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Licht oder Finsternis

von

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Das Ende und der Anfang etwas Neuem

„Was denkst du? Wird er es schaffen?“

„Ich bezweifel es.“

„Wieso?“

„Sieh ihn dir doch einmal an, so schwach. Was soll er tun können? Bewerkstelligen können? Er ist schwach, unfähig zu erkennen welches Potenzial in der Welt, in ihm liegt!“

„Wieso denkst du so negativ? Du kennst ihn nicht..du“

„Ich kenne ihn! Wie jedes andere Wesen, dort unten.“

„Da irrst du dich, nicht jedes Wesen ist gleich. Besonders nicht diese, sie denken und wissen was sie tun. Er wird erkennen welches Schicksal auf ihn lastet, welche Aufgabe ihm inne wohnt.“

„Glaube ruhig daran, doch sei nicht zu sehr enttäuscht wenn du einsehen musst wie sehr du dich doch geirrt hast.“

„Wieso zweifelst du? Was ist aus dir geworden, dass du nicht einmal mehr daran glauben kannst?“

„Müsstest du es nicht wissen? Wieso glaubst du noch, wieso stehst du ihm zur Seite und hälst fest zu ihm? Wir sind für ihn unwichtig geworden, sein Auge liegt nur noch auf Sie!“

„Er formte sie nach uns, Bruder!“

„Verderblich und schwach, sind wir so? Sind wir schwach, verderblich?“

„Nein..schwach sind wir nicht... Aber ob wir verderblich sind, damals hätte ich sofort mit Nein geantwortet, doch nun...“

„Bruder, wieso kannst du mich nicht verstehen?“

„Ich versuche es, aber es geht nicht.. Du bist so anders, du hast dich verändert.“

„Und du bist noch genauso Blind, wieso glaubst du sollte er es schaffen? Weil ER ihm hilft, ihm beisteht und ihn zu seinen Sohn gemacht hat?

Sind nicht WIR seine Söhne, wir waren sein Gold, sein Augenstern! Das kostbarste was er besaß und nun? Schaffst er diese Wesen, überlässt ihnen eine ganze Welt, lässt sie entscheiden was sie tun, wie sie handeln und was sie aus dem machen was ER ihnen gab! Hatten jemals wir solch eine Entscheidungsfreiheit? NEIN!

Wir gehorchten, taten was er wollte. Und nun sollen wir für Sie da sein, für diese unwürdigen Wesen. Tag und Nacht unser Wohl für sie geben, acht geben und sie hüten, wie ein Hirte seine Schäfchen?“

„Rede d...“

„Ich rede wie es mir beliebt, es ist die Wahrheit, die Wahrheit die niemand einsehen will. Wieso glaubst du sehen wir ihn nicht mehr? Wieso denkst du das er nicht mehr zu uns spricht, wieso befasst er sich nur noch mit IHM?

Weil er uns verlassen hat, weil wir nicht mehr das wichtigste sind, weil er uns jederzeit einfach Ersetzen kann!“

„Stop, wage es nicht weiter zu sprechen. Hüte deine Zunge und achtete was du sagst. Du irrst dich, auf ganzer Linie. Wir sind für ihn nicht unwichtig geworden, er liebt uns noch genauso wie an dem Tag an dem wir das Licht der Welt erblickten.

Er hat neue Schäfchen, Schäfchen die unseren Schutz bedürfen er erschuf sie nach seinem und unseren Vorbild, nur schwächer und sterblich. Es ist auch ein Geschenk an uns, er will uns zeigen, was wir haben was ihnen versagt bleibt und gleichzeitig, will er uns eine Aufgabe geben, eine Aufgabe die..:“

„Was? Die uns zeigt das wir nicht mehr wert sind, als Hirten? Die auf seinen Schatz acht geben und ihn hüten? Schatzhüter! Wächter!“

„Hör auf, ich kann dich nicht mehr reden hören, du versuchst nicht einmal mich oder ihn zu verstehen. Obgleich er dir solch wichtige Aufgabe erteilt hast, hinterfragst du alles, glaubst nicht an das was er tut...“

„Weißst du wieso? Weil er nicht Allmächtig ist, er hat seine Schwächen und begeht Fehler, er ist...“

„Schweige, geh! Lass mich in Ruhe, aber geh! Sprech nicht mehr, GEH!!“

„Wie du willst...jedoch wirst du es bereuen, denk an meine Worte.“
 

Es war das letzte Gespräch das diese beiden führen sollten, es endete im schlechten. Brach zwei Brüder entzwei.

Nur wenige Zeit später, teilte sich der Himmel. Der Morgenstern Gottes sähte Zweifel in seinen Reihen, fand Anhänger die seine Gedanken teilten und ihm zustimmten. Andere wurden von diesem Zweifel, diesen Worten verfressen, fingen an ihm zu glauben und stellten sich mit ihm gegen die, die noch immer an Ihn glaubten.

Ein Krieg entfachte, zwischen Luzifer und seinen Brüdern. Egal wie sehr er versuchte, sie zu überzeugen, ihnen verstehen zu geben das Gott schwach wurde und sie nicht mehr so sehr schätzte, diese Menschen ihnen vorzog, sie glaubten ihm nicht.

Dieser interne Krieg, forderte viele Opfer. Das Band zwischen Brüdern wurde zerrissen, nur einer stand zu ihm, Raziel.

Auch er teilte die Meinung seines ältesten Bruders, verstand doch genauso wenig wie seine anderen Brüder noch immer so sehr an ihren Vater glauben konnten.
 

Doch dann, um nicht noch mehr seiner Kinder zu verlieren, diesen Krieg nicht weiter entfachen zu lassen, beendete Gott ihn.

Er verbannte Luzifer und seine Engel aus den Himmel, warf sie hinunter zur Erde, in die Unterwelt. Es schmerzte ihn, seine Kinder verbannen zu müssen, genauso wie es ihn schmerzte sehen zu müssen wie Gabriel, Uriel, Michael und Raphael deren Verlust beweinten.

Gleichzeitig schwor er sich, so etwas nie wieder geschehen zu lassen. Es nicht zu zulassen das Zweifel in ihnen keimte, noch mehr Kinder wollte er nicht verlieren.
 

Zeitgleich, erzürnt über diese Handlung seines Vaters, erschuf Luzifer sich sein eigenes Reich. Der Hass und der Zorn, ließen seine Seelen erstarren.

Sie wurde schwarz wie die Nacht, unfähig Mitleid, Liebe oder andere Gefühle zu empfinden. Nur wenige Gefühle lebten in ihm weiter, darunter das Gefühl der Rache.

Er schwor sich, einen Weg zurück ins Paradies zu finden, es zu zerstören und zu seinem Reich zu machen. Die Hölle war geboren, somit er der Fürst der Finsternis, Satan, der Teufel.

Er machte es sich zur Aufgabe, diese Welt die sein Vater so sehr beschützte zu verseuchen, er sähte, Habgier, Neid, Zorn, Wolllust, Völlerei, Eitel und Hass unter den Menschen, die sieben Todsünden waren geboren. Gleichzeitig die sieben Fürsten, die jeder eine dieser Todsünden repräsentierten.

Sein Reich erblühte, seine Macht stärkte sich. Alles für einen großen Krieg, der entscheiden würde wem das Anrecht auf die Erde und den Himmel zustand.

„Michael, du wirkst so nachdenklich. Über was denkst du?“, die Stimme seines Bruders Uriel holte ihn aus seinen Gedanken zurück, leicht lächelnd hob er seinen Blick und schüttelte den Kopf.

„Ich weiß nicht, ich habe ein ungutes Gefühl, als würde sich etwas in Bewegung setzen. Etwas großes...“, wirklich genau konnte er dieses Gefühl nicht beschreiben.

Doch war es nicht der erste Tag an dem es ihn beschlich, etwas stimmte nicht. Es kam schleichend, veränderte nur Gering den Lauf des Schicksals.

Aber es passierte, da war er sich sicher. Doch Uriel schüttelte nur den Kopf, „Vielleicht irrst du dich, ich selbst bemerke nichts. In letzter Zeit hast du soviel getan, wahrscheinlich bist du einfach nur Müde. Ruh dich aus, dann wirst du sehen das sich nichts verändern wird.“

Wie gerne hätte er diese Zuversicht seines Bruder, er hatte sie besessen doch sie ging verloren, verloren bei diesem Krieg.

Schnell schob er diese Gedanken beiseite, richtete sich auf und blickte zu seinem Bruder, „Wahrscheinlich...wahrscheinlich hast du Recht, ich sollte mich einfach nur ein wenig ausruhen.“, mit einem letzten Blick auf den langhaarigen lief er an ihm vorbei, zu seinen Räumen um sich etwas zur Ruhe zu legen.
 

Etwa zur gleichen Zeit regte sich etwas tief unter der Erde, etwas unheilvolles. Wenn auch nur langsam, eine Veränderung war jedoch deutlich merkbar.

„Wie lange sollen wir noch warten, mein Fürst?“, der Unmut und die Ungeduld sprach deutlich aus dem Ton, zu lange, viel zu lange warteten sie schon. „Zügle deine Ungeduld, Baal!“, es war mehr ein knurren, kalt und berechend, “Die Zeit rückt immer näher, bald ist es soweit. Gedulde dich.“, es war eine Aufforderung, keine Bitte.

Für Luzifer war es selbst nicht einfach zu warten, viel zu viele Jahr-tauschende musste er schon warten. Doch schon bald war es soweit, er hatte alles in die Wege geleitet, doch nun musste er warten. Wieder warten, doch bald würde es ein Ende haben.

„Weiht mich ein!“, kalt legte sich sein Blick auf den Dämonen, der vor seinem Thron stand und diese Forderung äußerte. „Du forderst?

Überlege genau, deine nächsten Worte, Baal. Du bist ersetzbar.“

Kaum merklich spannte sich der andere an, für ihn jedoch deutlich sehbar, ein lächeln erschien auf seinen Lippen, voller spott und Hohn.

„Verzieht..“, in einer fließenden Bewegung sank Baal auf seine Knie, senkte den Kopf, “Ich habe mich zu weit voraus gewagt.“

„Dies einmal sei dir verziehen, bedenke jedoch deine nächsten Worte. Bei einer zweiten Verfehlung werde ich nicht mehr so gnädig sein. Und nun gehe, lass mich alleine.“

Ohne jedes weitere Wort, verließ der andere den Saal, ließ seinen Herren alleine. Ein seufzen drang über seine Lippen, wurde von den Wänden zurück geworfen und verhallte langsam.

Die nächsten Schritte würden Feinfühligkeit verlangen, Baal war nicht der richtige für die Aufgabe, er war zu grob und zu schroff. Doch welcher Dämon würde schon die nötige Feinfühligkeit mit sich bringen, nur...

„Ruft Raziel zu mir!“,gebieterisch hallte seine Stimme durch den Saal, ließen den armen Diener erschrocken zusammen fahren, ehe er sich sofort verbeugte und durch das große Tor verschwand.

Raziel, er war wie er ein gefallener, ein Engel der hoch im Himmel gestanden http, ein ehemalige Erzengel. Im Gegensatz zu ihm, hatte er seine Wurzeln nicht verlernt.

„Du hast nach mir gerufen, Bruder?“

„Bruder... Du bist der einzige der mich so nennt.“

„Wieso etwas vergessen, es ist etwas das uns geben wurde, mein Bruder. Was ist dein begehren, welche Aufgabe hast du für mich?“

Er hob die Hand, deutete den anderen Anwesenden im Raum den Saal zu verlassen. Erst als jede Wache, jeder Diener aus dem Saal gegangen war, erhob er seine Stimme.

„Der Krieg...der Zeitpunkt auf den ich all die Jahr-tauschende hin gearbeitet habe, er rückt immer näher. Die Letzten Vorbereitungen müssen getroffen werden Raziel.

Es bedarf Feinfühligkeit, den der wichtigste Punkt ist...das was Ihm so sehr am Herzen liegt. Es bedarf nur einer, einer einzigen menschlichen Seele rein und Unbedarft. Für den vierten Platz unserer Reiter.“, eine fast nicht bemerkbare Veränderung erfasste das Gesicht Raziels, eine seiner fein geschwungenen Augenbrauen erhob sich.

„Einen Menschen?“, Unglauben herrschte im Gesicht seines Bruders,“Kläre mich auf, was genau bedarf meiner Hilfe, was wäre meine Aufgabe?“

„Wie immer wissen begierig, mein Lieber.“, ein Lächeln erschien auf den Lippen Luzifers, diesmal nicht kühl und abweisend, sondern fast liebevoll,“Ich kläre dich auf, keine Sorge.

Menschen..ich bin immer noch der Auffassung das sie es nicht wert sind, auf der Erde zu leben. Sie sind schwach und unbedeutend, doch diesmal nicht.

Diesmal gibt es etwas, das ein einziger Mensch für uns tun kann. Wir, Raziel sind verdorben, schwarz und zerfressen von der Finsternis. Uns ist das Tor, unserer alten Heimat, verschlossen. Doch ein Mensch, so rein und Blütenweiß wird am Ende seines Zyklus in die Reihen unserer Brüder aufsteigen, im Reich unseres Vaters leben. Genau deshalb brauchen wir ihn.

Verführe ihn nicht, verschwärze ihn nicht. Gewinne ihn für unsere Gunst, achte darauf das er sich nicht durch Begierde oder Lügen verdirbt.

Und doch, zeige ihm welche Vorteile es hat, auf unserer Seite zu stehen.“, er glaubte daran das Raziel dieser Aufgabe gewachsen war. Dieser Mensch, ihm musste klar gemacht werden, welche Vorzüge es haben würde auf der Seite der Dämonen zu stehen. Er würde Macht bekommen, er wäre fähig zutun was er schon immer tun wollte. Er könnte sich Rächen, an Menschen die ihm etwas genommen hatten, ihn verletzt hatten.

Rache, konnte manchmal viel bewirken. Doch gab es soviel anderes das so verführerisch für diesen Menschen sein konnte, er hatte wirklich lange nach ihm gesucht.

„Hm, keine Verführung, keine Schandtaten die seine Seele bepflegen. Ich verstehe wieso du mich gerufen hast, die Dämonen sind viel zu grob für solch eine Aufgabe.

Sie sind in der Finsternis geboren, sie wissen wie man süße Verlockungen spinnt, sie den Menschen schmackhaft macht. Doch...hier sind sie wirklich..unfähig.

Es ist mir eine Ehre, dass du mich mit dieser Aufgabe beauftragst. Und glaube mir Bruder, ich werde nicht versagen. Ich werde ihm zeigen, welche Vorteile eine Vereinigung mit sich bringt. Ihn dazu bewegen, den Vertrag zu Unterzeichnen.

Doch Bruder...“, für einen Moment schweigte, schien genau zu Überlegen wie er die folgenden Worte formulieren sollte,“Ein Mensch, kann bis zu hundert Jahre leben, Selbstmord ist eine Sünde und wird ihn zu uns bringen, nicht zu Ihm.

Wie...“

„Ich verstehe, doch keine Sorge. Die Zeit bis zu seinem Tode werden wir nicht warten, sollte er sich uns anschließen, auf unsere Seite kommen..habe ich schon einen Plan. Doch im Moment ist dieser unwichtig, konzentriere dich auf deine Aufgabe Raziel. Nichts anderes ist im Moment von Bedeutung, enttäusche mich nicht.“

„Niemals, Bruder.“, eine knappe Verbeugung folgte diesen Worten, ehe er von einem Moment zum anderen einfach verschwand. Erneut legte sich Stille über den Saal, zufrieden ließ sich Luzifer zurück sinken, verschränkte seine Finger hin einander.

Es würde nicht einfach werden, sollte einer seine ehemaligen Brüder diese Handlung bemerken würden sie selbst etwas Unternehmen um dies zu verhindern. Den Menschen von seinem Einfluss beschützen wollen, aber vielleicht könnte dies ihm genau in seine Karten spielen.

Wenn es nach einfacher Verführung aussah, sie den Sinn nicht verstanden war es gut, er würde ihre Anwesenheit dulden.

Doch besser war es, wenn Raziel es schaffte sich zu tarnen, den Engel nicht einmal einen Anhaltspunkt gaben überhaupt misstrauisch zu werden. Die Zeit würde es zeigen, würde zeigen ob er alles durch dacht hatte.
 

Er konnte die Unruhe, seiner Untertanten regelrecht spüren. Sie alle wollten endlich zuschlagen, den großen Krieg beginnen und das einfordern was ihnen zustand.

Doch noch ließ er nicht verlauten, dass die letzten Vorbereitungen vollzogen wurden, noch war es nicht sicher.

Bis jetzt hieß es nur, bis jetzt war noch nichts. Er wollte keine Hoffnung sähen, wo es bis jetzt noch keine gab.

„Ich verlasse mich auf dich, Bruder...“



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