Schlangenbrüder von Kouichi ================================================================================ Kapitel 15: Die verlorene Freundschaft -------------------------------------- Als Harry wieder sein Zimmer betrat, ging er durch den Geheimgang sofort in die Kammer und zeigte Tom die Karte. „Wirklich interessant! Man sieht jeden und weiß sofort, wohin jeder geht. Diese Karte in den falschen Hände wäre eine ungemein gefährliche Waffe! Aber nun haben wir sie und können weiter machen, wo wir stehen geblieben sind! Nimm dir deine Violine, ich werde dir jetzt ein neues Stück beibringen. Es ist zwar schwierig, doch ich glaube an dich und ich weiß, dass du es schaffst!“, sagte Tom und Harry holte seine und auch Toms Violine. „Was für ein Stück ist es denn?“, fragte Harry und fing an erst ein paar leichte Melodien auf seiner Violine zu spielen, um wieder warm zu werden. Tom beschwor einen Notenständer hervor und sofort erschienen die Notenblätter dazu. Harry sah auf eines der Blätter und las die Überschrift. „You raised me up? Ist das nicht ein wenig zu schwierig für mich? Ich bin doch noch Anfänger!“, sagte Harry. Tom schüttelte den Kopf und erwiderte: „Nur an Herausforderung wächst man. Wenn du nichts schwieriges in Angriff nimmst, wirst du dich nicht weiterentwickeln können. Ich habe vollstes Vertrauen in deine Fähigkeiten und wenn du bald gut genug bist, kannst du dein Können auf einer normalen Violine vor den anderen vorführen!“ Harry sah ihn begeistert an und fragte: „Glaubst du wirklich, dass ich das machen könnte. Vor allen anderen in der großen Halle auftreten?“ Tom nickte und zeigte ihm dann den Anfang des Stücks „You raised me up“. Harry machte es ihm so gut wie möglich nach, doch wirklich zufrieden mit seiner Leistung war er nicht. Seiner Meinung nach waren noch zu viele Stellen dabei, wo er sich verspielt hatte oder die Töne unsauber waren. „Du siehst nicht zufrieden mit deiner Leistung aus!“, stellte Tom nüchtern fest. Harry erklärte ihm, was seiner Meinung nach nicht in Ordnung war und so sagte Tom: „Dann übe, bis es sich deiner Meinung nach richtig anhört! Übe, bis du zufrieden bist!“ So übte Harry immer weiter und als Tom die Übung nach einer Stunde beendete, war es Harry ein wenig besser vorgekommen. „Das hört sich doch schon viel besser an. Jetzt geh nach oben und verbringe den restlichen Tag noch mit deinen Freunden. Vielleicht könnt ihr noch etwas über die Karte raus finden!“, sagte Tom und schickte Harry wieder nach oben. Harry verabschiedete sich von Tom und ging wieder hinauf in sein Zimmer. Gerade als sich die Tür zum Geheimgang geschlossen hatte, klopfte es an der anderen Tür und Harry öffnete sie. Zum Vorschein kam Zabini, der ihn prüfend ansah. „Da bist du ja! Wir haben uns gefragt, was du allein in deinem Zimmer machst und wir wollten zusammen mit dir die Karte ein wenig näher in Augenschein nehmen!“, sagte Zabini und zusammen gingen er und Harry in den Gemeinschaftsraum der Slytherins. Dort warteten bereits Draco, Pansy, Crabbe und Goyle. Harry sah sich weiter um und er merkte schnell, dass außer ihnen niemand anderes im Gemeinschaftsraum war. „Jetzt leg doch mal die Karte auf den Tisch! Ich will sehen, was sie alles kann!“, sagte Zabini und Harry legte die Karte auf den Tisch und alle scharrten sich um sie. Die Karte zeigte tatsächlich das gesamte Schloss mit all seinen Geheimgängen, Klassenzimmern und Gemeinschaftsräumen der vier Häuser. Auch das Schlossgelände war auf ihr zu sehen und die Karte reichte selbst bis in den verbotenen Wald hinein. Die Karte zeigte selbst auch jeden Schüler und jede Schülerin und auch die Lehrer waren durch kleine Namen auf der Karte gekennzeichnet. Harry entdeckte am unteren Rand der Karte eine kleine Handschrift und las sie laut vor. „Diese Karte gehört den Rummtreibern Krone, Tatze, Moony und Wurmschwanz.“ Als Harry diesen Satz laut vorgelesen hatte, fragte Pansy: „Wer sind diese Rummtreiber?“ Harry schüttelte den Kopf und sah sich noch einmal die Inschrift an. Beim zweiten Mal, als er sich den Satz durchlas, fiel ihm eine Jahreszahl auf. „1974“ Harry machte die Anderen auf die Jahreszahl aufmerksam und alle sahen sie sich an. „Kann das das Datum sein, an dem die Karte erstellt wurde?“, fragte Pansy und sah fragend in die Runde. Draco runzelte die Stirn. „Kann schon sein, aber wer hat sie gefertigt?“, fragte Zabini und sah noch einmal auf die Jahreszahl. Auch Harry stellte sich diese Frage, doch ihm kam da eine Idee. „Das können wir nur rausfinden, wenn wir uns die Jahrgangslisten von damals ansehen. In der Bibliothek müsste doch etwas zu finden sein.“, sagte Harry und ging hinüber zum Kamin. Er drückte auf einen Stein an der Wand, die neben dem Kamin lag und sofort öffnete sich der Durchgang zur Bibliothek der Slytherins. Sie betraten sie gemeinsam und suchten nach den Jahrgangslisten der vergangenen Jahre. Draco war es, der sie fand und die Anderen auf sie aufmerksam machte. Er zog vier Bücher heraus und jedes der Bücher war in einer anderen Farbe gehalten. Eins in grün für Slytherin, eins in blau für Ravenclaw, ein anderes in mattem gelb für Hufflepuff und das letzte war in leuchtendem rot gehalten für Gryffindor. Jeder von ihnen nahm sich eine Jahrgangsliste vor und Harry selbst hatte Hufflepuff erwischt. Er suchte nach dem entsprechenden Jahrgang und sah sich die Fotos der damaligen Schüler an, doch es war niemand dabei, der ihm bekannt vorkam. Da hörte er, wie Zabini aufkeuchte. Er hatte die Jahrgangsliste von Gryffindor durchgesehen und rief nun die Anderen zu sich. Harry scharrte sich mit den Anderen um Zabini und sah über seine Schulter. Nur einen Blick später wusste er, was Zabini so erregt hatte. Zabinis Finger ruhte auf einem Namen und als Harry sich diesen durchlas, wusste er auch, was so erstaunlich daran war. Zabini zeigte auf den Namen von Harrys Vater. Aber damit nicht genug, reihten sich neben dem Foto von James Potter auch die Fotos von Sirius Black, dem entflohenen Häftling, Remus Lupin, ihrem Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste und am Ende der Fotoreihe war noch das Foto eines kleinen, pummeligen Jungen namens Peter Pettigrew zu sehen. „Wartet mal, das erinnert mich an etwas!“ sagte Zabini und verschwand in einen der hinteren Bücherregale. Nur wenige Minuten später kam er mit ein paar Zeitungsartikeln zurück und legte sie auf einen Tisch und breitete sie aus. Harry nahm sich einen der Artikel zur Hand und las ihn sich durch. Der Artikel handelte darüber, dass Sirius Black mitten in einem Wohngebiet der Muggel eine Straße explodieren ließ und so mehrere Muggel und einen Zauberer tötete. Der getötete Zauberer hieß Peter Pettigrew, der ihn aufhalten wollte. Wofür oder wogegen er Sirius Black aufhalten wollte, stand jedoch nicht in dem Artikel. Harry sah auf und nahm sich noch einmal die Jahrgangsliste von Gryffindor zur Hand. Er sah auf das junge Gesicht seines Vaters und der anderen Schüler, die in dieser Reihe waren. Weiter vorne fand er sogar seine Mutter, die damals jedoch noch mit Nachnamen Evans hieß. Er sah sich die anderen Schüler an und sein Blick blieb bei dem jungen Gesicht von seinem Lehrer hängen. „Vielleicht sollten wir mal mit Professor Lupin reden. Vielleicht kann er uns mehr sagen!“, sagte Harry und sah auf die Karte des Rummtreibers, um zu sehen, wo sich ihr Lehrer gerade aufhielt. Harry sah, dass sich Professor Lupin gerade in seinem Büro aufhielt und so stellten sie alle Bücher außer der Jahrgangsliste der Gryffindors wieder zurück und machten sich auf den Weg in den dritten Stock. Als sie vor der Bürotür ihres Professors angekommen waren, klopfte Harry an und sofort öffnete sich die Tür. Professor Lupin trat heraus und sah sich erstaunt der Slytherin-Clique entgegen. „Was kann ich für sie tun?“, fragte er höflich. Harry räusperte sich und sagte: „Wir müssen mit ihnen über ein paar ihrer ehemaligen Mitschüler reden. Können wir das drinnen besprechen, denn es ist nicht für andere Ohren bestimmt!“ Professor Lupin sah sie einen Augenblick musternd an, trat dann aber zurück und ließ sie eintreten. Als Harry in das Büro trat, wusste er sofort, dass Lupin ein ziemlich guter Lehrer sein musste, denn an den Wänden reihten sich viele Bücher über die Verteidigungsmaßnahmen gegen die dunklen Künste und auch ein Glaskasten mit einem seltsamen Tier stand in dem Büro. „Nun, was kann ich für euch tun?“, fragte Lupin und zauberte mehrere Stühle herbei, damit sich die Slytherins setzen konnten. Diese taten es auch, doch Harry blieb stehen und zeigte Lupin die Jahrgangsliste. „Wir haben herausgefunden, dass sie mit meinem Vater und Sirius Black in eine Klasse damals gegangen sind. Was können Sie mir über Black erzählen?“, fragte Harry und deutete zuerst auf das Bild von Lupin, dann auf das Bild seines Vaters und zum Schluss auf das Bild des jüngeren Sirius Black. Lupin lehnte sich zurück und dachte über seine Antwort nach. „Sirius Black war zusammen mit mir und deinem Vater in einer Klasse in Hogwarts. Auch deine Mutter war dabei, jedoch konnte sie am Anfang deinen Vater in keinster Weise leiden. Nun gut, kommen wir zurück zu Black. Er war der Trauzeuge deiner Eltern und dein Vater bat ihn, dein Patenonkel zu werden, falls ihm und Lily etwas zustoßen sollte. Nun, jeder von uns dachte, dass Black auf unserer Seite stehen würde, doch das tat er nicht. Kurz nachdem du geboren warst, verriet er deine Eltern an den dunklen Lord, der sie daraufhin ermordete. Nach dem fehlgeschlagenen Angriff auf dich flüchtete Black, doch er wurde von einem weitere Freund damals gestellt. Der Freund hieß Peter Pettigrew und ein Duell auf Leben und Tod entfachte, doch Peter überlebte das Duell nicht. Von ihm wurde nur noch ein Finger gefunden. Gleich daraufhin wurde Black festgenommen und saß seitdem in Askaban!“, sagte Lupin und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Harry dachte über das gerade gehörte nach und in ihm stieg immer mehr die Wut hoch. „Dann ist Black daran schuld, dass meine Eltern und Peter Pettigrew gestorben sind?!“, stieß er aus und sah zornig zu Lupin. Dieser nickte und erwiderte: „Das stimmt! Aber Harry, versprich mir bitte eins: Du suchst auf keinen Fall nach Black!“ Harry stieß ein freudloses Lachen aus. „Wenn Black noch immer ein treuer Diener Voldemorts ist und nur einen Funken Ehre im Leib hat, wird er versuchen mich zu töten. Er wird also auf mich zukommen und wenn er kommt, bin ich bereit!“, sagte Harry entschlossen und erhob sich. Lupin sah ihn entsetzt an. Harry wandte sich zur Tür und verließ gemeinsam mit den anderen das Büro. Sie gingen hinunter in die Kerker und in ihren Gemeinschaftsraum. Dort trennte sich Harry von den Anderen und ging allein in sein Zimmer. Er hatte sich schon einen Plan gemacht für den Fall, dass er auf Black treffen sollte, doch dazu musste er mehr über Black herausfinden und er musste mit Tom von Angesicht zu Angesicht sprechen. Um zweiteres zu bewerkstelligen, öffnete er den Geheimgang und betrat diesen. Nach nur wenigen Minuten war er in der Kammer des Schreckens angekommen und er ging sofort ins Büro. Als er in dieses eintrat, sah er, wie Tom über mehreren Stapeln Pergament brütete und sie durchlas. Er sah auf und wusste sofort, was mit Harry war. „Du hast es also über Black herausgefunden!“, sagte Tom und es war eine reine Feststellung. Harry nickte und lief im Büro auf und ab. „Ich muss einen Weg finden, wie ich ihn fangen und für das, was er getan hat, bestrafen kann!“, sagte Harry wütend und ballte die Hände zu Fäusten. Tom sah ihn aufmerksam an und erwiderte: „Aber dazu müsstest du erst einmal Black gegenüber stehen und wie du selbst weißt, hat sein letzter Gegner nicht überlebt. Das heißt, dass er ein ausgezeichneter Duellant sein muss. Also musst du ein noch besserer Duellant werden, als er es ist. Ich habe hier etwas, dass dir dabei helfen kann!“, sagte er und reichte Harry ein Buch, in dem ein Lesezeichen eingebettet war. Harry öffnete die Seite des Buches und begann zu lesen. „Über allen Zaubern und Flüchen ist der eine, der am dunkelsten ist. Er reißt ganze Zivilisationen in andere Welten und kann nur durch einen erneuten dunklen Fluch wieder rückgängig gemacht werden. Dieser Fluch ist derart mächtig und gefährlich, dass das Wissen dazu bereits vor Jahrhunderten vernichtet wurde, jedoch wissen wir um deren Entstehung.“ Es folgte eine Liste an Zutaten, die Harry einfach in der Apotheke besorgen konnte. Jedoch war die letzte Zutat ein Herz der Person, die in den Zauberer verliebt war, der den Fluch ausstieß. „Aber warum muss ich das Herz einer Person nehmen, die mich liebt? Das hat doch gar keinen Sinn!“, sagte Harry und sah vom Buch zu Tom. Dieser sah von seinen Unterlagen auf und erwiderte: „Du vergisst die 1. Regel der Magie! Jeder Zauber hat seinen Preis und der Preis für diesen Fluch ist das Herz der Person, die sich in dich verliebt hat. Welche Regel würde auf diese Person zutreffen?“ Harry überlegte kurz, doch dann viel ihm wieder die entsprechende Regel ein. „Liebe ist Schwäche!“, sagte Harry und sah Tom an. Dieser nickte und erwiderte: „Und deine Hausaufgabe wird es sein, herauszufinden wer sich in dich verliebt hat. Wenn du das getan hast, können wir den nächsten Schritt in Angriff nehmen.“ Mit diesen Worten entließ er Harry und dieser ging wieder durch den Geheimgang hinauf in sein Zimmer. Er zerbrach sich den Kopf darüber, wer in ihn verliebt sein könnte, doch ihm fiel niemand ein. Dazu bekam er noch einen ziemlich nervigen Ohrwurm und er sang ihn leise mit. „Seine Augen, so grün wie frisch gepökelte Kröte, sein Haar, so schwarz wie Ebenholz! Ich wünscht` er wäre mein, denn göttlich muss sein! Der die macht des Dunklen Lords schmolz!“ Harry wiederholte diese Zeilen noch ein paar mal, bis ihm einfiel, woher er sie kannte. Dieser verdammte kleine Zwerg, den Lockhart damals in ein Kostüm gezwängt hatte, hatte sich auf Harry gesetzt und ihm dieses Lied gesungen. Im Auftrag einer bestimmten Person. Und diese Person war... „Ginny!“, stieß Harry aus und er stieß die Faust in die Luft. Er wollte sein Zimmer verlassen und sie irgendwie auf den Gängen erwischen, doch ein Blick auf die Uhr an der Wand sagte ihm, dass es dafür bereits zu spät war und er sich nun für sein Bett fertig machen musste. Ende des 15. Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)