Der Schöne und das Biest von FalonDin ([Sweet Amoris] (Castiel x Kentin)) ================================================================================ Kapitel 20: Party, Party.. Ähm Party? ------------------------------------- Anmerkung: Dieses Kapitel spielt ca. 1-2 monate nach dem letzten Kapitel. Ich hatte nämlich ein weihnachtskapitel dazwischen geplant, aber bei dem Wetter kam keine Stimmung auf. :) *~*~*~* Es war 5 Uhr morgens und ich blickte hinaus auf die Verschlafene Stadt. Es war Ende Januar gewesen und der Schnee lag dick auf der Erde. Es hatte über Nacht erneut Neuschnee gegeben. Meine Mutter fuhr vorsichtig Richtung Schule. Heute fand nun endlich unsere langersehnte Klassenfahrt in die Schweiz statt. Es war unser letzter großer Ausflug vor den Prüfungen gewesen. Nächste Woche Freitag hatten wir unsere erste große Vorprüfung in Mathemathik, aber daran wollte ich jetzt nicht denken. Immerhin lag eine ganze Woche voller Spaß vor uns. Dennoch wirkte ich ein wenig frustriert. Castiel und ich hatten in den letzten Wochen dauernd irgendwelche kleinen Streits gehabt und ich hatte Angst, dass es in dieser Woche noch mehr ausartete.Ich spürte kurz den besorgten Blick meiner Mutter auf mir. „Ihr habt eine Woche Klassenfahrt vor euch und du ziehst ein Gesicht, wie sieben Tage Regenwetter.“ „Tut mir leid, ich bin nur nicht ausgeschlafen.“ ,log ich sie an. Ein seufzen entwich ihr. Sie kannte mich gut genug um zu wissen, das mich etwas bedrückte, aber ich nicht darüber reden wollte. Vor dem Schulhof blieb sie stehen. Ich stieg aus und nahm meine Tasche aus dem Kofferraum. Lächelnd verabschiedete ich mich von meiner Mutter und sie fuhr davon, nachdem sie sich überzeugt hatte, dass ich auch alles hatte. „Geldbörse, Auslandskrankenversicherung, Krankenkarte?“ Genervt rollte ich mit den Augen. „Ma, ich habe alles. Mache dir nicht soviel Gedanken.“ Ich hielt ihr das kleine Dokumentenbüchlein hoch, welches ich dann wieder in meinen Rucksack verstaute. Rose lächelte mich verschlafen an. Sie hatte -genau wie ich - ein Kissen in der Hand. Wir mussten lachen. Es war mal wieder so typisch gewesen. „Die anderen noch nicht da?“ „Na ja, wenn man bedenkt, dass erst halb 6 Treff ist....“, zuckte sie mit der Schulter und ich nickte etwas. Mit der Zeit trudelten immer mehr unserer Klassenkameraden ein. Nathaniel hatte ein Klemmbrett im Arm und notierte genau die Anwesenheit der Schüler. Er war dafür verantwortlich, dass alles reibungslos seinen Gang ging. Castiel trat später zu uns. Er begrüßte uns alle uns verstaute die Hände wieder in seinen Mantel. Rose sah von mir zu ihn und warf mir dabei einen vielsagenden Blick zu, den ich mit einem zucken quittierte. Nathaniel kam kurz zu uns und begrüßte uns ebenfalls, dann ging er zu einer Gruppe Mädchen weiter. Lysander stand ein wenig abseits und gab dem Busfahrer schon seine Sachen. Dann schulterte er seinen Rucksack und kam zu uns rüber. „Guten Morgen.“, lächelte er leicht. Wir begrüßten ihn leicht und brachten dann ebenfalls unsere Taschen zum Busfahrer, damit er diese verstauen konnte. „Habt ihr immer noch Streit?“ Rose ging leicht neben mir her. Nur kurz nickte ich. „Hat sich irgendwie so festgesetzt. Was heißt Streit? Streiten tun wir nicht wirklich. Es ist eher so, als wäre für Castiel alles selbstverständlich.“, murmelte ich nur und das Mädchen gab ein leichtes seufzen von sich. „Meint ihr, es läuft noch lange mit euch?“ Ich sah sie erneut an und sah dann zu Boden. „Ich liebe Castiel, keine Zweifel. Es würde mir wirklich das Herz brechen, aber ich weiß echt nicht, was in seinen Kopf so vor sich geht.“ wir redeten die ganze Zeit, bis unserer Lehrer uns bat, in den großen Reisebus einzusteigen. „Ach, ich kann Busfahrten nicht leiden.“ Henriette war zu uns gestoßen. Sie war jetzt schon ziemlich blass gewesen und nahm eine Tablette in den Mund und spülte mit einem Schluck Wasser hinterher. Die beiden Mädchen setzten sich vor mir hin. Ich blieb alleine sitzen, da Castiel weiter hinten bei Lysander sitzen wollte. Nathaniel musste vorne bleiben um einen Überblick zu haben. Neben ihn saß Melody. Wir hatten eine lange Fahrt vor uns, die ca. 8 Stunden dauerte. Da aber der Schnee noch dazu kam, ging ich von zwei bis drei Stunden mehr aus. Ich atmete tief durch und blickte hinaus. Es war noch immer dunkel gewesen, aber am östlichen Horizont konnte man bereits den blassblauen Himmel erblicken. Es würde nicht mehr lange dauern und der Tag würde anbrechen. Ich schloss die Augen und versuchte ein wenig meine Gedanken nachzuhängen und vielleicht noch ein wenig zu schlafen. Es war ruhig im Bus gewesen, da diese Idee wohl viele hatten. Rose und Henriette hatten sich ebenfalls aneinander gelehnt und schliefen. Das blonde Mädchen hielt ihr Kissen fest in der Hand dabei. Henriette hatte sich ein paar Ohrstöpsel in die Ohren gestopft und hörte Musik. Ich legte mein Kissen zwischen Scheibe und Kopf und kam dann auch langsam zur Ruhe. „Ken, hey...“ Jemand flüsterte mir etwas zu. Als ich die Augen öffnete, blickte ich in das Gesicht unseres Schulsprechers. „Wir legen gerade eine Pause ein, möchtest du etwas essen?“ Rose und Jette sahen über ihren Sitz zu mir. „Du hast echt die ganzen 3 Stunden geschlafen. Hast du die Nacht so schlecht geschlafen?“, fragte Jette. Ich ließ meinen verschlafenen Blick durch die Reihe gleiten und stellte fest, dass alle draußen waren und sich die Beine vertreten. „Nein, ich war einfach nur müde. Sind wir echt schon 3 Stunden unterwegs?“ Meine Freundin nickte lächelnd und verschwand dann mit Jette aus dem Bus. Unser Schulsprecher sah den beiden nach und setzte sich auf den Platz neben mir. „Zwischen dir und Castiel alles okay?“ Ich schüttelte leicht den Kopf und fuhr mir mit der Hand über meinen schmerzenden Nacken. „Wir haben uns ein wenig auseinander gelebt.“ Ich kramte derweil in meinem Rucksack rum und kramte meine schwarze Geldbörse aus dieser. Gemeinsam mit Nathaniel verließ ich den Bus und ging zu dem Restaurant – an den ein Laden grenzte - an der Raststätte. Hier und da standen die Leute aus unserer und der Parallelklasse rum. Sie schienen alle bereits eine Menge Spaß zu haben. Vorm Eingang des Restaurants standen Lysander, Jette und Castiel. Castiel hatte sich eine Zigarette angesteckt und sah uns leicht an. Er packte mich am Arm. „Was willst du Essen?“ „Nichts... ich hole mir nur etwas zu trinken. Habe mein Wasser Zuhause vergessen.“ Ein wenig befreite ich mich aus seinen Griff. „Dann hole ich dir halt was.“ „Ja tue das.“ Lysander und Jette musterten uns schweigend. Nathaniel war bereits reingegangen und holte sich für Rose und ihn ein Lunchpaket mit Sandwiches, Obst, Gemüse und einer Flasche Orangensaft. Ein wenig beobachtete ich die beiden Verliebten. Rose hatte sich leicht bei diesem eingeharkt und lachte ein wenig. Castiel war meinen Blick gefolgt. „Woran denkst du?“, flüsterte er mir ins Ohr. Er hatte sich leicht zu mir gebeugt und sprach, ohne das es die anderen beiden mitbekamen. „Ich habe nur Nathaniel und Rose beobachtet mehr nicht.“ Kurz sah ich in Castiels Augen und er gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. „Hole dir dein Wasser...“, meinte er und ließ mich dann los. Ein wenig perplex sah ich ihn an und verschwand dann in das Gebäude. Ich ging durch die Regale mit den Wasserflaschen. Still, Medium oder Mineralwasser. In Plastik- oder Glasflaschen? Es dauerte eine schiere Ewigkeit, was aber auch daran lag, dass ich mit meinen Gedanken irgendwie wieder abgedriftet war. Gerade als ich eine 1 Liter - Flasche greifen wollte, hatte jemand wohl den selben Gedanken. Unsere Finger berührten sich und wir zogen sie reflexartig zurück. Ich wand mich leicht zu der Person und Alexy sah mich verlegen an. „Tut mir leid, ich wusste nicht, dass du die selbe wolltest.“ Er griff erneut ins Regal und gab mir eine der Flaschen. Dann nahm er selber eine und ging dann davon. Kurz sah ich ihn nach. Ich betrachtete die Flasche in meiner Fand und ging zu der Kasse, an der auch andere aus meiner Klasse standen. Nathaniel war bereits gegangen und Rose stand plaudernd mit Jette vor mir. Ich reihte mich bei den beiden ein. „Hast du gerade mit Alexy geflirtet?“, grinste mich das dunkelhaarige Mädchen an und ich zog die Augenbraue hoch. „Nein, wir wollten nur die selbe Flasche im selben Augenblick. Er hat sie mir gegeben und ist dann gegangen.“ Sie sah zu Rose und grinste sie ein wenig an. „Mach ihn doch eifersüchtig, Das bringt Pepp in eure einschlafende Beziehung.“ Genervt rollte ich mit den Augen. „Lass es einfach meine Sorge sein, okay?“ Sie zuckte mit der Schulter und ich griff mir zwei der Lunchboxen, die auch Nathaniel gekauft hatte und ein Packung Schokoladenkekse. Nachdem ich mein Zeug bezahlt hatte, ging ich wieder raus. Nun hatte ich auch die beiden Orangensaftflaschen in der Hand und ich musste aufpassen, dass ich nicht irgendetwas fallen ließ. Leider war ich ziemlich tollpatschig und stolperte leicht. Hastig versuchte ich mein Gleichgewicht wiederzufinden und alles auszubalancieren. Jedoch fiel mir dabei eine der Lunchboxen aus der Hand. Ach verdammt. Ich fluchte schon, als sie jemand auffing und sie mir wieder grinsend auf den Einkauf packte. Es war erneut Alexy gewesen, welcher dann einfach weiterging ohne ein 'Danke' von mir abzuwarten. Er hätte es aber wohl eh nicht mitbekommen, da er sich die grünen Kopfhörer über die Ohren gestülpt hatte. Castiel sah mir bereits entgegen. Er schnippte den Zigarettenstummel weg und pustete den letzen Rauch aus. Vor diesem blieb ich stehen. „Hier eine Lunchbox für mich und eine für dich.“ Er zog die Brauen fragend hoch. „Ich hab schon gegessen.“ Er hielt eine leere Tüte hoch in der mal Donuts oder so etwas gewesen waren. „Aber dennoch Danke, Schatz.“ Ein wenig angeknatscht ging ich wieder in den Bus und ließ die Sachen auf den Sitz neben mir fallen. Rose blickte sich fragend um. „Du siehst sauer aus.“ „Bin ich auch....“ Nun wand sich auch Jette um und fragte warum ich so schlecht drauf war. „Ich habe für Castiel und mir etwas zu Essen gekauft und er meinte, er hätte schon. Hätte er mir das Zeug nicht einfach aus Höflichkeit abnehmen können?“ Ich fühlte mich irgendwie abgeblitzt und das war der eigentlich Grund warum ich so wütend war. Ich versuchte schon, diese leicht frostige Stimmung zwischen uns ein wenig zu erwärmen und er? Er trat sie mit Füßen. Als die Leute wieder alle auf ihren Plätzen waren und Nathaniel dafür gesorgt hatte, dass alle da waren ging die Fahrt weiter. Die Lunchboxen blieben unberührt. Das einzige was ich zu mir nahm, waren die Kekse gewesen. Im Bus lief ein Film. Aber es war ein schlechter und alter Film gewesen und ich habe nach Minuten aufgehört dahin zusehen. Stattdessen sah ich wieder aus dem Fenster. Die Landschaft war schon ein wenig hügeliger gewesen und in der Ferne sah man ab und an ein paar Berge. Die Stimmung im Bus war ziemlich ausgelassen. Castiel kam nach vorne um den Busfahrer ein paar CD's von den Mädchen - die ebenfalls hinten saßen – zu geben. Dieser schmiss auch gleich ein paar davon rein und durch den Bus drang Aprés Ski Musik. Na klasse, die hatten ein Geschmack. Als mein Freund zurück wollte, blieb er bei mir stehen und setzte sich neben mir hin. „Warum isst du nicht?“, fragte er nur, worauf ich ihn einen stinkigen Blick zu warf. „Ich bin zu fett.....“ war das einzige was ich darauf kommentierte. „Hör auf so ein Müll zu reden.“ Er öffnete den Deckel der großen Lunchbox und sah hinein. Er nahm ein Sandwich heraus und hielt ihn mir unter die Nase. „Ess!“ „Vergiss es... ich habe kein Hunger.“ Um dies natürlich nicht zu bestätigen, fing mein Magen heftig an zur knurren und ich wand grummelnd mein Blick zum Fenster. „Warum benimmst du dich wie ein Kleinkind?“, fragte er giftig, worauf ich ebenso giftig konterte: „Warum bist du so ein verdammter Idiot?“ Sein Blick fixierte mich richtig, ich hielt diesen aber stand. Seine dunklen Onyxe sprühten richtig Funken und ich musste mich arg beherrschen, nicht doch wegzusehen. Aber das war ein Zeichen von Schwäche und ich wollte gegenüber Castiel einfach keine Schwäche zeigen. Ich atmete tief durch und biss dann leicht von dem Sandwich in seiner Hand ab. Es hieß immer, dass der klügere nachgibt und irgendwie hatte ich das Bedürfnis, einfach nicht mit Castiel zu streiten. Wir stritten einfach viel zu viel wegen jeder Kleinigkeit. Rose lugte leicht zwischen den Sitzen hindurch. Castiel strich mir leicht durchs Haar. „Wir sind in letzter Zeit ziemlich eklig zueinander. Tut mir leid.“, murmelte er etwas. Ich schüttelte nur leicht den Kopf und und hielt dann seine Hand fest. „Schon gut.... es liegt auch an mir. Ich will dir soviel Freiheit lassen, wie möglich... aber dann komm ich doch wieder angekrochen wie ein bettelndes Hündchen... Gott, ich bin so mies.“ Castiel lächelte mich an. „Schon gut. Iss bitte ein wenig, ja? Wir reden später, Kentin.“ Er umarmte mich leicht und löste sich dann von mir um zurück zu gehen. Ich hatte mit einen kleinen Kuss gerechnet, aber dieser blieb mal wieder aus. Rose, Jette und ich redeten ein wenig miteinander. Nebenbei spielten wir ein paar Videospiele im Multiplayermodus auf einer Handkonsole oder besser drei davon, was uns echt zum lachen brachte. Allgemein war die Stimmung recht ausgelassen. Besonders in den hinteren Reihen war eine extreme Stimmung gewesen. Lysander riss plötzlich die Arme nach oben und sang. „..und dann die Hände...“ Mein Freund erhob sich ebenfalls und stimmte mit ein „zum Himmel...“ Sie sangen dann im Duett weiter: „...und lasst uns fröhlich sein.“ Die beiden Mädchen fingen heftig an zu lachen und Jette holte ihre Kamera heraus um alles auf Videoband festzuhalten. Die beiden konnten echte Spaßkanonen sein. Nathaniel war vorne in ein Buch vertieft. Plötzlich kam Alexy durch die Reihen und setzte sich zu mir. „Wolle du Rose.. kaufe?“, sprach er mit einem leicht türkischen Akzent.. Zumindest denke ich es sollte sich so anhören. Ich verneinte und schnippte ihn gegen die Stirn. Dann erhob er sich und ging zu den beiden Mädchen. „Wollt ihr Rose kaufe?“ „Alexy, was machen die Spinner mit dir dahinten?“ Rose war derweil in ein schallendes Gelächter ausgebrochen und nahm Alexy eine der selbst gebastelten Papierblumen ab, die er in der Hand hielt. Dieser Junge hatte zu viel Langeweile. „Als Bezahlung will ich ein Kuss auf die Wange.“ Er hielt Rose die Wange hin und diese gab ihn einen leichten Kuss auf diese. Nathaniel schüttelte leicht den Kopf und wand sich wieder seinem Buch zu. Alexy zog dann weiter. Ganz vorne setzte er sich bei Nathaniel auf den Schoß. „Komm, kauf mir eine Rose ab.“ Er hatte ihn umarmt und sah den blonden Schulsprecher an. Dieser konterte: „Muss ich auch mit einem Kuss bezahlen?“ „Nö.. mit Naturalien anderer Art.“, zwinkerte er etwas. Bevor Nathaniel die Nerven verlor, legte er ihn eine Rose auf den Schoß und ging – nachdem er einen Handkuss machte und der halbe Bus fast lag vor lachen – wieder zurück auf seinen Platz. Rose sah ihn nach. „Alexy kann ganz schön frech sein, wenn er wollte.“ Sie reichte mir dann die Papierrose. „Schenk' sie deinem liebsten.“ Kurz betrachtete ich die Blume, die aus roten und grünen Papier gemacht wurde. Wahrscheinlich machten er und Viola hinten nichts anderes. Ein leises seufzen entglitt mir und ich sah wieder hinaus. Neben mir lag nun schon die zweite Lunchbox die halb aufgegessen war. Mein Hunger war stärker gewesen. Ich hatte mir aus meinem kleinen Notizbuch eine Seite herausgenommen und schrieb darauf: 'Kein Mensch hat ein Leben, das nur aus perfekten kleinen Augenblicken besteht. Und wenn es so wäre, wären die Augenblicke nicht mehr perfekt, sondern normal. Wie soll man wissen, was Freude ist, wenn man nie Kummer hat?' Ich nahm ein wenig Tesafilm und rollte den Zettel um den Stil der Papierblume und klebte am Ende das Stück Tesa darauf, damit es fest saß. Kurz winkte ich Alexy - welcher immer noch Papierblumen an den Mann bringen wollte – zu mir. „Kannst du diese bitte Castiel geben?“, fragte ich höflich und Alexy grinste, als er den kleinen Zettel daran sah. Verlegen wand ich den Blick ein wenig ab. Ich spürte die Blicke der anderen auf uns ruhen. „Bezahlung bitte.“ Er hielt mir die Wange hin und ich schluckte leicht. Seufzend fragte ich, ob er sie Castiel nicht so geben konnte. „Na gut, aber nur weil du süß bist, Kentin.“, zwinkerte er mir zu und stolzierte dann zurück zu den anderen. „Lord Castiel, eine Rose für euch, von der junge Dame dort vorne.“ Ich rollte ein wenig mit den Augen und erwiderte kurz den Blick, den Castiel mir zuwarf. Er nahm die Rose dankend entgegen und jeder wollte wissen, was auf den Zettel stand, der um dieser Papierblume war. „Das geht euch verdammt noch mal nichts an.“, knurrte er nur. Er faltete den Brief auseinander. Mehr konnte ich nicht erkennen, da ich meinen Blick wieder abwand. Die Stimmung wurde gegen Abend hin immer ruhiger. Einige Leute waren wieder auf ihren Platz gewesen und versuchten ein wenig zu dösen. Auch ich hatte mir die Ohrstöpsel meines MP3-Players in die Ohren gemacht und versuchte zu schlafen. Der Busfahrer kündigte dann eine Stunde später an, dass wir langsam alles zusammenpacken sollten. Nach ca. 9 Stunden im Bus und etwa 5 Pausen waren wir dann endlich da angekommen wo wir hin wollten. Es war ein niedliches Skidörfchen gewesen. Es war alles weiß wie Puderzucker und die Holzhütten hatten etwas sehr romantisches an sich. Wir waren alle fasziniert. Nur langsam kam der Bus durch die kleinen Straßen, aber somit hatten wir alle die Gelegenheit alles anzusehen. Vor einem großen Holzhaus blieben wir dann stehen. Es hatte Balkons und war komplett weiß gewesen. Nur die Dielen an den Wänden waren in einen dunklen Kiefernholz gehalten. Unser Lehrer erklärte uns, dass wir erst alle unsere Taschen holen sollten und dann langsam nach Gruppen hineingehen sollten um unsere Schlüssel für die Zimmer abzuholen. Die Zimmeraufteilungen hatten wir bereits in der Schule gemacht, damit es jetzt keine großen Streitereien gab. Ich hatte ein Sechserzimmer mit Nathaniel, Armin, Alexy, Castiel und Lysander gehabt. Die beiden Mädchen waren mit Iris, Melody und Rosalia in einem Zimmer gewesen. Nachdem wir unsere Taschen hatten, versammelten wir uns alle um Nathaniel. Dieser hatte unseren Schlüssel und übergab ihn Lysander. Einen anderen erklärte er den Weg zum Zimmer. Er hatte einfach Angst, Lysander würde sich verlaufen und in dieser großen Jugendherberge war dies durch aus möglich. Alexy ging voran in das Haus. Nathaniel musste bis zum Schluss die Schlüssel unter den Leuten aufteilen und schauen ob alles stimmte. Drin war das Haus nicht sehr geräumig gewesen. Zumindest nicht der Flur. Die Gänge waren schmal und die kleine Treppe war ebenso eng und zudem noch ziemlich steil. Wir mussten sehr vorsichtig sein. In jedem Geschoss gab es einen großen Vorraum mit Tischen. Es war wie ein Gemeinschaftsraum gewesen, nur dass links und rechts ein kleiner Korridor zu den Zimmern führten. Wir hatten unser Zimmer im 2. Obergeschoss gehabt. Wie Nathaniel uns vorher erklärte, hatten wir des 1. und 2. Obergeschoss für uns alleine. Andere Gäste wurden ins Erdgeschoss verlegt. So konnte sich unsere Klasse schön ausbreiten. Am Ende des langen Flures war direkt ein Zimmer gewesen. Nicht links oder rechts wie die anderen, sondern genau geradeaus. Die Sechserzimmer waren alle an der Stirnseite des Ganges gewesen. Lysander öffnete die Tür und wir traten in ein Zimmer mit 2 Ehebetten die links an der Wand aneinandergrenzten. Nur ein kleiner Weg trennte diese voneinander. An der rechten Seite standen zwei einzelne Betten mit den Kopfseiten zueinander. Lysander nahm sofort eines der Einzelbetten in Beschlag und warf seine Tasche darauf. Alexy und Armin nahmen das Ehebett direkt am Fenster. Somit blieben also Castiel und ich übrig, die im anderen Ehebett schlafen mussten. „Ein Ehebett? Nicht euer ernst.“ „Du kannst es dir auch gern mit Nathaniel teilen, wenn du willst.“, fiel ihn Lysander ins Wort. Eilig schüttelte er aber den Kopf und Lysander stellte grinsend Nathaniels Rucksack auf den Bett neben sich. Mehr hatte das Zimmer nicht gehabt. Auf einen kleinen Tisch am Fußende von Nathaniels Bett stand ein Fernseher. Direkt hinter und links neben der Tür, waren die Schränke gewesen. Castiel und ich machten unsere Taschen unters Bett und probierten erstmal die Betten aus. Gemütlich waren sie alle mal gewesen. Nathaniel kam ca. eine Viertelstunde später zu uns. Er sah ebenfalls ein wenig verpeilt aus, als er die Ehebetten sah. „Wie nett.. und es gab kein Streit?“, fragte er fast schon begeistert. „Die Zwillinge wollten eh in einem Bett schlafen und Castiel und Kentin sind immerhin ein Paar, also sollen sie sich nicht so haben.“, erklärte der Weißhaarige. Nathaniel setzte sich auf sein Bett und befreite sich von seinen Mantel und hing ihn in den Schrank. Dann herrschte erstmal Ruhe. Castiel war eingeschlafen und auch Alexy schien ein wenig zu dösen. Armin daddelte ein Game auf seiner PSP und Lys und unser Schulsprecher unterhielten sich leise. Sie schienen sich wirklich gut zu verstehen und das gefiel mir. „Gegen 18uhr gibt es Essen. Der Lehrer erwartet uns unten im Speisesaal.“ Er hatte wieder sein Buch aufgeschlagen und las es weiter. Ich drehte mich auf den Bauch und versuchte ein wenig zu schlafen. Da ich es aber nicht konnte, beobachtete ich meinen Freund. Vorsichtig strich ich ihn eine Haarsträhne aus den geschlossenen Augen. Wie süß er doch sein konnte. Zum Abendessen trafen wir uns unten mit den beiden Mädchen. Jeder in unserem Zimmer hatte einen Schlüssel bekommen. So konnte jeder rein und raus ohne einen anderen suchen zu müssen. Es war wirklich praktisch. Die Mädchen lächelten uns an und wir machten uns zu dem großen, hellen Speisesaal auf. Überall waren weiße Tische mit Stühlen. Ich ließ mich auf einen nieder um Plätze freizuhalten. Castiel brachte mir meine Portion mit und stellte sie dann vor mir hin. Ein wenig fragend sah ich auf das Essen. Es war eine komische, trübe Suppe mit nicht identifizierbaren Zutaten drin. „Glaubt ihr, die wollen uns umbringen?“, fragte uns Jette und rührte dabei die Brühe um. Auch Castiel sah diese etwas misstrauisch an. „Schlimmer, als in der Cafeteria kann es nicht sein.“ „Bist du dir da ganz sicher?“, murmelte Rose. Lysander unterdessen löffelte ohne Kommentare die Suppe vom Teller und alle sahen ihn erstaunt an. Er sah uns alle an und zuckte mit der Schulter. „Der Hunger treibt es rein, der Ekel runter.“ „Du bist manchmal echt widerlich.“, murmelte meine Freundin etwas und kostete dann auch. Alle ließen sich das Essen 'schmecken'. Ich schob den Teller weg und erhob mich. „Ich bin auf dem Zimmer.“ Sie sahen mir schweigend nach. Ich verschwand in den Gemeinschaftswaschraum am Ende des Flures und stellte mich unter die Dusche. Es dauerte schier Ewigkeiten bis das Wasser endlich heiß wurde. Ich lehnte mich leicht gegen die Wand und dachte nach. Erst als jemand den Raum betrat und sich neben mir in die nächste Duschkabine stellte, schreckte ich auf, wodurch mein Duschgel in das kleine Duschbecken fiel. Ohne Worte hob ich es auf und ging raus. Ich legte ein Handtuch um meine Hüften und trocknete mir die Haare ab. Ich sah in den Spiegel und blickte in meine smaragdgrünen Augen. Ich fragte mich wieder, ob ich vielleicht selber schuld bin, dass Castiel und ich uns so voneinander entfernten. Ob ich nicht mehr hübsch genug war? „Warum starrst du dich denn so an?“ Ich blickte zur Seite und sah zu Alexy, der sich die dunklen Haare trocken rubbelte. „Glaubst du, ich bin unattraktiv?“ Murmelte ich und sah wieder in den Spiegel vor mir. Alexy runzelte ein wenig die Stirn und lächelte dann zärtlich. „Keineswegs.. ich finde dich wunderschön. Es ist schade, dass du mit Castiel zusammen bist. Es ist wirklich eine Verschwendung.“ Verlegen blickte ich ihn an und er lächelte sanft und blickte nun in sein Spiegel. „Pärchen sind bei mir tabu, sonst hätte ich dich schon längst um ein Date gebeten.“ Er sah mich nicht an, sondern lächelte sein Spiegelbild entgegen. Ich spürte wie mir die Knie weich wurden und ich mich krampfhaft an den kleinen Waschbecken festhalten musste. „Alexy...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)