Onna no kokoro wa neko no me von KataraKyoshi (A Black Story) ================================================================================ Kapitel 1: Heartbreak --------------------- Flashback Es war im Jahr 1482. In ganz Europa hatte die gefürchtete schwarze Pest ihren Höhepunkt erreicht. Katherine Dorothee van Hemsworth, eine Adelige, lief durch die kalten, steinigen und grauen Flure ihres Zuhauses.  Sie trug ein schwarzes Kleid aus Seide und hatte ihre Haare hoch gesteckt. Ihr Gesicht verbarg sich hinter einem schwarzen Schleier, so konnte man ihren traurigen Gesichtsausdruck wenigstens nicht sehen, wie sie dachte. Ihr Kopf war gesenkt und ihre Schritte schwer. Als sie nach einer halben Ewigkeit, wie es sich für sie anfühlte, endlich an einem Hügel ankam, begann die Trauerzeremonie. Es war die Beerdigung ihres großen Bruders, Lucas Gabriel, der erst vor kurzem mit 21 Jahren an der schwarzen Pest erkrankte und diesen Kampf letztendlich auch verloren hatte. Es machte sie wütend, ihr Bruder hatte noch sein ganzes Leben vor sich. Er war bereits verlobt mit Eva, einer wunderschönen Frau. Eva war die Tochter eines Adeligen, der großes Ansehen genoss. Lucas war der Erstgeborene und einzige Sohn, somit war er auch der rechtmäßige Thronerbe.   Die Hochzeit von Lukas und Eva sollte am Samstag dieser Woche stattfinden, nämlich genau heute. Es waren bereits alle Vorkehrungen getroffen worden und die Zeit drängte, da Katherines Vater William langsam zu alt für die Herrschaft war. Sie hatte sich bereits so auf die Hochzeit gefreut und war zusammen mit Eva zu der Hof eigenen Schneiderin gegangen, um sich ein Kleid für diesen Anlass nähen zu lassen .Aber anstatt den glücklichsten Tag im Leben ihres großen Bruders und seiner zauberhaften Verlobten zu feiern…..stattdessen musste sie sich nun für immer von diesem verabschieden. ‚Wie es Eva wohl geht? Ich hoffe sie kommt mit dem Schmerz zurecht.‘, fragte sie sich. Natürlich liebte sie ihren großen Bruder, über alles auf der Welt sogar, aber sie wusste, dass Eva und Lucas sich geliebt hatten, das hatte er ihr erzählt als die Verlobung bekannt wurde. So viel Glück war sehr selten. Man heiratete ja schließlich nur aus politischen Gründen, was bei den beiden ja auch der Fall war, aber so wie der Zufall es wollte, verliebten sie sich auch. Eva war so glücklich gewesen, als sie beim Schneider ihr Hochzeitskleid zur Probe angezogen hatte, dass ihr sogar die Tränen kamen. Danach brauchten Katherine und ihre Zofe Cecilia ganze vier Stunden um diese wieder zu beruhigen. Ja, damals weinte Eva wegen der Freude, aber heute war dem bestimmt nicht so.   Als Katherine nun auf dem Hügel angekommen war, hatte sich bereits eine große Traube von Menschen dort versammelt. Allesamt in schwarz gekleidet. Sie gesellte sich zu ihrem Vater, Eva und ihrer Zofe. Ihre Mutter war bereits an ihrer Geburt gestorben und sie wusste, dass ihr Vater ihr die Schuld an ihrem Tod gab, auch wenn er es nie zugeben würde. Das Verhältnis zu ihrem Vater war aber schon immer ein gutes gewesen. Er war ein wirklich liebevoller Mann, auch wenn er dies nicht vor seinen Untertanen zeigte. Sie stand nun bei diesen in der ersten Reihe, die anderen Trauergäste standen um das große Grab herum verteilt. Links von Katherine war ein Chor, ebenfalls in schwarz gekleidet, zu sehen. Rechts standen die Bediensteten und hinter Katherine und ihrer Familie, Freunde und enge Vertraute ihres Bruders. Die Stimmung war ohnehin schon bedrückt, die aber durch das schlechte Wetter noch verstärkt wurde. Es waren schwarzen Wolken am Himmel zu erkennen, die die Sonne nicht durchscheinen ließen. Sie hatte bis jetzt keinen Blick zum Sarg gewagt, da sie wusste sie würde an dem Anblick ihres toten Bruders zerbrechen.   Der Pater begann mit der Zeremonie. Sie hörte ihm nicht zu. Ihre Gedanken waren die ganze Zeit bei ihrem Bruder gewesen, den sie so unheimlich vermisste. Sie würde ihn nie wieder sehen, ihn nie wieder in die Arme nehmen, nie wieder sein Lachen hören, das sie immer aufmunterte, nie wieder mit ihm Unfug anstellen, nie wieder glücklich sein….. Ihr Herz verkrampfte sich bei diesem Gedanken und sie bemerkte, wie ihr schwindelig wurde. Sie war aus ihrer vorherigen Trance aufgewacht und sah, wie der Pater sein Buch zuklappte und auf den Sarg deutete. Nun musste sie also von ihm verabschieden. Bei diesem Gedanken lief ihr ein Schauer über den Rücken und sie musste schlucken. Nachdem Eva bereits einen Blick in den Sarg gewagt hatte und augenblicklich dabei war zusammen zu brechen, wobei dann auch ihr Vater den Tränen nahe war und Cecilia versuchte Eva zu beruhigen, blieb sie einfach nur starr dar. Sie hoffte inständig, dass wenn sie sich jetzt nicht verabschiedete, er wieder zurückkommen würde, aber im gleichen Moment wurde ihr bewusst, wie dumm dieser Gedanke doch war. Nun entschied sie sich doch, es zu wagen. Katherine nahm ihren ganzen Mut zusammen, atmete einmal tief ein und aus, schloss dabei die Augen und machte sich auf den Weg.   Als sie vor dem schwarzen Sarg ihres Bruders stand, einen kurzen Moment davor einen Blick hineinzuwerfen , wurde sie immer langsamer und die Zeit schien für sie stehen geblieben zu sein. ‚Jetzt oder nie….‘. Sie überwindete ihre Angst und stand nur vor dem schwarzen Sarg. Was sie sah, ließ ihr Herz für einen kurzen Moment aussetzten. „Bruder..“, es war nur ein Hauchen, das ihr entkam.  Eine leichte Brise kam ihr entgegen. Der Wind wehte durch ihre Haare und riss einzelne Blätter mit sich. Sie starrte auf den bleichen, leblosen Körpers des Menschen, der ihr einst so vertraut war, den sie so geliebt hatte. Er hatte die Augen geschlossen und die Arme auf seine Brust gelegt. In den Händen hielt er ein goldenes Schwert, das mit roten und grünen Diamanten verziert war und auf seinem Kopf trug er eine ebenfalls goldene Krone, die auch mit roten und grünen Diamanten geschmückt war .Ihr Bruder war in ein schwarzes Seidengewand gekleidet. Nun stand sie hier vor dem Sarg ihres geliebten Bruders, und auch ihre Gedanken waren wie vom Winde verweht. Sie vermochte nichts zu denken, nichts zu tun….nichts zu fühlen. Sie starrte ihn einfach nur an, ohne eine jegliche Regung im Gesicht, ohne Emotion.  Sie war erneut wie in Trance-Ihr Vater, der sich wieder beruhigt hatte, machte einen Schritt auf seine Tochter zu und legte ihr fürsorglich die Hand auf die Schulter. Bei ihr war nun wie ein Schalter umgelegt, denn auf einmal holte sie die Realität wieder ein und nu realisierte sie auch, was vor sich ging. „Nein!“, begann sie zu schreien, wobei die Trauergäste zusammenzuckten. „Neeeeein!“, ihr kamen die Tränen. Sie beugte sich über den Sarg und legte unmittelbar darauf ihren Kopf auf den Körper ihres Bruders. „Katherine, er ist tot. Er wird nicht wiederkommen.“ „ Nein,nein,nein! Er ist nicht tot, Vater!! Er darf nicht tot sein!“, dabei ballte sie ihre Hände zu Fäusten und schlug abwechselnd mit diesen auf die Leiche ein. „Katherine..“, es schmerzte ihren Vater unheimlich seine Tochter so zu sehen. „Du glaubst mir nicht..“, flüsterte sie so leise, dass nur er es hören konnte. „…“, er wusste einfach nicht, was er darauf antworten sollte. Völlig verzweifelt hob sie ihren Kopf an und schaute ihrem Bruder für einen Moment ins Gesicht. Dann rüttelte sie mit ihren Armen an dessen Schulter: „Wach auf! Du sollst aufwachen, hörst du !“, schrie sie so laut sie konnte. Da sie noch immer weinte, fielen einzelne Tränen auf das Gesicht des Toten herab. Bei dem Anblick, der sich Eva bot, begann diese erneut zusammenzubrechen, worauf sogleich ein paar Anwesende dieser aufhalfen und ihr Luft zu fächerten. „Katherine, hör auf bitte. Du machst es nur noch schlimme. Ich weiß, du hast ihn über alles geliebt, aber er wird nicht wiederkommen, nie mehr.“, machte der König Katherine klar. Doch sie wollte noch immer nicht aufhören und schrie weiter. Noch immer rüttelte sie an dessen Schulter, doch nichts passierte. Der Mann im Sarg zeigte keinerlei Reaktionen. Ihre Stimmer war inzwischen heiser geworden und ein paar mutige Mänenr überwanden sich und rissen die verzweifelnde Prinzessin von dem Sarg weg. „Miss Katherine, bitte hören sie auf!“, wollten diese sie zur Vernunft bringen.  Sie hatten sie bereits gut zwei Meter von dem Grab trennen könne, da schaffte diese es sich von den Mänenrn loszureißen und lief erneut zum Grab. „Nein!“ „Miss Katherine!“, doch es half alles nichts. ‚Bitte helft mir doch, irgendwer. Macht, dass dieser Alptraum ein Ende hat! Ich würde Alles dafür tun, wirklich Alles.‘, bettelte sie inständig in ihrem Kopf um Hilfe. Doch Katherine merkte nur noch, wie ihr schwindelig und schwarz vor Augen wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)