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Giftige Blitze

von

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Kapitel 1

Giftige Blitze

 

Kapitel 1

 

Ich spazierte gemütlich durch die Straßen von irgendeiner großen Stadt voller Menschen und Läden, welche mich allerdings nicht wirklich interessierten. Mir war zu Ohren gekommen, dass es hier eine ziemlich bekannte Magiergilde geben sollte, doch die interessierte mich momentan herzlich wenig. Vielleicht sah ich sie mir ein andermal an, wenn ich nichts zu tun hatte.

„Aber zuerst…“, brabbelte ich und bog in eine Straße ein, in der sich eine Menge übergroßer Gebäude befanden. Ich blickte auf den Zettel in meiner Hand und klopfte an das Haus mit der Adresse, die darauf stand.

Kurz darauf wurde die Tür einen Spalt breit geöffnet und ich schob meinen Fuß in den Schlitz, bevor ich zu sprechen begann „Ich hab’ gehört hier gibt’s ’nen Auftrag für Magier die keiner Gilde angehören?“

„Ja, einen Moment bitte, kommen sie doch herein“, bat mich ein junger, meiner Meinung nach viel zu perfekt aussehender Butler hinein, bevor er riesige Treppen hinaufeilte. Ich sah mich in dem Raum um, welcher so groß war wie der gesamte Wohnbereich des Häuschens welches ich und Shamaal bewohnt hatten.

Meiner Meinung nach war dieses Gebäude viel zu groß, doch ich konnte mich nicht weiter darüber aufregen, denn der Butler kam wieder zurück und bat mich mit einer leichten Verbeugung die Treppe hinauf und in ein Büro.

Ich öffnete die Tür und ließ mich auf den nächstbesten Stuhl fallen den ich zu Gesicht bekam – offenbar sehr zum Leidwesen des älteren Herrn der sich hinter einem Schreibtisch breitgemacht hatte. Ich sah den Alten fragend an und er hob seine Augenbraue: „Magier haben wohl keinerlei Einweisung in Höflichkeitsfloskeln erhalten.“

„Theoretisch schon“, brummte ich, „aber ich sehe keinen praktischen Nutzen darin.“

Der alte Mann seufzte genervt und massierte sich die Schläfen, bevor er mich nach meinem Namen fragte.

„Warum willst du den denn wissen?“, pampte ich ihn an und zickte, „Ich soll für dich was erledigen, weil du zu geizig bist eine Gilde anzuheuern, dafür brauch’ doch keine Sau meinen Namen.“

Ich wurde wütend angefunkelt „Hast du mich gerade geduzt?!“

„Ja du sagst doch auch du zu mir?“

„Ich bin allerdings ein Mann, dem du Respekt zollen solltest!“

„Ja, ich sollte. Dumm nur, das ich vor dir nicht so viel davon habe. Was soll ich denn jetzt erledigen?“

Nachdem der schrumpelige, reiche Kerl einige Male tief durchgeatmet hatte fühlte er sich offensichtlich wieder in der Lage mit mir zu sprechen, denn er erklärte: „Der Auftrag ist nicht schwer, du bekommst 20.000 Jewel dafür. In mein Sommerhaus wurde eingebrochen, du sollst nur schauen, ob die Einbrecher noch dort sind und falls ja… Mach mit ihnen was du möchtest.“

20.000 Jewel waren nicht gerade viel Geld und dafür war mir dieser Auftrag auch viel zu albern. Wenn dort eingebrochen worden war, dann wären die Einbrecher ohnehin schon lange über alle Berge. Das sagte ich auch dem Alten, der mich wieder missmutig anfunkelte: „Undankbares Volk“

Das reichte mir jetzt aber! Ich stand auf: „Geiziger alter Sack“, und lief aus dem Zimmer heraus, durch den übergroßen Eingangsbereich wieder auf die Straße. Essen konnte ich mir auch anders organisieren. Ich sah zwar ein, dass das Geld, was man für einen Auftrag in einer Gilde bezahlte teilweise viel zu teuer war, aber das man dafür Gildenlose Mager für absolute Unterbezahlung anheuerte war ja wohl eine Frechheit!

Allerdings rächte sich meine Eitelkeit ziemlich bald in Form eines gut vernehmbaren Knurrens meines Magens. Mist.

Ich strich durch meine kurzen violetten Haare und überlegte. Wie komm’ ich jetzt ohne etwas zu stehlen an Essen? Klar, theoretisch ginge das ja auch, aber… Shamaal fände das nicht gut.

Schlussendlich entschied ich mich dazu, das bisschen Geld zu zählen was ich noch hatte. Ich seufzte. Knapp 1.000 Jewel. Dafür bekam ich noch etwas zu essen, aber dann…

„Ich brauch ’nen Job der ordentlich Geld reinholt…“, murmelte ich vor mich hin, bevor ich mir in der Bäckerei einige Brötchen holte.

Während ich zwei davon aß, packte ich die anderen vier in meine Tasche, dann lief ich gemütlich durch die große Stadt. Magnolia. Viel zu groß für meinen Geschmack. Hier waren zu viele zu geizige Menschen.

Nachdem ich mich gute zwei Stunden auf eine Treppe gesetzt hatte fiel mir etwas ein. Wenn ich kein Geld hatte und keine Lust mehr diese ausbeutenden Aufträge anzunehmen… Ich beherrschte Magie, das auch nicht gerade schrecklich, wenn auch nicht perfekt, aber bestimmt genug um in eine Gilde aufgenommen zu werden. Ich stand auf und nahm meine Strümpfe und Schuhe mit. In Magnolia gab es eine Gilde, Fairy Tail, vielleicht bekam man dort ja mehr Geld für Aufträge. Ach was, ganz sicher bekam man dort mehr Geld!

Ich hopste von der Treppe und lief barfuss durch diese Stadt, auf der Suche nach der Gilde. Als problematisch erwies sich dann bloß das Finden der Gilde, da ich zu stolz war um jemanden nach dem Weg zu fragen. Vielleicht sah ich ja einen der Gildenmagier, denn Fairy Tail hatte seinen Ruf als laut, auffällig und problemverursachend und genau dieser Ruf eilte seinen Mitgliedern voraus.

Trotz dieser Feststellung dauerte es noch eine geschlagene Stunde bis ich auf zwei streitende Jungen traf. Sie waren jünger als ich, vielleicht zwei oder drei Jahre, und stritten sich lautstark über irgendetwas, von dem ich nicht sehr viel verstand. Als einer der beiden – er hatte rosa Haare – plötzlich begann, Feuer zu speien, realisierte ich das Symbol auf dessen Schulter. Ich setzte mich im Schneidersitz an eine Hauswand und beobachtete den ausgeglichnen Kampf der beiden Jungen. Wie alt waren sie wohl? 14, vielleicht ja sogar 15 Jahre alt. Auf die Dauer wurde es langweilig den Jungmagiern dabei zuzusehen, wie sie sich gegenseitig die Köpfe einschlugen und ich erhob mich, um sie nach dem Standort ihrer Gilde zu fragen, immerhin dämmerte es inzwischen. Ein rothaariges Mädchen in Rüstung kam mir allerdings zuvor, sie schlug die beiden kräftig auf den Hinterkopf und fuhr sie an, warum sie sich schon wieder in der Öffentlichkeit streiten würden. Auch sie schien nicht viel älter zu sein als die Jungen, doch sie wirkte auf mich sehr viel vertrauenerweckender als die beiden, daher fragte ich sie kurzerhand: „Wo ist denn die Gilde? Fairy Tail? Ihr drei gehört doch da hin, oder?“

Die rothaarige blickte mich auf Augenhöhe an und fragte: „Was willst du da?“

„Vielleicht beitreten, vielleicht auch nicht…“, bemerkte ich ehrlich

„Du bist komisch“, antwortete sie, aber sie winkte mich mit sich mit. Ich folgte den dreien bis zu einem weiteren großen Gebäude, an dem eine orange Fahne hing, auf der das Wappen der Gilde abgebildet war. Meine Begleiter rissen die rote Tür auf und betraten – von Seiten des pinkhaarigen Jungens – lauthals brüllend die Gilde.

Hier wimmelten sich ein ganzer Haufen Menschen, die lachten, tranken oder sich unterhielten. Des Weiteren stand auf einem der Tische ein Mann, der sonderbare Verrenkungen machte. Versuchte er zu tanzen?

„Das reinste Irrenhaus“, brummte ich vor mich hin und ging einige Schritte weiter in das Gildengebäude hinein. An der hinteren Wand stand eine Theke, welche durchaus vertrauenerweckend wirkte, was wahrscheinlich an den jungen Menschen, welche sich dort befanden, lag. Ich hatte schon lange nicht mehr mit Gleichaltrigen zu tun gehabt… Vielleicht konnte ich sie ja ein wenig darüber ausfragen, was man in einer Gilde so zu erledigen hatte.

Auch die beiden Streithälse saßen dort und schienen sich wieder halbwegs vertragen zu haben.

Ich setzte mich zu ihnen und legte meine Socken und Schuhe ab. Wann hatte ich sie eigentlich ausgezogen?

„Ihr gehört doch zu der Gilde hier, oder?“, fragte ich in die Runde.

Die Jugendlichen starrten mich an, dann begannen sie herzlich zu lachen und ein weißhaariges Mädchen fragte mich: „Warum sollten wir denn sonst hier sein?“

Perplex starrte ich sie an. Wurde ich gerade ausgelacht? „Ähm, naja, ich…“

„Ist dich nicht schlimm!“, sie hielt mir ihre Hand hin „Ich bin Lisanna Strauss, wie heißt du?“

„Onyx. Onyx Menah, warum?“

„Och, nur so“, winkte sie ab, bevor sie mich offensichtlich interessiert fragte, wo ich herkäme. Das war eine gute Frage, immerhin hatte ich die letzten drei Jahre nirgendwo wirklich gewohnt und war umhergezogen. Ich entschied mich für einen Themenwechsel „Sag mal, wie ist es denn so hier?“

Lisanna begann zwar zu reden, doch bald hatten auch die anderen verstanden, wovon wir sprachen und nun riefen alle durcheinander, als seien sie acht oder neun Jahre alt. „Toll!“ „Eine Gilde macht total viel Spaß!“ „Magier zu sein ist aufregend!“

Ich nickte. So schlecht klang das ja nicht. Vielleicht sollte ich wirklich einer Gilde beitreten, immerhin war ich jetzt schon lange genug völlig unterbezahlt auf Aufträgen gewesen. Außerdem hatte ich nichts zu tun und wenn ich ein wenig mehr mit Menschen zu tun hätte würde das meinen Charakter sicher nicht schaden.

„Mit wem muss ich denn reden, wenn ich der Gil…“, begann ich, als ich es laut krachen hörte.

Ich fuhr herum und sah, wie eine wütende Braunhaarige einem mindestens genauso wütenden Mann mit einem Bierkrug auf den Kopf schlug und ihn anbrüllte. Der Mann holte wild gestikulierend aus und traf damit einen bulligen Jungen am Kopf, welcher dies wohl als Angriff sah und rief: „Ein wahrer Mann kämpft mit den Fäusten!“, bevor er ausholte und dem Mann mit der Faust ins Gesicht schlug.

Es dauerte nicht lange, dann hatten sich auch der laute Junge – der sich mir als Natsu Dragneel vorgestellt hatte – und die anderen zwei, Erza und Gray, in das Gesehen stürzten. Ich lachte, so würde es hier sicherlich nicht langweilig werden!

Während ich gespannt der Prügelei folgte, in der es so aussah, als würde der bullige Junge – Lisannas Bruder Elfman, wie sie mir nett erklärte – die Oberhand gewinnen, flog mir plötzlich ein Bierkrug entgegen. Ich war zu gefesselt von dem Kampf – nun schien doch eher Erza zu gewinnen – als das ich schnell genug reagieren konnte und so knallte das hölzerne Gefäß mit einem dumpfen Geräusch auf meine linke Wange.

„Was soll das denn bitte werden?!“, fauchte ich wütend, als ich bemerkte, wie sich hinter mir etwas regte.

„Hallo Master!“, trällerte Lisanna fröhlich und beinahe sofort hörte ich hinter mir jemanden brüllen. Die Prügelei endete prompt und alle wandten sich zu mir um. Oder eher zu dem Master, welcher hinter mir stand.

Auch ich drehte mich in einer flüssigen Bewegung um und sah zum ersten Mal… Niemanden.

Erst, als der Master mich fragte, wer ich denn sei und was ich wollte konnte ich den Ursprung der Stimme orten, einen kleinen Mann Anfang achtzig, der mich nett angrinste.

„Ich bin Onyx Menah und würde gerne deiner Gilde beitreten.“

Der Master lachte und stellte sich mir als Makarov Dreyar vor „Du kannst mich ruhig weiter duzen“, fügte er noch hinzu und ich lächelte Milde. Das hätte ich ohnehin weiter getan, solange ich keinen triftigen Grund fand es nicht zu tun.

„Wie alt bist du denn?“, fragte er nun. Warum er das tat weiß ich nicht, aber es schien auch keine besondere Notwendigkeit zu sein, immerhin waren in dieser Gilde eine Menge Leute die jünger waren als ich.

„Siebzehn?“, antwortete ich daher mehr gefragt als alles andere. Ich rechnete jetzt noch mit einem ganzen Haufen anderer Fragen, doch das einzige was er mich noch fragte war: „Wo hättest du denn gerne dein Gildensymbol?“

Ich überlegte nicht lange und nannte einfach das Körperteil, welches mir als erstes einfiel „Linke Wange?“, da diese noch immer pochte.

Keine Minute später hatte man mir einen Stempel auf eben diese gedrückt und nun prangte ein graues Gildensymbol mitten in meinem Gesicht. Ich hätte vielleicht doch überlegen sollen, aber dafür war es jetzt definitiv zu spät.

Als erstes lief ich zum Request Board und blickte ungläubig auf die Aufträge. Da war ja wirklich gar nichts unter 60.000 Jewel dabei! Ein Paradies!

Ich überflog rasch die Aufträge und stellte fest, das von allem etwas dabei war, in sämtlichen Schwierigkeitsstufen und Preisklassen. Vielleicht sollte ich mit etwas anfangen, das so klang als läge es mir? Mein Magen knurrte leise und ich beschloss, mich zuerst an einen der unzähligen Tische zu setzen und mein letztes Brötchen zu verspeisen.

Kapitel 2

Kapitel 2

 

Ich hatte kaum in das Brötchen gebissen, da setzten sich auch schon Lisanna und ihre Schwester vor mich. Sie sahen mir zu, wie ich an dem trockenen Brötchen nagte, dann stellte Lisanna mir das Mädchen als Mirajane vor. Sie war bloß ein Jahr jünger als ich.

„Und, was machst du jetzt als erstes?“, fragte Mirajane mich, doch bevor ich antworten konnte hatten sich auch Natsu, Gray und Erza an den Tisch fallen lassen. Sie grinsten mich breit an und irgendetwas sagte mir, dass ich mich schnell und dezent zurückziehen sollte.

Vielleicht kann ich ja direkt einen Auftrag annehmen? Irgendetwas für viel Geld und wenig Aufwand wäre perfekt.

Gedacht, getan, ich brummte „Weg hier“ und glitt rasch von der Bank, bevor ich zum Request Board eilte und mir den nächstbesten Auftrag schnappte.

150.000 Jewel Belohnung für die Erfassung einer drei- bis vierköpfigen Verbrecherbande!

Ich grinste breit. Das war doch mal ein Betrag für den es sich lohnte einen Auftrag anzunehmen. Nachdem ich beim Master angemeldet hatte, dass ich diesen Auftrag annahm war ich auch schon wieder auf Achse. Ab zum Auftraggeber!

 

Nach einem guten Tag Reise kam ich mit laut knurrendem Magen an einem riesigen Anwesen an. Hier wohnte der Auftraggeber also? Ich klopfte an die Tür und zu meiner Überraschung öffnete diese kein Butler, sondern eine junge Dame welche mich leicht erschrocken ansah.

Ich konnte es ihr nicht wirklich verübeln, immerhin hatte ich mitten im Gesicht das Gildensymbol, an dem ihre Verwunderung wahrscheinlich lag.

„Bist du der Auftraggeber?“, fragte ich und hielt den Zettel, auf welchem der Auftrag angepriesen worden war in die Höhe. Sie nickte: „Komm doch rein“

Ich folgte ihr in das riesige Gebäude und ließ mich auf eine Couch fallen, welche einem Sessel gegenüberstand der aussah als würde man in ihm einsinken.

Die Frau setzte sich mir gegenüber und begann, mir den Auftrag zu erklären. Die Bande hatte offenbar ein für sie sehr wertvolles Familienerbstück gestohlen, welches sie nun um jeden Preis zurückhaben wollte. Während sie redete aß ich einige der Kekse, welche sie auf den Tisch gestellt hatte und zog meine Strümpfe und Schuhe wieder an. In dieser Gegend war es viel kälter als dort wo ich sonst immer war, da hielt meine kurze Hose nicht wirklich warm. Kniestrümpfe dafür aber um so mehr.

„Hast du alles verstanden?“, fragte die Dame mich höflich und ich nickte „Denen trete ich gehörig in den Arsch!“

Sie lachte „Mach was dir beliebt, aber bitte bring mir mein Amulett zurück!“

 

Als ich in die Richtung aufbrach, die mir die Frau gesagt hatte, kam mir in den Sinn, dass es besser wäre wenn ich eine Magie gelernt hätte, die einem beim Suchen hilft. Ich zuckte mit den Schultern, ändern konnte man es jetzt ohnehin nicht mehr.

Glücklicherweise waren die Verbrecher unglaublich laut. Ich seufzte genervt „Wie können drei Leute so einen Lärm verursachen?“, brummte ich und lief geradewegs in Richtung der Lärmquelle.

„Das war ja einfach“, sagte ich zu mir selbst, als ich das kleine Lager der Männer entdeckt hatte. Sie waren wirklich nur zu dritt und tranken gerade etwas Sake, dem ich die ausgelassene Lautstärke der Kerle zuschrieb. Ich machte es mir hinter einem kleinen Gebüsch bequem und packte etwas Proviant aus. Essen war immer gut und in der Dämmerung würde ich sie einfach angreifen und die Sache wäre erledigt.

Als es langsam dunkler wurde kniete ich mich hin und streckte beide Hände über das Gebüsch in Richtung der betrunkenen Meute.

Poison Nebula“, flüsterte ich und ein hellvioletter Nebel quoll aus meinen Handflächen und waberte auf das Lager zu, an dem die Männer ruhig schliefen. Ich grinste. Dank diesem Zauber würden sie so schnell nicht wieder aufwachen, immerhin war das ein betäubendes Gift gewesen. Rasch kam ich hinter dem Gebüsch hervor und begann, in den Rucksäcken der Diebe zu kramen. „Irgendwo hier muss doch…“

„Suchst du das hier?“, fragte mich plötzlich höhnisch eine Stimme hinter mir und ich hörte es klappern. Noch während ich mich umdrehte brummte ich „Poison Ray“ und schoss einige Strahlen stark reizendes Gift in die Richtung, in der ich die Stimme vermutete, doch bevor ich wusste ob ich getroffen hatte wurde mir schon der Mund zugehalten und ich hörte eine kratzige Stimme sagen: „Du bist echt auf die Illusion reingefallen? Typisch dumme Gildenmagier…“

Illusion? Das konnte doch nicht wahr sein! Wenn ich etwas Zeit gewinnen könnte, dann könnte ich sie ja vielleicht ebenfalls betäuben. Oder umbringen? Ich grinste vor mich hin. Das war eine wirklich tolle Alternative, aber leider verbrauchte sie Unmengen an magischer Kraft und falls sie sich irgendwie schützten wäre ich ihnen danach hoffnungslos ausgeliefert.

Ich spürte wie ein Finger über meine linke Wange strich und ein anderer Typ sagte: „Fairy Tail, huh? Schwache Leistung für die stärkste Gilde Fiores.“

Ob sie die Gilde beleidigten oder nicht war mir herzlich egal, immerhin war ich erst seit gut drei Tagen Mitglied und hatte mit den anderen Gildenmitgliedern nicht sonderlich viel zu tun gehabt, aber wenn jemand an meiner Leistung herumnörgelte kam er nicht ungestraft davon. Niemand durfte mich einfach so kritisieren, zumal diese Idioten mich schon höllisch nervten!

Lethal…“, murmelte ich durch die Hand, welche noch immer auf meinen Mund gedrückt war, doch bevor ich enden konnte hörte ich es blitzen und zuckte zusammen. Es regnete doch gar nicht, warum gewitterte es denn dann?

Ich begann zu zittern und das regte mich auf. Wenn ich zitterte konnte ich mich nicht konzentrieren, warum denn gerade jetzt?!

Ich fluchte leise vor mich hin, als ich erneut deutlich das Knistern eines Blitzes vernehmen konnte und spürte, wie der Vollpfosten, welcher mich festgehalten hatte in sich zusammensackte. War er etwa von einem Blitz getroffen worden? Nein, quatsch, dann wäre es ja warm geworden, oder?

Mechanisch drehte ich mich um, meine Zähne klapperten dank dem blöden Gewitter und ich war wütend auf mich selbst. Allerdings wollte ich wirklich wissen, wer mich unterbrochen hatte, also ballte ich meine Hände zu Fäusten und starrte in die Richtung, aus der das Knistern kam.

Mir gegenüber stand ein junger Mann, er schein 18 oder 19 Jahre alt zu sein. Von ihm ging auch das Knistern aus, um seinen muskulösen Körper zuckten einige Blitze. Er war blond und hatte die Arme vor der Brust verschränkt, als würde er auf etwas warten.

Ich wurde wütend. War dieser Kerl etwa der Meinung gewesen, ich könnte mich nicht wehren?! Da hatte er sich aber ganz gewaltig geschnitten! Er konnte doch nicht einfach so mir nichts, dir nichts hierher kommen und mir helfen?! Ich brauchte doch keine Hilfe, immerhin war ich Onyx Menah! NIEMAND hatte das Recht mir einfach so zu helfen!

„Sag mal spinnst du, du Vollidiot?!“, brüllte ich ihn an.

Er sah mich leicht verwundert an: „Warum denn?“

„Du kannst doch nicht einfach so herkommen und die Typen umlegen? Das ist vielleicht mein Job gewesen, Arschloch!“, redete ich mich in Rage und gerade als ich auf ihn losgehen wollte fragte er verwundert: „Seit wann bist du denn in der Gilde? Hab ich da noch nie gesehen.“

Genervt sah ich ihn an. Wollte er mich eigentlich komplett verarschen? Hatte er mir überhaupt zugehört?

Onyx, beruhig dich. Das ist er nicht wert. Einfach tief ein- und ausatmen und dann das Amulett suchen. Dann verschwindest du und sackst eine Menge Geld ein. So musstest du dich wenigstens nicht so sehr anstrengen., dachte ich mir und tat, wie gedacht. Ich wandte mich von ihm ab und begann die bewusstlosen Männer abzutasten. Bei dem Typen, der mich festgehalten hatte wurde ich schlussendlich fündig und zog triumphierend das Goldene Amulett aus seiner Hosentasche. Ich packte es in meinen Beutel und wollte gerade gehen, als der Mann, der sich offenbar als mein Retter ansah, mich an der Schulter packte.

Ich krallte meine Fingernägel in die Hand auf meiner Schulter und wollte sie eigentlich von mir schieben, doch die Muskeln des Kerls waren wohl nicht nur zum Ansehen da. Wohl oder übel musste ich mit ihm reden.

„Was willst du?“, giftete ich während ich mich umdrehte.

„Ich hab ich was gefragt“, giftete er zurück und ich tat, als würde ich überlegen, bevor ich mit den Schultern zuckte und ihn anlächelte: „Ach echt, war da was? Hab ich wohl überhört.“

Inzwischen konnte man auch ihm deutlich ansehen, wie genervt er von mir war. Mir fiel eine Narbe auf, welche sich wie ein Blitz über seine rechte Gesichtshälfte zog. Offenbar hatte auch dieser nervige Kerl schon einige harte Kämpfe gekämpft.

„Seit wann gehörst du zu Fairy Tail?“, wiederholte er erstaunlich ruhig seine Frage und tippte auf meine linke Wange. Ich wusste, dass ich es noch bereuen würde dort das Gildensymbol zu haben!

Ich zuckte mit den Schultern und drehte mich mit Schwung um, bevor ich „Nausea Poison“ brummte und den schwachen Übelkeitszauber auf den Blonden lenkte. Dann ging ich, aber nicht ohne mich nach einigen Metern noch einmal umzudrehen und zufrieden festzustellen, dass er ganz grün im Gesicht war. Man sollte sich nicht mit Onyx Menah anlegen, diese Erfahrung sollte der Kerl bloß nicht vergessen.

Tut mir Leid Shamaal, ich kann einfach nicht ruhig bleiben… Verzeih mir!, dachte ich, während ich wieder zum Haus der Edeldame ging, das Amulett abgab und meine Belohnung einkassierte.

Auf dem Weg nach Magnolia schlurfte ich barfuss den matschigen Weg entlang und plante meine nächsten Tage. Erstmal ordentlich essen, dann kann ich mir irgendwo eine Wohnung suchen und direkt wieder Aufträge annehmen und Geld bekommen. Das war doch ein ziemlich guter Plan, oder?

 

Als ich wieder in der Gilde ankam holte ich mir einen Teller Eintopf und setzte mich an einen Tisch, an dem auch Lisanna, Mirajane und ein kleines Mädchen mit blauen Haaren saßen.

Wenigstens mit ein paar Gildenmitgliedern musste ich eine Beziehung aufbauen, oder? Shamaal zuliebe, er wollte immer dass ich mich mit mehr Menschen abgebe.

„Oh, hallo Onyx! Wie war dein Auftrag?“, begann Lisanna sofort eine Konversation, nachdem sie mir das kleine Mädchen als Levy McGarden vorgestellt hatte.

Ich lächelte nett „Erfolgreich, danke! Was habt ihr so gemacht?“

„Och, Mira-nee, Elf-niisan und ich waren auf einem Auftrag… Aber wir waren viel zu viele für die Kleinigkeit, oder Mira-nee?“

Mirajane nickte, bevor sie von Erza gerufen wurde und zu dieser lief. Cana schien von dem Bier in ihrer Hand zu fasziniert zu sein um irgendetwas zu sagen.

Um ehrlich zu sein war ich froh, dass sowohl Cana als auch Levy andere Beschäftigungen hatte, immerhin musste ich mich so nicht mit ihnen unterhalten.

Nach fünf Minuten höflichem Geplapper mit Lisanna wurde die Tür zur Gilde aufgestoßen. Ich blickte in die Richtung und erstarrte.

Dort standen vier Magier, eine Frau in grün mit aufgebauschten braunen Haaren, ein grünhaariger Kerl, und ein Typ, welcher seine Zunge seitlich raushängen ließ und mich schaudern ließ. Er erinnerte unglaublich an Eidechsen und Eidechsen fand ich unglaublich gruselig.

Vor den dreien stand ein Kerl, der wie der Anführer von ihnen wirkte. Es war der Vollidiot den ich auf meinem Auftrag getroffen hatte.

„Wer sind die?“, fragte ich mehr mich selbst als Lisanna, doch die war dennoch so nett meine Frage zu beantworten: „Die Raijinshuu, Evergreen, Fried und Bixlow. Und Laxus Dreyar, der Boss von den dreien.“

„Aha“, also war Laxus Dreyar der Name von dem Arsch. Ich grinste und aß gemütlich weiter. Der sollte sich bloß nicht noch mal wagen mit mir Streit anzufangen.

Kapitel 3

Kapitel 3

 

Es waren jetzt gut drei Monate seit meinem Beitritt in diese unglaublich laute und nervtötende Gilde vergangen. Gewissermaßen bereute ich meinen Beitritt, allerdings hatte ich mich inzwischen so gut an den Umgang mit Menschen gewohnt, dass ich mir nur schwer vorstellen konnte meine freien Tage an einem anderen Ort als dem Gildengebäude zu verbringen. Ich hatte mir eine kleine Wohnung für 50.000 Jewel gemietet, in der ich allerdings kaum Zeit verbrachte.

Aus einem unerklärlichen Grund gefiel mir die Lautstärke. Ich gähnte und streckte mich auf der Holzbank aus. Sommer war wirklich nicht meine Jahreszeit, vielleicht sollte ich Gray fragen ob er mir ein paar Eiswürfel geben will? Ich setzte mich wieder auf und sah mich um. Als ich den nackten Magier entdeckte verwarf ich diese Idee schnell wieder.

Vielleicht ein Auftrag? Irgendwo wo es kühler war als hier? Hoffnungsvoll schleppte ich mich zum Request Board, wo Nab wie immer stand und die Aufträge musterte. Ich ging nicht weiter auf ihn ein, musste allerdings niedergeschlagen feststellen, dass keiner der Aufträge mich in kühlere Gefilde führen würde und seufzte: „Immer wenn man da mal hinwill is’ es friedlich. Blöde Mistbanditen, können die nicht ein bisschen…. Ach man!“, als ich aus einer Ecke einen heftigen Streit vernahm. Auch die anderen Gildenmitglieder schienen das mitbekommen zu haben, denn es war erstaunlich still geworden.

„Was soll das heißen, Ever ist krank?!“

„Naja, sie hat sich wohl eine Grippe…“

„Grippe?! Im Sommer? Was soll der Scheiß?!“

„Schon mal was von Sommergrippe gehört Laxus?“

„Aber gerade jetzt! So kurz vor dem Monsterauftrag! Sorg dafür dass sie wieder fit wird!“

„Laxus, sie hat gut 40 Grad Fieber.“

„MIR DOCH EGAL! MACH WAS!“

Ich massierte mir langsam die Schläfen. Nein, ich konnte Laxus wirklich nicht leiden. Er war ja noch schlimmer als ich!

Offenbar realisierte nun auch der Typ wie leise es im Gildengebäude geworden war und er fauchte in den Raum, was wir denn alle so glotzen würden, woraufhin die üblichen Gespräche wieder aufgenommen wurden. Lächerlich, was der sich alles einbildete. Ich wollte mich gerade erneut dem Request Board zuwenden um nachzusehen, ob ich nichts übersehen hatte, als ich von einer großen Pranke an der Schulter gepackt wurde. Ich atmete tief ein Ruhig, einfach nett lächeln Onyx., dann drehte ich mich um und blickte mit einem Seufzen in das Gesicht der Person, mit der ich am liebsten gar nicht mehr kommunizieren würde. Mein aufgesetztes Lächeln verschwand blitzartig und ich funkelte ihn böse an: „Was?“

Laxus lächelte nett und bemerkte: „Du schuldest mir noch was.“

„Tu’ ich das?“, fragte ich überrascht, denn ich konnte mich nicht erinnern, dass zwischen uns etwas vorgefallen wäre, wegen dem ich in seiner Schuld stehen könnte.

„Natürlich. Schon vergessen, ich habe dich gerettet…“, begann er, doch ich ließ ihn nicht ausreden: „Gerettet? Gerettet sagst du? Pha, das ich nicht lache. Du hast mich einfach nur genervt!“, erwiderte ich zickig und er zischte wütend: „Dafür will ich auch gar nicht, dass du in meiner Schuld stehst. Bist ja selbst Schuld wenn du zu schwach bist um mit drei Amateuren fertig zu werden.“

„Ich wollte sie gerade erledigen, da bist du Arsch mir dazwischengefunkt!“, zischte ich ebenso wütend, doch er hielt mir mit seiner freien Hand einfach den Mund zu, bevor er in lockerem Plauderton fortfuhr: „Du musst dich noch für die Sache mit dem Übelkeitszauber entschuldigen. Als mich Bixlow und Fried gefunden haben war ich nur noch ein Häufchen Elend weil sich alles gedreht hat. Fried hat mich den Rest des Auftrages rein gar nichts mehr machen lassen“

Geschieht dir recht, dachte ich mir, bevor ich seine hand von meinem Mund schob und mit einem triumphierenden Lächeln sagte: „Und das war nur ein schwacher Zauber. Wenn das bei dir schon so reinhaut würde ich zu gerne wissen was dann erst mein starkes Gift anrichtet“

Er sah mich eisig an und bemerkte dann schlicht: „Du kommst mit Fried, Bixlow und Mir mit auf einen Auftrag, als Vertretung für Ever, keine Widerrede, wenn du mitkommst verzeih ich dir auch die Aktion mit dem Gift.“

Ich lachte: „Warum sollte ich?“

Zur Antwort bekam ich den Auftragszettel in die Hand gedrückt. Ich musterte ihn misstrauisch.

 !Mindestens 4 Starke Magier zur Zerschlagung einer kleinen dunklen Gilde gesucht!

!Dringend!

!4.000.000 Jewel Belohnung!

„Ok, überzeugt, ich komme mit“, sagte ich und drückte Laxus den Zettel wieder in die Hand „Aber nur wenn ich meinen Anteil am Lohn bekomme.“

Er legte den Kopf schief: „Ja? Jeder 1.000.000 Jewel, was ist das denn für eine dumme Frage?“

„Gut. Jetzt wo wir das geklärt haben“,  sagte ich entnervt und schob Laxus Hand von meiner Schulter „Entschuldige mich bitte, ich möchte etwas essen.“

„Morgen früh um acht vor dem Gildengebäude. Vergiss es nicht.“

Ich winkte ab „Jaja“, dann spazierte ich gemütlich zu meiner Wohnung und legte mich auf den kühlen Fußboden. Tat das gut!

„Viel Geld“, trällerte ich fröhlich, bevor ich auf dem Fußboden eindöste.

 

Als ich am nächsten Morgen aufwachte war es noch recht früh. Ich schlief wirklich zu wenig und dank der Nacht auf meinem Fußboden hatte ich unglaubliche Rückenschmerzen.

Langsam schleppte ich mich in mein kleines Badezimmer, wo ich mich im Spiegel begutachtete. Abgesehen von den ohnehin dauerhaft anwesenden Augenringen standen meine violetten Haare strähnig in alle Richtungen, was mich dazu veranlasste rasch zu duschen. Aus dem rasch wurde dann nichts, ich stand etwa eine Stunde unter dem warmen Wasser und lies mich berieseln, bevor ich mich anzog – meine kurze Hose, das schwarze Top und den Schlabberpulli – und meine Schuhe vor die Tür legte.

Dann machte ich mir etwas zu essen und packte mir etwas Proviant ein. Ich konnte ja nicht sicher sein dass mein Vorerst-Team mich mitversorgen würde.

Als ich das alles erledigt hatte, schlüpfte ich in die Schuhe und lief langsam zum Gildenhaus. Obwohl ich viel zu früh war schienen die drei Männer schon eine Weile auf mich zu warten. Bixlow hatte schon wieder seine Zunge aus dem Mundwinkel hängen, was mir unwillkürlich einen Schauer über den Rücken jagte. Musste das denn unbedingt sein?

Als ich vor ihnen stand begrüßte ich sie nicht, allerdings war das auch nicht nötig, denn Laxus bemerkte gehässig: „Kannst du denn nicht mal pünktlich kommen?“

Schulterzuckend überging ich die Höflichkeitsfloskel der Entschuldigung und fragte mürrisch: „Können wir losgehen?“

Die drei nickten, dann trotteten Fried und Bixlow vorneweg in Richtung der Hakobe Berge, Laxus und ich liefen in eisiger Stille hinter den beiden her. Warum hatte ich mich doch gleich bereiterklärt bei diesem bescheuerten Auftrag mitzumachen?  Gut, es würden 1.000.000 Jewel für mich dabei rausspringen, aber ich musste mindestens einen Monat in einem Team mit dem eingebildeten Arschloch verbringen. Jedenfalls hatte Mirajane erzählt das ein Auftrag dieser Größe mindestens diese Zeitspanne beanspruchte. „Ich hab keine Lust mehr“, nuschelte ich vor mich hin und Laxus horchte auf: „Was ist?“

„Was sollte sein?“, fragte ich scheinheilig und der Magier zuckte nur mit den Schultern, bevor er wieder auf den Boden starrte.

Eigentlich kam mir diese Stille gerade recht, aber ich hasste es neben Menschen zu laufen, deren bloße Anwesenheit mich schon auf die Palme brachte, weswegen ich immer weiter aufholte und schlussendlich neben Fried herlief, der mir eine viel besser erträgliche Gesellschaft zu sein schien, immerhin erinnerte er nicht an eine Eidechse oder war ein arroganter Vollidiot. Nein, er war einfach nur da und das war gut so. Wenigstens etwas Normales an diesem Tag.

Als es dämmerte waren wir noch immer nicht angekommen, daher wurde einfach beschlossen, dass wir am Straßenrand rasten würden, was ich für mehr als dumm hielt. Neben der Straße zu campieren, da wäre man ja wirklich leichte Beute.

Gerade wollte ich anfangen zu protestieren, als Fried sich auf den Boden setzte und hochkonzentriert irgendwelche Schriftzeichen auf den Boden zeichnete. Ich entschied mich ihn machen zu lassen und setzte mich auf das trockene Gras um zu essen. Bixlow schien zu trainieren und Laxus sah Fried stillschweigend zu. Was für eine angenehme Stille!

Ich ließ mich rücklings auf das Gras fallen. Es hatte schon lange nicht mehr geregnet, daher zerbrach dieses unter meinem Gewicht. Ich kickte meine Schuhe zur Seite und schloss die Augen. Bei dieser Hitze konnte man ja auch… „Onyx!“, würde ich plötzlich angewidert angefahren, was meinen Gedankenfluss unterbrach.

Ich blinzelte überrascht und setzte mich auf: „Was is’?“

Mir gegenüber stand ein sichtlich angeekelter Laxus und ich blickte mich reflexartig um. War das etwa meine Schuld? Ich sah ihn schief an, als er auf meine nackten Füße deutete „Zieh deine Schuhe wieder an!“

„Warum sollte ich das denn bitte machen? Ich bin gerne barfuss!“

„Füße sind ekelhaft“, brummte er und ich lachte. Was für ein Weichei!

Mit den Schultern zuckend fragte ich beiläufig: „Sonst noch was?“, bevor ich mich wieder meinem Brötchen widmete, doch als ich gerade hineinbeißen wollte wurde es mir aus der Hand gezogen. Ich schnappte danach, doch ich war zu klein, besonders da ich saß, also stand ich auf und versuchte weiter an mein Essen zu kommen, bis ich nach zwei Versuchen fauchte: „Sag mal hast du sie noch alle?! Gib mir mein Essen!“

„Erst wenn du deine verdammten Schuhe wieder anziehst“, knurrte mich Laxus an und wedelte über seinem Kopf mit meinem Essen.

„Ich kann dich auch wieder vergiften, wenn du mir mein Essen nicht gibst“, drohte ich ihm, doch gegen den großen, blonden Klotz konnte ich nicht wirklich ankommen.

„Schuhe anziehen ist doch nicht so schwer, oder?“, kam es plötzlich von der Seite und ich sah, dass Fried inzwischen links neben uns etwas auf den Boden zeichnete. Ich ignorierte nun Laxus, der mit meinen Schuhen vor mir herumwedelte und fragte „Was machst du eigentlich da?“, da ich keine Lust mehr hatte mich mit Laxus zu beschäftigen.

„Ich schreibe Runen, die uns unsichtbar machen“, antwortete er, bevor er sich wieder in seine Arbeit vertiefte.

„Ah“, bemerkte ich, bevor ich Laxus’ ungeschützten Moment nutzte, mir mein Brötchen schnappte und mich wieder auf den Boden setzte. Kaum hatte ich mit siegessicherem Grinsen von dem Brötchen abgebissen, da wurden mir auch schon meine Schuhe auf den Schoß geworfen und Laxus brummte erneut, dass ich sie anziehen sollte. Was hatte der Idiot damit eigentlich?

Nach etwa zwanzig Minuten begann Fried ein Zelt aufzubauen und auch Bixlow entschloss sich, sich wieder zu mir und dem Rest seines Teams zu gesellen. Irgendwie kam es mir so vor, als wäre Fried das Mädchen für alles in dieser Gruppe. Ich wusste ja nicht, was Evergreen sonst zu tun hatte, aber die Gute sah mir nicht so aus als wenn sie großartig anpacken würde.

„Teilen wir Wachen ein“, begann Fried, als er sich zu Laxus, Bixlow und mir setzte, was auf leichten Protest stieß: „Warum Wachen? Deine Runen funktionieren doch super!“, murrte Bixlow und auch Laxus brummte wenig begeistert. Mir war es egal, solange ich meinen Schlaf bekam.

Als Bixlow grinste und bemerkte, dass er und Fried die erste Wache übernehmen würden war ich schneller im Zelt verschwunden als ich selbst gedacht hätte. Ich zog mich bis auf die Unterwäsche aus und legte mich längs in das Zelt. Diese Hitze war unerträglich!

Wenige Minuten später hörte ich es rascheln, als der Zelteingang aufgeschoben wurde und keine fünf Sekunden danach ging auch schon das Genörgel los: „Was wird das denn bitte?“

„Ich schlafe“, brummte ich und blinzelte in seine Richtung „Was sollte ich sonst hier machen?“

„Mach dich mal nicht so fett“, murrte Laxus und schob mich zur Seite. Seine halten Hände ließen mich zusammenzucken und ich fuhr ihn an: „Was soll das?! Das is’ sexuelle Belästigung, weist du das?!“

„Sagt das Mädchen das in Unterwäsche vor mir liegt“, bemerkte er sarkastisch und ich fauchte nach einem kurzen Blick auf den Magier: „Du bist ja auch nicht besser!“, denn er stand nur in grauen Boxershorts vor mir.

Von draußen konnte ich ein leises Lachen vernehmen, was mich noch eine Spur wütender machte, doch ich bemühte mich mir einen wütenden Ruf zu verkneifen.

„Ich kann es mir wenigstens leisten in Unterwäsche herumzulaufen“, stichelte der Blonde mit abfälligem Blick auf mich. Er war bockig wie ein kleines Kind!

„Was soll das denn heißen?!“, fuhr ich ihn an und er zog bloß seine Augenbraue nach oben und zuckte mit den Schultern, bevor er sich ebenfalls auf den Zeltboden legte und in kürzester Zeit einschlief.

Auch ich war unglaublich erschöpft und fiel recht schnell in einen tiefen Schlaf, allerdings nicht ohne Mordgedanken gegen Laxus Dreyar.

 

Als ich aufwachte war es mitten in der Nacht und viel zu ruhig. Ich setzte mich auf und zog mein Top und die kurze Hose an, bevor ich mich zu Laxus umdrehte und ihn wachrüttelte. Prompt wurde ich angezickt, doch das ignorierte ich gekonnt, während ich den Kopf aus den Zelt streckte. Ich konnte den Weg sehen, eine weite Wiese und vereinzelte Bäume, aber von den beiden Typen war nichts zu sehen.

„Sind wir schon dran?“, fragte mein Zeltnachbar schläfrig und ich ließ mich wieder in das Zelt fallen, um mich fertig anzuziehen. Er zuckte mit den Schultern und linste aus dem Eingang, bevor er zu fluchen begann: „Wo zum Geier sind die denn jetzt schon wieder hin?!“

Ich brummte und schlüpfte aus dem Zelt. „Niemand da. Ich geh wieder Heim“, murmelte ich und machte mich auf den Weg, als ich gepackt und herumgedreht wurde, bevor Laxus mir eine Backpfeife verpasste.

Wir brüllten uns beinahe synchron an: „Spinnst du?!“, doch Laxus beruhigte sich rasch wieder, bevor er mir erklärte, dass Frieds Runen wohl aufgehoben worden waren und wir die beiden suchen gehen sollten.

Widerwillig stimmte ich ihm zu. Auch wenn ich den Umgang mit Menschen nicht wirklich mochte redete mir der besorgte Gesichtsausdruck von Laxus ein schlechtes Gewissen ein. Wobei es wirklich niedlich war wie er sich um seine Freunde sorgte… ich schüttelte den Kopf und diesen schwachsinnigen Gedanken loszuwerden, so ein Vollidiot konnte überhaupt nicht niedlich sein!

Kapitel 4

Kapitel 4

 

„Hast du überhaupt eine Ahnung wo wir hingehen?“

„Nö, sollte ich?“

„Ich dachte du wüsstest wo wir hingehen!“

„Du hast doch vorgeschlagen in die Richtung zu gehen! Ich war der Meinung du hättest einen Grund dafür!“

„Ich wollte bloß nicht wieder zurückgehen.“

„Du Idiot!“

Zeternd liefen wir den Weg entlang. Links Wiesen, rechts Wiesen und vor uns noch mehr Wiesen. Ich starb zwar fast vor Hitze, aber Schatten gab es nirgends. „Wer hat denn eigentlich festgelegt das Fried und Bixlow den Weg weiter gegangen sind? Sie könnten ja auch über die Wiese gelaufen sein.“

„Ich hab das gesagt und Punkt. Beweg dich!“, schnauzte Laxus mich an und ich äffte ihn nach: „Beweg dich“, was mir einen finsteren Blick einbrachte.

Wir liefen jetzt schon seit gut fünf Stunden den öden Feldweg entlang und ich starb fast vor Hitze, weshalb ich schon meinen Pulli, meine Schuhe und meine Strümpfe in meinen Rucksack hatte wandern lassen. Alles unbemerkt von Laxus, denn der hatte offenbar eine wirklich starke Abneigung gegen die Füße anderer Menschen, was ich ungemein lustig fand.

„Kann es sein das deine Klamotten verschwinden?“, fragte er mich plötzlich verwundert, bevor ich angemotzt wurde ich solle mir gefälligst wieder Schuhe anziehen, was ich bloß mit einem frechen Grinsen registrierte.

„Die Hitze ist unerträglich“, begann ich zu jammern, bevor ich auf die Idee kam mein Top ebenfalls auszuziehen, doch Laxus sah mich finster an: „Wag dich nicht“

„Aber du rennst hier oben ohne rum!“

„Ich bin ja auch ein Mann!“

„Is’ ja nich’ so als hätte ich keinen BH an.“

„Trotzdem nicht. Was, wenn dich jemand sieht?“

„Das is’ mir egal, mir is’ warm!“, zickte ich ihn an und zog ohne weitere Worte das Top aus, sodass ich nun in BH und kurzer Hose lief. Und es war immer noch so warm!

Laxus sah mich nicht mehr an, was mir mehr als Recht war, und so schleppten wir uns den Weg immer weiter entlang. Als er schlussendlich auch noch anstieg reichte es mir und ich legte mich auf den warmen Boden. Noch einen Schritt weiter und ich würde sterben!

Als ich unter den Armen gepackt und hochgezogen wurde krisch ich erschrocken auf, was mir ein: „Nerv nicht, beweg dich!“ einbrachte.

„BlaBlaBla. Hast du überhaupt ’nen Plan wo wir suchen sollen?“, motzte ich und machte mich schwer, sodass ich in Laxus Armen wie ein nasser Sack Mehl hing. Das schien ihn allerdings nicht wirklich zu stören, denn er hob mich mit einem Ruck hoch und warf mich über seine Schulter. Ich trommelte auf seinem Rücken, doch auch das ignorierte er, während er weiter den Berg hinauf lief. Nach einer Weile gab ich einfach auf. Immerhin musste ich so nicht mehr laufen, also hatte es auch sein Gutes getragen zu werden. Es dauerte nicht lange da war ich eingeschlafen.

 

Ich wachte wieder auf, als mir etwas Klatschnasses in mein Gesicht geschlagen wurde. Mit einem „Hey!“ schlug ich meine Augen auf und blickte direkt in Laxus Gesicht, in das ich vor Schreck meine Hände patschte. Der Blonde wischte meine Hände weg und sah mich mit einer Mischung aus Wut und Besorgnis an, wobei die Wut deutlich überlag.

„Was soll das denn bitte?“, fragte er mich wütend.

„Wieso hängst du so über mir?!“, fauchte ich und er meckerte mich an: „Weil du dumme Kuh dir ja unbedingt einen Sonnenstich holen musstest! Du hast mir fast auf den Rücken gekotzt!“

„Was schleppst du mich auch durch die Pralle Sonne?“

„Was trägst du auch so dunkle Kleidung?“

„Ich dachte in den Bergen wäre es kühler!“

„Dann hör auf zu denken!“

„Dann hör du auf zu meckern, Idiot!“

Laxus klatschte mir ein weiteres nasses Tuch ins Gesicht und setzte sich neben mich, woraufhin ich mich wegdrehte und die Augen wieder schloss. Alles drehte sich und mir war hundeübel. Und warm.

Nachdem ich fast eine Stunde in dieser Position ausgeharrt war nuschelte ich leise: „Laxus, mir ist schlecht. Und warm. Zieh mir die Schuhe aus!“

„Mecker nicht, ich hab dir schon einen Haufen nasse Tücher auf die Stirn gelegt.“

„Aber meine Füße sind so warm“, quengelte ich in der Hoffnung, mich nicht bewegen zu müssen, denn dann wäre es endgültig vorbei mit meiner Selbstbeherrschung und ich würde irgendwo hin kotzen.

Der Magier schluckte nur, bevor er brummte: „Kannst du dir nicht selbst die Schuhe ausziehen?“

„Wenn du vollgekotzt werden willst gerne“, bemerkte ich sarkastisch und nuschelte vor mich hin: „Dich treff’ ich auch, versprochen.“

Er regte sich nicht und somit begann ich, ihm vor zu heulen, wie warm mir doch war und wie schrecklich schlecht es mir ginge. Neunundneunzig Prozent meiner Worte waren sogar wahr, denn ich fühlte mich wirklich nicht gut. Als ich neben mir plötzlich ein leises Schnarchen vernahm wurde ich wütend. Ich drehte mich um, sodass ich halb auf Laxus lag, einfach um ihn zu ärgern. Der muskulöse Bauch war angenehm weich und durch die leichte Schieflange gelangte kühle Luft an meinen Rücken. Mit den Füßen zog ich meine Schuhe aus und kickte sie in eine Ecke, als mir auffiel, dass ich meine Schuhe zum Zeitpunkt meines Einschlafens überhaupt nicht getragen hatte. Hatte Laxus sie mir etwa angezogen? Ich kicherte. Was für ein Weichei er doch war, wenn er nichteinmal nackte Füße sehen konnte. Lange hielt mein Amüsement jedoch nicht an, denn plötzlich wurde mir speiübel und ich konnte mich gerade noch rechtzeitig von der Stelle bewegen, um nicht auf den kühlen, schattigen Steinunterschlupf zu kotzen. Als ich meinen Mund abwischte spürte ich, wie mir eine große hand auf den Rücken klopfte und eine tiefe Stimme sagte: „Super. Erst verlier ich zwei Teamkollegen und dann wird mein übriges Teammitglied auch noch krank.“

„Danke, fick dich doch, Blödmann. Mir geht’s gut, wir können schon weiter gehen!“, brummte ich und versuchte mich zu erheben, was allerdings darin endete, dass meine Beine einfach wegknickten und ich geradewegs auf Laxus stürzte und diesen mit mir umriss.

„Ja, los, fall doch auf mich“, brummte er und ich wurde feuerrot, bevor ich ihn von mir drückte und mich wieder auf den Boden legte. „Gehen wir morgen früh weiter.“

„Klar, wir halten dich einfach vor die Gegner und lassen dich ihnen ins Gesicht kotzen. So gewinnen wir sicher.“

„Fick dich doch“, nuschelte ich und schlief kurz darauf wieder ein.

 

Am nächsten Morgen fühlte ich mich zwar noch immer miserabel, allerdings ging es mir inzwischen wieder gut genug um – wenn auch wackelig – zu laufen. Ich stand auf und kramte meine Sachen zusammen, dann trank ich etwas aus einer Flasche von der ich annahm dass es meine eigene war, bevor ich mich in den Schatten setzte und etwas aß.

Eine halbe Stunde später wachte auch Laxus auf und begrüßte mich mit einem: „Deine Haare sehen schrecklich aus“

„Deine aber auch.“

„Meine Haare sehen immer so aus.“

„Eben.“

„Blöde Kuh. Kannst du wenigstens wieder laufen?“

„Klar kann ich das!“

„Na dann beweg deinen Hintern!“

„Beweg deinen Hintern!“, äffte ich ihn nach und begann mit Feuereifer den Berg weiter hinaufzusteigen.

Laxus schlurfte mir hinterher und brummte etwas von wegen ich sei ein undankbares Miststück, was ihm einen ausgestreckten Mittelfinger von mir einbrachte.

„Wohin gehst du eigentlich?“, fragte Laxus mich nach einer Weile völlig entnervt und ich zuckte nur mit den Schultern. „Hier ist es schattig.“

Ich konnte hören wie Laxus sich die Hand gegen die Stirn schlug und blieb abrupt stehen. Irgendetwas roch sonderbar süßlich und ich hielt meine hand nach hinten um Laxus zu bedeuten, dass er anhalten sollte. „Riechst du das?“, fragte ich ihn und er nickte „Gammliges Obst oder so was.“

„Nein, nein, Obst riecht anders…“, brummte ich, streckte meine Hände nach links und rechts und murmelte vorsichtshalber: „Poison Nebula“, woraufhin der hellviolette Dampf in einem weiten Radius um mich und mein (zwangsweise) Teammitglied waberte.

„Was ist das eigentlich für ein Zeug?“

„Betäubendes Gift. Unglaublich praktisch wenn man aus den Hinterhalt angreifen will. Oder um sich zu… Links hinter dir!“

Der Dreyar wirbelte herum und Blitze zuckten in die Richtung, die ich angegeben hatte. Man hörte einen Schlag und ein Körper fiel zu Boden, doch als das Knistern nicht leiser sondern noch lauter und Intensiver wurde konnte ich die in mir hochkommende Panik nicht mehr unterdrücken und kauerte mich auf dem Boden zusammen, während ich meine Ohren zuhielt. Der Giftnebel lichtete sich schlagartig  und ich hörte Laxus fluchen: „Was soll das?!“, doch ich antwortete ihm nicht, sondern kaute nur nutzlos auf meiner Unterlippe herum. Mach dass es aufhört, mach dass es aufhört, mach dass es aufhört!, schrien meine Gedanken und ich spürte wie mir die Tränen kamen, als sich das Knistern näherte, bis ein Blitz über meinen Kopf hinwegzischte.

„Ey, Onyx, du kannst wieder schauen, die bösen Buben sind gegrillt!“

„Freut mich für dich“, fauchte ich ihn an und stand wieder auf. Neben und hinter mir lagen zwei ziemlich verkohlt aussehende Typen, an denen Laxus sich gerade zu schaffen machte.

„Die gehören zu ’Outgo Triumph’. Wir haben Glück, die Würmer zu zerquetschen sollte nicht schwer werden“, bemerkte er mit einem Blick auf das Gildensymbol der Männer, die offenbar Magier waren.

„Haben wir eigentlich schon mit dem Auftraggeber gesprochen?“, fragte ich verwundert, denn an diese Situation konnte ich mich beim besten Willen nicht erinnern. Mein Kollege schüttelte mit den Kopf, bevor er anmerkte, dass es relativ egal war, ob wir nun bevor oder nachdem wir den Auftrag annehmen anfingen die Magier zu jagen. Des Weiteren erwähnte er, dass Fried die Wegbeschreibung hatte und er und ich alleine ohnehin nicht zu Auftraggeber finden würden.

„Was machen wir jetzt mit denen?“, fragte ich und kickte den offenbar ohnmächtigen dunklen Magier in die Seite, woraufhin der leise stöhnte. Laxus’ Angriff musste unglaubliche Wucht gehabt haben.

„Mitnehmen“, brummte er, bevor er mich fragte ob ich ein Seil bei mir hätte, was ich verneinte.

„Nimm doch dein blödes Kopfhörerkabel.“

„Hast du eigentlich eine Ahnung wie teuer die waren?“

„Du kannst dir ja von der Million n Paar neue kaufen.“

„Und wenn ich das nicht will?“

„Dann lassen wir die Typen hier liegen, hoffen dass sie nicht in der Lage sind wegzurennen bis wir deine Teamkollegen aufgegabelt haben und kommen dann wieder hierher zurück“, beantwortete ich seine Frage mit einem Schulterzucken und wandte mich zum gehen, als Laxus mich anfauchte ich solle gefälligst warten bis er die zwei gefesselt hatte. Als ich mich umwandte stellte ich erstaunt fest, dass Laxus tatsächlich tat was ich ihm vorgeschlagen hatte. Allerdings riss er das Kabel nicht aus dem Hörer heraus, wie ich es getan hätte, sondern er benutzte diese um das Kabel festzuknoten. Als er fertig war warf er die zusammengeschnürten Gefangenen über seine Schulter und ging den Berg hinauf, bis er vor mir lief. Ich schlurfte ihm hinterher, bis wir in einer kleinen Stadt ankamen.

„Was machen wir hier?“

„Wir fragen nach Fried und Bixlow.“

„Woher sollen die Leute die beiden denn bitte kennen?!“

„Woher soll wer wen kennen?“, wurden wir plötzlich in unseren Streit unterbrochen und zwei ziemlich mitgenommen aussehende Magier kamen uns entgegen, beide mit je einem KO gegangenem Mann auf der Schulter. Man konnte richtig sehen, wie erleichtert Laxus war, als er in ihnen Fried und Bixlow erkannte, doch er fiel ihnen nicht um den Arm. „Das wäre auch ein wirklich sonderbares Verhalten gewesen“, murmelte ich vor mich hin und zuckte mit den Schultern.

„Habt ihr den Auftrag schon angenommen?“, fragte Bixlow uns und Laxus schüttelte mit dem Kopf: „Der da“, er nickte zu Fried, „Hat doch die Adresse vom Auftraggeber. Wo zum Teufel wart ihr eigentlich hin?!“

„Nachforschungen“, stellte Fried kurz fest, bevor er den Mann über seiner Schulter auf den Boden legte „Einer von den beiden beherrscht Aufspürungs- und Lösemagie, er hat meine Runen erkannt, aufgehoben und dann wollten sie uns einsacken. Die zweite reihe um das Zelt hat er dann allerdings nicht mehr gefunden. Dachte wohl, nur Bixlow und ich seien hier gewesen. Wir sind dann mit, um herauszufinden, wo das Gildenhaus ist. Es sind noch drei oder vier übrig, mit denen können wir es dann aufnehmen, wenn wir den Auftrag angenommen haben.“

Wir nickten, dann folgten wir Fried zum Haus des Auftraggebers.

Kapitel 5

Kapitel 5

 

„Hier?“, fragte Laxus verwundert, als wir vor dem schäbigen Gebäude standen und Fried nickte bestätigend, bevor er die Tür eintrat.

Im Inneren des kleinen Hauses sah es nicht viel besser aus als man aus den äußeren Schließen konnte. Es war ein einzelnes Zimmer mit einer Bar, ziemlich düster gehalten und das Mobiliar hatte definitiv schon bessere Tage gesehen.

Dort hielten sich sechs Magier auf, welche uns überrascht anstarrten, bis einer von ihnen rief: „Das sind Magier von einer legalen Gilde! Passt auf, seht ihr das auf dem Gesicht von dem Mädel! Fairy Tail Magier!“

Innerlich verfluchte ich mich für meine Dummheit das Gildensymbol direkt auf mein Gesicht klatschen zu lassen, doch währenddessen brummte ich mit in den Raum gerichteter Handfläche: „Poison Nebula“, im selben Moment wie der Kerl, der uns schon als Gildenmagier erkannt hatte, einen Zauber wirkte den ich nicht verstand.

Keine zwei Sekunden später brüllte Laxus „Kopf runter!“ und drückte mich zu Boden, kurz bevor dunkle Pfeile genau dort in die Wand knallten, wo vor wenigen Sekunden noch mein Kopf gewesen war.

Ich dachte nicht daran mich zu bedanken und sprang sofort wieder auf. In dem momentan noch herrschenden Giftnebel hatte ich zwei entscheidende Vorteile: Zum Einen machte das Gift die Feinde träge, zum Anderen konnte ich durch meine Verbindung mit dem Zauber ungefähr spüren, wo sie sich befanden. Ich deutete in eine Ecke an der Bar, wo sich gleich drei der Magier versammelt hatten und Bixlow nickte, bevor er seine kleinen, fliegenden Püppchen in die Ecke angreifen lies und wir überraschte Aufschreie hören konnten. Fried schien um den Türrahmen Runen zu zeichnen und Laxus hielt sich vorerst aus den Kämpfen heraus.

Poison Bullet“, murmelte ich und kleine Giftkugeln zischten aus meinen Fingerspitzen in die Richtung, in der ich vorhin noch ein weiteres Gildenmitglied gespürt hatte. Würden sie treffen, würde sich langsam ein Schmerzgift ins Blutsystem mischen. Ich hoffte, dass ich getroffen hatte, doch als sich mein voriger Zauber verflog konnte ich sehen, dass ich mein Ziel um mehrere Meter verfehlt hatte.

„Scheiße!“, fluchte ich und stapfte wütend auf den Boden, bevor ich den nächsten Zauber wirkte. Man konnte den Magier ansehen, dass sie leicht benommen waren, doch ehe ich überhaupt beginnen konnte meinen nächsten Angriff zu starten schossen bereits Pfeile auf meinen Magen zu, denen ich auch mit einem Hechtsprung zur Seite nicht rechtzeitig ausweichen konnte, sodass sie sich in mein rechtes Bein bohrten. Ich zischte und hoffte inständig, dass sie nicht vergiftet waren, doch ich schien Glück zu haben. Allerdings steckten die Pfeile ziemlich tief in meinem Bein, was meine Bewegungsfreiheit auf ein Minimum einschränkte.

Ich hatte kaum Zeit die Pfeile aus meinem Bein zu ziehen, als grell leuchtende Kugeln auf mich zufolgen.

Poison Wall!“, schrie ich hektisch und hielt meine Hände schützend vor das Gesicht, doch das war nicht nötig, denn ich hörte wie sich jemand vor mich stellte und einen Zauber wirkte, welcher die Kugeln zwei Meter neben mir in die Wand einschlagen ließ, wo sie jeweils ein Loch von einem guten Meter Durchmesser hinterließen.

Hätten die mich getroffen wäre ich jetzt definitiv Mus, dachte ich mir nur, bevor ich meinen Schutzzauber auflöste und einen von Blitzen umzüngelten, blonden Muskelprotz vor mir stehen sah. Laxus? Warum beschützte der mich denn jetzt?

Als er jedoch – selbst mit verschränkten Armen – einen zischenden Blitz auf den Magier schoss, der gerade einen großen, leuchtenden Ball in seiner Hand sammelte, merkte ich wie noch mehr Adrenalin durch meine Adern gepumpt wurde als ohnehin schon. Ich hielt mir die Ohren zu und versuchte mich auf den Kampf von Bixlow und den drei Magiern zu konzentrieren, doch da die Quelle der Blitze kaum drei Meter von mir entfernt stand war das nahezu unmöglich.

Ich musste ich unglaublich zurückhalten um Laxus nicht anzubrüllen, er solle gefälligst aufhören zu kämpfen, und es gelang mir sogar. Um ganz ehrlich zu sein war ich nach diesen paar Zaubern schon unglaublich kraftlos, ich würde wahrscheinlich nicht mal mehr einen ordentlichen Zauber wirken können, doch vor den Männern mit denen ich unterwegs war würde ich das niemals zugeben.

Trotz meiner Versuche mich zu beherrschen begann ich zu zittern und mir kamen schon wieder Tränen. Verdammte Scheiße! Daran war bloß dieser beschissene Unfall von vor vier Jahren schuld!

 

„Komm Onyx, wir gehen ein bisschen draußen trainieren!“, rief Shamaal mich. Shamaal war ein alter Mann mit langen, grauen Haaren und ebenso grauen Augen. Er war schon seit ich denken kann an meiner Seite und schon seit ich denken kann war er alt und grau gewesen.

Zwar war der alte Mann weder mein Vater, noch mein Opa, doch ich sah ihn schon immer als meinen Opa an, einfach weil er mich aufzog.

Ich, als dreizehnjähriges, unschuldiges Mädchen sprang ihm sofort freudig hinterher. „Ja! Ja, unbedingt!“ und er lachte „Aber zuerst sammeln wir ein paar Pilze und Holz, dann können wir uns heute Abend eine gute Suppe machen, mein Kind.“

Lachend nickte ich: „Und die Erdbeeren sich auch reif Shamaal, die können wir auch essen.“

„Ja, aber jetzt komm mit, ich will dir einen neuen Zauber beibringen“, lachte Shamaal, während er in den Wald ging und ich folgte ihm.

Als wir vom Training zurückkamen wurden wir von einem plötzlichen Gewitter überrascht. Der Himmel verdunkelte sich in Minuten und dicke, kalte Regentropfen klatschten auf uns, kurz darauf konnten wir schon die ersten Donner grollen hören und einige Blitze zuckten über den Horizont. Shamaal ließ sich davon nicht stören und wanderte geradewegs weiter auf ein offenes Feld. Ich selbst blieb am Waldrand stehen, denn es war der alte Mann selbst gewesen, der seine Frau verloren hatte, weil sie von einem Blitz erschlagen worden war, und er hatte mir eingebläut bei Gewitter bloß nicht auf offene Felder zu gehen. Ich wollte hier warten, bis das Unwetter vorbei war, doch dann drehte sich Shamaal zu mir um und lachte mich breit an: „Ich sehe, du hast auf mich gehört, Onyx. Du bist so ein liebes Mädchen…“, doch ich meinte einige Tränen sein Gesicht herunterkullern zu sehen.

Er stand kurz wie angefroren auf dem Feld, dann ging er wieder zu mir. Kaum einen Meter bevor er am Waldrand angekommen war, an dem ich stand, hörte man es zischen und mit einem hellen Blitz schlug ebendieser genau in Shamaals ergrautes Haupt ein.

„SHAMAAL!“, brüllte ich und rannte zu ihm, doch er bewegte sich kaum noch. Mit halb geschlossenen Augen sah er mich an und flüsterte: „Kleine… du schaffst das bestimmt alleine, oder?“

Ich weinte und schluchzte: „Was denn?“

„Überleben.“

„Du musst auch überleben Shamaal!“

„Es tut mir leid…“, flüsterte er und schloss die Augen, bevor er noch hauchte: „Bitte, bitte bleib so ein liebes Mädchen Onyx“, dann setzte sein Atem aus und ich hing weinend über ihm.

An diesem Tag hatte ich Lethal Poison erlernt, meine einzige Kunst mit der ich töten konnte. Und ich hatte Shamaal verloren, meinen einzigen Freund.

 

„Hey, Onyx, was hast du denn?“, fragte mich plötzlich eine Männerstimme und ich zuckte hoch. Es war Bixlow, der sich über mich gebeugt hatte und mir einen gewaltigen Schrecken einjagte. Als er bemerkte, dass er mich erschreckt hatte wich er zurück und stapelte die ohnmächtigen Magier sorgfältig in einer Ecke.

Dennoch hatte ich nicht meine Ruhe, denn nun pflanzte sich Laxus vor mich und starrte mich an.

„Weinst du?“

„Nein.“

„Doch, du weinst.“

„Nein, ich hab Staub von der Wand ins Auge gekommen.“

„Weinst du etwa weil du Angst vor den bösen Magiern hast?“

„Nein, ich weine aus Wut, weil du mir schon wieder dazwischen gefunkt bist!“

„Tze, undankbares Ding.“

„Arschloch!“

„Hoppla. Wenn du nicht weinst, dann kannst du dich ja nützlich machen und die Typen da mit zum Auftraggeber schleifen.“

„Wozu bist du ein Mann?“

Laxus seufzte, dann schulterte er zwei weitere Typen, ebenso wie Fried und Bixlow, bevor wir uns auf den Weg zum Auftraggeber machten.

Während ich lustlos hinter den Magiern herschlurfte dachte ich ein wenig nach. Laxus hatte besorgt ausgesehen, irgendwie war das unglaublich niedlich gewesen, aber auch extrem nervtötend. Musste der sich denn überall einmischen?

So langsam wurde ich wirklich wütend über sein Eingreifen. Er hielt sich wohl für was besseres, für einen Obermacho der mich armes, schwächliches Wesen beschützend musste?!

„Das kann der Kerl vergessen“, brummte ich und sofort drehte Laxus, der direkt vor mir lief, sich um: „Is’ was?“

„Nein? Was sollte denn sein?“

„Keine Ahnung, vielleicht willst du mir ja eine Liebeserklärung machen?“

„Im Leben nicht!“

„Dann also im Tod?“

„Vorher würde ich mich als Tote noch mal umbringen“, fauchte ich und warf ihm einen Kiesel an den Kopf.

Er lachte spöttisch: „Mehr hast du nicht drauf?“

„Willst du’s wirklich wissen?“, fragte ich herausfordernd, doch er winkte ab: „Ich will dich doch nicht umbringen.“

„Pha, bevor du mich umbringst lernt die Gilde sich wie normale Menschen zu benehmen.“

„Das lässt sich einrichten“

„Nicht in dieser Generation Gilde.“

„Sicher?“

„Ja“, sagte ich in einem Ton, der durchscheinen ließ dass die Konversation für mich nun beendet war.

Laxus schien dies zu bemerken und schloss nun schnell zu Fried auf.

Was hatte er damit gemeint, Liebeserklärung? Er wollte mich doch sicherlich nur ärgern, oder? Wenn das sein Plan war, dann hatte er ihn erfolgreich ausgeführt, ich kochte vor Wut. Und ich war ganz sicher nicht in so ein arrogantes Arschloch wie Laxus Dreyar verliebt!

Während ich so vor mich hin grummelte, bemerkte ich, dass ich meine Schuhe verlegt hatte. Lagen sie vielleicht noch im Gildengebäude von Outgo Triumph? Das war mehr als ärgerlich, aber es hatte auch sein gutes. Selbst wenn Laxus mich wieder anschreien würde, könnte ich seinem Willen nichteinmal dann nachkommen, wenn ich es wollen würde.

Meine Laune war im null Komma nichts wieder auf Hochtouren und ich hüpfte schon fast hinter meinem Teilzeitteam her.

Der Abschluss unserer Mission lief ziemlich unspektakulär ab, aber etwa eine Stunde und eine Tasse Tee später war ich ganze 1.000.000 Jewel reicher. Meine Laune schien mir nicht mehr zu bremsen, bis sie abrupt wieder auf null sank, als Laxus mir den Kopf tätschelte: „Wenn du noch ein bisschen trainierst kannst du beim nächsten Man sogar nützlich sein“, was mich dazu veranlasste ihn anzukeifen: „Es gibt kein nächstes Mal!“

„Gut, dann laufe ich wenigstens nicht mehr in Gefahr angekotzt zu werden!“

„Wenn du mich durch die pralle Sonne jagen musst ist das doch wohl deine eigene Schuld!“

„Du hättest dir ja einen Sonnenschirm mitnehmen können!“

„Hätte ich denn ahnen können dass das so unerträglich heiß da ist?“

„Ja?“

„Ach geh doch einfach sterben“, brummte ich und hoffte, dass wir bald wieder in Magnolia ankommen würden.

Kapitel 6

Kapitel 6

 

Eigentlich könnte ich mich jetzt monatelang auf meinem Gehalt von der letzten Mission ausruhen, aber mir war überhaupt nicht danach. Ich hatte mich nach der unglaublich auslaugenden Mission erst einmal in meiner Wohnung ausgeruht und beinahe vierundzwanzig Stunden durchweg geschlafen.

Ich schlief sonst nie lange, wenn ich nicht gerade krank war, daher war dies auch mein erster Verdacht, aber offenbar reagierte mein Körper allergisch auf lange Aufenthalte in der Nähe von Laxus Dreyar, weshalb ich mich dazu entschlossen hatte, einige weitere Missionen zu erledigen. Vielleicht könnte ich es mir dann ja sogar leisten einige Zeit in einem Spa zu verbringen, um zu entspannen? Oder in den heißen Quellen…

Während ich so vor mich hin schwärmte, was ich mit noch mehr Geld alles machen konnte, entschloss ich mich, den nun schon vierten Auftrag seit der Mission mit Laxus und den beiden Raijinshuu zu erledigen. Es waren tatsächlich schon annähernd zwei Monate seitdem vergangen.

Suche Magier, der mir mein entlaufenes Haustier wieder einfängt! 65.000 Jewel Belohnung!

Ich zog eine Augenbraue herauf. Was war das denn bitte für ein bescheuerter Auftrag? Wegen eines entlaufenen Pudels oder so gleich eine Magiergilde anheuern? Dennoch hatte es einen gewissen Reiz für so einen einfachen Auftrag mehr als eine Monatsmiete zu verdienen, daher zog ich das Papierstück vom Request Board und  informierte mich zur Adresse des Auftraggebers.

Inzwischen war es zum Glück nicht mehr so unerträglich warm, daher machte es mir nicht so viel aus dass mich meine Reise in den Süden des Landes führte. Zu einem – wie nicht anders zu erwarten – unglaublich riesigen Haus.

Ich klopfte an die Tür und stellte, als sie geöffnet wurde, wie ich es gewohnt war meinen Fuß in diese. Mir gegenüber stand ein Butler, der meiner Meinung nach viel zu alt war um seinem Job noch anständig nachgehen zu können.

„Was wünschen sie?“, fragte er als wenn er Schnupfen hätte und ich hielt ihm den Auftrag vor die Nase: „Da, den will ich annehmen.“

Der Butler musterte den Auftrag, bevor er höflich fragte, ob ich ihm folgen möge. Anstelle einer Antwort schob ich mit meinem Fuß die Tür auf und betrat das übergroße Gebäude. Er sah mich vorwurfsvoll an, doch dann führte er mich ohne Worte eine Treppe hinauf in ein Büro, in welchem der Auftraggeber schon zu warten schien.

Ich fühlte mich unwillkürlich an die Szenerie von vor fünf Monaten erinnert, kurz bevor ich der Gilde beigetreten war. Es kostete mich einen Menge Selbstbeherrschung mich nicht einfach auf den nächsten Stuhl fallen zu lassen, doch dieser Auftraggeber schien sehr viel höflicher zu sein als der von damals, denn er bat mich sofort: „Setz dich doch!“ und ich kam dieser Bitte sofort nach.

„Also bist du die Magierin, die den Auftrag angenommen hat?“, fragte er mich und ich nickte.

Leicht verunsichert durch mein schweigsames Auftreten räusperte er sich und fuhr fort mir zu erklären, warum er für solch einen recht simplen Auftrag eine Gilde beauftragt hatte: „Das Haustier ist ein Krokodil. Ein recht aggressives Tier, deshalb kann ich es nicht selbst fangen…“

„Warum hältst du dir denn dann so ein Vieh?“, fragte ich skeptisch und er sah mich schräg an: „Weil ich es geschenkt bekommen habe.“

„Musst du’s denn zwangsweise annehmen?“

„Ja, das gehört zum guten Benehmen!“

„Oh“, beendete ich das Gespräch, bevor ich mir ein Bild von dem Tier geben ließ und mich auf den Weg machte. Ich glaubte, hinter dem Haus eine Schleifspur gesehen zu haben und lag Richtig. Offenbar war das Krokodil nicht nur aggressiv, sondern auch noch fett.

Die Spur zog sich etwa einen Kilometer so weiter, bis ich ein genüsslich in der Sonne schlummerndes Krokodil sah. Ich lachte leise: „Das soll also das gefährliche Tier sein?“, bevor ich brummte: „Poison Nebula“ und das Tier betäubte. Jetzt musste ich es bloß noch zum Haus des Auftraggebers… „Mist“, zischte ich.

Dieses Vieh war fett. Wirklich fett. Und ich war… naja, nennen wir es nicht gerade kräftig gebaut. Wie sollte ich das denn tragen?

Ich überlegte hin und her, doch mir fiel nichts wirklich sinnvolles ein, daher schleppte ich mich zu dem Reptil, zog meine Schuhe aus um besser Halt auf dem Boden finden zu können und drückte mich gegen den schuppigen Körper so fest ich konnte. Als ich schlussendlich fast auf dem Boden hinter den Krokodil lag, hatte dieses sich noch keinen Zentimeter bewegt.

Ich könnte ja warten bis es aufwacht und dann vor ihm her rennen…, überlegte ich, doch da ich nicht wirklich schnell war, lies ich es lieber nicht darauf ankommen.

Seufzend setzte ich mich auf das Reptil und überlegte. „Kann ich einen Zauber, mit dem ich Dinge… Oh, ja!“, rief ich plötzlich und sprang schwungvoll von dem schuppigen Tier herunter. Groß und Fett, also musste ich es einfach ziehen.

Poison Rope“, murmelte ich und einige dicke, violette Seile erschienen, die sich um das Krokodil wickelten. Ich zog die Giftkonzentration aus den Seilen, sodass sie nun eher weiß mit violettem Schimmer waren und begann mit aller Kraft zu ziehen und das blöde Mistvieh schliff tatsächlich einige Zentimeter über den Boden. Ich zog inzwischen nur noch die Seile an mich heran, lief ein Stück und zog meine Magie wieder ein.

Nach einer halben Stunde hatte ich es geschafft, das Tier gut zehn Meter von der Stelle zu bewegen, sicherheitshalber betäubte ich es ein weiteres Mal, dann begann die Prozedur von vorne. Seile lang lassen, laufen, Magie wieder einziehen. Es war unglaublich anstrengend, doch mit der Zeit kam ich in einen Rhythmus und schaffte es nach fast acht Stunden zum Haus meines Auftraggebers.

„Hey! Jemand da? Ich hab das Vieh hergebracht, wo muss es hin?!“, brüllte ich in Richtung eines offenen Fensters und eine junge Lady im Nachthemd lehnte sich heraus, bevor sie mir zurief: „Bist du die Magierin, die mein Vater beauftragt hat?“

Ich verdrehte die Augen und verkniff mir ein „Nein, ich bin euer neuer Butler, weist du“, bevor ich ihr „Ja, die bin ich!“, zurief.

Sie wies mich an, zu warten, damit sie ihrem Vater Bescheid geben könne und verschwand wieder im inneren des Raumes.

Keine fünf Minuten später kam der alter Herr angerannt und musterte sein Haustier, bevor er lächelte: „Wani!“

„Wo muss es hin?“

„Da drüben ist sein Käfig, warte, ich öffne die Tür“, beantwortete er selig lächelnd meine Frage und lief zu einem einige Meter weiter stehendem Käfig. Ich seufzte und begann, das Krokodil nach der üblichen Technik in Richtung des Käfigs zu schleifen. Kaum hatte ich es erfolgreich hinter die Tür gebracht und diese von außen verschlossen, brach ich völlig erschöpft zusammen.

Der Mann sah mich besorgt an: „Alles in Ordnung?“

Ich nickte, doch er fragte: „Willst du nicht die Nacht hier verbringen? Es dämmert schon und außerdem sieht der Himmel aus als regne es heute Abend noch.“

„Ich bin Magierin, ich lasse mich doch nicht von ein bisschen Wasser unterkriegen. Aber danke für das Angebot“, brummte ich, bevor ich mich aufrappelte und mich zittrigen Beinen meinem Auftraggeber hinterher ging, welcher mich erst gehen lies, nachdem ich etwas bei ihm gegessen hatte.

 

Als ich von dort aufbrach war die Nacht schon hereingebrochen, doch das störte mich wenig. Ich lief entspannt den Weg entlang, bis mir auffiel, dass ich meine Schuhe dort vergessen hatte. Ich fluchte leise, doch dann lies ich die Sache auf sich beruhen, immerhin war es unglaublich angenehm barfuss durch das Gras zu laufen.

Mein Spaziergang wurde noch viel besser, als es anfing zu nieseln und ich tanze schon fast durch die Erde, welche langsam aber sicher zu Schlamm wurde. Solange es nur bei Regen blieb war alles in Ordnung, demnach machte ich mir keine großen Gedanken und lief an einem Dorf vorbei, in dem ich, wenn ich gewollt hätte, sicherlich ein Gasthaus gefunden hätte. Allerdings war ich nicht müde und wenn ich schlafen wollte, dann könnte ich das auch noch machen, wenn ich wieder daheim war und mich in mein Bett legen konnte. Zwanzig Minuten und ein ganzes Stück weiter bereute ich meine Entscheidung jedoch bitterlich, denn das Nieseln hatte sich zu einem regelrechten Platzregen entwickelt und ich konnte ein Donnergrollen vernehmen, welches mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte.

Hektisch sah ich mich um und entdeckte einige Meter vor mir am Straßenrand eine kleine, offenbar alte, Scheune, zu der ich so schnell wie möglich rannte und an der Tür riss, um sie zu öffnen.

Ich war nass, mir war kalt und zu allem Übel sah ich schon den ersten grellen Lichtblitz über den Himmel zucken und diese Tür ging und ging einfach nicht auf. Fast schon panisch riss ich an der Tür, biss ich mich mit meinem Vollen gewicht dagegen stemmte und sie mit einem lauten Krachen zum umkippen brachte. Verdattert lag ich im inneren der Scheune, in welcher offenbar Heu gelagert wurde, bevor ich mich aufrappelte, doch der nächste Donner ließ mich erneut kräftig zusammenzucken und ehe ich mich versah saß ich zusammengekauert hinter einem Haufen Heu.

Ein weiterer Donner, gefolgt von einem hellen Blitz grollte über die Ebene und ich vergrub mein Gesicht in meinen Knien. Bitte, bitte hör auf!, flehte ich gen Himmel, doch der Schien mich bloß zu verhöhnen, denn keine drei Sekunden später donnerte es erneut und ich begann leise zu wimmern, Tränen flossen über mein Gesicht und ich hoffte inständig, dass sich das Wetter bald bessern würde.

Es vergingen gefühlte Stunden des Gewitters und noch immer war keine Besserung in Sicht, bei jedem Donnergrollen und jedem Lichtblitz zuckte ich erneut zusammen und noch mehr Tränen liefen über mein Gesicht. Plötzlich hörte ich schwere Schritte auf dem Holzboden meines Versteckes und eine – mir leider allzu vertraute – Männerstimme fragte: „Hallo? Ist hier jemand?“

Ich wollte und konnte nicht antworten, denn dann hätte ich definitiv angefangen zu heulen wie ein Schlosshund. Demnach blieb ich einfach still und versuchte möglichst ruhig zu atmen, wobei mir allerdings ein erneuter, grollender Donner einen gehörigen Strich durch die Rechnung machte, denn mit einem heißeren Schrei zuckte ich zusammen.

Es dauerte nicht lange, da hatte der Besucher mich auch schon gefunden und als ich ihm aus verheulten Augen ins Gesicht sah, konnte ich deutlich erkennen wie überrascht und belustigt er aussah.

Ich schniefte, bevor ich brummte: „Auf, jetzt lach mich schon aus“, und er lachte tatsächlich. Gekränkt sah ich wieder auf meine Knie, als ich ihn sagen hörte: „So asozial bin ich auch wieder nicht“, bevor er sich neben mich setzte und unsanft meinen Kopf tätschelte.

Jetzt kam ich mir mehr als verarscht vor, doch als ich beim nächsten Donner wieder zusammenzuckte und er mich vorsichtig, als wenn er Angst hätte mich zu zerbrechen, an seine Brust drückte verschwand dieses Gefühl augenblicklich. Das nächste Grollen lies nicht lange auf sich warten, doch es kam mir lauter von als vorher und ich drückte mich reflexartig an ihn, vergrub mein Gesicht in seinem Shirt und hoffte, dass es die Geräusche dämpfen würde.

Das tat es zwar nicht wirklich, aber sein Geruch und seine ruhige Atmung beruhigten mich ungemein, ebenso wie seine warme Hand, welche nun beinahe gedankenverloren durch mein kurzes Haar strich. Es dauerte nicht lange, da war ich auch schon weggedämmert, weg von dem Gewitter und weg von Laxus Dreyar, der mich immer dann erwischte, wenn es am unpassendsten war.

 

Als ich am Morgen aufwachte, schien die Sonne durch die von mir zerstörte Tür der Scheune und kitzelte meine Nase. Ich nuschelte etwas in mein Kopfkissen, bis mir einfiel, wer mein Kopfkissen war und ich langsam meinen Kopf hob. Tatsächlich, ich hatte meine Nacht an Laxus gelehnt verbracht und tatsächlich so gut geschlafen wie schon lange nicht mehr, besonders nicht in Gewitternächten.

Der Blonde Magier sah mich etwas verwirrt an, offenbar war auch er gerade erst aufgewacht, denn seine Haare standen in alle Richtungen ab. Wie immer.

„Morgen“, nuschelte er, bevor er sich zu mir herunterbeugte und mich angrinste „Gut geschlafen?“

Ich nickte, verwundert, dass ich keinen fiesen Kommentar an den Kopf geworfen bekommen hatte, dann setzte ich mich auf und sah Laxus ziemlich verwirrt an, zu spät bemerkte ich, dass sein Gesicht meinem auf einmal viel zu nahe war. Und zu spät registrierte ich, was er vorhatte.

Ohne eine Chance mich zu wehren hatte er schon seine Augen geschlossen und seine Lippen auf meine gelegt. Unfähig zu denken erwiderte ich seinen Kuss, leistete keinen Widerstand, als er mit seiner Zunge sanft über meine Lippen strich und einen Zungenkuss forderte.

Erst, als er seine Hand in meinen Nacken legte entschied sich mein Gehirn dazu, wieder Betrieb aufzunehmen und ich stieß ihn von mir: „Was soll das denn bitte, Vollidiot!“

Laxus sah mich leicht verwirrt an: „Ich hab’ dich geküsst.“

„Und warum?“

„Weil ich Lust drauf hatte.“

„Du Idiot!“

„Du hast dich doch nicht gewehrt!“

„Weil mein Gehirn aus war!“

„Also hat es dir gefallen.“

„Hat es nicht!“

„Warum hast du dann nicht vorher was gemacht?“

„Ich sag doch, du hast mich überrascht!“, fauchte ich ihn an, bevor ich aufsprang und aus der Scheune rannte. Ich musste feuerrot im Gesicht sein, doch das war mir egal, so schnell wie ich gerade rannte konnte das auch eine völlig natürliche Reaktion sein. Allerdings hielt ich meinen Sprint nicht sehr lange aus und lief nach einer Weile bloß noch nach Luft schnappend den Weg nach Magnolia entlang.

Vorsichtig berührte ich mit den Fingern meine Lippen. Sie fühlten sich sonderbar an, definitiv nicht wie normalerweise, und es kam mir vor als würde ich seine Lippen noch immer auf meinen spüren. Schmecken konnte ich den Magier auf jeden Fall noch, daher setzte ich mich an den Rand, packte meinen Proviant aus und aß ihn langsam, damit sich der Geschmack in meinem Mund festsetzen konnte.

Als ich damit fertig war lies ich mich einfach nur rücklings in das nasse und schlammige Gras fallen. Meine Wangen pochten noch immer und ich ging fest davon aus, dass eine verräterische Röte mein Gesicht zierte. Mist, mist, mist!, fluchte ich vor mich hin und brummte missbilligend.

Warum hatte er mich geküsst?

Wieso nahm er sich einfach das recht so etwas zu tun?

Warum war er überhaupt dort gewesen?

Und am wichtigsten: Warum zur Hölle hatte es mir gefallen?!

Kapitel 7

Kapitel 7

 

Nachdem ich in Magnolia angekommen war hatte ich mich sofort in meiner Wohnung verschanzt. Ich wollte nicht zur Gilde gehen, weil ich in Gefahr lief Laxus dort zu treffen und mir sicher war, dass er die Sache nicht auf sich beruhen lassen würde. Oder doch?

Ich war nun schon zwei Wochen von dem Auftrag zurückgekehrt und in spätestens zwei Wochen würde ich wieder ins Gildengebäude müssen.

Der Master hatte etwas geredet von wegen Gildenevent und Teamarbeit stärken und dringlichst gebeten, dass jedes Gildenmitglied anwesend sein solle.

Ich hatte keine Lust.

Auf dem Bett liegend schweiften meine Gedanken ab, zurück zu dem blonden Magier und ich wurde wütend. Was hatte er sich verdammt noch mal dabei gedacht?! Ich brummte: „Bestimmt wollte er mich nur ärgern“, doch bevor ich weiter grübeln konnte, klopfte jemand an meine Tür.

Brummend erhob ich mich um die Tür zu öffnen und die Person möglichst schnell wieder abzuwimmeln, als ich überrascht feststellte, das es Lisanna war, die geklopft hatte. Sie lächelte mich an und fragte: „Kann ich reinkommen?“, was ich bloß mit einem Schritt zur Seite beantwortete.

Nachdem ich die Tür wieder geschlossen hatte setzte ich mich zu Lisanna auf mein Bett. „Was ist?“

„Warum bist du nicht mehr in der Gilde?“, fragte sie leicht besorgt, doch ich winkte ab: „Ich hab bei den letzten Aufträgen so viel Geld reingeholt, da kann ich mir eine Pause erlauben.“

Das weißhaarige Mädchen, welches wohl zu einer meiner besten Freundinnen geworden war, blickte mich schief an, bevor sie aufstand, um etwas Tee zuzubereiten.

„Ich hab’ aber keinen Tee da“, murrte ich, während ich ihr in meine kleine Küche hinterher schlurfte.

„Du bist komisch in letzter Zeit, weist du das?“

„Ich bin doch nie da, wie kommst du denn dann darauf, dass ich komisch bin?“

Lisanna zuckte mit den Schultern: „Du redest noch weniger seit du mit den Raijinshuu auf einem Auftrag warst.“

„Laxus hat mich genervt“, antwortete ich trocken und setzte mich auf meinen Küchentisch, während ich ihr beim zubereiten des Tees zusah, den sie in einem meiner Schränke gefunden hatte.

„Also irgendwie…“, begann sie, doch sie beendete ihren Satz nicht, als hätte sie es sich anders überlegt.

„Irgendwie?“, fragte ich mich hochgezogener Augenbraue.

„Warum nervt dich eigentlich nur Laxus? Cana oder Gray oder Natsu sind doch meistens noch viel nerviger“, bemerkte sie, allerdings nicht ohne mir einen vielsagenden Blich zuzuwerfen.

„Es ist da“, brummte ich missmutig und Lisanna lachte: „Also wird er jetzt zu einem Ding herabgestuft?“

„Ja“, murrte ich und schwieg dann, bis ich eine Tasse heißen Tee vor die Nase gesetzt bekam. Ich hob sie an und betrachtete das rote Getränk sorgfältig „Was ist das für Tee?“

„Früchtetee oder so. Du musst doch wissen was du in deinem Haus stehen hast“, lachte Lisanna und nahm einen Schluck. Vorsichtig nippte auch ich an meiner Tasse. Es war tatsächlich Früchtetee. Komisch, ich konnte mich nicht erinnern welchen gekauft zu haben.

Lisanna redete die ganze Zeit fröhlich vor sich hin, wie toll Natsu doch sei, was gerade in der Gilde passierte und wer sich wieder mit wem geprügelt hatte.

Also war alles wie immer und ich wollte nicht einsehen, warum ich dann wieder ins Gildenhaus zu kommen brauchte.

Plötzlich stellte Lisanna ihre Tasse ab, verschränkte die Finger ineinander und sah mich aus ihren blauen Augen durchdringend an: „Kann es sein, dass du Laxus magst?“

„Nein?“, fragte ich mehr als das ich ihr wirklich antwortete. Lisanna zog ihre Augenbrauen hoch und grinste mich dann an. In diesem Moment erinnerte sie mich unglaublich an Natsu und ich hätte ihr am liebsten meine Teetasse ins Gesicht geworfen, doch ich versuchte mich zu beherrschen. Um ganz ehrlich zu sein hatte ich auch schon mit dem Gedanken gespielt, da mir gewisse Peinlichkeiten nicht aus den Gedächtnis verschwinden wollten, aber mein Stolz sagte mir, dass ich ganz sicher nichts von dem eitlen Magier wollte.

„Ganz sicher?“, fragte Lisanna, als hätte sie meine Gedanken gelesen und ich nickte eifrig: „Warum auch? Er ist ein eingebildeter Idiot der absolut kein Feingefühl hat. Und schon gar keinen Respekt! Und seine Ausdrucksweise is’ zum Kotzen! Und vor allem ist es unter aller Sau, dass er einfach mal so aus Lust und Laune Mädchen küsst! Einfach so! Ohne Warnung oder so was, einfach nur so!“

„Weist du, so wie du das gerade sagst klingt das unglaublich nach dir selbst“, lachte sie mich an und ich knurrte: „Ich bin weder eingebildet, noch ein Idiot.“

„Aber dein Feingefühl lässt manchmal echt zu wünschen übrig Onyx“, bemerkte sie, während sie ihren Tee leerte und mir lang und breit alles erzählte, was sie über Laxus Dreyar wusste. Mitten in ihrem Monolog unterbrach sie sich jedoch selbst: „Warte, du hast Laxus geküsst?!“

„Nein, habe ich nicht!“, nörgelte ich zurück und Lisanna blickte mich an, als wenn sie mich auslachen wolle: „Also hat er dich geküsst“, woraufhin ich leicht rosa anlief, allerdings stritt ich diesen Fakt vehement ab. Die weißhaarige zuckte bloß wissend mit den Schultern, bevor sie in ihrer biographischen Erzählung fortfuhr.

Ich hörte ihr nur mit halbem Ohr zu, denn meine Gedanken dümpelten noch immer in der Scheune herum.

Bestimmt lacht er sich jetzt den Arsch ab deswegen!, dachte ich mir und wurde wieder sauer. Vielleicht will er dich ja einfach nur ärgern, Onyx. Mach dir nichts draus, tritt ihm einfach gegenüber wie sonst., führte ich mein mentales Selbstgespräch fort.

Als eine Hand vor meinem Gesicht herumwedelte blinzelte ich überrascht und blickte die schmollende Lisanna an. „Hast du mir überhaupt zugehört Onyx?“, fragte sie sichtlich beleidigt und ich schüttelte den Kopf.

Meine Freundin verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich gespielt wütend an, bevor sie erneut das Grinsen aufsetzte, welches Natsus einfach viel zu ähnlich sah und mich anflötete: „Hast du etwa an Laxus denken müssen?“

„Nein!“, fauchte ich sie an und stand wütend auf „Gehst du jetzt, ich muss noch Wäsche machen.“

Lisanna sah mich mit einem unglaublich Doppeldeutigen Gesichtsausdruck an, dann verabschiedete sie sich herzlich von mir und erinnerte mich daran, in zwei Wochen das Gildengebäude aufzusuchen.

 

Diese zwei Wochen vergingen schnell. Viel zu schnell für meinen Geschmack.

Als ich aufwachte trällerten die Vögel vor meinem Fenster fröhlich vor sich hin und ich dachte mir nur Fick dich Welt, denn mit meinem kleinen großen Problem – welches sich inzwischen zu einem wahren Gefühlschaos entwickelt hatte – war ich noch keinen Schritt weiter als vor einigen Wochen.

Ich zog mich an, kurze Hose, weißes Top, ausgeleierter Pulli, und schleppte mich nach draußen, wo ich mir etwas zu Essen beschaffte. Ein einfaches Brötchen, wie immer. Ich wollte noch nicht zum Gildenquartier, daher setzte ich mich an den Rand einer Straße und frühstückte in aller Ruhe. Wir mussten uns erst um zwölf im Gildenhaus treffen, von daher schlenderte ich gemütlich durch die belebten Straßen Magnolias. Die Menschen hier waren angenehm, einfach nur da und ohne groß zu gaffen waren sie auch schon wieder weg. Ich verschränkte die Arme hinter meinem Kopf und spazierte mit einer Bombenstimmung zum Gildenquartier. Vielleicht sollte ich mich heute auch einmal an einer ordentlichen Prügelei beteiligen? Wobei, ratsam war das nicht, denn körperlich war ich nicht sehr fit.

Als ich dort angekommen war schob ich die Tür auf und ließ mich in der ungewöhnlich vollen Gilde auf eine Bank fallen, neben Macao und Wakaba, welche genüsslich etwas Bier tranken und Cana, die sich auch schon einige Schlucke des alkoholischen Getränkes gönnte, obwohl sie noch knapp zwei Jahre jünger war als ich.

Es war gerade mal halb zwölf, als sich schon so gut wie jeder versammelt hatte. Fehlte bloß noch Natsu, der ohnehin immer zu spät kam, Bixlow, Evergreen, Fried und Laxus waren auch noch nicht eingetroffen, daher entschied ich mich dazu, ein verfrühtes Mittagessen einzulegen und bestellte mir in der Gilde einen Eintopf.

Kurz vor zwölf flog die Tür auf und Natsu kam – mit blauer Katze im Gepäck – in das Gildenhaus gestürmt „Ich bin nicht zu spät!“

„Aber grade so, Schielauge“, bemerkte Gray gehässig von der Seite und eine weitere Prügelei begann.

Gerade, als Erza und Mirajane sich laut brüllend in die Prügelei einmischen wollten, wurde die Gildentür erneut aufgestoßen und Laxus, gefolgt von den Raijinshuu, trat in den Raum. Unwillkürlich machte ich mich auf meinem Platz klein, in der Hoffnung dass er mich nicht bemerken würde, was albern war, immerhin wusste er, dass ich da war. Die Anwesenheitspflicht bestand nach wie vor.

Nur wenige Minuten nach Laxus’ Ankommen trat der Master auf den kleinen Balkon im zweiten Stock. Fröhlich verkündete er: „Ich hatte eine Idee!“

„Ach, wirklich?“ – „Warum solltest du uns denn sonst herholen, Opa?“ – „Hoffentlich ist die Idee nicht so bekloppt wie die letzte“ und andere Rufe hallten durch die Gilde, während ich gespannt Master Makarov musterte, der geduldig wartete, bis sich alle wieder halbwegs beruhigt hatten, dann räusperte er sich: „Um das Zusammengehörigkeitsgefühl unserer Gildenmitglieder zu stärken“, er schielte zu Gray und Natsu, welche sich schon wieder in den Haaren lagen, ebenso wie Mirajane und Erza „Habe ich entschlossen, dass ich Teams von drei Personen auslosen werden, welche dann einen Auftrag erledigen, der ebenfalls aus den Lostopf gezogen wird!“, verkündete er als sei dies die beste Idee des Universums.

Seine Gildenmitglieder dachten dies ganz offensichtlich nicht, denn laute Proteste ertönten im übervollen Gildenhaus und mein Kopf begann zu dröhnen.

Nach endlos langen fünf Minuten brüllte der Master: „Ruhe!“ und alle gehorchten. Ich war noch immer überrascht, dass so ein kleiner Mann ein so gewaltiges Stimmvolumen aufbringen konnte.

Als die Aufmerksamkeit wieder auf ihm lag konnte man schon fast sehen, wie er sich gedanklich auf die Schulter klopfte, bevor er aus einer Riesigen Lostrommel drei Zettel zog und vorlas: „Elfman! Max! Reedus!“, dann zog er ohne viel Drumherum weitere drei Zettel: „Natsu! Bixlow! Erza!“ und die nächsten „Fried! Lisanna! Bisca!“ und dann fiel mein Name.

„Onyx! Mirajane!“ Gut, Mirajane scheint mir ziemlich nett zu sein… Bestimmt kann ich mit ihr gut zusammenarbeiten. „Laxus!“ ich bin am Arsch.

Ich schlug meinen Kopf auf den Tisch, während Makarov schon das nächste Tripple vorlas: „Alzac! Evergreen! Macao!“ und mit „Nab! Wakaba! Cana!“ fortfuhr.

Das konnte doch jetzt nicht wahr sein! Von gefühlten zweihundert Gildenmitgliedern wurde ausgerechnet das Mitglied ausgelost, mit dem ich gerade am allerwenigsten zu tun haben wollte. Als Mira neben mir stand und auf meine Schulter tippte, war ich noch immer so sehr in Selbstmitleid versunken, dass ich erst reagierte, als auch Laxus neben mir stand und murrte: „Super, schon wieder mit den Nichtsnutz in einer Gruppe“, was mich dazu veranlasste, aufzuspringen und ihn anzukeifen: „Von wegen Nichtsnutz! Du bist einfach nur zu blöde um zu raffen dass ich deine Hilfe verdammt noch mal nicht brauche!“

„Sah eben so aus, als wenn du dich nich’ verteidigen könntest“, bemerkte er bloß schulterzuckend und wedelte mir dann mit einem Blatt vor den Augen herum.

Völlig entnervt riss ich ihm das Papier aus der Hand und las vor „Erfassung und Notfalls Ausschaltung einer Verbrechergruppe! 300.000 Jewel! Super. Klingt leicht, wenn man bedenkt dass wir eine Gruppe mit gleich zwei S-Rang Magiern sind.“

„Ja, und einer Magierin, die vielleicht C- oder B-Rang hat“, bemerkte Laxus und fing sich einen schmerzhaft aussehenden Hieb in die Seite von Mirajane ein, welche lächelte: „Du bist doch sicher mindestens B-Rang, oder? Deine Magie klingt ziemlich tödlich.“

„Naja“, begann ich, doch Laxus’ lautes Lachen unterbrach mich, was ihm einen weiteren Schlag einbrachte. Gift ist ja schön und gut, aber ich beherrschte um genau zu sein nur zwei Arten: schmerzendes und lähmendes. Der einzige Zauber mit dem ich töten konnte war so kraftaufwendig, dass ich ihn am liebsten nie einsetzte.

„Treffen wir uns in zwei Stunden wieder hier?“, fragte Mira dann und ich nickte bloß, bevor ich aus dem Gildenhaus ging. Aus irgendeinem Grund war ich mit der Gesamtsituation mehr als unzufrieden, daher packte ich auch sehr lieblos etwas Unterwäsche und eine Menge Proviant in meine Tasche. Schuhe und Socken lies ich direkt daheim, einfach nur um Laxus seine Situation ebenfalls zu vermiesen.

Zwei Stunden und eine Malzeit später stand ich gelangweilt vor dem Gildeneingang, neben mir Mira. Offenbar hatte Laxus’ Pünktlichkeit beim letzten Mal mehr mit Fried und Bixlow als ihm selbst zu tun gehabt. Nach fast zwanzig Minuten kam auch er seelenruhig angelaufen, wofür er sich weder entschuldigte, noch rechtfertigte. „Los“, war sein einziger Kommentar dazu.

Ich seufzte, darauf hatte ich jetzt schon wieder überhaupt keine Lust, aber ändern konnte man ja auch nicht viel, oder? Demnach schleppte ich mich lustlos die Straßen Magnolias entlang, neben Mirajane her, da Laxus vorneweg lief als wäre er der Boss des ganzen.

„Du, Onyx?“, wurde ich nach einer Weile von der weißhaarigen gefragt.

„Hm?“

„Sag mal, stimmt es das du Laxus magst?“

„Nein!“, fauchte ich sie an, verwundert welche Ähnlichkeit ihr Gesichtsausdruck mit dem ihrer Schwester hatte.

Sie setzte dasselbe Grinsen auf und fragte mich dann leise: „Aber dass er dich geküsst hat, das stimmt doch, oder?“

Der Boden war auf einmal unglaublich interessant geworden und ich schüttelte kaum merklich den Kopf, was Mirajane nur mit einem Klaps auf die Schulter und einem: „Ich werd’ euch schon verkuppeln“, deutete. Und was, wenn ich gar nicht mit ihm verkuppelt werden wollte? Ein Blick auf das Gesicht der selbsternannten Kupplerin sagte mir, dass sämtliche Einwände umsonst sein würden.

Kapitel 8

Kapitel 8

 

Als wir beim Auftraggeber saßen und dieser uns den recht simpel klingenden Auftrag erklärt hatte, war meine Motivation schon längst in der nächsten Bar verschwunden um sich unter den Tisch zu trinken.

Mirajane hatte die gesamte Reise über versucht, Laxus und mich möglichst oft möglichst lange allein sein zu lassen, was zwangsläufig zu Streitereien geführt hatte, die meine Nerven unglaublich belasteten. Ich hatte sogar mit dem Gedanken gespielt, Laxus ein weiteres Mal Übelkeitsgift einzuflößen, doch da wir erzwungenermaßen gemeinsam einen Auftrag ausführen mussten hielt ich es für unpraktisch einen kotzenden Dragonslayer mit mir herumzutragen.

„Onyx? Onyx, wir gehen, hallo?“, wurde ich gefragt, während man mir mit einer Hand vor der Nase herumfuchtelte. Ich blinzelte verwirrt und sah nach oben, wo mich zwei kampflustige blaue Augen anblitzen, die nur Mirajane gehören konnten, ebenso wie die Hand, welche nun vor meinem Gesicht hing.

Ich schob ihre Hand zur Seite und stand auf, als mir auffiel, dass sie auf den Lehne des Sofas saß, von der sie nun elegant herunter sprang und Laxus und mir voran durch die Tür spazierte.

Der Auftrag ähnelte meinem ersten Auftrag, abgesehen davon das die Verbrecher gesuchte kriminelle Magier waren und ein kleines Mädchen entführt hatten.

Die Reise war wohl anstrengender als der Auftrag, das war mir schon nach etwa einer Stunde klar, in der Mira dafür gesorgt hatte, dass sie gut acht Mal auf Toilette gegangen war. Nach dem dritten Mal begann Laxus langsam zu verstehen warum sie plötzlich so eine kleine Blase hatte.

„Was weiß Mira?“, fragte er mich misstrauisch und ich brummte nur vor mich hin, während ich Kringel in den Kiesweg zeichnete.

„Ey, hast du mir zugehört?“

„Nö, warum sollte ich?“

„Weil ich dich was gefragt habe?“

„Echt? Hab ich wohl überhört.“

„Vielleicht solltest du dir mal ein Hörlacrima zulegen.“

„Nein danke, dich will ich gar nicht hören.“

„Oh, da ich ja jetzt offenbar deine Aufmerksamkeit hab: Was weiß Mira?“

„Woher soll ich wissen was Mira weiß? Ich kenn sie noch nicht wirklich lange.“

„Du weißt genau was ich meine“, fauchte er und sah mich mit einem Blick an, der mich definitiv umbringen sollte.

„Fragen wir mal anders: Was hast du dir dabei gedacht?“, knurrte ich ihn nun an und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Wobei?“, fragte er nun mit einem provokanten Grinsen und ich war unendlich froh, als Mirajane wieder hinter den Büschen hervorkam und ich gemeinsam mit ihr an der Spitze unserer Gruppe laufen konnte.

Sie redete ausnahmsweise mal nicht und sah mich nur hin und wieder mit einem vielsagenden Blick an, bevor sie sich zurückfallen ließ und leise begann mit Laxus zu tuscheln. Dumm nur, dass ich den Weg nicht wusste, weshalb ich einfach immer weiter geradeaus lief, in der Hoffnung das man mich darauf aufmerksam machen würde, wenn ich den falschen Weg ginge.

Ich merke überhaupt nicht, dass es dämmerte, bis ich an den Schultern gepackt und zurückgezogen wurde. „Wir rasten hier im Wald.“

Ohne weitere Worte lies ich mich auf einen Baumstamm fallen und wartete ab. Ein Zelt oder ähnliches hatte ich nicht mitgenommen, allerdings hätte ich auch kein Problem damit, meinen Pullover einfach an der Seite aufzuschneiden und ihn als Decke zu benutzen, was aber offensichtlich nicht nötig war, denn Mirajane hatte aus ihrem Rucksack ein kleines Zelt geholt und mit den Worten „Einer muss sowieso immer Wache halten“ baute sie es auf, bevor sie Laxus und mich beauftragte etwas Feuerholz zu suchen.

Kaum hatte sie diese Worte gesagt lief ich in die Richtung davon, die am weitesten von Laxus entfernt war, um ein paar Äste zu sammeln. Ich hatte Glück, denn dort, wo ich entlanglief lagen eine Menge großer und kleiner Äste herum, die ich mir alle auf die Arme lud und zu Mirajane brachte.

Unser blonder Begleiter war offensichtlich noch nicht zurück, daher setzte ich mich entspannt vor das Zelt und verkündete, dass ich die erste Wache übernehmen würde, Mira nickte bloß und teilte sich selbst für die letzte Wache ein, was bedeutete, dass Laxus die zweite übernehmen musste. So musste ich wenigstens nicht neben ihm einschlafen.

Fast zwanzig Minuten nach mir kam auch Laxus aus dem Wald zurück, locker die fünffache Menge Feuerholz bei sich, welches er auf den nun mickrig wirkenden Haufen von mir schmiss und dann mit einem Feuerlacrima anzündete.

Ich knabberte ein wenig an meinem Proviant herum, bevor ich fragte: „Wo sind die Typen doch gleich hin?“

„Irgendwo nach Westen. Ich denke nicht, dass sie schwer zu finden sind“, trällerte Mira und fügte hinzu: „Immerhin konnte der Auftraggeber ein Aufspürlacrima an einem von ihnen anbringen. Wir haben das Gegenstück, weit weg sind sie nicht, scheinen sich irgendwo niedergelassen zu haben.“

„Ahja“, brummte ich, bevor ich mich wieder meinem Essen widmete und dann, als Mirajane und Laxus sich in das Zelt legten, meine Wache antrat.

Die Nacht war kühl, daher zog ich meine Knie an meinen Körper und deckte sie ebenfalls mit dem großen Pulli zu. Es dauerte nicht lange, da wurde mir schon schrecklich langweilig, daher begann ich desinteressiert mit einigen Blättern Türmchen zu bauen, bis meine Wache vorüber war.

„Leg dich rein“, wurde ich in meiner Beschäftigung unterbrochen und von hinten zur Seite geschoben. Ich verkniff mir einen bösen Kommentar und zog mich einfach bis auf die Unterwäsche aus, bevor ich meine Kleidung ins Zelt warf und ihr hinterherkrabbelte.

Mirajane hatte sich wie ein Kätzchen zusammengerollt und schlief in einer Ecke, weshalb ich mich einfach lang machte und mir eine Decke überwarf. Es dauerte nicht lange, da war ich auch schon eingeschlafen.

 

Als ich am nächsten Morgen aufwachte war der Zeltboden nicht mehr so hart wie vorher – und auch nicht so kalt – und ich lang leicht erhöht. Hatte ich mich etwa auf einen Rucksack gelegt?

Meine Hand tastete nach dem Ding, auf das ich meinen Kopf gelegt hatte. Es war warm und angenehm weich, außerdem bewegte es sich leicht. Vorsichtig öffnete ich meine Augen, denn ich könnte mich ja auch auf ein Tier oder etwas Derartiges gelegt haben, doch auch als ich etwas sehen konnte kam ich nicht dahinter. Alles war irgendwie hautfarben. Mein Blick schweifte umher, doch erst ein Bauchnabel und schwarze Boxershorts sorgten dafür, dass ich verstand, wo ich lag. Mit einem schrillen Schrei fuhr ich hoch und starrte wütend in das verschlafene Gesicht meines blonden Zeltnachbarn. Verdammt, sieht der gut aus wenn er verschlafen ist, nuschelte meine innere Stimme und ich schüttelte heftig den Kopf, um sie zum schweigen zu bringen.

Kaum hatte ich das verschlagene Grinsen auf seinem Gesicht bemerkt, wurde ich auch schon gefragt: „Na, bin ich bequem?“

„Nein!“, schrie ich schon fast und spürte, wie mir das Blut in die Wangen schoss.

„Also du sahst ja ziemlich zufrieden aus, nachdem du mich einfach überfallen hast“, stichelte er weiter und ich reagierte bloß mit einem noch deutlicherem Rotstich auf den Wangen, weshalb ich mir rasch meine Kleidung anzog und ihm meine Füße entgegenstreckte, bevor ich aus den Zelt huschte.

„Das is widerlich!“, rief er mir nach und ich lachte bloß, bevor ich mich neben Mira fallen ließ und ein weiteres Brötchen aus meiner Tasche angelte, die ich wohl draußen liegen lassen hatte.

„Was ist los?“, fragte die Magierin mich nach einem kurzen Blick auf mein noch immer feuerrotes Gesicht verschwörerisch und ich brummte nur und biss von dem Gebäck ab.

„Also hat es mit Laxus zu tun“, schlussfolgerte sie und ich sah sie völlig entgeistert an, was die weißhaarige nur zum Lachen brachte.

„Was sollte es mit dem Vollidioten zu tun haben?!“, fauchte ich sie an und Mira zog bloß wissend ihre Augenbraue hoch, bevor sie selbst ihr Frühstück verspeiste. In der Zwischenzeit hatte auch Laxus sich wieder angezogen und sich dann zu uns gesellt, bevor er schon fast wie ein Selbstgespräch die Lagebesprechung durchführte: „Also, die Kerle die wir suchen sind keine vier Stunden Reise mehr von uns entfernt und haben sich seit gestern Mittag nicht mehr bewegt, den Aufspürlacrima scheinen sie noch nicht bemerkt zu haben, denn der bewegt sich immer ein Wenig. Wenn wir mit Essen fertig sind können wir das Zelt einpacken“, sprach er eher gegen einen Baum als zu uns, doch dann sah er mich hämisch grinsend an: „Onyx, überlass das Kämpfen erstmal den guten Magiern, du kannst immer noch was machen, wenn wir vorhaben unseren Kumpels ’ne nette Reisekrankheit zu verpassen.“

„Ach fick dich doch, Blitzfresse!“, brummte ich, dann begann ich Miras Zelt zusammenzuräumen und Mordpläne zu schmieden.

Warum musste dieser eingebildete Arsch auch immer so unfreundlich zu mir sein?! Und außerdem hatte ich mich gar nicht absichtlich auf ihn gelegt, ich schlief immer unruhig. Bis wir endlich abreisten weigerte ich mich mit Mirajane oder Laxus zu reden, auch wenn zumindest die weißhaarige mehrmals versuchte sich mit mir zu unterhalten, während Laxus mir nur spöttische Blicke zuwarf.

Am liebsten hätte ich ihn mit einem Stein abgeworfen oder etwas derartiges, aber das konnte ich nicht, immerhin waren wir vielleicht fünf Stunden von einem Kampf entfernt, der nicht zwangsweise einfach sein würde.

„Onyx! Bleib stehen, wir gehen abwärts vom Weg weiter“, war nach gut dreieinhalb Stunden schweigend den Weg entlang schlurfen das erste, auf das ich wieder reagierte. Warum war mir das ganze eigentlich so peinlich?

„Ok“, antwortete ich knapp und lief Mirajane hinterher, die sich schon durch das Geäst kämpfte, als ich zurückgezogen wurde. Ich fuhr herum und mein Blick traf auf die blauen Augen des Blitzmagiers.

„Was?“,, fauchte ich und er grinste nur, bevor er mir mitteilte: „Ich wollte dir noch was sagen.“

Unwillkürlich schoss mir das Blut in die Wangen, weshalb ich ihn noch wütender anstarrte „Ach ja?“

„Ja“

„Und was?“

„Du bist schwer“, grinste er und tippte auf meine Hüfte, die definitiv nicht fett war, ebenso wie der Rest meines Körpers. Ich war lange nicht so schwer wie er, dieser Muskelklops sollte mir ja nicht dumm kommen!

„Geh doch sterben!“, fauchte ich und holte schnell zu Mirajane auf, die mich nur fragend ansah, was ich geflissentlich ignorierte.

Es dauerte nicht lange, bis unsere Gruppe stoppte und wir uns alle auf den Boden hockten. In einigen Metern Entfernung konnte man Stimmen vernehmen, ich nahm an dass es die Männer waren, nach denen wir suchen sollten. Ein Rauschen lenkte meine Aufmerksamkeit auf Mira, welche nun ziemlich leicht bekleidet neben mir saß und mich kampflustig ansah, bevor sie nun auch Laxus ein Zeichen gab und nach oben sprang. Mir fielen Flügel auf, mit denen sie rasch zu unseren Feinden flog, während Laxus auf dem Boden ebenfalls in die Richtung rannte, als ich auch schon eine Explosion hörte. Neugierig lief ich den zweien hinterher, doch kaum konnte ich etwas sehen, hörte ich Laxus’ Blitze und krallte meine Hand in meinen anderen Arm und versuchte dem Kampfverlauf zu folgen. Der Blonde war dabei mit gehässigem Grinsen einen bärtigen Mann unter Strom zu setzen, während Mirajane mit wildem Blick auf eine Frau einschlug – benutzte sie überhaupt Magie?

Ich wanderte schon fast unbewusst weiter in die Richtung in der Mira kämpfte, weg von Laxus, versuchte, mich zu fassen und rempelte einen Menschen an, welcher mir das offenbar ziemlich übel nahm, denn ich wurde so schnell gepackt das ich nicht mehr als einen erschreckten Laut herausbringen konnte, bevor man mir eine große, schwitzige Hand auf den Mund drückte.

Normalerweise hätte ich versucht diese Person in die Hand zu beißen, doch da ich an meinen Haaren zurückgezogen wurde und mich die Hand unglaublich anekelte beließ ich es dabei, auszutreten und zu hoffen, dass schnell einer meiner Kameraden merkte was gerade passierte.

Meine Hände wurden zusammengedrückt und mit den Innenseiten an meinen Rücken gedrückt, was es unmöglich machte Magie zu benutzen. In mein Linkes Ohr flüsterte jemand: „Fairy Tail, huh? Schwache Leistung für die stärkste Gilde Fiores, wenn sich die Kleine hier nicht mal verteidigen kann.“

Ich kniff meine Augen zusammen. Zwar hatte ich mit einem großen Teil der Gildenmitglieder nicht sehr viel zu tun, aber trotzdem hatte ich den sich prügelnden, saufenden Haufen Idioten lieb gewonnen. Ich verpasste dem stinkendem Mistkerl einen gezielten tritt gegen die Kniescheibe, woraufhin er meine Hände losließ, dann schickte ich ihm sofort mein Poison Bullet in den Magen, weshalb er nach nicht allzu langer Zeit leise begann schwer zu atmen. Schmerzgift war doch immer wieder schön.

Nun begann ich auch mich aus dem, trotz seiner offensichtlichen Schmerzen noch immer ziemlich festen, Griff zu winden, versuchte mich wegzuducken oder mich von ihm abzudrücken, bevor ich dazu überging ihm weitere Giftkugeln in den Magen zu schießen. Noch drei oder vier Zauber, dann kannst du nicht mehr, das weist du doch. Mach was!, schrie mein Hirn mich an und ich überlegte fieberhaft, wie genau ich mich jetzt verteidigen könnte, als ich ein elektrisiertes Knistern vernahm und kurz darauf eine Faust den Kerl, der mich festhielt, mitten in die Visage traf, bevor ich von einem starken Arm weggezogen wurde.

„Was soll das?!“, knurrte ich, als ich meinen Retter bemerkte, der mich nur kalt ansah: „Mir war langweilig und du sahst aus, als wenn du dich nicht verteidigen konntest“

„Ich hab mich verteidigt!“, schrie ich schon fast und Laxus lachte „Hast ihm in die Eier getreten oder was?“

Die Idee war gar nicht schlecht, warum war ich da nicht darauf gekommen? Während ich meine Einfallslosigkeit verfluchte, wurde mir so langsam klar, dass Laxus mich noch immer an sich gedrückt hatte und ich zappelte herum, damit er mich losließ, allerdings schien der nichteinmal im Traum daran zu denken mich los zu lassen.

Er hatte mit seiner freien Hand den stinkenden Kerl gepackt, der mich festgehalten hatte und schickte immer wieder leichte Stromstöße durch seinen Körper. Ich konnte und wollte das nicht sehen, deshalb vergrub ich das Gesicht einfach im nächstbesten Objekt, das sich bot – Laxus’ Bauchmuskeln.

Als ich merkte, wie er sich verspannte und die Stromstöße durch den Körper des Mannes stärker wurden, kamen mir die Tränen. Ich wollte nicht, dass Laxus denn Typen weiter verletzte und nuschelte leise: „Hör auf“, was er nicht hörte. Erst als ich ihn fast anschrie, dass er aufhören sollte, ließ er den Mann wie ein Häufchen Elend zu Boden fallen und versetzte ihm einen Tritt in die Seite.

„Wo is’ das Kind?“, fragte er und wunde aggressiv, als der Mann ihm nicht sofort antwortete, weshalb er ihm einen weiteren schmerzhaft aussehenden Tritt verpasste, woraufhin der Kerl auf ein Bündel deutete, nahe der Stelle an der Mirajane noch immer auf die Frau einprügelte. Ich zappelte erneut in Laxus’ Armen herum, bis ich mich schließlich befreien konnte und zu dem Bündel eilte, es aufknotete und ein ziemlich mitgenommen aussehendes, jedoch unverletztes, kleines Mädchen aus dem Leinenstoff holte. Sie begann zu heulen und drückte sich fest an meine Brust, was mich irgendwie verunsicherte, weshalb ich ihr bloß meine Hand auf den Rücken legte und ihr vorsichtig mitteilte, dass jetzt alles wieder gut sei und wir sie bald wieder nach Hause zu ihrem Vater bringen würden.

Mirajane hatte sich inzwischen der ohnmächtigen Frau und den Männern, die Laxus sich vorgenommen hatte angenommen und fesselte sie mit dem Seil, welches um das Bündel in dem das Mädchen verschnürt wurde, gebunden war.

Die Gefangenen drückte sie dann Laxus in die Hand, bevor wir uns wieder auf den Weg zum Auftraggeber machten. Warum fuhren wir eigentlich nicht mit dem Zug?

 

Unser Auftraggeber war überglücklich, als er seine Tochter wieder umarmen konnte und bedankte sich heulend wie ein kleines Kind tausende Male bei uns, bevor wir endlich gehen konnten. Auch auf der Rückreise wurde ich dauerhaft von Mirajane zugetextet, am schlimmsten war aber ihr neuer Lieblingsspruch: „Und er hat dich gerettet, Onyx! Und dich dann ganz fest gehalten, komm schon!“

„Hat er nicht! Er hat mich schon wieder gestört und mich dann einfach umklammert als sei ich ein Plüschtier!“, protestierte ich jedes Mal lautstark.

„Wer hat wen wie ein Plüschtier umklammert?“, unterbrach uns dann plötzlich der Dragonslayer und ich merkte schon wieder, wie ich rot anlief. Was sollte das, verdammt noch mal?! Warum konnten meine Hormone mich nicht einfach in Frieden lassen?

Ich stiefelte mit hochrotem Kopf voraus, schon wieder endlos genervt von der Situation, besonders, da der Blonde nicht mehr lockerließ.

„Du hast mich fast schon überfallen, kaum das ich im Zelt gelegen hab.“

„Ich schlafe eben unruhig.“

„Und dann hast du dich an mich gekuschelt.“

„Mir war kalt.“

„Und ich musste dich schon wieder retten.“

„Musstest du nicht! Ich bin super allein klargekommen! Und überhaupt, warum hast du mich dann nicht einfach losgelassen?!“

„Sonst hättest du doch wieder eine Panikattacke bekommen, weil du Angst vor großen, bösen Verbrechern hast.“

„Geh dich verbuddeln!“

„Oh, warte“, bemerkte er plötzlich und ich konnte schon richtig sehen, wie ihm ein Licht aufging „du hast Angst vor Blitzen, oder?“

„Und? Du hast Angst vor meinen Füßen.“

„Nein, ich finde es einfach nur ekelhaft. Durch was du alles damit durchläufst. Ne, Füße sind echt abartig.“

„Und jetzt nenn mich noch ein mal blöde“, knurrte ich und dann schlich sich mir eine Frage in den Kopf, die ich sofort stellte. „Warum warst du eigentlich an der Scheune?“

Laxus zuckte mit den Schultern: „Hab’ alleine was einfaches erledigt und dann ein Jammern gehört. Ich dachte da wäre was Interessantes.“

„Blödmann“

„Musst du grade sagen, Schwächling“

„Pass auf, sonst…“, begann ich, doch Mirajane unterbrach mich mit einem fröhlichem „Wir rasten hier!“

Diesmal übernahm ich die letzte Wache und rollte mich während ich schlief in einer Ecke zusammen, wie Mirajane es getan hatte, um jeden Körperkontakt mit Laxus zu vermeiden, allerdings wachte ich zu Beginn meiner ’Schicht’ schon wieder auf seinem Bauch auf. War ich tatsächlich durch das halbe Zelt gerutscht, um auf seinem Bauch zu schlafen? Das konnte doch wirklich nicht wahr sein!

So schnell ich konnte war ich von ihm weggerutscht und war aus dem Zelt gekrabbelt, wo ich Mirajane ablöste. Kaum saß ich am Zelteingang, da begann ich auch schon wieder Blätterhaufen zu bauen.

 

Acht Stunden später ließ ich mich erschöpft in mein Bett fallen. Nie wieder. Nie wieder, bitte!

Die gesamte Reise über hatte Laxus dumme Anspielungen gemacht und ich hatte ziemlich schnell ziemlich schlechte Laune gehabt.

Zu allem Überfluss war Mirajane die erste Hälfte des Weges noch immer versucht uns zusammen zu bringen, die zweite Hälfte des Weges hatte sie dann angefangen uns zu erzählen, wie sie sich neulich mit Erza geprügelt hatte und welche Pläne sie hatte um sie dazu zu bringen sich erneut auf einen Kampf mit ihr einzulassen.

Diese Magier waren ganz sicher nicht normal. Warum war ich der Gilde doch gleich beigetreten?

 

Kapitel 9

Kapitel 9

 

Langsam löffelte ich meinen Eintopf, während ich versuchte nicht allzu entnervt dreinzuschauen, da sich hinter mir schon wieder eine Prügelei entwickelt hatte und ich die vielsagenden Blicke von Mirajane und Lisanna, welche mich immer verfolgten, sobald ein gewisser, blonder Magier das Gebäude betrat, so langsam wirklich satt hatte. Warum ich mich dennoch hier aufhielt? Da sich mein Gefühlsknoten noch immer nicht gelöst hatte war ich der Meinung gewesen, ein wenig mehr Zeit in der Gilde zu verbringen würde mir guttun.

Im Nachhinein betrachtet war das ganze eine ziemliche Schnapsidee gewesen, denn ich sah so noch öfter die Person, mit der ich eigentlich sehr wenig zu tun haben wollte.

Und zu allem Überfluss hatte ich begonnen, mich auf meinem angesammelten Geld auszuruhen und so waren die Jewel innerhalb von vier Monaten beinahe restlos aufgebraucht.

Ich wollte gerade gehen und mich dem Request Borad widmen, als sich vor mir plötzlich eine Person aufbaute.

„Bitte nicht…“, murmelte ich, doch da hatte Lisanna mich schon gepackt: „Onyx, du musst mir jetzt alles erzählen.“

„Ich will aber nicht“, begann ich zu nörgeln, doch Lisanna und der etwas verwirrt wirkende Elfman zogen mich mit – also, Lisanna zog Elfman und mich mit sich mit – , sodass ich keine Chance hatte etwas zu unternehmen.

Keine drei Minuten später saß ich an einem Tisch in der hinterletzten Ecke der Gilde und nippte missmutig an einer Tasse Tee, während Lisanna mich mit ihren großen Augen erwartungsvoll anstarrte.

„Also…“, begann sie und grinste wissend „was ist auf den Auftrag zwischen dir und Laxus vorgefallen?“

„Nichts“, kam wie aus der Pistole geschossen von mir zurück. Naja, fast nichts, abgesehen davon das ich die Nächte größtenteils auf seinem Bauch verbracht hatte, er mich mal wieder gegen meinen Willen hatte retten müssen und ich mich dann zu allem Überfluss an ihn geklammert hatte, während er einen der Entführer fertiggemacht hatte.

Ok, vielleicht war nichts doch ein bisschen was.

„Also Nee-san hat ja was anderes erzählt“, lachte Lisanna schelmisch und ich brummte: „Vielleicht mag ich ihn ja ein bisschen?“ und ehe ich mich versah hatte ich begonnen Lisanna und Elfman lang und breit zu erklären: „Ich bin grade total verwirrt, ich meine, ich kann Laxus nicht leiden aber ich mag es unglaublich mit ihm zu streiten und ich war ihm so dankbar wie er mir geholfen hat und dann hab ich mich an ihn gedrückt, weil er so einen Kerl geröstet hat und das hat sich auch irgendwie gut angefühlt und war mir dann total peinlich! Und…“ inzwischen war ich feuerrot angelaufen, weil ich bemerkt hatte, was ich da gerade von mir gegeben hatte und wo ich es getan hatte. In einem vollen Gildengebäude in dem uns jeder zuhören könnte, wenn er es nur wollen würde.

„Und?“

„Also…“, nuschelte ich so leise, dass die Beiden sich zu mir vorbeugten um mich überhaupt noch zu verstehen, doch während ich von meinem sonderbaren Schlafverhalten erzählte wurde ich immer leiser, sodass ich zuletzt nur noch vor mich hin brummte.

„Ich bin mitgekommen bis Zelt und dann nur noch Bauchmuskeln. Hattet ihr Sex?“, fragte Lisanna und ich war sehr verwundert, warum die drei Jahre jüngere Zelte und Bauchmuskeln sofort mit Sex in Verbindung brachte. Meine Antwort viel dementsprechend aus: „Wie kommst du darauf?“

„Naja, ich kenne Laxus, er hatte schon die ein oder andere Freundin aus der Stadt“, bemerkte Lisanna schulterzuckend und blickte dann leicht erschrocken hinter mich, weshalb ich mich umdrehte, mich an meinem Tee verschluckte und ein einem sehr uneleganten Hustanfall bloß noch mitbekam wie Laxus Dreyar mit schelmischem Grinsen zur Bar stolzierte.

 

Die nächsten Wochen kamen mir vor wie ein schlechter Film. Ein sehr schlechter Film mit noch viel schlechteren Darstellern. Ich verstand nicht wie, aber Laxus schaffte es immer wieder in meiner Nähe – also genau neben mir – oder mit mir allein in einem Raum zu sein, was wirklich nie ohne dumme Kommentare seinerseits oder komisches Verhalten meinerseits passierte.

Auch heute war so ein Tag, an dem ich am besten eine Tüte über meinen Kopf gezogen hätte, damit ich nicht erkannt wurde.

Als ich das Request Board musterte passierte dann das, was in letzter Zeit viel zu oft passiert war – Laxus betrat das Gildenhaus und schlenderte geradewegs auf mich zu.

„Immernoch nichts gefunden? Du bist ja langsam schlimmer als Nab.“

„Musst du grade sagen, was ist denn aus den immer auf irgendwelchen Missionen seienden Raijinshu geworden?“

„Die haben genug Geld um sich kleine Pausen zu gönnen.“

„Sollten sie aber nicht, sonst kommen sie aus der Übung.“

„Wenn ich dauernd auf Aufträgen bin komme ich aber auf anderen Gebieten aus der Übung.“, kam mit einem versauten Grinsen und ich boxte ihn: „Perverser Idiot.“

„Du hast das Perverse gedacht.“

Als ich gerade zu einem Konter ansetzten wollte, zog er mich jedoch durch eine Tür in eine kleine Kammer, bevor er den Eingang zu dieser abschloss und sich den Schlüssel in die Hosentasche steckte.

„Sag mal, is’ das Absicht?“, fauchte ich und versuchte mich an ihm vorbei zu manövrieren um die Tür zu öffnen.

„Ja“

„Ach, und warum?“, knurrte ich nun, da ich festgestellt hatte, dass an dem Magier kein Weg vorbei führte, und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Es macht Spaß“, bemerkte er, bevor er mein Gesicht packte, mich zu sich zog und mich küsste. Schon wieder. Und schon wieder gefiel es mir sonderbarerweise, weshalb ich mit all meiner Kraft versuchte den Blonden von mir wegzustoßen, was mir allerdings erst gelang, als er mich losließ, nur um zu grinsen und zu sagen: „Schau. Selbst schuld wenn du so laut redest.“

Ich merkte, wie ich feuerrot anlief und ersteinmal kein Wort herausbekam. Ich musste ausgesehen haben wie ein Fisch, der seinem Mund andauernd auf- und wieder zuklappte, bevor ich schon fast schrie: „Man sollte Menschen nicht belauschen!“

„Ihr saht eben interessant aus.“

„Ach ja, interessant? Ich zeig dir gleich mal interessant!“, fauchte ich ihn an und wollte ihm gerade eine Ohrfeige verpassen, als er mich wieder zu sich zog und mich erneut küsste, was ich nach einigem Gezappel einfach hinnahm.

Als er dann allerdings mit seiner Hand über meinen Rücken wanderte und versuchte den Kuss zu vertiefen schalteten sich meine Alarmglocken ein und ich drückte mich nun mit meinem ganzen Gewicht von ihm weg, woraufhin er mich bloß an sich drückte. Das fühlte sich wiederum sehr angenehm an, sodass ich kaum merkte, dass er meinen Pulli leicht nach oben zog. Onyx! Du darfst jetzt nicht nachgeben! Wenn du jetzt nachgibst, dann denkt er er kann machen was er will!

Mein einer Arm war zwischen Laxus’ und meinem Oberkörper eingeklemmt, doch mit dem anderen konnte ich noch immer versuchen seine Hand von meinem Rücken zu stoßen. Ich drehte mich nach hinten und streckte meinen Arm so gut es ging, doch in der ungünstigen Lage, mit dem Blonden, der noch immer mein Gesicht festhielt, war das ein unmögliches unterfangen.

Das Ende von Lied war, dass er einen großen Schritt nach vorne machte, ich somit nach hinten wegfiel und mit dem Rücken an der Wand landete. Das Gute war, dass er den Kuss unterbrochen hatte, das schlechte, dass er nun mit einer Hand meine beiden Handgelenke gepackt hatte und sie über mir an die Wand drückte.

„Hey! Lass mich los!“, motzte ich ihn an doch er zuckte mit den Schultern und fragte provokant: „Was passiert wenn nicht?“

„Dann… dann… Ich kann dir wieder Gift einflößen!“

„Brauchst du dafür nicht deine Hände?“

„Mist“, gab ich missmutig zu und bevor ich zu einer weiteren Bemerkung ansetzen konnte, hatte er seine Lippen wieder auf meine gepresst.

So langsam bemerkte ich, wie meine Abneigung ihm gegenüber nachließ. Das war definitiv nicht das, was ich wollte. Wobei, schlecht fühlte es sich nicht an. Man konnte schon fast sagen es fühlte sich angenehm an.

Einmal kann nicht schaden… Oder?, dachte ich, bevor ich mich seinem Willen beugte und mich seinen Händen voll und ganz hingab.

 

Einige Zeit später saß ich – wieder vollständig angezogen – neben einem noch immer halbnackten Laxus auf dem Boden des kleinen Raumes. Feuerrot im Gesicht starrte ich auf einen Punkt knapp über der Tür, bevor ich versuchte die unangenehme Stimmung zu lösen, Laxus ansah und nörgelte: „Zieh dir dein Shirt wieder an, oder fängst du jetzt wie Gray an?“

„Nein, nein, ich dachte nur der Anblick gefällt dir. Hat jedenfalls vorhin so gewirkt“, grinste er mich an und ich wurde noch eine Spur röter als ich es ohnehin schon war. Das war doch ungerecht!

„Tut er nicht!“, versuchte ich zu kontern, aber damit brachte ich den Blonden bloß zum lachen. Er tätschelte mir den Kopf als wenn ich ein kleines Kind wäre und versicherte mir, dass es mir gefallen würde. Als ich ihn bockig fragte, was das für eine Aktion gewesen sei, fing er sich auf seine Antwort eine Backpfeife ein.

„Ich fand es lustig“

„Ach ja, es ist lustig Leute zu belauschen und das daraus gewonnene Wissen zu nutzen um diese dann einfach weil es lustig ist flachzulegen? Fick dich, Mistkerl!“, brüllte ich und riss die Tür auf, bevor ich hinausspazierte, einen Auftrag für 55.000 Jewel vom Request Board riss – ohne ihn zu lesen – und mich aufmachte, um ihn zu erledigen.

Ein einfacher Auftrag, jemandem beim umziehen in eine neue Wohnung zu helfen. Warum man für so einfache Dinge Magier beauftragte war mir noch immer ein Rätsel.

Dass ich für diese Aufträge allerdings leicht verdientes Geld abstaubte fand ich super. Und das ich so erst einmal von Laxus wegkam war noch sehr viel besser.

Jedenfalls war ich der Meinung ich käme von Laxus weg, bis dieser am Stadttor Magnolias stand und auf mich wartete.

„Was willst du?“, zischte ich und er grinste nur: „Wirklich unhöflich, einfach abzuhauen nachdem wir…“

„Ja, ich weiß, was wir gemacht haben, du musst es nicht dauernd sagen!“, unterbrach ich ihn wütend und wollte gerade an ihm vorbei, als er den Auftragszettel aus meiner Hand riss und grinste: „Kannst du denn überhaupt irgendetwas tragen?“

„Eingebildeter Arsch“

„Nicht eingebildet, nur selbstüberzeugt“

„Tze, du überschätzt dich oft“

„Du dich aber auch. Schau doch mal, de dürren Ärmchen, dass du den Zettel halten kannst ist ja auch ein Wunder“

„Fick dich und lass mich durch“, brummte ich, doch anstatt mich einfach passieren zu lassen schob er mich vor sich her und erklärte mir, dass ich Glück habe, denn er hätte gerade ohnehin nichts zu tun und würde mich auf den Auftrag begleiten. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn ich ihn einfach losgeworden wäre, oder?

Die dreistündige Reise zum Auftraggeber, welcher zum Glück nur im Nachbarort lebte, und auch dort nicht weit von seinem alten Haus wegzog, wie ich schnell erfahren hatte, stapfte ich schmollend vor Laxus her, welcher die gesamte Zeit damit beschäftigt war, anzügliche Bemerkungen zu machen und mich damit aufzuziehen, dass ich mich ihm nicht hatte entgegensetzen können. Hormongesteuerter, neunzehnjähriger Spast!, fluchte ich in Gedanken, war allerdings der festen Überzeugung, dass ich, wenn ich auch nur ein Wort sagen würde, schon wieder gegen ihn verloren hätte.

 

„Nun ja“, begann der junge Auftraggeber und kratzte sich nervös am Hinterkopf „Ich hatte mit bloß einem Magier gerechnet.“

„Moment, das heißt…?“, murrte ich und der Mann nickte: „Könntet ihr beide euch ein Zimmer teilen?“

„Nein!“

„Klar!“

„Spinnst du?!“

„Warum denn?“

„Ich teile mir definitiv kein Zimmer mit dir! Eher schlafe ich auf dem Flur.“

„Also bitte, so schlimm bin ich nicht“

„Denkst aber auch nur du.“

Während unserem Streit waren dem Mann Schweißtropfen auf die Stirn getreten und er versuchte, uns zu beschwichtigen: „Ich habe ein Notbett! Das können sie auch weit weg von dem anderen Bett aufstellen!“

Ich murrte nur Missmutig, aber Laxus stimmte ganz einfach zu.

Das hätte alles nicht sein müssen, wenn ich alleine gegangen wäre, oder wenn Laxus sich auf dem Weg nicht mit solchen Albernheiten wie seinen ’Annäherungsversuchen’ aufgehalten hätte oder wir uns nicht am Stadttor von Magnolia noch ewig gestritten hätten.

Aufgrund all dieser Umstände war die Nacht schon seit geraumer Zeit hereingebrochen und der Auftraggeber musste nun ein Zimmer für uns bereitstellen.

Keine zwei Stunden später lag ich in Unterwäsche quer im Bett, während Laxus duschte. Er sollte sich auf das unbequeme Notbett legen, wenn er sich mir schon aufzwang.

„Rück mal“, war der erste Satz den ich zu hören bekam, nachdem die Tür aufgestoßen wurde.

„Dein Bett steht da hinten“

„Hoppla“, antwortete er mir bloß, bevor ich zur Seite geschoben wurde und er sich neben mich fallen ließ.

Meine Proteste blieben unerhört, deshalb legte ich mich seitlich sodass mein Rücken zu Laxus zeigte, dann schloss ich meine Augen und versuchte einzuschlafen, woran ich allerdings kläglih scheiterte, als der Blonde begann, an meinem BH herunzufriemeln, weshalb ich mich sofort auf den Rücken drehte und ihn wütend anfunkelte, bevor sich der Gedanke Wie du mir, so ich dir langsam in meinen Kopf schlich und ich Laxus am Nacken packte, ihn zu mir zog und küsste.

Diesmal war es an Laxus, sichtlich verwirrt zu sein, denn ich merkte, wie er nur zögerlich auf den Kuss einging, und lächelte siegessicher, bevor ich mit der Hand über seinen Rücken strich. Der Magier hatte sich nach der Dusche nicht die Mühe gemacht, wieder ein Oberteil anzuziehen. Ab diesem Punkt hatte er wohl verstanden, was ich vorhatte und war dabei, wieder die Führung zu übernehmen. Er vertiefte den Kuss und öffnete meinen BH nun endgültig und zum zweiten Mal in nicht einmal zwei Tagen verfiel ich dem Magier, auch wenn es diesmal definitiv mehr meinem Willen entsprach.

Kapitel 10

Kapitel 10

 

Als ich aufwachte, lag Laxus völlig unbekleidet neben mir, noch immer schlafend. Ich drehte mich zur Seite, bevor ich aus dem Bett sprang und den blonden Magier mit einem: „Bin ich eigentlich bescheuert?“, wach brüllte.

Als er mich verschlafen aus seinen blauen Augen anblinzelte verstand ich ein wenig, weshalb mir das gleiche Missgeschick gleich zweimal hintereinander passiert war.

„Warum machst du morgens schon so einen Lärm?“, brummte er und ich versuchte mein Verhalten mit einem: „Ich geh jetzt duschen und dann geht’s arbeiten“, zu erklären versuchte.

„Aha“, murrte er und stand langsam auf, bevor er mich in eine Umarmung zog und in mein Ohr flüsterte, er könne doch mit mir duschen gehen, woraufhin ich mich aus seinen Armen wand und mit einem „Nein danke“ ins Badezimmer huschte.

Als ich dann zwanzig Minuten später wieder angezogen aus dem Bad kam saß Laxus auf dem Bett und las sich den Auftrag erneut durch.

„Der zieht echt nur zwei Häuser weiter?“

„Ja“

„Und deshalb hat er uns bestellt?“

„Unnötig, aber ich bekomme Geld.“

„Wer sagt dass ich keinen Anteil bekomme?“

„Tust du nicht, sonst kann ich meine Miete nicht bezahlen. Außerdem hab ich dich ja nicht gebeten mit mir zu kommen.“

„Du kannst ja zu mir ziehen.“

„Nein!“, rief ich und lief knallrot an. So weit kommt’s noch!

„Hm, dann eben nicht. Kommst du?“, bemerkte Laxus schulterzuckend und lief mir voran nach unten in den Raum, in dem sämtliche Sachen lagen die er und ich einige Häuser weiter abzuliefern hatten. Ich schnappte mir eine leichte Kiste und marschierte nach draußden, um festzusellen, dass zwei Häuser weiter bei riesigen Grundstücken doch eine ziemliche Wegstrecke war. Seufzend setzte ich mich in Bewegung, doch als ich von hinten jemanden bewundernd pfeifen hörte stoppte ich sofort wieder und drehte mich um.

Hinter mir stand – wie nicht anders zu erwarten – Laxus, grinsend und einen ziemlich schwer aussehenden Tisch tragend.

„Was?“, knurrte ich und er grinste bloß noch breiter, bevor er anfing mir zu erklären, dass mein Hintern wirklich sehr gut aussähe und ich ihm diesen – und auch den Rest meines Körpers –  ruhig weiterhin zur Verfügung stellen sollte, was nicht nur dazu führte, dass ich feuerrot anlief, sondern auch das ich ihn fast schon anbrüllte: „Ich bin doch nicht deine Hure!“

„Du bekommst ja auch kein Geld dafür“, stellte er fest, lief an mir vorbei und flüsterte in mein Ohr: „Denk drüber nach“

Denk drüber nach? Der Kerl hatte doch nicht mehr alle Tassen im Schrank! Über so ein Angebot brauchte ich nicht nachdenken, ich würde definitiv nicht seine Hure spielen, das konnte er knicken.

Allerdings… Während ich so über die Vorzüge einer Beziehung der Art, die ehr gemeint hatte, nachzudenken lief ich erneut knallrot an. Nein, nein, nein!

 

Zwanzig Kisten, drei Bettgestelle und Matratzen, sieben Schränke, acht Stühle und einen Tisch später saß ich völlig fertig mit meinen 55.000 Jewel auf dem Fußboden des neuen Hauses meines Auftraggebers. Ich wollte mich überhaupt nicht mehr bewegen, während Laxus sich seelenruhig an die Wand gelehnt hatte und mich musterte. Nach einer Weile erhob ich mich, rief quer durch das Haus dass ich nun gehen würde und tat dies auch.

Als ich auf die Straße trat wehte lauwarmer Wind und ich blieb kurz stehen um tief ein- und auszuatmen, bevor ich versuchte an weniger peinliche Themen als Sex zu denken. Jedenfalls bis ich wieder von hinten gepackt und umklammert wurde.

„Lass mich los“, knurrte ich missmutig, obwohl ich mir peinlicherweise eingestehen musste, dass die Umarmung ziemlich angenehm war.

Der Blonde begann an meinem Ohrläppchen zu knabbern, bevor er in mein Ohr hauchte: „Also?“

Ich drehte meinen Kopf zur Seite und versuchte mich aus seinen Armen zu befreien, aber wie ich schon oft genug festgestellt hatte waren seine Muskeln nicht nur zur Zierde da und er hatte mich fest im Griff.

„Lass mich los“, wiederholte ich mein Anliegen, doch stattdessen wurde ich hochgehoben, als sei ich ein Plüschtier. Als würde ich nichts wiegen warf er mich über seine Schulter und lief aus der kleinen Stadt heraus, aber nicht den normalen Weg, der uns innerhalb von fünf Stunden wieder nach Magnolia gebracht hätte, nein, er bog einfach ab, mitten in die Pampa.

„Sag mal, bis’ du zu blöde um gradeaus zu geh’n?“, knurrte ich und er lachte. Er lachte mich einfach aus, weshalb ich begann auf seinem Rücken herumzuzappeln, was er jedoch geflissentlich ignorierte. Diese Situation erinnerte mich unglaublich an den Auftrag von vor fast einem Jahr. Abgesehen davon das ich zu diesem Zeitpunkt sehr viel weniger getragen hatte und schlussendlich im Delirium über seiner Schulter gehangen hatte.

„Wohin gehst du?“, fragte ich vorsichtig, doch Laxus antwortete bloß „Wald“, was weder genau, noch vertrauenserweckend war.

Einige Zeit später waren wir allerdings tatsächlich an einem Wald angekommen, in den der Dragonslayer mit den Worten „Wir schlafen her“ spazierte und mich etwa zwanzig Meter hinter dem Beginn der Bäume absetzte.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Weder er noch ich hatten ein Zelt oder ähnliches dabei, wie genau wollte Laxus also schlafen?

Meine Frage wurde beantwortet, als er mich auf den Boden drückte und sich über mich beugte. War ja klar.

„Also?“, wurde ich erneut gefragt.

„Nein.“

„Sicher?“

„Ja.“

„Du weißt, dass diese Art von Beziehung dich in keiner Weise an mich bindet?“

„Hm.“, brummte ich, bevor Laxus der Meinung war sich selbst von seinem Shirt zu entledigen. Scheiße, sah er gut aus. Vorsichtig hob ich meine Hand. Warum war mir das Tatoo nicht aufgefallen, als wir… nun ja… Sex hatten? Ich fuhr die dicken Linien mit meinen Fingern nach, bevor ich vorsichtig seine Bauchmuskeln nachfuhr.

Onyx, was soll das? Wolltest du nicht… oh, schau mal, sein Blick., schweiften meine Gedanken ziemlich schnell ab und ich war tatsächlich gebannt von seinem Blick. Seit wann hatte er einen Schlafzimmerblick drauf? Wahrscheinlich schon immer, du bist immerhin nicht die erste. Warum fesselte mich sein Blick so?

Ich ließ meine Hand sinken und genehmigte es Laxus meinen Oberkörper der Kleidung zu entledigen, bevor er sich zu mir herunterbeugte und mich verlangend küsste. Ich legte meine Hände in seinen Nacken und begann, ernsthaft darüber nachzudenken, ob ich seinem Vorschlag nicht einfach zustimmen sollte.

Als der Dragonslayer von mir abließ war ich schon fast enttäuscht, was er mir auch angesehen haben muss, denn er grinste mich an: „Willst du, dass ich weitermache?“

Ich schmollte: „Wo denkst du hin?“

„Also?“, fragte er mich erneut und ich kniff die Lippen zusammen, bevor ich brummte: „Ich bin nicht deine Hure.“

„Du kannst es auch so sehen, dass ich deine Hure bin“, schnurrte er in mein Ohr und ich begann zu lachen: „Hormongesteuerte Huren findet man aber echt selten.“

„Musst du grade sagen“, murrte er. In diesem Moment erinnerte der Blonde mich unglaublich an Natsu, was mich nur noch mehr zum lachen brachte und nun den Jungen vor mir verwirrte.

Ich beugte mich vor und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor ich nun in sein Ohr schnurrte: „Versuchen können wir es ja mal“, woraufhin er nur lächelte und sich wieder über mich beugte: „Das hatte ich von dir erwartet“, bevor er vollendete, was er angefangen hatte.

 

Am Morgen lagen er und ich unter unseren Kleiderhaufen. Nackt. Ich rappelte mich auf, zog mir rasch meine Klamotten wieder an und setzte mich neben den leise schnarchenden Magier.

Wann war ich so notgeil geworden? Ich hatte jetzt innerhalb von zwei Tagen dreimal mit Laxus geschlafen, was an sich schon notgeil genug war, aber nein, ich hatte jetzt tatsächlich auch noch eine Sexbeziehung mit ihm angefangen. Vor einem Jahr wäre ich noch nicht mal auf  die Idee gekommen jemals so ungezügelt meine Gelüste auszuleben und jetzt? Shamaal wäre sicher nicht stolz auf mich, doch ändern konnte ich jetzt auch nichts mehr, also rüttelte ich an Laxus und befahl ihm, aufzustehen.

Er murrte, erhob sich dann allerdings, bevor er mich versaut angrinste und sich dann extra langsam anzog, was ich aber geflissentlich ignorierte. Ich war noch immer am überlegen, ob ich jetzt wirklich einfach nur pervers war oder einen triftigen Grund hatte, warum ich mich darauf eingelassen hatte. Den hatte ich nicht. Leider.

Wegen Laxus’ unnötiger Aktion am gestrigen Nachmittag hatten wir nun ganze acht Stunden Fußmarsch vor uns um wieder nach Magnolia zu kommen. Acht Stunden in denen er die Finger einfach nicht von mir lassen konnte, was mir einerseits unglaublich unangenehm war, was ich andererseits allerdings auch mochte. Verdammter Mist.

„Hast du mir zugehört?“

„Nö“

„Ein Hörlacrima würde dir wirklich nicht schaden.“

„Ach ja? Würde der werte Herr Hormongesteuert seine Worte für mich ein weiteres mal sagen?“, fragte ich so, wie Shamaal immer wollte, dass ich redete, was Laxus allerdings zum lachen brachte: „Das passt nicht zu dir, zu wenig Geschimpfe.“

„Woher willst du denn wissen was zu mir passt?“

„Das passt schon eher zu dir.“

„Pfft. Also, was willst du?“

„Dir mitteilen, dass ich nicht vorhatte unser“, das nächste Wort betonte er besonders, woraufhin er sich einen kraftlosen Schlag in die Seite einfing „Verhältnis an die große Glocke zu hängen.“

„Denkst du ich hatte das vor? Wenn ich mit dir was habe kann ich damit ja nich’ ma’ angeben.“

„Ach nein?“

„Nein. Das ist eigentlich ja ziemlich peinlich so was“, beendete ich das Gespräch und schleppte mich weiter nach Magnolia. Hätten wir nicht einfach einen Zug nehmen können?

 

Seit diesem Auftrag waren nun schon vier Monate vergangen. Vier Monate, die ich großteils in Laxus viel zu großer Wohnung verbracht hatte. Warum? Ich konnte meine Miete nicht bezahlen und war aus meiner alten Wohnung rausgeflogen.

Diese ganze Sexgeschichte tat mir nicht gut, ich war viel zu faul geworden, so konnte das noch nicht weitergehen!

Ich lief brummend neben Laxus her zur Gilde. Der Plan mit dem ’geheim halten’ der Beziehung von uns beiden – ich mochte das Wort nicht, schon gar nicht als Bezeichnung für etwas, das nur aus rummachen und Sex bestand – war kläglich gescheitert. Die ganze Gilde dachte wir würden eine ganz normale Liebesbeziehung führen.

Lustiger Gedanke. Deshalb liefen wir auch händchenhaltend durch Magnolia, einfach um Mirajane einen Gefallen zu tun.

„Ich brauch Geld“, murrte ich.

„Willst du wieder ausziehen?“

„Ja.“

„Warum denn?“

„Weil ich mir echt vorkomme wie deine Hure. Ich wohne bei dir und bezahle mit Sex“, begann ich zu philosophieren, doch da hatte Laxus meine Lippen schon versiegelt und mich angegrinst: „Sag bloß du hast plötzlich ein Problem damit.“

„Nein, ich hab’ bloß ’n Problem damit dass ich fast kein eigenes Geld mehr hab’. Ich geh auf ’nen Auftrag.“

„Allein?“

„Ja?“

„Schaffst du das denn?“

„Ich war schon oft genug allein auf Aufträgen, bevor ich dich kennengelernt hab und du dann dauernd dachtest ich bräuchte Hilfe“, knurrte ich entnervt, betrat das Gildengebäude und lief geradewegs zum Request Board.

Suche Magier der beim Bau meines neuen Hauses hilft! 100.000 Jewel! Nein.

Magier zum töten mehrer Wölfe gesucht! 70.000 Jewel! Ich mochte Wölfe.

Hilfe beim viehhüten gesucht! 65.000 Jewel! Das klang doch simpel. Ich riss den Zettel ab und teilte dem Master mit, dass ich diesen Auftrag annehmen wollte, daher gab er mir eine Adresse und ich machte mich auf den Weg. Wenn ich mich beeilte, dann könnte ich das ganze allein erledigen.

Falsch gedacht, denn mein Freund hatte ziemlich schnell mitbekommen was ich vorhatte und verhakte unsere Hände miteinander: „Da gibt es Onsen, da gehen wir zusammen hin.“

„Ich bezahle für mich selbs.t“

„Nein, die Onsen liegen auf dem Weg.“

„Du bist doch eh wieder auf Sex aus.“

„Oh, sieh mal einer an, hast du schlechte Laune?“

„Tze, du hast einfach zu gute Laune. Passt nicht zu dir“.

„Ach nein?“

„Nö“

„Schade“, lachte er und drückte mir einen Kuss auf die Wange, bevor er sagte: „Natürlich bin ich auf Sex aus, was erwartest du von mir?“

„Idiot“, lachte ich und legte einen Zahn zu. Pünktlich zum Einbruch der Nacht kamen wir an den Onsen an, Laxus checkte ein und ich bezahlte wieder nichts.

Demnach war das erste was ich tat die heißen Quellen – unser Zimmer hatte sogar eine eigene kleine – zu testen. Ich zog mich aus und ging vorsichtig in das warme Wasser, bevor ich mich seufzend bis zum Kinn hineinsinken ließ.

Ich wusste zwar, dass ich nicht sehr lange allein in diesem Bad sein würde, aber diese Zeit wollte ich äußerst effektiv nutzen und effektiv hieß in meinem Fall kraftsparend, also bewegte ich mich keinen Zentimeter, bis die Tür zu unseren Zimmer aufging und Laxus vor mir stand. Nackt.

Auch wenn ich diesen Anblick gewohnt sein müsste spürte ich wie mir das Blut in die Wangen schoss, auch wenn ich es dem heißen Dampf verdanken wollte. Der Magier grinste mich vielsagend an, bevor er auch in die Quelle stieg und sich neben mich setzte.

Ich sank tiefer in das Wasser ein und begann unter Wasser zu pusten, wodurch kleine Bläschen an die Oberfläche stiegen.

Nachdem ich vier Monate lang regelmäßig mit dem Blonden geschlafen hatte sollte ich mich eigentlich an den Anblick gewöhnt haben, aber seit einer weile machte mich das ganze unglaublich nervös, was mich unglaublich verwirrte und auch aufregte.

Sex war eine Sache, aber das ganze andere, das Pärchengetue in der Gilde, seine Küsse und Umarmungen waren etwas völlig verschiedenes.

„Sauf mir hier nich’ ab, ja?“, bemerkte Laxus scherzhaft und zog mich aus dem Wasser.

„Tut mir ja leid“, nuschelte ich und lehnte mich gegen ihn, bevor er begann an meinem Hals Küsse zu verteilen und mich fest umklammerte.

Ich ließ mich diesmal – wie so oft in letzter Zeit – von seinem Willen mitreißen.

 

Als wir am Morgen auscheckten dauerte es nicht mehr lange bis wir in dem kleinen Bauerndorf angekommen waren, in dem wir helfen sollten.

Ein Greis empfing uns und ich verstand sofort warum man für solch eine einfache Aufgabe Magier anheuerte.

„Sind sie ein Paar?“, fragte die alte Ehefrau des Auftraggebers und lächelte uns milde an.

„Nein!“

„Klar!“

„Seit wann?!“

„Fast fünf Monaten?“

„Kann mich nicht erinnern.“

„Ach nein? Und an den S…“, ich hielt ihm die Hand vor den Mund und nuschelte „Ja, wir sind ein Paar“, bevor ich Laxus am Arm packte und ihn zur Weide zog, auf der wir nun aufpassen durften, dass ja keine Ziege durchbrannte.

„Was sollte das?“, brummte ich ihn missmutig und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Diese Ziegen machten einfach nichts interessantes.

„Naja, wir küssen uns, haben Sex, wohnen zusammen und machen gemeinsam Urlaub. Das machen doch Pärchen so“, erklärte er mir kurz und knapp seine Entscheidung und ich antwortete ihm kalt: „Hast du nich’ gesagt das das ganze völlig unverbindlich is’ und wir eigentlich nur Sex haben?“

„Bist du nich’ bei mir eingezogen weil du blank warst?“

„Du bist doch wohl Schuld dran dass ich keine Zeit mehr für Aufträge hatte!“

„Weist du was unverbindlich bedeutet?“

„Natürlich weis ich das!“

„Du hättest also nein sagen können“

„Pfft. Wenn du einma’ in Stimmung bis’, dann bis’ du absolut unaufhaltsam! Un’ ich hab’ echt keine Lust von dir vergewaltigt zu werd’n!“

„Du klingst ja richtig asozial wenn du wütend wirst“, grinste er und küsste mich auf die Wange, woraufhin ich rot anlief und mich von ihm anwandte.

„Lass mich.“

„Gestern Abend haben wir noch viel mehr gemacht.“

„Lass mich in Ruhe du Idiot!“, rief ich und lief weg. Diese Hormongsteuerte Blitzfresse sollte sich jemand anderes zum verarschen suchen.

„Hey, Onyx!“, rief er mir nach doch ich ignorierte ihn und lief einfach weiter, als wenn ich ihn nicht hören könnte.

Blöder, arroganter, selbstverliebter Vollspacko! Der sollte sich wen anderes suchen, ich würde jedenfalls nicht mehr mit ihm… naja, Sex haben.

Als ich ein aufgebrachtes Blöken von den Ziegen vernahm wandte ich mich wieder um und riss meine Augen auf.

Ich hatte keine drei Minuten weggesehen, und nun standen die wenigen Häuser lichterloh in Flammen.

„Laxus! Was hast du angerichtet?!“, schrie ich, als ich den hustenden Dragonslayer schon mit drei Menschen über den Schultern aus dem Qualm wanken sah. Ich rannte auf ihn zu und begann ihn anzubrüllen, warum er denn nicht aufgepasst hätte und was passiert sei, doch er brüllte bloß zurück ich solle ihm helfen die Menschen wegzubringen.

Ich hob kurz meine Hände, dann wies ich die drei hustenden Leute auf der Wiese und weitere fünf Menschen, die sich aus ihren Häusern hatten retten können, an, mir zu folgen und führte sie ein Stück in den Wald. Wenn ich mich recht erinnerte war hier irgendwo ein Fluss gewesen, den musste ich jetzt einfach nur finden.

Das Rauschen des Wassers konnte ich schon hören, also sagte ich der Gruppe sie sollen dem Rauschen folgen, bevor ich wieder zurück in das brennende Dorf rannte.

„Laxus?“, rief ich und stolperte durch dicke Rauchschwaden, während ich den Blonden suchte.

Es dauerte nicht lange, da erblickte ich eine Gestalt durch den Dunst und rannte auf sie zu. Einen Augenblick zu spät hatte ich erkannt, dass es sich nicht um Laxus handelte, doch da sah ich bloß noch aus dem Augenwinkel, wie er mit etwas ausholte, bevor ich einen dumpfen Schlag in die Magengegend spürte.

„Was…?“, murmelte ich, als die Gestalt schon wieder wegrannte. Ein bisschen ungläubig starrte ich auf meinen Bauch, aus dem der Griff des Messers ragte, welches ich nicht herausziehen wollte. Ich ließ mich auf den Boden sinken und begann leise zu schluchzen. Das konnte doch alles nicht wahr sein!

War ich wirklich einfach erstochen worden? Schlussendlich zog ich das Messer doch aus meiner Magengrube.

„Onyx?“, hörte ich plötzlich eine Stimme und wandte mich um.

„Laxus?“, fragte ich ungläubig und etwas Blut floss aus meinem Mundwinkel, welches ich mit dem Handrücken wegwischte. Der Blonde kniete sich neben mich und ich lehnte mich an seine Schulter, die eine Hand auf meine Wunde gelegt.

„Sieht scheiße aus, oder?“

„Ja.“

„Ich werd wohl sterben…“

„Ja.“

„Wenn du mir mal helfen sollst bist du nicht da!“

„Was hat das denn jetzt damit zu tun?“

„Ich wollte nie das du mir hilfst und dann wenn du mir helfen darfst machst du’s einfach nicht! Ich weiß nicht was mit mir los ist, ist mir auch egal, aber es verletzt mich gerade unglaublich das du nichts anderes für mich übrig hast als ein einfaches ’ja’, während ich hier sterbe!“, begann ich ihn unter Tränen anzuzicken, bis ich husten musste und ihm einen Schwall Blut auf seine Hose spuckte. Noch immer keine Reaktion von Laxus.

„Sag mal, hast du mir grade überhaupt zugehört?“

„Ja.“

„Ich glaube ich hab’ mich in dich verliebt und du… du… du… du bist ein Arschloch, weist du das?!“

„Ja…“

Ich wollte zu einem weiteren Schwall Beschimpfungen ansetzen, als ich merkte, wie meine Sinne neblig und mein Kopf schwer wurden, bevor ich die Augen schloss und mich an Laxus lehnte: „Wein doch wenigstens um mich“, bevor ich, als keine Reaktion von ihm kam, brummte: „Mistkerl“ und meine letzten Atemzüge tat.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Tadaa! Naja, ich hoffe mal, es hat euch gefallen ^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wahh, danke für die lieben Kommis *-*
Ihr seid toll :* Komplett anzeigen
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Höhö, das wollte ich schon die ganze Zeit schreiben :D
Und ganz vielen lieben Dank an die Kommischreiber und Favorisierer! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das war's dann mit der ganzen Story (:
Ich wollte mich an der Stelle hier für die 6 Favos und 14 Kommis bedanken :*

Also, man sieht sich :D Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Von:  fahnm
2013-07-02T00:18:46+00:00 02.07.2013 02:18
Spitzen Kapi^^
Von:  sarahdsteinmann
2013-06-18T12:00:13+00:00 18.06.2013 14:00
wahhh super geschrieben ganz toll und vorallem freuuuuuuuuuuuuuu neues kapitel super
Von:  Maeyria
2013-05-15T19:14:02+00:00 15.05.2013 21:14
es ist nicht zu fassen, es ist immer noch so unterhaltsam wie zuvor...
ich freu mich darauf wenn es weitergeht ;)
mach weiter so :D

Lg
Mae
Mae
Von:  sarahdsteinmann
2013-05-14T17:40:03+00:00 14.05.2013 19:40
jippy ein neues kapitel *freuuuuu*
schön geschrieben, lustig intressant und macht lust auf mehr
Von:  Maeyria
2013-05-10T12:48:47+00:00 10.05.2013 14:48
Die Onyx tut mir langsam wirklich Leid xD
Diese Fanfic ist einfach super ;)
Ich war gerade nebenher am essen un kam dann zur Stelle wo die Teams ausgelost wurden und ihre Stirn Bekanntschaft mit der Tischplatte macht.
Ich musste so lachen (ja wirklich....) dass ich mich verschluckt hab xDDDDDDDDDDDDDDDDDD
(*n bissl inhaltlich qualitativ eher ungenügenden Beitrag liefer*)
Ich freu mich drauf wies weitergeht und lg^^

Mae
Von:  sarahdsteinmann
2013-05-10T10:55:13+00:00 10.05.2013 12:55
ohje die arme onyx schon wieder mit laxus in einer gruppe ^^ und dann auch noch mira die verkupplerin das wird bestimmt noch lustig

wiedermal ein sehr schönes kapitel ich freu mich aufs nächste

Von:  sarahdsteinmann
2013-05-09T14:54:59+00:00 09.05.2013 16:54
laxus ist hoffentlich kein stalker ^^
supper kapitel
schreib schnell weiter
lg
Von:  Nerii
2013-05-09T13:09:24+00:00 09.05.2013 15:09
Wie kommt Laxus denn dahin? Verfolgt er sie etwa?
Onyx hat mein tiefempfundenes Beileid. Ich hoffe für sie, dass sich ihre Gefühlswelt klärt.
Klasse Kapitel.
Freu mich schon auf das Nächste
Grüße
Von:  Nerii
2013-05-04T10:15:25+00:00 04.05.2013 12:15
Haha genial. Besonders der Teil, als sie ihn fast angekotzt hätte. Laxus ist aber wirklich ziemlich überheblich. Aber ich muss ihm zu gute halten, dass er sich, wenn auch nur etwas, um seine Teamkameraden sorgt.
Die Dialoge zwischen Onyx und dem Blonden sind immer wieder erheiternd.
Mach weiter so und ich freue mich auf das nächste Kapitel.

Wir lesen uns
LG
Von:  Maeyria
2013-05-04T08:14:44+00:00 04.05.2013 10:14
des ist soo lustig, ich hab mich totgelacht xD
Ich will es echt weiterlesen, es ist echt zuu lustig :D
Gibt es irwann ein Bild von der guten Onyx :3??
*Neugier*
Na ja, also ich freue mich darauf, dass es weitergeht^^

Lg
Mae


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