B.I.T.C.H.E.S. von GodOfMischief (Pastell) ================================================================================ Kapitel 5: H ulk ---------------- Oftmals gab es Aufgaben im Tower, die für Andere vielleicht die sogenannte Drecksarbeit waren, [Y/N] aber manches Mal eine Verschnaufpause gaben. So war es auch heute, als Pepper sie damit beauftragte die eingegangene Post aufzuteilen, nachdem die dafür zuständige Person sich krank gemeldet hatte. Gerade lümmelte sie in einem schmalen Korridor, nebst dem kleinen Pausenraum, für die Angestellten, herum, lehnte auf dem recht instabil ausschauenden Postwagen und blätterte durch die unzähligen Briefe. Irgendwer hatte sie bereits alphabetisch sortiert. Eine handvoll ging an das Restaurant im Erdgeschoss, hie und da waren Briefe dazwischen, adressiert an Leute, die sie persönlich nicht ein mal kannte – sie vermutete stark, dass es andere Mitarbeiter waren, die auch in dem Gebäude untergebracht waren – aber immerhin waren sowohl Stockwerk, als auch Zimmernummer vermerkt. Lustigerweise schien sich in dem ganzen Haufen kein einziger Fan- oder Liebesbrief zu befinden, denn alle sahen so unheimlich geschäftsmäßig aus. Auf der unteren Etage des kleinen Wagens befanden sich eine handvoll Pakete, die allerdings auch nicht besonders aussahen. Nachdem [Y/N] alles genaustens betrachtet hatte und befand, dass sie nun loslegen konnte, machte sie sich auch direkt auf den Weg. Je höher sie in dem Gebäude aufstieg, desto weniger Briefe wurden es auch, bis schließlich nur noch die kleinen Päckchen übrig blieben. [Y/N] hievte sie von der unteren Etage nach oben, hoffte, dass der Wagen bei dieser Aktion nicht in sich zusammenklappen würde und studierte die Anschriften. Eines war an das Labor adressiert, welches sich nur wenige Etagen unter ihrer momentanen Position befand, alles Andere befand sich etwas weiter weg, also beschloss sie zuerst dorthin zu gehen. Klappernd bewegte sie den Wagen zum Fahrstuhl und betete inständig, dass dieser nicht bei jedem Hubbel den Geist aufgab – besonders waghalsig war es immer in den Fahrstuhl hinein, oder heraus zu kommen. Als sie in entsprechender Etage ankam, sah sie sich neugierig um. Normalerweise wagte sich hier nie jemand hin, aus verschiedenen Gründen. Es gingen Gerüchte um, von Explosionen, von Tony Stark, der ausrastete, wenn sich jemand auf dieser Etage blicken ließ, oder gar, dass er sich mit seinem Kollegen Banner zusammen tat und Streiche spielte. Wenn [Y/N] genau darüber nachdachte, hatte sie schon einige Male mitbekommen, wie Pepper über diesen Umstand klagte. Und für einen kurzen Moment kam ihr der Gedanke in den Sinn, dass sie selbst ja auch einen Streich hätte spielen können. Doch sofort schüttelte sie ihren [H/C] Schopf und verwarf diese Idee wieder. Das wäre ein wenig zu riskant in ihrer Position. Außerdem kannte sie sich auch nicht wirklich gut mit diesen ganzen wissenschaftlichen Sachen aus. Und doch war sie so neugierig. Ein kleiner Blick in eines der Labore würde schon nicht schaden. Außerdem musste sie sowieso dort hinein um das Paket abzugeben und eine Unterschrift zu erhalten. Sie suchte das angegebene Labor und schielte immer wieder durch die hohen Glaswände, sah aber niemanden hinter den Tischen stehen, der ihre Lieferung annehmen konnte. Vielleicht hatten sie gerade Pause, oder waren unterwegs. [Y/N] versuchte sich darüber keine Gedanken zu machen, irgendwen würde sie hier schon finden, dem sie das Paket in die Hand drücken konnte. Allerdings fand sie sich schnell vor einem neuen Problem, denn als sie versuchte die Tür zu Labor 6 zu öffnen, bewegte sie sich kein Stück. „Ähm...“ „Kann ich Ihnen helfen, Miss [L/N]?“, als mit einem Mal die Stimme durch den Flur hallte, fuhr [Y/N] erschrocken zusammen. Nach all den Wochen, die sie hier nun arbeitete, hatte sie sich noch immer nicht an die KI, JARVIS, gewöhnt, die manches Mal, urplötzlich, zu ihnen sprach. „Ich muss ein Paket abgeben, ist jemand in dem Labor?“ „Ja, aber ich darf Ihnen leider kein Zutritt gewähren.“ Also war dort tatsächlich jemand am Arbeiten. Warum hatte sie dann niemanden gesehen? „Bitte, ich muss nur schnell rein, mir eine Unterschrift holen und verschwinde dann wieder.“ Einen Moment blieb es still und sie fragte sich bereits, ob die KI sie nur verarschen wollte, doch dann meldete sie sich ein weiteres Mal, so abrupt, wie zuvor: „Ich habe jemandem Bescheid gegeben. Man wird sich jeden Moment um Sie kümmern.“ Einen Moment wartete [Y/N] ab, ob noch etwas hinterher kommen würde, doch die KI blieb stumm. Stattdessen regte sich etwas anderes. Mit einem leisen, zischenden Laut, öffnete sich die Tür zu Labor 6. Ob das so richtig war? Bevor man ihr den Eintritt verbieten konnte, schnappte sie sich das Paket und mogelte sich in den nun offenen Raum. Leise ging die Tür hinter ihr wieder zu und mit unverhohlener Neugier sah sie sich in der neuen Umgebung um. Sie hätte gedacht, dass es hier nach Schwefel oder Chemikalien roch, aber stattdessen roch es eher steril, fast wie in einem Krankenhaus. Und alles sah hier auch genau so aus. Weiß, ordentlich, ungerührt, als wenn hier nie jemand arbeiten würde, geschweige denn, jemals einen Fuß in dieses Zimmer gesetzt hatte. [Y/N] runzelte die Stirn und stellte das Paket vorsichtig auf einem der vielen Tische ab. Vielleicht sollte sie einige Sekunden warten, ehe dieser eine, einsame Mitarbeiter kam und die Lieferung entgegen nahm. Aber die Neugierde war so groß! In der Schule hatte sie sich nie so wirklich für Physik oder Chemie interessiert, doch im Nachhinein hatte sie entdeckt, was für lustige und interessante Experimente es gab. Als nach wenigen Minuten noch immer niemand kam, begann sie durch das Labor zu schleichen und sich die Sachen anzugucken. Mikroskope, Bunsenbrenner, kleine Glasbehälter und einige elektrische Apparate, die sie nicht genau benennen konnte, ließen sich finden, was ihre Aufmerksamkeit jedoch enorm steigerte, war ein Stapel mit Dokumenten, die auf einem der Tische lagen. Ein deutliches Zeichen, dass hier tatsächlich jemand sein musste. Mit ihren [E/C] Augen sondierte sie die ersten paar Zettel, verstand jedoch nur Bahnhof, weil alles mit Fachbegriffen vollgestopft war. Gerade, als sie eine weitere Seite umblättern wollte, unterbrach sie eine barsche Männerstimme: „Hey!“ Sie erschrak dermaßen, sodass sie den kompletten Stapel Notizen auf dem Boden verteilte. „Verdammt, Entschuldigung!“ Ein schweres Seufzen drang an ihr Ohr, gefolgt von den Worten: „Warte, ich mache das schon.“ [Y/N] kniete sich direkt auf den Boden und versuchte die ganzen Unterlagen wieder einzusammeln. Sie hörte schwere Schritte, die auf sie zu kamen und kurz darauf ließ sich der Mann an ihrer Seite nieder, um ihr beim Aufsammeln zu helfen. Große Hände bewegten sich in ihrem Blickfeld und sortierten die Zettel, ein moschusartiger Geruch stieg in ihre Nase und an ihre Ohren drangen immer wieder die Worte: „Schon gut, schon gut, ich mache das schon.“ Davon ließ sie sich jedoch nicht beirren und sammelte die Unterlagen weiter ein, während die Entschuldigungen wie in Dauerschleife aus ihrem Mund purzelten. Schließlich erhoben sie sich beide und stellten den Stapel zurück auf den Tisch. „Wirklich, es tut mir so leid, ich wollte nicht-“, Angst kroch über ihren Rücken, die Angst davor, dass sie sich nun ihre Karriere wegen eines dummen Fehlers verbaut hatte, doch als sie endlich den Blick hob und somit dem Mann in die Augen gucken konnte, bekam sie den nächsten Schreck und warf den Stapel Papier erneut um. Den einzigen Kommentar den sie dafür erntete, war ein trockenes: „Toll.“ Die nächsten Minuten verbrachte [Y/N] auf einem der unbequemen Laborstühle und durfte nun nichts mehr anfassen. Was verständlich war. Schweigend beobachtete sie den Mann, wie er die Blätter, die er abermals hatte einsammeln müssen, sortierte. Braune Locken hingen ihm in die Stirn und die Brille auf seiner Nase rutschte immer wieder hinunter. Er trug ein lila Hemd und eine braune Hose, die ganz offensichtlich nicht seine eigentliche Größe waren. Er wirkte ein wenig zerstreut, so wie sie sich immer einen Wissenschaftler vorgestellt hatte und es passte auch irgendwie zu ihm. Zu Bruce Banner. Als sie ihn erkannt hatte, saß der Schock wirklich tief und sie musste zugeben, dass für einen kurzen Moment die Angst in ihr aufkeimte, sie könnte es nach ihrem Fauxpas mit einem riesigen, grünen Monster zu tun bekommen. Doch der Mann blieb erstaunlich gelassen. Als er fertig war, nahm er den ganzen Stapel in die Hand und verfrachtete ihn, ungelogen, bis an das andere Ende des Raumes. Dann kehrte er zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie abwartend an. Lange hielt [Y/N] diesem Druck jedoch nicht stand und platzte hervor: „Oh Gott, es tut mir so leid, bitte erzählen Sie Miss Potts nichts davon!“ Ein leises Lachen drang an ihr Ohr und sie beobachtete, wie er die Brille von der Nase nahm, ordentlich faltete und zwischen den Fingern drehte: „Schon okay, du hast die Aufzeichnungen ja nicht in Brand gesteckt.“ Er klang entgegen ihren Erwartungen so locker, dass sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen schlich. Doch schnell breitete sich nicht nur wieder in flaues Gefühl in ihrem Magen aus, sondern ebenso peinliche Stille, in der sie bangte, sie würde doch noch von dem Doktor gerügt werden. Allerdings machte Bruce keine Anstalten in dieser Richtung und fragte stattdessen: „Du bist sicher nicht gekommen, um meine ganzen Aufzeichnungen durcheinander zu bringen? Also?“ „Nein, ich bin für ein Paket gekommen und für den Spaß geblieben“, witzelte sie und hoffte damit nicht in das nächste Fettnäpfchen getreten zu sein, doch Bruce schmunzelte nur und ließ die braunen Augen durch den Raum gleiten, bis er das Paket entdeckte und aus ihrem Blickfeld verschwand. [Y/N] wagte es nicht, sich auch nur einen Millimeter von diesem Stuhl herunter zu bewegen und wartete geduldig, bis der Doktor zu ihr zurück kam, das Paket abstellte und auf dem kleinen Klemmbrett seine Unterschrift setzte, damit sie eigentlich wieder abhauen konnte, doch behielt er die Sachen bei sich und lehnte sich, vielleicht ein wenig ungalant, an den Tisch: „Das Paket habe ich nun also. Folgt nun der Spaßteil?“ Augenblicklich schoss [Y/N] die Röte ins Gesicht. Er meinte doch jetzt nicht etwa genau das, was sie gerade dachte. Oder? Allerdings schien er es schon selbst zu bemerken und fuhr sich verlegen durch die braunen Locken, ehe er ein wenig mit den Sachen auf dem Tisch herum klüngelte und versuchte sich zu erklären: „Ich war gerade dabei ein paar Sachen vorzubereiten, wir haben ein neues Programm, kleine Lehrausflüge von Schülern, denen wir etwas beibringen sollen und, nun ja...“, seine Worte verstummten und er trat ein wenig unbehaglich auf der Stelle herum. Sie presste sich eine Hand auf den Mund, um nicht loslachen zu müssen. Entgegen ihren Erwartungen, oder eher den Vorstellungen die sie aus den Nachrichten hatte, war er gar nicht so furchteinflößend, wie sie sich ihn vorgestellt hatte. Er hatte eher etwas unscheinbares, schüchternes an sich, dass ihn fast schon liebenswürdig machte. Wie konnte sie da Nein sagen? Langsam rutschte [Y/N] von dem Stuhl hinunter: „Ihn Ihrer Freizeit bringen Sie also kleinen Kindern etwas bei?“ Er nickte, konnte ihr jedoch nicht in die Augen sehen: „Man könnte es als kleine Zaubershow bezeichnen.“ „Nur das es keine Zauberei ist, sondern richtige Wissenschaft.“ Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen und endlich blickte er auf, sodass sich ihre Blicke trafen: „Ja, genau“, er schien wesentlich enthusiastischer, als [Y/N] erwartet hätte, vielleicht ging er davon aus, dass sie Ahnung in dem Bereich hatte, wobei das vollkommene Gegenteil eher zu traf. „Also darf ich deine kleine Helferin sein?“, unbewusst ging sie direkt auf das Du über, doch ihn schien es nicht ein mal zu stören, denn er schien sofort Feuer und Flamme zu sein. Vielleicht war sein ehemaliger Helfer ja erst vor kurzem abgesprungen und sie war nun zur richtigen Zeit am richtigen Ort? „Wenn du möchtest?“, nervös friemelte er an seinen Fingern und wartete auf ihre Antwort, glücklicherweise nicht zu lange, denn die Begeisterung zeigte sich direkt auf ihren Zügen und enthusiastisch klatsche sie in die Hände: „Klar, was muss ich tun?“ Mit kurzem Zögern kehrte er zurück zu dem allzu bekannten Stapel Papierkram und zog ein Blatt davon heraus, ging wieder zu [Y/N] und drückte ihr eine Liste mit Sachen in die Hand, die er scheinbar brauchen würde. Mit hochgezogener Augenbraue las sie sich die Sachen durch, die darauf aufgelistet waren. Allzu viel konnte sie nicht zuordnen, aber ein paar allgemeine Hilfsmittel waren ihr bekannt. „Okay, wie wäre es, wenn ich die Sachen hier besorge und du kümmerst dich um die Chemikalien? Damit wirst du dich sicher besser auskennen“, lächelnd blickte sie zu ihm auf und er erwiderte es, vielleicht ein wenig zurückhaltender und schief, aber mit einer ganz persönlichen Note, ehe er den Blick wieder abwandte und sich abermals verlegen durch die braunen Locken fuhr. Also teilten sie sich auf, [Y/N] suchte ihre Sachen und Bruce seine, bevor sie sich nach 15 Minuten wieder an dem Tisch trafen, an dem sie sich getrennt hatten. Und das alles sogar, ohne das sie anderweitig Sachen umwarf, wie der Doktor an ihrer Seite anmerkte. Ein kleines Prusten konnte sie sich nicht verkneifen. Als wenn dies nun ein Running Gag zwischen ihnen werden würde. „Okay und nun?“, [Y/N] rieb sich bereits, in freudiger Erwartung, die Hände. „Es sind nur ein paar kleine Testläufe. Gucken, ob das Equipment funktioniert“, er stellte alles in kleinen Grüppchen zusammen und zauberte schließlich noch Sicherheitsausrüstung für sie hervor, bestehend aus Kitteln, Schutzbrillen und Handschuhen. „Vielleicht solltest du dir auch die Haare zusammenbinden.“ „Ja, klar“, nach einigem Zögern, weil sie selbst keine Haargummis dabei hatte, reichte Bruce ihr ein paar Gummibänder, die sie mit einem Grinsen entgegen nahm und band sich schließlich mit dieser Notlösung ihre [H/C] Haare hoch. „Okay, wir fangen hiermit an“, Bruce baute ein großes Reagenzglas in ein Stativ mit Klemme ein und füllte es mit einer geringen Menge irgendeiner Chemikalie, „Das sind 15 Gramm Kaliumchlorat. Hast du eine Idee, was man damit jetzt machen kann?“ [Y/N] zuckte mit den Schultern, beobachtete aber neugierig wie er einen Bunsenbrenner unter das Glas hielt und langsam das Kaliumchlorat schmolz. „Hier“, schließlich drückte er ihr eine Tüte Gummibärchen in die Hand, die sie kurz fragend beäugte und schließlich öffnete: „Danke.“ Sie griff in die Tüte und wollte gerade einen der Bären verdrücken, als Bruce sie bereits ungläubig von der Seite ansah: „Die sind nicht für dich gedacht.“ „Oh.“ Bruce hustete leicht, als wolle er ein Lachen unterdrücken, vermutlich wegen ihres Ausdrucks, beugte sich herüber und gab ihr eine lange Pinzette in die Hand: „Lass einen davon vorsichtig in das Glas fallen.“ Die junge Frau tat wie ihr geheißen und sofort verbrannte die Süßigkeit in einem intensiven Aufglühen, tanzte ein wenig auf der Oberfläche herum, während ein lautes Rauschen an ihre Ohren drang. Überrascht von dieser plötzlichen Reaktion sprang [Y/N] hinter Bruce und klammerte sich an seinen Arm, konnte aber nicht umhin, zu Lachen. Bruce tat es ihr scheinbar gleich, denn sie spürte das leichte Beben seines Körpers. „Das ist so cool. Was können wir noch machen?“, obwohl der gute Doktor gerade zu einer Erklärung der Reaktion ansetzen wollte, unterbrach sie ihn aufgeregt und sah ihn mit großen [E/C] Augen an, während sie seinen Arm leicht quetschte. Behutsam nahm er ihre Hände in seine und brachte sie damit augenblicklich zum Schweigen: „Ganz ruhig. Das sind Experimente für kleine Kinder“, er sah sie ungläubig an, doch seine Mundwinkel zuckten verräterisch. „Und wenn schon“, murmelte sie, dieses Mal ein wenig verhaltener und doch gespannt darauf, was er ihr noch so zeigen würde. Und tatsächlich brachte er ihr bei, wie man Erdbeereis mit flüssigem Stickstoff herstellte, oder wie man selbst Wunderkerzen machte, oder gar, wie man Silber aus alten Röntgenfilmen gewinnen konnte. Die Zeit flog nur so dahin. [Y/N] hätte nie im Leben gedacht, dass Lernen so viel Spaß machen konnte, ganz zu schweigen davon, dass sie hier auch noch mit dem Hulk saß. Nun gut, eher dem Mann, der der Hulk war. Sie war ungemein beeindruckt, anders konnte man es gar nicht beschreiben. Bruce war angenehm ruhig, hilfsbereit und so intelligent, dass sie tatsächlich durchgehend etwas Neues gelernt hatte. Ob sie es jedoch behalten würde, war eine andere Frage. Doch diese schien sich auch schon halbwegs in Rauch aufzulösen, als Bruce erneut das Wort an sie wandte: „Wenn du möchtest, kannst du morgen gerne wieder kommen und mir helfen. Natürlich nur, wenn es dir nichts ausmacht?“ Mittlerweile hatten sie ihr Chaos wieder beseitigt und saßen sich gegenüber an einem der Tische, jeder mit einer Schale Erdbeereis und Gummibärchen in der Hand. Entgegen ihren Erwartungen schmeckte das Eis sogar recht lecker, auch wenn die teilweise gefrorenen Gummibärchen dazwischen etwas befremdlich waren. „Natürlich, unheimlich gerne“, er war ein unglaublich guter Lehrer, wie sie feststellen musste und insgeheim verurteilte sie sich dafür, dass sie ihn verurteilt hatte. Wer konnte schon ahnen, dass hinter einer großen, grünen Wutmaschine ein so friedlicher Mann steckte? „Also sehen wir uns Morgen wieder?“, fragte er und [Y/N] meinte in seiner Stimme klang ein wenig Hoffnung mit. Lag es an ihr, oder hatte er Angst vor den ganzen kleinen Klugscheißern, die sein Labor stürmen würden? „Sehr gerne.“ Einen Moment blieb es still zwischen ihnen, eine angenehme Stille, die sie nicht weiter störte. Dann richtete der Doktor wieder das Wort an sie: „Ich weiß, das klingt hier jetzt etwas merkwürdig, aber wie ist überhaupt dein Name?“ Sie verschluckte sich fast an ihrem Eis und beobachtete, wie er sich nervös durch die wilden Locken fuhr. Okay, er war wirklich ein wenig schusselig, wenn er sogar vergessen hatte zu fragen, wie sie hieß. „[Y/N]“, antwortete sie leise und beobachtete heimlich seine Reaktion. „Schöner Name“, er stocherte ein wenig in dem Eis herum, schien zu überlegen, bis ihm etwas einfiel, „Ach, du bist die neue Assistentin von Pepper.“ „Genau.“ „Wäre es okay für sie, wenn du mir helfen würdest?“ „Ich sage ihr nur, was sie wissen muss. Wenn du es genauso machst.“ Ihre [E/C] Augen huschten zu dem Stapel Papiere hinüber und ein schiefes Lächeln zierte Bruce' Gesicht. „Aber keine Sorge, ich lasse mich von dir auch in Erdbeereis und Gummibärchen bezahlen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)