Fatal Fantasy von Beba (Cloud Strife x Vincent Valentine) ================================================================================ Prolog: Neuanfang ----------------- Cloud erwachte wie immer schweißgebadet und mit stockender Atmung aus seinem Schlaf. Wieder ein Alptraum... Mit zittrigen Händen griff er nach seiner Uhr und las die Zeit ab, während er sich gleichzeitig darauf konzentrierte seinen aufgeregten, schweißnassen Körper zu beruhigen. 3:47 Er seufzte tief, grub die Hände in seine blonde Mähne und ließ sich in sein Kissen zurückfallen. Während er schweigend auf die dunkle Zimmerdecke starrte, fragte er sich ob die Anderen aus seiner ehemaligen "Mannschaft" manchmal auch noch Alpträume hatten. Er hatte sie. Nicht nur manchmal. Jede Nacht, oft auch mehrmals. Es brachte ihn noch um den Verstand... Er konnte sich noch so gut an den Moment erinnern, als sie die letzte Schlacht geschlagen und Sephiroth besiegt hatten. Jedes kleinste Detail hatte sich in sein Hirn gebrannt. Er durchlebte die Szenen immer und immer wieder - in seinen Träumen. Nach einem unheimlichen Moment absoluter Stille hatten seine Freunde überwältigt aufgeschrieen, waren sich gegenseitig in die Arme gefallen, manche von ihnen hatten sogar geweint. Cloud hatte nichts von all dem getan. Er hatte schweigend auf den riesigen Krater gestarrt. Das war es also? Das Ende? Kein Kämpfen mehr? Alles wird wieder gut? Wahrscheinlich hätte er sich freuen müssen, hätte erleichtert sein müssen weil sie es tatsächlich geschafft hatten einen riesigen Meteor aufzuhalten und ihre Welt vor dem Untergang zu retten. Es klang ja wirklich wie in einem Comic. Aber statt sich zu freuen, fühlte Cloud... gar nichts. Zuerst hatte er geglaubt, es wäre nur die erste Überwältigung oder der Shock gewesen. Zusammen mit den Anderen war er nach Midgar gereist, wo das pure Chaos herrschte. Sofort hatten sich alle eilends daran gemacht, die Notversorgung der Stadt zu organisieren. Tifa hatte ein außerordentliches Talent dafür, andere herum zu kommandieren, und die ersten Wochen nach dem Abwenden der kompletten Zerstörung waren die Freunde nur damit beschäftigt gewesen, überall so gut wie möglich für Hilfe zu sorgen. Niemand kam in der Zeit wirklich viel zum Nachdenken, und so ging es auch Cloud, der sich verbissen und meistens schweigend um die Aufgaben kümmerte, die ihm zugeteilt wurden. Er fühlte sich fast wie damals bei SOLDAT. Nicht nachdenken, funktionieren. Edge entstand. Wie ein riesiger, wuchernder Pilz eroberte die neue Stadt ihren Platz in Windeseile, direkt angrenzend an die fast noch qualmenden Ruinen Midgars. Irgendwann, Wochen nachdem das gröbste Chaos beseitigt war, kam dann die Sache mit Tifa. Offensichtlich war sie der Meinung, dass jetzt, wo alle Störfaktoren weitestgehend aus dem Weg geräumt waren, ihrer Beziehung mit Cloud nichts mehr entgegenstand. Und so fing sie also an, sich immer mehr als seine Freundin aufzuspielen. Und Cloud? Irgendwie fehlte ihm noch immer die Kraft, seine Gedanken zu ordnen, und so akzeptierte er sein Schicksal mit Tifa mehr oder weniger gleichgültig. Sie bezogen ein kleines Apartment in Midgar, ganz in der Nähe der neuen Wohnung von Barret und Marlene, und das Leben nahm seinen Lauf. Eigentlich hätte er glücklich sein können. Sie hatten diese schreckliche Katastrophe überlebt. Er führte eine Beziehung mit einer selbstbewussten, umwerfend schönen Frau und es gab genügend Arbeit um bis an sein Lebensende beschäftigt zu sein. Aber umso mehr Cloud zur Ruhe kam - zum Nachdenken kam - desto heftiger spürte er, dass mit ihm etwas nicht in Ordnung war. Schweigend drehte er sich zur Seite und betrachtete den weichen, wohlgeformten Körper seiner Geliebten, die nur wenige Zentimeter von ihm entfernt lag. Sie war komplett nackt, denn kurz vor dem zu-Bett-gehen hatte sie ihn mit der üblichen hemmungslosen Leidenschaft geliebt. Das sanfte Licht der Straßenlaterne, das durchs Fenster fiel, schien voller Genuss ihre weiblichen Konturen zu umspielen. Wie schaffte es Tifa, so sorglos zu sein? Sogar im Schlaf sah sie glücklich aus. Sie sah eigentlich immer glücklich aus. Besonders, wenn er in ihrer Nähe war. Aber er war nicht glücklich. Deswegen konnte er nicht schlafen, Nacht um Nacht. Deswegen plagten ihn noch immer Alpträume. Irgend etwas fehlte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)