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Fight in the Snow

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Lost Island

Fight in the snow
 

„Goddamned shit“, mein Fluch hallte durch die Stille. Ringsherum war nichts als Schnee, nichts als verdammter Schnee. „Wo ist dieser damned priest?!?“ Wie immer, wenn ich mich wirklich aufregte, wechselte ich ungewollt ins Englische. Auch wenn ich nicht so aussah, war ich in der Vergangenheit viel gereist und hatte mehrere Sprachen gelernt. Was hätte ich sonst die letzten 800 Jahre machen sollen? Rumsitzen, Nichtstun und Saufen wurde mit der Zeit langweilig. Viele Jahre war ich in Großbritannien gewesen, dort hatte es mir am besten gefallen. Die Engländer waren ein interessantes Volk. Nach außen hin wirkten sie vornehm und leicht hochnäsig, doch hinter verschlossenen Türen und besonders in den Gossen Londons wurde weit ordinärer geflucht als in anderen Ländern. Manchmal fragte ich mich, ob der Priester vom Wesen her nicht genauso war. Nach außen hin ruhig und so gottesfürchtig, doch wie sah es in ihm aus? Verdammt, jetzt machte ich mir schon wieder Gedanken über den blöden Priester! Er regte mich auf!!!
 

Nach dem Kampf um Brew hatte ich mich versteckt, hatte ihm zugesehen, wie er meine Schneegolems zerstört hatte, und war ihm dann gefolgt. Die meisten Schiffe von Shibusen und Arachnophobia waren schon abgefahren, doch um die Insel herum hatte sich ein starker Schneesturm gebildet. Und so musste die Nachhut wohl oder übel ausharren. Auf der einen Seite der Insel lag das Boot der Shibusen und auf der gegenüberliegenden unseres. Da ich den verdammten Priester im Schneegestöber verloren hatte, machte ich mich auf den Weg zum Boot. Nein, nicht zu unserem, denn ich hatte schlechte Laune und musste sie an irgendwem auslassen. Bald hatte ich das Boot der Shibusen erreicht und begann, es zu Kleinholz zu verarbeiten. Doch das Lager der Nachhut hatte ich leider nicht entdeckt. Wütend bearbeitete ich das Boot. Als nur noch streichholzgroße Schnitzel übrig waren, machte ich mich auf den Weg zurück. Jetzt brauchte ich erstmal etwas zu Trinken, und zwar kein Wasser. Endlich war das blöde Boot von uns in Sicht … wo war das Boot? Erst dachte ich, dass die bescheuerte Crew versuchte, durch den Schneesturm zu kommen, aber das Lager war ja noch da. Dann sah ich die Bescherung. Ich stand am Ufer des natürlichen Hafens und blickte ins Wasser. Das Boot war untergegangen, sauber von einer scharfen Klinge in zwei Hälften geteilt. Mein wütender Schrei hallte über die gesamte Insel: „Goddamned priest!!!!“
 

„Tja, wie du mir, so ich dir.“ Von einer Schneedüne aus beobachtete ich den Enchanter und musste grinsen.

Der älteste Trick der Welt

Der älteste Trick der Welt
 

Der Enchanter war ja lustig drauf gewesen. Erst hatte er so laut herumgeflucht, dass ich es sogar durch meine Kopfhörer hören konnte. Dann war er wie ein wütendes Kind ausgerastet und hatte sein eigenes Lager dem Erdboden gleichgemacht. Und jetzt saß er mit einer Flasche Alkohol in der Hand in der Mitte des Chaos und stierte dumpf vor sich hin. Seine Mannschaft hatte sich ein Stück entfernt niedergelassen, immer auf der Hut vor seinen Gewaltausbrüchen. Einen der Soldaten, der es gewagt hatte zu fragen, ob alles ok sei, hatte der Enchanter mit der freien Hand genommen und ins eiskalte Meer geschmissen. Immer noch grinsend stand ich auf und klopfte den Schnee von meiner Kleidung ab. Leise pfeifend machte ich mich auf den Weg zurück in unser Lager. „Hey, du blöder Priester! Was erlaubst du dir eigentlich?“ Langsam drehte ich mich um. Ich hatte den MP3-Player auf die niedrigste Lautstärke gestellt, da ich schon vermutet hatte, dass man mir folgen würde.
 

Er schwankte und stützte sich an einer Felswand ab. „Was fällt dir eigentlich ein, unser Boot zu zerstören? Das war unsere einzige Chance, hier wegzukommen!“ Der Enchanter lallte schon. Ich wusste nicht, was er getrunken hatte, aber es musste ziemlich hochprozentig gewesen sein. „Du hast zuerst unser Boot zerstört“, antwortete ich ihm ruhig. Er knurrte und stürmte auf mich zu. Seine Angriffe waren durch den erhöhten Alkoholwert langsam und ungelenk, und ich wich ihnen mühelos aus. Dann setzte ich zum Gegenschlag an. Doch der Enchanter hatte mehr Glück als Verstand, denn er rutschte bei seinem letzten Angriff aus, entging meiner Gegenattacke und trat gegen meine Beine. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich landete im Schnee. „Na, immer noch so vorlaut, Priester?“ Er stand vor mir, und seinen Bewegungen und seiner Art zu sprechen nach war es ein Wunder, dass er sich noch auf den Beinen halten konnte. Das hieß, er war ziemlich betrunken (sturzbesoffen traf es besser) und das war meine Chance. „Sieh mal, hinter dir.“ Und wirklich, der Enchanter drehte sich langsam um. „Häh, was denn?“ Schnell sprang ich auf und trat ihm mit voller Kraft in den Rücken. Er landete mit dem Gesicht im Schnee. Ich hätte ihn jetzt erledigen können, doch etwas hielt mich davon ab. Ich wollte wissen, wer von uns der Stärkere war, und einen Betrunkenen, also Wehrlosen zu töten, zeugte nicht gerade von Stärke. „Du solltest mich nicht unbedingt angreifen, wenn du besoffen bist. Versuch es später nochmal, vielleicht hast du dann eine Chance.“ Ich drehte mich um und ging.
 

„Priester, das nächste Mal, wenn ich dich sehe, bist du tot.“ Ich hatte meinen Kopf aus dem Schnee gehoben und starrte ihm wütend hinterher.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey
Vielen Dank an alle, die das erste Kapitel bis hierhin durchgehalten haben :D
Ich freu mich sehr darüber, dass ich jetzt auch hier meine Geschichten Stück für Stück veröffentlichen kann.
Nun zum Kapitel: Ich schreibe meine Kapitel immer abwechselnd aus der Sicht von Justin und Giriko, und der letzte Absatz ist dann immer aus der Sicht des jeweilig anderen.
Selbstverständlich würde ich mich über Reviews freuen, also tut euch keinen Zwang an ;)
lg
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