgeld, mehr aber auch nicht und das wusste ich. Ich habe ihr erst das Gefühl gegeben, das es mir nur um Sie gehen würde, doch dann kurz, bevor sie dachte, ich würde sie küssen, flüsterte ich meine Drohung und damit war es auch schon vorbei. Jetzt dürfte sie mit verunstalteten Körper herumwandern. Sie wollte ja nicht hören.« Law lächelte unschuldig, als sei es das normalste auf der Welt.
 

Die Navigatorin fand ihre Stimme wieder und flüstere: »Wieso hast du mich dann nicht abgehalten, dich zu verlassen. Du hast gesehen, das ich dort war, als das mit dieser Tussi passiert war. Blödmann!«

»Ich sollte also einer temperamentvollen, starrköpfigen und hinterhältigen Katze folgen, wissentlich, das wir beide beobachtet wurden? Und blöd bin ich gewiss nicht, mein Schatz!« Dieser Kosename würde noch einen Herzstillstand auslösen. Warum reagierte ihr Körper nur so auf einen Mann wie Law. Bei Ace war es definitiv eine andere Reaktion. Law berührte nicht nur ihren Körper, sondern alles, was sie ausmachte, auch ihre schlechten Eigenschaften. Bei Ace wiederum, das liebte Nami an ihm, war es seine Gelassenheit, seinen Humor, seinen Charme und seine Ausstrahlung, die sie besonders schätzte. Ace bot ihr Sicherheit, gewährte ihr Eigenschaften, von denen sie nie dachte sie zu besitzen. Sie war einfach anders bei ihm, nicht wie bei Law.
 

»Wer beobachtete uns?«

»Was denn, kein Schatz oder Liebling? Gott allmächtiger oder Meister akzeptiere ich auch«, scherzte Law und wollte die Stimmung auflockern. »Law«, knurrte Nami nur ungeduldig. Er seufzte theatralisch. »Ich nenne ihn Schokoeis. Auch ein paar Laien seiner Truppen waren darunter, nichts Weltbewegendes.«

»Schokoeis? Mal ernsthaft, wen meinst du?«

»Blaufasan und seine Anhänger.«
 

Dann geschah etwas Unerwartetes: ein kurzes Erdbeben und ein Feuerinferno brachte sie beide auseinander. Es war eine solche Naturgewalt, das die Navigatorin und Kartografin sich am Baum festkrallen musste. Sie konnte gerade so erkennen, das Trafalgar Law sich an sie heften wollte, doch ihre ausstreckende Hand nicht greifen konnte. Dann endete es plötzlich, das Inferno wiederum blieb. »Was geschieht hier nur?« Die Frage war mehr an sich selbst gerichtet und Law kam schnell zu ihr gerannt. »Ich weiß es nicht, aber gut war es gewiss nicht. Los, wir müssen weiter.« Damit schnappte er sich ohne zu fragen ihre Hand und zog sie unsanft mit sich. »Lass los, ich kann alleine rennen!«, antworte Nami zickig und beobachtete nur sein Lächeln, was alles in ihr entwaffnete. Er war keine zwei Meter von ihr entfernt. Doch der Nebel nahm ihr die Sicht. Die junge Frau spürte nur den zerbröckelten Pfad unter sich und wusste, dass das Erdbeben den Boden zerstückelt hatte und somit nicht mehr genug halt geben konnte. Dann war es auch schon geschehen. Sie fiel.
 

»Nami!«, schrie Law panisch und wollte nach ihrer Hand greifen, doch diese griff ins Leere. Das einzige was sie noch mitbekam, war, dass der Käpt'n der Heart Piraten selbst von Nebel verschlungen wurde, gewaltsam, und dann war auch Law verschwunden. Etwas zerbrach in ihr. Dann spürte sie einen schmerzhaften Aufprall. Sie spürte wie jede einzelne Körperregion schmerzte und eine Zeit, die niemals vergehen wollte, nichts sagen konnte und sie in ihrer Schmach alleine ließ. Es regnete leise, das spürte die rothaarige Frau noch, bevor sie ihr Bewusstsein verlor. War es nun vorbei?

Herzbube

Der Schmerz ließ langsam von ihr herab. Sie blinzelte gen die Sonnenstrahlen am heller werdenden Horizont, alles in allem wirkte grell, nicht wie zuvor auf der Insel D'Arc, wo alles in Dunkelheit verschlungen wurde. War sie im Himmel? Hier erschien alles warm, hoffnungsvoll und die Zufriedenheit umschmeichelte ihr zermürbtes Gemüt. Mit einer ruckartigen Bewegung war Nami aufgestanden und erblickte nun gänzlich ihr Umfeld. Wo war sie? Wichtiger noch: Wo waren ihre Freunde? »Hallo?«
 

Töricht, wer sollte auch antworten? Sie befand sich in einem Wald ähnlichem Gebiet. Die hohen Bäume, die schon mehrere Jahrhunderte alt sein mussten, schützen sie vor den strahlenden Sonnenstrahlen am Himmel, so schlichen sich dennoch welche zwischen den Blättern hindurch und rekelten sich im Schatten des Unbekannten. Die Wiese auf die Nami sich befand, war in saftigem Grün getaucht, roch nach herrlich frisch gemähtem Gras, obwohl es in seiner vollen Länge protzte. Dann roch die Navigatorin etwas anderes, etwas allseits bekanntes und rannte los. Die junge Navigatorin bemerkte eine angenehme Brise des Windes und hatte das Bedürfnis, sie zu umarmen. Lange ist es her, das sie sich so fern von all dem Stress und Emotionen befreit fühlte und des weiteren bewusst wurde, dass das nicht richtig war. Wie sollte es nur weiter gehen? Der Horizont zeigte kein Ende. Die junge Frau rannte, nicht wissend, wo ihr Weg begann und wo er enden sollte. Sie folgte ihrem Herzen. Sie beschloss in Ruhe nachzudenken und dann war sie angekommen. »Das Meer«, sprach sie atemlos. Sie war hier anscheinend gefangen und würde so schnell nicht entfliehen können, auch, wenn das ihr eigentlich angst einflößen müsste, tat es dies nicht. Es war einfach nur ein komisches Gefühl und der Anblick des Meeres erfüllte ihr tränendes Herz mit Freude. Vielleicht wäre die Thousand Sunny hier mitsamt ihren Freunden?
 

'Mein schwindelfreies Herz hat mir schon immer meinen Weg gedeutet. Für das Fliegen habe ich nie Flügel benötigt, selbst wenn ich dann mal von den Wolken gefallen war und keine Hoffnung den Anfang läuterte mitsamt seinem Aufprall. Nun, Männer, was mache ich nur mit euch beiden? Ich weiß einfach nicht wie ich mich entscheiden soll.' Nami seufzte wehmütig. Dann dachte sie an Ace. Die junge Navigatorin und Kartografin beschloss, das sie mit einem von ihnen anfangen sollte, zumindest sollte sie darüber nachdenken, was sie von ihnen hielt und was Sie für eine Wirkung auf sie hatten.
 

'Seit wir zwei uns kennen, sind mir die anderen einerlei, ausgeschlossen meiner Freunde und Familie. Kein Mann war mir bisher so begegnet und kein anderer kam meinen Erwartungen so nahe, wie du. Niemals war ich so verliebt, wie in dich. Ich habe schon vieles ausprobiert, doch ohne diese Erfahrung wüsste ich nicht, wer ich bin und was ich brauche, noch minder, das ich so lieben könnte. Du lässt mich meinen Weg beschreiten, schreibst mir nichts vor, lässt mich sein wer ich bin und bist immer für mich da. Ein Freund in der Not. Portgas D. Ace, Bruder von meinem besten Freund und Käpt'n. Du bist meine erste große Liebe, die Naivität meiner Jugend. Ich will dich immer, doch, ist es auch das was ich brauche? Du und ich sind die Regeln einer Norm, du und ich sind das Gesetz. Wir lieben uns, trotz unserer Feindschaft. Freiheit ist den Traum zu leben und nichts anderes tun wir, nie wollten wir etwas anderes, selbst wenn wir getrennte Wege gingen und uns immer wieder begegnet waren. Garantieren gab es noch nie, doch wir haben es gewagt, jedes Mal und immer wieder. Jedes Mal, denke ich, das es für immer sei und jedes Mal lehrte mich das Leben etwas anderes. Ich kann mich nur nicht selbst belügen und alles in allem vergessen. Dein Tod hat einiges verändert. Nicht die Gefühle haben sich verändert, sondern ich mich selbst, meiner Erfahrungen und Erlebnisse, die mich Prägten und brandmarkten. Dein Tod hat viele verändert: Ruffy am meisten, folgend mit mir. Wir sind stärker geworden und wissen, was uns erwartet, was wir erkämpfen wollen und wo unsere Träume sein werden. Kann es auch dein Ziel sein?'
 

Nami schlug sich gegen den Kopf. Es war anstrengend über etwas nachzudenken, was sie eigentlich über mehrere Wochen ignoriert hatte und jetzt so hinterhältig damit konfrontiert wurde, dass es tief im Herzen Leid hervorrief, Trauer und ein Glücksgefühl in einem. Mit Ace hatte sie Spaß, er war der Mann den sich eine Frau nur wünschen könnte. War er erst mal dein, tat er alles für einen, kein Wunsch blieb unerfüllt. Seine Herzensgüte, Loyalität, Humor, die unergründliche Starrköpfigkeit und Hilfsbereitschaft waren die eines Gentleman, eines Traummannes. Konnte das jedoch genug sein? Ihre Hinterhofgedanken schrien alarmierend entgegen. Was war mit Trafalgar Law? Er war ein reinstes Kapitalverbrechen, ein ignorantes Genie und provozierender Arsch in einem. Dennoch: er forderte sie heraus, holte jeden Impuls in ihr empor und kitzelte an ihre Nerven. Auf der Suche nach dem siebten Himmel war sie stets tief gefallen und der Aufprall am Ende war sehr schmerzhaft, die Nacht danach unmöglich zu ertragen. 'Du hast mich später gerettet, unnatürlich, auf deine altkluge Art und Weise. Du hast mich in Wut aufgehen lassen, mich provoziert mit jeder Faser meines Lebens, gestichelt und keine Rücksicht genommen und dann hast du mich einfach getröstet. Du hast etwas in mir bewegt, wo ich glaubte mein Herz wäre leblos. Natürlich hat man seine Freunde, seine Träume, dennoch ist es niemals dasselbe.'
 

Ihn zu Lieben und zu kennen ist der reinste Horrortrip, eine Gefangennahme seines selbst, erkannte Nami erneut. Seine liebe war unberechenbar. In einem Moment zeigte er seine kühlende Intelligenz, verängstigt alleine mit sein mörderischem Lächeln, fordert einen bis zum Urknall heraus und im anderen Moment, einem unerwarteten, legte er einem die Welt zu Füßen, freiwillig, ohne Hintergedanken. Er veränderte sie, indem er, der Chirurg des Todes, sie forderte, fragen aufwirbelte und sie sich selbst beantworten ließ, zeitgleich in dunkle Ecken trieb, sie kämpfen ließ und doch hatte er immer eine schützende Hand über sie. Er löste in ihr Eigenschaften aus, die sie verdrängt hatte. Selbst, wenn sie die größte Zicke auf Erden war, würde er sie noch auf Händen tragen wollen. 'Selbst dann noch, wenn ich ihn töten wollte. Deine Liebe machte mein Leben neu, jeder Tag wurde fast schon schwerelos. Das Bedürfnis, jeden Moment, jede Sekunde mit dir zu verbringen war nicht da, einfach aus dem Grund, dass ich wusste, egal wo ich sein würde, du würdest auf mich warten, mir einen Platz freihalten und mir alles gewähren. Du würdest dich auch mal gegen mich wenden, mir zeigen wo der Himmel anfängt und wo er endet. Du gebietest mir halt, rücksichtslos und meistens sogar mit weniger Respekt, nur, um mich selbst wählen zu lassen, was das Beste für mich sei. Ein komplizierter Mann für eine komplizierte Frau.' Wo waren denn die Zeiten, in denen sie nicht verliebt war und sich mit weniger zufrieden gab? Ein räuspern holte sie aus ihren Gedanken. Nami reagierte ziemlich schnell, wendete sich um ihre eigene Achse und blickte dann in die Augen des namenlosen Pierrot. »Na endlich!«

»Ich wusste nicht, das ich erwartet wurde«, antwortet die Gestalt mit einer ruhigen stimme.

»Wo sind meine Freunde«, fragte Nami ohne Umschweife direkt und forderte eine Antwort. Die junge Frau erkannte den namenlosen Pierrot, anhand seiner Stimmer. Er stand ihr endlich gegenüber, ohne Maske, ohne irgendeiner Verkleidung mit einer Haltung ohne Gegenwehr. Sein silbernes Haar waren in einem Zopf zusammengebunden und hing fließend auf seiner Schulter. Sein wehender Umhang flatterte gleichmäßig im Wind, umspielte seine Statur in Vollkommenheit, nur seine Augen blickten sie traurig an. Grüne Augen, mit stechender Nuance und fließender Weisheit. Seine Ausstrahlung verkörperte Jahrhunderte Erfahrung, niederschmetternde Einsamkeit und ein Hauch willenloser Gefangennahme. Wer war er wirklich?
 

»Gestatten, ich bin der Wächter dieser Arc, ein Diener des vergessenen Königreiches«, folgte die Antwort nach einer halben Ewigkeit. »Erblicke die Macht des einem, des Auserwählten.« Nami verstand nicht. Doch was sollte sie auch? Der namenlose Pierrot räusperte sich erneut und sprach leise: »Ich erfreue mich deiner Anwesenheit und entschuldige die Unannehmlichkeiten deiner Reise, doch alles hat seinen Preis, das wirst du eines Tages verstehen können. Unabhängig dieser Situation, wirst du festgestellt haben, dass einige Situationen, Momente in deinem Leben merkwürdig erschienen, die nur durch eine Hand ausgelöst worden war. Revue passierte Momente, die dir sehr bekannt vorkamen oder an Ereignissen, an denen du dich nicht mehr erinnern kannst. All diese Geschehnisse fokussierten für diesen einen Moment. Ich biete dir die Freiheit an, entgegen deiner Lösung meines Rätsels. Ich prüfe, du rätselst. Beginnen wir nun, stelle mir einfach deine Fragen und wir werden sehen, wohin uns das Führen wird.« Die junge Navigatorin verzog ihre Mundwinkel zu einem Strich und überlegte. Worin liegt da sein Rätsel und wohin soll das ganze führen? Sie entschied, unfreiwillig, sein Spiel mitzuspielen und zu beobachten, inwiefern das ihre Freiheit bedeuten würde. Wo waren ihre Freunde? Waren sie wirklich in Sicherheit? »Welche Hand lag über mir und wieso kann ich mich an viele Ereignisse nicht mehr erinnern?«

»Unter anderem hatte deine Interaktion deines Armreifs einen Nebeneffekt und Einfluss auf dein Erinnerungszentrum. Keine Sorge, dieser Effekt hält nicht lange genug und du wirst dich nach einiger Zeit an alles Erinnern, ohne das du diesen Verlust je gespürt hättest, wie eine verblasste Erinnerung, ein vergessener Traum.« Seine Worte waren aufrichtig und vermittelten ihre fehlenden antworten. Nami beschloss, sich seinem Willen zu beugen und überlegte erneut, wie sie schnell an die Informationen nach den Standort und Erhalt ihrer Freunde Kundschaftern könnte. Doch, das alles war gewiss merkwürdig, dachte Nami abermals. Was meinte er mit Armreif? Ihr Armreif? Der Lapislazuli vielleicht, an dessen Herkunft sich beim besten Willen nicht erinnern kann?
 

»Wie kommt es, dass ich an mehreren Orten gleichzeitig sein konnte? Wie wurde das ermöglicht?« Der namenlose Pierrot antwortete leise, fast flüsternd: »Das obliegt der Macht des Lapislazuli Armreifs an deinem Handgelenk, der Teleporter, einer Erfindung von Dr Vegapunk. Aber dazu einiges später«, lächelte er sanft und verschränkte mechanisch seine Hände hinterm Rücken. Nami war entsetzt, zeitgleich nahezu verwirrt. Sie berührte den Lapislazulis Armreif und versuchte sich an seine Herkunft zu erinnern, den Ort und Geschehen, wie sie an diesem gelangt sein könnte, doch keine Erinnerung gab ihr die Lösung, wiedermal. Wo sollte das Hinführen? Dann dachte sie an ihre Schwester, verbunden mit dem goldenen Armreif. Ein zittern durchzog sich in ihrem Körper und lähmte sie qualvoll an Ort und Stelle. Wieso musste sie sterben? Ihre nächste Frage verfolgte sie seit Tagen, nahmen ihr alle Möglichkeiten ihr versprechen einzulösen, welches sie damals gegeben hatten einander: »Versprich mir kleine Schwester, das du dir deinen Traum erfüllst, Karten jeder See zeichnest und am Ende deinen Weg wieder zu mir findest, mir alles Erzählst, mir zeigst wo du überall gewesen bist und was du alles erlebt hast. Werde glücklich (…)!« Nami konnte einen Teil davon niemals erfüllen, gestand sie sich bitter ein. Tränen drohten aus ihren Augen auszubrechen und sie an ihre Erinnerungen festzuhalten, zwingend, um keinen Teil jeder Ereignisse zu vergessen. Sie wollte nichts vergessen, trotz des Schmerzes. »Wieso musste meine Schwester sterben? War das meine Prüfung? Wieso Nojiko?« Der Namenlose schien keineswegs überrascht über ihre Fragen und nahm sich ihrer langsam an.
 

»Ja, es war eine Prüfung. Teil dieser Prüfung war deine Aufrichtigkeit, deine Verbundenheit und die jeweiligen Ängste in den Ebenen zu erforschen, herauszufinden, ob du es Wert bist diese Insel wieder verlassen zu dürfen und mit ihnen ihre Geheimnisse. Derselbige galt für deine Freunde. Jeder musste eine Prüfung ablegen, abgestimmt auf jede beliebige Charakterschwäche, sei es einem verlangen nachzukommen, seine Prioritäten einzusetzen oder entscheiden, welches Leben am wichtigsten erschien: Die des anderen oder sein eigenes. Dafür musste man nicht einmal in die eine Höhle gelangen.« Seine Wirkung auf sie war entschlossen, ein klein wenig mit Reue verbunden, wenn auch im stillen. »Und meine Schwester?«

»Sie lebt. Diese Insel erschafft Illusionen von lebenden Geschöpfen, niemals von Toten. Hier gelangen nur Seelen von Teufelsträger, deren Früchte ein zweites Leben ermöglichen können, doch gebt acht: Des Teufels diener Früchte fruchten nur durch des Teufels Dienerschaft.« Die Rothaarige riss geschockt ihre Augen auf und ballte ihr Händen zu Fäusten. 'Das kann nicht sein. Das kann niemals der Wahrheit entsprechen! Dafür war das alles zu real, die Gefühle echt und der verbundene Schmerz belastend. Und dann gab es noch den Zeitungsartikel von Admiral Aokiji, indem detailliert niedergeschrieben stand, was mit ihrer Heimat geschah, darunter die Liste vieler verstorbener. Was soll sein gesprochenes nur bedeuten? Das jeder mit einer Teufelsfrucht ein Diener des Teufels war? Des Bösen? Wieso spricht er nur in Rätsel?' »Dein Wunsch gegen deine größte Angst. Das war deine Prüfung, abgestimmt auf deine Erlebnisse, Prägungen und Sehnsüchten.«
 

Nami stockte der Atem. Sie wollte nur Ace retten, zurück ins Leben rufen und musste dafür ihr Schwester Opfern, um jetzt festzustellen, das sie glücklich in ihrer Heimat lebte. Das war wirklich nur eine Illusion? Sie schüttelte ihren Kopf. Ihr schien das alles surreal, trotz der Intensität ihrer Erlebnisse und deren folgen in dieser Höhle. Wieso überhaupt diese Prüfung? Was würde Geschehen, wenn Sie alle diese Insel verlassen würden? Wäre Portgas D. Ace auch darunter? Ihr Herz schlug trommeln, das Rauschen ihrer Blutes zischte förmlich in ihren Venen und verursachten leichtes Zittern ihres Körpers. Eine zärtliche Kälte umschmeichelte sie zaghaft. 'Ich träume, anders könnte ich mir das alles nicht erklären. Hier läuft etwas gewaltig schief. Wieso konnte der Kerl nicht einfach alle Antworten geben, mitsamt ihren Freunden?' »Ohne Karte gibt es keinen Weg. Keiner kann Leben, wenn der andere Überlebt«, zitiere Nami vorsichtig, »was ist damit gemeint?!« Darüber schien der Namenlose nachzudenken und schwieg einen Augenblick. »Zwei Herzen. Das ist die Lösung und das Schicksal zweier Personen.«

»Ja, das Märchen, wobei einige Tatsachen der Wahrheit entsprachen ...« Nami hielt bewusst ihre komplette Antwort zurück und wartete, was es sich mit diesem Buch auf sich hatte. Der namenlose Pierrot flüsterte monoton: »Während deiner Studien in Weatheria hattest du eine Begegnung eines meiner Kinder«, begann er und deutete mit einem Handzeichen, das er ihre Frage bezügliches »Meines Kindes« noch beantworten würde. »Ihm gelang es, dieses Buch auf meinem Wunsch hin in deine Hände zu begeben, wenngleich mit einer Lüge. Zu diesem Zeitpunkt, auch, wenn du dich nicht mehr erinnern kannst, erhieltst du auf Bitten von Mr Aokiji diesen Armreif, der dir das Teleportieren ermöglichte. Nebenwirkung dieser Möglichkeit bestand darin, das dafür ein Ereignis einer Erinnerung erlöscht oder gänzlich fehlerhaft erscheint, nicht immer, aber des Öfteren. Ein geben und nehmen.« Er sah hinaus aufs Meer und schweifte seinen blickt in die Ferne. »Zwei Herzen – Stolz und Vorurteil, handelte es sich nicht um ein Märchen …«
 

Nami erlöste sich nun gänzlich aus ihrer Erstarrung und verarbeite das eben geschehene seiner Erzählung. Sie wusste, um den Inhalt dieses Buches, etwas, das ihr Angst bereitete. Es war eine Geschichte des vergessenen Königreiches, ein Mondvolk, die im nichts verschwand und mit ihnen ihre Herrscher. Gerüchten zufolge soll der Mond explodiert,- oder in den Sphären des Weltraumes verschlungen worden sein. Eine Geschichte, welche mit einem Datum versehen worden war von vor einigen Dekaden, ein Ereignis noch längst vor ihrer Geburt. Dann zitierte die junge Navigatorin einen Eintrag des Buches: »Das geschwächtes Reich eines goldenen Landes, dessen Bewohner täglich um ihr Leben bangten, doch ein Handel in ihnen Stärke keimen ließ und der Schmerz sie bald von Hoffnungslosigkeit befiel. Die Mächte des Tyrannen umkreisten ihn, verprügelten und verspeisten Sie, doch die rettende Lösung wird die von einem D. und Diener seiner Gefolgschaft sein. So achtet, in Zukunft wird er Geboren werden als Nachfolger des Verlorenen: Er ist ungeniert ehrlich, verträumt, ein Held der Not und es ist wirklich wahr, er wird König werden, das ist klar. Vier Gravitation, drei Positionen, zwei Interaktionen und eine Evolution.« Nachdem sie ausgesprochen hatte, verstand sie dir Worte noch besser, als je zuvor. Es wurde ihr langsam alles zu viel. Nami entschied sich, langsam auf dem Boden zu geleiten und sich hinzusetzen, damit sie vor lauter Übelkeit nicht ihren Halt verlor. Sie verstand die ganzen Rätsel nicht. Was hatte das mit ihr zu tun? Was ihr Sorgen bereitete, war die Buchstabenbezeichnung: D! Das galt für Monkey D. Ruffy und Portgas D. Ace. Jedem mit diesem Buchstaben in seinem Namen war vielleicht damit gemeint gewesen, oder aber nicht. Um sie herum war nun gänzliches Schweigen. In der Geschichte steht klar geschrieben, das es sich um ein großes Imperium mit Anhängern aus alles Welt handelte, bis dann eines Tages ein Krieg anbrach und alles zerstörte. Die Herrscher dieser Zeit verschwanden spurlos, wodurch dann das Piratenzeitalter begann, eine Ära mit Reichtum, Macht und Ruhm.
 

Die Rothaarige hatte mittlerweile einige Fragen in sich aufgewirbelt und wartete nun. Er lächelte, ehe er erzählte. »Ich habe diese Geschichte vor mehreren Jahrzehnten niedergeschrieben, eine von vielen.« Nami hatte das Gefühl ihren Verstand nacheinander an dieser Insel zu verlieren. Das waren eindeutig zu viele Informationen, die angeblich der Wahrheit entsprechen sollten. Sie wollte nur zurück auf die Sunny, zu ihren Freunden, in der Hoffnung Sie würden dort auch zu finden sein, mitsamt Law und Ace. »Das alles ermöglicht mir meine Teufelsfrucht. Ich bin der Ursprung, der Anfang einer Ära. Ich bin der Traumfresser.«
 

'Der Traumfresser', verinnerlichte Nami seinen gesprochenen Worte, wissentlich, dass dies noch zu wenige Informationen über den Namenslosen waren. »Ich nehme und gebe. Ich nehme die Träume von Menschen zu mir und kann sie nach Belieben verändern und erleben, beenden und vergeben oder sie einfach ihn ihrem Tun unterstützen. Seit Anbeginn der Zeit lebe ich schon.«

»Wie lange ist das wirklich?« Er verbog fraglich seine Mundwinkel zu einem Seufzer. »Ich weiß es nicht mehr.« Der namenlose Pierrot schritt einen Meter von ihr fern, blieb dann unbeirrt zum Stehen und beobachtete sein Umfeld. »Es begann alles mit einem Traum. Doch wie auch die Menschen sich über Jahre vermehrten und bevölkerten, reisten und erlebten, vermehrten sich so auch ihre Träume, das meistens um das hundertfache. Viele verfolgen einen Traum, so manch anderer einige mehr. Es wurde immer mehr, für meine Seele ein Leid, eine qualvolle Leidenschaft ohne eine Grenze oder einer Möglichkeit, dies alles zu unterbinden. So begann ich eines Tages in meiner Einsamkeit die Träume aufzuschreiben. Alle Legenden, Märchen, Anekdoten oder Mysterien, Glaubensverschwörungen entsprangen nur einer einzigen Wahrheit, die Menschen weitergaben und veränderten und so den wahren Kern des Ursprunges verschleierten.« Nami gestand, das sie neugierig war in einem Maße, das nicht mehr zu zügeln wäre. Ihre Gedanken leerten sich gänzlich und widmeten sich nur sich seinem gegenüber.
 

»Wie konnten die Menschen die Wahrheit weitergeben und sie später doch Verunreinigen?«

»Durch die vielen Träumen, die mich plagten und ich mich meiner damaligen Macht nicht wirklich bewusst war, schrieb ich jeden Traum auf Steinen, zeitlich später auf Pergament und Dekaden danach in Büchern. Ich lebte einst auf der Insel, die du als fliegende Himmelsinsel bezeichnest, ohne Namen, ohne Ursprung und Zugehörigkeit, fernab von Zivilisation und menschlichen Wesen. Eines Tages besuchten böse Menschen unsere Heimat, nahmen die Macht an sich, eroberten und letztendlich zerstörten Sie jenen Ort. Es war einst Mal ein mächtiges Imperium, ein Reich für alle Träumer. Doch damit man damals nicht von meiner Existenz erfahren konnte, floh ich und verschwand in den Schatten der Lichter. Ich war noch unerfahren und befand mich mit meinen Kräften in einer Entwicklungsphase. Hätte jemand von meinen Fähigkeiten erfahren und das Wissen in falsche Hände gelegt, wäre die Welt längst nicht jene, die wir jetzt kennen. So hielt im stillen diese übriggebliebene Insel versteckt, sodass nur ausgewählte Personen sie dank einer Karte finden würden oder die Wiederauferstehung eines Teufelskind, damit dieser sein Leben zurück erhalten könnte mit dem bestehen und überleben seiner Typprüfungen. Ich selbst kann nicht sterben, doch Leben kann man es auch nicht bezeichnen, das ist mein Fluch. Meine Traumgeschichten fanden ihre Wege in verschiedenen Städten und Ländern, immerzu in Hände anderer und so entstanden dann die Geschichten, die heute in Märchen oder Legenden erzählt werden. Doch kaum einer kennt die Wahrheit. Sie wurde zerstört und findet sich zersplittert an geheimen Orten wieder, dessen Sprache verlernt scheint und nur noch wenige Beherrschen mögen.«
 

Da schoss der jungen Navigatorin eine Erkenntnis empor und ließ somit die Wahrheit offen aussprechen: »Das Rio-Ponéglyphe!« Das Wissen, das der Traum ihrer Archäologin in Erfüllung gehen könnte, ließ sie Freude versprühen und hoffte, das Nico Robin alles Steine finden würde, mit ihnen die Wahrheit. »Ja, genau so ist es.« Namis Herz klopfe unentwegt, wartend, wie es wohl weiter gehen wurde. »Aber was hat es mit dieser Geschichte zu tun?« Der namenlose Pierrot atmete leise aus, blickte dann in ihre Augen. »Die Definition eines Traumes unterliegt verschiedener Faktoren. Ein Traum kann eine im Schlaf entstandenes Erlebnis sein, eine Erinnerung oder aber auch ein Wunsch, einer Sehnsucht, sei dieser nun gut oder böse. Das Buch `Zwei Herzen´ handelt unter anderem über eine Vergangenheit, doch auch von einem Herzen voller Stolz, das Frei sein wollte und es nie sein konnte und einem weiteren Herzen, das Frei von allem war, was verbindet, dafür aber mit Vorurteilen zu kämpfen hatte. Ein Teil mit zwei Seiten, das One Piece.«
 

Die junge Navigatorin und Kartografin verstand noch immer nicht, wo dies hinführen würde. Sie starre völlig entsetzt zum Traumfresser, glaubte dennoch, sich verhört zu haben. »Das One Piece? Den sagenumwobenen Schatz der Redline? Derjenige, der in findet, zum König der Piraten gekürt wird?« Ihre Gedanken überschlugen sich. Die Rothaarige glaubte nicht, das es sich nur um Gold und Edelsteine handelte, zudem es noch etwas Wertvollerem geben musste, das spürte sie. Der Traumfresser schwieg lächelnd. Nami starrte auf die grüne Wiese und konnte beobachten, wie sich die Gräser im takte des Windes wehten und mehrere Wellen erzeugten. Hier schien es immer Frühling zu sein. Die milde Luft gab ihr Gemüt eine sorgenlose Freiheit, schenkte ihr Trost. »Der eine kann nicht Leben, wenn der andere Überlebt …«, begann Nami erneut und hoffte, dieses Mal eine konkrete Antwort erhalten würde.
 

»Die Silben zweier Medaillen. Der Auserwählte und sein Traum, dessen Schicksalen miteinander verknüpft sind und mehr bedeuten, als ein Leben es nur tun könnte.« Der Traumfresser überlegte kurz, ehe er weitersprach: »Ein Leben lang immerzu alleine sein, wünscht man nicht einmal seinem größten Feind. Ich kann weder Leben, noch sterben. Ich kann zu niemanden gehören, noch kann ich mit jemanden Leben, gar lieben. Nichteinmal mich selbst kann ich töten. So oft ich es auch versuchte hatte, blieb ich dennoch Erfolgslos. Und so ließ ich das Buch in deine Hände geraten, damit wir beide unseren Nutzen finden würden: Du den Einblick in die Tiefe der Vergangenheit und ich meine Freiheit.« Die Wissenschaftlerin in Nami war entzückt, wenngleich sie nicht an Hokuspokus und Märchen glaubte. Sie war sprachlos. Er lehrte ihr soeben das Wissen, welches kaum einer kannte und doch spürte sie, das dies noch nicht alles sein konnte. Nami hatte Sorge, was mit dem Schicksal von Portgas D. Ace sei, als auch die Aussage, dass sie Einblick in die Tiefe der Vergangenheit erhalten würde. Dann fuhr der namenlose Pierrot fort: »Damit ich mit meiner besonderen Fähigkeit als Traumfresser nicht alleine war, erschuf ich vor einigen Dekaden einen Baum mit meinen Tränen, welcher später meine Früchte trug. Jede Frucht trug eine Eigenschaft eines bedeuteten Traumes, gute, als auch schlechte und jede Frucht war für beide Seiten einzusetzen. Die Teufelsfrüchte. Du kennst das Ausmaß ihrer Kräfte? Jeder der eine Teufelskraft in sich trägt ist somit einen Teil von mir, meine Kinder des Teufels.« Nami nickte und blieb weiterhin hellhörig. Sie fühlte sich soeben wie ein kleines, naives Mädchen ihrer Jugend, welches ein Märchen erzählt bekommt, nur mit dem Unterschied, dass sie Erwachsen war und dies der Ursprung der Teufelsfrüchte war, indem sie Einblick gewinnen konnte.
 

»Ich gab dir deinen Weg hier her, wo Träume entstehen. Die Koordinaten ließ ich dir in deinem Traum zusenden, als du Bewusstlos mit deiner Verletzung in deiner Kajüte warst.«

»Was ist mit Aokiji? Woher hat er die Informationen und warum setzte er sich mit mir in Verbindung?« Der namenlose Pierrot lachte genüsslich, schüttelte kurz amüsiert seinen Kopf. »Das kann ich dir leider nicht Mitteilen. Nicht alle Wege sollten offen gelegt werden. Auch Mr Aokiji hat seine Geheimnisse und Ziele, sogar einen Traum.« Nami gab nicht auf und erkundigte sich weiter. »Aber wie war es möglich, dass er über die Existenz dieser Insel erfuhr?«

»Nicht für alles sollte es eine Antwort geben, Ms Nami«, lächelte er ihr friedlich entgegen. Nami kapitulierte murrend und blickte nun in den Himmel. Die Abenddämmerung brach nun langsam ein und färbte den Himmel über ihnen in einem glänzenden rot, schimmerte in all seinen Nuancen, während die Nacht mit ihrer Dunkelheit über sie hereinbrechen würde. Die Wellen des Meeres schlugen stetig am Riff auf, gelangen bis zur ihrer Küste nach oben und endete über die Felsen bei ihnen. Ein Sprung von der Klippe und sie würde mehrere Meter tief in ihr Unglück stürzten, bemerkte Nami zerknirscht.
 

»Jedes Leben beginnt mit einem Traum, wie groß dieser wird unterscheidet sich je nach Persönlichkeit und Willensstärke. Ich habe jeden Traum aufgeschrieben, der in meinem Reservoir nicht genug platz erhielt und so kam es, das ich diese eine Geschichte schrieb. Jeder Traum gilt einem einzigen Buch, einer einzigen Person. Kein Traum gleicht dem eines anderen, auch wenn es mehrere Menschen mit derselbigen Zielen sind. Dieser Traum wiederum beherbergt zwei Bücher, aus dem alleinigen Grund, das wir beide für etwas auserwählt wurden.« Nami erhob sich von ihrem Platz und schritt vorsichtig, als wäre jeder Schritt ein schwerwiegender Fehler, auf den namenlosen Pierrot zu. »M-Moment, w-wir sind beide Auserwählte? Wofür auserwählt?« Ihr Herz pochierte unregelmäßig, drohend, das dies eine Wahrheit war, welche sie nicht hören wollte. Der Traumfresser schmunzelte traurig. »Ich bin der Wächter dieser Insel, war ein Wächter des Königs, welcher seine Spuren im Sand verwischte. Ich blieb erhalten, bis heute, wartend, auf seinen Erben und Nachfolger des vergessenen Königreiches. Als ich damals in meiner Gefangenschaft nicht weiter wusste, schrieb ich eine Geschichte auf, unabhängig eines Traumes und schrieb »Zwei Herzen«. Damit ich aus meiner ewigen Verdammnis aus Einsamkeit erlöst werden konnte, musste jemand geboren werden, welcher meinen Weg beschreiten könnte,- und mich aus diesem Erlösen würde. Aber, und das ist der wichtigste aller Faktoren: Dieser jemand musste auch seinen Weg hier zur D'Arc finden, lebend,- alle Prüfungen bestehend, was bisher niemals so geschehen war, mit deiner Ausnahme. Wenn ein Kind geboren wird, entsteht nicht nur seine Seele, sondern auch sein Wunsch, ein Traum, der ihm auf seinen Weg begleiten würde. Du musst mich meiner Tätigkeit entbinden, als neuer Wächter fungieren und über jenem Erben wachen.«
 

Nami besah sich den Mann gegenüber mit gemischten Gefühlen. Doch so manches Verstand sie beim besten Willen nicht. Wie weit konnte das Wissen gereicht worden sein, das es Einfluss auf die Zukunft nehmen würde und auf deren Vergangenheit. »Bin ich also ein Produkt deiner Macht?« Sie wollte Antworten. Sie als Wächter? Und, um welchen Erben handelt es sich hier? »Du verstehst noch nicht ganz … hör zu«, dann schloss er für einen Augenblick seine Augen. »Ich empfange und bewache Träume. Sie können durch mich geformt und behandelt werden, sie zu meinen Gunsten einsetzen oder verändern. Ich kann jemanden Traum Wirklichkeit werden lassen oder ihn in die Dunkelheit schicken. Doch seit der Geburt der Teufelsfrüchte habe ich nichts mehr mit meinen Fähigkeiten hantiert, das heißt, dass ich die Träume nur noch bewache. Nicht mehr, auch nicht minder. Es gibt aber ein paar Ausnahmen.« Nami runzelte ihre Stirn und überlegte fortan, was sie nun machen sollte. Das hier schien ihr unrealistisch und doch, das spürte sie, konnte das alles der Wahrheit entsprechen. War es nicht genau das, was sie wollte? Also war sie Zufällig jene, die ihn erlösen sollte? »Was geschieht mit dir, nachdem du erlöst worden bist und was geschieht mit mir und meinen Freunden? Oder der Insel?« Der namenlose Pierrot räusperte sich und versteifte sich in seiner Haltung. Die Nacht brach nun gänzlich über sie ein. Nur der Mond würde ihnen das Licht der Hoffnung schenken und alles in sich einnehmen, es erstrahlen, als auch blenden.
 

Er sprach in sanften Tönen: »Selbst wenn ich nicht mehr sein werde, liegen die Träume eines jeden in seinen eigenen Händen und des Zufalles. Ich war mal einst das Schicksal, doch dies ist der Moment für Träumer. Ich selbst besitze keinen Traum, nur mich selbst. Nun, erlöse mich und tritt deine letzte Reise mit dem Teleporter an.« Jetzt war die Navigatorin überrascht. »Letzte Reise? Funktioniert der Teleporter etwa noch? Und wie funktioniert er?«

»Ja, das tut dieser. Drücke für mehrere Sekunden auf den Lapislazulis und denke an den Ort, an den du Teleportieren möchtest. Um von diesem Ort hier verschwinden zu können, musst du ihn aktivieren. Denk an deine Freunde, Crew Mitglieder und mitreisende und ihr werden wieder aufeinander treffen«, endete er sachlich. Nami verschränkte ihre Arme zitternd an ihre Brust. Die Kälte wurde zunehmend intensiver, sodass der Atem in weißen Wolken aus ihr herausbrach. »Wie gelang ich an den Armreif und wie wurde er erschaffen? Ich hörte niemals von solch einem Gegenstand?«

»Das oblag meinem Einfluss des Traumes. Dr Vegapunk hatte in dieser Hinsicht wirklich sehr gute Arbeit geleistet. Er erfand den ersten, als auch den letzten Teleporter auf Erden«, murmelte der Traumfresser sehr leise, mehr für sich selbst. Dann sprach er laut: »Das erste Leben entstand im Meer. Es war ein mächtiges Königreich mit Träumen, die niemals jemand zügeln würde und Kreaturen jeder Art. Es liegt ganz fern der ungläubigen, doch nahe am Ziel des Träumenden. Ein Paradies der Hoffenden, eine Spezies des Unmöglichen und doch unglaublich Existent.«
 

Sie lauschte geduldig seinen Worten, dann wurde sie stutzig, aufgrund seiner Geschichte. »Wie nennt sich dieses Meer?« Er lächelte. »Das kommt darauf an, wen du fragst. Die Bewohner nennen es ´Das goldene Königreich`, andere wiederum nennen es ´All Blue`.« Nun war Nami gänzlich verblüfft und konnte sich Sanji bildlich vorstellen, wie er reagieren würde, wenn er von seiner Existent hören würde. Die junge Navigatorin lächelte unbewusst und freute sich für ihren Koch ungemein, zu wissen, das seine Hoffnungen und sein Traum nicht umsonst sein würden. Nami spürte zunehmend, wie der Traumfresser nervöser wurde und zugleich eine Angst versprühte, das sie das Rätsel nicht lösen würde. Ihr Schicksal hing von seinem Rätsel ab, doch auch er ersehnt sich nach Erlösung. Wieso sie? Hatte es wirklich bisher keiner lebendig auf diese Insel geschafft? Nami schwirrten unglaublich viele Fragen im Kopf herum, verirrt, wie das noch weiter gehen würde. 'Was soll ich nur machen? Die Situation ist ziemlich obskur, mystifizierend, doch schien das alles noch um einiges komplizierter, wie es seine Geschichte schon bestätigte. Was ist mit meinen Freunden? Ich sollte mich dringend beeilen, wer weiß, wie viel Zeit wir noch haben werden.'

»Was wäre, wenn deine Träume durch uns sprechen? Lebe einfach als einen Traum mit uns, damit wärst du niemals alleine«, antwortete Nami ehrlich und wartete auf eine Reaktion des Namenlosen. Doch dieser antwortete nicht, nur eine vereinzelte Träne schwand an seiner Wange hinab und zeigte seinen Schmerz, welcher mehrere Jahrhunderte überlebt hatte und sich nun seine Erlösung wünschte. »Stell mit dein Rätsel!«, forderte Nami nachfolgend. Der namenlose Pierrot nickte Dankbar und verkündete: »Namenlos erscheint ein Gedicht, erkannte den Traum noch nicht. Geformt aus den Schatten des Lichtes, zertrümmert in Hoffnung jenes Gewichtes. Vergebens zu wählen, gezwungen zu leben. Der Tod verrichtet, die Regel verpflichtet. So kann das eine nicht sein, ohne jenen oder meine. Keiner kann Leben, wenn jemand anderes überlebt - Ich besitze keine Farbe, trotzdem kann man mich sehen. Ich bin klein, aber mit jeder Arbeit werde ich größer. Ich gebe kein Laut von mir, dennoch sehr oft nötig um etwas zu sehen. Ich kann es machen, kann es aber nicht kaufen. Ich mache viele Dinge wertvoll, aber viele Dinge wären ohne mich wertlos. Wer bin ich?«
 

Die Antwort erschien ihr nun viel zu einfach, doch realistisch korrekt. Die Rothaarige grinste schelmisch, ehe sie zur Antwort ausholte. »Du bist ein Traum!« Plötzlich ein entgleisendes Licht, voller wärme und Zuversicht, umschmeichelte es den Namenlosen und unterband die pure Schwärze der Nacht. Der namenlose Pierrot salutierte, ein Krieger einer verlorenen Ära und nickte ihr dankbar entgegen. Noch ehe er in dem Licht erlöschen würde, streckte der Namenlose seine Hand aus und berührte mit seinem Zeigefinger Namis Stirn und transferierte eine wichtige Information, eine Mission. In der Sekunde, indem er sie berührte, durchdrang sie ein unglaublich großer Schmerz, die sie kurz schwächeln ließ. Erst, als er von ihr ab ließ, verschwand der namenlose Pierrot vor ihren Augen. Nur die Kälte blieb zurück, mit ihr auch die Erschöpfung und zerrüttete Angst.

Herzmelodie

Die Wellen der See schlugen wild umher, kämpften mit dem tosen des Windes und eine Kälteperipherie entstand im obigen Teil des Himmels. Hinter dem Horizont, wenn alle Lichter in die Dunkelheit entgleisen, erklang die hereinbrechende Nacht mit einem Donnergrollen.
 

»Verdammt!«
 

Wieso war sie so Feige? Nami wusste, das es schnell gehen könnte, doch hatte sie Angst. Angst, niemals mehr ihre Freunde wiederzusehen, somit auch ihre beiden Männer. Angst, das durch die Nutzung des Teleporters ihre Erinnerung erlöschen würden und damit die letzten passierten Ereignissen. Die Information waren wertvoll, doch sind nun mehre Fragen unbeantworteter, wie es zuvor nicht der Fall war. Ihr war etwas entschiedenes im letzten Augenblick eingefallen und diese Information musste, wollte und sollte sie eingehend studieren. Ihre Archäologin würde ihr sicherlich eine helfende Hand reichen und wissen, wie man die Antwort erlangen würde. Doch das schlimmste: die Information die der namenlose Pierrot ihr in letzter Sekunde übermittelte.
 

Nami blickte sich um. Das einzige was vor ihr lag, waren ihre Fragen. Ein flüstern in ihrer Verstand versicherte ihr, das sie den Lapislazuli für fünf Sekunden drücken sollte, damit sie endlich von hier fortkäme. Die Rothaarige schloss ihre Augen und atmete tief ein. Dann griff sie zärtlich an den Armreif an ihrem Handgelenk und drückt mit einer Vorsicht, die kaum einen druck auslösen würde, doch das störte dem Lapislazuli nicht. Er neigte sich Millimeter nach unten. »Fünf, vier, drei zwei, eins...«, da war sie schon in einem Strom in nebeliger Atmosphäre geraden.
 

× × × ×

»Wo sind wir?«, erkundigte er sich. Monkey D. Ruffy blickte umher und erkannte noch immer die Insel D'Arc, nur waren Sie wieder bei den drei Höllen angekommen, was ihn eigens verwunderte. Das Zittern der Insel erstarb nicht und so zelebrierten der minimale Schub eines Erdbebens durch die Böden, ließ alles erschüttern, bis die Umgebung in einem Einklang hin und her schwang. »Ich weiß es nicht«, antwortete sein Bruder Ace. Der Käpt'n der Thousand Sunny besah sich seine Freunde und Kollegen. Sie waren alle Anwesend, bis auf Nami. Dann hörte Ruffy, wie Portgas D. Ace sich an Trafalgar Law wandte: »Wo ist Nami?«
 

Trafalgar Law schien noch immer verwirrt, ehe er als Antwort drohend knurrte und sich umsah.

»Ich bin hier«, antwortete seine Navigatorin schwach und tritt aus einer der drei Höllen heraus ins Licht. »Puh, endlich sind wir wieder Komplett!«, schrie sein Schiffsarzt vor Freude, sang und tanzte mir Lysopp synchron, bis Franky und Brook sich ihnen anschlossen. Er selbst grinste über beide Ohren. Es wurde auch schließlich Zeit, das seine Crew wieder komplett war. Wie mag es nun weiter gehen? Ruffy drehte sich in Namis Richtung. »Wieso sind wir wieder hier an den Höhlen?« Die junge Navigatorin klopfte sich den Erdstaub an ihrer Jeanshose ab, ehe sie antwortete: »Ich kann es nicht genaustens erklären, doch habe ich das Gefühl, das die Magnetfelder dieser Insel sich verschieben, sich gänzlich umwandeln und hier die Kraft am stärksten auf sich wirkt. Schaut mal nach oben.« Als sei dies ein Befehl gewesen, blickten alle Anwesenden nach oben und staunten über dieses seltene Ereignis. Ruffy blieb die Luft weg, so fasziniert war er von diesem Schauplatz. Wie kommt die Thousand Sunny und die Moby Dick hier her? Sein Schiff schwebte, ohne Halt oder Hilfsmittel, oberhalb von ihnen und war verkehrt herum auf dem Kopf gestellt. Raunen und Staunen ging in den Truppen umher und fesseln jeden einzelnen durch diesen Anblick. Noch nie hatte er etwas Vergleichbares gesehen. Sein Schiff taumelte hin und her, blieb dennoch weiterhin auf dem Kopf stehen, sodass er direkt auf den Hauptmast, Krähennest, Deck und auf die Orangensträucher erblicken konnte.
 

Wieso war die Thousand Sunny in dieser Position und wo kam sie her? Weiterhin konnte er beobachten, wie der Himmel entgleiste und sich der Nebel am Himmel verteilte, womit alles versteckte war. Der Himmel würde bald nicht mehr zu sehen sein, was ihn eigentlich beunruhigen sollte, doch war seine Freude über die Anwesenheit seiner Brüder und Freunde zu groß, als dass er sich weiterhin Sorgen machen müsste.
 

× × × ×

Trafalgar Law staunte nicht schlecht. Trotz des anhaltenden Erbebens, welcher nur minimal vorhanden war, konnte er schließlich erkennen, wie sich die klimatischen Bedingungen veränderten und eine Kältefront heranzog. Wieso waren die Schiffe hier, wie war das nur geschehen? Law blickte sich weiter um und erkannte, dass der Nebel wieder präsent war, nur wirkte er wolkiger, fluffig, wie so manch einer behaupten würde. Insgesamt bahnte sich hier etwas Gewaltiges an, da das Beben nicht nachgab und neues hinzukam. Die Luft in der Atmosphäre transformierte sich und alles wirkte mittlerweile in Minuten in ein bläulichem Ton, als würde es kurz vor Dunkelheit,- der Nacht sein. Dennoch, die Sicht blieb bestehen und er konnte noch alles erkennen, es war mehr, als ob die Natur sich verfärbte und alles wie unter Wasser erschien. Merkwürdig, dachte Law überraschend. Er konnte schon einiges beobachten, doch dieses Phänomen erschien ihm neu, aufregend und doch rief es erneut Fragen empor. Der Chirurg des Todes verlor unbeabsichtigt seinen Blick auf seine Navigatorin, welche müde aussah und ihren blick in alle Richtungen verlor, wie der Rest ihrer Crew. Alle waren wieder vereint, seufzte Law erschöpft. Das Phänomen der Schiffe und Natur blieb bestehen.
 

Trafalgar Law atmete aus, griff sein Schwert noch fester an sich und schritt leise, fast lautlos zu seiner Liebsten. Bei ihr angekommen, gesellte er sich neben sie. Ihr Blick sagte alles und doch nichts. Sie wirkte erschöpft, verwirrt, zeitgleich erleichtert und erfreut. »Wie geht es dir?«, fragte er flüsternd, nahe an ihrem Ohr, den Blick jedoch auf den ehemaligen Kommandanten gerichtet, hoffend, er würde sich von ihr fernhalten. »Es gab schon bessere Momente.«

»Keine Sorge, ich bin stets bei dir.« Law hoffte auf etwas Erfreulicheres, vielleicht sogar einer eindeutigen Geste, das sie sich für ihn entscheiden würde, doch Nami antwortete nur mit einem lächeln. Ihre Sicht verlor sich im Himmel.
 

»Was tun wir nun?«, erkundigte sich der Käpt'n der Moby Dick. Ruffy zuckte mit seinen Schultern und richtete sein Augenmerk auf seine Navigatorin. »Wieso verändert sich die Insel. Es ist merkwürdig«, verlautbarte der große Cyborg, »dass mein Baby da oben verkehrt herum ankert ist kein gutes Zeichen, oder?« Lysopp schnaubte, ehe er sich an Franky wandte. »Es ist auch mein Baby. Aber was geschieht hier? Das ist gruselig. Seht ihr auch die bläulichen Elemente. Es ist, als seien wir unter Wasser und doch, das hier ist komplexer …«

»Man könnte meinen, die Insel enthüllt sich und gibt Preis, was sie einst war oder auch ist. In den Büchern wurde etwas Ähnliches notiert«, erklärte Nico Robin und Law wurde hellhörig. Wo sollte so etwas geschrieben stehen? »Was genau stand in den Büchern geschrieben?«, erkundigte sich der Chirurg des Todes und wartete geduldig. Eine andere Wahl hatte er gewiss nicht. Die Archäologin blickte zu den Schiffen und sprach: »Laut der Kodierung des Ursprunges der Quelle wird von einem erwachen einer Insel gesprochen und einigen Ebenen, welche verschiedene Erderuptionen bilden. Es steht geschrieben, das die Insel nach Erhalt ihrer Kraft wieder zu erleben erwacht. Es heißt auch, das die überlebenden einer Prüfung die Schlüssel eines Portals sein werden. So wie es aussieht, haben wir durch unsere Anwesenheit auf dieser D'Arc etwas ausgelöst und somit wird das dort oben unser nächstes Ziel sein. Vielleicht sind die Schiffe nur ein Zeichen dafür, dass es ins nächste Level geht.«
 

Trafalgar Law hörte das faszinierte Staunen von Lorenor Zorro, Monkey D. Ruffy und einigen Männer der Whitebeard Piraten. Unbewusst glitt Laws Hand an die von Nami und richtete sein Augenmerk wieder auf sie, auch, wenn sie versuchte, das leichte zittern zu unterdrücken. Ihre Hand fühlte sich geschmeidig, zart und wärmend an. Sie schien sich daran nicht zu stören, doch ihr nervöser Blick sprach Bände. Ihr war es also unangenehm, alleinig nur durch die Anwesenden von Portgas D. Ace. Der Chirurg des Todes seufzte. Wie sollte diese Geschichte nur Enden? Er sollte endlich einen Schlussstrich ziehen und abhauen, noch bevor sein Herz brechen würde. 'Das konnte nicht gut gehen, solange Mr Portgas noch hier bleiben würde und versucht, fortwährend ihre Nähe sucht, kann ich die Chance nicht nutzen sie zu einer Wahl zwingen. Es ist wie verflucht. Konnte der Kerl nicht einfach in Flammen aufgehen und als Asche enden?' Dann spürte er, wie seine Navigatorin sich von ihm abwandte und sich zentriert in die Gruppe stellte, bis er bemerkte, das sie direkt unterhalb der Thousand Sunny stand und etwas vor sich her murmelte. Was hatte sie vor?
 

»Was sollen das für Ebenen sein und was ist mit Portal gemeint?«, erkundigte sich nun Marco und gesellte sich zu den ehemaligen Kommandanten der zweiten Division. Nico Robin schüttelte ihren Kopf.
 


 

× × × ×

Während die Männer mit dem obigen Phänomen beschäftigt waren, stellte Nami fest, das es wirklich an der Zeit war, hier fortzukommen. Ihre Archäologin hatte recht. Die Bücher hatten solch ein Wunder verlautbartet, doch, dass es der Wahrheit entsprechen könnte, das war etwas Erstaunliches und die junge Navigatorin wollte nun des Weiteren eine weitere These beweisen. Nami suchte auf dem Boden, versteckt in der großflächigen Wiese, einen Stein oder ähnliches, welches sich gut werfen ließe. »Anscheinend ist die D'Arc nur ein Teil von mehreren Gegebenheiten und trotzdessen noch immer eine Insel. So wie die Höhlen in drei Ebenen verweisen, weswegen wir uns hier wieder befinden«, erklärte Marco seine Überlegung und beobachtete die oberste Ebene ihrer Schiffe. »Doch könnte die Insel sich transformieren, so, dass die drei Höhlen vielleicht der Auslöser für alles sind, das Zentrum ihrer Stärke!« Nami vernahm noch, während sie einige Steine bisher gesammelt hatte, das Nico Robin sich seiner These anschloss. »Das könnte Sinn ergeben. Zuweilen dieser Teil der Insel ein verödete Landgut war, somit die anderen Ebenen das Gegenteilige Bewirkten. Land … . Was wäre, wenn der jetzige Teil wässrig ohne Wasser sein würde? Und dessen Gegenteil mit Wasser ergeben könnte und somit unser Ziel, unsere Chance, diese Insel endgültig zu verlassen?« Die rothaarige Frau stimmt dem zu.
 

Nami stellte sich zentriert unter die Thousand Sunny und blickte nach oben, einen kleinen Stein zu werfen bereit, haltend. Dann schätze sie den Abstande von dem Boden, an dem sie stand, und die Höhe des Schiffes ab. 'Es könnten circa dreißig, höchstens fünfzig Meter hoch sein. Einen Zwischenraum vielleicht von zwei Meter könnte uns den Transport ermöglichen, als auch den Zustand der Schiffe erklären.' Dann Wurf sie den ersten Stein etwa zwei Meter nach oben. »Nichts«, flüsterte sie. Dann bekam sie die Aufmerksamkeit von Ruffy. »Was machst du da?«

»Ich versuche meine Erklärung zu beweisen.«

»Welche Erklärung?« Nami ignorierte ihn und warf den zweiten Stein circa zehn Meter hoch. Wieder nichts, erkannt die junge Navigatorin und winkte ihren Schiffswart zu sich. Er gehorche und wartete auf ihre Worten. »Wirf diesen Stein«, den Nami ihm gleichzeitig überreichte, »und wirf ihn etwa sechzehn Meter nach oben, aber nicht mehr.« Er tat es und gelang nun alle Aufmerksamkeit der anwesenden Piraten. Wieder passierte nichts und Nami überreichte Franky einen weiteren Stein. »Jetzt zwanzig Meter!«

»Was soll das den bringen«, erkundigte sich nun auch Portgas D. Ace. Sie antwortete abermals mit schweigen. Dann geschah es: Der geworfen Stein blieb in dieser Position, zwischen Boden und Schiff stehen und flog in einer zwischen Ebenen. »Das, was ihr hier beobachtet ist die Schwerelosigkeit des Steines. Die Verankerung zwischen Schwerelosigkeit und Schwerkraft finden sich dort wieder. In der jetzigen Position ist es das Verlassen der Inselschwerkraft, ihrem Magnetfeld und ihren Halt, auf Gewässern zu treiben!« Dieses Mal fragte Law sie direkt: »Soll das heißen, das die Schiffe sich in einem anderen Magnetfeld befinden, mit eigener Schwerkraft. Könnte das also bedeuten, das dort oben, verdeckt in dem Nebel, ein weiterer Teil der Insel sein könnte?«
 

Nami nickte einvernehmlich. »Genau, das dachte ich. Franky, wirf noch einen weiteren Stein, dieses Mal etwas fünfundzwanzig Meter, vielleicht wird dann dort die Schwerkraft eintreten. Sollte das der Fall sein, können wir so auf unsere Schiffe gelangen.« Und es geschah. Nami grinste überglücklich, auch die anderen vielen in jubelten Geschrei, freudenreiche jauchzen oder rufe gen Himmel. Lysopp weinte vor Freude und umarmte Chopper freudig, als er fragte: »Wie gelangen wir dort nach oben?« Doch, als sei seine Frage ein Befehl, schoss Monkey D. Ruffy nach oben, gefolgt von Franky und Marco. Nami währenddessen packte ihren Klimataktstock aus und erschuf dann zwei Milchstraßen, nur als Wolken, womit sie dann nach oben,- und jeder der Piraten auf sein Schiff gelangen konnte, auch die der Whitebeards. Nachdem sie die Schwerelosigkeit verlassen hatte, war es, als würde die Schwerkraft sie in einen Strudel reisen und sie gelangen auf das Schiff und zwar in üblicher Position. Die junge Navigatorin erfreute sich dieser Möglichkeit. Nun waren sie wieder in üblicher Position und die Wiese, auf der sie sich bis eben noch befanden, wirkte wie ein grüner Himmel. »Wie kommen wir hier Weg ohne Wind?« Brook betrachtete dann die Wolken, auf der sie sich befanden. Franky schlug vor, die Flügel der Thousand Sunny auszubreiten und den Turbogenerator zu aktivieren. Nami seufzte. Kaum wurde alles aufbereitet, schien auch alles für einen Start bereit, bis Ace auf die Thousand Sunny aufsprang. »Hey Leute, ihr habt nicht zufällig Interesse uns mitzuziehen? Unsere Moby Dick ist in dieser Form nicht aufbereitet und nicht tüchtig, ohne Wind zu Segel.« Doch Ruffy lächelte glucksend. »Natürlich. Wir verspannen die Schiffe miteinander, dann fliegt ihr uns hinterher.« Die Rothaarige entschloss kurzerhand in ihre Kajüte zu verschwinden, wissend, das sie sich schnell umziehen wollte, da es immer Kälter wurde und eine kurze Dusche, die längst überfällig war.
 

Als Nami wieder an Deck erschien, war alles soweit erledigt. Sie hatte sich nur umgezogen und würde das Duschen auf später verschieben wollen, da andere Dinge Priorität hatten. Nun wartete man auf die Befehle ihrer Erfahrungen, Kenntnisse und Intuitionen. Die junge Navigatorin holte aus ihrem grünen Mantel die Landkarte der D'Arc hervor und staunte. Nico Robin war an sie herangetreten und blickte genauso überrascht auf die Karte in ihrer Hand. »Interessant. Die Karte passt sich ihrem Umfeld an«, sprach Robin leise. Nami nickte. »Das ist irrsinnig, schau dir die Maßstabskoordination an und dessen Ausmaß.« Dann trat Portgas D. Ace, Marco, welcher mittlerweile auch an Deck getreten war, Sabo und Monkey D. Ruffy an sie heran, dicht gefolgt von Trafalgar Law und Bepo. Der Rest ihrer Crew blieb weiter auf Deck verteilt und blickten alle in unserer Richtung. Der Kurs war schnell gegeben, wurde Ordnungsgemäß befolgt und nun musste man nur noch auf etwas warten, worauf keiner eine Antwort wusste. Ziel: Redline und das endgültige Verlassen der D'Arc. Man entschied, das aus jeder Bande jeweils zwei Männer freiwillig Wache hielten und somit den Kurs der jeweiligen Schiffe, während der Rest sich zum Essen vorbereitete, Duschen gingen oder sich anderweitig beschäftigten. Die junge Navigatorin entschied sich für einen Augenblick auszuruhen und schritt leise im Korridor umher, als sie jemand fremdes am Arm packte und an die Wand drückte. Ein leises zischen verlangte ihr schweigen. Nami nickte und fragte kapitulierend, was Law von ihr wollte. »Ich möchte dir nun die Wahl stellen!« Nami schwieg und wartete auf ihre Absolution, ihre Erlösung, die Wahl, die man ihr absprach. Nami verdrängte die letzten Geschehnisse mit dem Wächter der D.'s, der namenlose Pierrot, und konzentrierte sich eigens auf die aufkommende Reise.
 

»Was erwartest du von mir?«

»Entscheide dich endlich, Nami-ya. Ich weiß, das du mich willst, womit ich auch kein Problem habe«, begann er und zog sie in das Nächst gelegene Zimmer, was sich als ihr eigenes entpuppte. »Doch ich habe ein Problem damit, das du Mr Portgas genauso willst. Also?« Die junge Frau schwieg. Sie hätte ihm soeben einiges an den Kopf werfen können, ihn anschreien und beschimpfen sollen, doch wäre das gerecht gewesen? Ihre Mimik erfror und blickte Trafalgar Law traurig an. Sie wollte sich entscheiden, ehrlich, doch wusste sie nicht was sie zu tun hatte. »Verstehe«, seufzte der Chirurg des Todes. Seine linke Hand zitterte kurz, ehe er sie anhob und auf ihre Wange ablegte und sie zärtlich küsste. Ein Kuss so zart und flüchtig, das es den Abschied bedeutete. Dann wandte er sich stillschweigend von ihr ab und verließ ihre Kajüte. »Es tut mir leid«, flüsterte sie. Sie fühlte sich so elend, völlig aus der Ruhe gekommen und wollte sich nur noch in ihr Bett legen. Die junge Navigatorin entledigte sich ihrer Stiefel und ließ sich einfach nur fallen. Ihr Bett war weich und würde sie jederzeit willkommen heißen, wäre da dieses Hindernis nicht gewesen. Ein Gemurmel entkam unter ihrer Bettdecke. »Was zum …?«
 

»Pass doch auf!«

»Lorenor Zorro, was hast du in meinem Bett zu suchen?«, schimpfte Nami in ihrer üblichen Triade. Ihr Schwerkämpfer kniff müde seine Augen zusammen und blickte umher, als ihm bewusst wurde, das es tatsächlich nicht sein Zimmer gewesen war. »... falsches Zimmer. Habe mich schon gewundert, warum du mit Law hierher kommen würdest«, sagte er gähnend und richtete sich langsam auf. Nami schwieg und setzte sich an die Bettkante. »Was hast du mitbekommen?«, wollte die Navigatorin ehrlich wissen und wartete auf eine Antwortet. Der Schwertkämpfer stieg aus dem Bett und blickte sie dann misstrauisch an. Nami verstand und winkte mit ihrer Hand, das ihre Frage wirklichem Ernst entsprach. Zorro rollte mit seinen Augen. Seine Schwerter an sich bindend, setzte er sich an ihre Seite und sprach mit ernster Mine: »Soweit ich beobachten konnte, würde ich behaupten, das ich alles wichtige weiß. Und die Rivalität zwischen Ace und Law ist auch nicht zu ignorieren. Liebst du beide?« Nami schloss ihre Augen. Sollte sie wirklich Zorro ihr Herz ausschütten? Bisher hatte sie alles für sich behalten können, was ihr nicht gut tat, doch hätte sie besser handeln können, wenn jeder um ihr Herz gewusst hätte? Ja, sie war egoistisch, aber nicht herzlos, ihre Freunde in solche Gefahren weisen, nur damit sie bekam, was sie wollte. Zorro war vertrauenswürdig, entschied sie und flüsterte: »Ich weiß es nicht. Es ist …, es ist kompliziert.«

»Ist es das nicht immer?«, lacht Zorro leise und grinste sie an. Nami drohte schon mit einem Schlag ihrer Faust, doch Zorro nickte ablehnend ab und sprach weiter. »Pass auf, ich weiß nicht ob dir das jetzt Helfen wird eine Entscheidung zu treffen, aber denk darüber nach. Mein Meister sagte mal zu mir: `Wenn du zwei Menschen zur gleichen Zeit liebst, dann entscheide dich für den Zweiten, denn, wenn du den ersten wirklich geliebt hättest, hättest du dich nicht in den zweiten verliebt´.« Ihr Schwertkämpfer setzte sich auf und war dabei ihr Zimmer zu verlassen. »Frag mich nicht, warum er das damals zu mir gesagt hatte, ich weiß es wirklich nicht mehr. Auch, wenn die Umstände durch den Tot von Ace Mitschuld daran trägt, das du dich wieder verliebt hattest, so solltest du dich bald entscheiden, sonst verlierst du beide. Du weißt wo du mich findest.«
 

Sein letzter Satz bedeutete übersetzt: »Solltest du mal einen Freund zum Reden brauchen, weißt du ja, wo du mich findest!« Nami war ihm sehr dankbar und wusste zu schätzen, was sie an ihren Freunden hatte. Und ja, er hatte Recht. Plötzlich klopfte es an der Tür. »Ja?«
 

Zaghaft wurde ihre Tür geöffnet. »Ace?« Er lächelte frevelhaft. Er stand nun in ihrem Zimmer, schloss ihre Tür leise ab und pfiff freudig, bevor er sich zu ihr Gesellte. »Schicke Kajüte. Schläfst du hier alleine?« Überrascht und gleichzeitig überwältigt nickte sie nur. »Cool«, damit schritt er animalisch an sie heran und zog Nami auf ihre Beine, damit er sie letztendlich in seine Arme schließen konnte und sie dann stürmisch küsste. Zu sehr geplättet, was eben geschah, küsste sie ihn zurück. Ihr Herz pochte und drohte zu explodieren, ihr Atem beschleunigte sich und ihr Verlangen nach mehr triumphierte. Ihr Gewissen ignorierend, ließ sie sich rückwärts ins Bett fallen und spürte seinen Körper auf ihren. Eine wollige wärme umschloss ihrem Körper mit bebendem Ergebnis und ihre Lust schwoll sekündlich. Ihre Hände wanderten Wild entschlossen auf seinen muskulösen Rücken, spürten seine Muskeln zuckend arbeiten und seufzte unter seinen Berührungen genüsslich auf. Seine Lippen umschlossen ihre, seine Zunge forderte sie heraus, um dann schließlich ihre erogenen Zonen stimulieren zu wollen. Zärtlich hauchte sein Atem an ihrer Wange, folgend von einem zärtlichen Kuss, der auf Wanderschaft gehen würde. Ein Stöhnen entfloh ihrem Hals und ihre Beine umklammernden seine bebenden Hüften.
 

Er hielt kurz in seiner Bewegung inne, beobachte sie mit einem Schmunzeln, ehe er langsam ihre Bluse öffnete und sie von ihr abstreifte, kurze zeit später folgte ihr Büstenhalter. Seine Hände massierten ihre Brüste in einem bewegenden Ablauf, während er sie weiterhin zärtlich, fast flehend küsste. Ihr Verstand setzte aus, ihre Instinkte handelten und taten, was sie verlangten. Mit einem kurzen Ruck umschlang sie Portgas D. Ace und dreht ihn somit auf seinen Rücken, womit sie die Oberhand gewann und zeitgleich den Gürtel seiner Hose öffnete. Nami grinste verführerisch und sein Gürtel fand sich nun abseits seiner Hose. Einen Moment später war auch diese Entfernt. Er knurrte und genoss ihre gezielten Bewegungen ihrer Hüften, ihrer Hände, als auch die forschen Küsse und den zärtlichen Atem an seinem Körper. Es war an ihr, ihm seinen Verstand auszutreiben und ein Luftschloss auf Wolke Sieben zu bauen. Wie lange sehnte sie sich nach diesem Moment? Nami stöhnte vor Erregung auf und spürte seine Hände an ihrer Hüfte, die bereits auf dem Weg in ihr Intimsten und somit empfindlichsten Stelle waren. Keine Körperstelle blieb unberührt, jeder Atemzug wurde anstrengender und jeder Bewegung unumstößlicher. Die Kleidung war nun vollends entfernt, das Verlangen orderte mehr Leidenschaft und ungezügelte Wollust. Es waren keine Grenzen gesetzt, bis die Erschöpfung ihren Höhepunkt erreichte und beide glücklich ineinander verschmolzen, wartend, auf das aufkommende nachbeben. Die Zeit schien unendlich in diesem Moment.
 

Einige Zeit später, es war bereits mitten in der Nacht, erwachte Nami aus ihrem Dämmerschlaf und spürte einen Arm um sich gelegt. Seine Atmung war stetig und seine Augen geschlossen. Er schlief. Nami seufzte erleichtert auf. Langsam entriss sie sich seiner Umarmung und schlich leise aus dem Bett hinaus. Ihr Herz pochte und wartete auf weitere Befehle vom Gehirn, Handhabungen, wie sie nun weiter handeln sollte mit ihrer Situation und Problematiken. Doch die junge Frau wusste sich nicht zu Helfen. Trafalgar Law würde nicht mehr ihre Nähe freiwillig aufsuchen, was sie eigentlich beruhigen sollte und ihr Erleichterung für ihr Herz verschaffen müsste. Es steckte ein Funken Wahrheit in dem, was Zorro ihr sagte. Wenn du zwei Menschen zur gleichen Zeit liebst, dann entscheide dich für den Zweiten, denn, wenn du den ersten wirklich geliebt hättest, hättest du dich nicht in den zweiten verliebt. Die Frage war doch eigentlich, was passieren würde, wenn sie sich entscheidet und das endgültig. »Was hast du vor«, hörte sie flüstern und sah in die müden Augen ihres Liebhabers. »Ich werde Duschen gehen und nach dem Rechten schauen«, antwortete Nami mit süßlicher Stimme und griff nach ihrem Morgenmantel am Fußende ihres Bettes. Schnell darin hineingeschlüpft, verließ sie auch anschließend das Zimmer und lief schleichend ins Bad.
 

Das Wasser schnell aufgedreht, kam schon das heiße Wasser aus dem Duschkopf und ergoss sich über ihr. Ihre Muskeln entspannten sich nach einigen Minuten und die junge Frau genoss die beherbergte Stille im Raum. Ein leises Geräusch ließ sie erschreckend aufhorchen, bis sie die männliche Gestalt vor sich erkannte, die zuvor die Türe erneut verschlossen hatte. »Duschen klingt gut«, lächelte Portgas D. Ace und gesellte sich zu ihr mit einem Kuss und der Fortsetzung ihrer leidenschaftlichen Liebkosung.
 


 

× × × ×

Er hasst diesen Kerl, fluchte Trafalgar Law. Wenn er ihm nicht das Wegnehmen würde, wonach er sich sehnlichst verzerrte, könnten sie sogar gute Freunde sein, entschloss der Chirurg des Todes und landete schließlich ruhelos an Deck, wo er sich in der Nähe der Orangensträucher nieder ließ und mürrisch auf die ruhige See blickte. Die Männer an Deck, welche ihre Wache hielten und ihn bisher nicht bemerkt hatten, ignorierte er einfach und schnaubte wütend. Er war wütend auf sich selbst, müsste er klagend einreichen und ließ die Ereignisse vom tage noch einmal Revue passieren. Wieso hatte er sie zur Wahl gezwungen und nicht einfach das genommen, was er kriegen konnte und sei es nur ein Kuss oder den Hauch einer Berührung ihrer zarten Hände. Doch, er war ein Idiot. Der Griff um sein Schwert festigte sich immer mehr, bis er es schließlich Sanft an die Seite legte, seine Beine übereinander schlug und weiter nachdachte. Was konnte er tun? Doch vielleicht sollte das so sein, schrie eine kleine Stimme in seinem Herzen, die er zu gerne ignoriert hätte und doch zuhörte. Trafalgar Law seufzte und erinnerte sich, das er einen Traum verfolgte, den er sich sehnlichst wünschte, eine Mission, die erledigt werden sollte und da, wo er hin gehen würde, wäre Liebe ein Hindernis und womöglich auch sein Untergang. Er hatte ein Ziel und da wäre sie seine größte Schwäche. Er war ein Pirat, ein Supernova der Regierung und Chirurg des Todes und nicht ein Liebesdurstiger Idiot, versuchte Law sich einzureden und schloss seine Augen, in der inständigen Hoffnung, seine Gefühle so zu unterdrücken.
 


 

»Denk an deine Mission..«, flüsterte Law und beobachtete weiterhin die Wellen der See.

Herzblatt

»Komm mit mir.« Es sollte eigentlich eine Frage werden, doch Portgas D. Ace entschied sich spontan um. Was hatte er zu verlieren? Zurück in ihrem Bett, nach einer leidenschaftlichen Dusche und einer weiteren durchzechten und schweißtreibenden Nacht, war ihm diese Frage erneut in den Sinn gekommen, wie es den nun weiter gehen würde, wenn sie zusammen blieben. Hatte dies eine Zukunft? Seine Gedanken kreisten unaufhörlich und kein Fantasie-Szenario ihrer möglichen gemeinsamen Zukunft blieb unberührt. Ihr Gesicht verhärtete sich, ihr blick nachdenklich. War das vielleicht das ende?
 

»Nein.« Sein Herz setzte für einen Moment aus. Er wusste die Antwort längst in den tiefsten Tälern seines Herzens und trotz dessen wagte seine keimende Hoffnung einen kalten Sprung ins unbekannte Land der Liebenden. »Ist es wegen.. seinetwegen?« Seine Stimme war zittrig geworden und er glaubte in diesem Moment nur noch schwarz zu sehen. Der ehemalige Kommandant der zweiten Division wollte seinen Namen nicht nennen, nicht wissen, was zwischen Heartguy und seiner Liebsten längst vorgefallen sein könnte. Seine wachsende Eifersucht war schon schlimm genug. Musste liebe wirklich blind machen? Sie lag erneut in seinen Armen und er spürte, wie sich ihr ganzer Körper merklich verkrampfte, bis sie sich schließlich aus seinen Armen erlöste und schweigend aus dem Bett stieg. Die junge Navigatorin lief zielstrebig zu ihren Kleiderschrank und suchte sich darin etwas heraus, während sie langsam antwortete. »Nein. Meine Antwort ist noch immer dieselbe, wie damals, als du mich vor Jahren schon gefragt hattest. Du kennst meinen Traum und meine Ziele, Ace. Nichts davon hat sich verändert und niemals werde ich meine Freunde wegen jemand anderem verlassen wollen.« Ace lacht leise und verschränkte lässig seine Arme, immer noch liegend im Bett seiner Liebsten und starrte nun lächelnd an die Decke. »Mein Bruder wieder.« Die Antwort war beruhigend und wünschenswerter, als es hätte sein sollen. Wenn der Schwarzhaarige es sich recht überlegte, war die ganze Situation sehr bizarr, auch die Tatsache, das er am Leben war. Gleiches galt für Sabo, seinem ursprünglich totgeglaubten Bruder. Sollte das alles ein Traum sein und sein Geist schwebte in der eisernen Hölle, die erst Glücklich beginnt und dann am Höhepunkt der Zufriedenheit die große Wende bringen würde, die größtmögliche Tragödie in seinem herzen, die erst zeigen würde, was es heißt zu leiden? War die große Narbe auf seiner Brust mehr, als es das tödliche Loch zuvor war? Seine Hand wanderte gedankenlos auf seine Brust und spürte den regelmäßigen Atemzug seiner Existenz und Lebendigkeit, die noch schwer begreiflich war.
 

»Ja, unter anderem. Wir sind eigentlich Feinde, schon vergessen?«, lachte nun die Navigatorin und Kartografin frevelhaft und inspizierte in einem Spiegel soeben ihre Kleidung, die Nami sich schnell übergezogen hatte. Ace befand sie für sexy, wobei er sie Kleiderlos noch am schönsten empfand. »Wie geht es jetzt mit uns beiden weiter? Schließlich können wir nicht jedes mal Sex haben und dann vergessen, das wir uns meiden sollten«, lacht Ace herzhaft und musste anschließend schmunzeln. Die Vorstellung alleine machte das Szenario schon herzzerreißend und unwirklich, wenn er auch nichts gegen den Sex hatte, so war es auf Dauer nicht genug. War es nur ein sehnlichstes Verlangen nach Geborgenheit oder war es wahrhaftig Liebe? Wann wusste man, das es Liebe war?
 

Seine Navigatorin klang in sein Lachen ein und schmiss sich neben ihm ins Bett, dann setzte sie sich jedoch überraschen auf ihn und umfasste mit ihren Händen sein Gesicht. Die berührten Stellen glühten förmlich auf und würden baldig in Flammen stehen, wenn sie nicht aufhören würde, in seiner Nähe zu verweilen, dachte Portgas D. Ace schmunzelnd. Doch darauf verzichten wollte er gewiss nicht. Sein Herz schubste sein Gewissen beiseite und empfing ihren wilden Kuss auf seinen Lippen. Sein Körper reagierte viel zu heftig auf ihre Liebkosung, als er es eigentlich zulassen wollte. »Wieso den nicht? Das ist unsere Art der Beziehung auf oberflächlicher Basis. Mehr können wir Beide nicht bekommen, ohne uns gegenseitig im Weg zu stehen, das solltest du eigentlich wissen. Wir sind beide noch sehr Jung und haben unterschiedliche Ansichten, Träume und Ziele und wollen Beide noch etwas von der Welt entdecken. Das sind aber alles Dinge, die wir nicht Gemeinsam machen können, aufgrund dessen, was wir beide sind: Piraten. Du hast deine Crew und ich meine. Ich glaube zudem, das unsere Beziehung auf der See mehr schaden anrichten könnte, als sie gutes bringen würde, und damit schließe ich noch nicht einmal unsere Freunde mit ein.« Das letzte entsprach mehr der Wahrheit, als ihm eigentlich Bewusst war. Hatte sie recht? »Ja, oberflächlich gesehen stimme ich dir zu, doch uns verbindet mehr, als ich ursprünglich wollte. Ich weiß noch nicht einmal, ob dies hier nicht einfach eine Illusion ist oder ein schlimmer Albtraum …«, damit küsste Ace seine liebste und hielt sie erneut einfach nur fest. Er richtete sich im Bett auf und umarmte Nami schließlich, vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Ihr Duft war betörend, leicht fruchtig und jede Faser in seinem Körper verlangt nach ihr, ob er nun wollte oder nicht. Wie weit sollte das alles noch gehen? Plötzlich wendetet sich Portgas D. Ace sanft von ihr ab und blickte ihr feurig entgegen. Sie wirkte verständlicher weise verwirrt. »Lass uns ein abkommen treffen, okay?«
 

Ace ergriff ihre Hand und entnahm mit seinem kleinen Finger den ihren. »Wir sind jetzt noch ein paar Stunden unterwegs, bis wir an der kleinen Insel landen und in ein paar weitere Stunden etwa, bis wir endlich wieder auf der Redline sind. Lass uns bis dahin einfach nur Spaß haben, unverbindlich und ohne Konsequenzen, komme was wolle. Spricht etwas dagegen?« Sie lächelte einvernehmlich. »Absolut einverstanden!« Ace lächelte triumphierend und sprach weiter. »Jeder soll seinen Weg weiter beschreiten. Du mit meinem Bruder. Mit ihm wird es niemals langweilig werden und du wirst noch viele Abenteuer mit ihm Erleben und Überleben, sogar deinen Traum erfüllen, sowie ich meinen Käpt'n folge und vieles erleben werde. Bis dahin werden wir unsere Wege gehen und sollten wir uns nach Jahren wieder begegnen, und unsere Herzen wie jetzt fühlen … dann lass uns erneut schauen, inwiefern unsere Beziehung intakt ist und inwieweit es gehen könnte. Ich werde auf dich warten, doch bis dahin: Lebe!« Jetzt wartete er und beobachte Nami ausgiebig und erkannte, das sie den Tränen nahe war. Er war glücklich und sein Optimismus über ihre vielleicht gemeinsame Zukunft war ein Neubeginn, doch, wenn er tief in seinem Herzen graben würde, wüsste er, das dies nur ein Hoffnungsversprechen war und nichts anderes. Eine Wahnvorstellung, das hier alles zu überleben und festzustellen, was er nun künftig wollte. Er lebte schließlich vielleicht wahrhaftig und musste erstmals wieder einen Traum finden, vielleicht neue Hoffnung schlagen und hiermit würde er beginnen. »Und? Was sagst du?«
 

Ihre Umarmung und Tränen sagten mehr, als er erwartete und genoss einfach nur ihre Gegenwart. Er hielt sie schweigend in seinen armen fest und wartete. Wartete, bis dieser glückliche Moment vorbeigehen würde.
 


 

× × × ×

»Hey, Traffy, wasch'n los?«, schmatzte der Strohhutjunge und verspeise soeben ein ganzes Steak in wenigen Sekunden neben ihm. Trafalgar Law ignorierte Ruffy erneut und widmete sich weiterhin seinem Essen zu, das er kaum angerührt hatte. Das Mr Portgas anwesend war, akzeptierte Law murrend und verfluchte ihn eigens für seine Existenz, aber nicht die Abwesenheit Namis, was ihn noch mehr ärgerte und fast wahnsinnig werden ließ. Sein dummes und verstörtes Herz kam seinem kühlen verstand durchgehend in die Quere, doch was sollte er tun? Soeben befanden sich alle an Deck der Thousand Sunny und aßen in einer großen Truppe ein ausgiebiges Festmahl, zubereitet aus allem, was das Herz begehrt. Er ignorierte das Gelächter um sich herum und entschied, den Essbereich nun endgültig zu verlassen. Es hatte keinen Sinn, fluchte Law erneut. In circa einer Stunde würden sie die kommende Insel antreffen und auskundschaften, neue Informationen sammeln und warten, bis die Karte der Navigatorin erneut den Weg weisen würde in Richtung Redline. Es wurde langsam zeit, das sie das Loch hier verlassen würden und vor allem Überfluss auch die Piraten Whitebeards. Dann könnte er genauer inspizieren, wie es mit seiner Navigatorin weitergehen würde und hoffte insgeheim, das Mr Portgas nicht mit ihnen reisen würde. Vielleicht hatte er noch eine Chance seine Herzdame für sich zu gewinnen, doch sein Gewissen prügelte seine Hoffnungen zu Boden und wünschte sich, das die Reise hier doch schnell beendet war. Gewohnt, wie es die letzten tage auch so war, setzte sich der Chirurg des Todes wieder an seinen gewohnten Platz bei den Orangensträucher und beobachte von oben herab das Deck und seine Geschehnisse. Ein blick über die Piraten verriet ihm, das Nami nicht die einzige war, die hier fehlte. Doch anderseits, was interessierte ihn das? »Dumme Navigatorin«, fluchte er leise und schloss wütend seine Augen. Sein bester Freund Bepo, welcher ihm leise gefolgt war, trat nun schweigend heran und setzte sich direkt neben ihm. »Boss, ist alles in Ordnung?« Law blickte seinen Freund in üblicher Manier an und seufzte anschließend. »Ich weiß es nicht«, flüsterte er und Bepo nickte nur. »Ist es wegen der Navigatorin?«
 

Trafalgar Law rollte mit seinen Augen. War es mittlerweile so offensichtlich? Schließlich bejahte Law es nur widerwillig und warte auf eine Reaktion seines besten Freundes. »Brauchst du Hilfe? Soll ich sie dir entführen und vorbeibringen?« Jetzt lachte Law leise und hob seinen blick gen seinen Kumpanen. War es sein Ernst? Er war von beiden der Stärkere und würde das von Nöten selbst schaffen, die Navigatorin und Kartografin für sich selbst zu entführen. Der Eisbär errötete und blickte verlegen zu Boden. »Nimm es nicht so schwer, mein Freund. Das ist eine Baustelle, die ich alleine bewältigen muss.« Doch die Baustelle glich eher einem Minenfeld, wo jeder weitere Schritt seinen tot quittierte, gestand sich Law seufzend. Nami war eine unbändige, geldgeile und zickige Diebin, mit einem schrägen Sinn für Humor, unangefochten Debattierfreudig und loyal gegenüber ihren Freunden.. Okay, er schweifte ab, dachte Law und knurrte vor sich hin. Bald war es offiziell: Er würde wahnsinnig werden.
 

»Verflucht seist du, dämliches Herz!«, klagte der Chirurg und ignorierte den irritierten Blick seines pelzigen Freundes. Dann richtete Trafalgar Law, Käpt'n der Heart Piraten, sein Augenmerk auf seinen Feind und somit größten Konkurrenten, wenn es um die eine Frau ging, die sein Herz einfach gestohlen hatte. Nie war er in einer solchen Bredouille, nie war es ihm in den Sinn gekommen, mit jemanden in Konkurrenz zu stehen und auch noch kämpfen zu müssen. Frauen erlagen ihm schnell, taten was er verlangte und nie musste er darum Kämpfen. Weshalb? Wenn er eine Frau brauchte, kam sie fast von alleine und wollte er sie meiden, so tat er es ohne mit der Wimper zu zucken. Es war niemals ein Problem, wieso also, musste er sich verlieben? Piraten liebten Gold, Alkohol, Kameradschaft, Macht und Sex. Nicht mehr oder weniger und den Traum des einen ehemaligen und mächtigsten Mannes der Welt: Piratenkönig werden. Das strebte zumindest jeder Pirat an, der den Weg der See horchte und sich führen ließ. Die Liebe zu einem Partner gehörte da nicht dazu, wenngleich sein Herz diesbezüglich in diesem Moment freudig eine Liebeshymne sang und ihm vom Gegenteil überzeugen vermochte. Die Liebe beherbergte mehr Gefahren und Heimtücken, als die See es vermag. Er hasste es. Trafalgar Law lachte in sich hinein und beobachtete weiterhin heimlich seinen Feind. Portgas D. Ace war zwar fröhlich auferlegt, doch seinen nervösen Blick umherschauend nach seiner Liebsten, blieb Law nicht unbemerkt. Hatten sie Streit? Begrüßen würde er es zumindest, belächelte der Chirurg des Todes die Situation und könnte sich für seine Schadenfreude wieder Ohrfreigen. Er sollte sie dringend aus seinem Kopf und Herzen verbannen, bevor er gänzlich sein Niveau verlieren würde.
 


 

× × × ×

»Und was haltet ihr davon?« Die junge Navigatorin blickte ihre Freunde nervös an. Sie erzählte ihnen soeben alles, was sie vom Wächter der D'Arc, den namenlosen Pierrot, erfahren hatte und lauschte nun ihren Freunden. Dass sie sich allesamt hier in dem Gemeinschaftsraum befanden, war mehr Zufall, wie beabsichtigt und doch begrüßte Nami die Gelegenheit und ergriff die Chance direkt an der Wurzel. Lorenor Zorro schlief bereits ruhig in den Tag hinein, als sie mit Robin hier eintraf, um über die Geschehnisse der Insel zu sprechen. Sanji brachte ihnen, seinen liebsten Frauen, leckere Cocktails, währenddessen Lysopp, Chopper, Franky und Brook aus ihr undefinierten Gründen hier eingetroffen waren. So wurde es eine kleine kuschelige Runde und Diskussion über die letzten Geschehnisse, wodurch viel Zeit vergangen war. Jeder erzählte seine Sichtweise, seine Eindrücke und erlebtes, um sich somit Klarheit über die düstere Insel und ihren Geheimnissen zu schaffen. Sie hatte alle miteinander schließlich viel zu erzählen und so verging auch einige Zeit. Nami war froh, ihre Informationen teilen zu können und berichtete auch von dem treffen mit dem Großadmiralen Aokiji und dem Zeitungsartikel, auch über das Buch. Die Sache mit dem Teleporter an ihrem Handgelenk, der nun nicht mehr zu wirken scheint, von Dr Vegapunk, erwähnte sie gänzlich nebenbei und registrierte die interessierten Gesichter ihrer Freunde. Doch mit keiner Silbe erwähnte sie ihre Zuneigung zu Portgas D. Ace oder Trafalgar Law und das sollte auch weiterhin so bleiben, entschloss Nami einhergehend.
 

Bald würden sie an die neue unbekannte Insel erreichen, zumindest ihrer Gleichung addierten Koordinaten und der Kodierungen auf der Landkarte, und ein neues Level zu erlangen und hoffen, baldig wieder auf ihrer alten Route, der Redline, zu sein. »Das bedeutet, dass das hier mal ein Teil des verlorenen Königreiches war und der namenlose Pierrot ein Wächter des D's, des Königs?« Unfassbarkeit macht sich in Lysopps stimme bereit und war noch vollkommend überwältigt, was jedem im Raum nicht anders erging. »Sollte Ruffy der Auserwählte sein? Ich meine es würde doch passen, oder?«, fragte Chopper. »Es könnte aber auch jemand anderes mit dem Buchstaben D. sein. Erinnert euch an die vielen anderen Piraten und Marine Soldaten mit diesem Namen«, belehrte Nico Robin ihre Freunde und fuhr unbeirrt fort. »Und du hattest noch einen weiteren Namen, oder Frau Navigatorin?« Die junge Frau schluckte ihren Kloß im Hals herunter und nickte anschließend. Sie war nervös, obwohl sie eigentlich keinen Anlass dafür hatte. »Ja. Es geht um Law. Ich habe erfahren, in der letzten Sekunde des Ablebens des Wächters, als er mir etwas transferierte, das der vollständige Name des Chirurgen in Wahrheit Trafalgar D. Water Law sei.« Unglaube zierte so manche Gesichter, auch ihr Vize Lorenor Zorro blieb nicht verschont, welcher es aber mit einem gähnen und einem Achselzucken verschleierte. Sanji zündete daraufhin eine Zigarette an, paffte den kommenden Rauch in die Luft und seufzte leise in sich hinein. Brook, der Musiker, der sich in Ruhe einen schwarzen Tee gönnte und leise vor sich her summte, fragte nun: »Was machen wir nun mit dieser Information? « Nico Robin schloss für einige Sekunden ihre Augen und blickte dann schließlich Nami vielsagend an.
 

Die junge Frau konnte nur vermuten, was in ihren Freunden hervor ging und mutmaßte nicht erst, was sie dachten. Schließlich waren ihre Gedanken zu Anfang genauso verwirrt und misstrauisch den Informationen gegenüber. Nico Robin schlug vorsichtig ihr Buch zusammen und legte es präzise auf den Tisch. »Im Grunde genommen, können wir nur das tun, was wir bisher auch getan haben«, begann ihre Archäologin. »Wir stehen unseren Käpt'n bei, egal wie es nun kommen mag. Wir sollten nur noch vorsichtiger sein, als ohnehin. Und vor allem vorsichtig mit den Informationen, die wir jetzt besitzen.« Die junge Navigatorin pflichtete ihrer Freundin bei. »Genau Jungs, also passt gefälligst auf, was ihr anderen gegenüber erwähnt. Niemand wird je ein Wort darüber verlieren, was ihr hier heute erfahren habt, bis der Zeitpunkt gekommen ist, in dem es egal sein wird, wer alles davon weiß!« Ihre Stimme klang drohender als beabsichtigt, doch wissentlich klang die Warnung anbei, was passieren könnte, wenn jemand nicht gehorchen würde. Der Schiffswart, der Schütze und der Koch antworteten salutierend im Chor: »Zu Befehl!«, wodurch dann alle loslachen mussten. Die ganze Reise war merkwürdig, doch ihrer Freundschaft kam es nur zugute, erneut, wie es bei jeder ihrer angetretener Abenteuer es war und auch so bleiben würde. Daran glaubte Nami fest und vertraute ihren Freunden mehr, als sie zu Anfang wollte.
 

So unterhielt man sich, im späteren Verlauf ihrer Anwesenheit im Gemeinschaftsraum, üblicher weise noch über sinnlose Habseligkeiten, vergangener Geschichten und man lauschte den skurrilen Märchen von ihren lügenden Schützen. Die Stimmung lief auf Hochtouren und keiner wirkte mehr betrübt oder verschreckt gegenüber ihrer Situation der Insel. Nami gestand, das sie sich nach langer Zeit wieder normal fühlte, freier und weniger mit Sorge um andere Situationen und Problematiken, dank ihrer Freunde. Sie war fast schon erleichtert, lächelte Nami und trank ihren Cocktail leer. Die Gegebenheiten mit Ace waren unter anderem auch der Auslöser und der Grund, warum sie sich besser fühlte, auch, wenn ein anderer Teil ihres herzen noch immer litt, so versuchte die Rothaarige es glimpflich zu ignorieren. Hatte sie eine andere Wahl? War ihre Entscheidung nicht eindeutig? Portgas D. Ace hatte recht und sie würde abwarten, wie es um sie beide stand. Es könnten schließlich Jahre vergehen, und wer wusste, wie sie dann noch für ihn empfand. Würde sie ihn dann noch immer lieben? War sie da überhaupt noch am Leben? Wer würde das schon wissen. Nami wollte jetzt aber gewiss nicht darüber nachdenken und lenkte dann wieder in den Gesprächen ihrer Freunde ein. »Leute, wir sollten nun an Deck gehen, wir müssten gleich ankommen.« Als wäre ihre Aussage ein Startzeichen gewesen, hörten sie alle schon die staunenden und freudige Rufe ihres Käpt'ns. »Ho, ho ho, Freunde, auf geht’s ins nächste Unglück unserer Reise«, rief Brook ironisch und klatschte freudig in seine Hände. Wie sehr er doch recht hatte … .
 

Keine zwanzig Minuten später, nachdem die Schiffe schnell angelegt und geankert hatten, befanden sie sich auf einen kleine schwebende Insel mit ein paar Exemplaren sehr hoher Bäume und einige kantigen Felsen. Total unspektakulär und ungefährlich, wie man vermuten würde und doch strahlte die Insel eine Aura aus, die einen traurig stimmte. Die Atmosphäre war nach wie vor bläulich angehaucht, wie die tiefe der Meere, mit einem winzigen Unterschied: hier flossen Meerestiere in der Luft umher. Als seien diese unter Wasser und das auf einem Gebiet von höchstens drei Hektar, was ihre Situation in lächerliche zog. Es wirkte im großen und ganzem wie ein zu groß geratenes Aquarium, mit der netten Eigenschaft, geisterhaften Gestalten, die hier umher flogen. Unantastbar, wie sie feststellen mussten, da sie sich nicht berühren ließen. Man griff einfach durch die Gestalten hindurch, was Lysopp und Chopper in Angst und Schrecken versinken ließ, bemerkte Nami lächelnd. Doch auch sie fühlte sich unbehaglich und gesellte sich bewusst in die nähe ihres Käpt'ns. Alles in allem wirkte die Insel wie eine Illusion, eine Wahnvorstellung verängstigter Gedanken, eine Theateraufführung mit Live-Tickets. Alles Lebendige war eine Projektion und nicht tastbar, während der Boden und ihre Felsen zu berühren waren, was die Situation nicht besserte. Immerhin hatten sie alle einen festen Boden unter ihren Füßen, freute sich die junge Frau und beobachtete Trafalgar D. Water Law. »Maaan«, fluchte Monkey D. Ruffy. »Wieso können wir unser Essen nicht Jagen?«, womit er die geisterhaften Meerestiere meinte. Ein Seeungeheuer in der Größe der Thousand Sunny schwamm gerade an ihnen vorbei, sie allesamt ignorierend, leise folgend von einem Blauwal. Im Grunde genommen, war es ein großes Arenal, sehr übersichtlich, mit wenigen Besonderheiten. Vom Anfang der kleinen Insel, bis hin zum Ende konnte man alles sehr gut besehen und erkannte genaustens, wo es zum Abgrund ging. Wieso zeigte die Landkarte der D'Arc hierher? Welchen Zweck diente dies?
 

»Vielleicht ist das hier das Jenseits?«, sprach Sabo und gesellte sich zu seinen Brüdern. Nami konnte Sabos Rolle in ihrer Gruppe noch nicht gänzlich zuordnen und fragte sich, was er eigentlich hier tat. Das Thema Sabo fiel nämlich überhaupt nicht vorhin im Gemeinschaftsraum, erinnerte sich die jungen Navigatorin soeben und fragte sich weiterhin, welchen Zweck seine Anwesenheit hier auf der Insel hatte. Portgas D. Ace zog eine lächerliche Grimasse des Grauens und brachte so seine Kameraden und Freunde zum Lachen, was ihn dazu brachte, weiterhin der Alleinunterhalter der Gruppe zu sein, was sie schließlich ignorierte. 'Kindisches Verhalten, ganz wie sein Bruder!' Nami erkannte, das Law alles andere als begeistert aussah und ihre Nähe beabsichtigt mied. Seine eigene Crew stand nahe an seiner Seite, wie die Felsen in der Brandung. Die Navigatorin erkannte, das jeder einzelne Pirat nahe seines Käpt'ns stand, sei es zufällig oder in vollkommener Absicht. Das Bild bot sich einer gefährlichen Front von Teufelsträgern, die vielleicht Stärksten ihrer Art und angriffslustig auf einen Gegner warten würden. Nami wusste, dass Ruffy das nächste Abenteuer mit offenen Armen empfangen würde, so war er nun mal und würde immer so sein.
 

»Dort«, damit zeigte Marco auf ein zerstörtes Gestein, das in seinem Gesamtbild nicht der anderen umrissenen seiner Umgebung entsprach und somit sofort ins Auge stach. »Was ist da?« Nico Robin war die erste, die sich in Bewegung gesetzt hatte und sprach fast schon begeistert: »Ein Rio-Ponéglyphe!« Nun hatte Nico Robin die Aufmerksamkeit aller Anwesenden. Man folgte ihr auf leisen schritten, zumindest einige, während der Rest der Piraten einfach laut losredeten oder untereinander sich Witze erzählten, um sich bei Laune zu halten. Dort angekommen diskutierte und vermutete man schon, was da verschlüsselt stehen mag und jede These war idiotischer, als die zuvor genannte, während ihre Archäologin das Rio-Ponéglyphe ausgiebig studierte. Doch Nico Robin schüttelte nur den Kopf. »Es steht dort keine Informationen geschrieben, die uns weiter bringen würde, keine die uns Helfen könnte … doch, da«, damit deutete sie auf die unterste Stelle, wo nachträglich etwas geschrieben stand. »Hier steht geschrieben: Die Erinnerung ist die einzige Quelle im Leben, aus dieser man nicht vertrieben werden kann. Manchmal muss man von einem geliebten Menschen fortgehen, um ihn dann zu finden, sei dieser tot oder lebendig. Corazón.«
 

Wer war Corazón? Nami grübelte und überlegte. Der Name kam ihr bekannt vor, aber das ist schon lange, sehr lange her, wenn sie es sich recht überlegte, ihn einmal gehört zu haben, spekulierte sie.
 

»Und was steht oberhalb geschrieben?«, erkundigte sich Penguin schüchtern. Nico Robin belächelte ihn und sagte: »Das bleibt mein Geheimnis, das sollte schließlich nicht unwissend in die Hände anderer gelangen.« Nami wusste, dass das Thema damit beendet war. Was ihr beunruhigend vorkam, war das Verhalten von Trafalgar Law, welcher sich ihr schräg gegenüber befand, dennoch abseits der Blicke anderer, und bei der Erwähnung des namens Corazón zusammenzuckte und den Griff um sein Schwert festigte, als würde er gleich einen Angriff starten. Er wirkte geschockt. Ihn genauer danach befragen wollte sie auch nicht, und schob ihre Gedanken letztendlich beiseite, wissend, das es vielleicht um eine Nachricht an Law handelte. Doch diesen Gedanken empfand die junge Frau als lächerlich und widmete sich schließlich wieder ihrer Landkarte zu und war wieder einmal darüber erstaunt, inwiefern sie sich ihrer Umgebung anpasste. »Endstation«, flüsterte Nami. »Was meinst du?«, wollte nun Bepo wissen, der sich heimlich seinem Käpt'n abwandte und nun neben ihr stand. Die junge Frau spürte ein kribbeln in ihrem Körper, welcher sie vor gefahren spezieller Art warnte. Portgas D. Ace blickte sie nun an und verlangte wie der pelzige Eisbär schon, eine Antwort. »Hier auf der Insel gibt es nichts weiter für uns, was unseren Aufenthalt verlängern könnte. Das Kreuz auf der Karte, das zuvor markiert stand, ist nun merkwürdigerweise verschwunden. Wir sollten unverzüglich zurück auf unsere Schiffe gehen und endlich endgültig die D'Arc verlassen. Ein ziemlich heftiger Sturm wird bald hier aufziehen.« Ruffy trat an seine Navigatorin heran uns schaute auf die vergilbte Karte in ihrer Hand. »Wie kommen wir nun Fort?«

»Die Landkarte gibt uns den Anfang, den Rest erledige ich. Der trinäre Log-Port bewegt sich nach langem wieder und scheint wieder unseren ursprünglichen Kurs aufgenommen zu haben.« Damit deutete sie auf ihr Log-Port am Handgelenk und freute sich, die D'Arc endlich verlassen zukönnen.
 

»Wann wird der Sturm anschlagen?«, wollte nun Law monoton erfahren. »In wenigen Minuten, wenn wir weiterhin hier Wurzel schlagen, erleben wir es höchstpersönlich. Der Sturm wird alles in sich zusammenreißen und alles zerstören, was ihm in dem Weg steht. Wir könnten die nächsten sein. Marco?«, damit wandte sich Nami expliziert an den Käpt'n der Whitebeard Piraten, womit sich ihr Liebhaber auch angesprochen fühlte und seinem Käpt'n einfach lächelnd folgte. Auf dem Weg zurück zu den Schiffen erklärte sie Marco, den blauen Phönix und Käpt'n der Whitebeard, die Nächste Koordinaten für ihren Kurs für die Redline. »Ihr sollten diesem Verlauf folgen und nicht davon abweichen, wenn ihr sanft landen wollt. Ab hier«, damit zeigte die junge Navigatorin und Kartografin auf einen Punkt auf der vergilbten Karte, »werden wir euch von uns abkapseln und ihr seit wieder euch selbst überlassen.« Er schien schnell zu verstehen und winkte seine Crew zurück zum Schiff. Die Rothaarige tat es ihm gleich. »Setzt die Segel, richtet die Flügel aus und sichert unsere Ladung!«
 

Einige hundert Meter vor den Schiffen angekommen, wurde Nami zärtlich am Arm zurückgehalten. Sie lächelte freudig. »Hier verabschieden wir uns nun, the Burglar Cat. Denk an unsere Abmachung. Wir sehen uns wieder und dann sehen wir, wer schneller seinen Traum erreicht hat.« Ohne ein weiteres Wort wendete er sich von ihr ab und ließ sie alleine Zurück. Insgeheim hatte sie auf eine Umarmung, einen Kuss oder dergleichen gehofft, sah dann aber doch ein, das es sie beide in Schwierigkeiten bringen würde und, dass dies das Beste sein würde, auch wenn sie Ace am liebsten jetzt zu Grund und Boden anschreien wollte, für diese Art von Verabschiedung. Nami konnte nur noch beobachten, wie sich Sabo den Whitebeards anschloss und sich einige aus dessen Mannschaft von Ruffy und ihren Freunden verabschiedete. Dass das hier der Abschied sein sollte, kam ihr ziemlich surreal vor, auch die Tatsache, das dies das Ende ihrer Beziehung mit Ace war, einvernehmlich von beiden Seiten. So war es am besten, gestand sich Nami ein und beobachte ihren Käpt'n, Monkey D. Ruffy, welcher sich von seinen Brüdern mit schweren Herzens verabschiedete. Ihre Treue galt Ruffy, ihrem verfressenen und naiven Kumpanen, er würde immer an erster Stelle stehen und gleiches galt für ihre Freunde. Nichts könnte sich ihnen entgegen Stellen, egal wie stark die Gefühle auch sein mochten und keine Liebe würde sich dazwischen drängen dürfen, und den Platz ihrer Freunde einnehmen. Schließlich wollte sie sich auch noch ihren Traum erfüllen, lächelte Nami und sah, das fast alle schon an Bord sein mussten. Hier endete nun die gemeinsame Reise mit den Whitebeard Piraten und Sabo endgültig. Jeder würde wieder seinen eigenen Weg beschreiten. Eine Windböe riss sie aus ihren Gedanken und drohte sie nach hinten zureisen. Die junge Frau war zu sehr in ihren Gedanken versunken und bereute es zugleich, nicht gemerkt zu haben, wie schnell sich das Wetter doch tatsächlich umschwenkte und drohte, alles zu zerstören. Sie schwankte leicht, doch man hielt sie überraschender weise fest. Ihr Herz pochte verräterisch und bebte in ihrer Brust freudig. Ein kurzer Blick genügte und Nami wusste, sie war in Sicherheit. »Beeil dich«, flüsterte Law nahe an ihrem Ohr und rannt mit ihr schließlich zur Thousand Sunny zurück, jeder für sich mit einem Sicherheitsabstand. Er war immer an ihrer Seite, wenn ihr Gefahr drohte, flüsterte eine leise Stimme heimlich in Namis verwirrtem Herzen.
 

Der Wind würde niederschmetternd werden, wie einst auf der schwebenden Himmelsinsel und niemand würde dies überleben können. Der Nebel war wieder aufgetaucht und schien der Vorbote der Hölle zu sein, umfasste jeden Winkel am Boden und schlang alles in sich hinein, kein Stein blieb unberührt. Das einzige, das in dem ganzen zerstörerischem Chaos plötzlich beruhigend entgegen wirkte und die Szene surreal erscheinen ließ, waren die geisterhaften Meeresgestalten in der Luft. Jetzt ging es Schlag auf schlag, dachte Nami und spürte die Zelebrierungen durch das Erdreich Sinkern und sah, das ihre bläuliche Atmosphäre abebbte. Trafalgar Law blieb an ihrer Seite, bis sie beide unversehrt das Schiff erreicht hatten und zu Atem kommen mussten. Kaum dort angekommen, wurde auch schon der Turbo-Boost von ihrem Schiffswart und Schützen aktiviert, und flogen fern von der anbahnenden Urkatastrophe der Insel. Lebewohl, dachte Nami leise und wusste, ihr nächstes Wiedersehen mit Portgas D. Ace würde vermutlich sehr lange andauern.

Herzchirurg

Ihr Schädel würde noch eine sehr lange Weile schmerzen nach der heftigen Landung auf der Redline, erkannte Nami mit einem griff an ihren brummenden Schädel und schloss ihre Augen für wenige Sekunden. Das laute, und nebenbei bemerkt, unnötige Gerede ihrer Freunde war gewiss keine Hilfe, fluchte sie und warf Ruffy und Brook einen mörderischen Blick zu. Die junge Navigatorin und Kartografin war gänzlich genervt, ihr Körper zitterte noch ein wenig und realisierte erstmals nach langem, dass das Verlassen der Insel ihr Gemüt in den Keller manövriert hatte, ärgerlicher Weise und sie hatte es nicht unter Kontrolle. Tony Tony Chopper gesellte sich zu ihr und fragte sie leise und besorgt in üblicher Manier eines Arztes, ob den alles in Ordnung sei, was Nami einfach mit einem Winken abtat. Was sollte sie sagen, was sie selbst nicht erklären konnte? Ace war nun Fort und das vielleicht für ewig, doch das schien ihr Herz nicht akzeptieren wollen. Seit etwa zwei Stunden waren sie wieder auf der Redline und würden nun eine neue Insel ansteuern, dessen Namen ihr erneut unbekannt war, da der trinäre Log-Port keine Angabe von sich gab, nur den Kurs selbst. Von der Moby Dick war keine Spur zu erkennen. »Leute, kommt das euch nicht auch einfach nur wie ein dämlicher Traum vor, den wir einfach gemeinsam erlebt haben, ich meine, wissen wir, ob Portgas D. Ace nun lebt?«, fragte Lysopp und schaute in die Runde.
 

In dem Moment reagierten zwei Personen. Monkey D. Ruffy, Käpt'n und Bruder vom ehemaligen Kommandanten der zweiten Division, und Nami selbst - und taten beide genau dasselbe: der erste Griff richtete sich reflexartig zur Vivrecard von Portgas D. Ace, an dem ursprünglichen Aufenthalt ihrer schnalle von ihrem Klimataktstock, während Ruffy in seinen Strohhut hineinblickte, um zu schauen, ob sie überhaupt wirklich wieder vorhanden war.
 

Sie ärgerte sich, das ihr die Frage selbst nicht in den Sinn gekommen war und ihr Herz schrie förmlich um Erlösung, doch ihr Kopf blieb weiterhin kühl und wartete. Da war sie, in üblichem Format, klein, aber vorhanden, als sei sie nie fort gewesen. Ruffy brach schreiende Jubelfreude in die Luft und lockte seine Freunde zum Tanzen an, überglücklich, und forderte direkt von Sanji ein überdimensionales Festmahl anzurichten. Nami hätte am liebsten mitgemacht, doch das tat sie nicht. Sie wollte endlich mit diesem Kapitel abschließen und war gerade dabei das Deck zu verlassen, als eine vertraute Stimme sie zurückhielt. »Hey, sagt Mal, ihr habt nicht zufällig einige Getränke für unsere Reise übrig?«

»Das gibt’s doch nicht«, fluchte jemand Bekanntes neben ihr im verärgertem Tonfall und verließ endgültig das Deck der Thousand Sunny. Sie konnte nur noch seinen Rücken, sein großes Schwert demonstrative an seiner Schulter angelehnt, erblicken, ehe er in den Schatten verloren ging. Dann drehte sich Nami um und wollte Portgas D. Ace am liebsten an die Gurgel gehen und war im Begriff, Anlauf zu nehmen und ihn mit dem nächstgelegenen Gegenstand, ihr Klimataktstock war am griffbereitesten, am liebsten von der Reling feuern. Sollte er doch ertrinken, dachte sie aufgebracht. Erst verabschiedet er sich so kurz und bündig, als sei ihr Art von Beziehung unwichtig, was sie eigens noch wütender machte, da es eigentlich alles ungezwungen und ohne Konsequenzen verlaufen sollte. Und dann zur Krönung, tauchte er wegen einer Banalität hier auf, weil sie für eine mehrtägige Reise nicht gewappnet waren. Ihr Herz war anderer Ansichten und so hatte Nami ihr Temperament nicht wirklich unter Kontrolle, was ihre Hormoneinhaushalt mit beeinträchtigte. Portgas D. Ace sah sie nur lächelnd und provozierend an, wurde aber schließlich von ihren Freunden unterbrochen und Nami hielt still. »Ja, klar. Hättet euch aber auch früher einfallen können oder?«, somit verschwand Sanji in die Lagerräume und zerrte Lorenor Zorro widerwillig hinterher, zum Tragen von ein Paar schweren Fässern bester Getränke. »Cooles Gefährt«, hörte die Navigatorin noch das Staunen von Lysopp und Franky, und fragten ihn direkt darüber aus. Sie wiederum ignorierte die Gespräche und beobachte einfach nur Ace, wie er lässig und ungeniert auf der Reling stand und überglücklich aussah.
 

Die Sonne neigte sich langsam ihrem Ende entgegen, wie das Ende einer weiteren langen und müden Reise und würde baldig eine gute Nacht wünschen. Der frische Duft des Meeres empfing die Rothaarige mit reinkommender Ruhe ihres Gemütes und beruhigte sie allmählich. Da stand sie und tat nichts, stocksteif, als wäre sie überhaupt nicht anwesend, woran sich keiner zu stören fand. Nachdem die Fässer gelagert waren, sprang Portgas D. Ace dankend und zufrieden von der Reling der Thousand Sunny und verabschiedete sich. »Wollt ihr mal etwas Cooles sehen?« Keiner lehnte ab und warteten überraschend, was Ruffys großer Bruder nun vor hatte und vor allem, ob er noch seiner Teufelskraft bemächtigt war. Ehe man sich versah, war er mit seinem Gefährt, ein Wasserbike, das durch Hitze beschleunigt wurde, verschwunden, bis dann schließlich ein mächtiges Inferno aus Feuer oben am Horizont erschauderte und dort verweile. Jeder an Deck blickt nach oben und behielt seine Konzentration dort oben, wartend, was passieren würde. Dann, aus dem nichts heraus erschien Ace direkt vor Nami und blickte sie triumphierend an. Viel zu perplex, um sofort zu reagieren, küsste er sie einfach nur forsch und war im selben Atemzug wieder verschwunden. Nami sah sich um, doch keiner hatte es mitbekommen, was ein breites Lächeln auf ihre Lippen zauberte. Damit das Schauspiel auch ihren Freunden einen bleibenden Eindruck hinterlassen würde, entfachte Portgas D. Ace einen riesigen Drachen, bestehend aus Feuer, und ritt schließlich in den Horizont hinaus, winkend und schrie seinem Bruder noch hinter: »Wir sehen uns wieder, Bruder! Wer zuerst Unicorn erreicht!«
 

Jetzt war alles gut, lachte Nami und fühlte sich erlöst, was ihr eigentlich zu bedenken geben sollte. Die junge Navigatorin und Kartografin beschloss aber endgültig, das Thema Ace auf Eis zu legen und abzuwarten, was ihr Herz abverlangen würde. Damit sie bald wieder Land unter den Füßen hatte, mit Zivilisation, kuschte Nami zickig wie ehe und je ihre Freunde auf Deck umher und gab den neuen Kurs für ihr nächstes Abenteuer an. Nichts war beruhigender, als wieder in üblichen Verhaltensmuster zu fallen und wieder Routine an Bord erleben zu lassen, und somit den Alltag wieder Begrüßen können.
 

Zwei Wochen später:
 

»Extrablatt, Extrablatt!«, rief alarmierend ein voluminöser Postbeamter in blauer Uniform: »Neuigkeiten aus der Redline: Portgas D. Ace lebt. Doch was berichtet die Marine? Und was hat der Strohhutjunge Monkey D. Ruffy damit zu tun? Hier erfahren sie es erneut, exklusive und aus erster Hand!«
 

»Extrablatt, Extra-«

»Ich nehme ein Exemplar«, sprach autoritär eine stimme recht gelangweilt. Der Mann rieb sich seine lästige Müdigkeit aus den Augen und nahm freundlich, im Austausch einiger Berrys, seine Zeitung entgegen. Ein ältere Mann begleitete seinen ehemaligen Kollegen. »Was willst du mir der Zeitung? Du weißt doch eh schon alles, alter Narr«, lachte der ehemalige Admiral der Marine neben ihm und klopfte freundschaftlich auf seine müde Schulter. Großadmiral Aokiji, derzeitig beurlaubt und in Begleitung vom Rentner in Spe Monkey D. Garp, schlenderte gemütlich durch eine kleine Stadt, fernab von Dressrosa. »Es unterhält mich eben, was die Menschen für unnütze und kreative Sonderleistungen den Piraten mittlerweile zugestehen und uns einfach in den Schatten stellen. Mh«, gähnte er, »so wie es aussieht, wird unsere Regierung nach und nach Fallen. Und dein Enkel und seine Freunde tragen große Mitschuld. Eine bessere Erziehung und es wäre nicht soweit gekommen«, ärgerte er seinen ehemaligen Kollegen. Mittlerweile waren beide im Inbegriff an die Küste der Insel zu laufen und waren schlussendlich gänzlich ungestört. »Und? Was ist nun?«, fragte ihn Garp, während Aokiji genau wusste, was er wissen wollte. »Was soll ich sagen, ich bin hier um dich nach deiner Einstellung unsere Marineeinheit auszufragen. Jetzt wo Ace wieder lebt, solltest du doch eigentlich wieder Interesse an Arbeit haben wollen, oder?« Blaufasan rückte seinen Schlafmaske zurecht und bereute es, in den frühen Morgenstunden sich mit dem ehemaligen Admiralen der Marine getroffen zu haben. Jede Minute vergeudeter Schlaf entriss ihm sein positives Gemüt, sofern es mal vorhanden war. »Vergiss es, ich gehe in Rente und fertig. Und ich weiß, das du aus anderen gründen zu mir gestoßen bist. Es ist etwas Größeres, also spuck' es endlich aus.« Er grinste überheblich und genoss anscheinend die hellen Sonnenstrahlen, was Blaufasan ziemlich egal war. Aber sein Freund hatte recht, seufzte er und schaute nach allen Seiten umher, um sich sicherzugehen, das sie beide unerkannt und vor allem alleine waren für ein ungestörtes Gespräch.
 

»Ich plane den Untergang unserer Regierung!« Der Satz war kurz und bündig und ausschlaggebend, dachte er sich lächelnd und war amüsiert zu sehen, wie Garp fast die Augen herausfielen. Als sei es ein schlechter Witz mit fehlender Pointe, begann Monkey D. Garp sich umzusehen und suchte verzweifelt einen Hinweis, das dies als Scherz gemeint sein könnte. Dann stöhnte er entnervt auf. »Alter Hund, was mache ich nur mit dir«, säuselte er in sich hinein und setzte sich lässig zu Boden. Er tat es ihm gleich. »Was hast du vor?«

»Glaube mir, es ist besser, wenn ich derzeitig der einzige bin, der die Kenntnisse für den Plan besitzt. Es observiert viel zu viele Gefahren und die können wir uns derzeitig in keinem Falle erlauben.« Monkey D. Garp schaute ihn mit ernster Miene an. »Was soll das Bringen?« Großadmiral Aokiji verschränkte seine arme und schloss seine Augen. »Unsere Regierung wird mittlerweile nicht mehr gerecht nach Gesetz und Ordnung gehandelt und von Piraten geführt, auch wenn ihre Bezeichnungen oder Titel das Verschleiern mögen. Keiner gibt es zu, doch alle wollen den Schatz von Gold Roger und somit das Erbe des verlorenen Königreiches, und warten darauf, das ein Pirat kurz davor steht, ihn zu greifen, um dann selbst an die Macht zu kommen. Die Macht ist vielen zu Kopf gestiegen und das kann ich nicht erlauben. Ich diene keinen Piraten. Wir wissen beide, das nur ein D. die Macht besitzt die Weltmeere zu spalten und somit die Fischmenscheninsel zu zerstören, damit eine neue Einheit entstehen wird. Das Rio-Ponéglyphe erzählt es klar und strukturiert.« Aokiji gähnte kurzweilig und fuhr unbeirrt fort. »Endstation wird Unicorn sein. Sollte ein D. dort erscheinen und die eine Waffe Poseidons aktivieren, schlägt ein neues Zeitalter an, und das sollte auch unsere Ära werden.« Doch Garp schien etwas verwirrt. »Warte, warum ein D.? Das könnte auch mein Sohn oder ich selbst sein? Wieso bist du dir da so sicher, das es ein Pirat sein würde?«
 

Jetzt musste Aokiji lachen und wurde nach der langen Erzählung allmählich wacher, was ihn erfreute. »Stell dich nicht doof. Ich kenne die Geschichte von eurem Volke.« Die Antwort saß, grinste der Großadmiral und fuhr sachlich fort. »Irrtümlicherweise glaubt man, dass das verlorene Königreich hier in der Redline seinen Anfang gefunden hatte, doch der wahre Ursprung ist der Mond. Daher das D., denn es steht für einen Halbmond, ein Symbol eures ehemaligen Königreichs und Wappen eurer Flaggen. Die D'Arc und ihre fliegende Himmelinsel sind restliche Überbleibsel, oder?« Monkey D. Garp schaute sich erneut um und blickte ihn dann mit ernsthafter Miene an, als sei das kommende Gespräch das größte Verbot, das man aussprechen würde. »Woher hast du die Informationen?«

»Der Wächter der D'Arc, ein netter Zeitgenosse, wenn ich anmerken darf, hatte mich aufgesucht.« Garp nickte nachdenklich. »Verstehe, dann bist du vertrauenswürdig.« Der Großadmiral fragte sich, inwiefern er dadurch vertrauenswürdig sei, fragte aber nicht weiter, da es nur unnötig zeit verschenken würde. »Du hast Recht. Tatsächlich steht das D. für das Mondvolk der damaligen Dekaden und wir sind seine letzten Nachfolger. Es bedeutet Macht, wofür noch keiner Bereit sein wird aktuell. Das traurige ist eigentlich, das fast alle lebenden Mondkinder nun abtrünnige Piraten sind und ihr Erbe nicht einmal kennen mögen. Nicht umsonst hat man damals alle Rio-Ponéglyphen zerstört und auf aller Welt verteilt, da die wahre Zerstörung niemals gefunden werden darf. Nur noch sehr wenige Wissen von dieser Information, noch weniger sind es Piraten.«

»Bis auf ein paar ausnahmen.« Jetzt war Garp überraschend und schaute fragend. »Sagt dir der Name Enel noch etwas? Selbsternannter Donnergott mit seiner fliegenden Arche?« Anhand seiner Gesichtsmimik konnte Aokiji ablesen, wie es dem alten Mann wohl ergehen würde, diese Informationen nachgehend zu verarbeiten. Ihm würde es nicht anders ergehen. »Oder ein Paar gestalten in Raumanzügen, womit sich die einige unsere Kaiser in Sabaody Archipel schmückten? Glaube mir, wir Marine Soldaten stehen näher dem Abgrund, als uns eigentlich Bewusst ist. Und dein Enkel ist der Schlüssel zu alldem.«

»Warte, erkläre mir, was damals auf der ehemaligen Cipherpol Gebäude mit Don Quichotte de Flamingo und deinem Einmischen war. Ich bin mir sicher, das hängt zusammen.« Der Großadmiral lacht schurkisch und stand langsam auf. »Glaube mir, es gibt dinge, die musst du nicht erfahren, aber die Wichtigsten erzähle ich dir gerne.« Damit erhob sich auch Monkey D. Garp mit knackenden Gelenke und klopfte sich den Staub von seiner dunklen Hose. »Okay, Okay Fasan, und warum musste Smoker einen Nebelschwan auf die Insel D'Arc niederlassen?«

»Sagen wir es so: eine Hand wäscht die andere. Er verlangte etwas von mir und ich wollte, das die Strohhut Piraten endlich die Insel verlassen, schließlich habe ich einen strikten Terminkalender einzuhalten«, lächelte er abschließend und lief zu einem Felsen heran und erblickte sein neues Fahrrad.
 

× × × ×

Sechs Monate waren nun schon vergangen, quälende Tage der Verdammnis, doch Nami glaubte, es sei schon länger her, seit sie von Portgas D. Ace etwas sah oder hörte. Nur vereinzelte Zeitungsartikel erschienen in ihrer Morgenpost, die sie weiterhin täglich erhielt, dank einer lebensmüden Möwe. Man berichtete oft über sein Überleben, sein neues gestiegenes Kopfgeld und die neue Verwünschungen vieler Marine Soldaten gegenüber der Piraterie.
 

Ihr besitzergreifendes Herz gegenüber Ace kühlte jetzt nacheinander ab und akzeptierte die Tatsache, das sie nicht zusammen,- nicht aneinander gebunden waren und tun konnten, was sie beide wollten, vor allem mit wem sie wollten. Das war doch genau das was sie erreicht hatte, oder, erkannte Nami fragend und seufzte. Was machte sie nun mit Trafalgar D. Water Law? Sollte sie es wieder versuchen, ihre zerrüttete Freundschaft wieder ins Licht rücken und hoffen, das etwas Neues aufblühen mag? Sie liebte ihn, das wusste die Rothaarige von Anfang an und das war das komplizierte an der Geschichte. Sie konnte sich nicht von ihm losreißen, auch wenn sie Gefühle gegenüber Ace hatte, so war das Verlangen zu Law immer am stärksten gewesen, auch wenn sie es gut verbergen konnte, schließlich war er die bessere Herausforderung. Auch Portgas D. Ace wusste dies, deshalb hatten sie schließlich die Abmachung, ihr Versprechen. Er setzt den Joker und wartete ab und würde ihr die Entscheidung überlassen, doch das wollte Nami nicht. Als er ihr damals diesen Vorschlag gemacht hatte, war sie so überwältigt gewesen, sprachlos in der Sekunde, das sie nicht zu antworten wusste. Noch an diesem Tag hatten sie lange miteinander gesprochen. Darüber was alles sein könnte, was wahrscheinlich passieren würde. Sie lachten, witzelten darüber, bis der Punkt angekommen war, indem sie einander die Beziehung beendeten, mit schwerem Herzen, das noch heute blutete. Sie hatte erwartet, das er traurig,- vielleicht sogar wütend wäre oder tränen in seinen Augen ansammeln würde, doch es geschah nichts dergleichen.
 

Stattdessen lachte er und sagte mit ausgelassener Ruhe: »Kein Grund zu Sorge, Nami, ich habe es mir fast gedacht. Ich will nur das du Glücklich bist, verstehst du? Mein Tot hat wohl viel durcheinander gebracht, nicht nur deine Gefühle und das ist verständlich. Vielleicht muss ich erst einmal wieder meinen Weg finden und schauen, was passiert. Vielleicht sollte das so sein. Das ich wieder hier bin und am Leben, ist ein Zeichen, auch wenn ich noch nicht weiß warum. Folge deinem Herzen, egal was passieren wird. Wir sollten nur diesen Moment festhalten und stets daran denken, wie schön es war und weiterhin nach vorne schauen. Aber versprich mir, das wir uns trotz allem in ein paar Jahren wiedersehen werden, wenn wir unsere Träume erfüllt haben. Egal was bis dahin geschehen sein mag. Freunde?« Nach der Rede von ihm musste sie abermals heulen, knurrte Nami nachdenklich und war alleine im Gemeinschaftsraum und blickte ins Aquarium. Sie hatte eigentlich eine neue Karte über die Insel Zeichnen wollen, das Land der Samuraien,- Wa no kuni, das Land der Harmonie, die sie derzeitig besuchten. Sie waren mittlerweile schon über drei Wochen hier, zuvor noch in kleine benachbarte Inseln und eigneten sich das nötige Wissen, Stärke und Techniken an. Gerade für ihren Vize Lorenor Zorro und Musiker Brook war es ein Paradies hier sein zu dürfen, dem Ursprungsort der Schwertkunst. Auch Law schien nicht abgeneigt zu sein, erkannte Nami und schlürfte nachdenklich an ihrem Cocktail. Ob er irgendwann wieder anständig mit ihr Reden würde? Die Navigatorin stöhnte entnervt auf und warf ihren Pinsel auf dem Tisch, demonstrative sich selbst maßregelnd und bestrafte sich für ihre mangelnde Kontrolle ihrer Gefühle. Was sollte sie tun? Sie bekam ihn einfach nicht aus dem Kopf. »Immer noch am Arbeiten, Frau Navigatorin«, wurde sie arrogant aus ihren Gedanken gerissen und sie konnte sich ein Grinsen einfach nicht verkneifen. Das liebte sie, diese Art der Unterhaltung, die immer noch besser waren, wie dämliches und nutzloses schweigen.
 

»Wonach sieht es den sonst aus?«

»Tragträumerei wie ich beobachten konnte. Vielleicht sehnsüchtige Gedanken über Mr Portgas?« Hörte sie etwa einen leichten Schmerz heraus, verpackt unter Wut und monotoner Arroganz? Glaubte der Chirurg des Todes wirklich, das sie nur Augen für Ace hatte? War er so Blind? »Nein, er gehört längst nicht mehr in meine Gedanken«, sprach sie leise und Griff wieder nach ihrem Pinsel, damit sie weiter an ihrer Karte arbeiten konnte. »Nein? Ganz sicher?«

»Was den? Hast du eine Umschulung zum Seelenklempner und Psychopathen verrichtet und dein Skalpell-Dasein an den Nagel gehängt?«, fragte sie sarkastisch und war sauer, das er ihr nicht glaubte, ihr zumindest so das Gefühl übermittelte. Er lächelte nur verräterisch und war gerade dabei, den Raum wieder zu Verlassen, als er stehen blieb und den Anschein erweckte, mit sich selbst zu ringen. Sein Muskeln verspannten sich merklich am ganzen Körper und Nami fragte sich einhergehend, was er nun vor hatte. Würde er über seinen Schatten springen? Würde er sie erhören? Doch wie würde ihre Beziehung weiter verlaufen? Nami setzte erneut ihren Pinsel ab und nahm Abstand zu ihren Arbeiten, noch bevor ein Unglück passieren würde, gar unnötiger Streit der ihre Zeichnungen ruinieren könnte. Die junge Navigatorin wandte sich schlussendlich von ihrem Projekt ab und stand nur wenige Zentimeter hinter Law und wartete auf eine Reaktion. Sie konnte beobachten, wie er sich entspannte, sich dennoch nicht regt. Die Rothaarige Seufzte und lief an ihm Vorbei, versuchend, ihn zu Ignorieren.
 

Ein Sparziergang am Strand würde ihr gut tun, flüsterte Nami an sich selbst gerichtete und ließ ihren Mitstreiter, Allianzpartner und Kumpanen zurück. Eine pulsierende Faser in ihrem Herzen pochte schmerzlich und registrierte, das er sie weiterhin meiden würde. Ganz ehrlich: sie hatte es verdient. Sie war egoistisch genug, beanspruchte zwei Männer, worauf sie niemals das Recht besaß, konnte sich abermals und nimmer entscheiden und zog nun die Konsequenzen für ihr Handeln. Sie hat die Liebe zu diesen beiden Männern missbraucht hingegen ihrer eigenen Unentschlossenheit. Mit Trafalgar Law hatte sie eigentlich nur die Lücke in ihren Herzen schließen wollen, die Portgas D. Ace mit seinem Tot, seiner Rache an Blackbeard, in ihr hinterlassen hatte. Ace zog sein Leben als Pirat vor, das seiner Familie, lebte immer wieder in die Momente hinein und das galt auch für die Liebe. Gleiches galt für sie. Sie zog ihre Freunde auch der Liebe vor und straffte damit Law, der es anders handhabte, als Nami es schließlich gewohnt war. Am Strand angekommen, ließ sich die Rothaarige einfach in den Sand hineinfallen und spürte direkt den weichen Untergrund, welcher durch die Hitze am Horizont am Glühen war, doch das ließ sie kalt. Der Wind brachte die angenehme Kühle mit sich. Ihre Freunde waren nicht bei ihr, erkundeten sicherlich ihre Umgebung erneut und befassten sich mit anderen Themen. Die D'Arc lag in weiter Ferne und man sprach niemals mehr darüber, als sei diese Reise ein verblasster Traum, umfasst von einem Nebel, der sich über alle erstreckte und es als schwache Erinnerung zurückließ. Vielleicht war das auch gut so. Nami beobachte die seichten Wellen des Meeres und bemerkt, das man ihr soeben Gesellschaft leisten wollte, aber unterdrückte sie ihre Laune der Missgestimmtheit und empfing den kleinen Eisbären lächelnd. »Hier«, damit übergab er ihr ein leckeres Stück des Kuchens aus der Kombüse, den er ihr eigens brachte. Etwas überrascht nahm sie ihn entgegen. Bevor Nami fragen konnte, was er von ihr wollte, setzte er sich demonstrative vor sie und sah sie fast schon flehend an. »Friedenskuchen vom Käpt'n.« Sie war nicht überzeugt und eine Augenbraue des Unglaubens schoss nach oben. »Law gibt dir den Auftrag, mir einen Friedenskuchen zu geben? Ernsthaft?« Bepo errötete und strich nervös sein linkes Ohr zurück, welches strukturiert wieder nach vorne kippte. »Naja, das nicht, aber ich mache es für ihn, für euch. Ihr sollt euch wieder vertragen.« Jetzt musste Nami lachen und kniff dem pelzigen Eisbären an seinem Arm. »Du bist süß«, was Bepo nervöser machte und er mit hochrotem Kopf zum Boden blickte. Die Navigatorin und Kartografin wollte ihn erlösen und begann, langsam von dem Kuchen zu essen, während sie ihn weiter anblickte. »Mach dir keinen Kopf. Es ist alles bestens, wenn dein Käpt'n«, das Wort betonte sie absichtlich, »seine Sturheit überwunden hat, werden wir sicherlich wieder miteinander ordnungsgemäß kommunizieren können.«

»Aber ihm geht es nicht so gut.«

»Mir ergeht es ebenso«, flüsterte Nami und blickte zum Himmel hinauf. Bald würde es Nacht werden, erneut, wie jeden weiteren Tag in ihrem Leben. Plötzlich lächelte Bepo und seine Gesichtsmimik veränderte sich gänzlich, was Nami merkwürdig empfand und weiterhin wartete. »Bist du mit Ace jetzt zusammen?« Diese Frage übermannte sie Gefühlstechnik und machte Nami Sprachlos. Was?
 

Bepo, welcher stillschweigend einfach wartete, blickte siegessicher in ihr Gesicht und strahlte glücklich vor sich hin. Der Wandel irritierte sie, doch wollte sie ihm antworten, einfach, weil es nur fair war – da er der beste Freund von Law war und sich auch um ihn kümmerte. »Nein. Diese Beziehung haben wir beendet.« Das schien Bepo zu befriedigen, was in motivierte eine weitere Frage an sie zu richten. »Und liebst du ihn? Ich meine«, er stockte kurzweilig, »liebst du denn meinen Käpt'n?« Er klang besorgt, auch wenn er weiterhin lächelte. »Ja.« Mehr konnte sie nicht sagen, wollte nicht mehr von sich Geben. Jedes weitere Wort wäre unnötig gewesen und könnte nicht zum Ausdruck bringen, was sich in ihrem Herzen für ein Unwetter tat, ganz gleich, wie die Situation derzeitig stand. Nami beobachte Bepo, wie er ohne Worte einfach aufstand und grinsend fortrannte. Im Austausch für den pelzigen Eisbären, setzte sich jemand anderes neben sie. Ihr Atem setzte aus. Eine kurze Stille hauste zwischen ihnen, keiner wollte das Wort ergreifen, doch er tat es schließlich nach langer Verzögerung. »Du liebst mich?« Nami blickte in seinen blauen Augen und ihr schien es, als würde ihr Herz explodieren. Es rauschte in ihren Ohren. Die Navigatorin wusste nicht wie sie am besten antworten sollte. »Du kennst die Antwort doch schon«, flüsterte die Rothaarige. Trafalgar Law grinste schelmisch und blickte ihr wild entschlossen entgegen. »Wie lange hast du uns belauscht?«

»Mehr als ich plante.« Zum Zeichen seiner Friedenswillen reichte er ihr auch einen Kuchen. Fragend besah sie den Kuchen und musste ein lächeln unterdrücken. »Ich habe Bepos vorhaben schon in der Kombüse erkannt und tat es ihm schließlich gleich.« Er seufzte. »Wie soll es nun weiter gehen?«, hörte sie ihn flüstern und strich sich ihr rotes Haar zurück. »Was ist mit Ace? Ich meine, läuft noch etwas zwischen euch?«

»Nein!« Die Antwort war ihr wie aus der Pistole geschossen und klang schärfer, als erdacht. »Nein«, wiederholte sie, »wir haben uns endgültig getrennt. Wie haben uns geeinigt.. das wir uns später wiedersehen werden, nachdem wir unsere Träume erreicht haben und sehen werden, was sein wird. Wer weiß, ob ich da überhaupt noch am Leben sein werde.« Das letzte war weniger als ein Flüstern, doch Nami bemerkte, das Law leicht zusammenzuckte. »Eines kannst du mir glauben: solange ich bei dir bin, wird dir nichts geschehen.«
 

Nami lachte. Das war ihr irgendwie alles absurd, doch sie fühlte sich gut, besser als sie es für möglich empfunden hätte. »Bist du sicher, das du an meiner Seite bleiben möchtest, nach alldem, was geschehen ist?«
 

Ehe sie sich versah, wurde sie in den Sand gedrückt und der Chirurg des Todes lag über ihr, ihre Hände oberhalb ihres Kopfes haltend. Sein Grinsen steckte sie an und ein Lächeln huschte über ihren gierigen Lippen. Er kam ihrem Gesicht immer näher und hauchte sanfte küsse an ihrer Wange, hinab zur ihrem Hals. Ein leichtes Beben durchzuckte Nami und ihre Beine wollte sich nur sehnsüchtig um seine Hüften schwingen. Dann küsste er sie. Erst nur kurz, sanft, als sei sie zerbrechlich und darauf nur noch wilder. Seine Zunge forderte Einlass und loderte wie Feuer, brachte sie zum Schwächeln, bis etwas geschah. »Was tut ihr da?« Nami schrie laut auf und Law schlug reflexartig das Hindernis hinfort, doch seine gummiartige Haut schwang wie ein Bumerang zurück. »Ruffy«, schrie Nami aufgebracht und richtete sich auf, während Law sich von ihr abwandte. Ihr schwarzhaariger Käpt'n gluckste freudig auf, schob seinen Strohhut zurück und lief einfach davon. Sein Lachen klingelte in Namis Ohren und sie rannte ihm einfach hinterher, wusste, das Law sich einfach in den Sand hinsetzen,- und das Schauspiel beobachten würde. Doch Nami wollte nur Ruffy hinterherrennen und verhindern, das er ihren Freunden etwas erzählen konnte, welche auch mittlerweile am Strand angekommen waren und freudig feierten. »Futter!«, freute sich Ruffy und es schien schon alles wieder vergessen, doch sein Blick ihr gegenüber soeben, ließ Nami wissen, das dem nicht so war und er das Thema gewiss nochmals ansprechen würde. Bei ihren Kameraden angekommen, schloss sie sich ihren Freunden an und kniff dann Ruffy heimlich in den Arm, drohend, das er still sein sollte. Ihre Hormone durchschossen ihren ganzen Körper und Nami hatte das Gefühl zu erglühen, wie ein Feuerwerkskörper zu explodieren. Sie war einfach nur glücklich. Was die Zukunft wohl noch bringen würde?
 

»Keine Sorge, es bleibt mein Geheimnis«, flüsterte ihr Käpt'n ins Ohr und hielt ihr eine Keule Fleisch entgegen. Dankend lächelte sie und blickte gen Himmel. Jetzt würde hoffentlich alles gut werden.

Herzenswunsch

Viele Jahre sind vergangen, viele Legenden wurden bereits erzählt über den einen, den mächtigsten Piratenkönig der Welt. Das One Piece mit einer Kraft, die Welten splittete, Nationen vereinigte und Allianzen zum gemeinsamen Frieden schloss, und ein Schatz unvorstellbarer Größe. Doch was es war, wussten nur wenige und damit sollte es auch bleiben, den schließlich sollte für künftige Genrationen ein Traum und Wegweiser bestehen, der die Wertschätzung von Abenteuern und ihre Geschichten lieben lernte. Man lebte in einer sicheren Welt, ohne bedrohender Korruption eines größeren Ausmaßes, die bösen Piraten wurden weniger und die Marine zollte ihren Preis für Gerechtigkeit. Die Tribute waren hoch angelegt und die wenigen bestehenden Piraten überlebten die See. Träume jedoch würde nie versiegen und somit blieb die Wissbegierde, das Streben nach einem Abenteuer und der Drang nach dem Sinn des Lebens.
 

Nicht jeder besaß die Affinität zum Meer, doch jene sollten damit beglückt werden, die den Weg gehen sollten, lächelte Nami seelenruhig und setzte ihre Hand auf ihren Bauch. Sie würde bald Mutter werden, grinste sie und blickte wieder auf das Grab ihrer Mutter. Es sind einige Jahre ins Land gezogen, ihr Traum war in Erfüllung gegangen und nun ging sie einen neuen Traum ein, ein neues Ziel und eine unbekannte Zukunft. So wie ihre Freunde, mit denen sie engen Kontakt pflegte. Dass sie Schwanger war, glich mehr einem dummen, wirklich vergnügtem Unfall, als einem sehnsüchtigen Wunsch, doch eine Abtreibung wäre niemals in Frage kommen, da war sie sich sicher. »Und? Willst du ihn Heiraten?« Nami erschrak und bemerkte, das sie ihre Schwester komplett ignorierte hatte und kurzweilig in der Vergangenheit schwelgte. Die schwangere lachte und ballte ihr Hand zu einer Faust und redete sich in Rage. »Spinnst du? Du glaubst doch nicht allen ernstes, das ich Heiraten werde. Das würde bedeuten, das ich mein ganzes Vermögen teilen müsste und gesetzlich auch noch Ehepflichten hätte. Ich verzichte, schließlich geht es auch ohne Ehe. Alleinig die Liebe zählt.« Damit blickte sie zu einem Baum, der in unmittelbarer Nähe stand, jedoch noch immer zu weit entfernt war, um dieses Gespräch abzuhören. Ihr Liebster lehnte sanft an einer alten Weide und blickte verträumt in ihre Richtung, wartend, bis sie endlich zu ihm kommen würde. Sein Haare wehten im Rhythmus zum Wind und seine Augen strahlten, als würden vereinzelte Sternen in diesen leuchten. Er gehörte ihr, noch immer und so würde es hoffentlich auch bleiben.
 

»Meinst du Bellmére wäre Stolz auf uns?«, fragte sie Nojiko. Wenn sie ehrlich war, wusste sie die Antwort und bekam auch nur ein Lächeln von ihrer großen Schwester. »Na, komm'«, meinte die Blauhaarige und tippte Nami auf die Schulter. »Deine Freunde warten schließlich, damit die Party losgehen kann.« Sie seufzte. Jedes Mal, wenn sie sich einander besuchten, wurde gefeiert, als würde kein Morgen mehr kommen, doch das strengte die Rothaarige mittlerweile sehr an und zerrte an ihrem Körper. Die Schwangerschaft hatte ihren Preis, doch das würde sie bezahlen können, freute sich Nami heimlich. Man unterstützte und beschützte sie, das war alles was zählte. Darauf kam es doch an, oder? Ihre Schwester lief derweilen voran und zeigte Namis Freund beim Vorbeigehen ihren entzückenden Mittelfinger und wünschte ihm postwendend und fluchend Unglück, bis zu seinem Tod. Wie sehr die zwei sich doch gerne hatten, lachte die schwangere Navigatorin und hatte plötzlich mühe, sich nicht irgendwo abstützen zu müssen. Beide hassten sich innig, mussten sich jedoch leidend ertragen. Die Verwünschungen, die ihre Schwester und Trafalgar Law einander empfanden, genoss Nami immerzu als Unterhaltungsmedium und war dankbar, das sie sich dennoch tolerierten.
 

Mit einem Winken wünschte sie sich ihren Chirurgen des Todes an ihre Seite, welcher sofort darauf reagierte und sie dabei keine Sekunde aus den Augen ließ. »Alles in Ordnung«, flüsterte er zärtlich und hielt besorgt ihre Hand. Sie nickte nur und ergriff dankend die seine. Würde er auch noch bei ihr sein, wenn das Kind da war? Würde er ihr weiterhin beistehen? Nami unterdrückte ihre Tränen, welche einfach aufkommen wollten, was die Navigatorin ständig verfluchte. Das schlimmste an der Schwangerschaft waren ihre Hormone, womit sie ihre Stimmungsschwankungen in keinster Weise unter Kontrolle hatte »Ich bin immer noch Reich«, sprach er leise und die Schwangere wollte den Moment einfach nur festhalten. Als Antwort erhielt Law einen Kuss und quittierte das mit einem Lächeln, das sie jedes Mal erneut um den Verstand brachte und ihr deutete, das er bei ihr bleiben würde.
 

Ich liebe dich. Es blieb unausgesprochen, doch kannte sie seine Gefühle und das genügte ihr.
 

Ich liebe dich.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ein fettes Dankeschön an alle Kommentartoren ♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorsicht bei den Umbaumaßnahmen :D

Es tut mir wirklich leid das ihr warten musstet. Doch hier habt ihr wieder was zum Lesen gehabt und ich hoffe, es hat euch gefallen. Das ist mein liebstes Kapitel, und das kommende XD

Eigentlich wollte ich die Geschichte mit nur noch vier Kapitel beenden... Ja das wird warscheinlich nichts. Oder wollt ihr, das ich bald zum Ende komme? Wenn ihr weiterhin geduldig seit, schreibe ich fleißig weiter. Freue mich wie immer über kommentare und Meinungen <3 Bis bald Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo, meine Lieben,

ich hoffe es geht euch gut. Hat euch das Kapitel gefallen? Gebt mir ruhig ein Feedback :) Und aus reiner Neugierde: Für welches Team seit ihr eigentlich Grundsätzlich?

Team Law [ ]
Team Ace [ ]
Ich mag Kekse [ ]

Danke :) P.s.: Es sind warscheinlich einige Rechtschreibfehler vorhanden, endschuldige mich dafür. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hello Ladies und Gentlemens,

ich hoffe ihr habt schöne Feiertage und erfreut euch an mein Kapitel. Es Geht mehr um Gefühle, was daran liegt, das ich derzeitig auch über einiges Nachdenke und meine Geschichte meistens darünter leiden muss. Meine Art der Therapie :) Und danke und eine fette Umarmung an meine Kommentatoren. Ich liebe Eure Kommentare. Wegen euch raffe ich mich wieder auf zum Schreiben.

Eine Frage am Rande: Habt ihr Interesse an spezielen Szenen oder Speziel für euch angefertigtes Kapitel? Ich würde sie als Bonus Kapitel makieren und könnte auf Wunsch ein Kapitel schreiben und sie so einarbeiten, das sie in die Geschichte mit einfließt. Eine andere Art von Wichtelgeschenk von mir für euch zu Weihnachten :)

Noch eine nette Weihnachtszeit für euch ♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo, meine Lieben,

Ich hoffe es gibt hier noch welche, die meine Geschichte noch mitverfolgen :D Schön wäre es zumindest. Ich habe mich eine zeitlang fern vom Schreiben gehalten, da ich viele Problematiken hatte und ich dadurch auch in ein tiefes Loch gefallen bin. Ein Totesfall, Probleme mit meinen Katzen ... die Liste ist lang.

Ich hatte überlegt, sehr lange sogar, ob ich ein Adult Kapitel schreiben soll, doch ich entschied mich dagegen, unter anderem, weil ich ziemlich mies darin bin, wie ich finde. Ich hoffe es hat euch gefallen. Da ich jetzt urlaub habe, schreibe ich soeben direkt am folge Kapitel und hoffe, das es demnächst oder auch bald online kommt.

Bei fragen und anregungen, schreibt mir gerne ein Kommentar :D

P.s.: Fettes Danke an alle kommentatoren, Leser und Favoritennehmer. Danke!! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallom meine Lieben,

hier gehts nun weiter :D Freue mich über Kommentare und Eindrücke eurerseits. Das nächste Kapitel habe ich bald fertig und dann gibts auch schon den Epilog. Dann endet meine Geschichte nach über 2 Jahren... Kann es nicht glauben x3 Die Zeit vergeht.

Schönen Tag noch <3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben :D

Das ist ist das vorletzte Kapitel. Der Epilog ist in bearbeitung und wird hoffentlich dann anfang Juni online kommen. Ich hoffe ich konnte euch bisher zufriedenstellen und würde mich über ein Kommentar von euch freuen :)

Rechtschreibfehler könnten vorhanden sein, da könnte ihr mir gerne Bescheid geben. Danke und noch schöne Tage, bis zum letzn Kapitel dieser Geschichte <3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey meine Lieben,

es ist nun zu Ende, nach langer langer Zeit. Ich weiß überhaupt noch nicht, wie ich mich fühlen soll :)
Aber ich danke allen, die daran gefallen gefunden haben und hoffe inständig, das ich heute und hiermit, einige Glücklich machen konnte und freue mich natürlich, wenn ein Kommi dagelassen wird.

Auch einen großen Dank an alle fleißigen Kommentatoren, den treuen Lesern, die mir Mut gemacht hatten, weiter zu schreiben. Wer es sich gedacht hatte:

Meine Fanfiction "Memorable Carres" ist ein Kapitel, das hier anschließt und das eigentlich Ende einläuten sollte :D Überraschung haha Wer sie gelesen hatte, wird den Satz "Ich bin immer noch Reich" verstehen ;D aber es wird noch eine weitere Sidestory geben, mit Nami und Ace und wie es ihm ergangen ist, weil er nicht mit im Epilog stand. So habe ich quasi alternative enden geschaffen und sind dennoch auch unabhängig meiner Hauptgeschichte zu lesen.

Es war längst geplant und es viel mir sehr, sehr schwer, wie es nun enden sollte. Nun hiermit verabschiede mich, hoffe, und freue mich natürlich, einen von Euch noch mal bei meinen anderen oder künftigen Fanfictions zu lesen.

Ich wünsche euch noch einen schönen Tag. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (160)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Matchakeks
2015-09-28T21:13:22+00:00 28.09.2015 23:13
|D uhh~ sexy ich mag solche Wortgefechte und bin erleichtert, dass Law nun über den Vorwurf Bescheid weiß XD haha auch wenn er am Ende nicht zu Wort kam ~DAM DAM DAAAAAMM~ die Folter schadet ihm nicht X'D
Von:  Matchakeks
2015-09-27T13:37:07+00:00 27.09.2015 15:37
Endlich konnte Nami mal alles raus lassen X3 danke Chopper! Freue mich schon auf die Mysteriöse Insel~
Von:  Matchakeks
2015-09-27T10:58:59+00:00 27.09.2015 12:58
Echt schönes langes Kapitel >w<
Law tut mir Leid X'D Eifersucht ist echt eine schlimme Sache
Und die Idee mit dem Wiederbeleben ist echt heikel~ bin gespannt

Von:  Matchakeks
2015-09-26T00:24:35+00:00 26.09.2015 02:24
Yeah es geht wieder hoch und runter XDD Gefühlsachterbahn~ weiter so!
Von:  Matchakeks
2015-09-25T23:50:55+00:00 26.09.2015 01:50
Ach Law geb' dir mal einen Ruck XD
>o< Nami´s OP ist wirklich spannend.
Aber ich freue mich für die Crew, dass sie wieder späße machen können XD hipp hipp hurra~

Von:  Jinja2
2015-08-05T21:37:08+00:00 05.08.2015 23:37
Deine ganze FF ist richtig gut du hast dir viel zeit genommen und nicht gehätzt beim Ende. Ich bin froh das es doch Law wurde ich habe es unbewusst gehofft😉.
Von:  Bamon
2015-08-05T09:36:19+00:00 05.08.2015 11:36
^Wirklich Hammer, sehr toll, habe mich rießig gefreut :O)
Von:  DeahtAngel
2015-05-28T13:50:37+00:00 28.05.2015 15:50
Ach, ziemlich geil. Deine Story zu lesen war für mich, wie ein großes Abenteuer. Und die definierten taten der jeweiligen Charakteren. Ich muss ehrlich sagen das ende war gut. Jedoch für mich viel zu kurz!
Aber das ändert gar nichts daran wie detailliert und wunderbar die Ff doch ist.

LG Angel ;P
Antwort von:  Guardian
28.05.2015 18:16
Hallo :D

Ja vielen dank, ich freue mich doch, das ich dich Glücklich machen konnte. Ja es war sehr kurz, aber mehr war eigentlich nicht zu erzählen XD daher noch die Sidestory(s) (eine kommt noch online).

Ich danke dir <3
Von:  Bamon
2015-05-27T17:14:26+00:00 27.05.2015 19:14
Erster :=) haha
ich bin sehr, sehr zufrieden mit deinem ende, das kannst du mir glauben, endlich sind meine fragen alle beantwortet XDD und ey, geil das du eine verknüpfte FF hattest. Ich finde das mega, das ist wirklich suprise hihi :3 *knuddel und drück*
Will noch mehr lesen wollen
Von:  jillianZ
2015-05-24T11:00:24+00:00 24.05.2015 13:00
Hammer ff!! Freu mich auf den epilog. Mach weiter so lg
Antwort von:  Guardian
27.05.2015 19:10
Vielen lieben Dank :D freue mich voll


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