Airport City von BlueGenie1974 (Eine Legende entsteht) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog Es war ein glühend heißer Tag auf dem kleinen Flughafen. Dirk Pitt, der Leiter saß in seinem Büro und brütete vor sich hin. Seit Monaten versuchte er Investoren anzulocken. Doch in Zeiten wie diesen, zumal sie auch noch im Zeichen der Finanzkrise, standen, war es schwierig, einen Investor zu finden. Und ohne Investor war es schwierig, die notwendige Erschließung des Flughafens anzugehen. Kurz und gut: Ohne Investor keine Erschließung. Ohne Erschließung kein Gewinn. Ohne Gewinn: EXITUS!! Doch immer wieder stieß Dirk Pitt bei den Investoren auf taube Ohren. „Das finanzielle Risiko ist viel zu hoch.“ „Ihr Konzept ist zwar interessant, aber es tut uns leid Mr. Pitt, wir haben kein Interesse daran.“ Solche Kommentare bekam Dirk Pitt jedes Mal zu hören. Dirk grübelte und grübelte. Dann griff er zum Telefon und rief den Tower. „Irgendwas zu sehen?“ „Nichts. Nicht mal ein Heißluftballon.“ „Es ist doch zum Haare ausraufen.“ „Wem sagen Sie das, Boss?“ Unterdessen in der Millionenmetropole Chicago. In seinem Büro saß Kyle Hathaway an seinem Schreibtisch. Ihm gegenüber saß sein Assistent und Sekretär Gene Simmons. „Also Gene. Ich höre. Was haben sie für Investmentvorschläge für mich?“ „Sir sie könnten in Gold investieren. Die Prognosen deuten darauf hin, dass der Goldkurs noch mal steigt. Auch Silber und Diamanten wären eine rentable Investmentquelle.“ „Ich bitte Sie Gene. Das sind doch längst alte Hüte. Es gibt kaum noch Leute, die in Gold, Silber und Diamantenmienen investieren. Die Investition muss sich lohnen. Verstehen Sie was ich meine?“ „Ich denke schon, Sir.“ „Gut, dann sehen wir uns morgen um die gleiche Zeit wieder.“ Auf dem Flughafen von Sky City blätterte Dirk Pitt gerade in einer Illustrierten, als ihm eine Anzeige von Hathaway Investment ins Auge fiel. Rasch griff Pitt zum Telefon und wählte die Rufnummer in Chicago. Wie sonst auch landete er bei der Chefsekretärin. „Hathaway Investment. Sie sprechen mit Neriah Carver.“ „Hier spricht Dirk Pitt. Ich bin der Leiter eines kleinen Flughafens. Ich hätte ein Konzept zur Erschließung und würde das gerne mit Mr. Hathaway besprechen.“ „Mr. Hathaway hat kein Interesse, dass kann ich Ihnen jetzt schon versprechen.“ „Sind Sie sich sicher?“ „So sicher wie man sich nur sein kann. Sie vergeuden nur Mr. Hathaways Zeit." Dirk Pitt knallte den Hörer voller Wut auf die Gabel. Unterdessen in Chicago klopfte Neriah Carver in die Tür ihres Chefs. „Herein!“ Neriah Carver betrat das Büro von Kyle Hathaway. „Mr. Hathaway, ein Mr. Dirk Pitt hat gerade angerufen. Er ist der Leiter eines kleinen Flughafens und wollte sein Erschließungskonzept mit Ihnen besprechen. Ich habe ihn abgewimmelt.“ „Sie haben was getan? Sie hätten ihn zu mir durchstellen sollen. Noch mal so eine Nummer und Sie sind gefeuert. Und jetzt geben Sie mir Mr. Pitts Nummer.“ „Wie Sie wünschen.“ Nur kurze Zeit später erschien Neriah Carver wieder in der Hand die Rufnummer von Dirk Pitt. „Bitte sehr. Ich hoffe sie wissen, was sie tun Chef.“, sagte sie. „Was ich tue oder nicht geht sie gar nichts an. Sie sind nur dazu da um Termine für mich klar zu machen, oder Anrufer zu mir durchzustellen, oder um meine Post zu sortieren. Aber es gehört ganz sicher nicht zu Ihren Aufgaben sich den Kopf über MEINE Art und Weise, meine Arbeit zu machen, den Kopf zu zerbrechen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?“ „J-Ja Sir.“, stammelte Neriah Carver. „Dann gehen Sie wieder an Ihre Arbeit, Miss Carver.“ „Wie Sie wünschen Mr. Hathaway.“ 01 Kyle Hathaway wählte die Rufnummer von Dirk Pitt in Sky City. „Sky City International Airport. Sie sprechen mit Dirk Pitt.“ "Mr. Pitt, hier spricht Kyle Hathaway. Zuerst muss ich mich für das rüpelhafte Benehmen meiner Sekretärin entschuldigen. Ich hoffe, Sie sind nicht allzu wütend.“ „Grund genug hätte ich Mr. Hathaway. Aber reden wir nicht mehr darüber. Kommen wir lieber zum Geschäft. Ich bin der Leiter hier am Flughafen von Sky City. Und außer dem Tower und dem Terminal steht hier gar nichts. Keine Hangars, keine Reparaturhallen. Keine Geschäfte. Die ganze Region liegt brach und wäre auf den Flughafen angewiesen. Der Flughafen von Sky City wäre ein Eldorado für Investoren. Aber bisher hatte ich nur Pech.“ „Das glaube ich Ihnen gerne Mr. Pitt. Ich komme demnächst mal vorbei und sehe mir die Situation bei Ihnen vor Ort mal an. Dann können wir alles Weitere besprechen.“ „Auf diese Worte warte ich seit einer halben Ewigkeit.“ „Es kann aber sein, dass ich unangemeldet komme. Nicht dass Sie sich wundern, wenn ich auf einmal da bin.“ „Ich werde es meinen Leuten sagen.“ „Tun Sie das ruhig, Mr. Pitt.“ Nach dem Telefonat hatte Dirk Pitt Tränen in den Augen. Sollte es wirklich wahr werden? Sollte Kyle Hathaway wirklich Interesse haben, in den Flughafen von Sky City zu investieren? Sollte dem so sein, wäre das ein Anfang. Dirk Pitt wagte kaum zu hoffen. Kapitel 1: Das Treffen ---------------------- Das Treffen Nur zwei Wochen nach dem Telefonat zwischen Kyle Hathaway und Dirk Pitt war es dann soweit. Der Investor wollte sich den Flughafen von Sky City ansehen. Er griff zum Telefon und rief auf dem Flughafen von Chicago an. „Andy, meine Maschine muss in 20 Minuten startklar sein. Ich will mich mal in Sky City umsehen.“ „Jawohl, Mr. Hathaway.“ „Was tun wir?“, fragte Kyle Hathaways Assistent. „Wir fliegen nach Sky City und sehen uns dort den Flughafen an. Das könnte die Herausforderung sein, die ich suche.“ „Ich finde, Sie sollten das lieber lassen Sir. Vielleicht erweist sich der Flughafen, als das berühmte Fass ohne Boden.“ „Wir kennen uns doch schon eine ganze Weile Gene. Und bisher habe ich doch immer eine gute Nase bewiesen oder etwa nicht?“ „Doch haben Sie Sir, aber ich bin lieber vorsichtig. Wir sollten uns ein anderes Investmentprojekt aussuchen. Ich habe gehört, dass in Deutschland, genauer gesagt in Frankfurt am Main, ein neues Hochhaus gebaut werden soll. Es soll eine Höhe von 150 Metern haben.“ „Klingt interessant. Ich schlage vor, wir sehen uns den Flughafen an und treffen dann eine Entscheidung.“ Nur 20 Minuten später hob Kyle Hathaways Maschine, ein Learjet 85, vom Flughafen Chicago O´Hare International Airport ab. Am Steuer saß Jonathan Pryce, Kyle Hathaways langjähriger Pilot. Während des Fluges unterhielten sich Kyle Hathaway und Gene Simmons. „Und Sie sind immer noch entschlossen, in diesen Flughafen zu investieren, Mr. Hathaway?“ „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“ „Sir, wenn das schief geht, könnten Sie alles verlieren.“ „Ein bisschen Risiko gehört zu jedem Investmentgeschäft.“ „Das mag sein. Aber wenn Sie sich finanziell übernehmen, sind wir alle geliefert.“ „Noch ist nichts entschieden. Aber wenn dieser Flughafen, das ist, von dem ich denke, dass er sein könnte, dann wäre es sehr unklug eine so günstige Gelegenheit einfach so verstreichen zu lassen.“ Um 15:50 Uhr Ortszeit erschien der Learjet mit der Kennung XB-1-KH auf dem Radarschirm des Towers. „Sky City Tower, hier spricht Learjet XB-1-KH. Wir erbitten Landeerlaubnis.“ „Verstanden XB-1-KH- Sie haben Landeerlaubnis für Landebahn 25 Rechts.“ „Verstanden. Steuern Landebahn 25 Rechts an.“ Um 16:00 Uhr landete Jonathan Pryce die Maschine. Er steuerte den Jet von der Landebahn und auf die ihm zugewiesene Parkposition. Er stellte die Triebwerke ab und ging in die Kabine. „Wir sind gelandet Mr. Hathaway. Willkommen in Sky City.“ Kyle stieg aus seinem Learjet und sah sich um. Weite, brach liegende Flächen, die nicht genutzt wurden. "Ich bitte vielmals um Verzeihung Sir, aber, finden sie nicht, dass wir nur unsere Zeit vergeuden?" „Jetzt fangen Sie schon wieder damit an. Dieser Flughafen ist genau die Herausforderung die ich gesucht habe. Ich denke, ich werde hier als Investor einsteigen.“ Gene Simmons gab sich zähneknirschend geschlagen. Doch er konnte sich einen letzten verbalen Seitenhieb nicht verkneifen. „Wie Sie meinen Sir. Aber sagen Sie am Ende nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt.“ „Halten Sie verdammt noch mal ihre gottverdammte Klappe Gene! Oder Sie sind die längste Zeit mein Assistent gewesen!“, brüllte Kyle Hathaway seinen Assistenten an. „Wenn Sie meinen Sir.“ Dirk Pitt kam auf das Flugfeld. „Mr. Hathaway. Willkommen in Sky City.“ „Danke, Mr. Pitt.“ „Kommen Sie mit in mein Büro, dort können wir ungestört miteinander reden.“ „Freut mich das zu hören.“ Gemeinsam gingen Kyle Hathaway und Dirk Pitt ins das Büro des Flughafenleiters. Gene Simmons folgte ihnen. Im Büro angekommen, bot Dirk Pitt seinen Gästen einen Sitzplatz und etwas zu trinken an. 01 „Kommen wir gleich zur Sache Mr. Hathaway. Sie haben sich ja selbst einen Eindruck machen können.“ „In der Tat, das habe ich. Und ich weiß, welches Potenzial der Flughafen hat. Und deshalb kann ich Ihnen die freudige Nachricht unterbreiten Mr. Pitt, dass Hathaway Investment, als Investor bei Ihnen einsteigt.“ „Das ist doch mal eine gute Nachricht, Mr. Hathaway. Bitte entschuldigen Sie, aber für mich ist heute, Weihnachten, Ostern und Geburtstag in einem.“ Kyle Hathaway musste lachen. „Nun Mr. Pitt. Stoßen wir an. Auf eine lange und gewinnbringende Partnerschaft.“ „Cheers!“ Den ganzen Nachmittag erörterten Kyle Hathaway und Dirk Pitt ihre Pläne zur Erschließung des Flughafens. Am späten Abend, es war 18:40 Uhr begleitete Mr. Pitt seinen neuen Partner zu seiner Maschine. „Also Mr. Pitt, in zwei Tagen rücken hier die Bautrupps an. Dann werden wir die ersten Hangars aus dem Boden stampfen. Die werden wir brauchen.“ „Sie werden Ihre Entscheidung definitiv nicht bereuen.“ Am nächsten Tag stand die Nachricht, dass Hathaway Investment als Investor beim Flughafen von Sky City eingestiegen war in allen Zeitungen. Die Broker an der Börse belächelten Kyle Hathaway für seine Entscheidung. Viele prognostizierten schon das Ende von Hathaway Investment. Wie sehr sie sich irren sollten, sollten sie bald erfahren. Kapitel 2: Der Beginn der Baumaßnahmen -------------------------------------- Der Beginn der Baumaßnahmen Und wie Kyle Hathaway angekündigt hatte, rollten zwei Tage nach dem Treffen zwischen ihm und Dirk Pitt, dem Leiter des Sky City International Airport, die Bautrupps an. 4 Trupps bestehend aus 3 Baggern, 3 Bulldozern, einem Kran und 6 Muldenkippern. Die Bulldozer rissen die Grasnarbe auf und die Bagger hoben Gruben von unterschiedlicher Größe und Tiefe aus. Die erste Grube hatte eine Fläche von 660 m2, die beiden nächsten hatten eine Fläche von 987 m2, danach wurden 4 Gruben mit einer Fläche von 1.800 m2 ausgehoben. Anschließend hoben die Bautrupps zwei Gruben mit einer Fläche von 2.700 m2. Danach kamen noch einmal 14 Gruben mit einer Fläche von 8.500 m2. Die Gruben waren zwischen 15 und 25 Meter tief. Am späten Vormittag um 11:45 Uhr landete Kyle Hathaway in Sky City. Wie immer wurde er von seiner Golden-Retriever-Hündin Gina und seinem persönlichen Sekretär Gene Simmons begleitet. Auf diesem Flug war jedoch noch jemand dabei. Ein Mann und eine Frau. Dirk Pitt wartete bereits auf dem Flugfeld. „Schönen guten Tag Mr. Hathaway. Freut mich Sie wiederzusehen.“ „Ich freue mich auch. Darf ich Ihnen meine Begleiter vorstellen? Dies ist Mr. Bronson Barnard. Er ist Statiker von Beruf und soll die Beschaffenheit des Bodens prüfen. Nicht das am Ende eine Concorde oder eine TU-144 im Hangar steht und selbiger zusammenbricht. Außerdem ist es seine Aufgabe die Sicherheit der Fundamente zu prüfen. Nicht dass die Hangars am Ende nicht mehr an Ort und Stelle stehen. Und dies Ms. Daena Hernandez. Sie ist die Architektin und wird die Gebäude entwerfen. Sie ist übrigens die erste Einwohnerin von Sky City.“ Diese Ankündigung haute Dirk Pitt voll aus den Fundamenten. „Ich finde, wir sollten mit der Arbeit anfangen. Je weniger Zeit wir vergeuden, umso besser.“, ließ sich die Architektin vernehmen. „Wir haben kein Hotel, in dem Sie übernachten können.“ „Machen Sie sich keine Sorgen. Ich habe für alle Fälle mein Zelt mitgebracht.“ „Na ob das eine gute Idee ist? Ich würde vorschlagen, Sie und Mr. Barnard beziehen ihre Quartiere erst mal in den leerstehenden Geschäftsräumen im Terminal. Dort ist es sicherer, als hier draußen.“ „Einverstanden.“ Nachdem der Statiker sein Quartier bezogen hatte, machte er sich gleich an die Arbeit. Zuerst nahm Bronson Barnard einige Bodenproben und analysierte sie. Nach zwei Stunden, die manchem wie eine Ewigkeit vorkamen, präsentierte Mr. Barnard seine Ergebnisse. „Der Boden ist perfekt. Auch die Tiefe der Gruben ist in Ordnung. Die Fundamente können gegründet werden.“ Die Kräne ließen die ersten Segmente in die Gruben. 13 Stützpfeiler aus massivem Stahl wurden an den Rändern der gruben in den Erdboden getrieben. Bei den größeren Hangars waren es 20 bis 30 Pfeiler. Als nächstes folgten massive Stahlgitter, um die Zugfestigkeit des Fundaments zu verbessern. Danach wurden die Gruben mit Beton gefüllt. Und während der Zement aushärtete, saß Daena Hernandez im internationalen Bereich und designte an ihrem Zeichenbrett die Hangars. Nach drei Tagen Wartezeit war der Beton fertig ausgehärtet. Auch die Entwürfe für die Hangars waren fertig. Für die kleine Flugzeughalle hatten sich Dirk Pitt und Kyle Hathaway für einen Entwurf der Architektin entschieden, der Platz für sechs zweimotorige Propellerflugzeuge bot. Das Gebäude an sich war quadratisch doch die Tore des Hangars erinnerten an die alten Luftschiffhallen der 30er Jahre. Auf dem Dach sollte ein Sockel aus vier massiven Marmorquadern angebracht werden, auf dem ein umgedrehter Flugzeugflügel aus schwarzem Marmor aufsitzen sollte. Doch bis zum Beginn des Baus verging noch eine Woche, denn die notwendigen Genehmigungen für den Bau lagen noch nicht vor. Doch am Freitag den 11.10.2013 kam dann endlich das Ok aus Sacramento. Ein Kran brachte zunächst eine Seitenwand mit drei Öffnungen, die fast bis zum Rand der Wand reichten. Die Wand wurde mit Stahlseilen gehalten, bis die Rückwand kam. Kaum war die Wand an Ort und Stelle, wurden die beiden Segmente miteinander verbunden. Dann kam die zweite 01 Seitenwand, die mit der Ersten baugleich war. Auch hier wurden die Rück- und die Seitenwand miteinander verbunden. Doch bevor die Arbeiten weitergehen konnten, musste erst wieder der Zement aushärten, was wieder drei Tage dauerte. Am Morgen des 14. Oktober 2013 ging es dann weiter. Die Bauarbeiter bereiteten alles vor um das Flachdach auf den Torso der Flugzeughalle zu platzieren. Ganz langsam hob der Kranführer die tonnenschwere Betonplatte an und bugsierte sie an ihren Bestimmungsort. Die Kollegen verbanden das Dach mit dem Torso. Damit war die Halle eigentlich so gut wie fertig. Doch es fehlten noch die Tore. Ein Team fräste eine Spalte in den Beton und montierte Führungsschienen, die im Halbkreis um das Gebäude herumliefen. Doch das Dach sah an der Front etwas eigenartig aus. Es wölbte sich nach oben. Doch dies musste so sein, wegen der Hangar-Tore, die bei einer Spezialfirma in Long Beach gefertigt werden mussten. Eine ganze Woche dauerte es, bis die riesigen Tore geliefert werden konnten. Und noch mal 4 Tage vergingen, bis die beiden Spezialkräne vor Ort waren, die nötig wurden, weil die herkömmlichen Baukräne für dieses Gewicht keine Zulassung besaßen. Erst kurz vor dem Ernte-Dank-Fest war die erste Flugzeughalle fertig. Am Tag vor Thanks Giving wurden die Fenster eingebaut und die ganzen Kabelstränge für die gesamte Elektronik verlegt. Erst am Vorabend des Ernte-Dank-Festes, war die Halle betriebsbereit. Doch auch bei den anderen Hangars ging es nicht so schnell. Zuerst kamen die großen Hallen für die Jumbos und die großen Maschinen Typ Airbus A380 und Airbus A350. Diese wurden nach zwei verschiedenen Entwürfen von Daena Hernandez gebaut. Für die Jumbohalle hatte sich die Kolumbianerin eine Stahl-Glas-Konstruktion ausgearbeitet. Die Konstruktion beschrieb einen Halbkreis und bestand aus 10 entsprechenden Segmenten, die in Reihe angeordnet waren. Die einzelnen Segmente waren durch mehrere Stahlstreben verbunden, die in Querrichtung verliefen. Das Gerüst stand bereits, als der nächste Rückschlag kam. Ein erbitterter Gegner von Kyle Hathaway hatte bei einem Gericht in San Diego einen vorläufigen Baustopp erwirkt. Es behauptete, es sei zu prüfen, ob die Baugenehmigungen überhaupt rechtens seien. Wegen dieser Angelegenheit verstrich ein ganzer Monat, ehe der Baustopp aufgehoben wurde. Danach wurden die Fenster eingebaut und die Kabelstränge für die Elektronik und für die Beleuchtung verlegt. Die Lampen wurden montiert und die Markierungen für die Parkpositionen in der Halle aufgemalt. Da synchron gearbeitet wurde, waren bald die Hallen für die Jumbos betriebsbereit. Als nächstes kamen die Hallen für die Airbus-Maschinen. Hier hatte sich Daena Hernandez was ganz besonderes einfallen lassen. Die Hallen sahen dem Airrail-Center in Frankfurt am Main sehr ähnlich waren aber breiter und auch wuchtiger. Zusätzlich waren zur weiteren Stabilisierung auf jeder Seite 10 Stahlpfeiler mit einem Durchmesser von 80 m2 vorgesehen. Der Bau begann am 14.11. um 9:40 Uhr Ortszeit. Zuerst hob ein Kran die Vorderseite an ihren Platz. Ein weiterer Kran brachte die rechte Seitenwand und passte sie ein, ehe die Arbeiter die beiden Segmente miteinander verbanden. Danach kam die linke Seitenwand an die Reihe, die nun ebenfalls mit der Vorderseite verbunden wurde. Danach kam die Rückwand an die Reihe. Und kaum waren die Wände miteinander verbunden wurden auf beiden Seiten im Abstand von 5 cm und in einem Winkel von 85 Grad die 10 Stützpfeiler. Und kaum waren die Pfeiler mit den Wänden verschraubt kam das erste der drei Dachsegmente. Danach kam das zweite Segment und zum Schluss das dritte. Die offen stehenden Fugen wurden mit Fugendichter geschlossen. Den ganzen Tag schufteten die Bauarbeiter wie verrückt. Und am Abend waren die Hallen so gut wie fertig. Lediglich die Fenster und die elektrischen Anlagen fehlten noch. Doch es war nicht mehr hell genug um die Bauarbeiten fortsetzen zu können. 02 Doch bereits am nächsten Morgen rückten die Bautrupps erneut an. Die Scheiben wurden eingepasst und mit Dichtmasse abgedichtet. Dann wurden die Kabel für die elektrischen Anlagen und die Lampen verlegt, die Lampen montiert und die Tore angebracht. Am frühen Vormittag waren die Hallen betriebsbereit. Doch damit war die erste Phase der Baumaßnahmen aber noch nicht abgeschlossen. Es fehlten noch sämtliche Hangars. Kyle Hathaway und Dirk Pitt saßen in der VIP-Lounge des Terminals und berieten sich. Auf einem Cafetisch lag eine Zeichnung des Flughafens. „Das sieht doch bis jetzt ganz gut aus. Hier drüben haben wir die Hallen für die Airbus-Flugzeuge und die Jumbos. Hier die Halle für die kleineren Flugzeuge.“ Dirk zeigte auf einen Bereich der ein Stück weiter südwestlich lag. „Da sind doch die Fundamente für die Turboprop-Hallen.“, sagte er. „Genau. Wir können sie gerne in Angriff nehmen. Oder wir bauen die Hangars für die Jets.“ „Kümmern wir uns um die Turboprops.“ „Wie Sie meinen Dirk. Es ist Ihr Flughafen.“ Nach der Mittagspause gingen die Arbeiten weiter. Für die beiden Turboprop-Hallen hatten sich Kyle Hathaway und Dirk Pitt für einen anderen der vielen Entwürfe von Daena Hernandez entschieden. Dieser Entwurf war dem Washingtoner Hauptbahnhof der Union Station nachempfunden. Doch sowohl Kyle Hathaway als auch Dirk Pitt verwarfen diese Idee wieder. Stattdessen entschieden sie sich für einen Entwurf, der als Vorbild das neue Terminal 3 auf dem Haneda-Flughafen von Tokio hatte. Der Hauptkomplex bestand aus einer Stahl-Glas-Konstruktion, die von einer Säulenreihe mit einer Dachkonstruktion getragen wurde, die wie ein umgedrehter Flugzeugflügel aussah. Als erstes begannen die Bautrupps mit der Errichtung der Säulenreihe und der Dachkonstruktion. Doch dann war erst mal wieder warten angesagt. Es dauerte bis zum späten Abend bis alles soweit ausgetrocknet war, dass man weiter arbeiten konnte. Doch da begann die Sonne bereits unterzugehen. Die Trupps schafften es gerade noch die jeweilige Stirnseite auf der Dachkonstruktion der Säulenreihe zu platzieren und miteinander zu verbinden. Dann war Feierabend. Doch am nächsten Morgen war um 7:00 Uhr wieder die Nacht rum. Die Bauarbeiter holten die beiden Stahlrahmen für die jeweils linke Hallenseite. Die Kranführer der beiden Kräne brachten die beiden Rahmen in Position, dann wurden diese mit der Stirnseite der Halle verschweißt. Danach kam die rechte Seite dran. Doch aufgrund der Tatsache, dass diese Seite auf dem Dach der Säulenreihe errichtet wurde, war sie viel kürzer als die linke Hallenhälfte. Danach kam die Rückwand an die Reihe. Als letztes wurden das Dach und die Hallentore angebracht. Die Kabel und die Lampen wurden verlegt und die Park-Markierungen aufgemalt. Um die Mittagszeit standen die beiden Turboprop-Hallen und waren betriebsbereit. Auch die anderen Hangars waren bald fertig. Und mit dem Bau der beiden Hallen für die Concorde und die TU144 war die erste Phase der Baumaßnahmen abgeschlossen. Doch es sollte bald weitergehen. Kapitel 3: Phase 2 läuft an --------------------------- Phase 2 läuft an Noch im November begann die zweite Bauphase. Dirk Pitt und Kyle Hathaway hatten sich entschlossen, eine Reparaturhalle und eine Gepäckhalle zu bauen. Die Gepäckhalle sollte unmittelbar neben dem Terminal errichtet werden. Die Reparaturhalle südöstlich davon. Bei beiden Gebäuden, wurde schon für ein Passagieraufkommen von 5,8 Millionen Passagieren im Jahr geplant. Die Reparaturhalle wurde so konstruiert, dass man bis zu 8 Flugzeuge gleichzeitig warten und reparieren konnte. Auch wurde sie so gestaltet, dass auch die großen Flugzeuge wie die Boeing 747-8, die Airbus A380, die Concorde und die Tupolev TU144 dort hineinpassten. Daena Hernandez stürzte sich wieder in die Arbeit und saß meistens bis 3 Uhr Morgens am Zeichenbrett. Sie verbrauchte wieder Unmengen Millimeterpapier, bis sie einen Entwurf für die Gepäckhalle ausgearbeitet hatte, der Ähnlichkeit mit der Passerelle des Baseler Hauptbahnhofs hatte. Doch die Kolumbianerin hatte nur ein Teilstück für ihren Entwurf benutzt. Als zusätzliche Stütze hatte Daena Hernandez drei Säulen vorgesehen. Jede mit einem Durchmesser von 110 m2. Auf diesen drei Säulen, die in einem Abstand von 15 cm angeordnet werden sollten, zeichnete Daena Hernandez eine Betonplatte, die dann eine Schräge in einem Winkel von 25 Grad bildete. Danach kam eine weitere schräge Rampe mit einem Winkel von 50 Grad. Das Dach verlief für 200 Meter geradeaus, ehe es wieder in einem Winkel von 45 Grad abfiel und mit einer senkrechten Wand abschloss. Am Ende dieser Wand hatte Daena Hernandez einen Tunnel geplant, durch den zwei Förderbänder die Gepäckstücke der ankommenden und abfliegenden Passagiere transportieren sollten. Als sie den Entwurf Dirk Pitt und Kyle Hathaway vorlegte meinte Kyle: „Sie scheinen sich schon sehr stark an bereits vorhandenen Bauwerken zu orientieren. Können Sie nicht irgendwie eine persönliche Note mit einfließen lassen?“ „Diese Säulenreihe ist von mir. Die gibt es in Basel nicht.“ „Gut. Dann machen wir das so. Aber für die Reparaturhalle möchte ich gerne einen eigenen Entwurf von Ihnen. So wie bei der kleinen Flugzeughalle.“ „Wie Sie wünschen, Mr. Hathaway.“ Und während die Bulldozer und Bagger das Erdreich auf der Ostseite des Terminals aufrissen, saß Daena Hernandez wieder in ihrem provisorischen Atelier über dem Zeichenbrett und designte die Reparaturhalle. Bei diesem Entwurf ließ sie sich was ganz besonderes einfallen. Denn die Kritik von Kyle Hathaway hatte ihr zu denken gegeben. Ihr Entwurf wurde eine Stahl-Glas-Konstruktion, die auf der linken Seite noch eine Verwaltungseinheit in Form einer Wellblechbaracke beherbergte. Die Reparaturhalle bot Platz für 7 Flugzeuge. „Ob das ausreicht?“, fragte sich die Architektin. Als sie Kyle Hathaway und Dirk Pitt die Pläne vorlegte brachte sie das Thema gleich zur Sprache. „Ihr Einwand ist nicht von der Hand zu weisen. Wir sollten vielleicht doch zwei Reparaturhallen bauen.“, sagte Dirk Pitt. „Mindestens. Aber jeder internationale Flughafen, der was auf sich hält, hat maximal drei Reparaturhallen.“ „Dann bauen wir drei.“ „Ich schlage vor wir bauen die Hallen auf einem Areal südlich der Landebahn.“, sagte Daena Hernandez. „Eine gute Idee. So machen wir das.“ Die Teams 2, 3 und 4 rissen den Boden an den Stellen auf, die von der Kolumbianerin markiert wurden. In einem Abstand von 15 Metern entstanden drei 15 Meter tiefe und 360 m2 große Gruben. Danach wurden in alle 4 Baugruben die Pfeiler und die Drahtgitter eingezogen und die Gruben mit Zement gefüllt. Es dauerte ganze drei Tage bis der Zement richtig ausgehärtet war, dass man weiterbauen konnte. Doch an Tag 4 begannen die Arbeiter mit dem Bau der Gepäckhalle. Zuerst wurden die drei Säulen errichtet, danach kam die Wand die der Passerelle des Baseler Bahnhofs glich. Auf der anderen Seite wurde genau dieselbe Wand gebaut. Danach kamen die beiden Stirnwände der Halle. In die Rückwand, die zum Terminal gewandt war, wurde ein Loch mit einem Durchmesser von 65 cm gefräst. Ebenso im Terminal selbst. Zwischen der Gepäckhalle und dem Terminal 01 wurde ein halb-transparenter Tunnel errichtet, in dem zwei nebeneinander verlaufende Förderbänder verlegt wurden. Das eine transportierte das Gepäck der Passagiere vom Flugzeug in den Terminal, das andere in die entgegen gesetzte Richtung. Als letztes kam das Dach und die Gepäckhalle war fertig. Zumindest von außen. Denn innen wurde die Elektrik fertig gemacht. Und während in der Gepäckhalle die Elektriker alles auf seine Funktionsfähigkeit überprüften, waren außen die Bau-Teams damit beschäftigt, die drei Reparaturhallen zu bauen. Die Kranführer wuchteten die jeweils rechte Wand der Hallen heran und brachten sie in Position. Damit sie nicht umstürzten, wurden auf beiden Seiten provisorische Stützen angebracht, bis die Rückwände in Position und mit den Wänden verschweißt waren. Danach waren die gegenüberliegenden Seitenwände dran. Die Kranführer brachten die Stahlkonstruktionen in Position und die Schweißer verschweißten alles. Damit waren die Hallen soweit fertig, dass man die Stützen auf der rechten Seite wieder entfernen konnten. Als nächstes kam das vordere Segment mit dem Eingang das mit den anderen Segmenten verschweißt wurde. Danach kam das Dach. Und während im Inneren die Elektriker die Kabel für die ganze Technik verlegten, waren außen die Bauarbeiter damit beschäftigt, die Wellblechkonstruktion aufzubauen und mit der Halle zu verschweißen. Schließlich war auch Phase zwei der Baumaßnahmen abgeschlossen und die Arbeiter konnten erst mal nach Hause zu ihren Familien. Denn Kyle Hathaway hatte den Trupps aufgrund der Wetterbedingungen erst mal bis März 2014 Urlaub gegeben. Der Winter hatte in Sky City Einzug gehalten. Auch wenn auf dem Flughafen schon normaler Flugbetrieb durchgeführt werden konnte, ließen die Passagiermaschinen noch auf sich warten. Doch dies war erst der Anfang einer langfristigen Zusammenarbeit. Kapitel 4: Zwei neue Hotels für Sky City ---------------------------------------- Zwei neue Hotels fuer Sky City Als es Frühjahr wurde kehrte Kyle Hathaway nach Sky City zurück. Als seine Maschine auf dem Flughafen landete, sah er, dass Dirk Pitt bereits auf ihn wartete. Nach einer kurzen Begrüßung machten sich die beiden auf den Weg in Dirk Pitts Büro. „Viel hat sich ja nicht geändert Dirk.“ „Eigentlich gar nichts. Der Winter hat uns ziemlich lange blockiert. Auch wenn wir den Flughafen offen gelassen haben, keine Maschine weit und breit.“ „Das kommt noch. Unser Projekt steht erst am Anfang. Und Erfolg braucht Zeit, der kommt nicht von heute auf morgen.“ „Vielleicht wäre es klüger, wenn wir Miss Hernandez mit in die Planungen einbeziehen.“ „Eine gute Idee. Lassen Sie sie holen.“ Nur 15 Minuten später klopfte es an Dirk Pitts Bürotür. „Herein.“ Die Tür öffnete sich und Daena Hernandez trat ein. „Sie wollten mich sprechen?“ „Setzen Sie sich Miss Hernandez.“ Nachdem sich die Architektin gesetzt hatte, kam Kyle Hathaway gleich zur Sache. „Miss Hernandez, Dirk Pitt und ich haben uns entschieden, Sie in die Planungen mit einzubeziehen.“ „Das ist sehr freundlich von Ihnen. Aber ich bin Architektin und keine Investorin. Aber soviel kann ich Ihnen versichern: Es kann passieren, das Fluggäste ihren Anschlussflug verpassen und eine Unterkunft für die Nacht brauchen. Also brauchen wir Hotels um diese Menschen aufzunehmen. Ein 3- und ein 5-Sterne-Hotel sollten genügen.“ „Dann machen wir das.“ „Wo wollen wir die Hotels eigentlich hochziehen?“ „Wir sollten sie nicht all zu nah am Flughafen bauen. Wegen dem Fluglärm. Ich würde vorschlagen, dass wir die Hotels ungefähr hier bauen.“, sagte Daena Hernandez und wies mit ihrem Finger auf eine Stelle 800 m vom Terminal entfernt. „Ich würde außerdem noch einen Shuttle-Service dazu anbieten, der zwischen dem Flughafen und den Hotels hin- und her pendelt.“, sagte die Kolumbianerin. „Das leuchtet ein. Aber was für eine Art Transportmittel schwebt Ihnen vor Miss Hernandez?“ „Bevor wir diese Frage weiter erörtern, möchte ich eines zu bedenken geben. Es sollte nicht zu Lasten unserer Umwelt gehen. Also so ökologisch wie möglich.“ „Dann hab ich schon die Lösung. Eine Magnetschwebebahn und eine elektrifizierte Eisenbahnstrecke werden die Hotels mit dem Terminal verbinden.“ „Das ist die Lösung!“ „Ich mache mich am besten gleich an die Arbeit.“ „Sie sagen es, Miss Hernandez. Zeit ist Geld.“ Daena Hernandez ging wieder in ihr provisorisches Atelier im internationalen Bereich des Terminals und setzte sich an ihr Zeichenbrett. Das 3-Sterne-Hotel wurde ein Gebäudekomplex aus Beton. An der Außenseite, die vom Terminal abgewandt war, hatte Daena eine Stahl-Glas-Konstruktion vorgesehen. Doch das besondere verbarg sich hinter dem Glas. Denn dort sollten zwei Fahrstühle montiert werden. Das 5-Sterne-Hotel war schon ein ganz anderes Kaliber. Daena Hernandez hatte sich für eine weitläufige Betonkonstruktion entschieden, die ein Areal von 3900 m2 in Anspruch nahm. Der Entwurf sah außerdem 3 Swimmingpools vor. Mit den beiden Entwürfen kam Daena Hernandez wieder in Dirk Pitts Büro. Als sie ihre Pläne enthüllte kamen Kyle Hathaway und Dirk Pitt aus dem Staunen nicht mehr heraus. „Also das 5-Sterne-Hotel sieht richtig gut aus. Auch mit dem Entwurf für das 3-Sterne-Hotel kann ich leben. Aber wie regeln wir den Shuttle-Service.“ „Da die Magnetschwebebahnen in der Anschaffung teurer sind, sollten diese eher den Gästen im Luxushotel vorbehalten sein. Die elektrifizierte Bahnstrecke sollte das 3-Sterne-Hotel mit dem Terminal verbinden.“ „Dann ist das beschlossene Sache.“ Da es schon recht spät war, konnten die Bauarbeiten erst am folgenden Tag beginnen. Doch am nächsten Morgen um 8:45 rollten die Bagger an und begannen das Erdreich an den Markierten Stellen aufzureißen. Zuerst begann der Bau des 5-Sterne-Hotels. Wie schon bei den anderen Gebäuden wurde zuerst das Fundament gegründet. Dann kamen die ersten Wandsegmente und wurden an ihren Plätzen abgesetzt. Massive Stahlpfeiler stützten die gesamte Konstruktion. Am Abend standen gerade mal die Wände für einen Ausläufer mit Swimmingpool, der Hauptkomplex fehlte noch. Die Nacht brach herein, und die Bauarbeiter verzogen sich in ihre 01 Wohncontainer zum Schlafen. Doch bereits am nächsten Morgen klingelten sämtliche Wecker und die Arbeiter krochen aus ihren Betten. Um 8:45 Ihr ging es dann weiter. Der Baulärm breitete sich über das gesamte Areal aus. Aber da es keine Anwohner gab, wurde auch niemand gestört. Und dennoch kam zwei Tage später per Hubschrauber ein Rechtsanwalt nach Sky City und präsentierte Kyle Hathaway und Dirk Pitt einen Gerichtsbeschluss für einen Baustopp. Als Begründung wurden Mängel bei der Vergabe der Baukonzession angegeben. Doch Kyle Hathaway ließ sich davon nicht ins Bockshorn jagen. Er beauftragte Benjamin Matlock, gegen diesen Gerichtsbeschluss vorzugehen und hatte damit Erfolg. Nur 24 Stunden nach dem Erlass des Baustopps wurde selbiger von der nächst höheren Instanz wieder aufgehoben. Doch diese Verzögerung kostete Kyle Hathaway satte 280.000 US-$. Die Nachricht über den Erfolg von Kyle Hathaway machte viele seiner Gegner wütend. Denn einige hatten beschlossen ihm dieses Geschäft gründlich zu verderben. Doch es schien, als sei dem Investor aus Chicago mit fairen Mitteln nicht beizukommen. Doch von unfairen Methoden wollte man nichts wissen. Noch nicht. Die folgenden Tage wurden Überstunden geschoben, um den zeitlichen Verlust wieder wettzumachen. Doch Kyle Hathaway duldete keine Schlamperei am Bau. Denn die Sicherheit der von ihm bezahlten Bauarbeiter stand an erster Stelle. Als die Sonne am Abend unterging stand der Hauptkomplex im Rohbau zumindest zur Hälfte. Die Bauarbeiter zogen sich in ihre Wohncontainer zurück und gingen schlafen. Am nächsten Morgen ging es weiter. Während die Arbeiten am 5-Sterne-Hotel weiter vorangingen, wurde nur wenige Meter davon entfernt das Erdreich ausgehoben und eine Grube für das Fundament geschaffen. Und während für das 3-Sterne-Hotel das Fundament gegründet wurde, wurde die andere Hälfte des Hauptkomplexes errichtet. Gegen Mittag begannen am 5-Sterne-Hotel die Baumaßnahmen für den Außenbereich mit den beiden restlichen Swimmingpools. Im Laufe des Tages landeten mehrere Frachtmaschinen in Sky City. Darunter eine Antonov AN124 „Ruslan“ und kurz darauf eine Antonov AN225 „Mrija“. Beide Maschinen waren bis zum Rand ihrer Laderäume vollgestopft mit Verbundglasscheiben. Als letzte Transportmaschine an diesem Tag landete ein dritter Russe eine Ilyushin IL-76. Auch bis zum Rand des Laderaums vollgestopft mit Verbundglasscheiben. Die Bauarbeiter schliefen bereits, als um 2 Uhr in der Nacht noch zwei Transportmaschinen landeten. Als erste Maschine landete eine Lockheed C5 „Galaxy“, danach landete ein Airbus „Beluga“. Beide Maschinen waren bis unter den Rand ihrer Laderäume vollgestopft mit Verbundglasscheiben. Am nächsten Morgen wurden die fünf Maschinen entladen, die Glasscheiben wurden in die noch leere Lobby des Hauptkomplexes gebracht und dort zwischengelagert. Jedoch hatte Daena Hernandez ihren eigentlichen Entwurf noch verbessert. Es waren noch vier Erweiterungen dazugekommen. Doch zum Glück hatten die Bauarbeiter das Fundament so gegründet, dass es noch Spielraum für Anbauten gab. Während im ersten Hauptkomplex die Scheiben bereits montiert wurden mit dem Anbau des zweiten Hauptkomplexes begonnen. Am Mittag war die AN 225 wieder startklar und stand am Ende der Rollbahn. Vom Tower kam die Startfreigabe und die 640 Tonnen schwere Maschine begann den Start. Ihre 6 mächtigen ZMKB Lotarjow D-18T-Mantelstromtriebwerke, die jeweils 229,85 kN Schub erzeugten, heulten auf und dann beschleunigte die Mrija um kurz vor dem Ende der Startbahn abzuheben. Danach startete die AN124. Die vier mächtigen Lotarjow-D-18T-Turbofan-Triebwerke, heulten auf und beschleunigten die 392 Tonnen schwere Maschine auf ihre Startgeschwindigkeit von 290 Km/h. 02 Am späten Nachmittag machte sich die letzte Maschine, die IL-76 auf den Weg. Ihre vier mächtigen Solowjow D-30KP-Triebwerke heulten auf und beschleunigten die 170 Tonnen schwere Maschine auf ihre Startgeschwindigkeit und die Maschine erhob sich nach 850 Metern in die Luft. Doch kurz vor Sonnenuntergang kehrten die 5 Maschinen voll beladen wieder zurück. Doch es blieb nicht bei den 5 Lieferungen. Denn als nächste Maschine landete eine Boeing 747-F. Kaum hatte die Maschine die Landebahn geräumt, kam schon der nächste Transporter. Eine Lockheed C-141 „Starlifter“. Die letzte Maschine, die landete kam nach Einsetzen der Dunkelheit. Ein Airbus A400M „Grizzly“ war gelandet. Wie alle anderen Maschinen war auch dieses Flugzeug bis unter den Rand seines Laderaums vollgepackt mit Verbundglasscheiben. Bereits am nächsten Morgen wurden die Maschinen entladen. Und während des Entladevorgangs waren die Bautrupps an den beiden Hotels zugange. Auch das 3-Sterne-Hotel nahm mittlerweile Konturen an. Der Rohbau war schon zur Hälfte fertig. Und während die Bauarbeiter das 3-Sterne-Hotel noch weiter in die Höhe zogen, hatte man schon begonnen in den unteren Stockwerken die Scheiben einzubauen. Auch beim 5-Sterne-Hotel schritt der Bau zügig voran. Gegen Mittag zeigte sich, dass die Glaslieferungen bei weitem noch nicht ausreichten. Denn als die Arbeiter wieder in den Raum gingen, der später die Lobby des 5-Sterne-Hotels werden sollte, stellten sie fest, dass nur noch 50 Schreiben übrig waren. Der Vorarbeiter ging zu Kyle Hathaway und erstattete ihm Bericht. „Wie lange werden die Scheiben reichen?“ „Nicht lange. Wenn meine Männer in dem Tempo weiterarbeiten haben wir heute Abend keine Scheiben mehr.“ „Ich lasse Nachschub kommen.“ Und Kyle Hathaway hielt Wort. Nacheinander hoben die 8 Frachtmaschinen ab, um kurz nach Einbruch der Dunkelheit wieder zu landen. Und wieder waren die Maschinen bis zur Oberkante der Laderäume vollgepackt mit Verbundglasscheiben. Doch es war zu dunkel um mit dem Entladen zu beginnen. Außerdem waren die Bauarbeiter müde. Kyle Hathaway saß mit Dirk Pitt in einem der vielen Restaurants. „Der Bau der beiden Hotels geht gut voran. Finden Sie nicht, dass wir vielleicht in Erwägung ziehen sollten, noch ein 4-Sterne-Hotel zu bauen?“, fragte der Flughafenleiter vorsichtig. „Die Idee ist nicht von der Hand zu weisen Dirk. Aber darüber können wir uns Gedanken machen, wenn der Flugbetrieb richtig auf Hochtouren läuft.“ „Wohl wahr. Aber ich würde sagen, dass wir für das 4-Sterne-Hotel auch eine Maglev-Anbindung bauen. Und das Hotel sollten wir vielleicht hier bauen.“ Dirk Pitt zeigte auf einen Punkt der sich mehr westlich vom Standort des 3-Sterne-Hotels befand. Am nächsten Morgen ging es wieder los. Die 8 Maschinen wurden entladen und die Bauarbeiten gingen weiter. Bereits am Mittag waren vom 5-Sterne-Hotel bereits 75% des 5-Sterne-Hotels verglast. Beim 3-Sterne-Hotel 50%. Doch es stellte sich bald heraus, dass die neue Lieferung Glas nicht ausreichte. Der Vorarbeiter wurde wieder bei Kyle Hathaway vorstellig. „Ich versteh das nicht. Ich habe 8 Lieferungen kommen lassen. Wieso reicht das nicht?“ „Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass die Scheiben nicht mehr reichen.“ „Wie weit sind sie?“ „Das 5-Sterne-Hotel ist zu 75% verglast. Das 3-Sterne-Hotel zu 50%.“ „Das sind doch schon mal enorme Fortschritte.“ „Ich bitte vielmals um Verzeihung Mr. Hathaway, aber angesichts der explodierenden Kosten für BEIDE Hotels würde ich vorschlagen, dass Projekt abzubrechen.“ „Sie arbeiten jetzt 9 Jahre für mich Mr. Simmons. Und bisher haben sie einen hervorragenden Job gemacht. Aber es ist traurig zu sehen, dass Sie jetzt einen Fehler machen.“ „Das klingt wie eine Drohung Sir.“ „Nennen Sie es wie sie wollen. Aber ich habe nicht vor, aus diesem Projekt auszusteigen. Sie haben mir doch mal gesagt, dass Sie davon träumen, mal eines Tages ein eigenes Unternehmen zu gründen.“ „Was hat das mit diesem Projekt zu tun?“ „Nichts. Zumindest auf den ersten Blick. 03 Trotzdem soll es eine Lektion für Sie sein. Denn wenn Sie sich jedes Mal scheuen visionäre Ideen umzusetzen, werden Sie im Investmentgeschäft scheitern. Denn es ist eine Kunst, zur rechten Zeit, am richtigen Ort zu sein und dann im richtigen Augenblick den richtigen Riecher zu haben.“ „Das mag zwar sein, aber man kann auch ebenso gut sich verkalkulieren und gehörig auf die Schnauze fallen.“ „Sie klingen wie ein altes Waschweib Gene. Warten sie ab. Sky City wird noch viel Profit abwerfen.“ „Wie können Sie sich da so sicher sein Mr. Hathaway?“ „Mein Näschen. Ich wittere ein gutes Geschäft.“ Gene Simmons hielt den Mund. Denn er sah ein, dass es keinen Sinn hatte mit Kyle Hathaway zu diskutieren. Was der sich in den Kopf setzte, wurde gemacht. Underdessen gingen die Bauarbeiten an den beiden Hotels weiter. Doch am frühen Abend waren alle Glasscheiben verbaut. Kyle Hathaway musste also wieder eine Mammutbestellung aufgeben. „Sag mal Kyle, wie viele Glasscheiben willst du denn noch? Hast du etwa vor, den Gouverneurspalast von Illinois neu zu verglasen?“, sagte sein alter Spezi Brian Visser. „Nein. Ich bin als Investor bei einem Flughafen eingestiegen. Wir haben die ersten beiden Bauphasen abgeschlossen. Jetzt sind zwei Hotels im Bau. Ein drittes ist im Gespräch. Und dafür brauche ich Glas. Viel Glas. Kann sein, dass du noch viel öfter von mir hörst.“ „Dann werd ich mal Sonderschichten fahren lassen. Aber soviel Glasscheiben werden meine Jungs trotz der Sonderschichten nicht schaffen, dass es auch für das dritte Hotel langt.“ „Ich weiß Brian. Deine Leute sind auch nur Menschen. Aber es soll dein Schaden nicht sein. Du könntest dich eigentlich nach den Aufträgen zur Ruhe setzen.“ „Das wohl, aber ich hänge sehr an meinem Beruf.“ „Ich lasse die gecharterten Frachtmaschinen gleich starten. Sie sollten morgen Vormittag auf deinem Gelände eintrudeln.“ „Ich werde sehen, was sich machen lässt. Wenn wir Glück haben und ich selbst mit anpacke schaffen wir es die 8 Maschinen vollzukriegen. Ansonsten wirst du dich mit 6 begnügen müssen.“ „Und wenn es nur eine Maschine ist. Hauptsache die Bauarbeiter können weiterbauen.“ Und wie versprochen starteten hintereinander die 8 Frachtmaschinen zu ihrem Bestimmungsort. Es dauerte allerdings bis zum Abend des Folgetages bis die Maschinen zurückkehrten. Nach Einbruch der Dunkelheit landete eine Maschine nach der anderen. Als letzte Maschine kehrte die AN225 zurück. Am nächsten Morgen ging das übliche Procedere weiter. Die Maschinen wurden entladen und die Scheiben wieder dort verstaut, wo später die Lobby des 5-Sterne-Hotels sein sollte. Bereits am späten Vormittag war das 5-Sterne-Hotel komplett verglast und man ging daran die Inneneinrichtung zu montieren, die schon vorher mit Transporthubschraubern Der U.S. Army hergebracht worden war. Kyle Hathaway hatte einen alten Freund aus seinen Tagen an der Militärakademie in West Point um Hilfe gebeten. Am frühen Nachmittag um 15:45 Uhr Ortszeit landete eine umgebaute Boeing 737 der U.S. Army auf dem Flughafen von Sky City. Kyle Hathaway und Dirk Pitt staunten nicht schlecht, als Hathaways alter Kumpel General Ned Lynch, aus der Maschine stieg. „Na wenn das nicht mein alter Kumpel Kyle Hathaway ist.“, sagte der General. „Ich hätte jetzt mit allem gerechnet, aber nicht mit dir, Ned.“ „Na ja, viel hat sich hier ja noch nicht getan.“ „Was heißt hier nicht viel? Sieh dich doch mal um Ned.“, sagte Kyle Hathaway und deutete auf das Areal. „Zugegeben du hast es schon mal geschafft, den Flughafen so auszubauen, dass man hier den regulären Flugbetrieb aufnehmen kann. Und wie ich sehe, sind auch schon die ersten Hotels im Bau. Ich hoffe nur, du bist dir darüber im Klaren, dass da noch eine Menge Arbeit auf euch beide zukommt Kyle.“ „Mach dir da mal keinen Kopf. Ich weiß schon was ich tue.“ „Das will ich hoffen. Du weißt, dass du viele Feinde hast.“ „Ja das weiß ich. Erinner mich bloß nicht da dran Ned.“ „Hör zu, ich bin aus folgendem Grund hier: Der Präsident will hier in der Nähe eine Kaserne für die U.S. Army und einen Stützpunkt für die U.S Airforce errichten lassen. Also lass ein bisschen Platz übrig 04 und nimm nicht das ganze Areal in Beschlag.“ „Das wird schwer. Ich hab große Pläne. Dieser Flughafen wird mal einer der wichtigsten der Welt.“ „Ehrgeizig warst du schon immer Kyle. Wenn es irgendetwas gibt, was ich für dich tun kann, dann lass es mich wissen.“ „Stehst doch eh tief in meiner Schuld. So oft, wie ich dir in West Point den Arsch retten musste.“ „Hau du mal nicht so auf den Putz Kyle.“ Den ganzen Tag wurde geschuftet wie verrückt. Als am Abend die Sonne unterging war im 5-Sterne-Hotel die Lobby fertig. Auch ein Teil der Suiten war fertig. Die Baustellen wurden auf Befehl von General Lynch von bewaffneten Einheiten beschützt. Am nächsten Morgen ging die Routine weiter. Im Luxus-Hotel wurden die Suiten weiter eingerichtet im 3-Sterne-Hotel wurde weiter verglast. Auch die beiden Aufzüge waren inzwischen geliefert worden und waren bereit zur Montage. Kyle Hathaway hatte die besten Materialien bestellt, doch seinem alten Freund dem General war das nicht gut genug. „Das ist zwar das Beste, was du auf dem zivilen Markt zu kaufen kriegst. Aber so ganz trau ich dem Braten nicht Kyle. Ich habe extra ein paar Stahlseile aus Restbeständen der U.S. Army für dich beschafft. Die halten wenigstens, was sie versprechen.“ „Aber unkaputtbar sind die auch nicht.“ „Nichts hält ewig Kyle. Aber so sparst du dir auf Jahrzehnte Materialkosten.“ „Wie meinst du das Ned?“ „Überleg doch mal. Auch wenn das die Besten Stahlseile sind, die du kriegen kannst, heißt das noch lange nicht, dass die auch die vom Hersteller garantierte Dauer halten. Die Armee-Stahlseile sind darauf ausgelegt, schwere Lasten für eine halbe Ewigkeit zu tragen.“ Also wurden die Stahlseile ausgetauscht. Auf Rat seines alten Freundes ließ Kyle Hathaway die Stahlseile für die Fahrstühle im 5-Sterne-Hotel verwenden, dessen Einrichtung wirklich vom allerfeinsten war. Auf die beiden Restaurants war Daena Hernandez, die Architektin besonders stolz. Für das eine Restaurant hatte sich die Kolumbianerin etwas ganz besonderes einfallen lassen. Im Eingangsbereich des Restaurants „Thor Heyerdahl“ wurden die Gäste von einer goldenen Statue in Lebensgröße des berühmten Norwegers begrüßt. Im Restaurant „Kon-Tiki“, das nach dem berühmten Balsaholz-Floß benannt wurde, mit dem Heyerdahl 1947 die berühmte Seereise über den Pazifik von Peru nach Polynesien angetreten und so bewiesen hatte, dass Polynesien von Westen aus von Südamerika besiedelt worden war, blickten die Besucher auf ein Mosaik der „Kon-Tiki“, das sie in voller Fahrt zeigte. Im 3-Sterne-Hotel waren mittlerweile die Belastungsproben für die beiden Aufzüge abgeschlossen und die Sachverständigen hatten nichts zu beanstanden. Der Kranführer bewegte die fertige Stahl-Glas-Konstruktion ganz sachte an Ort und Stelle, danach wurde die Sektion verschweißt. Das Dach war schon soweit montiert, jetzt wurde die Schlussplatte eingesetzt. Und kaum war die Schlussplatte eingepasst und mit Zement fixiert, gingen die Bauarbeiter daran den Rohbau in ein Hotel zu verwandeln. Die Lobby war zwar nicht ganz so luxuriös wie im 5-Sterne-Hotel, konnte sich aber dennoch sehen lassen. Der Empfangstresen war aus massivem Buchenholz gefertigt. Von der Lobby aus konnte man durch zwei Schiebetüren aus Glas zwei Restaurants erreichen. Durch die Tür links kam man in das Restaurant „Nordnorge“. Auf der anderen Seite des Raumes stand in einer Vitrine ein 1:50-Modell des Hurtigruten-Schiffes. Beim Betreten wurden die Gäste via Tonband auf Norwegisch von Bengt Dupvest, dem einstigen Kapitän der „Nordnorge“ begrüßt. „Liebe Gäste. Ich heiße Sie im Restaurant „Nordnorge herzlich willkommen und wünsche Ihnen einen angenehmen Abend.“, konnte man dann hören. Beim Verlassen, hörte der Gast folgendes: „Vielen Dank für Ihren Besuch bei uns. Wir würden uns freuen, Sie bald wieder im Restaurant „Nordnorge“ begrüßen zu dürfen.“ Durch die Tür auf der rechten Seite gelangten die Gäste in das Restaurant „Richard With“, das nach dem Gründer der Hurtigruten benannt wurde. 05 Gleich im Eingangsbereich standen hintereinander in zwei Vitrinen zwei 1:50-Modelle der 1909 gebauten „Richard With“ und der 1993 gebauten „Richard With“. An der gegenüberliegenden Wand stand eine lebensgroße Messingstatue des norwegischen Reeders. Bei der Begehung der Restaurants in den beiden Hotels staunten Kyle Hathaway und Dirk Pitt nicht schlecht. „Die Norweger scheinen es Ihnen ja angetan zu haben, Miss Hernandez.“, sagte Kyle Hathaway. „Wieso? Nur weil zwei der Restaurants nach norwegischen Berühmtheiten und das dritte nach einer Region Norwegens benannt sind?“ „Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen.“ „Sie haben mir freie Hand gelassen. Also beklagen Sie sich nicht.“ „Wie dem auch sei. Sie haben einen fantastischen Job gemacht.“ „Das war erst der Anfang Mr. Hathaway. Warten Sie mal ab, bis die Suiten fertig sind, dann fallen Ihnen garantiert die Augen aus den Augenhöhlen und fällt Ihnen die Kinnlade runter.“ „Wenn ich mich recht erinnere sind doch schon einige Suiten fertig.“ „Was heißt hier einige? Es sind alle fertig. Wir können sie uns ja mal ansehen“ Mit einem der beiden Fahrstühle fuhren Kyle Hathaway, Dirk Pitt und Daena Hernandez in die erste Etage. Mit einer Schlüsselkarte öffnete sie die Tür einer der Suiten. Kyle Hathaway war beeindruckt. Als die Kolumbianerin die Tür der Suite öffnete klappte dem Investor aus Chicago der Unterkiefer runter. „Mach den Mund zu sonst gibt’s nen Kurzen.“, sagte Daena Hernandez und klappte Kyle Hathaway den offenen Mund wieder zu. „Treten Sie ein und sehen Sie sich um meine Herren.“ Zögernd betraten Dirk Pitt und der Investor aus Chicago die Suite. Kyle Hathaway fiel sofort das große Doppelbett auf, das 2,40 m lang und 2,50 m breit war. „Das ist ja ein Bett im XXL-Format.“ „Mal sehen ob´s auch bequem ist.“ Dirk Pitt legte sich der Länge nach hin und staunte nicht schlecht. „Probier mal die Matratze Kyle.“ Kyle Hathaway legte sich ebenfalls auf das Bett. „Mann so bequem hab ich schon lange nicht mehr gelegen. „Probieren Sie mal die Couch.“ Dirk und Kyle setzten sich auf die Couch und staunten erneut nicht schlecht. „Meine Fresse, die ist ja richtig bequem.“ „Nur vom Feinsten. Wer schon in einem 5-Sterne-Hotel übernachtet, der kann auch was für sein Geld erwarten.“ „Miss Hernandez, sie haben sich wieder mal selbst übertroffen.“, sagte Kyle Hathaway. „Und im letzten Jahr haben sie mir noch Ideenlosigkeit vorgeworfen, Mr. Hathaway.“ „Das war damals. Aber heute haben Sie mal wieder ganze Arbeit geleistet, Miss Hernandez. Beide Hotels sind von unserer Seite abgenommen.“ Am späten Nachmittag kam eine Delegation der Bauaufsichtsbehörde aus New York um die Hotels zu inspizieren. Und die Inspektoren waren sehr gründlich und sehr pingelig. Sie prüften alles auf Herz und Nieren und staunten nicht schlecht, über die Qualität, die die Arbeiter abgeliefert hatten. Die Hotels überstanden die Bauabnahme ohne Probleme. Auch das Personal bestand die Inspektion ohne Probleme. Bei den Chefs in der Küche war das auch kein Wunder. Im Restaurant „Nordnorge“ hatte der Brite Alan Richman das Sagen. Im Restaurant „Kon-Tiki“ war der Franzose Philippe Noiret der Küchenchef. Im Restaurant „Richard With“ führte eine Frau das Zepter in der Küche. Die Tschechin Alina Oreskova. Und im Restaurant „Thor Heyerdahl“ hatte der Deutsche Torben Kaufmann das Kommando in der Küche. Am Tag nach der Bauabnahme eröffneten Kyle Hathaway und Dirk Pitt die beiden Hotels. Im 5-Sterne-Hotel, dass man auf den Namen „Hotel Sky City“ getauft hatte, staunten die Gäste, die zur Feier gekommen waren nicht schlecht. Auch im Hotel „Blue Sky“, dem 3-Sterne-Hotel, war alles so, wie von Kyle Hathaway bestellt. Nachdem die beiden Hotels eingeweiht waren, rückten die Eisbahntrupps mit schwerem Gerät an. Auch die Bautrupps waren wieder zur Stelle. 06 Daena Hernandez hatte sich wieder ins Zeug gelegt und sich für die Terminals der Züge etwas ganz besonderes einfallen lassen. Vom 5-Sterne-Hotel führte eine Unterführung zum Terminal für die Magnetschwebezüge. Das Terminal war eine riesige Glas/Stahlkonstruktion in Form einer Halbröhre. Durch den verglasten Eingangsbereich gelangten die Passagiere über eine Rolltreppe zu den Bahnsteigen. Zwei Trassen führten vom Hotel zum Terminal des Flughafens, zwei verliefen in der entgegengesetzten Richtung. Das Terminal für das 3-Sterne-Hotel war ebenfalls eine Konstruktion aus Stahl und Glas in Form einer riesigen Muschel. Mit Bussen wurden die Gäste zu den Zügen gebracht. Wie bei der Magnetschwebebahn gab es vier Bahnsteige und vier Trassen. Zwei vom Hotel zum Terminal und Retour. Zuerst wurden wie üblich die Gruben für die Fundamente ausgehoben und die Fundamente gegründet. Zuerst wurde die Unterführung für den Durchgang zum 5-Sterne-Hotel fertiggestellt. Eine halb offene Betonröhre mit einer Länge von 8,0 Metern und einer Höhe von 16,0 Metern wurde in eine entsprechend ausgeschachtete Grube gehoben. Doch bevor das Erdreich wieder aufgeschichtet wurde, machten sich die Elektriker daran, die Lampen zu montieren und zum Leuchten zu bringen. Als dieser Arbeitsschritt erledigt war wurde die Röhre mit Erde wieder zugeschüttet. Nur der Ein- und Ausgang blieben frei. Inzwischen hatten die Bautrupps die Stahlsegmente für die Terminals der beiden Hotels an Ort und Stelle gehievt und verschweißt. Für den Pendelverkehr zwischen 3-Sterne-Hotel und dem Terminal orderte Kyle Hathaway 6 Busse der Marke Neoplan. Seine Wahl fiel auf den Starliner. Und während Kyle Hathaway an seinem Laptop saß und die Bestellung aufgab, wurden auf der Baustelle die Gleise für die elektrisch betriebenen Züge gelegt. Jede Trasse hatte eine Länge von 800 Metern. Am Flughafenterminal wurde eine weitere Grube für ein weiteres Fundament ausgehoben, dass das Terminal auf der anderen Seite der Bahnlinien stützen sollte. Und während die Bauteams wie die Berserker schufteten saß Kyle Hathaway an seinem Laptop und bestellte 4 Thalys PBKA-Züge, die den Transit der Passagiere vom Hotel zum Flughafen abwickeln sollten. Inzwischen waren auch die ersten Segmente für die Magnetbahnen in Sky City angekommen. Die Bauteams gruben im Abstand von 6,50 Metern die Gruben für die Fundamente der Stützen, die später die Magnetgleise für die Züge tragen sollten. Und während die Trasse für die Magnetschwebebahn Gestalt annahm, wurde auf den elektrischen Trassen das Schotterbett gelegt. Außerdem hatte man eine Solaranlage errichtet, die die Stromversorgung für die Oberleitung sicherstellen sollte. Auch für die Magnettrassen wurde die Stromversorgung ebenfalls in Form einer Solaranlage gesichert. Für den Transfer der Gäste des 5-Sterne-Hotels orderte Kyle Hathaway 4 Einheiten der Magnetschwebebahn Transrapid 09 bei ThyssenKrupp-Transrapid. Die erste Etappe des Transports erfolge auf dem Seeweg. Die für Kyle Hathaway bestimmten Container wurden an Bord des Hapag-Lloyd-Containerschiffes Hong Kong Express von Hamburg nach New York geliefert. Von dort ging es mit dem LKW zum John F. Kennedy International Airport. Dort wurden die Container geöffnet und die Fracht in die wartenden Frachtmaschinen verladen, die schon die Glasscheiben für die beiden Hotels transportiert hatten. Doch schon bald stellte sich heraus, dass die Maschinen nicht ausreichten. Also musste Verstärkung her. Kyle Hathaway nahm mit seinem alten Kumpel General Ned Lynch Kontakt auf. „Na Kyle, alter Kumpel, steckst du wieder in der Klemme?“ „Wenn ich nicht schnell noch mindestens 5 Transportflugzeuge auftreibe ist der Zeitplan in ernster Gefahr.“ „Was ist es denn dieses Mal Kyle?“ „4 Thalys PBKA Züge, 4 Transrapid 09 und 6 Neoplan-Busse Modell Starliner.“ „Du bist wahnsinnig Kyle. Aber Scheiß drauf. Ich kann dir 3 C130 Herkules garantieren.“ „Immerhin etwas. 07 Wie schnell hast du die Maschinen zur Hand?“ „Sag mir wohin ich die Maschinen schicken soll, und sie sind in 5 Minuten startklar. „John F. Kennedy International Airport. Frachtbereich. Das Areal ist abgesperrt.“ „Alles klar weiß Bescheid.“ „Danke Ned.“ „Kein Problem.“ Kyle Hathaway war frustriert. Es fehlten immer noch 2 Transportflugzeuge um zwei Neoplan Starliner aufzunehmen. Dirk Pitt, der Manager des Flughafens bemerkte das. „Gibt’s Probleme Kyle?“ „Worauf du deinen Arsch verwetten kannst. Es fehlen noch 2 Transportflugzeuge um die beiden letzten Neoplan Starliner zu transportieren.“ „Reich mir mal das Telefon rüber. Ich ruf einen alten Freund von mir an. Der hat eine Canadair CL-44 und eine Kawasaki C-1.“ Kyle reichte seinem Partner das schnurlose Telefon. Dirk Pitt wählte eine Nummer aus dem Kurzwahlspeicher. Nach zweimal Klingeln kam die Verbindung zustande. „Correll Enterprises. Sie sprechen mit Cudjo Correll.“ „Cudjo mein alter Freund, hier spricht Dirk Pitt.“ „Dirk Pitt. Ich hab gehört, dass du endlich einen Investor gefunden hast. Wurde auch höchste Eisenbahn.“ „Erzähl mir mal etwas, dass ich nicht weiß.“ „Da fällt mir grad nichts ein. Aber Spaß beiseite. Was kann ich für dich tun?“ „Mein Investor braucht noch zwei Transportflugzeuge für zwei Neoplan-Busse Modell Starliner. Und da hab ich an dich gedacht.“ „Die kriegen wir locker in die C-1. Ich hab mir grade die technischen Daten angesehen. Wohin soll die Maschine gehen?“ „John F. Kennedy International Airport, Frachtbereich. Das Areal ist abgesperrt.“ „Das kostet dich aber was Dirk.“ „Wie viel?“ „Wenn ich noch den Sprit für Hin- und Rückflug einrechne komme ich auf 85.000 $.“ „Ganz schön happig.“ „Mit der Canadair kämst du auch nicht billiger weg. Da zahlst du sogar drauf. Weil ich zweimal fliegen müsste.“ „Also gut. Du hast mich überzeugt. Die Rechnung schickst du bitte an Kyle Hathaway. Er ist nämlich dein Auftraggeber.“ „Wird gemacht. Er soll mir dann seine Adresse geben. Damit ich weiß, wohin die Rechnung gehen soll.“ Am späten Nachmittag landeten dann die 8 von Kyle Hathaway gecharterten Frachtmaschinen und die 3 C-130 Herkules der U.S. Army. Am frühen Abend landete dann Cudjo Correll mit seiner Kawasaki C-1. Die Verladearbeiten gingen schnell über die Bühne und Cudjo bekam seine 85.000 $ in Cash ausgezahlt. Die Busse kamen in eine Garage, die man neben dem 3-Sterne-Hotel errichtet hatte. Damit war der nächste Schritt zur Erschließung des Flughafens getan. Es gab zwei Hotels, in denen Passagiere übernachten konnten, wenn sie ihren Anschluss verpassten, oder wenn ihr Flug nach Sky City umgeleitet wurde. Doch schon bald sollte die erste Passagiermaschine in Sky City landen. Kapitel 5: Probleme für Flug Delta 184 -------------------------------------- Probleme für Flug Delta 184 Am 12.03.2014 ging es alles seinen gewohnten Gang in Sky City. Doch noch ahnte niemand etwas von der bevorstehenden Katastrophe, die sich bald ereignen würde. Am Hartsfield-Jackson Atlanta International Airport wartete eine Boeing 777-300 der amerikanischen Fluggesellschaft Delta Airlines auf den Start für ihren Flug nach Phoenix, Arizona, wo sie um 15:18 Uhr auf dem Phoenix Sky Harbor International Airport landen sollte. Im Cockpit der Maschine saß eine lang eingespielte Crew, die schon lange zusammenarbeitete. Auf dem Pilotensitz saß Captain Tom Fisher. Er war ein großgewachsener, muskulöser Mann, von 1,84 m Körpergröße mit einem leicht gebräunten Teint im Alter von 48 Jahren. Im rechten Mundwinkel hatte Captain Fisher wie immer seinen Zahnstocher. Auf dem Sitz des Co-Piloten saß Hector Gonzalez. Der Kolumbianer war 1989 zu Delta Airlines gekommen und war seitdem immer mit Tom Fisher geflogen. Die Firmenleitung hatte schon oft versucht Captain Fisher einen anderen Co-Piloten zur Seite zu stellen, doch der eigensinnige Captain hatte immer auf Hector Gonzalez bestanden. Das Boarding war gerade abgeschlossen und die Maschine wurde von den Schleppern von ihrer Parkposition weggezogen. Tom Fisher nahm per Funk Kontakt mit dem Tower auf. „Atlanta Tower. Hier Delta 184 bitte teilen Sie uns unsere Startbahn mit.“ „Delta 184. Hier Atlanta Tower. Rollen Sie auf Rollweg Alpha zu Startbahn 33 links.“ „Roger. Wir rollen zu Startbahn 33 links.“ Die Maschine setzte sich in Bewegung und nahm den Weg, den der Lotse im Tower ihr zugewiesen hatte. Am Ende von Startbahn 33 blieb die Boeing der Delta Airlines stehen. „Atlanta Tower. Hier Delta 184. Wir erbitten Starterlaubnis.“ „Negativ Delta 184. Eine Maschine ist noch vor Ihnen. Danach sind Sie dran.“ „Verstanden.“ Aus seinem Fenster sah Tom Fisher die Maschine, die vor ihm und seiner Crew Starterlaubnis hatte. Es war ein Airbus A350-1000 der Fluggesellschaft Emirates, aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, der an ihm vorbeizog. Die Stimme des Lotsen riss Tom Fisher aus seinen Gedanken. „Delta 184. Sie haben Starterlaubnis auf Startbahn 33 links.“ „Roger, Atlanta Tower. Start frei für Startbahn 33 links.“ Captain Fisher schob die Gashebel seiner Boeing nach vorne und beschleunigte die Maschine auf ihre vorgeschriebene Startgeschwindigkeit. Schon bald hob Flug Delta 184 vom Boden ab und das Fahrwerk wurde eingezogen. Als die Boeing der Delta Airlines ihre Reiseflughöhe erreicht hatte, meldete sich Tom Fisher beim Tower in Atlanta ab und beim Savannah / Hilton Head an, der ihn bald an die Zentrale in Denver weiterleitete. „Zentrale Denver. Hier Flug Delta 184. Wir passieren nun Flugfläche 350 und steigen auf Flugfläche 370.“ „Roger Delta 184. Behalten Sie ihren Kurs und ihre Geschwindigkeit bei.“ „Roger.“ Kaum hatte die Boeing 777-300 Flugfläche 370 erreicht und war wieder in den Horizontalflug gegangen fingen die Probleme an. Das rechte Triebwerk fing auf einmal an unrund zu laufen. Dies hatte zur Folge, dass die Maschine anfing zu vibrieren. „Tom, spürst du das auch?“, fragte Hector Gonzalez seinen langjährigen Partner. „Für wie blöd hältst du mich Hector? Natürlich spüre ich die Vibrationen. Kannst du sehen, ob die Anzeigen was anzeigen?“ „Dito Tom. Triebwerk 1 leuchtet rot. Da stimmt was nicht.“ „Das weiß ich auch. Ich weiß nicht was es ist, aber die Folge ist, das Triebwerk 1 unrund läuft. Wir sollten mal die Zentrale in Denver verständigen und nach einem Ausweichflughafen fragen.“ „Ich mach das Tom. Zentrale Denver. Hier Flug Delta 184. Wir haben ein Problem mit Triebwerk 1. Können Sie uns einen Ausweichflughafen nennen, auf dem wir landen können, um unsere Maschine zu checken?“ „Habe verstanden Delta 184. Der nächste Flughafen auf ihrem Kurs ist der von Sky City. Aber der ist noch nicht voll ausgebaut.“ 01 „Wir werden ihn nehmen. Was anderes bleibt uns nicht übrig.“ „Roger Delta 184. Nehmen Sie Funkkontakt auf zu Sky City auf Frequenz 130,6.“ „Roger 130,6.“ Hector Hernandez programmierte das Funkgerät neu. „Sky City Tower. Hier spricht Flug Delta 184. Wir haben ein Problem mit Triebwerk 1 und müssten bei Ihnen landen.“ „Delta 184. Hier Sky City Tower. Haben verstanden. Alle Landebahnen sind frei. Gehen Sie auf Kurs 230 und sinken Sie auf 10.000 Fuß.“ „Verstanden Sky City Tower. Kurs 230 und sinken auf 10.000.“ Tom Fisher senkte die Nase seiner Maschine und ließ die Boeing auf 10.000 Fuß sinken. „Ladies and Gentlemen. Hier spricht Ihr Captain. Wir haben ein Problem mit Triebwerk Nummer 1. Wir werden unseren Zielflughafen wohl nicht erreichen. Wir haben auf Kurs 230 gewechselt und steuern nun den Flughafen von Sky City an. Vielen Dank für Ihr Verständnis.“ Nach der Durchsage des Captains an die Passagiere wurde die Boeing von Turbulenzen heftig durcheinander geschüttelt. Dadurch wurde die Unwucht in Triebwerk 1 schlimmer. „Sky City Tower. Hier Flug Delta 184. Wir wurden gerade von Turbulenzen erfasst. Die Probleme bei Triebwerk 1 sind noch schlimmer geworden.“ „Roger Delta 184. Bleiben Sie auf 10.000 und reduzieren Sie die Geschwindigkeit auf 880 Km/h." „Roger Sky City Tower. Reduzieren Geschwindigkeit auf 880.“ Tom Fisher nahm den Gashebel ein bisschen zurück und reduzierte die Geschwindigkeit seines Flugzeugs. Nach 15 Minuten bekam er vom Tower die Anweisung mit seiner Maschine auf eine Höhe von 8.800 Fuß zu sinken. Um 14:50 Uhr Ortszeit hatten Tom Fisher und Hector Gonzalez Den Tower von Sky City in Sicht. Tom Fisher nahm Kontakt mit dem Lotsen auf. „Sky City Tower. Hier Delta 184. Wie sieht’s mit dem Wind aus?“ „Delta 184. Wind 211 mit 12. Beginnen Sie mit dem Endanflug. Sinken Sie auf 5.000 Fuß.“ „Roger Sky City Tower. Sinken auf 5.000.“ Um 15:00 Uhr war dann die Landebahn in Sicht. Tom Fisher gab das an den Tower weiter. „Roger Delta 184. Beginnen Sie mit den Vorbereitungen für die Landung. „Verstanden Sky City Tower. Hector, lass mal das Fahrwerk raus.“ Hector Gonzalez betätigte die Kontrollen für das Fahrwerk der Maschine. Nur kurze Zeit später war das Fahrwerk ausgefahren und eingerastet. „Alles ausgefahren und verriegelt. 3 Grüne.“ „Delta 184. Es sieht gut aus. Setzen Sie den Landeanflug fort.“ „Verstanden.“ Tom Fisher zog die Nase der Boeing noch mal kurz hoch und die Maschine landete ohne Probleme auf dem Flughafen von Sky City. Tom Fisher rollte an den Terminal und stellte die Triebwerke seiner Triple-Seven ab. „Ladies and Gentlemen hier spricht ihr Captain. Willkommen in Sky City. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt.“ Nachdem alle Passagiere und auch die Crew ausgestiegen waren, wurde die Boeing 777-300 von den Schleppern vom Terminal weg- und in die Reparaturhalle gezogen. Dort angekommen, machten sich gleich die Mechaniker an die Arbeit. Doch so sehr sie sich auch bemühten, sie konnten den Fehler nicht finden, der die Unwucht verursacht hatte. Bis Lorena West auftauchte. „Lasst mich mal ran Jungs.“, sagte sie und drängte sich an einem Techniker vorbei. „Was bilden Sie sich eigentlich ein wer Sie sind Miss…?“ „West. Lorena West. Ich bin hier die Chefin was die Technik angeht. Ohne mich, schraubt hier keiner an den Maschinen rum. Sonst verschlimmbessert Ihr noch alles.“ Lorena West kletterte auf die Leiter und sah sich das Triebwerk erst einmal ganz genau an. Mit einer Stablampe leuchtete sie jeden Zentimeter ab. Schließlich fand sie den Fehler. Bei fünf der Fanblätter war ein Riss zu sehen. Außerdem war das ganze ziemlich locker. „Also wer da die letzte Wartung durchgeführt hat, gehört ans Kreuz geschlagen. Mit dem Kopf nach unten.“, sagte Miss West. „Haben Sie den Fehler gefunden, Miss West?“ „Im Gegensatz zu euch Dilettanten schon. Wir müssen das ganze Fan-System tauschen. Bei der Gelegenheit können wir auch gleich die Arretierung neu machen.“ Einer der Techniker löste die riesige Schaufel vom Rest des Triebwerks 02 und beförderte sie per Kran nach unten. Mittlerweile hatten die Kollegen eine neue Fan-Schaufel herangeschafft, denn beim Bau der Reparaturhalle hatte Kyle Hathaway dafür gesorgt, dass ein großes Ersatzteillager vorhanden war. Die neue Schaufel wurde an ihre Stelle gesetzt und mit dem Rest des Triebwerks verbunden. Inzwischen hatte Lorena West die Arretierung des Triebwerks neu gemacht und festgezogen. „So jetzt kann dieser Vogel wieder einige tausend Flugmeilen abspulen. Aber wenn wir schon dabei sind, sollten wir uns auch mal Triebwerk 2 ansehen. Nicht, dass die Piloten da oben nochmal Probleme kriegen.“ Lorena Wests Logik hatte keiner was entgegenzusetzen. Und so machten sich Lorena West und ihre Crew an die Wartung von Triebwerk 2 an der Boeing. Am nächsten Morgen war die Maschine komplett durchgecheckt und aufgetankt und bereit für ihren Weiterflug nach Phoenix, Arizona. In den Hotels beglichen die Gäste die Rechnung und wurden dann entweder per Bus zum Terminal gebracht oder gingen durch die Unterführung. Nur zwei Minuten später setzten sich zwei Thalys PBKA und zwei Transrapid 09 in Richtung Terminal 1 des Flughafens in Bewegung, wo sie um 9:55 Uhr ankamen. Die Passagiere bestiegen die an ihrer Parkposition bereitstehende Maschine und begaben sich zu ihren Sitzplätzen vom Vortag. Um 10:10 Uhr war das Boarding abgeschlossen und Die Flugbegleiterinnen hatten den Passagieren das übliche Prozedere runter geleiert, das vor jedem Flug Pflicht war. Die Funktion der Notbeleuchtung, der Notausgänge etc. Um 10:30 Uhr wurde die Boeing 777-300 von den Schleppern von ihrer Position weggezogen und wurde in Richtung der Startbahn gedreht. „Delta 184. Hier Sky City Tower. Rollen Sie auf Rollweg Lima zu Startbahn 31 rechts. „Roger Sky City Tower. Rollen auf Rollweg Lima zu Startbahn 31 rechts. Wie sieht’s mit dem Wind aus?“ „Delta 184. Wind 212 mit 11.“ „Verstanden.“ Um 10:45 Uhr stand die Maschine der Delta Airlines am Ende der Startbahn. „Sky City Tower. Hier Flug Delta 184. Wir erbitten Starterlaubnis.“ „Delta 184. Starterlaubnis erteilt.“ „Dann auf nach Phoenix.“, sagte Tom Fisher und schob die Gashebel der Maschine nach vorne. Die Triple-Seven beschleunigte und hob bald von der Startbahn des Sky City International Airport in Richtung Phoenix, Arizona ab. Um 12:45 Uhr landete Tom Fisher mit seiner Maschine in Phoenix. Damit war der Flugbetrieb offiziell eröffnet. Doch es blieb noch viel zu tun in Sky City. Und wie viel noch zu tun war, sollte sich bald zeigen. Kapitel 6: Die Gründung der Flughafenfeuerwehr ---------------------------------------------- Die Gründung der Flughafenfeuerwehr Der Vorfall mit Flug Delta 184 hatte ganz deutlich die Achillesferse des Flughafens aufgezeigt. Es gab keine Feuerwehr am Flughafen. Dirk Pitt wusste, dass nicht jeder Zwischenfall so glimpflich ablaufen würde, wie der vor zwei Tagen. Kyle Hathaway saß gerade in einem Cafe´ im Flughafengebäude und trank gerade eine Tasse Cafe´. Vor ihm lag eine Zeitung auf deren Titelseite ein Foto der Boeing 777-300 zu sehen war, wie sie in Sky City zur Landung ansetzte. Kyle legte die Zeitung erst beiseite, als er merkte, dass Dirk Pitt vor ihm stand. „Was gibt’s?“ „Wir hatten vor zwei Tagen verdammt viel Glück. Wenn die Maschine abgestürzt wäre, wären wir echt baden gegangen. Wir haben keine Flughafenfeuerwehr und das ist ein Problem, dass wir schnell lösen müssen.“ „Dann werden wir dieses Problem als nächstes angehen. Wo willst du die Feuerwehr unterbringen?“ „Ich hatte daran gedacht, die Feuerwache hier links neben der Reparaturhalle zu bauen.“ „Gut. Bei den Fahrzeugen würde ich auf den Simba 8x8 der Firma Rosenbauer aus Österreich setzen. 6 Stück müssten für unsere Zwecke reichen.“ „Dann sollten wir auch eine Feuerwehr für die Stadt ins Leben rufen. Da fällt mir ein: Es gibt ja gar keine Stadt hier.“ „Das wird sich noch ändern, glaub mir Dirk.“ „Dein Wort in Gottes Gehörgang Kyle.“ „Hast du eigentlich heute schon Zeitung gelesen?“, wechselte Kyle Hathaway das Thema. „Nein. Bin noch nicht dazu gekommen.“ „Dann sieh dir das mal an.“ Mit diesen Worten reichte er Dirk Pitt die Zeitung die vor ihm lag. „Boeing der Delta Airlines muss in Sky City notlanden.“, las Dirk Pitt vor. „Wir sind in den Nachrichten. Und das könnte unserer Sache dienlich sein. Denn so erfahren die Leute von Sky City. Und dann kommen auch irgendwann Leute, die sich hier niederlassen wollen.“ „So wie ich.“ Dirk Pitt und Kyle Hathaway stutzten. Daena Hernandez hatte das Cafe´ betreten. „Sie haben richtig gehört, Gentlemen. Ich habe vor mich hier niederzulassen.“ „Ich fühle mich geehrt, eine so berühmte Architektin wie Sie hier in Sky City zu haben.“ „Da kommt aber noch einiges an Arbeit auf uns zu. Wenn Sky City eine richtige Stadt werden soll, dann brauchen wir eine Verwaltung.“ „Darüber können wir nachdenken, wenn es soweit ist. Jetzt haben wir erst mal das Problem mit der Flughafenfeuerwehr zu lösen.“ „Ich werde ein paar Pläne für ein paar Gebäude zeichnen.“ „Glaubst du wirklich, dass wir mit einer Feuerwache auskommen? Der Flughafen in Frankfurt hat vier. Jede Wache hat eine andere Zuständigkeit und somit unterschiedliche Fahrzeuge. Wir werden mehr Fahrzeuge als die von dir 6 veranschlagten Simba 8X8 brauchen.“ „Darf ich kurz was dazu sagen Mr. Hathaway?“, fragte Kyle Hathaways Privatsekretär Gene Simmons. „Nur zu.“ „Sind Sie wirklich sicher, dass Sie noch weiter in dieses Projekt investieren wollen? Immerhin haben Sie schon 1,6 Millionen $ in den Flughafen gesteckt.“ „Letzte Warnung Gene. Stellen Sie NIEMALS meine Entscheidungen in Frage. Ich habe mich entschieden in den Flughafen zu investieren, also zieh ich das bis zum Ende durch.“ „Wie Sie meinen Sir.“ Am späten Nachmittag kehrte Daena Hernandez mit vier verschiedenen Entwürfen zurück. Der erste Entwurf war eine Stahl/Glas Konstruktion und bot Platz für 14 Fahrzeuge. Dieses Gebäude sollte auf Anraten der Kolumbianerin im Süden des riesigen Areals errichtet werden und für den Gebäudebrandschutz, Einsätze mit Gefahrgut und andere technische Hilfeleistungen zuständig sein. Der zweite Entwurf war ein massives Gebäude aus schwarzem Marmor und bot Platz für 7 Fahrzeuge. Dieses Gebäude sollte auf dem Vorfeld der Center-Bahn gebaut werden. Der dritte Entwurf war ein massives Granitgebäude, das ebenfalls Platz für 7 Fahrzeuge bot. Dirk Pitt und Kyle Hathaway einigten sich darauf es an der westlichen Startbahn zu errichten. Der Entwurf für die vierte Wache, die die Nord-West-Bahn sichern sollte, war ein Ziegelbau, der ebenfalls 7 Fahrzeugen Platz bot. An dieser Landebahn sollte das Gebäude stehen. Am späten Abend schickte Kyle Hathaway der Firma Rosenbauer in Leonding, Österreich eine Mail mit einer Bestellung für 6 Großflughafenlöschfahrzeuge des Typs Simba 8X8 und zwei 01 Löschfahrzeuge des Typs Simba 6X6. Die nächste Bestellung ging an die Firma Iveco Magirus Brandschutztechnik GmbH mit Sitz in Ulm, wo ein Drehleiterfahrzeug geordert wurde. Die nächste Bestellung umfasste 8 Hilfeleistungstanklöschfahrzeuge die bei Thoma Feuerwehrfahrzeuge in Herbholzheim geordert wurden. Bei demselben Unternehmen wurden auch 2 Wechselladerfahrzeuge bestellt. Bei der Firma TEC Hünert, mit Sitz in Melbeck, orderte Kyle Hathaway drei Rettungstreppenfahrzeuge. Die nächste Bestellung umfasste 4 Einsatzleitwagen, deren Basis ein Audi A6 Avant darstellte. Auf Basis des Sprinters von Mercedes bestellte Kyle Hathaway 2 sogenannte Kleinalarmfahrzeuge. Am nächsten Morgen rückten die Bautrupps zu den geplanten Standpunkten der Feuerwachen und hoben die Gruben für die Fundamente aus. Danach begann das übliche Prozedere. Fundamente gründen und die Segmente an Ort und Stelle aufstellen. Bei Wache 1 funktionierte dieses Verfahren, doch bei den Wachen 2, 3 und 4 musste traditionell gemauert werden. Bereits am Mittag waren die Wände von Wache 1 fertig verschweißt und die Dachkonstruktion in Form eines halben Ovals aufgesetzt. Die Schweißer verschweißten die Sektion, dann rückten die Fenstermonteure an und montierten die Glasscheiben. Als dieser Arbeitsschritt erledigt war und die Scheiben verfugt waren, rückten die Elektriker an und brachten die Elektronik zum Funktionieren. Auch ein Bereitschaftsraum fehlte nicht. Und während in Sky City die Feuerwachen gebaut wurden, wurden im österreichischen Leonding die 8 Simbas auf die Reise geschickt. Ein mit einer 1116-Lokomotive bespannter Güterzug machte sich von Leonding auf den Weg nach Hamburg, wo die Fahrzeuge in Container verladen wurden und mit einem Schiff der Reederei Hamburg-Süd, der Cap San Nicolas, nach New York gebracht wurden. Von dort aus ging es wieder zum John F. Kennedy International Airport. Dieses Mal reichten die AN225 und die AN124 aus um die Fahrzeuge sicher nach Sky City zu bringen. Um 19:35 Uhr Ortszeit starteten die beiden Russen direkt hintereinander und landeten am nächsten Tag um 09:18 Uhr in Sky City. Die Fahrzeuge wurden ausgeladen und vorübergehend in einem Hangar untergestellt. Unterdessen wuchs am Standort von Wache 2 das Gebäude in die Höhe. Am frühen Nachmittag war der Torso fertiggestellt. Auf der Vorderseite war das Gebäude oben abgerundet und fiel im unteren Teil schräg ab, um weniger Angriffsfläche für eventuelle Windböen zu bieten. Auf der linken Seite war eine breite Ausfahrt und im Gebäude waren sieben 4 Meter hohe Öffnungen für die Fahrzeuge vorhanden. Die Führungsschienen für die Rolltore und die Tore selbst waren bereits montiert. Das Gebäude war 13 Meter lang, 30 Meter breit und 10 Meter hoch. Neben der Fahrzeughalle war die Verwaltung untergebracht. In der Etage darüber der Bereitschaftsraum für die Feuerwehrleute. Das Dach hatte man aus Beton gegossen. Und während an Wache 2 das Dach montiert wurde, begann man an der Startbahn West mit dem Bau von Wache 3. Auf die massiven Granitquader wurden weiße Marmorquader geschichtet. Auch die Türen waren bereits montiert. Direkt neben der Fahrzeughalle war die Verwaltung der Feuerwehr, während wie bei Wache 2 im oberen Geschoss der Bereitschaftsraum für die Trupps war. Das Dach hatte man aus einer Rolle Wellblech ausgeschnitten. Und während in den Feuerwachen die Elektriker herum wuselten und die Elektrik zum Laufen brachten, wurden in Melbeck die von Kyle Hathaway bestellten Rettungstreppenfahrzeuge auf Basis eines Volvo FH 16 auf die Reise geschickt. Ein Güterzug bespannt mit 155-182-9 machte sich auf nach Hamburg. Vom Güterbahnhof in Hamburg ging es per Sattelschlepper zum Hamburger Hafen, wo die Fahrzeuge in drei Container verfrachtet wurden. Diese Container wurden an Bord der Hanjin Boston verladen, deren nächster Bestimmungshafen New York sein sollte. 02 Am 17. März 2014 lief das Schiff von Hamburg nach New York aus, wo es am 19.03.2014 um 15:00 Uhr eintraf. Von dort aus gingen die Container weiter zum Kennedy Airport wo sie im Bauch der Boeing 747-F verschwanden, die Kyle Hathaway extra dafür gechartert hatte. Am Abend des 19. März um 20:00 Uhr landete die Maschine in Sky City und entlud ihre Fracht. An der New York Stock Exchange nahmen Kyle Hathaways Gegner den Fortschritt zähneknirschend zur Kenntnis. „Wenn wir Kyle Hathaway nicht aufhalten, wird er diesen Flughafen zu einem der bedeutendsten Flughäfen der Welt machen.“ „Sie sagen es Mr. Tray. Aber wie können wir Kyle Hathaway stoppen, ohne dass wir unser Gesicht verlieren?“ „Ich wüsste was, meine Herren.“ „Und was schwebt Ihnen vor, Mr. Ashton?“ „Ein Sabotageakt. Wir machen alle Fahrzeuge der Flughafenfeuerwehr einsatzunfähig und stecken obendrein die Feuerwachen in Brand. Das wird Kyle Hathaway zurückwerfen und ihn noch mehr Geld kosten, als er schon ausgegeben hat.“ „Auf gar keinen Fall. Was, wenn man den Sabotageakt mit uns in Verbindung bringt. Kyle Hathaway wird uns vor Gericht zerfleischen.“ „Bitte. Ganz wie Sie wollen. Dann wird Mr. Hathaway eben triumphieren. Sie haben es in der Hand.“ „Lieber gestehe ich meine Niederlage ein, als von Kyle Hathaway vor Gericht gestellt und auf Schadenersatz verklagt zu werden.“ „Sie haben Recht, Mr. Tray. Wir sind Geschäftsleute mit gutem Ruf und den sollten wir nicht aufs Spiel setzen.“ „Sie sagen es, Mr. Ryan. Wir sind Ehrenleute und als solche sollten wir uns auch verhalten. Man muss auch mal verlieren können.“ „Weicheier.“ „Sie wollten etwas sagen, Mr. Ashton?“ Am nächsten Morgen begannen die Bauarbeiten für Wache 4, die an der Nordwest-Landebahn stehen sollte. Und während die Bauarbeiter Ziegel um Ziegel aufeinander mauerten wurden 4 Simba 8X8 und zwei Simba 6X6 in ihre Wachen gefahren. Am Abend war der Torso von Wache 4 fertig. Auch die Tore waren montiert. Noch am selben Tag wurde in Ulm die von Kyle Hathaway bestellte Drehleiter auf Basis des Iveco Stralis auf die Reise geschickt. Ein Güterzug, der von einer Siemens Vectron Lokomotive gezogen wurde machte sich auf den Weg nach Hamburg. Im Hamburger Hafen wurde das Fahrzeug in einen Container der Maersk Line verladen, und kam an Bord der Svendborg Mærsk, die um 21:45 Uhr Ortszeit Hamburg in Richtung New York verließ. Am 23. März um 14:45 Uhr Ortszeit erreichte das Schiff der dänischen Maersk Linie seinen Bestimmungsort. Der Container mit Kyle Hathaways Ware wurde mit einem Sattelschlepper zum Kennedy Airport gebracht, wo bereits eine Lockheed C5 Galaxy der U.S. Airforce wartete, um das Fahrzeug an Bord zu nehmen. Um 15:22 Uhr startete die Maschine in Richtung Sky City, wo sie um 16:00 Uhr landete. Kaum gelandet wurde die Drehleiter auf dem Bauch der C5 geholt und auf Stellplatz Nummer 2 in Wache 1 gefahren. Inzwischen war der Torso von Wache 4 soweit fertig und die Tore eingebaut. Eine Schwierigkeit ergab sich, als es darum ging den Vorsprung zu mauern, der den Mannschaftsraum beherbergen sollte. Doch die Arbeiter waren keine Dummköpfe. Sie benutzten Ziegelsteine, die überstanden und mauerten so den Vorsprung. Am Abend war Feuerwache 4 fast fertig nur das Dach fehlte noch. Und im Laufe des Tages wurden in Herbholzheim bei Thoma die beiden Wechselladerfahrzeuge mit den für den Feuerwehrbetrieb auf einem Flughafen benötigten Wechselbehältern auf Basis des MAN TGX auf die Reise geschickt. Ein Güterzug mit 156-001-0 machte sich von Stuttgart aus in Richtung Hamburg auf den Weg. Die beiden WLFs waren am frühen Morgen mit zwei Tiefladern angeliefert worden. Um 17:17 Uhr Ortszeit traf der Güterzug in Hamburg ein, wo die beiden Fahrzeuge in zwei Container der Evergreen Marine Corp. Verladen wurden, welche dann an Bord des Container-Riesen Ever Ultra gehievt wurden. Um 18:00 Uhr legte der 285 Meter lange Riese ab und machte sich auf dem Weg nach New York, wo er am 26. März um 9:55 Uhr Ortszeit anlegte. 03 Kaum waren die beiden Container vom Schiff runter ging es mit einem Sattelschlepper zum John-F.-Kennedy International Airport, wo die beiden Fahrzeuge im Bauch des Airbus Beluga verladen wurden, der um 10:20 Uhr von New York zu seinem Flug nach Sky City aufbrach, wo er um 13:30 Uhr landete. Die beiden Wechsel-Lader-Fahrzeuge kamen in Wache 1. Inzwischen war auch Wache 4 fertig und die letzten beiden Simba 8X8 und der letzte Simba 6X6 wurden an ihre Stellplätze gefahren. Der Tag neigte sich dem Ende zu und die Bauarbeiter legten sich zur Ruhe. Doch in einem anderen Teil der Erde, in Ingolstadt lief gerade der letzte der 4 von Kyle Hathaway bestellten Audi A6 Avant vom Band. Die Fahrzeuge wurden auf einen Autowagen verladen und dieser wurde an einen Güterzug gekoppelt der von 180-018-4 nach Hamburg gebracht wurde. Diese Fahrt war die Abschiedsfahrt der 180-018, denn danach sollte sie bei der DB AG außer Dienst gestellt und an die tschechische Staatsbahn CD verkauft werden. Bereits am 27. März um 09:45 Uhr Ortszeit erreichte der Zug die Hansestadt Hamburg. Die 4 Fahrzeuge wurden in 4 Container der Reederei Hapag-Lloyd verladen, die dann an Bord der CMA CGM Fidelio gehievt wurden. Um 10:00 Uhr lief das Schiff nach New York aus, wo es am 29. März 2014 um 11:45 Uhr eintraf. Die Container wurden abgeladen und kamen mit 2 Sattelschleppern zum Kennedy Airport und wurden dort in die beiden Antonows verladen, die im Frachtbereich warteten. Um 12:00 Uhr starteten die beiden russischen Transportflugzeuge zu ihrem Flug in Richtung Sky City, wo sie um 14:00 Uhr landeten. Die Fahrzeuge wurden in den Wachen 1 und 2 abgestellt. Damit waren alle Feuerwachen einsatzbereit, es fehlten nur noch die restlichen Fahrzeuge. Danach wurden in Herbholzheim die 8 von Kyle Hathaway bestellten HTLF´s auf Basis des Mercedes Benz Atego ausgeliefert. Ein mit 189-086-2 bespannter Güterzug rollte von Stuttgart aus nach Hamburg, wo er nach zwei Tagen Fahrt eintraf. Im Hamburger Hafen wurden die Fahrzeuge in 8 Container der American President Lines verladen und an Bord der APL Minnesota gehievt. Um 22:15 Uhr lief das 294 Meter lange Schiff, das unter der Flagge Liberias fuhr aus Hamburg in Richtung New York aus. Am Dienstag, den 1. April um 08:45 Uhr Ortszeit lief die APL Minnesota in New York ein. Nach dem Entladen wurden die Container mit 4 Sattelschleppern zum Kennedy International Airport gebracht und wurden in die beiden Antonows verladen. Um 10:00 Uhr starteten die beiden Russen und machten sich auf den Weg nach Sky City, wo sie um 12:00 Uhr landeten. Nach dem Ausladen wurden die 8 Fahrzeuge in die Wachen gefahren, in denen sie stehen sollten. Damit war die nächste Lieferung abgeschlossen. Doch noch fehlten zwei Fahrzeuge. Diese Fahrzeuge lieferte die Firma Hensel Fahrzeugbau GmbH in Waldbrunn, in der Nähe von Würzburg. Am 2. April 2014 wurden die beiden Fahrzeuge mit einem Autozug von Würzburg aus nach Hamburg auf die Reise geschickt. Dieser Zug wurde von 186-179-8 gezogen. In Hamburg wartete bereits die Ital Mattina, ein Schiff der Italia Marittima di navigazione S.p.A. In Hamburg kamen die beiden Fahrzeuge in zwei Container der China Ocean Shipping Company, die dann an Bord der Ital Mattina gehievt wurden. Um 20:15 Uhr Ortszeit machte sich das italienische Containerschiff auf den Weg von Hamburg nach New York. Auf der Brücke stand Kapitän Mateo Lombardi und überwachte das Ablegemanöver. Um 20:45 Uhr erreichte die Ital Mattina die Elbmündung, wo der Lotse von Bord ging. Um 21:00 Uhr hatte das Schiff die Elbmündung hinter sich gelassen und erreichte nun den Nord-Atlantik. Nach 3 Tagen Fahrt, erreichte die Ital Mattina am 04.April 2014 um 16:30 Uhr 04 den Hafen von New York. Nach dem Ausladen brachten zwei Sattelschlepper die Container zum John-F.-Kennedy International Airport, wo sie in den Bauch der Antonov AN225 gefahren wurden. Nachdem die Ladung ordnungsgemäß gesichert war, schloss Kapitän Sergeij Ivanov die Ladeluke der Maschine und rollte mit seiner Antonov zum Ende der Startbahn. „New York Tower, hier Charter 412. Erbitten Starterlaubnis.“ „Charter 412 Sie haben Starterlaubnis für Startbahn 31 Rechts.“ Um 17:25 Uhr hob die Antonov AN225 ab und machte sich auf ihren Weg nach Sky City, wo sie pünktlich um 18:00 Uhr landete. Nach dem die beiden Fahrzeuge ausgeladen waren, wurden sie gleich auf den vorgesehenen Stellplätzen abgestellt. Damit war die Flughafenfeuerwehr zwar einsatzbereit, doch in Betrieb genommen werden konnte sie noch nicht. Es fehlte Personal. Kyle Hathaway löste das Problem indem er Stellenanzeigen in allen großen amerikanischen Tageszeitungen und in den Lokalblättern schaltete. In den nächsten Tagen standen die Telefone kaum still. Der erste Bewerber war Chief Doug Bennett aus Vestavia Hills, im US-Bundesstaat Alabama. Der 55-Jährige konnte fast 30 Jahre Berufserfahrung aufweisen. Damit war er in der engeren Auswahl. Der nächste Kandidat war Kevin Powell, ebenfalls im Rang eines Chief mit 25 Jahren Diensterfahrung aus Salt Lake City, im Bundesstaat Utah. Als dritter Bewerber reichte Marc Desantis, seit 20 Jahren im aktiven Dienst und im Rang eines Chief geführt, aus Baton Rouge, Louisiana seine Unterlagen ein. Der vierte Bewerber auf den Posten des Chief war Chief Brian Fitzroy, 35 Jahre alt und seit 18 Jahren bei der Feuerwehr. Dirk Pitt und Kyle Hathaway sichteten reihenweise die Bewerbungen. Nach 3 Tagen intensiver Sichtung hatten die beiden ihre Teams für die Feuerwachen gefunden. Doch damit war die Flughafenfeuerwehr immer noch nicht einsatzbreit. Denn die Mannschaften waren mit dem ihnen zur Verfügung gestellten Equipment gar nicht vertraut, weil sie zum einen noch nie auf einem Flughafen als Feuerwehrmann gearbeitet hatten, zum anderen, weil sie noch nie mit Fahrzeugen aus Ländern der Europäischen Union gearbeitet hatten. Doch Kyle Hathaway ließ sich davon nicht ins Bockshorn jagen. Er hatte eine Idee. Er ließ eine Konferenzschaltung zum Frankfurter Flughafen herstellen und bat die Kollegen in Frankfurt den Kollegen in Sky City über die Life-Schaltung die Funktion der Fahrzeuge zu erklären und diese zu schulen. Er wusste, dass ein solches Verfahren noch nie angewendet wurde, doch es musste gehen. Nach einer Woche intensiver Schulung waren die Feuerwehrleute mit den ihnen zur Verfügung gestellten Fahrzeugen bestens vertraut und konnten mit ihnen umgehen. Nun begann eine ganze Reihe von Einsatzübungen. Am 07. April 2014 wurde es Ernst für die Flughafenfeuerwehr in Sky City. Hochrangige Vertreter aus Washington, die für den Katastrophenschutz verantwortlich zeichneten, waren nach Sky City gekommen um sich die neue Flughafenfeuerwehr genau anzusehen. Sie stellten den Männern und Frauen verschiedene Übungs-Szenarien und sahen sich den Verlauf der Übungen an. Am Ende des Tages waren die Beamten zum den Schluss gekommen, dass die Flughafenfeuerwehr von Sky City ihre Prüfung mit Bravour bestanden hatte und erklärten sie für einsatzbereit. Damit war ein wichtiges Problem auf dem Flughafen gelöst. Doch es gab noch viel zu tun. Kapitel 7: Der Bau des Rathauses -------------------------------- Der Bau des Rathauses Am 08. April 2014 begannen die Planungen für den Bau des Rathauses, in dem die Stadtverwaltung ihre Arbeit verrichten sollte. Daena Hernandez hatte sich wieder selbst übertroffen und einen Entwurf vorgelegt, der an Eleganz und Ästhetik nicht zu überbieten war. Der Entwurf sah aus, wie ein halboffenes Achteck, doch eine Säulenreihe und ein Turm gaben dem Gebäude sein unverwechselbares Aussehen. Das Rathaus sollte ein Ziegelsteinbau mit vielen Fenstern werden, diese Ziegel sollten jedoch glasiert sein. Am Morgen des 09. April rollten wieder einmal die Bagger an begannen mit den üblichen Arbeiten, die notwendig waren, damit das spätere Rathaus auch da blieb wo es stehen sollte. Kaum war das Fundament gegründet wurden mit dem Kran auch schon die ersten Segmente der Rückwände heran gewuchtet und an ihrer Position aufgestellt und mit Zement gesichert. Als am Abend die Sonne unterging und die Baucrews Feierabend machten, standen die Rückwände, die Säulenreihe und die Hälfte des Turms. Am nächsten Morgen ging es weiter. Doch die Bauarbeiter waren noch nicht weit gekommen, als erneut ein Hubschrauber auf dem Flughafen landete. Erneut stieg ein Anwalt von Kyle Hathaways Gegnern aus. „Mr. Hathaway, ich vertrete die Interessen von Burt Ryan. Mr. Ryan, hat mich beauftragt, Sie zu informieren, dass sie vorerst mal nicht weiterbauen dürfen.“ „So und warum?“ „Mr. Ryan hat erhebliche Bedenken, was die Person von Daena Hernandez angeht.“ „Warum denn dieses?“ „Mr. Ryan hat in Erfahrung gebracht, dass der Vater von Miss Hernandez in illegale Machenschaften verstrickt ist. Er ist der Meinung, dass Sie mit der Tochter eines solch ehrlosen Individuums auf gar keinen Fall zusammenarbeiten sollten.“ „Mit wem ich zusammenarbeite und mit wem nicht, das bleibt einzig und allein meine Sache. Sagen Sie das Mr. Ryan sie schmieriges Arschloch.“ „Ich sage Ihnen dies nun in aller Deutlichkeit Mr. Hathaway: Entweder Sie feuern Daena Hernandez oder Mr. Ryan wird einen Baustopp erwirken.“ „Wenn Mr. Ryan eine Strafanzeige wegen Erpressung am Hals haben will, bitte schön. Kann er gerne haben. Und jetzt verpiss dich, du Armleuchter.“ Burt Ryans Rechtsanwalt stieg wieder in den Hubschrauber der Ryan Construction Ltd. Am späten Nachmittag landete der Hubschrauber auf dem Dach des Firmengebäudes der Ryan Construction. Im Büro kam Burt Ryan gleich zur Sache. „Nun was haben Sie ausrichten können, Mr. Meeks?“ „Ich habe bei Kyle Hathaway auf Granit gebissen.“ „War nicht anders zu erwarten. Der Kerl ist eine harte Nuss, das muss man ihm lassen.“ „Kyle Hathaway wird langsam zu einer Hämorride im Hintern.“ „Das ist ihre Sicht, Mr. Trotter.“ Unterdessen gingen in Sky City die Bauarbeiten am Rathaus weiter. Die Seitenwände wurden hochgezogen. Dann kamen die Stirnseiten an die Reihe. Nach dem Erdgeschoss kam eine Betonplatte, auf die dann der erste Stock gebaut wurde. Ebenso wurde auch mit den Etagen 2 und 3 verfahren. Nach der dritten Etage kam eine kleine Säulenreihe, auf die noch einmal eine Etage aufgesetzt wurde. Danach kam das Dach, auf dem noch einmal auf jeder Seite eine kleine Suite eingerichtet war. Der Turm hatte ebenfalls die Säulenreihen wie an der Stirnseite. Allerdings waren auf der linken und rechten Seite noch Büros eingerichtet. Danach kam ein rundes Bauelement, das an allen vier Ecken noch einmal kleine Türmchen aufwies. Auf dieses Bauelement kam noch einmal eine kreisförmige Säulenreihe. Auf diese Reihe kam noch eine Aussichtsplattform, in deren Mitte wieder eine kreisförmige 01 Säulenreihe stand, die jedoch viel kleiner war, als die darunter. Auf diese Säulen wurde eine Glaskuppel aufgesetzt. Auf der Innenseite des halboffenen Achtecks waren zunächst massive Stützen eingezogen, ehe zwei Säulen errichtet wurden, zwischen denen sich drei Doppelfenster-Reihen befanden. Das Dach wurde von einem Geländer nach maurischem Vorbild umgeben. Auf Höhe der fünften Etage wurde ein kleiner Aufbau angebracht, über den man aufs Dach gelangen konnte. Als am Abend die Sonne unterging, machten die Bauarbeiter Feierabend. Das Rathaus war fast fertig. Die Fenster waren noch nicht eingesetzt, aber dafür hatten die Bautrupps die Marmortreppe errichtet, die aus weißem Marmor geschaffen worden war. Die Nacht blieb ruhig, doch als am nächsten Morgen die Bautrupps weiter arbeiten wollten, erschien wieder Mr. Meeks, Burt Ryans Anwalt. „ Mr. Hathaway, wie ich sehe haben Sie doch weitergebaut. Obwohl ich es Ihnen strikt untersagt habe.“ „Jetzt pass mal auf du Schlappeduddel. Ich lasse mir von deinem Brötchengeber doch nicht vorschreiben, was ich zu tun und zu lassen habe. Wenn du noch mal hier aufkreuzt, schicke ich dich mit einem kräftigen Tritt in deinen Fettarsch über die Wupper.“ „Mr. Hathaway…“ „Machen Sie, dass Sie verschwinden, Mr. Meeks. Bevor ich es mir anders überlege, und Sie wegen Überschreiten Ihrer Machtbefugnisse drankriege.“ „Mr. Hathaway. Ich sage Ihnen dies in aller Deutlichkeit. Sie werden auf gar keinen Fall weiterbauen.“ „Und wie wollen Sie mich daran hindern?“ „Hiermit. Mr. Ryan war so freundlich, mir sämtliche Vollmachten auszustellen, so dass ich jederzeit in der Lage bin, Ihnen juristisch Ärger zu bereiten. Sehen Sie, Mr. Ryan ist immer noch davon überzeugt, dass der Vater von Miss Hernandez Dreck am Stecken hat.“ „Das sagten Sie schon. Aber wo sind die Beweise, mit denen Mr. Ryan seine Geschichte untermauern will? Ohne einen klaren Beweis, werde ich Daena Hernandez nicht den Auftrag entziehen. Und noch etwas sollten Sie wissen. Ich werde weiterbauen. Ob Ihnen das passt oder nicht, ist mir Jacke. Und zwar wie Hose.“ „Das tun Sie nicht! Oder wollen Sie riskieren zu einer millionenschweren Geldstrafe verdonnert zu werden?“ „Soll ich etwa vor Ihren feigen Drohungen Angst haben? Ich zittere schon am ganzen Körper du Strolch. Und jetzt machen Sie, dass Sie weg kommen Mr. Meeks. Und sagen Sie ihrem Chef, er soll mir nicht nochmal ins Handwerk pfuschen. Sonst gibt’s was hinter die Ohren.“ „Wie Sie meinen. Dann sehen wir uns eben vor Gericht wieder.“ Zurück in Montgomery, Alabama, dem Firmensitz von Ryan Construction Ltd., erstattete Mr. Meeks seinem Arbeitgeber Burt Ryan Bericht. „Es hat keinen Zweck. Kyle Hathaway schert sich nicht im Geringsten um Ihre Bedenken. Er hält an Daena Hernandez fest. Zu allem Überfluss verlangt er Beweise, mit denen Sie ihre Behauptungen stützen wollen.“ „Das war mir klar. Kyle Hathaway fällt auf so einen faulen Trick nicht rein.“ „Und was jetzt?“ Ich werde höchstpersönlich nach Sky City reisen und mit Kyle Hathaway reden. Vielleicht kann ich ihn ja zur Vernunft bringen.“ „Und wenn nicht?“ „Dann hat es nicht sollen sein. Ich bin ein fairer Verlierer. Es gibt Augenblicke, da muss man sich seine Niederlage eingestehen.“ Unterdessen gingen in Sky City die Bauarbeiten weiter. Im Laufe des Tages waren wieder etliche Lieferungen Glasscheiben angekommen. Die Bauarbeiter stürzten sich wie die Wölfe auf das Arbeitsmaterial und verglasten die Fenster. Am Abend waren 35% der Fenster fertig. Der Chef der Bautrupps betätigte die Sirene und gab damit das Zeichen, 02 das Feierabend war. Die Bauarbeiter zogen sich in ihre Unterkünfte zurück. Die Nacht blieb ruhig. Doch am nächsten Morgen fielen alle aus dem Bett als zwei Kampfjets vom Typ McDonnell Douglas F15E „Strike Eagle“ über den Tower hinweg donnerten. Die Maschinen flogen noch einmal eine Kurve und setzten dann zur Landung an. Danach landete das wohl am besten bewachte Flugzeug der Welt. Es war die Maschine von Präsident Barack Obama. Die Air Force One. Kyle Hathaway und Dirk Pitt staunten nicht schlecht, als der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika aus der Maschine stieg. Ihm folgten Vize-Präsident Joe Biden und eine ganze Reihe weiterer Politiker. „Mr. President. Willkommen auf dem Flughafen von Sky City.“ „Danke. Sie sind Dirk Pitt, der Manager des Flughafens, nehme ich an.“ „Ja Mr. President.“ „Dann sind Sie Kyle Hathaway?“ „Ja Sir.“ „Ich habe den Artikel über die Notlandung von Flug Delta 184 gelesen. Es hätte schlimmer kommen können. Und dann hätten Sie echte Probleme gehabt.“ „Dieses Problem haben wir gelöst, wie Sie selbst sehen können, Mr. President.“ „Zugegeben Ihre Leute haben gute Arbeit geleistet Mr. Hathaway. Aber zunächst möchte ich Ihnen meine Begleiter vorstellen. Dies ist Robert Palmer. Er wird das Amt des Bürgermeisters hier in Sky City übernehmen.“ „Herr Bürgermeister, willkommen in Sky City.“ „Danke Mr. Pitt. Und wie ich sehe sind Sie schon fleißig mit dem Bau meiner neuen Arbeitsstätte beschäftigt.“ „Das stimmt. Aber einer meiner ärgsten Feinde versucht, mir die ganze Zeit Knüppel zwischen die Beine zu werfen.“ „Wie heißt denn die Käsemilbe?“ „Burt Ryan. Ihm gehört die Ryan Construction Ltd.“ „Na der kann was erleben.“ „Sofern er den Mut aufbringt, sich hier blicken zu lassen.“ „Verzeihung meine Herren, aber ich würde ihnen gerne noch die restlichen Regierungsvertreter für Sky City vorstellen.“, meldete sich der Präsident zu Wort. „Hier haben wir den ersten Stadtrat Mason Ryan. Dann wäre da noch Stadtkämmerer Tom Baker. Hier haben wir Wirtschaftsdezernent Lionel Wilson.“ Nach dem Präsident Obama die neuen Würdenträger Sky Citys vorgestellt hatte, ließ er sich den Flughafen und die beiden Hotels zeigen. Die Führung dauerte fast den ganzen Tag. „Was schätzen Sie, wie lange werden Sie noch brauchen?“, fragte Barack Obama. „Das Verglasen dürfte schnell von statten gehen. Das Problem dürfte die Einrichtung der Büros werden. Ich denke, dass jeder seinen eigenen Geschmack haben dürfte.“ „Um das Mobiliar unserer Büros brauchen Sie sich nicht zu kümmern, Mr. Hathaway. Das machen wir selbst.“, sagte Bürgermeister Palmer. „Dann bin ja beruhigt.“ Am Abend flogen Barack Obama und seine Begleiter wieder ab. Die Bauarbeiter machten Feierabend und zogen sich in ihre Unterkünfte zurück. Die Nacht blieb ruhig. Am nächsten Morgen gingen die Arbeiten weiter. Die Fenster wurden verglast und die Türen wurden geliefert. Im Foyer wurde das Separee fertiggestellt, das später den Empfang beherbergen sollte. In den Büros machten sich zuerst die Tapezierer und später die Maler an die Arbeit. Das Büro von Bürgermeister Palmer wurde auf dessen Wunsch mit weißer Raufasertapete tapeziert, und dann abwechselnd weiß und lila gestrichen. Später am Tag landete ein Transporthubschrauber der U.S. Army. Robert Palmer hatte dort zumindest einen Teil der Einrichtung seines alten Büros einfliegen lassen. In einem kurzen Begleitbrief hatte der Bürgermeister den Einrichtern Anweisungen erteilt, wo er welches 03 Einrichtungsstück hinhaben wollte. Hinter seinem Schreibtisch wollte Robert Palmer sein Lieblingsbild, ein 1,20 m langes und 61 cm hohes Ölgemälde, dass das ein Kriegsschiff aus dem 2. Weltkrieg in voller Fahrt zeigte. Es war das Schlachtschiff Bismarck. In einer Vitrine stand ein Modell im Maßstab 1:22 einer deutschen Dampflok. Es war die 05-002, gebaut bei Borsig in Berlin, die am 11. Mai 1936 mit 200 Km/h einen neuen Geschwindigkeitsrekord für Dampflokomotiven aufstellte. Das Modell in der Vitrine zeigte die Lok mit der Stromlinienverkleidung in der roten Lackierung. Die Vitrine stand auf der linken Seite des Raumes. Auf der rechten Seite hatte Robert Palmer einen alten Teakholz-Schrank aus dem 19. Jahrhundert, dessen Türen verglast waren. In diesem Schrank bewahrte der Bürgermeister seine Cognac-Gläser und mehrere Flaschen eines ausgezeichneten französischen Cognac auf. Doch der Schreibtisch und die Stühle waren absolut nicht mehr zu gebrauchen. Den Tisch hatte der Holzwurm schon befallen und somit unbrauchbar gemacht. Am nächsten Tag kam eine Boeing 777F des Frachtkuriers Federal Express in Sky City an. Sie hatte die restlichen Möbel für Bürgermeister Palmer und die anderen Stadtverordneten an Bord. Zuerst wurden die einzelnen Teile des langen Tisches ausgeladen, der später einmal im Sitzungssaal des Rathauses den Politikern für deren Sitzungen dienen sollte. Danach kamen die Ledersessel für den Sitzungssaal an die Reihe. Als die Möbelpacker mit dem letzen Stuhl nach oben kamen waren deren Kollegen dabei, den Tisch zu montieren. Nachdem der Sitzungssaal soweit eingerichtet war, wurde Robert Palmers Schreibtisch in sein Büro im 5. Stock des Rathauses gebracht. Dieser war dem Schreibtisch des Präsidenten aus dem Oval Office im Weißen Haus in Washington nachempfunden. Jedoch gab es einen Unterschied. Während Barack Obamas Schreibtisch aus Mahagoniholz gefertigt worden war, hatte man den Schreibtisch von Robert Palmer aus Teakholz hergestellt. Schließlich war das Rathaus fertig eingerichtet und konnte seiner Bestimmung übergeben werden. Zu der Feier waren zahlreiche Gäste gekommen. Darunter auch einige von Kyle Hathaways Gegnern. „Also eines muss man Ihnen lassen Mr. Hathaway, bisher haben Sie immer ein gutes Näschen gehabt, was ihre Investitionen anging. Aber glauben Sie nicht, dass Sie sich mit diesem Projekt finanziell nicht übernommen haben?“, fragte Rufus Tray, der Präsident der Tray Shipping Company. „Bis jetzt läuft alles nach Plan. Allerdings hätte ich weniger Kosten gehabt, wenn Sie und die anderen nicht andauernd versucht hätten, mir auf juristischem Wege Knüppel zwischen die Beine zu werfen.“ „Nun, einige von uns halten Sie immer noch für einen vom Glück begünstigten Emporkömmling. Ich gehöre dazu. Aber wenn Sie mit diesem Projekt Erfolg haben, dann ziehe ich meinen Hut vor Ihnen, Mr. Hathaway.“ „Und ich werde dafür sorgen, dass Sie ihn ziehen.“ Unterdessen war Barack Obama ans Rednerpult getreten und begann eine Rede zu halten: „Liebe Gäste. Wir sind heute hier zusammen gekommen um die Einweihung des neuen Rathauses von Sky City zu feiern. Der Himmel war seit jeher eine Herausforderung für den Menschen. Die grenzenlose Freiheit, von der viele von uns träumen, gibt es eigentlich nur, wenn man in einem Flugzeug sitzt und über den Wolken dahinschwebt. Ich möchte dem Mann danken, der all dies möglich gemacht hat. Mr. Kyle Hathaway.“ 04 Nun trat Kyle Hathaway selbst ans Rednerpult. „Ladies and Gentlemen. Ich freue mich, heute dieses Gebäude seiner rechtmäßigen Bestimmung zuzuführen. In diesem Rathaus werden künftig die Geschicke einer Stadt gelenkt, die erst noch wachsen muss. Helfen wir Sky City, sich weiter zu entwickeln und zu wachsen. Ich übergebe nun das Wort an Mr. Dirk Pitt, den Manager des Sky City International Airport.“ „Meine Damen und Herren…“, begann Dirk Pitt, wurde aber vom Lärm eines anfliegenden Hubschraubers unterbrochen. Kyle Hathaway identifizierte den Helikopter als einen Bell 206B Jet Ranger der Ryan Construction Ltd. „Na sieh mal einer an. Burt Ryan gibt sich die Ehre.“ „Jede Wette, der will Ihnen die Feier vermiesen Mr. Hathaway.“, sagte Gene Simmons zu seinem Boss. „Da muss er erst einmal an mir vorbei.“ „An Ihnen Herr Bürgermeister?“ „Sie werden schon sehen.“ Unterdessen war Burt Ryan ausgestiegen und stürmte mit hochrotem Kopf zum Rednerpult wo er Dirk Pitt ohne Kommentar einfach zur Seite stieß. „Liebe Gäste. Ich störe nur ungern dieses freudige Ereignis, allerdings muss ich an dieser Stelle enthüllen, dass die Architektin, die das Gebäude hinter uns entworfen hat, die Tochter eines Mannes mit krimineller Vergangenheit ist. Ja, Sie haben richtig gehört meine Damen und Herren. Javier Hernandez hat seine Firma dazu benutzt um für zwielichtige Unterweltbosse Geld zu waschen. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Er hat…“ Weiter kam Burt Ryan nicht, denn Robert Palmer hatte ihm auf die Schulter getippt und ihn dann mit einem Schlag in die Magengrube und einem linken Haken unter das Kinn ins Reich der Träume geschickt. „So, dieser Flachlandwichser hört erst mal die Engel singen.“ „Nun Herr Bürgermeister, da habe ich sie wohl ein bisschen unterschätzt.“ „Ein bisschen ist noch milde ausgedrückt.“ Inzwischen war Dirk Pitt wieder ans Rednerpult getreten. „Meine Damen und Herren. Lange Zeit war hier nichts, außer dem Flughafen, den zu leiten ich die Ehre habe. Ich habe alles versucht um Investoren ins Boot zu holen, aber keiner war bereit, in den Flughafen Geld zu stecken. Bis auf Mr. Hathaway. Er war so mutig und visionär und ist dieses Wagnis eingegangen. Dafür gebührt Ihnen unser aller Dank, Mr. Hathaway.“ Als letztes trat Robert Palmer ans Rednerpult. „Liebe Gäste, zuerst einmal muss ich mich für diese rüpelhafte Störung entschuldigen. Dennoch freue ich mich, dass ich ab sofort hier in Sky City das Amt des Bürgermeisters ausüben darf. Ich will keine Versprechen abgeben, die ich am Ende nicht einhalten kann, aber ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um diese Stadt aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken und diese Region zu einer der wirtschaftlich bedeutendsten zu machen.“ Nach der Rede des neuen Bürgermeisters zerschnitten Barack Obama, Kyle Hathaway, Robert Palmer und Dirk Pitt, mit einer goldenen Schere symbolisch das rote Band, das den Eingang zum Rathaus versperrte. Es wurde Abend und die Feierlichkeiten waren vorbei. In Sky City kehrte Ruhe ein. Kyle Hathaway war zufrieden. Hatte er doch Sky City einen weiteren Wachstumsimpuls versetzt. Zumindest hoffte er das. Denn Kyle Hathaway war sich nur allzugut der Tatsache bewusst, dass mit der Etablierung der Stadtverwaltung die Bürokratie Einzug in Sky City gehalten hatte. Kapitel 8: Das erste Geschäft eröffnet -------------------------------------- Das erste Geschaeft eroeffnet Zwei Tage nach der Einweihung des Rathauses kamen die Stadtverordneten zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Bürgermeister Robert Palmer eröffnete sie. „Meine Herren, ich habe die Ehre, diese erste Sitzung zu eröffnen.“ „Herr Bürgermeister, Sky City ist nur auf dem Papier eine Stadt. Wir haben keine Einwohner und auch kaum Infrastruktur. Gut wir haben den Flughafen, aber der ist noch nicht bekannt genug, als dass sich jemand hier niederlassen würde. Wir müssen die Leute dazu bringen, dass sie hier leben WOLLEN.“ „Da stimme ich Ihnen zu Mr. Cassell. Aber wie wollen Sie das Problem angehen?“ „Da lass ich mir was einfallen. Bis zur nächsten Sitzung habe ich mir was ausgedacht.“ „Gut. Tun Sie das. Hat sonst noch jemand was zu sagen?“ „Ja Herr Bürgermeister. Wir haben zwar eine Feuerwehr am Flughafen, aber keine in der Stadt. Außerdem haben wir keine Polizeiwache und auch keine medizinische Versorgung. Außerdem haben wir keine Bahnanbindung. Von einem Gerichtsgebäude und einem Gefängnis ganz zu schweigen.“ „Ich sehe schon, da kommt noch eine Menge Arbeit auf uns zu. Aber wir sollten Mr. Hathaway ein bisschen freie Hand lassen. Er wird wissen was zu tun ist. Und wie wir diese Probleme in den Griff kriegen können.“ „Dann reden Sie mit ihm, Herr Bürgermeister. Aber ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass es für Mr. Hathaway genau so Regeln gibt, wie für jeden hier. Wenn er ein neues Bauvorhaben plant, muss er sich vorher eine Genehmigung hier holen.“ „Das versteht sich ja wohl von selbst. Aber mir gehen die Äußerungen von diesem ekligen Schmierlappen Burt Ryan nicht aus dem Kopf. Wir sollten das mal überprüfen. Aber mit absoluter Diskretion. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?“ „Jawohl Herr Bürgermeister.“ Später am Tag suchten Kyle Hathaway und Dirk Pitt Robert Palmer auf. „Herein.“, sagte der Bürgermeister, nachdem Kyle Hathaway geklopft hatte. Der Manager des Flughafens und der Investor aus Chicago betraten das Büro. „Setzen Sie sich meine Herren.“ „Danke, Herr Bürgermeister.“ „Was verschafft mir die Ehre ihres Besuchs?“ „Ich habe heute Morgen einen Anruf von einer guten Freundin bekommen. Sie hat in Chicago ein Reisebüro betrieben. Aber ein skrupelloser Konkurrent hat sie mit unlauteren Methoden in den Konkurs getrieben. Sie hat zwar noch genug Geld, um nicht komplett vor die Hunde zu gehen, aber ihr fehlt das Geld für einen Neuanfang.“ „An was haben Sie gedacht Mr. Hathaway?“ „Wir könnten meiner guten Freundin einen Existenzgründerbonus in Aussicht stellen.“ „Das ist an sich schon eine gute Idee. Aber die Stadtkasse ist leer. Wir haben ja noch überhaupt keine Steuereinnahmen. Es gibt auch keine Bank, die ihre guten Freundin einen Kredit geben würde.“ „Dessen bin ich mir sehr wohl bewusst, Herr Bürgermeister. Den Bonus zahle ich aus meiner eigenen Tasche.“ „Das ist doch ein Wort. An welche Summe haben Sie gedacht?“ „Ich denke, 750.000 $ dürften reichen.“ „Das ist eine stolze Summe. Aber gut. Machen wir das so. Und als nächstes sollten wir versuchen eine Bank hier anzusiedeln. Was meinen Sie meine Herren?“ „Das wäre nicht schlecht. Oder was meinst du Kyle?“ „Damit sollten wir warten, bis Sky City etwas bekannter wird. Solange die Stadt im Prinzip gar nicht existiert, wird sich kein Banker hier niederlassen.“ „Ihr Argument ist nicht von der Hand zu weisen. Aber ohne eine stabile Infrastruktur wird sich ihr Projekt als Rohrkrepierer erweisen und Sie würden eine Menge Geld in den Sand setzen.“ „Sie klingen ja schon fast wie mein Assistent Gene Simmons.“ „Wie darf ich das verstehen, Mr. Hathaway?“ „Genau so wie ich es sage. Mein Assistent glaubt auch nicht 01 an den Erfolg dieses Projekts.“ „Und sie sind davon überzeugt nehme ich mal an.“ „Sonst hätte ich keinen Cent in den Flughafen investiert, wenn ich mir von diesem Projekt keinen Erfolg versprechen würde.“ „Ein Mann mit Visionen. So was gefällt mir. Leider gibt nur sehr wenige Menschen, die so visionär sind wie Sie, Mr. Hathaway.“ „Wenn Sie das sagen.“ „Aber es gibt ein Problem.“ „Das da wäre Herr Bürgermeister?“ „Wie wollen Sie ihre guten Freundin davon in Kenntnis setzen?“ „Ich lasse sie einfliegen.“ „Wenn Sie das für richtig halten.“ „Haben Sie eine bessere Idee?“ „Leider Nein, Mr. Hathaway.“ Noch am selben Tag startete Kyle Hathaways Privatjet nach Chicago um dessen gute Freundin nach Sky City zu bringen. Kaum war die Maschine gestartet und auf ihrer vorgeschriebenen Reiseflughöhe, drehte Captain Jonathan Pryce den Learjet auf Kurs Richtung Chicago. Um 17:45 Uhr Ortszeit landete Kyle Hathaways Privatjet auf dem Flughafen von Chicago. Captain Pryce nahm den versiegelten Umschlag, den Kyle Hathaway ihm gegeben hatte und gab ihn an Tom Prichard, Kyle Hathaways Privatchauffeur weiter. Dieser fuhr zu der Adresse auf dem Umschlag und warf den Brief in den Briefkasten. In diesem Umschlag waren Brief von Kyle Hathaway und ein Scheck über 750.000 $ enthalten. Später am Abend kam Catherine Crawford, Kyle Hathaways gute Freundin, vom Training nach Hause. Wie immer warf sie zuerst einen Blick in ihren Briefkasten. Sie staunte nicht schlecht, als sie einen Brief von Kyle Hathaway fand, denn normalerweise schrieb Kyle nur, wenn Catherine Geburtstag hatte, oder wenn Weihnachten war. Catherine nahm den Brief und las ihn. „Liebe Catherine, frag bitte nicht, wie ich von deinem tragischen Schicksal erfahren habe. Ich denke, es reicht, dass Du weißt, dass ich es weiß. Ich habe diesem Brief einen Scheck über 750.000 $ beigefügt. Dieses Geld stelle ich dir als Gründerbonus zur Verfügung, damit du einen kompletten Neuanfang wagen kannst. Wärest du bereit, diesen Neuanfang in Sky City zu wagen, denn dort werden Leute wie Du gebraucht. Wenn Du einverstanden bist, dann ruf mich kurz an und sag mir bescheid. Mein Chauffeur holt dich dann morgen früh um 9 Uhr bei dir zu Hause ab.“ Catherine standen die Tränen in den Augen. Sie griff zu ihrem Telefon und wählte Kyle Hathaways Handynummer. „Kyle Hathaway.“, meldete sich der Firmenchef von Hathaway Investment. „Kyle. Hier ist Catherine. Ich habe deinen Brief bekommen und auch den Scheck. Aber um der Wahrheit die Ehre zu geben, ich habe noch nie von Sky City gehört.“ „Ich auch nicht, bis mich der Manager des Flughafens, Dirk Pitt angerufen hat. Ich bin hier als Investor tätig und will diese Region wirtschaftlich stärken. Und ohne Leute wie dich ist das nicht möglich.“ „Ich freue mich, dass Du an mich gedacht hast und mir die Chance zum Neuanfang gibst. Ich nehme an.“ „Eine kluge Entscheidung Catherine. Du wirst es nicht bereuen.“ „Dein Wort in Allahs Gehörgang Kyle.“ „Sehr witzig Catherine. Ich schätze morgen Abend haben wir frei, dann lach ich darüber.“ „Viel Spaß.“ „Dann bis morgen.“ „Bis morgen.“ Am nächsten Tag stand wie von Kyle Hathaway angekündigt, dessen bordeauxroter 02 1998er Cadillac Seville STS vor der Tür von Catherines Wohnung. Catherine Crawford stieg ein und Tom Prichard fädelte sich in den Verkehr ein. Doch leider war Catherines Abreise nicht unbemerkt geblieben. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite parkte ein schwarzer Mercedes Benz 560 SEL. „Sollen wir uns mal ran hängen und rausfinden wohin Catherine Crawford fährt?“, fragte einer der beiden Insassen den anderen. „Eine gute Idee Joe. Aber wir sollten vorsichtig sein.“ Damit fädelte sich auch der schwarze Mercedes in den Verkehr ein und folgte Kyle Hathaways Cadillac mit zwei Wagenlängen Abstand. Am Flughafen angekommen stieg Catherine Crawford in Kyle Hathaways Learjet, der, nachdem die Luke verschlossen war zur Startbahn rollte. Die beiden Männer im schwarzen Mercedes hatten den Abflug mit verfolgt. Einer der beiden hatte sich die Registratur-Nummer von Kyle Hathaways Maschine aufgeschrieben und rief nun nacheinander bei der Zulassungsstelle für Autos und für Privatflugzeuge an. Als er die Telefonate beendet hatte sagte er zu seinem Komplizen: „Also der Cadillac und der Learjet gehören beide Kyle Hathaway. Wollen doch mal sehen, was unser Computer über ihn findet.“ „Sei vorsichtig Joe. Nicht, dass wir das FBI auf dem Hals haben.“ „Mach dir keinen Kopf Ike. Ich mach nichts Illegales.“ „Hoffen wirs Joe.“ Joe Bradley pfiff leise durch die Zähne, als er sah, wer Kyle Hathaway war. „Na sieh mal einer an. Kyle Hathaway ist ein hohes Tier.“ „Wie meinst du das Joe?“ „Kyle Hathaway ist der Inhaber von Hathaway Investment Ltd. Und rate mal wo die sitzen Ike.“ „Keine Ahnung.“ „Hathaway Investment hat seinen Firmensitz hier in Chicago. Das Vermögen von Kyle Hathaway wird auf 260.000.000 US-Dollar geschätzt.“ „Und Catherine Crawford ist mit Kyle Hathaways Privatmaschine weggeflogen. Denkst Du, was ich denke Joe?“ „Oh ja. Ich würde darauf wetten, dass Kyle Hathaway Catherine Crawford helfen will, geschäftlich wieder auf die Beine zu kommen. Das wird unserem Boss gar nicht schmecken.“ „Darüber brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Wir sollten Catherine Crawford im Auge behalten. Und genau das haben wir getan.“ „Also sagen wir dem Boss Bescheid, Ike.“ Der schwarze Mercedes fuhr los und fädelte sich wieder in den Verkehr ein. Sein Ziel war die Innenstadt von Chicago in der Morten Haslem ein Reisebüro betrieb. Als Ike und Joe ihren Bericht beendet hatten wurde Morten rot vor Zorn. „So so. Dieses kleine Miststück will wieder im Touristiksektor einsteigen. Aber daraus wird nichts. Findet heraus, wo sie ihr Reisebüro eröffnen will und dann sagt mir bescheid. Und dann werde ich dort ebenfalls tätig und werde Miss Crawford auch dieses Geschäft versauen.“ „Seien Sie vorsichtig Boss. Dieses Mal hat Kyle Hathaway seine Finger mit im Spiel. Und mit dem ist nicht gut Kirschen essen.“ „Papperlapapp. Ich mach Catherine Crawford fertig. Ein für allemal. Ich will das Monopol auf dem amerikanischen Touristikmarkt. Und dazu ist mir jedes Mittel recht. Egal ob legal oder illegal.“ „Seien Sie trotzdem vorsichtig. Nicht dass Kyle Hathaway Ihnen einen fetten Strich durch die Rechnung macht.“ „Das werden wir ja sehen. Ich bin garantiert nicht aus Zucker. Und vor so einem großkotzigen Möchtegern von Yuppie kusch ich bestimmt nicht.“ „Wie Sie meinen Boss. Aber wundern Sie sich nicht, wenn Ihr schöner Plan zu einem Boomerang wird, der wieder zurückkommt.“ „Macht euch keine Sorgen Jungs. Ich bin ein ganz ausgeschlafener Fuchs.“ „Wollen wirs hoffen. Denn wenn Kyle Hathaway Sie in die Finger bekommt, macht er aus Ihnen Hackfleisch für die Löwen.“ 03 Um 11:00 Uhr Ortszeit landete Jonathan Pryce auf dem Flughafen von Sky City. Catherine Crawford stieg aus der Maschine und sah sich erst mal um. Schließlich sah sie Kyle Hathaway, der über das Rollfeld auf sie zukam. Nach einer innigen Umarmung sagte Catherine: „Nochmal Danke für deine Hilfe.“ „Was tut man nicht alles für seine Freunde. Meistens viel zu wenig.“ „Scherzkeks.“ Inzwischen hatten Joe Bradley und Ike Conlan herausgefunden, wohin Catherine Crawford geflogen war. „Sky City. Noch nie gehört. Aber egal, dann werde ich eben auch ein Reisebüro dort eröffnen. Findet heraus wer dort im Rathaus das Wirtschaftsdezernat leitet.“ „Wie Sie wünschen Boss.“ Unterdessen hatte Catherine Crawford ihre erste Begegnung mit Robert Palmer. Dieser hatte schon alle für den Bau und für die Eröffnung notwendigen Dokumente auf dem Schreibtisch liegen und sie unterzeichnet. Damit stand einer Neueröffnung von Catherines Reisebüro nichts mehr im Wege. Robert Palmer war so umsichtig und hatte eine Parzelle von 40 m2 für den Bau bereitgestellt. Diese Parzelle war in unmittelbarer Nachbarschaft zum 5-Sterne-Hotel angesiedelt. Noch am selben Tag rückten die Bagger an und gruben eine 10 Meter tiefe Grube für das Fundament. Nachdem das Fundament stand, wurde die erste Wandsektion an Ort und Stelle gehievt. Die Sektion sah fast aus wie ein Rechteck. Nur das die hintere Stirnseite abgerundet war. Danach wurde eine Sektion angeliefert, die wieder gerade war, aber am vorderen Ende ging nach rechts ein kleiner Anbau raus. Auf dem Dach wurde ein riesiger Globus montiert. Nachdem Catherines Reisebüro von der Bauaufsicht inspiziert und für sicher befunden wurde, richtete sie ihr neues Geschäft ein. Nur einen Monat vor der Eröffnung, am 07. Mai 2014 zog Catherine Crawford aus Chicago weg und ließ sich nach Daena Hernandez als zweite neue Einwohnerin in Sky City nieder. Am 07. Mai war es dann endlich soweit. Catherine Crawford eröffnete ihr Reisebüro. Doch die Freude währte nicht lange, denn direkt gegenüber hatte Morten Haslem sein Reisebüro eröffnet. Er hatte den Wirtschaftsdezernenten geschmiert und so eine Lizenz erhalten. Catherine ahnte nichts Gutes und bat Kyle Hathaway um Hilfe. Am nächsten Tag erschien Kyle Hathaway bei Morten Haslem. „Ah Mr. Hathaway. Sind Sie gekommen um mir persönlich zu meinem Triumpf zu gratulieren?“ „Durchaus nicht. Ich bin gekommen um Ihnen zu sagen, dass Sie ihr Reisebüro räumen müssen. Hier ist der entsprechende Gerichtsbeschluss.“ Mit diesen Worten reichte Kyle Hathaway Catherines Konkurrenten ein entsprechendes Schreiben. „Ich weiche nicht! Ich bleibe hier bis Miss Crawfords Geschäft bankrott ist. Ich will den amerikanischen Touristikmarkt kontrollieren. Und das werde ich auch!“ „Letzte Warnung! Sie haben genau 24 Stunden Zeit um Sky City wieder zu verlassen. Sollte ich Sie nach Ablauf der Frist immer noch hier antreffen, dann lasse ich Ihr Reisebüro abreißen.“ Morten Haslem ließ die Frist verstreichen um zu prüfen ob Kyle Hathaway wirklich ernst machte. Und das tat der Investor aus Chicago. Am 09. Mai um 9:30 Uhr rückte ein Bagger an, der am Ende seines Auslegers eine Abrissbirne, statt einer 04 Baggerschaufel befestigt hatte und begann sein zerstörerisches Werk. Morten Haslem wurde von dem Krach aus dem Schlaf gerissen und stürmte aus seinem Hotelzimmer nach draußen um nachzusehen, was los war. Entsetzt sah er, wie der Bagger sein gerade erst eröffnetes Reisebüro vollständig dem Erdboden gleich machte. „Was tun Sie denn da?“, fragte Morten Haslem. „Das sehen Sie doch Mr. Haslem. Ich mache Ihr Reisebüro dem Erdboden gleich. Denn solange ich hier als Investor und auch als Hauptgesellschafter tätig bin, kriegen Sie hier in Sky City keinen Fuß in die Tür. Comprendo Chico?“ Morten Haslem hatte verstanden. Er hatte hoch gepokert und verloren. Doch damit war Kyle Hathaway noch lange nicht fertig es gab noch viel zu tun. Es gab keine Feuerwehr, keine Polizei nichts dergleichen. Kapitel 9: Zwei Krankenhäuser für Sky City ------------------------------------------ Zwei Krankenhaeuser fuer Sky City Nach der Eröffnung von Catherine Crawfords Reisebüro in Sky City gingen die Planungen in der Stadt weiter. Bürgermeister Robert Palmer hatte zu einer außerordentlichen Sitzung geladen. Bei dieser waren auch Kyle Hathaway, Dirk Pitt und Catherine Crawford anwesend. Denn der oberste Punkt auf der Tagesordnung war der Korruptionsskandal, der die Region erschüttert hatte. „Meine Herren, ich habe diese Sitzung einberufen um ein für allemal Fakten zu schaffen. Wenn ich eins nicht leiden kann, dann ist das Korruption. Und Sie Mr. Drook haben sich von diesem kriminellen Schmierlappen Morten Haslem kaufen lassen. Sie sind entlassen! Und damit hier keine Missverständnisse aufkommen, dieses Schicksal trifft jeden, der sich von irgendwelchen krummen Vögeln wie Morten Haslem schmieren lässt. War das klar genug?“ „Klar wie Kloßbrühe.“ „Dann ist das Thema vom Tisch. Nun sollten wir uns aber wichtigeren Themen zuwenden. Wenn ich mich richtig erinnere haben wir keine Polizei, keine Feuerwehr und auch keine medizinische Versorgung.“ „Das stimmt Herr Bürgermeister.“ „Darf ich was dazu sagen? Immerhin bin ich als Investor und als Hauptgesellschafter des Flughafens hier.“, meldete sich Kyle Hathaway zu Wort. „Bitte Mr. Hathaway.“ „Ich denke, dass wir uns als nächstes um den Aufbau der medizinischen Versorgung kümmern sollten. Wir haben am 12. März ziemlichen Dusel gehabt. Wir haben zwar schon reagiert und die Flughafenfeuerwehr ins Leben gerufen. Aber angenommen, es passiert eine Katastrophe wie von Flug 232 der United Airlines am 19. Juli 1989. Dann werden wir zwar nicht ganz baden gehen, aber wir würden aufgrund der fehlenden Krankenhäuser eine höhere Anzahl an Toten zu beklagen haben.“ Robert Palmer und die anderen Stadtverordneten konnten sich Kyle Hathaways Argumenten nicht widersetzen. „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Mr. Hathaways Argumente sind nicht von der Hand zu weisen. Eine Katastrophe wie die von Sioux City, Iowa, könnte zu einem PR-Desaster für uns werden, wenn wir den Überlebenden keine medizinische Versorgung garantieren können.“ „Denken Sie nicht immer nur an die Publicity Mr. Cassell. Also wer stimmt für den Bau von zwei Krankenhäusern?“ Alle hoben die Hand. „Und wer dagegen?“ Dieses Mal meldete sich keiner. „Dann ist das beschlossene Sache. Mr. Hathaway, Sie haben den Beschluss gehört. Machen Sie sich an die Arbeit.“ „Jawohl Herr Bürgermeister.“ Danach verließen Kyle Hathaway und Dirk Pitt mit Catherine Crawford die Sitzung. „Also bauen wir als nächstes ein Krankenhaus.“, sagte Dirk Pitt. „Zwei wären vielleicht besser. Denn eines der beiden sollte auf Brandverletzungen spezialisiert sein. Denn bei einem Flugzeugabsturz gibt es auch Überlebende mit Brandverletzungen.“, warf Catherine ein. „Dann sollten wir gleich bei Daena Hernandez vorbeischauen und ihr den Auftrag zum Entwurf für zwei Krankenhäuser erteilen.“ „Dazu braucht Ihr mich ja nicht. Ich bin völlig fertig. Ich geh nach Hause und schlafe ein bisschen.“ Dirk Pitt und Kyle Hathaway suchten Daena Hernandez in ihrer Villa auf, die sie sich vor der Eröffnung des Rathauses hatte bauen lassen. Bereits nach dem Ersten Klingeln öffnete die Kolumbianerin. „Kommt rein Jungs. Irgendwelche Neuigkeiten?“ „Ja Daena. Die Stadtverordneten haben beschlossen zwei Krankenhäuser zu bauen. Und bisher haben Sie einen guten Job gemacht. Lassen Sie sich was einfallen.“ „Natürlich Mr. Hathaway.“ Daena Hernandez setzte sich an ihr Zeichenbrett und fing an zu zeichnen. 01 Der erste Entwurf ähnelte einem Rechteck, an dem man die rechte untere Ecke abgeschnitten hatte. An dieser Stelle erhob sich ein Turm, der 9 Stockwerke hoch war. Auf die Grundkonstruktion setzte Daena Hernandez ein kleineres Rechteck, dem ebenfalls die rechte untere Ecke fehlte. Außerdem war eine Landeplattform für Hubschrauber vorgesehen, die über eine 4-Stufige Steintreppe mit einem kurzen Stahlgeländer erreicht werden konnte. Außerdem sah Daena Hernandez Entwurf einen Anbau vor, der auf zwei Betonsäulen ruhte und in Höhe des dritten Stockwerks des Turms verlief. Dieser Aufbau bekam noch eine Einfahrt für die Krankenwagen und war fast über die gesamte Länge des Hauptgebäudes frei schwebend. Der zweite Entwurf war ein massiver Betonklotz der aus 5 Gebäudetrakten bestand. Über eine Rampe sollten die Krankenwagen die Patienten in die Notaufnahme bringen. Wie von Kyle Hathaway erbeten sollte dieses Krankenhaus auf Brandverletzungen und Hauttransplantationen spezialisiert sein. Der erste Komplex war 4 Stockwerke hoch und beherbergte Behandlungssäle für Brandverletzungen ersten Grades. Die beiden Komplexe nebenan waren 6 bzw. 8 Stockwerke hoch und waren für Brandverletzungen zweiten und dritten Grades vorgesehen. Der Komplex der an den zweiten Komplex anschloss war 3 Stockwerke hoch und diente als Behandlungsraum für Brandverletzungen vierten Grades. Der letzte Gebäudekomplex war zwei Stockwerke hoch und wurde für Hauttransplantationen konzipiert. Auf dem Dach des dritten Gebäudetraktes war ebenfalls ein Landeplatz für die Rettungshubschrauber. Bei der Firma Bell Helicopter im kanadischen Mirabel, in der Provinz Quebec, orderte Kyle Hathaway zwei Maschinen der Baureihe 407. Bei Airbus Helicopter bestellte er zwei Maschinen des Typs EC 145 T2. Bei American Emergency Vehicles in Jefferson, North Carolina bestellte Kyle Hathaway jeweils zwei GM G2 Traumahawk auf Basis des GMC GM3500 und zwei Ram 4500 148 Traumahawk auf Basis des Dodge Ram 4500. Ferner zwei F650 164 Traumahawk auf Basis des Ford F650, zwei Terrastar 172 Traumahawk auf Basis des Basismodells der Firma Terrastar und zwei GM3500 DR92 Traumahawk auf Basis des GMC GM 3500. Bei der C. Miesen GmbH & Co. KG in Bonn wurden zwei Miesen Rettungswagen auf Basis des VW Crafter bestellt. In Kanada hatte man bei Bell Helicopter gerade zwei Maschinen vom Typ Bell 407 fertig erprobt, als die Bestellung einging. Da diese beiden Hubschrauber noch an niemanden verkauft waren und die beiden Maschinen ohnehin schon als Rettungshubschrauber gefertigt waren, entschied man Kyle Hathaway den Zuschlag zu geben. Die beiden Hubschrauber wurden auf einen Tieflader geladen und die Rotoren abmontiert. Dieser brachte die Fuhre zum Flughafen von Montreal, wo die beiden Bell in den Bauch der von Kyle Hathaway gecharterten Antonov AN124 kamen. Um 10:30 Uhr startete die Maschine in Montreal und landete 2 Stunden später auf dem Flughafen von Sky City. Die beiden Rettungshubschrauber wurden entladen, die Rotoren wurden montiert und dann in zwei Hangars gebracht, wo sie erst mal untergestellt wurden, da die beiden Krankenhäuser noch nicht gebaut waren. Am späten Nachmittag wurde Kyle Hathaway von Robert Palmer in dessen 02 Büro gerufen. Kaum war die Tür zu und Kyle hatte Platz genommen, kam der Bürgermeister gleich zur Sache. „Sagen Sie mal Mr. Hathaway, was sollte die Nummer mit den beiden Rettungshubschraubern? Die Krankenhäuser sind doch noch gar nicht gebaut.“ „Ich konnte nicht ahnen, dass man bei Bell so schnell liefern kann. Aber das erspart uns eine Menge Zeit.“ „Das mag sein. Aber wie sieht es mit Entwürfen aus?“ „Sie meinen für die Krankenhäuser?“ „Was dachten Sie denn Mr. Hathaway? Etwa für Autos? Natürlich für die Krankenhäuser!“ „Miss Hernandez hat bereits zwei Entwürfe fertig. Sie will sie Ihnen morgen früh vorlegen.“ „Rufen Sie Miss Hernandez an und sagen Sie ihr, sie soll sofort herkommen und die Entwürfe mitbringen.“ „Wie Sie meinen Sir.“ 10 Minuten später klopfte es an der Tür und Daena Hernandez betrat das Büro. „Sie wollten mich sprechen Sir?“ „Ja. Haben Sie die Entwürfe für die Krankenhäuser mitgebracht?“ „Hier sind sie.“ Mit diesen Worten breitete Daena Hernandez die Entwürfe für die beiden Krankenhäuser vor Robert Palmer auf dem Schreibtisch aus. Der Bürgermeister sah sich die Entwürfe an und meinte: „Das ist hervorragende Arbeit, Miss Hernandez. Von mir aus können wir mit dem Bau beginnen. Aber bevor auch nur ein Fundament gegründet wird, müssen Ihre beiden Entwürfe erst mal durch die Stadtverordnetenversammlung.“ „Also das dürfte wohl das geringste Problem sein.“ „Wir werden sehen. Ich werde für morgen eine Sondersitzung einberufen und die Entwürfe vorstellen. Wäre es möglich, dass Sie uns Ihre Entwürfe näher erläutern könnten?“ „Das lässt sich einrichten.“ Am nächsten Morgen kamen die Stadtverordneten zu dieser Sitzung zusammen. Kyle Hathaway, Dirk Pitt und Daena Hernandez waren ebenfalls anwesend. An einer Pinnwand hatte die Kolumbianerin ihre Entwürfe aufgehängt und hatte ihre Ausführungen gerade beendet. „Irgendwelche Fragen?“ „Mich würde eines interessieren. Sie haben das zweite Krankenhaus so konzipiert, dass es auf Brandverletzungen und Hauttransplantationen spezialisiert sein muss. Warum?“ „Nun bei einem Flugzeugabsturz wie damals in Sioux City, Iowa, kann es durchaus passieren, dass einige der Insassen, seien es jetzt Passagiere oder Crew-Mitglieder, Brandverletzungen erleiden. Wenn wir kein Krankenhaus haben, das auf solche Verletzungen spezialisiert ist, haben wir eine Menge Probleme.“, beantwortete Kyle Hathaway die Frage. „Das leuchtet ein. Außerdem gefällt mir die Aufteilung der Gebäudekomplexe in einzelne Zuständigkeitsbereiche. Das dürfte die Sache enorm erleichtern.“ „Kommen wir zur Abstimmung. Wem gefallen die Entwürfe?“ Alle hoben die Hand. „Wem nicht?“ Keiner meldete sich. „Dann ist das wohl einstimmig. Sie können mit dem Bau beginnen Mr. Hathaway.“ Am nächsten Morgen rückten die Bagger an und das übliche Prozedere begann von neuem. Die Fundamente wurden gegründet und die Segmente wurden an Ort und Stelle gehievt. Als am Abend die Sonne am Horizont unterging und die Bauarbeiter Feierabend machten, war beim ersten Krankenhaus die Grundkonstruktion und der Turm fertig. Beim zweiten Krankenhaus waren die ersten beiden Gebäudekomplexe fertig. Am nächsten Morgen wurde weitergebaut. Beim ersten Krankenhaus wurde die Sektion mit der Hubschrauberlandeplattform angebaut und die Stahlgeländer angebracht. Außerdem wurde der Anbau in Höhe von Etage 3 des Turms und die Einfahrt für die Krankenwagen gebaut. Außerdem wurde auf der Rückseite dezent ein kleiner Hangar für die zwei Bell 407 Rettungshubschrauber gebaut. Bei Krankenhaus Nr. 2 wurden die Gebäude 3 und 4 errichtet. Außerdem wurde auch hier dezent ein Hangar für die beiden EC 145 T2 03 angebaut. Am Abend war das erste Krankenhaus soweit fertig. Es fehlten nur noch die Fenster und die Einrichtung der Räume. Beim zweiten fehlte nur noch der letzte Gebäudekomplex. Am nächsten Morgen ging es weiter. Daena Hernandez war auf der Baustelle um den Fortgang der Bauarbeiten zu beaufsichtigen. Bei einem Rundgang fielen ihr sofort die beiden Hangars für die Rettungshubschrauber auf. Ein Vergleich mit den Bauplänen zeigte, dass die Hangars ursprünglich gar nicht vorgesehen waren. Daena Hernandez nahm sich den Bauleiter zur Brust. „Sagen Sie mal, wessen Idee war das eigentlich die beiden Krankenhäuser mit zwei Hangars auszustatten? Ich hatte diese überhaupt nicht in meinen Plänen vorgesehen.“ „Das war die Idee von Mr. Cassell. Er meinte, dann wären die Helicopter in unmittelbarer Nähe der Krankenhäuser. Und dort sollten sie auch sein.“ „Typisch Politiker. Wollen immer noch eine Extrawurst gebraten haben. In Ordnung. Da die Hangars ja schon gebaut sind, sehe ich keinen Sinn darin, sie wieder abzureißen. Ich will nicht Mr. Hathaways Geldbörse unnötig belasten.“ Um die Mittagszeit landeten nacheinander 6 Transportflugzeuge. Alle waren bis unter den Rand voll beladen mit Glasscheiben. Nach dem Ausladen wurden die Scheiben in einem der Hangars untergebracht. Und während die Bauarbeiten am letzten Gebäudekomplex des zweiten Krankenhauses weitergingen, wurden am ersten Krankenhaus und an den vier anderen Gebäudekomplexen von Krankenhaus Nummer 2 die Fenster eingebaut. Als Feierabend war, war der Turm des ersten Krankenhauses fertig verglast und auch frei schwebende Anbau war fertig. Am zweiten Krankenhaus war der letzte Gebäudekomplex fertig es fehlten nur noch die Scheiben. Am nächsten Morgen gingen die Bauarbeiten weiter. Die Glaser leisteten Höchstarbeit, denn bereits um die Mittagszeit war das erste Krankenhaus fertig, es fehlte nur noch die Einrichtung. Beim zweiten Krankenhaus waren die beiden ersten Komplexe verglast und die Gebäude 3, 4 und 5 zu jeweils 50%. Einer der Arbeiter ging in den Hangar in dem die Glasscheiben gelagert waren um Nachschub zu holen, musste aber feststellen, dass die ganze Lieferung bis auf 6 Scheiben komplett verbaut war. So war ein Weiterarbeiten für höchstens 5 Minuten möglich. Wenn die Arbeiter etwas langsamer machten. Der Arbeiter suchte Kyle Hathaway auf und berichtete ihm davon. „Na dann, werde ich noch mal welche bestellen. Wie viele Scheiben braucht Ihr schätzungsweise noch?“ „Gute Frage. Grob geschätzt vielleicht 50.000. Es können auch mehr sein.“ „Okay. Ich werde mal 150.000 Scheiben bestellen.“ Kyle Hathaway wählte einmal mehr die Festnetznummer seines alten Freundes Brian Visser. Nachdem Hathaway seinem Freund die Bestellung durchgegeben hatte, starteten die beiden Antonovs und die Ilyushin. Um 15:45 Uhr am späten Nachmittag kamen die drei Maschinen mit den benötigten Glasscheiben zurück. Kaum waren die Maschinen entladen und die Scheiben standen in einem der Hangars, stürzten sich die Arbeiter auf die neue Ware und fingen an, diese zu verarbeiten. Als am Abend die Sonne unterging und die Bauarbeiter sich in ihre Wohncontainer zurückzogen war auch Krankenhaus Nummer zwei fertig. Jetzt fehlten nur noch die Einrichtung und das technische Equipment. Unterdessen hatte man bei Airbus Helicopter die beiden von Kyle Hathaway 04 bestellten Rettungshubschrauber vom Typ EC 145T2 montiert und auf zwei Tiefladern nach Hamburg überführt. Im Hafen wurden die beiden Maschinen in zwei Container der Reederei Hamburg Süd verladen und kamen an Bord des Containerschiffes Beethoven, das zur Flotte der Reederei F. LAEISZ aus Hamburg gehörte. Um 16:00 Uhr am Folgetag, nach dem Bau der Krankenhäuser stach das Schiff von Hamburg aus in Richtung New York in See. Dort kam es am 29.06.2014 um 10:30 Uhr Ortszeit an. Die beiden Container wurden mit zwei Sattelschleppern zum Kennedy Airport gebracht und mit der Antonov AN124 nach Sky City geflogen. Dort kam die Antonov um 11:45 Uhr an. Auch bei American Emergency Vehicles war man nicht untätig gewesen. Die Arbeiter im Werk in Jefferson, North Carolina hatten die beiden GM G2 Traumahawk, die beiden GM3500 DR92 Traumahawk und die beiden Ram 4500 148 Traumahawk fertig montiert und erprobt. Die Wagen waren in Ordnung und hatten die nötigen Kriterien für die Zulassung erfüllt. Damit waren die 6 Krankenwagen zu 100% einsatzbereit. Die 6 Fahrzeuge kamen auf drei Tieflader und wurden damit zum Charlotte Douglas International Airport gebracht, wo die von Kyle Hathaway gecharterte Antonov AN225 wartete. Die Maschine startete am 29.06.2014 um 11:55 Uhr in Richtung Sky City, wo sie um 12:46 Uhr Ortszeit landete. Während die Krankenwagen entladen wurden machten sich von Bonn aus zwei Tieflader auf den Weg, die die von Kyle Hathaway bestellten Miesen Rettungswagen geladen hatten. Ihr Ziel war der Kölner Güterbahnhof, auf dem die beiden Krankenwagen in zwei Container verpackt wurden und per Zug nach Hamburg kamen, wo die Fuhre am 01.07.2014 um 9:45 Ortszeit eintraf. Die beiden Container wurden auf das unter südafrikanischer Flagge fahrende Containerschiff S.A. Waterberg verladen. Um 10:00 Uhr lief das 259,50 Meter lange Schiff der Safmarine Container Lines N.V., mit Sitz in Antwerpen, aus Hamburg aus mit Ziel New York, wo es am 04.07.2014 um 05:25 Uhr Ortszeit eintraf. Die Container wurden entladen und mit zwei Sattelschleppern vom Hafen zum John F.-Kennedy International Airport gebracht, wo sie in den Bauch der von Kyle Hathaway gecharterten Boeing 747-400F verladen wurden. Um 8:35 Uhr hatte die Maschine Starterlaubnis und machte sich auf den Weg nach Sky City, wo sie um 10:10 Uhr Ortszeit landete. Damit waren bereits 8 der 12 bestellten Krankenwagen geliefert. Doch noch fehlten 4 Fahrzeuge. Unterdessen wurde das medizinische Equipment für die Krankenhäuser geliefert. Die Op-Tische, die Medikamenten-Schränke, ferner Skalpelle, Tupfer, Infusionsflaschen und Ständer. Und während die Krankenhäuser eingerichtet wurden, schalteten Kyle Hathaway und Dirk Pitt in sämtlichen großen Tageszeitungen Stellenanzeigen. Und während die Druckerpressen liefen, wurden in North Carolina zwei weitere Krankenwagen fertig montiert und auf die Teststrecke geschickt. Es handelte sich um die beiden Terrastar 172 Traumahawk. Nach der technischen Abnahme wurden die beiden Krankenwagen mit zwei Tiefladern nach Charlotte zum Flughafen gebracht und dort in die von Kyle Hathaway gecharterte Antonov AN124 geladen. Um 13:30 Uhr Ortszeit startete die russische Transportmaschine und machte sich auf den Weg nach Sky City, wo sie um 14:25 Uhr landete. Damit waren 10 der 12 Krankenwagen geliefert, doch noch immer fehlten zwei. Und gerade bei diesen beiden gab es Probleme. Die Ford Motor Company, der Hersteller des Basis-Fahrzeugs, des Ford F650 hatte keine Getriebe auf Lager und hatte schon eine neue Lieferung in Auftrag gegeben, doch im Werk von Allison Transmission, Inc., in Indianapolis 05 im US-Bundesstaat Indiana gab es Probleme. Eine Montagestraße war wegen Wartungsarbeiten außer Betrieb und produzierte nicht. Das hatte zur Folge, dass die so dringend benötigten Getriebe nicht geliefert werden konnten und so der Produktionsablauf in Detroit ins Stocken geriet. Doch die Arbeiter erwiesen sich als pfiffig. Sie bauten in einer Nebenhalle eine weitere Montagestraße und überbrückten so den Ausfall der Hauptmontage. Doch das half wenig. Denn bei Ford in Detroit hing das Damoklesschwert eines finanziellen Einbruchs über den Köpfen der Arbeiter. Und während in bei Allison in Indianapolis das Problem mit der ausgefallenen Montagestraße behoben wurde, gingen bei Kyle Hathaway und Dirk Pitt reihenweise die Bewerbungen ein. Eine davon war von Dr. Cindy Bellamy. Sie war 34 Jahre alt und war Absolventin der Harvard Medical School gewesen. Im Laufe ihrer Laufbahn hatte sie auch an den Kliniken der medizinischen Fakultät der berühmten Harvard University, dem Massachusetts General Hospital, dem Beth Israel Deaconess Medical Center, dem Brigham and Women’s Hospital und dem Boston Children’s Hospital gearbeitet und sich viele Verdienste errungen. Die letzte Station war das berühmte St. Jude Children’s Research Hospital, in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee. Eine weitere stammte von Dr. April Styles. April Styles war 37 Jahre alt und war Absolventin der School of Medicine der berühmten Duke University. Die Stationen ihrer beruflichen Laufbahn lasen sich wie das who is who, der Krankenhäuser. So war April Styles unter anderem am 2 Jahre Mercy Healthcare in Phoenix, Arizona tätig gewesen, danach ein weiteres Jahr am Northside Hospital in Atlanta, Georgia. Anschließend war sie für ein weiteres Jahr am Metro Nashville General Hospital in Nashville, Tennessee beschäftigt, dann für weitere 3 Jahre am Naval Hospital in Corpus Christi, Texas. 2 weitere Jahre war April Styles am Detroit Medical Center in Detroit beschäftigt, schließlich für ein weiteres Jahr am Johns Hopkins in Baltimore. Ihre letzte Station war das Montgomery Regional Hospital in Blacksburg, Virginia, wo Dr. Styles ein Jahr gearbeitet hatte. Doch sie hatte das Krankenhaus im Streit verlassen, nachdem man sie bei der Neubesetzung für den Posten des Klinikleiters ignoriert hatte. Der neue Klinikchef hatte sich als absoluter Macho erwiesen. Des Öfteren war er zudringlich geworden. Doch jedesmal, wenn sich April Styles erfolgreich gewehrt hatte, hatte der neue Klinikleiter eiskalt das Gehalt gekürzt. Außerdem hatte Dr. Timothy Stratman ein Zeugnis ausgestellt, mit dem sich April Styles eigentlich nirgendwo mehr bewerben konnte. Doch Kyle Hathaway und Dirk Pitt hatten sich die anderen Zeugnisse der anderen Krankenhäuser angesehen und waren zu dem Schluss gekommen, dass es keine bessere Klinikleiterin für die Spezialklinik gab, als April Styles. So kam es, dass die Krankenhäuser von Sky City, von zwei Ärztinnen geführt wurden, für die Pfusch und Schlamperei ein Fremdwort waren. Die Nachricht von der Einstellung April Styles schlug an ihrer alten Wirkungsstätte ein wie eine Bombe. Die Belegschaft freute sich, während die Klinikleitung weniger erfreut war. Wutentbrannt rief Timothy Stratman Kyle Hathaway auf dessen Handy an. „Kyle Hathaway.“, meldete sich dieser. „Mr. Hathaway, mein Name ist Timothy Stratman. Ich bin der Klinikleiter im Montgomery Regional Hospital. Ich muss sagen, dass ich doch sehr enttäuscht von 06 Ihnen bin.“ „Warum Dr. Stratman?“ „Wie konnten Sie nur Dr. Styles als Leiterin der neuen Spezialklinik in Sky City einstellen? Haben Sie das Zeugnis, dass ich ihr ausgestellt habe denn nicht gelesen?“ „Natürlich habe ich das, Dr. Stratman. Und wissen Sie was, Sie schleimiges kleines Arschloch, ich gebe einen Dreck auf ihre Beurteilung. Die anderen Klinikleiter haben die Leistungen von Dr. Styles durchaus positiv beurteilt. Und da brauche ich nicht lange zu überlegen. Und nun verschwinden Sie aus meiner Leitung, Sie sexistisches Arschloch, sonst mach ich Ihnen höchstpersönlich Feuer unterm Arsch.“ „Mieser Drecksack.“ „Hüten Sie Ihre Zunge Dr. Stratman. Ich denke, es ist leicht zu beweisen, dass Sie April Styles des Öfteren sexuell belästigt haben. Soll ich die Sache an die Öffentlichkeit bringen? Das gibt eine schlechte Publicity für das Montgomery Regional. Und dann sind Sie dort die längste Zeit Klinikleiter gewesen.“, sagte Kyle Hathaway und legte auf. „Was für ein mieser Wichser.“ „Wer war denn dran?“, fragte Dirk Pitt. „April Styles ehemaliger Chef.“ „Dieser Stratman?“ „Who else.“ „Machen wir den Mistkerl fertig.“ „Mit dem größten Vergnügen. Eine entsprechende Nachricht an die Klatschpresse und der Schaden ist angerichtet.“ „Aber dafür haben wir noch Zeit. Erstmal sollten wir hier soweit alles ans Laufen kriegen.“ Unterdessen hatte man bei Allison Transmission Inc. es geschafft, die Lieferung für Ford in Detroit fertig zu machen und diese mit Federal Express dorthin geschickt. Im Werk angekommen wurden die Getriebe sofort in zwei Fahrzeuge eingebaut, die dann per Expresszug zu American Emergency Vehicles in Jefferson, North Carolina geliefert wurden. Im Werk wurden die beiden Fahrzeuge in die Produktionsstraße eingebunden, wurden jedoch mit absolutem Vorrang behandelt, da diese schon längst überfällig waren. Trotz des enormen Zeitdrucks wurde von den Arbeitern nicht geschlampt. Auch diese beiden Krankenwagen schafften es durch die technische Abnahme und bekamen die Zulassung. Mit zwei Tiefladern, ging es wieder nach Charlotte zum Flughafen, wo die beiden F650 164 Traumahawk in die von Kyle Hathaway gecharterte Lockheed C-141 Starlifter verladen wurden. Die Maschine startete am 12.07.2014 um 13:30 Uhr Ortszeit und landete um 14:45 Uhr Ortszeit in Sky City. Damit waren die beiden Krankenhäuser komplett ausgestattet und auch das medizinische Personal war mittlerweile zusammengestellt. In vielen Notfallsimulationen hatten Kyle Hathaway und Dirk Pitt aus einer Handvoll Individuen zwei hervorragend eingespielte Teams geformt. Doch das Sahnehäubchen hatten sich Dirk Pitt und Kyle Hathaway bis zum Schluss aufgehoben. Denn nach der feierlichen Eröffnung erschien in der Zeitung The Virginian-Pilot, publiziert in Norfolk, Virginia, ein Artikel, in dem Dr. Timothy Stratman öffentlich der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz beschuldigt wurde. Zunächst wies der Leiter des Montgomery Regional Hospital alle Vorwürfe zurück. Doch schon bald verdichteten sich die Beweise, denn immer neue Details kamen ans Licht und der für Montgomery zuständige Staatsanwalt Casey Ryback-Tate leitete ein Ermittlungsverfahren gegen den Leiter der renommierten Klinik ein. Timothy Stratman wurde zu 45 Jahren Haft verurteilt und musste aufgrund des Skandals von seinem Posten als Klinikleiter zurücktreten. Kapitel 10: Der Bau der Feuerwache ---------------------------------- Der Bau der Feuerwache Zwei Tage nach der Eröffnung der beiden Krankenhäuser, am 13.07.2014, am 15.07.2014 rief Robert Palmer die Stadtverordneten zu einer neuen Sitzung zusammen. „Meine Herren, dank Mr. Hathaway hat Sky City zwei neue Krankenhäuser. Wie sollen wir weitermachen?“ „Wir sollten uns um den Bau der Feuerwache in der Stadt selbst kümmern. Denn jetzt haben wir schon ein paar Einwohner und da sollten wir uns um deren Brandschutz kümmern. Dann kommen ja noch die anderen Naturkatastrophen dazu. Da wären Überschwemmungen, Tornados, Unwetter und weiß der Teufel nicht noch alles.“ „Dann sollten wir zur Abstimmung schreiten. Wer ist für den Bau einer Feuerwache für die Stadt?“ Alle hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“, fragte Robert Palmer. Keiner meldete sich. „Dann ist das unser nächstes Projekt.“ Nach der Sitzung rief der Bürgermeister Kyle Hathaway in sein Büro. Kaum war die Tür zu, kam Robert Palmer gleich zur Sache. „Setzen Sie sich Mr. Hathaway. Sie können sich vorstellen, warum ich Sie gerufen habe.“ „Ja Sir. Ich nehme an, Sie haben Neuigkeiten für mich.“ „So ist es Mr. Hathaway. Auf der heutigen Sitzung ist der Beschluss gefallen, eine Feuerwache für die Stadt selbst zu bauen.“ „Ich verstehe. Und das wäre auch mein nächster Vorschlag gewesen.“ „Gut Mr. Hathaway. Aber ich habe noch eine Frage.“ „Nur zu Herr Bürgermeister.“ „Wie sollen wir Ihrer Meinung nach weiter vorgehen?“ „Wir sollten uns bald um das Justiz-Problem kümmern. Das heißt, Polizeirevier, Gerichtsgebäude und ein Gefängnis. Dann wäre da noch das Problem Bildung. Sprich, Schule, Hochschule und Universität. Dann müssen wir noch in die Infrastruktur investieren. Banken, Postgebäude, Geschäfte, Restaurants. Eben alles was Geld bringt.“ „Sie als Investor müssen es ja wissen.“ „Ja Sir. Ich gehe gleich zu Daena Hernandez und beauftrage sie damit Entwürfe für eine Feuerwache zu zeichnen.“ „Tun Sie das.“ Nach dem Gespräch mit Robert Palmer schaute der Investor aus Chicago bei der Architektin vorbei und berichtete ihr von dem neuen Auftrag. „Dann mache ich mich wohl am besten gleich an die Arbeit.“ Kaum war Kyle Hathaway gegangen, ging Daena Hernandez in ihr Atelier und setzte sich ans Zeichenbrett. Ihr Entwurf zeigte eine Stahl-Glas-Konstruktion, die einem Flugzeughangar ähnelte. An der linken Rückwand ließ sie einen Turm aufragen, der an der Spitze die Form eines halben Rhombus hatte. In die linke Seitenwand hatte sie acht Öffnungen eingezeichnet, die die Position der Rolltore kennzeichneten. Diesen Entwurf präsentierte Daena Hernandez auf der nächsten Sitzung, wo der Entwurf von allen Stadtverordneten durch gewunken wurde. Damit konnte mit dem Bau begonnen werden. Gegenüber der Villa von Daena Hernandez, auf der anderen Straßenseite, wurde die Grube für das Fundament ausgehoben. Und während der Bau der Feuerwache begann bestellte Kyle Hathaway bei HME Incorporated einen HME Cat Fire Truck, einen HME HAF51T 51M- Turm Fire Truck, einen HME HAF80L Leiter Fire Truck, einen HME Rodent Fire Truck, einen HME Super-Tanker, einen HME Typ 6-MUW, einen HME Typ-6 Wildland und einen HME RESCUE Truck. Bereits um die Mittagszeit waren die Stahlträger soweit verschweißt, dass die Sektion auf ihr Fundament gesetzt werden konnte. Um 12:45 Ortszeit landeten nacheinander 8 Frachtmaschinen, die bis unter den Rand vollgestopft waren 01 mit Verbundglasscheiben. Kaum waren die Maschinen entladen, stürzten sich die Arbeiter auf die Scheiben, wie eine Horde ausgehungerter Wölfe. Am frühen Abend war alles verglast. Die Elektriker verlegten Kabel und installierten das Alarmsystem. Dann war die Beleuchtung dran. Als am Abend die Sonne unterging, war die Feuerwache eigentlich betriebsbereit. Doch es fehlten noch die Fahrzeuge, das Personal, die Feuermelder und Hydranten. Am nächsten Morgen landeten nacheinander die 8 Transportmaschinen, die Kyle Hathaway gechartert hatte und lieferten die Hydranten. Mit einer anderen Maschine kam ein Trupp Spezialisten, deren Aufgabe das Aufstellen und Anschließen der Hydranten an das Wassernetz von Sky City war. Um 10:00 Uhr waren die Hydranten aufgebaut und hatten ihren Probelauf mit Bravour absolviert. Doch noch immer fehlten die Fahrzeuge und das Personal. Auch die Feuermelder fehlten noch. Die Feuermelder wurden um 11:45 Uhr von einer FED EX- Maschine vom Typ Boeing 737-800-F geliefert. Auch hier kam noch ein Spezialteam mit, das die Feuermelder aufstellte und mit der Feuerwache verband. Auch hier verlief der Probelauf reibungslos. Damit waren auch die Feuermelder einsatzbereit. Jetzt fehlten nur noch das Personal und die bestellten Fahrzeuge. Wieder wurden in allen großen Tageszeitungen Amerikas Stellenanzeigen geschaltet. Die nächsten Tage hatten die Bauarbeiter nichts zu tun. Auch die Politiker taten gar nichts. Unterdessen wurde bei HME Incorporated mit Hochdruck an Kyle Hathaways Bestellung gearbeitet. In der Fertigungsstraße befand sich der HME Cat Fire Truck. Hier waren die Arbeiten schon etwas weiter fortgeschritten, während man mit der Fertigung des HME RESCUE Truck gerade erst begonnen hatte. Für den HME Super-Tanker wurden gerade die Teile zusammengestellt. Am Mittag des 20.07.2014 war der HME Cat Fire Truck fertig und stand zur Probefahrt bereit. Doch bevor es auf den Testparcours ging, wurden die anderen Funktionen des Fahrzeugs auf Herz und Nieren getestet. Als diese den Test erfolgreich bestanden hatten, wurde nun der Truck selbst auf dem Parcours den härtetesten Anforderungen ausgesetzt die es gab. Auch diese meisterte der Wagen mit Bravour. Damit war der erste Wagen bereit, um nach Sky City gebracht zu werden. Und während des Verladens waren die Arbeiten am Rescue Truck weiter gegangen. Das Chassis war fertig, auch der Motor war bereits fertig montiert und hatte seinen Härtetest schon hinter sich. Jetzt fehlten nur noch die Aufbauten und die Lackierung. Unterdessen war der Cat Fire Truck in die Lagerhalle gebracht worden, da auf dem firmeneigenen Tieflader noch Platz für zwei weitere Fahrzeuge war. Und diese beiden Plätze wollte man nicht ungenutzt lassen. Als Feierabend war, waren die Blecharbeiten am Rescue Truck abgeschlossen und der Wagen wurde in die Lackierkabine gerollt. Den HME Super-Tanker hatte man angefangen zu montieren und für den HME Rodent Fire Truck hatte man die Teile zusammengestellt. Am nächsten Morgen wurden die Arbeiten wieder aufgenommen. Am Rescue Truck wurde eine 5fache Schicht Grundierung aufgetragen, während am Super-Tanker die Blecharbeiten vorangingen. Beim Rodent-Fire-Truck hatte man mit der Fertigung begonnen 02 und für den HME HAF80L Leiter Fire Truck wurden die Teile zusammengestellt. Bis zum Mittag war die Grundierung getrocknet und die Lackierer begannen, die eigentliche Lackierung aufzutragen. Inzwischen war auch der Super-Tanker soweit fertig, dass er lackiert werden konnte. Der Wagen wurde in die zweite Lackierkabine gerollt und am Rodent-Fire-Truck gingen die Blecharbeiten so zügig voran, dass man auch die Fertigung des Ladder-Fire-Truck beginnen und für den HME Typ-6 Wildland die Teile zusammengestellt werden konnten. Wie zuvor bei Rescue Truck wurde auch beim Super-Tanker eine 5fache Schicht Grundierung aufgetragen. Als es Feierabend war waren am Rescue Truck und am Super-Tanker die Farbe bzw. die Grundierung soweit trocken, dass die nächsten Schritte in Angriff genommen werden konnten. Beim Rescue Truck wurde noch einmal eine 5fache Schicht Klarlack aufgetragen. Danach war zumindest der Rescue Truck soweit fertig, dass er auf die Teststrecke konnte. Am nächsten Morgen machten sich die Lackierer an die Arbeit und lackierten den Super-Tanker wie zuvor schon den Cat-Fire-Truck und den Rescue Truck in einem aubergine-farbenen Ton und malten eine kleine, weiße Wolke auf, vor der in kristallblau-metallic der Name Sky City Fire Dept. zu lesen war. Inzwischen absolvierte der Rescue Truck seine Tests und bestand diese mit Bravour. Auch der Rescue Truck kam in die Halle und wurde dort erst mal zwischen gelagert, bis der Super Tanker fertig war. Und während am Super Tanker der Lack trocknete und der Rescue Truck auf der Teststrecke seine Runden drehte waren die Blecharbeiten beim Rodent-Fire-Truck und beim Leiter-Truck abgeschlossen. Der Rodent-Fire-Truck kam in Lackierkabine 1 und bekam eine 5fache Schicht Grundierung verpasst. Um die Mittagszeit war der Lack am Super-Tanker trocken und die Lackierer trugen noch eine 5fache Schicht Klarlack auf. Auch die Grundierung am Rodent-Truck war getrocknet und die Lackierer lackierten ihn in der Farbgebung des Sky City Fire Dept. Kurz vor Feierabend war dann der Super-Tanker fertig und rollte aus der Lackierkabine in die sofort der Leiter Truck gerollt wurde. Kaum waren die Türen der Lackierkabine zu, ertönte die Sirene, die den Feierabend ankündigte. Und während man bei HME Incorporated die Fahrzeuge für Sky City montierte, kamen die Feuerwehrleute, die Kyle Hathaway und Dirk Pitt angeworben hatten. Der Leiter der Feuerwehr war Stephen Kirkpatrick, ein 55jähriger Mann, aus Madison im US-Bundesstaat Wisconsin. Auch bei der Flughafenfeuerwehr gab eine Veränderung. Ted Scott, der alte Leiter, wurde von Bürgermeister Robert Palmer wegen Trunkenheit entlassen, und durch Kyle Hathaways großen Bruder Jim ersetzt. Und während nacheinander das Personal für die Feuerwache eintraf wurde in Wyoming weiter an der Bestellung von Kyle Hathaway gearbeitet. Der Super-Tanker wurde nun auf die Teststrecke geschickt, während am Rodent-Fire-Truck die Lackierung vorgenommen wurde. An der Drehleiter wurde eine 5fache Schicht Grundierung aufgetragen. Am HME Typ-6 Wildland waren die Blecharbeiten fast fertig und am HME HAF51T 51M- Turm Fire Truck hatte man die Fertigung begonnen und für den HME Typ 6-MUW die Teile zusammengestellt. Schließlich war auch der Super-Tanker einsatzbereit und wurde zusammen mit dem Rescue-Truck und dem Cat-Fire-Truck auf den firmeneigenen Tieflader verladen und zum Charlotte International Airport gebracht, wo sie in den Laderaum der 03 Antonov AN225 kamen. Diese startete um 13:15 Uhr Ortszeit in Charlotte und landete um 14:45 Uhr in Sky City. Damit waren die ersten drei Fahrzeuge geliefert. Doch noch fehlten 5 Stück. Während die Antonov mit ihrer Fracht auf dem Weg nach Sky City war, waren in den Lackierkabinen bei HME Incorporated am Rodent-Fire-Truck die Lackierung und an der Drehleiter die Grundierung getrocknet. In Kabine 1 wurde dem Rodent-Truck eine 5fache Schicht Klarlack aufgetragen, während die Lackierer in Kabine 2 den Leiter-Truck in den Farben des Sky City Fire Dept. lackierten. Inzwischen waren die Blecharbeiten am Wildland-Truck abgeschlossen und der Turm-Truck war soweit fortgeschritten, dass man mit der Fertigung des Typ 6-MUW anfangen konnte. Als die Antonov auf dem Weg zurück nach Charlotte war, erhielt Kyle Hathaway einen Anruf von Russlands Präsident Vladimir Putin. „Kyle Hathaway.“, meldete er sich. „Mr. Hathaway, hier spricht Vladimir Putin. Ich müsste etwas Dringendes mit Ihnen besprechen.“ „Was ist denn so dringend, dass sich der russische Präsident persönlich bemüht?“ „Es geht um eines der Transportflugzeuge die Sie gechartert haben.“ „Um welches genau?“ „Um die Antonov 225. Wir bräuchten sie dringend.“ „Mr. President, ich verstehe Ihre Lage durchaus. Und kann mir vorstellen, wozu die Maschine gebraucht wird. Das Dumme ist nur, dass ich die Maschine genauso dringend brauche wie Sie.“ „Ich möchte Sie daran erinnern Mr. Hathaway, dass dieses Flugzeug russisches Eigentum ist.“ „Hören Sie Mr. President, ich zahle Ihrem Land eine nicht unerhebliche Summe Geld um die Antonov nutzen zu dürfen. Im Prinzip unterstütze ich Sie noch, dass Sie den prorussischen Separatisten unter die Arme greifen können. Ohne mich wäre das wahrscheinlich gar nicht möglich. So oder so, Sie sind auf mein Geld angewiesen.“ „Das stimmt leider Mr. Hathaway. Ohne Ihr Geld, das sie uns zahlen wäre diese Operation gar nicht möglich. Wie lange brauchen Sie die Maschine noch?“ „Wenn ich das wüsste, wäre ich ein Hellseher. Ich kann noch nicht abschätzen, wie lange ich hier noch brauche. Sie wissen sicher, dass ich als Investor in einen Flughafen investiere.“ „Da. Wir verfolgen Ihr Engagement mit großem Interesse. Und bis jetzt scheint ja alles gut zu laufen.“ „Bis jetzt hatten wir keine ernsteren Zwischenfälle. Bis auf den Triebwerksschaden bei Flug Delta 184. Aber das war noch Pille Palle.“ „Wie meinen Sie das?“ „Na wie wohl? Stellen Sie sich mal vor, es wäre eine ähnliche Katastrophe passiert wie damals bei Flug 232 der United Airlines. Dann wären wir echt am Arsch gewesen.“ „Ich hoffe, dass ich irgendwann einmal den Flughafen sehen kann, in den Sie investieren.“ „Das dürfte im Moment ein Ding der Unmöglichkeit sein. Sie wissen doch, dass Sie mit einem Einreiseverbot für die USA belegt sind. Und Barack Obama wird es erst aufheben, wenn Sie endlich aufhören die Separatisten zu unterstützen. So jetzt muss ich aber Schluss machen. Ich habe noch einiges zu tun.“ Als am Abend in Sky City die Sonne unterging landete eine Gulfstream G650 auf dem Flughafen von Sky City. Als die Maschine gelandet war und zu ihrer Parkposition gerollt war, stellte der Pilot, Jason Thomas, die Triebwerke ab. Die Luke öffnete sich und Kyle Hathaways Ehefrau Adriana stieg aus. Sie betrat den Terminal und fand ihren Ehemann in einem der Restaurants. „Hi Schatz.“, begrüßte sie ihn. „Hey! Was führt dich denn hierher?“ Ich hab jetzt mit allem gerechnet, aber nicht dass du kommst.“ „Ich bin hier, weil ich dich vermisse. Du warst jetzt fast ein Jahr nicht zu Hause. Sondern hast dich hier rumgetrieben.“ „Das bringt der Job als Investor halt nun mal mit sich. Das hier ist ein finanzielles Mammut-Projekt. Und ich muss zugeben, es gab Tage, da habe ich mir gewünscht, du wärest hier.“ „Wenn du willst, dann bleibe ich. Du weißt, ich helfe dir, wo ich nur kann.“ 04 „Das weiß ich nur zu gut. Und ich bin froh, dass du hier bist.“ „Kann ich dir irgendwie bei deinen Planungen behilflich sein?“ „Gern. Sieh dich doch erst mal in aller Ruhe hier um und verschaff dir einen ersten Eindruck.“ „Führst du mich rum?“ „Warum nicht?“ Und während Kyle Hathaway und seine Frau Adriana sich unterhielten, war bei HME der Rodent-Fire-Truck fertig für seinen Testlauf. Auch bei der Leiter war die Farbe trocken. Der Leiter-Truck bekam eine 5fache Schicht Klarlack und der Rodent Truck wurde aus der Lackierkabine gerollt. Beim Wildland-Truck waren die Blecharbeiten abgeschlossen und er kam in Lackierkabine 1, in der vorher der Rodent-Fire-Truck gestanden hatte. Die Lackierer machten sich gleich an die Arbeit und trugen eine 5fach-Schicht Grundierung auf. Beim Turmtruck waren die Blecharbeiten abgeschlossen und auch beim Typ 6-MUW waren die Blecharbeiten ziemlich weit fortgeschritten. Schließlich ertönte die Sirene in der Werkshalle und kündigte den Feierabend an. Und während die Arbeiter bei HME nach Hause gingen, führte Kyle Hathaway seine Frau auf dem Flughafengelände herum und zeigte ihr, was bis jetzt erreicht worden war. Später am Abend saßen Kyle und Adriana Hathaway in einem der Hotelzimmer im 5-Sterne-Hotel beisammen und unterhielten sich. „Hut ab. Du und Dirk Pitt habt schon viel erreicht. Ihr habt eine gut funktionierende Flughafenfeuerwehr, eine ausgezeichnete medizinische Versorgung, und bald eine Feuerwache in der Stadt.“ „Das stimmt. Aber im Moment weiß ich nicht, wo ich weiter ansetzen soll.“ „Kyle. Du hast bis jetzt überwiegend in die Sicherheit investiert und konntest nur Catherine überzeugen sich hier anzusiedeln. Ich denke, ein zweites Geschäft bringt mehr Einnahmen.“ „Das schon, aber sollte man nicht vorher den Justizapparat zum Laufen bringen?“ „Du meinst, Polizei, Gefängnis und Gerichtsgebäude?“ „Leider fehlen alle drei Adriana.“ „Dann bau doch als nächstes die Polizeiwache. Und danach solltest du ein zweites Geschäft ansiedeln.“ „An was hast du gedacht?“ „Du solltest ein Geschäft aus dem Gastronomiebereich hier ansiedeln. Ich habe da an ein mexikanisches Restaurant gedacht.“ „Eine gute Idee. Aber vielleicht sollten wir noch eine Eisdiele, einen Italiener und einen Asiaten hier ansiedeln.“ „Stop! Nicht so schnell Schatz. Bring erst mal den Bau der städtischen Feuerwehr zu Ende. Dann sehen wir weiter.“ Am nächsten Morgen gingen bei HME in Wyoming die Arbeiten weiter. Der Rodent-Fire-Truck absolvierte seine Testrunden auf dem Parcours, während am HME Typ-6 Wildland die Lackierer die Lackierung auftrugen, während in Kabine 2 der Ladder-Truck aus der Kabine gerollt wurde um Platz für den Tower-Truck zu machen. Am Typ 6-MUW waren die Blecharbeiten abgeschlossen. Auch der Leiterwagen wurde auf die Teststrecke geschickt und absolvierte seine Runden. In Kabine 2 begannen die Lackierer am Tower-Truck die 5fache Schicht Grundierung aufzutragen, um das Fahrzeug gegen Rost und Korrosion zu schützen. Nachdem Rodent-Fire-Truck und die Drehleiter ihre Tests mit Bravour bestanden hatten wurden sie in die Lagerhalle gefahren und dort erst mal abgestellt. Unterdessen tagte in Sky City die Stadtverordneten-Versammlung. Bei der Sitzung war neben Kyle Hathaway und Dirk Pitt auch Adriana Hathaway anwesend. „Nun meine Herren, die Feuerwache ist bald einsatzbereit. Das Personal ist da, auch ein Teil der Fahrzeuge ist schon vor Ort. Aber wie soll es danach weitergehen?“ „Darf ich dazu einen Vorschlag machen Mr. Palmer?“, fragte Adriana. „Nur zu Mrs. Hathaway.“ „Ich würde danach mit dem Bau der Polizeiwache beginnen.“ „Und welche Wagen sollen als Streifenwagen beschafft werden?“, fragte der verantwortliche Verordnete, Rufus Folkes. „Darüber würde ich mir Gedanken 05 machen, wenn es soweit ist. Noch sind wir mit der Feuerwache nicht fertig. Richten wir unseren Fokus erst mal hierauf.“ „Nun gut. Aber trotzdem sollten wir abstimmen. Wer ist für den Bau der Polizeiwache?“ Alle hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier keine Meldung. „Gut, dann ist das Thema vom Tisch. Sie wissen Bescheid Mr. Hathaway.“ Um die Mittagszeit war der Lack am Wildland-Truck getrocknet und die Lackierer trugen nun eine 5fach-Schicht Klarlack auf. In Kabine 2 bekam der Turm-Truck seinen Anstrich in den Farben des Sky City Fire Dept. verpasst. Der MUW stand in einer Nebenhalle und wartete darauf, dass Kabine 1 frei wurde. Kurz vor Feierabend war dann auch der Klarlack am Wildland-Truck trocken und dieser konnte auf den Testparcours geschickt werden. Und während das Fahrzeug seine Runden drehte, wurde der MUW-Wagen in die Lackierkabine 1 gerollt. Auch der Lack an der Turm-Leiter war trocken und der Wagen bekam eine 5fach-Schicht Klarlack aufgetragen, während man den Multifunktionswagen 5fach grundierte. Der Wildland hatte gerade seinen letzten Test bestanden, als die Sirene den Feierabend einläutete. Der Rodent-Fire-Truck, die Drehleiter und der Wildland-Truck wurden auf den firmeneigenen Tieflader geladen und sollten nach Charlotte gebracht werden. Doch Buddy Ray, der für den Transport als Fahrer ausgesucht wurde, wollte Feierabend machen. „Hören Sie Boss, ich hab meiner Frau versprochen um 20:00 Uhr zu Hause zu sein.“ „Wir haben jetzt 17:00 Uhr. Wenn Sie jetzt losfahren, sind Sie um 18:30 Uhr in Charlotte. Und wenn beim Verladen alles glatt geht, sind sie um 19:45 Uhr wieder hier. Dann sind Sie locker um 20:00 Uhr zu Hause. Sie kriegen sogar noch einen Bonus von 45% zu ihrem normalen Gehalt, wenn Sie die Tour jetzt noch machen.“ „Okay Chef. Ist geritzt.“ Buddy stieg in den Laster und fuhr los. Auf dem Highway war nichts los und auch die Geschwindigkeit war nicht stark begrenzt, so dass Buddy Ray den Mack Titan etwas voller ausfahren konnte, als sonst. So kam er sogar schon um 18:00 Uhr in Charlotte am Flughafen an. Die drei Feuerwehr-Fahrzeuge wurden abgeladen und in den Bauch der riesigen Antonov geladen. „Alter Schwede. Da geht ja ganz schön was rein.“ „Nicht wahr? Dieser Vogel ist das größte Transportflugzeug der Welt.“ „Wow. Woher kommt die Maschine?“ „Aus Russland. Ich fliege die An225 schon seit knapp 4 Jahren. Und ich kenne kein besseres Flugzeug.“ „Verstehe. Nun ich mach mich dann wieder vom Acker. War nett mit Ihnen zu plaudern Mr. …“ „Sorotkin. Jewgeni Sorotkin.“ „Guten Flug Mr. Sorotkin.“ „Und Ihnen eine gute Fahrt.“ Buddy Ray stieg wieder in seinen Laster, während Jewgeni Sorotkin die Ladeluke der Antonov schloss und seine Maschine ans Ende der Startbahn manövrierte. Buddy war schon auf dem Highway, als Jewgeni die Antonov beschleunigte und schließlich abhob. Buddy sah aus dem Seitenfenster die startende Antonov. Dieses Bild sollte für immer in seinem Gedächtnis eingebrannt bleiben. Um 19:45 Uhr landete Jewgeni Sorotkin die Maschine auf dem Flughafen von Sky City. Kaum hatte er die Triebwerke abgestellt, und die Ladeluke geöffnet, wurden die Fahrzeuge aus ihren Verankerungen gelöst und Wagen um Wagen aus dem Laderaum geholt und in der Feuerwache abgestellt. Damit waren nun 6 Fahrzeuge geliefert. Doch noch immer fehlten 2. Kyle Hathaway war zufrieden. Damit war er seinem Ziel ein Stück näher gekommen. 06 Am nächsten Morgen gingen die Arbeiten bei HME Incorporated bei den beiden letzten Fahrzeugen aus Kyle Hathaways Bestellung weiter. Die Turmleiter wurde auf den Testparcours geschickt, während der Typ 6-MUW in den Farben des Sky City Fire Dept. lackiert wurde. Der Turm-Leiter-Wagen hatte seine Tests mit Bravour bestanden und wurde auf den firmeneignen Tieflader, einen Mack Titan, verladen. Es war Mittag, als am Multifunktionswagen der Lack trocken war und die Lackierer noch die obligatorische 5fach-Schicht Klarlack auftrugen. Um 15:00 Uhr war dann der Klarlack trocken und das MUV konnte auf die Teststrecke geschickt werden. Auch dieses Fahrzeug bestand alle Tests mit Bravour und bekam grünes Licht. Der Wagen wurde auf den Mack verladen und dann ging die Fuhre nach Charlotte zum Flughafen. Um 16:45 Uhr wurden die beiden letzten Feuerwehrautos in den Bauch der etwas kleineren Antonov AN124 geladen und gesichert. Dann schloss Pilot Ruslan Karaev die Ladeluke und manövrierte die Maschine zum Ende der Startbahn. Um 16:55 schob der Russe die Gashebel seiner Maschine nach vorn und beschleunigte die Antonov auf ihre vorgeschriebene Startgeschwindigkeit und hob schließlich ab. Um 17:50 landete Ruslan Karaev seine Maschine auf dem Flughafen von Sky City. Die beiden Wagen wurden ausgeladen und zur Feuerwache gebracht. Damit war die Feuerwache soweit einsatzbereit. Doch jetzt begann für die Männer eine harte Zeit. Denn Stephen Kirkpatrick begann seinen gefürchteten Drill. Er ließ alle erdenklichen Übungen zu allen Gefahrensituationen abhalten, die es gab. Und wenn er mit dem Verlauf der Übungen nicht zufrieden war, wurde das Ganze wiederholt, bis wirklich jeder Handgriff saß. Einer der Männer beschwerte sich lautstark in der Umkleide. „Mann. Dieser Kirkpatrick ist ja echt ein Leuteschinder.“ „So so. Ich bin also ein Leuteschinder. Ich werde Ihnen mal was verraten junger Mann. Ich bin seit über 30 Jahren bei der Feuerwehr. Und ich weiß verdammt gut, dass bei einem Brand jeder Handgriff sitzen muss. Wir müssen uns aufeinander verlassen können und als TEAM agieren. Sonst geht der Einsatz in die Hose.“ „Tut mir leid Sir.“ „Ich werde Ihnen allen jetzt eine Geschichte von einem Einsatz erzählen, den ich damals selbst miterlebt habe. Nur um Ihnen die Wichtigkeit der von mir abgehaltenen Übungen zu erläutern. Ich war damals beim New York City Fire Department. Und der Einsatz zu dem wir gerufen wurden, war am 11. September 2001. Ja meine Herren, ich war einer der Helfer, die damals den Einsturz der Zwillingstürme des World Trade Centers miterlebt haben. Wir hätten mehr Menschen retten können, wenn wir als Team zusammen gearbeitet hätten. Aber jeder hat getan wonach ihm gerade der Sinn stand. Und das meine Herren, ist absolutes No-Go. Wenn wir nicht als Team arbeiten, dann können Sie sicher sein, wird es genau so ein Schreckensszenario geben wie am 11. September in New York. Ich habe lange gebraucht um mit diesem Kapitel abzuschließen, weil mein Bruder beim Einsturz der Türme ums Leben kam. Und noch heute verfolgt mich der Einsturz der Türme in meinen Träumen. Es ist unsere Pflicht Leben zu retten, seien Sie dessen immer bewusst. Und das können wir nur, wenn wir ein Team sind, und auch als solches handeln. Jeder muss für den anderen einstehen. Egal was kommt. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?“ „Ja Sir!“, erhielt Stephen Kirkpatrick als vielstimmige Antwort. „Gut. Und jetzt: „WEGTRETEN!“ Sky City hatte nun eine Feuerwehr, und eine hervorragend ausgebildete Mannschaft. Noch war der Ernstfall nicht eingetreten. 07 Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis es soweit sein würde. Jeder war sich der Gefahr bewusst, die jederzeit die im Wachstum befindliche Stadt heimsuchen konnte. Und genau so wusste man auch, dass im Falle einer Katastrophe Plünderer und andere Kriminelle zuschlagen würden. Kapitel 11: Der Bau der Polizweiwache ------------------------------------- Der Bau der Polzeiwache Am 29.07.2014 begannen die Planungen für den Bau einer Polizeiwache. Diese sollte in unmittelbarer Nähe der Feuerwache errichtet werden. Genauer gesagt einen Straßenzug weiter. Daena Hernandez hatte einen Entwurf ausgearbeitet der einen rechteckigen Grundriss besaß. Das Gebäude sollte zwei Stockwerke hoch sein, einen Landeplatz für Hubschrauber haben und einen Tower für die Überwachung sämtlicher Flüge. Auf der rechten Seite war noch ein dreieckiger Anbau aus Marmor mit einer riesigen Fensterfront vorgesehen. Der Eingangsbereich fiel vor allem durch seinen Halbkreis aus purem Granit auf, der von 4 mächtigen Granitsäulen getragen wurde. Außerdem hatte Daena Hernandez vor dem Eingangsbereich eine kleine Grünanlage vorgesehen. Dazu noch ein Verschlag für beschlagnahmte Fahrzeuge. Vor dem dreieckigen Anbau kam der Parkplatz für die Streifenwagen. Es waren Stellplätze für insgesamt 36 Fahrzeuge vorgesehen. Und während die Bagger die Grube für das Fundament aushoben, saß Kyle Hathaway an seinem Laptop und sah sich im Internet Fotos verschiedener Fahrzeuge an, die als Streifenwagen in Frage kamen. Das erste Modell für das er sich entschied war ein Italiener. Der Lamborghini Veneno. Diesen Wagen wollte er für die ganz bösen Buben, die sogar die Supersportwagen klauten. Des Weiteren entschied sich Kyle Hathaway für zwei Modelle der Marke Dodge. Den Dodge Charger SRT8 und den Dodge Challenger SRT8. Auch die Ford Motor Company hatte zwei Modelle die Kyle Hathaway gut gefielen. Den Ford Mustang GT und den Ford Crown Victoria. Bei General Motors entschied er sich für den Chevrolet Caprice LTZ. Außerdem fehlte noch ein Hubschrauber. Auch hier wusste Kyle Hathaway, welches Modell dafür in Frage kam. Die kanadische Bell 407. Zuerst kümmerte sich Kyle Hathaway um die Bestellung der 6 Lamborghini Veneno. Doch in Sant´ Agata Bolognese dem Hauptsitz des italienischen Sportwagenherstellers wollte man den Auftrag des Investors aus Chicago nicht erfüllen. Man versuchte stattdessen, ihm den wesentlich schwächer motorisierten Lamborghini Aventador anzubieten. „Hören Sie Mr. Rosetti. Es ist mir egal, ob der Veneno ein exklusives Modell ist oder nicht. Ich will 6 Stück davon. Mit dem Aventador geb ich mich nicht zufrieden. Entweder den Veneno oder gar nicht.“ „Signore Hathaway. Ich glaube Sie verstehen nicht ganz. Wenn wir 6 Stück fertigen ist der exklusive Status des Veneno ruiniert. Und das können wir uns nicht leisten. Ganz abgesehen davon ist der Aventador für ihr Projekt als Streifenwagen ebenso geeignet, wie der Veneno.“ „Mir scheint, Sie haben den wichtigsten Grundsatz im Geschäftsleben wohl vergessen.“ „Und welcher wäre das?“ „Der Kunde ist König. Wollen Sie wirklich 18.000.000 € sich einfach so durch die Lappen gehen lassen? Sie sind ein echter Idiot, wenn sie das machen.“ „Zugegeben Mr. Hathaway, 18.000.000 €, sind eine Menge Geld. Aber ich kann so eine schwerwiegende Entscheidung nicht einfach alleine treffen. Ich klär das. Bleiben Sie bitte einen Moment in der Leitung.“, sagte der Verkaufsleiter bei Lamborghini und legte Kyle Hathaway in die Warteschleife. Nach 5 Minuten kam er wieder. „Hören Sie Mr. Hathaway. Man hat mich angewiesen Ihnen mitzuteilen, dass wir Ihre Bestellung als Sonderauftrag einstufen. Sie bekommen ihre 6 Lamborghini Veneno. Haben Sie irgendwelche speziellen Wünsche?“ „Bezüglich der Lackierung schon.“ „Bitte ich höre.“ „Ich möchte die Wagen in bordeauxrot-metallic, mit einer weißen Wolke auf der Tür und den Schriftzug Sky City Police Dept. 01 in kristallblau-metallic.“ „In Ordnung. Wie soll die Schrift aussehen. Ich meine vom Schriftbild und der Größe?“ „Wie gut kennen Sie sich mit den Schriftarten bei Microsoft Word aus?“ „Ziemlich gut. Wieso?“ „Sagt Ihnen die Schriftart „Goethe“ etwas? Diese Schrift in Größe 72.“ „Die haben wir eingespeichert.“ „Haben Sie alles?“ „Ja ich habe mir alles notiert. Ich geb das an die Arbeiter weiter.“ Nachdem das erledigt war, schickte Kyle Hathaway eine E-Mail an Bell Helicopter im kanadischen Mirabel, und bestellte eine weitere Maschine. Danach setzte er sich mit der Chrysler Group LLC in Detroit im US-Bundesstaat Michigan in Verbindung und bestellte 6 Dodge Charger SRT 8 und 6 Dodge Challenger SRT8. Als nächstes bestellte er bei General Motors die 6 Chevrolet Caprice LTZ, die eigentlich für den australischen Markt gedacht waren. Zu guter Letzt ging bei der Ford Motor Company eine Doppelbestellung über die 6 Ford Mustang GT und die 6 Ford Crown Victoria ein. Und während Kyle Hathaway seine Bestellungen aufgab, hatten die Bauarbeiter das Fundament gegründet. Da man schnell trocknenden Zement verwendet hatte, konnte man bald weiter bauen. Zuerst wurden die Rückwand und anschließend die beiden Stirnwände an Ort und Stelle gebracht und fixiert. Danach wurde alles mit stabilen Balken abgestützt und der Zement konnte trocknen. Danach kam die Frontseite des Gebäudes. Während an der rechten Stirnseite der Dreieckige Anbau angebaut wurde. Danach kam die erste Deckenplatte dran, die auf die erste Gebäudeeinheit aufgesetzt und mit Zement fixiert wurde. Danach kam der obere Teil, bei dem auch wieder die Rückwand und die Stirnwände zuerst an Ort und Stelle gehievt und miteinander verbunden wurden. Danach kam die Frontseite, die dann mit den anderen Elementen verbunden wurde. Danach kam die zweite Deckenplatte, die man auf die letzte Etage aufsetzte und mit Zement fixierte. Danach kam ein rechteckiger Anbau auf das Dach, auf den ein stählerner Gittermast gesetzt wurde, der als Stütze für den Tower dienen sollte. Danach wurde Ring aus Beton gegossen, der die Landeplattform für den Hubschrauber bilden sollte. Dieser Ring war jedoch am unteren Ende offen, denn dort hatte man einen Betonquader platziert, der ein Laufgitter aus rostfreiem Edelstahl trug, über das man die eigentliche Hubschrauberplattform erreichen konnte. Zur Stabilisierung des Ganzen hatte man zwei stählerne Stützstreben eingezogen, die sich in der Mitte des Kreises kreuzten. Danach wurde der Stützpfeiler gegossen, der den unteren Teil des Towers stützen sollte. Die Grundplatte für den Tower wurde noch an Ort und Stelle gehievt und fixiert, dann war Feierabend. Und während die Arbeiter in Sky City Feierabend machten, wurde in Italien hart gearbeitet. Die Monteure im Lamborghini-Werk hatten gerade begonnen, den ersten der von Kyle Hathaway bestellten 6 Lamborghini Veneno zu bauen. Und als man in Italien Feierabend machte, gingen in Sky City die Bauarbeiten an der Polizeiwache voran. Die Rückwand und die beiden Stirnseiten wurden an Ort und Stelle gehievt und mit Zement miteinander verbunden. Danach kam die Seite mit den Fenstern, die ebenfalls mit den anderen drei Seiten durch Zement verbunden wurde. Als alles trocken war, wurde die Deckenplatte aufgesetzt und mit Zement fixiert. Auf die Platte kam noch einmal ein kleiner Aufbau auf dessen Dach eine Plattform aufgesetzt wurde, die die Kommunikationseinrichtungen trug, die die Verständigung des Tower mit dem Hubschrauber erst möglich machten. Und während die Bauarbeiter außen den Rohbau 02 vollendeten, wurden im Erdgeschoss und im Stockwerk darüber die elektrischen Leitungen verlegt und die Scheiben eingebaut. Außerdem wurden die mächtigen Granitsäulen aufgestellt auch die die Halbkreisförmige Deckplatte gesetzt wurde. Danach war der Verschlag für die beschlagnahmten Fahrzeuge dran. Als dieser fertig war wurde der Parkplatz angelegt. Als letztes legten die Landschaftsgärtner die Grünanlage vor dem Eingangsbereich der Polizeiwache an. Danach war die Inneneinrichtung für die Mannschaftsräume dran. Diese befanden sich im oberen Geschoss, während Verhörzimmer und die anderen Büros im Erdgeschoss angesiedelt wurden. Auch die Stellenanzeigen waren raus. Und während in Italien die Arbeiter bei Lamborghini noch am Kopfkissen horchten, wurde in Detroit auf Hochtouren gearbeitet. Auch bei Bell in Kanada wurde schwer geschuftet. Als auf dem Nordamerikanischen Kontinent Feierabend war, ging in Italien bei Lamborghini die Arbeit weiter. Im Werk in Sant´ Agata Bolognese waren die Blecharbeiten am ersten Lamborghini etwas weiter fortgeschritten, bei Nummer 2 hatte gerade die Fertigung begonnen. Um die Mittagszeit war Wagen Nummer 1 aus Kyle Hathaways Bestellung soweit fertig, dass er in die Lackierkabine gerollt werden konnte. Dort wurde zuerst eine 5fache Schicht Grundierung aufgetragen. Und während die Grundierung am ersten Veneno trocknete, gingen am zweiten Wagen die Blecharbeiten weiter, während Wagen Nummer 3 in die Produktionsstraße eingerückt wurde. Um 17:00 Uhr war die Grundierung trocken. Die Lackierer trugen nun die Lackierung auf dem Wagen auf. Kaum war die letzte Schicht Farbe aufgetragen, ertönte die Werkssirene, und kündigte an, dass Feierabend war. Und während in Italien die Arbeiter nach Hause gingen, standen in den USA und in Kanada die Arbeiter gerade auf und machten sich fertig für den Tag. Um 08:00 Uhr waren die Arbeiter in ihren Betrieben und nahmen die Arbeit auf. In Detroit waren einer der 6 Dodge Challenger SRT8 und einer der 6 Dodge Charger SRT 8 soweit fertig, dass sie in die Lackierkabinen gerollt werden konnten. Die Lackierer trugen bei beiden Fahrzeugen eine 5fache Schicht Grundierung auf. Um die Mittagszeit war diese trocken. Und während die Lackierer bei Dodge die den Challenger und den Charger lackierten, hatte man bei Ford einen der 6 Mustang GT in der Lackierkabine zum Grundieren und einen der 6 Crown Victoria in der Produktionsstraße. Bei Chevrolet hatte man einen der 6 Caprice LTZ in der Lackierkabine zum Grundieren und einen weiteren in der Produktionsstraße. In Mirabel bei Bell Helicopter hatte man die bestellte Bell 407 fertig montiert und erprobt. Die Maschine wurde auf einen Tieflader verladen und der Hauptrotor abmontiert. Der Tieflader, gezogen von einem Kenworth W900 aus dem Jahre 2008, brachte die Fuhre zum Flughafen von Montreal, wo die Bell in den Bauch der von Kyle Hathaway gecharterten Antonov AN124 kam. Um 13:30 Uhr startete die Maschine in Montreal und machte sich auf den Weg in Richtung Sky City, wo die Antonov um 15:30 Uhr landete. Die Bell wurde aus dem Laderaum geholt und wurde in den Hangar gebracht, der nachträglich auf dem Dach der Polizeiwache aufgebaut worden war. Inzwischen war auch der neue Leiter der Polizei von Sky City eingetroffen. Es handelte sich um den 50 Jahre alten Lou Grant aus Lincoln, Nebraska. Durch seine Erfahrung konnte der bei der Besetzung der Posten in der Polizeiwache helfen. Als Piloten für die Bell konnte man Chris Altman gewinnen. 03 In Detroit waren inzwischen die Grundierungen an den Fahrzeugen trocken. Die Lackierer trugen nun den Lack auf. Als die letzte Farbschicht aufgetragen war, erstrahlten alle Fahrzeuge in bordeauxrot-metallic. Um 17:30 Uhr war die Farbe trocken und es wurde die von Kyle Hathaway geforderte weiße Wolke mit dem kristallblauen Schriftzug Sky City Police Dept. aufgemalt. Die Arbeiten waren gerade fertig, als die Sirenen den Feierabend einläuteten. Und während in Detroit die Arbeiter Feierabend machten, trabten deren Kollegen von Lamborghini gerade auf der Arbeit an. Auf dem Veneno, der noch in der Lackierkabine stand fehlten noch die weiße Wolke und der kristallblaue Schriftzug des Sky City Police Dept. Die Lackierer machten sich sofort an die Arbeit. Um 10:00 Uhr war die Farbe trocken und die Lackierer trugen eine 5fache Schicht Klarlack auf, die um 12:00 Uhr trocken war. Der Sportwagen bekam eine amerikanische Polizeisirene aufs Dach montiert und auch die anderen elektrischen Einrichtungen für amerikanische Streifenwagen wurden montiert. Kaum waren die Arbeiten abgeschlossen, wurde der Veneno auf die Teststrecke geschickt, wo er noch mal auf Herz und Nieren geprüft wurde. Und während Wagen Nummer 1 auf dem Testgelände seine Runden drehte, wurde Wagen Nummer 2 in die Lackierkabine gerollt, während an Wagen Nummer 3 die Blecharbeiten vorangingen und Wagen Nummer in die Produktionsstraße eingerückt wurde. An Wagen Nummer 2 wurde nun auch eine 5fache Schicht Grundierung aufgetragen. Um 17:00 Uhr war die Grundierung am zweiten Lamborghini Veneno trocken und die Lackierer sprühten eine zweifache Schicht bordeauxrot-metallic auf. Um 18:00 Uhr ertönte die Sirene im Lamborghini-Werk und die Arbeiter machten Feierabend. Wagen Nummer 3 war soweit fertig, das er zum Lackieren in die Lackierkabine gebracht werden konnte. Bei Wagen Nummer 4 stand die sogenannte „Elefantenhochzeit“, das Zusammenfügen von Chassis und Karosserie an. An Wagen Nummer 5 hatten die Blecharbeiten begonnen. Und während in Bella Italia die Arbeiten ruhten ging es in Detroit, Michigan wieder los. Die Lackierer trugen eine 5fache Schicht Klarlack auf. Bei Ford war nun der erste der 6 Crown Victoria soweit fertig und ein weiterer Wagen dieses Typs und ein weiterer Mustang GT befanden sich in Produktion. Beim ersten waren die Blecharbeiten am weitetesten fortgeschritten. Auch bei Dodge waren zwei weitere Dodge Challenger SRT8 soweit fertig, dass man sie grundieren konnte, während bei zwei weiteren Charger die Blecharbeiten vorangingen. Bei Chevrolet waren noch zwei Caprice LTZ zum grundieren bereit, während bei einem weiteren die Blecharbeiten fortgeschritten waren und man einen weiteren Wagen in die Produktion eingerückt hatte. Um die Mittagszeit waren an allen Fahrzeugen der drei Automobilhersteller die Lackschichten getrocknet und die Fahrzeuge wurden auf die Teststrecke geschickt, wo sie auf Herz und Nieren getestet wurden. Um 15:00 Uhr hatten drei Fahrzeuge ihren Test bestanden und wurden für einsatzfähig erklärt. Die Wagen wurden nun auf drei kleine Autotransporter verladen und zum Detroit Metropolitan Airport gebracht, wo die riesige Antonov AN225 schon wartete. Die Wagen wurden in den Bauch des riesigen Flugzeugs und wurden gesichert. Kaum war alles ordnungsgemäß verladen, schloss Jewgeni Sorotkin die Ladeluke der Antonov und rollte anschließend zur Startbahn. Um 16:30 Uhr schob 04 Jewgeni die Gashebel seiner Maschine nach vorn und die Antonov beschleunigte und hob schließlich ab. Dem Lotsen der den Start beobachtet hatte klappte der Unterkiefer runter. „Mein lieber Mann! Ist das ein Mordsbrocken.“ Inzwischen hatte Jewgeni Sorotkin seine Maschine auf Kurs Richtung Sky City eingeschwenkt, wo er um 17:30 Uhr Ortszeit landete. Kaum war die Antonov auf ihrer Parkposition und die Triebwerke abgestellt, öffnete Jewgeni Sorotkin die Ladeluke und die Flughafenmitarbeiter holten die drei neuen Streifenwagen aus dem Laderaum und brachten sie zur Polizeiwache, wo sie auf dem Parkplatz abgestellt wurden. Lou Grant und seine Leute staunten nicht schlecht, als sie ihre neuen Dienstfahrzeuge zum ersten Mal sahen. „Heilige Scheiße! Es hat mir keiner gesagt, dass wir Muscle Cars als Streifenwagen kriegen.“ „Das sind nur die ersten drei von 36. Und es bleibt nicht nur bei 12 Muscle Cars. Sie erhalten noch 6 italienische Hochleistungssportwagen.“, sagte Kyle Hathaway, der unbemerkt das Büro von Lou Grant betreten hatte. „Sie scherzen wohl Mr. Hathaway.“ „Nein. Zumindest nicht bei sowas. Wenn ich sage, dass Sie und Ihre Männer noch 6 italienische Hochleistungssportwagen erhalten, dann meine ich das auch. Die sind schon bestellt.“ „Und was kostet der Spuk?“ „Schlappe 18.000.000 $.“ „Na Sie lassen sich aber nicht lumpen Mr. Hathaway.“ „Wenn schon, denn schon. Die bösen Buben sollen es nicht allzu leicht haben, zu entkommen.“ In Detroit hatten die Arbeiter den ersten Ford Crown Victoria in die Lackierkabine geschoben und eine 5fache Schicht Grundierung aufgetragen. Und als die Grundierung trocknete ertönte die Sirene im Ford-Werk und läutete den Feierabend ein. Auch bei Chevrolet und Chrysler gingen die Arbeiter nach Hause. Und während in den USA die Fließbänder still standen, wurde in Sant´ Agata Bolognese bei Lamborghini mit der Arbeit begonnen. An Wagen Nummer 2 wurde die weiße Wolke mit dem kristallblauen Schriftzug des Sky City Police Dept. angebracht, denn man hatte entschieden ab sofort einen Folienaufkleber zu verwenden. Danach bekam der Wagen noch mal eine 5fache Schicht Klarlack verpasst. Der dritte Veneno wurde in die Wartehalle gerollt, während beim vierten Chassis und Karosserie miteinander verbunden wurden. Bei Wagen Nummer 5 wurden die Blecharbeiten weiter geführt und der sechste und letzte Lamborghini Veneno wurde in die Produktion eingereiht. Unterdessen hatte man Wagen Nr. 1 in einem Container nach Deutschland bringen lassen. In Hamburg wurde der Container an Bord der 281,00 m langen Contship Borealis gehievt, ehe das Schiff am 01.08.2014 um 12:50 Uhr Hamburg mit Ziel New York verließ, wo es am 04.08.2014 um 10:45 Uhr anlegte. Als der Container mit dem Lamborghini abgeladen war, wurde er mit einem Sattelschlepper zum John F.-Kennedy International Airport gebracht. Dort wurde der erste der 6 Lamborghini Veneno entladen und in den Bauch der wartenden Antonov AN124 verladen und entsprechend gesichert. Kaum war die Luke zu, schob der Pilot die Gashebel der Maschine nach vorn und beschleunigte die Antonov auf ihre Startgeschwindigkeit und hob schließlich ab. Er drehte die Maschine auf Kurs Sky City, wo er um 12:37 Uhr landete. Kaum war die Antonov von der Landebahn und hatte ihre Parkposition erreicht, öffnete der Pilot die Laderampe am Heck und stellte die Triebwerke ab. Der Lamborghini wurde entladen und zu den anderen Fahrzeugen gebracht, die 05 schon auf dem Parkplatz standen. Lou Grant staunte nicht schlecht, als er den Italiener sah. „Ist das der Sportwagen von dem Sie gesprochen haben Mr. Hathaway.“ „Ja. Einer von 6. Das ist ein Lamborghini Veneno. 751 PS, 6,5 Liter Hubraum. Beschleunigt von 0 auf 100 Km/h in 2,8 Sekunden.“ „Was fährt der denn so spitze?“ „320 Km/h ohne Drossel.“ „Und mit Drosselung?“ „250 Km/h.“ „Und Sie haben die Drosselung aufheben lassen?“ „Natürlich. Mit Drossel haben Ihre Männer keine Chance gegen die Bad Boys.“ „Das leuchtet ein.“ Und während in Sky City der erste Lamborghini-Streifenwagen bewundert wurde, waren gleich zwei weitere Transportflugzeuge mit 5 weiteren Fahrzeugen an Bord unterwegs nach Sky City. Sie landeten um 13:50 Uhr auf dem Sky City International Airport. Als die Maschinen die Landebahn verlassen hatten und auf den Parkpositionen standen, wurden die Ladeluken am Heck der beiden Maschinen geöffnet. Heraus kamen der erste Ford Crown Victoria, der erste von 6 Chevrolet LTZ und jeweils ein Dodge Charger SRT8 und ein Dodge Challenger SRT8 und der zweite Ford Mustang GT. Um 14:30 Uhr erreichte Kyle Hathaway ein Anruf von Massimo Rossetti, dem Verkaufsleiter bei Lamborghini. „Signore Hathaway. Wir haben noch zwei Wagen fertig, die auf die Reise geschickt werden. Sie sind schon mit dem Zug auf dem Weg nach Hamburg. Sie sollen in 2 Tagen in New York sein.“ „Um wie viel Uhr läuft das Schiff ein?“ „Ich sage Ihnen noch mal bescheid, wenn das Schiff abgelegt hat.“ „Danke.“ Am Abend des 04.08.2014 kam der Containerzug mit den beiden Lamborghini im Hafen von Hamburg an. Die Container wurden auf die 294,13 m lange Amazonas Trader, einem Schiff der Reederei Buss aus Leer, verladen. Um 18:45 Uhr lief die Amazonas Trader aus Hamburg aus und nahm Kurs auf New York, wo sie am 06.08.2014 um 12:00 Uhr anlegte. Dort angekommen, wurden die beiden Container zum John F.-Kennedy International Airport gebracht und in den Bauch der Antonov AN225 verladen. Kaum war die Ware ordnungsgemäß gesichert und die Ladeluke zu, rollte Jewgeni Sorotkin zum Ende der Startbahn. Als die Starterlaubnis kam schob der gebürtige Russe die Gashebel seiner Maschine nach vorn und die Maschine beschleunigte und hob ab und drehte in Richtung Westen auf Kurs Sky City, wo sie um 14:45 Uhr landete. Kaum war die Maschine abgestellt, wurden die beiden Lamborghini Veneno entladen und zu den anderen Fahrzeugen auf dem Parkplatz gebracht. Die Arbeiter in Detroit und Sant´ Agata Bolognese legten Sonderschichten ein, um die bestellten Streifenwagen fertig zu kriegen. Und sie schafften es auch. Denn am 14.08.2014 wurde in einer feierlichen Zeremonie die Polizeiwache von Sky City eingeweiht und damit ihrer Bestimmung übergeben. Der Arm des Gesetzes war nun in der Stadt präsent. Doch es fehlten noch ein Gefängnis und ein Gerichtsgebäude, um Recht und Ordnung in der Stadt aufrecht zu erhalten. Kapitel 12: Der Bau des Gerichtsgebäudes ---------------------------------------- Der Bau des Gerichtsgebaeudes Am Tag nach der Eröffnung der Polizeiwache gingen die Planungen weiter. Bürgermeister Robert Palmer hatte zu einer neuen Sitzung gerufen. „Nun meine Herren, bis jetzt wurde vor allem in die Sicherheit der Stadt investiert. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber bevor wir nicht noch mehr Geschäfte anlocken, bleibt die Stadtkasse so gut wie leer. Wie sollen wir vorgehen?“ „Wir sollten zwei Bauprojekte gleichzeitig in Angriff nehmen. Zum einen das Gerichtsgebäude und dann sollten wir einen Wettbewerb ins Leben rufen, der mit einem Gründerbonus in Höhe von 250.000 $ dotiert ist. Mr. Hathaway hat dieses Angebot unterbreitet.“ „Eine gute Idee, Mr. Cassell. Wer stimmt dafür?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keine Meldung. „Wer enthält sich?“ Auch hier keine Meldung. „Dann ist das beschlossen.“ Nach der Sitzung traf sich Robert Palmer mit Kyle Hathaway. Er traf den Investor in einem der Cafés im Terminal. „Guten Morgen, Mr. Hathaway. Ich habe Sie heute auf der Sitzung gar nicht gesehen.“ „Ich war beschäftigt. Ich habe die Kurse an der Börse studiert. Und ich habe meine Anteile an einer Öl-Raffinerie verkauft, als der Kurs die 500-Dollar-Marke überschritten hat.“ „Welchem Konzern gehört die Raffinerie?“ „Der Chevron Corporation.“ „Ich habe keine Ahnung von sowas. Aber wie viel ist denn für sie rausgesprungen? Wenn ich mal fragen darf. „15.000.000 $.“ Robert Palmer pfiff anerkennend durch die Zähne. „Doch das ist nicht der Grund, warum Sie mich sprechen wollen.“ „So ist es Mr. Hathaway. Auf der Sitzung wurde der Beschluss gefasst, zwei Bauvorhaben anzugehen. Es sind ein Gerichtsgebäude und ein weiteres Geschäft geplant.“ „Wie Sie meinen, Mr. Palmer.“ Nach dem Gespräch mit dem Bürgermeister suchte Kyle Hathaway Daena Hernandez in ihrer Villa auf. Im Atelier bot die Kolumbianerin ihrem Brötchengeber einen Sitzplatz an. „Sagen Sie nichts. Sie haben wieder Arbeit für mich.“ „So ist es. Der Stadtrat hat beschlossen ein Gerichtsgebäude zu bauen und ein weiteres Geschäft hier anzusiedeln. Ich habe für einen Wettbewerb einen Gründungsbonus von 250.000 $ als Gewinn zur Verfügung gestellt.“ „Ich kann erst mal nur einen Entwurf für das Gerichtsgebäude zeichnen.“, sagte Daena Hernandez. „Das ist erst mal ausreichend. Was das Geschäft angeht, so sollten wir das Ende des Wettbewerbs abwarten.“ Der Entwurf von Daena Hernandez für das Gerichtsgebäude war recht imposant. Das Gebäude war rechteckig, jedoch an den Enden etwas hervortretend. Auch in der Mitte der Stirnseite waren Vorsprünge vorgesehen. Der Eingangsbereich wurde von einer mächtigen Steintreppe mit zwei Stahlgeländern gebildet, an deren oberen Ende sich das Gerichtsgebäude erheben würde. Der Eingang wurde von zwei quadratischen Säulen gestützt, während in der Mitte zwei runde Säulen auf massiven Steinquadern das Gewicht stützen sollten. Das Dach bestand aus zwei Teilen. Zum einen das Flachdach, auf dem die Klimaanlagen aufgebaut werden sollten. Zum anderen ein angeschrägtes Dach aus schwarzen Blechschindeln. In der Mitte des Flachdaches hatte Daena Hernandez ein Achteck aus Beton vorgesehen, das mit einer umlaufenden Reihe der schwarzen Schindeln versehen wurde. Am Ende des offenen Achtecks kam noch einmal eine Reihe der Schindeln. Ganz oben auf die Konstruktion kam eine achteckige Glaskonstruktion. Diese wurde in der Mitte platziert. Am folgenden Tag stellte Daena Hernandez ihren Entwurf den Politikern vor. 01 Nach dem Sie ihre Ausführungen beendet hatte, wartete sie auf Rückfragen. Als keine kamen ließ Robert Palmer über den Entwurf abstimmen. „Wer ist dafür?“, fragte er. Alle meldeten sich. „Wer ist dagegen?“ Kein Abgeordneter hob die Hand. „Wer enthält sich?“ Auch hier keine Reaktion. „Dann ist das beschlossen. Sie können mit den Bauarbeiten beginnen Mr. Hathaway.“ Nach der Sitzung suchte Kyle Hathaway zusammen mit seiner Frau Adriana eine geeignete Stelle für das Gerichtsgebäude aus. Man entschied sich, das Gerichtsgebäude neben Catherines Reisebüro zu errichten. Die Parzelle links davon war noch frei und groß genug. Kyle Hathaway markierte die Parzelle im von Robert Palmer ausgearbeiteten Bebauungsplan mit einem lila Textmarker. Für jedes neue Gebäude wurde eine andere Farbe verwendet. Als dieser Vorgang abgeschlossen war, rückten auf ein Zeichen Kyle Hathaways die Bautrupps an und hoben die Grube für das Fundament aus. Nachdem das Fundament stand und der Zement getrocknet war fingen die Arbeiter an, die tonnenschweren Granitblöcke mit Zement zu fixieren. Um die Mittagszeit landeten die Antonov AN225 und eine Antonov AN124. Die Maschinen hatten die Säulen geliefert. Die Kranführer hievten die schweren Granitsäulen an Ort und Stelle, wo sie von den Arbeitern mit Zement fixiert wurden. Am frühen Nachmittag war das Gerichtsgebäude bis zur ersten Etage fertig. Auch die Fensterrahmen hatte man schon eingebaut. Und während die Arbeiter am Gerichtsgebäude bauten sichteten Kyle und Adriana Hathaway die Bewerbungen für den Gründerwettbewerb. Unter den Bewerbern waren ein mexikanischer Gastronom, ein italienischer Eishändler, ein englischer Blumenhändler, ein portugiesischer Zoohändler und ein deutscher Autohändler. „Was meinst Du Adriana?“, fragte Kyle Hathaway seine Gattin. „Ich würde sagen, dass wir dem Italiener den Zuschlag geben. Die anderen Bewerber werden wir vorerst vertrösten und ihre Konzepte auf Wiedervorlage legen. Wenn wieder ein Geschäft eröffnen soll, haben wir schon was in der Hinterhand.“ Inzwischen war es Abend geworden und die Arbeiter machten Feierabend. Nur zwei Arbeiter blieben noch vor dem Torso stehen. „Mann, ist das ein beeindruckendes Gebäude.“ „Das soll ja auch so sein. Je imposanter das Gerichtsgebäude, umso eingeschüchterter sind die Angeklagten Bob.“ „Wir arbeiten seit fast einem Jahr hier und haben schon wirklich beeindruckende Gebäude hier aufgestellt, aber das hier übertrifft alles, woran ich bisher bautechnisch beteiligt war. Bin mal gespannt, ob die Richter hier viel zu tun haben werden, Tom.“ „Das wird sich zeigen. Noch steht hier nur ein Geschäft. Aber das wird sich sicher ändern. Ich habe nämlich läuten hören, dass hier noch ein zweites Geschäft gebaut werden soll. Mr. Hathaway hat einen Gründerbonus in Höhe von 250.000 $ zur Verfügung gestellt.“ „Nicht schlecht. Aber hast du dir die Streifenwagen der Polizei von Sky City angesehen. 6 Stück davon sind nur PS-Monster.“ „Bob, wir sind hier um Gebäude zu bauen. Dafür werden wir von Kyle Hathaway bezahlt. Es ist nicht unsere Aufgabe uns darüber den Kopf zu zerbrechen, warum er der Polizei von Sky City 6 Lamborghini Veneno als Streifenwagen kauft.“ „Wohl wahr. Aber bisher wurde nur in die Sicherheit der Stadt investiert. Warum nicht auch in die Infrastruktur Tom?“ „Ganz einfach Bob. Ohne eine funktionierende Justiz ist Sky City ein El Dorado für Kriminelle. Und Kyle Hathaway weiß das. 02 Auch die Stadtverordneten wissen das. Und deswegen wird erst mal dafür gesorgt, dass zukünftige Geschäftsbesitzer sich hier sicher fühlen.“ „Bin jetzt schon gespannt wie das neue Gerichtsgebäude fertig aussieht.“ „Und ich, wer hier als Richter fungieren wird.“ „Das werden wir sehen Bob. Aber jetzt haben wir Feierabend. Ich freu mich auf ein kühles Bier und mein Bett.“ Die Arbeiter zogen sich in ihre Wohncontainer zurück. Tom und Bob, die sich einen teilten, machten sich was zu Essen. Während Bob die Steaks in die Pfanne legte, schob Tom die Pommes in den Backofen. Aus dem Kühlschrank holte sich jeder eine Flasche Budweiser. Nach 20 Minuten war das Essen fertig. Als die beiden am Tisch saßen und aßen meinte Bob: „Seitdem wir hier arbeiten war soviel los. Da könnte man ganze Bücher mit füllen.“ „Scherzkeks. Aber es stimmt schon, dass wir eine Menge erlebt haben. Die Baustopps, dann die Episode bei der Einweihung des Rathauses.“ „Du meinst als Bürgermeister Palmer diesem Schmierlappen von Burt Ryan ins Reich der Träume geschickt hat?“ „Genau Bob. Hätte nie gedacht, dass der so ein harter Hund ist.“ Nach dem Essen machten Tom und Bob noch den Abwasch, dann machten sie sich fertig für die Nacht. Die Nacht verlief ruhig. Als am nächsten Morgen die Sonne aufging machten sich die Bauarbeiter wieder an die Arbeit. Der Kranführer hievte das tonnenschwere Flachdach an Ort und Stelle wo es von den Arbeitern mit Zement fixiert wurde. Danach kam die Außenfassade des Daches. Dann kam das angeschrägte Dach mit den schwarzen Blechschindeln. In der Mitte des Betondaches hatte man ein Loch gelassen. Dort wurde das Achteck eingesetzt, auf dem dann die Reihe schwarzer Schindeln montiert wurde. Zu guter letzt kam die achteckige Glaskonstruktion. Damit war das Gebäude fast fertig. Es fehlten nur noch die Klimaanlagen. Diese wurden am Nachmittag geliefert. Die von Kyle Hathaway gecharterte Antonov AN124 landete mit der begehrten Fracht auf dem Flughafen von Sky City. Kaum war die Maschine entladen, wurden die 6 Klimaanlagen vom Kranführer auf das Dach gehievt und dort an ihren vorgesehenen Positionen fixiert. Damit war das Gebäude äußerlich soweit fertig. Doch noch fehlte die Einrichtung des Gerichtssaales, in dem später die Verhandlungen stattfinden sollten. Das Gebäude stand und die Arbeiter begannen mit dem Bau der Steintreppe in deren Mitte die beiden Stahlgeländer verliefen. Links und Rechts bekam die Treppe noch eine Einfassung, die aus demselben Stein gefertigt war, wie das Gerichtsgebäude selbst. Aus bestem Granit. Darauf wurden zwei Lampen im Stil, alter Gaslaternen montiert, wie sie auch in der Sachsenmetropole Dresden zu finden waren. Auf dem Vorplatz wurden links und rechts Lampen im Stil der fünfarmigen Kandelaber, wie man sie in der Schlossstrasse in Berlin finden konnte. Vor der Treppe wurde noch ein Brunnen errichtet, in dessen Zentrum eine Säule errichtet wurde, aus der eine Wasserfontäne hervortrat. Links und rechts wurde noch etwas begrünt. Auf dem Dachfirst über dem Eingangsbereich wurde noch ein Fahnenmast aufgestellt, an dem die Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika die Stars and Stripes gehisst wurde. Auf dem Dach selbst wurden noch die Radio- und Fernsehantennen montiert, damit die Bevölkerung Sky Citys laufende Gerichtsprozesse im TV und im Radio mit verfolgen konnte. Damit war das Gerichtsgebäude fast fertig. Doch es fehlten noch die elektrischen Anlagen, die Fenster und die Inneneinrichtung. Als nächstes rückten die Elektriker an und 03 verlegten sämtliche elektrischen Leitungen. Sie schlossen die Alarmanlage an und montierten im für den Gerichtssaal Raum im Abstand von 5 Metern 3 schwere Kronleuchter mit Kristallen an der Decke. Am späten Nachmittag landeten nacheinander die Antonov AN225 und die Antonov AN124 auf dem Flughafen von Sky City und brachten Glasscheiben mit. Die Boeing 747-400-F wurde noch beladen und würde erst am späten Abend in Sky City eintreffen. Nach Einbruch der Dunkelheit würde dann die Beluga mit ihrer Ladung Glasscheiben in Sky City landen. Kaum waren die Maschinen entladen stürzten sich die Arbeiter wie die Geier auf die Ware und fingen an, die Scheiben einzubauen und zu verfugen. Als am späten Abend die Boeing 747-400-F in Sky City landete, war das Gebäude zu 25% verglast. Kaum war die Maschine ausgeladen, nutzten die Arbeiter das noch verbliebene Tageslicht und bauten weiter die Scheiben ein und verfugten das Ganze. Als am Abend die Sonne unterging war das Gerichtsgebäude zu 35% fertig verglast. Doch da das Licht nicht mehr ausreichte wurden die Arbeiten eingestellt. Die Bauarbeiter zogen sich in ihre Wohncontainer zurück. So auch Tom und Bob. Die beiden Bauarbeiter saßen beim Abendessen. „Wahnsinn was wir heute geschafft haben. Was Tom?“ „Ja darauf können wir stolz sein. Und ich hab läuten hören, dass nach dem Gerichtsgebäude noch ein zweites Geschäft hier gebaut werden soll. Aber frag mich nicht was es wird.“ „Lassen wir uns überraschen. Meinst du man lässt uns Weihnachten und Sylvester nach Hause fahren?“ „Warum sollte Kyle Hathaway uns das verweigern? Wir haben gut gearbeitet, da wird er das schon entsprechend honorieren.“ Die Nacht verlief ruhig. Als am nächsten Morgen die Sonne aufging gingen die Bauarbeiter wieder an die Arbeit. Die Bagger fingen an neben der Feuerwache eine neue Grube für das nächste Geschäft auszuheben. Kyle Hathaway hatte sich für das Konzept des italienischen Eisverkäufers Luigi Canavaro entschieden. Daena Hernandez hatte sich für dieses Gebäude etwas ganz spezielles einfallen lassen. Ihr Entwurf ähnelte der einer Eistüte, an der man das Ende abgebissen hatte. Das Dach sah aus wie eine Portion Erdbeereis mit einer Erdbeere, einer Kirsche und einer Keksstange als Dekoration. Und während die Bagger das neue Fundament vorbereiteten wurde am Gerichtsgebäude weiter verglast. Doch auch die Scheiben, die Kyle Hathaway mit dem Beluga, der Transportmaschine von Airbus liefern ließ, reichten nicht aus. Am späten Vormittag war alles aufgebraucht. Doch um 11:45 Uhr landeten eine C-141 Starlifter und eine C5 Galaxy der U.S. Airforce in Sky City. Die beiden Maschinen waren bis unter den Rand vollgestopft mit hochwertigen Verbundglasscheiben. Kaum war die Ware entladen, stürzten sich die Arbeiter auf die Ware, wie eine Horde ausgehungerter Wölfe. Als die Sirene die Mittagspause ankündigte, war das Gerichtsgebäude zu 65% verglast. Tom und Bob saßen in ihrem Wohncontainer und aßen einen Salat. „Mal sehen wie weit wir noch kommen.“, sagte Bob. „Das werden wir sehen.“ Tom und Bob aßen ihren Salat fertig und tranken ihr Bier aus. Kaum waren die beiden mit dem Mittagessen fertig, ertönte die Sirene und kündigte das Ende der Mittagspause an. Tom und Bob gingen wieder an ihre Arbeit. Tom setzte sich wieder in den Sitz des Gabelstaplers, während Bob die Glasscheiben auf die Gabel des Fahrzeugs stapelte. Als 10 Scheiben auf diese Weise 04 gestapelt waren, fuhr Tom ganz vorsichtig mit der Fuhre zur Baustelle des Gerichtsgebäudes, wo er die Fracht ablud. Die Arbeiter luden die Scheiben ab und Tom fuhr mit dem Gabelstapler zurück zur Aufladestelle und holte weitere 10 Scheiben, mit denen er zur Baustelle zurückfuhr. Als es 13:00 Uhr war, war das Gerichtsgebäude zu 90% verglast und die Eisdiele stand bereits im Rohbau. Es fehlte noch das Dach und die Einrichtung. Beides war während der Mittagspause von einer Maschine des Typs Super Guppy Turbine geliefert, die Kyle Hathaway von der NASA gechartert hatte. Die Fracht wurde ausgeladen, dann machte sich die Maschine wieder auf dem Weg zurück nach Houston, wo sie auf dem Dortigen NASA-Gelände dringend gebraucht wurde. Zuerst wurde die Inneneinrichtung an Ort und Stelle gebracht. Als erstes kam die Kühltheke im Verkaufsraum. Danach kamen die Kühleinheiten im hinteren Teil der Eisdiele. Als die Inneneinrichtung komplett war kam das Dach. Der Kran hievte die Konstruktion auf den Rohbau. Die Elektriker verbanden die Leuchtkörper mit den Schaltkreisen im Inneren der Eisdiele. Danach begannen die Maler und Lackierer damit die Wand des neuen Geschäftes in gelb zu streichen. Und während die Maler an der Eisdiele zugange waren, war das Gerichtsgebäude fertig verglast. Jetzt fehlte nur noch die Inneneinrichtung des Gerichtssaales. Und während im Gerichtssaal die Empore für den Richtertisch gefertigt wurde, waren im zweiten Stock die Einrichtungsarbeiten in den Büros der Gerichtsbediensteten im Gange. Als am Abend die Sonne unterzugehen begann, brachten ein paar Arbeiter an Luigi Canavaros Eisdiele eine grüne Markise an. Das Gerichtsgebäude war fast fertig. Die Arbeiter zogen sich in ihre Wohncontainer zurück. So auch Tom und Bob. „Nicht schlecht für den heutigen Tag. Oder was meinst du Tom?“ „Na sicher. Aber ich habe heute läuten gehört, dass übermorgen der neue Richter hier ankommt.“ „Meinst Du, bis dahin sind wir fertig?“ „Bob, wir sind fast fertig. Es fehlt nur noch die Inneneinrichtung des Gerichtssaales. Und die wurde heute geliefert. Hast Du die drei riesigen Frachtmaschinen gesehen, die gelandet sind? Da war die gesamte Einrichtung drin.“ Die Nacht verlief ruhig. Und als am nächsten Morgen die Sonne aufgegangen war, machten sich die Arbeiter an die Arbeit. Und um die Mittagszeit war das neue Gerichtsgebäude fertig. Auch die Eisdiele von Luigi Canavaro war fertig. Es fehlten nur noch der Betreiber und das Eis. Um 16:00 Uhr landete eine Maschine vom Typ Airbus A340-600 der italienischen Fluggesellschaft Al Italia in Sky City. Luigi Canavaro und seine Familie bestehend aus seiner Ehefrau Marozia, seiner Tochter Giovanna und seinem Sohn Michele stiegen aus und gingen zum Terminal und von dort aus zur Gepäckausgabe und holten ihre Sachen. Und während Luigi Canavaro und seine Familie ihr neues Zuhause, ein rotes Backsteinhaus, bezogen, wurde auf Wunsch des Mannes aus Genua original italienisches Speiseeis geliefert. Um 17:00 war dann die feierliche Eröffnung. Kyle Hathaway kam als erster vorbei und machte seine Aufwartung. „Ah! Signore Hathaway, möchten Sie vielleicht eine herrlich leckere Gelato?“ „Wenn es keine Umstände macht gerne.“ „Molto Buono Signore. Was darf ich Ihnen zaubern?“ „Schokolade wenn möglich.“ „Va Bene. Kommt sofort. 05 Möchten Sie lieber in der Waffel oder im Becher?“ „Ich nehme einen Becher.“ „Eine Becher Si Signore Hathaway.“ Luigi Canavaro füllte einen Pappbecher mit 5 Kugeln besten Schokoladeneises. „Bitte sehr.“ „Was bekommen Sie von mir, Mr. Canavaro?“ „Eco, Sie haben mir geholfen meiner Familie eine zweite Zukunft zu geben, also schenke ich Ihnen ein Eis. Mille Grazie Signore Hathaway.“ Zur Eröffnung bekamen alle Einwohner von Sky City einen Eisbecher nach Wahl geschenkt. Auch die Bauarbeiter wurden mit einem Eis belohnt. Später am Abend wurde die Eröffnung der Eisdiele mit einer kleinen Grillfete gefeiert. Bei dieser Gelegenheit fragten Tom und Bob Kyle Hathaway wegen Weihnachten. „Leute. Macht euch keinen Stress. Ihr habt so gute Arbeit geleistet, da sehe ich da kein Problem.“ Am nächsten Morgen landete die nächste Maschine in Sky City. Es war eine Maschine der russischen Fluggesellschaft Aeroflot, eine Iljuschin IL-96-400. Mit an Bord war Richard Attenborough, der als neuer Richter in Sky City fungieren würde. Der 63 Jahre alte, aus Alta in Iowa stammende Richter, war im privaten der nette Nachbar von nebenan, doch in seinem Beruf war er knallhart. Bis jetzt war noch nicht viel in der Stadt passiert. Doch das konnte sich schnell ändern. Und da war es gut, dass es jetzt ein Gerichtsgebäude in Sky City gab und einen Richter, der auch was von seinem Job verstand. Kapitel 13: Der Bau des Gefängnisses ------------------------------------ Der Bau des Gefaengnisses Nur zwei Tage nach der Eröffnung des Gerichtsgebäudes kam die Stadtverordnetenversammlung zu einer neuen Sitzung zusammen. Dabei fasste man den Beschluss, ein Gefängnis zu bauen um die Sicherheit in der Stadt zu erhöhen. Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf und fand ihn gerade in ein Gespräch mit Richter Attenborough vertieft. „Mr. Hathaway, darf ich Sie einen Augenblick sprechen?“ „Lassen Sie mich raten, ein neues Bauprojekt?“ „So ist es. Es wurde der Beschluss gefasst ein Gefängnis zu bauen. Sorgen Sie dafür, dass es so ausbruchssicher wie möglich ist.“ „Natürlich Herr Bürgermeister.“ „Ausbruchssicher. Na der hat gut reden. Wenn ein Krimineller ausbrechen will, dann schafft er das auch. Selbst Alcatraz war nicht ausbruchssicher. Obwohl man dies immer wieder behauptet hat.“ „Der Nachteil war einfach der, dass Alcatraz auf einer Insel in der Bucht von San Francisco gebaut wurde. Das Wasser hat den Beton regelrecht zersetzt.“ Nach dem Gespräch mit Richter Attenborough ging Kyle Hathaway zu Daena Hernandez und erzählte ihr von dem neuen Beschluss der Politiker. „Also einen Knast. Und ausbruchssicher soll er auch noch sein. Das wird ein schweres Stück Arbeit. Aber ich tu mein Bestes.“ „Das tun Sie doch immer Miss Hernandez. Ich denke, ich werde öfter mit Ihnen zusammenarbeiten.“ „Freut mich, das zu hören.“ Daena Hernandez setzte sich in ihrem Atelier an ihr Zeichenbrett fing an ihren Entwurf zu zeichnen. Der Entwurf war ein rechteckiger Betonbau mit einer Länge von 115 Metern und sollte 96 Häftlingen Platz bieten. Gesichert werden sollte die Anlage mit Wärmebildkameras und einer Doppelzaunanlage. Außerdem sollte das neue Gefängnis einen Kontrollraum zur Überwachung der Häftlinge haben. Im Gefängnis selbst waren 60 Plätze für den geschlossenen Massnahmevollzug und 36 Zellen für den geschlossenen Strafvollzug vorgesehen. Das ganze Projekt sollte ein 5,4 Hektar großes Areal in Anspruch nehmen. Das neue Gefängnis sollte in der Nähe des Rathauses errichtet werden. Am Morgen des 03.09.2014 rückten die Bagger an und hoben direkt neben dem Rathaus eine weitere Baugrube aus. Und kaum stand das Fundament, wurde mit dem Kran die Rückwand des Gebäudekomplexes an Ort und Stelle gehievt. Danach kam die hintere Seitenwand dran. Dann war es Zeit für die Stirnseite des Gefängnisses, dass dann von der zweiten Seitenwand abgeschlossen wurde. Danach wurden mehrere Betonplatten eingelassen, die in einem Abstand von jeweils 80 Metern auseinanderstanden. An der Stirnseite wurde ein Gitter mit einer Tür angebracht. Das waren die Zellen für die Knackis. Auf den ersten Zellblock kam eine große Betonplatte, die als Trenner für die Etagen und als Dach für die Zellen diente. Doch bevor die Arbeiter die Betonplatte auf den unteren Zellblock setzten wurde noch eine Trennwand eingezogen, die von zwei Betonplatten gehalten wurde. Dies wurde der Kontrollraum, von dem später einmal der gesamte Komplex überwacht werden sollte. Danach kam die Betonplatte auf den unteren Zelltrakt, in dem die Gefangenen untergebracht werden sollten, die in den geschlossenen Strafvollzug 01 eingewiesen werden sollten. In der oberen Etage wurden die Zellen für die 60 Knastbrüder eingezogen, die später im geschlossenen Massnahmevollzug einsitzen sollten. Danach kam noch eine weitere Betonplatte, die als Dach für das Gefängnis und als Dach für die Verurteilten dienen sollte. Ein Doppelzaun trennte das Areal von der Außenwelt. Überall auf dem Gelände würden die Wärmebildkameras jeden Schritt eines Ausbrechers entdecken und im Kontrollraum würde der Alarm losgehen. Gegen das neue Gefängnis von Sky City war Alcatraz ein Witz! Doch noch konnte das Gefängnis seiner Bestimmung nicht übergeben werden, denn es war noch nicht fertig. Denn als am Abend die Sonne unterging, war nur das Gefängnis selbst soweit fertig. Es fehlte noch das elektronische Equipment für den Kontrollraum und die Pritschen für die Knackis. Lediglich die Scheiben waren schon eingezogen. Tom und Bob standen an dem Neubau in der Stadt. „Und das soll der ausbruchssicherste Knast der USA sein? Das hat man doch schon über Alcatraz gesagt. Und was ist passiert? Drei Schwerverbrecher sind trotzdem entkommen. Einer davon war Frank Morris.“, sagte Bob. „Nie gehört. Wann soll der denn von Alcatraz geflohen sein?“ „Im Jahr 1962. Der hat so ziemlich in jedem Knast gesessen. Bis er nach Alcatraz kam. Von dort ist er mit den Anglin-Brüdern John und Clarence geflohen. War ne ganz raffinierte Nummer.“ „Wie haben die das gemacht Bob?“ „Die haben sich einen Weg durch die alten Mauern von einem Lüftungsschacht gegraben, sind dann über den Zellenblock nach draußen und mit einem Schlauchboot getürmt, dass Morris und die Anglin-Brüder aus Regenmänteln gefertigt hatten. Als man ihre Flucht entdeckt hatte, hatten die drei schon 9 Stunden Vorsprung. Man hat nie wieder was von ihnen gehört.“ „Woher weißt du das alles?“ „Hast du schon mal den Film „Flucht von Alcatraz“ mit Clint Eastwood gesehen?“ „Na logisch kenn ich den.“ „Frank Morris Geschichte war die Vorlage dazu.“, sagte Bob. „Und da sag einer, Kino oder TV würde nicht bilden.“ „Ich hab den Film mitgenommen. Wenn du Bock hast, können wir uns den heute Abend nach dem Essen ansehen.“, sagte Bob. „Gute Idee. Was steht eigentlich heute auf dem Speiseplan?“ „Wie wärs mit einer leckeren Pizza?“ „Warum nicht. Was für ein Belag schwebt dir vor?“ „Was hältst du von Paprika, Salami und Champignons?“ „Bin ich dabei. Am besten wir fangen gleich an. Dann haben wir später mehr Zeit um uns den Film reinzuziehen.“ Gesagt getan, während Tom den Mozzarella klein schnitt, kümmerte sich Bob um die Salami und die Paprika. Das Kleinschneiden der Pilze übernahm wieder Tom. Als die Pizza im Ofen war und vor sich ihn backte, machten Tom und Bob erst mal den Abwasch. Bob hatte die kleine Eieruhr auf 25 Minuten gestellt. Nach dem die Zeit abgelaufen war, nahm Bob die Pizza aus dem Backofen und schnitt sie in 6 mundgerechte Stücke. Und während Tom und Bob ihre Pizza verputzten sahen sie sich den Film „Flucht von Alcatraz“ mit Clint Eastwood an. Danach machten die beiden noch den Abwasch und legten sich schließlich hin und schliefen. Am nächsten Morgen ging die Arbeit weiter. Die Zellen wurden eingerichtet und die Räume für die hygienischen Bedürfnisse der zukünftigen Häftlinge wurden fertigstellt. Auch der Kontrollraum wurde endlich eingerichtet. Danach war das Gefängnis fertig. Am 15.09.2014 wurde das neue Gefängnis in einer feierlichen Zeremonie eröffnet 02 und seiner Bestimmung übergeben. Damit war ein weiteres Gebäude errichtet. Doch noch war Kyle Hathaway mit seinen Plänen nicht fertig. Er hatte noch viel vor und wollte noch viele Ideen umsetzen. Am Tag nach der Eröffnung des Gefängnisses suchte Kyle Hathaway Bürgermeister Robert Palmer auf. „Gut dass Sie kommen Mr. Hathaway. Wir haben zwei Probleme. Zum Einen wissen wir nicht, wohin mit dem Müll, der bis jetzt anfällt. Zum Anderen ist die Kapazität des Solarkraftwerkes erschöpft. Haben Sie eine Idee, wie man dieser Probleme Herr werden kann?“ „Warum schlagen wir nicht zwei Fliegen mit einer Klappe Herr Bürgermeister?“ „Wie meinen Sie das?“ „Ich schlage den Bau eines Müllkraftwerkes vor. So werden wir den Müll los, und versorgen Sky City gleichzeitig mit Strom.“ „Eine ausgezeichnete Idee. Zu schade, dass sie nicht von mir ist.“ „Beim nächsten Mal Herr Bürgermeister. Wann bringen Sie meinen Vorschlag in der nächsten Sitzung zur Sprache?“ „Übermorgen. War sonst noch was?“ „Nicht das ich wüsste. Es sei denn, Sie hätten noch was, was Sie mit mir besprechen wollen.“ „Nun gut. Dann soll es das fürs erste gewesen sein. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag Mr. Hathaway.“ „Den werde ich haben.“ Kapitel 14: Sky City bekommt ein Müllkraftwerk ---------------------------------------------- Sky City bekommt ein Muellkraftwerk Am 18.09.2014 tagte wieder die Stadtverordnetenversammlung. Und wie Von Bürgermeister Robert Palmer angekündigt, sprach dieser auch Kyle Hathaways Vorschlag an. „Meine Herren, ich hatte am Tag nach der Eröffnung des Gefängnisses noch ein Gespräch mit Kyle Hathaway. Ich habe ihm von dem Müllproblem und dem Energieproblem erzählt.“ „Hat er eine Idee, wie man diese Probleme lösen kann?“ „Hat er. Er schlägt den Bau eines Müllkraftwerkes vor. Damit würden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.“ „Und damit hat er nicht ganz Unrecht. Wir würden zwei der im Moment wichtigsten Probleme gleichzeitig lösen.“ „Dann sollten wir zur Abstimmung schreiten. Wer stimmt für den Bau des Kraftwerkes?“ Alle hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier keine Handmeldung. „Gut, dann ist das Ganze beschlossen.“ Nach der Besprechung machte sich Robert Palmer auf den Weg zu Kyle Hathaway. Er fand ihn in seinem Büro in seiner Maschine. „Guten Morgen Mr. Hathaway. Haben Sie einen Augenblick Zeit für mich?“ „Für Sie immer, Herr Bürgermeister.“ „Ich komme gerade von der Sitzung. Ihr Vorschlag zum Bau eines Müllkraftwerks ist durch. Sie können gleich mit dem Bau beginnen.“ „Stellt sich nur die Frage wo das Kraftwerk gebaut werden soll.“ Bürgermeister Palmer zeigte Kyle Hathaway ein Areal nordöstlich des Flughafens, das 26 Km entfernt war und außerhalb der Einflugschneise lag. Daena Hernandez hatte sich selbst ihre Gedanken gemacht und einen Entwurf für ein Müllkraftwerk gezeichnet. Ihr Entwurf sah ein riesiges Betongebäude vor, in dem sich der Ofen befinden sollte, in dem der ganze Müll der Einwohner Sky Citys verbrannt und später zur Stromgewinnung benutzt werden sollte. Links davon war ein weiterer Gebäudekomplex mit drei Schornsteinen und einer riesigen Halle, in der die Generatoren für die Stromgewinnung untergebracht waren. Auf der rechten Seite vom Ofenkomplex sollte das Umspannwerk entstehen, das den Strom vom Kraftwerk in die Stadt bringen sollte. Zwischen der Generatorhalle und dem Ofenkomplex wurde eine Förderanlage für die Asche eingezeichnet, mit der die Asche durch Rohre in die Schornsteine geleitet und dort austreten sollte, während die bei der Verbrennung des Mülls entstehende Hitze über ein unterirdisches Rohrleitungssystem die Generatoren antreiben sollte, die dann den produzierten Strom zum Umspannwerk und von dort über Hochspannungsleitungen zu den Haushalten und Geschäften leiten sollten. Am 19.09.2014 stellte sie ihren Entwurf den Stadtverordneten vor. Nachdem Daena Hernandez ihre Ausführungen beendet hatte sagte sie: „Gibt es noch irgendwelche Fragen, was meinen Entwurf angeht?“ „Ihre Ausführungen waren sehr aufschlussreich. Danke Miss Hernandez.“ Danach ging es zur Abstimmung. „Wer ist für den Bau?“, fragte der Bürgermeister in die Runde. Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keine Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Auch hier hob keiner der Abgeordneten die Hand. „Dann ist das Ganze beschlossene Sache. Ich gehe zu Mr. Hathaway und sage ihm Bescheid, dass er mit dem Bau beginnen kann.“ Kyle Hathaway war gerade mit Dirk Pitt in einer Besprechung. Deswegen traf der Bürgermeister nur dessen Ehefrau Adriana in deren Hotelzimmer im „Hotel Sky City“ an. 01 „Was kann ich für Sie tun Mr. Palmer?“, fragte sie. „Ist Ihr Ehemann da?“ „Bedauerlicherweise nein. Er ist gerade bei Mr. Pitt.“ „Können Sie ihm sagen, dass er mit dem Bau des von ihm vorgeschlagenen Müllkraftwerks beginnen kann? Die Stadtverordnetenversammlung hat den Entwurf von Miss Hernandez abgenickt.“ „Ich werde es ihm ausrichten.“ „Danke Miss Hathaway.“ Später am Vormittag kam Kyle Hathaway von seiner Besprechung zurück. „Irgendwas neues?“ fragte er. „Bürgermeister Palmer war hier. Er hat gemeint, du kannst mit dem Bau des Müllkraftwerks anfangen. Der Entwurf von Miss Hernandez ist von den Stadtverordneten genehmigt worden.“ „Na sowas hör ich doch gern.“ Am späten Nachmittag begannen dann die Bauarbeiten für das neue Kraftwerk. Und während die Bauarbeiter die Grube für das Fundament aushoben saß Kyle Hathaway an seinem Laptop und bestellte beim amerikanischen LKW-Hersteller Mack Trucks Inc. in Greensboro, North Carolina, 8 Fahrzeuge auf Basis des Mack Granite. Das spezielle bei diesen Fahrzeugen war, dass der sonst bei Müllautos typische Frontlader für die Mülltonnen fehlte. Stattdessen sollte der Müll wie in Europa mit einem Lader am Heck aufgesammelt werden. Auf Kyle Hathaways Wunsch sollten die Müll-Laster in smaragdgrün lackiert und der Schriftzug wie immer im altdeutschen Look dieses Mal aber in gold-metallic ausgeführt werden. Unterdessen hatten die Bauarbeiter die drei Schornsteine gegossen und ließen den Beton richtig aushärten. Gegen Abend, kurz bevor die Sonne unterging, war der Beton soweit trocken, dass die Schornsteine aufgerichtet werden konnten. Ein Kran brachte dann noch eine umlaufende Balustrade an den Schornsteinen an, die von einem Spezialisten an den Schornsteinen fixiert wurde. Schließlich ertönte die Sirene und kündigte den Feierabend an. Auch bei Mack in Greensboro hatte man begonnen, Kyle Hathaways Bestellung zu bearbeiten. Der erste der acht Laster war in die Produktion eingerückt. Tom und Bob saßen wie immer in ihrem Wohncontainer und aßen zu Abend. „Also wird jetzt das Müllproblem gelöst.“, sagte Bob. „Das wurde auch langsam mal Zeit. Aber was ist mit den Fäkalien? Die müssen doch auch irgendwo hin.“ „Du meinst, weil sonst das Grundwasser verseucht wird?“ „Genau das. Aber das ist nicht unsere Sache. Das muss Mr. Hathaway entscheiden.“ „Wohl wahr.“, meinte Bob. Am nächsten Morgen gingen die Bauarbeiten weiter. Die Kranführer brachten die Segmente für die Generatorenhalle, während auf dem Flughafen nacheinander die 8 von Kyle Hathaway gecharterten Frachtmaschinen landeten und die von Kyle Hathaway bei General Electric bestellten Generatoren lieferten. Auch bei Mack in Greensboro gingen die Arbeiten weiter. Wagen eins war soweit fertig, dass er in die Lackierkabine gerollt werden konnte. Bei Wagen zwei, der nach einem Mack Titan in die Produktionsstraße eingereiht worden war, hatte man mit den Blecharbeiten begonnen. Die Lackierer trugen nun eine 5fache Schicht Grundierung auf dem Müllfahrzeug auf. Und während die Grundierung trocknete, wurden die Blecharbeiten an Wagen zwei 02 komplettiert und dieser wurde in eine weitere Lackierkabine zum Grundieren geschoben, während Wagen Nummer drei in die Produktion eingereiht wurde. Am Mittag war die Grundierung auf dem ersten Müllfahrzeug trocken und die Lackierer trugen eine Schicht smaragdgrün auf. In der zweiten Lackierkabine wurde Wagen zwei mit einer fünffachen Schicht Grundierung versehen, während Wagen drei noch in der Produktionsstraße war. Und während in Greensboro an Kyle Hathaways Bestellung gearbeitet wurde und ein Fahrzeug fast fertig war waren die Bauarbeiter in Sky City auch nicht ganz untätig geblieben. Sie hatten die 8 tonnenschweren Generatoren an den vorgesehenen Plätzen in der Generatorenhalle gehievt und fixiert. Doch bevor die Stirnwand an Ort und Stelle gehievt wurde, verlegte ein Spezialtrupp die unterirdischen Leitungen zum Umspannwerk, das auf der gegenüberliegenden Seite in 160 Meter Entfernung im Bau war. Auch der Verbrennungskomplex sollte bald gebaut werden. Doch dazu musste erstmal das Loch über den Leitungen zubetoniert werden. Und während das geschah, wurde in Greensboro am ersten Müllwagen eine fünffache Schicht Klarlack aufgetragen. Danach wurde der Aufbau auf das Chassis aufgesetzt und verschweißt. Kurz vor Feierabend wurde der fertige Müllwagen auf den werkseigenen Testparcours geschickt und auf Herz und Nieren geprüft. Der Wagen bestand alle Tests und konnte nach Sky City geschickt werden. Der Wagen wurde in eine Garage gefahren und dort deponiert bis auch die anderen beiden in Produktion befindlichen Mülllaster für Sky City fertig waren. Schließlich wurde in Greensboro und Sky City durch die Sirenen der Feierabend eingeläutet. Tom und Bob zogen sich in ihren Wohncontainer zurück. Auf dem Weg dorthin begegneten Sie Kyle Hathaway. „Guten Abend Mr. Hathaway.“ „Guten Abend.“ „Dürfen wir Sie was fragen?“ „Nur zu.“ „Was gedenken Sie als nächstes zu bauen, wenn das Müllkraftwerk fertig ist?“ „Eine gute Frage meine Herren.“ „Ich weiß, es steht uns nicht zu uns Gedanken zu machen, aber Tom und ich haben ein wenig über die Probleme diskutiert.“ „So, welche denn?“, fragte Kyle Hathaway. „Zum Beispiel, was mit den Fäkalien passieren soll. Denn die müssen ja auch irgendwo hin.“ Kyle Hathaway rieb sich nachdenklich das Kinn. „Zugegeben, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Aber Sie beide haben Recht. Haben Sie denn einen Vorschlag, wie man das Problem in den Griff kriegt?“ „Bauen Sie doch als nächstes ein Klärwerk. Damit wäre das Problem längerfristig gelöst.“, sagte Bob. „Also wirklich Jungs, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Dafür, dass Ihr einfache Bauarbeiter seid, habt Ihr doch mehr auf dem Kasten. Ich denke, so werde ich es auch machen. Danke für eure Hilfe und euren Guten Rat.“ Tom und Bob gingen weiter zu ihrer Unterkunft. „Hätte nicht gedacht, dass wir Kyle Hathaway von unserer Idee überzeugen würden.“, sagte Bob. „Wer hätte gedacht, dass ihm dieses Problem überhaupt nicht bewusst ist?“ „Immerhin haben wir ihn darauf aufmerksam gemacht.“ „Wohl wahr Bob.“ Am nächsten Morgen gingen in Sky City und in Greensboro die Arbeiten weiter. Am Müllkraftwerk wurden die unterirdischen Leitungen mit einem massiven Betonmantel überzogen. Bei Mack wurde an Wagen Nummer zwei der smaragdgrüne Lack aufgetragen und der Schriftzug Sky City Garbage Company aufgemalt. Und während an Wagen zwei die Lackierung trocknete, war Wagen drei soweit fertig, dass er zum Grundieren 03 in die Lackierkabine geschoben werden konnte, was auch geschah. Dort wurde am Fahrzeug eine 5fache Schicht Grundierung aufgetragen, während Wagen Nummer vier hinter einem Mack Titan und einem Mack TerraPro in die Produktion eingereiht wurde. Und während man in Greensboro an Kyle Hathaways Bestellung arbeitete, wurde in Sky City mit dem Bau des riesigen Verbrennungskomplexes begonnen, denn der Beton war bereits trocken, da die Arbeiter ein schnell bindendes Gemisch genommen hatten. Zuerst wurde die Stirnseite des riesigen Verbrennungsgebäudes gebaut. Danach folgten die Wände auf der linken und der rechten Seite des Gebäudes. Am späten Vormittag landeten die beiden Antonov in Sky City. Jede hatte vier Brennöfen an Bord, die nach dem Entladen sofort an ihre Plätze gebracht und am Boden fixiert wurden. Danach kam die Stirnseite des Gebäudes, die eine riesige Öffnung hatte, damit später die Müllwagen die Halle fahren und den ganzen Müll abladen konnten. Schließlich kam das Dach. Und während der Beton trocknete, wurden an der entsprechend markierten Stelle die unterirdischen Leitungen nach oben geführt und so platziert, dass sie später an die riesigen Transformatoren angeschlossen werden konnten. Doch diese waren noch nicht geliefert und so mussten die Arbeiter erst mal eine Zwangspause einlegen. Und während man in Sky City auf die neuen Transformatoren wartete, war in Greensboro die Grundierung an Wagen Nummer drei trocken und der Lack an Wagen Nummer zwei ebenfalls getrocknet. An Wagen zwei wurde nun eine 5fach-Schicht Grundierung aufgetragen und an Wagen Nummer drei der smaragdgrüne Lack. Und während in Greensboro und Sky City gearbeitet wurde, saß Burt Ryan in seinem Büro im Hauptgebäude der Ryan Construction Ltd., und dachte nach. Kyle Hathaway hatte in der Zwischenzeit viel erreicht, doch noch war Burt Ryan nicht geschlagen. Er musste sich eingestehen, dass es ihm nicht gelungen war, Kyle Hathaway dazu zu zwingen Daena Hernandez zu feuern. Doch er konnte noch immer Baustopps erwirken. Da der Bau des Müllkraftwerks schon zu weit fortgeschritten war, machte es wenig Sinn einen Baustopp zu erwirken. Doch beim nächsten Bauprojekt würde Burt Ryan seinem Erzrivalen wieder dazwischenfunken. Sein Anwalt Nigel Meeks betrat das Büro. „Sie sind ziemlich wütend, habe ich Recht?“ „Ja. Kyle Hathaway erschließt nach und nach die Region Sky City. Im Moment baut man dort ein Müllkraftwerk.“ „Soll ich einen Baustopp erwirken, Mr. Ryan?“ „Nein. Der Bau ist zu weit fortgeschritten. Aber beim nächsten Projekt erwirken wir einen Baustopp. Führen Sie umweltrechtliche Bedenken als Begründung an.“ „Sehr wohl, Mr. Ryan.“ In Greensboro hatte man unterdessen an Wagen Nummer zwei die 5fache Schicht Klarlack aufgetragen und Wagen Nummer drei wurde lackiert. An Wagen Nummer vier waren die Blecharbeiten zu 80% abgeschlossen. Und während bei Mack der Klarlack und die Lackierung trockneten landeten in Sky City die Airbus A400-M, die Boeing 747-F und die C-5 Galaxy und brachten die Transformatoren für das Umspannwerk mit. Kaum waren die Maschinen entladen wurden, die Transformatoren an ihren Postionen fixiert und die Leitungen angeschlossen. Danach kam die Stirnseite 04 des Transformatorenhäuschens. Kaum war diese an ihrem Platz, kamen auch die Seitenwände rechts und links. Und während in Sky City das neue Müllkraftwerk vor seiner Vollendung stand, wurde in Greensboro noch an Kyle Hathaways Bestellung gearbeitet. Inzwischen war auch der Klarlack am zweiten Müllwagen trocken und dieser wurde auf den Testparcours geschickt, wo er auf Herz und Nieren geprüft. An Wagen drei war die Lackierung trocken und die Arbeiter im Werk brachten die Schriftzüge auf den Türen an, die den Betrachter wissen ließen, dass dieses Fahrzeug zum Fuhrpark der Sky City Garbage Company gehörte. Bei Wagen vier waren die Blecharbeiten abgeschlossen und das Fahrzeug wurde in die leere Lackierkabine geschoben und dort mit einer 5fach-Schicht Grundierung versehen, während sich die Wagen 5, 6, 7, und 8 schon der Produktion befanden. Wagen zwei hatte seine Testreihe bestanden und wurde zu Wagen eins in die Garage gerollt. Es war später Nachmittag geworden, als die goldene Schrift an Wagen drei getrocknet war. Die Lackierer von Mack trugen noch eine 5fache Schicht Klarlack auf, dann ertönte die Sirene und kündigte den Feierabend an. In Sky City war es genauso. Kaum hatten die Bauarbeiter die Front und das Dach des Transformatorenhäuschens gebaut und fixiert, kündigte die Sirene den Feierabend an. Das Müllkraftwerk war soweit fertig, doch noch fehlten die elektrischen Leitungen, mit denen die Stadt mit Energie versorgt werden sollte. Am frühen Abend landeten die beiden Antonov-Maschinen und die A 400 M in Sky City und lieferten die ersten Hochspannungsmasten. Als in Sky City und in Greensboro die Sirenen den Feierabend ankündigten, landete die Boeing 747-F in Sky City. Damit wurden 18 Masten geliefert. Es war spät am Abend und die Sonne war bereits untergegangen. Die Bauarbeiter hatten sich in ihre Wohncontainer zurückgezogen. Nur Kyle Hathaway war noch wach. Er stand auf dem Balkon der Hotelsuite, die er mit seiner Ehefrau Adriana bewohnte und rauchte seine Pfeife. Wie immer, wenn er über ein Problem nachdachte. Adriana kam zu ihm. „Denkst du wieder nach?“ „Ja. Zwei der Bauarbeiter haben mir ein Problem aufgezeigt, an das ich so noch gar nicht gedacht habe. Ich habe zwar gute Miene zum bösen Spiel gemacht, aber trotzdem habe ich vor den beiden dagestanden wie der letzte Trottel.“ „Du kannst nicht an alles denken Darling. Du bist auch nur ein Mensch. Und kein Mensch ist unfehlbar. Geh doch das Problem, dass dir die beiden aufgezeigt haben als nächstes an und gut ist.“, sagte sie. „Wo hast du nur soviel über Politik gelernt?“, fragte Kyle Hathaway seine Frau. „Schon vergessen Schatz? Ich schlafe mit einem Politiker, nämlich mit dir.“ „Witz komm raus, du bist umzingelt.“ „Geht nicht, Tür klemmt!“ Am nächsten Morgen war wieder Arbeitsbeginn. Bei Mack in Greensboro war Wagen Nummer drei fertig um auf dem Testparcours die abschließenden Tests zu absolvieren. Wagen Nummer vier wurde nun lackiert und bei Wagen fünf waren die Blecharbeiten abgeschlossen und das Fahrzeug wurde in die Kabine gerollt, wo die Lackierer eine 5fache Schicht Grundierung auftrugen. An Wagen Nummer 6 waren die Blecharbeiten etwas weiter fortgeschritten, während die Arbeiter an den Wagen 7 und 8 gerade erst mit den Blecharbeiten begonnen hatten. In Sky City wurde unterdessen der erste der Hochspannungsmasten aufgestellt. Der nächste wurde in einem Abstand von 150 Metern aufgestellt, der dritte wieder nach 150 Metern. So ging es immer weiter, bis auch der Letzte der 18 Masten stand. Um die Masten auf weite Entfernung für den Flugverkehr sichtbar zu machen ließ Kyle Hathaway sie auf den Rat seines großen Bruders Jim abwechselnd rot und weiß lackieren. Kurz nachdem der letzte Mast aufgestellt und lackiert war landeten die beiden Antonov-Maschinen und brachten weitere 8 Masten mit, sodass sich die Anzahl der Hochspannungsmasten auf 26 Stück. Diese wurden wie die anderen im Abstand von 150 Metern aufgestellt und rot-weiß lackiert. In Greensboro bei Mack wurden die ersten drei Müllfahrzeuge auf den firmeneigenen Tieflader verladen und zum Detroit Metropolitan Airport gebracht, wo sie in den Bauch einer Boeing 747-F verladen wurden, die die drei Fahrzeuge nach Sky City brachte. Und während die Maschine ihre Fracht an ihren Bestimmungsort brachte wurde in Greensboro an den letzten 5 Fahrzeugen weiter gearbeitet. In Sky City wurden unterdessen die Hochspannungsleitungen an den Masten befestigt und dann weiter zum nächsten geführt. Auf jeder Seite wurden zwei Leitungen im Abstand von 60 cm übereinander verlegt. Um die Mittagszeit landete die 747-F mit ihrer Fracht in Sky City, direkt gefolgt von einer C5 Galaxy, die noch einmal 6 Masten lieferte. Diese wurden wieder im Abstand von 150 Metern zum vorherigen aufgestellt und rot-weiß lackiert. Am 21.09.2014 trafen dann die restlichen 5 Müllfahrzeuge aus Greensboro in Sky City ein. Die Wagen wurden zu den anderen drei auf das Gelände des Müllkraftwerks gefahren und dort abgestellt. Daena Hernandez hatte ihren Entwurf noch einmal überarbeitet und einen Anbau an der Generatorenhalle eingefügt, in dem die Müllfahrzeuge abgestellt wurden. 3 Tage später, am 24.09.2014 fand dann die feierliche Inbetriebnahme des neuen Kraftwerks statt. Alle 8 Lastwagen hatten in den vergangenen Tagen den ganzen Müll aufgesammelt und zum Kraftwerk gebracht. Nun wurden die Heizöfen angefacht und die Laster kippten den Inhalt in die Schlunde der Öfen. Die so erzeugte Hitze setzte die gewaltigen Turbinen in Gang und diese ließen die Spannung im Kraftwerk schnell auf die notwendige Ampere-Zahl steigen, die zur Erzeugung von elektrischem Strom gebraucht wurde. Durch die unterirdischen Leitungen gelangte der Strom ins Umspannwerk, wo er durch das Umlegen eines Schalters weiter verarbeitet wurde. Danach wurde er ins elektrische Netz von Sky City eingespeist und die Stadt wurde mit Strom versorgt. Gerade als Kyle Hathaway eine kleine Rede halten wollte landete wieder der Hubschrauber der Ryan Construction Ltd. in Sky City. Kyle Hathaway und Robert Palmer ahnten nichts Gutes. Aus dem Hubschrauber stieg Nigel Meeks, Burt Ryans Rechtsanwalt. „Oh nein! Nicht dieses schleimige Arschloch.“, sagte Kyle Hathaway. „Kennen Sie den Mann, Mr. Hathaway?“ „Ja. Das ist Nigel Meeks, der Rechtsanwalt von Burt Ryan. Das ist der Typhus, dem Sie damals bei der Eröffnung des Rathauses ins Reich der Träume geschickt haben.“ „Jetzt weiß ich, wen Sie meinen. Und dieser halbe Portion ist also sein juristischer Arschkriecher?“ „Genau.“ Nigel Meeks ging Schnurstraks zu Kyle Hathaway. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht übergab er dem Investor aus Chicago einen Umschlag. Doch Kyle Hathaway öffnete ihn nicht. „Wollen Sie denn nicht wissen, was in dem Umschlag ist?“, fragte der Rechtsanwalt. 07 „Ich kann’s mir schon denken. Da ist sicher irgendein Dokument drin, das mir jede weiteren Bauprojekte untersagt.“ „Ganz genau. Mr. Ryan hat einen Baustopp erwirken können. Wir haben dieses Mal umweltrechtliche Bedenken angemeldet. Wenn in den nächsten Tagen auch nur ein Bagger hier eine Grube für ein Fundament aushebt, sehen wir uns gezwungen Anklage gegen Sie zu erheben Mr. Hathaway. Aber bitte, bauen Sie ruhig weiter. Wünsche einen angenehmen Aufenthalt im Knast.“, sagte Nigel Meeks süffisant. Kyle Hathaway packte den Rechtsanwalt am Kragen seines Anzugs und schüttelte ihn durch. „Sie werden mich nicht aufhalten. Nicht Sie und auch nicht ihr Chef. Burt Ryan dieser Schleimscheißer soll sich bloß vorsehen. Ich werde weiter machen. Aber erst nachdem ich die Sache dem obersten Gerichtshof des Bundesstaates Kalifornien vorgelegt habe.“ „Tun Sie was Sie nicht lassen können. Aber eines sage ich Ihnen, sollten Sie vor dem Supreme Court von Kalifornien Erfolg haben, geht die Angelegenheit eben nach Washington an den obersten Gerichtshof Amerikas. Erst wenn wir dort verlieren sollten, wovon ich nicht ausgehe, dann erst werden wir Ruhe geben.“ Nigel Meeks stieg wieder in den Hubschrauber und flog ab. Zurück blieb ein vor Wut kochender Kyle Hathaway. Dieser war fest entschlossen weiter zu machen und ließ einen Gutachter kommen, der ihm auch bescheinigte, dass sämtliche umweltlichen Standards erfüllt waren und der Baustopp somit illegal war. Bei der Verhandlung am kalifornischen Supreme Court am 02.10.2014 wurde der von Burt Ryan verfügte Baustopp aufgehoben. „Mr. Meeks, nach Durchsicht der von Ihnen eingereichten Unterlagen und den eingereichten Unterlagen von Mr. Hathaway kommen wir zu dem Schluss, dass der von Mr. Ryan verhängte Baustopp illegal ist und deshalb nicht weiter Bestand hat. Sie können innerhalb der nächsten 14 Tage Einspruch gegen das heutige Urteil einlegen. Die Verhandlung ist geschlossen.“ Am 05.10.2014 ging dann das Widerspruchsschreiben von Burt Ryan in San Francisco ein. Die Richter übergaben den Fall dem obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, dem Supreme Court in Washington D.C. Dort wurde der Prozess am 08.10.2014 fortgesetzt. Kapitel 15: Sky City bekommt eine Kläranlage -------------------------------------------- Sky City bekommt eine Klaeranlage Während in Washington der Prozess um den Baustopp von Burt Ryan erbittert geführt wurde, machte sich Daena Hernandez ihre Gedanken für einen Entwurf für eine Kläranlage, die Kyle Hathaway bauen wollte. Ihr Entwurf sah 3 Nachklärbecken, 2 Faultürme, 2 Flotationsbecken, 2 Rechen, 2 Sandfängen und 2 Vorklärbecken. Dazu kamen 2 Belebungsbecken, 2 Absetzbecken sowie 2 Strippbecken. Ferner 1 Aktivkohlefilter, 1 Mischbecken, 1 Neutralisationsbecken, 1 Fällungsbecken und ein Flockungsbecken. Solange Kyle Hathaway in Washington weilte, vertrat ihn seine Ehefrau Adriana. Ihr Ehemann hatte ihr schriftlich eine Vollmacht erteilt in seiner Abwesenheit die Bautätigkeiten in Sky City zu koordinieren. Bereits am Morgen des 09.10.2014 kamen die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung zusammen. Bei der Abstimmung gab es eine kleine Überraschung. Bis auf den Wirtschaftsdezernenten stimmten alle für den Antrag. „Warum haben Sie gegen die Kläranlage gestimmt Mr. Loxley?“ „Sicher ist eine Kläranlage wichtig, aber bisher haben wir nur zwei Geschäfte und damit sehr geringe Steuereinnahmen. Wir können uns den Unterhalt einer Kläranlage gar nicht leisten. Wir sollten noch mehr Geschäfte hier ansiedeln, bevor wir ein derartiges Projekt starten.“ „Darf ich mal was dazu sagen?“ „Bitte Miss Hathaway.“ „Mein Mann ist gerade in Washington und geht gegen den von seinem Erzrivalen Burt Ryan erwirkten Baustopp vor. Ich wurde schriftlich bevollmächtigt, in seiner Abwesenheit die Bauarbeiten voranzutreiben. Und noch etwas möchte ich klarstellen: Wenn es hier eine Umweltkatastrophe gibt, dann kann daraus ein gehöriger Umweltskandal werden. Und ein solcher Skandal bringt uns in Schwierigkeiten. Die Negativ-Schlagzeilen werden potenzielle Geschäftsleute vergraulen. Und dann wird es hier keinen weiteren Aufschwung geben. Kein Wachstum. Besser wir kümmern uns erst mal darum, bevor weitere Geschäfte hier eröffnen.“ „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Miss Hathaway hat Recht. Aber gleichzeitig kann ich auch Mr. Loxleys Argumente nicht ignorieren. Mein Vorschlag wäre neben dem Bau der Kläranlage noch ein weiteres Geschäft hier anzusiedeln.“ „Wir haben noch die Bewerbungsunterlagen des Portugiesen, des Deutschen, des Mexikaners und des Engländers. Welche Art von Geschäft hätten Sie gerne Mr. Loxley?“ „Was wären das für Geschäfte Miss Hathaway?“ „Der Deutsche ist Autohändler. Der Engländer handelt mit Blumen. Der Mexikaner ist Restaurantbetreiber und der Portugiese ist Zoohändler.“ „Eine gute Frage. Aber wenn ich ehrlich sein soll, haben wir mit der Eisdiele schon ein ähnliches Geschäft hier. Ich würde dann eher einen der anderen drei bevorzugen.“ „Dann mal raus mit der Sprache. Wer soll es sein?“, fragte Adriana Hathaway. „Ich kann mich nicht festlegen. Entscheiden Sie Miss Hathaway.“ In Washington war gerade Pause, als Kyle Hathaways Handy klingelte. „Kyle Hathaway.“, meldete er sich. „Hi Schatz. Ich bins Adriana. Ich habe Neuigkeiten für dich. Der Bau der Kläranlage ist beschlossene Sache. Allerdings hat Mr. Loxley, der Wirtschaftsdezernent dagegen gestimmt. Er will zeitgleich noch ein weiteres Geschäft hier in Sky City ansiedeln. Ich hatte an den Autohändler gedacht.“ „Eine gute Idee. Sonst noch was?“ „Im Moment nicht. Ich vermisse dich.“ „Glaubst du ich dich nicht? Ich könnte mir echt was Besseres vorstellen, als hier rumzueiern und mich mit Burt Ryan auseinander zu setzen.“ 01 „Du schaffst das schon.“ „Und sollte es schief gehen, kann ich mir gleich nen Zylinderhut besorgen.“ Am anderen Ende der Leitung hörte Kyle Hathaway seine Ehefrau lachen. „Schatz, es kommt nicht in Frage, dass du verlierst. Burt Ryan ist ein schmieriges Kleines Arschloch. Und mit so einem wirst du ja wohl noch fertig werden.“ „Es geht weiter. Ich muss Schluss machen, ich komme nach Sky City zurück sobald die Sache hier vorbei ist.“ „Ich drück dir die Daumen.“ „Danke Adriana.“ Im Gerichtssaal warteten alle gespannt auf die Entscheidung des Obersten Richters. Richterin Elena Kagan, 2010 von Barack Obama in den Supreme Court berufen, betrat als erste die Empore im Saal, gefolgt von den anderen Richtern. Sie setzte sich auf ihren Platz und eröffnete mit drei Hammerschlägen erneut die Sitzung. „Ladies and Gentlemen. Nach intensiver Beratung und Sichtung aller eingereichten Unterlagen sind meine Kollegen und ich zu dem Schluss gekommen, dass der von Burt Ryan erwirkte Baustopp illegal ist und somit das Urteil des Supreme Court des Bundesstaates Kalifornien seine Gültigkeit behält. Mr. Ryan in den 4 Jahren, die ich hier als Richterin tätig bin, habe ich noch nie ein so hohes Maß an Gemeinheit und Niedertracht in einer Person vereint gesehen, wie bei Ihnen.“ „Euer Ehren, die Ryan Construction Ltd. kann dieses Urteil unmöglich akzeptieren. Es ist ein Skandal.“, sagte Nigel Meeks. „Mr. Meeks, es war mir so klar, dass Sie das sagen würden. Aber das Gute an diesem Urteil ist, dass es nicht anfechtbar ist. Es sei denn, der Präsident nimmt sich der Sache an. Aber das wird er wohl nicht machen. Er hat wesentlich wichtigere Dinge im Kopf, als sich in den Rechtsstreit zweier amerikanischer Geschäftsmänner einzumischen. Die Verhandlung ist geschlossen.“ Nach der Urteilsverkündung begegneten sich Burt Ryan und Kyle Hathaway noch einmal auf dem Flur. „Nun gut, dann hat es wohl nicht sollen sein. Aber eines ist sicher, es wird nicht bei diesem einen Prozess bleiben. Es kommen noch andere, denen Sie ein Dorn im Auge sind.“ „Das werden wir sehen. Ich seh schon vor meinem geistigen Auge folgende Schlagzeile: Hathaway Investment ringt Ryan Construction vor Gericht nieder.“ „Arschloch.“ „Na, na, gleich werde ich böse.“ „Kommen Sie Mr. Ryan, wir können hier nichts mehr tun. Das Urteil ist gesprochen. Gehen wir.“ „Ja, Sie haben Recht Mr. Meeks. Ich kann dieses ehrlose Individuum nicht mehr sehen.“ Direkt nach dem Prozess wurde Kyle Hathaway von einem Taxi zum Washington Dulles International Airport gefahren, wo er in seinen Learjet stieg, der nur wenig später zu seinem Flug nach Sky City startete, wo er um 12:00 Uhr mittags landete. Adriana erwartete ihn. Nach einer innigen Umarmung fragte Adriana: „Und wie ist es gelaufen?“ „Es hätte nicht besser laufen können. Burt Ryan hat verloren.“ „Na bitte, was hab ich gesagt.“ „Jetzt sollten wir uns aber wieder ums Geschäft kümmern.“ „Wie du meinst. Du bist der Chef.“ Als nächstes suchte Kyle Hathaway Robert Palmer, Sky Citys Bürgermeister auf. „Da sind Sie ja wieder Mr. Hathaway. Wie ist es gelaufen?“ „Burt Ryan hat verloren. Aber ich denke, dass jetzt erst mal Ruhe herrscht. Aber meine anderen Neider werden auch versuchen, mir dieses Geschäft zu versalzen.“ „Das sollen die mal versuchen. Dann mach ich aus denen Hackfrikasee.“ „Sie sind wie immer sehr feinfühlig Herr Bürgermeister.“ „Es geht nicht anders. Als Politiker ist man meistens ein Lügner und ein Betrüger. Und wenn man kleinen Kindern keine Küsschen gibt, dann klaut man ihnen ihre Bonbons. 02 Verstehen Sie was ich meine, Mr. Hathaway?“ „Na sicher. Aber es gibt ja wohl auch Ausnahmen.“ „Das schon. Aber als Politiker und auch als Geschäftsmann muss man früher oder später Kompromisse eingehen. Und ab dem Zeitpunkt hat man dann Dreck am Stecken. Was nicht bedeuten soll, dass diese Behauptung auf Sie zutrifft Mr. Hathaway.“ „Ich glaube dann hätte ich Sie mit einem Tritt ans Kinn ins Reich der Träume befördert.“ „Wenn Sie das Echo vertragen.“ „Meine Frau hat mich schon informiert, als ich noch in Washington war. Wo wollen Sie die Kläranlage und wo das Autohaus hinhaben?“ „Das Autohaus kann ich Ihnen schon sagen, das hätte ich gerne hier, neben dem Reisebüro. Und die Kläranlage würde ich hier bauen.“, sagte Robert Palmer und zeigte auf ein Waldstück 650 Meter von der Stadt entfernt. Am 10.10.2014 trafen sich die Stadtverordneten erneut zu einer Sitzung zusammen. Daena Hernandez präsentierte ihre Entwürfe, die sie für die Kläranlage und das Autohaus gezeichnet hatte. Der Entwurf für die Kläranlage ging ohne Probleme durch. Der Entwurf für das Autohaus war ein zweistöckiges Gebäude mit riesigen Glasflächen. Links und rechts vom Haupteingang war noch jeweils ein Anbau vorgesehen, dessen Dach schräg abfiel. Darüber kam die zweite Etage, deren Dachkonstruktion aus drei Teilen bestand. Auf der linken und der rechten Seite fiel das Dach schräg ab. In der Lücke zwischen den beiden Dach-Teilen wurde eine dritte Dachkonstruktion in Form eines Dreiecks eingezeichnet. Nachdem auch der Entwurf für das Autohaus abgenickt war begannen die Bauarbeiten. Zuerst wurden die Bäume des Waldstückes gefällt und die Wurzeln herausgerissen. Danach hoben die Bagger die Grube für das Fundament aus. Als die Grube 15 Meter tief war, wurden auf einer Fläche von 740 m2 die Fundamente für die einzelnen Sektionen der Kläranlage gegründet. Neben Catherine Crawfords Reisebüro wurde eine weitere Grube ausgehoben. Als diese 26 Meter tief war, wurde das Fundament gegründet. Zuerst wurden an der Kläranlage die drei riesigen Nachklärbecken und die beiden Flotationsbecken gebaut. Danach kamen im Nordwesten des Areals die beiden Faultürme. Zeitgleich hatte man mit dem Bau des Autohauses begonnen. Die Rückwand stand schon und auch die linke Seite war schon fertig mit der Rückwand verschweißt. Der Kranführer hatte gerade die Wand auf der rechten Seite an ihre Stelle gehievt, als sich der Himmel schlagartig verdüsterte. Ein Unwetter zog auf. Kyle Hathaway hatte die dunklen Wolken am Himmel als erster entdeckt und griff zum Funkgerät des Bauleiters beider Baustellen. „An alle Arbeiter! Sämtliche Baustellen sofort räumen! Ich wiederhole: Sämtliche Baustellen sofort räumen!“ Die Arbeiter am Autohaus verschweißten noch die rechte Seitenwand mit der Rückwand, dann nahmen sie die Beine in die Hand und räumten die Baustelle, wie von Kyle Hathaway angeordnet. Auch die Baustelle der Kläranlage war geräumt, als das Unwetter über Sky City losbrach. Kyle und Adriana Hathaway waren gerade in ihrer Hotelsuite, als Kyles großer Bruder Jim erschien. „Was gibt’s?“ „Es war gut, dass du die Baustellen hast räumen lassen. Gerade ist im Wald bei der Kläranlage ein Baum umgestürzt.“ „Und wie sieht’s in der Stadt aus?“ „Bis jetzt ist alles in Ordnung, aber rechne mal lieber mit überfluteten Kellern.“ „Und wie sieht’s am Flughafen aus?“ „Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Wir haben alles 03 im Griff.“, sagte Jim Hathaway. „Gut, gut. Wollen nur hoffen, dass nichts Schlimmes passiert.“ „Da steckt man nicht drin. Ist höhere Gewalt.“ Am Himmel war eine Ilyushin Il-96-400 der russischen Fluggesellschaft Aeroflot auf dem Weg von Moskau nach Los Angeles. Die Maschine hatte nach einer Zwischenlandung in Frankfurt am Main und einer weiteren in New York nun die letzte Etappe ihrer Reise auf sich genommen. Kapitän Grigorij Karajev sah durch die Cockpitscheibe nach draußen, als die Maschine auf das Unwetter zuflog. „Dimitri, ruf die Zentrale in Phoenix an und sag ihnen, dass ein Unwetter auf der Route nach Los Angeles tobt. Die sollen uns einen Ausweichflughafen nennen.“ „Da. Zentrale Phoenix, hier Aeroflot-Flug 965. Auf der Route nach Los Angeles tobt ein Unwetter. Können Sie uns einen Ausweichflughafen nennen?“ „Aeroflot 965, der nächste Flughafen in Ihrer Nähe ist der von Sky City. Aber dort sieht es auch nicht besser aus. Wenn Sie ihren Zielflughafen nicht erreichen, dann landen Sie dort und bleiben Sie über Nacht am Boden. Nehmen Sie Funkkontakt auf zu Sky City auf Frequenz 130,6.“ „Da. Schalte auf 130,6.“, sagte Dimitri Zabajev und programmierte das Funkgerät neu. „Sky City Tower, hier Aeroflot 965 wir sind in einen Sturm geraten und werden unseren Zielflughafen Los Angeles nicht erreichen. Wir werden bei Ihnen landen und über Nacht bleiben.“ „Negativ Aeroflot 965. Der Sturm in den Sie geraten sind, ist auch bei uns aufgezogen. Jeder Landeversuch ist Selbstmord.“ „Sky City Tower, wir werden bei Ihnen landen. Geben Sie uns den neuen Kurs.“ „Okay Aeroflot 965 drehen Sie auf Kurs 250 und sinken Sie auf 8.500 Fuß.“ Kapitän Karajev drehte seine Maschine auf den neuen Kurs und ließ sie auf 8.500 Fuß sinken. Die Maschine befand sich nun unterhalb der Wolkendecke und auch die Turbulenzen hatten merklich nachgelassen. „Okay, das ist schon besser, aber noch sind wir nicht aus dem gröbsten raus. Schalten wir die Landescheinwerfer ein.“ „Da. Landescheinwerfer eingeschaltet.“ „Aeroflot 965 hier Sky City Tower. Wir haben Sie jetzt auf dem Radar. Sinken Sie auf 7.000 und fahren Sie das Fahrwerk aus.“ „Dimitri, lass mal das Fahrwerk raus.“ Der Kopilot betätigte einige Kontrollen und das Fahrwerk der IL-96-400 fuhr aus und rastete ein. „Ausgefahren und verriegelt. Drei grüne.“ Danach ließ Grigorij Karajev seine Maschine auf 7.000 Fuß sinken. „Aeroflot 965, der Flughafen befindet sich in 10 Uhr und 15 Meilen. Gehen Sie auf Kurs 255 und bleiben Sie auf 7.000 Fuß.“ „Roger, Sky City Tower. Drehen auf Kurs 255 und bleiben auf 7.000.“ Um 15:55 Uhr kam der Flughafen in Sicht. „Sky City Tower, wir haben Sichtkontakt. Wir beginnen mit dem Endanflug.“ „Roger Aeroflot 965. Sie haben Landeerlaubnis auf jeder Landebahn.“ Um 16:15 Uhr landete die russische Passagiermaschine auf dem Flughafen von Sky City. Mit an Bord war der deutsche Autohändler Bernd Rosemeyer. Als er und seine Ehefrau Irmgard ihr Gepäck geholt hatten, fuhren sie mit einem der Thalys-Züge zum Sky City Hotel. Im Zug sah Bernd zum Fenster hinaus. „Was für ein Sauwetter. Keine nette Begrüßung. Findest du nicht auch Irmgard?“ „Komm schon Schatz. Es regnet halt. Aber davon geht die Welt auch nicht unter.“ Der Sturm wütete noch den ganzen Tag und die ganze Nacht hindurch. Bäume wurden entwurzelt und Keller überflutet. Die Feuerwehr war den ganzen Tag und die ganze Nacht damit beschäftigt die Keller leerzupumpen. Am nächsten Morgen hatte sich das Unwetter verzogen. Die Passagiere von Flug Aeroflot 965 beglichen die Hotelrechnungen und wurden mit den Zügen und den Bussen zum Terminal gefahren. Nur Bernd Rosemeyer und seine Frau blieben zurück, denn Sie waren an ihrem Reiseziel angekommen. Nach dem Frühstück verließ Herr Rosemeyer das Hotel und machte einen kleinen Spaziergang durch die Stadt, die nun seine Heimat war. 04 Unterwegs traf er Kyle Hathaway. „Guten Morgen Mr. Hathaway. Ich danke Ihnen, dass ich doch noch mein Geschäft hier eröffnen kann. Sie könne sich vorstellen, wie weh mir Ihre vorübergehende Absage getan hat.“ „Das mag ich Ihnen gerne glauben. Aber das Autohaus ist noch im Bau. Der Sturm gestern hat uns einen fetten Strich durch die Rechnung gemacht unseren ganzen Zeitplan durcheinander gewirbelt.“ „Das ist etwas womit man so gar nicht rechnet. Aber ich würde mir gerne mal die Baustelle ansehen.“ „Kein Problem. Wenn Sie mir bitte folgen wollen Herr Rosemeyer.“ Gemeinsam gingen die beiden zur Baustelle des Autohauses, an dem die Bauarbeiter gerade die Stirnseite des Stahlrahmens aufstellten und verschweißten. „Na das ist aber noch nicht viel. Aber ich denke, dass mein neues Geschäft so richtig schön wird, wenn es fertig ist.“ „Das können Sie glauben. Meine Architektin hat wieder einen sehr guten Job gemacht.“ „Mit wem arbeiten Sie, wenn ich fragen darf, Mr. Hathaway?“ „Daena Hernandez. Aber nun habe ich eine Frage an Sie, Herr Rosemeyer. Mit welchen Autos handeln Sie in der Regel. „Mit deutschen Nobelkarossen. Sprich Audi, Mercedes und BMW. Porsche hab ich auch schon verkauft.“ „Oh, das wird schwierig. „Ich kann gerne versuchen die eine oder andere deutsche Nobelkarosse zu organisieren, aber ich kann nichts garantieren.“ „Das erwarte ich auch nicht. Um den Import meiner Fahrzeuge, die ich hier verkaufen will, muss ich mich ja kümmern.“ Um die Mittagszeit kehrte Bernd Rosemeyer von seinem Spaziergang zurück. Er war vorher noch im Rathaus beim Grundbuchamt gewesen und hatte ein Stück Land und eine Baugenehmigung für ein Haus erworben. „Du warst aber lange weg Bernd.“ „Ich wollte mir nur mal die Beine vertreten. Außerdem hab ich für uns ein Stück Land erworben und eine Baugenehmigung für ein Haus. Wir können ja nicht ewig im Hotel wohnen.“ Und während Bernd Rosemayer und seine Frau im Hotel ihr Mittagessen einnahmen, waren die Bauarbeiter dabei, die beiden Anbausegmente und die beiden Dachstücke zu verbauen. Danach kam eine Betonplatte, die in der Mitte eine 10x15X10 Meter große Öffnung aufwies. Kaum war die Platte an Ort und Stelle fixiert hievte der Kran die Rückseite der zweiten Etage von Bernd Rosemeyers Autohaus an ihren Platz. Als nächstes kam das Stahlelement für die linke Seite. Und während ein Trupp Bauarbeiter die beiden Elemente verschweißte, nahm ein zweiter Trupp das rechte Stahlelement entgegen und passte es ein. Zuletzt wurde das Stahlelement der Stirnseite vom Kran angeliefert und von Tom und Bob eingepasst, die an diesem Tag für den Bau des Autohauses eingeteilt waren. Als das Element an Ort und Stelle war wurde es mit den anderen Segmenten der zweiten Etage verschweißt. Und während man zeitgleich am Autohaus baute, wurden an der Kläranlage die beiden Sandfänge und die beiden Strippbecken gebaut. Als nächstes kamen die beiden Vorklärbecken und das Mischbecken. Den ganzen Tag wurde auf beiden Baustellen hart gearbeitet um den Rückstand, den das Unwetter des vergangenen Tages verursacht hatte, einigermaßen wieder reinzuholen. Als am Abend die Sonne unterging war das Autohaus so gut wie fertig. Die elektrischen Anlagen waren fertig verkabelt und auch das Namensschild Autohaus Rosemeyer war über dem Eingang angebracht und leuchtete. Die untere Etage war komplett verglast und auch die Treppe, die die beiden Stockwerke verband war bereits gebaut. Auch die dreiteilige Dachkonstruktion war fertig und das obere Stockwerk war zu 50% verglast. Bei der Kläranlage waren der Aktivkohlefilter und der Kühlturm dazu gekommen. Ebenso die beiden Rechen und das Neutralisationsbecken. Auch die mächtigen Maschinenanlagen, die die einzelnen Elemente antreiben würden, waren geliefert und verbaut worden. Kyle Hathaway war zufrieden. Hatte er doch zumindest, was den Bau des Autohauses anging den Rückstand mehr als wett gemacht. Auch bei der Kläranlage war ein Teil der verlorenen Zeit wieder reingeholt worden. Es war 18:00 Uhr, als ihn ein Anruf seines Vertreters an der Wallstreet erreichte. „Was gibt’s Nigel?“ 05 „Kyle, die Aktie der Windstar Cruises ist von 28,74 $ auf 86,14 $ gestiegen. Du hast 46% der Aktien. Wenn du jetzt verkaufst hast du einen Gewinn von 18.515.714 $ gemacht. Wie lautet deine Order?“ „Verkaufen.“ „Okay Kyle. Wird sofort erledigt.“ „Wer war denn dran?“ „Mein Vertreter an der Wallstreet Nigel Carson. Wir sind seit eben um knapp 18,6 Millionen Dollar reicher.“ „Dann könntest du von dem Gewinn etwas Gutes tun.“ „So was denn Adriana?“ „Du kennst doch meine Cousine Juanita.“ „Ja sicher. Warum fragst du?“ „Du weißt doch sicher, dass es in der Stadt in der sie lebt, keine Schule gibt, und die Kinder dort zur Kinderarbeit gezwungen werden können.“ „Du meinst…“ „Ja genau. Lass in Mineros eine Schule bauen. Denn dort ist die Kinderarbeit prozentual gesehen am Höchsten.“ „Ich werde mein Bestes tun. Aber ich will nichts versprechen. Du weißt ja, wie korrupt die Regierung da unten ist.“ „Ja ich weiß. Aber du könntest doch als Privatmann die Schule bauen.“ „Ich werde mich beizeiten darum kümmern. Aber jetzt sollten wir erst mal die Kläranlage zum Laufen zu bringen und das Autohaus zu eröffnen.“ Am nächsten Morgen gingen die Bauarbeiten weiter. Am Autohaus wurden die restlichen Scheiben verbaut. Danach wurde der Boden mit PVC ausgekleidet. Anschließend begannen die Arbeiter den Verkaufsbereich zu gestalten. Zuerst wurde ein Tresen aufgestellt, auf den zwei TFT-Monitore der Marke Samsung Modell S27D390H LED AD-PLS montiert wurden. Auf der Arbeitsfläche wurden zwei kabellose Tastaturen der Marke Logitech Modell K800 aufgebaut. Die PCs waren das Beste vom Besten. Bei denen handelte es sich um zwei Exemplare des Typs Medion Erazer i72000. Jeder verfügte über einen Arbeitsspeicher von 12 Gigabyte, einen Intel Core i7-4790-Prozessor mit 4 Gigahertz Taktfrequenz zwei Festplatten mit einer Speicherkapazität von 128 Gigabyte und 2 Terabyte. Dazu kamen noch DVD-Brenner und was sonst noch zu einem kompletten PC gehörte. Das letzte Einrichtungsstück war ein hoher Stuhl mit gepolsterter Sitzfläche und entsprechender Rückenlehne. Normalerweise hätte der Stuhl 5 Rollen haben müssen, doch aufgrund der Höhe, war Kyle Hathaway zu dem Entschluss gelangt, dass ein solcher Stuhl doch ein hohes Sicherheitsrisiko barg. In einem gläsernen Anbau wurden die Hebebühnen und die Wartungsgruben untergebracht. Auch einen Lastenaufzug für schwere Lasten hatte man noch eingebaut. Und während am Autohaus von Bernd Rosemeyer die letzten Arbeiten vorgenommen wurden, gingen die Arbeiten an der Kläranlage voran. Die zwei Strippbecken standen schon, ebenso das Fällungsbecken und das Flockungsbecken. Auch die beiden Belebungsbecken hatten die Arbeiter bereits errichtet. Sie waren gerade dabei, das Neutralisationsbecken zu bauen, als auf dem Flughafen von Sky City nacheinander die Antonov AN225, die Antonov AN124 und die Boeing 747-F landeten. Danach landete noch eine Lockheed C5 Galaxy und eine Beluga von Airbus. Aus den Laderäumen der Flugzeuge wurden nacheinander ein Audi A6 Avant in dunkelgrünmetallic, ein BMW 535i der aktuellen Modellbaureihe F10 in auberginemetallic, ein Mercedes SL 500 der aktuellen Bauserie R231 in bordeauxrotmetallic Ford Mondeo des 2015er Jahrgangs in nachtblau metallic und ein VW Phaeton Exclusive des 2014er Jahrgangs in pflaumenlila metallic. Die Autos wurden durch die offene Tür ins Innere des Autohauses gebracht. Mit dem Lastenaufzug wurden der Phaeton, der Mercedes und der Mondeo ins obere Stockwerk gebracht. Während der 5er BMW und der Audi unten abgestellt wurden. Kurz nachdem der BMW an seinen Platz gebracht worden war, landete noch die Ilyushin IL-76 und brachte eine französische Nobelkarosse mit. Einen silbernen Citroen C6. Beim Anblick des Franzosen rümpfte Bernd Rosemeyer die Nase. „Ich kann ihre Abneigung verstehen, aber nicht jeder kann sich einen BMW oder einen Mercedes leisten. Der Mondeo ist ja auch keine Nobelkarosse. Aber wenigstens zuverlässig. Und der C6 ist eine Luxus-Limousine wie der 7er BMW und die S-Klasse von Mercedes.“ Sagte Kyle Hathaway. Bernd Rosemeyer hatte dem nichts entgegenzusetzen. 06 Schließlich war auch die Kläranlage fertig und konnte in Betrieb genommen werden. In einer feierlichen Zeremonie wurde die Anlage ihrer Bestimmung übergeben. Kaum war die Eröffnungszeremonie vorüber landete die Air Force One auf dem Flughafen von Sky City. Barack Obama stieg aus und wurde von Bürgermeister Robert Palmer und Kyle Hathaway begrüßt. „Man merkt wie lange ich nicht mehr hier war. Es hat sich ja einiges getan. Die Stadt ist gewachsen, aber ich sehe gerade mal drei Geschäfte.“ „Das ist leider richtig. Aber wir wollten erstmal die dringendsten Probleme lösen. Und das waren das Problem mit der Müllentsorgung und die Fäkalien. Und das Autohaus ist noch nicht mal eröffnet. Bis jetzt haben wir 6 Fahrzeuge, die zum Verkauf angeboten werden.“ „Ich verstehe. Aber nun zum Grund meines Besuches. Ich bin hier um den Standort unseres neuen Luftwaffenstützpunktes festzulegen. Ich gedenke, hier zwei Staffeln F-16, zwei Staffeln F-22 und zwei B-2 Staffeln zu stationieren. Außerdem soll noch eine Staffel A-10 und eine Staffel KC-135 und eine Staffel Boeing E-767 hier stationiert werden. Außerdem will ich noch drei Transportflugzeuge hier stationieren. Eine C-5 Galaxy, eine C-130 Hercules und eine C-17 Globemaster III.“ „Wie Sie wünschen Mr. President.“ In Robert Palmers Büro zeigte der Präsident an der Wandkarte wo er den Air Force-Stützpunkt hin haben wollte. Er zeigte auf ein Gebiet 800 m vom Flughafen entfernt. „Markieren Sie das Areal bitte mit rotem Absperrband.“ „Sehr wohl, Mr. President.“ Und während der Präsident mit Robert Palmer und Kyle Hathaway seine Pläne besprach, landete eine C-130 in Sky City und brachte einen basaltschwarzen Porsche Panamera Turbo S mit, der mit dem Lastenaufzug in den zweiten Stock von Bernd Rosemeyers Autohaus gebracht wurde und dort mit dem Heck zuerst an der Stirnseite des Autohauses geparkt. Am Abend, Präsident Obama wollte gerade wieder abfliegen, landete ein Airbus A400 M in Sky City und lieferte einen perlmuttweißen Opel Ampera, der im unteren Geschoss auf der rechten Seite an der Stirnseite geparkt wurde. Nachdem die Air Force One gestartet war landete die AN225 in Sky City und brachte noch einen Volvo S80 in Magic Blau-Metallic und einen Volvo S60 in Flamenco Rot-Metallic mit. Auch einen Volvo XC90 in Bursting Blue-Metallic hatte sie noch im Laderaum. Die Wagen wurden auf die beiden Stockwerke verteilt. Der SC90 und der S60 wurden mit dem Lastenaufzug in den ersten Stock gebracht und an der Stirnseite abgestellt. Der XC90 links vom Porsche, der S60 rechts davon. Es war schon dunkel als zu guter letzt noch einmal die AN124 in Sky City landete und einen Chevrolet Impala der 10. Generation in dunkelrot-metallic, einen weißen Honda Integra Type R und einen Holden Commodore in karminrot-metallic mit schwarzen Streifen. Damit war auch das Autohaus fertig und konnte eröffnet werden. Am 14.10.2014 wurde das Autohaus Rosemeyer feierlich eröffnet. Bernd Rosemeyer war voller Zuversicht. Während der Eröffnungsfeier sprach ihn Luigi Canavaro, der Eisverkäufer an. „Wissen Sie Signore Rosemeyer, ihr Autohaus ist wirklich gelungen. Und hier stehen überall viele bella Machinas. Aber was Sie brauchen ist noch ein Blickfang. Etwas fürs Auge. Verstehen Sie?“ „Ich denke ich kann Ihnen soweit folgen Herr Canavaro. An was genau haben Sie gedacht?“ „Va Bene! Eine alte Ferrari!“ „Ein Ferrari! Haben Sie eine Ahnung was die alten Modelle kosten?“ „Grandezza! Wer redet denn hier von gut erhaltenen Sammlerstücken? Unter uns: Ich habe vor zwei Tagen läuten gehört, dass eine Bauer gemacht hat in seine Scheune Fund von eine Ferrari Dino 246 GT wurde gebaut 1974. Zugegeben es ist viel zeit und Geld zu investieren. Aber wenn Sie das machen lassen eine Fachmann, dann Sie werden sehen, hässliche Entlein wird wieder zu Schwan.“ „Nehmen wir an Herr Canavaro, ich lasse mich auf den Deal ein und kaufe diesen halb verrotteten Haufen Blech, wie stellen Sie sich das dann weiter vor?“ „Molto Buono! Meine Cousin Giorgio ist eine Spezialiste für alte Autos. Hat schon restauriert viele alte Machina aus bella Italia.“ „Verstehe. Ich nehme an, Sie empfehlen mir ihren Cousin nicht ohne Grund.“ „Si! Giorgio hat momentan keine Arbeit. Er kann nicht nur Autos restaurieren sondern auch reparieren.“ „In Ordnung. Ich denke drüber nach. Sie hören von mir.“ „Mille Grazie Signore Rosemeyer.“ Der Tag neigte sich dem Ende entgegen und ein weiteres Bauprojekt war abgeschlossen und während in Sky City schon gefeiert wurde hatte man in Mineros in Bolivien den Grundstein für die neue Schule gelegt, die Kyle Hathaway seiner Ehefrau versprochen hatte. Kapitel 16: Der Bau des Airforce-Stützpunktes --------------------------------------------- Der Bau des Airforce-Stuetzpunkts Einen Tag nachdem Bernd Rosemeyer sein Autohaus eröffnet hatte, rückten die Bautrupps der U.S. Airforce an und huben auf dem von Barack Obama markierten Areal eine Grube von 66 ha aus. Zuerst wurden die beiden Landebahnen angelegt, bevor die Hangars für die Flugzeuge gebaut wurden, nachdem die Fundamente gegründet wurden. Unterdessen landete wieder die Antonov 225 in Sky City und brachte zum Einen viele Wellblech-Stücke und hatte für Bernd Rosemeyers Autohaus noch einen Peugeot 508 in Bourrasqul Blau dabei. Die Arbeiter der US-Luftwaffe hatten gerade die Wellblechstücke für die Hangars auf ihr Areal bringen lassen, als eine C-130 und eine C-5 in Sky City landeten. An Bord hatten sie zum einen die Fahrzeuge, die auf dem Stützpunkt gebraucht wurden. So zum Beispiel die Schlepper, die später die Flugzeuge aus den Hangars ziehen sollten. Dann 15 Lastwagen des Typs M35, die für zweieinhalb Tonnen Last ausgelegt waren. Dann kamen die Truppentransporter, die M939 Trucks. Als nächstes die Tankfahrzeuge, die schweren M970 und die wesentlich moderneren R-11 Refueler. Und zu guter letzt konnte sich Bernd Rosemeyer noch über zwei weitere neue Autos für sein Autohaus freuen. Einen Lexus GS 460 in Florentinerrot und einen Lexus IS 300 in Lapislazuliblau. Einer der Arbeiter der US-Luftwaffe hatte das Entladen der beiden japanischen Nobelkarossen mitbekommen und meldete dies seinem Vorgesetzten, der daraufhin bei Kyle Hathaway vorstellig wurde. „Hören Sie Mr. Hathaway, ich weiß, dass Sie im Moment noch Frachtraum brauchen, aber warum werden zwei japanische Nobelkarossen zusammen mit Fahrzeugen der U.S. Airforce transportiert?“ „Ich hab den Frachtraum in den beiden Maschinen gemietet. Ich hab noch viel Arbeit vor mir und je schneller ich hier alles ans Laufen kriege umso besser. Hören Sie General. Machen Sie ihren Job, ich mach meinen.“ „Mr. Hathaway! Diese Maschinen sind Eigentum der United States Airforce. Es ist Ihnen strengstens untersagt, zivile Güter damit zu transportieren. Wenn das noch mal vorkommen sollte, dann mache ich Ihnen die Hölle heiß.“ „General Hollis! Ich habe Ihnen vorhin gesagt, dass ich den Frachtraum gemietet habe. Ich habe Geld dafür bezahlt um die beiden Fahrzeuge mit der Hercules und der Galaxy transportieren zu dürfen. Und wenn Sie nicht richtig zuhören, dann ist das nicht mein Problem.“ „Stimmt irgendwas nicht?“, fragte Dirk Pitt, als er bei Kyle Hathaway vorbeischaute. „Hast du diesen Airforce-General gesehen?“ „Ach du meinst diesen aufgeblasenen Fettschwabbel? Logisch. Dem hast du ja ganz schön was vor den Latz geknallt. Was war denn los?“ „Dieser aufgeplusterte Gockel wollte mir vorschreiben, wie ich in Zukunft meine Waren zu transportieren soll. Wenn es nach General Hollis geht, darf ich nicht mehr auf die Transport-Flugzeuge der U.S. Airforce zurückgreifen. „Solange du dafür bezahlst, ist die Airforce dazu verpflichtet, dir auch entsprechend die Maschinen zur Verfügung zu stellen. Aber ich kann dich beruhigen. Hollis ist nur hier um den Bau des Stützpunktes zu koordinieren. Die Leitung übernimmt jemand anderes.“ „Na wenigstens etwas.“ Den ganzen Tag ging es auf dem Stützpunkt zu wie in einem Ameisenhaufen. Die Arbeiter bauten die Hangars für die erste Staffel. Laut Plan sollten in diesen Hangars die A-10 stationiert werden. Die Staffel sollte 15 Maschinen umfassen. Am Abend als, die Sonne unterging, standen die 15 Hangars für die A-10 und der Tower. Auch die Garagen 01 für die Bodenfahrzeuge waren fertig. Kurz nach Schichtende landeten auf dem Stützpunkt die 15 Fairchild Republic A-10 Thunderbolt II während auf dem Flughafen von Sky City eine von Kyle Hathaway gecharterte Lockheed C-141 Starlifter gelandet war und einen BMW 745i der Baureihe F01 in Havanna Metallic und einen Toyota Camry der Baureihe XV50 in wildfire rot mitbrachte. Die Bauarbeiter, die sonst hier tätig waren, hatten für die Zeit der Bauarbeiten der U.S. Airforce frei. Die Nacht blieb ruhig. Auch auf dem Gelände des neuen Stützpunkts tat sich nichts, denn dort schoben rund um die Uhr bewaffnete Soldaten Wache. Am nächsten Morgen gingen die Bauarbeiten auf dem Stützpunkt weiter. Die Arbeiter zogen die nächsten Hangars hoch, die für die beiden B2-Staffeln vorgesehen waren. Als es Mittag war standen bereits 25 der benötigten 30 Hangars. Und als nach der Mittagspause auf dem Stützpunkt weitergearbeitet wurde landete auf dem Sky City International Airport die von Kyle Hathaway gecharterte Boeing 747-400-F und brachte einen Jaguar XJ der Baureihe X 351 in British Racing Green mit. Kurz nach dem Start der Maschine landete die Airforce One auf dem noch nicht fertiggestellten Flugplatz. Als Barack Obama aus der Maschine stieg nahm General Bradley Hollis sofort Haltung an. „Mr. President, willkommen auf der Sky City Airforce Base.“ „Stehen Sie bequem General. Wie ich sehe kommen Sie gut voran. Die A-10 sind schon vor Ort. Gute Arbeit General. „Danke Sir.“ „Da wäre noch etwas, was ich mit Ihnen besprechen müsste General Hollis.“ „Sir?“ „Wie ich gehört habe, sind Sie gestern mit Kyle Hathaway aneinander geraten und haben ihm untersagt, weiterhin auf Transportflugzeuge der U.S. Airforce zurückzugreifen. Stimmt das General?“ „Ja Sir, das ist korrekt.“ „Nun General, solange Kyle Hathaway Frachtraum in den Maschinen mietet oder die Flugzeuge chartert, müssen ihm die Maschinen zur Verfügung gestellt werden, oder die benötigte Kapazität in den Maschinen. Mr. Hathaway bezahlt schließlich Geld dafür. Geld, das die Airforce dringend benötigt. Sie wissen, wie klamm es in den Kassen aussieht, General Hollis.“ „Tut mir leid Sir.“ „Hören Sie General, Ihr Verhalten Mr. Hathaway gegenüber ist durch nichts aber auch gar nichts zu rechtfertigen. Kyle Hathaway ist einer der reichsten Männer unseres Landes. Also lassen Sie ihn bitte in Ruhe und wenn er wieder eine Transportmaschine der Airforce für seine Transporte benutzt, dann halten Sie die Knochen still. Oder Sie werden wieder an ihren Stützpunkt zurückversetzt.“ „Keine Sorge Sir, ich werde Mr. Hathaway aus dem Weg gehen.“ Und während der Präsident mit Bradley Hollis sprach, landete auf dem Flughafen von Sky City die Ilyushin IL-76 und brachte einen Renault Laguna Grandtour in Gordini-Blau. Dabei handelte es sich um das Sondermodell Laguna GT Bose Edition. Neben dem Renault hatte die Ilyushin noch einen Opel Cascada Innovation in Azurblau-metallic mitgebracht. Am späten Nachmittag flog Barack Obama nach Washington zurück. Für General Hollis war dieser Besuch nicht so angenehm verlaufen, hatte ihn der Präsident doch wegen seines unhöflichen Umgangstons gegenüber Kyle Hathaway zur Sau gemacht. Bradley Hollis beschloss, sich für diese Demütigung bei Mr. Hathaway zu revanchieren. Um 17:00 Uhr landeten dann die 30 B-2 Bomber auf dem Stützpunkt. Nur eine Stunde nach der Landung der Stealth-Bomber suchte General Hollis Kyle Hathaway auf. Er fand ihn im Rathaus in ein Gespräch mit Robert Palmer vertieft. 02 Ohne Anzuklopfen betrat er das Büro des Bürgermeisters. „Mr. Hathaway, ich muss Sie sprechen. Auf der Stelle!“ „Haben Sie den Verstand verloren General Hollis? Was fällt Ihnen ein ohne anzuklopfen mein Büro zu betreten?“ „Ich wollte nur mit Mr. Hathaway sprechen.“ „Wüsste nicht, was ich mit Ihnen zu besprechen hätte General.“ „Aber ich. Der Präsident hat mich wegen meines rüden Umgangstons Ihnen gegenüber gerügt. Sir, ich verbiete Ihnen ab sofort die zivile Nutzung unserer Transportflugzeuge. Wenn ich auch nur ein Stück ziviler Fracht in den Maschinen finde, wird es ohne Vorwarnung konfisziert und nur gegen Zahlung einer gesalzenen Kaution wieder freigegeben.“ „General Hollis. Sie vergessen wohl, dass ICH hier der Bürgermeister bin. Solange die Transportflugzeuge auf dem zivilen Flughafen landen, ist die mitgeführte Fracht für SIE TABU. Und jetzt RAUS!!!!!“ Wie ein nassbegossener Pudel machte sich Bradley Hollis zurück zum Stützpunkt. Ihm wurde klar, dass er sich bei diesem Poker mächtig verzockt hatte. Und genau so kam es auch. Nur zwei Tage nach dem Eklat landete auf dem Stützpunkt eine Boeing C-40 Clipper der U.S. Airforce. General Hollis ahnte, was das bedeutete. Seine Ablösung. Trotzdem ging er nach draußen auf das Rollfeld und wartete auf den Passagier, der sich noch im Inneren der Maschine befand. Schließlich ging die Luke auf und General Andrew Briggs stieg aus. Bradley Hollis erkannte sofort, dass er es mit einem verdammt hohen Tier zu tun hatte, denn General Briggs trug auf den Schultern die 5 Sterne, die ihn als einen General of the Air Force auswiesen. Sofort salutierte General Hollis. „General Briggs, willkommen auf der Sky City Air Force Base Sir!“ „Danke General Hollis. Ich übernehme mit sofortiger Wirkung das Kommando hier. Sie werden umgehend zu ihrem alten Stützpunkt zurückkehren.“ „Ja Sir!“ „Eigentlich sollte ich erst mit der Eröffnung des Stützpunktes hierher kommen, aber Ihre Inkompetenz und Ihr mangelndes Feingefühl machten eine Änderung der Pläne notwendig. Der Präsident ist ziemlich sauer auf Sie, General. Und er hat Sie, wenn ich richtig informiert bin, sogar noch gewarnt.“ „Jawohl Sir!“ Bradley Hollis ging mit seinem Gepäck zur wartenden C-40. „General Hollis!“ Bradley Hollis drehte sich noch mal um „Sir?“ „Sie sollten anfangen zu beten. Und zwar dafür, dass man Sie nicht degradiert oder, was noch viel schlimmer wäre, unehrenhaft entlässt.“ General Hollis drehte sich ohne ein Wort zu sagen um und bestieg die wartende Maschine und schloss die Luke. Um 10:15 Uhr Ortszeit startete die Maschine und flog ihren Passagier zurück zur Tinker Air Force Base, im U.S. Bundesstaat Oklahoma. Und während General Hollis zurück nach Oklahoma flog, machte Andrew Briggs Kyle Hathaway seine Aufwartung. Er fand ihn in Bernd Rosemeyers Autohaus. „Schönen guten Tag Mr. Hathaway.“ „General Briggs, willkommen in Sky City. Darf ich Ihnen Bern Rosemeyer vorstellen, er ist der Inhaber dieses Autohauses.“ „Freut mich Sie kennenzulernen. Ich möchte mich bei Ihnen für das rüpelhafte Benehmen meines Vorgängers Ihnen gegenüber in aller Form entschuldigen Mr. Hathaway. General Hollis ist ein Hitzkopf.“ „Sie können nichts dafür General Briggs. Aber Ihre Entschuldigung nehme ich dennoch an.“ „Nun denn, auf eine gute Nachbarschaft.“ „Wenn Sie irgendetwas brauchen, lassen Sie es mich wissen.“ „Sehr wohl Mr. Hathaway.“ Auf dem Stützpunkt wurde wieder gearbeitet, da von höherer Ebene entschieden wurde, die Arbeiten bis zum Eintreffen von Andrew Briggs einzustellen. Als nächstes kamen die Hangars für die drei Transportmaschinen. Und während man auf dem Stützpunkt schuftete, landete auf dem zivilen Flughafen eine Antonov AN124 und brachte einen 03 Aston Martin V12 Vantage in Vulkan Rot mit, den Kyle Hathaway Bernd Rosemeyer spendiert hatte. Außerdem waren der Ferrari 246 GT Dino aus dem Jahr 1974 und ein Ferrari 250 GTO aus dem Jahr 1964 mit an Bord. Beide waren Scheunenfunde und sahen dementsprechend aus. General Andrew Briggs brach es das Herz, als er diese beiden automobilen Klassiker in einem solchen Zustand sah. Um 16:30 Uhr Ortszeit landete eine Boeing 787-9 der Air France in Sky City. An Bord war Luigi Canavaros Cousin Giorgio Arrivabene. Bernd Rosemeyer hatte sich dazu durchgerungen und dem smarten Italiener aus Volterra einen Job gegeben. Luigi Canavaro hatte seinen Cousin vorübergehend bei sich aufgenommen. Am Abend, als die Sonne bereits unterging landeten auf dem Stützpunkt die drei Transportflugzeuge der Air Force. Zuerst die C-5, danach die C-17 und zu guter letzt die C-130. Die Nacht blieb wieder ruhig. Auch auf dem Stützpunkt blieb es ruhig. Da wieder die Wachen ihre Runde drehten. Am nächsten Morgen gingen die Arbeiten auf dem Stützpunkt weiter, während Giorgio Arrivabene seine Arbeit antrat. Giorgios erste Aufgabe war es, den alten Dino zu restaurieren. Das erste was Luigis Cousin machte, war eine To-Do-Liste zu erstellen. Kaum war er fertig damit, baute Giorgio den Motor aus und zerlegte ihn in seine Einzelteile. Mit größter Sorgfalt reinigte er die Teile, und wenn notwendig, fertigte Giorgio mit Hilfe der Drehbank neue Teile für den Motor. Schließlich baute er den Motor wieder zusammen. Er schloss ihn an eine Batterie an und füllte Motorenöl ein. Dann startete er die Zündung. Und siehe da, der Motor sprang beim ersten Mal an und lief rund. Damit war der Motor fertig und Giorgio Arrivabene hakte diesen Punkt auf der Liste ab. Auf dem Stützpunkt waren zur selben Zeit die 15 Hangars für die KC-135 fertig geworden und die Maschinen landeten gerade. Und während die Tanker landeten ging Bernd Rosemeyer zu seinem neuen Mitarbeiter und sah nach dem Rechten. „Gibt’s was Neues?“, fragte er ohne Umschweife. „Kommt drauf an was Sie hören wollen Signore Rosemeyer.“ „Wie kommen Sie voran?" „Buono. Ich habe den Motor wieder zum Laufen gebracht. Soll ich es Ihnen zeigen?“ „Bitte.“ Und wieder schloss Giorgio Arrivabene den Motor an die Batterie an und startete die Zündung. Und wie beim ersten Mal sprang der Motor des Dino sofort an. Giorgio ließ ihn eine Weile im Leerlauf laufen, ehe er ihn mit Hilfe eines provisorischen Gaspedals hochdrehen ließ. Danach stellte er ihn wieder ab. „Das ist gut. Sehr gut.“, sagte Bernd Rosemeyer und sah an die Wand der Werkstatt. „Eine Frage noch.“ „Si?“ „Was hat dieses Blatt Papier hier an der Wand zu bedeuten?“ „Das ist meine To-Do-Liste. Ohne die geht nichts. Bevor ich mit der Arbeit anfange, sehe ich mir genau an, was gemacht werden muss und schreibe es auf ein Blatt der Größe A2. Und danach gehe ich an die Arbeit. Der Motor ist abgehakt wie Sie sehen können. Der nächste Schritt wären die Blecharbeiten. Heißt, ich werde versuchen die alten Bleche zu retten. Wenn das nicht geht, dann werde ich neue Bleche anfertigen. Das mache ich mit Hilfe dieser Presse. Ich habe sie selbst entworfen und so konstruiert, dass ich damit Bleche für jedes Fahrzeug anfertigen kann, die es auf der Welt gibt. Egal ob modern oder Klassiker. Wollen Sie, dass ich Ihnen die Presse vorführe?“ „Wenn Ihnen das keine Umstände bereitet.“ „Molto Buono. Mit Hilfe dieser Armaturen kann ich die Presse so programmieren, dass sie das gewünschte Teil herstellt. Für den Dino brauche einen Kotflügel vorne links und einen Kotflügel hinten rechts.“ „Verstehe. Und wie gehen Sie da genau vor?“ „Ich suche aus meiner Datenbank die gewünschten Teile aus, 04 die die Presse herstellen soll.“ Giorgio Arrivabene wählte via Touchscreen die entsprechenden Teile aus der Datenbank aus. Danach legte er ein 600x600 m2 Blech in die Presse. Als er damit fertig war betätigte er den Startknopf. Ein Laser schnitt zuerst den vorderen Kotflügel der Fahrerseite aus, danach folgte der hintere auf der Beifahrerseite. Als die beiden Kotflügel ausgeschnitten waren, wurden sie von einem mächtigen Stempel in Form gebracht. Danach ging die Presse in die Ausgangsposition zurück und Giorgio schaltete die Maschine aus. Er entnahm die beiden neu gestanzten Bleche und zeigte sie seinem Chef. Bernd Rosemeyer staunte nicht schlecht. „Ich muss zugeben, ich bin beeindruckt. Machen sie weiter.“ „Mille Grazie Signore Rosemeyer.“ Bernd Rosemeyer ging und ließ Giorgio in Ruhe seine Arbeit machen. Luigis Cousin flexte als nächstes die alten Kotflügel ab und passte zunächst die neuen Teile ein, um zu überprüfen, ob die Spaltmaße noch stimmig waren. War dies der Fall, wurde das neue Teil mit der übrigen Karosserie verschweißt. Als es Mittag war, standen bereits auf dem Stützpunkt die 30 Hangars für die beiden F-16-Staffeln. General Briggs gönnte seinen Jungs eine Pause und ließ sich von seinem Adjutanten zu Bernd Rosemeyers Autohaus bringen. Dort angekommen führte ihn der Inhaber zur Werkstatt, wo sich der General einen Überblick über den Fortgang der Restaurationsarbeiten verschaffen konnte. Andrew Briggs staunte nicht schlecht. Der 40 Jahre alte Ferrari sah nun nicht mehr so schäbig aus, wie am Tag davor. Giorgio Arrivabene war gerade dabei, die Inneneinrichtung auszubauen um sich den Boden anzusehen. Und was er sah gefiel ihm gar nicht. „Madonna! Das ist wirklich übel." „Was?“, fragte General Briggs. „Der ganze Boden ist durchgerostet. Da muss ich einen komplett neuen Boden einschweißen. Hoffentlich ist der Boden vom 64er 250 GTO in einem besseren Zustand.“ „Sie schaffen das schon Giorgio. Ich hab vollstes Vertrauen in Sie.“, sagte Bernd Rosemeyer. Am späten Nachmittag landeten dann die 30 F-16-Jäger auf dem Stützpunkt in Sky City. Und während die beiden Staffeln landeten war Giorgio Arrivabene weiterhin mit dem Ferrari beschäftigt. Er hatte die alten verrosteten Bodenbleche herausgebrochen und neue Bleche eingeschweißt. Danach hatte er den gesamten Unterboden des Dino mit Unterbodenschutz versehen. Nun schliff er den alten Lack des Ferrari ab und anschließend eine 5fache Schicht Grundierung auf, damit das Blech vor Korrosion geschützt war. Auf dem Stützpunkt hatten die Arbeiter 17 Hangars für die F-22 fertiggestellt, als die Sirene den Feierabend ankündigte. Bernd Rosemeyer kam in die Werkstatt. „Sie können für heute Feierabend machen Giorgio. Und wie ich sehe, sind gut vorangekommen.“ „Mille Grazie Signore Rosemeyer. Morgen kann ich den alten Dino lackieren. Dann ist die Grundierung trocken.“ „Sehr gut. Sie leisten hervorragende Arbeit.“ „Mille Grazie. Dann bis morgen.“ Die Nacht blieb ruhig. Auch auf dem Stützpunkt, da dort die Wachen rund um die Uhr ihre Patrouillen gingen. Am nächsten Morgen gingen die Bauarbeiten weiter. Um 9:00 Uhr waren die letzten 13 Hangars gebaut und Giorgio Arrivabene hatte den 40 Jahre alten Dino mit einer zweifach-Schicht ferrarirot lackiert. 3 Stunden später landeten hintereinander die 30 F-22 Raptor und Giorgio trug noch eine 5fach-Schicht Klarlack auf. Damit war der Stützpunkt betriebsbereit. Die Arbeiter riegelten das Areal mit Stacheldraht ab, außerdem wurden noch die Wachtürme gebaut, die ungebetene Gäste von der Sky City Air Force Base fernhalten sollten. 05 Am Abend war der Stützpunkt fertig und auch Giorgio Arrivabene hatte den Ferrari fertig restauriert. Nun war er auf einer kleinen Probefahrt durch den Ort. Überall wo der Ferrari vorbeikam erregte er viel Aufmerksamkeit. Um 18:00 Uhr kam Giorgio mit dem Dino zurück. Am 22.10.2014 wurde die Sky City Air Force Base offiziell eingeweiht. Barack Obama war einmal mehr höchstpersönlich nach Sky City gekommen um bei der Zeremonie anwesend zu sein. Und während der Zeremonie sprach Andrew Briggs mit Kyle Hathaway. „Zugegeben Mr. Hathaway. Sie haben schon eine Menge geleistet. Aber was noch dringend erforderlich ist, ist eine Tankstelle. Denn die Feuerwehrautos und alle anderen Fahrzeuge brauchen Benzin um fahren zu können. Das sollten Sie als nächstes in Angriff nehmen. So würden Sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen erhöhen Sie dadurch die Mobilität und zum anderen siedeln Sie ein neues Geschäft hier an.“ „Danke für Ihren Hinweis General Briggs.“ Und während in Sky City gefeiert wurde, hatte man in der bolivianischen Stadt Mineros die Schule im Rohbau fertig gestellt. Kapitel 17: Der Bau einer Tankstelle ------------------------------------ Der Bau einer Tankstelle Am 23.10.2014 kamen die Politiker zu einer neuen Sitzung zusammen. „Ladies and Gentlemen, ich freue mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind. In den letzten Wochen hat sich viel in Sky City getan. Wir haben eine Kläranlage, ein Autohaus und zuletzt einen Luftwaffenstützpunkt bekommen. Nun kam Mr. Hathaway gestern Abend nach der Inbetriebnahme des Luftwaffenstützpunktes noch zu mir und erzählte mir von einem Gespräch mit dem Kommandeur des Stützpunktes General Andrew Briggs. General Briggs war es auch, der Mr. Hathaway den Vorschlag unterbreitet hat, eine Tankstelle zu bauen. Nun meine Herren, was halten Sie von dieser Idee?“ „Die Idee ist gut. So stellen wir sicher, dass Polizei, Feuerwehr und die Krankenhäuser immer mobil bleiben. Außerdem müssen die Leute nicht mehr zu Fuß zur Arbeit gehen, sondern können mit dem Auto fahren, sofern sie eins haben.“, sagte Raymond Loxley, der Wirtschaftsdezernent. „Mr. Cassell?“ „Das ist eine gute Idee. Ich habe hier Schreiben der großen Öl-Konzerne, die gerne hier eine Tankstelle eröffnen möchten, aber wenn ich ehrlich sein soll, würde ich der Chevron Corporation den Zuschlag geben wollen. Der Konzern ist der Einzige, der sich mit der Idee anfreunden kann, ökologisch zu denken.“ „Und das obwohl Chevron sich seit dem 21.08.2007 in San Francisco für Menschenrechtsverletzungen in Nigeria verantworten muss? Ich denke ich brauche nicht noch mehr zu sagen. Oder muss ich noch an den Vorfall am 7.11.2011 im Campos-Becken in Brasilien erinnern?“, sagte der Wirtschaftsdezernent. „Haben Sie eine bessere Idee?“ „Ich werde mit den Verantwortlichen bei Shell sprechen, vielleicht kann ich die ja weich klopfen.“ „Gut ich unterbreche die Sitzung für eine Stunde. Danach sehen wir uns wieder.“, sagte Robert Palmer. Nach der Stunde kamen die Abgeordneten wieder zusammen. „Nun Mr. Loxley?“ „Ich hab die Leute bei Shell rumgekriegt. Das Schreiben, dass Mr. Cassell vorliegt, war wohl offensichtlich eine Ente. Shell setzt schon seit Jahren auf umweltfreundliche Kraftstoffe und bietet zumindest in Europa auch das sogenannte Autogas an. Die Leute in der Führungsriege bei Shell scheinen doch Vernunft an den Tag zu legen.“ „Ich will nichts gesagt haben Mr. Loxley. Aber Shell ist ein niederländisches Unternehmen. Der Firmensitz ist nämlich in Den Haag. Die Chevron Corporation ist ein einheimisches Unternehmen. Deren Firmensitz befindet sich in San Ramon. Und ich finde, wir sollten ein wenig Patriotismus zeigen.“ „Okay stimmen wir ab. Wer stimmt dafür, das Shell den Zuschlag für die Eröffnung einer Tankstelle bekommt?“ Keiner meldete sich. „Wer stimmt für Chevron?“ Alle hoben die Hand. „Wer enthält sich?“ Keine Meldung. „Gut. Dann ist die Sache durch. Eigentlich hätten wir vorher über den Bau abstimmen müssen, ehe wir uns dieser Frage zuwenden. Aber da wir einstimmig beschlossen haben, Chevron den Zuschlag zur Eröffnung einer Tankstelle zu geben, haben wir auch einstimmig für den Bau einer Tankstelle gestimmt, wenn auch indirekt, wie ich zugeben muss.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn bei Luigi Canavaro in der Eisdiele. „Ich nehme an, dass mein Vorschlag zum Bau der Tankstelle durch ist.“, sagte Kyle Hathaway. „Das stimmt. Wir werden der Chevron Corporation den Zuschlag geben. Mr. Cassell meinte, ein wenig Patriotismus könnte nicht schaden.“ „Womit er nicht ganz unrecht hat.“ „Sie wissen ja, was jetzt zu tun ist. Sie haben die Erlaubnis den Bau zu beginnen. Und um ihre unausgesprochene Frag nach dem Standort zu beantworten, hätte ich die Tankstelle gerne links neben der Feuerwache.“ „Wie Sie meinen. Ich gehe gleich zu Daena Hernandez und sage ihr Bescheid. Luigi, die Rechnung bitte.“ „Va Bene. Du hattest eine 01 Espresso und eine Cappuccino für deine Moglie. Das macht dann 3,40 $. „Hier hast du 5. Der Rest ist Trinkgeld. „Mille Grazie Kyle.“ „Mach ich doch gern. Wie macht sich eigentlich dein Cousin?“ „Signore Rosemeyer ist sehr zufrieden.“ „Na sowas erfreut doch.“ Mit diesen Worten verließ Kyle Hathaway die Eisdiele. Bei Daena Hernandez klopfte er an die Wohnungstür. Im Wohnzimmer kam Kyle Hathaway gleich zur Sache. „Miss Hernandez, die Stadtverordneten haben mein nächstes Bauprojekt genehmigt. Eine Tankstelle soll her. Man will der Chevron Corporation den Zuschlag geben. Zeichnen Sie einen Entwurf, der funktional und trotzdem mit der Umwelt in Einklang zu bringen ist.“ „Natürlich Mr. Hathaway. Spätestens Montag können Sie mit Ergebnissen rechnen. Mir geht’s im Moment alles andere als gut. Ich glaub ich hab ne fette Grippe.“ „Sie sehen auch nicht gut aus. Kurieren Sie sich richtig aus. Nicht, dass Sie das verschleppen.“ „Das mach ich.“ „Ich geh dann. Gute Besserung Miss Hernandez.“ „Danke Mr. Hathaway.“ Nachdem Daena Hernandez ein Erkältungsbad genommen hatte ging sie in ihr Atelier und fing an zu zeichnen. Sie schaffte es gerade noch eine Stahlkonstruktion zu zeichnen, die von 10 Pfeilern getragen wurde und dazu 6 Tanksäulen. Danach war sie einfach nicht mehr in der Lage weiterzuarbeiten. Daena Hernandez legte sich ins Bett und schlief. Kyle Hathaway suchte sofort Robert Palmer auf. Er fand ihn bei Dirk Pitt. „Leute, wir haben ein Problem.“, sagte er beim Eintreten. „Stimmt irgendwas nicht?“ „Das glaubst du aber Dirk. Daena Hernandez liegt mit einer fetten Grippe im Bett. Und wir haben keinen Arzt hier in der Stadt. Darum sollten wir uns schleunigst kümmern.“ „Das ist sind keine guten Nachrichten, Mr. Hathaway.“ „In der Tat. Jetzt stellt sich die Frage, wen wir hier ansiedeln. Außerdem brauchen wir noch eine Apotheke.“ Robert Palmer rieb sich nachdenklich das Kinn. Schließlich sagte er: „Hören Sie Mr. Hathaway, Sie kümmern sich um die Stellenausschreibung für den Arzt, ich seh zu, dass ich die Abgeordneten nochmal zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen trommeln kann. Dann können wir den Bau einer Apotheke durchwinken.“ „Tun Sie das.“ Am Mittag trafen sich die Stadtverordneten zu der von Robert Palmer einberufenen Sitzung. „Gentlemen, ich habe Sie zu dieser Sitzung bestellt, weil ein weiteres gravierendes Problem aufgetreten ist. Daena Hernandez, die Architektin, die die ganzen Gebäude der Stadt entworfen hat, liegt mit einer Grippe im Bett. Wir haben keinen Arzt und keine Apotheke. Im Terminal ist zwar eine Apotheke, aber wer hat schon die Zeit, um bis zum Flughafen zu fahren.“ „Das leuchtet ein. Was den Arzt angeht, da wüsste ich schon jemanden. Einen alten Kumpel aus meiner Zeit in Annapolis.“ „Und wer wäre das, Mr. Cassell?“ „Dr. Richard Burns. Ich hab mit ihm zusammen in Vietnam gedient.“ „Gut. Dann wäre das geklärt. Nun zur Apotheke. Wo soll die hin?“ „Ins Zentrum der Stadt. Ich hab mir ein paar Bilder im Internet angesehen. Ich finde das Gebäude der Viktoria-Apotheke in der Bockenheimer Straße 10 in Frankfurt am Main interessant. So könnten wir das hier auch machen.“ „Haben Sie ein Foto dabei Mr. Loxley?“ „Hier bitte.“ Robert Palmer sah sich das Foto an und sagte: „So machen wir das. Wir sollten die Apotheke in der Nähe der Eisdiele bauen.“ „Sonst noch irgendwelche Wortmeldungen?“ Ein Abgeordneter hob die Hand. „Ja Mr. Scott?“ „Ich würde noch ein Ärztehaus hier bauen. Wir brauchen noch einen Zahnarzt, einen Internisten, einen Gynäkologen, eine Frauenarzt um nur mal ein paar Beispiele zu nennen.“ „In Ordnung. Dann ist das auch beschlossene Sache. Also fangen wir an.“ 02 Nur kurze Zeit später suchte Robert Palmer Kyle Hathaway in seiner Suite im 5-Sterne-Hotel auf. „Es gibt Arbeit. Ihre Bautrupps sollen in der Nähe der Eisdiele eine Apotheke bauen. So soll sie aussehen.“, sagte der Bürgermeister und gab ihm das Foto der Viktoria-Apotheke aus Frankfurt. „In Ordnung, ich werde mich darum kümmern. Sonst noch irgendwelche Neuigkeiten?“ „Das möchte ich doch meinen. Wir haben beschlossen noch weitere Ärzte hier anzusiedeln und hätten gerne noch ein Ärztehaus hier. Lässt sich das einrichten?“ „Null Problemo.“ „Gut. Ich verlass mich auf Sie, Mr. Hathaway.“ Nach der Sitzung gingen die Bauarbeiten weiter. Direkt neben Luigi Canavaros Eisdiele hoben die Bagger eine weitere Grube aus. Neben der Polizeiwache wurde die Grube für das Ärztehaus ausgehoben. Bis zum späten Nachmittag standen die Fundamente der beiden Häuser. Den Entwurf für das Ärztehaus hatte Daena Hernandez Cousin Adriano Benitez geliefert, nach dem er von der Krankheit seiner Verwandten erfahren hatte. Daena selbst hatte ihn darum gebeten, vorübergehend für sie einzuspringen. Und während in Sky City die Bauarbeiter in den Feierabend gingen, tagten in München, in der Firmenzentrale von BMW, um über das weitere Vorgehen des deutschen Autobauers zu beraten. Norbert Reithofer, der Vorstandsvorsitzende beim BMW und Joachim Milberg der Vorsitzende des BMW Aufsichtsrats hatten zu dieser Sitzung geladen. Seit Stunden wurde debattiert und diskutiert. Sämtliche beteiligten waren müde und dementsprechend schlecht gelaunt. „Meine Herren, so kommen wir nicht weiter. Fakt ist einfach, dass der amerikanische Markt mal wieder so richtig boomt. Wir sollten das nicht verschlafen.“, sagte Norbert Reithofer. „Unser Werk in Spartanburg, South Carolina, ist ausschließlich für die Produktion des BMW X5 gedacht, doch es werden im Moment die wesentlich sparsameren Modelle der 3er und 5er Reihe gekauft. Ein weiteres Werk wäre sinnvoll.“ „Eine gute Idee. Aber wo sollen wir das Werk bauen?“ „Ich habe von einer Stadt in Kalifornien gehört, die gerade rund um den dortigen Flughafen gebaut wird. Der Name ist Sky City. Dort könnten wir ein Werk errichten, das speziell für die 3er und 5er Reihe gedacht ist.“ „Gut. Hat irgendjemand etwas dagegen?“ Keine Rückmeldung. „Nein? Also dann ist das beschlossen. Die Sitzung ist hiermit beendet. Gute Nacht meine Herren.“, sagte Norbert Reithofer. Zur selben Zeit in Turin. In der Firmenzentrale des italienischen LKW-Herstellers IVECO hatte Paolo Monferino, der Vorsitzende des Herstellers, ebenfalls zu einer Sitzung geladen. Auch diese hatte die ganze Nacht gedauert. Und die anderen Teilnehmer waren ebenso müde und gereizt. „Meine Herren, wir haben zwei Möglichkeiten. Entweder wir kommen zu einer Einigung, oder wir sitzen noch den ganzen morgigen Tag hier und schlagen uns gegenseitig die Köpfe ein. Im Moment boomt der amerikanische Fahrzeugmarkt wieder. Das wäre für uns die Gelegenheit, zu versuchen unsere Produkte dort zu vermarkten.“ „Si. Ich habe von einer Stadt in Kalifornien gehört, die gerade erst im Bau ist. Dort wäre ein idealer Standort für unsere Produktion. Wir sollten den Stralis dort bauen. Im Moment sind die Grundstückspreise niedrig. Der dortige Investor heißt Kyle Hathaway. Ihn sollten wir kontaktieren.“ „Gute Idee. Hat jemand was dagegen?“ Keiner meldete sich. „Nein? Dann ist die Sache beschlossen. Buona Notte, meine Herren.“ Kurz bevor am Abend in Sky City die Sonne unterging wurde die Luft vom Knattern mächtiger Hubschrauber-Rotoren erfüllt. Auf der Sky City Airforce Base landeten nacheinander 15 mittelschwere Transport-Hubschrauber vom Typ Sikorsky UH 60 L Black Hawk. Die dafür vorgesehenen Hangars waren nach der Eröffnung des Stützpunktes 03 errichtet worden. Damit war der Stützpunkt fertig. Am nächsten Morgen gingen die Bauarbeiten weiter. An der Apotheke wurden die Grundmauern errichtet. Darauf kamen die riesigen Glasscheiben, die noch von einem anderen Bauprojekt übrig waren. Darauf wurde eine Betonplatte gesetzt, die auf der Unterseite eingeschnitten war, damit die Scheiben nicht unter dem Gewicht der Platte barsten. Darauf kam wieder eine Glasfront und darauf wieder eine an der Unterseite eingeschnittene Betonplatte. Ganz zum Schluss wurde noch ein Flachdach aufgesetzt. Für das Ärztehaus hatte sich Adriano Benitez etwas Besonderes einfallen lassen. Sein Entwurf sah einen dreistufigen Bau mit einem gläsernen Eingangsbereich und einem Gebäudetrakt aus Backstein und Beton vor. In genau demselben Design hatte Daena Hernandez Cousin auch den dreistufigen Komplex entworfen. Auf den ersten beiden Stufenbauten zierte noch ein Geländer die Dachkonstruktion, die als Terrasse ausgeführt war. Nachdem die Stadtverordneten den Entwurf von Daena Hernandez Cousin abgenickt hatten, gingen die Bauarbeiten weiter. Die Arbeiter errichteten zunächst einen Betonsockel, auf den nach dem Trocknen die Backsteine aufgesetzt wurden. Die Abstände der Reihen zwischen den Backsteinen betrugen 5 Meter. Danach kam eine etwas größere Lücke, die 10 Meter breit war. Mit Hilfe von massiven Stützbalken aus Stahl wurden die Fensteröffnungen in der Mitte der Vorderfront des neuen Hauses in Sky City gegossen. Darauf kam eine massive Betonplatte, an der das Geländer bereits montiert war. Als am Abend die Sonne unterging, war das Ärztehaus zu 65% fertig gebaut. Der dreistufige Gebäudeteil war bereits fertig. Auch der gläserne Eingangsbereich war fertig. Der Gebäudeteil links vom Eingang fehlte noch. Mit Hilfe eines massiven Stahlgerüsts wurde die Glaskonstruktion gestützt. Die Nacht blieb ruhig. Doch am nächsten Morgen kam dann die große Überraschung. Ein Airbus A380 der Lufthansa, die „Frankfurt am Main“ landete in Sky City. An Bord waren zwei Verhandlungsdelegationen. Eine von BMW und eine von IVECO. Im Konferenzraum des Rathauses trafen sich Kyle Hathaway und Robert Palmer mit den Vertretern von BMW und IVECO. „Also fassen wir noch mal zusammen. Sowohl BMW als auch IVECO wollen hier in Sky City jeweils ein Werk zur Fertigung bestimmter Modelle errichten.“ „Ja das stimmt Mr. Palmer. Unser Unternehmen gedenkt hier den BMW 3er und den 5er zu produzieren. Denn der Trend geht eher von den spritfressenden SUVs weg, und eher zu den spritsparenden Modellen, wie dem BMW 3er und eben auch der 5er-Reihe.“ „Und IVECO hat natürlich ebenso Interesse, sich hier auf dem amerikanischen LKW-Markt zu etablieren. Da wir festgestellt haben, dass die amerikanischen Transportunternehmen zusehends auch auf Produkte aus der Europäischen Union setzen. Mit dem Stralis hätten wir ein Modell das an Effizienz genau auf die Bedürfnisse der hiesigen Speditionen zugeschnitten ist.“ „Was meinen Sie Mr. Hathaway, als Investor?“ „Das ist eine Gelegenheit, die wir uns nicht entgehen lassen sollten. Das bringt zum einen Arbeitsplätze und bedeutet einen 04 enormen Aufschwung für die Infrastruktur hier in der Stadt.“ „Nun denn. Sie haben Mr. Hathaway gehört meine Herren. Aber so wie jedes andere Bauvorhaben hier in der Stadt, müssen auch Ihre Vorgesetzten hier die entsprechenden Anträge einreichen.“ Unterdessen gingen am Ärztehaus die Bauarbeiten weiter. Auch auf dem Flughafen selbst herrschte emsiges Treiben. Die Lufthansa-Maschine stand in der Wartungshalle, damit Lorena West, sich mit der Technik des Airbus A380 vertraut machen konnte, falls mal eine Maschine Probleme haben sollte und in Sky City notlanden musste. Am frühen Vormittag stand der letzte Gebäudeteil des neuen Ärztehauses. Als es Mittag wurde und die „Frankfurt am Main“ wieder nach Deutschland zurück flog war das Gebäude fertig verglast. Kurz nach dem Start landeten die beiden Antonovs und die Boeing 747-400-F. Sie brachten das Mobiliar für die Arztpraxen. Die Stühle für die Wartezimmer, Tresen für den Empfang, Liegen, Schreibtische PCs, für den Zahnarzt ein entsprechender Stuhl zur Untersuchung seiner Patienten. Um 12:00 Uhr landete in Sky City eine Boeing 747-8 der Etihad Airways. Unter den Passagieren befand sich Dr. Richard Burns, ein angesehener Arzt, der aber keine Praxis betrieb, weil ihm niemand die Räumlichkeiten zur Verfügung stellte. Da kam es gerade Recht, dass Kyle Hathaway in Sky City, das Ärztehaus hatte bauen lassen. Dr. Burns war ein Arzt für Allgemeinmedizin. Am 27.10.2014 präsentierte Daena Hernandez den Stadtverordneten ihren Entwurf für die Tankstelle. Sie war zwar noch nicht ganz fit, aber wieder soweit genesen, dass sie wieder arbeiten konnte. Ihr Entwurf sah neben den beiden Dreier-Reihen Tanksäulen auch einen Shop vor, wo die Kunden ihre Rechnungen bezahlen und auch diverse Konsumgüter wie Chips, Cola und dergleichen erwerben konnten. Außerdem hatte Daena Hernandez noch eine kleine Grünanlage vorgesehen. Nachdem der Entwurf durch die Abstimmung war, rückten die Bagger an und hoben links von der Feuerwache eine neue Grube aus, die 18 Meter tief war. Als das Fundament gegründet war, wurde zuerst der Shop gebaut. Dann kamen die 10 Stahlpfeiler, auf die dann ein Stahldach aufgesetzt wurde. Danach kamen die 6 Tanksäulen an die Reihe. Am 30.10.2014 war es dann soweit. Die Tankstelle eröffnete. Auf der der Straße zugewandten Seite konnten die Autofahrer das Emblem der Chevron Corporation sehen. Auf der Stirnseite den Chevron-Schriftzug. Der erste Pächter der Tankstelle war Bull Hurley. Er galt als liebenswert, hilfsbereit und verstand viel Spaß. Damit waren drei weitere Probleme gelöst. Bei der Einweihungsfeier sprach Bull Hurley mit Kyle Hathaway. „Wissen Sie Mr. Hathaway, ich hab zwar keine Ahnung vom Investmentgeschäft. Aber wie sieht es mit einer Bank aus? Ich meine irgendwo müssen die Leute ihre Ersparnisse ja hinbringen.“ „Da haben sie wohl Recht Mr. Hurley. Aber ich wollte eigentlich als nächstes ein 4-Sterne Hotel bauen und eine neue Trasse zum Terminal legen lassen.“ „Ich kann Ihnen diese Entscheidung nicht abnehmen. Aber eine Bank würde die Infrastruktur noch weiter stärken.“ „Ich denke darüber nach.“ Kapitel 18: Der Bau des Bankgebäudes ------------------------------------ Der Bau des Bankgebaeudes Am 03.11.2014 gingen die Planungen weiter. Nach einem Gespräch mit seiner Ehefrau Adriana hatte sich Kyle Hathaway entschieden, eine Bank zu bauen. Er suchte daher den Bürgermeister auf. Dieser war der Auffassung, dass eine Bank ein repräsentatives Gebäude sein sollte, und wünschte sich daher etwas Erhabenes. Doch bevor Kyle Hathaway zu Daena Hernandez gehen konnte, musste erst noch die Stadtverordnetenversammlung über das neue Bauprojekt entscheiden. „Meine Herren, ich habe Sie zu dieser Sitzung bestellt, weil wieder einmal ein Bauprojekt ansteht. Kyle Hathaway will eine Bank hier ansiedeln.“, sagte Robert Palmer. „Eine gute Idee. Das würde zum einen mehr Arbeitsplätze schaffen, zum anderen würde es auch mehr Unternehmen anlocken.“ „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Damit wäre endlich eines der wichtigsten Probleme gelöst. Denn im Moment, werden alle Ersparnisse zu Hause gehortet. Hätten wir eine Bank, dann würde sich das ändern.“ „Dann sollten wir abstimmen. Wer ist für den Bau einer Bank?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Kein Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Wieder keine Meldung. „Dann ist wohl einstimmig. Gut meine Herren, die Sitzung ist geschlossen. Schönen Tag zusammen.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn in der Polizeiwache bei Lou Grant. „Ihr Vorschlag zum Bau einer Bank ist abgesegnet. Wie schon in unserem Gespräch angedeutet hätte ich gerne etwas Erhabenes.“ „Ich gebs weiter.“ Nach dem Gespräch bei Lou Grant suchte Kyle Hathaway Daena Hernandez auf. „Gibt’s wieder Arbeit?“ „Sonst wär ich ja wohl nicht hier. Wir haben grünes Licht, für den Bau der Bank. Bürgermeister Palmer will etwas „Erhabenes“, wie er sich so gern ausdrückt. „Oh, das wird schwierig.“ „Ihnen fällt schon was ein.“ Nachdem Kyle Hathaway wieder gegangen war, setzte sich Daena Hernandez ans Zeichenbrett und begann zu zeichnen. Und was aufs Papier zauberte übertraf alles, was sie bisher für Sky City entworfen hatte. Der Entwurf sah einen Bau aus reinstem Marmor vor, der auf der linken Seite einen Bogen als Eingangsbereich besaß und in der Mitte eine große Fensterfront, die links und rechts zwei Fensterfronten mit vier kleinen Fenstern aufwiesen. Daneben kam eine ähnliche Fensterfront mit 6 kleinen Fenstern. Im zweiten Stock war auf der linken Seite eine Fensterfront eingezeichnet mit drei kleinen Fenstern nebeneinander. Daneben war wieder eine Fensterfront mit vier kleinen Fenstern. Danach kam ein massiver Vorbau mit jeweils 2 Vierer-Einheiten aus kleinen Fenstern. Daneben waren wieder vier Fenster übereinander und ganz Recht noch einmal dieselben drei Fenster wie links über dem Eingang. Darüber kam noch ein kleiner Vorsprung, der sich um das gesamte Gebäude zog. Darüber kam noch ein kleiner Anbau, der links und rechts in jeweils einem Turm endete. Das Dach bestand aus zwei Abschnitten, wobei der zweite etwas höher wirkte, weil er auf den ersten aufgesetzt war. Im unteren Teil des Daches war noch ein rundes Fenster vorgesehen, das ein wenig aus dem Dach herausragte. Am folgenden Tag, es war der 04.11.2014 stellte Daena Hernandez ihren Entwurf den Politikern der Stadtverordnetenversammlung vor. Bürgermeister Robert Palmer war sofort begeistert. „Was meinen Sie meine Herren?“, fragte er in die Runde. „Wundervoll. 01 Damit untermauern wir unseren Anspruch als zukünftigen Wirtschaftsstandort.“ „Ihre Meinung Mr. Loxley?“ „Ich denke, dieses Bankgebäude schindet Eindruck, bei zukünftigen Investoren.“ „Und was sagen Sie, Mr. Cassell?“ „Was soll ich sagen? Miss Hernandez hat sich mal wieder selbst übertroffen.“ „Dann stimmen wir ab. Wer ist für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keine Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Wieder keine Handzeichen. „Dann ist das entschieden. Nun zum Standort. Wo soll das Gebäude gebaut werden?“ „Wir sollten das Bankhaus links vom Ärztehaus bauen. So wäre es weit genug weg, von der Kläranlage wegen des Gestanks durch die Fäkalien. Und zum anderen weit genug weg vom Flughafen.“ „Eine gute Idee.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn bei Bernd Rosemeyer. „Ich komme grade von der Sitzung. Der Entwurf von Daena Hernandez hat die Abstimmung passiert. Sie können mit dem Bau beginnen.“ „Das sind doch gute Nachrichten.“ Um 11:00 Uhr rückten die Bagger an, und begannen wie schon bei den anderen Bauprojekten zuvor mit der Gründung des Fundaments. Doch schon bald ergab sich die Frage, aus welchem Baumaterial das Gebäude errichtet werden sollte. Einer der Bauarbeiter der schon etwas länger im Geschäft war, sein Name war Frank Beard, schlug vor, weißen Kalksandstein als Baumaterial zu nehmen. Der Vorarbeiter ging zu Kyle Hathaway und berichtete ihm von dem Rat. „Weißer Kalksandstein. Okay. Ich kümmer mich drum.“ Danach durchforstete er das Internet nach Firmen, die diese Gesteinsart im Sortiment hatten. Bei der Emsländer Baustoffwerke GmbH & Co. KG in Haren an der Ems, wurde er fündig. Er schrieb eine E-Mail und schilderte sein Anliegen und fragte welche Menge für den Bau eines solchen Gebäudes notwendig sein würde. Die Antwort die aus Deutschland kam war einigermaßen zufriedenstellend. Man kalkulierte mit einer Menge von 512 Tonnen, schlug aber vor doch lieber etwas mehr zu bestellen. Die Mengen hätte man auf Lager. Also schickte Kyle Hathaway eine Bestellung über eine Menge von 4.500 Tonnen weißen Kalksandstein. Am Tag nach Eingang der Bestellung wurden in Haren an der Ems die benötigten Blöcke auf mehrere Sattelschlepper verladen und ordnungsgemäß gesichert. Dann fuhren die LKWs als Konvoi los in Richtung Hamburg, wo sie am 04.11.2014 um 10:45 Uhr ankamen. Dort wurden die Steine in Containern verpackt auf die BBC Ontario der Emdener Reederei BBC Chartering verladen. Um 11:20 Uhr lief das Schiff aus Hamburg aus und nahm, nachdem es die offene See erreicht hatte, Kurs auf New York, wo die BBC Ontario am 07.11.2014 um 6:15 Uhr anlegte. Die Container mit den Kalksandsteinblöcken wurden in den Bauch der Antonov An225 verladen, die am Flughafen von New York, dem John-F.-Kennedy International Airport wartete. Kaum war die Verladung abgeschlossen, rollte die Maschine zur Startbahn und hob nach Erteilung der Starterlaubnis um 7:00 Uhr ab und nahm dann Kurs auf Sky City, wo sie um 9:30 Uhr landete. Kaum war die Maschine entladen, stürzten sich die Bauarbeiter wie eine Horde ausgehungerter Wölfe auf die Ware und fingen gleich mit dem Bau an. Um 11:00 Uhr 02 stand der Rohbau bis zur ersten Etage. Eine Stunde später, als die Arbeiter Mittagspause machten, war auch die erste Etage fertig. Auch der Balkon, der vom Vorbau aus ein bisschen nach vorn ragte, war fertig. Als am Abend die Sonne unterging und die Sirene den Feierabend ankündigte, war das Gebäude soweit fertig. In der Nacht zog eine Unwetterfront über Sky City hinweg, doch Schäden gab es keine. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück gingen die Bauarbeiten weiter. Die Elektriker verlegten die Kabel, die Glaser passten die Scheiben ein und die Sicherheitsleute installierten die Überwachungskameras. Um die Mittagszeit war alles soweit fertig und die Teppichspezialisten übernahmen die Baustelle. So wurde im Büro des Bankdirektors auf dessen Wunsch ein handgeknüpfter orientalischer Teppichboden verlegt. Und während in den einzelnen Büros die Teppichböden verlegt wurden, wurde in der Schalterhalle der Boden gefliest und die einzelnen Schalter aufgebaut. Schon am Abend war die Bank fertig eingerichtet. Es fehlten nur noch die Leute die dort arbeiteten. Bereits am nächsten Morgen um 8:00 Uhr landete eine Maschine vom Typ Boeing 787-8 der japanischen Fluggesellschaft Japan Airlines auf dem Flughafen von Sky City. An Bord befanden sich auch Takanobu Ishikura und seine Familie. Kyle Hathaway hatte dem amerikanischen Bankier mit japanischen Wurzeln den Posten als Direktor der Sky City International Bank angeboten und der 85-jährige hatte begeistert angenommen. Nach und nach landeten weitere Maschinen und brachten die restlichen Mitarbeiter der Bank zu ihrem neuen Arbeitsplatz. Am 05.11.2014 nahm die Bank ihren Betrieb auf. Vor dem Gebäude bildete sich eine lange Schlange, da jeder seine Ersparnisse zur Bank bringen wollte. Am 06.11.2014 wurde das neue Bankgebäude dann in einer feierlichen Zeremonie eingeweiht. Als Redner hatte sich wieder Barack Obama angekündigt. Um 10:15 Uhr landete die Maschine des Präsidenten, die Airforce One, auf dem Flughafen von Sky City. Dann begannen die Feierlichkeiten. Zuerst trat der Präsident ans Rednerpult. „Ladies and Gentlemen, liebe Einwohner von Sky City. Seit dem Beginn der Baumaßnahmen im Herbst 2013 ist um den Flughafen herum eine kleine Stadt gewachsen. Einige Probleme sind bereits gelöst, doch es gibt noch viele Probleme, die gelöst werden müssen. Mr. Hathaway, Sie haben bisher als Investor viel Umsicht bewiesen, es ist mir daher eine Ehre Ihnen die Presidential Medal of Freedom verleihen zu dürfen.“ Danach trat Kyle Hathaway ans Rednerpult. Seine Golden-Retriever-Hündin Gina saß an der Seite seiner Ehefrau Adriana. „Liebe Einwohner von Sky City. Seit fast zwei Jahren bin ich hier in Sky City als Investor tätig. Und es ist mir eine besondere Freude, noch weiter als Investor hier tätig sein zu dürfen. Viel Arbeit muss noch getan werden. Packen wir sie gemeinsam an, auf das Sky City noch weiter wachsen möge.“ Der nächste Redner war Bürgermeister Robert Palmer. „Liebe Mitbürger. Seit meiner Amtsübernahme im April dieses Jahres hat sich hier in der Stadt vieles verändert. Mit dem Bau der Sky City International Bank, deren Einweihung wir heute feiern, erfährt die 03 Region einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung. Einen Aufschwung, von dem auch der Flughafen profitieren kann.“ Der letzte Redner war Dirk Pitt: „Meine Damen und Herren. Seit dem Bau und der Eröffnung des Flughafens habe ich die Ehre, als Manager hier tätig zu sein. Ich habe seit dem Beginn der Investitionen die Bauprojekte mitgetragen und bin stolz, mit einem Mann wie Kyle Hathaway zusammenarbeiten zu dürfen. Ich gratuliere Ihnen an dieser Stelle zu Ihrer neuen Auszeichnung.“ Während der Feier nahm Takanobu Ishikura Kyle Hathaway und seine Ehefrau Adriana auf die Seite. „Mr. Hathaway, Sie haben hier großartiges geleistet. Doch es fehlt hier an Industrie. Ohne Industrie-Betriebe wird es keinen wirtschaftlichen Aufschwung geben.“, sagte er. „Dessen bin ich mir bewusst. Vor kurzem waren zwei Delegationen von zwei europäischen Fahrzeugherstellern hier um mit mir über die Errichtung zweier Werke zu verhandeln. BMW und IVECO.“ „Das ist gut. Doch das reicht nicht. Wenn sie noch ein Unternehmen aus der Mikroelektronik-Branche hier ansiedeln könnten wäre das eine große Sache. Dann boomt die Wirtschaft auch.“ „Eine gute Idee. Aber jetzt sollten wir erst einmal den Bau einer beiden Fabriken in die Hand nehmen, für deren Errichtung schon Interesse angemeldet wurde.“ „Sie sind der Investor Mr. Hathaway.“, sagte Takanobu Ishikura. Kapitel 19: Sky City bekommt eine PKW-Fabrik -------------------------------------------- Sky City bekommt eine PKW-Fabrik Am 10.11.2014 wurde im Rathaus von Sky City der Vertrag für den Bau einer PKW-Fabrik von BMW unterzeichnet. Auch Robert Palmer und Kyle Hathaway setzten ihre Unterschriften darunter. Damit war der Weg für den Bau des Werkes eigentlich frei, doch es fehlte noch die Genehmigung, und für diese war ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung notwendig. Diese kamen nach der Vertragsunterzeichnung zu einer dringenden Sitzung zusammen. Der Bürgermeister hatte wieder dazu eingeladen. Als sich alle versammelt hatten, eröffnete Robert Palmer die Sitzung. „Gentlemen, ich habe Sie zu dieser Sitzung geladen, weil Neuigkeiten gibt. Der deutsche PKW-Hersteller BMW plant hier in Sky City den Bau eines neuen Werkes. Das Werk in Spartanburg, North Carolina ist an die Grenzen seiner Produktionskapazitäten gestoßen. Das ist eine Chance, die wir uns nicht entgehen lassen dürfen, wenn wir den wirtschaftlichen Anschluss nicht verlieren wollen. Wir haben bisher nur vier Geschäfte, aber keinerlei Industrie. Wenn wir zulassen, dass uns dieser Deal durch die Lappen geht, dann sind wir für die nächsten Jahre wirtschaftlich weit abgeschlagen. Deshalb habe ich nicht gezögert und den Vertrag unterschrieben.“ „Ich hoffe, Ihnen ist klar, dass Sie das vorher mit uns hätten durchsprechen müssen. In Anbetracht der Tatsache, dass hier die Zeit gedrängt hat, sei Ihnen dieser Alleingang noch mal verziehen.“ „BMW hat bereits schriftlich eine Baugenehmigung beantragt, über die wir jetzt abstimmen sollten. Wer ist dafür BMW die Genehmigung zu erteilen?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ wieder keine Meldung. „Gut. Dann ist das erledigt. An dieser Stelle möchte ich Sie darüber informieren, dass auch der italienische LKW-Hersteller IVECO plant hier ein Werk zu bauen. Diesen Deal sollten wir uns auch sichern.“ „Finden Sie nicht, dass wir uns da übernehmen?“, fragte Raymond Loxley, der Wirtschaftsdezernent. „Wer sagt denn, dass ich beide Werke auf einmal bauen will? Aber da ist noch nichts spruchreif. IVECO hat vorerst nur sein Interesse bekundet. Nicht mehr und nicht weniger.“ „Gut. Solange IVECO es bei dieser Interessenbekundung belässt mache ich mir keine Sorgen.“ „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Wenn wir beide Deals an Land ziehen könnten, wäre das eine gute Sache.“ „Der Meinung bin ich auch. Da wäre noch etwas. Ich habe auf der Einweihungsfeier für unsere neue Bank mitbekommen, dass Takanobu Ishikura vorgeschlagen hat, noch ein Unternehmen aus der Branche der Mikroelektronik hier anzusiedeln.“, sagte Robert Palmer. „Was dieses Projekt angeht, gibt es aber noch keine Anfragen?“ „Nein.“ „Dann bin ich beruhigt.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn bei Catherine Crawford im Reisebüro. „In Ordnung. Die Stadtverordneten haben ihre Zustimmung gegeben. BMW kann mit dem Bau der Fabrik beginnen.“ „Das sind gute Nachrichten. Ich habe bereits ein 550 ha großes Areal abgesteckt. Es befindet sich 6 Kilometer von der Stadt und vom Flughafen entfernt.“ „Warum denn soweit weg?“ „Weil solche Werke meistens außerhalb der Städte liegen.“ „Verstehe. Ich habe einen alten Bekannten gefragt. Er hat ein paar Autos abzugeben. Einen Ferrari 288 GTO, einen Dodge Challenger R/T und einen Dodge Charger R/T. Außerdem steht noch ein Dodge Avenger bei ihm rum, den er nicht braucht. Bis auf den Ferrari, sind alle Wagen Neuwagen.“ „Das wäre was für Mr. Rosemeyer.“ „Machen 01 Sie ihm diesen Deal mal schmackhaft.“ „Ich werd’s versuchen. Notfalls kauf ich ihrem Bekannten die Autos ab.“ „Das ist doch ein Wort.“ Nach der Besprechung rollten auf dem von Kyle Hathaway die Bagger an und hoben eine riesige Grube aus. Als man mit Aushaben der Grube fertig war, wurden an verschiedenen Stellen die Fundamente für die einzelnen Gebäude gegründet. Das neue BMW-Werk sollte zwei Lagerhallen, einen Testparcours und sieben Fabrikkomplexe umfassen. Und während der Zement trocknete, saß Daena Hernandez über ihrem Zeichenbrett und arbeitete zwei Entwürfe für die Lagerhallen aus. Der erste Entwurf war eine Betonkonstruktion, die aus zwei Gebäudeteilen bestand. Das Dach war eine doppelte Wellblechkonstruktion. Außerdem sah der Entwurf zwei Eingänge vor, deren Tore ebenfalls aus Wellblech bestanden. An den Seitenwänden waren drei Fenster vorgesehen, an den Stirnseiten über den Türöffnungen zwei Fenster und am Dachfirst drei halbkreisförmige Fenster. In das Dach zeichnete Daena Hernandez jeweils sechs Fenster ein. Entwurf Nummer zwei war eine Betonkonstruktion, die einen Komplex bildete. Auf der rechten Seite hatte Kyle Hathaways Architektin einen Uhrenturm eingezeichnet. In den Seitenwänden waren jeweils drei Fenster vorgesehen. An der Rückwand ein großes Fenster und auf der Stirnseite drei Fenster. Das Tor sollte ein elektrisch betriebenes Rolltor werden. Um 10:00 Uhr hatten sich die Stadtverordneten noch einmal zu einer kurzen Sitzung versammelt, in der Daena Hernandez ihre Entwürfe präsentierte. „Irgendwelche Fragen?“, fragte sie. „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „ich persönlich habe nichts gegen die Entwürfe. Ich finde jedoch den Uhrenturm bei Entwurf Nummer 2 sehr originell.“ „Dann stimmen wir ab. Wer ist für die Entwürfe?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Kein Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Auch hier keine Meldung. „Dann ist das entschieden.“ Eine halbe Stunde später begannen die Arbeiten. Zuerst wurden von beiden Gebäuden die Wände gegossen. Und während der Zement trocknete, saß Daena Hernandez wieder über ihrem Zeichenbrett und entwarf das erste Fabrikgebäude. Der Entwurf war eine massive Betonkonstruktion mit sechs großen Fenstern auf den Seitenwänden. Ein elektrisches Rolltor bildete den Eingang. Das Dach war wieder eine Wellblechkonstruktion, die wie die Zacken eines Sägeblatts aussah. Auf der Baustelle bauten die Arbeiter zuerst die Lagerhalle, in der später die großen Blechrollen, die sogenannten Coils gelagert wurden. Auch Tom und Bob waren wieder mit von der Partie. Sie passten gerade die Rückwand und die erste Seitenwand ein, als eine F-16 über die Baustelle hinweg donnerte. Der Überflug des Jets riss die Arbeiter aus ihrer Konzentration. Sie mussten noch einmal von vorne anfangen. Dieses Mal schafften sie es, die Sektionen rechtzeitig einzupassen und mit Zement zu verbinden. Der Kran hievte gerade die linke Seitenwand heran, als wieder eine F-16 die Baustelle überflog. Tom und Bob verbanden gerade die Seitenwand mit der Rückwand, als ein dritter Jäger über die Baustelle hinweg flog. „Geht’s noch?“, fragte Bob erzürnt. „Aber echt. Hier ist doch gar keine Einflugschneise.“ Der Kran hatte unterdessen die Stirnseite heran gehievt. Tom und Bob passten sie 02 ein und verbanden sie mit den anderen drei Komponenten. Der Kranführer hievte gerade das große halbkreisförmige doppelte Wellblechdach heran, als eine vierte F-16 über die Baustelle flog. Der Kranführer konnte den Kran gerade noch in der Drehbewegung stoppen. „Sind die noch ganz dicht?“ rief der Kranführer von oben. „Wenn ich wüsste, was in diese Kerle gefahren ist, wäre ich ein Hellseher.“, rief Tom zurück. „Im Augenblick hast du freie Bahn Phil! Also beeil dich, ehe wieder einer von diesen F-16 Jägern hier durch rauscht.“ Der Kranführer hatte gerade das Dach abgesetzt und schwenkte zurück, als wieder eine F-16 heranflog. Dieses Mal konnte der Mann im Kran nicht mehr rechtzeitig reagieren und der Ausleger traf den Jet mit voller Wucht. Der Pilot konnte sich noch mit dem Schleudersitz retten, doch die Maschine stürzte ab und zerschellte in einem Feuerball am Boden. Der Pilot landete in unmittelbarer Nähe der Baustelle. „Da haben Sie ja noch mal Glück gehabt. Aber mal ernsthaft, was sollte das? Sie und ihre Kollegen haben nicht nur sich in Gefahr gebracht, sondern auch uns Bauarbeiter.“ „Wir wussten nicht, dass hier eine Baustelle ist. Wir sind bisher immer hier durch geflogen. Was wird hier eigentlich gebaut?“ „Sagt Ihnen BMW etwas?“ „Natürlich. Die haben in Spartanburg, North Carolina, meiner Heimatstadt, ein Werk. Mein kleiner Bruder arbeitet dort.“ „BMW baut noch ein zweites Werk. Und das hier in Sky City.“ Die Nachricht vom F-16 Absturz in Sky City verbreitete sich in Sekundenbruchteilen um die ganze Welt. „Breaking News: F-16 Jet nach Kollision mit Kran in Sky City abgestürzt.“ Aufgrund der Katastrophe ließ Kyle Hathaway die Bauarbeiten für diesen Tag ruhen. Bereits am Dienstag, den 11.11.2014 stand ein ausführlicher Artikel in den Zeitungen. Kyle Hathaway und seine Ehefrau Adriana saßen bei Luigi in der Eisdiele und frühstückten dort. Adriana hatte gerade die neueste Ausgabe der Chicago Tribune vor sich. „Oha!“ „Was?“ „Hier steht was über den F-16 Absturz von gestern.“, sagte Adriana. „Was schreibt die Tribune denn?“ „Sky City. In der kalifornischen Kleinstadt Sky City ist gestern Vormittag um 11:00 Uhr ein Kampfjet vom Typ General Dynamics F-16 Fighting Falcon aus bislang ungeklärten Gründen nach der Kollision mit einem Kranausleger abgestürzt. Der Pilot konnte sich noch mit dem Schleudersitz retten, bevor seine Maschine am Boden zerschellte. Die Maschine war auf der Sky City Air Force Base stationiert. Der Leiter des Stützpunkts General Andrew Briggs zeigte sich tief betroffen über den Vorfall. Wie mehrere Zeugen übereinstimmend berichten tauchte der Jet unerwartet aus dem Nichts auf. Dadurch war es dem Kranführer nicht mehr möglich noch rechtzeitig zu reagieren.“ Unterdessen gingen die Bauarbeiten weiter. Während in der einen Lagerhalle die Fenster eingesetzt wurden und die elektrischen Leitungen verlegt wurden, stand die Halle für die restlichen Teile schon fast im Rohbau. Die Rückwand sowie beiden Seitenwände rechts und links standen bereits. Der Kranführer hatte gerade die Stirnwand heran gehievt und Tom und Bob hatten sie eingesetzt, als eine der A-10 über die Baustelle flog. „Bei allem was mir heilig ist, aber noch so eine Episode wie gestern brauch ich bestimmt nicht noch mal.“, sagte Tom. Als es Mittag war suchte Bob Kyle Hathaway auf. „Haben Sie einen Augenblick Zeit Mr. Hathaway?“ „Worum geht’s?“ „Heute Vormittag ist eine A-10 über die Baustelle geflogen. Noch so einen Vorfall wie gestern wollen wir nicht noch mal erleben.“ „Ich glaube das will keiner.“ „Es ist so Mr. Hathaway, das die Piloten der Jets nicht nur sich, sondern auch uns in Gefahr bringen.“ „Ich werde mal mit General Briggs reden.“ „Danke Mr. Hathaway.“ 03 Nach dem Gespräch mit Bob suchte Kyle Hathaway General Briggs auf. Schließlich empfing der General Kyle Hathaway. „Ihr Besuch kommt etwas unerwartet Mr. Hathaway. Setzen Sie sich erst mal.“ „Danke General. Sie können sich denken, weswegen ich hier bin.“ „Natürlich. Der Absturz einer meiner F-16 von gestern.“ „Nicht nur dieser. Heute Vormittag ist einer Ihrer A-10 Bomber über die Baustelle geflogen. Ich denke, ich brauche nicht extra zu erwähnen, dass die Piloten nicht nur sich selbst, sondern auch meine Bauarbeiter in ernsthafte Gefahr bringen. Sehen Sie, einer der Bauarbeiter hat sich nämlich bei mir über dieses rücksichtslose Verhalten des Piloten beschwert.“ „Dessen bin ich mir schon bewusst Mr. Hathaway. Ich habe auch nach Beginn der Bauarbeiten allen Piloten den Befehl erteilt die Baustelle nicht zu überfliegen. Und wenn doch, dann in ausreichender Höhe. Aber so wie die Dinge stehen, haben diese sechs sich nicht daran gehalten. Ich werde dafür sorgen, dass sie entsprechend bestraft werden.“, sagte Andrew Briggs. „Na das ist doch ein Wort. Nach dem Gespräch ließ General Briggs die betroffenen Piloten allesamt zum Rapport antreten. „Gentlemen, Kyle Hathaway war gerade hier und hat sich über Ihr rücksichtsloses Verhalten beim Überfliegen der Baustelle für das neue BMW-Werk beschwert. Sie kannten alle den Befehl, die Baustelle nicht zu überfliegen. Können Sie mir sagen, warum Sie den Befehl wissentlich ignoriert haben?“ „Wir sind immer in dieser Höhe über diese Stelle geflogen und nie wurde etwas gesagt Sir.“ „Damals war an dieser Stelle auch noch keine Baustelle. Jetzt haben sich die Umstände geändert und jetzt herrscht über der Baustelle ein absolutes Flugverbot. Und da Sie sich nicht daran gehalten und zu allem Überfluss auch noch die Bauarbeiter unnütz gefährdet haben, wird Ihnen allen bis auf weiteres ein Startverbot erteilt.“ „Aber Sir…“ „WEGTRETEN!!“ Nach der Mittagspause gingen die Bauarbeiten weiter. Phil der Kranführer hievte gerade die tonnenschwere Betonplatte auf den Torso der Lagerhalle, als ein Willys Jeep anrollte. Er trug ein Nummernschild mit 5 Sternen. „Hallo General. Es muss ja schon extrem wichtig sein, wenn Sie sich persönlich her begeben.“ „Ist es auch Mr. Hathaway. Die sechs Piloten, die meiner Anordnung nicht Folge geleistet haben, haben bis auf weiteres Flugverbot.“ „Hoffentlich hat diese Maßnahme auch eine abschreckende Wirkung. Piloten sollen dafür bekannt sein, etwas starrköpfig zu sein.“ „Schwarze Schafe gibt es überall Mr. Hathaway. Auch bei der Airforce.“ Und während auf der Baustelle der Bau der zweiten Lagerhalle voran ging, hatte man im Rathaus den Entwurf von Daena Hernandez für das erste Fabrikgebäude abgesegnet. Am späten Nachmittag waren die beiden Lagerhallen fertig gebaut und betriebsbereit. Nun ging es mit dem Bau des ersten Fabrikgebäudes weiter. Die Rückwand und die linke Seitenwand standen schon. Phil der Kranführer hievte gerade die rechte Seitenwand heran. Tom und Bob nahmen sie in Empfang und passten die Wand ein. Danach wurde die Wand mit Zement mit der Rückwand verbunden. |n der Zwischenzeit saß Daena Hernandez über ihrem Zeichenbrett und zeichnete einen Entwurf für Gebäude Nummer zwei. Dieser Entwurf war eine Glas-Stahl-Konstruktion. In diesem Gebäude sollte später die Endmontage der neuen BMW-Fahrzeuge erfolgen. Der Entwurf sah aus wie ein riesiger Glasturm, in dem von oben beginnend die Fahrzeuge montiert werden sollten. Unten am Ausgang der Fabrik sollte dann das fertige Fahrzeug die Halle verlassen. Direkt daneben sollte dann der Testparcours entstehen. Kaum war der Entwurf fertig, begann Daena Hernandez mit dem Entwurf für das dritte Fabrikgebäude, in dem die Fahrzeuge zuerst durch das Elektrolysebad mussten und dann grundiert und lackiert werden sollten. Dieser Entwurf war ein dreistöckiges Gebäude aus Aluminium, verstärkt durch Stahlbeton. Außerdem war das Gebäude an zwei Stellen erhöht, um für eine ordentliche Belüftung wegen der giftigen Dämpfe beim Lackieren zu sorgen. Auffällig war der gläserne Eingangsbereich, der auf der linken Seite des Ecksprungs von 4 Stützpfeilern gestützt wurde. Die als Stirnseite ausgeführte Wand wies eine kleine, schmale Fensterreihe auf, der einige Meter weiter eine zweite Reihe Fenster folgte, die etwas größer war und damit lichtdurchlässiger war. Diese Fensterreihe verlief um das Eck. 10 Meter darüber verlief eine zweite Fensterreihe, die genauso groß war wie die darunter, aber wesentlich länger. Eine fünfstufige Treppe rundete den Entwurf ab. Die beiden Entwürfe legte Daena Hernandez noch den Politikern vor, die beide absegneten, In der Zwischenzeit war die erste Fabrikhalle fertig, es fehlten nur die Roboter und die Produktionsstraße. Und während Daena Hernandez über dem Entwurf für Gebäude Nr. 3 saß, begannen die Bauarbeiten für Gebäude Nr. 2. Um 16:45 Uhr standen die Rückwand, die rechte Seitenwand und die Stirnwand. Die Arbeiter waren gerade dabei, die Treppe und den Rest des Eingangsbereichs zu gießen, um für die vier Stützpfeiler einen festen Untergrund zu haben. Danach kam dann die linke Seitenwand. Als am Abend die Sonne unterging stand Fabrikgebäude 2 des neuen BMW-Werks in Sky City schon im Rohbau, denn auch der Ecksprung war noch eingepasst und mit Zement fixiert worden. Auch die Glaselemente des Eingangsbereichs und das durchgehende Geländer waren fertig. Und während die Bauarbeiter in den wohlverdienten Feierabend gingen, arbeitete Daena Hernandez immer noch am Entwurf für das dritte Fabrikgebäude des neuen BMW-Werks. Sie hatte schon ein gutes Dutzend Entwürfe angefangen, aber keiner war wirklich zufriedenstellend. Der aktuelle Entwurf war eine an den Ecken abgerundete rechteckige Stahl-Glas-Konstruktion, die an einer Stelle eine kleine Einbuchtung aufwies. Das Dach sollte aus einer Betonplatte bestehen. Auf dem Dach sollte, von Stahlklauen gehalten, eine kleine ovale Rennstrecke entstehen, die Daena Hernandez als kleinen Gag eingezeichnet hatte. Am nächsten Morgen gingen die Bauarbeiten weiter. Zuerst wurde eine Betonplatte auf den Rohbau gesetzt, bevor eine Betonwand eingesetzt wurde, die mit den erhöhten Wänden abschloss. Danach kam eine weitere Betonplatte, der eine weitere Betonplatte folgte, die ebenfalls bündig mit den nächsten erhöhten Seitenelementen abschloss. Darauf kam dann eine letzte Betonplatte. Und während die Glaser im neuen Fabrikgebäude die Fenster einsetzten und verfugten, präsentierte Daena Hernandez den Politikern im Rathaus ihren neuen Entwurf. „Irgendwelche Fragen?“ Keiner meldete sich zu Wort. „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Was soll ich sagen? Miss Hernandez hat wieder einmal einen hervorragenden Job gemacht. Vor allem die kleine Rennstrecke finde ich gut gemacht. Auch wenn Sie keinerlei Funktion hat, wie ich zugeben muss, so darf sie wegen des Gesamteindrucks aber nicht fehlen.“ „Dann stimmen wir ab. Wer ist für den Entwurf?“, fragte Robert Palmer in die Runde. Alle hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Keine Reaktion. „Wer enthält sich?“ Auch dieses Mal hob keiner die Hand. „Dann ist das entschieden.“ 05 In der Zwischenzeit war eine Lieferung für das erste Fabrikgebäude eingetroffen. Die Firma Orange County Ironworks, die von Daniel Teutul geleitet wurde, hatte die Stahlträger für das Gerüst und die Schienen für die Produktionsstraße geliefert. Einige der Bauarbeiter, die gerade nichts zu tun hatten, montierten auf Anweisung von Kyle Hathaway zuerst die Schienen und danach kam das Gerüst an dem später die Roboter hängen würden, die die Karosserien zusammenschweißen sollten. In Gebäude Nummer 2 wurden die Becken für die Elektrolysebäder und die Grundierbecken gebaut. Danach kamen die Lackierkabinen dran. Bei der Firma Stäubli International, mit Sitz in Freienbach in der Schweiz bestellte Kyle Hathaway gleich mehrere Industrie-Roboter vom Typ TP80 FastPicker. Dazu kamen noch Schweißroboter, die an elektrisch bewegbaren Scherengittern hingen. Und während die ersten beiden Fabrikgebäude fertig gestellt wurden, begannen ein paar Meter weiter die Arbeiten am neuen Fabrikgebäude. Phil der Kranführer hievte ein riesiges Stahlelement heran, das später einmal die linke Seitenwand bilden sollte. In der Mitte befand sich die Einbuchtung, die später einmal der Eingangsbereich sein würde. Dieses Element wurde zunächst mit Stahlstützen gestützt, damit es nicht umkippte. Als nächstes kam die Rückwand. Kaum war das Stahlstück an Ort und Stelle, wurde es von den Bauarbeitern mit der linken Seite verschweißt. Danach kam die Stirnwand des Gebäudes. Als auch dieses Stahlteil eingepasst war, wurde es mit der linken Seitenwand verschweißt. Phil hievte gerade das Stahlelement für die rechte Seitenwand heran, als Bob von unten hoch rief: „Lass gut sein Phil. Die Sirene hat grad den Feierabend angekündigt. Es wird nämlich schon dunkel.“ „Es ist aber noch hell genug, um die Seitenwand einzupassen und zu verschweißen!“ Schließlich war auch die rechte Seitenwand an Ort und Stelle und verschweißt. Damit stand auch das dritte Fabrikgebäude, in dem die Motoren und die Getriebe gebaut werden sollten, zumindest schon mal im Rohbau. Und während die Bauarbeiter in den Feierabend gingen, saß Daena Hernandez in ihrem Atelier und brütete über einem neuen Entwurf für das vierte Fabrikgebäude, in dem die Motoren und die Getriebe vereint und mit dem Fahrgestell verbunden werden sollten, das ebenfalls dort montiert wurde. Gleich der erste war annehmbar. Er sah einen T-förmigen Betonbau vor, der an der Vorderseite jeweils 6 Fenster aufwies. In die Mitte des Vorderbaus war eine kreisförmige Stahl-Glas-Konstruktion eingezeichnet, die den Eingangsbereich bildete. Auf das Dach kam noch ein hufeisenförmiger Betonbau, auf dem auf beiden Enden die BMW-Embleme stehen sollten. Am nächsten Morgen gingen die Bauarbeiten an Gebäude 3 des neuen BMW-Werks weiter. Phil hievte die tonnenschwere Betonplatte auf das Gebäude, die in der Mitte von einer Säulenreihe gestützt wurde, die auch gleichzeitig als Raumteiler diente. Danach kamen die Stahlklauen, auf die dann die Rennbahn aufgesetzt wurde, die in der Nacht mit einer Maschine von Federal Express geliefert worden war. Und während die Glaser das neue Fabrikgebäude verglasten und die Fenster verfugten, präsentierte Daena Hernandez den Politikern im Rathaus ihren neuen Entwurf. Horace Cassell, war wie immer sehr angetan von dem Entwurf, so dass dieser ohne weiteres durch die Abstimmung kam. Danach begannen die Bauarbeiten. 06 10 Meter vom dritten Fabrikgebäude entfernt, hievte Phil die Stirnwand mit der Einbuchtung an ihren Platz. Danach stützten massive Stahlträger die Wand und hinderten sie so daran, umzukippen. Danach kam die rechte Seitenwand, die man schon soweit geformt hatte, dass sie die eine Hälfte des T bildete. Als die Stirnseite und die rechte Wand miteinander verbunden waren, kam die Wand für die linke Seite. Nachdem diese mit der vorderen Wand verbunden war, kam dann die tonnenschwere Rückwand dazu. Als der Zement trocken war, wurde das tonnenschwere Betondach auf den Torso des neuen Fabrikgebäudes gesetzt. Und während der Zement trocknete, bauten die Arbeiter das Stahlgerippe für den kreisförmigen Glaseingang. Dahinter kam noch ein großes Panorama-Dach-Fenster. Um die Mittagszeit war dann der Zement trocken. Phil der Kranführer hievte das vordere Stück, dass das offene Ende des Hufeisens bildete an Ort und Stelle wo es dann mit Zement fixiert wurde. Danach kam dann die linke Seitenwand, und als dort der Zement trocken war, dann die rechte Seite. Schließlich kam auch die Rückwand dazu. Am späten Nachmittag kam dann das Dach dazu. Auf die beiden Enden kamen dann die beiden BMW-Embleme, die der Münchner Autobauer schon nach Sky City hatte bringen lassen. Auch der gläserne Eingang war fertig verglast und alles war verfugt. Damit standen schon 6 Gebäude von 9 geplanten. Doch der Winter kam langsam aber sicher näher, denn die Temperaturen waren schon ein wenig gesunken. Doch noch war ein Arbeiten möglich, weshalb Kyle Hathaway sich entschloss, die Arbeiten noch nicht einstellen zu lassen. In der Stadt selbst waren die Bauarbeiten für ein neues Wohnhaus im Gange, denn die zukünftigen BMW-Arbeiter mussten ja auch irgendwo wohnen. Das neue Gebäude sah aus, wie ein umgedrehtes L. Daran waren noch zwei kleinere Anbauten vorgesehen. Und während die Bauarbeiten an Sky Citys erstem Hochhaus weitergingen, saß Daena Hernandez in ihrem Atelier und arbeitete an einem weiteren Entwurf für das fünfte Fabrikgebäude des neuen BMW-Werks. Auch hier war gleich der erste Versuch ein gelungenes Werk. Der Entwurf war ein rechteckiger Bau, mit einer breiten Glasfront, die den Eingangsbereich bildete. Der Vorsprung über dem gläsernen Eingangsbereich war in einem Winkel von 15 Grad nach innen abgeschrägt. Vor dem Eingang hatte Daena Hernandez zwei LED-Lampen eingezeichnet. Schließlich tagte wieder die Stadtverordnetenversammlung und besprach den neuen Entwurf für das nächste Fabrikgebäude, in dem später die sogenannte „Elefantenhochzeit“ von statten gehen sollte, wie das Zusammenfügen von Karosserie und Fahrgestell im Fachjargon auch genannt wird. Auch bei dieser Abstimmung gab es keinerlei Gegenstimmen oder Enthaltungen und der Entwurf war zum Bau freigegeben. Als Baumaterial hatte Kyle Hathaway sich für den Naturstein Blackstone Shaolin entschieden. Er machte einen Steinbruch in Vietnam in der Nähe der Hauptstadt Saigon ausfindig und bestellte dort 1.800 Tonnen dieses Steins. Am 17.11.2014 traf die Lieferung in Sky City ein. Und als die Ware entladen war, begannen endlich die Bauarbeiten an Gebäude 07 Nummer 5. Die Arbeiter setzten die unterste Reihe an Steinen zusammen und bildeten so das Rechteck. Danach wurden noch sieben Reihen gebaut, ehe dann die Glasfront eingezogen wurde. Anschließend kamen noch zwei Reihen mit den Steinen, ehe dann noch an der Stirnseite noch einmal fünf dieser Steine angebracht wurden. Danach kamen dann die Steine, die schräg nach innen verliefen, ehe dann das Dach aufgesetzt wurde. Davor kamen dann die beiden von Daena Hernandez vorgesehenen LED-Laternen aufgestellt. Und während die Bauarbeiten am Gebäude Nummer 5 am Laufen waren hatte die kolumbianische Architektin den Entwurf für das sechste Fabrikgebäude ausgearbeitet. Das Gebäude ähnelte einem H auf dessen Dach ein auf den Kopf gestellter Betonbau in Form eines Kegels thronte. In diesem Gebäude sollte die Sattlerei untergebracht werden. Auch dieser Entwurf schaffte es locker, die Abstimmung im Rathaus zu überstehen. Es war 10:46 Uhr, an diesem Montag, als die Bauarbeiten begannen. Dank der Modularbauweise stand das Gebäude um die Mittagszeit schon im Rohbau. Dann kamen das Dach und der kegelförmige Betonaufbau. Als auch dieser Teil des Werkes fertig war, begannen die Arbeiten für das siebte und letzte Gebäude des neuen BMW-Werks. Zuerst wurde ein Stahlgerüst hochgezogen. Danach kamen die Fenster. Um zu vermeiden, dass die Arbeiter im Werk bei sommerlichen Temperaturen dehydrierten und einen Hitzeschlag erlitten wurden Klimaanlagen und andere Hilfsmittel eingebaut. Danach kam die Produktionsstraße, die sich wie eine Wendeltreppe von oben nach unten schlängelte. Die fast fertigen Fahrzeuge wurden aus einem unterirdischen Lager per Fahrstuhl nach oben gefahren und dort in die Endmontage eingereiht. Am Freitag den 21.11.2014 war es dann endlich soweit. Das neue BMW-Werk in Sky City nahm seinen Betrieb auf. Der erste Wagen der im neuen Werk montiert wurde war ein BMW 428i Cabrio in Melbourne Rot-Metallic. Wie immer bei der Einweihung war auch der Präsident anwesend. Doch dieses Mal war auch die Ex-First Lady Hilary Clinton anwesend. Zuerst hielt Barack Obama eine Rede. „Ladies and Gentlemen. Es ist unglaublich, was Kyle Hathaway in diesem Jahr alles geleistet hat. Mit dem Bau des neuen BMW-Werks hier in Sky City hat er der Region einen weiteren wirtschaftlichen Impuls verschafft. Die Bedeutung dieses Werks für die Region ist immens wichtig und es ist mir bewusst, wie viel Arbeit noch notwendig sein wird, um diese Region wirtschaftlich zu einem Knotenpunkt zu machen.“ Bei der anschließenden Feier sprach Hilary Clinton mit Adriana Hathaway. „Ihr Mann ist ziemlich ehrgeizig. Dieser Flughafen muss eine enorme finanzielle Belastung darstellen.“ „Das würde ich so nicht sagen. Wir haben noch Aktienanteile an anderen Unternehmen, die immer ordentliche Gewinne abwerfen.“ „Weiß Ihr Mann denn wie es weitergeht?“ „In diesem Punkt lässt er sich gerne von mir beraten, ist aber auch offen für Vorschläge von außen.“ Kyle Hathaway kam dazu. „Wie ich von Ihrer Frau erfahren habe, sind sie auch offen für die Vorschläge Ihrer Mitmenschen.“, sagte Hilary Clinton. „Das stimmt.“ „Nun mir ist ein Felsplateau aufgefallen, das auf einem Bergmassiv 4 Kilometer nordöstlich von hier befindet. Wenn Sie auf diesem Plateau eine Wetterstation bauen würden, dann könnten die Fluglotsen im Tower den Piloten in den Flugzeugen präzisere Wetterangaben machen.“ 08 „Danke für Ihren Rat Miss Clinton. Ich denke so werde ich es machen. Je nach dem wie sich im nächsten Jahr die Situation darstellt werde ich dann entsprechend planen. Aber jetzt ist zumindest dieses Jahr Schicht im Schacht. Die Bauarbeiter haben für den Rest des Jahres frei. Es ist einfach zu kalt um noch irgendwas Neues in Angriff zu nehmen.“ „Wann werden Sie wieder hier sein?“ „Nächstes Jahr im März, wenn es wieder wärmer ist.“ „Ich wünsche Ihnen alles Gute Mr. Hathaway. Und wer weiß, vielleicht stehe ich eines Tages auch mal am Rednerpult. Dann aber als Präsidentin.“ „Sollten Sie kandidieren, können Sie auf unsere Unterstützung rechnen.“ Kapitel 20: Der Bau einer Wetterstation --------------------------------------- Der Bau einer Wetterstation Am 23.03.2015 wurden die Bauarbeiten wieder aufgenommen. Kyle Hathaway, der mit seiner Frau Adriana und seiner Hündin Gina Weihnachten und Sylvester in seinem Loft in Chicago verbracht hatte, erreichten während dieser Zeit des Öfteren Nachrichten von seinem Freund Dirk Pitt, dem Manager des Flughafens. Das Wetter war teilweise schlecht, Nebel und Regen. Auch heftige Windböen waren ab und zu an der Tagesordnung. Die meisten Fluglotsen kannten die Wetterverhältnisse in und um Sky City nicht und konnten die Piloten oft nicht vorwarnen, wenn diese die Route über Sky City nahmen. So geschehen am 13.12.2014, als eine Boeing 737-800 der United Airlines auf dem Weg von Los Angeles nach Phoenix beim Überflug von Sky City durch plötzlich aufziehenden Nebel in ernsthafte Schwierigkeiten geriet, da die Fluglotsen in der Dienststelle In Sacramento über die Wetterverhältnisse in der Region Sky City keinerlei Informationen besaßen. Umso überraschter war man, als man via Funk die Frage des Piloten nach neueren Informationen bezüglich des Wetters erhielt. Zum Glück verlief dieser Zwischenfall ohne große Zwischenfälle. Doch diese Nachricht zeigte, wie wichtig der Bau einer Wetterstation in Sky City war. Schon am 01.03.2015 reiste das Ehepaar Hathaway wieder nach Sky City. Kyle Hathaway hatte seinen alten Learjet mittlerweile gegen die modernere und effizientere Gulfstream G650 ausgetauscht. Jonathan Pryce hatte noch im Jahr 2014 eine Schulung für die Handhabung seines neuen Arbeitsgeräts absolviert. Auch die erforderliche Anzahl von Flugstunden hatte er bereits auf dem Buckel, um die von der FAA benötigte Erlaubnis zur Bedienung der Gulfstream zu erhalten. Am 13.03.2015 trafen sich die Stadtverordneten zu ihrer ersten Sitzung im neuen Jahr. „Gentlemen, ich heiße Sie zu unserer ersten Sitzung im Jahr 2015 herzlich willkommen.“ „Ich nehme an, es geht wieder um ein neues Bauprojekt.“, sagte Raymond Loxley. „Ja. Aber dieses Mal wird es kein Projekt sein, dass uns wirtschaftlichen Aufschwung verspricht, wohl aber die Flugsicherheit hier in der Region erheblich steigern dürfte.“ „Worüber reden wir eigentlich?“ „Wir reden über den Bau einer Wetterstation. Der Vorfall vom 13.12.2014 hätte vermieden werden können, wenn die Lotsen in Sacramento Kenntnis von der Nebelwand hier in der Region gehabt hätten. Dann hätten sie die Maschine umleiten können. So aber hätte das Ganze leicht außer Kontrolle geraten können. Wir hatten bisher Glück, meine Herren. Aber das wird nicht so bleiben.“ „Das klingt einleuchtend. Aber danach sollten wir uns doch wieder wirtschaftlichen Dingen zuwenden.“ „Es gibt noch soviel zu tun. Soviele Probleme, die noch nicht angegangen wurden. Vielleicht sollten wir als nächstes etwas für die Bildung tun.“, sagte Vance Archer, der Bildungsdezernent. „Ein Argument, dem ich mich nicht entziehen kann. Aber jetzt sollten wir erst Mal über den Bau der Wetterstation abstimmen. Wer ist dafür?“ Alle bis auf den Bildungsdezernenten hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Dieses Mal hob Vance Archer die Hand. „Wer enthält sich?“ Dieses Mal war es Raymond Loxley. „Dann ist das entschieden. Die Sitzung ist beendet meine Herren.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn bei Richard Burns im Ärztehaus. „Sind Sie krank Mr. Hathaway?“ „Nein. Ich habe nur Dr. Burns meine Aufwartung gemacht und ihn gefragt ob er soweit zufrieden ist.“ „Ich denke, zufriedener kann man als Arzt nicht sein.“, sagte Richard Burns. „Freut mich das zu hören Doc.“ „Und wie kann ich 01 Ihnen behilflich sein?“, fragte Kyle Hathaway. „Ich komme gerade von der Sitzung. Der Bau der Wetterstation ist durch. Doch der Bildungsdezernent hat dagegen gestimmt. Dieses Problem haben wir zu sehr auf die lange Bank geschoben. Wenn die Wetterstation gebaut ist, sollten wir uns um das Thema Bildung kümmern.“ „Das kann ich verstehen. Ich hätte selbst so gehandelt, wäre ich an seiner Stelle.“ Daena Hernandez kam erst am 14.03.2015 aus dem Urlaub zurück. Sie war auf den Kanarischen Inseln gewesen. Dabei hatte sie auch Teneriffa besucht und ein Bild der Wetterstation auf dem Teide, dem ältestesten und aktivsten Vulkan der Insel ein Foto gemacht. Sie war gerade zu Hause angekommen und wollte gerade auspacken, da klingelte es schon an der Tür. Daena Hernandez staunte nicht schlecht, als Kyle Hathaway vor ihr stand. „Lassen Sie mich raten. Es gibt wieder Arbeit.“, sagte sie etwas genervt. „Das stimmt, aber Sie müssen nicht sofort damit anfangen. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass die Politiker hier in Sky City entschieden haben, eine Wetterstation zu bauen.“ „Ach so. Danke für die Info.“ „Lassen Sie sich wie gesagt noch zeit, die Arbeiter kommen sowieso nicht vor dem 20. März aus ihrem Weihnachtsurlaub zurück. Ich hab den Jungs mal etwas länger frei gegeben. Die haben letztes Jahr schon hart genug geschuftet.“ Am 20.03.2015 hatte Daena Hernandez dann endlich ihren Entwurf fertig. Er sah ein dreistufiges Fundament vor, auf dem ein kleiner Turm aufgesetzt war. Daneben war ein etwas kleineres, rundes Gebäude eingezeichnet. Am Rand des Plateaus kamen dann noch zwei kuppelförmige Gebäude. Zwischen dem Hauptgebäude und dem ersten Nebengebäude kamen noch zwei kleinere Türme. Ein paar Meter weiter links vom Hauptgebäude kam noch ein weiteres Nebengebäude mit einem Kuppeldach. Danach kam noch ein großes Zelt. Noch am selben Tag kam Bronson Barnard wieder und nahm eine Bodenprobe vom Boden des Felsplateaus. „Alles Bestens. Auf dem Plateau kann die Wetterstation gebaut werden.“ „Das sind doch gute Nachrichten.“, sagte Kyle Hathaway. Doch es ergab sich ein Problem. Man konnte zwar einen Bagger und einen LKW auf das Plateau bringen, aber es gab keine Straße, die dorthin führte. Also mussten die Transporthubschrauber der Airforce aushelfen. Rasch wurde eine auf- und abbaubare Rampe vom Plateau zum Boden gebaut um die Arbeiten zu ermöglichen. Ein von der U.S. Army gecharterter Transporthubschrauber vom Typ Ch-47 Chinook brachte einen der Bagger auf das Felsplateau, wo schon der LKW wartete, der über die Rampe hochgefahren war. Der Fahrer hatte gleich gewendet um den beschwerlichen Weg wieder hinab fahren zu können. Als der Bagger abgesetzt und das Transportkabel abgenommen war, begann der Mann im Bagger die Grube für das Fundament auszuheben. Nach einer Stunde war die Grube 15 Meter tief und der Laster voll. Bronson Barnard meinte, das reiche aus. Der Hubschrauber kam zurück und brachte den Bagger wieder nach unten, während der LKW wieder über die Rampe zurück zum Boden fuhr. Danach ging es weiter wie immer. Das Fundament wurde gegründet und die Grube dann mit Zement aufgefüllt. Um 15:00 Uhr war der Zement fast ausgehärtet und die Arbeiter bauten das große Zelt an der Ostseite des Plateaus auf, ehe es zu spät war, und die Heringe nicht mehr griffen. 02 Danach kam das Hauptgebäude dran. Tom, Bob und Phil mussten zu dritt das dreistufige Fundament bauen, das von den Transporthubschraubern zum Plateau geflogen wurde. Danach kam dann der Turm. Der Pilot des Black Hawk hatte alle Mühe, die Maschine auf Kurs zu halten und gleichzeitig den Turm für die Wetterstation runter zu lassen. Als der Turm stand und fixiert war, wurde das Halteseil gelöst und der Black Hawk drehte ab. Kaum war der Hubschrauber außer Sicht, kam ein zweiter und brachte den kompletten Torso des zweiten Nebengebäudes. Auch dieses Mal hatte der Pilot Mühe, seinen Hubschrauber in Position zu halten, so sehr zog das Gewicht des Gebäudes an der Maschine. Doch irgendwie schaffte es auch dieser Hubschrauberpilot seine Fracht sicher abzusetzen. Der nächste Hubschrauber hatte das Kuppeldach mitgebracht. Dieses war nicht ganz so schwer, und so hatte Der Pilot weniger mit dem Gewicht zu kämpfen, das an seiner Maschine zog, als viel mehr mit den Fallwinden, die am Plateau wehten. Danach wurden die beiden Türme für die Messinstrumente zum Plateau geflogen. Kaum waren die an ihren Plätzen aufgestellt und die Trageseile gelöst. Schließlich kehrten die beiden UH 60 zur Sky City Airforce Base zurück und der von der U.S. Army gecharterte CH 47 übernahm die letzte Ladung. Das erste Nebengebäude wurde an seinen Bestimmungsort gebracht und dort aufgestellt. Am 24.03.2015 wurden dann die ganzen Sensoren und die Telemetriegeräte in der Station aufgestellt und in Betrieb genommen. Der Leiter der neuen Wetterstation war Dr. Billy Gibbons. Billy Gibbons war ein 60 Jahre alter, 1,52 Meter großer etwas dicklicher Mann mit schwarzen Haaren und Halbglatze. Er galt als sehr umgänglich und pflegte einen freundschaftlichen Umgangston mit seinen Mitarbeitern. Am 26.03.2015 wurde die Wetterstation in Sky City offiziell eingeweiht. Dieses Mal war Hilary Clinton anwesend, denn Barack Obama hatte einen wichtigen Termin im Senat wahrzunehmen. Sie durfte auch die Eröffnungsrede halten. „Ladies and Gentlemen. Wir stehen heute hier am Fuße dieses Berges, um die neue Wetterstation einzuweihen, die in nur zwei Tagen auf dem hinter mir liegenden Plateau gebaut wurde. Sie wird für mehr Sicherheit im Flugverkehr hier in der Region sorgen und die Lotsen in den umliegenden Luftfahrtzentren mit wichtigen Wetterinformationen versorgen.“ Der nächste Redner war Billy Gibbons. „Meine Damen und Herren. Mein ganzes Leben habe ich der Beobachtung und der Vorhersage des Wetters gewidmet. Es gab schöne Tage, aber es gab auch Tage, an denen ich mich irrte und am liebsten alles hingeschmissen hätte. Aber ich blicke frohen Herzens in die Zukunft und freue mich, die neue Wetterstation hier in Sky City leiten zu dürfen.“ Zum Schluss sprach Robert Palmer, denn Kyle Hathaway hatte auf sein Recht zu sprechen verzichtet. „Ladies and Gentlemen, liebe Mitbürger. In den zwei Jahren, die ich jetzt schon Bürgermeister dieser Stadt bin, habe ich sie wachsen sehen. Und ich bin bestrebt, die vielen Probleme die noch zu bewältigen sind, so gut es geht, nach bestem Wissen und Gewissen zu unterstützen. Mit unserer neuen Wetterstation, die wir heute einweihen, wurde ein 03 weiteres Problem gelöst. Doch der Weg, der noch vor uns liegt, ist lang und steinig.“ Kapitel 21: Sky City bekommt eine Schule und eine Universität ------------------------------------------------------------- Sky City bekommt eine Schule und eine Universitaet Am 30.03.2015 gingen die Planungen weiter. Robert Palmer hatte wieder zu einer Sitzung geladen, an der auch Kyle Hathaway teilnahm. „Meine Herren, wir haben mit der neuen Wetterstation einen weiteren Schritt gemacht. Sicher, er bringt keinen Gewinn, wohl aber ein bisschen mehr Sicherheit für die Piloten, die unsere Stadt überfliegen müssen. Doch wir haben das Thema Bildung zu sehr auf die lange Bank geschoben. Was meinen Sie Mr. Archer als Bildungsdezernent?“ „Herr Bürgermeister, wir hätten uns schon längst darum kümmern können, wenn nicht wirtschaftliche Interessen vorgezogen worden wären. Allerdings muss ich auch ganz ehrlich sagen, dass ein gut funktionierendes Bildungssystem auch Geld kostet. Und deswegen habe ich erst mal für die Projekte gestimmt, die uns Geld bringen. Im neuen BMW-Werk wurden seit Beginn der Produktion 880 Autos gebaut. Das ist nicht viel, aber immerhin. Unsere Stadtkasse hat sich schon merklich gefüllt, so dass wir alle die wichtigen Gebäude, die es hier schon gibt auch unterhalten können. Allerdings will ich keinen Hehl daraus machen, dass wir in Sachen Bildung weit abgeschlagen sind. Dr. Gibbons der Leiter unserer neuen Wetterstation hat mich wissen lassen, dass er es begrüßen würde, wenn wir endlich in die Bildung investieren würden, damit später einmal Nachwuchs für die Wetterstation vorhanden ist.“ „Was meinen Sie Mr. Hathaway?“ „Ich denke, das Mr. Archer Recht hat. Ohne Bildung haben viele Kinder und Jugendliche keine Perspektive und würden dadurch auf die schiefe Bahn geraten. Wir haben jetzt die Chance, das zu ändern.“ „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Mr. Hathaway hat Recht. Wenn wir jetzt nicht in die Bildung investieren. Dann brauchen wir es gar nicht mehr. Denn dann ist der Zug abgefahren. Ich denke, wir sollten als nächstes eine Schule und eine Universität und danach einen Kindergarten bauen.“ „Dann sollten wir abstimmen. Wer stimmt dafür das wir uns als erstes um den Bau einer Schule und einer Universität kümmern?“ Alle hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Keine Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Auch hier keine Meldung. „Dann ist die Sache entschieden. Mr. Hathaway, Sie wissen, was Sie zu tun haben.“ „Herr Bürgermeister, bevor Sie die Sitzung beenden, würde ich gerne noch etwas sagen. Das was Mr. Archer vorhin gesagt hat, stimmt zwar, aber wir sollten noch ein weiteres Geschäft hier ansiedeln. Ich hatte an einen Baumarkt gedacht. Das würde uns noch zusätzliche Steuereinnahmen bescheren.“ „Hat jemand Einwände vorzubringen?“ Keiner sagte etwas, oder hob die Hand. „Dann kann ich das wohl als Zustimmung betrachten. Die Sitzung ist hiermit beendet.“ Nach der Sitzung suchte Kyle Hathaway Daena Hernandez auf. Er fand sie auf der Terrasse ihrer Villa. „Sagen Sie nichts. Ich weiß schon bescheid. Es gibt wieder Arbeit. Was ist es dies Mal?“ „In Sky City sollen eine Schule und eine Universität entstehen. Und Mr. Loxley möchte noch einen Baumarkt hier ansiedeln. „Eins nach dem anderen Mr. Hathaway. Ich werde mich später hinsetzen und als erstes einen Entwurf für die Schule anfertigen. Danach sehen wir weiter. Ich mag es nicht, zu viele Sachen auf einmal anzufangen. Da kann man leicht den Überblick verlieren. Außerdem steckt mir noch der Design-Marathon für das BMW-Werk in den Knochen. Das waren zeitweise viele schlaflose Nächte.“, sagte Daena Hernandez. „Übernehmen Sie sich nicht Daena.“ „Danke für Ihren Rat Mr. Hathaway. Aber ich möchte endgültig reinen Tisch machen, was meinen Vater angeht. Mr. Ryan hat gelogen. Nicht mein Vater ist in kriminelle Machenschaften verstrickt. Sondern mein Onkel. Er benutzt die 01 Firma meines Vaters um das Geld der Mafiabosse zu waschen.“ „Das verstehe ich jetzt nicht ganz.“ „Mein Onkel ist Teilhaber an der Firma meines Vaters. Ich kenne nicht das System nachdem vorgegangen wird, aber ich weiß, das mein Onkel der Bad Guy ist. Mein Vater ist ein Ehrenmann. Ich habe schon lange den Verdacht, dass mein Onkel versucht die Firma meines Vaters unter seine alleinige Kontrolle zu bringen und ihn zu beseitigen. Und selbst wenn er Erfolg haben sollte, so wird er meinen Vater nicht zu Grunde richten. Vater hat mehr Firmen in den verschiedensten Wirtschaftszweigen, dass er die Hernandez Chemicals nicht unbedingt braucht.“ „Aber was ist mit dem guten Ruf ihres Vaters?“ „Mein Vater ist über jeden Zweifel erhaben. Er hat Freunde in hohen Ämtern und seine Beziehungen reichen in höchste Regierungskreise. Nein. Mein Onkel beißt auf Granit.“ Am späten Nachmittag setzte sich Daena Hernandez in ihrem Atelier an ihr Zeichenbrett und fing an den von ihr angekündigten Entwurf für Sky Citys neues Schulgebäude zu zeichnen. Der Entwurf war ein Backsteingebäude das einem Turm glich. Auf sechs Stockwerken sollten sich die Klassenräume verteilen. Das Dach sah aus wie die fünf Finger einer Hand. Am nächsten Tag, es war Dienstag der 31.03.2015 legte Daena Hernandez ihren Entwurf den Politikern vor. „Irgendwelche Fragen?“ Vance Archer hob die Hand. „Ja Mr. Archer?“ „Wieso haben Sie das Dach wie die Finger einer Hand gezeichnet?“ „Die Meisten Gebäude hier in der Stadt haben Giebeldächer. Ich dachte mir, dass es vielleicht etwas originell wäre, wenn ich das Dach des Schulgebäudes mal anders designe.“ „Die Idee ist gut. Vor allem weil die Finger in den Himmel zeigen.“ „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Ich finde den Entwurf gelungen. Ich denke, dass Miss Hernandez nichts daran ändern sollte.“ „Dann stimmen wir ab. Wer ist für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Keine Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Auch dieses Mal blieben alle Hände auf dem Tisch. „Dann ist das wohl entschiedene Sache.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn im BMW-Werk. „Ach hier sind Sie. Na da kann ja ich ja lange suchen. Wollen Sie ein neues Auto kaufen?“ „Was ist denn das für eine Begrüßung? Guten Morgen erst mal.“ „Sie können sich denken, weshalb ich mit Ihnen sprechen will?“ „Natürlich. Der Entwurf von Daena Hernandez hat es durch die Abstimmung überstanden.“ „So ist es. Ich habe mir auch schon den Standort überlegt.“ Der Bürgermeister breitete die Karte von Sky City aus und zeigte auf eine Stelle In der Nähe des Sky City Memorial Hospital. „Okay. Dann lasse ich die Bagger gleich anrollen.“ Und Kyle Hathaway hielt Wort. Um 10:10 Uhr rollten die Bagger an und hoben rechts vom Sky City Memorial Hospital eine 19 m2 Grube aus. Nachdem die Stahlelemente, die zur Stabilisierung des Fundamentes dienten, eingeschlagen und mit einem Gittergeflecht aus Stahl verstärkt worden waren, wurde die Grube mit Zement aufgefüllt. Und während der Zement trocknete, saß Daena Hernandez in ihrem Atelier und fertigte den Entwurf für die Universität an. Auf dem Weg zurück in sein Büro hatte Bürgermeister Robert Palmer angerufen und gemeint, das auch das Universitätsgebäude was hermachen sollte. Daenas Entwurf sah aus, wie das obere Ende eines Kreises, das von sechs Querbauten unterbrochen wurde, die im Abstand von 3 Metern eingezogen werden sollten. 02 Zwischen dem dritten und dem vierten Querbau sollte der Eingangsbereich entstehen. Daena Hernandez Entwurf sah ein kleines T-Gebäude vor, das an der Stirnseite von vier Säulen gestützt wurde, von denen jede einen Durchmesser von 88 Metern hatte. Auf das Dach der Eingangshalle kam noch ein Aufbau, der wie eine halbe Ellipse aussah. Der Aufbau wurde von fünf Säulen gestützt, die einen Durchmesser von 50 Metern haben sollten. Danach präsentierte sie ihren Entwurf den Politikern im Rathaus. Da alle zufrieden waren, wurde der Entwurf schließlich abgenickt. In der Zwischenzeit war der Zement getrocknet und die Bauarbeiter fingen an zu mauern. Um die Mittagszeit stand das Schulgebäude bis zum dritten Stockwerk. Auch die Treppen und die Böden der einzelnen Etagen waren bereits fertig. Sogar die Klassenzimmer hatte man schon im Rohbau fertig. Um 17:00 Uhr stand das Schulgebäude bis zum sechsten und letzten Stockwerk. Auch hier war alles soweit fertig. Es fehlte nur noch das Dach. Phil der Kranführer hatte es schon am Haken und schwenkte den Kran gerade in Position, als Tom von unten hoch rief: „Feierabend Phil! Die Sonne geht unter!“ „Lass uns noch das Dach aufsetzen und befestigen! Es naht ein Unwetter!“ „Kannst du das von dort oben sehen?“ „Ja! Und die Wolken kommen verdammt schnell näher! Also lass uns keine Zeit vergeuden, sondern lieber noch arbeiten, solange wir noch können!“ Tom und Bob flitzten nach oben und nahmen das Dach in Empfang und passten es ein. Dann hob Phil das Dach noch mal an und Tom und Bob trugen rund um noch einmal eine Schicht Zement auf. Dann setzte Phil das Dach endgültig ab. Er schwenkte den Kran in eine neutrale Position, schaltete alles ab und stieg dann aus. Unten angekommen war die Unwetterfront schon wieder ein Stück näher gekommen. „Machen wir, dass wir verschwinden. Schönen Feierabend Jungs!“ „Danke Phil dir auch.“ Kaum waren die Bauarbeiter in ihren Wohncontainern, brach das Unwetter los. „Na hoffentlich dauert das Unwetter nicht die ganze Nacht, nicht das es der Schule an den Kragen geht.“ „Das Gebäude ist ziemlich stabil gebaut. Ich glaube nicht, dass da was passiert.“ Das Unwetter wütete die ganze Nacht hindurch. Das neue Schulgebäude, das fast fertig war, wurde aber davon verschont. Als am nächsten Morgen die Sonne aufging, zeigte sich, dass das Unwetter nicht die befürchteten Schäden hinterlassen hatte. Die Bauarbeiten gingen weiter. Die Glaser verglasten die Fenster und verfugten sie. Und während die Schule fertig gestellt wurde, begannen die Bauarbeiten am Universitätsgebäude. Die Universität sollte im Nordwesten der Stadt entstehen. Das Areal lag nicht weit vom 3-Sterne-Hotel entfernt. Um 10:10 Uhr rückten die Bagger an und hoben an der von Kyle Hathaway markierten Stelle eine 160 m2 große und 33 Meter tiefe Grube für das Fundament aus. Nachdem das Fundament stand wurde die Grube mit Zement aufgefüllt. Und während dieser trocknete, saß Daena Hernandez in ihrem Atelier über dem Zeichenbrett und zeichnete einen Entwurf für den Baumarkt. Dieser sah ein rechteckiges Gebäude vor, das im hinteren Bereich eine massive Betonkonstruktion bildete. Der vordere Teil wies auf der linken Seite eine große ums Eck verlaufende Glasfront. Daneben verlief eine Betonwand die ebenfalls um die Ecke verlief, ehe dann eine Stahlkonstruktion den Eingangsbereich bildete. Danach kam wieder eine Betonwand. Das Dach war eine Stahl-Glas-Konstruktion, die bis zum Eingangsbereich 03 reichte und wurde auf der Seite mit der Glasfront von sechs quadratischen Säulen mit einer zusätzlichen Stahlstütze, die sich am oberen Ende in vier schräg verlaufende Stahlstreben gabelte, gestützt. Und während Daena Hernandez ihren dritten Entwurf präsentierte, gingen die Bauarbeiten am Universitätsgebäude weiter. Die Bauarbeiter hatten bereits die ersten drei Stockwerke vorgemauert, so dass diese vom Kran nur noch an Ort und Stelle gebracht werden mussten. Kurz bevor das Segment abgesetzt wurde, wurde auf dem Fundament noch eine Schicht Zement aufgetragen um das Gebäudeteil zu fixieren. Und während der Zement trocknete, mauerten die Bauarbeiter die nächsten drei Stockwerke vor. Auch die Querbauten hatten die Arbeiter nicht vergessen. Am frühen Nachmittag stand das Universitätsgebäude im Rohbau bis zum sechsten Stockwerk. Der Eingangsbereich war auch schon im Bau. Am Abend kamen dann noch die letzten drei Stockwerke des Universitätsgebäudes. Auch der Baumarkt war schon im Bau. Kyle Hathaway hatte ein Grundstück neben dem Ärztehaus als neue Baustelle ausgewiesen. Am 01.04.2015 war die Sky City Junior High School komplett fertig und wurde in einer feierliche Zeremonie eingeweiht. Als Leiter der Schule hatte Kyle Hathaway den Dänen Henning Olsen gewinnen können. Henning Olsen war ein schlanker, sportlicher Mann im Alter von 49 Jahren mit braunen Haaren und braunen Augen, der auf ein gepflegtes Äußeres wert legte. Der Däne hatte sich im Laufe seiner Laufbahn einen exzellenten Ruf aufgebaut, bis er durch eine Intrige einer sexhungrigen Schülerin seinen Posten an einer dänischen Privatschule verloren hatte. Bei der Zeremonie war auch Präsident Barack Obama anwesend. Er durfte die erste Rede halten. „Ladies and Gentlemen. Heute weihen wir ein neues Gebäude hier in Sky City ein. Mit der Sky City Junior High School hat Kyle Hathaway dafür gesorgt, dass der Nachwuchs für die vielen verantwortungsvollen Ämter hier in der Stadt, auf den späteren Dienst adäquat vorbereitet werden kann. Außerdem haben die Kinder hier in der Gegend nun eine Perspektive. Ich übergeben nun das Wort an Robert Palmer, den Bürgermeister der Stadt.“ Dann trat Robert Palmer ans Rednerpult. „Meine Damen und Herren. Liebe Gäste. Mit dem Bau der Sky City Junior High School ist ein weiteres wichtiges Problem angegangen worden. Bildung. Bisher waren wir darauf bedacht, die Stadt wirtschaftlich voran zu bringen, damit Geld in die Stadtkassen fließt. Geld, dass wir für den Bau der heute eröffneten Sky City Junior High School und der noch im Bau befindlichen Sky City University dringend brauchen. Nur wenn wir in Bildung investieren, haben wir eine Chance, neue junge Fachkräfte hervorzubringen. Ich übergebe das Wort nun an den neuen Schuldirektor Henning Olsen.“ Dann trat der Däne ans Rednerpult. „Ladies and Gentlemen. Ich hatte mir in meiner Heimat Dänemark einen exzellenten Ruf aufgebaut, und habe später meinen Posten als Direktor durch eine Intrige einer Schülerin verloren. Ich stand lange Zeit vor einem Scherbenhaufen. Mit dem heutigen Tag beginnt für mich eine neue Zukunft. Ich bin wünsche und hoffe, dass die Kinder, die hoffentlich bald diese Schule besuchen werden, später einmal dem Namen der Sky City Junior High School alle Ehre machen werden. Ich danke Ihnen.“ Während der Feierlichkeiten sprach Barack Obama mit Kyle Hathaway. „Sie sind gut vorangekommen. Was planen Sie als nächstes?“ „Ich will einen Kindergarten 04 bauen und den Bildungssektor noch weiter ausbauen. Danach mal sehen. Vielleicht baue ich ein Postamt oder ein Zeitungsgebäude. Ich weiß es noch nicht.“ „Vielleicht wäre ein Kino das Richtige oder andere Freizeitmöglichkeiten. Denn sehen Sie, die Leute, die hier arbeiten haben keine Möglichkeit irgendwelchen Freizeitaktivitäten nachzugehen. Irgendwann werden Sie unzufrieden sein.“ „Danke Mr. President. Ich werde mir ihren Rat zu Herzen nehmen.“ Am 02.04.2015 gingen die Arbeiten an der Sky City University weiter. Das Dach wurde aufgesetzt und die Fenster in den neun Stockwerken verglast und abgedichtet. Auch der Baumarkt war fast fertig. Am späten Nachmittag war der Baumarkt fertig gebaut und wurde eingerichtet. Auch im Universitätsgebäude wurden die Hörsäle fertig eingerichtet. Am Morgen des 03. April 2015 wurde zuerst der neue Menards-Baumarkt eröffnet. Präsident Obama hatte sein Kommen für die Einweihungsfeier der neuen Universität angekündigt. Die Universität war eigentlich so weit fertig. Doch sowohl Kyle Hathaway als auch seiner Ehefrau Adriana gefiel sie noch nicht ganz. Es war Adriana Hathaway, die den Vorschlag machte, die Fassade mit Cannstatter Travertin, einem porösen Kalkstein zu verkleiden. Doch dies gestaltete sich schwierig, da der Stein schon seit dem Jahr 2007 in den Steinbrüchen von Bad Cannstatt einem Stadtbezirk von Stuttgart nicht mehr abgebaut wurde. Doch Kyle Hathaway hatte Glück im Unglück. Die Lauster Steinbau GmbH aus Stuttgart, die bis zum Jahr 2007, als die alten Steinbrüche in Bad Cannstatt aufgehoben wurden, dort Cannstatter Travertin abgebaut hatte, verfügte über genügend Travertin, um die Fassade der neuen Universität in Sky City zu verkleiden. Am Nachmittag des siebten April 2015 traf die von Kyle Hathaway bestellte Ladung an Cannstatter Travertin in Sky City ein. Am Abend war die Fassade zur Hälfte fertig verkleidet. Als die Sirene den Feierabend einläutete, war zumindest die Vorderfront fertig. Am nächsten Tag verkleideten die Bauarbeiter den Rest des neuen Universitätsgebäudes mit Travertin. Damit war auch die Universität fertig. Tom und Bob standen vor dem Gebäude und staunten nicht schlecht, was sie da hochgezogen hatten. „Eindrucksvoll. Findest du nicht Tom?“ „Doch. Sehr imposant. Ich denke, wir können stolz auf das sein, was wir in den zwei Jahren, die wir schon hier arbeiten, schon geleistet haben.“ Am 10. April 2015 wurde dann auch die Sky City University in einer feierlichen Zeremonie eingeweiht. Als Leiter der neuen Universität hatte Kyle Hathaway Alex Archer gewinnen können. Alex Archer war ein 64jähriger, kräftiger Mann mit braunem aber schon grau werdendem Haar und blauen Augen und trug eine Brille. Alex Archer kam aus Laredo im Bundesstaat Texas. Auch Präsident Barack Obama war wieder anwesend. Er durfte wie immer die erste Rede halten. „Ladies and Gentlemen. Vor neun Tagen haben wir die Sky City Junior High School eingeweiht. Heute haben wir die Ehre die Sky City University ihrer Bestimmung zuzuführen. Damit wird das Bildungsniveau auf ein noch höheres Level gehoben, als es durch den Bau der Sky City Junior High School ohnehin schon ist. Ich übergebe nun das Wort an Robert Palmer.“ Robert Palmer trat ans Rednerpult. „Liebe Gäste. Sky City ist eine Stadt mit einer großen Zukunft. Wir haben in den zwei Jahren viel erreichen können. Aber noch haben wir 05 einiges zu tun. Der Weg ist noch lang und wird noch große Anstrengungen von uns fordern. Doch mit eisernem Willen und Gottes Segen, werden wir die vor uns liegenden Aufgaben meistern. Meine Damen und Herren, ich übergebe nun das Wort an den neuen Dekan Alex Archer.“ Dann trat der Texaner ans Rednerpult. „Meine Damen und Herren. Liebe Gäste. Es ist mir eine Ehre, dass ich hier und heute als neuer Dekan der Sky City University zu Ihnen sprechen darf. Seit jeher hat der Mensch zu den Sternen aufgeblickt und sich gefragt, was wohl jenseits des Himmels sein mag. Helfen wir mit, zumindest einen Teil dieser Fragen zu beantworten. Ich danke Ihnen.“ Nachdem die Universität eingeweiht war, sprach Alex Archer mit Kyle Hathaway. „Also wollen Sie noch einen Kindergarten bauen?“ „Das habe ich vor ja.“ „Das ist gut. Aber wie ist das mit dem Glauben?“ „Glauben Mr. Archer? Entschuldigen Sie, aber ich kann Ihnen da nicht ganz folgen.“ „Die Einwohner hier in der Stadt gehören doch sicher einer oder mehrerer Religionen an. Wenn Sie nicht für ein entsprechendes Gotteshaus sorgen, dann haben die Menschen keinen Ort, an dem Sie mit sich und Gott ins Reine kommen können.“ „Jetzt verstehe ich. Ich denke, ich werde einen Kindergarten und auch eine Kirche bauen.“ „Das ist doch ein Wort, Mr. Hathaway. Wenn ich irgendwas für Sie tun kann, dann kommen Sie zu mir.“ „Ich komme darauf zurück.“ Kapitel 22: Der Bau eines Kindergartens --------------------------------------- Der Bau eines Kindergartens Am Montag den 13.04.2015 gingen die Planungen weiter. Robert Palmer hatte wieder zu einer Sitzung geladen. „Meine Herren, wir sind wieder einmal einen wichtigen Schritt voran gekommen. Wir haben eine Schule und eine Universität in der Stadt. Doch wie schon in der letzten Sitzung besprochen sollten wir noch einen Kindergarten bauen. Denn die Erziehung fängt schon im Kindesalter an, nicht erst in der Schule. Außerdem hat Mr. Hathaway angekündigt eine Kirche bauen zu wollen. Was halten Sie davon?“ „Das ist eine gute Idee. Und sie bringt Geld. Wegen der Kirchensteuer.“, sagte Raymond Loxley. „Freuen Sie sich nicht zu früh. Die Kirchensteuer kommt nur der Kirche zu Gute.“ „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Ich finde die Idee gut. Wir haben hier in der Stadt überwiegend Katholiken. Die würden sich bestimmt freuen, wenn sie einen Ort haben, an dem sie Gott suchen können. Doch jetzt sollten wir uns erstmal um den Kindergarten kümmern.“ Die Abstimmung ging schnell von statten. Alle Politiker stimmten für den Bau des Kindergartens und der Kirche. Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn in der Universität bei Alex Archer. „Guten Morgen Mr. Hathaway. Ich komme gerade von der Sitzung.“ „Und was hat die Sitzung ergeben?“ Sie haben grünes Licht, für beide Bauprojekte.“ „Gut. Wo wollen Sie welches Gebäude stehen haben?“ „Den Kindergarten hätte ich gerne auf der rechten Seite vom Rathaus. Die Kirche hätte ich gerne hier.“, sagte Robert Palmer und zeigte auf der Karte auf eine Stelle 500 Meter nordöstlich. „Einverstanden. Danach sollten wir uns um das Freizeitangebot kümmern. Den Rat hat mir der Präsident gegeben.“ „Und was schwebt Ihnen vor Mr. Hathaway?“ „Ich hatte an zwei Museen gedacht. Eins für Luftfahrtgeschichte und eins für Zeitgeschichte. Würde außerdem auch Einnahmen für die Stadt bringen. Danach könnten wir den Flughafen um einen Luftschiffstandort erweitern.“ „Ein Luftschiff?“ „Ja. Ein Luftschiff. Meine Freundin Catherine Crawford kennt eine erfahrene Luftschiff-Pilotin. Sie heißt Eve Styles.“ „Eine gute Idee. So können wir potenziellen Investoren bei einem Rundflug das Potenzial, welches der Flughafen bietet zeigen. Aber jetzt kümmern wir uns erst mal um den Kindergarten.“ Nach dem Gespräch suchte Kyle Hathaway Daena Hernandez auf. Er fand sie im Haus beim Aufräumen ihres Ateliers. „Was machen Sie denn?“ „Aufräumen. Ich kann es nicht haben, wenn es im Atelier aussieht, als wäre eine Bombe eingeschlagen.“ „Verstehe. Ich bräuchte einen Entwurf für einen Kindergarten. Und zu gegebener Zeit einen für eine Kirche.“ „Eine Kirche?“ „Ja eine Kirche. Mr. Archer, der Dekan der neuen Universität hat mir den Rat gegeben.“ „Okay. Ich räume erst mal fertig auf, denn ich mag es nicht, eine angefangene Sache nicht zu Ende zu bringen.“ „Lassen Sie sich Zeit.“ Nach dem Aufräumen setzte sich Daena Hernandez an ihr Zeichenbrett und begann mit dem Entwurf für den Kindergarten. Gleich beim ersten Mal war sie zufrieden. Der Entwurf sah eine Betonkonstruktion vor, die zwei Eingänge hatte. Auf das Erdgeschoss kam ein Anbau, der auf der rechten Seite eine Terrasse bildete. Auf der linken Seite bildete der Anbau einen Überhang, der den Kindern Schatten spendete. Auf diesen Anbau kam dann noch ein zweiter. Des Weiteren hatte Daena Hernandez auf der linken Seite noch einen Balkon eingezeichnet. Mehrere große Fenster waren vorgesehen um die Räume im Gebäude hell und freundlich wirken zu lassen. Um 09:45 Uhr präsentierte Daena Hernandez ihren Entwurf den Stadtverordneten im Rathaus. „Irgendwelche Fragen?“, fragte sie. Keiner sagte was. 01 „Dann schreiten wir zur Abstimmung. Wer stimmt für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Keine Meldung. „Wer enthält sich?“ Auch hier kein Handzeichen. „Dann ist das entschiedene Sache. Meine Herren, ich möchte Ihnen an dieser Stelle ins Bewusstsein rufen, dass wir alle ab sofort damit rechnen müssen, durch Baulärm bei unserer Arbeit gestört zu werden. Der Kindergarten entsteht auf der rechten Seite von diesem Gebäude.“ Auf ein Zeichen von Kyle Hathaway rückten die Bagger an und fingen an, auf der rechten Seite des Rathauses eine 26 m2 und 14 Meter tiefe Grube für das Fundament auszuheben. Nachdem die stabilisierenden Maßnahmen durchgeführt worden waren, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, saß Daena Hernandez in ihrem Atelier und zeichnete einen Entwurf für die Kirche. Ihr Entwurf war ein Backsteingebäude 7 Zweier-Reihen Fenstern an der Stirnseite. Der Kirchturm durchschnitt das Giebeldach der Kirch auf der linken Seite. Auf der rechten Seite hatte Daena Hernandez einen Anbau aus Backsteinen vorgesehen, der das Pfarrbüro beherbergen sollte. Der Eingangsbereich wurde durch eine doppelte und schwere Holztür geprägt, über der sich ein weißes Überdach befand. Vor dem Gotteshaus, welches etwas erhöht stand, hatte Daena Hernandez eine dreistufige Backsteintreppe eingezeichnet. Als der Zement trocken war, hievte Phil der Kranführer zuerst die Rückwand des Gebäudes heran, das einmal der Kindergarten werden sollte. Kaum war diese an Ort und Stelle und fixiert, kam schon die linke Seitenwand. Auch diese war bald an Ort und Stelle und mit Zement mit dem Fundament und der Rückwand verbunden. Und während die Bauarbeiter weiter am Kindergarten bauten, tagten im Rathaus die Stadtverordneten und berieten über den Entwurf für die Kirche. Und wie immer wurde der Entwurf einstimmig angenommen. Als am Abend die Sirene den Feierabend ankündigte stand der Kindergarten schon mal im Rohbau und für die Kirche hatten die Bauarbeiter das Fundament gegründet. Am nächsten Morgen gingen die Bauarbeiten weiter. Die Bauarbeiter hatten gerade die Fenster eingesetzt und abgedichtet, als mal wieder ein Hubschrauber in Sky City landete. Kyle Hathaway identifizierte ihn als eine Bell 429 Global Ranger der Fisher Trading Company. Aus dem Hubschrauber stieg deren Anwalt Tony Cross. Ein Mann der unter den Juristen den Ruf eines Hais hatte, der jeden Widersacher häppchenweise zum Frühstück verspeiste. Kyle Hathaway kannte ihn von früheren Auseinandersetzungen und wusste, wie er mit Tony Cross umgehen musste. Kurz nachdem der Helicopter der Fisher Trading Company gelandet war, landete Der Firmenhubschrauber der Hathaway Investment Ltd., ebenfalls eine Bell 429 Global Ranger aus dem Benjamin Matlock stieg, der neue Firmenanwalt von Kyle Hathaway. „Sieh an. Tony Cross. Leben Sie auch noch?“ „Aus Ihrer Sicht muss man wohl „LEIDER“ sagen Mr. Hathaway. Wie ich sehe, haben Sie hier in der Stadt schon viel erreicht. Aber es ist wirklich ein Jammer, dass ich gezwungen bin, Ihnen mitteilen zu müssen, dass sie auf 02 unbefristete Zeit keine neuen Bauprojekte beginnen dürfen. Bauen Sie fertig, was Sie angefangen haben, ab dann haben die Baumaschinen stillzustehen.“ „Das hat Nigel Meeks auch schon versucht Mr. Cross. Und Wissen Sie was? Er ist damit voll auf die Schnauze gefallen. Ich hatte gedacht, dass zumindest Sie soviel Weitsicht besitzen, und Ihre Lehren aus der juristischen Pleite der Ryan Construction Ltd. ziehen würden.“ „Sagen Sie das nicht mir. Erzählen Sie das lieber meinem Boss Mr. Jim Fisher. Er hat diesen Baustopp erwirkt.“ „Mit Ihrer Mithilfe. Für einen Baustopp braucht Mr. Fisher verdammt stichhaltige Argumente. Und solange er keine liefern kann, sehe ich mich außerstande mich an den Baustopp zu halten. Und noch etwas möchte ich klarstellen Mr. Cross. Ab sofort reden Sie nur noch mit meinem Anwalt Mr. Matlock. Und dasselbe gilt auch für Jim Fisher. Ich werde weder mit Ihnen, noch mit Mr. Fisher auch nur ein Wort wechseln.“ Tony Cross stieg wieder in den Firmenhubschrauber der Fisher Trading Company und reiste ab. „Mr. Matlock, Sie wissen, was Sie zu tun haben.“ „Ja, Mr. Hathaway. Machen Sie sich keine Sorgen. Schon morgen habe ich eine einstweilige Verfügung erwirkt, die Ihnen zumindest für drei Monate die Möglichkeit gibt weitere Projekte anzugehen.“ „Und was machen wir, wenn die US-Armee einen Stützpunkt hier errichten will, wenn der Baustopp wieder in Kraft ist?“ „Das muss Mr. Fisher dann mit dem Verteidigungsminister klären. Da sind Sie fein raus.“ Unterdessen gingen die Bauarbeiten weiter. Am Kindergarten wurde der Balkon angebaut, an der Kirche standen die Rückwand und die linke Seitenwand. Die Bauarbeiter mauerten gerade die Stirnwand. Am Nachmittag war der Kindergarten soweit fertig und musste nur noch eingerichtet werden. Sky Citys neue Kirche stand im Rohbau. Bis auf das Dach und die Fenster war alles vorhanden. Auf der Spitze des Kirchturms prangte groß ein goldenes Kreuz, das über einen dicken Metallstab mit dem zementierten Teil des Kirchturms verbunden war. Die Dachdecker waren gerade dabei, das Dach mit Folie abzudichten und mit Holzbalken zu befestigen. Danach wurden die Dachziegel mit einer Hebebühne nach oben zu den Arbeitern gebracht. Als am Abend die Sonne unterging und die Sirene den Feierabend ankündigte, war das Dach der Kirche bereits zur Hälfte mit Dachziegeln bedeckt, während auf der linken Seite die Ziegel erst bis zur Mitte reichten. Am nächsten Morgen wurde das Dach der Kirche fertig gebaut, während der Kindergarten mit den Möbeln eingerichtet wurde, die in der Nacht geliefert worden waren. Auch die Möbel für die Kirche hatte man gleich mitgebracht. Und während die Einrichtung der Kirche entladen wurde, setzten die Glaser die Fenster ein und dichteten sie ab. Danach kamen die Sitzbänke für die Gläubigen. Und während diese auf dem Boden festgeschraubt wurden, wurde vorne, wo später einmal ein Priester die Messe halten sollte, zuerst eine Empore, auf der dann ein Altar aus feinstem, weißem Marmor errichtet wurde. Danach wurde dann die Orgel aufgebaut. Der Platz des Organisten wurde in einen Raum unmittelbar hinter der Empore verlegt. Mit Hilfe eines kurzen Seilzugs wurden die einzelnen Pfeifen dann angesteuert und zum Klingen gebracht. Am Freitag, den 17.04.2015 wurde dann der neue Kindergarten von Sky City 03 eingeweiht. Präsident Obama durfte wie immer als erster die Rede halten. „Ladies and Gentlemen. Mit dem Bau der Schule und der Universität wurde den Jungen und Mädchen dieser Stadt die Chance auf Bildung gegeben. Mit dem Bau des Kindergartens, den wir heute einweihen, werden die Eltern der Kinder in diesem Alter unterstützt und müssen sich nicht mehr allein um die Erziehung ihres Nachwuchses kümmern. Ich übergebe das Wort an Bürgermeister Robert Palmer.“ Robert Palmer trat nun ans Rednerpult. „Meine Damen und Herren. Liebe Gäste. Mit dem Bau der Sky City Junior High School und der Sky City University haben wir ein weiteres dringendes Problem angepackt. Mit dem Bau des Kindergartens, wurde ein weiterer Schritt dahin getan, die Kinder auf den Ernst des Lebens vorzubereiten. Liebe Gäste, ich möchte nun das Wort an die Leiterin des neuen Kindergartens, Miss Veronica Marx übergeben.“ Eine gut aussehende brünette mit grünen Augen trat ans Rednerpult. „Ladies and Gentlemen. Liebe Gäste. Mein ganzes Leben habe ich der Erziehung von Kindern gewidmet. Umso erfreuter bin ich, dass ich hier und heute meine erzieherische Tätigkeit, nach dreijähriger Abstinenz wieder aufnehmen kann.“ Während der Feier sprach Veronica Marx mit Kyle Hathaway. „Also haben Sie jetzt drei Monate, bis der Baustopp der Fisher Trading Company wieder greift, um hier weiter zu bauen.“ „Das stimmt. Und das geht mir tierisch auf die Nerven.“ „Nun, dann sollten Sie sich schnell mit dem Verteidigungsministerium, oder ihrem italienischen LKW-Hersteller in Verbindung setzen. Denn dann dürfte Jim Fisher es schwierig haben, Ihnen noch weiter Knüppel zwischen die Beine zu werfen.“ Am darauf folgenden Tag landete eine Maschine vom Typ Airbus A 330-300 der irischen Fluggesellschaft Aer Lingus auf dem Flughafen von Sky City. An Bord befand sich Hugh O´ Flaherty, ein irischer Priester, der nun in der neuen Welt sein Glück suchte. O´Flaherty war ein 53jähriger, grauhaariger schlanker Mann mit braunen Augen. Außerdem trug er eine goldumrandete Brille. In der Schalterhalle traf er auf Kyle Hathaway. „Pater O´ Flaherty. Es ist mir eine Freude Sie in Sky City begrüßen zu dürfen. Mein Name ist Kyle Hathaway.“ „Ich danke Ihnen für den freundlichen Empfang. Wie ich hörte haben Sie hier in der Stadt eine Kirche errichten lassen, um den Einwohnern der Stadt eine Möglichkeit zu bieten, mit unserem Herren ins Reine zu kommen.“ „Das stimmt Pater. Es fehlt nur noch jemand, der diese „Herde“, wie man die Gläubigen wohl in der Kirchensprache nennt, leitet.“ „Ich wollte eigentlich weiter nach Los Angeles fliegen, aber wenn ich die Möglichkeit habe, hier Gutes zu tun, so will ich mich gerne dieser führungslosen Schafe annehmen mein Sohn.“ „Sie werden Ihren Entschluss nicht bereuen Pater.“ „Gut. Ich hoffe, Sie kommen morgen zu meinem ersten Gottesdienst, Mr. Hathaway.“ „Den werde ich um keinen Preis versäumen Pater.“ „Sehr gut. Dann bis morgen.“ Am Sonntag, den 19.04.2015 hatten sich alle in der Kirche versammelt. Wie bei einem Gottesdienst üblich wurde zuerst gesungen, bevor Hugh O´Flaherty seine erste Predigt in seiner neuen Gemeinde hielt. „Liebe Gemeinde, liebe Gäste, das Leben eines jeden von uns ist eine Prüfung die Gott uns auferlegt hat, und die wir alle jeden Tag aufs neue bestehen müssen. Es liegt an uns, 04 was wir aus unserem Leben machen. Gott nimmt keinen Einfluss auf unser Handeln, sondern gestattet uns im Großen und Ganzen das zu tun, was uns gefällt, solange wir uns an die Regeln halten, die uns von der Gesellschaft auferlegt worden sind. Wenn wir aber nun diese Regeln immer wieder missachten und verletzen, wird uns der Zorn Gottes unerbittlich treffen und er wird uns für unsere Sünden bestrafen. Am Ende unseres Lebens, wenn wir zu unserer letzten Prüfung antreten müssen, wird sich zeigen ob wir gute Christen waren, oder ob die Liste unserer Sünden doch nicht zu lang geworden ist. Amen.“ Nach dem Gottesdienst sprachen Kyle Hathaway und Pater O´Flaherty noch miteinander. „Sie waren gut Pater.“ „Danke mein Sohn. Aber ich sehe, dass Sie etwas bedrückt. Wollen Sie mit mir darüber reden?“ „Einer meiner Gegner, Jim Fisher, bereitet mir zurzeit Kopfzerbrechen. Er hat mir seinen Anwalt Tony Cross auf den Hals gehetzt und einen Baustopp erwirkt. Ich habe erst mal eine einstweilige Verfügung erwirken können, damit es hier wenigstens für drei Monate weitergeht. Aber was kommt danach?“ „Die Wege des Herrn sind unergründlich mein Sohn. Aber wenn Mr. Fisher diesen Baustopp nur erwirkt hat, um Ihnen finanziell zu schaden, dann hat er schwer gesündigt. Und solche Sünden wird Gott nicht ungestraft lassen.“ Kapitel 23: Zwei Museen für Sky City ------------------------------------ zwei Museen fuer Sky City Am 20.04.2015 gingen die Planungen für die Stadt weiter. Dank der einstweiligen Verfügung, war es Kyle Hathaway möglich die Planungen weiterzuführen. Auf der Sitzung, zu der Robert Palmer geladen hatte, war er zusammen mit Adriana anwesend. „Meine Herren, wir haben wieder zwei neue Gebäude mehr und nun auch einen Geistlichen, der unseren Bürgen in irgendeiner Weise seelischen Beistand leistet. Doch nun sollten wir wieder zum Tagesgeschäft übergehen. Wie mir Mr. Hathaway vor ein paar Tagen berichtete, hat ihm der Präsident geraten, etwas für die Freizeit unserer Einwohner zu tun. Er hat dabei an den Bau von zwei Museen gedacht. Hat irgendwer eine Meinung dazu?“ Raymond Loxley hob die Hand. „Ich höre Mr. Loxley.“ „Sir, auch wenn Freizeit zweifellos wichtig ist, sollten wir aber das wirtschaftliche nicht aus den Augen verlieren.“ „Mr. Loxley. Ich weiß, dass die Stadtkassen nicht gerade bis zum Bersten gefüllt sind, aber mit dem Bau der Museen kommt noch mal Geld in die Kassen. Geld, dass für den Bau von neuen öffentlichen Gebäuden benötigt wird.“ „So hab ich das noch gar nicht betrachtet Mr. Hathaway.“ „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Nun, wenn wir Mr. Hathaways Vorschlag umsetzen schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe.“ „Dann sollten wir abstimmen. Wer ist für den Vorschlag?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Kein Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Auch hier hob niemand die Hand. „Dann ist das durch. Sie können Miss Hernandez informieren.“ Nach der Sitzung suchten Kyle und Adriana Hathaway Daena Hernandez auf. Sie war gerade in der Küche beim Frühstück machen, als die beiden klingelten. „Himmel, Arsch und Wolkenbruch, kann man denn nicht mal in Ruhe frühstücken?“, fluchte sie leise. „Was gibt’s denn, dass Sie mich nicht in Ruhe frühstücken lassen?“ „Nicht in dem Ton! Sie werden von meinem Mann dafür bezahlt, dass Sie die Gebäude hier entwerfen. Also sollten Sie auf Ihren Ton achten, Miss Hernandez. Es sei denn, Sie legen großen Wert darauf, mit mir einen Streit vom Zaun zu brechen.“ „Es tut mir leid. Ich wollte Sie nicht anfauchen. Aber ich kann es absolut nicht ab, wenn man mich beim frühstücken stört. Darauf reagier ich allergisch.“ „Wir werden Sie nicht lange belästigen. Wir sind nur vorbeigekommen um Ihnen zu sagen, dass die Stadtverordnetenversammlung meinen Vorschlag zwei Museen zu bauen, gebilligt hat. Ihnen wird schon was einfallen. Ich verlass mich auf Sie, Miss Hernandez.“ Nachdem Frühstück setzte sich Daena Hernandez an ihr Zeichenbrett und fing an zu zeichnen. Ihr Entwurf für das Museum für Zeitgeschichte war ein roter Sandsteinbau. Auf der Vorderseite bildete eine dreistufige Rundtreppe den Eingangsbereich, der in einer massiven, gusseisernen Bogentür mündete. Eine Reihe bogenförmiger Fenster rundete den Bereich im Erdgeschoss ab. Darüber kamen mehrere Fenster von denen drei den mittleren Gebäudetrakt dominierten. Im Dachgeschoss befanden sich noch einmal drei kleinere Fenster. Auf der Kante zwischen Mauer und Dach befanden sich vier riesige Kupferfiguren. Vor dem Museum sollte die Nachbildung eines Dinosauriers stehen. Daena Hernandez hatte sich für den Tyrannosaurus Rex entschieden. Um 10:00 Uhr trafen sich die Politiker zur einer weiteren Sitzung, bei der Daena Hernandez ihren Entwurf präsentierte. „Irgendwelche Fragen?“, fragte sie in die Runde. Keiner sagte was. „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Der Entwurf ist gut. Vor allem der T-Rex vor dem Museum gefällt mir sehr gut.“ „Dann stimmen wir ab. Wer ist für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier kein Handzeichen. 01 „Dann ist der Entwurf wohl einstimmig angenommen.“ Nach der Sitzung setzten sich Robert Palmer und Horace Cassell im Büro des Bürgermeisters zusammen. „Wo sollen die beiden Museen gebaut werden?“ „Ich würde die beiden Gebäude im Westen bauen. Ungefähr hier.“, sagte Horace Cassell und zeigte auf eine Stelle 450 Meter westlich. Danach suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn im neuen Menards-Baumarkt. „Guten Morgen Mr. Hathaway. Was machen Sie denn hier? Wollen Sie renovieren?“ „Das nicht, aber ich wollte mir den Markt mal genauer ansehen. Bin ja bisher nicht dazu gekommen.“ „Verstehe. Die Stadtverordneten haben den Entwurf von Daena Hernandez abgenickt. Sie können loslegen.“ „Freut mich das zu hören. Aber irgendwann, wird es Querelen geben. Ich weiß nicht wann, aber es wird passieren.“ „Wie meinen Sie das?“ „Ganz einfach bis jetzt waren sich alle einig. Aber irgendwann werden die Revierkämpfe beginnen. Dann werden sich die Ressort-Chefs versuchen sich gegenseitig zu blockieren.“ „Betreiben Sie immer soviel Schwarzmalerei? Aber egal lassen wir das. Mr. Cassell und ich haben uns für die Museen auf einen Standort im Westen der Stadt geeinigt. Diese beiden Parzellen sind meines Erachtens noch nicht bebaut.“ „Nein. Das Museum für Zeitgeschichte würde ich auf der rechten Seite bauen.“ „Und Luftfahrtmuseum links davon?“ „Ja genau.“ „Okay. Dann legen Sie mal los. Sie wollen doch diesem Witzbold Tony Cross doch was präsentieren, wenn er das nächste Mal hier ankommt.“ Auf ein Zeichen von Kyle Hathaway gingen die Bagger in dem ausgewiesenen Areal in Position und begannen eine 40 m2 große und 22 Meter tiefe Grube auszuheben. Als die stählernen Eckpfeiler und das Stahlgitter eingezogen waren, wurde die Grube mit Zement aufgefüllt. Und während der Zement trocknete, saß Daena Hernandez in ihrem Atelier und arbeitete am nächsten Entwurf. Ihr Entwurf für das Luftfahrtmuseum war eine fast viereckige Stahl-Glas-Konstruktion, die auf der rechten Seite im unteren Bereich einen runden Schnitt aufwies, in dem ein runder Glas-Turm eingezeichnet war. Auf dem Dach sollte eine alte Douglas DC-3 als Symbol aufgesetzt werden. Als der Zement trocken war, wurden die bereits vorgemauerten Sandsteinblöcke von Phil, dem Kranführer, angeliefert und von Tom und Bob in Empfang genommen. Deren Kollegen hatten die betreffenden Stellen schon mit Zement bedeckt und halfen beim Einpassen. Um die Mittagszeit stand das Museum bereits bis zum zweiten Stock. Nach der Mittagspause wurden der Dachbaufbau und das Schieferdach gebaut. Vorher wurde das Dach aber noch abgedichtet. Die Bauarbeiter räumten die Baustelle und die Glaser übernahmen. Diese passten die Scheiben ein und dichteten sie ab, während Tom und Bob die Tür einbauten. Als die Sirene den Feierabend einläutete, war das Museum für Zeitgeschichte fast fertig. Es fehlten noch die Exponate. Phil der Kranführer lud noch die lebensgroße T-Rex-Figur auf einem extra dafür aufgestellten Steinblock ab, wo sie von Tom und Bob in Empfang genommen und mit Zement fixiert wurde. Die Nacht blieb ruhig. Am nächsten Morgen landeten mehrere Frachtmaschinen und brachten die von Kyle Hathaway bestellten Exponate. Das erste war eine Nachbildung eines Kriegsschiffs der Wikinger. Eines Drachenbootes. 02 Und während das erste der beiden Museen eingerichtet wurde, präsentierte Daena Hernandez den Entwurf für das zweite Museumsgebäude. „Irgendwelche Fragen?“, fragte sie in die Runde. Keiner der Politiker sagte etwas. „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ Ich finde den Entwurf sehr gelungen. Vor allem die DC-3 auf dem Dach gefällt mir sehr gut. Allerdings fände ich es besser, wenn sie freischwebend wäre. Ginge das?“ „Das sollte das kleinste Problem sein. Ich muss nur eine entsprechende Stahlkonstruktion einzeichnen.“ „Die Idee finde ich auch gut, aber die Sache Haken. Woher bekommen wir eine DC-3?“ „Das Problem werde ich mit Kyle Hathaway besprechen. Jetzt sollten wir aber abstimmen. Wer ist für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Keine Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Auch dieses Mal meldete sich niemand. „Dann ist das wohl beschlossene Sache.“ Nach der Sitzung ging Robert Palmer zu Kyle Hathaway. Er fand ihn in der Apotheke. „Guten Morgen Mr. Hathaway. Sind Sie krank oder was machen Sie hier?“ „Nein, ich bin nicht krank. Ich hatte bisher kaum Zeit, mir die neu gebauten Geschäfte anzusehen. Und das versuche ich jetzt nachzuholen.“ „Verstehe. Sie können mit dem Bau des zweiten Museums beginnen. Allerdings sieht Mr. Archer ein Problem. Er will wissen, woher wir eine DC-3 bekommen sollen.“ „Das überlassen Sie ruhig mir. Ich hab da einige Freunde, die mir noch den einen anderen Gefallen schuldig sind.“ „Dann lassen Sie ihre Kontakte mal spielen.“ „Keine Sorge. Ich besorg uns eine DC-3 im Original-Zustand, als käme sie frisch aus der Fabrik.“ Nachdem Kyle Hathaway den Bauarbeitern die Erlaubnis zum Bau des zweiten Museums erteilt hatte, führte er eine Reihe Telefonate. Seine ersten drei Freunde konnten ihm nicht helfen. Erst bei Colin Brindet hatte er Glück. „Colin Brindet von Brindet Enterprises.“ „Colin, hier ist Kyle Hathaway.“ „Kyle, du alter Gauner, was verschafft mir die Ehre deines Anrufs?“ „Ich brauche eine DC-3 im Original-Zustand.“ „Was willst du denn mit einer DC-3?“ „Die Maschine soll auf das Dach des Luftfahrtmuseums, das ich gerade bauen lasse. Ich bin als Investor bei einem Flughafen eingestiegen.“ „Verstehe. Du hast Glück. Ich habe nicht nur eine, sondern gleich zwei DC-3. Eine davon kannst du als Exponat haben. Dann habe ich noch zwei DC-6 und zwei DC-7. Zwei davon überlasse ich dir als Exponate, die anderen beiden würde ich in flugfähigem Zustand belassen und damit historische Flüge anbieten. Das kommt immer gut an.“ „Ich danke dir Colin.“ „Kein Problem. Weiß Gott, ich bin dir ein paar Gefallen schuldig.“ Und während Kyle Hathaway mit seinem alten Kumpel telefoniert hatte, hatten die Bagger eine 30 m2 und 30 m tiefe quadratische Grube ausgehoben. Als die Vorbereitungen zur Gründung des Fundaments abgeschlossen waren, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, schaute Kyle Hathaway bei Robert Palmer vorbei. „Gibt’s was Neues?“, fragte der Bürgermeister, als Kyle Hathaway das Büro betreten hatte. „Ich habe, wie angekündigt, ein paar Freunde angerufen. Einer davon, Colin Brindet, hat nicht bloß eine, sondern gleich zwei DC-3. Eine davon bekommen wir als Exponat. Und nicht bloß das. Wir bekommen noch zwei DC-6 und zwei DC-7. Colin meint, dass wir jeweils eine Maschine der beiden letzt genannten Flugzeugtypen für historische Flüge in flugfähigem Zustand belassen, während beiden anderen Maschinen als Exponate gedacht sind. Aber zu einem Luftfahrtmuseum gehören auch ein paar russische, deutsche, britische und französische Flugzeuge. Die letzten drei Nationen dürften uns keine Probleme bereiten. Aber bei den Russen sehe ich Probleme. Speziell wenn es um die Überlassung von Kampfjets geht. Ich hatte da an die MiG 29 und die SU-35 bzw. 37 gedacht. Die Russen werden uns 03 garantiert keine Exemplare überlassen. Und wenn, dann wird das Ganze eine ziemlich teure Angelegenheit.“ „Davon müssen wir ausgehen. Ansonsten würde ich noch einen Freund anrufen, der auf einem Flugzeugfriedhof in Montana arbeitet. Er hat dort eine alte P-51 rumstehen sehen. Wenn die noch nicht verschrottet ist, denke ich, können wir die haben.“ Mittlerweile war der Zement trocken und die Bauarbeiten begannen. Zuerst kam die Rückwand. Danach kam die linke Seitenwand, die nach dem Fixieren am Boden mit der Rückwand verschweißt wurde. Anschließend wurde die Stirnwand vom Kranführer heran gehievt und von Tom und Bob eingepasst und mit der linken Seitenwand verschweißt. Und während die Bauarbeiten am Luftfahrtmuseum weitergingen klingelte Kyle Hathaways Handy. Am anderen Ende der Leitung war der russische Präsident Wladimir Putin. „Kyle Hathaway.“ „Mr. Hathaway, es vergeht ja kaum ein Tag, ohne das Sie in unserer Presse präsent sind.“ „Soll ich das als Kompliment oder als Beleidigung auffassen?“ „Eher als Kompliment. Sie können sich denken, weswegen ich anrufe?“ „Geht es wieder um die russischen Transportflugzeuge?“ „Das haben Sie sehr richtig erkannt. Können Sie inzwischen grob einschätzen, wie lange Sie die Flugzeuge noch brauchen?“ „Schön wärs. Aber hier ist noch eine ganze Menge Arbeit zu tun. Aber wo wir gerade von Flugzeugen sprechen. Ich lasse gerade zwei Museen hier in Sky City bauen. Eins für Zeitgeschichte und eins für Luftfahrt. Ich bräuchte auch einige russische Flugzeuge als Exponate. Aber ich erwarte nicht von Ihnen, dass Sie mir jetzt freudestrahlend einfach so ein paar MiGs und Sukhois überlassen.“ „Das hätte ich auch nicht gemacht. Aber in einem Punkt haben Sie Recht, ein Luftfahrtmuseum ohne russische Flugzeuge ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Ich kann Ihnen eine Jakovlev Jak-9 überlassen.“ „Na wenigstens etwas.“ „Wäre auch eine Lawotschkin La-5 recht?“ „Bin ich mit einverstanden. Dann brauchen Sie auch unbedingt die Polikarpow I-16. Auch eine Petljakow Pe-8 würde ich hergeben.“ „Das sind aber alles nur Propellerflugzeuge. Wie sieht’s mit Jets aus?“ „Eine Tupolev TU-16 können Sie haben.“ „Und was mit zivilen Maschinen? Bisher haben Sie mir nur militärische Flugzeuge überlassen.“ „Ich denke, auch da werden wir uns irgendwie einig. Ich kann Ihnen noch eine MiG-29 und eine MiG-33 geben. Und eine SU-35, sowie eine TU-95 können Sie auch haben. Aber das ist alles, was ich an militärischen Exponaten bereit bin abzugeben. Ich gebe Ihnen noch eine IL-96 und eine TU-104. Und eine Antonov An-140 werde ich als Exponat zur Verfügung stellen. Aber damit ist Schluss.“ „Trotzdem vielen Dank. Was kostet mich der Spaß?“ „Sagen wir, ich überlasse Ihnen die Maschinen als Gegenleistung dafür, dass Sie unsere Maschinen im Charter nutzen und meinem Land Geld dafür bezahlen.“ „Ich nehme Sie beim Wort Mr. President. Wehe, Sie versuchen mich über den Tisch zu ziehen.“ Inzwischen hatten die Bauarbeiter die rechte Seitenwand eingepasst und mit der Stirnwand und der Rückwand verschweißt. Auch der Turm stand schon. Die Glaser verglasten das Gebäude und dichteten die Scheiben ab. Danach kam das tonnenschwere Betondach. Um die Mittagszeit landeten die von Colin Brindet versprochenen DC-3, DC-6 und DC-7. Bei einer der beiden DC-3 wurde gleich das Kerosin in Behältern aufgefangen, sowie das Motorenöl aus den beiden Motoren. Erst als alle Flüssigkeiten aus dem Flugzeug entfernt und die Motoren komplett gereinigt worden waren, wurde die Maschine an zwei starken Stahlseilen befestigt und mit dem Kran nach oben gezogen. Zwischen der letzten Etage und dem Dach blieb der Kran dann stehen. 04 In Moskau hatten unterdessen Luftfahrtexperten die von Wladimir Putin versprochenen Exponate aufgetrieben und mit Hilfe von Tiefladern wurde die Fuhre nach Prag an den Güterbahnhof gebracht und von dort aus mit einem Güterzug nach Hamburg, wo die russischen Flugzeuge in Container und dann auf die Langeness, einem Schiff der Briese Schiffahrts GmbH verladen wurden. Ebenfalls an Bord des Schiffes waren ein deutsches Jagflugzeug vom Messerschmidt BF-109 K-4, die seinerzeit von Unteroffizier Martin Deskaugeflogen worden war, der der 11. Staffel des Jagdgeschwader 3 zugeteilt war, das in den letzten Kriegsjahren in Pasewalk, in Mecklenburg-Vorpommern stationiert war. Dazu kam eine Focke-Wulf Fw190 A-8 und eine Focke Wulf Fw200 „Condor“ in den Farben der Lufthansa. Außerdem hatten deutsche Luftfahrt-Experten auf einem Bauernhof in der Nähe von Lüneburg eine Messerschmidt 262 und eine Heinkel He 111 entdeckt. Außerdem hatte ein bayrischer Landwirt in einer Scheune Dornier Do 228 LM entdeckt und ebenfalls gespendet. Ein Schweizer hatte in seiner Scheune eine Junkers Ju 52 aufgetrieben und nur zu gern abgegeben. Damit hatte Deutschland sieben Exponate für das neue Luftfahrtmuseum aufzubieten. Die nächste Lieferung kam aus Großbritannien. Dort hatte man zwei Helden der Luftschlacht um England im Loch Ness entdeckt. Eine Supermarine Spitfire und eine Hawker Hurricane. In einer Scheune in der Grafschaft Essex hatte ein Bauer eine de Havilland Mosquito entdeckt. In einem anderen See in den schottischen Highlands hatten Unterwasserarchäologen eine Gloster Meteor F.4 entdeckt. Außerdem hatte man auf dem Boden des Nord-Atlantik am berühmten Kreidefelsen von Dover das Wrack einer Vickers Windsor gefunden, die auf einem ihrer letzten Testflüge abgestürzt war. Die Franzosen lieferten eine Mirage 2000N, eine Dewoitine D.520, eine Amiot 351, eine Latécoère 570 und eine Breguet Br.482. Außerdem hatte ein französischer Bauer in einem Wald eine Sud Aviation Caravelle 12 entdeckt. Auch die Italiener hatten eine kleine Lieferung zusammen gestellt. In einem Tümpel in der Po-Ebene hatten Archäologen das Wrack einer Caproni Vizzola F.6M entdeckt. In einer Scheune hatte ein Bauer eine Macchi MC.202 Folgore und eine Macchi MC.205 Veltro entdeckt. Auf einem Flugzeugfriedhof stand noch eine Piaggio P.108. Am 25.04.2015 trafen die ganzen Exponate ein. Lorena West brach es das Herz, als sie sah, in welch erschreckendem Zustand die Maschinen sich teilweise befanden. Doch das hielt die ambitionierte Flugzeugmechanikerin nicht davon ab, sich die alten Kolbenmotoren und Düsentriebwerke der Flugzeuge vorzunehmen und wieder auf Vordermann zu bringen. Für das Äußere hatte Kyle Hathaway Restauratoren einfliegen lassen. Am 26.04.2015 wurden beide Museen in einer feierlichen Zeremonie eröffnet. Die erste Rede hielt wie immer der Präsident der Vereinigten Staaten Barack Obama. „Ladies and Gentlemen. Heute weihen wir zwei Museen ein. Eines, das sich auf die Geschichte unseres Planeten spezialisiert hat und eines, das die Geschichte der Luftfahrt wie kein zweites darstellt. Der T-Rex hinter uns versinnbildlicht die Evolution, als die Tiere den Übergang vom Wasser an Land und damit maßgeblich zur Entwicklung des Menschen beitrugen. Die DC-3, die über dem Luftfahrtmuseum hängt steht für amerikanischen Pioniergeist auf dem Gebiet der Luftfahrt. Aber auch die anderen Exponate aus Russland und den anderen Nationen, die im Gebäude und hier auf dem Außengelände zur Besichtigung frei sind, stehen jedes 05 für sich, für den Mut und die Unerschrockenheit ihrer Konstrukteure und der Männer, die diese Flugzeuge einst flogen. Ich übergebe das Wort nun an den Bürgermeister von Sky City, Robert Palmer.“ Danach trat Robert Palmer ans Rednerpult. „Meine Damen und Herren, liebe Gäste. Als ich die vielen Flugzeuge hier ankommen sah, und ich sehen musste, in welch grauenhaftem Zustand sie sich teilweise befanden, da hat es nicht nur mir, sondern auch unserer Chefmechanikerin Lorena West das Herz gebrochen. Doch Miss West hat sich nicht ins Bockshorn jagen lassen, sondern hat mit ihrem Team die Motoren dieser alten Flugzeuge wieder flott gemacht. Doch nicht nur die Leute im Luftfahrtmuseum auch die Arbeiter im Museum für Zeitgeschichte haben in den vergangenen Tagen einen hervorragenden Job gemacht. Ich danke Ihnen allen für die geleistete Arbeit, ohne die wir heute nicht hier stehen würden und die beiden Museen einweihen könnten. Ich übergebe nun das Wort an Chiara Artosi, der neuen Direktorin unseres Luftfahrtmuseums.“ Eine große, schlanke Frau mit schulterlangen dunkelbraunen Haaren, dunkelbraunen Augen und dem Gesicht eines Engels trat ans Rednerpult. „Meine Damen und Herren, liebe Mitbürger. Seit meiner Kindheit bin ich gerne geflogen und es gab Augenblicke da habe ich meine Nase in die Pfützen gehalten um den Geruch des Kerosins einzuatmen. Im Laufe der Jahre habe ich angefangen mich für die einzelnen Flugzeugtypen und ihre Entstehungsgeschichte zu interessieren. Die Fliegerei war schon immer meine Leidenschaft und sie wird es immer bleiben. Ich möchte mich an dieser Stelle bei Kyle Hathaway bedanken, der mir den Direktorposten im neuen Luftfahrtmuseum angeboten hat. Und nun möchte ich meinen Kollegen Curtis Rochester ans Rednerpult bitten.“ Ein kräftig gebauter Mann mit stechenden blauen Augen, braunen Haaren und einem gepflegten Drei-Tage-Bart trat ans Rednerpult. Als er seine Rede hielt, fiel den Leuten auf, das der neue Direktor des Museums für Zeitgeschichte ein Neu Seeländer war. „Ladies and Gentlemen. So wie sich Miss Artosi sich der Fliegerei verschrieben hat, so hat mich seit meiner Kindheit die Entstehung unseres Planeten fasziniert. Wann immer in einem unserer Museen eine Ausstellung zu einem speziellen Thema der Zeitgeschichte zu sehen war, habe ich meine Eltern so lange genervt, bis sie mit mir hingegangen sind. Mein erstes Weihnachtsgeschenk war das 3D-Puzzle eines T-Rex, das noch heute in einer Vitrine in meinem Büro im Museum steht. Auch ich möchte mich bei Mr. Hathaway dafür bedanken, dass ich das Museum für Zeitgeschichte leiten darf.“ Nachdem der offizielle Teil abgeschlossen war landete wieder der Hubschrauber der Fisher Trading Company. Ein sichtlich wütender Tony Cross stieg aus und ging zu Kyle Hathaway. „Wenn ich mich recht erinnere hat Mr. Fisher doch einen Baustopp erwirkt. Oder wieso wurde weitergebaut?“ „Weil ich eine einstweilige Verfügung gegen den Baustopp erwirkt habe. Ich habe nun für drei Monate Zeit um hier weiterzumachen. Was danach kommt, da sage ich nur: „Nach mir die Sintflut.“ „Heißt?“ „Wenn die U.S. Army oder IVECO hier in Sky City bauen wollen, muss sich Mr. Fisher mit den Bossen dort auseinandersetzen. Ich bin dann der falsche Ansprechpartner.“, sagte Kyle Hathaway und grinste diabolisch. Kapitel 24: Der Bau eines Luftschiffdocks und einer Luftschiffhalle ------------------------------------------------------------------- Am 27.04.2015 gingen die Planungen weiter. Kyle Hathaway hatte schriftlich einen Antrag für eine Baugenehmigung bezüglich des Baus eines Luftschiffdocks und einer Luftschiffhalle eingereicht. Über diesen Antrag hatten die Politiker im Rathaus beraten und einer Erteilung der Genehmigung zugestimmt. Auf Anraten von Chiara Artosi hatte Kyle Hathaway noch einen weiteren Hangar bauen lassen, in dem eine DC-6 und eine DC-7 untergebracht waren, die er für die historischen Flüge ausgewählt hatte. Danach markierte er eine Parzelle, die 200 m versetzt von dem Hangar für die Überschallflugzeuge noch frei war. Auf dieser Parzelle sollte die Halle für das Luftschiff gebaut werden. Die Luftschiffhalle sollte 350 m lang, 60 m breit und 66 m hoch sein. Bei Mack Trucks Inc., in Greensboro, North Carolina, bestellte Kyle Hathaway auf Basis des Mack Pinnacle einen Schlepper, der in der Lage sein sollte, ein Luftschiff von der Größe des LZ-129 „Hindenburg“ an seinen Ankermast zu bringen. Nachdem dies erledigt war, ging Kyle Hathaway zu Daena Hernandez. „Es gibt wieder Arbeit?“, fragte sie. „Ja. Könnten Sie eine Luftschiffhalle entwerfen?“ „Eine Luftschiffhalle?“ „Red ich chinesisch? Ich habe klar und deutlich gesagt, dass ich einen Entwurf für eine Luftschiffhalle will. Eine Freundin von Catherine Crawford, der Betreiberin des Reisebüros, ist eine erfahrene Luftschiffpilotin.“ „Verstehe. Wie sieht es mit den technischen Daten des Luftschiffs aus?“ „Ich habe die Maße für die Halle schon ausgerechnet. Ich denke, wir können hier etwas großzügiger planen. Dann haben die Mechaniker, die für die Wartung des Luftschiffs zuständig sind, mehr Platz zum Arbeiten.“ „Dann werde ich mir die Arbeit machen. Haben Sie die Maße für mich?“ „Hier.“, sagte Kyle Hathaway und gab Daena Hernandez einen kleinen Notizzettel. In ihrem Atelier saß Daena Hernandez über ihrem Zeichenbrett und zeichnete einen Entwurf, der von seinem Aussehen her an die riesigen Luftschiffhallen der 30er Jahre erinnerte. Das Gebäude sollte eine massive Betonkonstruktion werden, mit schmalen und hohen Fenstern und riesigen Toren. Aber im Gegensatz zu den Vorbildern der 30er Jahre waren die Tore von Sky Citys neuer Luftschiffhalle elektrisch zu öffnen und zu schließen. Daena Hernandez leistete ganze Arbeit. Sie entwarf nicht nur die Halle selbst, sondern gleich die ganze Anlage, in dem sie den Ankermast gleich mit einzeichnete. Dieser sollte später beim Bau 800 m von der Halle entfernt aufgestellt werden. Der Mast sollte nicht höher als 20 Meter werden, um den späteren Passagieren einen bequemen Einstieg in die Gondel zu ermöglichen. In Greensboro wurde unterdessen an Kyle Hathaways Bestellung gearbeitet. Ein Pinnacle war soweit fertig, dass man ihn für seine spätere Bestimmung vorbereiten konnte. Die Vorrichtung für die Anhängerkupplung wurde abgesägt und anschließend durch ein Stück rostfreies Blech ersetzt. Danach kam ein Blechaufbau, auf dem die Haltevorrichtung für das Luftschiff aufgeschweißt wurde. Schließlich war der LKW fertig zum Lackieren. Auf Kyle Hathaways Wunsch wurde der Pinnacle in dunkelblau-metallic lackiert. 01 Als die Blecharbeiten und die Lackierung fertig waren, wurde der Truck auf die Teststrecke geschickt und auf Herz und Nieren getestet. Am Nachmittag wurde der Mack Pinnacle zum Charlotte Douglas International Airport gebracht, wo er in den Bauch der Antonov AN124 verladen wurde, die um 13:35 Uhr in Richtung Sky City abhob, wo sie um 15:35 Uhr landete. In der Stadt hatten inzwischen die Bauarbeiten an der Luftschiffhalle begonnen, denn noch am selben Tag hatte es eine weitere Sitzung gegeben, in der alle Politiker den Entwurf von Daena Hernandez abgesegnet hatten. Von der Halle standen die Rückwand und die rechte Seitenwand. Die linke wurde gerade eingepasst und fixiert, als die Antonov landete. Der fertige Truck wurde entladen, aufgetankt und dann in die Luftschiffhalle gefahren. Schließlich kam das tonnenschwere Betondach, das vorsichtig auf den Torso aufgesetzt und dann mit Zement fixiert wurde. In 800 m Entfernung wurde dann der Ankermast aufgestellt, den die Arbeiter vorher zusammengeschweißt hatten. Damit war alles soweit bereit. Es fehlte nur noch das Luftschiff. Doch das Luftschiff kam nicht und es war schon Mai. Kyle Hathaway wurde nervös. Er rief bei Eve Styles an, doch es meldete sich niemand. Danach versuchte er es bei seiner Cousine Lilian, die mit Eve gut befreundet war und erfuhr so, dass Eve auf ihrem letzten Flug einen Unfall hatte, bei dem das Luftschiff abgestürzt und Eves kleine Schwester Leila dabei ums Leben gekommen war. Und wie Lilian ihrem Cousin außerdem verriet, lag Eve vorerst im Krankenhaus. Für Kyle Hathaway stand viel auf dem Spiel. Wenn es ihm nicht gelang, Eve Styles ins Boot zu holen, dann war das Projekt in höchster Gefahr. Denn ohne Eve Styles und ihr Luftschiff würde es Kyle Hathaway nicht gelingen, noch weitere Geschäftsleute nach Sky City zu locken. Am 17.05.2015 wurde Eve Styles dann aus dem Krankenhaus entlassen. Sie stand wegen des Todes ihrer kleinen Schwester Leila immer noch schwer unter Schock. Zu der Beerdigung, die am 20.05.2015 stattfand kam auch Kyle Hathaway. „Mein herzliches Beileid Eve. Ich hoffe, dass du irgendwann wieder fliegst.“, sagte er. „Danke Kyle. Ich werde wieder fliegen. Leila hätte es so gewollt. Aber ich habe kein Luftschiff.“ „Ich könnte eines bauen lassen.“ „Das weiß ich. Die Kosten wären für dich Peanuts. Aber hast du bedacht, dass du dafür eine Spezialhalle brauchst?“ „Ich habe eine bauen lassen. Mit Ankermast und allem was sonst zu einem Luftschiff-Standort gehört.“ „Dann fang schon mal an zu bauen.“ „Worauf du deinen süßen Arsch verwetten kannst.“ Noch am selben Tag bestellte Kyle Hathaway bei der Luftschiffbau Zeppelin GmbH in Friedrichshafen ein Luftschiff, das dem LZ-129 „Hindenburg“ äußerlich glich, aber mit modernster Technik ausgerüstet werden sollte. In Deutschland schüttelte man den Kopf. Doch dank der wesentlich verbesserten Produktionsmethoden war das Luftschiff bereits am 04.06.2015 fertig und konnte seinen Testflug beginnen. Diesen bestand es auf Anhieb. Nach Beendigung des 4-Stündigen Testflugs erfolgte die Inneneinrichtung des noch ungetauften Schiffes. Zwei Tage später trat es seine Überführungsfahrt nach Chicago an, wo am Flughafen O´ Hare Eve Styles bereits wartete. Nach der Übergabe und einer genauen Einweisung machte sich der deutsche Luftschiffpilot auf dem Weg zum Terminal und zeigte sein Rückflugticket vor und holte sich seine Boardingkarte ab. 02 Eve Styles hatte unterdessen im Pilotensessel Platz genommen und erbat beim Tower Starterlaubnis die sie dann auch bekam. Um 12:25 Uhr, am 09.06.2015 startete das Luftschiff dann seine Reise nach Sky City. Die ersten Stunden gingen problemlos über die Bühne. Um 16:25 Uhr bekam Eve Styles Hunger und musste landen. Sie hatte die Stadt Dallas im Bundesstaat Texas erreicht. Die Lotsen im Tower des Dallas/Fort Worth International Air Port staunten nicht schlecht, als Eve Styles das 246,7 m lange, 46,8 m breite und 44,7 m hohe Luftschiff in einer eleganten Linkskurve auf dem Rollfeld landete. Ein Catering-Fahrzeug wartete bereits und versorgte das Luftschiff mit Proviant. Auch die Dieselmotoren wurden noch einmal aufgetankt und noch einmal einer sorgfältigen Inspektion durch einen FAA-Inspekteur unterzogen. Schließlich erhielt das Luftschiff die Betriebserlaubnis und durfte weiterfliegen. Um 18:11 Uhr flog Eve Styles weiter. Sie verabschiedete sich von Dallas und flog weiter nach Nordwesten, Richtung Sky City. Um 21:45 Uhr erreichte der Zeppelin dann die Stadt Palmdale. Eve Styles funkte den Tower des Palmdale Regional Airport an und bat um Landeerlaubnis und eine Abstellmöglichkeit für die Nacht. Zum Glück gab es einige Veteranen die die Ära der fliegenden Zigarren, wie man die Zeppeline der 30er Jahre genannt hatte, noch miterlebt hatten. Sie warteten bis das Luftschiff gelandet war und brachten es dann in den Hangar des Flughafens. Am nächsten Morgen wurde das Luftschiff von einem Schlepper aus dem Hangar gezogen und auf dem Vorplatz des Flugfeldes ausgeklinkt. Eve Styles, die die Nacht in der Gondel des Luftschiffs verbracht hatte, frühstückte erst mal ausgiebig und machte sich dann um 09:45 Uhr auf den Weg um die letzte Etappe in Angriff zu nehmen. Um 14:45 Uhr, am Mittwoch den 10.06.2015 landete Eve Styles das Luftschiff dann am Ankermast von Sky City. Die ganze Stadt war auf den Beinen. Auch der Bürgermeister der Stadt und die anderen waren anwesend. Und natürlich durfte der Präsident der Vereinigten Staaten, Barack Obama nicht fehlen. Als Eve Styles die Motoren abgestellt hatte kletterte sie erst Mal aus der Gondel. „Du hast aber lange gebraucht Eve.“, sagte Kyle Hathaway. „Ich bin auch nur ein Mensch. Ich kann keine 48 Stunden mehr durchfliegen.“ „Kommst du mit dem Luftschiff zurecht?“ „Dumme Frage. Natürlich komme ich damit zurecht. Sonst hätte ich mich geweigert, das Teil hierher zu fliegen. Aber ich muss sagen, die Deutschen haben einen tollen Job gemacht. Außerdem haben wir die Betriebserlaubnis von der FAA.“ Unterdessen war Barack Obama ans Rednerpult getreten. „Ladies and Gentlemen. Heute erleben wir ein Revival einer längst vergessen geglaubten Art zu reisen. Das Luftschiff. Hinter mir, am Ankermast, sehen Sie ein Luftschiff, das äußerlich einem Luftschiff der 30er Jahre gleicht, jedoch mit modernster Technik ausgestattet ist. Dieses Luftschiff ist die perfekte Symbiose zwischen zeitloser Eleganz und dem 21. Jahrhundert.“ Der nächste der ans Rednerpult trat, war der Bürgermeister. „Meine Damen und Herren. Liebe Gäste. Die deutschen Luftschiffe der 30er Jahre waren die größten die je gebaut wurden. Der größte, und wohl auch der berühmteste, war der LZ-129 „Hindenburg“, der am 06. Mai 1937 auf dem amerikanischen Flughafen von Lakehurst durch 03 ein Wasserstofffeuer vollständig zerstört wurde. Unser neues Luftschiff, das heute hier eingetroffen ist, gleicht der „Hindenburg“ äußerlich bis ins kleinste Detail. Das wir nun ein Luftschiff hier haben und es noch häufig hier am Himmel bewundern können, verdanken wir Eve Styles, der ich an dieser Stelle das Wort übergeben möchte. „Ich und eine Rede halten. Das geht aus wie das Homberger Schießen.“, flüsterte Eve Kyle Hathaway ins Ohr. „Versuch es wenigstens. Du kannst bei dieser Gelegenheit das Luftschiff taufen wenn du willst.“ „Gute Idee.“ Schließlich trat Eve Styles ans Rednerpult. „Ladies and Gentlemen. Ich fliege seit 20 Jahren Luftschiffe. Ich hatte immer geglaubt, dass mir so ein Absturz wie der der „Hindenburg erspart bleiben würde. Doch es sollte nicht sein. Am 19.04.2015 setzten bei einem Rundflug über der Nellis Airforce Base die Motoren aus und ich verlor die Kontrolle. Bei diesem Unglück, verlor ich nicht nur mein Schiff, sondern auch meine kleine Schwester Leila. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen und diesem Schiff einen Namen geben. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, möchte ich dieses Luftschiff auf den Namen Leila Styles taufen.“ Robert Palmer übergab Eve Styles eine Champagner-Flasche und sagte: „Es wäre mir eine Ehre, wenn Sie das Schiff taufen würden. Und einen schöneren Namen als den Ihrer verstorbenen Schwester, könnte ich mir nicht wünschen.“ „Vielen Dank Sir. Ladies and Gentlemen, ich taufe dieses Luftschiff auf den Namen Leila Styles.“ Mit diesen Worten zerschlug Eve die Champagnerflasche an der Gondel des Zeppelins. Ein weiteres Bauprojekt war vollendet. Doch viel Zeit hatte Kyle Hathaway nicht mehr, bis der Baustopp, den Jim Fisher erwirkt hatte, wieder wirksam werden würde. Bei der Feier unterhielten sich Kyle Hathaway und Eve Styles ein bisschen. „Danke Eve. Du hast mir echt den Arsch gerettet.“ „Inwiefern?“ „Wenn du nicht hier wärst, wäre es für mich ein Ding der Unmöglichkeit, neue Geschäfte hier anzusiedeln. Denn nur aus der Luft erkennt man das Potenzial, welches der Flughafen bietet. Aber ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Es gibt keine eigene Zeitung, keine Post, von Radio und TV-Sender ganz zu schweigen.“ „Dann würde ich zuerst für den Bau eines Postamtes sorgen. Und danach den medialen Bereich erschließen.“ „Eine gute Idee. Ich denke so mache ich es.“ „Du bist der Investor Kyle.“ Kapitel 25: Der Bau des Postamtes --------------------------------- Der Bau des Postamtes Am 11.06.2015, es war Donnerstag, wurde weiter geplant. Kyle Hathaway suchte Robert Palmer auf. „Haben Sie wieder ein neues Bauprojekt?“ „Ja. Ich will ein Postamt bauen. Danach Zeitung, TV- und Radiosender.“ „Das ist eine gute Idee. So kriegen die Einwohner mit, was hier in der Stadt so passiert. Und eine Post brauchen wir auch. Da haben Sie recht. Denn wenn erst mal die Touristen hierher kommen, werden bestimmt auch viele Postkarten verschickt werden.“ „Ich nehme an, dass Sie wieder eine Sitzung einberufen werden.“ „Selbstverständlich. Sie wissen doch, ohne das Einverständnis der anderen Politiker geht gar nichts.“ Um 09:45 Uhr trafen sich dann die Stadtverordneten zu ihrer nächsten Sitzung. „Meine Herren, wir haben seit dem Bau des Kindergartens und der Kirche unserer Stadt eine weitere Einnahmequelle beschert. Die historischen Flüge mit der DC-6 und der DC-7 und dann noch die Flüge mit dem Luftschiff dürften einen ordentlichen Profit abwerfen. Nun möchte Mr. Hathaway ein Postamt bauen.“ „Die Idee an sich ist nicht schlecht. Aber ein Postamt brauchen wir doch nur für die Touristen. Und im Moment haben wir ja noch nicht einmal einen gewinnbringenden Flugverkehr. Sky City taucht noch nicht einmal in der internationalen Statistik auf.“ „Das lässt sich nicht leugnen. Aber Mr. Hathaway wird schon seine Gründe haben, warum er dieses Problem schon jetzt angehen will. Was meinen Sie, Mr. Cassell?“ „Ich denke, dass Mr. Hathaway sehr vorausschauend handelt. Wenn die Touristen Sky City als Urlaubsort entdecken und wir kein Postamt haben, dann macht das keinen guten Eindruck. Allerdings schreiben nur noch sehr wenige Postkarten. Aber es gibt noch Leute, die im Zeitalter von Internet und Smartphones, doch lieber zur guten alten Postkarte greifen.“ „Dann stimmen wir ab. Wer ist für den Bau?“ Alle hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier keine Zeichen. „Gut, dann ist das entschieden.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn bei Eve Styles. „Wenn Sie wieder einen blöden Spruch loswerden wollen, muss ich sie leider enttäuschen. Dafür bin ich gerade nicht in Stimmung.“, sagte Kyle Hathaway. „Ich habe gute Neuigkeiten. Der Bau des Postamtes ist genehmigt. Ich habe mir überlegt, das wir das Postamt neben der Kirche bauen.“ „Links oder rechts davon?“ „Bauen wir es links. Und noch was, ich möchte ein repräsentatives Gebäude. Das sollte für Miss Hernandez ja wohl kein Problem sein.“ Nach dem Gespräch schaute Kyle Hathaway bei Daena Hernandez vorbei. „Guten Morgen Miss Hernandez.“ „Guten Morgen. Ich schätze es gibt wieder Arbeit.“ „In der Tat. Auf der linken Seite der Kirche wird das neue Postamt von Sky City entstehen. Bürgermeister Palmer will es wieder repräsentativ.“ „Auch noch Extrawürste. Aber was solls. Dann werde ich mir die Mühe machen.“ Später saß Daena Hernandez in ihrem Atelier über ihrem Zeichenbrett. Der erste Entwurf war ein moderner Glasbau. Doch das sagte ihr nicht zu. Also riss sie das Blatt ab, und warf es in den Papierkorb. Der nächste Entwurf war ein Backsteingebäude, mit großen Fenstern. Doch auch damit war Daena Hernandez nicht zufrieden. Wieder wanderte der Entwurf in die Ablage P. Erst der dritte Entwurf war aus Sicht der Architektin zufriedenstellend. 01 Das neue Postgebäude von Sky City sollte wie das Museum für Zeitgeschichte ein Sandsteinbau werden. Doch hier war der Sandstein heller. Das Gebäude war drei Stockwerke hoch. Der Eingangsbereich ragte etwas weiter nach vorne und wurde von einer vierstufigen Treppe gebildet. Dann kam das Gebäude selbst. Das Erdgeschoss wies auf beiden Seiten vom Eingangsbereich eine Reihe mit 8 Fenstern auf, die im römischen Stil ausgeführt waren. Daneben war dann auf jeder Seite ein rechteckiges Fenster. In der Mitte war eine dreiteilige Tür eingezeichnet. Über dem Vordach sah Daena Hernandez einen Halbkreis vor, unter dem eine massive Gitterkonstruktion für Stabilität sorgte. In deren Mitte, war eine riesige Uhr vorgesehen. Stockwerk Nummer zwei wies auf beiden Seiten ebenfalls eine Reihe mit 8 Fenstern auf. Davon war das hinterste jedoch rechteckig. Die anderen sieben waren im asiatischen Stil ausgeführt. Im mittleren Teil waren wieder zwei rechteckige Fenster vorgesehen. Das letzte Stockwerk war im Mittelbau eingezeichnet und wies eine Reihe mit sieben rechteckigen Fenstern auf. Das Dach war mit vielen asiatischen Ornamenten verziert, ebenso der Zwischenraum im Mittelsektor des zweiten Stockwerks. Inzwischen saßen Kyle Hathaway und seine Ehefrau Adriana bei Luigi in der Eisdiele und tranken einen Kaffee. „Ich denke, wir sollten den Blumenhändler hier ansiedeln.“, sagte Adriana. „Wie kommst du darauf?“ „Viele Einwohner wünschen sich Blumen für ihre Wohnungen. Aber es gibt kein Blumengeschäft hier.“ „Verstehe. Dann werde ich mal mit dem Bürgermeister reden. Mal sehen, was er dazu sagt.“ Auf dem Weg ins Rathaus traf er Daena Hernandez, die ebenfalls auf dem Weg dorthin war. „Schon einen Entwurf fertig?“, fragte Kyle Hathaway. „Aber erst im dritten Anlauf. Die anderen beiden hab ich in den Müllkübel befördert.“ „Macht ja nichts. Aber mal was anderes. Adriana hat angeregt, auch noch einen Blumenladen hier anzusiedeln. Wir haben aus dem Gründerwettbewerb noch einen englischen Blumenhändler.“ „Verstehe. Und der kommt jetzt zum Zug.“ „So hat sich Adriana das vorgestellt.“ „Ich überleg mir was. Aber erst mal abwarten, was die Stadtverordneten dazu sagen.“ In seinem Büro empfing Robert Palmer Kyle Hathaway und Daena Hernandez. „Womit kann ich dienen?“ „Ich habe einen Entwurf für das Postgebäude fertig.“ „Und ich komme mit einem neuen Bauprojekt zu Ihnen.“ „Immer eins nach dem anderen. Die Dame zuerst. Sie haben einen Entwurf für das Postgebäude fertig. Sehr gut. Würden Sie ihn in 10 Minuten den Stadtverordneten präsentieren Miss Hernandez?“ „Selbstverständlich.“ „Nun zu Ihnen Mr. Hathaway. Was wollen Sie denn noch bauen?“ „Einen Blumenladen. Viele Einwohner haben gegenüber meiner Ehefrau den Wunsch nach Blumen geäußert und bemängelt, dass es kein Blumengeschäft gibt.“ „War unter den Bewerbern ihres letzten Gründungswettbewerbs ein englischer Blumenhändler?“ „Allerdings. Sein Name ist Colin Hendricks.“ „Gut. Sie können bei der in 10 Minuten beginnenden Sitzung den anderen Politikern davon berichten.“ Als Robert Palmer zusammen mit Kyle Hathaway und Daena Hernandez den Sitzungssaal betrat, waren die anderen Politiker schon anwesend. „Meine Herren, es gibt zwei Dinge, die wir zu besprechen haben. Zum Einen hat Miss Hernandez einen Entwurf für das Postamt ausgearbeitet, zum Anderen hat Mr. Hathaway ein neues Bauprojekt angekündigt.“ „Ich habe mir die Gewinn- und Verlustrechnung unserer Stadt angesehen. Wir machen noch nicht genug Gewinn. Deshalb wäre es zu begrüßen, noch ein Geschäft hier anzusiedeln. 02 An was hatten Sie denn gedacht, Mr. Hathaway?“ „An ein Blumengeschäft. Viele Einwohner haben meiner Ehefrau Adriana rückgemeldet, dass sie gerne eins hätten.“ Horace Cassell meldete sich zu Wort. „Ich höre Mr. Cassell.“ „Wir könnten, wenn wir mit den Bauprojekten fertig sind, eine Umfrage unter den Einwohnern der Stadt starten, um herauszufinden, was sie gut finden und wo sie Verbesserungsbedarf sehen. Denn bisher haben wir die Bewohner der Stadt in unsere Entscheidungsfindung gar nicht einbezogen.“ „Eine gute Idee. Nun sollten wir erst mal über Mr. Hathaways Vorschlag zum Bau eines Blumenladens abstimmen. Wer ist dafür?“ Alle hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Kein Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Auch dieses Mal gab es keine entsprechenden Zeichen. „Dann ist das wohl entschieden. Sie haben grünes Licht Mr. Hathaway.“ Danach präsentierte Daena Hernandez ihren Entwurf für das Postgebäude, der von den Stadtverordneten einstimmig angenommen wurde. Auf ein Zeichen von Kyle Hathaway rückten die Bagger an und hoben neben der Kirche eine 109 m lange und 28 m tiefe Grube aus. Als alles soweit vorbereitet war, wurde die Grube mit Zement aufgefüllt. Und während der Zement trocknete, fertigten die Bauarbeiter die einzelnen Segmente vor. In der Zwischenzeit saß Daena Hernandez in ihrem Atelier über dem Zeichenbrett und entwarf den Blumenladen. Er sollte später am Hochhaus angebaut werden. Der Entwurf war eine Stahl-Glas-Konstruktion, die aus vier aneinander gereihten Segmenten bestand. Das zweite von links gesehen, sollte der Eingangsbereich werden. Doch bevor Daena Hernandez ihren Entwurf den Politikern präsentierte, sprach sie mit den Bewohnern des Hochhauses, ob es diesen auch recht war, dass an ihrem Haus ein Blumenladen als Anbau gebaut werden sollte. Die Bewohner hatten nichts dagegen einzuwenden. Inzwischen war der Zement getrocknet und Phil der Kranführer hievte die einzelnen Segmente für das Postamt heran und Tom und Bob passten sie ein und fixierten sie mit Zement. Am späten Vormittag stand das Postgebäude bis zum Erdgeschoss. Und während die Bauarbeiten am neuen Postamt weiter voran gingen, präsentierte Daena Hernandez den Politikern im Rathaus den Entwurf für den Blumenladen, der die Abstimmung ohne große Probleme passierte. Als es Mittag war stand das Postamt im Rohbau. Es fehlten nur noch die Fenster und die Ornamente. Die schmiedeeiserne Gitterkonstruktion und die Uhr waren schon fertig. Am Hochhaus war eine 10 m2 und 20 m tiefe Grube ausgehoben worden, die um die Ecke verlief. Als das Fundament stand und stabilisiert war, wurde die Grube mit Zement aufgefüllt. Und während der Zement trocknete wurden im Rathaus die Fragebögen für die spätere Umfrage erstellt. Diese wurden per E-Mail an eine Druckerei in San Jose´ geschickt. Und während dort die Druckerpressen ihre Arbeit verrichteten, war in Sky City an der Baustelle für den Blumenladen der Zement getrocknet. Da Phil, Tom und Bob an der Baustelle für das Postamt nicht mehr gebraucht wurden, hatte Kyle Hathaway sie zum Bau des Blumenladens abgestellt. Phil hievte die Stahlsegmente heran, die Tom und Bob vorher zusammengeschweißt hatten, so dass die gesamte Stahlkonstruktion als Ganzes an ihren Platz gebracht 03 werden konnte. Tom und Bob hatten vorher alles mit Zement eingestrichen und auch an der Hauswand die entsprechenden Stellen mit Zement zementiert. Damit war alles soweit fertig, so dass Phil, Tom und Bob früher Feierabend machen konnten. Unterdessen waren die Glaser fertig das Postamt zu verglasen und die Fenster mit Fugenmasse abzudichten, so dass sie jetzt frei waren, die Glasscheiben des Blumenladens einzusetzen, während Spezialisten die Ornamente an der Fassade des neuen Postamtes anbrachten. Als am Abend die Sonne unterging, war auch der Blumenladen fertig verglast. Nun fehlten beim Postamt nur noch die Einrichtung und beim neuen Laden die Verkaufsartikel. Colin Hendricks, der neue Betreiber des Blumenladens hatte in einer E-Mail darum gebeten, im Eingangsbereich einen Seerosenteich anzulegen, der auch als Dekoration für das Hochhaus dienen sollte. Am nächsten Morgen um 08:45 Uhr landete ein Airbus A 380-800 der britischen Fluggesellschaft British Airways in Sky City. An Bord war Colin Hendricks mit seiner Frau Caroline und Tochter Lindsay. In der Nacht zuvor waren die Blumen für Colins Blumenladen geliefert worden, so dass einer Eröffnung nichts mehr im Weg stand. Auch der Seerosenteich war fertig. Als Überraschung hatte Kyle Hathaway noch ein paar japanische Koi-Karpfen in den Teich setzen lassen. Nachdem Colin Hendricks und seine Familie ihr Gepäck abgeholt hatten fuhren sie mit einem der Thalys zum 3-Sterne-Hotel. Dort wurden sie von Kyle Hathaway abgeholt, der die Familie zu ihrer neuen Wohnung brachte. Es war ein hübsches Fachwerkhaus, das neben dem Museum für Zeitgeschichte gebaut worden war. Am Nachmittag eröffnete Colin Hendricks dann seinen Blumenladen. Der erste Kunde war Bull Hurley, der Tankstellenbesitzer. Er staunte nicht schlecht, als er einen 1,80 m großen farbigen Mann mit braunen Augen und Schlapphut in den Verkaufsraum kommen sah. „Ich nehme an, sie sind Colin Hendricks.“ „Der bin ich. Wie kann ich Ihnen helfen? „Ich wollte bei mir im Garten ein Blumenbeet anlegen. Was können Sie mir denn so empfehlen?“ „Da gibt es eine große Vielfalt Mr….“ „Hurley. Bull Hurley. Ich bin der Besitzer der Tankstelle hier in der Stadt.“ „Und da suchen Sie nach etwas für die Freizeit. Dann haben Sie mit der Gartenarbeit das richtige Hobby ausgewählt Mr. Hurley. Wenn Sie wollen stelle ich Ihnen etwas Passendes zusammen.“ „Das wäre sehr nett, Mr. Hendricks.“ „Dann warten Sie doch bitte einen Moment. Wenn Sie wollen, können Sie sich draußen den Seerosen-Teich ansehen.“ Am 14.06.2015 wurde dann das neue Postamt eingeweiht. Auch Präsident Barack Obama war wieder anwesend. Er hielt auch die erste Rede. „Ladies and Gentlemen. Die Post ist seit jeher ein Mittel der Nachrichtenübermittlungen. Seien es nun Liebesbekundungen oder Urlaubsgrüße. Dass Briefe und Postkarten unsere Liebsten von allen Orten auf der Welt auch erreichen, wäre ohne ein funktionierendes Postsystem gar nicht möglich. Deshalb freue ich mich, hier und heute mit Bürgermeister Palmer und Kyle Hathaway das neue Postgebäude von Sky City seiner Bestimmung zu übergeben.“ Nach der Einweihung gaben die Bewohner Sky Citys ihre Fragebögen ab. Deren Auswertung nahm einen ganzen Tag in Anspruch. Nach der Auswertung war klar, dass es noch viel zu tun gab. So wünschten sich die Einwohner mit überwältigender Mehrheit einen Aquapark, gefolgt von Zeitung, TV und Radio. Danach wollte man ein gut funktionierendes 04 öffentliches Personenverkehrsnetz. Auch ein weiterer Industriebetrieb wurde gefordert. Damit war für Kyle Hathaway klar, wie es nun weitergehen sollte. Das nächste Bauprojekt sollte der Aquapark werden. So wurde das Freizeitangebot weiter ausgebaut und es kam zusätzliches Geld in die Stadtkasse. Geld, das zum Beispiel für den Bau des öffentlichen Personennahverkehrs benötigt wurde. Kapitel 26: Der Bau eines Aquaparks ----------------------------------- Der Bau eines Aquaparks Am Dienstag, den 16.06.2015 hatten sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung zusammen gefunden. An erster Stelle auf der Tagesordnung stand die Besprechung des Umfrageergebnisses. „Meine Herren, uns liegt nun das Ergebnis unserer Umfrage vor. Wie Sie den vor Ihnen liegenden Statistiken entnehmen können, wünscht sich die Mehrheit der Einwohner von Sky City einen Aqua-Park. Aber auch die fehlenden Medien und der fehlende öffentliche Personennahverkehr werden bemängelt.“ Vance Archer meldete sich zu Wort. „Da sich die Mehrheit der Einwohner für den Aqua-Park ausgesprochen hat, sollten wir dem Rechnung tragen. Außerdem könnte so das Bildungsangebot von Schule und Universität ausgebaut werden.“ „Und nicht nur das. Wir würden das Freizeitangebot für den Sommer attraktiver machen.“ „Wohl wahr. Außerdem würde uns damit eine neue Einnahmequelle entstehen.“ „Was sagt denn der derzeitige Kassenstand Mr. Loxley?“ „Wie liegen leicht im Plus. Wir haben einen kleinen Überschuss von 10 $ erzielt. „Immerhin.“ „Abstimmen müssen wir dennoch.“ „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Ich denke, wir sollten uns dem Wunsch der Mehrheit fügen und den Aqua-Park bauen.“ „Also gut. Gibt es Gegenstimmen oder Enthaltungen?“ Keiner hob die Hand. „Schön dass wir wieder mal einer Meinung sind.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn bei Hugh O´Flaherty. „Guten Morgen Mr. Hathaway. Sie können mit dem Bau des Aqua-Parks beginnen.“ „Okay. Ich geh später bei Daena Hernandez vorbei.“ „Nun ja, solange Sie nicht planen, hier ein Casino zu bauen, habe ich keine Probleme mit Ihren Ideen, Mr. Hathaway.“ „Was würde denn gegen ein Casino sprechen?“ „Ein Casino würde dazu verführen zu sündigen.“ „Ich kann Sie gut verstehen Pater. Ich nehme an, dass Sie speziell an Poker denken.“ „Nicht nur. Ich verabscheue jegliche Art Glücksspiel.“ „Auch verständlich. Aber man kann Poker auch als Sportart ansehen.“ „Poker als Sport. Soll ich lachen oder weinen?“ „Es gibt Spieler, die mit Poker ihr Geld verdienen. Nehmen Sie zum Beispiel Daniel Negreanu. Der Mann ist ein Profi.“ „Man muss nicht unbedingt Poker oder Roulette spielen. Man kann in einem Casino durchaus auch Dart-Turniere austragen.“, sagte Robert Palmer. „Verstehe. Also gut. Gegen Dart-Turniere habe ich nichts einzuwenden. Und gegen ein Casino auch nicht, solange dort nicht irgendwelche krummen Dinger laufen.“ „Es ist in jeder Berufssparte gleich. Es gibt immer schwarze Schafe. Aber keine Angst. Seriosität wird bei mir groß geschrieben.“ „Wenigstens einer der seinen Job ernst nimmt.“ „Nicht nur Mr. Hathaway nimmt das, was er hier macht ernst. Ich nehme mein Amt als Bürgermeister von Sky City genauso ernst.“ Nach der Gesprächsrunde ging Kyle Hathaway zu Daena Hernandez. Er traf sie im Garten. „Ich weiß schon bescheid. Es gibt wieder Arbeit.“ „Ja. Der Aqua-Park wird gebaut Daena.“ „Sollten Sie mich nicht mit Miss Hernandez ansprechen?“ „Wir arbeiten jetzt zwei Jahre zusammen. Da könnten wir uns eigentlich mit Vornamen ansprechen und uns duzen.“ „In Ordnung. Ich mach mich gleich an die Arbeit. Spätestens morgen kann ich dir einen Entwurf liefern Kyle.“ „Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann.“ Daena Hernandez ging in ihr Atelier und setzte sich an ihr Zeichenbrett. Der erste 01 Entwurf war überhaupt nicht zufriedenstellend. Also zerknüllte sie das Papier und warf es in den Müllkübel. Der zweite Entwurf war eine weitläufige Anlage mit 3 großen Becken. In der Mitte der Anlage war eine massive Betonkonstruktion vorgesehen, die acht Wasserrutschen enthalten sollte. Die Dachkonstruktion sollte auch zugleich der Eingang zu den Rutschen sein. Vom Aussehen her erinnerten die vier Eingänge an die Hütten der hawaiianischen Ureinwohner. Am 18.06.2015 legte Daena Hernandez den Entwurf Kyle Hathaway vor. „Genauso hab ich mir das vorgestellt. Jetzt müssen nur noch die Politiker zustimmen.“ „Dann gehen wir zu Robert Palmer. Ich habe meinen Vater mal angerufen und ihm von deinem Projekt erzählt. Er hat angeregt noch einen weiteren Gründungswettbewerb auszuschreiben. Das Geld dafür würde er dieses Mal stiften. Er hat eine Summe von 600.000 US-$ vorgeschlagen. Das ist für Papa Peanuts.“ „Sag ihm unbekannterweise schöne Grüße und das ich ihn beim Wort nehme.“ Im Rathaus suchten Kyle Hathaway Robert Palmer auf. Daena Hernandez zeigte ihm den Entwurf. „Einfach Klasse. Ich denke das wird den anderen Stadtverordneten gefallen.“ „Da wäre noch etwas.“, sagte Daena Hernandez. „Ich höre.“ „Mein Vater hat einen weiteren Gründungswettbewerb vorgeschlagen. Er würde dafür 600.000 US-$ bereitstellen.“ „Na sowas erfreut doch.“ 15 Minuten später saßen die Stadtverordneten schon zusammen. Daena Hernandez präsentierte ihren Entwurf für den Aqua-Park. „Irgendwelche Fragen?“ fragte sie in die Runde, nachdem sie ihre Ausführungen beendet hatte. „Keine? Gut dann stimmen wir ab. Wer ist für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keiner hob die Hand. „Wer enthält sich?“ auch hier keine Handzeichen. „Gut, dann ist das wohl einstimmig. Sie können mit dem Bau beginnen Mr. Hathaway.“ Nach der Sitzung landete eine Embraer 195 auf dem Flughafen von Sky City. Sie gehörte Daena Hernandez Vater Javier Hernandez. Daena wartete im Terminal auf ihn. Nach einer innigen Umarmung meinte Javier Hernandez: „Ich hab gehört, was du erreicht hast. Ich gratuliere dir.“ „Danke Vater. Ich führ dich ein bisschen rum. Bei dieser Gelegenheit werde ich dich Kyle Hathaway vorstellen. Übrigens: Ich soll dich ganz lieb von ihm grüßen und dir ausrichten, dass er dich wegen der 600.000 US-$ für den nächsten Gründungswettbewerb beim Wort nimmt.“ „Ich habe den Scheck schon ausgestellt und auch mitgebracht.“ „Sehr gut.“ In der Zwischenzeit saßen Kyle Hathaway zusammen bei Dirk Pitt in dessen Büro. „Bisher wurde überwiegend in die Infrastruktur investiert. Und auch die Sicherheit, die medizinische Versorgung und jetzt auch die Bildung und die Freizeit. Soweit so gut. Aber wie sieht’s mit einem Supermarkt aus? Die Einwohner brauchen eine Möglichkeit zum Einkaufen.“ „Adriana?“ „Ich denke, dass Mr. Pitt Recht hat. Die Kühlschränke werden nicht ewig gut gefüllt sein.“ „Also gut. Dann machen wir das so. Ich kümmer mich gleich drum.“ Bei Luigi trafen Kyle Hathaway und seine Ehefrau Adriana dann Daena Hernandez und ihren Vater. „Ah! Sie müssen Kyle Hathaway sein. Meine Tochter hat mir schon viel von Ihnen erzählt.“ „Aber nur positives.“ „Ist mir eine Ehre Sie kennenzulernen Mr. Hernandez. 02 Ihre Tochter hat mir auch einiges über Sie erzählt. Und von daher kann ich mit definitiver Sicherheit sagen, dass einer meiner Feinde, Burt Ryan, versucht hat, Lügen über Sie zu verbreiten. Er wollte sogar, dass ich Ihrer Tochter den Auftrag entziehe.“ „Sagten Sie Burt Ryan? Ist das nicht der Inhaber von Ryan Construction?“ „So ist es. Sie scheinen ihn ja ziemlich gut zu kennen.“ „Ich habe schon von ihm gehört. Aber gesehen habe ich ihn noch nie. Können wir nun über erfreulichere Dinge sprechen Señor Hathaway?“ „Aber natürlich. Meine Frau und ich waren gerade bei Dirk Pitt, dem Manager des Flughafens. Er meinte, dass noch ein Supermarkt her muss, damit die Einwohner von Sky City eine Möglichkeit haben um ihre täglichen Einkäufe zu erledigen.“ „Da muss ich Señor Pitt Recht geben. Die Bewohner werden irgendwann einen Supermarkt fordern.“ „Würdest du mir einen Entwurf für einen Supermarkt anfertigen Daena?“ „Habe ich dich schon mal enttäuscht Kyle?“ „Nein.“ „Na also. Ich mach mich dann an die Arbeit. Spätestens heute Abend habe ich einen Entwurf fertig.“ Als Daena Hernandez gegangen war, meinte ihr Vater: „Also sind Sie schon mit meiner Tochter per du. Wie lange arbeiten Sie schon mit ihr?“ „Seit 2 Jahren Mr. Hernandez.“ „Eine lange Zeit. Und wie ich sehe, haben Sie schon viel erreicht Señor Hathaway.“ „Das stimmt. Aber ab Mitte Juli greift wieder der Baustopp, den ein weiterer Erzfeind von mir erwirkt hat. Sagt Ihnen der Name Jim Fisher etwas?“ „Oh Ja. Ein ganz mieser Bursche. Dem müsste man mal so richtig eine rein würgen. Was planen Sie denn noch so?“ „Fest steht, dass der italienische LKW-Hersteller IVECO und die U.S. Army sich hier noch niederlassen wollen. Wobei man bei IVECO eher vom Bau eines Werkes sprechen muss.“ „Dann würde ich als nächstes IVECO hier bauen lassen. Dann muss sich Jim Fisher mit denen auseinandersetzen.“ „Oder die U.S. Army ist schneller. Aber mit denen ist auch nicht gut Kirschen essen.“ „Wie dem auch sei. Ich habe den Scheck über 600.000 US-$ dabei. Sie wissen schon, für den nächsten Gründerwettbewerb.“ „Sehr gut. Es gibt nur noch wenige Menschen, auf die man sich verlassen kann.“ Und während sich Javier Hernandez und Kyle Hathaway unterhielten, saß Daena Hernandez in ihrem Atelier über ihrem Zeichenbrett und arbeitete am Entwurf für einen Supermarkt. Der erste Entwurf war eine Stahl-Glas-Konstruktion. Doch sie verzog angewidert das Gesicht. Also zerknüllte sie das Blatt und warf es in den Müllkübel. Der nächste Entwurf war schon besser. Der Entwurf war ein zweistöckiges Betongebäude, dessen Aussenfassade mit weißem Außenverputz versehen war. Eine zweistufige Treppe bildete zusammen mit einer mittelgroßen Glasfront den Eingangsbereich. Auf der linken und auf der rechten Seite waren zwei runde Fenster eingezeichnet. Dahinter war ein großer Anbau vorgesehen, der in der Mitte eine Wölbung aufwies, die eine große Glasfront aufwies. Über dem Eingang zeichnete die Kolumbianerin einen Halbkreis ein, der, von zwei massiven Stahlstreben gestützt das Dach bilden sollte. In der Zwischenzeit hatten die Bagger auf ein Zeichen von Kyle Hathaway in einem abgesteckten Areal von 230 ha Größe eine 38 m tiefe Grube ausgehoben. Auch die stabilisierenden Stahlelemente hatten die Bauarbeiter schon eingelassen. Nun wurde die Grube mit Zement gefüllt. Der Zement war noch am trocknen, als der 03 Firmenhubschrauber der Fisher Trading Company in Sky City landete. Als Kyle Hathaway sah, wer ausstieg, verdrehte er entnervt die Augen. Auch Javier Hernandez hatte Tony Cross schon entdeckt. „Jede Wette, der will wieder Ärger machen.“ „Sieht fast so aus.“ „Wie ich sehe haben Sie doch weitergebaut. Wie kommt das?“ „Ich habe eine einstweilige Verfügung erwirkt, die mir für drei Monate die Möglichkeit gibt, hier weiter zu machen.“ „Normalerweise wäre Mr. Fisher dagegen vorgegangen. Aber er muss einige Aufträge abwickeln, die er vernachlässigt hat. Sie haben noch mal verdammtes Glück gehabt. Aber ab Mitte Juli ist der Baustopp wieder in Kraft und dann sieht die Sache anders aus.“ „Und dann ist jemand anderes der Bauherr.“ „Wie meinen Sie das?“ „Genauso wie es Señor Hathaway gesagt hat, Señor Cross.“ „Sowohl die U.S. Army als auch der italienische LKW-Hersteller IVECO planen hier Investitionen in Millionenhöhe. Mr. Fisher glaubt doch nicht allen Ernstes, dass die Armee oder IVECO tatenlos zusehen, wie er ihnen einen Millionengeschäft versaut. Die werden dagegen vorgehen.“ „Ich werde diese Information an Mr. Fisher weitergeben. Obwohl ich es bezweifle, dass ihn dass von seinen Plänen abhält.“ „Tun Sie das Mr. Cross. Aber wenn Jim Fisher gegen IVECO oder die Army den Kürzeren zieht, ist er gut damit beraten die Knochen still zu halten. Noch einen Prozess kann er finanziell nicht stemmen.“ Tony Cross stieg wieder in den Hubschrauber und reiste ab. „Als Mensch ist Tony Cross ja in Ordnung und als Anwalt ist er auch nicht schlecht. Es ist nur schade, er für Jim Fisher arbeitet.“ „Wohl wahr. Was planen Sie nach dem Bau des Aquaparks?“ „Ich will die mediale Präsenz hier aufbauen. Heißt: Zeitung, TV, Radio.“ Inzwischen war es Abend geworden und die Sirene hatte den Feierabend eingeläutet. Kyle Hathaway steckte ein 66 m2 großes Grundstück links von Colin Hendricks Wohnung ab, auf dem der Supermarkt gebaut werden sollte. Um 19:00 Uhr schaute Daena Hernandez bei ihm vorbei und zeigte Kyle und Adriana den Entwurf für den Supermarkt. „Perfekt. Hervorragend wie immer.“ Am nächsten Morgen gingen die Bauarbeiten weiter. Die Bautrupps hatten schon die drei Becken gebaut während ein weiterer Trupp, dem Tom und Bob angehörten, den Rutschenturm baute. Die Rückwand stand bereits, und Phil der Kranführer hievte gerade die rechte Seitenwand heran. Tom wies ihn ein. „Mehr nach links. Noch ein Stück! Passt! Lass die Wand runter.“ Am Vormittag, als die Stadtverordneten tagten, stand der Rutschenturm zumindest im Rohbau. Und in der Sitzung präsentierte Daena Hernandez den Entwurf für den Supermarkt. Die Abstimmung verlief ohne große Probleme, da es keine Gegenstimmen und auch keine Enthaltungen gab. Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf um ihn von dem Ergebnis in Kenntnis zu setzen. Er fand ihn auf der Baustelle des Aquaparks. „Sie haben grünes Licht für den Bau des Supermarkts.“ „Sowas erfreut doch. Dann kann es ja losgehen.“ Kyle Hathaway gab den Bauarbeitern ein Zeichen, die dann an der neuen Baustelle eine 26 m tiefe 04 Grube aushoben. Als alles fertig war und die stabilisierenden Stahlelemente eingesetzt waren, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement an der neuen Baustelle trocknete, landeten mehrere Transportmaschinen auf dem Sky City International Airport und brachten die Teile für die Wasserrutschen des Aquaparks. Als die letzte Maschine entladen war, wurden die Rutschen zusammengebaut und dann an den vorgesehenen Plätzen montiert. Für das Wasser sorgte eine von Kyle Hathaway künstlich angelegte Tiefwasserzisterne. Als nächstes kamen die vier Eingänge für die Rutschen in hawaiianischen Stil. Als alles fertig war ließ Kyle Hathaway probeweise das Wasser aufdrehen. Alles funktionierte tadellos. Aber noch waren die Becken nicht mit Wasser gefüllt. Über eine weitere Tiefwasserzisterne wurden die Schwimmbecken mit Wasser gefüllt. Nun war alles bereit. Adriana Hathaway stellte sich freiwillig als Versuchskaninchen zur Verfügung. Für die Probe hatte sie sich extra ihren knappsten Bikini angezogen. Sie wählte die Rutsche, die Ähnlichkeit mit einer sich brechenden Welle hatte und unterzog sie einem Test. Am 20.06.2015 wurde der Supermarkt fertig gebaut und eingerichtet. Auf das Vordach wurde ein riesiges K-Mart-Logo aufgesetzt, da sich K-Mart dazu entschlossen hatte, in Sky City eine neue Filiale zu eröffnen. Am 21.06.2015 wurde zuerst der Supermarkt eröffnet. Jeder Besucher bekam als Willkommensgeschenk einen Fresskorb mit allem, was man zum Leben braucht. Am späten Nachmittag wurde dann der neue Aquapark eingeweiht. Anstelle von Barack Obama war dieses Mal Vize-Präsident Joe Biden nach Sky City gekommen. Als sich der Tag dem Ende neigte, sprach Kyle Hathaway mit dem Vizepräsidenten. „Also wollen sie als nächstes die Medien hier installieren. Das ist eine gute Idee. Denn so haben die Leute auch was von ihrer Bildung. Ich würde mit einem Zeitungsgebäude anfangen. Und danach dann TV und Radio installieren.“ „Danke für ihren Rat Mr. Vice President.“ Kapitel 27: Der Bau des Zeitungsgebäudes ---------------------------------------- Der Bau des Zeitungsgebaeudes Am 22.06.2015 gingen die Planungen weiter. Die Stadtverordnetenversammlung tagte mal wieder. „Meine Herren, unsere Stadt wächst und gedeiht. Doch leider rennt uns die Zeit davon. Wie Sie alle wissen, hat einer von Mr. Hathaways Rivalen einen Baustopp erwirkt. Dagegen hat Kyle Hathaway eine einstweilige Verfügung erwirkt, aber die Frist läuft Mitte Juli ab und wir haben schon Mitte Juni. Also sollten wir uns sputen. Mr. Hathaway hat gestern mit Vize-Präsident Joe Biden gesprochen. Mr. Biden hat ihm geraten, als nächstes ein Zeitungsgebäude zu bauen. Die fehlende mediale Präsenz war ja auch ein Thema, dass von den Bürgern der Stadt bemängelt wurde. Hat irgendjemand was dazu zu sagen?“ Als keiner etwas dazu sagte meinte Robert Palmer: „Gut. Dann können wir wohl zur Abstimmung schreiten. Wer ist für den Bau eines Zeitungsgebäudes?“ Alle bis auf einen hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Byron Nixon hob die Hand. „Was haben Sie gegen den Bau einer Zeitung?“ „Weil die Bewohner der Stadt gestern bei der Einweihung des neuen Aquaparks auf mich zugekommen sind und sich beschwert haben, dass es noch keinen öffentlichen Personennahverkehr gibt. Die Straßen werden verstopft sein, wenn wir nicht bald was dagegen unternehmen. Auch wenn die Bewohner bei der damaligen Umfrage auch die mediale Präsenz bemängelt haben, bin ich der Meinung, dass das erst mal zweitrangig ist.“ „ „Eine Frage Mr. Nixon.“, sagte Horace Cassell. „Bitte ich höre.“ „Was nützen uns solche Ereignisse wie die Eröffnung des Aquaparks gestern, wenn wir keine Medien hier haben, die darüber berichten. Und ohne Berichterstattung keine Publicity. Ohne Publicity keine Bekanntheit. Ohne Bekanntheit keine neuen Investoren.“ Byron Nixon schwieg. Er wusste nur zu gut, dass es keinen Sinn hatte, sich diesen Argumenten zu widersetzen. „Also gut. Dann kümmern wir uns zunächst darum. Aber danach kümmern wir uns um den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs.“ „Wir werden dieses Projekt im Hinterkopf behalten. Sollte jedoch ein Projekt kommen, dass wichtiger ist, wird das natürlich mit Vorrang behandelt.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn bei Eve Styles. „Guten Morgen Mr. Hathaway. Ich komme gerade von der Sitzung. Sie können mit dem Bau des Zeitungsgebäudes beginnen.“ „Na sowas hör ich gern. Wo soll das Gebäude denn gebaut werden?“ „Ich hatte an ein Grundstück rechts von der Universität gedacht.“ „Gut dann werde ich das Grundstück abstecken, bevor ich dann Daena Hernandez besuche und ihr sage, dass es wieder Arbeit gibt.“ Nach dem Gespräch mit Robert Palmer ging Kyle Hathaway zur Universität uns steckte rechts davon ein 85 m2 großes Grundstück ab. Nachdem er dies erledigt hatte, suchte er Daena Hernandez auf. Sie war wie immer zu Hause. „Hallo Kyle. Gibt’s wieder Arbeit?“ „Na das glaubst du aber. Ich brauche einen Entwurf für ein Zeitungsgebäude. Ich habe das Grundstück schon abgesteckt.“ „Okay. Ich mach mich gleich an die Arbeit. Spätestens zum Mittagessen hast du einen Entwurf.“ In ihrem Atelier saß Daena Hernandez über ihrem Zeichenbrett und arbeitete am Entwurf für das Zeitungsgebäude. Gleich der erste Entwurf war aus ihrer Sicht ein Volltreffer. Der Entwurf war eine massive Betonkonstruktion mit großen Glasflächen. Das Gebäude sollte vier Stockwerke hoch sein und von neun halbkreisförmigen Säulen auf der einen und acht halbkreisförmigen Säulen auf der anderen Seite getragen werden. Auf der zweiten 01 Seite sollte ein schräges Betonelement angebaut werden. Während auf der Seite, auf der der Eingangsbereich entstehen sollte, ein Betonelement eine Verbindung zwischen erstem und zweitem Stockwerk bilden sollte. In der Zwischenzeit machte sich Kyle Hathaway Gedanken, welche Fahrzeuge für Straße und Schiene für den öffentlichen Personennahverkehr in Frage kamen. Er surfte gerade im Internet, als es an der Tür zu seiner und Adrianas Zimmer klopfte. Es war Daena Hernandez, die ihren Entwurf dabei hatte. Kyle Hathaway staunte nicht schlecht. „Wunderbar. Du übertriffst dich bei jedem Entwurf immer wieder aufs Neue.“ „Du bist nicht der erste, der das sagt, Kyle.“ Um 12:45 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung. Dort präsentierte Daena Hernandez ihren Entwurf für das Zeitungsgebäude. „Irgendwelche Fragen?“, fragte sie in die Runde. Keiner fragte. „Dann sollten wir zur Abstimmung schreiten. Über den Namen können uns später noch streiten.“ „Immer langsam. Wer redet denn hier von Streit?“ „Sollte nur ein Scherz sein.“ „Witz komm raus du bist umzingelt.“, sagte Daena Hernandez. „Geht nicht Tür klemmt.“ Robert Palmer räusperte sich laut. Sofort richteten sich alle Augen auf ihn. Als er sich sicher sein konnte, die Aufmerksamkeit aller Anwesenden zu haben, sagte er: „Diese Grundsatzdebatten bringen uns nicht weiter. Was den Namen angeht haben wir noch Zeit. Das Zeitungsgebäude ist ja noch nicht mal gebaut. Ich würde vorschlagen, dass wir uns nach dem Richtfest noch mal mit der Namensgebung befassen. Aber jetzt sollten wir über den Entwurf von Miss Hernandez abstimmen. Wer stimmt dafür?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Kein Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Wieder kein Handzeichen. „Dann ist der Beschluss einstimmig. Sie können mit dem Bau beginnen Mr. Hathaway.“ Nach der Sitzung rückten auf ein Zeichen von Kyle Hathaway die Bagger an und hoben eine 48 m tiefe Grube aus, da das Fundament wegen der Druckerei, die im Keller eingerichtet werden sollte, extrem stabil sein musste. Als alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, wurden im Rathaus die Weichen für den Bau des nachfolgenden Gebäudes gestellt. „Meine Herren, wir haben den Bau des Zeitungsgebäudes auf den Weg gebracht. Wie soll es nun weiter gehen?“ „Ich würde mich um den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs kümmern. Andererseits macht es Sinn, die mediale Präsenz noch weiter auszubauen. Ganz ehrlich, ich bin hin und her gerissen.“ „Ich würde einen TV-Sender bauen. Danach das Radio-Gebäude.“ Und während im Rathaus noch debattiert wurde, landete Donald Trump in Sky City, um dort für seine Präsidentschaftskandidatur zu werben. Dabei kam es auch zu einem Aufeinandertreffen mit Kyle Hathaway. „Hallo Mr. Hathaway. Ich habe schon viel von Ihnen gehört. Und wie ich sehe, sind Sie hier sehr gut vorangekommen.“ „Das ist richtig. Aber Mitte Juli tritt der von Jim Fisher erwirkte Baustopp wieder in Kraft.“ „Wenn Sie meinen Wahlkampf mit einer Spende unterstützen, sorge ich dafür, dass Jim Fisher Ihnen kein Kopfzerbrechen bereitet.“ „Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber ich mag die Art von Politik nicht, die Sie verfolgen wollen. Ich bin schon seit Jahren ein Unterstützer 02 der Konkurrenz.“ „Dann eben nicht. Aber wenn ich erst Präsident der Vereinigten Staaten bin, dann wird meine erste Amtshandlung sein, Sie zu enteignen. Alle Ihre Besitztümer gehören dann dem amerikanischen Volk.“ „Wenn Sie überhaupt Präsident werden. Ich hab nämlich läuten gehört, dass die Republikaner Sie gar nicht erst als Spitzenkandidaten nominieren wollen.“ Nach dem Abgang von Donald Trump machte sich Kyle Hathaway auf den Weg zur Baustelle für das Zeitungsgebäude. Als er dort ankam staunte er nicht schlecht. Das Gebäude stand schon bis zum zweiten Stockwerk. Das bedeutete, dass man bald Richtfest feiern konnte. Als am Abend die Sonne unterging und die Sirene den Feierabend ankündigte, stand das Zeitungsgebäude bereits bis zum dritten Stockwerk. Am nächsten Morgen trafen sich die Stadtverordneten zur nächsten Sitzung. Kyle Hathaway war ebenfalls anwesend. „Meine Herren, erst einmal Willkommen zu unserer heutigen Sitzung. Wie mir Mr. Hathaway heute Morgen berichtet hat, steht das Zeitungsgebäude bereits bis zum dritten Stockwerk. Das bedeutet, dass wir schon Richtfest feiern können. Nun können wir uns Gedanken über den Namen der Zeitung machen. Hat irgendjemand Vorschläge?“ Kyle Hathaway meldete sich zu Wort. „Bitte ich höre.“ „Wie wäre es mit Sky City Chronicle?“ „Irgendwelche Gegenvorschläge?“ Keine Rückmeldung. „Wer ist für den Namensvorschlag von Mr. Hathaway?“ Alle hoben die Hand. „Dann ist das entschieden.“ Nach der Sitzung bestellte Kyle Hathaway bei einem befreundeten Schildermacher den Schriftzug Sky City Chronicle in zweifacher Ausfertigung. Der Schriftzug sollte in der Schriftart Lucida Calligraphy und in Schriftgröße 196 ausgeführt werden. „196er Schriftgröße? Kyle du bist verrückt.“ „Hör mal Kevin, der Name der Zeitung soll gut lesbar sein. Also muss ich etwas von der Norm abrücken.“ „Okay, okay. Heute Abend 17 Uhr bring ich dir die Namensschilder vorbei. Wo steckst du gerade?“ „In Sky City du Hirn.“ „Noch nie gehört. Aber egal. Und wie soll die Zeitung noch mal heißen?“ „Sky City Chronicle. Wasch mal deine Ohren Kevin, oder fängst du schon an taub zu werden?“ „Sehr witzig Kyle. Alles klar ich hab mir deine Bestellung notiert, Wird gleich ausgeführt. Bis heute Abend dann.“ „Danke Keule.“ Unterdessen gingen die Arbeiten am neuen Zeitungsgebäude weiter voran. Die Glaser verglasten die schon vorhandenen Stockwerke, während die Arbeiter unterstützt von Tom und Bob und Phil dem Kranführer an Stockwerk Nummer vier arbeiteten. Um die Mittagszeit war das Zeitungsgebäude soweit fertig. Es fehlte nur noch die Einrichtung. Die Druckerei hatte man schon am Vortag in den Kellerräumen eingerichtet. Das Papier und auch die Druckerschwärze waren schon geliefert. Die Druckerei war also bereit. Es fehlte nur noch das Personal und die Leute, die die Artikel schrieben, die später einmal in der Zeitung erscheinen sollten. Um 12:45 Uhr landete eine Maschine vom Typ Airbus A340-600 der spanischen Fluggesellschaft Iberia auf dem Flughafen von Sky City. An Bord war Benita Cortez, die beim Sky City Chronicle den Posten der Chefredakteurin bekommen hatte. Natürlich hatte Kyle Hathaways Entscheidung zugunsten der rassigen Spanierin bei der Konkurrenz für Neid und Missgunst gesorgt. Nachdem Benita ihr Gepäck geholt hatte, wurde sie 03 von einem gemieteten Greyhound Bus zum Zeitungsgebäude gefahren. Kyle Hathaway erwartete sie bereits. „Miss Cortez, ich freue mich, dass Sie hier sind. Ich weiß, das Namensschild fehlt noch, aber es wird heute noch geliefert.“ „Señor Hathaway, das fehlende Namensschild ist nicht wichtig. Für mich ist wichtig, dass ich dank Ihnen, eine Chance bekomme, mein Können unter Beweis zu stellen.“ Um 17:00 Uhr landete eine Canadair CL-215 auf dem Flughafen von Sky City. Die kleine Transportmaschine gehörte der Keegan Transportation Company, die von Kevin Keegan, einem alten Freund von Kyle Hathaway betrieben wurde. Kevin hatte wie versprochen die Namensschilder mitgebracht. Sie waren aus Messing. Nachdem Kyle Hathaway die Rechnung beglichen hatte, wurden die Schilder an der Marmorblende angebracht, die das Erdgeschoss vom ersten Stock trennte. Am nächsten Tag wurde dann das Zeitungsgebäude offiziell eingeweiht. Zur Einweihung war auch wieder der Präsident der Vereinigten Staaten Barack Obama angereist. Er durfte auch die erste Rede halten. „Ladies and Gentlemen. Durch die Erfindung der Schrift, wurde die Möglichkeit der Information für die Bevölkerung erst möglich. Mit dem Bau und der heutigen Eröffnung des neuen Hauptquartiers der Zeitung Sky City Chronicle, wird hier in Sky City diese lange Tradition nun fortgesetzt.“ Nach der Einweihung sprach Benita Cortez mit Kyle Hathaway. „Also wollen Sie als nächstes einen Fernsehsender hier bauen. Und was kommt danach?“ „Vielleicht ein Radiosender. Oder auch eine LKW-Fabrik. Sehen Sie der italienische LKW-Hersteller IVECO will hier ein Werk bauen. Aber seien wir ehrlich: Was wäre die Einweihung des Werkes ohne die entsprechende Berichterstattung?“ „Da haben Sie Recht. Aber sie sollten sich auch um den öffentlichen Personennahverkehr kümmern. Damit würden Sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sie würden die Mobilität der Einwohner erhöhen, und die Medien hätten was zu berichten.“ Kapitel 28: Der Bau der TV-Station ---------------------------------- Der Bau der TV-Station Am 25.06.2015 gingen die Planungen weiter. Da der Bau einer TV-Station schon beschlossene Sache war, konnte Kyle Hathaway Daena Hernandez schon damit beauftragen, einen Entwurf für das neue Gebäude anzufertigen. Es kam jedoch anders. Daena bat darum für drei Wochen in Urlaub gehen zu dürfen. „Ausgerechnet jetzt, wo ich dich am meisten brauche.“ „Ich brauche den Urlaub dringend Kyle. Ich will keinen Burn Out erleiden. Mein Cousin Adriano Benitez könnte für mich einspringen.“ „Ich biete dir einen Kompromiss an. Wenn du mir noch diesen einen Entwurf anfertigst, dann kannst du danach vier Wochen Urlaub machen.“ „Einverstanden. Aber versuch nicht zu tricksen Kyle.“ „Ich halte mein Wort. Wenn du den Entwurf fertig hast, hast du vier Wochen Urlaub.“ „Dann fange ich wohl besser an. Denn je früher ich fertig bin, desto eher kann ich meinen Urlaub antreten. Ich will eine alte Schulfreundin besuchen, die in Neu Seeland wohnt. Wenn du es genau wissen willst, sie wohnt in Christchurch.“ „Na so genau wollte ich es jetzt nicht wissen. Aber kann ich mich darauf verlassen, dass du den Entwurf noch den Stadtverordneten präsentierst?“ „Na klar. Das gehört ja noch zu diesem Auftrag dazu.“ In ihrem Atelier saß Daena Hernandez über ihrem Zeichenbrett und arbeitete am Entwurf für das neue Sendezentrum, in dem später einmal das lokale Fernsehen untergebracht werden sollte. Der erste Entwurf war eine Stahl-Konstruktion mit großen Glasflächen. Doch so ein ähnliches Gebäude hatte sie erst vor kurzem designt. Also riss Daena das Blatt ab und warf es in den Mülleimer. Der nächste Entwurf war etwas anders. Er sah ein fünfstöckiges Gebäude in Kreisform vor. Auf der Höhe des dritten Stockwerks sollte der Kreis eingeschnitten und ein zweistöckiger runder Anbau gebaut werden. Auf dem Dach des dritten Stocks kam ebenfalls ein runder Anbau. Auf den Dächern des vierten und fünften Stocks zeichnete Daena Hernandez die Sende- und Empfangsgeräte ein. Außerdem waren auf allen Stockwerken viele Fenster vorgesehen. Um 09:45 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung. „Meine Herren, unsere Stadt hat nun endlich eine Zeitung. Soweit so gut. Und wir hatten uns vor drei Tagen dafür entschieden eine TV-Station zu bauen. Miss Hernandez hat uns einen Entwurf mitgebracht, den Sie heute Morgen angefertigt hat. Würden Sie uns ihren Entwurf näher erläutern, Miss Hernandez?“ „Gerne, Herr Bürgermeister. Doch bevor ich meinen Entwurf vorstelle, möchte ich Sie darüber informieren, dass ich nach dieser Präsentation für vier Wochen Urlaub mache. In dieser Zeit werde ich von meinem Cousin Adriano Benitez vertreten.“ „Verstehe. Den Urlaub haben Sie sich auch redlich verdient Miss Hernandez.“ Nachdem Daena Hernandez ihren Entwurf präsentiert hatte sah sie in die Runde und fragte: „Gibt es von Ihrer Seite noch irgendwelche Fragen?“ Als sich keiner meldete richtete Robert Palmer das Wort an Horace Cassell. „Was meinen Sie Mr. Cassell?“ „Ein sehr gelungener Entwurf. Vor allem sehr funktional gehalten.“ „Dann sollten wir abstimmen. Wer stimmt für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Keine Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Auch hier hob keiner der Stadtverordneten die Hand. „Dann ist der Entwurf abgesegnet. Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Urlaub Miss Hernandez.“ „Danke sehr.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn bei der Chefredakteurin des Sky City Chronicle Benita Cortez. Als er ihr Büro betrat, blieb 01 ihm fast der Atem stehen. Denn bei der Einweihung des Zeitungsgebäudes hatte der Bürgermeister die neue Chefredakteurin der Zeitung gar nicht wahrgenommen. Benita Cortez war eine atemberaubende Schönheit mit braunen Augen, langen schwarzen Haaren, die bis zur Armbeuge reichten, einem sexy Körper und üppigen Brüsten. „Guten Morgen Mr. Hathaway. Miss Cortez. Der Entwurf für das TV-Gebäude ist abgenickt. Sie können mit dem Bau beginnen.“ „Dann hätten Sie doch schon mal eine Story für die Titelseite Miss Cortez.“ Nach dem Gespräch mit Benita Cortez suchte Kyle Hathaway ein Grundstück, das gut gelegen war. Links vom Solar-Kraftwerk wurde er fündig. Rasch steckte Kyle Hathaway ein 90 m2 großes Grundstück ab. Nachdem dies erledigt war, gab er den Baggern ein Zeichen. Nachdem diese in Position waren, fingen die Baggerführer an, eine 60 m tiefe Grube auszuheben. Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, fertigten Tom und Bob zusammen mit ihren Kollegen die einzelnen Segmente an. Als der Zement dann schließlich trocken war, wurde der innere Ring gebaut. Danach kam der Anbau, der bis zum dritten Stock reichte. Anschließend kam der zweistöckige runde Anbau an die Reihe. Als es 12:00 Uhr war, machten die Bauarbeiter Mittagspause. Das Sendezentrum von Sky City TV, wie der neue Sender heißen sollte, war fast fertig. Es fehlten noch die Stockwerke vier und fünf und der zweite runde Aufbau, sowie die Sende-und Empfangsanlagen auf dem Dach. Kyle Hathaway war zufrieden. Doch der Baustopp, der Mitte Juli wieder in Kraft treten würde, hing wie ein Damoklesschwert über ihm. Aber er machte sich keine Sorgen, denn wenn die U.S. Army oder der italienische LKW-Hersteller IVECO in Sky City bauen wollten, dann müsste sich Jim Fisher mit denen auseinandersetzen. Als am Abend die Sonne unterging startete eine Boeing 747-400 der amerikanischen Fluggesellschaft Delta Airlines zu ihrem Flug nach Neu Seeland. Denn mittlerweile herrschte auf dem Flughafen ein reges Treiben. Im Moment machte noch niemand hier Urlaub, aber der Flughafen wurde als Drehkreuz für Inlandsflüge genutzt. Auch die eine oder andere Langstreckenmaschine war hier schon zu sehen gewesen. Am Morgen des 26.06.2015 berieten die Stadtverordneten, wie es nach dem Bau des Sendezentrums weitergehen sollte. Man kam zu dem Schluss, dass durch den Bau der Zeitung und des TV-Senders, man auch im Anschluss das Funkhaus für einen Radiosender bauen konnte. Nach der Sitzung steckte Kyle Hathaway rechts vom Bankgebäude ein 100 m2 großes Grundstück ab, auf dem das Funkhaus entstehen sollte. Um 10:00 Uhr landete eine Maschine vom Typ Airbus A340-300 der argentinischen Fluggesellschaft Aerolineas Argentinas auf dem Flughafen von Sky City. Die Maschine kam aus Buenos Aires und an Bord war Adriano Benitez, der Cousin von Daena Hernandez. Begleitet wurde er von seiner Verlobten Patricia Velasquez, einem spanischen Fotomodell. Nachdem die beiden ihr Gepäck geholt hatten, suchten sie am Ausgang nach einem Taxi, als sie von einem Flughafenmitarbeiter angesprochen wurden. „Verzeihung, Sie sind 02 doch Adriano Benitez.“ „Der bin ich.“ „Miss Hernandez bat mich, Ihnen diesen Umschlag zu geben.“ „Danke.“ „Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie sich einfach an das Ehepaar Hathaway oder an Bürgermeister Robert Palmer.“ „Vielen Dank. Aber jetzt kommen wir allein zurecht.“ Als Adriano Benitez den Umschlag öffnete, staunte er nicht schlecht. Seine Cousine hatte ihm den Schlüssel zu ihrer Villa und den Schlüssel ihres Autos überlassen. Außerdem hatte sie noch eine kleine Notiz beigefügt, deren Postskriptum folgenden Wortlaut besaß: „Und noch etwas Cousinchen. Keine wilden Partys oder Orgien. Sonst gibt’s Ärger, wenn ich zurückkomme.“ „Das ist typisch Daena.“ Auf dem Parkplatz gingen Adriano und seine Verlobte zu Platz 42D. Die beiden staunten nicht schlecht, als sie dort einen BMW 435i in Estoril Blau metallic sahen. „Also mal ehrlich, deine Cousine hat Geschmack.“ „Und wie ich sie kenne, muss ich den Wagen wie ein rohes Ei behandeln. Daena hat meine Mutter mal ihr erstes Auto fahren lassen, einen alten Volvo P41. Mama hat den zu Schrott gefahren. Daena war entsprechend angepisst.“ Schließlich fuhren Adriano Benitez und Patricia Velasquez zu Daenas Villa. Als die beiden den BMW in der Garage parkten war Patricia platt. Als sie das Haus betraten, blieb ihr die Spucke weg. „Heiliger Strohsack! Das hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt.“, sagte sie. „Das glaub ich dir gern. Aber du kennst meine Cousine.“ „Ja ich weiß. Es darf nichts zu Bruch gehen.“ Eine halbe Stunde später schaute Kyle Hathaway vorbei. Adriano Benitez war gerade unter der Dusche, doch seine Verlobte empfing den Investor aus Chicago. „Ich nehme an, Sie sind Kyle Hathaway.“ „Der bin ich. Mit wem habe ich das Vergnügen?“ „Patricia Velasquez. Ich bin die Verlobte von Adriano Benitez. Wenn Sie einen Augenblick Geduld haben, Adriano kommt gleich. Er duscht noch.“ 10 Minuten später kam Adriano Benitez ins Wohnzimmer. „Mr. Benitez. Schön, dass Sie kommen konnten. Ich weiß leider nicht, wie weit Sie über den Stand der Arbeiten hier informiert sind.“ „Ich bin ziemlich gut informiert. Als wir heute Morgen hergeflogen sind, habe ich am Flughafen von Buenos Aires bei einem Zeitschriftenladen die neueste Ausgabe der Sky City Chronicle entdeckt. Darin wird unter anderem über den Baufortschritt am neuen Sendezentrum berichtet. Man hat sogar ein Porträt über Sie veröffentlicht.“ „Ah ja. Aber kommen wir zum Geschäftlichen. Nach dem Bau des Sendezentrums bräuchte ich einen Entwurf für ein Funkhaus.“ „Okay. Und danach?“ „Ich komme auf Sie zu, wenn es soweit ist. Im Moment kann ich nur bis zum nächsten Projekt planen.“ „Verstehe.“ „Da wäre noch etwas. Es kann sein, dass Sie etwas unter Zeitdruck geraten. Denn ab Mitte Juli greift wieder ein Baustopp, den einer meiner Neider, Jim Fisher, erwirkt hat.“ „Der fällt damit noch richtig auf die Schnauze.“, sagte Patricia Velasquez. Unterdessen waren die Arbeiten am Sendezentrum von Sky City TV weitergegangen. Die Arbeiter hatten die Stockwerke vier und fünf auf den Torso gesetzt und fixiert. Die Glaser hatten angefangen, die bereits errichteten Etagen zu verglasen, während gleichzeitig die Elektriker damit beschäftigt waren, die elektrischen Leitungen zu verlegen. Oben auf dem Dach hatten die Arbeiter die elektrischen Anlagen installiert, die den Sendebetrieb erst möglich machten. 03 Doch das war noch nicht alles. Ein TV- und auch ein Radiosender brauchten einen automobilen Fuhrpark um von Ereignissen überall auf der Welt berichten zu können. Die Übertragungswagen von Sky City TV sollten in einem orange-roten Farbton lackiert werden und als Logo eine weiße Wolke bekommen, vor der in hellblau-metallic der Schriftzug Sky City TV prangen sollte. Kyle Hathaway entschied sich, bei seiner Bestellung nach deutschem Vorbild vorzugehen. Beim amerikanischen LKW-Hersteller Freightliner, mit Sitz in Portland, im US-Bundesstaat Oregon, bestellte er eine Zugmaschine vom Typ Cascadia und eine vom Typ Classic XL. Bei GMC Trucks auf Basis des GMC Savana Cargo 10 Fahrzeuge und auf Basis des GMC Vandura noch einmal 10 Fahrzeuge. Bei der Firma American Hauler bestellte er zwei Anhänger vom Typ Gooseneck. Inzwischen war das Sendezentrum fertig. Die Arbeiter hatten noch den fehlenden runden Anbau auf das Gebäude gesetzt und fixiert. Auch die Einrichtung war vorhanden, da im Laufe des Vormittags mehrere Frachtmaschinen auf dem Flughafen von Sky City gelandet waren. Auch das Büro des Chefintendanten war bereits fertig eingerichtet. Am Nachmittag des 26.06.2015 landete eine Maschine vom Typ Saab 340 der amerikanischen Fluggesellschaft Continental Connection auf dem Flughafen von Sky City. Einer der Passagiere war eine gut aussehende Blondine mit braunen Augen, einem sexy Körper und üppigen Brüsten. Ein paar wunderschöne Beine und ein Gesicht wie ein Engel komplettierten den ersten Eindruck, den sich Kyle Hathaway machen konnte. Als die Blondine ihr Gepäck abgeholt hatte, wurde sie vom Investor aus Chicago begrüßt. „Miss Watkins, ich bin froh sie hier in Sky City begrüßen zu dürfen.“ „Ich bin froh, dass ich hier sein kann. Sie sagten, dass Sie eine erfahrene Person für die Führung von Sky City TV brauchen. Also habe ich mir gedacht, sehe ich mir mal an, wie gut der Sender aufgestellt ist.“ „Es fehlt natürlich noch einiges an Equipment, aber ansonsten ist alles da, was ein TV-Sender braucht.“ „Und was fehlt genau?“ „Die Übertragungswagen. Ich konnte die Bestellung erst heute aufgeben.“ „Ausgerechnet der Fuhrpark. Der ist das Wichtigste überhaupt bei einem Fernseh-Sender. Gut, das Personal ist auch wichtig. Aber ohne Übertragungswagen kriegen Sie hier kein gescheites TV-Programm auf die Beine gestellt.“ Doch Kyle Hathaway hatte Glück. Freightliner und American Hauler hatten die gewünschten Artikel in der gewünschten Menge vorrätig und konnten sofort liefern. Die Anhänger hatten TV-Spezialisten bereits vor Ort entsprechend umgebaut. Um 18:00 Uhr landete die Antonov AN225 und brachte die beiden Zugmaschinen und die beiden Hänger mit. Nach dem Entladen wurden die Zugmaschinen und die Trailer miteinander verbunden und zum Sendezentrum von Sky City TV gebracht. Nach und nach kam der Rest von Kyle Hathaways Bestellung, so dass am 03.07.2015 das neue Sendezentrum eingeweiht wurde. Barack Obama, Kyle Hathaway, Robert Palmer und Chrissie Watkins starteten den Sendebetrieb mit dem symbolischen Druck auf einen roten Buzzer. Danach gab es noch einige Reden. Chrissie Watkins und Benita Cortez gähnten 04 gelangweilt. Nach der Einweihung sprach die neue Chefintendantin mit Kyle Hathaway. „Ich habe hier keine Taxis oder sonstigen öffentlichen Verkehrsmittel gesehen. Wie kommt das?“ „Wir haben den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs erst mal hinten angestellt. Denn ein gut ausgebautes und funktionierendes Verkehrsnetz erfordert die entsprechenden finanziellen Mittel. Die Stadt ist noch im Wachsen. Aber dieses Problem wird auf jeden Fall noch dieses Jahr angegangen.“ „Na hoffentlich. Wenn Sie das noch länger auf die lange Bank schieben, dann jagen die Einwohner von Sky City Sie am Ende noch mit der Harpune.“ „Ich werde mich darum kümmern.“ Kapitel 29: Der Bau eines Radiosenders -------------------------------------- Der Bau eines Radiosenders Am Montag den 06.07.2015 machte sich Adriano Benitez an die Arbeit. Er wusste nur zu gut, wie wichtig es war, dass er zeitig einen Entwurf ablieferte. Gleich der Erste Entwurf war gelungen. Der Entwurf war ein rechteckiger Bau der an der hinteren Hälfte aus Beton, im vorderen Teil, der auch den Eingangsbereich bildete, eine Konstruktion aus Stahl und Glas war. Ein rechteckiger Anbau komplettierte den Bau. Dort sollte sich die Kantine befinden. Auf dem Dach befanden sich noch ein kleiner Anbau sowie die elektronischen Komponenten, die den Sendebetrieb erst möglich machten. Eine Stahlkonstruktion am hinteren Gebäudetrakt rundete den Entwurf ab. Kyle Hathaway war zufrieden. „Sehr gut. Recht funktional finde ich. Hoffen wir, dass Ihr Entwurf bei den Stadtverordneten genauso gut ankommt, die Entwürfe Ihrer Cousine.“ „Da mache ich mir keine Gedanken. Daena und ich haben einen ähnlichen Stil.“ Um 9:30 Uhr hatten sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung versammelt, in der Adriano Benitez seinen Entwurf vorstellte. Nachdem er seine Ausführungen beendet hatte fragte er: „Hat irgendjemand von Ihnen Fragen?“ Keiner sagte etwas. „In Ordnung dann sollten wir abstimmen. Wer ist für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keiner hob die Hand. „Wer enthält sich?“ Auch hier kein Handzeichen. „Gut. Dann wäre das erledigt.“ Robert Palmer wollte gerade die Sitzung beenden, als sich Kyle Hathaway kurz räusperte. „Sie wollten noch etwas sagen Mr. Hathaway?“ „Allerdings. Ich habe eine Nachricht von IVECO bekommen. Sie wollen hier in Sky City ein Werk bauen und den Vertrag schon bald unterzeichnen.“ „Ihre Meinung, Mr. Cassell?“ „Ich denke, wenn wir uns diesen Deal durch die Lappen gehen lassen, dann wird es schwer einen LKW-Hersteller zu finden, der hier investieren will. Wir sollten zuschlagen.“ „Also stimmen wir noch mal ab. Wer ist dafür, dass der Vertrag mit IVECO zustande kommt und der italienische LKW-Hersteller hier bauen kann?“ Alle hoben die Hand „Wer ist dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ auch hier kein Handzeichen. „Gut. Dann ist die Sache geritzt. Aber danach sollten wir uns um den öffentlichen Personenverkehr kümmern.“ Byron Nixon seufzte erleichtert. „Wir könnten aber schon mal damit anfangen. Miss Watkins hat das Fehlen von Taxis bemängelt. Damit wäre zumindest ein Anfang gemacht.“, sagte Kyle Hathaway. „Also ein Taxiunternehmen?“ „Genau.“ „Gute Idee. An die Arbeit.“ Nach der Sitzung gab Kyle Hathaway den Baggerführern, die bereits an der Baustelle warteten ein Zeichen. „Es kann losgehen.“, sagte er über Walkie-Talkie. Die Baggerführer warfen ihre Maschinen an und rissen den Erdboden auf. Sie hoben eine 33 m tiefe Grube aus. Nachdem die Stahlpfeiler und die verstärkenden Stahlgeflechte eingezogen und verschweißt waren, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, landete eine Maschine vom Typ Embraer Lineage 1000 der amerikanischen Fluggesellschaft Skywest Airlines auf dem Flughafen von Sky City. An Bord waren Giorgio Bertozzi und sein Cousin, der italienische Rechtsanwalt Francesco Balotelli. Giorgio war ein Mitglied des Aufsichtsrates von IVECO und von der Geschäftsführung damit beauftragt, den Vertrag zum Bau eines LKW-Werks in Sky City zu unterschreiben. Sein Cousin sollte den Vertrag prüfen, bevor er unterzeichnet wurde, sowie rechtliche Schritte einleiten, wenn der andere Vertragspartner vertragsbrüchig 01 wurde, oder ein Außenstehender Scherereien machte. Um 12:00 Uhr wurde der Vertrag dann unterzeichnet. Die Sky City Chronicle und Sky City TV berichteten exklusiv von der Unterzeichnung. Und während der Vertrag unterzeichnet wurde, hatten am Funkhaus die die Bauarbeiten begonnen. Der Teil der aus Beton bestand, stand bereits. Von der Stahl-Glas-Konstruktion standen zumindest die Stahlgerüste, am Anbau für die Kantine wurde noch gearbeitet. Am Flughafen hatten die Arbeiter einen Standort für ein Taxi-Unternehmen errichtet. Auf dem Sammelparkplatz standen 15 nagelneue Chevrolet Malibu und ein altes Checker Cab. Die Wagen waren alle in Kristall-Rot metallic lackiert und trugen auf den Türen eine weiße Wolke vor in goldmetallic der der Schriftzug Sky City Cab prangte. Um 12:50 Uhr landete eine Maschine vom Typ Boeing 757-300 der amerikanischen Fluggesellschaft American Airlines auf dem Flughafen von Sky City. An Bord war Karla Snowden, die viel Erfahrung im Taxibetrieb besaß und somit für Kyle Hathaway die erste Ansprechpartnerin war. Kyle Hathaway wartete bereits auf 52jährige. „Miss Snowden, schön, dass Sie mein Angebot angenommen haben.“ „Ich bin gerne hierher gekommen. Wie viele Taxis stehen mir zur Verfügung?“ „15 fabrikneue Chevrolet Malibu und ein Checker Cab.“ „No Way. Wo haben Sie denn ein Checker Cab aufgetrieben?“ „Ein befreundeter Taxifahrer aus New York hat mir einen Tipp gegeben. Da habe ich zugeschlagen.“ „Hauptsache ich habe 16 Taxis und hoffentlich auch das entsprechende Personal.“ „Daran habe ich auch gedacht.“ Die Mitarbeiter des Taxi-Unternehmens hatten sich im Bereitschaftsraum versammelt, als Karla Snowden eintrat. Die Fahrer staunten nicht schlecht, als sie ihre neue Chefin zum ersten Mal sahen. Blonde, schulterlange Haare, blaue Augen und ein hübsches Gesicht mit ein paar Falten. Ein gut proportionierter Körper rundete das Erscheinungsbild der 52jährigen ab. Unterdessen hatten die Bauarbeiter den Betonanbau auf dem Dach und die Sendeanlagen installiert. Die Elektriker wuselten im Inneren des Rohbaus herum und verlegten die elektrischen Leitungen. Die Fenster in der Kantine waren bereits eingesetzt und abgedichtet. Hier waren die Möbelpacker im Einsatz und richteten die Kantine ein. Die Glaser waren in der Zwischenzeit im Eingangsbereich zugange und setzten die Scheiben ein. Am hinteren Gebäudeteil wurde die Stahlkonstruktion angebracht, die Adriano Benitez in seinem Entwurf vorgesehen hatte. In Madrid startete am Flughafen Madrid-Barajas Adolfo Suarez ein Airbus A340-300 der spanischen Fluggesellschaft Iberia. An Bord befand sich Alfonso Morales, der den Zuschlag für den Posten des Chefintendanten von Sky City Radio bekommen hatte. Doch über dem Atlantik passierte die Katastrophe. Die gesamte Elektronik fiel aus und auch die Treibstoffzufuhr wurde lahmgelegt. Die Maschine stürzte ins Meer wo sie an der Oberfläche zerschellte. Es gab keine Überlebenden. In Sky City, wo die Maschine um 16:45 Uhr landen sollte wartete man vergeblich auf den Flug aus Madrid. Als am Abend, als die Sirene auf der Baustelle des Funkhauses den Feierabend einläutete, die Maschine der Iberia immer noch nicht eingetroffen war, wusste Kyle Hathaway, dass etwas passiert war. Am nächsten Tag kam dann die Bestätigung, 02 dass der Airbus abgestürzt war. In der Sky City Chronicle wurde ein entsprechender Artikel veröffentlicht. „Spanischer Airbus aus noch ungeklärter Ursache abgestürzt.“ Lautete die Schlagzeile. Auf der Titelseite war sogar ein Foto der Unglücksmaschine abgebildet. Kyle Hathaway war über den Tod von Alfonso Morales tief betroffen, doch das Leben musste weitergehen. Er musste den Radiosender zum Laufen bringen. Und das ging nur mit einem gut funktionierenden Fuhrpark. Also schickte er noch einmal eine Bestellung an GMC und bestellte noch einmal 10 Sendewagen auf Basis des GMC Vandura. Inzwischen war das Funkhaus soweit fertig. Es fehlte nur noch das Personal. Adriana kam mit einer Bewerbungsmappe zum Frühstück. „Was hältst du von dieser Dame?“, fragte sie. „Wie heißt die Gute?“ „Elena de la Vega. Stammt aus Portugal.“ „Ja ich erinnere mich. Aber die wollte ich eigentlich nicht, weil sie noch zu unerfahren ist. Aber anscheinend wollte es das Schicksal anders.“ „Oder wolltest du sie nicht, weil die Führungspositionen bei der Sky City Chronicle und Sky City TV bereits mit einer Frau besetzt sind?“ „Auch. Aber das Hauptproblem war oder ist die mangelnde Erfahrung.“ „Ich finde Du solltest Ihr die Chance geben.“ Nach zwei Tagen intensiver Suche wurden an der Absturzstelle der Cockpit-Voice-Recorder und die Blackbox gefunden und zur Auswertung nach Issy-les-Moulineaux dem Hauptquartier der Direction generale de l´aviation civile, kurz dgac, gebracht. Am 09.07.2015 um 09:45 landete ein Airbus A340-300 der portugiesischen Fluggesellschaft TAP auf dem Flughafen von Sky City. An Bord befand sich Elena de la Vega, die die neue Chefintendantin bei Sky City Radio werden sollte. Denn nach dem Tod von Alfonso Morales war sie die beste Alternative, wie sich Kyle Hathaway eingestehen musste. Nachdem die Portugiesin ihr Gepäck geholt hatte, nahm sie sich ein Taxi und ließ sich gleich zum Funkhaus bringen. Dort angekommen, ließ Elena de la Vega ihr Team zusammentrommeln. Die Mitarbeiter hatten sich in der Kantine versammelt. Als Elena die Kantine betrat blieb vielen die Luft weg. Elena de la Vega war eine sexy Brünette mit einer ordentlichen Oberweite, wunderschönen braunen Augen, einem sexy Körper und wundervollen sexy Beinen. Ein hübsches Gesicht rundete das Erscheinungsbild der neuen Leiterin von Sky City Radio ab. „Ich will mich nicht lange mit einer Vorstellungsrunde aufhalten, sondern gleich zur Sache kommen. Wenn ich eins nicht leiden kann, dann ist das schlechte Recherchearbeit. Ich will Fakten. Habe ich mich klar ausgedrückt?“ „Noch deutlicher geht’s ja wohl nicht. Aber wie ist das mit dem Musikprogramm? Ohne Musik kann sich kein Radiosender lange über Wasser halten.“ „Das weiß ich selbst. Ich denke, ein Mix aus Oldies und moderner Rock- und Pop-Musik ist genau das richtige. Aber wo sind unsere Sendewagen? Draußen auf den vorgesehenen Parkplätzen hab ich keine gesehen.“ „Die werden noch geliefert. Mr. Hathaway hat die Bestellung erst vorgestern abgeschickt.“ „Verstehe. Nun denn, auf eine gute Zusammenarbeit.“ Nachdem „Kennenlernen“ suchte Elena de la Vega Kyle Hathaway auf. Sie fand ihn bei Adriano Benitez. „Guten Morgen Señor Hathaway. Ich bin Elena de la Vega. Ich bin die neue Chefin bei Sky City Radio. Können Sie einen Augenblick für mich erübrigen?“ „Kommt 03 drauf an, was Sie wollen.“ „Ich wollte mit Ihnen über die fehlenden Sendewagen sprechen. Mir wurde gesagt, dass Sie die Bestellung erst vor kurzem aufgegeben haben.“ „Das stimmt. Ich hab noch soviel zu tun. Sie haben keine Ahnung vom Investmentgeschäft nicht wahr?“ „Ist nicht mein Steckenpferd.“ Am 12.07.2015 wurde das neue Funkhaus eingeweiht. Barack Obama, Dirk Pitt, Robert Palmer und Kyle Hathaway starteten mit einem Buzzer den Sendebetrieb von Sky City Radio. Auch die neuen Sendewagen waren inzwischen geliefert worden. Damit waren die Medien in Sky City präsent. Und Kyle Hathaway sah voller Genugtuung dem nächsten Bauprojekt entgegen. Doch da war noch der Baustopp der bald wieder in Kraft trat. Kapitel 30: Sky City bekommt eine LKW-Fabrik -------------------------------------------- Sky City bekommt eine LKW-Fabrik Am 13.07.2015 gingen die Planungen weiter. Obwohl ein Fernschreiben der Staatsanwaltschaft eingegangen war, aus dem hervorging, dass nicht nur der Baustopp wieder in Kraft getreten, sondern auch ein genereller Investitionsstopp für die gesamte Region verhängt worden war. Kyle Hathaway ahnte wer dahintersteckte: Jim Fisher! Doch da der Vertrag mit IVECO nach wie vor gültig war, war der italienische LKW-Hersteller der Bauherr. Ivecos Anwalt Francesco Balotelli reichte beim Supreme Court Kaliforniens eine Klage gegen die Fisher Trading Company ein. Dort bekam IVECO Recht. Doch Jim Fisher ließ gegen das Urteil Berufung einlegen, und so ging die Sache an den Supreme Court in Washington. Dort bekam er einen herben Dämpfer. Richter Stephen Breyer 1994 von Bill Clinton in den Supreme Court berufen hatte den Vorsitz in dieser Verhandlung. Nach zwei Stunden Verhandlung fiel dann das Urteil. „Ladies and Gentlemen. Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil: Der von der Fisher Trading Company erwirkte Baustopp und auch der erwirkte Investitionsstopp sind illegal und somit unwirksam. Ich bin seit 21 Jahren Richter am United States Supreme Court und ich habe in dieser Zeit schon viele Fälle verhandelt. Aber keiner war so von Neid, Missgunst und Niedertracht geprägt wie dieser. Aus diesem Grund wird die Fisher Trading Company zusätzlich zu einer Geldstrafe in Höhe von 280.000 US-$ verurteilt. Mr. Fisher, Sie können Kyle Hathaway vielleicht nicht riechen, und er Sie nicht, aber in diesem Fall, sind Sie zu weit gegangen. Wenn Sie beiden unbedingt eine Fehde gegeneinander führen wollen, dann bitte privat. Aber lassen die Ihre Finger aus den Geschäften des anderen. Die Verhandlung ist geschlossen.“ Dieses Urteil bedeutete für Jim Fisher den endgültigen Genickbruch. Er war zwar nicht finanziell am Ende und auch der Ruf seiner Firma hatte nicht den Schaden genommen, der befürchtet wurde, doch für die nächste Zeit würde Jim Fisher Hohn und Spott ernten. Doch der juristische Schlag gegen Kyle Hathaways Erzrivalen war ein Schock für alle seine Gegner. Damit war der Weg für Kyle Hathaway frei. Zumindest vorerst. Denn es würde wieder einige Zeit vergehen, ehe der nächste Neider einen Versuch wagen würde, dem Investor aus Chicago in die Parade zu fahren. Nach dem juristischen Erfolg gegen Jim Fisher fertigte Adriano Benitez einen Entwurf für eine LKW-Fabrik an. Der Komplex bestand aus drei Gebäuden und einem riesigen Testparcours. Um 10:45 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung. „Meine Herren, ich möchte Sie herzlich zur heutigen Sitzung begrüßen. Bevor wir zur eigentlichen Tagesordnung übergehen, möchte ich sie über die neuesten Nachrichten aus Washington in Kenntnis setzen. Die Fisher Trading Company hat vor dem United States Supreme Court eine bittere Niederlage erlitten. Der Bau- und auch der Investitionsstop sind für illegal erklärt worden. Außerdem wurde die Firma zu einer Geldstrafe in Höhe von 280.000 US-$ verdonnert.“, sagte Robert Palmer. „Die wird Jim Fisher gehörig weh tun.“ „Ist doch gerecht. Das wird sich auf jeden Fall negativ in der Jahresbilanz auswirken.“ „Ich denke damit haben wir lange genug über dieses Thema gesprochen. Mr. Benitez hat einen Entwurf für das neue IVECO-Werk mitgebracht, den er uns gerne vorstellen will.“ 02 Eine halbe Stunde erläuterte Adriano Benitez seinen Entwurf. Am Ende der Präsentation sah er in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand von Ihnen eine Frage?“ Da keiner der Anwesenden eine Frage hatte, wandte sich Robert Palmer an Horace Cassell. „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Ein sehr funktionaler Entwurf. Vor allem die riesige Teststrecke finde ich sehr gelungen. Keine Einwände.“ „Nun, da keiner eine Frage oder Einwände gegen den Entwurf hat, denke ich, können wir zur Abstimmung schreiten. Wer ist für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Keiner der Anwesenden hob die Hand. „Wer enthält sich?“ Auch hier kein Handzeichen. „Dann ist der Beschluss einstimmig. Sie können mit dem Bau beginnen Mr. Hathaway.“ „Ich befürchte dieses Mal bin ich der falsche Ansprechpartner. IVECO ist der Bauherr. Aber ich bin gerne bereit, ein entsprechend großes Areal abzustecken. Ich würde es in der Nähe des BMW-Werks bauen.“ „Das leuchtet ein. In Ordnung. Machen wir das so.“ Nach der Sitzung steckte Kyle Hathaway ein 100 ha großes Areal ab und wies seine Bagger ein. Um 11:00 Uhr hoben die Bagger drei 25 m tiefe Gruben aus, von denen die in der Mitte mit 90 m2 die größte war. Die Gruben waren in einer Linie ausgerichtet. Als sämtliche Vorbereitungen zur Gründung der Fundamente abgeschlossen waren, wurden die Gruben mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, wurde der Testparcours angelegt. Die Bagger rissen das Erdreich auf, ehe die Kipper mit ihrer Ladung, die aus mehreren Tonnen Kies bestand anrollten und ihre Fracht in die Gräben entluden, die die Bagger ausgehoben hatten. Den ganzen Tag wurde auf der Baustelle gearbeitet. Als am Abend die Sonne unterging und die Sirene den Feierabend einläutete, war der Testparcours fertig gestellt und das erste Gebäude stand zumindest im Rohbau. Von Gebäude Nummer zwei stand die vordere Hälfte, während von der hinteren Hälfte die linke Seitenwand und die Rückwand standen. Am nächsten Morgen gingen die Arbeiten weiter. In Gebäude Nummer 1 wurde die Motorenabteilung eingerichtet- An Gebäude Nummer zwei wurde die rechte Seitenwand eingepasst und fixiert. Der Bau von Gebäude Nummer drei hatte gerade begonnen. Die Rückwand stand bereits. Phil der Kranführer hatte gerade die rechte Seitenwand heran gehievt, die von Tom und Bob eingepasst, fixiert und mit der Rückwand verbunden wurde. Danach kam die Stirnwand des Gebäudes dran, ehe Phil die linke Seitenwand ablud. Als es Mittag war, waren die ersten beiden Gebäude des neuen IVECO-Werks bereits mit Dächern versehen. Das erste Gebäude war sogar schon komplett fertig. Im zweiten Gebäude wurden die Fertigungsstraßen für die Produktion aufgebaut. Bei Gebäude Nummer drei wurden gerade die Lackierkabinen aufgebaut. Danach wurde auch hier das Dach aufgesetzt. Damit war das Werk soweit fertig. Es fehlten nur noch ein paar Kleinigkeiten. Am zweiten Gebäude wurden noch drei Unterstände angebracht und auf dem Dach die Klimaanlagen. Auch bei Gebäude Nummer eins kamen die Klimaanlagen aufs Dach. Dazu kam noch ein Pförtnerhäuschen, das zwischen den Gebäuden 2 und 3 stand. Auch bei Gebäude Nummer drei kamen die Klimaanlagen auf das Dach. Damit war das neue IVECO-Werk fertig. Es fehlte nur noch das Personal und auch das Material musste noch geliefert werden. 03 Am 20.07.2015 war es dann endlich soweit. Im neuen Werk von IVECO in Sky City begann die Produktion. Um 8:45 Uhr wurde der erste Stralis HI-WAY zusammengebaut. Die feierliche Einweihung fand einen Tag später statt, als der allererste IVECO Stralis HI-WAY aus der Halle rollte. Lackiert war er in Maranello-Rot. Damit war Sky City ein weiterer wirtschaftlicher Aufschwung garantiert. Doch es blieb noch viel zu tun. Sowohl IVECO als auch BMW bemängelten einen Anschluss an die Eisenbahn, da der Transport per Luftfracht mehr kostete und somit die Gewinne niedriger ausfielen. Auch der nach wie vor fehlende öffentliche Personennahverkehr war ein Thema. Dieses Problem wollte Kyle Hathaway als nächstes angehen. Kapitel 31: Der Ausbau des öffentlichen Personenverkehrs -------------------------------------------------------- Der Ausbau des oeffentlichen Personenverkehrs Am 22.07.2015 trafen sich die Stadtverordneten zur nächsten Sitzung. Man diskutierte den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs. Allen beteiligten war klar, dass man dieses Problem als nächstes in Angriff nehmen musste, da die Straßen des Öfteren verstopft waren und sich schon der eine oder andere Stau gebildet hatte. Dies hatte zur Folge, dass die Einwohner der Stadt morgens genervt auf die Arbeit kamen, auch die Feinstaub-Emissionen hatten schon sehr oft kritische Werte erreicht. „Nun Mr. Loxley, was sagen unsere Finanzen?“ „Wir haben ein Plus in Höhe von 15.000 US-$. Aber ein gut ausgebauter öffentlicher Personennahverkehr würde diesen Überschuss schnell aufbrauchen. Ich sage das nicht gern, aber im Moment können wir uns nur zwei Projekte leisten. Die kostengünstigsten Modelle sind Straßen-und U-Bahnen. Den Flughafen sollten wir zu einem Knotenpunkt für S- und U-Bahnen und Busse ausbauen.“ „Nun gut. Mr. Nixon, was meinen Sie?“ „Ein bisschen enttäuscht bin ich schon. Aber zwei Projekte sind besser als gar nichts. Was den Ausbau des Flughafens als Verkehrsknotenpunkt angeht, stimme ich mit Mr. Loxley überein. Ich würde als erstes ein Straßenbahnnetz aufbauen, danach sollte ein U-Bahnnetz folgen. Wie es dann weitergeht sollten wir noch einmal in einer gesonderten Sitzung beraten.“ „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Ich denke, so sollten wir anfangen. Rom wurde schließlich auch nicht an einem Tag erbaut. Wir sollten noch zwei oder drei weitere Geschäfte hier ansiedeln. Ein alter Freund meiner Familie kennt sich mit Tee aus und ist Teehändler von Beruf. Er ist Japaner und heißt Toshiro Tahira. Seine Familie betreibt seit Generationen ein Teehaus in Sapporo. Toshiro hat das Pech, das Nesthäkchen der Familie zu sein. Was bedeutet, dass er das Teehaus nicht erben wird, solange seine älteren Geschwister noch leben. Wir sollten ihm die Chance bieten, sich hier anzusiedeln und sich selbständig zu machen.“ „Eine gute Idee. Hat sonst noch jemand Vorschläge?“ Als sich keiner meldete sagte Robert Palmer: „Nun gut. Wenn keiner mehr Vorschläge hat, dann sollten wir zumindest über den Vorschlag von Mr. Cassell abstimmen. Wer ist dafür?“ Alle hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Keine Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Auch hier hob keiner die Hand. „Nun, dann ist das beschlossen. Ich werde Mr. Hathaway informieren.“ Nach der Sitzung suchte der Bürgermeister Kyle Hathaway auf. Er fand ihn bei Luigi Canavaro. „Guten Morgen Mr. Hathaway. Haben Sie einen Augenblick Zeit für mich?“ „Für Sie immer. Setzen Sie sich.“ „Ich komme gerade von der Sitzung. Mr. Loxley meint, dass wir uns im Moment keinen voll ausgebauten Personennahverkehr leisten können.“ „Verstehe. Was sagt denn der Verkehrsdezernent?“ „Mr. Nixon schlägt vor, zuerst ein Straßenbahn- und dann ein U-Bahnnetz aufzubauen. Danach will er in einer weiteren Sitzung über das weitere Vorgehen beraten.“ „Ist auch nachvollziehbar. Mich würde aber interessieren, wie Sie sich einen gut ausgebauten öffentlichen Personennahverkehr vorstellen.“ „Ich hatte nicht nur an Straßen- und U-Bahn gedacht, sondern auch an Busse und S-Bahnen.“ „An und für sich eine gute Idee. Aber ich habe berechtigte Zweifel ob wir wirklich die S-Bahn brauchen. Sehen Sie, die S-Bahn dient im Prinzip dazu, die größeren Städte mit dem Umland zu verbinden. Und da Sky City ja noch nicht mal über einen Anschluss an die Eisenbahn verfügt, macht eine S-Bahn-Verbindung wenig Sinn. Was aber die Busse angeht, stimme ich Ihnen zu. Was ist denn sonst noch geplant?“ „Mr. Cassell hat vorgeschlagen ein 01 Teehaus hier anzusiedeln. Ein Freund seiner Familie, dessen Familie in Sapporo ein solches Teehaus betreibt, Toshiro Tahira, ist in der Erbfolge nur die Nummer drei. Wenn wir ihn dazu überreden können herzukommen, wäre das eine Gelegenheit, die für beide Seiten von Vorteil ist. Außerdem haben wir ja noch einen Gründerwettbewerb ins Leben zu rufen, dessen Gewinner von Javier Hernandez finanzielle Starthilfe bekommt.“ „Ich hätte auch einen alten Kumpel an der Hand. Der Mann ist Bike-Bauer. Das heißt er baut Motorräder. Er hat bei einer der renommiertesten Bike-Schmieden hier in den USA gelernt. Bei Orange County Choppers. Er sieht dem alten Teutul zum Verwechseln ähnlich.“ „Hat Ihr Kumpel auch einen Namen?“ „Er heißt Lawrence Xavier.“ Nach dem Gespräch mit Robert Palmer fuhr Kyle Hathaway zum Industriepark, wie er das Areal mit den beiden Werken genannt hatte. Er markierte mit Fähnchen die Standorte der Haltestellen für Busse, Straßen- und U-Bahnen. Für jede Strecke benutzte Kyle Hathaway eine andere Farbe. Rot war für die Straßenbahnen, dunkelblau für die Busse und violett für die U-Bahnen. Die Straßenbahntrassen führte Kyle Hathaway zu verschiedenen Punkten in der Stadt, die er mit Nummern versah, die die verschiedenen Straßenbahnlinien bilden sollten. Linie 1 verlief vom Rathaus zum Industriepark, Linie 2 vom Aquapark zum Flughafen, Linie 3 verlief vom Sky City Memorial Hospital zum Gerichtsgebäude, eine vierte Linie verband die Universität mit der Wetterstation. Linie Nummer 5 verlief vom 3-Sterne-Hotel zum Gefängnis. Am Autohaus Rosemeyer trafen sich alle Linien. Eine weitere Linie sollte zum Museumspark führen, wie Kyle Hathaway, das Areal mit den beiden Museen genannt hatte. Das U-Bahn-Netz wurde nach demselben Prinzip aufgebaut. Linie 1 verband den Flughafen mit dem Industriepark, Linie 2 das Müllkraftwerk mit dem Postamt, Linie 3 führte von der Schule zum TV-Sender. Linie Nummer 4 sollte die Kläranlage mit dem Zeitungsgebäude verbinden. Eine weitere Linie sollte vom Kindergarten zum Rathaus führen. Der nächste Schritt bestand darin, die Standorte für die Depots festzulegen. Der Platz für das erste Depot wurde in der Nähe des Terminals abgesteckt und umfasste ein 90 m2 großes Grundstück und war für U-Bahnen vorgesehen. Dieses Depot sollte Platz für 16 Fahrzeuge bieten. Das zweite Depot wollte Kyle Hathaway in der Nähe des Industrieparks errichten. Dieses Depot sollte für 16 Straßenbahnen ausgelegt sein. Vor dem Terminal hatten die Arbeiter bereits damit begonnen, die Haltebuchten für die Busse zu markieren. Das Areal für das Busdepot steckte Kyle Hathaway auch gleich mit ab. Es war auch 90 m2 groß und das Depot sollte 16 Busse beherbergen. Der nächste Bauschritt sah das Verlegen der Gleise für die Straßenbahn vor. Doch bevor damit begonnen wurde, begannen die Bagger auf ein Zeichen von Kyle Hathaway zwei 17 m tiefe Gruben für die Haltepunkte für Straßen- und U-Bahn auszuheben. Zusätzlich wurde auf der U-Bahn-Strecke ein Loch mit einem Gefälle von 10% gegraben. Und während sich der Tunnelbohrer seinen Weg unter die Erde bahnte, wurden die Fundamente für die Haltestellen gegründet. Als die Stahlpfeiler standen und die Drahtgerüste eingezogen waren, wurden die Gruben mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, wurde in einem Abstand von 3 m die 02 Schwellen gelegt, die Kyle Hathaway in weiser Voraussicht schon im Mai bestellt hatte. Danach wurden die Gleise verlegt. Wo die Straße verlief, wurden Rillen in den Straßenbelag getrieben, damit die Gleise verlegt werden konnten. Danach wurden die Masten für den Fahrdraht aufgestellt. In einem Abstand von 15 m wurde auf jeder Seite der Gleise ein Mast aufgestellt. Danach wurde ein Kraftwerk gebaut, das die Stromversorgung für Straßen- und U-Bahnen sicherstellen sollte. Inzwischen hatte der Tunnelbohrer seine vorgesehene Bohrtiefe erreicht und ging in die Horizontale, um den U-Bahn-Tunnel weiter zu graben. Das gegrabene Loch wurde durch Betonröhren mit einer Dicke von 29 m und einem Durchmesser von 29 m abgestützt, damit später den Fahrgästen buchstäblich nicht die Decke auf den Kopf fiel. In der Zwischenzeit hatte Kyle Hathaway am Autohaus von Bernd Rosemeyer den Bürgersteig mit rosa Kreide markiert. Mit weißer Kreide schrieb er „HP Autohaus Rosemeyer“ daneben. Genauso verfuhr er mit der Bank, dem Funkhaus, der Feuerwehr, dem Luftschiffstandort und einem bisher noch nicht genutzten Areal. Der nächste Schritt bestand in der Errichtung der Depots. Adriano Benitez hatte bereits einen Entwurf für das Straßenbahndepot angefertigt. Der Entwurf war eine Stahl-Glas-Konstruktion, die in vier separate Abschnitte unterteilt war, die durch jeweils eine Stahlstrebe voneinander getrennt waren. Das Gebäude sah wie der oberste Teil eines Kreises aus. Inzwischen waren die Arbeiten am U-Bahn-Tunnel ein gutes Stück voran gekommen. Dieser reichte nun bis zum Terminal des Flughafens. Dort hatte man angefangen, den Bau der U-Bahn-Station vorzubereiten. Ein Bautrupp hatte in einer Ausbuchtung des Tunnels einen Bahnsteig angelegt, während ein zweiter Trupp die Gleise verlegte. Als am Abend die Sonne unterging und die Sirene den Feierabend ankündigte, war das Straßenbahnnetz bereits vollständig, während das U-Bahn-Netz nur zwischen Industriepark und Flughafen verlief. Die Grube für das Straßenbahndepot war bereits ausgehoben. Doch noch war der Entwurf für das Depot noch nicht von den Stadtverordneten abgesegnet. Am Donnerstag, den 23.07.2015, um 08:00 Uhr morgens hatten sich die Politiker im Sitzungssaal des Rathauses zu einer weiteren Sitzung zusammengefunden. Adriano Benitez präsentierte gerade den Entwurf für das Straßenbahndepot. Als er fertig war, sah er in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand von Ihnen eine Frage zu diesem Entwurf?“ Als sich niemand meldete sagte Robert Palmer: „Nun gut. Da niemand eine Frage hat sollten wir zur Abstimmung kommen. Wenn jemand noch etwas sagen will, dann bitte jetzt.“ Keiner hatte etwas zu sagen. „Gut. Dann stimmen wir ab. Wer ist für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier hob keiner die Hand. „In Ordnung. Dann können wir das erste Depot bauen.“ „Ich habe noch einen Entwurf für die Haltestellen mitgebracht. Den ich Ihnen gerne vorstellen möchte.“, sagte Adriano Benitez. „Bitte. Wir sind sehr gespannt.“ Danach präsentierte der Cousin von Daena Hernandez seinen Entwurf. Dieser war ein Glashäuschen das durch Stahlpfosten gestützt wurde. „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Habe nichts dran auszusetzen.“ „Hat sonst noch irgendjemand etwas zu dem Entwurf zu sagen?“ Keiner meldete sich zu Wort. „Ich denke, dann können wir abstimmen. Wer ist für den Entwurf?“ 03 Alle hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier keine Meldung. „Nun gut. Dann können wir auch dieses Problem angehen. Sagen Sie Mr. Hathaway, dass er mit dem Bau weitermachen kann.“ „Mach ich.“ Nach der Sitzung traf sich Adriano Benitez mit Kyle Hathaway in dessen Hotelsuite. „Ich komme gerade von der Sitzung. Die Politiker haben meinen Entwurf für das Straßenbahndepot abgenickt. Und nicht nur das. Auch mein Entwurf für die Haltestellenhäuschen ist angenommen worden.“ „Na das sind doch erfreuliche Nachrichten. Aber eins nach dem anderen. Erst mal kommt das Straßenbahndepot dran.“ Auf ein Zeichen von Kyle Hathaway fingen die Bagger an 500 m von der Endhaltestelle entfernt den Erdboden aufzureißen. Sie hoben eine 22 m tiefe Grube aus. Danach kamen die Stahlpfeiler für das Fundament, dann die Drahtgitter. Als diese beiden Bauschritte erledigt waren, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während dieser trocknete, schweißten die Arbeiter die Wandsegmente und die Stahltrenner zusammen. Als der Zement trocken war, hievte Phil der Kranführer das erste Teil heran. Es war die linke Seitenwand. Tom und Bob passten sie ein und fixierten sie anschließend. Danach kam die Rückwand. Als diese eingepasst und fixiert war, wurde sie mit der linken Seitenwand verschweißt. Danach wurden erst mal acht Rillen ins Fundament geschnitten um die Gleise verlegen zu können. Danach kam der erste Stahlträger an die Reihe. Danach wurden die nächsten acht Rillen in die Betondecke gefräst, ehe der nächste Stahlträger aufgestellt wurde. Genauso wurde auch mit der zweiten Hälfte des Depots verfahren, ehe dann zum Schluss die rechte Seitenwand eingepasst, fixiert und mit der Rückwand verschweißt wurde. Danach hievte Phil das tonnenschwere Stahldach an seinen Platz, wo es von Tom und Bob eingepasst und fixiert wurde. Zu guter letzt wurde das ganze verschweißt. Danach rückten die Glaser an. Zuerst war das Dach dran, danach die Fenster der Seitenwände und am Schluss wurde die Rückwand verglast. Und während die Glaser den Rohbau verglasten, verlegten die Gleisarbeiter auf dem Außengelände die Gleise und Weichen. Als die Glaser fertig waren, wurden die Gleise in das Depot verlegt und in den dafür vorgesehenen Rillen platziert. Auch die Oberleitung war von der Endhaltestelle der Linie 1 zum Depot weitergeführt worden. Nun wurde der Fahrdraht bis ins Depot geführt. Vom Depot aus wurden Abzweige zu den Endhaltestellen der anderen Straßenbahnlinien geführt. Als nächstes wurde die Oberleitung die Abzweige entlang geführt und die Lücke im Fahrdraht geschlossen. Auch der Bau des U-Bahn-Tunnels ging voran. 5 Kilometer vom Bahnsteig des Haltepunkts „Sky City Airport“ wurde ein Abzweig gelegt, der zum Rathaus führte. Von dort aus wurde ein weiterer Abzweig gelegt, der zum Postamt führte. Vom Haupttunnel aus, auf dem die Linie U1 den Flughafen mit dem Industriepark verband, wurde 2 Kilometer vom Haltepunkt des Flughafens entfernt, ein weiterer Abzweig gelegt, der zum Verlagshaus der Sky City Chronicle führte. Von dort aus kam der Abzweig zur Kläranlage. Und während die Bauarbeiten am U-Bahn-Tunnel weitergingen, saß Adriano Benitez im Atelier seiner Cousine und zeichnete einen Entwurf für ein Teehaus im japanischen Stil. 04 Der Entwurf war ein Backsteingebäude, das eine dreiteilige Fensterfront aufwies. Das Dach wurde mit Tonziegeln gestaltet und war an den Seiten gebogen. An den Stirnseiten war eine weitere Dachkonstruktion vorgesehen, die Schatten spenden sollte. Der Eingangsbereich sollte über einen Holzsteg verlaufen, der an einem kleinen Teich verlief. Diesen Entwurf präsentierte er um 10:00 Uhr in einer weiteren Sitzung, bei der die Politiker dem Entwurf für ein neues Geschäft zustimmten. In der Zwischenzeit hatte Kyle Hathaway eine Bestellung für 16 Straßenbahntriebwagen aufgegeben. Bei der Firma Bombardier in Toronto bestellte er 4 Triebwagen vom Typ Cityrunner, 4 Triebwagen vom Typ Flexity 2 und 4 Triebwagender Serie S. Bei Siemens Rail Systems 4 Triebwagen vom Typ ULF-B. Kaum waren die Bestellungen aufgegeben, klopfte es an der Tür von Kyle Hathaways Hotelsuite. „Herein, wenn’s keine Nervensäge ist.“ Robert Palmer betrat den Raum. „Gibt’s wieder Arbeit?“ „Wie man´s nimmt. Jedenfalls haben Sie grünes Licht für den Bau des Teehauses.“ „Gut. Dann werde ich den Baggern das verabredete Signal geben. Ich habe ein Areal abgesteckt, in dem wir ein paar Geschäfte ansiedeln können. Es befindet westlich der Stadt in 580 Meter Entfernung. Dieses Areal wird von der Straßenbahnlinie 3 angesteuert.“ „Apropos Straßenbahn. Wie ist denn da der Stand der Dinge?“ „Es ist alles soweit fertig. Nur die Fahrzeuge und das fahrende Personal fehlen noch.“ „Und wie sieht es bei der U-Bahn aus?“ „Wir haben die Gleise für drei Linien verlegt. Für die anderen beiden müssen wir noch die Tunnel graben.“ „Na immerhin.“ Es klopfte erneut. „Herein.“ Die Tür öffnete sich und Kyle Hathaways Assistent Gene Simmons trat ein. „Haben Sie einen Augenblick Zeit für mich Mr. Hathaway?“ „Natürlich. Setzen Sie sich Gene.“ „Danke Sir.“ „Sie haben sich seit unserem großen Krach nicht mehr blicken lassen Gene. Mich würde interessieren warum.“ „Ich habe Zeit zum Nachdenken gebraucht und wollte ungestört sein. Außerdem wäre es nicht gut gewesen, wenn ich in Ihrer Nähe geblieben wäre. Wir hätten uns nur gestritten. Aber ich habe mit großem Interesse die Fortschritte hier in Sky City verfolgt.“ „Freut mich das zu hören Gene.“ „Darf ich Sie was fragen Mr. Hathaway?“ „Bitte, nur zu.“ „Wie viel haben Sie bisher investiert und wie hoch ist der wirtschaftliche Nutzen?“ „Ich hab bisher 2.000.000 US-$ in dieses Projekt gebuttert. Und da sind die Kosten für die neuen Straßenbahntriebwagen noch nicht mal mit eingerechnet. Was den wirtschaftlichen Nutzen angeht, hat die Stadt einen Überschuss von 15.000 US-$ erwirtschaftet.“ Gene Simmons pfiff anerkennend durch die Zähne. „Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen Mr. Hathaway. Sie hatten Recht, als Sie mir damals sagten, dass ich im Investmentgeschäft auf die Schnauze falle, wenn ich visionäre Ideen scheue. Ich denke, ich bin als Investor nicht geeignet. Als Ihr Assistent bin ich wohl besser geeignet.“ „Es freut mich, Sie wieder an Bord zu haben Gene.“ „Danke Sir.“ Nach dem Gespräch zeigte Kyle Hathaway seinem Assistenten, was sich seit dem großen Streit zwischen ihnen in der Stadt getan hatte. Gene Simmons war erstaunt. „Hut ab Sir, Sie haben viel erreicht. Vor allem die beiden Werke von BMW und IVECO sind ein Garant für wirtschaftliche Stabilität. Allerdings gibt es außer dem Aquapark kaum Freizeitangebote. Sie sollten da noch was machen.“ „Haben Sie eine Idee Gene?“ „Ja habe ich. Ein alter Studienfreund von mir ist passionierter Schachspieler. Er wäre sicher froh, wenn er sein Wissen weitergeben könnte. Und wir würden den Einwohnern eine weitere Möglichkeit geben, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten.“ „Also ein Schachclub.“ „Genau das, Mr. 05 Hathaway.“ „Gute Idee. Aber ich habe vor kurzem eine Nachricht aus Washington bekommen. Der Präsident will nach Beendigung der Bauarbeiten für unser Nahverkehrsprojekt hier einen Stützpunkt der U.S. Army bauen.“ „Der Luftwaffenstützpunkt reicht doch aus.“, warf Gene Simmons ein. „Barack Obama wohl nicht.“ Als es Mittag war, war der U-Bahn-Tunnel fertig. Auch das Fundament des Teehauses war fertig und das Gebäude fast vollendet. Ein paar Arbeiter bereiteten gerade den Teich vor. Phil der Kranführer hievte das Dach heran, das von Tom und Bob eingepasst und anschließend fixiert wurde. Danach wurde das Teehaus nach Fotos eingerichtet, die Toshiro Tahira Horace Cassell per E-Mail geschickt hatte. Um 12:45 Uhr war alles fertig. Kyle Hathaway und seine Ehefrau Adriana inspizierten, begleitet von Gene Simmons, das neue Geschäft. „Was meinen Sie Gene?“ „Gefällt mir. Ich glaube, ich werde mir hier mal eine Packung kaufen. Dann hab ich zu Hause in North Carolina etwas Tee.“ „Sie mögen wohl keinen Kaffee.“, sagte Adriana Hathaway. „Ich schon. Aber meine Verlobte können Sie mit Kaffee jagen.“ „Seit wann sind Sie denn verlobt Gene?“, fragte Kyle Hathaway. „Seit Weihnachten letztes Jahr, Mr. Hathaway.“ „Meinen Glückwunsch Gene.“ „Danke Sir.“ „Hat die zukünftige Miss Simmons auch einen Namen?“ „Natalia Deveraux.“ „Ich glaube Sie sollten uns bei Gelegenheit mal mehr erzählen. Aber jetzt sollten wir uns erst mal ums Geschäft kümmern.“ Um 17:30 Uhr landete eine Maschine vom Typ Boeing 787-8 der japanischen Fluggesellschaft Japan Airlines. An Bord war Toshiro Tahira, der nur zu gern nach Sky City gekommen war, weil sein ältester Bruder Katsushiro Sarzei, das Teehaus übernommen hatte. Toshiro Tahira war ein 1,72 m großer und 100 Kg schwerer Mann mit schwarzen Haaren und braunen Augen. Außerdem trug er einen Schnurrbart und war von etwas kräftigerer Statur. Horace Cassell wartete am Flughafen auf ihn. Kyle Hathaway steckte gerade das Areal für die Bikeschmiede für seinen Kumpel Lawrence Xavier ab, als der Japaner eintraf. Nach einem kurzen Händedruck zeigte Kyle Hathaway dem japanischen Teehändler das neue Geschäft. „Genauso habe ich es mir vorgestellt.“ „Schön, dass es Ihnen gefällt, Mr. Tahira.“ „Mein Kompliment an ihre Architektin.“ „Daena Hernandez ist zurzeit im Urlaub. Ihr Cousin Adriano Benitez hat den Entwurf für das Teehaus gezeichnet.“ „Na ja, ist ja auch egal. Ich erwarte eine Lieferung Tee, die morgen früh um 10:30 Uhr hier eintrifft. Danach können wir das Teehaus eröffnen.“ „Ist in Ordnung. Ich werde dafür sorgen, dass Ihre Lieferung zügig hier eintrifft.“ „Freut mich das zu hören.“ In der Zwischenzeit hatte Adriano Benitez einen Entwurf für das U-Bahn-Depot angefertigt. Dieser sah einen Backsteinbau für 16 Triebwagen vor, der eine Dachkonstruktion vorsah, die aus zwei Reihen mit jeweils 10 Metalldreiecken bestand. Am Straßenbahndepot hatte man inzwischen noch ein weiteres Gebäude gebaut, das Wartungshalle und Waschanlage in einem beinhaltete. Auch die Gleise im U-Bahn-Tunnel waren fertig verlegt. Nun wurde die Oberleitung von den jeweiligen Endhaltestellen aus verlegt, bis das U-Bahn-Netz ebenfalls ganz elektrifiziert war. Auch die Glashäuschen für die Haltestellen der Straßenbahn waren aufgestellt worden. Es war spät in Sky City und die Arbeiter machten früher Feierabend als geplant, 06 denn es gab nichts mehr zu tun. Nur die Baggerführer hatten noch Dienst und hoben am Standort für das U-Bahn-Depot eine 36 m tiefe Grube aus. Da noch genug Tageslicht herrschte wurden auch gleich die Stahlpfeiler und die entsprechenden dazugehörigen Gerüste eingezogen und die Grube mit Zement gefüllt. Am nächsten Morgen warteten die Arbeiter darauf, dass es weiterging. Um 09:45 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer neuen Sitzung. Dort stellte Adriano Benitez den Entwurf für das U-Bahn-Depot vor. Nach der Präsentation kam es zur Abstimmung. Alle Politiker stimmten dafür, so dass Kyle Hathaway mit dem Bau des U-Bahn-Depots beginnen konnte. Als sich der Investor aus Chicago beim Bauleiter per Funk meldete, begannen die Maurer damit, die Ziegel zu legen und mit Zement zu fixieren. Als um 10:30 Uhr Toshiro Tahiras Tee-Lieferung eintraf, stand das neue U-Bahn-Depot bereits im Rohbau. Als die Lieferung 15 Minuten später im Teehaus eintraf, war das Dach des Depots bereits zur Hälfte fertig. Unterdessen hatte Adriano Benitez einen Entwurf für die Bikeschmiede von Lawrence Xavier angefertigt. Das Gebäude sollte eine massive Steinkonstruktion mit einem Eingangsbereich aus Stein und Glas sein. Das Dach sollte auch Wellblech bestehen. Um 11:00 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung, in der Adriano Benitez den Entwurf für das nächste Geschäft, die Bikeschmiede vorstellte. Auch dieser Entwurf schaffte es durch die Abstimmung. Und während die Bagger eine 44 m tiefe Grube für das Fundament der neuen Bikeschmiede aushoben, wurden bei Bombardier Transportation an den Standorten in Mannheim, Nürnberg und Braunschweig die Triebwagen für die Straßenbahn von Sky City montiert. In Mannheim fertigte man die Cityrunner, in Nürnberg die Flexity 2 und in Braunschweig die Serie S. Bei Siemens Mobility in Wien wurden die 4 Triebwagen vom Typ ULF-B montiert. Die vier Flexity-Triebwagen waren als erste fertig und wurden von Nürnberg aus per Zug nach Hamburg gebracht, wo sie an Bord der unter spanischer Flagge fahrenden Julia del Mar, einem Schiff der Reederei Contenemar SA mit Sitz in Madrid, verladen wurden. Am Abend des 24.07.2015 um 18:45 Uhr lief das Schiff aus. Um 19:30 Uhr traf dann der nächste Güterzug in Hamburg ein. Er kam aus Braunschweig und hatte Container mit den vier Triebwagen der Serie S geladen. Diese wurden um 19:45 Uhr an Bord des unter der Flagge Antiguas fahrenden Containerschiffes Coronel, der deutschen Reederei Interscan Schiffahrtsgesellschaft mbH, mit Sitz in Hamburg verladen. Um 21:45 Uhr verließ die Coronel den Hafen von Hamburg. Nach Einbruch der Dunkelheit traf ein weiterer Güterzug in Hamburg ein. Er war in Mannheim gestartet und hatte die vier Cityrunner-Triebwagen geladen, die nun an Bord der Hansa America, einem Schiff der Hamburger Reederei Leonhardt & Blumberg, gebracht wurden. Um 0:00 Uhr am Morgen des 25.07.2015 lief das Schiff aus. Um 1:00 Uhr morgens traf dann der Güterzug mit den vier Siemens ULF-B-Wagen aus Wien in Hamburg ein. Die Container wurden auf die unter der Flagge Liberias fahrende Passat Breeze einem Schiff der Hamburger Reederei Passat Ships verladen, die Hamburg um 2:15 Uhr in Richtung New York verließ. Damit waren die Straßenbahntriebwagen auf dem 07 Weg nach Sky City. Am 27.07.2015 um 10:00 Uhr traf die Julia del Mar in New York ein. Nach dem Entladen wurden die Straßenbahntriebwagen in den Bauch der Antonov AN225 verladen, die um 10:45 Uhr vom John-F.-Kennedy International Airport in Richtung Sky City startete, wo sie um 12:45 Uhr landete. Als die Antonov ihre Parkposition erreicht hatte, wurden die Straßenbahntriebwagen der Serie Flexity 2 entladen und mit Tiefladern zum Industriepark gebracht. Dort wurden die Triebwagen von Phil dem Kranführer einer nach dem anderen auf die Gleise gehievt. Danach wurden die Stromabnehmer angehoben und die Fahrzeuge nach und nach in Betrieb genommen. Um 13:00 Uhr setzte sich der erste Triebwagen, ein roter Flexity 2, in Bewegung und fuhr ins Depot. 5 Minuten der zweite, ein Flexity 2 in schwarz, dann der dritte, ein dunkelblauer Triebwagen, bis um 13:15 Uhr der letzte Flexity 2-Triebwagen, in violett lackiert ins Depot fuhr. Um 14:10 Uhr traf dann die Coronel in New York ein. Kaum waren die Container entladen, wurden die vier Container mit den Straßenbahntriebwagen geöffnet und der Inhalt mit Tiefladern zum New Yorker Flughafen gebracht, wo die riesige Antonov bereits wartete. Um 14:25 Uhr startete die 6-strahlige Maschine zu einem weiteren Flug nach Sky City, wo inzwischen das U-Bahn-Depot fertigstellt worden war. Dort landete die Antonov um 16:12 Uhr. Danach folgte dasselbe Prozedere wie bei der ersten Lieferung. Die Triebwagen der Serie S wurden mit Tiefladern zum Industriepark gebracht, wo es dann von dort zum Depot ging. Der erste Triebwagen, in dunklem orange lackiert rollte auf Stellplatz Nummer 5, der zweite, ein goldener auf Platz Nummer 6, der dritte, in beige lackiert auf Stellplatz 7 ehe um 17:00 Uhr der letzte Triebwagen der Serie S, in weiß lackiert, auf den achten Platz im Depot rollte. Auch an der Bikeschmiede war man weit gekommen. Das Gebäude stand schon im Rohbau und war an einigen Stellen schon überdacht. Auch der Eingangsbereich war fertig. Über dem Haupteingang hatte man als Symbol eine riesige stilisierte Chopper aufgeklebt. Über dem Haupteingang fehlte allerdings noch das Dach. Doch da noch genug Tageslicht vorhanden war und Phil gerade frei war, half er mit das Dach an seinen Bestimmungsort zu hieven, wo es von Tom und Bob in Empfang genommen, eingepasst und verschweißt wurde. Danach war Feierabend. Als sich die Arbeiter in ihre Wohncontainer zurückgezogen hatten, brach wieder ein Unwetter los. Die ganze Nacht blitzte und donnerte es, und es regnete in Strömen. Der Wind blies mit Windstärke 10 über die Stadt hinweg. Überall wurden Bäume entwurzelt und Keller überflutet. Zum Glück wurden jedoch keine Dächer abgedeckt. Die Stadt war nicht ernsthaft in Gefahr. Was allerdings mehr Anlass zur Sorge gab, war der Weg, den der Sturm genommen hatte. Er zog in Richtung New York und bei der Geschwindigkeit würde er dort voraussichtlich am 29.07.2015 eintreffen. Am 28.07.2015 Um 9:55 Uhr traf dann die Hansa America in New York ein. Nach dem Entladen der Container wurden die Cityrunner-Triebwagen entladen, und mit Tiefladern zum Kennedy Airport gebracht, wo sie in den Bauch er Antonov AN225 verladen wurden, die um 10:40 Uhr ihren Flug nach Sky City antrat. Um 11:00 Uhr lief die Passat Breeze in 08 New York ein. Gerade noch rechtzeitig, denn der Orkan traf die Stadt eine halbe Stunde später. Durch den Sturm war ein Entladen des Schiffes unmöglich, da die Gefahr bestand, dass die Ladung beschädigt wurde. Dies hatte zur Folge, dass sich die Auslieferung sämtlicher Waren, die mit der Passat Breeze angekommen, verzögerte. Doch für Kyle Hathaway war das nebensächlich, da die Antonov sowieso erst ab 18:00 Uhr wieder in New York sein würde, um die vier ULF-B abzuholen, die er bei Siemens Mobility bestellt hatte. Um 13:50 Uhr landete die russische Transportmaschine in Sky City. Nach dem Entladen wurden die vier Cityrunner-Triebwagen zum Industriepark gebracht, um von dort aus ins Depot zu fahren. Der erste Cityrunner, der auf Stellplatz 9 ins Depot rollte, war in British Racing Green lackiert, der zweite auf Platz Nummer 10 in dunkelgelb, Nummer 3 auf Stellplatz 11 in bordeauxrot und der letzte, der auf Platz 12 einrollte in aquamarin-blau. Währenddessen wurde die Antonov AN225 gewartet und anschließend aufgetankt. Diese Arbeiten dauerten 2 Stunden. Um 16:00 Uhr startete die Antonov wieder nach New York, wo sie wie geplant um 18:00 Uhr eintraf. Im Frachtbereich des New Yorker Flughafens standen schon die vier ULF-B-Triebwagen. Schnell wurden die vier Triebwagen in den Bauch der Antonov geladen, denn sie wurden dringend Sky City gebraucht. Um 19:10 Uhr hob die riesige Antonov ab und machte sich auf den Weg nach Sky City, wo sie zwei Stunden später landete. Da es bereits dunkel war, konnte die Maschine nicht mehr entladen werden. Also ließ Sergej Sirotkin seine Maschine an ihre Parkposition rollen und schaltete die Triebwerke ab. Am nächsten Morgen wurden dann die vier ULF-B-Triebwagen aus dem Bauch der Antonov geholt und mit dem Tiefladern zum Industriepark gebracht. Von dort aus fuhren die vier in grau und rot lackierten Triebwagen ins Depot. Dort wurden sie auf den Stellplätzen 13,14, 15 und 16 abgestellt. Mittlerweile war auch die Bike Schmiede von Lawrence Xavier fertig. Auch das Personal war anwesend. Es fehlte nur noch der Firmenchef selbst. Um 10:45 Uhr landete eine Boeing 747-8 der amerikanischen Fluggesellschaft Northwest Airlines auf dem Flughafen von Sky City. An Bord war Kyle Hathaways alter Kumpel, der Bike-Guru Lawrence Xavier. Kyle Hathaway hatte für ihn ein Haus im Cottage-Stil bauen lassen und auch sein geliebtes Auto eine weiße Corvette C1 aus dem Jahr 1962 herbringen lassen. Ein Taxi brachte Lawrence Xavier und seine Familie zu ihrem neuen Zuhause. Um 12:00 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung. Toshiro Tahira hatte vorgeschlagen, ein Kongresszentrum zu bauen, denn die Vermietung der Räume würde noch einmal wichtiges Geld in die Stadtkassen spülen. „Nun meine Herren, was halten Sie davon?“, fragte Robert Palmer in die Runde. „Die Idee ist gut. Wir könnten eine Anbindung ans Straßenbahnnetz versuchen. Wir könnten das Gebäude in der Nähe des Industrieparks bauen. Sagen wir 800 m davor. Und dann den Haltepunkt „Sky City Congress Center“.“, sagte Byron Nixon. „Irgendwelche Einwände?“ Als sich keiner zu Wort meldete fragte Robert Palmer: „Wer ist für den Vorschlag?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Kein Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Auch hier keine Meldung. „Gut. Die Sitzung ist geschlossen. Mahlzeit allerseits.“ 09 In der Zwischenzeit hatte Kyle Hathaway im Internet nach in Frage kommenden Busmodellen gesucht. Am Ende standen 5 Modelle fest, für die er eine Bestellung aufgeben wollte. Doch dabei hatte Jim Hathaways kleiner Bruder übersehen, dass man bei den Planungen für das Bus-Depot nur für 16 Fahrzeuge kalkuliert hatte. Also blieben zwei Lösungen. Entweder ein Modell streichen, oder das Depot für 20 Busse auslegen. Kyle Hathaway entschied sich für die zweite Option. Also fuhr Kyle Hathaway zum Flughafen und vergrößerte das abgesteckte Areal um 40 m2 auf 130 m2. „Was machen Sie denn da, Mr. Hathaway?“ „Ich musste das vorgesehene Areal für das Bus-Depot auf 130 m2 vergrößern. Sonst müssten 4 Busse im Freien stehen und das muss ja wohl nicht sein.“ „Wieso?“ „Ich habe fünf verschiedene Bus-Modelle gefunden, die für den öffentlichen Personennahverkehr hier in Frage kommen. Von jedem vier macht 20 Busse. Das Depot war aber nur für 16 Fahrzeuge ausgearbeitet. Und ich hatte zwei Möglichkeiten. Entweder lasse ich einen Hersteller bei der Auftragsvergabe hinten runter fallen, oder ich vergrößer das Depot. Ich habe mich für Option Nummer zwei entschieden.“ „Das ist ihre Entscheidung. Aber jetzt haben wir erst mal etwas anderes auf der Pfanne. Mr. Tahira hat vorgeschlagen ein Kongresszentrum zu bauen. Die Einnahmen aus der Vermietung der Räume, sind wichtig. Wir könnten damit den Ausbau des öffentlichen Personenverkehrs noch weiter vorantreiben.“ „Alles klar. Ich werde bei Adriano Benitez vorbeischauen. Aber vorher kümmer ich mich um die Bestellung von den U-Bahn-Triebwagen, denn das U-Bahn-Netz hat noch keine Fahrzeuge.“ „Von mir aus.“ In einem der Cafés im Terminal klappte Kyle Hathaway seinen Laptop auf und schickte schnell eine Bestellung über 8 Fahrzeuge des Typs U5-50 an die Firma Bombardier und eine über 8 Triebwagen des Typs DT5 an die Firma Alstom in Hamburg. Da das U-Bahn-Netz von Sky City elektrisch betrieben wurde, bat der Investor aus Chicago darum, die Triebwagen mit Stromabnehmern auszurüsten. In Hamburg nahm man die Bestellung mit Stirnrunzeln zur Kenntnis, wurde doch die Baureihe DT5 seit 2014 nicht mehr gebaut, da schon die Planungen für die Baureihe DT6 liefen. Dies teilte man Kyle Hathaway mit. Doch der Amerikaner erwies sich als harter Hund. Und so stimmte man bei Alstom letztendlich zu noch einmal 8 DT5-Triebwagen zu liefern, machte aber zur Bedingung, dass sich ein Mitarbeiter des Unternehmens in Sky City umsah und das U-Bahn-Netz inspizierte. Unterdessen hatte man am Bombardier-Standort Kassel 8 U5-50-Triebwagen, die bereits fertig gestellt waren, jedoch keinen Abnehmer gefunden hatten, in Container verladen und mit einem Güterzug auf die Reise nach Hamburg geschickt. Dort traf er am 29.07.2015 um 15:05 Uhr ein. Die Container wurden auf die FESCO TRADER verladen, die der russischen FESCO Trading Group, mit Sitz in Wladiwostok, gehörte. Um 16:30 Uhr lief das Schiff nach New York aus. Am 30.07.2015 landete eine Maschine vom Typ Airbus A380-900 der Lufthansa in Sky City. Nach dem Von Bord gehen wurde der Mitarbeiter von Alstom von Kyle Hathaway in Empfang genommen und zum U-Bahn-Tunnel gebracht. Mit einem Schienenmessfahrzeug begann die Reise durch den Tunnel. Der Mitarbeiter machte sich während der Fahrt Notizen und berechnete, ob die Triebwagen vom Typ DT5 für den U-Bahn-Betrieb in 10 Sky City geeignet waren. Nach der Fahrt schüttelte der Mann Kyle Hathaway die Hand. „Alles in Ordnung. Ihre Bestellung wird umgehend bearbeitet. Und Sie wollten die DT5 mit Stromabnehmer?“ „Genau.“ Wieder zurück in Deutschland ging sofort ein schriftlicher Bericht des Mitarbeiters an die Führungsetage von Alstom. Daraufhin wurde mit der Produktion begonnen. Unterdessen hatte Kyle Hathaway dem Unternehmen 2.500.000 US-$ überwiesen. Am 01.08.2015 trafen die von Kyle Hathaway bestellten U5-Triebwagen von Bombardier in New York ein. Am selben Tag lief von Hamburg aus die TransFighter der schwedischen Reederei TransAtlantic, aus Göteborg, nach New York aus. An Bord waren die 8 von Kyle Hathaway bestellten und auf E-Betrieb umgerüsteten DT5-Triebwagen. Inzwischen liefen in Sky City die Bauarbeiten am neuen Kongresszentrum. Adriano Benitez hatte einen Entwurf eingereicht, der eine Stahl-Glas-Konstruktion vorgesehen hatte. Das Gebäude sollte große Glasflächen haben und zwei Stockwerke, die durch ein großes Betondach getrennt wurden. Der überstehende Teil des Daches wurde durch vier Stahlträger gestützt, die in zwei Reihen hintereinander angeordnet waren. Dieser Entwurf hatte es durch die Abstimmung geschafft. Danach hatte Kyle Hathaway 800 m vor dem Industriepark ein 230 m2 großes Areal abgesteckt und mit weißer Kreide „HP Sky City Congress Center“ auf den Bürgersteig geschrieben. Danach hatten die Bagger eine 60 m tiefe Grube ausgehoben. Dann kamen die Stahlpfeiler und die Drahtgitter. Als diese verschweißt waren, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, hatten die Arbeiter an der markierten Stelle den Bürgersteig aufgerissen und den Haltepunkt aufgebaut. Um 16:05 Uhr, am 01.08.2015, landeten nacheinander die Antonov AN225, die Antonov AN124 und eine Douglas Globemaster III auf dem Flughafen von Sky City. Sie die acht von Kyle Hathaway bestellten U5-50-Triebwagen mitgebracht, die mit der FESCO TRADER aus Hamburg gekommen waren. Phil der Kranführer hievte einen nach dem anderen auf die Gleise. Danach wurden die Stromabnehmer angehoben und die Triebwagen nach und nach in Betrieb genommen. Um 16:15 Uhr setzte sich der erste der Triebwagen, in Türkis lackiert in Bewegung. Um 16:20 Uhr der zweite, in anthrazit lackiert. Um 16:45 Uhr setzte sich der letzte Triebwagen, ein schokoladenbrauner in Bewegung. Damit waren die ersten acht Stellplätze im U-Bahn-Depot belegt. Vom Kongresszentrum stand inzwischen der komplette Torso und das Dach war aufgesetzt worden. Die Arbeiter hatten gerade das zweite Stockwerk fertig gebaut und das Dach wurde befestigt. Danach rückten die Glaser an und fingen an, die Scheiben einzupassen und zu verfugen. Als am Abend die Sonne unterging und die Sirene den Feierabend ankündigte war das Kongresszentrum zu einem Viertel verglast. Am 04.08.2015 um 9:20 Uhr legte die TransFighter in New York an. Die Container wurden entladen, geöffnet und die 8 DT5 mit Tiefladern zum John-F.-Kennedy International Airport gebracht. Dort wurden sie in die Laderäume der Antonov AN225, der Antonov AN124 und der Douglas Globemaster III verladen. Um 9:46 Uhr startete die AN225. Es war ein beeindruckender Anblick, als Sergej Sirotkin die Gashebel 11 nach vorne schob und die Maschine beschleunigte bis sie ihre Startgeschwindigkeit erreichte hatte und abhob. Danach rollte die AN124 ans Ende der Startbahn und erbat Starterlaubnis. Um 10:00 Uhr schob der Pilot die Gashebel seiner Maschine nach vorn und ließ die Maschine auf ihre Startgeschwindigkeit beschleunigen, ehe er das Steuer zurückzog und die Maschine abhob. Um 10:10 Uhr startete die Globemaster III als letzte Maschine. Während die drei Transportflugzeuge auf dem Weg nach Sky City waren, gingen dort die Arbeiten am neuen Kongresszentrum weiter. Die Glaser setzten weiter die Glasscheiben einen und dichteten Sie mit Dichtmasse ab. Adriano Benitez saß im Atelier seiner Cousine und fertigte einen Entwurf für ein Busdepot an. Der Entwurf sah eine Stahl-Glas-Konstruktion vor, die als Dach den oberen Teil eines Oktaeders aufwies. Das Depot war durch 5 starke Betonwände in Abschnitte mit jeweils 4 Stellplätzen unterteilt. Jeder Abschnitt war durch ein Dachstück abgeschlossen. Als es Mittag war, war das Kongresszentrum bereits komplett verglast. Die Glaser hatten gerade die letzte Scheibe eingesetzt und verfugt, als die riesige Antonov AN225 landete. Kaum war die Maschine von der Rollbahn runter landete auch die Antonov AN124, der kurze Zeit später die Globemaster III folgte. Danach wurden die Maschinen entladen, und die DT5-Triebwagen, die in schwarz und gold lackiert waren, von Phil nacheinander auf die Gleise gehoben. Danach hoben die neuen U-Bahn-Fahrer die Stromabnehmer an. Nacheinander wurden die Triebwagen in Betrieb genommen. Um 12:55 setzte sich der erste DT5 in Bewegung und wurde auf Stellplatz 9 im U-Bahn-Depot abgestellt. Um 13:00 Uhr der zweite, der auf Platz 10 ins Depot rollte. Um 13:30 Uhr rollte der achte und letzte DT5 auf Platz 16 ins Depot. Damit waren die Straßenbahn und die U-Bahn betriebsbereit. Auch das Kongresszentrum war fertig. Die Stadtverordneten hatten sich zu einer weiteren Sitzung getroffen, in der Adriano Benitez seinen Entwurf für das Busdepot vorstellte. Am Ende seiner Ausführungen sah er in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand eine Frage zu meinem Entwurf?“ „Keiner? Was meinen Sie, Mr. Cassell?“ „Ein gelungener Entwurf. Allerdings weiß ich nicht, was die Stadtkasse bezüglich der Betriebskosten für die Busse hergibt.“ „Wir haben zurzeit einen Überschuss von 18.500 US-$. Das reicht für den Bau des Depots, aber nicht für die Fahrzeuge, die darin untergestellt werden sollen.“ „Eine Frage. War es bisher nicht so, dass Kyle Hathaway die Baukosten getragen hat?“ „Sie haben Recht Mr. Archer.“ „Dann brauchen wir uns doch in dem Punkt keine Sorgen zu machen. Aber wir sollten noch ein Geschäft hier ansiedeln. Mr. Hernandez und Mr. Hathaway haben die Bewerbungen für den nächsten, von Mr. Hernandez finanzierten Gründerwettbewerb gesichtet und haben sich auf eine Bowlingbahn geeinigt. Damit hätten wir wieder eine Freizeitmöglichkeit mehr. Und es würde wieder Geld in die Kasse kommen.“ „Gut. Aber jetzt sollten wir über den Entwurf für das Busdepot abstimmen. Wer ist dafür?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier kein Zeichen. „Gut. Dann ist die Sache entschieden. Bis zum nächsten Mal.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf, Er fand ihn bei Toshiro Tahira. „Guten Tag Mr. Hathaway.“ „Guten Tag Herr Bürgermeister. Ich nehme an, Sie haben wieder Neuigkeiten für mich.“ „Die habe ich. Der Entwurf von Mr. Benitez für das Busdepot ist abgesegnet. Sie können mit dem Bau beginnen.“ „Okay. Ich habe aber auch eine 13 Neuigkeit für Sie. Barack Obama kommt morgen her um ein Areal für den Bau einer Army-Kaserne abzustecken. Seit der Eröffnung des IVECO-Werks war er ja nicht mehr hier. Bin mal gespannt, was er sagt.“ „Ich denke, da sind Sie nicht der Einzige. Was mich noch interessieren würde ist, wo Sie das Bowling-Center bauen wollen.“ „Neben der Kirche. Pater O´Flaherty hat sein Okay gegeben.“ „Sperrt er sich immer noch gegen das Kasino?“ „Solange es nicht neben der Kirche gebaut wird, hat der damit kein Problem.“ „Ach ja. Schau mal einer an. Ich sage es nicht gern, aber wir brauchen ein Kasino, damit noch Geld in Stadtkasse kommt.“ „Darüber können wir uns Gedanken machen, wenn es soweit ist. Jetzt sollten wir erst mal den öffentlichen Nahverkehr zum Laufen bringen. Und dann will die U.S. Army ihren Stützpunkt bauen.“ „Man kann doch beide Bauvorhaben zeitgleich realisieren. Wüsste nicht, was da dagegen spricht.“ „Sie haben doch mitbekommen was damals beim Bau des Airforce-Stützpunktes los war. Als unsere Bauarbeiter wegen der Arbeiten auf dem Airforce-Stützpunkt eine Zwangspause einlegen mussten.“ „Erinnern Sie mich bloß nicht daran. Ich hoffe, dass diese Flitzpiepen aus Washington nicht noch so einen Großkotz von General herschicken.“ „Sie meinen so einen, wie General Hollis?“ „Genau. Wenn ich an den Tag zurückdenke, an dem dieser Fettsack ohne anzuklopfen in mein Büro eingetreten ist, möchte ich ihm heute noch den Krotzen umdrehen.“ „Erst mal abwarten.“ Um 14:00 Uhr hatten die Bauarbeiter auf dem abgesteckten Areal am Flughafen eine 39 m tiefe Grube für das Fundament ausgehoben. Danach kamen die stabilisierenden Elemente dran. Als alles fertig war wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete wurden die Stahlwände verschweißt, die später das Depot bilden sollten. Als der Zement trocken war wurde zuerst die Rückwand aufgestellt. Danach wurde die rechte Seitenwand aufgestellt und mit der Rückwand verschweißt. Anschließend war die linke Seitenwand dran. Und während die Seitenwände mit der Rückwand verschweißt wurden, hatten Tom und Bob damit begonnen die Betonwände für die 5 Abschnitte zu gießen, in denen später die Busse stehen sollten. Als am Abend die Sonne unterging, standen die Betonwände an ihren Plätzen und der erste Abschnitt hatte sein Dach. Das zweite Teilstück des Daches hing noch am Kran. Um 18:45 Uhr landete eine Maschine vom Typ Ilyushin IL-96-300 der russischen Fluggesellschaft Aeroflot. An Bord war Daena Hernandez, die aus ihrem Neu Seeland-Urlaub zurückkehrte. Adriano Benitez erwartete seine Cousine am Ausgang. Nach dem Daena Hernandez ihr Gepäck geholt hatte, staunte sie nicht schlecht, als sie ihren Cousin sah, hatte sie doch Kyle Hathaway erwartet. „Na Cousinchen, wie war dein Urlaub?“ „Erholsam. Ich hab leider nicht viel mitbekommen, von dem was hier passiert ist. Wie ist denn so der Stand der Dinge?“ „Also das Funkhaus ist fertig und Sky City Radio auf Sendung.“ „Ist das alles?“ „Nein. Das IVECO-Werk steht auch. Außerdem gibt es hier ein Teehaus und eine Bikeschmiede. Und der öffentliche Personennahverkehr ist noch im Aufbau.“ „Okay. Bist du mit meinem Auto hier?“ „Ja. Und ich kann dich beruhigen. Dein Baby hat keinen Kratzer.“ „Dein Wort in Gottes Ohr. Wehe, du hast gelogen.“ Nachdem Daena ihr Gepäck im Kofferraum ihres BMW verstaut hatte, wollte Adriano Benitez schon auf dem Fahrersitz Platz nehmen. „Oh nein. Ich fahre.“ „Daena. Dir sitzt noch 13 der Flug in den Knochen. Ich fahr lieber.“ „Von mir aus.“ Zuerst kamen Daena Hernandez und ihr Cousin am Busdepot vorbei. „Was soll das werden, wenn’s fertig ist?“ „Das Busdepot. Dort sollen einmal 20 Busse stehen. Taxis gibt es hier auch schon.“ „Ist das eins dieser Taxis?“ Daena Hernandez zeigte auf einen der 15 Chevrolet Malibu, der gerade am Terminal gehalten hatte. „Ja. Der gehört zur Sky City Cab Company.“ Als nächstes kamen die beiden am U-Bahn-Depot vorbei. „Und was ist das?“, fragte Daena Hernandez ihren Cousin. „Das ist das neue U-Bahn-Depot. Die Fahrzeuge sind auch schon eingetroffen. 16 um genau zu sein. 8 Bombardier U5-50-Triebwagen und 8 DT5-Triebwagen von Alstom.“ Danach ging es weiter zum Industriepark. Dabei kamen Daena Hernandez und Adriano Benitez auch am neuen Kongresszentrum vorbei. „Und was ist das für ein Glasbunker?“ „Das ist das Sky City Congress Center.“ „Der Sitzungssaal im Rathaus genügt den Ansprüchen von Mr. Palmer wohl nicht mehr. Und dabei hab ich mir solche Mühe gegeben.“ „Nein. In diesem Gebäude können Ärzte, Journalisten und andere Berufsgruppen ihre Tagungen abhalten.“ „Ach so.“ Schließlich kamen die beiden am Industriepark an, wo eine kleine Seitenstraße zum Depot führte. Adriano Benitez bog ab und fuhr die Straße bis zum Depot. Dieses war zufälligerweise offen und einer der Flexity-2-Triebwagen war gerade im Außengelände zu sehen. Es war der dunkelblaue, auf Stellplatz 3. „Wow. Sieht gut aus.“ „Warte ab, bis das Depot offiziell eingeweiht wird. Dann kannst du dir alle Fahrzeuge ansehen.“ Danach kamen Daena Hernandez und Adriano Benitez am Gewerbepark vorbei, wie Kyle Hathaway, das neue Areal getauft hatte. „Ich nehme an, dass Gebäude im asiatischen Stil ist das Teehaus.“ „Genau das. Und das Steingebäude mit dem großen gläsernen Eingangsbereich ist die Bikeschmiede.“ „Ich denke, für heute hab ich genug gesehen. Bring mich bitte nach Hause.“ „Kein Problem. Aber vorher fahren wir noch beim Funkhaus vorbei. Denn das hast du noch nicht gesehen.“ „Wie du meinst.“ Nachdem Daena Hernandez sich das neue Funkhaus angesehen hatte, brachte ihr Cousin sie nach Hause in ihre Villa. Sie duschte und ging dann gleich schlafen. Adriano Benitez ging in sein Zimmer und packte seine und Patricias Sachen zusammen. Seine Verlobte überraschte ihn dabei. „Also ist Daena wieder zurück.“ „Ja. Ich wäre gern noch länger geblieben. Aber ich habe meinen Auftrag mehr als erfüllt. Und das Honorar von Mr. Hathaway war auch sehr üppig.“ „Wann fliegen wir?“ „Das wird sich zeigen. Erst mal muss ich mit Daena reden und dann sind da ja noch die Einweihungsfeiern für die Depots. Und bei denen will ich als federführender Architekt dabei sein.“ Am nächsten Morgen saßen Daena Hernandez und Adriano Benitez mit Patricia Velasquez beim Frühstück in der Küche. „Ich denke, jetzt werde ich hier nicht mehr gebraucht.“ „Nicht so schnell. Erstmal solltest du mich auf den neuesten Stand bringen, was noch geplant ist.“ „Ein Bowlingcenter ist noch in Planung. Onkel Javier hat einen Gründerwettbewerb gesponsert. Die Gewinnerin ist eine Spanierin namens Monica Mancina.“ „Wir reden doch nicht über die Bowlingspielerin.“ „Doch genau die. Sie hat vor zwei Jahren einen Burn-Out erlitten und musste ihre aktive Karriere beenden. Sie hat sich bisher mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten. Jetzt haben Mr. Hathaway und Onkel Javier ihr eine neue Chance gegeben.“ „Das heißt, wir brauchen noch einen Entwurf für ein Bowlingcenter.“ „Ganz genau. Und ich nehme an, dass du ihn anfertigen wirst.“ „Warum machen wir 14 beide das nicht gemeinsam? Du wolltest doch immer mal mit mir zusammenarbeiten. Hier ist deine Chance.“ Nach dem Frühstück saßen die beiden im Atelier und fertigten einen Entwurf für ein Bowlingcenter an. Der Entwurf sah ein rechteckiges Gebäude vor, dessen Dach auf der einen Seite vier nach außen gewölbte Dreiecke vorsah, die von schräg verlaufenden Stahlstreben gestützt werden sollten. Der Eingangsbereich sollte eine Glaskonstruktion sein und eine runde Betonkonstruktion stützen. Darüber sollte ein Teil des Daches verlaufen. In dem Gebäude sollten auf zwei Stockwerken jeweils 16 Bowlingbahnen Platz finden. Um 9:45 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung. Dort stellten Daena Hernandez und Adriano Benitez ihren Entwurf für das neue Bowlingcenter vor. Als die beiden ihren Entwurf präsentiert hatten, fragte Daena Hernandez in die Runde: „Hat irgendjemand von Ihnen eine Frage zu dem Entwurf?“ Als sich keiner meldete ergriff Robert Palmer das Wort. „Ich denke, wir können zur Abstimmung schreiten. Wer ist für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier hob kein Politiker die Hand. „Gut. Dann ist das entschieden. Die Sitzung ist beendet. Ihnen noch einen schönen Tag.“ Um 10:00 Uhr begannen die Bagger auf ein Zeichen von Kyle Hathaway neben der St. Georgs Kirche eine 80 m2 große und 60 m tiefe Grube auszuheben. Diese Tiefe war notwendig, da ein Teil des Bowlingcenters im Kellergeschoss untergebracht werden sollte. Nachdem die stabilisierenden Elemente eingezogen worden waren, wurde die Grube zur Hälfte mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete tätigte Kyle Hathaway seine Bestellung für die Busse. Bei MAN in München bestellte er 4 Exemplare des Modells Lions City Hybrid. Die nächste Bestellung ging an die schwedische Firma VOLVO, mit Sitz in Göteborg. Dort bestellte Kyle Hathaway 4 Exemplare des Modells 7700 Hybrid und 4 Exemplare des Modells 7900 Hybrid. Bei Mercedes Benz in Stuttgart bestellte er 4 Exemplare des Modells Citaro Hybrid. Bei der amerikanischen Firma Proterra, mit Sitz in Greenville, South Carolina, bestellte Kyle Hathaway 4 Exemplare des Modells Catalyst. Um 12:00 Uhr war der Zement zwar trocken, doch die Bauarbeiter hatten gerade Mittagspause, so dass die Arbeiten am neuen Bowlingcenter erst um 12:45 Uhr weitergingen. Die Bauarbeiter zogen die Betonwände ein, die die Wand im Keller bilden sollten. Danach kam eine Betonplatte mit einem Loch, damit später eine Treppe eingebaut werden konnte, die den Keller mit dem Erdgeschoss verbinden sollte. Danach kam die Rückwand des oberen Gebäudeteils dran. Als diese mit Stahlstützen gesichert war, wurde die rechte Seitenwand heran gehievt und mit der Rückwand verbunden. Danach kam die linke Seitenwand an die Reihe. Anschließend kamen der Eingangsbereich und die Stirnwand. Zu guter letzt wurde das Dach aufgesetzt und mit dem Torso verbunden. Danach wurden die Scheiben eingesetzt und abgedichtet. In der Zwischenzweit hatten ein paar Metallarbeiter eine Treppe mit einem gusseisernen Geländer zusammengeschweißt und brachten sie nun in das Gebäude. Einer seilte sich in den Keller hinab um dort die Treppe in Empfang zu nehmen. Ganz langsam wurde sie von oben herabgelassen. Als alles passte, wurde die Treppe fixiert. Oben wurden der Tresen und die ersten 16 15 Bowlingbahnen aufgebaut. Nachdem man die Stabilität der Treppe auf Herz und Nieren geprüft hatte, wurden auch unten ein Tresen und die nächsten 16 Bowlingbahnen aufgebaut. Als am Abend die Sonne unterging war das neue Bowlingcenter das den Namen „Sky Bowling“ trug komplett fertig. Am Morgen des 06.08.2015 landete die Antonov AN225 in Sky City und brachte die 4 bestellten Catalyst-Busse von Proterra mit. Noch am selben Tag verließ ein Güterzug mit den 4 VOLVO 7900 Hybrid und den 4 VOLVO 7700 Hybrid-Bussen den Bahnhof von Göteborg und fuhr nach Stockholm, wo die Busse in den Bauch eine Boeing 747-400-F geladen wurden, die dann in Richtung Hamburg startete, wo sie um 11:30 Uhr eintraf. Dort wurden die Busse in 8 Container verladen, die im Hamburger Hafen an Bord der 260,65 m langen Mare Britannicum der Reederei Harmstorf & Co aus Hamburg geladen wurden. Um 12:00 Uhr lief das Schiff in Richtung New York aus. Zur gleichen Zeit hatte sich in München ein weiterer Güterzug auf den Weg gemacht, der die 4 Lions City Hybrid-Busse von MAN geladen hatte. Um 21:10 Uhr traf der Zug in Hamburg ein. Dort wurden die Busse in Container verladen, die dann an Bord der OPDR Canarias, einem Schiff der Oldenburg-Portugiesischen Dampfschiffs Reederei, dessen Heimathafen Santa Cruz de Tenerife war. Um 22:00 Uhr lief das Schiff in Richtung New York aus. Um 13:00 Uhr Ortszeit landete in Sky City eine Maschine vom Typ Airbus A340-600 der spanischen Fluggesellschaft IBERIA. An Bord befand die ehemalige Bowlingspielerin Monica Mancina. Kyle Hathaway wartete am Ausgang auf sie. Er kannte sie noch von früher, als er in Europa tätig war. Schließlich kam Monica, mit einem schweren Koffer und einer Reisetasche. „Monica. Schön, dass du hier bist. Weiß Gott, wir haben uns eine Ewigkeit nicht gesehen.“ „Ja. Lang, lang ist her.“ „Du siehst immer noch umwerfend aus Monica. Man könnte meinen, bei dir wäre die Zeit stehengeblieben.“ Und das stimmte auch. Monica Mancina sah man ihre 45 Jahre nicht an. Sie war schlank, hatte schulterlange, braune Haare, ein hübsches Gesicht, sinnliche Lippen und wunderschöne blaue Augen, die von ein paar Lachfältchen umrandet waren. „Willst du das neue Bowlingcenter gleich sehen, oder willst du erst mal nach Hause?“ „Erst mal nach Hause. Das Bowlingcenter seh ich mir morgen an. Ich bin zu geschlaucht vom langen Flug und hab überhaupt nicht richtig geschlafen.“ „Wie du meinst. Adriana und ich fahren dich nach Hause.“ „Wie geht’s Adriana?“ „Es geht ihr gut. Ich denke, sie wird sich freuen, dich zu sehen.“ Am Ausgang wartete Adriana Hathaway. Nach einer innigen Umarmung öffnete sie die Kofferaumklappe ihres BMW 535d Touring, der in Tansanit blau-Metallic lackiert war. Nachdem das Gepäck verstaut war fuhren Kyle Hathaway und seine Ehefrau Adriana Monica Mancina zu ihrer Wohnung. Diese befand sich in einem Lofthaus aus schwarzem Granit. Die Wohnung befand sich im obersten von 5 Stockwerken und bot einen schönen Blick auf die Stadt und den Flughafen. Am nächsten Morgen donnerten zwei Kampfjets vom Typ McDonnell Douglas F-15 E „Strike Eagle“ über die Stadt hinweg. Monica Mancina wurde durch den Krach der beiden Jets aus ihrem Schlaf gerissen. Sie ging auf die Terrasse ihrer Wohnung und sah hinüber zum Flughafen, wo gerade die Maschine des Präsidenten, die AIR FORCE ONE 16 landete. Sie ging wieder in ihre Wohnung und legte sich wieder ins Bett um weiterzuschlafen. Doch um 9:50 Uhr war es dann endgültig vorbei mit schlafen. Kyle Hathaway rief an. „Monica Mancina, welche Nervensäge stört?“ „Kyle Hathaway. Willst du etwa den ganzen Tag im Bett bleiben? Der Präsident ist gerade eingetroffen. Wäre schön, wenn du um 11:00 Uhr im Bowlingcenter sein könntest.“ „Ich werde da sein. Aber sag den Piloten von Barack Obamas Eskorte, sie sollen beim nächsten Besuch nicht so einen Krach machen. Die haben mich vor einer Stunde aus dem Schlaf gerissen.“ „Mein Gott. Als ob davon die Welt untergeht. Die AIR FORCE ONE darf über die östliche Schneise nicht mehr einfliegen, wegen der beiden Werke von BMW und IVECO. Deswegen müssen die F-15 nun mal den Weg von Westen her nehmen. Da kann ich nichts für.“ Um 10:45 Uhr steckte Barack Obama ein 80 ha großes Areal ab, auf dem später einmal die Kaserne der U.S. Army stehen sollte. Danach besuchte der Präsident der Vereinigten Staaten das Teehaus von Toshiro Tahira und die Bikeschmiede von Lawrence Xavier, ehe er um 11:10 Uhr das Bowlingcenter betrat, dass von Monica Mancina betrieben wurde. Nach der Besichtigung ließ es sich Barack Obama nicht nehmen, den ersten Wurf im neuen Bowlingcenter zu machen. Gleich beim ersten Mal räumte der Präsident alle 10 Pins ab. Den ganzen Tag feierte man die Eröffnung des „Sky Bowling“. Am Abend, als Barack Obama wieder abgereist war, kam es dann zu einem weniger schönen Ereignis. Ein maskierter Mann, mit Baseballschläger und einer abgesägten Schrotflinte stürmte das Bowlingcenter und versuchte die Tageseinnahmen zu stehlen. Doch er fand die Kasse leer vor. In seiner Wut wollte der Fremde alles kurz und klein schlagen. Doch er hatte die Rechnung ohne die Betreiberin gemacht. Monica Mancina nahm eine 15-Pfund-Kugel aus dem Gestell und ließ sie dem Gangster einfach auf den linken Fuß fallen. „AUUUUUU! Mein Hühnerauge.“ Monica wählte die Rufnummer der Polizei und 15 Minuten später wurde der Mann mit Handschellen in den Fonds eines der Dodge Challenger SRT8, die Kyle Hathaway im Sommer 2014 beschafft hatte, gesteckt und ins Gefängnis gebracht. Am nächsten Tag erschien ein Artikel über den Einbruch im Bowlingcenter. „Einbruch im neuen Bowlingcenter – Betreiberin couragiert“ lautete die Schlagzeile. Kyle Hathaway saß gerade bei Luigi als seine Ehefrau zu ihm kam. „Hast du heute schon die Zeitung gelesen Schatz?“, fragte Kyle seine Frau. „Steht was drin?“ „Über den Einbruch im „Sky Bowling gestern.“ „Was denn?“ „Sky City. Am Abend des 6.08.2015 um 18:50 Uhr ereignete sich im neu eröffneten Bowlingcenter „Sky Bowling“ ein Überfall. Ein maskierter Unbekannter, mit Baseballschläger und Shotgun bewaffnet, hatte es auf die Tageseinnahmen abgesehen, doch die Kasse leer vorgefunden. Dem couragierten Eingreifen der Betreiberin, der ehemaligen Bowlingspielerin Monica Mancina, ist es zu danken, dass der Einbrecher nun im Gefängnis sitzt.“ Um 10:00 Uhr am 07.08.2015 lief die Mare Britannicum in den Hafen von New York ein. Nach dem Entladen wurden die Container mit den Bussen geöffnet und selbige mit Tiefladern zum New Yorker Flughafen gebracht, wo die 4 schwedischen Hybridbusse in den Laderaum der riesigen Antonov AN225 gefahren wurden. Um 11:25 startete die Maschine zu ihrem Flug nach Sky City. Inzwischen war auch in Stuttgart die Bestellung von Kyle Hathaway fertig 17 geworden. Am Abend des 06.08.2015 Um 18:55 Uhr Ortszeit hatte ein Güterzug den Stuttgarter Güterbahnhof in Richtung Hamburg verlassen. Geladen hatte er die 4 bestellten Mercedes Citaro Hybrid Busse. In Hamburg, wo der Zug um 20:15 Uhr eintraf, wurden die Busse in Container verladen. Diese wurden dann an Bord der Saturn, einem Schiff der Bremer Container-Reederei Alpha Ship GmbH, verladen. Um 22:00 Uhr lief das 161,3 m lange und unter der Flagge von Antigua und Barbuda fahrende Schiff in Richtung New York aus. Am 11.08.2015 war es dann endlich soweit. In Sky City nahm nun der öffentliche Personennahverkehr seinen Dienst auf. Barack Obama, Robert Palmer und Kyle Hathaway zerschnitten am Haltepunkt „Industriepark“ ein rotes Band und der dunkelblaue Flexity 2 setzte sich in Bewegung. Er hielt an der Haltestelle und die Ehrengäste stiegen ein. Danach ging die Fahrt los. Kurz vor dem Kongresszentrum ertönte ein akustisches Signal in Form eines Gongs. Danach folgte die Durchsage: „Nächster Halt: SKY CITY CONGRESS CENTER.“ Auf dem Stationsdisplay leuchtete der entsprechende Stationsname auf. Nun sah Barack Obama das neue Kongresszentrum zum ersten Mal. „Jesus. Das Gebäude kenn ich ja noch gar nicht.“ „Das ist das neue Kongresszentrum. Sehen Sie, ein gut ausgebauter öffentlicher Personennahverkehr ist von den Kosten her schon etwas kostspieliger, als alles was ich bisher habe bauen lassen.“ „Das leuchtet ein. Was darf ich denn heute noch alles bestaunen?“ „Da wäre zum Einen die neue U-Bahn und zum Anderen die neuen Busse. Allesamt Hybrid-Fahrzeuge.“ „Also umweltfreundlich.“ „Genau das. Ich hatte schon daran gedacht alte Greyhound-Busse einzusetzen, aber Adriana hat mich davon abgehalten. Sie meinte, ich soll mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, dass Busse mit Hybridantrieb effektiver sind, als die alten Spritschlucker.“ Der Tag neigte sich dem Ende zu und Barack Obama machte sich auf den Weg zurück nach Washington. „Also Mr. Hathaway, ab morgen will die U.S. Army hier bauen. Ihre Männer können natürlich weiterbauen, solange sie den Arbeitern der U.S. Army nicht in die Quere kommen.“ „Da machen Sie sich mal keine Sorgen. Ich werde schon darauf achten.“ „Sehr gut.“ Kapitel 32: Der Bau der Army-Kaserne ------------------------------------ Der Bau der Army-Kaserne Am 12.08.2015 rückten, wie von Barack Obama am Tag zuvor angekündigt, die Bautrupps der U.S. Army an und begannen an mehreren Stellen den Erdboden aufzureißen. Zuerst wurde die Landebahn errichtet, auf der später die Transportflugzeuge landen sollten. Danach wurden die Gruben für die 15 Hangars ausgehoben, in denen später die Maschinen vom Typ Lockheed C-130 Hercules untergebracht werden sollten. Anschließend wurden die stabilisierenden Elemente eingezogen und danach die Gruben, die in einer Linie ausgerichtet waren mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete wurden an einer anderen Stelle die Gruben für die Unterstände ausgehoben, in denen später einmal die Panzer vom Typ M1 Abrams, M3 Bradley und M6 Linebacker stehen sollten. Und während die Arbeiter der U.S. Armee die stabilisierenden Elemente einzogen, war der Zement in den Gruben für die Hangars trocken und dort wurde weitergebaut. Und während auf dem Stützpunkt gearbeitet wurde, gingen in der Stadt die Planungen weiter. Man hatte sich geeinigt, als nächstes ein Kasino zu bauen. Daena Hernandez saß in ihrem Atelier und fertigte einen Entwurf an. Gleich den ersten fand sie sehr gelungen. Ihr Entwurf sah ein großes Gebäude aus allerfeinstem Marmor im viktorianischen Stil mit großen Fenstern vor. Kyle Hathaway hatte auch schon ein Areal mit einer Größe von 87 m2 neben dem Postamt abgesteckt. Um 10:00 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung. Dort präsentierte Daena Hernandez ihren Entwurf. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte fragte sie in die Runde: „Hat irgendjemand eine Frage zu diesem Entwurf?“ Als keiner eine Frage stellte ließ Robert Palmer zur Abstimmung schreiten. „Wer ist für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keiner der Anwesenden hob die Hand. „Wer enthält sich?“ Auch hier kein Handzeichen. „Damit ist das Ganze entschieden. Sie können mit dem Bau beginnen Mr. Hathaway.“ Um 10:15 Uhr fingen die Bagger auf ein Zeichen von Kyle Hathaway an, eine 36 m tiefe Grube auszuheben. Danach wurden die stabilisierenden Elemente eingezogen. Als dieser Vorgang beendet war, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Der Baulärm drang bis zum Army-Stützpunkt hinüber. Der Kommandeur des Stützpunkts General Adrian Hollis suchte sofort Kyle Hathaway auf. Er fand ihn bei Luigi Canavaro. „Entschuldigen Sie, Mr. Hathaway. Aber könnte ich Sie vielleicht einen Moment sprechen?“ „Wenn es um den Bau des Casinos in der Stadt geht, muss ich leider ablehnen. Der Präsident hat es mir gestattet, solange ich den Arbeitern der Armee nicht in die Quere komme.“ „Mr. Hathaway. Ich bedaure Ihnen sagen zu müssen, dass Sie solange Ihre Bautätigkeiten ruhen zu lassen haben, solange der Army-Stützpunkt gebaut wird. Der Baulärm stört unsere Leute.“ Dann erst sah Kyle Hathaway das Namensschild des Generals. „Eine Frage General Hollis. Sind Sie vielleicht verwandt mit General Bradley Hollis?“ „Er ist mein Bruder Sir.“ „Sie wissen, dass Ihr Bruder mit mir aneinander geraten ist?“ „Er hat es mir erzählt, Mr. Hathaway. 01 Und er meinte, ich soll mich vor Ihnen hüten, denn Sie wären ein verdammt harter Brocken.“ „Und damit hat er nicht ganz unrecht. Hören Sie General, machen Sie ihren Job, meine Jungs machen den ihren. Wenn der Baulärm Ihre Arbeiter stört können Sie ja eine Runde Bowling spielen gehen.“, sagte Kyle Hathaway. „Sehr witzig Mr. Hathaway. Dennoch sollten wir versuchen, uns zu einigen.“ „Der Meinung bin ich auch. Je eher wir uns einig sind, desto besser. Wie weit sind Ihre Leute im Moment, General Hollis?“ „Die Hangars für die C-130- Transporter stehen. Die Unterstände für die Panzer sind noch im Bau. Danach wollte ich den Tower bauen lassen.“ „In der Stadt habe ich den Bau eines Casinos begonnen. Stand jetzt ist nur das Fundament fertig.“ „Verstehe. Wie lange wird es dauern, bis der Zement richtig trocken ist?“ „Ich setze auf schnell bindenden Zement. Der härtet etwas schneller aus, als herkömmlicher.“ „Dann haben wir was gemeinsam Mr. Hathaway. Wie lange werden Sie für den Bau des Casinos brauchen?“ „Sie wollen es aber ganz genau wissen was, General Hollis. Aber nun gut. Ich setze auf die Modular-Bauweise.“ „Modular-Bauweise? Entschuldigung, aber da komme ich nicht ganz mit Mr. Hathaway.“ „Ich lasse das Casino in Modulen bauen. Das heißt, meine Arbeiter bauen die Segmente vor und die werden dann zusammengefügt.“ „Verstehe.“ Unterdessen hatten auf dem Army-Stützpunkt die Arbeiten an den Unterständen für die Panzer begonnen. Für die Unterstände der Artillerie-Einheiten, wie etwa Haubitzen vom Typ M777, Raketenartillerie-Einheiten vom Typ M270, sowie der Flugabwehr-Einheiten MEADS und THAAD. Danach kamen die Garagen für die Transportfahrzeuge vom Typ M984 HEMTT, die Humvees, die auf dem Hummer H1 basierten und die Bergepanzer vom Typ M88A2. Danach waren die Hangars für die Kampfhubschrauber der U.S. Army an der Reihe. Die Luftstreitkräfte der Armee bestanden aus den Hubschraubern AH 64 Apache, OH 58 Kiowa, dem Transporthubschrauber CH-47 Chinook und dem UH-60 Black Hawk. In der Zwischenzeit war der Zement an der Baustelle des Casinos trocken und die Bauarbeiter fingen an, die Segmente zusammenzufügen. Sie mussten ein bisschen Dampf machen, denn ab 12:45 Uhr sollte auf dem Army-Stützpunkt weitergebaut werden. Um 11:00 Uhr stand vom Casino das Erdgeschoss. Als die Mittagspause angekündigt wurde stand das Gebäude im Rohbau. Es fehlte nur noch das Dach. General Hollis schaute auf der Baustelle vorbei. „Wir sind soweit fertig General. Aber wenn mich mein Sinn fürs Wetter nicht täuscht, kommt da noch was auf uns zu. Sehen Sie die dunklen Wolken am Horizont?“ „Die seh ich.“ „Noch sind sie weit weg. Und sie hängen noch sehr hoch. Aber das kann sich schnell ändern.“ „Worauf wollen Sie hinaus?“ „Wenn wir das Dach nicht aufsetzen, könnte der Rohbau beschädigt werden und müsste unter Umständen abgerissen werden.“ „Mit anderen Worten Sie brauchen noch Zeit.“ „Ja. Aber nicht mehr als 20 Minuten.“ „In Ordnung. 20 Minuten. Aber keine Sekunde länger.“ Um 12:45 Uhr gingen die Arbeiten am Casino weiter. Dank dreier Kräne, waren die Dachstücke schon nach 10 Minuten an Ort und Stelle und fixiert. Der Bauleiter ging zu General Hollis und gab ihm kurz Rückmeldung. „Das war gute Arbeit. Hoffentlich haben Ihre Leute nicht geschlampt.“ „Wir schlampen nie am Bau. Wir hatten drei Kräne zur Verfügung, dies hat alles erheblich beschleunigt.“ 02 Um 12:55 Uhr gingen die Arbeiten auf dem Army-Stützpunkt weiter. Die Hangars waren mittlerweile fertig und an den Unterständen für die Panzer hatte man den Bau begonnen. Für den Tower wurde eine 55 m tiefe und 80 m2 große Grube ausgehoben. Auch die Gruben für die Hangars der Kampf- und Transporthubschrauber waren bereits ausgehoben. Dort wurden die stabilisierenden Elemente eingezogen. Bei den Gruben für die Unterstände der anderen Army-Einheiten war dieser Schritt bereits abgeschlossen und die Gruben wurden mit Zement gefüllt. Auch sonst hatte man den Boden auf dem später einmal die Kaserne stehen sollte für die notwendigen Standards angepasst und eine Betonfläche angelegt die eine Fläche von 90 ha einnahm. Auch für das Gebäude der Kommandantur wurde die Grube ausgehoben. Nachdem die stabilisierenden Elemente standen wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, landeten die 15 Transportmaschinen vom Typ C-130 Hercules und brachten einen weiteren Teil der neu stationierten Streitkräfte mit. Zum einen hatte jede Maschine einen Panzer vom Typ M1 und einen vom Typ M3 dabei. Nach dem Entladen wurden die Panzer in ihre Unterstände gefahren, während die Transportflugzeuge in ihre Hangars rollten. Gerade noch rechtzeitig, denn in der Wetterstation war das Barometer ein weiteres Mal gefallen. Die dunklen Wolken waren nun bedrohlich näher gekommen und hingen auch viel tiefer. Zum Glück waren die Hangars für die Hubschrauber noch fertig geworden, so dass diese ebenfalls landen und ihre schützenden Unterstände aufsuchen konnten. Die ersten die landeten, waren die Kampfhubschrauber des Typs AH-64 Apache. Danach folgten die OH-58 Kiowa. Im Anschluss folgten die Transporthubschrauber CH-47 Chinook und als letztes die UH-60 Blackhawk. Kaum war der letzte Hubschrauber in seinem Hangar abgestellt, brach das Unwetter los. General Adrian Hollis war in seiner provisorischen Unterkunft und sah mit wachsender Besorgnis, wie der Sturm über der Stadt und der im Bau befindlichen Kaserne wütete. Ein lautes Krachen riss ihn aus seinen Gedanken. Ein Baum war umgestürzt und hatte das Fundament für den Bau des Kommandogebäudes beschädigt. Auch in der Stadt waren einige Schäden zu beklagen. Am Solarkraftwerk musste ein Kollektorsegel ausgetauscht werden. Auch auf der Baustelle des Casinos war es nicht besser. Wegen der fehlenden Fenster wurde das Gebäude überflutet. Am nächsten Morgen wurde das Ausmaß der Schäden sichtbar. Doch die Schäden waren glücklicherweise gering. Auf dem Army-Stützpunkt war das Fundament der Kommandobaracke nur leicht beschädigt. Ein erneutes Aufreißen war zum Glück nicht nötig. Auch das Casino war noch glimpflich davongekommen. Es hatte lediglich eine Überschwemmung gegeben. Doch die Feuerwehr von Sky City war voll ausgelastet und konnte sich nicht um das Casino kümmern. In dieser verzwickten Lage bot General Hollis sein Hilfe an, die Kyle Hathaway dankend annahm. Um 9:50 Uhr rückte ein Trupp der Armee mit einem Pumpenwagen an und pumpte die überfluteten Räume des Casinos leer. Danach wurde der feuchte Boden mit einem leistungsstarken Heizgebläse getrocknet. In der Zwischenzeit hatte man auf der Baustelle der Army das beschädigte Fundament repariert. 03 Um 10:00 Uhr fingen die Glaser an die Fenster im Casino einzusetzen und abzudichten. Auf dem Stützpunkt der U.S. Army hatte man angefangen, den Tower zu errichten. Der Unterbau, der aus einer runden Betonsäule mit einem Durchmesser von 39 m bestand, war bereits fertig. Auch der Aufbau, der aus einer Kuppel mit demselben Durchmesser bestand, war fertig. Glaser waren gerade dabei die Fenster einzusetzen und abzudichten. Danach wurde der Tower weiß gestrichen und das Casino eingerichtet. Als es Mittag war, war der Tower fertig. Auch das Casino war fast fertig. Im oberen Stockwerk hatte man eine Empore errichtet, wo eine Dartscheibe aus Kork an der Wand hing. Im Erdgeschoss standen Roulette-Tische, Pokertische und Tische für Blackjack. Auch ein paar sogenannte „Einarmige Banditen“ durften nicht fehlen. Als Chef des Casinos hatte Kyle Hathaway Dean Douglas einen ehemaligen Zocker-Profi gewinnen können. Auf dem Armee-Stützpunkt hatte man damit begonnen, die Kommandobaracke zu bauen. Die Rückwand und die linke Seitenwand standen bereits. Die rechte Seitenwand wurde gerade eingepasst und fixiert. General Hollis hatte sich für eine Betonkonstruktion mit Flachdach entschieden. Auch die Unterstände für die Artillerieeinheiten waren im Bau. Um 13:45 Uhr war das Casino dann fertig eingerichtet. Die Begehung fand 10 Minuten später statt. Kyle Hathaway war zufrieden mit dem was er sah. Der Boden war mit rotem Samtteppich ausgelegt. Die Treppe, die in den zweiten Stock führte war aus allerfeinstem Marmor. An den Fenstern hingen schwere goldene Brokat-Vorhänge. Die Treppengeländer waren aus Messing und die Griffe aus allerfeinstem Mahagoni-Holz. An den Wänden hingen Bilder mit Motiven von tropischen Regenwäldern. Um 14:00 landete eine Maschine vom Typ Boeing 767-300ER der israelischen Fluggesellschaft EL AL. An Bord war Dean Douglas, mit seiner Familie, der von einem dreiwöchigen Israel-Urlaub nach Amerika zurückgekehrt war. In der Ankunftshalle wartete Hugh O´Flaherty auf den 57jährigen Casinobetreiber. Als dieser dann endlich erschien musterte der irische Geistliche den Neuankömmling. Und das Erscheinungsbild von Dean Douglas beeindruckte den Iren. Er hatte kinnlange, hellbraune Haare, blaue Augen und besaß einen athletischen Körperbau. „Mr. Douglas, willkommen in Sky City. Mr. Hathaway lässt sich entschuldigen, er ist momentan im Casino und bat mich, Sie abzuholen.“ „Vielen Dank. Dann sind Sie wahrscheinlich Hugh O´Flaherty.“ „So ist es. Ich darf bitten.“ Zum Casino fuhren Hugh O´Flaherty und Dean Douglas mit der U-Bahn. Es verkehrte ein Triebwagen vom Typ DT5. „Ganz ehrlich, ich bin alles andere als begeistert über den Bau des Casinos.“ „Das glaub ich Ihnen aufs Wort. Aber das Glücksspiel hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. Poker wird mittlerweile auf professioneller Ebene gespielt. Es gibt sogar richtige Turniere.“ „Das hat der Bürgermeister auch schon gesagt. Überzeugt hat mich diese Aussage allerdings nicht.“ „Mit anderen Worten, Sie brauchen einen Beweis.“ Mit diesen Worten krempelte Dean Douglas den rechten Ärmel seines Jacketts hoch und präsentierte Hugh O´Flaherty ein mit Diamanten besetztes Armband mit dem Schriftzug „WSOP 2010“. Dem irischen Priester blieb die Luft weg. Doch er gewann seine Fassung schnell wieder. „Was bedeutet eigentlich „WSOP“?“ „World Series of Poker. Dort sind nur die Besten 05 Der Besten vertreten. Das jährliche Finale findet in Las Vegas statt. Teilnehmen darf nur, wer ein Qualifikationsturnier für sich entscheiden kann.“ Hugh O´Flaherty musste einsehen, dass sein Vorurteil bezüglich Poker ein für allemal wiederlegt war. Um 14:15 Uhr betraten Dean Douglas und Hugh O´Flaherty das Casino. „Nobel geht die Welt zugrunde.“, war der Kommentar des Iren. „Wenn schon, dann richtig. Nur das Beste.“ Kyle Hathaway kam die Treppe herunter. „Sie lassen sich aber nicht lumpen.“ „Als Investor muss man auch mal tiefer in die Tasche greifen.“ Auf dem Army-Stützpunkt war die Kommandobaracke inzwischen fertig gestellt. Die Unterstände für die Artillerieeinheiten waren ebenfalls fertig. Seit 13:50 Uhr landeten Transportmaschinen vom Typ Lockheed C5 Galaxy und brachten die nächsten Einheiten. Wie die Panzer vom Typ M6 Linebacker, von denen 15 Stück geliefert wurden. Danach kamen noch 15 Schützenpanzer vom Typ M2 Bradley, dem Zwillingsbruder des M3. Am Abend, als die Sonne unterging, landeten noch 8 Transportflugzeuge vom Typ C-141 Starlifter und 8 Transportflugzeuge vom Typ Douglas Globemaster III und lieferten die Flugabwehrsysteme vom Typ THAAD und MEADS. Am nächsten Morgen landete zur Überraschung der auf dem Stützpunkt stationierten Soldaten eine russische Transportmaschine vom Typ Antonov AN124 „Ruslan“. Sie hatte 15 Kommandofahrzeuge vom Typ Humvee mitgebracht. Danach landete die sonst von Kyle Hathaway gecharterte Antonov AN225 „Mrija“ auf dem Army-Stützpunkt und lieferte die Bergepanzer Typ M88A2. Damit war der Armee-Stützpunkt fast einsatzbereit. Es fehlten noch die regulären Artillerieeinheiten, die Raketenartillerieeinheiten, die Haubitzen und die Transportfahrzeuge. Um 10:30 Uhr landete die Airforce One auf dem neuen Stützpunkt der U.S. Army. Präsident Obama war zur Inspektion gekommen. General Hollis erwartete ihn. „Mr. President, willkommen in Fort Holma.“ „Danke General Hollis. Stehen Sie bequem.“ „Danke Sir.“ „Wie kommen Sie mit Kyle Hathaway aus?“ „Er ist noch nicht mal annähernd so ein Kotzbrocken, als den mein großer Bruder ihn beschrieben hat. Obwohl der Baulärm von der Baustelle des neuen Casinos meine Jungs ganz schön genervt hat. Aber wir haben uns dann doch irgendwie geeinigt.“ „Freut mich das zu hören, General Hollis. Wie kommen sie hier voran?“ „Die Gebäude sind fertig, Mr. President. Auch ein Teil der Einheiten ist schon vor Ort. Aber uns fehlen noch die Haubitzen, die Artillerie und Transportfahrzeuge.“ „Sie werden heute um die Mittagszeit 15 Fahrzeuge vom Typ M1126 Stryker bekommen. Dafür sehe ich aber keine Unterstände General.“ „Sir, wir waren auf diese Einheiten gar nicht vorbereitet.“ „Besser Sie fangen gleich an. Aber ein paar gute Nachrichten hab ich trotzdem für Sie General Hollis. Sie bekommen heute gegen 18:00 Uhr die M777-Haubitzen.“ „Danke, Mr. President.“ „Das Personal kommt gleich mit.“ „Sehr gut. Aber wann können wir mit den M270-Raketenartillierie-Geschützen und den M984 HEMTT-Transportfahrzeugen rechnen?“ „Das wird noch dauern. Ich schätze die Transportfahrzeuge haben Sie morgen Vormittag so gegen 11:30 Uhr.“ „Na immerhin etwas. Ich möchte General Grey einen voll einsatzbereiten Stützpunkt übergeben können, Mr. President.“ „Das kann ich mir gut vorstellen. Ich bedaure, mich von ihnen verabschieden zu müssen, General Hollis. 05 Weiterhin gutes Gelingen.“ „Vielen Dank, Mr. President.“ Und Barack Obama hielt Wort. Um 12:00 landeten mehrere Transportmaschinen vom Typ Lockheed C5 Galaxy und brachten die 15 M1126 Stryker mit. Von den Unterständen für diese Fahrzeuge waren gerade mal 6 Stück fertig, die restlichen 9 waren noch im Bau. 6 der 15 gelieferten Radschützenpanzer wurden in die fertigen Unterstände gefahren, während die restlichen Fahrzeuge auf einer freien Fläche abseits des Flugfeldes abgestellt wurden. Um 15:15 Uhr waren drei weitere Unterstände fertig und drei weitere Stryker wurden dort untergestellt. Die Soldaten arbeiteten wie besessen, um die Unterstände fertig zu bekommen, bis die Sonne unterging. Als um 18:00 Uhr die Sonne unterging, landeten auf dem Flugfeld von Fort Holma 15 Frachtmaschinen vom Typ Douglas Globemaster III und lieferten die Haubitzen Typ M777. Die Nacht blieb ruhig. Denn auf dem Army-Stützpunkt patrouillierten ständig Wachen mit Schäferhunden. Am nächsten Tag landeten 10 Maschinen vom Typ Lockheed C5 Galaxy und brachten die Transportfahrzeuge M984 HEMTT. Diese wurden sofort in die dafür vorgesehenen Garagen gefahren und dort abgestellt. „Wann können wir mit den Raketenartillerieeinheiten M270 rechnen?“ „Nicht vor Ende nächster Woche General Hollis.“, sagte der Pilot der ersten C5. „Verdammt. Jetzt steh ich vor General Grey da wie der letzte Trottel.“ „Da können Sie doch nichts für General Hollis.“ „Das ist mir schon klar. Aber trotzdem. General Dustin Grey ist gnadenlos pingelig. Wenn ich ihm einen Stützpunkt übergebe, dessen militärische Ausrüstung nicht vollständig ist, gibt’s saures.“ „Erst mal abwarten. Nichts wird so heiß gegessen wie man es kocht.“ „Auch wieder wahr.“ Am 15.08.2015 landete dann eine C-37 auf dem Flugfeld. General Hollis wartete am Rande des Flugfeldes auf seinen Nachfolger General Dustin Grey. Er erkannte ihn sofort an seinen 5 Sternen, die er auf den Schulterklappen trug. Dustin Grey war ein athletischer Typ, mit braunen Augen und braunen Haaren. „General Grey, willkommen in Fort Holma.“ „Stehen Sie bequem General Hollis. Wie ist denn im Moment der Stand der Dinge?“ „Der Stand der Dinge ist, dass wir immer noch auf die Raketenwerfer M270 warten. Leider kommen die nicht vor Ende nächster Woche. Ansonsten ist alles da.“ „Das mit den Raketenwerfern ist natürlich ärgerlich, aber das ist nicht ihre Schuld General Hollis. Sie haben getan, was in ihrer Macht stand und da wird Ihnen niemand einen Strick draus drehen.“ „Danke Sir.“ General Hollis ging in sein Zimmer in der Kommandobaracke und holte seine Sachen. Danach ging er an den angetretenen Soldaten vorbei, blieb vor ihnen stehen und sagte. „Meine Herren, meine Zeit hier ist vorüber. Ich werde nun auf meinen alten Stützpunkt zurückkehren. Ab sofort hat hier General Grey das Kommando. Dient ihm so, wie Ihr mir gedient habt.“ Danach wandte er sich zu Dustin Grey. „General Grey, ich übergebe Ihnen das Kommando in Fort Holma.“ „Ich bestätige die Übergabe. Leben Sie wohl, General Hollis.“ „Danke Sir.“ Adrian Hollis nahm seine Sachen und bestieg die wartende C-37, die um 11:35 Uhr startete. Am 21.08.2015 um 10:45 trafen dann endlich die überfälligen Raketenartillerieeinheiten Typ M270 in Fort Holma ein. Als die 15 Fahrzeuge in ihren Unterständen standen, war der neue Stützpunkt einsatzbereit. Zumindest auf dem Papier. Nun stand der Geschützdrill 06 auf dem Programm. General Dustin Grey entpuppte sich hierbei als ein gnadenloser Schleifer. Bei den allabendlichen Besprechungen erklärte er: „Meine Herren, einige von Ihnen mögen mich für einen gnadenlosen Kotzbrocken halten. Aber merken Sie sich eines: Auf dem Schlachtfeld heißt es: SIE ODER IHR FEIND!!! In einer solchen Situation dürfen Sie nie zögern, sonst schießt Ihnen ihr Gegner die Lampen aus. Sie müssen sich im Gefecht blind aufeinander verlassen können und als Team zusammenarbeiten. Jeder Handgriff muss sitzen. Ich weiß wovon ich rede. Denn ich habe im Laufe meiner militärischen Laufbahn viele gute Männer sterben sehen.“ Betretenes Schweigen machte sich unter den Soldaten breit. Sie alle wussten nur zu gut, dass General Grey recht hatte. Kapitel 33: Der Bau eines Schachclubs ------------------------------------- Der Bau eines Schachclubs Am 24.08.2015 gingen die Planungen für die Stadt weiter. Kyle Hathaway hatte den Antrag für den Bau eines Schachclubs eingereicht. Außerdem lagen mittlerweile auch die Ergebnisse einer weiteren Umfrage vor, die Kyle Hathaway und Robert Palmer bei den Touristen durchgeführt hatten. Dabei hatte sich gezeigt, dass es kein 4-Sterne-Hotel gab. Denn es gab doch recht viele Touristen, die sich das 5-Sterne-Hotel nicht leisten konnten, denen das 3-Sterne-Hotel aber nicht gut genug war. Doch zunächst wurde über den Antrag zum Bau des Schachclubs abgestimmt. Die Abstimmung verlief reibungslos. Doch es gab dieses Mal mehr Gegenstimmen als erwartet. Raymond Loxley der Wirtschaftsdezernent, berichtete von einer Ausschreibung des Halbleiterherstellers Intel Corporation, die ihren Sitz im benachbarten Santa Clara hatte. Diesen Auftrag zum Bau eines Werkes wollte er sich nicht entgehen lassen, würden dadurch wieder neue Arbeitsplätze entstehen und dadurch die Steuernahmen nach oben gehen. So schaffte er es, einige der Stadtverordnete auf seine Seite zu ziehen. Doch der Antrag von Kyle Hathaway fand eine solide Mehrheit. Danach ließ Robert Palmer darüber abstimmen, ob sich Sky City, diesen Auftrag sichern sollte. Dieser Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Also wurde Raymond Loxley damit beauftragt, eine Bewerbung Sky Citys für den Bau eines solchen Werkes einzureichen. Damit war die Sitzung vorbei. In seinem Büro stellte Raymond Loxley eine Präsentationsmappe zusammen, die die Vorzüge von Sky City als neuen Industriestandort für Intel anpries. Robert Palmer, war unterdessen bei Kyle Hathaway, den er auf dem Stützpunkt der U.S. Army Fort Holma fand. „Guten Morgen Mr. Hathaway. Na machen Sie wieder einen Anstandsbesuch?“ „General Grey ist sozusagen unser Nachbar. Ich würde es eher als Nachbarschaftsbesuch bezeichnen wollen.“ „Nennen Sie es wie sie wollen. Aber es gibt Neuigkeiten. Ihr Antrag zum Bau des Schachclubs ist durch die Abstimmung durch gewunken. Allerdings gab es 4 Gegenstimmen. Unser Wirtschaftsdezernent will sich den Auftrag zum Bau eines Mikro-Chip-Werkes sichern und hat es geschafft noch drei weitere Stadtverordnete auf seine Seite zu ziehen.“ „Und Sie wollten mir damals nicht glauben, Mr. Palmer. Und wie haben sie die Kuh vom Eis bekommen?“ „Ich habe darüber abstimmen lassen, ob wir uns um diesen Auftrag bewerben sollen.“ „Lassen Sie mich raten. War einstimmig.“ „Richtig. Also würde ich vorschlagen, Sie vergeuden keine Zeit Mr. Hathaway.“ Nach dem Gespräch mit Robert Palmer, ging Kyle Hathaway zu Daena Hernandez. Er fand sie in der Küche. „Guten Morgen Daena. Hast du kurz Zeit?“ „Gibt’s wieder Arbeit?“ „Bleibt halt nicht aus Daena. Ich bräuchte erstmal einen Entwurf für einen Schachclub. Hast du da schon eine Idee?“ „Ich wüsste vielleicht was. Wie wäre es mit einem Sandsteinhaus im Barock-Stil?“ „Mach mir doch mal einen Entwurf fertig.“ „Nach dem Mittagessen bin ich bei dir im Hotel.“ „Okay. Also bis später.“ Nach dem Frühstück saß Daena Hernandez in ihrem Atelier und zeichnete einen Entwurf für den Schachclub. Der Entwurf sah ein Gebäude aus weißem Kalksandstein vor, der drei Stockwerke hoch sein sollte. Große Fenster sollten viel Licht in die Räume fallen lassen. Die Fassade des Gebäudes war mit unzähligen Barock-Elementen geschmückt. Im zweiten und dritten Stock war die Fassade in einem apricot-farbenen Ton gehalten. Auffällig 01 waren auch die vier Schornsteine aus Marmor auf dem Dach, das aus Ziegeln gefertigt wurde. Ebenso auffällig waren auch die vier Dachfenster, die in den Räumen zwischen den Schornsteinen angeordnet waren. Die Tür war aus allerfeinstem Mahagoni-Holz gefertigt. Und wie Daena Hernandez es versprochen hatte, klopfte sie um 12:45 an die Tür von Kyle Hathaways Hotelsuite. Eigentlich hatte sie ja Adriana Hathaway erwartet. Umso überraschter war Daena Hernandez, als sie in das Gesicht von Kyle Hathaways Assistenten Gene Simmons blickte. „Guten Tag Mr. Simmons. Ist Ihr Chef zu sprechen?“ „Er erwartet Sie, Miss Hernandez.“ Als sich die Tür hinter Daena Hernandez geschlossen hatte, klingelte Gene Simmons Privathandy. „Würden Sie mich einen Augenblickentschuldigen, Mr. Hathaway?“ „Gehen Sie ruhig ans Telefon Gene.“ Gene Simmons verließ das Zimmer. Während Kyle Hathaways Assistent telefonierte, erörterten sein Chef und Daena Hernandez den Entwurf für den Schachclub. „Du hast dich wieder selbst übertroffen Daena. Ein sehr schöner Entwurf. So stellen wir ihn den Stadtverordneten vor.“ „Wann willst du ihn präsentieren?“ „Um halb zwei. Den Schachclub würde ich neben dem Bowlingcenter bauen.“ „Eine gute Idee. Ist sonst noch was geplant?“ „Erst mal abwarten. Raymond Loxley, der Wirtschaftsdezernent, hat eine Bewerbung rausgeschickt, um sich den Auftrag für den Bau einer Mikro-Chip-Fabrik zu sichern.“ „Ganz schön umtriebig.“ „Zugegeben, wenn Sky City den Zuschlag bekäme, besteht die Möglichkeit, dass sich die Stadt als Industriestandort etablieren kann.“ Gene Simmons hatte sein Telefonat beendet und betrat den Raum. „Meine Verlobte kommt heute Abend. Ich würde sie gerne abholen.“ „Kein Problem Gene. Sie haben den Rest des Tages frei.“ „Danke Mr. Hathaway.“ „Seit wann sind Sie denn verlobt, Mr. Simmons?” „Seit Weihnachten letztes Jahr.“ „Ich gratuliere.“ „Vielen Dank, Miss Hernandez.“ Um 13:30 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung. Dort stellte Daena Hernandez ihren Entwurf für den Schachclub vor. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte, sah sie in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand von Ihnen eine Frage?“ Keiner der Politiker meldete sich zu Wort. „Gut. Hat noch jemand was zu sagen, bevor wir zur Abstimmung über den Entwurf für den Schachclub kommen?“ Raymond Loxley hob die Hand. „Bitte ich höre.“ „Ich habe eine Nachricht aus der Firmenzentrale von Intel bekommen. Sie haben zwar noch nie von Sky City gehört, wollen unserer Stadt aber gerne mal einen Besuch abstatten um sich gerne mal einen ersten Eindruck zu verschaffen. Wir sind in der engeren Auswahl.“ „Das sind gute Nachrichten. Aber jetzt sollten wir über den Entwurf für den Schachclub abstimmen. Wer stimmt dafür?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Kein Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Auch hier keine Meldung. „Gut. Dann ist die Sache entschieden. Sie können mit dem Bau beginnen Mr. Hathaway.“ Auf ein Zeichen von Kyle Hathaway, der vor der Sitzung neben dem Bowlingcenter von Monica Mancina ein 75 m2 Areal abgesteckt hatte, begannen die Bagger eine 25 m tiefe Grube für das Fundament auszuheben. Danach kamen die stabilisierenden Elemente, in Form von Stahlpfeilern und dem Gitter aus Drahtgeflecht. Als diese Maßnahme abgeschlossen war, wurde die Grube mit Zement gefüllt. 02 Und während der Zement trocknete, landete eine Maschine vom Typ Bombardier CRJ900 der amerikanischen Regionalfluggesellschaft ExpressJet Airlines, die mit anderen Gesellschaften unter dem Dach der Delta Connection, einer Tochtergesellschaft von Delta Airlines, firmierte. An Bord war eine Abordnung der Intel Corporation, die sich im Auftrag der Firmenleitung in Sky City umsehen und die wirtschaftlichen Verhältnisse vor Ort prüfen sollte. Während zur gleichen Zeit eine weitere Abordnung nach Spartanburg, North Carolina, unterwegs war um die dortigen wirtschaftlichen Verhältnisse unter die Lupe zu nehmen. Bei einem Rundflug mit der Leila Styles erkannten die Intel-Leute schnell, welche Möglichkeiten die Stadt bot. Mit den Straßen- und U-Bahnen gab es eine schnelle und vor allem umweltfreundliche Verbindung vom Industriepark ins Stadtzentrum. Außerdem bot sich hier die Möglichkeit zur Kooperation mit BMW und IVECO. Zurück in Santa Clara fassten die beiden Delegationen jede ein Dossier ab, und legten es dem Vorsitzenden von Intel Andy Bryant vor. Später am Abend, es war bereits 20:00 Uhr rief der Vorsitzende die beiden Delegationen in den großen Sitzungssaal im Intel Hauptquartier am 2200 Mission College Boulevard. „Meine Herren, ich habe mir Ihre Dossiers durchgelesen. Und das sehr gründlich. Und ich bin zu folgendem Schluss gekommen: Spartanburg hat wegen des dortigen BMW-Werkes eine gewisse Popularität erlangt. Doch mittlerweile ist in Spartanburg nicht mehr viel los. Obwohl noch im Wachstum hat Sky City ein viel größeres Potential. Zumal es auch noch sprichwörtlich in der Nachbarschaft liegt.“ „Dann steht Ihre Entscheidung also fest?“ „Ja. Wir werden unser neues Werk in Sky City bauen.“ In der Stadt stand der Schachclub bis zum zweiten Stock. Die Fenster waren eingesetzt, aber noch nicht verglast. Auch die Mahagoni-Tür war schon eingehängt. Am nächsten Morgen erreichte Raymond Loxley die Nachricht, dass Sky City den Zuschlag bekommen hatte und Intel dort den Bau eines neuen Werkes plante. Andy Bryant wollte noch am selben Tag höchstpersönlich vorbei kommen und das Areal abstecken, auf dem das neue Werk entstehen sollte. Danach wollte er den Vertrag zum Bau unterschreiben. Um 9:15 Uhr sprach Raymond Loxley beim Bürgermeister vor. Dieser lud zu einer weiteren Sitzung, die um 9:30 Uhr stattfand. „Meine Herren, Fortuna war uns wohl gesonnen. Wir haben die Ausschreibung zum Bau eines Halbleiterwerkes gewonnen. Der einzige Mitbewerber war Spartanburg, North Carolina.“ „Na hoppla Thekla! Das sind mal gute Nachrichten. Aber wir sollten es nicht bei drei Industrieunternehmen belassen. Das Areal des Industrieparks ist riesig, da ist noch viel möglich.“, sagte Horace Cassell. „Nun gut. Dennoch sollten wir über den Bau abstimmen. Wer ist dafür?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier keine Meldung. „Gut. Dann ist das wieder einstimmig. Ich danke Ihnen, meine Herren.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn im Bowlingcenter. „Guten Morgen, Mr. Hathaway. Miss Mancina.“ „Ich nehme an, es gibt Neuigkeiten.“ „Ganz richtig. Heute kommt Andy Bryant hierher, um den Vertrag für den Bau eines Halbleiterwerkes zu unterschreiben.“ „Das heißt, dass Sky City den Zuschlag bekommen hat.“ „Ganz richtig. Mr. Cassell ist der Meinung, dass wir noch mehr Industriebetriebe 03 hier ansiedeln sollten.“ „Das würde die Region wirtschaftlich stärken.“ „Und hätte auch einen positiven Effekt auf die Entwicklung des Flughafens.“ Um 10:00 Uhr landete eine Cessna Citation Sovereign der Intel Corporation auf dem Flughafen von Sky City. An Bord war Andy Bryant, der Vorsitzende des Halbleiterherstellers. Kyle Hathaway erwartete ihn bereits. „Guten Tag Mr. Bryant. Ich freue mich, dass Sie ihr neues Werk hier bauen wollen.“ „Wissen Sie Spartanburg hatte auch seine Vorteile, aber Sky City ist eine Stadt, die noch wächst und somit jeden wirtschaftlichen Impuls brauchen kann.“ Um 10:15 Uhr steckte Andy Bryant dann ein 150 ha großes Areal ab, das 3 Km nördlich vom IVECO-Werk entfernt lag. Danach unterzeichnete er im Sitzungssaal des Rathauses den Bauvertrag für das neue Halbleiterwerk. In der Zwischenzeit hatten die Bauarbeiter am Schachclub das Gebäude bis zum dritten Stock hochgezogen. Das Dach und die Fenster im ersten Abschnitt waren fast fertig. Kyle Hathaway war unterdessen bei Daena Hernandez vorbei gegangen und hatte ihr vom Gespräch mit Andy Bryant berichtet und sie gebeten einen Entwurf für ein neues Werk anzufertigen. Daena Hernandez saß in ihrem Atelier an ihrem Zeichenbrett und zeichnete einen Entwurf für das neue Werk. Ihr Entwurf sah eine Anlage mit 5 Gebäuden vor. Drei davon waren in einer Linie jedoch von unterschiedlicher Größe. Diese waren durch Laufgänge miteinander verbunden. Ein Abzweig führte zum vierten Gebäude. Direkt gegenüber von Gebäude Nummer drei war ein weiteres Gebäude angeordnet. Dieses war dreistöckig. Auffällig war der halbkreisförmige Anbau im zweiten Stock. Östlich von Gebäude Nummer fünf waren die Tanks für die Chemikalien vorgesehen, die für den Bau der Halbleiter benötigt wurden. Der Laufgang führte auch dorthin. Um 10:45 Uhr stellte Daena Hernandez ihren Entwurf in der Sitzung vor, bei der auch Kyle Hathaway und Andy Bryant anwesend waren. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte, sah die Kolumbianerin in die Runde und fragte: „Hat irgend jemand eine Frage zu meinem Entwurf?“ Als sich keiner meldete, ergriff Robert Palmer das Wort. „Nun meine Herren, das keiner eine Frage hat, denke ich, können wir zur Abstimmung schreiten. Wer ist für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier kein Handzeichen. „Dann ist das ganze einstimmig entschieden. Sie können mit dem Bau beginnen Mr. Bryant.“ Nach der Sitzung gab Kyle Hathaway den Baggerführern ein Zeichen, dass diese mit dem Bau beginnen konnten. Diese rissen an den von Daena Hernandez markierten Stellen das Erdreich auf und hoben dort 5 36 m tiefe Gruben mit einer Größe von 74 m2 für Gebäude 1, eine von 90 m2 für Gebäude 3, zwei von 81 m2 für die Gebäude 2 und 3 und eine mit einer Größe von 77 m2 für Gebäude Nummer 5. Die Grube für das Fundament der Tank war mit 60 m2 die kleinste. Als die stabilisierenden Elemente eingezogen waren, wurden die Gruben mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete fertigten die Bauarbeiter, die nicht, am Schachclub arbeiteten die Wände für die Fabrikgebäude. Der Schachclub war mittlerweile soweit fertig. Es fehlte nur noch die Inneneinrichtung. Auch der Zement war inzwischen trocken. Zuerst wurden die riesigen Stahltanks für die Chemikalien errichtet. Danach wurde die 04 Rückwand für Gebäude 1 errichtet. Danach wurde die linke Seitenwand heran gehievt und mit der Rückwand verbunden. Den ganzen Tag wurde auf der Baustelle des neuen Intel-Werkes hart gearbeitet. Denn als am Abend die Sonne am Horizont unterging und die Sirene den Feierabend ankündigte, standen bereits die ersten vier Gebäude des neuen Werkes. Am 26.08.2015 gingen die Bauarbeiten am neuen Intel-Werk weiter. Gebäude Nummer 5 stand bis zur Frühstückspause schon zur Hälfte. Auch der Laufgang, der die Gebäude miteinander verband verlief schon bis Gebäude 4. Als es Mittag war, waren alle Gebäude fertig gebaut, doch es fehlten noch die Produktionsanlagen. Diese wurden dann um 13:00 Uhr geliefert. Am Abend war dann das neue Werk komplett fertig. Auch der Schachclub war komplett fertig. Um 17:45 Uhr landete eine Maschine vom Typ De Havilland DHC-8-400 der kanadischen Fluggesellschaft Air Inuit auf dem Flughanfen von Sky City. An Bord befand sich Jonathan Hillstrand, Gene Simmons alter Freund aus der gemeinsamen Studienzeit. Kyle Hathaway und sein Assistent erwarteten den Schachprofi. Jonathan Hillstrand war ein Mann im Alter von 44 Jahren mit grauen Haaren und braunen Augen. Er war athletisch gebaut und besaß einen leicht gebräunten Teint. „Gene, du alter Haudegen. Schön, dich wieder mal zu sehen.“, sagte Jonathan. „Ist schon eine Weile her.“ „Ich nehme an, Sie sind Kyle Hathaway.“ „Der bin ich. Willkommen in Sky City. Wollen Sie zuerst in ihre Wohnung oder gleich den Schachclub sehen.“ „Den Schachclub kann ich mir immer noch ansehen. Ich will erst mal in meine neue Wohnung und mich erst mal frisch machen. Dann mal sehen.“ Am nächsten Morgen wurde zuerst das neue Halbleiter-Werk von Intel eingeweiht, ehe dann am späten Vormittag der Schachclub dran war. Nachdem alle Redner ihre Reden gehalten hatten ließ Barack Obama es sich nicht nehmen, eine Partie Schach gegen Jonathan Hillstrand zu spielen. Da der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika von Schach aber keine Ahnung hatte, verlor er die Partie erwartungsgemäß. Auch Robert Palmer versuchte sein Glück, doch auch er war dem Profi aus Nashville, Tennessee nicht gewachsen. Nach der Eröffnung sprachen Kyle Hathaway und Jonathan Hillstrand noch miteinander. „Sie haben bisher viel erreicht. Und mit der Ansiedlung von Intel als weiterer Industriebetrieb haben sie der Stadt einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung beschert. Wie soll es jetzt weiter gehen?“ „Ich will mich als nächstes um den Bau eines 4-Sterne-Hotels kümmern. Danach mal sehen.“ „Wenn ich Ihnen einen Tipp geben darf.“ „Bitte, nur zu. Was für einen Rat haben Sie für mich?“ „Bauen Sie eine Sportarena. Dann können Sie auch Sportveranstaltungen und Konzerte steigen lassen.“ „Gute Idee.“ Kapitel 34: Der Bau eines 4-Sterne-Hotels ----------------------------------------- Der Bau eines 4-Sterne-Hotels Am 28.08.2015 gingen die Planungen für die Stadt weiter. Der Bau des 4-Sterne-Hotels sollte bald beginnen. Denn noch war Sommer und da kamen immer noch viele Touristen. Kyle Hathaway wusste, dass die bereits gebauten Hotels die Kapazitäten nicht mehr decken konnten. Vor allem das Hotel „Blue Sky“ stieß wegen der vielen Besserverdiener regelmäßig an seine Grenzen. Auch im Rathaus hatte man den Nutzen eines weiteren Hotels erkannt. In einer weiteren Sitzung ging es um den Antrag zum Bau eines neuen Hotels. „Meine Herren, Kyle Hathaway hat einen Antrag zum Bau eines 4-Sterne-Hotels eingereicht. Die Bücher zeigen, dass viele Reservierungen abgesagt werden müssen. Auch unsere Umfrage hat ergeben, dass viele Touristen sich ein Hotel wünschen. Viele können sich einen Urlaub im „Sky City Hotel“ nicht leisten. Und das Hotel „Blue Sky“ ist ihnen nicht gut genug. Also sollten wir uns schleunigst darum kümmern.“ Raymond Loxley hob die Hand. „Ja Mr. Loxley?“ „Da stimme ich Ihnen zu. Aber ich denke, wir sollten uns noch weiter um den Ausbau des Industrieparks kümmern.“ „Nun gut. An welche Art von Betrieb haben Sie gedacht Mr. Loxley?“ „Ich habe auf der Homepage von John Deere, einem Hersteller für Landmaschinen, eine Ausschreibung entdeckt. Man will hier in den USA ein Werk für den Bau des Traktor-Modells 8295R errichten. Ich denke, wir sollten uns darum bewerben.“ „Meine Herren, wir haben über zwei Dinge abzustimmen. Zuerst sollten wir über den Bau des 4-Sterne-Hotels abstimmen. Wer ist dafür?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier keine Handzeichen. „Dann ist das schon mal entschieden. Nun zum nächsten Punkt. Wer ist dafür, dass wir uns um den Auftrag für die Landmaschinenfabrik von John Deere bewerben?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Kein Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Auch dieses Mal meldete sich niemand. „Gut, dann ist das erledigt. Ich denke, für heute können wir Feierabend machen.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn bei Jonathan Hillstrand im Schachclub. „Guten Morgen Mr. Hathaway. Mr. Hillstrand.“ „Was gibt’s neues?“ „Sie können mit dem Bau des neuen Hotels beginnen. Außerdem will Mr. Loxley sich von John Deere den Auftrag zum Bau einer Landmaschinenfabrik sichern.“ „John Deere?“, fragte der Schachprofi. „John Deere ist ein Hersteller von Landmaschinen. Mähdrescher, Traktoren um nur mal ein paar Beispiele zu nennen.“ „Na dann. Viel Glück.“ Nach dem Gespräch schaute Kyle Hathaway bei Daena Hernandez vorbei. Er fand sie im Keller beim Aufräumen. „Guten Morgen Daena. Mal wieder beim Ausmisten?“ „Mein Cousin hat in meiner Abwesenheit den Keller nicht aufgeräumt. Typisch. Aber so ist er nun Mal.“ „Es gibt wieder Arbeit. Ich brauche einen Entwurf für ein 4-Sterne-Hotel und einen für eine Landmaschinenfabrik.“ „Immer langsam. Eine alte Frau ist kein D-Zug. Den Entwurf für das Hotel hab ich bis zur Mittagspause fertig. Den für die Fabrik heute Abend um 18:00 Uhr.“ „Du machst das schon. Wie immer.“ Nach dem Aufräumen setzte sich Daena Hernandez in ihrem Atelier an ihr Zeichenbrett und fing den Entwurf für das 4-Sterne-Hotel an. Dieser sah einen vierteiligen Gebäudekomplex vor, der an einigen Stellen bis zu neun Stockwerke hoch war. In Hoteltrakt 3 waren zudem ein künstlicher Wasserfall sowie ein Glasaufzug vorgesehen, der bis in die fünfte Etage fuhr. 01 Im Erdgeschoss hatte Daena Hernandez zwei Swimmingpools eingezeichnet. Im fünften Stock einen Whirlpool und einen weiteren Swimmingpool, der von der Größe etwas kleiner war als die beiden im Erdgeschoss. Wie versprochen klopfte Daena Hernandez um 12:00 Uhr an die Tür von Kyle Hathaways Suite im Hotel „Sky City“. Während der Investor aus Chicago mit seiner Architektin die Pläne für das neue Hotel durchsprach, landete auf dem Flughafen eine Maschine vom Typ Canadair CRJ1000, die als Firmenflugzeug der John Deere Company diente. Die Maschine war in grün lackiert und trug auf dem Heckleitwerk das Wappen des Herstellers. Ein goldener springender Weißwedelhirsch. Auf der Kabine der Canadair prangte groß der Schriftzug John Deere. An Bord war eine Abordnung der wichtigsten Entscheidungsträger der Firma. Die Leute von John Deere sollten sich umsehen und sich einen Eindruck über die wirtschaftlichen Verhältnisse machen. Bei ihrem Aufenthalt in Sky City nahmen sie alles genau unter die Lupe. Um 13:15 Uhr trafen sich die John-Deere-Leute mit Robert Palmer im Sitzungssaal im Rathaus. „Meine Herren, ich danke Ihnen, dass Sie hergekommen sind.“ „Nun Mr. Palmer, auch wenn Mr. Hathaway schon eine erhebliche Summe Geld in die Infrastruktur hier in der Region gesteckt hat, sehen wir noch große Defizite.“ „Dessen sind wir uns alle bewusst. Und ich denke, Sie wissen selbst, dass eine im Wachstum befindliche Stadt ihre ganzen Probleme nicht von heute auf morgen lösen kann. Wenn wir hier in Sky City ein Problem beseitigt haben, kommt schon das nächste.“ „Das mag ich Ihnen glauben. Aber bei nur drei Industriebetrieben sehe ich schwarz für einen Vertrag.“ „Wenn wir den Zuschlag bekämen, dann würde das unserer Stadt und auch der gesamten Region einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung bescheren. Ich bin in den letzten Wochen mal herumgereist und habe mit den hiesigen Bauern in der Region gesprochen. Ihre technische Ausrüstung ist meistens „Vorkriegsschrott“, um es mal salopp zu formulieren.“ „Jetzt verstehe ich. Sie meinen, wenn wir unser Werk für den Bau des 8295R hier bauen, hätten wir dann auch gleich Abnehmer für unsere Traktoren.“ „Ganz genau. Und wenn das nicht Anreiz genug ist, dann hat mein letzter Trumpf nicht gestochen.“ Der Verhandlungsführer wollte gerade etwas erwidern, doch ein anderes Mitglied der Delegation kam ihm zuvor. „Ich denke Sie haben Recht. Das ist die Gelegenheit unsere Produkte schnell an den Bauern zu bringen. Und die sollten wir uns nicht entgehen lassen.“ „Müssen Sie mir in die Parade fahren, Mr. Valiant?“ „Ich sehe das Potenzial, dass diese Stadt in sich trägt. Diese Gelegenheit kommt so schnell nicht wieder. Wenn wir den Zuschlag an eine andere Stadt geben, deren Infrastruktur schon ziemlich stark ausgebaut ist, dann ist das in meinen Augen nur zum Fenster raus gepulvertes Geld. Hier aber, bietet sich die Chance, am wirtschaftlichen Aufschwung einer ganzen Region Anteil zu haben und Geschichte zu schreiben.“ „Ich sehe, hier spricht die Stimme der Vernunft. Sollte Sky City den Zuschlag bekommen, werden Sie diesen Entschluss niemals bereuen.“ „Ich bereue es jetzt schon, dass ich dieses Gespräch mit Ihnen gesucht und Mr. Valiant mitgenommen habe.“ Um 16:20 Uhr reisten die Führungskräfte von John Deere wieder ab. Daena Hernandez saß inzwischen an ihrem Zeichenbrett und entwarf das neue Werk für die Landmaschinen. Der Entwurf sah einen Komplex bestehend aus 5 Gebäuden vor. Das erste Gebäude war ein kleiner quadratischer Bau mit einem kleinen rechteckigen Aufbau. Gebäude 2 war ein schmaler, rechteckiger Bau. Gebäude Nummer 3 war von der Größe etwas 02 anders, weil breiter. Auch von der Länge her unterschied sich das Gebäude vom zweiten Gebäudekomplex. Das vierte Fabrikgebäude sah aus wie ein „L“, das am unteren Ende etwas zu breit geraten war. Das fünfte und letzte Gebäude sah aus wie ein „E“ bei dem der Mittelstrich fehlte. In Moline, im US-Bundesstaat Illinois, trafen sich die Delegationen mit dem Vorsitzenden Samuel R. Allen. „Gentlemen, welche Städte kommen für das neue Werk in Frage?“. „Wir waren in Great Falls, Montana. Die Infrastruktur dort ist gut ausgebaut. Aber der Staat ist einer der sogenannten „Mountain States“. Da dürfte nicht viel los sein mit Landwirtschaft.“ „Verstehe. Also scheidet Great Falls aus. Sonst irgendwelche Neuigkeiten?“ „Wir waren in einer Stadt mit Namen Sky City, im Bundesstaat Kalifornien. Die Stadt hat zwar durchaus Potenzial, aber trotzdem wäre es angebrachter, den Zuschlag einer anderen Stadt zu geben. Leider ist Mr. Valiant da anderer Ansicht.“ „Nun Mr. Valiant, sprechen Sie offen zu uns.“ „Wie Mr. Greene schon sagt, hat die Stadt Potenzial. Und in den umliegenden Regionen gibt es genug Bauern, die dringend neues Gerät brauchen. So eine Gelegenheit bekommen wir kein zweites Mal.“ „Haben Sie sonst noch was zu berichten?“ „Wir waren in Greensboro, North Carolina. Die Stadt hat eine gute Infrastruktur. Von daher wäre es besser, der Argumentation von Mr. Valiant zu folgen und das Werk in Sky City zu bauen.“ George Greene wollte aufbrausen, doch Samuel R. Allen ließ ihn nicht zu Wort kommen. „Mr. Greene. Ich weiß nicht, was Sie gegen Sky City als neuen Standort für unser neues Werk haben, aber aus meiner Sicht ist es naheliegender, das Werk in einer Stadt zu bauen, die jeden wirtschaftlichen Impuls brauchen kann. Sky City bekommt den Zuschlag.“ In Sky City war es Abend geworden und Daena Hernandez saß mit Kyle Hathaway in dessen Suite auf dem Sofa und ging die Baupläne für das neue Werk durch. „Wunderbar. Ich denke, so können wir die Entwürfe am Montag präsentieren.“ „Dann machen wir das so.“ In seinem Büro im Rathaus wollte Raymond Loxley gerade nach Hause gehen, als auf seinem Laptop ein akustisches Signal eine eingehende E-Mail ankündigte. Er öffnete sein E-Mail-Postfach und las die Nachricht. „Ein perfekter Start ins Wochenende.“, dachte er. Am Montag, den 31.08.2015, um 9:10 Uhr morgens, trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung. Bei dieser waren auch Samuel R. Allen und Kyle Hathaway anwesend. Da es der Vorsitzende der John Deere Company etwas eilig hatte, präsentierte Daena Hernandez den Entwurf für das John Deere-Werk als erstes. Nachdem sie ihre Ausführungen beendet hatte, sah sie in die Runde und fragte: „Hat irgendwer eine Frage zu diesem Entwurf?“ Als keiner etwas sagte, richtete der Bürgermeister das Wort an Samuel R. Allen. „Mr. Allen?“ „Sehr gut. Genauso hab ich mir das vorgestellt.“ „Das freut uns, Aber dennoch muss der Entwurf von der Stadtverordnetenversammlung abgenickt werden.“ Der Entwurf passierte die Abstimmung ohne große Probleme. Danach setzte Samuel R. Allen seine Unterschrift unter den Vertrag, den Robert Palmer unterschrieben hatte. Anschließend präsentierte Daena Hernandez ihren Entwurf für das 4-Sterne-Hotel. Auch dieser passierte die Abstimmung ohne größere Schwierigkeiten. Danach steckte Samuel R. Allen im Industriepark ein 120 ha großes Areal ab. Unmittelbar danach steckte Kyle Hathaway 350 m vom Kongresszentrum entfernt ein 125 ha großes Areal für das Hotel ab. Auf ein Zeichen von Kyle Hathaway hoben zwei Bautrupps die Gruben für die 03 Fundamente aus. Nachdem die Arbeiter die stabilisierenden Elemente in die Gruben eingezogen hatten, wurden die Gruben mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, fertigten die Arbeiter die einzelnen Segmente der Gebäude. Kaum war der Zement trocken, wurden am Hotel die Rückwände der vier Trakte errichtet. Am Traktorenwerk stand von Gebäude 1 ebenfalls die Rückwand. Den ganzen Tag wurde auf beiden Baustellen hart gearbeitet. Überall wurde gesägt, gehämmert, gefräst und verglast. Als am Abend die Sonne unterging stand das Hotel bereits im Rohbau, während am John Deere-Werk die Gebäude 1 – 3 standen. Die Techniker waren gerade dabei, den Glasaufzug zu installieren, als die Sirene ertönte. „Okay Jim. Machen wir Schluss für heute.“ „Wir sind fast fertig Nigel. Nur noch 15 Minuten. Dann haben wirs geschafft.“ „Okay. 15 Minuten. Aber keine Sekunde länger.“ Die beiden schlossen noch die letzten Kabel an, und ließen den Aufzug ein paar Mal rauf und wieder runter fahren. Am nächsten Morgen gingen die Arbeiten dann weiter. Am Hotel wurden die beiden Swimmingpools im Erdgeschoss fertig gestellt. An Gebäudetrakt Nummer 3 wurde der Wasserfall zusammengebaut, der sich über fünf Etagen in die Tiefe ergießen sollte. Im fünften Stock wurden der Whirlpool und der kleinere Swimmingpool fertig gebaut. In den anderen Gebäudetrakten waren die Glaser schon dabei, die Fensterscheiben einzusetzen und abzudichten. Auf der Baustelle des neuen Werkes von John Deere wurden die Gebäude 4 und 5 fertiggestellt. Als es Mittag war, waren die Suiten im Hotel fertig gestellt. Auch der Speisesaal war fertig. Der Empfangsbereich war noch im Bau. Um 11:30 Uhr waren einige Leute von der Bauaufsicht gelandet, die im Hotel und im Werk von John Deere alles peinlichst genau unter die Lupe nahmen und auf Sicherheitsmängel überprüften. Doch sie fanden nichts. Um 13:30 Uhr war das Hotel fertig. Es fehlte nur noch das Personal. Auch im Werk von John Deere hatte die Produktion begonnen. Um 14:00 Uhr landete eine Maschine vom Typ Airbus A380-800 der französischen Fluggesellschaft Air France auf dem Flughafen von Sky City. An Bord befanden sich Berenice Baillat, die die Leitung des Hotels übernehmen sollte, und Giovanni Bertozzi, der in der Küche das Zepter führen sollte. Am 04.09.2015 war es dann endlich soweit das Hotel „Cloud Nine“ wurde offiziell eröffnet. Zuvor war noch ein Terminal und zwei Gleise für den Transfer vom Hotel zum Flughafen gebaut worden. Doch es fehlte noch der Fuhrpark, der die Gäste vom Flughafen zu ihrem Hotel bringen sollte. Kyle Hathaway schickte vor der Eröffnungsfeier des Hotels noch schnell eine Bestellung an Siemens Mobility, und bestellte dort zwei Elektrolokomotiven vom Typ Siemens Vectron. Bei der Firma Stadler Rail AG mit Sitz in Bussnang in der Schweiz bestellte er noch 28 Panoramawagen des Typs Bp 4066. Diese wurden dann am 07.09.2015 um 12:12 in Sky City abgeliefert. Eine halbe Stunde später, lief im Werk von John Deere der erste Traktor vom Typ 8295R vom Band. Der Sommer war aber noch lange nicht vorbei. Und so kamen tausende von Touristen aus aller Welt um in Sky City Urlaub zu machen. Kapitel 35: Der Bau der Sportarena ---------------------------------- Der Bau der Sportarena Am 08.09.2015 gingen die Planungen weiter. Viele Bewohner hatten in einer Art „Kummerkasten“, der im Foyer des Rathauses aufgestellt worden war, sich für den Bau der von Jonathan Hillstrand vorgeschlagenen Sportarena ausgesprochen. Kyle Hathaway hatte daraufhin einen entsprechenden Antrag bei der Stadtverwaltung eingereicht. Die Stadtverordneten hatten sich um 8:45 Uhr zu einer neuen Sitzung getroffen. „Meine Herren, wir haben in den letzten Wochen einiges zu tun gehabt.“ „War ja auch eine Menge los. Die Eröffnung des Schachclubs, dann das Hotel Cloud Nine, und die Werke von Intel und John Deere. Sollten wir da nicht mal einen kleinen Drink nehmen?“ „Die Idee ist nicht von der Hand zu weisen, Mr. Cassell. Aber jetzt sollten wir uns erst mal um den Antrag von Mr. Hathaway kümmern. Was sagt denn der Kassenstand Mr. Loxley?“ „Es sieht gut aus. Wir haben seit dem Bau des öffentlichen Personennahverkehrs ordentlich Geld eingenommen. Im Moment haben wir ein Plus von 80.000 US-$. Ich denke, dass wir uns den Luxus einer Sportarena leisten können. Allerdings habe ich auch gehört, das Federal Express ein neues Logistikzentrum plant. Dieses könnten wir am Flughafen bauen.“ „Mich würde eines interessieren. Woher haben Sie die Informationen über die Ausschreibungen?“, fragte Horace Cassell. „Entweder aus der Financial Times oder aus dem Internet. Bei solchen Wettbewerben muss man schnell sein. Wenn man zu spät reagiert hat man schon verloren.“ „Nun gut. Machen Sie eine Bewerbung fertig und dann ab dafür.“ Danach sprachen die Politiker über das eigentliche Thema. Den Bau der Sportarena. „Mr. Cassell was meinen Sie?“ „Eine Sportarena würde uns als Betreiber Mieteinnahmen bescheren.“ „Nun gut. Dann stimmen wir ab. Wer ist für den Bau einer Sportarena?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier kein Zeichen. „Dann ist das entschieden. Wenn es was Neues gibt, treffen wir uns wieder. Vielen Dank meine Herren.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn bei Berenice Baillat im Hotel „Cloud Nine“. „Guten Morgen Mr. Hathaway. Madame Baillat.“ „Lassen Sie mich raten Sie kommen gerade von der Sitzung. „Richtig geraten. Ihrem Antrag zum Bau der Sportarena wurde zugestimmt.“ „Wunderbar. Läuft doch wie am Schnürchen.“ „Das ist aber noch nicht alles.“ „Was denn noch?“ „Mr. Loxley will sich den Zuschlag für den Bau eines Logistikzentrums sichern.“ „Keine schlechte Idee. Und wo will er das Gebäude bauen?“ „Am Flughafen.“ „Macht Sinn.“ Nach dem Gespräch mit Robert Palmer schaute Kyle Hathaway bei Daena Hernandez vorbei. Er fand sie in ihrem Atelier. „Du kommst gerade ziemlich ungelegen Kyle. Ich will mich auf einen Architekturwettbewerb vorbereiten, an dem ich teilnehmen werde.“ „Warum schlägst Du nicht zwei Fliegen mit einer Klappe?“ „Wie meinst du das?“ „Ich brauche einen Entwurf für eine Sportarena. Damit könntest du doch antreten.“ „Kyle du bist ein Genie. Also eine Sportarena. Das wird eine Herausforderung. Aber gut. Um 13:00 Uhr hast du den Entwurf.“ „Perfekt.“ Nach dem Gespräch mit Kyle Hathaway setzte sich Daena Hernandez an ihr Zeichenbrett und begann an den Entwurf für eine große Arena zu zeichnen. Der Eingangsbereich bildete einen Halbkreis, der an einen rechteckigen Anbau anschloss, der an beiden Seiten 01 etwas ausladender war. Der Eingangsbereich war mit vielen Fenstern versehen. Auch an den Seitenwänden waren drei Fensterfronten eingezeichnet. Auch im halbkreisförmigen Dachende war eine breite Glasfront vorgesehen. Daena Hernandez war gerade fertig mit dem Entwurf und wollte sich gerade auf den Weg zu Kyle Hathaway machen, als es klingelte. Der Besucher war ein Mann vom Bewerbungskomitee des Architekturwettbewerbs. „Guten Tag Miss Hernandez. Mein Name ist Warren Davis. Ich bin vom Bewerbungskomitee des Architekturwettbewerbs.“ „Das sehe ich an Ihrem Namensschild. Darf ich fragen, was Sie von mir wollen?“ „Man hat mich beauftragt, bei Ihnen vorzusprechen, um Ihren Entwurf entgegenzunehmen.“ „Ich hoffe Sie haben ein bisschen Zeit mitgebracht. Denn ich muss diesen Entwurf für eine Sportarena erst mit meinem Auftraggeber durchsprechen und dann muss ich diesen Entwurf noch in der Stadtverordnetenversammlung vorstellen.“ „Ich verlange ja nicht das Original, dass Sie selbiges selbst brauchen ist mir schon klar. Eine Kopie reicht schon.“ „Nun gut. Nach der Besprechung mit Kyle Hathaway werde ich Ihnen eine Kopie aushändigen.“ Um 13:00 Uhr klopfte Daena Hernandez an die Tür von Kyle Hathaways Suite und erlebte eine Überraschung. Es öffnete nicht Kyle Hathaway, auch nicht seine Frau oder Kyle Hathaways Assistent Gene Simmons. Eine sexy Brünette mit braunen Augen, schulterlangen Haaren, einem sexy Körper und einem hübschen Gesicht öffnete die Tür. Bekleidet war sie mit dunkelblauen Hotpants, langen weißen Stiefeln und einem dunkelblauen bauchfreien und langärmeligen Top. „Sie wünschen?“, fragte die Unbekannte. „Mein Name ist Daena Hernandez. Ich arbeite für Mr. Hathaway. Ich habe ihm für 13:00 Uhr einen Entwurf für eine Sportarena versprochen.“ „Einen Moment bitte.“, sagte die Brünette und schloss die Tür. „Was für ein Eisklotz.“ Nur zwei Minuten später öffnete die Brünette erneut. „Mr. Hathaway erwartet Sie. Und ich bitte vielmals um Verzeihung, dass ich mich nicht vorgestellt habe. Mein Name ist Natalia Deveraux. Ich bin die Verlobte von Gene Simmons.“ „Freut mich sehr, Sie kennenzulernen.“ Anschließend besprach Daena Hernandez den Entwurf mit Kyle Hathaway. „Das ist gut. Wie groß soll die Halle werden?“ „Kommt drauf an, welche von Veranstaltungen dir vorschweben.“ „Ich hatte an Basketball gedacht.“ „Darf ich was dazu sagen?“, fragte Natalia Deveraux. „Bitte.“ „Wenn Sie ein NBA-Team etablieren wollen, sollte die Halle für mindestens 15.000 Leute ausgelegt sein.“ „Wie darf ich das verstehen, Miss Deveraux?“ „Ganz einfach. Nehmen Sie als Beispiel das Staples Center in Los Angeles. Da passen bei einem Basketballspiel 19.067 Zuschauer rein.“ „Was meinen Sie Gene?“ „Ich denke, dass Natalia Recht hat. Wir sollten mit einer Kapazität zwischen 20- und 22.000 Zuschauern planen.“ „In Ordnung. Hat jemand Hunger? Ich schon.“, sagte Kyle Hathaway. „Ich könnte eine ganze Flasche Montrachet ermorden Schatz.“ „Wohl zu viel Sherlock Holmes gesehen.“ „Sehr witzig.“ „Also was ist? Hat jemand Hunger oder nicht?“ „ich könnte was vertragen. Mir hängt der Magen bis zu den Kniekehlen.“, sagte Daena Hernandez. „Dann gehen wir ins Restaurant „Mediterraneo“. Das ist im Hotel „Cloud Nine“ Geht auf meine Rechnung.“ Nach dem Gespräch kopierte Daena Hernandez in der Lobby des 5-Sterne-Hotels ihre Baupläne. Diese packte sie in eine verschließbare Pappröhre und gab diese dem Vertreter des Bewerbungskomitees des Architekturwettbewerbs. Danach ging es zum Hotel „Cloud Nine.“ Gene Simmons verlobte hatte sich noch schnell umgezogen und die Hotpants 02 gegen eine dunkelblaue Leinenhose und die Stiefel gegen weiße Damenschuhe mit flachen Absätzen getauscht. Im Restaurant „Mediterraneo“ suchte Kyle Hathaway einen Tisch für 4 Personen. Natalia ließ ihren Blick über die Einrichtung schweifen. An den mit italienischem Pinienholz getäfelten Wänden hingen Fotos mit mediterranen Landschaften. An der Decke waren Fischernetze gespannt, in denen Muscheln und Seesterne ausgebreitet waren. Aus der Klimaanlage strömte Meeresduft. Nachdem man einen freien Tisch gefunden hatte, kam auch gleich Giovanni Bertozzi höchstpersönlich um die Bestellungen aufzunehmen. Der Italiener aus Rom war ein 49 Jahre alter Mann mit blaugrauen Augen, lichter werdenden Haaren und einem kleinen Bauch. „Was darf isch Ihnen zu trinken bringen?“, fragte Giovanni. „Was können Sie denn an Weinen empfehlen?“ „AH! Eine Kenner! Molto Buono. Isch habe eine Chianti, der ist eine Gedicht. Ein 2011er Marchese Antinori.“ „Was meint Ihr?“ „Bin nicht abgeneigt.“, sagte Natalia. „Du kennst mich lang genug Schatz. Mit einem guten Wein kannst du mich ködern.“ „Gut. Dann nehmen wir den.“ „Molto Buono Signore.“ Das Essen war ausgezeichnet, wie man es in einem 4-Sterne-Hotel als Gast auch erwarten konnte. Als Kyle Hathaway um die Rechnung bat, fragte ihn Giovanni Bertozzi: „War alles zu Ihrer Zufriedenheit?“ „Alles Bestens.“ „Das macht dann 65,00 US-S“ Kyle Hathaway zog seine Brieftasche und gab Giovanni Bertozzi zwei 100-Dollar-Scheine. „Stimmt schon. Der Rest ist für Sie.“ „Mille Grazie, Signore Hathaway.“ Nach dem Essen trafen sich Kyle Hathaway und Daena Hernandez mit den Politikern. Bei diesem Treffen war auch Gene Simmons mit von der Partie. Ebenso seine Verlobte. Nachdem Daena Hernandez ihren Entwurf erläutert hatte sah sie in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand Fragen zu diesem Entwurf?“ Als keiner etwas sagte, wandte Robert Palmer das Wort an Horace Cassell. „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Der Entwurf ist fabelhaft. Wenn wir die Halle so auslegen, dass bei einem Basketballspiel 22.000 Leute reinpassen, dann können wir ganz vorne mitspielen.“ „Dann stimmen wir ab. Wer ist für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier keine Meldung. „Gut, dann war das mal wieder ein einstimmiger Beschluss. Hat sonst noch jemand was zu sagen? Denn wenn nicht, würde ich die Sitzung gerne beenden.“ Raymond Loxley hob die Hand. „Ja, Mr. Loxley?“ „Wir haben den Zuschlag für das Logistikzentrum am Flughafen bekommen.““ Das sind doch gute Nachrichten. Nun gut. Mr. Hathaway, Sie wissen was Sie zu tun haben.“ „Natürlich.“ „Dann ist diese Sitzung hiermit beendet. Guten Tag meine Herren.“ Nach der Sitzung steckte Kyle Hathaway neben der Bikeschmiede seines alten Kumpels ein 300 m2 großes Areal ab. Danach wies er seine Bagger ein und gab ihnen die Anweisung eine 40 m tiefe Grube auszuheben. Daena Hernandez war inzwischen nach Hause gegangen und hatte sich in ihrem Atelier gleich an die Arbeit für den Entwurf des neuen Logistikzentrums gemacht. Gleich der erste Entwurf war ihr geglückt. Dieser sah einen vierstöckigen, rechteckigen Bau mit fünf Einfahrten für die Kleintransporter vor. An der zur Stadt gewandten Seite und an der rechten Seitenwand war der lila-orange Schriftzug von FedEx zu sehen. Auf der Seite, die zur Rollbahn führte war der Schriftzug auf der rechten Seite des Daches angebracht. Dieser Teil des Logistikzentrums wurde durch zwei quadratische Säulen gestützt, dem sich der Ladetrakt anschloss. Auffällig war jedoch das Stahldach, 03 das an schräg verlaufenden Stahlträgern mit der Wand verbunden war. In der Zwischenzeit waren die Bauarbeiter soweit, dass von der neuen Sportarena zumindest schon mal der Torso stand. Phil der Kranführer hievte gerade den hinteren Teil des Daches heran, als Daena Hernandez an der Baustelle vorbei kam. Der Bauleiter hatte sie bemerkt und kam auf sie zu. „Miss Hernandez. Ich bin überrascht, Sie hier zu sehen.“ „Ich bin gerade auf dem Weg zu Kyle Hathaway, um im meinen nächsten Entwurf zu zeigen. Wie kommen Sie hier voran?“ „Bis jetzt läuft alles wie am Schnürchen. Allerdings wird es bald dunkel und es zieht wieder ein Unwetter auf.“ „Ich verstehe Ihre Besorgnis. Aber können Sie wenigstens noch die Fenster einbauen?“ „Das lässt sich hoffentlich noch bewerkstelligen. Ich kann einfach für nichts garantieren. Wir können froh sein, wenn wir das Dach fertig kriegen.“ „Tun Sie, was in Ihrer Macht steht.“ „Wir tun unser Bestes.“ Nachdem Daena Hernandez gegangen war, gingen die Arbeiten weiter. Die hintere Dachhälfte war bereits abgesetzt und von Tom und Bob eingepasst und fixiert worden. Nun war die vordere Hälfte dran. Auch sie wurde von den beiden befreundeten Bauarbeitern eingepasst und fixiert. Unterdessen hatten unten die Glaser angefangen, die Fensterscheiben einzubauen und abzudichten. Als am Abend die Sonne am Horizont unterging und die Sirene den Feierabend einläutete, hatten die Glaser gerade die letzte Glasscheibe eingebaut und abgedichtet. Daena Hernandez hatte Kyle Hathaway ihren Entwurf für das Logistikzentrum vorgestellt. „Sehr gut. Den präsentieren wir den Stadtverordneten gleich morgen früh.“ Daena Hernandez war gerade nach Hause gekommen und hatte die Wohnungstür hinter sich geschlossen, da brach das Unwetter mit voller Wucht über die Stadt herein. Die ganze Nacht regnete es wie aus Kübeln und der Wind blies mit 9 Beaufort über die Region. Blitze zuckten vom Himmel, denen laute Donnerschläge folgten. Am nächsten Morgen wurde das Ausmaß der Schäden sichtbar. Dutzende Keller waren überflutet, einige Dächer sogar teilweise abgedeckt. Auch die neue Sportarena hatte was abbekommen. Bis auf ein paar kaputte Scheiben war aber nichts weiter passiert. Die Aufräumarbeiten dauerten den ganzen Morgen. Um 10:30 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung, in der Daena Hernandez ihren Entwurf für das neue Logistikzentrum vorstellte. Kaum hatte sie ihre Ausführungen beendet, sah sie in die Runde und fragte: „Hat irgend jemand eine Frage zu meinem Entwurf?“ Als niemand fragte ließ Robert Palmer abstimmen. „Wer ist für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Kein Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Auch hier meldete sich niemand. „Dann ist das einstimmig. Ich bedanke mich für Ihre Mitarbeit. Bis zur nächsten Sitzung meine Herren. Nach der Sitzung begannen die Bagger auf ein Zeichen von Kyle Hathaway eine 70 m2 und 30 m tiefe Grube für das Fundament des Logistikzentrums auszuheben. Das Areal befand sich rechts vom Terminal. Nachdem die stabilisierenden Elemente eingezogen waren, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während dieser trocknete wurden an der Sportarena die kaputten Scheiben ausgetauscht. Als es Mittag war, war der Zement zwar trocken, doch die Bauarbeiter waren gerade in der Mittagspause. Als es um 12:45 Uhr dann weiterging landete ein Hubschrauber vom Typ Bell 429 von Harrison Industries auf dem Flughafen von Sky City. Kyle Hathaway wusste, das Kevin Harrison Jr., der Firmeninhaber, einer seiner größten Neider war. Und er sollte 04 Recht behalten. Denn aus dem Hubschrauber stieg der Firmenanwalt Bray Wyatt. „Wer ist denn dieser Mülleimer?“, fragte Natalia Deveraux. „Das ist Bray Wyatt. Er ist der Firmenanwalt von Harrison Industries.“ „Harrison Industries?“ „Ja Schatz. Kevin Harrison Sr., der Firmengründer hat in den 70er Jahren mit dem Bussard-Projekt, für viel Furore gesorgt. Doch dann hat er seine eigene Waffe dazu missbraucht um eine Concorde vom Himmel zu holen. An Bord war eine Journalistin, die brisante Dokumente in ihrem Besitz hatte, die dokumentierten, dass Harrison Industries über die Auslandsniederlassungen illegal Waffen verkauft hat. Maggie Whelan hat die Dokumente veröffentlicht, woraufhin der Vater des heutigen Firmeninhabers Selbstmord beging.“, sagte Natalias Verlobter Gene Simmons. „Und was will er?“ „Meinem Chef das Geschäft versauen.“ „Na der kann sich auf was gefasst machen. Der soll es wagen mir in die Quere zu kommen.“ Inzwischen stand Bray Wyatt Kyle Hathaway gegenüber. „Mr. Hathaway, das was ich jetzt tun muss, tue ich nicht als Mensch. Ich tue es als Anwalt von Mr. Harrison.“ „Ein Baustopp?“ „Ja. Hier haben Sie ihn. Beim Überflug habe ich festgestellt, dass ein Gebäude fast fertig ist. Nun gut. Das können Sie noch fertig bauen. Aber das was Sie angefangen haben leider nicht mehr. Ich komme in 72 Stunden wieder. Wenn bis dahin die Baumaschinen nicht still stehen, oder am Gebäude weitergebaut wurde, dann muss ich Sie wegen Missachtung eines richterlichen Beschlusses vor Gericht stellen, was ich Ihnen wirklich ersparen möchte Mr. Hathaway.“ „Nur zu. Aber dann zerre ich Ihren Boss vor Gericht Mr. Wyatt. Er soll weiter seine Drohnen bauen und seine vorlaute Schnauze halten.“ „Mr. Hathaway…“, wollte Bray Wyatt einen Satz beginnen, doch weiter kam er nicht. Denn Natalia Deveraux stand nun hinter ihm und tippte ihm auf die Schulter, um ihn dann aus der Bewegung einen kräftigen Tritt ans Kinn, den Finisher der Wrestlerin Gail Kim, den „Eat Defeat“ zu verpassen. Nach dieser etwas heftigen Abreibung machte sich Bray Wyatt auf den Weg zurück in die Firmenzentrale von Harrison Industries in Palmdale. Dort angekommen erstattete er seinem Chef Bericht. „Und Mr. Wyatt, was haben Sie erreicht?“ „Gar nichts. Kyle Hathaway wird weitermachen. Außerdem wurde ich ziemlich unsanft vertrieben.“ „Der blaue Fleck an ihrem Kinn ist mir schon aufgefallen. Wer hat Ihnen denn den verpasst?“ „Eine Frau. Eine Brünette, wenn sie es genau wissen wollen.“ „Das mit dem Tritt ans Kinn ist Ihr privates Problem, Mr. Wyatt. Aber wenn es zutrifft, dass Kyle Hathaway sich dazu entschlossen hat, mir die Stirn zu bieten, indem er einen von mir erwirkten Baustopp missachtet, dann wird es wohl auf einen Gang vor Gericht hinauslaufen.“ „Das Dumme ist nur, dass ein Gebäude fast fertig ist. Den Baustopp für die Sportarena musste ich zurücknehmen. Aber den für das Logistikzentrum konnte ich aufrecht erhalten.“ „Nun gut. Die Sportarena kann ich verschmerzen. Entscheidend ist das Logistikzentrum. Wenn das Gebäude nicht gebaut wird, entzieht FedEx Sky City den Auftrag und Palmdale bekommt den Zuschlag.“ „Sie sind ganz schön gerissen, Mr. Harrison.“ In Sky City saß Kyle Hathaway mit seinem Anwalt Benjamin Matlock zusammen. „Sie wissen, was Sie zu tun haben, Mr. Matlock.“ Natürlich Mr. Hathaway. Spätestens morgen liegt dem Supreme Court of California Ihr Widerspruch vor.“ „Sehr gut.“ Unterdessen hatten die Arbeiter die neue Arena fertiggestellt. Auf der Baustelle des Logistikzentrums hatten die Arbeiter die Segmente des Gebäudes fertig gestellt. 05 Am nächsten Tag lag dem obersten Richter am Supreme Court of California der Widerspruch von Hathaway Investment Ltd. Gegen den von Harrison Industries erwirkten Baustopp vor. Nach intensiver Beratung wurde dem Einspruch von Kyle Hathaway statt gegeben. Doch Kevin Harrison Jr. wollte um jeden Preis erreichen, dass FedEx Sky City absagte und Palmdale bevorzugte. Also legte er gegen das Urteil des Obersten Gerichtshofs Kaliforniens Berufung ein. Am Supreme Court of the United States, in Washington D.C. trafen die beiden Kontrahenten dann aufeinander. Anthony Kennedy, 1988 vom damaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten Ronald Reagan an den Supreme Court berufen leitete die Verhandlung. Nachdem sich alle versammelt hatten, eröffnete Richter Kennedy mit drei Hammerschlägen die Verhandlung. „Ladies and Gentlemen. Wir haben uns heute hier eingefunden um den Berufungsprozess von Harrison Industries gegen Hathaway Investment zu verhandeln. Ich möchte nun die Anwälte beider Firmen bitten vor die Empore zu treten.“ Benjamin Matlock und Bray Wyatt kamen der Aufforderung nach. „Nun denn. Mr. Wyatt, wieso ist es so wichtig, dass der Baustopp für das neue Logistikzentrum in Sky City bestehen bleibt?“ „Euer Ehren, Palmdale ist wirtschaftlich gegenüber Sky City ziemlich ins Hintertreffen geraten. Wenn es uns nicht gelingt, einen finanzstarken Partner wie FedEx zum Bau eines Logistikzentrums anzulocken sind wir für die nächsten 10 Jahre abgeschlagen. Doch leider schnappt uns Sky City einen lukrativen Auftrag nach dem anderen vor der Nase weg. Wir vermuten, dass Hathaway Investment seine Finger im Spiel hat und finanziell ein wenig nachhilft, damit die Aufträge an Sky City gehen.“ „Danke Mr. Wyatt. Mr. Matlock, Sie haben nun die Argumente der Gegenseite gehört. Was haben Sie dazu zu sagen?“ „Euer Ehren, die Hathaway Investment hat zu keinem Zeitpunkt mit irgendwelchen finanziellen Mitteln nachgeholfen. Wir haben Ihnen sämtliche Unterlagen der letzten 6 Monate zukommen lassen. Außerdem hat nicht Hathaway Investment die Bewerbung abgeschickt, sondern Raymond Loxley, der Wirtschaftsdezernent von Sky City.“ Nach der Anhörung zogen sich die Richter zur Beratung zurück, die ganze zwei Stunden dauerte. Als die Richter zurückkamen erhoben sich alle Anwesenden. Anthony Kennedy eröffnete mit drei Hammerschlägen die Verhandlung erneut. „Ladies and Gentlemen. Nach zweistündiger Beratung sind wir zu dem Ergebnis gelangt, dass die von Harrison Industries vorgebrachten Bestechungsvorwürfe nicht der Wahrheit entsprechen können, da Mr. Harrison keinerlei Beweise vorgelegt hat, die diese Behauptungen stützen. Ich habe in meinen vielen Jahren als Richter hier in Washington ja schon einige skurrile Fälle erlebt, aber noch keinen, der so von Neid, Missgunst und eiskalter Berechnung geprägt war wie dieser. Mr. Harrison, es mag sein, dass Sie Mr. Hathaway nicht besonders mögen. Aber das gibt Ihnen noch lange nicht das Recht, einen Baustopp zu verhängen nur um ihrer Heimatstadt Palmdale einen Auftrag zu verschaffen.“ Auf dem Flur trafen Kyle Hathaway und Kevin Harrison noch einmal aufeinander. Kevin Harrison war ein gut aussehender Mann mit schwarzen kurzen Haaren und stechend braunen Augen. Die beiden Kontrahenten lieferten sich einen 15minütigen Staredown ehe Kevin Harrison das Schweigen brach und sagte: „Dieses Mal haben Sie gewonnen Mr. Hathaway. Aber der Krieg ist nicht verloren, bloß weil man eine Schlacht verliert. Wir sehen uns wieder, das schwöre ich bei der Ehre meines Vaters.“ „Bei der Ehre Ihres Vaters? Wollen Sie mich verarschen? An den Händen Ihres Vaters klebt mehr Blut, 06 als Sie es auch nur im Entferntesten erahnen können. Haben Sie sich je gefragt, warum Harrison Industries der Federation World Airlines eine Summe von 25 Millionen Dollar als Entschädigung zahlen musste?“ „Ich weiß nicht viel darüber, nur dass mein Vater wegen der Enthüllungen von Miss Whelan Selbstmord beging.“ „Ich aber umso mehr. Ihr Vater wollte Miss Whelan töten, weil sie im Besitz von streng vertraulichen Dokumenten war, die belegten, dass Harrison Industries in illegale Waffengeschäfte verwickelt war. Er war sogar bereit den Tod von 100 Menschen wissentlich in Kauf zu nehmen, nur um Miss Whelan an der Veröffentlichung der Dokumente zu hindern. Sie sehen also, Ihr lieber Herr Vater war nicht immer der Saubermann, für den Sie ihn immer gehalten haben.“ Kevin Harrison wurde kreidebleich. „Das… das kann ich nicht glauben.“ „Es ist aber so. Harrison Industries musste der Fluggesellschaft eine fabrikneue Concorde finanzieren. Und das nur, weil Ihr Vater um die Zerstörung seines Lebenswerkes und auch seines gesellschaftlichen Rufes fürchtete.“ „Das mit der Concorde glaube ich Ihnen aufs Wort. Aber das mit den illegalen Waffengeschäften kann ich nicht glauben.“ „Das kann ich nachvollziehen. Würde mir genauso gehen, wenn man mir dasselbe über meinen Vater erzählen würde. Hören Sie Mr. Harrison, mir ist schon bewusst, wie wichtig der Bau eines Logistikzentrums für Palmdale ist. Und als Wiedergutmachung habe ich einen Tipp für Sie. Der direkte Konkurrent von FedEx, UPS plant den Bau eines solchen Gebäudes. Sie sollten die Politiker in Palmdale dazu animieren, sich zu bewerben. Notfalls machen Sie es allein.“ „Ich danke Ihnen für den guten Rat Mr. Hathaway. Ich hoffe, dass wir uns irgendwann mal unter erfreulicheren Umständen treffen.“ Damit reichten sich Kyle Hathaway und Kevin Harrison ein letztes Mal die Hand und gingen jeder seines Weges. Wieder zurück in Sky City wurde gleich weiter gebaut. Die Arbeiter warteten auf die Rückwand, die bald von Phil heran gehievt wurde. Die vorgesehene Stelle war schon mit Zement bestrichen, sodass man das riesige Betonstück nur noch absetzen musste. Danach kam die linke Seitenwand, die schnell eingepasst und mit Zement fixiert wurde. Mit der rechten Seitenwand wurde genauso verfahren, ehe dann die Stirnwand des Gebäudes an der Reihe war. Als diese stand, kam dann das tonnenschwere Betondach. Und während die Glaser im ersten Gebäudetrakt die Scheiben einsetzten und abdichteten, zogen die Arbeiter den zweiten Teil des Gebäudes hoch. Als es Mittag war, war das Logistikzentrum zwar fertig gebaut, aber es fehlte noch der Anstrich der Fassade. Die Maler und Lackierer rückten an und begannen damit, das neue Logistikzentrum weiß zu streichen. Innen verlegten die Elektriker die elektrischen Leitungen und Kabel für die Beleuchtung. Als es Abend wurde, war auch das neue Logistikzentrum fertig. Am 15.09.2015 begannen die Planungen für das neue NBA-Team, das wie von Kyle Hathaway vorgeschlagen, „Sky City Dare Devils“ hieß. Doch bevor man die Mannschaft zusammenstellen konnte, musste erst mal ein passender Trainer gefunden werden. Doch wer war am geeignetsten? Es war Gene Simmons, der schließlich eine Idee hatte. Als er mit seiner Verlobten am Flughafen unterwegs war, entdeckte er in einem Zeitschriftenladen die aktuelle Ausgabe der deutschen Basketballzeitschrift BASKET. Auf der Titelseite war ein Bild von Jose´ Calderon im Trikot der New York Knicks. „Calderon beendet Karriere!“, lautete die Schlagzeile. Seine Verlobte schnappte sich die Zeitschrift und kaufte sie. „Seit wann interessierst du dich für Basketball Schatz?“ „War früher mal bei uns auf dem 07 College im Dance Team.“ „Man sieht dir deine 37 Jahre aber nicht an. Man könnte glatt meinen du bist erst 25.“ „Danke für das Kompliment Babe.“ Bei Kyle Hathaway im Hotel hielt Natalia Deveraux dem Chef ihres Verlobten die Basketballzeitschrift unter die Nase. „Was soll ich denn damit?“ „Lesen Sie mal die Schlagzeile, Mr. Hathaway.“ „Calderon beendet Karriere.“ „Ich habe den Artikel gelesen Sir. Jose´ Calderon hat während seiner aktiven Zeit die Trainerlizenz erworben.“ „Sie meinen…“ „Ganz genau. Wir sollten uns die Dienste des Spaniers sichern.“ „Eine gute Idee. Genauso werden wir es machen.“ In New York hatte Jose´ Calderon gerade seinen Spind in der Umkleide im Madison Square Garden geräumt. Doch an diesem Abend stand noch sein Abschiedsspiel auf dem Programm. Und dieses wollte er unbedingt siegreich zu Ende bringen. Sein Teamkamerad Langston Galloway kam in den Raum. „Jose´, da ist jemand, der dich sprechen möchte.“ „Wieder ein durch geknallter Fan?“ „Nein. Ein Investor. Kyle Hathaway.“ „Na gut. Sag ihm, ich komm gleich.“ 5 Minuten später trat der Spanier auf den Gang. „Was kann ich für Sie tun?“ „Ich hab läuten gehört, dass Sie Ihre Karriere beenden. Ich investiere zurzeit in eine Stadt und möchte dort eine Basketballmannschaft aufbauen.“ „Und wie kann ich dabei helfen?“ „Ich hab auch gehört, dass Sie die Trainerlizenz haben.“ „Ja das stimmt.“ „Ich biete Ihnen den Posten des Headcoachs an.“ „Kein Scherz?“ „Kein Scherz“ „Ich bin dabei.“ „Freut mich. Hier ist der Vertrag.“ Jose´ Calderon nahm den Vertrag und den Kugelschreiber von Kyle Hathaway und unterschrieb. „Zum Spiel kommen Sie doch?“, fragte er Kyle Hathaway. „Natürlich.“ Wieder in der Umkleide wartete Answorth A. Allen, der Mannschaftsarzt der New York Knicks auf ihn. „Weißt Du schon, was du nach deiner Karriere als Spieler machst?“ „Ich werde Headcoach.“ „Dann viel Glück. Wie heißt denn dein neuer Verein?“ „Sky City Dare Devils. Die Stadt ist noch im Aufbau. Ein Investor, der dort investiert, Kyle Hathaway, hat mir den Posten angeboten.“ „Sagtest du eben Kyle Hathaway?“ „Ja. Wieso?“ „Ich kenne ihn. Der Mann steht zu seinem Wort. Und wenn er dich als Headcoach haben will, dann ist das eine besondere Ehre.“ Um 19:30 Uhr fand dann Jose´ Calderons Abschiedsspiel statt. Da noch keine Saison war, hatte man kurzerhand ein Freundschaftsspiel angesetzt. Als Gastmannschaft waren die Chicago Bulls angetreten. Der Madison Square Garden war bis auf den letzten Platz ausverkauft. Auf den Rängen hatten die Fans der Knicks Transparente aufgehängt, auf denen sie Jose´ Calderon für seinen Einsatz dankten. „Thanks for everything Jose´ Calderon“, war auf einem Transparent zu lesen. 10 Minuten vor Anpfiff, um 19:20 Uhr, wurde dann ein Knicks-Trikot mit der Nummer 4 und dem Familiennamen des Spaniers an die Hallendecke gezogen, als besondere Ehre für die Leistungen von Jose´ Calderon. Damit reihte sich dieser in die lange Liste von Legenden der New York Knicks, wie Patrick Ewing eine war, ein. In diesem Spiel schenkten sich die Bulls und die Knicks nichts. Ende 1. Viertel stand es 14:13 für Chicago. Nach dem 2. Viertel 36:35 für New York. In der zweiten Halbzeit dasselbe Bild. Die Bulls holten sich das dritte Viertel, während das letzte Viertel wieder an die New York Knicks ging. Den Schlusspunkt setzte Jose´ Calderon, der 0,8 Sekunden vor Spielende von der Mittellinie hochstieg und den letzten Wurf nahm. Mit dem Buzzer 08 fiel der Ball durch die Reuse und die New Yorks Knicks schlugen die Chicago Bulls mit 78:75. Der Spanier hatte in seinem letzten Spiel für die Knicks noch einmal 35 Punkte erzielt. Am17.09.2015 kam Jose´ Calderon dann nach Sky City. In der Sky City Arena, wie die neue Multifunktionshalle hieß, traf sich der Spanier dann mit Kyle Hathaway und Robert Palmer. „Die neue Halle gefällt mir. Aber jetzt sollten wir uns um die Kaderplanung kümmern. Fangen wir mit dem Personal hinter den Kulissen an.“ „Wie meinen Sie das, Mr. Calderon?“, fragte der Bürgermeister. „Wir brauchen einen Pressesprecher, dann jemanden, der für die Einzelkarten und auch die Dauerkarten zuständig ist. Dann brauchen wir das medizinische Personal, dann einen IT-Fachmann. Denn ein Basketball-Team besteht nicht nur aus den Spielern und den Leuten, die man in der Halle antrifft.“ Schließlich wurden wieder die Stellenanzeigen in allen amerikanischen Tageszeitungen geschaltet. Die ersten die sich bewarben, waren David Llewellyn und Francis Axton. Llewellyn wurde der neue Pressesprecher der Sky City Dare Devils, während Mr. Axton das Ticket-Ressort übernahm. Als nächstes kam Nicole Arterton nach Sky City. Sie übernahm den Marketing- und Sponsoring Bereich. Scott Hall wurde der neue Technikchef und der neue Webmaster der Dare Devils. Am 18.09.2015 ging es dann richtig los. Nach der Ernennung von Jose´ Calderon zum neuen Headcoach der Sky City Dare Devils kamen zunächst die beiden Assistenztrainer. Der erste war ein erfahrener NBA-Veteran, nämlich kein geringerer als „The Answer“ Allen Iverson. Danach kam Rick Stafford, der schon in der deutschen Basketball-Liga Trainererfahrungen sammeln konnte. Danach kam das medizinische Personal. Als Teambetreuer der Devils wurde Byron Lanning benannt. Physiotherapeut wurde Gerry Rafferty. Chris Thompson übernahm den Posten des Athletiktrainers. Die Teamärzte waren Vernon Maxwell, der sich als Augenarzt einen Namen gemacht hatte, Dr. Harrison Lovett, der sonst als Orthopäde tätig war, und Sean Dundee, der für Innere Medizin, Ernährungsmedizin und Sportmedizin zuständig war. Danach wurde das Dance Team zusammen gestellt. Als Leiterin hatte man Amy Peterson eingestellt. Amy war eine 1,75 m große, braunäugige Frau mit feuerroten Haaren, die bis zur Armbeuge reichten. Sie hatte einen durchtrainierten, sexy Körper und ein Gesicht wie ein Engel. Hinzu kamen noch ein paar sinnliche Lippen und ein paar schöne feste Brüste. Das erste, was Amy Peterson tat, war Einladungen zu einem entsprechenden Casting zu versenden. Danach stellte sie ihre Jury zusammen, in der auch die Verlobte von Gene Simmons, Natalia Deveraux saß. Am 19.09.2015 traf sich die Jury zu ihrer ersten Besprechung. „Okay Ladies. Welche Kriterien schlagt Ihr vor?“ „Ich würde sagen Spaß am Tanzen, Körpergefühl für die Bewegungen Ausstrahlung und ein gewisses Talent, was das Tanzen angeht.“ „Einverstanden.“ „Da wäre noch etwas. Man sollte als potenzielle Bewerberin auch Zeit mitbringen. Denn das Engagement als Cheerleader ist ein sehr zeitaufwendiges Hobby.“ „Ein stichhaltiges Argument. In Ordnung Ladies. Das soll es für heute gewesen sein. Wir treffen uns dann übermorgen wieder.“ Nach und nach löste sich die Runde auf, bis zum Schluss nur noch Amy und Natalia übrig waren. „Woher wissen Sie soviel über Cheerleading?“, fragte Amy gerade heraus. „Ich war auf dem College im Dance Team.“ „Verstehe. Auf welchem College 09 waren Sie?“ „Ich war auf der UCLA. Jahrgang 1998.“ „Ich war auch auf der UCLA. Allerdings etwas später. Aber vielleicht kennen Sie ja noch meine große Schwester Samantha. Sie war im selben Jahr wie Sie auf demselben College.“ „Samantha Peterson. Ja, ich erinnere mich. Aber ich weiß nicht mehr, wie sie aussah.“ Amy drehte sich zum Eingang um. Dort stand ihre große Schwester und legte ihren Zeigefinger auf den Mund. Amy zwinkerte ihr mit einem Auge zu. Dieses Zwinkern hatte Natalia mitbekommen und drehte sich um. „Überraschung!!“ „No Way! Was machst du denn hier Sam?“ „Dasselbe könnte ich dich fragen. Aber jetzt komm erst mal her und lass dich drücken.“ 5 Minuten hielten sich die beiden einstigen Schulkameradinnen in den Armen. „Also Sam, was führt dich her.“ „Ich hab gehört, dass meine kleine Schwester noch ein Jury-Mitglied braucht. Nun hier bin ich. Und was hat dich hierher verschlagen Nat?“ „Mein Verlobter ist hier und ich habe mir gedacht ich sorge dafür, dass er nicht so allein ist.“ „Ich werd verrückt. Meine beste Freundin am College wird bodenständig. Das ich das noch erleben darf.“ Samantha Peterson war mit ihren 38 Jahren immer noch eine wahre Schönheit. Sie war eine gutaussehende Frau mit braunen Augen, dunkelbraunen bis zu den Brüsten reichenden Haaren, die am Ende eine Dauerwelle bildeten. Ihr hübsches Gesicht wies um die Augen ein paar Fältchen auf, war aber ansonsten noch makellos. Auch ihr Körper war noch top in Form. „Du hast du dich kaum verändert Sam.“ „Na du aber auch nicht Nat.“ „Ich denke, Ihr habt später noch genug Zeit zum Austauschen. Aber jetzt brauche ich eure Hilfe.“, sagte Amy. „Okay. Aber wenn du schlau bist, dann nimmst du einen guten Rat deiner großen Schwester an.“ „Und wie lautet der?“ „Lass Natalia die Choreographien ausarbeiten. Keine kann das besser als sie. Und von ihr kannst sogar du noch was lernen.“ „Na schön. Was schwebt Ihnen denn so vor, Miss Deveraux?“ „Amy. Kannst Du dich überhaupt nicht mehr an Natalia erinnern? Als sie und ich auf dem College waren, war sie des Öfteren bei uns zu Hause. Hat dir später, als du zur Schule gegangen bist, immer Nachhilfe gegeben.“ Erst jetzt erkannte Amy Peterson die einstige Schulfreundin ihrer großen Schwester wieder. „Tut mir echt leid Nat, dass ich dich nicht sofort erkannt habe.“ „Amy, du warst 14 Jahre, als du mich das letzte Mal gesehen hast. Das ist 11 Jahre her.“ Am 21.09.2015 traf sich die Jury erneut. Natalia hatte zusammen mit Amys großer Schwester Samantha ein Konzept für zwei Durchgänge erarbeitet. Im ersten Durchgang sollten die Kandidatinnen ein paar einfache, aber doch etwas anspruchsvollere Choreographien tanzen, im zweiten wurde es jedoch aufgrund der Komplexität etwas schwieriger. Um 9:30 Uhr kamen dann die Mädchen, die sich zum Casting beworben hatten. Insgesamt hatten sich 45 Bewerberinnen eingefunden. Nur 10 von ihnen würden es schaffen und jede Teilnehmerin hoffte, am Ende die Glückliche zu sein. „Ladies, ich heiße euch zum ersten Cheerleader-Casting für das erste Dance-Team der Sky City Dare Devils willkommen. Ich weiß, dass Ihr nervös seid. Aber egal, ob Ihr am Ende im Dance-Team seid oder nicht. Diese Erfahrungen, die Ihr hier und heute macht, kann euch keiner mehr wegnehmen. Ich wünsche euch viel Glück und viel Erfolg.“ Danach ergriff Natalia kurz das Wort. „Okay Ladies. Ich habe mir zwei verschiedene Choreographien 10 ausgedacht, die Ihr in zwei Durchgängen tanzen sollt. Und damit Ihr nicht ganz unvorbereitet in dieses Casting geht haben meine einstige Dance-Team-Kameradin vom College und ich uns entschieden, euch beide Choreographien vorzutanzen. Wir werden mit der ersten beginnen. Die zweite folgt dann vor dem zweiten Durchgang.“ Den ganzen Tag über lief in der neuen Spielstätte der Devils das Casting für das neue Dance Team. Schon nach dem ersten Durchgang waren 30 der 45 Bewerberinnen ausgeschieden. Für die Verbliebenen 15 ging es jetzt um alles. Und jede gab im zweiten Durchgang noch einmal alles. Als am Abend die Sonne am Horizont unterging stand das neue Dance Team, die „Dare Dancers“, wie sich die neue Truppe nannte. Neben Amy Peterson, die die Leiterin des Teams war, war im Team Ruth eine 23jährige Brünette mit langen, weit über die Schultern fallenden braunen Haaren, braunen Augen und einem sexy Körper. Dazu kam ein hübsches Gesicht mit keltischen Gesichtszügen. Ihre Eltern waren Iren. Die nächste im Bunde war Francine, eine Blondine mit langen bis zu den Brüsten reichenden Haaren und braunen Augen. Mit ihrem hübschen Gesicht sah die 24jährige aus wie 17. Ein gut aussehender Körper rundete das Erscheinungsbild ab. Als nächste schaffte es die 25jährige Gloria ins Dance Team. Sie war wie Francine eine gutaussehende Blondine mit weit über die Schultern fallenden Haaren. Allerdings hatte sie blaue Augen. Auch ihr Gesicht hatte keltische Züge. Vom Körper her war sie etwas kräftiger gebaut als Francine. Als nächstes berief die Jury die 22jährige Kitana ins Team. Kitana war eine gutaussehende Brünette mit langen braunen Haaren, braunen Augen einem schlanken und sexy Körper, und einem Engelsgesicht mit sinnlichen Lippen. Vom Gesicht her war Kitana eher der Latino-Typ. Nach Kitana schaffte es die 23jährige Donna ins Dance Team der Sky City Dare Devils. Donna war eine gutaussehende Blondine mit schulterlangen, dauergewellten Haaren und blauen Augen. Im Gegensatz zu Kitana wies Donnas Gesicht skandinavische Züge auf, da ihre Vorfahren aus Schweden stammten. Nach Donna berief die Jury die 20jährige Corinne ins Dance Team. Corinne war eine sexy Brünette mit schulterlangen, dunkelbraunen Haaren und grünen Augen. Im Gegensatz zu ihren Teamkameradinnen, war sie wie Gloria etwas kräftiger gebaut. Ihr hübsches Gesicht wies eher mediterrane Züge auf. Als nächste schaffte es die 21jährige Francesca in das neue Dance Team. Francesca war eine gutaussehende Blondine mit schulterlangen Haaren und braunen Augen. Ihr hübsches Gesicht wies deutsche Züge auf, weil sie in München geboren worden war. Die nächste Teilnehmerin, die es ins Dance Team schaffte, war die 25jährige Natalya. Natalya war eine gutaussehende Blondine, mit braunen Augen und einem durchtrainierten Körper. Ihre blonden Haare reichten bis zu ihren üppigen Brüsten. Ihr hübsches Gesicht, wies ebenso deutsche Züge auf, wie das von Francesca, denn ihre Eltern stammten aus Deutschland. Nach Natalya wurde Jessica ins Dance Team berufen. Jessica war eine schwarzhaarige Schönheit, mit asiatischen Gesichtszügen und den für Asiaten typischen braunen Mandelaugen. Vom Körperbau her, war Jessica etwas schlanker, als ihre Teamkameradinnen. Die letzte, die es ins Dance Team der „Dare Dancers“ schaffte, war die 19jährige Melina. Melina war eine gutaussehende Frau mit roten Haaren, die einen etwas helleren Farbton hatten, als die von Amy Peterson und bis zur Schulter reichten, üppigen Brüsten und blauen Augen. Der Körper der 19jährigen war zwar kräftig gebaut, aber dennoch hatte sie kein Gramm Fett zu viel. Ihr Gesicht wies britische Gesichtszüge auf, weil ihre Eltern aus Nottingham stammten. 11 Damit besaß das neue NBA-Team zwar sein eigenes Dance Team, doch das wichtigste fehlte noch: DIE SPIELER. Die neue Saison hatte zwar noch nicht offiziell begonnen, doch die etablierten Vereine merkten schnell, wer brauchbar war, und wer gehen musste. Der erste Spieler, der bei den Sky City Dare Devils anheuerte war der 2,13 m große und 129 Kg schwere Centerspieler Andrew Bynum, der zurzeit vereinslos war. „Bynumite“, wie Andrew Bynum von seinen Fans genannt wurde entschied sich für die Rückennummer 12. Als nächstes dockte der 1,96 m große und 89 Kg schwere finnische Shooting Guard Mikko Koivisto bei den Devils an, der sich die Rückennummer 18 erhielt. Von den Le Mans Sarthe Basket kam der 1,85 m große und 80 Kg schwere US-Amerikaner DaShaun Wood, der als Point Guard spielte zu den Sky City Dare Devils. Er trug wie schon zu seiner Zeit bei den Skyliners in Frankfurt die Rückennummer 15. Bei den Detroit Pistons standen die Zeichen zwischen dem Verein und dem 2,06 m großen und 97 Kg schweren Small Forward Tayshaun Prince auf Trennung. Da der 35jährige aus Compton, Kalifornien in den Planungen von Pistons-Head Coach Stan Van Gundy keine Rolle mehr spielte, wechselte Tayshaun Prince nun zu den Sky City Dare Devils und sicherte sich die Rückennummer 28. Von den Indiana Pacers stieß der 2,03 m große und 106 kg schwere Power Forward Chris Copeland zu der neuen NBA-Mannschaft. Dort wählte er die Nummer 26 als Trikotnummer. Vom türkischen Erstligisten Başkent Gençlik Ankara wechselte der 1,83 m große und 93 Kg schwere Point Guard Aubrey Reese zu den Dare Devils, wo er sich die 10 als Trikotnummer sicherte. Von den San Antonio Spurs wechselte der 1,98 m große und 92 kg schwere Shooting Guard Emanuel Ginobili aus Argentinien zum neuen NBA-Team. Seine Nummer wurde die 8. Ihm schloss sich der Australier Patrick Mills an, der 1,83 m groß und 84 Kg schwer war. Er wollte in Sky City die 19 auf dem Trikot. Auch die Miami Heat hatten einen Abgang in Richtung Sky City zu verzeichnen. Der 2,06 m große und 100 Kg schwere Small Forward Luol Deng, der die britische Staatsbürgerschaft besaß bekam die Nummer 11 auf dem Trikot, wie er es sich gewünscht hatte. Von den Minnesota Timberwolfes holten sich die Sky City Dare Devils einen weiteren schweren Brocken. Den 2,07 m großen und 109 Kg schweren Franzosen Ronny Turiaf, der auf der Position 5, also direkt unter dem Korb agierte. Er trug bei den Teufeln die Nummer 36. Von den Toronto Raptors verabschiedete sich der brasilianische Small Forward Bruno Caboclo, 2,06 m groß und 93 Kg schwer in Richtung Sky City. Dort entschied er sich für Nummer 20 als seine Nummer. Mit dem 2,06 m großen und 98 Kg schweren Power Forward Tyrus Thomas verloren die Memphis Grizzlies einen ihrer Leistungsträge an die Sky City Dare Devils, da dieser eine neue sportliche Herausforderung suchte, die ihm die Grizzlies nicht mehr bieten konnten. Bei den Devils wollte er die 16 auf seinem Trikot haben. Die Charlotte Bobcats hatten gleich zwei Abgänge in Richtung amerikanischer Westküste zu den Devils zu verkraften. Zum Einen wechselte der 2,06 m große und 104 kg schwere kongolesische Power Forward Bismack Biyombo und zum Anderen der 2,01 m große und 102 Kg schwere Small Forward Jeffery Taylor. Biyombo trug in Sky City die 44 auf dem Trikot und Taylor die 13. Den nächsten Abgang zu den Devils hatten die Denver Nuggets zu verzeichnen, denen Kyle Hathaway auf Anraten von Jose´ Calderon den 1,80 m großen und 88 Kg 12 schweren Point Guard Ty Lawson abgeworben hatte. Auch die Orlando Magic mussten einen ihrer Leistungsträger zu den Devils ziehen lassen. Der 1,91 m große und 91 Kg schwere Shooting Guard Willie Green hatte sich mit dem Cheftrainer der Magic Scott Skiles überworfen und hatte den Verein in Richtung Sky City verlassen, wo er die Nummer 14 für sein Trikot auswählte. Auch die Cleveland Cavaliers mussten zwei Abgänge zu den „Roten Teufeln“, wie die Dare Devils aufgrund ihrer roten Auswärtstrikots genannt wurden zu verkraften. Der erste der die „Cavs“ verließ, war der 2,06 m große und 108 Kg schwere Power Forward Tristan Thompson aus Kanada, der bei den Devils die 35 auf dem Trikot tragen wollte. Ihm folgte der Brasilianer Anderson Varejao. 2,08 m groß und 121 Kg schwer. Er trug bei den Dare Devils die 74. Die Utah Jazz trennten sich vom 2,16 m großen und 122 Kg schweren deutschen Centerspieler Tibor Pleiß, weil Head Coach Quin Snyder keinen Deutschen haben wollte. Dieser würde bei den Devils die Nummer 21 tragen. Das letzte NBA-Team, das einen Abgang zu den Dare Devils zu verzeichnen hatte, waren die Los Angeles Clippers, die den 1,93 m großen und 90 Kg schweren Shooting Guard Austin Rivers ziehen lassen mussten, nachdem dieser sich mit Mannschaftskapitän Chris Paul in aller Öffentlichkeit gestritten hatte. Er trug in Sky City die Nummer 25 auf dem Trikot. Mittlerweile war es der 30.09.2015 und das Team stand. Auf der Homepage der Devils war seit dem Aufbau viel passiert. Jeden Tag war eine neue Meldung über die Verpflichtung eines neuen Spielers online gestellt worden. Doch was wäre ein Basketballteam ohne Maskottchen und ohne Hallensprecher. Hallensprecher wurde Wade Barrett. Während Luigi Canavaros Cousin Giorgio Arrivabene in seiner Freizeit in das Kostüm von Dare Devil schlüpfte. Dieser war ein 2,00 m großer roter Teufel mit einem breiten, hämischen Dauergrinsen. Am 03.10.2015 wurde die Sky City Arena mit einem Freundschaftsspiel ordnungsgemäß eingeweiht. Auch Präsident Barack Obama war gekommen. Als Gastmannschaft waren die Atlanta Hawks angereist. Um 18:50 Uhr Ortszeit war es dann soweit. Die Halle war bis zum letzten Platz ausverkauft. Zuerst kamen die Cheergirls und Dare Devil in die Halle. Zu „Burnin Alive“ von AC DC legten die Mädels in rote bauchfreie Tops und weiße Miniröcke gekleidet eine heiße Performance hin. Dann war es Zeit die Atlanta Hawks in die Halle zu holen. Zur Titelmelodie des Kinofilms „Mission Impossible“ wurden die Spieler von Wade Barrett angekündigt. „Ladies and Gentlemen hier sind unsere Gäste die Atlanta Hawks. Mit der 0 Jeff Teague. Die Nummer 3 trägt Austin Daye, die Nummer 4 Paul Millsap, und hier kommt die Nummer 5 DeMarre Carroll. Die Nummer 6 ist Pero Antic, die Nummer 7 Elton Brand, hier kommt die Nummer 8 Shelvin Mack. Und hier ist die Nummer 12 John Jenkins, mit der Nummer 15 Al Horford. Und hier ist der Mannschaftskapitän mit der Nummer 17 Dennis Schröder. Die Nummer 24 Kent Bazemore, mit der Nummer 25 aus der Schweiz Thabo Sefolosha, die 26 trägt Kyle Korver. Die Nummer 31 Mike Muscala. Und last but not least die Nummer 32 Mike Scott. Der Headcoach der Hawks ist Mike Budenholzer.“ Dann wurde des dunkel in der Halle und das Lied „Heimweh“ von Schiller erklang. „Liebe Basketballfreunde, seid Ihr bereit? Hier kommt unser Team. Mit der Nummer 6 Ty Lawson.“ Und schon kam Lawson auf das Spielfeld. „Mit der Nummer 8 Emanuel Ginobili.“ Der Argentinier kam dazu und klatschte Ty Lawson ab. „Mit der Nummer 10 Aubrey Reese.“ Der Ex-Skyliner erschien auf dem Spielfeld. „Die Nummer 11 Luol Deng.“ Luol Deng kam 13 auf das Spielfeld und klatschte im vorbeigehen seine Mannschaftskameraden ab. „Und hier kommt die Nummer 12 unser Mannschaftskapitän ANDREW BYNUM!!“ Der 129-Kilo-Mann kam mit athletischen Schritten auf das Spielfeld und klatschte die anderen ab. „Unsere Nummer 13 Jeffery Taylor.“ Dieser kam auf das Spielfeld und klatschte im Vorbeigehen Amy Peterson und ihre „Dare Dancers“ ab, die einen Tunnel gebildet hatten, ehe er seine Mannschaftskameraden abklatschte. „Die Nummer 14 Willie Green.“ Der ehemalige Magic-Spieler kam auf das Spielfeld. „Und hier kommt unsere Nummer 15 DaShaun Wood.“ Der Ex-Skyliner und Ex-ALBA-Spieler kam auf das Spielfeld und klatschte erst die anderen ab ehe er und Willie Green hochsprangen und ihre Brustkörbe aneinander schlugen. „Die Nummer 16 Tyrus Thomas.“ Tyrus kam auf das Spielfeld und klatschte erst das Dance Team ab, dann „Dare Devil“ und dann seine Mannschaftskameraden. „Die Nummer 18 unser Import aus Finnland Mikko Koivisto.“ Der blonde Finne kam auf das Spielfeld und klatschte das Dance Team, das Maskottchen und dann seine Kameraden ab. „Und hier kommt unsere Nummer 19 Patrick Mills.“ Patrick Mills kam aus den „Katakomben“ auf das Spielfeld und klatschte im Vorbeigehen erst das Dance Team, dann das Maskottchen und anschließend seine Kameraden ab. „Die 20 Bruno Caboclo.“ Nachdem der Brasilianer in die Halle gekommen war ging es weiter. „Die Nummer 21 2,16 m groß und 122 Kilo schwer. Unsere Wonderwall Tibor Pleiß.“ Als der Deutsche auf dem Feld war, kam der nächste Spieler im Devils Dress. „Die 25 Austin Rivers.“ Schließlich war Tristan Thompson in der Halle und Wade Barrett kündigte den nächsten Spieler an. „Mit der 36 aus Frankreich Ronny Turiaf.“ Der 2,07 m Hüne kam in die Halle. Schließlich war der letzte Spieler an der Reihe. „Und hier die Nummer 74 Anderson Varejao. “ Der Brasilianer kam in die Halle und vollzog wie die anderen auch das Einlaufritual. „Der Head Coach des Teams ist Jose´ Calderon und seine Assistant Coaches Rick Stafford und Allen Iverson.“ Danach ging das Licht wieder an. Die Teams machten sich noch einmal warm ehe es dann los ging. Als Schiedsrichter hatte die NBA Violet Palmer, Steve Anderson und Mark Ayotte benannt. Um 19:20 Uhr gab Wade Barrett die Starting Five beider Mannschaften bekannt. „Ladies and Gentlemen. Hier Starting Five unserer Gäste der ATLANTA HAWKS: Mit der 5 DeMarre Carroll. Die 6 Pero Antic, die 17 Dennis Schröder, die 25 Thabo Sefolosha und die 7 Elton Brand.“ Die mitgereisten Hawks-Fans feierten ihre Mannschaft. „Und nun liebe Basketballfreunde, seid Ihr bereit für die Starting Five unserer Sky City Dare Devils. Die Nummer 15 DaShaun…“ „Wood“ kam es aus dem Publikum. „Die Nummer 12 Andrew…“ „Bynum.“ „Die 18 Mikko…“ „Koivisto.“ „Die 28 Tayshaun…“ „Prince.“ „Und die 16 Tyrus…“ „Thomas.“ „DANKE!!“ „BITTE!!“ Um 19:25 war dann Tipp-Off, den die Sky City Dare Devils für sich entscheiden konnten. DaShaun Wood sah den frei stehenden Andrew Bynum direkt am Korb stehen und spielte einen schönen Pass auf den 2,13 m-Riesen, der den Ball mit einem krachenden Slam Dunk durch die Reuse hämmerte und die Devils mit 2:0 in Führung brachte. Doch die Hawks fanden die passende Antwort durch einen Wurf aus dem Feld von Dennis Schröder der zum 2:2 einnetzte. Die nächsten Punkte gingen wieder auf das Konto der Dare Devils in Form eines Dreiers von Mikko Koivisto, der zum 5:2 traf. Das Spiel war ein Duell auf Augenhöhe. Das erste Viertel konnte die Mannschaft von Jose´ Calderon mit 23:21 für sich entscheiden. Doch das zweite Viertel ging mit 16:17 14 an die Gäste aus Georgia, die zur Halbzeitpause 39:38 zurücklagen. Im dritten Viertel erwischten die Atlanta Hawks allerdings den besseren Start und übernahmen zum ersten Mal in dieser Partie die Führung. Am Ende des Viertels stand es 60:64 aus Sicht der Gastgeber, die sich im vierten und letzten Viertel wieder berappelten und sich die Führung zurückholten. Zuerst ließ es Ronny Turiaf, der Franzose, ordentlich krachen indem er per Dunk zum 62:64 traf. Dieser Dunk hatte eine Schockwirkung bei den Hawks gehabt, denn der nächste Pass von Elton Brand auf Pero Antic wurde von Tayshaun Prince abgefangen und in einen Schnellangriff seitens der Sky City Dare Devils umgewandelt, den Ronny Turiaf mit einem weiteren Dunk zum 64:64 Ausgleich abschloss. Die letzte Aktion des Abends gehörte aber dem Finnen Mikko Koivisto, als dieser beim Stand von 81:81 0.9 Sekunden vor Spielende von der Mittellinie zum Wurf hochstieg und diesen mit dem Buzzer zum 84:81 Endstand versenkte. Damit war die Sky City Arena offiziell eingeweiht und die Stadt hatte nun ein eigenes Basketball-Team unter einem großartigen Trainer. Doch noch standen Jose´ Calderon und die Sky City Dare Devils am Anfang eines langen und steinigen Weges. Allen Beteiligten war klar, dass die „Roten Teufel“ nicht jedes Spiel würden gewinnen können. Am 04.10.2015 fand dann die Preisverleihung des Architektenwettbewerbs statt. Daena Hernandez und Kyle Hathaway waren gerade in der Sportarena, als der Vorsitzende des Komitees mit einem riesigen Pokal in der Hand in die Halle kam. „Miss Hernandez. Ich bin Hector Tardiez. Ich darf Ihnen herzlich zum Gewinn unseres Wettbewerbs gratulieren. Ich habe die Halle schon aus der Luft bewundern dürfen. Eine eindrucksvolle Leistung.“ „Hab mir auch Mühe gegeben. Schade, dass sie gestern nicht dabei waren. Die Sky City Dare Devils haben in dieser Halle ihr erstes Spiel bestritten. War zwar kein Liga-Spiel aber ein Freundschaftsspiel. 84:81 gegen die Atlanta Hawks.“ „Ich hab den Bericht in der Sky City Chronicle gelesen. War ganz schön was los. Aber nun zu Ihnen. Ich freue mich, Ihnen diesen Pokal überreichen zu dürfen.“ Mit diesen Worten überreichte Hector Tardiez Daena Hernandez einen ziemlich wuchtigen Goldpokal, der auf einem Marmorblock ruhte. Daena küsste ihre Trophäe und wurde dabei von einem Fotografen der Sky City Chronicle abgelichtet. Kapitel 36: Weitere Geschäfte eröffnen -------------------------------------- Weitere Geschaefte eroeffnen Am 05.10.2015 gingen die Planungen für die Stadt weiter. Nach dem Bau der Sky City Arena war der Überschuss auf 25.000 US-$ geschrumpft. Den ursprünglichen Plan ein Forschungslabor in der Stadt anzusiedeln, hatte man verworfen. Außerdem wollte Raymond Loxley, der Wirtschaftsdezernent sich noch den Zuschlag zum Bau einer Solarzellenfabrik von First Solar sichern. Wie üblich bekam er von Robert Palmer den Auftrag, eine Bewerbung loszuschicken. Danach ließ Robert Palmer darüber abstimmen, ob weitere Geschäfte angesiedelt werden sollten. Der Beschluss war einstimmig. Die Stadtverordneten entschieden sich, ein Einkaufszentrum zu bauen, in dem sich dann verschiedene Geschäfte ansiedeln konnten. Nach der Sitzung machte sich Robert Palmer auf den Weg zu Kyle Hathaway. Er fand ihn im neuen Logistikzentrum von FedEx. „Guten Morgen Mr. Hathaway.“ „Guten Morgen. Was hat denn die heutige Sitzung ergeben?“ „Wir mussten unser eigentliches Vorhaben, den Bau eines Forschungslabors vorerst auf Eis legen. Der Bau der Sportarena hat unseren Überschuss auf 25.000 Dollar schmelzen lassen.“ „Und was ist die Alternative?“ „Wir wollen ein Einkaufszentrum bauen um neue Geschäfte ansiedeln zu können.“ „Eine gute Idee. Ich muss nachher eh bei Daena Hernandez vorbei, da kann ich sie dann mit einem Entwurf für ein Einkaufszentrum beauftragen.“ „Gut.“ Um 10:30 Uhr machte Kyle Hathaway sein Versprechen wahr und machte einen Abstecher bei Daena Hernandez. Er fand sie im Garten. „Hey Kyle. Que Passa?“ „Alles im grünen Bereich. Wollte dir nochmal zu deinem Sieg beim Wettbewerb gratulieren. Aber das ist nicht der einzige Grund.“ „Wenn du schon so anfängst, weiß ich genau was kommt. Du hast wieder einen Auftrag.“ „Das stimmt. Und sieh es mal so, du schreibst jetzt schon Geschichte. Du hast zu 90% eine ganze Stadt erschaffen. Ohne dich gäbe es das alles hier gar nicht.“ „Das ist wohl wahr. Also was soll ich für dich zeichnen?“ „Ein Einkaufszentrum. Die Stadtverordneten haben entschieden, erst mal die Infrastruktur weiter auszubauen. Und dazu gehören mehr Geschäfte.“ „Okay. Spätestens heute Abend um 19:00 Uhr kann ich mit einem Entwurf aufwarten. Kann aber auch später werden.“ „Lass dir Zeit.“ Nach dem sie im Garten das Unkraut entfernt und danach noch mal geduscht hatte, saß Daena Hernandez in ihrem Atelier und zeichnete einen Entwurf für das neue Einkaufszentrum. Gleich der erste Entwurf war gelungen. Er sah einen rechteckigen Betonbau vor, der über zwei Stockwerke ging. An den gläsernen Eingangsbereich schloss sich gleich eine Fläche für ein Geschäft an. Über dem zweiten Stock war eine Leichtmetallkonstruktion vorgesehen, auf der dann das Dach aufgesetzt werden sollte. Dieses sollte an der Vorderseite einen Überhang bilden. Direkt neben dem Einkaufszentrum hatte Daena Hernandez ein Parkhaus vorgesehen. Um 19:00 Uhr klopfte sie dann bei Kyle Hathaway. Dieses Mal öffnete der Chef selbst. Gene Simmons und seine Verlobte waren in der Stadt unterwegs. So hatten Kyle Hathaway und Daena Hernandez genug Zeit um den Entwurf durchzusprechen. „Genau so werden wir es machen. Morgen früh werden wir deinen Entwurf den Stadtverordneten vorstellen.“ „Gut. Aber welche Geschäfte wir in dem neuen Einkaufszentrum unterbringen, sollten wir die Einwohner der Stadt entscheiden lassen.“ „Das werde ich morgen vorschlagen.“ 01 Am Dienstag, den 06.10.2015, um 08:45 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zur nächsten Sitzung. Dort stellte Daena Hernandez ihren Entwurf für das neue Einkaufszentrum vor. Als sie mit ihren Ausführungen fertig war, sah sie in die Runde und stellte ihre obligatorische Frage. „Hat irgendjemand Fragen zu diesem Entwurf?“ Als sich keiner zu Wort meldete, wandte sich Robert Palmer an seinen Stellvertreter Horace Cassell. „Der Entwurf gefällt mir. So sollten wir es machen.“ Gerade als der Bürgermeister zur Abstimmung schreiten wollte, meldete sich Kyle Hathaway zu Wort. „Sie haben einen Vorschlag Mr. Hathaway?“ „In der Tat. Wir sollten die Einwohner entscheiden lassen, welche Geschäfte wir in dem Einkaufszentrum ansiedeln.“ „Das wäre eine sehr gute Idee. Auf diese Weise würden wir auch erfahren, wie viele Einwohner unsere Stadt hat.“ „Gut. Dann stimmen wir ab. Zuerst über den Entwurf für das neue Einkaufszentrum. Wer ist dafür?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Niemand meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier keine Handzeichen. „Nun gut. Dann ist diese Abstimmung entschieden. Kommen wir zur nächsten. Wer ist dafür, die Einwohner der Stadt zu befragen, welche Geschäfte sie sich wünschen?“ Alle bis auf 5 hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Keine Handhebungen. „Wer enthält sich?“ Die restlichen 5 hoben die Hand. „Dann ist die Sache wohl fast einstimmig. Habe Sie irgendwelche Neuigkeiten, was unsere Bewerbung um den Bauvertrag für ein Solarzellenwerk angeht, Mr. Loxley?“ „Wir sind in der engeren Wahl. Und wir haben mit Cottonwood Heights noch einen einzigen Konkurrenten. Die restlichen Bewerber wie Santa Clara sind hinten runter gefallen, weil wirtschaftlich zu stark.“ „Das sind gute Nachrichten. Meine Herren, ich erkläre diese Sitzung für beendet.“ Nach der Sitzung ging Kyle Hathaway zum Gewerbepark und steckte ein 88 ha großes Areal ab. Dann wies er seine Bagger ein und gab den Leuten in den Führerständen ein Zeichen und den Auftrag eine 45 m tiefe Grube auszuheben. Als die Bagger fertig waren, wurden die stabilisierenden Elemente eingelassen. Als dieser Bauvorgang beendet war, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, fertigten die Bauarbeiter die Segmente vor. Um 11:10 war der Zement dann komplett ausgehärtet und die Bauarbeiter stellten die Rückwand des neuen Einkaufszentrums auf. Danach kam die linke Seitenwand, die mit der Rückwand verbunden und dann fixiert wurde. Genauso wurde mit der rechten Seitenwand verfahren. Danach kam die tonnenschwere Stirnwand die ebenfalls mit den beiden Seitenwänden verbunden wurde. Der Schritt war, eine tonnenschwere Betonplatte aufzusetzen, in die man an verschiedenen Stellen quadratische Löcher geschnitten hatte, um später die Rolltreppen einbauen zu können, die die beiden Etagen miteinander verbinden sollten. Als es Mittag war stand das neue Einkaufszentrum im Rohbau. Die Glaser waren gerade dabei den Eingangsbereich zu verglasen und abzudichten, als es schlagartig kühler wurde. Am Himmel zogen dunkle Wolken auf. Der Herbst fing an und damit war verstärkt mit Stürmen und Unwettern zu rechnen. Die Glaser schafften es gerade noch rechtzeitig das Einkaufszentrum zu verglasen und die Glastüren einzubauen. Die Elektriker hatten vorher die Kabel und die Elektromotoren verlegt. Kaum war alles soweit fertig, räumten die Arbeiter die Baustelle. Kaum waren sie in ihren Wohncontainern, brach das Unwetter los. Der Wind blies zwar nicht mit Sturmstärke, aber doch heftig genug um für Überschwemmungen 02 zu sorgen. Als am nächsten Morgen die Sonne über den Bergen aufging, war das Unwetter weitergezogen. Doch es waren mal wieder zahlreiche Keller überflutet. Nach dem Frühstück besprach sich Kyle Hathaway mit seiner Frau Adriana, seinem Assistenten Gene Simmons und seinem großen Bruder Jim Hathaway. „Ganz ehrlich, ich bin schon am Überlegen, ob wir das Bauen dieses Jahr nicht schon früher einstellen.“ „Es ist Herbst, kleiner Bruder und da fängt die Unwetter-Saison an. Jetzt das Bauen einzustellen bringt nichts. Obwohl du dieses Jahr viel erreicht hast.“ „Andererseits sind deine Bedenken auch nicht ganz unbegründet Schatz. Du bist für die Sicherheit der Bauarbeiter verantwortlich.“ Nach der Besprechung bat Kyle Hathaway seinen Assistenten ihm einen Fragebogen für die Umfrage unter der Bevölkerung der Stadt zu entwerfen. Nach 10 Minuten kam Gene Simmons zurück und zeigte seinem Chef einen dreiseitigen Entwurf, der in die Sparten „Gastronomie“, „Gesundheit“, „Entertainment“, „Büro/Bürobedarf“ und „Sonstiges“ gegliedert war. „Das ist sehr gut. Mal sehen, was sich die Einwohner so wünschen.“ Gene Simmons ging in die Lobby des Hotels und vervielfältigte den Fragebogen. Auf der Post kaufte er Briefumschläge und Briefmarken und ging danach zum Einwohnermeldeamt und ließ sich eine Kopie des Einwohnerverzeichnisses geben. In der Eisdiele von Luigi Canavaro kuvertierte er die Fragebögen in die zuvor adressierten Umschläge, verschloss sie und klebte eine Briefmarke darauf. Nachdem Gene Simmons seinen Latte Macchiato bezahlt hatte ging er zurück zur Post und gab die Briefe dort ab. Schon am nächsten Morgen kam der Leiter der Poststelle mit einem riesigen Postsack in Kyle Hathaways Suite. Die Einwohner der Stadt hatten ihre ausgefüllten Fragebögen in den Briefkasten des Hotels geworfen. Zusammen mit seiner Frau, seinem Assistenten und dessen Verlobter wertete Kyle Hathaway die Fragebögen aus. In der Kategorie „Gastronomie“ wurden von den Einwohnern ein mexikanisches Restaurant, ein Inder, ein Fischrestaurant und eine Sushi-Bar gewünscht. Auch einen Griechen wollten die Einwohner haben. In der Kategorie „Entertainment“ wünschten sich die Einwohner Sky Citys einen Elektroladen und einen PC-Shop. In der Kategorie „Büro/Bürobedarf wollten die Einwohner einen Schreibwarenladen und eine Druckerei für Visitenkarten und T-Shirt-Druck. Bei „Sonstiges“ wünschten sich die Bewohner ein Zoogeschäft, einen Optiker, eine Sportsbar, einen Juwelier und ein Internetcafé. Außerdem wurden noch ein Schuhgeschäft, ein Dessous-Laden und ein Bekleidungsgeschäft gefordert. In der Kategorie „Gesundheit“ wollten die Bewohner ein Reformhaus, einen Bioladen und eine zweite Apotheke. Ferner wünschten sich die Bewohner eine Wellness-Oase. Die Auswertung der Fragebögen ergab, dass 90.000 Menschen in der Stadt lebten. Und es würden noch mehr werden, wenn im neuen Einkaufszentrum die nächsten Geschäfte eröffneten. Und dann war da ja noch die Bewerbung der Stadt um den Zuschlag zum Bau eines Solarzellenwerkes. Denn wenn Sky City den Zuschlag erhielt, dann würde die Einwohnerzahl noch einmal zunehmen. In der Sitzung, die noch am selben Tag stattfand präsentierte Kyle Hathaway zum Einen das Ergebnis der Umfrage unter der Bevölkerung, zum Anderen die genaue Einwohnerzahl. „Das sind ja schon eine ganze Menge Menschen, die hier leben.“, sagte Horace 03 Cassell. „Mr. Loxley, haben Sie schon Neuigkeiten von First Solar?“ „Wir haben den Zuschlag bekommen. Der CEO kommt heute noch zur Vertragsunterzeichnung vorbei.“ „na dass sind ja sehr gute Nachrichten.“ Um 12:00 Uhr kam dann James Hughes der CEO von First Solar aus Tempe, Arizona, dem Firmensitz des Unternehmens nach Sky City. Vor laufenden Fernsehkameras und sämtlichen Fotografen der Presse setzte er seine Unterschrift unter den Bauvertrag für das neue Solarzellenwerk. Danach steckte er ein 50 ha großes Areal östlich des BMW-Werkes ab. Auf ein Zeichen von Kyle Hathaway ging ein Bautrupp in Position. Daena Hernandez saß in der Zwischenzeit in ihrem Atelier und zeichnete einen Entwurf für das neue Solarzellenwerk von First Solar. Gleich der erste Entwurf war gelungen. Das Gebäude glich einer zu groß geratenen Sim-Karte für Handys. Um 12:45 Uhr klopfte Daena Hernandez an der Tür von Kyle Hathaways Suite. Es öffnete Natalia Deveraux. Nach einer kurzen Begrüßung besprach Daena Hernandez ihren Entwurf mit Kyle Hathaway. Die Besprechung des Entwurfs dauerte nicht lange, und so kam es, dass sich die Stadtverordneten um 13:15 Uhr zu einer weiteren Sitzung trafen. Dort präsentierte Daena Hernandez den Entwurf für das neue Solarzellenwerk. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte sah sie in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand eine Frage zu diesem Entwurf?“ Als Rückfragen ausblieben, ließ Bürgermeister Robert Palmer zur Abstimmung schreiten. „Wer stimmt für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer ist dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier kein Handzeichen. „Wieder einmal einstimmiger Beschluss. Damit ist die Sitzung beendet. Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit, bis wir uns dann wieder treffen.“ Nach der Sitzung bat Robert Palmer Kyle Hathaway in sein Büro. „Setzen Sie sich Mr. Hathaway.“, sagte er nachdem die Tür zu war. „Worum geht’s?“ „Ich hab läuten gehört, dass die United Launch Alliance einen eigenen Weltraumbahnhof und eine weitere Fabrik plant. Was meinen Sie?“ „Klingt interessant. Aber ich habe noch ein paar Neuigkeiten. Die Bergkette, die die Stadt östlich abschirmt, besitzt eine Erzader und ein Bauxit-Vorkommen. Das bedeutet Stahl und Aluminium.“ „Woher wissen Sie das?“ „Ich habe ein paar Geologen damit beauftragt, Bodenproben zu sammeln und auszuwerten. Vor zwei Tagen habe ich das Gutachten der Männer bekommen.“ „Das sind gute Nachrichten. Mal sehen, ob Mr. Loxley da mehr weiß. Wie dem auch sei, Sie haben grünes Licht für den Bau des neuen Solarzellenwerkes.“ „Danke, Mr. Palmer.“ Nach dem Gespräch mit Robert Palmer gab Kyle Hathaway den Baggerführern das verabredete Zeichen und diese fingen an, eine 16 m tiefe Grube auszuheben. Danach kamen die stabilisierenden Elemente, wie Stahlpfeiler und die Gitter aus geflochtenem Draht. Als dieser Schritt abgeschlossen war, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete landete auf dem Flughafen von Sky City eine Maschine vom Typ Boeing 717-300X der amerikanischen Fluggesellschaft Delta Airlines. Die Maschine war aus Salt Lake City, Utah gekommen. An Bord des Fluges befand sich Daniela Bunting. Die 22jährige aus Cottonwood Heights, Utah, war gelernte Masseuse und eine Koryphäe auf dem Gebiet Wellness. Schon im Schulalter hatte Daniela in den Ferien im Geschäft ihrer Tante ausgeholfen und sich so ein solides Grundwissen erworben. Später im 04 Teeniealter hatte sie in den Ferien in Massagesalons und Wellnessoasen gejobbt und so ihr Fachwissen erworben. Daniela Bunting war eine gutaussehende Blondine mit braunen Augen und hüftlangen Haaren. Sie hatte ein hübsches Gesicht, schöne feste Brüste, einen sexy durchtrainierten Körper und sinnliche Lippen. In der Zwischenzeit saß Daena Hernandez an ihrem Zeichenbrett und entwarf ein neues Wohnhaus. Gleich der erste Entwurf war perfekt. Dieser Entwurf sah einen 135 m hohen Wolkenkratzer aus Stahl und Glas vor. Das Glas befand sich dieses Mal hinter den Stahlelementen, die wellenförmig aussahen und rund um das Gebäude verliefen. Zwischen den einzelnen Stahlsektionen war ein Abstand von 15 m vorgesehen, die dann mit Stahlgittern eingefasst werden sollten. Währenddessen war der Zement ausgehärtet und die Bauarbeiter begannen mit dem Bau des neuen Solarzellenwerkes. Die Rückwand stand bereits, als Phil der Kranführer, die schräg verlaufende Seitenwand absetzte. Danach kam die rechte Seitenwand. Als nächstes kam dann die linke Seitenwand, ehe dann die Stirnwand eingepasst wurde. Zum Schluss kam dann das tonnenschwere Betondach, in dem schon die Solarzellen eingesetzt waren, die zur Gewinnung des elektrischen Stroms benötigt wurden. Um 14:00 Uhr waren mehrere Frachtmaschinen auf dem Flughafen von Sky City gelandet, die die Produktionsanlagen für die Solarzellen in Einzelteilen geliefert hatten. Nach dem Entladen wurden die Anlagen mit Tiefladern zur neuen Fabrik gebracht. Und kaum war die letzte Frachtmaschine gestartet, landete eine Maschine vom Typ Boeing 787-8 der mexikanischen Fluggesellschaft Aeromexico auf dem Flughafen. An Bord war Ricardo la Vuelpe der mexikanische Gastronom. Der 28jährige aus Mérida, der Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates Yucatán, war bereits in dritter Generation Gastronom. Als der junge Mexikaner auf dem Weg zum neuen Einkaufszentrum war, landete eine weitere Maschine auf dem Flughafen von Sky City. Es war eine Maschine vom Typ Airbus A380-800 der koreanischen Fluggesellschaft Korean Air. An Bord befand sich der griechische Gastronom Kostas Papadopoulos. Als der Grieche sich auf den Weg zum Einkaufszentrum machte, landete eine Maschine vom Typ Airbus A340-300 der portugiesischen Fluggesellschaft TAP Portugal. An Bord war Tiago Figureido. Und während der portugiesische Zoohändler sein Gepäck holte, traf sich Kyle Hathaway mit Ricardo La Vuelpe. Dieser war ein 1,70 m großer, athletisch gebauter Mann mit braunen Augen und braunen Haaren. Ein markantes Gesicht mit lateinamerikanischen Zügen rundete das sympathische Erscheinungsbild ab. „Mr. Hathaway, ich freue mich, dass Sie mir die Möglichkeit geben, auf eignen Füßen zu stehen.“ „Ihnen eilt ein ziemlich guter Ruf voraus. Und da mir der Ruf voraus eilt, mich nur mit dem Besten vom Besten zufrieden zu geben, gilt das natürlich auch für die Leiter, der Geschäfte, die hier angesiedelt werden sollen. Ich darf dann voran gehen.“ Ricardo La Vuelpe entschied sich für das Geschäft gleich neben dem gläsernen Eingang. Und während sich der junge Mexikaner Notizen machte, wie er sich die 05 Inneneinrichtung vorstellte, traf sich Kyle Hathaway mit Kostas Papadopoulos. Der 78jährige Grieche war ein etwas dicklicher Mann mit grauen Haaren und einem weißen Vollbart. Sein mit Altersfalten durchzogenes gütiges Gesicht mit den braunen Augen verlieh dem alten Mann ein würdevolles Aussehen. „Mr. Papadopoulos, ich freue mich, Sie kennenzulernen.“ „Die Freude ist ganz auf meiner Seite Mr. Hathaway.“ „Bisher sind zwei Parzellen vergeben. Sie haben noch die große Auswahl, wo Sie ihr Geschäft eröffnen wollen.“ „Ich würde mir gerne die einzelnen Parzellen mal ansehen.“ „Gern. Wenn Sie mir bitte folgen würden.“ Kyle Hathaway ging voran und zeigte Kostas Papadopoulos die einzelnen Parzellen im Erdgeschoss, ehe es dann über eine der Rolltreppen in den zweiten Stock ging. Hier wurde der Grieche fündig. Er unterschrieb einen Mietvertrag für eine Parzelle, die über eine große Außenterrasse verfügte. Danach traf sich Kyle Hathaway mit Tiago Figureido. Er begrüßte ihn mit Handschlag. „Mr. Figureido. Willkommen in Sky City.“ „Senhor Hathaway, ich freue mich, dass Sie mir doch eine Chance geben. Sehen, Sie nachdem ich solange nichts von Ihnen gehört habe, habe ich schon die Hoffnung aufgegeben, dass Sie mich doch noch berücksichtigen.“ „Wissen Sie es ist nie einfach sich zu entscheiden, wenn man die Qual der Wahl hat. Es fällt immer jemand hinten runter. Aber Sie haben ja doch noch den Zuschlag bekommen. Und da hier immer noch genügend Parzellen frei sind, können Sie sich eine aussuchen. Ich darf vorangehen.“ Zusammen mit Tiago Figureido ging Kyle Hathaway durch das Einkaufszentrum und zeigte dem Portugiesen die noch leerstehenden Räume. Und während der Zoohändler sich die einzelnen Parzellen ansah landete eine weitere Maschine auf dem Flughafen von Sky City. Die Maschine gehörte der französischen Fluggesellschaft Air France und war vom Typ Boeing 747-400. An Bord befand sich Melanie Dubois, ein ehemaliges Dessous Model aus Saint Etienne. Die 30jährige hatte schon für etliche Dessous-Labels der Welt gemodelt. So war sie auch einer der legendären „Engel“ des amerikanischen Modelabels „Victoria´s Secret“ gewesen. Und während Melanie Dubois ihr Gepäck holte, hatte Tiago Monteiro einen Mietvertrag für sein Geschäft unterschrieben. Es befand sich im Erdgeschoss auf der rechten Seite des Eingangs. Und während die sexy Französin auf dem Weg zum Einkaufszentrum war, landete eine Boeing 777-300ER der indischen Fluggesellschaft Air India auf dem Flughafen von Sky City. An Bord war der indische Gastronom Ranjing Singh. Unterdessen hatte Kyle Hathaway sich mit Melanie Dubois getroffen. Als sie ihm entgegen kam blieb ihm fast die Luft weg. Melanie Dubois war eine Schönheit wie aus dem Bilderbuch. Sie hatte dunkelbraune Haare, die ihr bis zu den Brüsten reichten, dunkelbraune Augen und ein hübsches von der Sonne gebräuntes Gesicht. Sie hatte einen wundervollen sexy Körper, schöne schlanke Beine und eine ansehnliche Oberweite. Kein Wunder also, dass sich sämtliche Dessous-Labels um Melanie gerissen hatten. Kyle Hathaway begrüßte Melanie Dubois ganz Gentlemen-like mit einem Handkuss. „Mademoiselle Dubois. Ich freue mich, dass Sie gekommen sind.“ „Es war mir eine Freude herzukommen Monsieur Hathaway.“ „Ich nehme an, Sie wollen sich erst einmal die noch verfügbaren Räume ansehen, bevor Sie ihre Entscheidung treffen.“ „Das wäre sehr freundlich von Ihnen.“ „Dann darf ich bitten.“ Und während Kyle Hathaway Melanie Dubois durch 06 das Einkaufszentrum führte, saßen die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung zusammen um über Daena Hernandez Entwurf zum neuen Wohngebäude zu beraten. Daena Hernandez hatte gerade ihre Ausführungen beendet und sah nun in die Runde. „Hat irgendjemand eine Frage zu diesem Entwurf?“, fragte sie. Als sich keiner meldete, wandte Robert Palmer sich an seinen Stellvertreter Horace Cassell. „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Ich finde es gut, ein solches Haus zu bauen. Denn dann können sich die neuen Geschäftebetreiber die Hotelkosten sparen.“ „In Ordnung. Dann stimmen wir ab. Wer ist für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier keine Meldungen. „Gut. Dann möchte ich die Sitzung beenden. Danke, dass Sie heute Zeit hatten.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn im Sky City Plaza, wie das neue Einkaufszentrum hieß. Kyle Hathaway hatte gerade den Mietvertrag für den Dessous-Laden von Melanie Dubois zum Abschluss gebracht, der links von Daniela Buntings Wellness-Oase lag. „Guten Tag Mr. Hathaway. Sind Sie sehr beschäftigt, oder haben Sie einen Augenblick Zeit für mich?“ „Mr. Singh ist auf dem Weg hierher. Er wird in 15 Minuten hier eintreffen.“ „Wer ist denn Mr. Singh?“ „Ranjing Singh. Indischer Gastronom aus Raipur. 39 Jahre alt und besitzt einen exzellenten Ruf.“ „Welche Geschäfte haben wir denn bis jetzt hier?“ „Wir haben das „Yucatán“. Das ist das mexikanische Restaurant. Betrieben von Ricardo La Vuelpe. Dann haben wir das „Karditsa“, dass ist der Grieche. Kostas Papadopoulos ist der Betreiber. Dann haben wir den Zooladen. Er wird hier drüben auf der rechten Seite sein Domizil haben. Dann haben wir noch den Dessousladen „Erotic Angels“. Er wird von Melanie Dubois geführt.“ „Wir reden hier jetzt nicht über das ehemalige Dessous Model oder?“ „Doch das tun wir.“ „Na schön. Haben Sie sich schon Gedanken gemacht, wo die Leute wohnen sollen? Miss Hernandez war so vorausschauend und hat einen Entwurf für ein neues Wohngebäude vorgestellt. Eine Stahl-Glas-Konstruktion. Nur mit dem Unterschied, dass der Glasteil auf der Innenseite ist und von den Stahl-Elementen getragen wird.“ „Klingt gut. Ich werde dann ein Areal abstecken, wenn ich hier fertig bin.“ „Könnten Sie noch heute mit dem Bau beginnen? Denn dann könnte man unseren neuen Einwohnern die Hotelkosten ersparen.“ „Das lässt sich einrichten. Aber erst einmal muss ich mich mit Mr. Singh treffen. Ah, da kommt er gerade.“ Robert Palmer sah zum Eingang des Einkaufszentrums, wo ein gutaussehender Mann von 1,75 m Größe und einer schlanken Figur auftauchte. Ranjing Singh hatte schwarze Haare, einen Kinnbart und braune Augen. Seine Haut war stark gebräunt und sein Gesicht deutete auf eine Abstammung aus dem Südasiatischen Raum hin. Außerdem trug der Inder eine Brille mit Aluminiumbügeln und einer Fassung auch Leichtmetall. „Mr. Singh. Freut mich Sie kennenzulernen.“, sagte Kyle Hathaway. „Die Freude ist ganz auf meiner Seite.“ „Darf ich Ihnen Robert Palmer, den Bürgermeister von Sky City vorstellen?“ „Sehr erfreut Sie kennenzulernen Mr. Singh. Willkommen in Sky City. „Ich danke Ihnen, Sir. Ich hoffe doch, dass ich Sie mal bei mir als Gast zum Essen begrüßen kann.“ „Ganz bestimmt.“ Danach begann Kyle Hathaway zusammen mit Ranjing Singh und Robert Palmer seinen Rundgang durch das Einkaufszentrum. Der Inder suchte sich eine Parzelle im Untergeschoss aus, die direkt gegenüber der Wellness-Oase von Daniela Bunting lag. Nach der Vertragsunterzeichnung machte sich Kyle Hathaway auf, um wie versprochen das Areal für den Bau des neuen Wohnhauses abzustecken. Das neue Gebäude sollte hinter der Kirche von Hugh O´Flaherty entstehen. Kyle Hathaway steckte eine 100 m2 07 große Fläche ab und wie seine Bagger ein. Als diese in Position waren, gab er ihnen das Zeichen und die Order eine 25 m tiefe Grube auszuheben. Danach begab er sich wieder zum Einkaufszentrum. Die Bagger hatten schnell die Grube ausgehoben und so konnten die stabilisierenden Elemente ins Erdreich getrieben werden und mit den geflochtenen Drahtgittern verstärkt werden. Als diese beiden Schritte beendet waren, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Mittlerweile war es 16:00 Uhr. Auf dem Flughafen landete eine Maschine der deutschen Fluggesellschaft Air Berlin auf dem Flughafen von Sky City. Es war ein Airbus A330-200. An Bord befand sich der Marketing-Chef des deutschen Elektronik-Händlers Conrad Electronic. Ihn traf Kyle Hathaway im Einkaufszentrum. Nach der Begehung unterschrieb der Marketing-Leiter des deutschen Unternehmens einen Mietvertrag für eine Parzelle im Erdgeschoss, die am Ausgang zum Parkhaus lag, das direkt neben dem Einkaufszentrum gebaut worden war. Als es Abend wurde und die Sirene den Feierabend ankündigte stand das neue Wohngebäude bereits bis zur 26. Etage. Die Nacht blieb ruhig. Als am nächsten Morgen, es war Donnerstag der 08.10.2015, die Sonne aufging gingen die Bauarbeiten am neuen Wohnhaus weiter. Tom und Bob, die beiden Bauarbeiter und Phil der Kranführer waren ebenfalls zum Bau eingeteilt worden. Um 10:00 Uhr stand das neue Hochhaus bis zur 48. Etage. Um 12:00 Uhr bis zur 79. Etage. Danach machten die Arbeiter erst Mal ihre wohlverdiente Mittagspause. Tom und Bob saßen zusammen mit Phil auf einer Bank hinter der Kirche und sahen zum Rohbau des neuen Hochhauses auf. „Herrje, das wird ein riesen Teil.“, sagte Tom. „135 Meter hoch.“ „Na zum Glück liegt der Wolkenkratzer nicht in der Einflugschneise.“, sagte Bob. „Aber ist es denn wirklich nötig, so einen monströsen Stahlklotz hinzustellen?“ „Du vergisst eines Tom. Das Loft-Gebäude ist für die einfachen Arbeiter zu teuer. Und die müssen ja auch irgendwo wohnen. Außerdem sind die Wohnung im anderen Hochhaus komplett vergeben. Sicher, man könnte es so machen, dass man viele kleine Häuser für die Menschen baut. Aber für Ästhetik sind wir nicht zuständig. Wir werden fürs Bauen bezahlt.“ Nach der Mittagspause gingen die Arbeiten weiter, während Kyle Hathaway zusammen mit Eve Styles einen Rundflug über die Stadt und das umliegende Land machte. Dabei entdeckte er, dass die Stadt am Ufer der San Francisco Bay lag. „Du sagst ja gar nichts Kyle.“ „Tut mir leid Eve, aber mir hats grad die Sprache verschlagen. Die Lage der Stadt ist nahe zu traumhaft. Die Stadt liegt direkt an der Abfahrt der San Mateo-Hayward-Bridge und gleichzeitig in direkter Nachbarschaft von Hayward in der Bucht von San Francisco. Ich denke, das schreit nach einem Hafen für Container- und Kreuzfahrtschiffe.“ „Und was ist mit einem Yachthafen? Du hast dort unten genug Platz für zwei Häfen und sogar für eine Werft.“ „Eine gute Idee.“ „Hast du eigentlich auch überlegt, dass Barack Obama auch einen Marinestützpunkt hier bauen könnte?“ „Luftwaffe, Armee, Marine. Und das alles in einer Stadt. Das gab es noch nie.“ In der Zwischenzeit hatten die Arbeiter den neuen Wolkenkratzer bis zur 135. Etage hochgezogen. Auch die Fahrstühle und die Glasfassaden waren eingebaut. Mit einem der CH-47-Hubschrauber der U.S. Army wurde das tonnenschwere Betondach auf den Torso des neuen Gebäudes gesetzt. Damit war ein neues Gebäude fertig gestellt und gab 08 der Stadt ein ganz anderes Aussehen. Um 10:00 Uhr landete eine Maschine von Delta Airlines auf dem Flughafen von Sky City. Es war eine Boeing 777-300. Es handelte sich um jene Maschine, die am 12.03.2014 in Sky City notlanden musste. An Bord befand sich Peter Manley, der Elektronik-Profi. Conrad Electronic hatte ihn zum Marktleiter des ersten Conrad-Marktes in den Vereinigten Staaten berufen. Am 10.10.2015 fand dann die feierliche Eröffnung des Sky City Plaza statt. Barack Obama und Hilary Clinton sowie Vizepräsident Joe Biden waren zur Eröffnungsfeier gekommen. Nach den ganzen Reden hatte Kyle Hathaway Zeit mit Barack Obama zu sprechen. „Ich muss sagen, ich bin beeindruckt von dem, was Sie hier geleistet haben.“, sagte der Präsident. „Danke Mr. President. Aber bestimmt werden Sie auch ein Areal hier in der San Francisco Bay für den Bau eines Marinestützpunktes haben wollen.“ „Wie kommen Sie denn darauf, Mr. Hathaway?“ „Ich habe vergangenen Donnerstag mit Eve Styles einen Rundflug gemacht, und dabei festgestellt, dass die Stadt direkt neben der Abfahrt der San-Mateo-Hayward-Bridge liegt. Da ist es naheliegend über den Bau eines Hafens nachzudenken.“ „Da haben Sie Recht. Und dann ist auch naheliegend den Bau eines Navy-Stützpunktes in Erwägung zu ziehen. Was planen Sie denn als nächstes?“ „Erst mal abwarten, in wie weit das Wetter mitspielt. Wenn die Zeitabstände zwischen aufziehenden Unwettern weniger als einen Tag betragen, werde ich das Bauen einstellen.“ „Eine sehr weise Entscheidung.“ Kapitel 37: Der Bau eines Labors -------------------------------- Der Bau eines Labors Am 12.10.2015 gingen die Planungen in der Stadt weiter. Durch den Bau des Solarzellenwerkes und des Einkaufszentrums waren wieder ein paar Dollar in die Stadtkasse gespült worden. Der Überschuss betrug 33.500 US-$. Doch Robert Palmer hatte schon in der letzten Sitzung die Wichtigkeit für den Bau eines Forschungslabors unterstrichen, da er Sky City nicht nur als Industrie- sondern auch als Wissenschaftsstandort etablieren wollte. Das Labor war notwendig, um die jungen Studenten der Universität zu fördern und ihnen in Form von Praktika und Seminaren Erfahrung mitzugeben. Doch Raymond Loxley mahnte, dass man etwas Vorsicht walten lassen sollte, um den Überschuss in der Stadtkasse nicht vollständig aufzubrauchen. „Das heißt, dass wir noch einen weiteren Industriebetrieb ansiedeln müssen?“ „Müssen nicht. Aber es wäre sinnvoll. Ich habe gestern mit einem alten Kumpel aus meiner Zeit in Annapolis gesprochen. Der sitzt heute im Aufsichtsrat von Cessna. Von ihm weiß ich, dass Cessna einen Teil seiner Produktion auslagern will und ein neues Werk plant, in das Modell Citation Sovereign gebaut werden soll. Diese Gelegenheit sollten wir uns nicht entgehen lassen.“ „Dann wissen Sie ja, was Sie zu tun haben Mr. Loxley.“ „Natürlich. Bewerbung raus.“ „Genau. Machen Sie sich an die Arbeit. Hat sonst noch jemand was zu sagen?“ „Ein paar Einwohner haben mich angesprochen und sich über das Fehlen eines Irish Pub beklagt. Im Einkaufszentrum sind noch drei Parzellen frei. Alle anderen sind ja schon durch die gewünschten Geschäfte belegt.“ „Gut. Das mit dem Irish Pub sollte das kleinste Problem sein. Den können wir im Einkaufszentrum ansiedeln.“ „Gute Idee. Sonst noch etwas? Denn wenn nicht, würde ich gerne über den Bau eines Labors abstimmen lassen.“ Raymond Loxley räusperte sich. „Sie wollten etwas sagen, Mr. Loxley?“ „Der Bau ließe sich nur realisieren, wenn wir ein Pharma-Unternehmen als Bauherr gewinnen könnten. Dann würden die Baukosten nicht unseren Etat belasten.“ „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Einen Versuch wäre es wert. Dann könnten wir ein Pharma-Werk hier ansiedeln.“ „So sollten wir vorgehen. Meine Herren, wer von Ihnen ist für Mr. Cassells Vorschlag? Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Kein Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Auch hier meldete sich niemand. „Gut. Dann möchte ich die Sitzung schließen. Ich danke Ihnen meine Herren.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn bei Kostas Papadopoulos. „Guten Morgen Mr. Hathaway. Mr. Papadopoulos.“ „Wenn Sie bei mir vorstellig werden, bedeutet das in der Regel, dass es wieder Neuigkeiten gibt.“ „Sie können wohl Gedanken lesen was?“ „Schön wärs. Aber es war doch bisher immer so, dass es Neuigkeiten gab, wenn Sie mich aufgesucht haben. Also ich höre.“ „Es wurde beschlossen, das Labor zu bauen. Allerdings gibt unser Etat das nicht her. Wäre ein Pharmaunternehmen der Bauherr, sähe die Sache anders aus. Außerdem wünschen sich die Einwohner einen Irish Pub. Kennen Sie da jemanden?“ „Nein. Aber ich werde mal Pater O´ Flaherty fragen. Sonst noch was?“ „Da wäre noch was. Mr. Loxley will sich noch eine weitere Ausschreibung sichern.“ „Junge, Junge. Ihr Wirtschaftsdezernent wird langsam größenwahnsinnig. Was hat er denn diesmal im Sinn?“ „Ein Flugzeugwerk.“ „Hört sich gut an. Welcher Hersteller?“ „Cessna. Ein alter Freund von ihm sitzt dort im Aufsichtsrat.“ „Und von dem hat er die Information, nehme ich an.“ „Ja. Warum?“ „Verflixt dünnes Eis. Denn dieser Freund von Mr. Loxley hat ihn mit Insiderwissen gefüttert. Wenn das rauskommt, kann Sky City 01 es knicken, das Cessna hier ein neues Werk baut.“ „Klingt nicht gut.“ „Und das ist noch nicht alles. Der Freund von Mr. Loxley wird dann auch von seinem Amt im Aufsichtsrat zurücktreten müssen, weil er wie schon gesagt, unbefugt Insiderinformationen an Außenstehende weitergegeben hat. Nämlich an Ihren Wirtschaftsdezernenten. Aber das muss nicht zwangsläufig auch eintreten. Wir können nur auf das Beste hoffen.“ Nach dem Gespräch mit dem Bürgermeister von Sky City rief Kyle Hathaway einen alten Freund an, der im Aufsichtsrat des Pharmariesen Johnson & Johnson in New Brunswick, New Jersey saß. „Jason Briggs.“ „Hi Jason. Kyle Hathaway hier.“ „Hey! Mann lebst du auch noch?“ „Wie du siehst.“ „Was kann ich für dich tun Kyle?“ „Hast du schon mal was von Sky City gehört?“ „Seit dem Du da als Investor tätig bist, ist die Stadt in aller Munde. Was planst du im Moment?“ „Die Stadtverordneten planen ein Forschungslabor. Aber der Etat lässt einen Bau nicht zu. Kann ich deinen Brötchengeber dazu überreden, hier ein Labor nebst Pharmawerk zu bauen?“ „Schwer zu sagen. Aber ich kann versuchen, es den Entscheidungsträgern schmackhaft zu machen. Ich schalt mal eine Konferenz.“ Nach 2 Stunden harten Verhandelns hatte Kyle Hathaway es geschafft. Johnson & Johnson finanzierten den Bau des Labors und bauten auch noch ein neues Werk. Die Führungskräfte von Johnson & Johnson wollten um 12:00 Uhr vorbei kommen und sich die Stadt einmal ansehen. Jetzt war es 09:30 Uhr. Also hatte Kyle Hathaway noch zweieinhalb Stunden Zeit. Als erstes schaute er bei Hugh O´ Flaherty vorbei. Doch er traf ihn nicht in der Kirche an, wie sonst. Gerade als er gehen wollte, kam der irische Geistliche. „Was kann ich für Sie tun Mr. Hathaway?“ „Die Einwohner der Stadt wünschen sich einen Irish Pub. Kennen Sie jemanden, der in der Gastronomie tätig und Ire ist?“ „Zufälligerweise. Shaun O´ Shane heißt der Mann. Und Sie haben Glück. Im Moment hat er nichts zu tun. Dem armen Kerl fällt zu Hause die Decke auf den Kopf.“ „Sehr gut. Wären Sie so freundlich Mr. O´ Shane zu kontaktieren?“ „Nur zu gern. Und ich denke, er wird kommen. Shaun O´ Shane freut sich, wenn er was zu tun hat. Als nächstes schaute Kyle Hathaway bei Daena Hernandez vorbei. Er fand Sie in ihrem Atelier. „Hallo Kyle. Was führt dich zu mir?“ „Johnson & Johnson finanziert uns ein Forschungslabor und baut noch ein Pharmawerk.“ „Also zwei Entwürfe. Wann kommen die Herrschaften?“ „Heute um 12:00 Uhr.“ „Ich mach erstmal das Labor. Dann sehen wir weiter.“ Nachdem Kyle Hathaway gegangen war, setzte sich Daena Hernandez an ihr Zeichenbrett und fertigte den Entwurf für das Labor. Gleich der erste Entwurf passte. Er sah zwei Bauten aus weißem Kalksandstein vor, die vier Stockwerke hoch sein sollten. Die Fenster waren schmal und hoch, jedoch so zahlreich, dass sie genug Licht durchließen. Der Eingangsbereich des ersten Gebäudes wurde durch einen freischwebenden Überhang abgedeckt, während das zweite Gebäude diesen Überhang nicht besaß. Danach fertigte Daena Hernandez den Entwurf für das Pharmawerk. Das Gebäude besaß einen rechteckigen Grundriss und bestand aus zwei Teilen, die durch einen gläsernen Laufgang miteinander verbunden waren. Als sie bei Kyle Hathaway an die Tür klopfte, war es 11:30 Uhr. „Das ist spitze. Ich denke, dass wird den Herren von Johnson & Johnson und den Stadtverordneten gefallen.“ Um 12:00 Uhr landete eine weiße Gulfstream V mit dem Logo von Johnson & Johnson auf der Kabine auf dem Flughafen von Sky City. An Bord waren Kyle Hathaways alter Freund Jason Briggs, William C. Weldon und Alex Gorsky. Nach einer kurzen Begrüßung 02 durch Kyle Hathaway ging gleich zum Standort des Luftschiffs. Um 12:15 Uhr hob das Luftschiff dann ab und drehte über der Stadt seine Runden. Als Eve Styles den Industriepark überflog sagte Jason Briggs: „Da haben sich ja schon ein paar Unternehmen angesiedelt. Was meinen Sie, Mr. Gorsky?“ „Sie haben nicht zu viel versprochen Mr. Hathaway. Ich denke wir werden in Sky City investieren.“ „Sie werden Ihren Entschluss nicht bereuen. Die Architektin, die für mich tätig ist, Daena Hernandez, hat schon zwei Entwürfe fertig. Einen für das Labor und einen für das Werk. Allerdings müssen noch die Stadtverordneten zustimmen. Aber ich denke, dass wird kein großes Problem sein.“ „Das werden wir ja sehen.“ Nach der Landung trafen sich Kyle Hathaway und seine Gäste mit Daena Hernandez bei Luigi Canavaro. Die Kolumbianerin zeigte den Leuten von Johnson & Johnson ihre Pläne. „Ich muss sagen, ich bin sprachlos. Der Entwurf für das Labor ist echt gelungen. Auch den für das Werk finde ich gut. Von unserer Seite haben Sie grünes Licht.“, sagte William C. Weldon. Nach dem Treffen mit Daena Hernandez fuhr Kyle Hathaway mit seinem alten Kumpel und dessen Vorgesetzten zum Industriepark. Dort steckte Alex Gorsky 650 m vom IVECO-Werk auf der linken Seite ein 360 m2 großes Areal ab. Danach trafen sich Kyle Hathaway und die Leute von Johnson & Johnson mit den Politikern im Rathaus. In dieser Sitzung stellte Daena Hernandez ihre Entwürfe für das Forschungslabor und das Pharmawerk vor. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte, sah sie in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand von Ihnen eine Frage zu meinen Entwürfen?“ Als keiner eine Frage hatte, wollte Robert Palmer zur Abstimmung schreiten. Doch Raymond Loxley hatte noch etwas zu sagen. „Bitte Mr. Loxley.“ „Wir haben die Ausschreibung von Cessna für uns entscheiden können. Das wird uns als Industriestandort weiter voran bringen.“ „Das sind doch gute Nachrichten. Aber jetzt sollten wir uns um das Naheliegende kümmern. Nämlich die Abstimmung für die beiden Entwürfe. Wer stimmt dafür?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Kein Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Auch hier meldete sich niemand. „Dann ist das wohl einstimmig. Dann erkläre ich diese Sitzung für beendet. Ich danke Ihnen meine Herren.“ Nach der Sitzung wies Kyle Hathaway seine Bagger ein und gab ihnen via Walkie Talkie das Zeichen zum Baubeginn. Die Baggerführer rissen das Erdreich auf und hoben drei Gruben aus. Die Gruben für die Laborgebäude wurden 26 m tief, die für das Werk 22 m tief. Danach kamen die stabilisierenden Elemente, die die Gebäude an Ort und Stelle halten sollten. Als dieser Bauschritt abgeschlossen war, wurden die Gruben mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, fertigten die Bauarbeiter die Segmente der Gebäude vor. Und während auf der Baustelle gearbeitet wurde, saß Daena Hernandez in ihrem Atelier und arbeitete am Entwurf für das neue Flugzeugwerk. Dieser sah einen Komplex bestehend aus acht Fabrikgebäuden und dem Tower vor. Schließlich war der Zement trocken und die Arbeiten konnten weitergehen. Tom und Bob, die wie immer zusammen als Team mit Phil, dem Kranführer arbeiteten, bauten Gebäude 1 des Labors. Als es Abend wurde und die Sonne hinter den Bergen unterging und die Sirene den Feierabend ankündigte, standen die beiden Gebäude des Forschungslabors bis zum zweiten Stock, das Pharmawerk war fast fertig. Von den beiden Gebäudekomplexen war der linke Bau komplett fertig, während der rechte noch ohne Dach und Fenster auskommen musste. Die Arbeiter zogen sich in ihre Wohncontainer zurück und bereiteten sich Ihr Abendessen zu. 03 Bei Tom und Bob gab es Frankfurter Rindswürste mit Kartoffelsalat. „Ich denke morgen sind wir mit unserem Gebäude fertig.“, sagte Tom. „Das denke ich auch. Aber dann werden wir wahrscheinlich als Verstärkung für Team 2 eingeteilt, dass die mal zu Potte kommen.“ „Das stimmt. Aber die Leute am Pharmawerk sind vor uns fertig.“ „Das mag sein. Aber davon können die sich nichts kaufen. Es gibt nämlich keine Erfolgsprämie.“ „Mal sehen wie lange Mr. Hathaway uns dieses Jahr bauen lässt.“ „Das werden wir sehen. Aber ich hab läuten gehört, dass Mr. Hathaway wegen der vielen Unwetter in Erwägung zieht, die Bauarbeiten früher einzustellen.“ „Das käme mir nicht ungelegen.“ Am nächsten Morgen, als die Sonne aufgegangen war, gingen die Bauarbeiten weiter. Die Arbeiter von Team 3, die am Pharmawerk arbeiteten, bauten das Werk noch fertig, ehe sie Team 2, das Gebäude Nummer 2 des Forschungslabors baute als Verstärkung zugeteilt wurden. Um 9:45 Uhr stand Gebäude 1 des Forschungslabors im Rohbau und die Glaser begannen ihre Arbeit. Nur 5 Minuten später, war auch Gebäude Nummer 2 im Rohbau fertig. Und während die Arbeiten an den Gebäuden weitergingen landeten gleich zwei Maschinen hintereinander. Die erste war eine Maschine vom Typ Boeing 767-300ER der amerikanischen Fluggesellschaft American Airlines, die zweite eine Maschine war ebenfalls eine Boeing 767. Allerdings handelte sich dabei um eine 767-300 der irischen Fluggesellschaft Aer Lingus. An Bord der zweiten Maschine befand sich der irische Gastronom Shaun O´ Shane, der nur zu gern in die Vereinigten Staaten ausgewandert war, nachdem er in der alten Heimat als Gastronom keinen Fuß mehr in die Tür bekam. Auch seine Frau Deirdre, seine Tochter Cathy und sein Sohn Tony waren mitgekommen. Um 10:15 landete dann eine Maschine vom Typ Gulfstream G650, mit dem Logo der Cessna Aircraft Company auf dem Heckleitwerk auf dem Flughafen von Sky City. An Bord befand sich Scott C. Donelly, der CEO von Cessna. Er war nach Sky City gekommen um den Vertrag zum Bau eines neuen Werkes für die Cessna Citation Sovereign zu unterschreiben und auch gleich das Areal abzustecken. Die Vertragsunterzeichnung fand dann um 10:30 Uhr im Rathaus statt. Danach fuhren Robert Palmer und Kyle Hathaway zum Industriepark, wo Scott C. Donelly ein 300 ha großes Areal absteckte, das für den Bau des neuen Cessna-Werkes vorgesehen war. In der Zwischenzeit hatte sich Shaun O´ Shane eine Parzelle im zweiten Stock des Erdgeschoss des Einkaufszentrums ausgesucht und war bereit, den Mietvertrag zu unterschreiben. Um 11:00 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung. Dort präsentierte Daena Hernandez ihren Entwurf, den sie noch einmal überarbeitet hatte. Statt 9 Gebäuden waren es jetzt 11. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte, sah sie in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand von Ihnen eine Frage zu diesem Entwurf?“ Als niemand fragte, ließ Robert Palmer zur Abstimmung schreiten. „Wer ist für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keine Meldungen. „Wer enthält sich?“Auch kein Handzeichen. „Dann ist die Sache wohl einstimmig entschieden. Sie können mit dem Bau beginnen, Mr. Donelly.“ Nach der Sitzung wies Kyle Hathaway die Bagger ein und gab ihnen das Zeichen und die Anweisung 11 18 m tiefe Gruben auszuheben. Als dieser Bauschritt erledigt war, wurden die stabilisierenden Elemente eingezogen. Nachdem auch dieser Bauschritt erledigt 04 war, wurden die Gruben mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, wurde eine mit ferkelrosa Fähnchen markierte Stelle bis auf 5 m aufgerissen. Danach wurde diese mit Schotter aufgeschüttet und anschließend mit Zement aufgefüllt. In der Zwischenzeit hatten die Arbeiter die Segmente für das erste Gebäude gefertigt. Dieses Gebäude sah aus, wie ein auf den Kopf gestelltes T. Danach waren die Segmente für die restlichen Gebäude dran. Als der Zement trocken war, wurde zuerst die Rückwand von Gebäude 1 aufgestellt. Danach wurde die rechte Seitenwand an ihre Stelle gesetzt und mit der Rückwand verbunden. Genauso wurde mit der linken Seitenwand verfahren, ehe zu guter letzt die Stirnwand eingepasst und mit Zement fixiert wurde. Danach kam das Dach. Als nächstes begannen die Arbeiten an Gebäude Nummer 2. Durch die Modularbauweise war das Gebäude relativ schnell fertig. Auf diese Weise standen bis zur Mittagszeit fünf der 11 geplanten Gebäude. Und während die Bauarbeiter Mittagspause machten, saßen Kyle Hathaway und Robert Palmer in dessen Büro beisammen und besprachen das weitere Vorgehen. „Also Mr. Hathaway, was lässt sich Ihrer Meinung nach noch dieses Jahr an Bauprojekten umsetzen?“ „Nicht mehr allzu viel. Zumindest keine großen Werke. Vielleicht eine Bibliothek.“ „klingt gut. Aber wir sollten zumindest den Versuch unternehmen, ein weiteres Werk zu bauen.“ „Wenn uns die Unwetter keinen Strich durch die Rechnung machen. Denn die machen mir am meisten Sorge.“ „Verstehe. Ich denke, wir setzen noch ein Projekt um oder zwei, dann geben wir den Leuten frei. Die haben dieses Jahr genug geschafft.“ Nach der Mittagspause gingen die Arbeiten weiter. Gebäude 6 war an der Reihe. Wie bei den anderen fünf Gebäuden auch, begannen die Arbeiter mit der Rückwand. Als diese stand und durch Stahlträger gestützt wurde, kam die linke Seitenwand. Die Stelle am Boden und die Kante der Rückwand waren schon mit Zement beschmiert. Als die Seitenwand an Ort und Stelle war, wurde die erste Stütze entfernt. Danach kam die rechte Seitenwand dran. Als auch diese an Ort und Stelle war, entfernten die Arbeiter die zweite Stütze. Als der Zement ausgehärtet war, wurde die Stirnwand eingesetzt und mit Zement fixiert. Danach kam das Dach. Als es Abend wurde und die Sonne unterging, läutete die Sirene den Feierabend ein. Das Werk war fast fertig. Es fehlte nur noch der Tower. Bevor die Bauarbeiter sich in ihre Wohncontainer zurückzogen kam Kyle Hathaway noch mal zu ihnen. Als sich alle um ihn versammelt hatten sah er in ihre Gesichter und sagte: „Jungs, Ihr habt dieses Jahr großartiges geleistet. Dafür danke ich euch. Allerdings will ich euch auch nicht verheimlichen, dass in der letzten Zeit des Öfteren Unwetter hier durchgezogen sind. Als euer Brötchengeber bin ich für eure Sicherheit verantwortlich, die mir sehr am Herzen liegt. Ich habe entschieden, die Bauarbeiten dieses Jahr früher einzustellen.“ Die Arbeiter freuten sich. „Allerdings bitte ich euch noch ein letztes Mal um eure Mitarbeit. Wenn das Flugzeugwerk steht, will ich noch zwei Gebäude bauen. Kann ich mich in dem Punkt noch einmal auf euch verlassen?“ „Sie waren immer gut zu uns Mr. Hathaway. Da werden wir Sie bestimmt nicht hängen lassen.“, sagte ein Bauarbeite namens Tom Quist. Ein Hüne von 1,98 m Körpergröße und 119 Kg Gewicht. Tom Quist hatte schulterlange schwarze Haare und braune Augen und einen schwarzen Vollbart. Sein kräftiger Körperbau verriet dem Investor aus Chicago, dass alles an diesem Mann reine Muskelmasse war. Kein Gramm Fett zu viel. „Ich danke Ihnen Quist.“ „Keine Ursache Chef.“ 05 Am nächsten Morgen gingen die Bauarbeiten weiter. Der Tower wurde aufgestellt und betriebsbereit gemacht. Nachdem alle Systeme auf Herz und Nieren geprüft waren, war das Werk fertig. Cessna hatte schon über Nacht die nötigen Materialien für den Bau der Maschinen und das Personal einfliegen lassen. Um 09:10 Uhr startete die Produktion. Am Montag den 19.10.2015 wurden das Forschungslabor, das Pharmawerk und das neue Flugzeugwerk feierlich eingeweiht. An diesem Tag war wieder Barack Obama nach Sky City gekommen. Im neuen Labor staunte er nicht schlecht, als er einer gutaussehenden Blondine mit braunen Augen und einem sexy Körper gegenüberstand, die man ihm als Sophia Tanney vorstellte. Sophias Haare fielen offen bis zu ihren Brüsten. Ihr hübsches Gesicht mit den sinnlichen Lippen lud geradezu zu einer Sünde ein. „Wie alt sind Sie wenn ich fragen darf, Miss Tanney?“ „Ich bin 26 Mr. President.“ „Noch so jung und da sind Sie schon Leiterin eines Forschungslabors?“ „Ich bin ein Naturtalent. Aber keine Angst. Ich habe die nötigen akademischen Grade.“ Danach sah sich der Präsident das Pharmawerk an ehe er sich das Flugzeugwerk ansah. Als er auf der freien Fläche stand rollte aus Gebäude Nummer 10, in dem die Endmontage stattfand, eine funkelnagelneue Cessna Citation Sovereign. Die Maschine glänzte im Licht der aufgehenden Sonne. Nachdem alle Reden gehalten waren, durften die geladenen Gäste, den Start der neuen Maschine zu ihrem ersten Testflug, aus nächster Nähe miterleben. Nach 2 Stunden Flug setzte Kyle Hathaways Pilot Jonathan Pryce wieder zur Landung an. Danach verteilten sich die Gäste. Barack Obama unterhielt sich mit Kyle Hathaway. „Hut ab, Mr. Hathaway. Sie hören einfach nicht auf, mich in Erstaunen zu versetzen.“ „Wie darf ich das verstehen, Mr. President?“ „Ganz einfach. Ihnen ist in fast zwei Jahren gelungen, was noch nie einem Menschen in seinem ganzen Leben geglückt ist. Sie haben eine Stadt erschaffen.“ „Ein Erfolg, an dem meine Architektin großen Anteil hat. Ohne Daena Hernandez und ihren Cousin, wäre vieles gar nicht möglich geworden.“ „Da haben Sie Recht. Wie geht es nun weiter?“ „Ich werde noch zwei Bauprojekte angehen, und wenn die fertig sind, schicke ich die Arbeiter in ihren wohlverdienten Urlaub. Die haben genug gearbeitet dieses Jahr.“ „Und was planen Sie?“ „Eine Bibliothek und ein Werk für Elektronik.“ „Klingt gut. Viel Erfolg.“ „Danke Mr. President.“ Kapitel 38: Sky City bekommt eine Bibliothek -------------------------------------------- Sky City bekommt eine Bibliothek Am Dienstag, den 20.10.2015 gingen die Planungen weiter. Kyle Hathaway hatte zwei Bauanträge eingereicht. Einen für den Bau einer Bibliothek, einen für den Bau eines Elektronikwerkes. Beide Anträge schafften es problemlos durch die Abstimmung. Schließlich ging es um die Frage, welchen Konzern man ansiedeln sollte. Und wieder einmal stellte Raymond Loxley sein Gespür für einen guten Deal unter Beweis. Aus einem Artikel der Financial Times hatte er erfahren, dass der amerikanische Elektronik-Riese AT&T ein neues Werk bauen wollte. „Dann wissen Sie ja, was Sie zu tun haben Mr. Loxley.“, sagte Robert Palmer. „Natürlich. Bewerbung raus. Ich habe eine Video-Präsentation vorbereitet, die ich als Bewerbung nutze. Ich habe sie heute Morgen überarbeitet. „Würden Sie uns ihre Präsentation einmal vorführen?“ „Kein Problem. Ich brauche nur meinen Laptop und einen Beamer um das Video auf die Wand projizieren zu können.“ „Na dann.“ Nach 10 Minuten war der Raum abgedunkelt, der Beamer aufgebaut und Raymond Loxley hatte seinen Laptop angeschlossen. Er öffnete eine Videodatei und schaltete auf Wiedergabe. Auf der Projektionsfläche erschien ein Ausschnitt der Bucht von San Francisco. Nur 2 Minuten später wurde eine gut aussehende Brünette mit langen Haaren, die bis zur Armbeuge reichten und braunen Augen ins Bild projiziert. Die Frau trug ein rotes, eng anliegendes und schulterfreies Abendkleid und weiße Sandaletten. „Ladies and Gentlemen. Ich begrüße Sie zu unserem virtuellen Ausflug durch Sky City. Mein Name ist Sam.“, sagte sie. „Ist das alles?“ Oh nein. Es geht noch weiter.“ Auf der Projektionsfläche hatte Sam mit ihrem Zeigefinger auf einen Ausschnitt rechts im Bild gedeutet. Sofort begann sich der Ausschnitt zu verändern. Vom Meer ging es über Land und dann durch die Straßen der Stadt. Von Links kam eine Straßenbahn ins Bild gefahren. Dieser folgte die Präsentation bis zum Flughafen. „Der Sky City International Airport. Das Passagieraufkommen liegt derzeit bei 60.000 pro Jahr. Die umgeschlagene Fracht bei 28.000 Tonnen pro Jahr. Tendenz steigend.“, sagte Sam. Danach zeigte Sam auf den Industriepark. Eine Straßenbahn hielt an. Die virtuelle Figur Sam stieg ein und der Triebwagen, ein Flexity 2, fuhr los. Als das Kongresszentrum in Sicht kam, hielt die Straßenbahn kurz an. „Das Kongresszentrum. Hier können Sie Fachtagungen, Kongresse und natürlich auch Ihre Geburtstagsfeier abhalten.“ Dann erreichte die virtuelle Bahnfahrt ihr Ziel. Sam stieg aus. „Willkommen im Industriepark von Sky City. Im Hintergrund sehen Sie das Werk von BMW. Hier werden die Modelle der 3er, 4er und 5er-Reihe gebaut. Im Moment liegt die Produktionskapazität bei 1.500 Autos pro Jahr. Doch es werden noch mehr werden. Hier könnte auch ein Werk von Ihnen stehen. Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann würde ich mich freuen, wenn Sie Sky City einen Auftrag erteilen.“ Nach dem Ende der Präsentation nickte Robert Palmer anerkennend mit dem Kopf. „Die Idee ist gut. Könnte man auch für die Stadt selber aufziehen.“ „Das steht aber auf einem anderen Blatt Papier. Ich habe Sam konzipiert, damit sie den Managern in den 01 Führungsetagen der Konzerne Sky City als Industriestandort schmackhaft macht.“ „Immer mit der Ruhe. Es hat keiner gesagt, dass wir diese Idee auch umsetzen. Lassen Sie Sam bei AT&T vorstellig werden. Ansonsten bleibt uns nichts anderes übrig, als zu warten, bis die Entwürfe für die Bibliothek und das Elektronikwerk vorliegen. Hat jemand irgendwelche Anregungen?“ „Wir sollten beim Bau der Bibliothek genauso vorgehen, wie bei der Bank und beim Postamt. Wir könnten sie links vom Kongresszentrum bauen.“, sagte Vance Archer. „Also was repräsentatives. Aber ist die Fläche links vom Kongresszentrum nicht schon belegt?“ „Das müsste erst Mal in Erfahrung gebracht werden.“ „In Ordnung. Damit ist diese Sitzung beendet. Ich danke Ihnen meine Herren.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn bei Ranjing Singh. „Guten Morgen Mr. Hathaway. Mr. Singh.“ „Irgendwelche Neuigkeiten?“ „Ihr Antrag für den Bau einer Bibliothek ist genehmigt. Allerdings sind einige der Stadtverordneten der Meinung, dass eine Bibliothek ein repräsentatives Gebäude sein sollte.“ „Also wieder ein Prunkbau.“ „Nennen Sie es wie Sie wollen. Aber zuerst wäre es besser zu überprüfen, ob die Parzelle links vom Kongresszentrum noch frei ist. Mr. Archer würde dann dort die Bibliothek bauen wollen.“ „Ich seh mir das mal an. Und auf dem Rückweg schau ich bei Miss Hernandez vorbei.“ „Sehr gut.“ „Aber bevor ich mich vom Acker mache, habe ich noch eine Frage.“ „Bitte.“ „Welches Unternehmen soll dieses Mal angelockt werden?“ „AT&T. Wieso?“ „AT&T? Das ist ein Telekommunikationsdienstleister, aber kein produzierendes Unternehmen.“ „Haben Sie eine bessere Idee?“ „Wir sollten Apple hier ansiedeln.“ „Ich versuch mal ob ich Mr. Loxley noch erreiche, bevor er Sam losgeschickt hat.“ „Wer ist Sam?“ „Unsere virtuelle Vertreterin. Mr. Loxley hat sie erfunden.“ „Ihr Wirtschaftsdezernent ist ja ein ganz ausgeschlafenes Bürschchen.“ Am Kongresszentrum angekommen, sah Kyle Hathaway, dass auf der linken Seite des Kongresszentrums noch viel Platz war. Rasch steckte er ein 86 m2 Areal ab. Danach ging er bei Daena Hernandez vorbei. Er fand sie im Garten. „Guten Morgen Daena.“ „Hey Kyle. Hast du wieder einen Job für mich?“ „Kannst du mir einen Entwurf für eine Bibliothek anfertigen. Und wenn möglich wieder ein repräsentatives Gebäude.“ Nach dem Gespräch saß Daena Hernandez über ihrem Zeichenbrett und arbeitete am Entwurf für das Bibliotheksgebäude. Kyle Hathaway war bei Robert Palmer. „Ich nehme an, dass Sie am Kongresszentrum waren.“, sagte der Bürgermeister. „Die Frage erübrigt sich ja wohl. Wenn ich sage, ich gehe zum Kongresszentrum, dann mach ich das auch.“ „Und was ist dabei rausgekommen?“ „Links vom Kongresszentrum ist noch eine riesige Fläche frei. 86 m2 sind für die Bibliothek reserviert.“ „Das sind doch gute Nachrichten. Haben Sie Miss Hernandez schon wegen der Entwürfe angesprochen?“ „Ich komme gerade von ihr.“ „Und?“ „Ich habe erst mal nur die Bibliothek in Auftrag gegeben. Mit dem Entwurf für das Elektronikwerk will ich warten, bis wir den Zuschlag haben.“ „Ist das nicht ein bisschen zu spät? Sie wissen doch, wie schnell die CEOs hier sind.“ „Ich weiß. Aber was haben Sie bei Mr. Loxley erreicht?“ „Wir hatten Glück. Mr. Loxley hatte seine Videobewerbung 02 noch nicht losgeschickt. Er hat die Adresse umgeändert und Sam bei Apple vorstellig werden lassen.“ „Das ist doch gut. Jetzt müssen wir Geduld haben.“ In der Zwischenzeit hatte Daena Hernandez den Entwurf für die Bibliothek fertig. Der Entwurf sah ein sechs Stockwerke hohes Gebäude, das auf quadratischen Marmorblöcken stehen sollte. Der Bogengang sollte aus weißem Kalksandstein bestehen. Ein Teil der Fassade sollte aus weißem Granit, der Rest des Gebäudes aus Sandstein gebaut werden. Das Dach sollte aus grünen, flachen Blechziegeln bestehen. Die Fenster in den ersten drei Stockwerken sollten nicht allzu groß sein, aber viel Licht durchlassen. Die den Schienen zugewandte Seite sollte von einer Balustrade eingefasst werden. Um 10:11 klopfte Daena Hernandez bei Kyle Hathaway an dessen Hoteltür. Doch es war nicht Kyle Hathaway der öffnete, sondern die Verlobte von dessen Assistenten Gene Simmons, Natalia Deveraux. Die Besprechung dauerte nicht allzu lange, denn Kyle Hathaway gefiel der Entwurf. Um 10:25 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung. Es war die zweite an diesem Tag. In dieser Sitzung präsentierte Daena Hernandez wie üblich ihren Entwurf. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte sah sie in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand eine Frage zu diesem Entwurf?“ Als sich niemand meldete ließ Robert Palmer zur Abstimmung schreiten. „Wer ist für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keine Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Auch hier keine Meldungen. „Dann haben wir einen Beschluss. Sie können mit dem Bau beginnen, Mr. Hathaway. Hat sonst noch jemand etwas zu sagen?“ In diesem Moment gab Raymond Loxleys Laptop ein akustisches Signal von sich. „Gute Neuigkeiten. Apple baut ein neues Werk in unserer Stadt.“ „Das sind doch tolle Nachrichten. Nun gut. Für den Augenblick soll es das gewesen sein. Die Sitzung ist beendet. Ich danke Ihnen meine Herren.“ Nach der Sitzung ging Kyle Hathaway noch mal kurz mit zu Daena Hernandez. „Du hast Mr. Loxley gehört, Daena.“ „Ja habe ich. Aber eins sag ich dir gleich. Vor heute Abend wird das nichts. Ich brauch jetzt erst mal Ruhe.“ „In Ordnung. Und vielleicht mag dir das ein Ansporn sein. Aber wenn diese beiden Gebäude stehen, dann ist für dieses Jahr Schluss. Die ganzen Unwetter machen mir Sorgen.“ „Ist irgendwo nachvollziehbar. Du bist für die Sicherheit der Arbeiter verantwortlich.“ „Eben drum. Und ich will keinen Ärger mit den Angehörigen, der Leute.“ Um 11:28 Uhr gab Kyle Hathaway den Baggern ein Zeichen. Auf seine Anweisung hin hoben die Bagger eine 30 m tiefe Grube aus. Als dies erledigt war, wurden an mehreren Stellen Stahlpfeiler in die Erde getrieben, ehe das aus Draht geflochtene Gitter eingezogen. Drei Stück direkt übereinander. Als auch dieser Bauschritt erledigt war, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, fertigten die Bauarbeiter die Segmente für die Stockwerke 1-4 vor. Auch der Bogengang wurde vorgefertigt. Mit dem Dach wurde ebenso verfahren. 03 Als der Zement ausgehärtet war, bauten die Arbeiter zuerst das Gebäude bis zur ersten Etage, ehe dann der Bogengang angebaut wurde. Zwischen den einzelnen Bögen verlief die Treppe. Danach wurden dann die Stockwerke zwei, drei und vier errichtet. Als es Mittag war, stand die Bibliothek im Rohbau. Es fehlten nur noch die Fenster. Um 12:15 Uhr landete eine Maschine vom Typ Bombardier Learjet 60 auf dem Flughafen von Sky City. Auf dem Heckleitwerk prangte übergroß das Logo von Apple, der angebissene Apfel. An Bord befanden sich Tim Cook, der Vorstandsvorsitzende und Arthur D. Levinson der Vorsitzende des Verwaltungsrats. Nach einer kurzen Begrüßung durch Kyle Hathaway ging es zum Industriepark, wo Tim Cook direkt hinter dem BMW-Werk ein 90 m2 Areal absteckte. Danach ging es weiter ins Rathaus, wo der CEO von Apple vor laufenden Fernsehkameras den Vertrag zum Bau eines neuen Werkes unterschrieb. Nach der Vertragsunterzeichnung sprachen Tim Cook und Kyle Hathaway miteinander. „Wie sieht es mit einem Entwurf aus?“, fragte der Aufsichtsratsvorsitzende von Apple. „Daena Hernandez, die Architektin, die mit fast allen Bauten hier beauftragt wurde, will mir heute Abend einen Entwurf vorbeibringen.“ „Den würden wir gerne noch sehen und besprechen. Denn wir haben unsere eigenen Wünsche.“ „Das kann ich mir vorstellen. Wann wollen Sie zurückfliegen?“ „Um 20:00 Uhr wollten wir starten.“, sagte Tim Cook. „Ich denke, bis dahin ist Miss Hernandez fertig.“ Nach der Vertragsunterzeichnung schaute Kyle Hathaway noch einmal bei Daena Hernandez vorbei. Er fand sie in ihrem Atelier über ihrem Zeichenbrett. „Wie sieht’s aus Daena?“ Daena Hernandez zuckte zusammen. „Erschreck mich doch nicht so Kyle!“ „Sorry, war nicht meine Absicht. Die Herren von Apple wollen den Entwurf noch sehen, bevor sie sich heute Abend wieder auf den Weg zurück machen.“ „Verstehe. Ich habe hier einen groben Entwurf. Aber der ist halt nicht ganz fertig.“ „Darf ich mal sehen?“ „Natürlich.“ Daena Hernandez ließ Kyle Hathaway an ihr Zeichenbrett treten. Und was er sah gefiel ihm. Der Entwurf sah einen rechteckigen Bau vor, an den noch ein Vorbau anschloss, dessen Eingangsbereich aus Glas und über vier Stockwerke gehen sollte. Ein zweiter Anbau am hinteren Teil des Gebäudes zeigte auf der dem Eingang zugewandten Seite das Apple-Logo. „Alle Achtung Daena. Das ist doch schon mal was.“ „Wie gesagt, dass Gebäude an sich ist soweit fertig. Es fehlen halt nur noch die Details.“ „Du machst das schon Daena. Und lass dir Zeit. Tim Cook und Arthur D. Levinson fliegen erst um 20:00 Uhr.“ „Bis dahin bin ich fertig.“ Um 19:25 Uhr traf sich Daena Hernandez mit Kyle Hathaway, Tim Cook und Arthur D. Levinson in der Lobby des 5-Sterne-Hotels. Sie hatte dem neuen Apple-Werk noch einen Aufbau auf dem Dach, einen Parkplatz und einen schönen Park spendiert. Tim Cook war begeistert. „Miss Hernandez, ich muss zugeben, ihr Entwurf übertrifft alle meine Erwartungen.“ „Danke für das Kompliment.“ Auch dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates gefiel der Entwurf. „Dann können wir den Entwurf morgen den Stadtverordneten vorstellen.“, sagte Kyle Hathaway. „Planen Sie dieses Jahr 04 noch Bauprojekte?“ Diese Frage hatte Arthur D. Levinson an Kyle Hathaway gerichtet. „Nein. Die Bibliothek und das neue Elektronikwerk sind die letzten für 2015.“ „Ich weiß es geht mich nichts an, aber ich würde gern wissen warum.“ „Der Grund sind die vielen Unwetter der letzten Wochen. Und als Auftraggeber bin ich bis zu einem gewissen Grad für die Sicherheit der Arbeiter verantwortlich. Außerdem haben die Leute dieses Jahr genug gearbeitet. Sie haben mehr geschafft, als ich erwartet hatte.“ „Was war denn das schwerste Projekt, was Sie 2015 angegangen sind?“ „Der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs. Aber das war notwendig.“ Am nächsten Morgen, es war der 21.10.2015 trafen sich die Stadtverordneten zur nächsten Sitzung. Dort präsentierte Daena Hernandez den Entwurf für das neue Apple-Werk. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte, sah sie in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand eine Frage zu meinem Entwurf?“ Als es keine Fragen gab, ließ Bürgermeister Robert Palmer zur Abstimmung schreiten. „Wer ist für den Entwurf?“, fragte er. Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier meldete sich niemand. „Dann ist der Beschluss einstimmig. Der Bau kann beginnen. Meine Herren, dies war die letzte Sitzung in diesem Jahr. Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit, bis wir uns 2016 wieder treffen. Vielen Dank.“ Nach der Sitzung wies Kyle Hathaway die Bagger ein und gab den Führern die Anweisung eine 28 m tiefe Grube auszuheben. Als dieser Bauschritt erledigt war, kamen die stabilisierenden Elemente, wie die Stahlpfeiler und danach das geflochtene Drahtgitter. Als nächstes wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, fertigten die Arbeiter die einzelnen Segmente für das Werk vor. Als der Zement getrocknet und ausgehärtet war, hievte Phil mit seinem Kran Die Rückwand des neuen Werkes heran. Tom und Bob passten sie ein, nachdem sie die Stelle auf dem Fundament mit Zement beschmiert hatten. Mit der linken und der rechten Seitenwand wurde ebenso verfahren. Danach kam dann die Stirnwand. Anschließend wurden die Seitenwände für den Vorbau mit dem Eingangsbereich angebracht. Danach kamen zwei Stirnwände. Auf der linken Seite kam ein zweiter, etwas kleinerer Anbau dazu. Zum Schluss kamen das Dach und der hintere Anbau zum Hauptteil des Gebäudes dazu. Und während am neuen Apple-Werk noch gearbeitet wurde, war die Bibliothek außen schon fertig. Das Gerüst war abgebaut und die Fenster eingesetzt und abgedichtet. Nun waren im Inneren des Gebäudes die Möbelpacker am Arbeiten. In allen Räumen wurden Hochregale aus rustikalem Eichenholz aufgestellt. Nun fehlten nur noch die Bücher und die Bibliothekare. Als Leiterin hatte sich Kyle Hathaway für Anne Osbourne entschieden. Sie war 35 und kam aus Pretoria, Südafrika. Noch am frühen Morgen hatte sie Kyle Hathaway eine E-Mail mit den gewünschten Sparten und möglichen Titeln geschickt. Bei den Krimis hatte sie sämtliche Titel des deutschen Autors Martin Olden auf die Liste gesetzt. So fand sich dort auch „Mord am Mikro“, der fünfte Fall des Frankfurter Kommissars Bernd Steiner. 05 Um 14:14 Uhr landete eine Maschine vom Typ Airbus A340-600 der südafrikanischen Fluggesellschaft South African Airways. An Bord war Anne Osbourne, die sich auf den weiten Weg von Pretoria ihrer Heimatstadt nach Sky City gemacht hatte. Kyle Hathaway wartete an der Gateway auf sie. „Miss Osbourne. Ich freue mich, dass Sie hier sind.“ „Ich danke Ihnen, dass kommen durfte.“ Anne Osbourne war für ihre 35 Jahre noch erstaunlich hübsch. Sie hatte einen wohlgeformten Körper, schöne Brüste, ein hübsches Gesicht, grau-blaue Augen und bis zu den Brüsten reichende blonde Haare. „Wollen Sie erst mal in Ihr Apartment, oder wollen Sie gleich die Bibliothek sehen?“ „Der Flug war ziemlich lang. Ich würde mich gerne erst mal ausruhen.“ „Wie Sie wünschen. Hier sind die Schlüssel für Ihre neue Wohnung.“ Nach dem Anne Osbourne ihr Gepäck geholt hatte, nahm sie sich ein Taxi und ließ sich zum Sky City Building bringen, wie man den neuen Wolkenkratzer genannt hatte. Ihre Wohnung lag im 68. Stock und bot einen beeindruckenden Blick vom Balkon auf die Stadt. Inzwischen war auch das neue Apple-Werk fertig. Es fehlten nur noch die für die Produktion benötigten Anlagen und das Personal. Auch die Bibliothek war fertig eingerichtet. Neben den Hochregalen aus rustikalem Eichenholz, hatte man rote Samtteppiche verlegt. An den Decken hingen Kronleuchter im viktorianischen Stil. Nun fehlten noch die Bücher und das Personal. Über den Türen waren überall Messingschilder mit den jeweiligen Buchsparten angebracht. Am späten Nachmittag, um 16:45 Uhr landeten mehrere Maschinen von Federal Express auf dem Flughafen von Sky City. Am neuen Logistikzentrum kamen die Maschinen zum Stillstand. Und während die FedEx-Maschinen entladen wurden, landeten weitere Frachtmaschinen in Sky City und brachten die Maschinen für die Produktion der neuen I-Phone-Generation mit. Diese wurden dann mit Sattelschleppern zum Apple-Werk gebracht und dort aufgebaut. Die Fracht der FedEx-Maschinen kam zur Bibliothek. Dort wurden die Bücher in einem PC-Archiv erfasst und dann in die entsprechenden Räume gebracht und dort in die entsprechenden Regale gestellt. Am Donnerstag, den 22.10.2015 war alles soweit fertig. Es fehlte aber nach wie vor das Personal. Zumindest in der Bibliothek, denn im neuen Werk von Apple hatte die Produktion bereits begonnen. Doch Anne Osbourne erwies sich als pfiffig. Noch am selben Tag hatte sie ein Team von 35 Mitarbeitern zusammengestellt und eingearbeitet. Somit konnte die Bibliothek am 23.10.2015 feierlich eingeweiht werden. Auch Barack Obama war wieder anwesend. Und wie immer durfte er die erste Rede halten. „Ladies and Gentlemen. Heute haben wir uns hier versammelt um die neue Bibliothek von Sky City zu eröffnen. Ganz am Anfang wurde sämtliches Wissen und sämtliche Geschichten, Legenden und Sagen mündlich weitergegeben. Seit der Etablierung der Schrift durch die alten Ägypter geschieht dies nun schriftlich. Im Laufe der Jahrtausende hat sich die Art der schriftlichen Überlieferung verändert. Vom Papyrus, über die Pergamentrollen bis hin zu den Büchern wie wir sie heute kennen.“ 06 Nach dem auch noch Robert Palmer und Kyle Hathaway ihre Reden gehalten hatten, ließen sich die Gäste durch die Räume der Bibliothek führen. Und nach der Führung sprachen Barack Obama, Robert Palmer und Kyle Hathaway miteinander. „Also stellen sie das Bauen für dieses Jahr schon im Oktober ein?“ „Ja.“ „Letztes Jahr haben Sie aber noch bis November gebaut.“ „Das stimmt. Aber da gab es nicht so viele Unwetter wie dieses Jahr. Und da ich zum Teil für die Sicherheit der Arbeiter verantwortlich bin, kann ich diese nicht einem so hohen Risiko aussetzen. Außerdem haben diese Menschen 2015 mehr geschafft als ich erwartet habe. Die haben sich die Ruhepause bis März 2016 redlich verdient.“ Kapitel 39: Der Bau eines Observatoriums und Planetariums --------------------------------------------------------- Der Bau eines Observatoriums und Planetariums Am Freitag, den 04.03.2016 gingen die Planungen für die Stadt weiter. Kyle Hathaway hatte einen Antrag zum Bau eines Observatoriums, eines Planetariums und einer Sternenwarte gestellt. Doch da man nicht alle Gebäude auf einmal bauen konnte einigte man sich auf einen Drei-Stufen-Plan. Zuerst war das Planetarium an der Reihe. Hier einigten sich die Stadtverordneten schnell und Kyle Hathaway konnte Daena Hernandez aufsuchen. Robert Palmer wollte gerade die Sitzung beenden, als sich Raymond Loxley, der Wirtschaftsdezernent zu Wort meldete. „Sie haben noch etwas zu sagen, Mr. Loxley.“ „Ja das stimmt. Ich habe heute Morgen in der aktuellen Ausgabe der Financial Times erfahren, das Caterpillar, der Baumaschinenhersteller ein neues Werk plant. Man will die Produktion des Kettenladers 953D weiter ausbauen, da dieser im Moment sehr gefragt ist.“ „Dann lassen Sie Sam bei Douglas Oberhelman vorstellig werden.“ „Natürlich. Und wer könnte Sam gegenüber schon „Nein“ sagen.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn bei Melanie Dubois. „Guten Morgen Mr. Hathaway. Miss Dubois.“ „Sie überraschen mich. Kein dummer Spruch heute?“ „Ist einer meiner guten Vorsätze für dieses Jahr.“ „Von mir aus. Ich nehme an, die Sitzung ist vorbei.“ „Ja. Mit dem Bau des Planetariums können Sie beginnen. Die anderen Gebäude kommen später. Außerdem will Mr. Loxley Sam bei Caterpillar vorstellig werden lassen.“ „Und sich den Zuschlag für ein neues Werk sichern.“ „Bingo! Caterpillar will die Produktion für den Kettenlader 953D hochfahren.“ „Ist doch gut. Aber wir sollten noch ein Hochhaus bauen. Ich hab auch schon eine Idee.“ Bevor Kyle Hathaway bei Daena Hernandez vorbeischaute, steckte er ein 90 m2 großes Areal ab. Dieses Lag an der Zubringerstrecke der Straßenbahnlinie 2. Er markierte noch die Stelle für den Haltepunkt und wies die Arbeiter an, eine 5 m tiefe und 10 m große Grube auszuheben. Danach schaute er bei Daena Hernandez vorbei. Er fand sie im Garten. „Hi Daena. Hast du einen Augenblick Zeit?“ „Für dich immer Kyle, das weißt du doch.“ „Robert Palmer war vorhin da. Möchte wissen, wie der mich immer aufspürt.“ „Was wollte er denn?“ „Ich darf zumindest das Planetarium bauen, wie es mit dem Observatorium und der Sternenwarte aussieht, weiß ich noch nicht. Ich habe eine entsprechende Fläche an der Zubringerstrecke unserer Straßenbahnlinie 2 abgesteckt.“ „Also brauchst du einen Entwurf.“ „Allerdings. Aber hetz dich nicht.“ Später am Tag saß Daena Hernandez an ihrem Zeichenbrett und arbeitete am Entwurf für das Planetarium. Sie hatte schon zweimal neu angefangen, weil ihr der Entwurf nicht gefallen hatte. Doch dieser dritte war vielversprechend. Er sah einen runden Bau mit einem rechteckigen Eingangsbereich vor. Für diesen waren acht Säulen aus feinstem Marmor vorgesehen, die bei Einbruch der Dunkelheit von acht starken Xenon-Lampen angestrahlt wurden. Dazu kam noch eine dreistufige Treppe. Die Rückseite des neuen Planetariums sollte mit großen Fensterflächen versehen werden. Daran sollte sich eine Terrasse anschließen, die ein Cafe´ beherbergen sollte. Das Dach sollte wie eine startende fliegende Untertasse aussehen und beige Dachschindeln tragen. Am oberen Ende der Kuppel war noch ein kleiner runder Anbau. Über einen gläsernen Gang konnten die Besucher dann vom Planetarium aus das Cafe´ betreten. Der runde Anbau auf dem Dach trug an der Unterseite noch 01 eine Lampe. Um 9:20 Uhr klopfte Daena Hernandez bei Kyle Hathaway an die Hoteltür. Dieses Mal öffnete Kyle Hathaways Ehefrau Adriana. „Hallo Daena. Komm rein. Kyle scharrt schon mit den Hufen. Er kann es kaum erwarten, deinen Entwurf für das Planetarium zu sehen.“ Kyle Hathaway gefiel der Entwurf. „Ich denke, den Entwurf können wir den Stadtverordneten so präsentieren.“ „Okay. Dann solltest du den Bürgermeister anrufen.“ Um 9:45 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung. Dort präsentierte Daena Hernandez ihren Entwurf für das Planetarium. Als sie mit ihren Ausführungen fertig war, sah sie in die Runde und fragte: „hat irgendjemand eine Frage zu meinem Entwurf?“ Als die Fragen ausblieben richtete Robert Palmer das Wort an Horace Cassell. „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Ich finde den Entwurf gelungen. Vor allem das anschließende Cafe´ gefällt mir.“ „Nun gut. Dann sollten wir zur Abstimmung schreiten. Wer ist für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Auch hier keine Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Wieder meldete sich keiner. „Schön dass wir mal wieder einer Meinung sind. Hat sonst noch jemand etwas zu sagen, bevor ich die Sitzung beende?“ Raymond Loxley meldete sich zu Wort. „Bitte Mr. Loxley.“ „Mr. Oberhelman von Caterpillar hat mir eine E-Mail geschickt, in der er mir mitteilt, dass wir den Zuschlag für den Bau des Werkes bekommen haben.“ „Na das sind doch gute Nachrichten. Wer waren denn unsere Konkurrenten?“ „Pretoria in Südafrika und San Jose´ hier in Kalifornien.“ „Heureka! Das sind ja echt gute Nachrichten.“ Nach der Sitzung wies Kyle Hathaway seine Bagger an, an der markierten Parzelle, eine 19 m tiefe Grube auszuheben. Als dieser Bauschritt erledigt war, wurden zur Stabilisierung die Stahlpfeiler und die Gitter aus Stahl eingezogen. Danach wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, schweißten die Arbeiter die Stahlsegmente zusammen, die später den Torso des Planetariums bilden sollten. Auch die Kuppel wurde vorbereitet. Hier wurden zwei riesige Halbkreise gebaut. Schließlich war der Zement trocken und die Arbeiter platzierten die Segmente an den entsprechenden Positionen. Danach kamen die beiden Hälften der Kuppel dran. Als dieser Bauschritt erledigt war, wurde der Eingangsbereich angebaut. Zuerst wurde die Plattform gegossen, an die dann eine Treppe aus schwarzem Marmor angebaut wurde. Als der Zement trocken war, kamen dann die acht Säulen an die Reihe und danach die Scheinwerfer. Danach wurde das Dach abgedeckt, ebenso die Kuppel. Auch die Glaser hatten angefangen die Fenster einzusetzen und abzudichten. Auf der Rückseite des Planetariums hatten Arbeiter angefangen die Terrasse zu bauen. Ein anderer Trupp fertigte die Wandsegmente für das geplante Cafe´. Ein dritter Bautrupp, dem Tom und Bob angehörten, fertigte die Sektionen für den gläsernen Verbindungstunnel zwischen Planetarium und Cafe´. In der Zwischenzeit war die Terrasse fertig und der Glastunnel konnte angebaut werden. Auch die Wandsegmente waren fertig und konnten zum Bau des Cafés bereit gestellt werden. Zuerst wurde, wie bei den anderen Gebäuden Die Rückwand aufgestellt. Danach kam die linke Seitenwand, die an einer Stelle einen Schnitt aufwies, da das Segment auf der Terrasse auflag. Als nächstes folgte die rechte Seitenwand, die genauso aussah, wie das Gegenstück links. Zuletzt hievte Phil die Stirnwand an ihren Platz. 02 Danach wurden auch im Cafe´ die Scheiben eingesetzt und abgedichtet. Im Baumarkt kaufte Kyle Hathaway Gartentische aus Eichenholz, die für die Terrasse gedacht waren. Danach kamen die Stühle, die im Planetarium aufgestellt werden sollten. Beim Optik-Unternehmen Zeiss im thüringischen Jena bestellte Kyle Hathaway 20 3D-Projektoren. Im Conrad Electronic Laden, der im neuen Einkaufszentrum angesiedelt war, kaufte der Investor aus Chicago Lampen für die Terrasse, das Cafe´ und das Planetarium. Über die Internetseite des auf amerikanische Möbel spezialisierten Möbelhauses American Warehouse, im bayrischen Kleinlangheim bestellte Kyle Hathaway eine Jukebox im Stil der 50er Jahre des Modells 1015, dazu kam ein Kühlschrank, der ebenfalls im Stil der 50er Jahre gehalten war. Er entschied sich für das Modell 59 Wings. Da die Maler die Wände im Cafe´ in einem Orangeton gestrichen hatten, musste Kyle Hathaway umdisponieren. Er entschied sich für die Sitzbank Diamond Classic, die er in apricot und schwarz bestellte. 50 Einheiten wurden bestellt. Die rechteckigen Tische hatten einen Durchmesser von 78 cm und das Tischplattendekor war mit vielen Bildern von Promis aus der 50er-Jahre-Ära bestückt. Für die Stirnseiten der Sitzgruppen entschied sich Kyle Hathaway für das Modell 48, einen niedrigen Barhocker. Die Bezüge waren in Apricot gehalten und in der Mitte sollte ein schwarzer Stern eingearbeitet werden. Für die Terrasse wollte Kyle Hathaway 56 Stühle des Typs Rocking Chair in den Farben Rot und Weiß. Im Baumarkt hatte er noch Sonnenschirme besorgt. Der Boden sollte mit schwarzen und weißen Fliesen ausgekleidet werden, die im Schachbrettmuster angeordnet waren. An den Wänden im Cafe´ sollten Wandbilder hängen, die ebenfalls im Stil der 50er Jahre gehalten waren. Darunter das Bild mit der Nummer 46, das einen amerikanischen Highway zeigte, der sich in der Ferne verlor. Um 11:00 Uhr landete eine Maschine vom Typ Dassault Falcon 7X des Baumaschinenherstellers Caterpillar auf dem Flughafen von Sky City. An Bord war der Leiter des Unternehmens Douglas R. Oberhelman. 45 Minuten später, saß er im Rathaus an Robert Palmers Schreibtisch und unterschrieb den Vertrag für den Bau eines neuen Werkes. Danach steckte Der Leiter von Caterpillar im Industriepark ein 66 m2 großes Areal ab. Danach schauten Mr. Oberhelman und Kyle Hathaway bei Daena Hernandez vorbei. Und nach dem Gespräch setzte sich die Kolumbianerin an ihr Zeichenbrett und fertigte einen Entwurf für das neue Caterpillar-Werk an. Gleich der erste Entwurf war zufriedenstellend. Er sah einen riesigen Betonkomplex vor, der durch einen Verbindungsbau mit einem wesentlich kleineren Komplex verbunden war. Danach fertigte sie einen Entwurf für die Sternenwarte an. Gleich der erste Versuch war ein zufriedenstellendes Ergebnis. Der Turm war achteckig, das Hauptgebäude rechteckig. Das Teleskop war hinter einer elektrisch ein- und ausfahrbaren Klappe verborgen. Mit beiden Entwürfen ging sie Kyle Hathaway, den sie zusammen mit dem CEO von Caterpillar, Douglas R. Oberhelman in der Lobby des „Hotel Sky City“ antraf. Der Chef des Baumaschinenherstellers war von dem Entwurf hellauf begeistert. Auch Kyle Hathaway war begeistert. „Ich denke wir können den Entwurf für das Werk denn im Rathaus präsentieren. Mit dem Entwurf für die Sternwarte sollten wir noch warten. Aber gut, dass Du ihn schon gemacht hast, denn so haben wir schon was in der Schublade.“ Um 13:00 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung. 03 Dort präsentierte Daena Hernandez ihren Entwurf für das neue Caterpillar-Werk. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte, sah sie in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand eine Frage zu meinem Entwurf?“ Als niemand eine Frage hatte, ließ Bürgermeister Robert Palmer zur Abstimmung schreiten. „Wer ist für den Entwurf?“, fragte er. Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier kein Handzeichen. „Nun, dann ist das wieder ein einstimmiger Beschluss. Sie können mit dem Bau beginnen Mr. Oberhelman.“ Auf ein Zeichen von Kyle Hathaway gingen die Bagger an der abgesteckten Parzelle in Position und hoben eine 31 m tiefe Grube aus. Als dieser Bauschritt erledigt war, kamen die stabilisierenden Elemente an die Reihe. Und als diese im Erdreich verankert waren wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, fertigten die Arbeiter die Segmente für die Wände der Fabrik. In Jena, wo die Firma Zeiss ihren Sitz hatte, war zum Zeitpunkt des Eingangs von Kyle Hathaway niemand mehr im Büro. Denn in Deutschland war es 22:15 Uhr abends. In Sky City war es erst 13:15 Uhr und die Arbeiten am neuen Caterpillar-Werk gingen weiter, denn der Zement war trocken. Phil der Kranführer hievte die Rückwand heran, die von Tom und Bob in Empfang genommen und fixiert wurde. Die Seitenwände rechts und links hatte man aus zwei Segmenten gebildet. Zuerst wurde das erste Teilstück der linken Seitenwand aufgestellt, dann das Gegenstück auf der rechten Seite. Danach kamen die beiden anderen Teilstücke. Zu guter letzt kam die Stirnwand. Danach wurde der Verbindungsanbau angebaut, dem dann das Verwaltungsgebäude folgte. Als letztes kamen dann die Dächer an die Reihe. Als am Abend die Sonne unterging und die Sirene den Feierabend ankündigte, stand die Caterpillar-Fabrik zumindest äußerlich. Es fehlten aber noch die Produktionsanlagen für den Kettenlader und die Einrichtung des Verwaltungskomplexes. Außerdem war das Planetarium noch nicht fertig, da die 3D-Projektoren noch fehlten. Auch das Cafe´ war noch eine Baustelle. Und während an der Westküste der USA die Menschen in den Feierabend gingen, fing man in Deutschland an zu arbeiten. In Jena bei der Firma Zeiss öffnete der Leiter der Verkaufsabteilung sein Postfach und fand die Bestellung von Kyle Hathaway. Er schrieb eine Auftragsbestätigung und gab die Bestellung mit dem Prioritätsvermerk „Eilt sehr“ an das Lager weiter. Dort wurden die 20 3D-Projektoren verpackt, palettiert und mit Lieferschein versehen. Danach wurden die Geräte mit einem firmeneigenen Kleintransporter zum Jenaer Hauptbahnhof gebracht und dort auf einen dort wartenden Güterzug verladen. Um 09:45 Uhr setzte der Zug, gezogen von 193-201-7 der DB Schenker AG, seine Reise fort. In Frankfurt am Main am Ostbahnhof, legte der Zug einen Zwischenhalt ein und die Palette mit den 3D-Projektoren wurde entladen und mit einem Kleinlaster zum Frankfurter Flughafen gebracht. Von dort ging die Reise mit einer Maschine vom Typ Airbus A300 „Beluga“ weiter nach Sky City. In Kleinlangheim bei American Warehouse sah der Leiter der dortigen Verkaufsabteilung in sein E-Mail-Postfach und sah die Bestellung des Investors aus Chicago. Er schickte Kyle Hathaway eine Auftragsbestätigung und gab die Bestellung mit dem Vermerk „Dringlich“ an das Lager weiter. Zuerst wurden die Jukebox und der Kühlschrank verpackt. Auch die Wandbilder wurden mit der ersten Lieferung auf die Reise geschickt. Mit der zweiten Lieferung gingen die Rocking Chairs auf die Reise, die Kyle Hathaway für die Terrasse 04 des Cafés bestellt hatte. Die dritte Teillieferung umfasste die Tische mit der Fotoplatte. Die nächste Lieferung, die man in Bayern auf den Weg brachte beinhaltete die 50 Sitzbänke Diamond Classic in apricot und schwarz, wie von Kyle Hathaway bestellt. Die fünfte und letzte Teillieferung beinhaltete die Barhocker vom Typ 48. Die Ware wurde mit zwei Kleinlastern zum Bahnhof nach Kitzingen gebracht und dort auf einen Güterwagen verladen, der dann an einen Güterzug angehängt wurde, der in Kitzingen halt machte. Der Zug wurde von 151-039-5 Der Eisenbahngesellschaft Potsdam gezogen. Wie zuvor schon der Zug aus Jena machte auch der Zug, der aus Kitzingen kam im Frankfurter Ostbahnhof halt. Dort wurde der Hänger mit den Möbeln für Sky City abgekuppelt und dessen Ladung mit einem 40-Tonner zum Frankfurter Flughafen gebracht, wo die Waren in den Bauch der Antonov AN-124 geladen wurden, die kurz darauf nach Sky City startete. In Sky City war nun mitten in der Nacht, als die Antonov AN-225 landete, die die Produktionsanlagen für das neue Caterpillar-Werk lieferte. Im Morgengrauen landeten schließlich die Beluga und die Antonov in Sky City. Als es dann schließlich Tag wurde wurden die drei Maschinen entladen und die Fracht an ihre Bestimmungsorte gebracht. Im Planetarium wurden die Projektoren auf einen die Kuppel umlaufenden Ring montiert und angeschlossen. Im Caterpillar-Werk wurden die Produktionsanlagen montiert und aufgestellt. Auch im Cafe´ waren die Möbelpacker zugange. Um 10:00 Uhr war dann alles fertig. Bei der Begehung staunte Bürgermeister Robert Palmer nicht schlecht. Auch das Cafe´ im 50er-Jahre-Stil beeindruckte ihn. Als letztes kam die Fabrik von Caterpillar dran. „Ich muss sagen, ich bin beeindruckt. Aber wir dürfen uns auf keinen Fall auf den Lorbeeren ausruhen. Ich denke wir können Phase zwei angehen.“ „Miss Hernandez hat schon einen Entwurf für die Sternwarte angefertigt.“ „Dann berufe ich eine neue Sitzung ein, in der sie ihren Entwurf präsentieren kann.“ Um 10:15 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung in der Daena Hernandez ihren Entwurf für die Sternwarte präsentierte. Auch dieser Entwurf schaffte es ohne großen Widerstand durch die Abstimmung. Nach der Sitzung brachte ein Hubschrauber der U.S. Airforce Kyle Hathaway auf ein weiteres Felsplateau, wo er ein 30 m2 großes Areal absteckte. Auch beim Transport der Baufahrzeuge half die Air Force mit. Auf ein Zeichen von Kyle Hathaway hoben die Bagger eine 16 m tiefe Grube aus. Mit Hilfe der Hubschrauber der U.S. Airforce wurden dann die stabilisierenden Elemente eingezogen. Als dieser Schritt erledigt war, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, wurden unten am Boden die Segmente für die Sternwarte gebaut. In der Zwischenzeit saß Daena Hernandez in ihrem Atelier über ihrem Zeichenbrett und fertigte einen Entwurf für das Observatorium an. Gleich der erste Versuch war gelungen. Er sah einen Bau vor, dessen Hinterbau ein Rechteck bildete, dem noch ein runder Bau vorgebaut werden sollte. An den beiden Endpunkten waren noch zwei weitere Rundbauten vorgesehen. Links und rechts des Haupteingangs waren 5 Fenster angeordnet. Diagonal zum rechten Turm war noch ein weiterer Rundbau vorgesehen. Auf dem Platz vor dem Observatorium war noch ein Park vorgesehen, der auch einen Obelisk vorsah. Um 12:00 Uhr war der Zement auf der Baustelle der Sternwarte komplett ausgehärtet. Mit Hilfe der Transporthubschrauber der Air Force wurden zuerst die Segmente für 05 den Turm, in dem später das Teleskop montiert werden sollte, auf das Plateau gebracht. Sie wurden nacheinander aufgestellt und mit Zement an Ort und Stelle fixiert. Danach kamen die Segmente für den Rest der Sternwarte. Rasch waren auch diese Teile aufgestellt. In der Zwischenzweit hatte Kyle Hathaway eine weitere Bestellung nach Jena geschickt. Er hatte ein Spiegelteleskop bestellt. Kaum war die Bestellung raus klopfte es an der Tür seines Hotelzimmers. Sein Assistent Gene Simmons öffnete. Nachdem die Tür zu war besprach Daena Hernandez ihren Entwurf für das neue Observatorium. „Der Entwurf gefällt mir. Ich denke wir sollten ihn noch heute den Politikern vorstellen.“ „Aber erst nach dem Mittagessen. Schau mal auf die Uhr Kyle.“ „Gut, die Arbeiter werden grad Pause machen, aber die Politiker dürften schon wieder in ihren Büros sitzen.“ „Ganz wie du willst. Ruf den Bürgermeister an und sag ihm Bescheid. Aber sag am Ende nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“ Um 13:15 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung, in der Daena Hernandez ihren Entwurf für das neue Observatorium präsentierte. Nachdem sie ihre Ausführungen beendet hatte, und es keine Rückfragen gab, wandte sich Robert Palmer an seinen engsten Vertrauten Horace Cassell. „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Ich finde den Entwurf sehr gelungen. Machen wirs.“ „Wer stimmt für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keiner meldete sich „Wer enthält sich?“ Auch hier kein Handzeichen. „Gut. Dann ist die Sache entschieden. Sie können mit dem Bau beginnen, Mr. Hathaway.“ Nach der Sitzung suchte Kyle Hathaway einen geeigneten Standort für das neue Observatorium. Ein Felsplateau auf dem Gipfel der östlichen Bergkette war der geeignete Standort. Dort steckte Kyle Hathaway ein 180 m2 großes Areal ab. Nachdem die Transporthubschrauber der Air Force die Bagger auf das Plateau geflogen hatten, fingen diese an, eine 45 m tiefe Grube auszuheben. Nach dem dieser Schritt erledigt war, wurden von den Helikoptern die stabilisierenden Elemente in der Grube positioniert und fixiert und anschließend die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, wurden am Boden die Segmente für das neue Observatorium gefertigt. Mittlerweile war es 16:00 Uhr Ortszeit. Den angefallenen Bauschutt hatten die Helikopter zur Bucht von San Francisco geflogen und dort aufgeschüttet. Er sollte für den neuen Hafen herangezogen werden, den Kyle Hathaway bauen wollte. Als am Abend die Sonne unterging und den Himmel blutrot färbte war der Zement trocken. Die Arbeiter schafften es gerade noch, den Vorbau aufzubauen, der dem hinteren Teil vorgelagert war. Am nächsten Tag hatten die Arbeiter frei, da Sonntag war. Auch in Jena war niemand auf der Arbeit gewesen, weshalb die Bestellung von Kyle Hathaway erst am Montag den 07.03.2016 ausgeführt wurde. Während die Lieferung auf dem Weg nach Frankfurt war gingen in Sky City die Arbeiten am Observatorium weiter. Als die Sonne am Abend unterging stand das Gebäude zumindest äußerlich. Es fehlten aber noch die astronomischen Geräte und die restlichen Einrichtungsgegenstände. Nach Einbruch der Dunkelheit landete eine Frachtmaschine vom Typ Boeing 747-400-F auf dem Flughafen von Sky City. Sie hatte das Teleskop an Bord das Kyle Hathaway bei Zeiss in Jena bestellt hatte. Bei der Firma Meade, mit Firmensitz in Irvine, Kalifornien bestellte Kyle Hathaway drei Teleskope des Modells LX400ACF. 06 Am 11.03.2016 war es dann endlich soweit. Das Planetarium, die Sternwarte und das Sky City Observatory wurden offiziell eingeweiht. Nachdem die ganzen Reden gehalten waren und die Eröffnungsfeier ausklang, tranken Kyle Hathaway und Barack Obama im ans Planetarium angrenzenden Cafe´ zusammen eine Tasse Kaffee. „Diese drei Gebäude dürften Sky City als Wissenschaftsstandort noch bedeutender machen.“ „Das stimmt Mr. President. Aber ich habe noch großes vor. Ich will als nächstes einen Hafen für Fracht- und Kreuzfahrtschiffe bauen. Ein Yachthafen ist auch geplant. Und ich plane noch den Bau einer Werft.“ „Alles schön und gut. Aber wie sollen die Kapitäne der Schiffe die Hafeneinfahrt finden, wenn kein Leuchtturm vorhanden ist?“ „Ups! Daran habe ich jetzt nicht gedacht.“ „Wenn ich Ihnen einen guten Rat geben darf bauen Sie zuerst den Leuchtturm, ehe Sie an den Hafen gehen.“ Kapitel 40: Der Bau eines Leuchtturms ------------------------------------- Der Bau eines Leuchtturms Am Montag, den 14.03.2016 gingen die Planungen in der Stadt weiter. Kyle Hathaway hatte Barack Obamas Rat beherzigt und einen Antrag zum Bau eines Leuchtturms eingereicht. Robert Palmer, der Bürgermeister von Sky City, rieb sich verdutzt die Augen. Also rief er Kyle Hathaway an, und bat ihn, in sein Büro zu kommen. 10 Minuten später kam der Investor aus Chicago. „Wo brennts denn?“, fragte er. „Setzen Sie sich erst einmal.“ Nachdem Kyle Hathaway im Sessel gegenüber dem Bürgermeister Platz genommen hatte, kam Robert Palmer gleich zur Sache. „Ihr Bauantrag hat mich ein wenig stutzig gemacht. Wozu brauchen wir bitte schön brauchen wir einen Leuchtturm?“ „Die Stadt liegt am Wasser. Da ist es naheliegend einen Hafen für Container- und Kreuzfahrtschiffe zu bauen. Aber wie sollen die Schiffe die Hafeneinfahrt finden, ohne Leuchtturm?“ „Das stimmt allerdings. Aber wenn schon einen Hafen, dann auch gleich eine Station für die Coast Guard.“ Nach dem Gespräch zwischen Robert Palmer und Kyle Hathaway trafen sich die Stadtverordneten zu einer neuen Sitzung. „Meine Herren, ich habe Sie zu dieser Sitzung bestellt, weil uns ein neuer Antrag vorliegt. Mr. Hathaway will einen Leuchtturm bauen. Sie mögen sich vielleicht fragen, warum ausgerechnet einen Leuchtturm. Zugegeben, das ganze hat mir auch Kopfzerbrechen bereitet, bis ich ein Gespräch mit Mr. Hathaway geführt habe. Kyle Hathaway plant den Bau eines Hafens für Container- und Kreuzfahrtschiffe.“ „Na das hör ich gern. Das wird der Stadt noch einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung bescheren. Wir sind als Wirtschaftsstandort schon im unteren Mittelfeld angekommen.“ „Na das sind doch gute Nachrichten. Ich würde an dieser Stelle dann gerne über den Antrag von Mr. Hathaway zum Bau eines Leuchtturms abstimmen lassen. Wer stimmt dafür?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier kein Handzeichen. „Gut, dann darf ich das als Zustimmung betrachten. Für heute soll es das gewesen sein. Ich erkläre diese Sitzung für beendet. Ich danke Ihnen meine Herren.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn in der Lobby des Hotels „Cloud Nine“. „Haben Sie einen Augenblick Zeit Mr. Hathaway?“ „Im Moment ja. Wie war die Sitzung?“ „Ihrem Antrag wurde stattgegeben. Gut, dass wir vor der Sitzung noch einmal über Ihren Antrag gesprochen haben. Sonst hätte ich den Stadtverordneten keine plausiblen Gründe nennen können und Ihr Antrag wäre gescheitert.“ „Hätte, hätte Fahrradkette. Fakt ist, sie konnten den anderen Politikern die nötigen Argumente liefern. Und das zählt. Ich habe auch schon den Standort gefunden. Es gibt einen Hügel, an dessen Ende eine Felszunge in die Bucht hinausragt. Dort will ich den Leuchtturm bauen.“ „Na dann mal los.“ Nach dem Gespräch mit dem Bürgermeister schaute Kyle Hathaway bei Daena Hernandez vorbei. Er fand sie in ihrem Schlafzimmer. „Hey Kyle que passa Amigo?“ „Alles im grünen Bereich. Hast du etwa verschlafen oder warum liegst du noch im Bett?“ „Ich hatte einfach keinen Bock aufzustehen.“ „Dann solltest du jetzt besser aufstehen. Es gibt Arbeit.“ 01 „Was ist es diesmal?“ „Ein Leuchtturm.“ „Ein Leuchtturm? Wozu braucht die Stadt einen Leuchtturm?“ „Ich will einen Hafen für Container- und Kreuzfahrtschiffe bauen. Und Barack Obama meinte, ich soll mit dem Leuchtturm anfangen, denn sonst würden die Schiffe die Einfahrt zum Hafen nicht finden.“ „Da ist was Wahres dran. Okay Kyle du hast gewonnen. Ich werde mich aus meinem Kuschelbett quälen und dir einen Entwurf für den Leuchtturm anfertigen.“ Nachdem Daena Hernandez geduscht und gefrühstückt hatte, saß sie in ihrem Atelier über ihrem Zeichenbrett und fertigte den von Kyle Hathaway bestellten Entwurf für den Leuchtturm. Gleich der erste war ein voller Erfolg. Er sah einen runden Turm, der sich nach oben hin verjüngte. Die Spitze bildete eine runde Plattform, in deren Mitte sich der für die alten Leuchttürme typische gläserne Rundbau mit einem dreifach-Gestell mit drei starken Xenon-Lampen befand. Ein kegelförmiges Dach ergänzte den Turm. Dazu kamen noch einmal sechs Häuser. Vier davon besaßen einen rechteckigen Torso und ein Giebeldach, während die anderen beiden Plattenbauten waren. Dazu kam noch eine Begrenzungsmauer. Um 10:15 Uhr klopfte Daena Hernandez an die Tür von Kyle Hathaways Hotelsuite. Es öffnete Gene Simmons Verlobte Natalia Deveraux. Nach einer kurzen Begrüßung besprach die Kolumbianerin ihren Entwurf mit Kyle Hathaway. „Der Entwurf gefällt mir. Aber eine Frage noch. Wieso hast den Leuchtturm Old School gezeichnet?“ „Ich hätte es auch modern machen können, aber davon halte ich nicht viel. Die alten im klassischen Stil sind viel sicherer.“ „Ich denke bei den Leuchtmitteln sollten wir auf etwas moderneres Material setzen.“ „Ich hatte an Xenon-Licht gedacht. Ist zum Einen heller und zum Anderen auch effektiver als Halogenlampen.“ „Okay. Von meiner Seite hast du grünes Licht.“ Um 10:40 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung. Dort präsentierte Daena Hernandez ihren Entwurf für den Leuchtturm. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte, sah sie in die Runde und fragte: „hat irgendjemand eine Frage zu meinem Entwurf?“ Einer der Politiker hob die Hand. Es war Raymond Loxley, der Wirtschaftsdezernent. „Bitte Mr. Loxley.“ „Sie haben den Leuchtturm mit der alt bewährten Technik und modernen Leuchtmitteln konzipiert. Warum?“ „Zum ersten Teil ihrer Frage kann ich folgendes sagen: Die Technik der neuen und moderneren Leuchttürme ist der der alten zwar überlegen, aber auch anfälliger für Störungen und Defekte. Die alt bewährte Technik ist da sicherer. Ich bin der Meinung, dass ein Leuchtturm mit alter Sicherheitstechnik, aber mit modernen Leuchtmitteln genau das ist, was die Stadt braucht.“ „Hat sonst noch jemand eine Frage? Denn wenn nicht würde ich gerne über den Entwurf abstimmen lassen.“ Es meldete sich keiner. „Gut. Dann würde ich sagen stimmen wir ab. Wer ist für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Kein Handzeichen. „Wer enthält sich?“ Auch hier kein Zeichen. „Gut, dann ist die Sache entschieden. Hat sonst noch jemand etwas zu sagen, bevor ich die Sitzung beenden?“ Raymond Loxley meldete sich. „Ja Mr. Loxley?“ „Ich habe aus dem 02 Internet erfahren, dass DELL, der Computerriese ein neues Werk plant. Wenn Sie wollen lasse ich Sam bei DELL vorstellig werden.“ „Nur zu. Mal sehen, was man in Round Rock sagt.“ „Wird erledigt.“ „Hat sonst noch jemand ein Thema, das besprochen werden sollte? Denn wenn nicht, würde ich die Sitzung gerne beenden.“ Keiner hatte noch etwas vorzubringen. „Gut. Dann soll es das für den Augenblick gewesen sein. Ich danke Ihnen meine Herren.“ Nach der Sitzung ging Kyle Hathaway zu der Landzunge mit dem Hügel und steckte ein 36 m2 großes Areal ab. Danach wies er seine Bagger an, an den entsprechenden Stellen Gruben auszuheben. Die für den Leuchtturm sollte 27 m tief sein. Auf der Landzunge, die in die Bucht hinaus ragte, sollten zwei weitere Gebäude entstehen. In der Zwischenzeit hatten die Bagger die Grube für den Leuchtturm ausgehoben und auch die stabilisierenden Elemente waren bereits eingelassen. Gerade wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement aushärtete hoben die Bagger zwei weitere Gruben von jeweils 25 m Tiefe aus, die für die beiden Häuser links und rechts des Leuchtturms vorgesehen waren. In der Zwischenzeit hatten die Arbeiter die Segmente des Leuchtturms vorgefertigt. Und während die Module für den Leuchtturm aushärteten, wurden die stabilisierenden Elemente in die Gruben eingelassen und miteinander verschweißt. Als dieser Bauschritt abgeschlossen war, wurden die beiden Gruben mit Zement gefüllt. Und während hier der Zement aushärtete, fertigten die Arbeiter die Segmente für die beiden Häuser auf der Klippe. Um 12:00 Uhr waren der Zement in der Fundamentgrube für den Leuchtturm und die Module für selbigen komplett ausgehärtet. Doch die Arbeiter machten gerade Pause. Erst um 12:45 Uhr gingen die Arbeiten weiter. Nach 10 Minuten stand der Turm bis zur begehbaren Plattform. Die Arbeiter hatten gerade das Gestell mit den Xenon-Leuchten aufgestellt und die runde Glaskonstruktion war gerade aufgesetzt und fixiert, da verschlechterte sich das Wetter. Tom Und Bob sahen besorgt drein. „Phil, das Wetter wird schlechter!“, rief Bob nach oben. „Das seh ich auch Bob. Aber wir haben noch genug Zeit das Dach für den Leuchtturm aufzusetzen. Hängt das Teil an den Haken und dann ab dafür.“ „Okay.“ Rasch hängten die beiden Das runde Stahldach an den Haken des Krans und machten es fest. Phil hob das Dach an, und setzte es dann auf den gläsernen Rundbau auf, wo es dann angeschweißt wurde. Danach verließen die Arbeiter die Baustelle und zogen sich in ihre Wohncontainer zurück. Und dann brach der Sturm los. Doch er dauerte nicht lange und war nicht besonders stark. Nach 20 Minuten war der Spuk wieder vorbei. Die Arbeiter strömten wieder zur Baustelle und machten weiter. Während ein Trupp die Wände für die Häuser links und rechts des Leuchtturms fertigte, baute ein weiterer Trupp die Häuser auf der Klippe. In der Zwischenzeit hatten die Bagger eine 16 m tiefe Grube für das Haus gegraben, das direkt vom Leuchtturm zum Meer wies. Nun wurden für dieses Haus die Wände vorgefertigt. Der erste Bautrupp baute in der Zwischenzeit die Begrenzungsmauer. Und während die Mauer 03 errichtet wurde, wurden die stabilisierenden Elemente in die Grube eingelassen und verschweißt. Danach wurde die Grube mit Zement gefüllt. Zum Schluss wurde eine 14 m tiefe Grube für das letzte Gebäude ausgehoben. In der Zwischenzeit hatten die Arbeiter die Wände für den Plattenbau sowie das Dach dafür gefertigt und Trupp 1 hob ein weiteres Fundament am Ende der Begrenzungsmauer aus, da dort noch ein Gebäude stehen sollte. Die Grube wurde 12 m tief. Trupp 2 baute inzwischen die beiden Häuser links und rechts des Leuchtturms. Trupp 3 fertigte die Wände und das Dach des Gebäudes am Ende der Mauer. In Round Rock, im Bundesstaat Texas, dem Firmensitz von Dell, saß der Chef vor seinem PC und öffnete seine E-Mails. Die Spam-Mails flogen wie immer zuerst raus. Auch im Ordner „Unbekannt“ wurde ausgemistet. Doch die E-Mail von Raymond Loxley öffnete Michael Dell. Er las sie aufmerksam durch und öffnete dann die mitgeschickte Video-Datei. Sam erschien auf der Bildfläche. „Guten Tag Mr. Dell. Erlauben Sie, dass ich mich kurz vorstelle. Mein Name ist Sam. Ich möchte Sie nun auf einen virtuellen Rundgang durch Sky City nehmen.“ Sam berührte mit ihrem Zeigefinger auf den rechten Bildrand und sofort begann sich das Bild zu verändern. Vom Meer kommend, ging es zunächst über Land und dann in die Stadt. Wie damals bei Raymond Loxleys Vorführung im Rathaus von Sky City kam von Links eine Straßenbahn ins Bild gefahren. Es war ein Triebwagen vom Typ Bombardier Flexity 2. Die Präsentation folgte dem Triebwagen bis zum Flughafen. „Der Sky City International Airport. Das Passagieraufkommen beträgt zurzeit 75.000 Passagiere pro Jahr, während die umgeschlagene Fracht bei 30.000 Tonnen pro Jahr liegt. Tendenz steigend.“ Dann wies Sam auf den Industriepark von Sky City. Eine Straßenbahn hielt an. Es war ein Triebwagen vom Typ Siemens ULF-B. Die gutaussehende Brünette stieg ein und der Zug setzte sich in Bewegung. Am Industriepark hielt der Zug und Sam stieg aus. „Willkommen im Industriepark von Sky City. Im Hintergrund sehen Sie das Werk von John Deere, dort wird das Modell 8295R gebaut. Im Moment liegt die Produktion bei 2.900 Traktoren pro Jahr. Tendenz steigend. Hier in Sky City könnte auch ein Werk von Ihrem Unternehmen stehen. Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann würde ich mich freuen, wenn ein entsprechender Auftrag an Sky City gehen würde.“ Nach dem Michael Dell sich das Video angesehen hatte, kam er ins Grübeln. Sky City sagte ihm was, denn er hatte schon oft die Sky City Chronicle in der Hand gehabt, wenn er auf Geschäftsreisen war. Kurzerhand berief er eine Sitzung mit den restlichen Führungskräften ein in der er ihnen das Video zeigte. „Was meinen Sie, meine Herren?“, fragte Michael Dell in die Runde. „Dieser Raymond Loxley ist nicht auf den Kopf gefallen. Aber die Stadt ist noch im Aufbau und kann jeden wirtschaftlichen Wachstumsimpuls gut gebrauchen. Ich denke, wir sollten dort unser neues Werk bauen.“ „In Ordnung, dann werde ich das Mr. Loxley so mitteilen. Vielen Dank meine Herren.“ 04 In Sky City trafen sich die Stadtverordneten nach dem Eingang von Michael Dells E-Mail zu einer neuen Sitzung. „Meine Herren, wie mir Mr. Loxley berichtet hat, haben wir den Zuschlag für den Bau eines neuen Werkes von DELL erhalten. Ich brauche nicht extra zu betonen, dass wir im Moment jeden wirtschaftlichen Impuls brauchen können.“ „Dennoch führt kein Weg an einer Abstimmung vorbei.“ „Also gut. Wenn es sein muss. Wer stimmt für den Bau?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier keine Meldung. „Okay. Damit ist auch dieses Thema vom Tisch. Ich werde Kyle Hathaway Bescheid sagen, dass er unserer Architektin den Auftrag für einen Entwurf des neuen Dell-Werkes erteilen kann.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn in der Sky City Arena, wo er dem Training der Sky City Dare Devils zusah. „Hallo Mr. Hathaway. Haben Sie einen Augenblick Zeit für mich oder stör ich?“ „Mich stören Sie nicht. Fragt sich nur, ob Sie IHN stören.“ Mit einem Kopfnicken zeigte Kyle Hathaway in Richtung des 1,91 m großen Spaniers. Jose´ Calderon war eine imposante Erscheinung. 1,91 m groß, 95 Kg schwer und das alles verpackt in einem Körper, der vor Athletik nur so strotzte. Calderon hatte dunkelbraune Haare, braune Augen und markante Gesichtszüge. Ein Drei-Tage-Bart ergänzte das äußere Erscheinungsbild. „Wenn Sie beide etwas leiser miteinander reden Señores, dann können Sie gerne bleiben.“, sagte Jose´ Calderon. „Also was hat die Sitzung ergeben?“, fragte Kyle Hathaway. „Wir haben den Zuschlag für ein neues Werk.“ „Wer ist es dieses Mal?“ „Die Firma Dell.“ „Der Pc- und Notebook-Hersteller?“ „Dito. Sie können Miss Hernandez den Auftrag für einen neuen Entwurf erteilen.“ „Okay. Und bei dieser Gelegenheit kann ich Ihnen schon mal mitteilen, dass Sie bald einen neuen Bauantrag für einen neues Hochhaus von mir bekommen.“ „Okay. Ich werde es im Hinterkopf behalten. Haben Sie was Besonderes im Sinn?“ „Das weiß ich noch nicht.“ Nach dem Gespräch mit Robert Palmer schaute Kyle Hathaway bei Daena Hernandez vorbei. Er fand sie in der Küche beim Kochen. „Hi Kyle. Du kommst gerade richtig. Hier probier mal.“, sagte Daena und schob ihrem Auftraggeber einen Löffel Paella in den Mund. „Hmm. Genial. Du bist nicht nur eine super Architektin sondern auch eine gute Köchin.“ „Danke für das Kompliment. Was soll ich dieses Mal entwerfen?“ „Ein Computer-Werk. Dell hat Sky City den Zuschlag für den Bau eines neuen Werkes erteilt.“ Okay. Ich mach mich nach dem Essen an die Arbeit.“ Nach dem Essen saß Daena Hernandez in ihrem Atelier über ihrem Zeichenbrett und zeichnete den Entwurf für ein neues Werk. Den ersten und den zweiten warf sie in den Mülleimer. Erst der dritte war ein schöner. Er sah einen Backsteinbau mit einem schrägen Eingangsbereich und riesigen Glasfronten vor. Davor waren zwei riesige Wasserbecken vorgesehen. Ein paar Pflanzen rundeten das Erscheinungsbild ab. Das vorn angeschrägte Flachdach war aus schwarzen Schieferplatten. In der Zwischenzeit hatten die Maler den Torso des Leuchtturms weiß gestrichen. 05 Dazu wurden im Wechsel drei rote Streifen aufgemalt, um den Leuchtturm von weitem sichtbar zu machen. Und während man den Leuchtturm fertigstellte trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung, an der auch Michael Dell teilnahm, der extra aus Round Rock angereist war. Vor der Sitzung hatte er noch den Vertrag zum Bau des neuen Werkes unterschrieben. Nachdem Daena Hernandez ihre Ausführungen beendet hatte sah sie in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand von Ihnen eine Frage zu meinem Entwurf?“ Eine Frage hatte niemand. Nur Michael Dell hatte etwas zu sagen. „Ihr Entwurf gefällt mir. Er schlicht und funktional, aber er hat auch etwas Ästhetisches. Von meiner Seite haben Sie grünes Licht.“ „Hat sonst noch jemand etwas zu sagen meine Herren? Denn wenn nicht, würde ich gerne zur Abstimmung schreiten. Wer ist für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier kein Handzeichen. „Darf ich noch etwas sagen, bevor Sie die Sitzung beenden?“ „Bitte Mr. Dell.“ „Ich habe gerade festgestellt, dass hier in Sky City, noch auf die alte Art und Weise abgestimmt wird, nämlich mit Handzeichen. Was spräche dagegen, ein modernes Abstimmungssystem einzuführen?“ „Sie meinen mit digitaler Anzeige und Knopf drücken?“ „Genau. Und sollte das System ausfallen können Sie auch weiterhin mit Handzeichen abstimmen.“ Nach der Sitzung steckte Michael Dell im Industriepark ein 80 m2 großes Areal ab. Danach wies Kyle Hathaway die Bagger ein und gab den Führern in den Führerhäusern die Anweisung eine 22 m tiefe Grube auszuheben. Als dieser Schritt erledigt war, wurden die stabilisierenden Elemente ins Erdreich eingelassen und miteinander verschweißt. Als auch dieser Schritt erledigt war, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete landete eine Maschine vom Typ Fokker 100, die die SkyWest Airlines, eine Tochtergesellschaft der Delta Connection, gechartert hatte, weil ein Flugzeug der eigenen Flotte, eine Embraer 175, wegen Wartungsarbeiten ausfiel. An Bord war Brian Kendrick, der die Leitung auf dem neuen Leuchtturm übernehmen sollte. Kyle Hathaway wartete im Terminal auf ihn. Als Brian Kendrick erschien staunte der Investor aus Chicago nicht schlecht, hatte er doch einen 60 jährigen, übergewichtigen Mann vermutet. Doch der neue Leuchtturmwärter war ein 44jähriger athletisch gebauter Mann mit braunen Augen und einer Glatze. Er trug ein blaues Hemd, eine ausgewaschene Jeans und Stoffschuhe von Converse. „Mr. Kendrick. Ich freue, mich dass Sie hier sind.“ „Ich freue mich, dass ich kommen durfte. Ich bin Leuchtturmwärter in der dritten Generation. Schon mein Vater und mein Großvater haben auf Leuchttürmen gearbeitet.“ „Dann wird Sie ihr neuer Arbeitsplatz sicherlich begeistern.“ Und während Kyle Hathaway Brian Kendrick zu seinem neuen Arbeitsplatz begleitete, war der Zement an der Baustelle des neuen Dell-Werkes komplett ausgehärtet. Die Arbeiter hatten während des Aushärtens die Wände vorgefertigt. Phil der Kranführer hievte diese dann an ihre vorgesehenen Plätze. Erst die Rückwand, dann die Seitenwände links und rechts. 06 Danach kam die Stirnwand. Danach wurde das Schieferdach aufgesetzt. Als das neue Werk im Rohbau stand, machten sich die Glaser an die Arbeit. Als es dann Abend war und die Sonne hinter den Bergen unterging, war das Gebäude komplett verglast. Es fehlten nur noch die Produktionsanlagen für die Produktion der Dell-Notebooks. Am Donnerstag, den 17.03.2016 war es dann endlich soweit. Sowohl das neue Dell-Werk als auch der Leuchtturm nahmen offiziell ihren Betrieb auf. Damit war ein weiterer Abschnitt, des noch langen Weges, der noch vor den Verantwortlichen lag, geschafft. Doch es war noch viel zu tun. Das nächste Bauprojekt, das Kyle Hathaway angehen wollte, war der Bau eines Hafens. Auch ein Yachthafen war geplant. Kapitel 41: Sky City bekommt einen Hafen und einen Yachthafen ------------------------------------------------------------- Sky City bekommt einen Hafen und einen Yachthafen Am Freitag den 18.03.2016 gingen die Planungen weiter. Kyle Hathaway hatte einen Antrag für den Bau eines Hafens für Container- und Kreuzfahrtschiffe und eines Yachthafens eingereicht. In einer Sitzung wurde dieser Antrag einstimmig beschlossen. Nach der Sitzung hatte Robert Palmer Kyle Hathaway aufgesucht. Er fand ihn bei Shaun O´ Shane. „Guten Morgen Mr. Hathaway. Mr. O´ Shane.“ „Was hat die Sitzung ergeben?“ „Sie haben grünes Licht für den Bau der beiden Häfen.“ „Das sind gute Nachrichten. Ich werde zuerst den Yachthafen bauen, der nimmt weniger Zeit in Anspruch. Der große Hafen ist etwas komplexer und braucht mehr Zeit.“ „Das ist Ihre Entscheidung Mr. Hathaway. Ich werde Ihnen da nicht reinreden.“ „Gut so.“ Nach dem Gespräch mit Robert Palmer steckte Kyle Hathaway ein 100 m2 großes Areal auf der rechten Seite der San Mateo Bridge ab. Das abgesteckte Areal war quadratisch. Doch es ergab sich ein Problem. Wegen der wechselnden Gezeiten würden die Arbeiten nur schleppend vorangehen. Doch Kyle Hathaway wäre nicht so erfolgreich, wenn er nicht auch für dieses Problem eine Lösung parat hätte. Kurzerhand rief er einen alten Freund aus den gemeinsamen Tagen an der UCLA an, der einen Schwimmbagger betrieb. „Henry Lawson.“, meldete sich dieser. „Henry, hier spricht Kyle Hathaway.“ „Kyle Hathaway. Lebst Du auch noch du alter Pirat. Womit kann ich dir dienen?“ „Kann ich deinen Schwimmbagger bekommen? Ich will hier in Sky City einen Hafen und einen Yachthafen bauen.“ „Sky City? Noch nie gehört. Wo liegt diese Stadt?“ „In der San Francisco Bay, an der San Mateo Bridge.“ „Und da soll ich für dich die Fahrrinne ausbaggern, oder wie muss ich das verstehen?“ „Auch. Ich brauche eine Grube für die Fundamente der Umfassung des Yachthafens.“ „Okay Kyle. Aber vor übermorgen wird das nichts.“ „Hauptsache, ich kann auf dich zählen Henry.“ „Alles klar, dann sehen wir uns übermorgen.“ Am Montag, den 21.03.2015, kam dann endlich Henry Lawson mit seinem Schwimmbagger. Nach einer kurzen Besprechung begann er, unter Wasser die Grube weiter fortzuführen, die seine Kollegen mit den Landbaggern schon begonnen hatten. Bis zum Wasser war die Grube 15 m tief. Danach waren es 20 m. Um 11:30 Uhr wechselten die Gezeiten und die Flut wich zurück. Schnell wurden auf dem Abschnitt die stabilisierenden Elemente eingezogen und die Grube mit Zement gefüllt. Um das Aushärten des Zements zu beschleunigen, hatten die Arbeiter vorsorglich starke Heizstrahler auf gestellt. Als um 13:30 Uhr die Flut zurückkehrte, war der Zement trocken. Henry Lawson baggerte weiter die Grube aus. Meter um Meter arbeitete er sich vorwärts. Als um 15:30 Uhr die Flut erneut wechselte, wurde das Fundament weiter gebaut. Am Ende reichte es bis zur äußersten Ecke auf der rechten Seite. Beim nächsten Gezeitenwechsel um 17:30 Uhr war der Zement trocken und ausgehärtet. Henry Lawson brachte seinen Bagger in Position und fing an die Grube weiter auszubaggern. Als um 19:30 Uhr die Gezeiten erneut wechselten, war die Grube bis zur letzten Fahne ausgehoben, die das eine Ende der 01 Hafeneinfahrt markierte. Rasch wurde das Fundament bis dorthin gebaut und die Grube mit Zement gefüllt. Um 21:30 Uhr, es war bereits dunkel, war der Zement ausgehärtet und die Arbeiter brachten die Heizstrahler an Land und zogen sich in ihre Unterkünfte zurück. Die Baustelle für den Yachthafen gehörte nun der See. Als am nächsten Morgen die Sonne aufging war Flut und Henry Lawson konnte mit dem zweiten Teil des Hafenbeckens anfangen. Wie schon am Tag zuvor hob er mit seinem Bagger die Grube für das Fundament aus. Als um 09:30 Uhr die Ebbe einsetzte, lag die Grube frei. Die Arbeiter trieben die Stahlpfeiler in die Erde und verschweißten diese mit den Drahtgittern. Danach wurde die Grube mit Zement gefüllt. Um das Aushärten zu beschleunigen, wurden wie am Montag die Heizstrahler aufgestellt. Um 11:30 Uhr wurden sie dann an Land gebracht, da die Flut einsetzte. Der Bagger hob nun den Rest der Grube aus. Und kaum war er wieder am Ufer, war es 13:30 Uhr und die Gezeiten wechselten erneut. Die Arbeiter wiederholten nun den gleichen Schritt wie am Morgen. An Land hatte man angefangen die Gruben für die Fundamente der Häuser des Yachthafens auszuheben. Die erste Grube war 33 m tief und dort zog man bereits die stabilisierenden Elemente ein. Die nächsten fünf Gruben wurden gleich groß. Jede Grube wurde 23 m tief ausgebaggert. Als die Männer auf den Führerständen diesen Job erledigt hatten, wurden in diesen Gruben die stabilisierenden Elemente eingezogen. Und während Trupp 2 diesen Schritt ausführte, wurde Grube 1 mit Zement gefüllt. Am Wasser hatte ein dritter Bautrupp angefangen, die Begrenzungsmauer des Hafenbeckens zu bauen. Die Mauer bestand aus schwarzen Basaltsteinen. Auf beiden Seiten wurden die schwarzen Basaltblöcke mit Zement fixiert. Zusätzlich zu seinem Schwimmbagger hatte Henry Lawson noch einen Schwimmkran mitgebracht, der von seinem Bruder Kevin Lawson bedient wurde. Auf einem Lastkahn, den die Lawsonbrüder noch mitgebracht hatten lagerten die Basaltblöcke. Unter Wasser war noch ein Tauchteam zugange. Mit einer Pumpe wurde eine spezielle Zementmischung für Unterwasserarbeiten auf das Fundament gespritzt und von den Tauchern verteilt. Danach ließ Kevin Lawson die Blöcke ins Wasser, die von den Tauchern in Empfang genommen und fixiert wurden. Um 09:30 Uhr stand das Hafenbecken zur Hälfte. Henry Lawson baggerte die Fahrrinne und den Boden im Inneren des Hafenbeckens aus, damit die Yachten später genügend Wasser unter dem Kiel hatten. Als er damit fertig war und wieder vor der Küste vor Anker lag, wechselten einmal mehr die Gezeiten. Dadurch konnte der Schwimmkran erst mal nicht eingesetzt werden. Aber weiter gebaut wurde trotzdem. Mit der Pumpe wurde der Spezialzement auf das Fundament gespritzt, und mit einem Landkran die Blöcke vom Lastkahn an ihre Positionen gehievt. Als um 11:30 Uhr die Flut wieder einsetzte, war der Abschnitt fertig, der die 02 Hafeneinfahrt bildete. Nun gingen die Arbeiten so voran, wie vor dem Wechsel und die Taucher schwammen wieder auf der Baustelle herum, während von oben der Zement auf das Fundament aufgetragen wurde, und danach von Kevin Lawson die tonnenschweren Basaltblöcke herunter gelassen wurden. Um 12:45 Uhr war dann das Hafenbecken soweit fertig. In der Zwischenzeit hatten die Arbeiter an Land die Gebäude gebaut, die etwas oberhalb des Hafenbeckens vorgesehen waren. Der nächste Schritt bestand darin, die Liegeplätze für die Yachten zu bauen. Sechs Stege waren vorgesehen. Dazu kam ein begehbarer, auf der Innenseite der Hafenmauer umlaufender Steg, der ebenfalls als Liegeplatz genutzt werden konnte. Vor dem letzten Steg wurde eine betonierte Fläche angelegt, die zur Reparatur und Wartung der teuren Yachten dienen sollte. In der Zwischenzeit war Kyle Hathaway bei Daena Hernandez. Er wollte den Entwurf für ein neues Hochhaus. Er wollte als Extrawunsch einen dreistöckigen Rundbau auf der Turmspitze in dem er ein Restaurant ansiedeln wollte. Danach ging er zur Sky City Arena und steckte rechts davon ein 625 m2 großes Areal ab. Der nächste Schritt bestand darin einen Bauantrag für das neue Wohngebäude einzureichen. Um 13:00 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung. Dort wurde der Antrag von Kyle Hathaway besprochen. „Meine Herren, Der Bau des Yachthafens ist abgeschlossen. Nun hat Mr. Hathaway einen neuen Antrag eingereicht. Er will noch ein weiteres Hochhaus hier in Sky City bauen. Das entsprechende Areal ist bereits abgesteckt.“ „Na der lässt sich aber nicht lumpen. Wo soll das neue Gebäude stehen?“ „Mr. Hathaway hat ein Areal rechts von der Sky City Arena abgesteckt.“ „Wie groß?“ „625 m2.“ „Ganz schön viel. Aber der Gewerbepark liegt ja links von der Sportarena.“ „Ich denke, wir sollten erst mal über den Antrag abstimmen, ehe wir weiter diskutieren.“ „Einverstanden.“ „Also meine Herren, wer stimmt für den Antrag?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch hier kein Handzeichen. „Gut, dann ist die Sache einstimmig. Für heute soll es das gewesen sein. Ich danke Ihnen meine Herren.“ Um 13:45 Uhr lief die erste Yacht in den neuen Yachthafen ein. Es war die „Ocean Breeze“, eine Superyacht des Typs Couach 5000 Fly mit einer Länge von 49,90 m, die von Couach in Gujan-Mestras in Frankreich gebaut wurde. Sie gehörte Angela Fenning, der amerikanischen Komödiantin, die das Boot vor kurzem erworben hatte und nun für dafür einen Heimathafen suchte. Ein entsprechender Platz war schnell gefunden, doch es war keiner da, der das Geschäft abwickeln konnte. Zum Glück kam Kyle Hathaway gerade vorbei. „Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“, fragte er. „Das hängt davon ab, ob Sie wissen, wo ich den Hafenmeister finden kann.“ „Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass es hier in Sky City noch keinen Hafenmeister gibt. Aber vielleicht kann ich Ihnen irgendwie weiterhelfen.“ „Ich hätte gerne einen Liegeplatz hier im Hafen für meine Yacht gemietet.“ „Welche ist das?“ „Die „Ocean Breeze“. Sie liegt gleich hier vorne.“ „Herrje ist das ein Mordsbrocken.“ 03 „Das ist eine Couach 5000 Fly.“ „Nicht schlecht. Da fällt mir ein, ich habe ja auch eine Yacht bestellt. Der Hersteller braucht ja noch eine Lieferadresse.“ „Was für eine Yacht haben Sie sich gegönnt?“ „Eine Amels 272.“ „Ich glaube ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Angela Fenning.“ „Ich habe schon von Ihnen gehört. Es freut mich, dass Sie Sky City als Liegeplatz für ihre neue Yacht ausgewählt haben.“ Unterdessen suchte Robert Palmer wie verrückt nach Kyle Hathaway. Als er an seine Zimmertür im Hotel klopfte, öffnete Kyle Hathaways Assistent Gene Simmons. „Wissen Sie wo Ihr Chef ist, Mr. Simmons?“ „Er wollte zum Yachthafen runter.“ „Dann werde ich dort mal hingehen. Danke Mr. Simmons.“ Und wie Mr. Simmons gesagt hatte, hielt sich Kyle Hathaway am Yachthafen auf. Robert Palmer fand ihn im Gespräch mit Angela Fenning. Die 35jährige sah für ihr Alter noch verdammt hübsch aus. Sie hatte braune Augen, braune Haare, die bis zu ihren hübschen Brüsten reichten, einen sexy Körper und ein Gesicht, das sie wie eine 25jährige aussehen ließ. „Haben Sie einen Augenblick Zeit für mich Mr. Hathaway?“ „Kommen Sie gerade von der Sitzung?“ „So ist es.“ Dann richtete Robert Palmer das Wort an Angela Fenning. „Gehört Ihnen die Yacht dort unten im Hafen?“ „Das ist richtig. Das ist die „Ocean Breeze“. Ich habe sie im vorigen Monat bei Couach gekauft und suche einen Heimathafen. Und hier bin ich fündig geworden. Mr. Hathaway war so freundlich und hat mir den Liegeplatz vermietet.“ „Es ehrt uns, dass Sie ausgerechnet Sky City als Heimathafen für ihre neue Yacht ausgewählt haben, Miss…“ „Fenning. Angela Fenning.“ „Die Komödiantin?“ „Genau die bin ich.“ „Und wo werden Sie wohnen?“ „Die Ocean Breeze wird mein Zuhause.“ „Was hat die Sitzung ergeben?“ „Ihrem Antrag wurde stattgegeben.“ „Gut. Dann werde ich bei Daena Hernandez vorbeischauen und sie fragen, ob sie schon einen Entwurf fertig hat. Aber vorher werde ich den Posten des Hafenmeisters ausschreiben.“ „Übernehmen Sie sich nicht, Mr. Hathaway.“ „Der Job als Investor ist stets mit Stress verbunden.“ „Passen Sie trotzdem auf. Einen Burnout erleidet man heutzutage schneller als man glaubt.“, mahnte Angela Fenning. „Miss Fenning hat Recht. Sie sollten ein paar Dinge an ihre Frau oder ihren Assistenten delegieren.“ „Okay. Aber um die Sache mit dem Hafenmeister kümmer ich mich noch. Soviel Zeit muss sein.“ „Tun Sie, was Sie nicht lassen können, Mr. Hathaway. Aber sagen Sie nicht, Miss Fenning hätte Sie nicht gewarnt, wenn Sie einen Burnout erleiden.“ „Schon gut, schon gut. Aber bevor ich mich auf die Socken mache, möchte ich den Liegeplatz neben der „Ocean Breeze“ für meine Yacht anmieten.“ „Haben Sie eine?“ „Noch nicht. Aber ich habe eine bestellt.“ „Na gut. Dann springe ich mal als Hafenmeister ein.“ Rasch war der Mietvertrag unter Dach und Fach. Auf dem Weg zu Daena Hernandez legte Kyle Hathaway einen Zwischenstopp im Hotel ein. Er schickte eine E-Mail an Amels in Vlissingen in Holland und gab die Lieferadresse an. Mit der zweiten E-Mail schickte Kyle Hathaway eine Stellenanzeige für den Posten des Hafenmeisters für Sky Citys Yachthafen raus. Danach ging er zu Daena Hernandez. Sie hatte einen Entwurf fertig. Dieser sah 04 Eine Betonkonstruktion mit großen Fenstern vor. Das neue Hochhaus sollte 140 m hoch sein. Als Besonderheit hatte Daena Hernandez einen dreistöckigen Rundbau auf einem runden Pfeiler mit einem Durchmesser von 25 m vorgesehen, der aussah wie ein Fass. Dort sollten zwei Restaurants untergebracht werden. Als besonderen Clou hatte sich die Kolumbianerin einfallen lassen, dass sich der Rundbau drehte. Kyle Hathaway gefiel der Entwurf. „Daena, Du hast dich mal wieder selbst übertroffen. So können wir den Entwurf den Stadtverordneten präsentieren.“ Inzwischen hatten die Arbeiten am neuen Hafen begonnen. Der Container-Terminal war soweit fertig. Allerdings fehlten die Kräne zum Be- und Entladen der Schiffe. Sowohl für die Container selbst, als auch für Stückgut. Der Terminal für die Kreuzfahrtschiffe war noch im Bau. In Vlissingen hatte man bei Amels Kyle Hathaways Yacht auf den Weg geschickt. Sie war ein richtiges Schmuckstück von 83 Metern Länge. Am Heck prangte in goldenen Buchstaben der Name „Aphrodite“. Auch DaShaun Wood hatte sich eine Yacht zugelegt, die er sich bei einem Yachthändler in San Francisco gekauft hatte. Es handelte sich um ein italienisches Modell vom Typ Ferretti 960, die er „Rising Sun“ getauft hatte. Um 14:35 Uhr lief die Yacht in den neuen Yachthafen ein. DaShaun Wood ließ die Yacht an einem Liegeplatz festmachen, den er im hinteren Bereich auf der rechten Seite der Hafeneinfahrt angemietet hatte. Und während die „Rising Sun“ an ihrem Liegeplatz vertäut wurde, trafen sich die Stadtverordneten zu ihrer nächsten Sitzung. Dort präsentierte Daena Hernandez ihren Entwurf für das neue Hochhaus. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte, sah sie in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand eine Frage zu diesem Entwurf?“ Als keiner eine Frage stellte wandte sich Robert Palmer an seinen Stellvertreter Horace Cassell. „Ihre Meinung, Mr. Cassell?“ „Ich finde den Entwurf sehr gelungen. Vor allem die Idee mit den beiden Restaurants in dem Rundbau finde ich gelungen.“ „Dann sollten wir abstimmen. Wer ist für den Entwurf?“ Alle hoben die Hand. „Wer dagegen?“ Keiner meldete sich. „Wer enthält sich?“ Auch keine Handzeichen. „Nun denn, dann ist dieser Beschluss wieder einstimmig. Damit ist diese Sitzung geschlossen. Ich danke Ihnen meine Herren.“ Nach der Sitzung gab Kyle Hathaway den Männern in den Führerhäusern der Bagger ein Zeichen und die Anweisung eine 80 m tiefe Grube auszuheben. Als dieser Schritt erledigt war, kamen die stabilisierenden Elemente dazu. Und als dieser Bauschritt erledigt war, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, fertigten die Bauteams die Segmente für das neue Hochhaus. Am Abend, als die Sonne unterging und die Sirene den Feierabend ankündigte, war der Zement trocken und die einzelnen Module vorgefertigt. Am Container-Terminal hatten die Arbeiter die Kräne für die Stückgut-Frachter aufgestellt. Auch der Terminal für die Kreuzfahrtschiffe war fertig. Das Gebäude war eine riesige Stahl-Glas-Konstruktion geworden. Am Pier konnten drei dieser Kreuzfahrtriesen hintereinander anlegen. In Rotterdam 05 hatte ein Yachttransporter mit verschiedenen Modellen von Amels den Hafen verlassen. Unter den neuen Yachten befand sich auch Kyle Hathaways „Aphrodite“, die wegen ihrer Länge von 83 Metern gleich drei Ladeplätze blockierte. Das Ziel des Transporters war die amerikanische Westküste. Den ersten Stop am legte er 23.03.2016 um 7:45 Uhr in Los Angeles ein, wo 6 der 13 Yachten ausgeladen wurden. Die nächste Etappe war San Francisco, wo der Yachttransporter um 8:00 Uhr anlegte. Dort wurden die nächsten 6 Yachten ausgebootet. Doch als der Kapitän des Transporters die letzte Position auf dem Lieferschein genauer in Augenschein nahm, wurde er stutzig. „Hey du da! Hast du eine Ahnung, wo Sky City liegt?“, fragte er einen Hafenarbeiter. „Die Bucht von San Francisco runter, bis zur Mateo Bridge.“ „Danke Kumpel.“ „Seit wann sind wir Kumpel, du Pappnase?“ Um 8:50 Uhr legte der Yachttransporter dann in Sky City an und entlud die neue Yacht von Kyle Hathaway. Vor dem Yachthafen wendete das Schiff und die „Aphrodite“ wurde entladen. Kyle Hathaway ging an Bord und startete die Motoren. Dann steuerte er sein neues Schmuckstück in den Hafen an seinen Liegeplatz. Damit lagen mit der „Aphrodite“ nun drei Yachten im neuen Yachthafen. Um 10:00 Uhr lief das erste Kreuzfahrtschiff in den neuen Hafen ein. Es war die Norwegian Dawn der Norwegian Cruise Line, mit einer Länge von 294 m. Ihr folgte die 333,30 m lange MSC Preziosa von MSC Kreuzfahrten. Der letzte im Bunde war die 345,03 m lange Queen Mary 2 der britischen Cunard Line. Das letzte Schiff, das im Hafen anlegte, war ein Container-Schiff. Es war die 366 Meter lange Shanghai Express, die der deutschen Hapag-Lloyd gehörte. In der Zwischenzeit waren am neuen Hochhaus die Arbeiten weitergegangen. Von den Modulen waren bereits 5 Stück aufeinander gesetzt worden und das Gebäude stand bis zur 86ten Etage. Phil der Kranführer hievte gerade das sechste Modul heran, das 14 m hoch war. Dieses wurde von Tom und Bob in Empfang genommen, die auf einem frei schwebenden Gerüst arbeiteten, und mit Zement fixiert. Als dieses Modul angebaut war, hatte das neue Hochhaus 120 m erreicht. Um 11:45 Uhr landete die Air Force One auf dem Flughafen von Sky City. Präsident Obama beehrte die Stadt mal wieder mit seinem Besuch. Am Hafen angekommen, sah der Präsident die drei Kreuzfahrtschiffe und die Shanghai Express, die gerade entladen wurde, im Hafen liegen. Auch ein Rednerpult war aufgebaut. Kyle Hathaway und Robert Palmer warteten bereits. „Meine Herren, wie ich sehe haben Sie hier richtig Fortschritte gemacht.“ Um 12:00 Uhr versammelten sich alle Anwesenden im Hafen am Pier der Kreuzfahrtschiffe und Barack Obama trat ans Rednerpult. Die Passagiere der Kreuzfahrtschiffe sahen von den Decks aus zu. „Ladies and Gentlemen. Heute stehen wir hier um die Inbetriebnahme des neuen Hafens von Sky City zu feiern. Seitdem der Mensch begonnen hat Waren und Passagiere mit Schiffen über die Meere zu transportieren, war immer das Problem einer zügigen Be- und Entladung bzw. eines zügigen Von-Bord-Gehens gegeben. Zur Zeit der großen Windjammer wurden die Waren mit Muskelkraft von Bord gebracht und oft mussten sich die Arbeiter im Hafen die Gangways mit den Passagieren der Schiffe teilen, bis im Industriezeitalter moderne Kräne diesen Vorgang erheblich beschleunigt haben.“ 06 Und während der Feierlichkeiten wurde ein ganz besonderer Container entladen. Er enthielt eine Yacht vom Typ North Wind 72, die dem englischen Biologen und Extremangler Jeremy Wade gehörte. Die North Wind 72 war eine Segelyacht mit einer Länge von 21,70 Metern. Das Schiff hatte Jeremy auf den Namen „Sareng“ getauft, jenen indischen Wels, den er noch nie hatte fangen können. Als die Yacht aus dem Container geholt war, wurde sie mit Hilfe eines Krans ins Wasser gelassen. Danach wurde der Mast aufgestellt und anschließend die Segel zum Hissen vorbereitet. Jeremy Wade bestieg seine neue Yacht und warf den Motor an um die Yacht an ihren Liegeplatz zu bringen. Dieser war der erste am zweiten der 6 Stege. Um 13:45 Uhr landete eine Maschine vom Typ Airbus A319 der kanadischen Fluggesellschaft Air Canada auf dem Flughafen von Sky City. An Bord war Richard Branson, der sich auf Kyle Hathaways Anzeige für den Posten des Hafenmeisters beworben hatte. Kyle Hathaway erwartete ihn bereits. Richard Branson war ein 65 Jahre alter Mann mit blonden Haaren und einem blonden Vollbart, der schon an einigen Stellen ein paar graue Haare aufwies. Der Mann aus Miramar, im US-Bundesstaat Florida hatte graue Augen und einen athletischen Körperbau. Bekleidet war Richard Branson mit einer Jeans, einem weißen Hemd, einer schwarzen Lederjacke sowie weißen Stoffschuhen. „Mr. Branson, ich freue mich, dass Sie gekommen sind.“ „Die Freude ist ganz auf meiner Seite Mr. Hathaway. Ich würde mir den Yachthafen gerne mal ansehen.“ „Kein Problem.“ Am Yachthafen angekommen, schüttelte Richard Branson erst mal den Kopf. „Scheint ja nicht viel los zu sein. Gerade mal vier Yachten. Aber schöne, wie ich zugeben muss.“ „Tja, der Yachthafen ist gerade erst gebaut worden, und dass da potenzielle Mieter erst mal zögern, ist vorhersehbar. Also wollen Sie den Job oder nicht?“ „Ich nehme an.“ „Sehr gut.“ Um 14:00 Uhr lief die „Comet“ in den Yachthafen ein. Es war eine Yacht von 19,84 m Länge, des amerikanischen Yachtbauers Sea Ray, aus Knoxville im US-Bundesstaat Tennessee. Die Yacht gehörte zur L-Serie und war ein Modell vom Typ L650 Fly. Sie gehörte dem ehemaligen WWE-Superstar Adam Copeland, den viele noch als den Rated-R Superstar Edge kannten. Als er sein Boot neben der „Sareng“ von Jeremy Wade vertäut hatte, ging er von Bord und suchte den Hafenmeister. Schließlich kam er auch zu Richard Branson und Kyle Hathaway. „Entschuldigen Sie Gentlemen, wissen Sie vielleicht, wo ich den Hafenmeister finde?“ „Sie haben ihn schon gefunden. Ich bin der Hafenmeister.“, sagte Richard Branson. „Freut mich sehr. Ich hätte gerne den Liegeplatz neben der „Sareng“ gemietet.“ Im Büro von Richard Branson unterschrieb der ehemalige WWE-Superstar den Mietvertrag für den Liegeplatz. In der Zwischenzeit landete auf dem Flughafen von Sky City eine Frachtmaschine vom Typ Boeing 747-F der deutschen Fluggesellschaft Lufthansa Cargo, die aus Zürich kam. An Bord hatte sie eine ganz besondere Fracht. Es handelte sich um ein Motorboot vom Typ Boesch 970 St. Tropez. 07 Dieses Boot gehörte Rennamazone Danica Patrick. Das Boot wurde entladen und mit einem Tieflader zum Yachthafen gebracht. Benannt war es nach der berühmten Rennstrecke in Daytona. Um 14:45 Uhr kam dann Danica Patrick höchstpersönlich nach Sky City um den Mietvertrag für den Liegeplatz der „Daytona“ zu unterschreiben. Sie hatte sich für den ersten Platz am letzten Steg entschieden. Die nächste Yacht die in den neuen Yachthafen von Sky City einlief, kam aus Großbritannien. Es war eine Yacht vom Typ Sunseeker Predator 108, aus Poole. Sie gehörte dem Leadsänger der amerikanischen Rock-Band Bon Jovi, Jon Bon Jovi. Seine Yacht trug den Namen „Excalibur“. Rasch war der Mietvertrag unterschrieben. Um 15:00 lief dann eine weitere Yacht in den neuen Yachthafen ein. Sie kam aus Schweden. Es handelte sich um eine Anytec 1230 CC, die Brandon Knight gehörte, der als Point Guard bei den Phoenix Suns unter Vertrag stand. Auch der Guard der Suns hatte seinen Vertrag schnell unterschrieben und seine Yacht neben Kyle Hathaways „Aphrodite“ gelegt. Die Yacht von Brandon Knight trug den Namen seiner Mutter „Tonya“. Um 15:25 Uhr lief eine weitere Yacht in den Yachthafen von Sky City ein. Sie kam wie die „Tonya“ aus Skandinavien. Allerdings nicht aus Schweden, wie die Yacht von Brandon Knight, sondern aus Norwegen. Gebaut hatte sie die Werft Marex im norwegischen Vettre. Es handelte sich bei dieser Yacht um das Top-Model, die Marex 375, die 11,99 m lang war. Sie gehörte Michel Courtemanche, dem kanadischen Schauspieler und Stand-Up-Komiker, der seine Yacht auf den Namen der Provinz aus der er stammte getauft hatte. „Quebec“. Auch er hatte seinen Liegeplatz schnell ausgewählt und seine Yacht neben der „Comet“ vertäut. Dann unterschrieb er seinen Mietvertrag. Als am Abend die Sonne unterging, war das neue Hochhaus komplett fertig. Und im Yachthafen lagen neun Yachten. Alles in allem ein sehr zufrieden stellendes Ergebnis. Um 19:00 Uhr lief eine weitere Yacht in den Yachthafen ein. Sie war von Cobra Yacht in Bodrum in der Türkei gebaut worden. Es handelte sich um das Topmodel Maisha. Sie gehörte dem englischen Dart-Profi Dave Chisnall und trug den Namen „St. Helens“, da „Chizzy“, wie man Dave Chisnall mit Spitznamen nannte, in dieser Stadt geboren war und dort lebte. Er hatte sich für den ersten Liegeplatz an Steg Nr. 3 entschieden. Nachdem er den Mietvertrag für den Liegeplatz unterschrieben hatte, reiste Dave Chisnall wieder ab. Am nächsten Morgen kam Donald Trump nach Sky City. Er traf Kyle Hathaway im Rundbau des neuen Hochhauses. „Ist ja viel passiert, seit ich das letzte Mal hier war.“ „Ja, wir sind letztes Jahr noch gut vorangekommen. Und auch dieses Jahr haben wir schon einiges erreicht.“ „Das hab ich gesehen. Der Leuchtturm, sowie der Hafen und der Yachthafen sind nicht zu übersehen.“ „Das ist aber nicht das Einzige. Seit diesem Monat gibt es hier ein Planetarium, eine Sternwarte und ein Observatorium.“ „Respekt. Und was soll hier rein?“ „Ich hatte an zwei Restaurants gedacht.“ „Eine gute Idee. Essen über der Stadt. Ich muss zugeben, dass ich Sie doch sehr unterschätzt habe Mr. Hathaway.“ 08 Um 10:15 Uhr lief die APL Dublin der American President Lines in den Containerhafen von Sky City ein. Einer der Container auf dem Schiff hatte ein Motorboot geladen. Es kam aus Finnland und wurde von Bella Boats in Kuopio gebaut. Bei diesem Boot handelte es sich um eine Bella 620 HT mit einem großen Hardtop, das fast bis zum Heck reichte. Dieses Boot, das den Namen „Minttu“ trug, gehörte dem finnischen Formel1-Piloten Kimi Räikkönen. Es bekam den Platz neben Danica Patricks „Daytona“. Um 11:00 Uhr lief die Aquila Atmosphere, der Bremer Reederei Aquila Maritime Management in den Frachthafen ein. In einem der Container befand sich eine Yacht die in Deutschland, bei der Firma Doriff in Wassenberg gebaut wurde. Es handelte sich um eine Doriff 8008, die dem deutschen Schauspieler Christian Ulmen und dessen Ehefrau Collien Ulmen-Fernandes gehörte. Die beiden hatten die Yacht auf den Namen „Neuwied“ der Geburtsstadt von Christian Ulmen getauft. Das Ehepaar aus Deutschland hatte den zweiten Liegeplatz an Steg Nr. 3 ausgewählt. Um 11:45 Uhr lief das nächste Schiff in den Frachthafen ein. Es war die RHL Concordia der Containerreederei Reederei Hamburger Lloyd. In einem der Container befand sich ein Motorboot als Slowenien, das von der Firma Brioni hergestellt wurde. Es handelte sich um ein geschlossenes Boot vom Typ Brioni 44+. Dieses Boot gehörte dem italienischen Ex-Fußballprofi Fabio Cannavaro. Sein Boot trug den Namen „Juventus“, als Hommage an einen seiner einstigen Clubs, Juventus Turin. Er hatte den dritten Liegeplatz am letzten Steg gemietet. Die nächste Yacht die in den Yachthafen von Sky City einlief, war die „Concorde“, eine Yacht aus US-Produktion, die von Marquis Yachts in Pulaski, im US-Bundesstaat Wisconsin, produziert wurde. Es handelte sich um eine Marquis 720 Tri-Deck mit einer Länge von 22,10 Metern, die dem Vorsitzenden des französischen Mineralölkonzerns TOTAL Thierry Desmarest gehörte. Der Franzose hatte einen Liegeplatz an der rechten Seitenwand angemietet. Um 12:00 Uhr lief dann die Yacht „Maidan“ in den Yachthafen ein. Sie gehörte dem ukrainischen Boxprofi Wladimir Klitschko und war in Skagen in Dänemark gebaut worden. Es handelte sich um ein 38,00 m langes Modell vom Typ Danish Yachts Espen. Wladimir Klitschko sicherte sich den Liegeplatz neben Brandon Knights „Tonya“. Um 12:45 Uhr lief dann die „Vlaardingen“ in den neuen Yachthafen ein. Diese Yacht stammte aus italienischer Produktion und wurde in den heiligen Hallen von Baglietto Yachts in La Spezia gebaut. Es handelte sich um ein Modell vom Typ Baglietto 46m. Besitzerin war das niederländische Top-Model Karen Mulder. Als Liegeplatz für ihr Baby hatte sich die 45jährige den Platz neben der „St. Helens“ ausgesucht. Die nächste Yacht, die in Sky Citys Yachthafen einlief, war wieder ein schwedisches Fabrikat. Es handelte sich um eine Storebro 460 Commander, die bei 09 Storebro Boats im gleichnamigen Ort in Schweden gebaut wurde. Diese Yacht gehörte der schwedischen Skirennläuferin Anna Swenn-Larsson, und trug den Namen „Helsingborg“. Die Yacht bekam ihren Liegeplatz am vierten Steg und war dort am ersten Platz vertäut. Die nächste Yacht, die in den neuen Yachthafen einlief, kam aus Spanien. Es handelte sich um eine Belliure 60, die von Belliure Yachts in Alicante gebaut wurde. Das Boot gehörte der spanischen Sopranistin Montserrat Marti und trug den Namen „Estrella del Sur.“ Das Boot von Montserrat Marti hatte den Liegeplatz neben Fabio Cannavaros „Juventus“. Die nächste Yacht, die den Yachthafen ansteuerte, war in Obrovac in Kroatien von Elan Motor Yachts gebaut worden. Dabei handelte es sich um das Top-Modell, die Elan Power 48. Sie gehörte Marco Reus, dem Top-Stürmer von Borussia Dortmund und trug den Namen „Kassiopeia“. Er sicherte sich den Liegeplatz neben der „Helsingborg“. Die nächste Yacht, die ihren Weg nach Sky City gefunden hatte, stammte aus Österreichischer Produktion. Es handelte sich um eine Dominator 40m. Der Name dieser Yacht lautete „Aberdeen“ und als Eigentümer war der ehemalige James-Bond-Darsteller Sean Connery eingetragen. Und während der Schotte bei Richard Branson seinen Mietvertrag für den Platz neben Karen Mulders „Vlaardingen“ unterschrieb, eröffnete im Einkaufszentrum eine Videothek, die von Corinne DeSantis geführt wurde. Mittlerweile war es 13:15 Uhr und die Bauarbeiter hatten eine neue Buslinie zum Yachthafen geführt, während der Hafen von einer Straßenbahn angefahren wurde. Um 13:20 Uhr lief eine weitere Yacht in den Hafen ein. Sie stammte aus niederländischer Produktion und wurde von Vivante Yachts in Sneek gebaut. Bei diesem Modell handelte es sich um die Vivante 55, einen Kajütkreuzer mit einer Länge von 16,90 m. Besitzerin war die kanadische Sängerin Celine Dion. Ihre Yacht trug den Namen „Minotaurus“. Als Liegeplatz hatte sich die Kanadierin den Platz neben der „Maidan“ von Wladimir Klitschko ausgesucht. Um 13.30 Uhr landete eine Maschine der italienischen Fluggesellschaft Alitalia vom Typ Boeing 777-200ER auf dem Flughafen von Sky City. An Bord befand sich der italienische Gastronom Sandro Corleone. Er hatte vor im Rundbau des neuen Hochhauses eine Pizzeria zu eröffnen. Und während der charmante Italiener seinen Mietvertrag unterschrieb lief eine weitere Yacht in den Yachthafen ein. Sie stammte aus Italien und wurde von Uniesse Yachts in Chiuduno gebaut. Es war eine Uniesse 72, die der italienischen Schauspielerin Monica Bellucci gehörte und den Namen „Nautilus“ trug. Sie hatte den Liegeplatz neben Marco Reus „Kassiopeia“ gemietet. Um 13:45 Uhr landete eine Boeing 787-8 der japanischen All Nippon Airlines auf dem Flughafen von Sky City. An Bord dieser Maschine befand sich der Vietnamese Liang Wu, der wie Sandro Corleone im Rundbau des neuen Hochhauses ein Restaurant eröffnen wollte. Da die Räumlichkeiten im unteren Teil bereits an den Italiener vermietet waren, musste Liang Wu die Gewerbefläche darüber anmieten. Und während er seinen Mietvertrag 10 unterschrieb, lief eine weitere Yacht in den Yachthafen ein. Die Yacht stammte aus englischer Produktion. Es handelte sich um eine Fairline Squadron 78, die von Fairline im englischen Oundle gebaut worden war. Die Yacht gehörte dem englischen Moderator Jeremy Clarkson und trug den Namen einer TV-Sendung, die er zusammen mit seinen Kollegen James May und Richard Hammond moderiert hatte: „Top Gear“. Seine Yacht würde neben der „Estrella del Sur“ von Montserrat Marti liegen. Den restlichen Tag blieb es ruhig in der Stadt, doch um 19:30 Uhr, als die Sonne bereits unterging, lief noch einmal eine Yacht aus holländischer Produktion in Sky Citys Yachthafen ein. Es war eine Mulder Favorite 1700. Die Yacht gehörte dem norwegischen Biathleten Ole-Einar Björndalen und trug den Namen „Nordlys“. Der Norweger hatte seine Yacht neben Celine Dions „Minotaurus“ vertäut und seinen Mietvertrag unterschrieben. Am Mittwoch, den 27.03.2015 um 9:45 Uhr morgens lief eine weitere deutsche Luxusyacht in den Yachthafen von Sky City ein. Sie stammte aus dem Hause Lürssen und war in Bremen-Vegesack gebaut worden. Da die Firma Lürssen Unikate herstellte, war keinerlei Modellbezeichnung möglich. Die Yacht war 55,00 m lang und gehörte dem kanadischen DTM-Piloten Bruno Spengler, der seit 2012 für den deutschen Autohersteller BMW in der DTM an den Start ging. Seine Yacht hatte er nach seinem Geburtsort „Schiltigheim“ benannt. Seine Yacht lag neben der „Neuwied“ des Ehepaars Ulmen. Um 10:00 Uhr lief eine weitere Luxusyacht in den neuen Yachthafen ein. Es war ein Exemplar aus englischer Produktion, das von Princess Yachts in Plymouth gebaut worden war. Es handelte sich um ein Modell aus der M-Klasse, eine Princess 40 M. Diese Yacht durfte die russische Opernsängerin Anna Netrebko ihr Eigen nennen. Ihre Yacht trug den Namen „Don Giovanni“, benannt nach der gleichnamigen Oper von Wolfgang Amadeus Mozart. Ihr Liegeplatz war der neben Jeremy Clarksons „Top Gear“. Genau 15 Minuten später um 10:15 Uhr lief eine weitere Yacht in den Yachthafen von Sky City ein. Sie war wie die „Nordlys“ von Ole-Einar Björndalen ein Produkt aus dem Hause Mulder. Bei diesem Modell handelte es sich jedoch um eine Mulder Convertible 68. Diese Yacht trug den Namen „Coronel“ und gehörte dem niederländischen WTCC-Piloten Tom Coronel. Dieser hatte sich den Liegeplatz neben Monica Belluccis „Nautilus“ ausgewählt. Um 10:30 Uhr erreichte eine weitere Yacht aus englischer Produktion den Yachthafen. Wie die „Top Gear“ wurde diese Yacht von Fairline gebaut. Allerdings handelte es sich um ein kleineres Boot, nämlich eine Fairline 62 Targa. Die Yacht trug den Namen „Bertogne“ und war Eigentum von Jean-Claude Van Damme, dem belgischen Action-Star. Der Liegeplatz war neben der „Nordlys“ des norwegischen Biathleten. Um 11:00 Uhr lief eine weitere Yacht in den Yachthafen ein. Wie die „Nordlys“ und die „Coronel“ stammte diese Yacht aus der Produktion von Mulder. Doch es handelte sich wieder um ein anderes Modell, eine Mulder 75 Wheelhouse. Sie trug den klangvollen 11 Namen „Andromeda“ und gehörte dem italienischen Motorrad-Rennfahrer Valentino Rossi. Seinen Liegeplatz wählte er neben Jean-Claude Van Dammes „Bertogne“. Damit war der Yachthafen gut belegt, und würde der Stadt noch weitere Einnahmen bescheren. Doch es gab noch viel zu tun. Und Kyle Hathaway wusste das. Kapitel 42: Der Bau eines Stahlwerkes ------------------------------------- Der Bau eines Stahlwerkes Am Donnerstag, den 28.03.2016 gingen die Planungen für die Stadt weiter. Kyle Hathaway hatte Robert Palmer am Tag zuvor die genaue Lage der Erzader verraten. Raymond Loxley, der Wirtschaftsdezernent von Sky City, hatte sein Programm inzwischen überarbeitet, so dass Sam nun auch mit ihm sprechen konnte. Raymond Loxley schaltete seinen Laptop ein und fuhr ihn hoch. Auf dem Bildschirm erschien Sam. „Guten Morgen Ray.“ „Guten Morgen Sam. Hast du irgendwelche Neuigkeiten für mich?“ „Ich habe Nachforschungen angestellt. Die United States Steel Corporation, will ein neues Werk bauen. Was denkst du?“ „Wäre eine Idee. Ich komme gerade von einer Besprechung mit dem Bürgermeister und Kyle Hathaway. Die Bergkette die den Industriepark begrenzt, beinhaltet eine Erzader. Wie ertragreich sie ist, weiß ich nicht.“ „Gib mir die Koordinaten Ray und ich überprüfe das.“ Der Wirtschaftsdezernent gab Sam die Koordinaten der Erzader und diese führte einen präzisen Scan des Berges durch.“ „Junge, Junge! Diese Erzader ist die ertragreichste, die ich je gesehen habe.“, sagte Sam, als der Scan beendet war. In der anschließenden Sitzung, die um 09:45 Uhr stattfand, brachte Raymond Loxley seinen Vorschlag zur Sprache. „Was meinen Sie, Mr. Cassell?“ „Ich finde die Idee mit dem Stahlwerk gut. Denn so könnten wir die Vorbereitungen für den Bau einer Werft einleiten. Und die werden wir brauchen. Denn wo ein Hafen ist, da sind auch Schiffbauunternehmen nicht weit. Ganz abgesehen davon, könnte auch der eine oder andere Kreuzfahrtriese oder Frachter gewartet werden.“ „Also stimmen wir ab. Wer stimmt für den Vorschlag, der möge bitte die Ja-Taste drücken. Bei Ablehnung die entsprechende Taste für „Nein.“ Wollen doch mal sehen, ob unser neues Abstimmungssystem, sich bewährt.“ Nach drei Minuten stand das Ergebnis fest. Alle Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung hatten zugestimmt. „Nun, dann waren wir ja wieder einmal mehr einer Meinung. Hat sonst noch irgendjemand was zu sagen? Denn wenn nicht, würde ich gerne Kyle Hathaway aufsuchen und ihn davon in Kenntnis setzen, dass er zumindest einen Entwurf für ein Stahlwerk in Auftrag geben kann.“ Als keiner mehr etwas sagte, nahm Robert Palmer seinen kleinen Holzhammer und schlug damit leicht auf den Tisch. „Dann erkläre ich diese Sitzung für beendet. Vielen Danke meine Herren.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn auf seiner Yacht. „Guten Morgen, Mr. Hathaway.“ „Guten Morgen. Kommen Sie gerade von der Sitzung?“ „So ist es. Darf ich an Bord kommen?“ „Nur zu.“ Robert Palmer kletterte die Leiter hoch und stand kurz darauf auf dem Achterdeck der „Aphrodite“. „Wollen wir nicht reingehen? Dann können Sie sich die Yacht mal etwas näher ansehen.“ „Hab ich nichts gegen.“ „Dann folgen Sie mir bitte.“, sagte Kyle Hathaway und ging voraus. Im Salon kam Robert Palmer dann zur Sache. „Die Stadtverordneten haben dem Bau eines Stahlwerkes zugestimmt. Und auch das neue Abstimmungssystem scheint sich bewährt zu haben.“ „Na immerhin.“ „Sie können Bei Miss Hernandez vorbeischauen und bei ihr einen Entwurf für ein Stahlwerk 01 in Auftrag geben.“ „Ich kümmer mich drum.“ „Lassen Sie sich Zeit. Noch haben wir den Auftrag nicht in der Tasche. Mr. Loxley hat Sam gerade erst beim CEO der United States Steel Corporation vorstellig werden lassen.“ „Die Chefs in New York City wären schön dämlich, wenn sie ablehnen würden. Diese Erzader ist so ertragreich, dass die Stahlproduktion hier in der Stadt über Jahrzehnte gesichert ist.“ „Das sind gute Argumente.“ Nach dem Gespräch mit Robert Palmer suchte Kyle Hathaway Daena Hernandez auf. Er fand sie in der Küche beim surfen im Internet. „Was treibst du denn da?“, fragte er, als er hinter ihr stand. Die Kolumbianerin zuckte vor Schreck zusammen. „Ach Du bist es Kyle. Aber tu mir einen Gefallen. Kündige deinen Besuch vorher an. Und was ich mache? Ich suche nach einer Yacht. Hab deine „Aphrodite“ im Yachthafen liegen sehen. Und da dachte ich mir, ich gönne mir auch so ein Spielzeug.“ „Und bist du fündig geworden?“ „Wie gefällt dir diese hier?“ Daena Hernandez drehte ihren Laptop um und zeigte Kyle Hathaway das Bild einer Admiral Maxima 47. „Geiles Teil.“ „Ich wollte gerade die Bestellung aufgeben, als du so mir nichts, dir nichts einfach reingeplatzt bist.“ „Verstehe. Aber jetzt sollten wir uns über den Grund meines Besuches unterhalten. Ich brauche einen Entwurf für ein Stahlwerk.“ „Okay. Hat Sky City den Zuschlag schon in der Tasche?“ „Noch nicht. Aber der Wirtschaftsdezernent hat wieder seine charmante virtuelle Werbebotschafterin losgeschickt.“ „Hat sie auch einen Namen?“ „Sie heißt Sam.“ „In Ordnung. Lass mich nur die Bestellung für meine Yacht abschicken, dann mach ich mich an die Arbeit.“ Nachdem Daena Hernandez ihre Bestellung bei Admiral Yachts aufgegeben hatte, ging sie in ihr Atelier und setzte sich an ihr Zeichenbrett. Gleich der erste Entwurf war gelungen. Er sah einen riesigen Komplex bestehend aus 13 Gebäuden und einem riesigen Schornstein vor. Zur gleichen Zeit ging in New York City, dem Firmensitz der United States Steel Corporation, die E-Mail von Raymond Loxley ein. Der CEO öffnete sie und sah sich die Videopräsentation von Raymond Loxley an. Als Sam auf die Erzader deutete verlagerte sich der Ausschnitt dorthin. „Die wohl ertragreichste Erzader in der Region. Hier könnte Ihr Werk entstehen, wenn Sie sich entscheiden Sky City den Zuschlag zu geben.“ Um 10:30 Uhr setzte sich der Mann von US Steel in das Geschäftsflugzeug der Firma und flog nach Sky City. Einen Vertrag zum Bau eines neuen Werkes hatte er gleich mit im Gepäck. Um 11:10 landete die Firmenmaschine der United States Steel Corporation auf dem Flughafen von Sky City. Kyle Hathaway wartete bereits auf den Chef des amerikanischen Stahlriesen. Um 11:20 Uhr saß dann der CEO der United States Steel Corporation im Sitzungssaal und unterschrieb den Bauvertrag für das neue Stahlwerk. Bürgermeister Robert Palmer unterschrieb als zweiter. Nachdem die Verträge unterschrieben waren, tagten die Stadtverordneten. In dieser Sitzung stellte Daena Hernandez den Entwurf für das neue Stahlwerk vor. Kaum hatte sie ihren Entwurf beendet, sah sie in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand eine Frage zu meinem Entwurf?“ Als niemand eine Frage hatte, ließ Robert Palmer zur Abstimmung schreiten. 02 „Wer für den Entwurf stimmt der drücke bitte „Ja“. Wer dagegen ist, bitte „Nein“.“ Nach 4 Minuten wurde auf dem Bildschirm an der Wand das Ergebnis der Abstimmung präsentiert. Der Entwurf wurde einstimmig angenommen. „Nun, dann sind wir uns ja mal wieder einig. Der Bau des neuen Stahlwerkes kann begonnen werden.“ Nach der Sitzung wurde am Fundort der Erzader ein 800.000 m2 großes Areal abgesteckt. Danach rückten die Bagger an und begannen 12 Gruben auszuheben. Die Gruben für die Fertigungshalle und die Ofenhalle wurden auf eine Tiefe von25 Metern ausgehoben. Danach kam die Grube für den Schornstein, die mit 19 Metern wesentlich kleiner ausfiel. Die gruben für die anderen Gebäude wurden, weil etwas kleiner als die beiden großen Gebäude, auf 20 Meter ausgehoben. Als dieser Bauschritt erledigt war, wurden in den Gruben die stabilisierenden Elemente eingezogen und anschließend die Gruben mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete besprach sich Kyle Hathaway mit seinem alten Kumpel Dirk Pitt. „Tja Dirk, du hast ja selbst gesehen, wie rasant sich hier alles entwickelt hat.“ „Sind ja auch fast drei Jahre vergangen, seit du hier angefangen hast zu investieren. Über den Flughafen kommt viel Fracht rein. Es ist einfach unglaublich. Aber ich sehe schon, dass dich was beschäftigt.“ „Allerdings. Du hast ja mitbekommen, dass hier in der Stadt ein Stahlwerk gebaut wird.“ „Ist ja nicht zu übersehen. Das wird ja ein riesen Ding. Also muss dort ein ertragreiches Erzvorkommen sein.“ „Das ertragreichste der ganzen Region. Aber das ist es nicht, dass mich beschäftigt. Ich schwanke zwischen zwei Bauprojekten.“ „Bitte ich höre.“ „Zum einen will ich das Bauxitvorkommen hier erschließen und eine Aluminiumgießerei bauen. Auf der anderen Seite will ich wieder etwas für die Freizeitgestaltung tun und ein Theater bauen.“ „Es gibt viele Freizeitmöglichkeiten hier in Sky City. Aber mit einem Theater würde das kulturelle Angebot ausgebaut. Dieses Projekt würde ich als nächstes angehen, wenn ich an deiner Stelle wäre.“ Nach dem Gespräch mit seinem Freund dem Flughafenmanager beriet sich Kyle Hathaway mit seinem Assistenten. „Die Idee mit dem Theater ist gar nicht mal schlecht, Mr. Hathaway. Denn ein kulturelles Angebot ist hier noch gar nicht etabliert. Aber wenn wir schon in diese Richtung weitergehen, dann sollten wir auch eine Oper bauen.“ „Da haben Sie Recht Gene. Aber die Aluminiumgießerei ist auch wichtig. Das ist ein Werkstoff, ohne den heute kaum noch was geht.“ „Stimmt. Bei dieser Gelegenheit sollten wir uns um einen weiteren Hersteller von PKWs bemühen. Ich meine jetzt nicht die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Ich meine Elektro-Autos.“ „So wie die Marke Tesla?“ „Richtig.“ „Eine gute Idee. Stellt sich nur die Frage, ob die Fahrzeuge von Tesla Motors mit Stahlkarosserien oder Aluminiumkarosserien gebaut werden.“ „Das weiß ich leider auch nicht.“ Nach dem Gespräch mit Gene Simmons suchte Kyle Hathaway Robert Palmer auf. „Hallo Mr. Hathaway. Schön, dass Sie mich mal aufsuchen. Ist ja schon eher so, dass ich Sie suchen muss.“ „Ich habe mir Gedanken gemacht, wie es weitergehen soll, wenn das Stahlwerk fertig gebaut ist.“ „So? Na dann lassen Sie mal hören.“ „Wie wäre es mit einem Theater? 03 Ein ordentlich ausgebautes kulturelles Angebot gehört zu jeder Stadt, die was auf sich hält.“ „Da ist was Wahres dran. Aber Fakt ist, dass wir wegen dem Hafen und dem Yachthafen eine Coast Guard Station brauchen. Ohne die geht’s nicht. Was ist, wenn ein Schiff in Seenot gerät und wir keine Station der Küstenwache hier haben?“ „Dann sollten wir uns einigen. Mein Vorschlag: Wir bauen zuerst das Theater. Danach die Coast Guard Station. Aber nach der Coast Guard sollten wir das Bauxitvorkommen erschließen. Und dann mal sehen.“ „Einverstanden.“ „Gut. Die entsprechenden Anträge erhalten Sie dann wenn es soweit ist.“ Inzwischen war der Zement trocken und die Arbeiter konnten weitermachen. Zuerst wurde der 100 m hohe Schornstein aufgestellt, dessen Segmente, wie bei den übrigen Gebäuden, schon vorher gefertigt worden waren. Als der Schornstein stand, wurden die Segmente für die riesige Ofenhalle von Phil an Ort und Stelle gehievt. Als der Torso stand, stellte sich heraus, dass noch keine Hochöfen vorhanden waren. Doch Kyle Hathaway löste das Problem recht schnell. Er schickte eine Eilbestellung, die 12 Exemplare dieser monströsen Anlagen umfasste, an die Firma INP in Römerberg. Inzwischen hatten die Bautrupps die kleineren Gebäude hochgezogen. Am späten Nachmittag kam dann die große Fertigungshalle dran. Doch als die Sonne hinter den Bergen unterging und die Sirene den Feierabend einläutete, stand die gigantische Halle nur als Torso in der Gegend rum. Auch an der Ofenhalle konnte nicht weiter gebaut werden. Und während in Sky City die Leute Feierabend machten gingen in Europa die Leute zur Arbeit. In Römerberg bei INP hatte man noch genug Komponenten für die 12 Hochöfen auf Lager um diese mit einem Montageteam nach Sky City zu bringen. Während das Montageteam mit einer Maschine vom Typ Airbus A340-300 der Lufthansa nach Sky City flog, wurden die Bauteile mit Zügen nach Hamburg gebracht, und in Containern an Bord des Containerschiffes Stadt Cádiz, der Hamburger Reederei Ahrenkiel geladen, das um 7:45 Uhr nach Sky City auslief. Um 15:45 Uhr machte das Containerschiff im neuen Containerhafen von Sky City fest und entlud seine Fracht. Darunter auch die Container mit den Teilen für die Hochöfen. Als nächstes nahm die Stadt Cádiz 5 Container mit jeweils einem Auto der 5er-Reihe von BMW an Bord. Diese waren für den europäischen Markt bestimmt. Die Container mit den Teilen für die Öfen wurden rasch zum Stahlwerk gebracht, wo das Montageteam von INP bereits wartete. Die Fertigungshalle war bereits fertig. Das Montageteam baute die Öfen zusammen und montierte die entsprechenden Vorrichtungen, damit die Anlagen später auch reibungslos funktionierten. Inzwischen hatte ein Bergbauteam eine Sprengung vorgenommen um an das Eisenerz zu gelangen. Als der Stollen entsprechend tief war, wurde er durch Stahlträger aus rostfreiem Edelstahl gestützt. Als es Abend wurde, und die Sirene den Feierabend einläutete, hatten die Bergarbeiter im Bergwerk 150 Tonnen Eisenerz gefördert, die ins Stahlwerk gebracht wurden. Am nächsten Morgen gingen die Arbeiten weiter. Im Bergwerk wurde das Erz abgebaut, das dann ins Stahlwerk gebracht wurde. Mit der ersten Ladung Eisenerz kamen weitere 200 04 Tonnen dazu. Damit standen 350 Tonnen Erz zur Verfügung. Mit der zweiten Ladung an Eisenerz an diesem Morgen kamen noch einmal 310 Tonnen dazu. Damit standen 660 Tonnen Eisenerz zur verfügung, die zu Stahl verarbeitet werden konnten. Um 09:00 Uhr kam eine dritte Fuhre Eisenerz im Stahlwerk an. Die Arbeiter hatten die Rekordmenge von 666 Tonnen abgebaut. Damit standen nun 1.326 Tonnen Erz zur Verfügung. Um 10:00 Uhr landete die Airforce One auf dem Flughafen von Sky City. Präsident Obama besuchte die Stadt. Und während der Präsident der Vereingten Staaten auf dem Weg zum neuen Stahlwerk war, ging dort eine weitere Ladung mit einer Menge von 220 Tonnen ein. Somit standen für die Stahlfertigung 1.546 Tonnen Erz zur Verfügung. Als Barack Obama dort eintraf kam gerade eine weitere Ladung Eisenerz an, die eine Fördermenge von 180 Tonnen umfasste. Damit standen 1.726 Tonnen Eisenerz zur Stahlerzeugung zur Verfügung. Als Barack Obama das Stahlwerk besichtigte, wurde gerade eine weitere Ladung in Höhe von 444 Tonnen Eisenerz angeliefert. Mit dieser neuen Fuhre aus dem Bergwerk belief sich die Menge an Eisenerz, das zur Verarbeitung freigegeben war, auf 2.170 Tonnen. Nachdem der Präsident das Stahlwerk besichtigt hatte, sah er sich das Bergwerk an. Als er und seine Begleiter den Eingang passiert hatten, kam ihnen eine Bergwerksbahn mit 15 voll beladenen Anhängern entgegen. Der Lokführer hielt kurz an. „Mr. President, Ihr Besuch kommt etwas unerwartet.“ „Das kann ich mir vorstellen. Wieviel haben Sie denn mit dieser Fuhre abgebaut?“ „250 Tonnen, Mr. President.“ „Und wieviel Tonnen wurden bisher abgebaut?“ „2.170 Tonnen Erz haben wir seit gestern gefördert, Mr. President.“ „Das heißt mit der jetzigen Fuhre haben Sie und ihre Kollegen 2.420 Tonnen Eisenerz abgebaut?“ „Ja, Mr. President.“ „Die Menge reicht aus um einen der Hochöfen anzuheizen, Mr. Hathaway.“ „Na wenn Sie das sagen, Mr. President.“ Um 10:55 Uhr wurde dann schließlich der erste Hochofen angefacht. Als die Temperatur hoch genug war wurden die Erzklumpen, der Koks und die Zuschläge in Form von Kalkstein in den Ofen geworfen. Als erstes erreichte das Gemisch die Trocken und Vorwärmzone, wo das Erz, der Koks und der Kalkstein vom zuströmenden Gas getrocknet und vorgewärmt wurde. Danach wanderte das Gemisch die sogenannte Reduktionszone. Dort wurde das Eisenoxid durch Kohlenmonoxid und Kohlenstoff reduziert und es enstand Eisen. Die nächste Stufe, die erreicht wurde, war die sogenannte Kohlungszone. Dort entstand ein Eisen-Kohlenstoffgemisch, dessen Schmelztemperatur 1.100 bis 1.200 Grad Celsius betrug. Die letzte Etappe, die erreicht wurde, war die Schmelzzone. Dort verbrannte der Koks durch eingeblasene Luft und brachte das Eisen-Kohlenstoffgemisch zum Schmelzen. Die restlichen Eisenverbindungen wurden durch Kohlenmonoxid und Kohlenstoff zu Eisen reduziert. Durch zwei unterschiedliche Kanäle flossen die Schlacke und das Roheisen ab. Im Roheisen waren noch 3 bis 4% Kohlenstoff enthalten, weshalb es spröde und nicht schmiedbar war. In einem separaten Verfahren wurde das Roheisen zu verarbeitungsfähigem Stahl umgewandelt. In der Verabeitungshalle hatten die Stahlarbeiter rasch ein Rednerpult aufgebaut. Der Präsident wollte gerade seine Rede beginnen, als es in der 05 Halle laut wurde. Die schweren Maschinen waren angesprungen und hatten das noch heiße Eisen mit schweren Hämmern in Form gebracht. Auf diese Weise wurden 1.210 Tonnen Industriestahl gewonnen, die später noch weiter bearbeitet, und tonnenschweren Blechrollen, sogenannten Coils, verarbeitet wurden. Als die erste Rolle in die Halle mit dem Rednerpult gebracht wurde, warteten alle gespannt auf die Ansprache des Präsidenten. „Ladies and Gentlemen. Heute erleben wir den Beginn der Stahlproduktion hier in Sky City. Links von mir können Sie alle erste Rolle an Stahlblechen sehen, die hier im Stahlwerk gefertigt wurde. Seit dem Beginn der Eisenzeit ist Stahl für den Menschen unentbehrlich geworden. Aus Stahl wurden in den Schmieden Schwerter, Lanzen, Pfeile und Brustpanzer gefertigt. Anfang des 20. Jahrhunderts revolutionierte der Stahl auch den Schiffbau und den Flugzeugbau. Schiffe und Flugzeuge hatten nun Rümpfe aus Stahl statt aus Holz. Die Karosserien der Autos wurden ebenfalls aus Stahl gefertigt. Auch wenn Aluminium und Karbon leichter sind als Stahl und ebenfalls im Autobau eingesetzt werden, wird die Menschheit immer einen Bedarf an Stahl haben.“ Nach der Feier sprachen Kyle Hathaway und Barack Obama miteinander. „Sie haben mit dem Stahlwerk der Stadt einen neuen wirtschaftlichen Impuls verschafft. Sky City ist schon jetzt ein wichtiger Umschlagplatz für Waren. Aber wäre es nicht naheliegender, sich um den Bau einer Station für die Küstenwache zu kümmern?“ „Darüber habe ich schon nachgedacht. Und ja ich werde eine Coast Guard Station bauen. Aber als erstes will ich ein Theater hier errichten.“ „Ein Theater?“ „Was spricht dagegen?“ „Touche´ Mr. Hathaway. Aber wozu braucht die Stadt ein Theater?“ „Nun, Mr. President, eine Stadt, die was auf sich hält, sollte auch ein gut aufgestelltes kulturelles Angebot aufweisen können.“ „Das stimmt allerdings. Tun Sie, was Sie für richtig halten.“ „Na das sowieso.“ Kapitel 43: Der Bau eines Theaters ---------------------------------- Der Bau eines Theaters Nachdem das Stahlwerk offiziell in Betrieb gegangen war, gingen die Planungen in der Stadt weiter. Es war Montag der 01.04.2016. Kyle Hathaway hatte, wie angekündigt, den Antrag für den Bau eines Theaters eingereicht. Um 8:50 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer neuen Sitzung. Dort wurde über den Bau des Theaters beraten. Und wie immer meldete sich Raymond Loxley zu Wort. „Sie wollten etwas sagen, Mr. Loxley?“ „Allerdings. Da wir in den letzten Monaten wieder sehr stark wirtschaftliche Bauprojekte hatten, gab es kaum Ausgaben. Wir haben zurzeit einen Überschuss von 875.000 US-$.“ „Dann wäre der Bau eines Theaters also von Ihrer Seite her in Ordnung?“ „Ja. Außerdem würde uns das wieder eine weitere Einnahmequelle bescheren.“ „Was meinen Sie, Mr. Archer, als Bildungsdezernent?“ „Ich finde, das ist eine hervorragende Idee. So können sich Schulklassen die eine oder andere Theatervorführung ansehen, oder Schüler, die einen Theaterkurs absolvieren, den Profis über die Schulter schauen.“ „Hat noch irgendjemand etwas zu sagen? Denn wenn nicht würde ich gerne über Mr. Hathaways Antrag abstimmen lassen.“ Als niemand etwas zu sagen hatte, ließ der Bürgermeister zur Abstimmung schreiten. „Wer ist für den Antrag? Der drücke bitte jetzt „Ja“. Wer dagegen ist, „Nein“. Wer sich enthalten will, braucht gar nichts zu tun.“ Nach 3 Minuten stand das Ergebnis der Abstimmung fest. Alle Politiker hatten den Antrag einstimmig angenommen. Damit war der Weg frei für den Bau des Gebäudes frei. Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Hathaway auf. Er fand ihn dieses Mal in seiner Hotelsuite. „Herein.“, sagte Kyle Hathaway. Robert Palmer betrat den Raum. „Guten Morgen, Mr. Palmer. Was hat die Sitzung ergeben?“ „Ihrem Antrag wurde zugestimmt. Sie können bei Miss Hernandez vorbeischauen und einen Entwurf für ein Theatergebäude in Auftrag geben.“ „Das mach ich auch noch. Aber bevor ich mich auf die Socken mache, würde mich eines interessieren.“ „So und was?“ „Wie hätten Sie das Theater gerne?“ „Es sollte wieder etwas erhabenes sein. Etwas, das was hermacht.“ „Also wieder ein Protzbunker.“ „Das haben Sie jetzt gesagt.“ Nach dem Gespräch mit Robert palmer suchte Kyle Hathaway Daena Hernandez auf. Zuhause traf er sie jedoch nicht an, doch zu seinem Glück hatte sie eine Nachricht an der Haustür hinterlassen, dass sie am Yachthafen wäre. Und tatsächlich traf Kyle Hathaway Daena Hernandez am Yachthafen an. Sie hatte gerade den Mietvertrag für den Liegeplatz ihrer Yacht unterschrieben. „Na Daena, jetzt fehlt nur noch deine Yacht.“ „Genau. Aber ich nehme an, Du bist nicht hier um die Ankunft meiner neuen Yacht mit anzusehen.“ „Leider nein. Mein Antrag zum Bau eines Theaters ist genehmigt. Bürgermeister Palmer hätte gerne wieder einen Protzbunker.“ „Recht hat er. Ein Theater sollte schon etwas hermachen. Na endlich!“ „Na endlich was?“ „Da ist sie! Meine „Early Dawn“!“ Nun konnte auch Kyle Hathaway die Yacht sehen, die in den Yachthafen einlief. Der Rumpf der „Early Dawn“ und die Aufbauten waren in einem dunklen Rot-Ton lackiert. Am Heck und seitlich an den Aufbauten 01 prangte in goldenen Buchstaben der Name „Early Dawn“. Ganz vorsichtig wurde die Admiral Maxima 47, die Daena Hernandez bestellt hatte, an ihren Liegeplatz neben Anna Netrebkos „Don Giovanni“ manöviert und mit dem Heck in Richtung Steg weisend vertäut. Als Daena Hernandez ihre Yacht bezahlt hatte, kehrte sie zu ihrer Villa zurück und ging direkt in ihr Atelier, wo sie sich an ihr Zeichenbrett setzte. Gleich der erste Entwurf war gelungen. Er sah einen Gebäudekomplex im Jugendstil vor, der noch über zwei schräg versetzte Anbauten verfügte. Das Hauptgebäude sollte über drei großzügig verglaste Eingänge verfügen, die mit Doppeltüren versehen waren. Diese konnten die Besucher über eine breite aus 12 Stufen bestehende Marmortreppe erreichen. Darüber war eine Balustrade eingezeichnet, die durch zwei Säulen in drei Abschnitte unterteilt war. Die Rechteckigen Fenster waren ebenfalls sehr großzügig verglast und ließen viel Licht ins Gebäude fallen. Über den rechteckigen Fenstern waren noch einmla drei runde Fenster vorgesehen. Der erste der zwei Anbauten verfügte über einen Zugang zu einem Innenhof, der über einen überdachten Gang erreicht werden konnte. Darüber kam noch einmal eine Balustrade, und dahinter drei halb-ovale Fenster. Das mittlere war auch gleichzeitig das größte. Der zweite Anbau war vier Stockwerke hoch und auf der einen Seite lagen auf den ersten drei Stockwerken zwei mittlere rechteckige Fenster nebeneinander. Danach kam ein Vorbau, der ebenfalls zwei Fenster nebeneinander vorsah. Auf der rechten Seite war, wie auf der gegenüberliegenden linken Seite nur ein Fenster angeordnet. Der zweite Anbau mündete in einen runden Vorbau, der sogar noch Platz für ein Geschäft aufwies. Das Dach sollte mit schwarzen Dachziegeln aus Schiefer abgedeckt werden, Auf den aus dem Gebäude herausragenden Sektionen waren Dächer aus Kuper vorgesehen. Vor dem Theater sollte ein Brunnen aufgestellt werden. Auf beiden Seiten der Treppe waren zwei Laternen aus Kupfer vorgesehen. Kyle Hathaway war auch nicht untätig gewesen und hatte rechts neben dem neuen Hochhaus ein 140 m2 großes Areal abgesteckt. Auch einen Haltepunkt für Bus und Straßenbahn hatte er entsprechend markiert. Auf sein Zeichen hin wurden zuerst die Schienen für die Straßenbahn vom Autohaus zur Sky City Arena geführt. Danach wurde die Straße abgezweigt und die Masten für die Oberleitung aufgestellt. Danach kam der Fahrdraht. Die Bagger hoben schnell eine 15 m tiefe Grube aus, die, nachdem das Gitter aus Drahtgeflecht eingezogen war, mit Zement gefüllt wurde. Und während der Zement trocknete, hatten sich im Rathaus die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung zusammen gefunden, in der Daena Hernandez ihren Entwurf für das neue Theater vorstellte. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte, sah sie in die Runde und fragte: „Hat irgend jemand von Ihnen eine Frage zu diesem Entwurf?“ Als niemand eine Frage hatte, ließ Bürgermeister Robert Palmer zur Abstimmung schreiten. „Wer für den Entwurf ist, der drückt bitte auf „Ja“. Wer dagegen ist, auf „Nein“ und wer sich enthalten will, braucht keine der beiden Tasten zu drücken.“ 3 Minuten vergingen, ehe das Ergebnis der Abstimmung vorlag. Der Entwurf 02 war einstimmig angenommen worden. „Nun, damit ist das Ganze offiziell. Sie können Mr. Hathaway sagen, dass er mit dem Bau beginnen kann, Miss Hernandez.“ Nach der Sitzung schaute Daena Hernandez in der Sky City Arena vorbei und sah den Sky City Dare Devils beim Training zu. Dort traf sie auch Kyle Hathaway. „Hast Du einen Augenblick Zeit Kyle?“, fragte Daena. „Für dich immer. Was gibt’s?“ „Mein Entwurf hat die Abstimmung hinter sich. Du kannst mit dem Bau anfangen.“ „Sehr gut.“ Auf ein Zeichen von Kyle Hathaway begannen die Bagger, eine 30 m tiefe Grube auszuheben. Danach wurden die Stahlpfeiler in die Erde getrieben und die Gitter aus Drahtgefelcht mit den trägern verschweißt, ehe die Grube mit Zement gefüllt wurde. Und während der Zement trocknete, fertigten die Arbeiter die einzelnen Teile vor. Um 10:30 Uhr war der Zement dann vollständig ausgehärtet und die eigentlichen Bauarbeiten konnten beginnen. Zuerst hievte Phil. Der Kranführer, die Rückwand des Gebäudes heran, die von zwei Arbeitern in Empfang genommen und mit Zement fixiert wurde. Danach kam die linke Seitenwand. Als diese stand, kam die rechte Seitenwand dran. Danach kam dann die Stirnwand des Gebäudes an die Reihe. Als das Theater im Rohbau stand, kamen die beiden Anbauten dran. Und während am neuen Theater gebaut wurde, lief eine weitere Yacht in den Yachthafen von Sky City ein. Sie stammte aus Slowenien und wurde von Greenline Boats gebaut. Es war eine Greenline Ocean Class 80. Sie gehörte dem französischen Rallye-Piloten Cyril Despres der die Yacht auf den Namen seiner Heimatstadt „Fontainebleau“ getauft hatte. Sein Liegeplatz befand sich neben Valentino Rossis „Andromeda“. Um 11:45 Uhr war der Dachstuhl des Theaters fertig gestellt und die Dachdecker hatten begonnen, das Dach zu decken. An den beiden Anbauten waren die Dachstühle noch im Bau. Im zweiten Anbau waren einige Arbeiter im Erdgeschoss dabei, die Wände soweit vorzubereiten, dass die Maler und Lackierer später ihre Arbeit verrichten konnten. Um 12:15 Uhr landete eine Boeing 777-200ER der österreichischen Fluggesellschaft Austrian Airlines auf dem Flughafen von Sky City. An Bord befand sich Bernd Berger, ein Bäcker und Konditor aus Linz in Oberösterreich, den Kyle Hathaway nach Sky City gelockt hatte. Und während Kyle Hathaway Bernd Berger am Flughafen abholte, lief eine weitere Yacht in den Yachthafen ein. Es handelte sich um ein Boot aus den Niederlanden, eine Pacific Allure 210. Als Eigentümer war Tamara Ecclestone, die ältere der beiden Töchter, aus der zweiten Ehe von Formel 1-Zampano Bernie Ecclestone mit Slavica genannt. Benannt war das Boot nach der Mutter und trug den Namen „Slavica“. Bernie Ecclestones Tocher hatte sich für den Liegeplatz neben Daena Hernandez „Early Dawn“ entschieden. In der Zwischenzeit hatten die Bauarbeiter das Theater und die beiden Anbauten soweit fertig. Die Glaser hatten nun die Baustelle in Beschlag genommen und setzten die 03 Fenster ein und dichteten sie ab. Zur selben zeit sah sich Bernd Berger den Rohbau seines zukünftigen Cafes an. Schließlich waren auch die Glaser mit ihrer Arbeit fertig und die Elektriker übernahmen die Baustelle. Auch im Cafe´ waren die Elektriker zugange und legten die elektrischen Leitungen so, dass diese dort endeten, wo Bernd Berger Steckdosen und Lampen haben wollte. Mittlerweile war es 12:55 Uhr. Eine weitere Yacht lief in den Yachthafen von Sky City ein. Es war ein Boot aus amerikanischer Produktion, gebaut von Lazzara Yachts in Fort Lauderdale, im US-Bundesstaat Florida. Es handelte sich um das Top Modell, die Lazzara LSY95. Das Boot gehörte der amerikanischen Skirennläuferin Lindsey Vonn. Ihr Boot, das auf den Namen „Maribor“ getauft war, wo sie 2004 die Juniorenweltmeisterschaft gewonnen hatte, bekam den Platz neben Tom Coronels „Coronel“. Im Cafe´ waren die Maler und Lackierer gerade dabei, die Wände in terracotta zu streichen, so wie es von Bernd Berger gewünscht war. An der Decke waren gerade die Elektriker dabei die von Bernd Berger mitgebrachten Kronleuchter an ihren Postitionen aufzuhängen. Jeder dieser Leuchter verfügte über 10 Arme aus Kupfer an deren Ende ein Aufsatz aus Kristall angebracht war, in denen eine elektrische Birne steckte. Die Arme selbst waren durch Ketten aus Kristall verziert. Auf dem Boden hatte der Linzer Konditor einen königsblauen Samtteppich verlegen lassen. Dieser war mit Folie abgedeckt, damit keine Farbe den teuren Teppich ruinierte. Im Theater waren die Elektriker mit ihrer Arbeit fertig und die Arbeiter brachten die Logen an, die von den Transporthubschraubern der U.S. Army durch das noch offene Dach herabgelassen wurden. Als diese Arbeit erledigt war, wurde das Dach des Theaters endgültig geschlossen. Der nächste Schritt bestand darin, die Bühne aufzubauen, auf der später einmal die Aufführungen stattfinden sollten. Die Vorhänge sollten aus schwerem roten Samt bestehen und mit goldenen Samtbändern gehalten werden. Am 03.04.2016 war das neue Theater endlich fertig. Auch Bernd Bergers Cafe´war endlich fertig. Es hatte es „Cafe´ Maria Theresia“ genannt. Um 11:00 Uhr landete die Airforce One auf dem Luftwaffenstützpunkt von Sky City. Genau 15 Minuten später besuchte der Präsident der Vereinigten Staaten das neue Cafe´ und ließ sich von Bernd Berger ein Stück hausgemachter Sachertorte servieren. Er und Kyle Hathaway saßen gerade bei einer Tasse Kaffee zusamen, als eine wunderschöne Frau mit brünetten Haaren das Cafe´betrat. Sie wandte sich an Bernd Berger. „Entschuldigung Mister, aber können sie mir sagen, wo ich Kyle Hathaway finde?“, fragte sie. „Ja. Er sitzt dort drüben.“ Mit einem Kopfnicken deutete Bernd Berger auf eine Nische an einem der großen Fenster. „Vielen Dank.“ Schnurstracks ging die Brünette zum Tisch an dem Kyle Hathaway mit Barack Obama saß. „Guten Tag Mr. Hathaway. Mr. President.“ „Was kann ich für sie tun Miss…?“ „McCarthy. Loretta McCarthy.Ich habe gehört, dass Sie für das neue Theater hier in der Stadt noch jemanden brauchen, der die Leitung übernimmt.“ 04 „Das stimmt. Aber sämtliche Intendanten, die mir in den Sinn kommen, sind an langfristige Vertäge gebunden.“ „Ich wäre sofort verfügbar. Und ich kann den Job genausogut stemmen, wie ein Mann.“ Barack Obama sah sich Loretta McCarthy genau an. Der 53jährigen aus Virginia Beach sah man ihr Alter gar nicht an. Vom Gesicht her sah sie aus wie 23. Ihre brünetten Haare reichten bis zu ihren Brüsten. Auf der linken Seite trug sie eine gelbe Chryantheme im Haar. Ein perfekter Körper, wunderschöne, braune Augen und ein hübscher Mund rundeten das Erscheinungsbild ab. „Setzen Sie sich erst mal, sie brauchen nicht zu stehen.“, sagte der Präsident. „Danke sehr. „Nun, Miss McCarthy. Mich würde interessieren, wo sie denn schon gearbeitet haben. Ich war am Teatro alla Scala in Mailand und am Teatro Colon in Buenos Aires. Zuletzt war ich am Burgtheater in Wien tätig.“ „Zeugnisse?“ „Habe ich dabei.“ Mit diesen Worten gab Loretta McCarthy Kyle Hathaway eine schwarze Aktenmappe. Der Investor aus Chicago las sich diese genau durch und auch die Empfehlungsschreiben, der jeweiligen Leiter der Theater gleich mit. „Miss McCarthy. Sie haben den Job. Ich kann mir keine bessere als Sie vorstellen.“ Später am Tag wurde das neue Theater dann eröffnet. Barack Obama hielt wie immer eine Rede. „Ladies and Gentlemen. Seit der Entdeckung der Schrift hat der Mensch seine Kreativität dazu verwendet, um Opern zu komponieren, Kostüme zu entwerfen und auch Theaterstücke zu Papier zu bringen. Doch wer sollte die Rollen in den Stücken spielen und vor allem wo? Mit der Eröffnung des neuen Theaters hier in Sky City, wird eine lange und auch kulturelle Tradition weitergeführt.“ Zuletzt sprach Loretta McCarthy. „Meine Damen und Herren, das Theater hat mich schon seit meiner Kindheit fasziniert und ich habe schon immer davon geträumt, einmal an den großen Theatern dieser Welt die berühmtesten Stücke der großen Dichter und Schriftsteller zu inszenieren. Und für heute Abend habe ich einen wahren Leckerbissen für Sie. Heute Abend erleben Sie die Premiere des Stückes „Hamlet“, aus der Feder des guten alten William Shakespeare.“ Am Abend fand dann die Premiere von „Hamlet“ im neuen Theater statt. Loretta McCarthy hatte aus dem Stehgreif ein paar alte College-Kameraden zusammengetrommelt und war mit ihnen das Stück immer und immer wieder durchgegangen, bis wirklich alle ihren Text beherrschten. Nach der Vorstellung sprachen Kyle Hathaway und der Präsident miteinander. „Sie haben sich mal wieder selbst übertroffen. Aber wie geht es jetzt weiter?“ „Ich werde mich als nächstes um den Bau einer Coast Guard Station kümmern. Wie mit Bürgermeister Palmer abgesprochen.“ „Apropos. Was halten Sie von ihm?“ „Der Mann ist genau der Richtige. Korruption ist für ihn ein Fremdwort. Jeder der sich schmieren lässt, bekommt den sprichwörtlichen Tritt in den Arsch.“ „Also bekommt die Coast Guard ein neues Domizil.“ „Genau das. Ist unerlässich, um die Sicherheit der Schiffe weiter zu gewährleisten.“ Kapitel 44: Der Bau einer Coast-Guard-Station --------------------------------------------- Der Bau einer Coast-Guard-Station Am 04.04.2016 gingen die Planungen für die Stadt weiter. Kyle Hathaway hatte am Morgen einen Antrag zum Bau einer Station der U.S. Coast Guard eingereicht. Über diesen Antrag berieten die Stadtverordneten nun. „Meine Herren, seit wir den Hafen haben, sind zwar noch keine Unglücke geschehen. Aber es nur noch eine Frage der Zeit, bis wir das erste „Mayday“ hören. Und wenn wir da keine Coast Guard hier haben, gehen wir baden.“ „Deshalb der Antrag von Mr. Hathaway.“ „So ist es. Und Mr. Hathaway hat auch schon Vorstellungen für die nächsten Projekte. Aber diese sollten wir erst später diskutieren. Jetzt ist die Coast Guard unser Gesprächsthema.“ „Die U.S. Coast Guard ist doch eine staatliche Einrichtung. Also müsste Washington dafür zahlen.“ „Es stimmt, dass die U.S Coast Guard eine staatliche Einrichtung ist. Aber Sie scheinen zu vergessen, dass wir als Stadtverwaltung auch der STAAT sind. Also müssten wir schon einige Dollar locker machen.“ „Das geht aber nur, wenn wir Subventionen aus Washington bekommen.“, sagte Raymond Loxley. „Mal sehen, was sich machen lässt.“ Dann ging es zur Abstimmung. „Wer für den Antrag ist, der drückt auf „Ja“. „Wer dagegen ist auf „Nein“. Wer sich enthält, drückt keinen der beiden Knöpfe.“ Es dauerte 5 Minuten, bis das Ergebnis der Abstimmung vorlag. Bis auf Raymond Loxley hatten alle für den Antrag von Kyle Hathaway gestimmt. „Darf ich fragen, warum Sie gegen den Antrag gestimmt haben?“, fragte Robert Palmer den Wirtschaftsdezernenten. „Weil wir uns eine gut ausgebaute Coast Guard Station einfach nicht leisten können. Der Unterhalt kostet uns eine Summe im Millionenbereich. Und wir haben im Moment ein Plus von gerade Mal 963.000 US-$. Wir würden sogar ins Minus geraten. Ich bin dafür, dass wir das Projekt Coast Guard vorerst auf Eis legen.“ „Mr. Loxley, ich kann durchaus verstehen, dass Ihnen die finanzielle Situation Kopfzerbrechen bereitet und Sie bemüht sind, den städtischen Etat nicht zu überstrapazieren. Aber haben Sie mal an die vielen Seeleute gedacht, die sterben werden, wenn ihr Schiff in Seenot gerät und die Küstenwache in San Francisco nicht rechtzeitig eintrifft? Vielleicht wollen Sie dann den Angehörigen Ihr Beileid aussprechen und Ihnen erklären, dass sie aus finanziellen Gründen „Nein“ zu einer Station der U.S. Coast Guard gesagt haben.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn in seiner Suite im Hotel. Kyle Hathaway entging der mürrische Gesichtsausdruck des Bürgermeisters nicht. „Stimmt was nicht, oder warum sehen Sie so mürrisch drein wie ein alter Sauerkohl?“ „Raymond Loxley hat gegen Ihren Antrag gestimmt, Mr. Hathaway. Er wollte das Projekt sogar vorerst auf Eis legen. Er sagt, eine Coast Guard Station können wir uns nur leisten, wenn wir dafür Subventionen aus Washington kriegen.“ „Ist der naiv oder einfach nur blöd im Kopf? Das weiße Haus wird uns keine finanzielle Unterstützung gewähren. Denn wenn der Präsident das macht, wird er in BEIDEN Kammern auf dem Capitol Hill, dem Kongress UND dem Repräsentantenhaus zu diesem Schritt Stellung nehmen müssen. Und das wird Hillary Clintons Widersacher bei der Wahl im November in die Karten spielen.“ 01 „Als ob die ehemalige First Lady nicht schon genug Probleme hätte. Die E-Mail-Affäre könnte ihr noch das Genick brechen. Die Vorwahlen in Iowa hat sie ohnehin ganz knapp gewonnen.“, ließ sich Kyle Hathaways Ehefrau Adriana vernehmen. Sie war gerade fertig mit anziehen und kam nun in den Aufenthaltsbereich. Sie trug ein schwarzes eng anliegendes Kleid das über den Knien endete und schwarze Sandaletten. „Wo haben Sie soviel über Politik gelernt, Miss Hathaway?“ „Wenn man mit einem Geschäftsmann wie Kyle verheiratet ist, lernt man so einiges.“ „Wie dem auch sei. Ihrem Antrag wurde statt gegeben.“ „Na sowas erfreut doch.“ Nach dem Gespräch mit dem Bürgermeister suchte Kyle Hathaway Daena Hernandez auf. Er fand sie in ihrem Atelier. „Hi Daena. Hast Du Zeit?“ „Für dich immer. Was gibt’s?“ „Kannst du mir einen Entwurf für ein Coast Guard Gebäude anfertigen?“ „Kein Problem. Aber danach bräuchte ich mal wieder Urlaub.“ „Ist genehmigt.“ Und während Kyle Hathaway mit Daena Hernandez den Auftrag durchging, lief eine weitere Yacht in den Yachthafen ein. Sie war in La Union, in der spanischen Provinz Murcia, von Astondoa Yachts gebaut worden. Es handelte sich um das Top-Modell bei den Megayachten, die Astondoa 197 Steel. Das besondere bei dieser Yacht war der Hubschrauberlandeplatz vorne am Bug. Sie gehörte dem spanischen Fussballer Thiago Alcantara, dem Mittelfedstar des deutschen Bundesligisten FC Bayern München. Seine Yacht trug den Namen „La Reunion“ und wurde neben Kimi Raikkönens „Minttu“ vertäut. Und während Thiago Alcantara den Mietvertrag für den Liegeplatz seiner Yacht unterschrieb, saß Daena Hernandez am Zeichenbrett und fertigte einen Entwurf für die Coast Guard Station an. Wie das Gebäude aussehen sollte wusste sie noch nicht. Doch was sie wusste war, dass zur Seeseite hin eine große Betonfläche mit einer Start und Landebahn für die Flugzeuge und die entsprechenden Hangars sowie die Stellplätze für die Hubschrauber und deren Start- und Landeplatz vorhanden sein musste. Doch schließlich hatte sie eine Idee. Das Hauptgebäude sah aus wie das oberste Achtel eines Achtecks aus. Im Mittelteil des Gebäudes war ein halb runder Anbau vorgesehen. Am Wasser hatte Daena Hernandez ein zweites Gebäude vorgesehen, aus dessen Rückseite ein Stück herausragte. Auf der dem Land zugewandten Seite hatte die Kolumbianerin eine Grünfläche vorgesehen, auf dessen rechter Seite sollte ein Schiffsanker als Mahnmal für gesunkene Schiffe aufgestellt werden. Auf der linken Seite der Fahnenmast. An den beiden Enden des Achtecks waren die beiden Feuertreppen vorgesehen. Um 10:45 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung, in der Daena Hernandez ihren Entwurf für die Coast Guard Station vorstellte. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte sah sie in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand eine Frage zu meinem Entwurf?“ Als niemand eine Frage hatte, ließ Robert Palmer zur Abstimmung schreiten. „Wer für den Entwurf ist, der drückt bitte die „Ja“-Taste. Wer dagegen ist auf „Nein“. Wer sich enthalten möchte, der braucht gar keine Taste zu drücken.“ Es dauerte 2 Minuten, ehe das Ergebnis der Abstimmung vorlag. Es gab keine Gegenstimme. Raymond Loxley 02 hatte zähneknirschend für den Entwurf gestimmt, denn seine größte Sorge galt nach wie vor dem Etat der Stadt. „Nun meine Herren, dann sind wir wieder einer Meinung. Allerdings stellt sich die Frage, wie man die Coast Guard zum Laufen bringen kann, ohne das unser Etat darunter leidet.“ „Ich denke, da kann ich helfen. Ich habe ja jetzt Urlaub und wollte ohnehin mal in meine Heimat Kolumbien und meine Familie besuchen.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn im Theater bei Loretta McCarthy. „Guten Morgen Mr. Hathaway. Miss McCarthy.“ „Gab es Schwierigkeiten?“ „Das übliche. Mr. Loxley hat wieder wegen unserem Etat rumgejammert.“ „Was ich ihm nicht verdenken kann. Ich hab einen alten Kumpel von mir angerufen. Er wohnt in Deutschland. Besser gesagt in Frankfurt am Main.“ „Und wie heißt ihr Freund?“ „Steffen Reiner-Garcia.“ „Wir reden doch nicht etwa über den reichsten Mann der Welt?“ „Doch. Ihm gehört die Red Bird Cruise Line. Seine Frau Juanita ist Spanierin.“ „Na dann dürfte das bei den beiden im Bett ja richtig abgehen.“ „Das zu beurteilen steht mir nicht zu. Aber Juanita ist eine ganz Liebe. Es sei denn, man legt es darauf an, sie zu reizen. Dann wird sie nämlich zu einer Furie.“, sagte Kyle Hathaway. „Wie gesagt, Sie können mit dem Bau beginnen.“ „Gut, gut.“ Nach dem Gespräch mit dem Bürgermeister ging Kyle Hathaway zum Yachthafen und steckte rechts davon ein 130 m2 großes Areal ab. Danach ließ er die Bagger anrollen und gab den Leuten auf den Führerständen das Zeichen, dass sie anfangen konnten die Gruben auszuheben. Und während die Bagger fünf Gruben aushoben, lief eine weitere Yacht in den Yachthafen ein. Sie stammte aus Italien und war von Airon Marine in Lezzeno an den Ufern des Comer See gebaut worden. Diese Yacht gehörte der italienischen Schauspielerin Asia Argento und trug den Namen „Roma“ benannt nach ihrer Geburtsstadt Rom, der Hauptstadt Italiens. Asia Argento durfte ein Exemplar des Top-Modells von Airon Marine, eine Airon 5400 T-Top, ihr Eigen nennen. Ihren Liegeplatz hatte sie neben Lindsey Vonns „Maribor“. Um 11:30 Uhr waren die Gruben ausgehoben, die stabilisierenden Elemente eingezogen und anschließend die Gruben mit Zement gefüllt worden. Die Grube für die riesige Betonfläche hatten die Bagger auf 5 Meter ausgebaggert und mit Schotter aufgefüllt. Um 11:45 Uhr lief ein Kreuzfahrtschiff in den neuen Hafen von Sky City ein. Es war die „Normandie“ das Flaggschiff der deutschen Red Bird Cruise Line. Mit einer Gesamtlänge von 313,5 Metern brauchte sich dieses Schiff nicht hinter den moderneren Kreuzfahrtriesen zu verstecken. Auffallend war jedoch die elegante und zeitlos schöne Linienführung der „Normandie.“ Auch die drei Schornsteine stachen dem Betrachter sofort ins Auge. An diesen war das Firmenzeichen der Reederei deutlich zu sehen. Der berühmte rote Vogel auf weißem Untergrund. Kyle Hathaway beaufsichtigte gerade die Bauarbeiten, als ihm sein Kumpel aus Deutschland auf die Schulter tippte. Der Investor aus Chicago fuhr herum. „Na Keule wie geht’s?“, fragte Steffen Reiner-Garcia. „Kann nicht meckern. Der Einzige, der im Moment dauernd am Lamentieren ist, ist Raymond Loxley, der Wirtschaftsdezernent. Er ist der Meinung, 03 dass Sky City eine voll ausgebaute Coast Guard Station finanziell nicht stemmen kann.“ „Zugegeben, eine gut ausgebaute und gut ausgerüstete Coast Guard kostet schon einiges an Unterhalt.“ „Raymond Loxley hofft auf Subventionen aus Washington, weil die Coast Guard eine staatliche Einrichtung ist.“, sagte Kyle Hathaway. „Wenn es eine staatliche Einrichtung ist, dann ist sie doch ohnehin im Etat für das laufende Jahr eingeplant.“ „Du schaffst es doch immer wieder, mich mit deinem Scharfsinn zu überraschen Juanita.“ Um 12:45 Uhr hatten Steffen Reiner-Garcia, seine Frau Juanita und Kyle Hathaway einen Gesprächstermin bei Raymond Loxley. Der Wirtschaftsdezernent war etwas enttäuscht, als ihm der reichste mann der Welt mitteilte, dass eventuell keinerlei Notwendigkeit bestehen würde, den Unterhalt der Coast Guard Station mit privaten Geldmitteln zu finanzieren. Und wieder einmal war es Juanitas Scharfsinn, der Raymond Loxley schließlich einknicken ließ. Sie machte den Vorschlag, sich mit dem Kommandanten der U.S. Coast Guard Admiral Paul F. Zukunft in Verbindung zu setzen und ihn von der Notwendigkeit einer neuen Station der U.S. Coast Guard zu überzeugen. Dieser kam dann um 14:00 Uhr direkt aus San Francisco herüber. Kyle Hathaway und Robert Palmer erwarteten ihn bereits im Büro von Richard Branson. „Nun meine Herren, wie kann ich Ihnen behilflich sein?“, fragte der Admiral gerade heraus. „Sie sind der Kommandant der Küstenwache. Wir würden hier in Sky City gerne eine weitere Station der U.S. Coast Guard etablieren. Denn seit wir den Hafen und den Yachthafen haben, ist ein Stützpunkt der Küstenwach hier unabdingbar.“ „Verstehe. Ich rede mal mit dem Präsidenten. Vielleicht stimmt er zu, denn unser Etat gestattet einen weiteren Stützpunkt. Wollen sie einen für die Lufteinheiten oder einen für die Marine-Einheiten?“ „Geht auch beides?“, fragte Kyle Hathaway. „Wenn Sie die notwendigen Voraussetzungen schaffen, lässt sich das ohne weiteres arrangieren.“ „Da sind wir doch schon dabei. Die Gruben für die beiden großen Gebäude und die Hangars sind schon soweit fertig.“ „Heißt im Klartext?“, fragte der Kommandant der U.S. Coast Guard. „Das heißt, dass die Gruben ausgehoben sind und wir die Fundamente gegründet haben. Wenn der Zement trocken ist kann mit dem Bau der Gebäude begonnen werden.“ „Na das sind ja mal richtig gute Nachrichten. Sie scheinen ein Mensch zu sein, der gleich Nägel mit Köpfen macht.“ „Halbe Sachen mache ich grundsätzlich nicht. Entweder gehe ich die Dinge richtig an, oder gar nicht. Und kneifen tu ich nie.“ „In Ordnung. Da ja alles schon soweit fertig ist, werde ich mich schleunigst nach Washington begeben und mich mit dem Präsidenten unterhalten. Sie hören von mir. Guten Tag Gentlemen.“ Nach dem Gespräch mit Admiral Zukunft zeigte Hathaway seinem alten Kumpel aus Deutschland und dessen Ehefrau die Stadt, deren Aufbau er weitgehend finanziert hatte. „Chapeau. Du hast hier einiges gerissen. Da wäre es nur rechtens, dass eines der Gebäude hier nach dir benannt wird.“, sagte Steffen. „Du weißt, ich lege da keinen gesteigterten Wert drauf.“ „Weiß ich doch Keule. Aber hast du mal darüber nachgedacht, eine 04 Rennstrecke zu bauen?“ „Eine Rennstrecke?“ „Ja eine Rennstrecke. Die Amerikaner sind doch so ein Motorsport-verrücktes Volk. Zugegeben, die Formel 1 wirst du hier nicht anlocken, weil Austin noch einen Vertrag mit Bernie Ecclestone hat, aber du könntest die Formel E, die NASCAR und vielleicht die WTCC anlocken.“ „Keine schlechte Idee. Na schön. Ich mach dir folgenden Vorschlag: Ich kümmer mich um den Bau der Rennstrecke, du rührst die Werbetrommel.“ „Von mir aus.“ Später im Hotel verabschiedeten sich die beiden Freunde. „Also Kyle, was planst du sonst noch hier in der Stadt?“, fragte Steffen Reiner-Garcia. „Hier gibt es noch ein riesiges Bauxitvorkommen. Das will ich noch für die Aluminumproduktion erschließen. Denn ich habe vor, noch die Firma Tesla Motors hierherzuholen.“ „Keine schlechte Idee. Aber nach allem was du mir erzählt hast, ist auch ein Weltraumbahnhof keine schlechte Idee. Das Dumme ist nur, dass es bei jedem Start geborstene Fensterscheiben geben dürfte, wegen der Erschütterungen die von den Raktentriebwerken erzeugt werden.“ „Mit einer Erdbebenwarte würden diese dann ihren Schrecken verlieren.“, warf Juanita Garcia ein. „Reist Ihr heute wieder ab?“ „Nein. Wir wollen noch bei der Einweihung der Coast Guard Station dabei sein.“ „Und was planst Du sonst noch?“ „Ich will auch eine Niederlassung an der Westküste bauen. An der Ostküste habe ich schon eine. Und es gibt auch schöne Reiseziele, die man am Besten von der Westküste der USA erreichen kann.“ „Also Argentinien oder Brasilien.“ „So ungefähr. Ich werde meine beiden einzigen unter amerikanischer Flagge fahrenden Schiffe hier stationieren.“ „Und welche sind das?“ „Die United States und die America.“ „Die America ist ein Wrack. Du hast dich übern Tisch ziehen lassen.“ „Korrektur Kyle. Die America WAR ein Wrack. Überzeug dich selbst. Denn die beiden Schiffe legen um 15:30 hier im Hafen an.“ Um 15:30 Uhr war es dann soweit. Das erste der beiden einzigen unter amerikanischer Flagge fahrenden Kreuzfahrtschiffe der Red Bird Cruise Line lief in den Hafen von Sky City ein. Es war die America. Der alte Luxusliner war komplett erneuert worden und erstrahlte wieder in alter Pracht. Auch mit der United States, die als nächstes ihren Liegeplatz ansteuerte, war ähnlich verfahren worden. Es erfüllte Kyle Hathaway mit Stolz, diese beiden maritimen Legenden wieder in Fahrt zu sehen. „Kaum zu glauben. Die America sieht aus wie neu.“ „Ja. Nur dass sie auf 290 Meter gestreckt wurde.“ Um 16:00 Uhr reichte Steffen Reiner-Garcia einen Antrag für den Bau eines Bürogebäudes ein. Danach erwarb er ein 90 m2 großes Grundstück direkt am Flughafen. Um 16:30 Uhr schaute das Ehepaar Reiner-Garcia bei Daena Hernandez vorbei. Nach dem Gespräch, in dem Steffen Reiner-Garcia seine Vorstellungen schilderte meinte Daena: „In Ordnung Mr Reiner-Garcia. Spätestens morgen Vormittag um 10:30 Uhr haben Sie ihren Entwurf.“ Am nächsten Morgen, es war Dienstag der 05.04.2016, trafen sich die Stadtverordneten um 9:15 Uhr zu einer weiteren Sitzung. Diskutiert wurde über den Antrag des reichsten Mannes der Welt, der eine Niederlassung seiner Reederei in Sky City bauen wollte. 05 Dem Bauantrag wurde zugestimmt. Damit war der Weg für den Bau des neuen Bürogebäudes frei. Um 10:30 Uhr kam dann Daena Hernandez bei Steffen Reiner-Garcia vorbei und zeigte ihm ihren Entwurf für das neue Bürogebäude. Das Gebäude war eine Stahl-Glas-Konstruktion, die an einigen Stellen Einbuchtungen aufwies, in denen Blumenkübel aufgebaut werden sollten. Oben auf dem Dach sollte eine kleine Grünanlage entstehen. Steffen Reiner-Garcia zahlte zusätzlich zum vereinbarten Honorar noch einen Überstundenausgleich in Höhe von 750.000 US-$, weil er Daena Hernandez unwissentlich aus dem Urlaub geholt hatte. Von der Präsentation des Entwurfs vor den Politikern im Rathaus entband der deutsche Geschäftsmann die Kolumbianerin. Er hatte schon vor, eine Anfrage an den Bürgermeister zu stellen, als ihm Juanita klar machte, dass es gar keiner Zustimmung der Stadtverordneten bedurfte, da er als Privatmann bauen ließ und der Entwurf von seiner Seite bereits abgenickt war. Um 11:00 Uhr bekamen die Bautrupps von Steffen Reiner-Garcia ein Zeichen, dass mit dem Bau begonnen werden konnte. Als erstes hoben die Bagger eine 16 Meter tiefe Grube aus. Danach kamen die Stahlelemente, die das Fundament des Hauses stabilisieren sollten. Als auch diese in der Grube standen und alles miteinander verschweißt war, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und als der Zement trocknete, landete eine Maschine der katarischen Fluggesellschaft Quatar Airways vom Typ Airbus A350-900 auf dem Flughafen von Sky City. An Bord befand sich Katrina McCready. Die gebürtige Neuseeländerin aus Christchurch war von Steffen Reiner-Garcia zur Leiterin der neuen Zweigniederlassung US-West benannt worden. Nach dem die Maschine ans Gate gerollt war und Katrina McCready von Bord gegangen war traf sie an der Sicherheitsschleuse auf Kathleen Givens, die Leiterin des Sicherheitsdienstes am Flughafen. Kathleen Givens war eine 1,75 m große schlanke und gutaussehende Brünette mit braunen Augen und langen Haaren, die bis zur Schulter reichten. Am Ende bildete diese Haarpracht eine Dauerwelle. Auch das Gesicht konnte sich sehen lassen. „Haben Sie zollpflichtige Waren wie Alkohol oder Tabak dabei?“ „Nein. Ich bin Nichtraucherin und Antialkoholikerin. Und mit Drogen hab ich schon gar nichts am Hut.“ „Was glauben Sie, wie oft am Tag ich diesen Satz zu hören bekomme?“ „Ziemlich oft.“ „So ist es. Und meistens sagen die Leute auch die Wahrheit. Aber ab und zu erwischt man doch den einen oder anderen Schmuggler.“, sagte Kathleen Givens. Katrina McCready ließ sich von Kathleen Givens abtasten und ihre Reisetasche durchsuchen, bevor sie zur Gepäckausgabe ging und ihren Koffer holte. Am Ausgang wartete Steffen Reiner-Garcia auf sie. Und sie sah genauso aus wie auf dem Bewerbungsfoto. Katrina McCready hatte grünblaue Augen, lange über die Schulter reichende dunkelbraune Haare, die am Ende eine Dauerwelle bildeten, einen wunderschönen sexy Körper mit einer üppigen Oberweite. Auch ihre Lippen waren ein Hingucker, ebenso der Rest des hübschen Gesichts der noch 44jährigen Neuseeländerin. Bekleidet war Katrina 06 McCready mit einem rotem Kleid und weißen Sandaletten. „Miss McCready, ich freue mich, dass Sie den weiten Weg aus Neuseeland hierher auf sich genommen haben.“ „Ich bin gern hergekommen. Wie sieht es zur Zeit aus?“ „Das Gebäude ist noch im Bau. Die Arbeiter sind gerade beim 60. Von 120 Stockwerken.“ „Dann habe ich ja noch genügend Zeit um mir eine Wohnung zu suchen und mich einzurichten.“ Am Donnerstag, den 07.04.2016 kam dann Admiral Paul F. Zukunft aus Washington zurück. Er traf Kyle Hathaway und Steffen Reiner-Garcia und dessen Ehefrau Juanita bei Katrina McCready in ihrem neuen Büro, denn das neue Bürogebäude am Flughafen war fertig. „Mr. Hathaway, ich habe gute Nachrichten für Sie. Der Präsident hat grünes Licht für den Bau eines neuen Coast Guard Stützpunktes gegeben. Sie haben ja sogar schon einen Entwurf, wenn ich mich recht erinnere.“ „Den habe ich in der Tat. Bei dieser Gelegenheit möchte ich Ihnen noch einen alten Freund von mir vorstellen.Das ist Steffen Reiner-Garcia, der Gründer und Aufsichtsratsvorsitzende der Red Bird Cruise Line GmbH.“ „Ist mir eine Ehre Sir.“ „Freut mich ebenfalls. Und das ist meine Ehefrau Juanita.“ „Freut mich sehr.“ Um 10:15 Uhr begannen die Bauarbeiten an den Gebäuden der Coast Guard Station. Zuerst kamen die Hangars dran. Diese sahen waren eine Stahl-Glas-Konstruktion mit großen Glasflächen, die aussahen wie ein Teil einer Tragfläche. Die Arbeiter fertigten die Stahlsegmente an und Phil, der Kranführer hievte sie an Ort und Stelle, wo sie mit Zement fixiert und gleichzeitig verschweißt wurden. Um die Mittagszeit standen die Hangars im Rohbau. Auch Gebäude 1 der Coast Guard war soweit fertig. Gebäude 2 stand im Rohbau. Es fehlte nur noch das Dach. Nach der Mittagspause, um 12:45 Uhr gingen die Arbeiten weiter. Die Glaser verglasten die 10 Hangars, in denen später jeweils 4 Maschinen vom Typ Lockheed L-100 Hercules und 8 Rettungshubschrauber vom Typ HH-65 Dolphin untergebracht werden sollten. Die Bauarbeiter fertigten die Anlegestellen für die maritimen Einheiten. Um 13:25 Uhr landete eine HU-25 Guardian der U.S. Coast Guard auf der ersten von drei Landebahnen der neuen Coast Guard Station. An Bord befand sich Rear Admiral (u.H.) Joan Boateng, die mit der Leitung des Coast-Guard-Stützpunktes betraut worden war. Kyle Hathaway erwartete sie bereits in ihrem neuen Büro. Er war überrascht, als die 34jährige aus Oceanside ihr Büro betrat. Joan Boateng war 1,57 m groß und brachte gerade mal 45 Kilo auf die Waage. Sie hatte dunkelbraune Haare, die bis zu ihren Brüsten reichten und haselnussbraune Augen. In ihrem hübschen Gesicht konnte Kyle Hathaway ein paar Fältchen um ihre Augen entdecken. Auch sonst war die zierliche Brünette mit den hübschen Lippen schön anzusehen. Ihr Körper war schlank und an den richtigen Stellen wohl proportioniert. Bekleidet war sie mit einem hautengen Minikleid mit schwarzen und bronzefarbenen Längsstreifen. Dazu kamen ein paar cremefarbene Schuhe mit Absätzen. „Admiral Boateng, ich freue mich, Sie auf Ihrem Stützpunkt begrüßen zu dürfen.“ „Sehr nett von Ihnen Mr. Hathaway. Was ich bisher gesehen habe gefällt mir. Welche Ausrütung 07 wird mir hier zur Verfügung stehen?“ „Da bin ich der falsche Ansprechpartner. Aber ich denke, dass man Ihnen schon eine ordentliche, dem neuesten Stand der Technik entsprechende Ausrüstung hier zur Verfügung stellen wird.“ „Nun gut. Einen Eisbrecher werden wir hier wohl nicht brauchen. Auch ein Boot der Defender-Klasse wird wegen des fehlenden Eises wohl nicht benötigt werden. Aber was wir brauchen, ist mindestens ein Kutter. Besser wären drei. Von jeder Sorte mindestens einen. Dann ein Patroullienboot und Boote für kurze und lange Reichweite für den Küstenbereich. Dann brauchen wir noch Flugzeuge mit mittlerer und langer Reichweite. Und auch Hubschrauber für mittlere und lange Strecken.“ Um 14:00 Uhr lief die Munro, ein National Security Cutter auf dem neuen Stützpunkt der Coast Guard ein. Das nächste Schiff war ein Patroullienboot. Es war die Manitou. Als nächstes lief ein Kutter für den Bereich weit vor der Küste, ein so genannter Offshore Patrol Cutter. Dieses Schiff war das erste seiner Klasse. Es war die Danica Patrick, deren Namensgeberin die amerikanische Rennfahrerin war. Als nächstes kam die Lawrence O. Lawson dazu. Ein Kutter der Sentinel-Klasse. Als am Abend die Sonne hinter den Bergen, die die Stadt umgaben, unterging waren auch die kleinen und schnelleren Boote angekommen. Damit fehlten nur noch die Lufteinheiten. Joan Boateng war zwar nicht unzufrieden, aber ganz zufrieden war sie auch nicht. Doch am nächsten Morgen um 7:45 Uhr war es dann mit der Ruhe vorbei, als das laute Knattern von Hubschrauberrotoren hörbar wurde. Um 8:00 Uhr landete der erste Hubschrauber. Ein HH-65 Dolphin. Nach und nach landeten die restlichen Maschinen dieses Typs. Und kaum waren diese in den Hangars verstaut, stellte man fest, dass noch Platz für die zweite Staffel bestehend aus HH-60 Jayhawk war. Diese trafen dann ab 9:45 Uhr in Sky City ein. Den ganzen Vormittag landete ein Hubschrauber nach dem Anderen. Doch ab 12:00 Uhr landeten dann die großen Flugzeuge. Zuerst kamen die L-100 Hercules. Doch davon waren nur 10 Maschinen abgestellt, da die anderen 10 durch Maschinen vom Typ Alenia C-27J ersetzt worden waren. Dazu kamen noch einmal 10 Maschinen vom Typ Casa CN 235. Am Montag den 11.04.2016 wurde dann die neue Station der U.S. Coast Guard in Betrieb genommen. Auch der Kommandant Admiral Paul F. Zukunft war anwesend. Auf dem Vorfeld waren die Hubschrauber und Flugzeuge sauber in Zweierreihen aufgestellt, an den Piers lagen die Schiffe. Auch ein Rednerpult hatte man aufgebaut. Die Tontechniker machten gerade den Soundcheck, als auf der Sky City Airforce Base die Air Force One, die Maschine des Präsidenten landete. Um 11:00 Uhr konnten dann die Feierlichkeiten beginnen. Barack Obama bewies einmal mehr sein Improvisationstalent als Redner, als er ans Rednerpult trat. Ladies and Gentlemen, wir sind heute hier zusammen gekommen, um die neue Station 08 der Küstenwache hier in Sky City einzuweihen. Seit der Mensch zur See fährt musste der den Elementen trotzen. Viele gute Seeleute haben ihr Leben verloren, weil viele Schiffe, die hätten helfen können, zu weit weg waren. Ich übergebe nun das Wort an den Kommandanten der Coast Guard Admiral Paul F. Zukunft.“ Der61jährige trat ans Rednerpult. „Meine Damen und Herren, liebe Gäste. Seit ihrer Gründung hat die U.S. Coast Guard auf vielen Schauplätzen die Farben der Vereinigten Staaten hoch gehalten. Während der Kriege waren es vor allem militärische Aufgaben, die übernommen wurden. Heute ist die Hauptaufgabe der Schutz der heimischen Küsten. Aber auch die Bekämpfung des Drogenhandels gehört zu den vielen Aufgaben. Ladies and Gentlemen, ich möchte Ihnen nun die Kommandantin der neuen Coast Guard Station vorstellen. Rear Admiral (u. H.) Joan Boateng.“ Joan Boateng trat ans Rednerpult. „Ladies and Gentlemen. Ich übernehme mit Freuden die Leitung hier in Sky City. Es tut gut, wieder im aktiven Dienst zu sein nach so langer Pause. Sie werden sich jetzt sicher fragen was passiert ist, weshalb ich eine etwas längere Zwangspause einlegen musste. Ich hatte einen Unfall beim Segeln. Beim Wenden wurde ich vom herumschwingenden Mast aus dem Boot geschleudert und verlor das Bewusstsein. Einem Fischer der in der Nähe war, verdanke ich meine rechtzeitige Rettung, sonst würde ich heute nicht hier stehen.“ Später am Abend, als die Feirlichkeiten beendet waren, sprach Joan Boateng noch mit Kyle Hathaway und Steffen Reiner-Garcia. „Also ist Ihr nächstes Bauprojekt eine Aluminiumgießerei Mr. Hathaway.“ „Ja das stimmt. Und danach will ich die Firma Tesla Motors hier ansiedeln.“ „Ein gewagtes Unterfangen. Aber viel Glück für Sie. Ihnen Mr. Reiner-Garcia möchte ich danken, dass Sie die America und die United States weiterhin unter amerikanischer Flagge fahren lassen. Ich glaube, wenn Sie die beiden Schiffe umgeflaggt hätten, dann hätten meine Landsleute Sie mit der Harpune gejagt.“ Kapitel 45: Der Bau einer Aluminiumgießerei ------------------------------------------- Der Bau einer Aluminiumgiesserei Am Dienstag, den 12.04.2016 gingen die Planungen für die Stadt weiter. Kyle Hathaway hatte noch am Vortag, nach dem Ende der Feier zur Eröffnung der neuen Coast Guard-Station einen Antrag zum Bau einer Aluminiumgießerei eingereicht. Über diesen Antrag sollte nun beraten werden. Um 9:10 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer neuen Sitzung. „Meine Herren, ich möchte Sie zu unserer heutigen Sitzung willkommen heißen. Mr. Loxley wie sieht es mit unseren Finanzen aus?“ „Wir haben immer noch ein Plus von 935.000 US-$. Wir hatten Glück, das die Coast Guard einen eignen Etat hat, der den Unterhalt einer Station hier regelt. Wirtschaftlich gesehen sind wir zwar ziemlich solide aufgestellt, aber ein oder zwei Industriebetriebe mehr können nicht schaden.“ „Dann dürfte es Sie interessieren, dass Kyle Hathaway das Bauxitvorkommen hier erschließen will. Aluminium ist ein ziemlich hochwertiger Werkstoff. Ähnlich robust wie Stahl, aber dennoch wesentlich leichter. Ich habe ein wenig Recherche betrieben. Anvil International stellt zwar Aluminium her, aber nicht die Art, die Kyle Hathaway vorschwebt. Die Aluminium Coil Anodizing Corporation in Streamwood, Illinois ist da eher der Ansprechpartner.“ „Ich kümmermich drum. Aber erst mal soll Sam mal das Bauxitvorkommen überprüfen. Wenn es nur ein kleines Vorkommen ist, dann dauert es nicht lange und die Ader ist ausgebeutet.“ „In Ordnung. Ich unterbreche die Sitzung für eine Stunde. Ich denke jeder von uns könnte jetzt ein Frühstück vertragen.“ Die Politiker zogen sich in ihre Büros zurück. In seinem Büro saß Raymond Loxley an seinem Laptop und gab seiner virtuellen Assistentin Sam die Koordinaten für das Bauxitvorkommen. Diese führte dann einen sehr exakten Scan der Bauxitader durch. Als sie dann fertig war meinte sie: „Fortuna muss Sky City wohl sehr gütig gesonnen sein.“ „Wie meinst du das Sam?“ „Erinnerst du dich an das Eisenerzvorkommen und wie ertragreich das war oder ist? Diese Bauxitader ist genauso ertragreich. Bis die erschöpft ist, werden noch Jahrzehnte vergehen.“ Nach der Pause trafen sich die Stadtverordneten wieder. „Meine Herren, hiermit erkläre ich die Sitzung für wiedereröffnet.“ Raymond Loxley meldete sich zu Wort. „Ich habe Sam das Bauxitvorkommen überprüfen lassen.“ „Und was sagt Sam Mr. Loxley?“ „Sie meint, dass Fortuna uns wohl sehr gütig gesonnen sein muss, dass sie uns noch mit einer sehr ertragreichen Bauxitader segnet.“ „Das heißt, das dieses Bauxitvorkommen mindestens genauso ertragreich ist, wie die Erzader.“ „Genau das.“ „Nun meine Herren, wenn das so ist, dann sollten wir über den Antrag von Kyle Hathaway abstimmen. Wer dafür stimmt, der drückt bitte auf „Ja“. Wer dagegen ist, der drückt bitte „Nein.“ Und wer sich enthalten möchte der drückt keinen der beiden Knöpfe.“ Nach vier Minuten stand das Ergebnis der Abstimmung fest. Alle Mitglieder hatten dem Antrag zugestimmt. „Nun denn. Dann sind wir alle mal wieder einer Meinung. Ich danke Ihnen meine Herren und wünsche Ihnen einen guten Tag, bis wir uns dann zu nächsten Sitzung wieder sehen.“ Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn bei Eve Styles. „Guten Morgen Mr. Hathaway. Haben Sie einen Augenblick Zeit?“ „Guten Morgen. Ich nehme an, Sie kommen gerade von der Sitzung.“ „Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Ihrem Antrag zum Bau einer Aluminiumgießerei wurde zugestimmt.“ „Na das sind doch mal gute Nachrichten. Dann kann ich gleich das entsprechende Areal abstecken.“ „Tun Sie das. Aber eine Frage, wann haben Sie das letzte Mal was mit Ihrer Frau unternommen?“ „Ist noch gar nicht so lange her. Letzten Samstag waren wir im Theater.“ „Das meine ich nicht. Am Wochenende hat jeder Zeit für Familie. Aber wann hatten Sie auch mal unter der Woche Zeit für Ihre Gattin?“ „Adriana und ich führen die Hathaway 01 Investment Ltd. Gemeinsam. Obwohl meine Ehefrau mehr im Hintergrund agiert, während ich die Firma nach außen hin vertrete.“ „Ach so.“ Nach dem Gespräch mit dem Bürgermeister gingen Kyle und Adriana Hathaway zu der Stelle, an der sich das Bauxitvorkommen befand. Kyle schlug einen Markierungsnagel zur Hälfte in den Boden an dem seine Ehefrau das erste Ende eines roten Markierungsbandes befestigte. Das Ganze ging noch weiter, bis am Ende ein 180 ha großes Areal abgesteckt war. Um 11:15 Uhr landete eine Maschine vom Typ Airbus A330-200 der argentinischen Fluggesellschaft Aerolineas Argentinas. An Bord befand sich Daena Hernandez Cousin Adriano Benitez, der schon im letzten Jahr vertretungsweise einige Gebäude entworfen hatte. So stammten beispielsweise das Funkhaus von Sky City Radio, das IVECO-Werk und die Depots für die Fahrzeuge des öffentlichen Personenverkehrs aus seiner Feder. Kyle Hathaway erwartete ihn bereits am Ausgang. Und der 38jährige Argentinier sah noch fast genau so aus wie letztes Jahr. Seine schwarzen Haare waren noch immer dauergewellt und seine braunen Augen strahlten eine innere Ruhe aus. Das einzige was neu war, waren Adrianos Schnauzbart und das kleine Bärtchen unterhalb der Unterlippe. „Mr. Benitez. Ich freue mich, Sie wieder zu sehen.“ „Und ich freue mich, meine Cousine wieder vertreten zu dürfen. Hat sich ja viel getan, seit ich das letzte Mal hier war.“ „Das bleibt nun mal nicht aus.“ „Ich nehme mal an, dass Sie bald einen Entwurf brauchen. Worum geht es?“ „Eine Aluminiumgießerei.“ „Eine Aluminiumgießerei? Sie wissen, dass ohne ein vorhandenes Bauxitvorkommen, ein solches Gebäude keinen Sinn ergibt.“ „Ich bin mir dessen wehr wohl bewusst, Mr. Benitez. Ich habe ein Bauxitvorkommen entdeckt, das so ertragreich ist, dass es Jahrzehnte dauert, bis es vollkommen ausgebeutet ist.“ „Wenn das so ist, dann sollen Sie ihren Entwurf auch kriegen. Heute Nachmittag 15:45 Uhr werde ich bei Ihnen sein.“ In der Villa seiner Cousine ging Adriano Benitez erst mal unter die Dusche und machte sich frisch. Seine Verlobte Patricia Velasquez war nicht mit ihm gereist, da sie noch einen Termin für ein Fotoshooting für das Modelabel von Modedesigner Karl Lagerfeld wahrnehmen musste. Sie wollte aber nach kommen. Nach dem Duschen saß Daena Hernandez Cousin am Zeichenbrett und arbeitete am Entwurf für die Aluminiumgießerei. Gleich der erste Entwurf war gelungen. Er sah eine Betonkonstruktion mit einem gläsernen Eingangsbereich vor. Auf der rechten Seite war noch ein Anbau mit einer Fensterreihe bestehend aus fünf schmalen Fenstern mit Flachdach vorgesehen. Das Dach sollte mit einem zweiteiligen Geländer gesichert werden. Die linke Seite der Gießerei sollte stufenförmig ausgeführt werden. Im ersten Segment hatte Adriano Benitez zwei Fensterreihen mit großen Fensterflächen vorgesehen. Dazwischen sollte sich eine 4 Meter dicke Betonfläche befinden. Der gläserne Eingangsbereich war doppelstöckig ausgeführt und durch einen massiven Stahlträger getrennt. Über der zweiten Etage war noch ein vorspringendes Dach angebracht, das von drei gebogenen Stahlstützen getragen wurde. Der zweite Teil unterschied sich vom ersten allein schon die Art der verwendeten Baumaterialien. Dieser Gebäudeabschnitt sollte zweigeteilt sein und aus Wellblech bestehen. Dieser Gebäudeteil sollte 2 Meter höher sein, als der Betonteil und über dem Fundament eine Fensterreihe mit 17 schmalen, senkrechten Fenstern aufweisen. Dort sollte noch ein kleiner Anbau angebaut werden. An der Wellblechkonstruktion war noch ein Vordach vorgesehen, das von drei schräg angebrachten Stahlstreben gehalten wurde. Der zweite Teil der Wellblechkonstruktion war 5 Meter höher 02 als der erste Teil. Dahinter kam noch ein Teil, der 2,50 Meter höher war, als der Teil davor. Die rechte Seite des riesigen Gebäudekomplexes war komplett aus Wellblech gefertigt und wurde an der Rückseite von den gewaltigen Abgasanlagen flankiert. Auf dem Dach befand sich noch ein kleiner Schornstein. In der Zwischenzeit hatte Kyle Hathaway den Standort der Aluminiumgießerei mit roten Fähnchen markiert. Danach rollten die Bagger an und hoben auf sein Zeichen hin eine 55 m tiefe Grube aus. Danach wurden die stabilisierenden Elemente Eingezogen und verschweißt, ehe die Grube mit Zement gefüllt wurde. Und während der Zement trocknete, landete eine Maschine vom typ Bombardier Challenger 850auf dem Flughafen von Sky City. Auf dem Heckleitwerk prangte übergroß das Logo der Aluminium Coil Anodizing Corporation. An Bord befand sich Ken T. Alessi, der Präsident und COO des Unternehmens. Kyle Hathaway begrüßte ihn mit Handschlag als sie sich trafen. Zuerst zeigte der Investor aus Chicago das Bauxitvorkommen und den Standort für die Gießerei. Ken T. Alessi nickte anerkennend. Nun, Mr. Hathaway, Sie haben uns sehr geholfen, denn Sie haben uns die gesamte Planungsphase abgenommen.“ Ich denke, heute Nachmittag können Sie sich den Entwurf ansehen, den Mr. Benitez angefertigt hat.“ Um 15:45 Uhr suchte Adriano Benitez Kyle Hathaway in seiner Hotelsuite auf. Nach einer kurzen Begrüßung erläuterte er dem Investor aus Chicago und Ken T. Alessi seine Pläne. „Nun, Sie haben meinen Segen haben Sie. Ich denke, wir können den Vertrag unterzeichnen.“, sagte der Präsident von ACA. Um 16:00 Uhr fand dann im Rathaus die Vertragsunterzeichnung statt. Ken T. Alessi und Robert Palmer unterschrieben und im Anschluss trafen sich die Stadtverordneten im Beisein von Kyle Hathaway und dem ACA-Präsidenten zu einer weiteren Sitzung, in der Adriano Benitez seinen Entwurf für die neue Aluminiumgießerei vorstellte. Als er seine Ausführungen beendet hatte, sah Adriano Benitez in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand von Ihnen eine Frage zu meinem Entwurf?“ Als niemand eine Frage hatte, ließ Robert Palmer zur Abstimmung schreiten. „Wer für den Entwurf ist, drückt bitte „Ja. Wer dagegen ist „Nein“ und wer sich enthalten will, braucht gar nichts zu tun.“ Nach 5 Minuten stand das Ergebnis fest. Alle hatten für den Entwurf gestimmt. Damit war der Weg für den Bau der Aluminiumgießerei endgültig frei. Um 16:30 Uhr fingen die Bautrupps mit dem Bau an. Zuerst wurde die Rückwand des Gebäudes aufgestellt, ehe auf der linken Seite der erste Abschnitt der Wellblechsektion montiert wurde. Danach war das Gegenstück auf der rechten Seite dran. So ging es im Wechsel, bis die Betonsegmente an Ort und Stelle gehievt werden konnten. Doch dafür war es zu spät. Die Sirene hatte bereits den Feierabend angekündigt. Außerdem begann die Sonne hinter den Bergen unterzugehen. Am nächsten Morgen gingen die Arbeiten dann weiter. Phil der Kranführer hievte die tonnenschweren Betonsegmente an ihren Platz, wo sie von Tom und Bob in Empfang genommen und an ihrer Position fixiert wurden. Danach kam dann die doppelstöckige Stahlkonstruktion, die dann mit den beiden Betonwänden verbunden wurde. Danach wurden die einzelnen Abteilungen des Aluminiumgießerei überdacht. Dort, wo die nächste Abteilung höher war, wurde eine entsprechend hohe Betonwand eingesetzt um das Gebäude zu stabilisieren. Diese Trennwände hatten natürlich riesige Öffnungen, um die entsprechenden Anlagen zu Aluminiumerzeugung unterbringen zu können. Zu guter Letzt wurde das Logo der Aluminium Coil Anodizing Corporation auf 03 der linken Seite des Eingangsbereichs und auf der rechten Seite am Ende des Gebäudes angebracht. Im Laufe des Tages waren mehrere Frachtmaschinen auf dem Flughafen von Sky City gelandet und hatten die zur Bauxitgewinnung benötigten Baumaschinen des Unternehmens aus Streamwood mitgebracht. So wurden neben Baggern auch Erzlader des Typs Mack Granite anzutreffen, die die Besonderheit hatten, dass sie zwei der sechs Achsen anheben konnten. Alle Fahrzeuge waren in dunkelblau lackiert und trugen auf den Türen das Logo der Firma, das in den Farben blau weiß und kupfer gehalten war. Darunter stand in goldenen Buchstaben der Name Aluminium Coil Anodizing Corporation. Um 11:35 Uhr landete die Airforce One auf dem Luftwaffenstützpunkt von Sky City. Barack Obama gab sich wieder die Ehre. Um 11:50 Uhr wurde die Aluminiumgießerei feierlich eingeweiht. Der Präsident hielt wie immer eine Rede. „Ladies and Gentlemen, seit der Mensch sich den Abbau und die Verarbeitung von Eisen zu Nutze gemacht hat, hat sich die Industrie stetig weiter entwickelt. War Aluminium zunächst nur als leitendes Element bekannt, so wird es seit Mitte der 90er Jahre auch zur Herstellung von Autos genutzt. Heutzutage ist Aluminium aus der Automobilbranche gar nicht mehr wegzudenken. Viele der namhaftesten Hersteller, wie Mercedes oder auch BMW setzen auf diesen Werkstoff um Gewicht einzusparen um die Autos effektiver zu machen.“ Danach drückten der Präsident, Bürgermeister Robert Palmer, Ken T. Alessi und Kyle Hathaway gemeinsam auf einen roten Buzzer und ein dröhnender Alarmton ertönte. Dieser Ton war das Zeichen für die Bagger, das sie die Arbeit aufnehmen konnten. Die Bagger rissen die Erde aus, bis auf den Beginn des Bauxitvorkommens stießen. Ab dann wurde die erzhaltige Erde auf die Laster verladen, die diese dann zur Gießerei brachten. Dort wurden die Klumpen zunächst durch eine Mühle geschickt und das Bauxit vom Lehm getrennt. Dadurch entstanden Tonerde und Aluminiumoxid. Durch Zugabe einer heißen Lösung aus Natronlauge und Kalk wurde die Tonerde vom Bauxit getrennt. Die Mischung wurde nun erhitzt, und gefiltert und die verbleibende Tonerde zu einem weißen Pulver getrocknet. Danach begann der Veredlungsprozess. Durch Zugabe von Tonerde, Kohlenstoff und Elektrizität wurde dieser Prozess eingeleitet. Die elektrische Energie wurde zwischen eine negative Kathode und eine positive Anode geleitet, die beide aus Kohlenstoff bestanden. Die Anode ging eine chemische Reaktion mit dem Sauerstoff in der Tonerde und es bildete sich Kohlendioxid. Daraus bildete sich flüssiges Aluminium, das aus den Elektrolysezellen abgesaugt wurde. Durch eine Walze wurden die Aluminiumbarren zu Blechen verarbeitet. Am Ende Tages hatten die Arbeiter aus 28 Tonnen Bauxit 26 Tonnen Aluminium gewonnen, die als Coils, im Lager der Gießerei lagerten. Barack Obama sprach noch ein bisschen mit Kyle Hathaway ehe er abflog. „Mit dem Bau der Aluminiumgießerei haben sie Sky City einen weiteren wirtschaftlichen Impuls verliehen. Aber wer soll die Coils denn verarbeiten?“ „Ich hatte an Tesla Motors gedacht.“ „Keine schlechte Idee. Nach allem was ich so höre, ist das Stammwerk in Fremont an seine Produktionsgrenzen gestoßen. Tesla will die Produktion des Model S auslagern.“ „Na wenn das so ist, dann sollte ich den Wirtschaftsdezernenten von Sky City mal darauf ansprechen.“ „Tun Sie das. Je eher sich Sky City um diesen Auftrag bewirbt, umso besser. Sie wissen doch selbst, der frühe Vogel fängt den Wurm.“ „Ich bin Geschäftsmann, das wissen Sie doch Mr. President. Und ich bin ein Mann der keiner Herausforderung aus dem Weg geht.“ Kapitel 46: Der Bau eines Werkes für Elektroautos ------------------------------------------------- Der Bau eines Werks fuer Elektroautos Am Donnerstag, den 14.04.2016 gingen die Planungen in der Stadt weiter. Kyle Hathaway hatte einen Bauantrag für ein neues Werk gestellt. Um 8:00 Uhr morgens trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung. „Meine Herren. Wir haben einmal mehr über einen neuen Bauantrag von Mr. Hathaway zu beraten. Er hat vor, die Firma Tesla Motors zum Bau eines Werkes hier zu bewegen.“ „Das wäre nicht verkehrt. Denn die Gießerei macht zurzeit Verluste.“. sagte Raymond Loxley. „Kein neu gebautes Industriegebäude schreibt von heute auf morgen schwarze Zahlen. Als Wirtschaftsfachmann müssten Sie das doch wissen. Und wenn Tesla Motors sich dazu durchringt, ein neues Werk zu bauen, dann wird sich das auch auf die Aluminiumproduktion hier in der Stadt positiv auswirken. Denn die Karosserien der Tesla-Fahrzeuge werden aus Aluminium hergestellt.“ „Das ändert natürlich einiges.“ „Kann Tesla Motors sich überhaupt ein neues Werk leisten?“ „Warum fragen Sie Mr. Archer?“ „Na ja, böse Zungen behaupten, das Tesla Motors wegen Problemen an den Akkus eine Rückrufaktion am Laufen hat, die das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten gebracht hat.“ „Wenn das stimmen sollte, dann müsste Mr. Hathaway den Bau des Werkes finanzieren.“ „Das ist für den doch Peanuts. Denn von den Einnahmen aus den Geschäften steht ihm als Anteilseigner ein gewisser Prozentsatz am Gewinn zu.“ „Nichts desto trotz sollten wir über den Antrag abstimmen. Wer dafür stimmt, der drückt bitte auf „Ja“. Wer dagegen ist „Nein“ und wer sich der Stimme enthalten will, der drückt keinen der beiden Knöpfe.“ Nach 2 Minuten lag das Abstimmungsergebnis vor. Dem Antrag von Kyle Hathaway war einstimmig stattgegeben worden. Damit war die erste Hürde genommen und der Investor aus Chicago konnte nun den Standort markieren. Zusammen mit seiner Ehefrau Adriana steckte kyle Hathaway ein 140 m2 Areal 800 m links vom IVECO-Werk ab. Danach schaute Kyle Hathaway bei Adriano Benitez vorbei. Als er klingelte, öffnete nicht Daena Hernandez Cousin, sondern seine Verlobte Patricia Velasquez. „Guten Morgen Miss Velasquez, ist Ihr Verlobter zu sprechen?“ „Er kommt gleich. Adriano ist gersde in der Küche. Aber kommen Sie erst mal rein.“ „Vielen Dank.“ Schließlich kam Adriano Benitez aus der Küche. „Guten Morgen Mr. Hathway. Was führt Sie zu mir?“ „Können Sie mir einen Entwurf für ein neues Autowerk anfertigen?“ „Welcher Hersteller?“ „Tesla Motors.“ „Haben die nicht finanzielle Probleme, wegen der Rückrufaktion?“ „Sie meinen die Sache mit den Akkus?“ „Genau das.“ „Ich habe davon gehört. Aber da sehe ich keine Schwierigkeiten. Ich bin zurzeit Anteilseigner bei Tesla Motors. Ich darf 51% der Anteile mein Eigen nennen, was bedeutet, dass ich keine Erlaubnis von Elon Musk und den anderen brauche um den Bau eines zweiten Werkes anzuleiern.“ „Wie Sie meinen. Mir ist es egal, was für Gebäude ich entwerfen soll, solange Sie bezahlen.“ „Es soll Ihr Schaden nicht sein.“ „Schön. Heute Nachmittag um 15:45 Uhr bringe ich Ihnen den Entwurf mit.“ Nach dem Gespräch mit Kyle Hathaway setzte sich Adriano Benitez an das 01 Zeichenbrett seiner Cousine und fertigte einen Entwurf an. Gleich der erste war ein voller Erfolg. Das Werk sollte aus einem großen Gebäude, das wie ein riesiges Achteck aussah und einem kleineren Anbau bestehen. Auf dem Dach sollten riesige Solarzellen die Energieversorgung sicher stellen. Auf der Südseite sollten drei Rolltore das Ende der drei Fertigungsstraßen kennzeichnen, durch die später einmal die Fahrzeuge rollen sollten. Auf der Nordseite des Werkes sollte noch ein kleiner Testparcours angelegt werden, auf dem die neuen Tesla-Fahrzeuge auf Herz und Nieren gestestet werden sollten. Auf der Südseite sollte neben dem letzten Rolltor noch der Schriftzug Tesla in großen, roten Buchstaben angebracht werden. Pünktlich um 15:45 Uhr klopfte Adriano Benitez an die Tür von Kyle Hathaways Hotelzimmer. Es öffnete Gene Simmons Verlobte Natalia Deveraux. „Guten Tag Mr. Benitez. Mr. Hathaway erwartet Sie bereits.“ „Was für eine unfreundliche Zicke.“, dachte Adriano Benitez. Im Hotelzimmer besprachen Kyle Hathaway und Adriano Benitez den Entwurf des Argentiniers. „Das gefällt mir. Hoffen wir, dass die Stadtverordneten auch ihre Zustimmung erteilen.“ „Hätten sie einen Grund das nicht zu tun?“ „Ich wüsste nicht welchen.“ Am nächsten Morgen, es war Freitag, der 15.04.2016, um 9:00 Uhr morgens trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung, in der Adriano Benitez seinen Entwurf für das neue Tesla-Werk vorstellte. Als er seine Ausführungen beendet hatte, sah der Argentinier in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand eine Frage eine Frage zu meinem Entwurf?“ Da niemand eine Frage hatte, ließ Bürgermeister Robert Palmer zur Abstimmung schreiten. „Wer für den Entwurf stimmt, drückt bitte auf „Ja“. Wer dagegen ist auf „Nein“. Wer sich enthalten möchte braucht keinen der beiden Knöpfe zu drücken.“ Nach drei Minuten lag das Ergebnis der Abstimmung vor. Die Stadtverordneten hatten geschlossen mit „Ja“ gestimmt. „Nun, dann ist der Beschluss mal wieder einstimmig. Sie können schon mal ihre Bagger in Position bringen Mr. Hathaway.“ Um 10:15 Uhr landete eine Cessna Citation Sovereign auf dem Flughafen von Sky City. Auf dem Heckleitwerk trug die Maschine das rote T, das dem betrachter signalisierte, dass die Maschine zu Tesla Motors gehörte. An Bord befand sich Elon Musk, der CEO von Tesla Motors. Kyle Hathaway erwartete ihn am Ausgang der Sicherheitsschleuse. „Ich hoffe nur, Sie wissen was Sie uns mit dem Bau dieses neuen Werkes zumuten. Wir stecken in finanziellen Schwierigkeiten, wegen dieser Rückrufaktion. Ein neues Werk können wir uns zurzeit einfach nicht leisten.“ „Ich bin mir dessen schon bewusst. Und es gibt aus meiner Sicht zwei Möglichkeiten.“ „Die da wären?“ „Die erste: Sie vertrauen mir blind. Die zweite: Sie zahlen mich aus.“ „Sie auszuzahlen würde Tesla Motors in die Insolvenz treiben. Was bleibt mir also anderes übrig, als Ihnen zu vertrauen.“ „Sie werden es nicht bereuen.“ „Wollen wir hoffen, dass Sie Recht behalten. Denn wenn nicht, dann pack ich eigenhändig das Samurai-Schwert aus, und mach Sie einen Kopf kürzer.“ „Dann werde ich Ihnen mal sagen, wie die Realität aussieht. Ihr Stammwerk hat die Grenzen seiner Produktivität erreicht. 02 Wenn Sie meinen Vorschlag nicht unterstützen werden Sie Schwierigkeiten haben, die Kosten für die Rückrufaktion wieder reinzuholen. Stimmen Sie aber zu, dann können Sie einen Teil der Produktion auslagern und die Effektivität ihres Stammwerkes wieder erhöhen. Außerdem hätten Sie hier vor Ort sogar einen Hafen und einen Flughafen, von dem aus die Tesla-Fahrzeuge in alle Welt verschickt werden können.“ Elon Musk sah ein, dass es keinen Sinn hatte, diese Angelegenheit mit Kyle Hathaway auszudiskutieren. Um 10:45 Uhr unterschrieb er dann den Vertrag zum Bau des neuen Werkes. Damit war der Weg für den Bau des Tesla-Werkes endgültig frei. Um 11:00 Uhr Ortszeit begannen die Bagger auf ein Zeichen von Kyle Hathaway hin, eine 30 Meter tiefe Grube auszuheben. Als diese Arbeit beendet war kamen die stabilisierenden Elemente, wie die Stahlpfeiler und die Gitter aus geflochtenem Draht. Als auch dieser Arbeitsschritt erledigt war, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete fertigten die Arbeiter die Wandsegmente und das Dach vor. Um 12:00 Uhr war der Zement in der Grube komplett ausgehärtet und auch die Segmente für die Fabrik waren fertig zum Verbauen. Doch die Bauarbeiter hatten gerade Mittagspause. Deshalb gingen die Bauarbeiten erst um 12:45 Uhr weiter. Zuerst wurden die beiden Hälften der Rückwand an ihre Postionen gehievt. Als die Rückwand stand, kam die rechte Seitenwand. Danach kam die linke Seitenwand und zum Abschluss die Stirnwand. Während die Bauarbeiter am Werk gearbeitet hatten, waren auf dem Flughafen von Sky City wieder mehrere Frachtmaschinen gelandet, die die Komponenten für die drei Fertigungsstraßen an Bord hatten. Diese wurden, als sie am neuen Tesla-Werk ankamen sofort in die Halle gebracht und dort aufgebaut. Als dann die Fertigungsstraßen standen, kam dann das Dach, das aus zwei Hälften bestand. Als das Dach fertig montiert war, rückten die Elektriker an und fingen an, die elektrischen Leitungen zu verlegen. Als am Abend die Sonne unterging und die Sirene den Feierabend ankündigte, hatten die Elektroinstallateure im neuen Werk das Kommando übernommen. Die ersten Lampen hingen schon an den Decken. Am nächsten Morgen nächsten Morgen gingen die Arbeiten weiter. Die Elektroinstallateure befestigten die restlichen Lampen und führten anschließend die Tests an den elektrischen Toren durch. Außerdem wurden die Solarzellen auf dem Dach montiert und die Teststrecke fertig gestellt. Bis zum Mittag war das neue Werk im Prinzip produktionsbereit. Es fehlte nur noch der Tesla-Schriftzug. Um 13:10 Uhr landete die Airforce One auf dem Luftwaffenstützpunkt von Sky City. 10 Minuten später kam dann Elon Musk wieder nach Sky City. Am Werk hatten sich bereits die Arbeiter und die Einwohner der Stadt versammelt. Barack Obama trat ans Rednerpult um eine Rede zu halten. Wohl wissend, dass dies eine seiner letzten Reden sein würde. Denn im November wurde gewählt. Und es deutete alles auf das große Duell zwischen seiner 03 Patreifreundin Hilary Clinton und dem Republikaner Donald Trump hin. Doch das war erstmal Nebensache. Es galt jetzt erstmal das neue Tesla-Werk einzuweihen. Der Präsident stand am Rednerpult und sah in die Gesichter vor ihm. Er konnte die Erwartung in den Gesichtern sehen, alle wollten hören, was er zu sagen hatte. „Ladies and Gentlemen. Seit der Erfindung des Rades und des Verbrennungsmotors hast sich der Automobilbau stets weiter entwickelt. Heute sind die Motoren effektiver und verbrauchen weniger Kraftstoff. Aber die Zeit ist auch hier nicht stehengeblieben. Die Japaner haben bei den Hybrid-Autos die Nase vorn. Tesla Motors hingegen setzt bei seinen Fahrzeugen nicht nur auf eine Karosserie aus Aluminium sondern auch auf einen Antrieb nur aus Batterien. Hier im neuen Werk in Sky City werden zukünftig die Fahrzeuge der Baureihe Modell S und der neue Tesla Modell 3 vom Band rollen.“ Danach übergab Barack Obama an Elon Musk. „Meine Damen und Herren. Liebe Gäste. Dass ich heute hier zu Ihnen spreche, verdanken wir unserem Hauptakionär Mr. Kyle Hathaway, der die Voraussicht besaß, dass unser Stammwerk an seine Produktionsgrenzen gestoßen ist. Mit dem neuen Werk, dessen Einweihung wir heute begehen, können wir die Produktivität erhöhen und unser Stammwerk entlasten. Ich kann Ihnen an dieser Stelle schon verraten, dass es den Tesla Modell 3 auch als Station Wagon zu kaufen geben wird.“ Danach drückten Kyle Hathaway, Barack Obama, Elon Musk und Robert Palmer gemeinsam auf einen roten Buzzer und gaben damit den Startschuss für die Produktion der neuen Tesla-Fahrzeuge. Der erste Wagen war ein Fahrzeug vom Typ Model S und sollte in Deep Blue metallic lackiert sein. Das Dach sollte ein Panoramadach sein und die Felgen 19-Zoll-Felgen in der Ausführung Cyclone Silber sein. Die Sitze sollten aus hellbraunem Alcantara-Leder mit weißen Stoff-Applikationen sein. Das Dekor sollte in der Ausführung Eschenholz gemasert eingebaut werden. Während der Einweihungsfeier sprach Elon Musk mit Kyle Hathaway. „Ich hoffe für Sie, dass Sie Recht behalten haben. Auch wenn Sie dieses Werk gebaut und finanziert haben, wird es sich erst mal negativ auf unsere Bilanz auswirken.“ „Das mag sein. Aber sie werden ja nicht nur den amerikanischen Markt beliefern. Sky City ist als Wirtschaftsstandort ideal. Zumal der Frachthafen und der Flughafen rund um die Uhr ausgelastet sind. Das heißt, dass Sie hier die Möglichkeit haben Ihr Produkt auf dem See- und auf dem Luftweg überauf auf dem Globus liefern zu lassen.“ Und während sich Kyle Hathaway mit dem CEO von Tesla Motors unterhielt, kam ein Mitarbeiter des Rathauses und überreichte Bürgermeister Robert Palmer einen Umschlag, worauf hin dieser ans Rednerpult trat. „Liebe Mitbürger, Liebe Gäste. Gerade habe ich das Ergebnis einer weiteren Umfrage erhalten. 85% der Bevölkerung wünschen sich eine Indoor-Kartbahn. 15% eine Oper. Damit ist klar, wie es weiter geht.“ „Verflixt. Das hat mir gerade noch gefehlt.“ „Wieso?“ „Ich wollte eigentlich als nächstes die Oper angehen.“ „Die läuft nicht weg. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.“, sagte Elon Musk. Kapitel 47: Der Bau einer Indoor-Kartbahn ----------------------------------------- Der Bau einer Indoor-Kart-Bahn Am Dienstag, den 19.04.2016 gingen die Planungen für die Stadt weiter. Bürgermeister Robert Palmer besprach sich mit Kyle Hathaway. Dieser war sehr ungehalten, dass er nicht wie ursprünglich geplant die Oper bauen konnte. „Sie können sich vorstellen, dass ich nicht gerade begeistert über das Ergebnis der Umfrage bin. Von wem kam denn die Idee mit der Indoor-Kartbahn?“, fragte er den Bürgermeister. „Die kam von Ihrem Freund Mr. Reiner-Garcia. Er meinte, dass man auch ein Nachwuchsprogramm im Motorsport haben sollte.“ „Womit Steffen nicht ganz unrecht hat. Aber meiner Meinung nach hätten wir damit noch Zeit gehabt.“ „Zugegeben, das kulturelle Angebot ist mit dem Theater noch recht dürftig und eine Oper wäre schon wünschenswert, aber wir müssen auch die Einwohner des Öfteren in unsere Planungen mit einbeziehen. Sonst werden die Leute irgendwann unzufrieden. Und das können wir uns im Moment einfach nicht leisten. Sie als Geschäftsmann denken da natürlich anders, das ist mir schon klar.“ Nach dem Gespräch mit dem Bürgermeister suchte Kyle Hathaway Adriano Benitez auf. Als er klingelte, öffnete Patricia Velasquez, die Verlobte des Argentiniers. „Guten Morgen Miss Velasquez. Ist Mr. Benitez zu sprechen?“ „Wir wollten eigentlich gerade packen. Daena Hernandez kommt heute zurück.“ „Ah Ok. Das wusste ich nicht.“ „Wir haben erst gestern Abend davon erfahren. Aber kommen Sie erst mal rein.“ Auf der Terrasse der Villa setzten sich Adriano Benitez und Kyle Hathaway zusammen. „Ich habe gehört, dass Sie bald abreisen werden.“ „Ja das stimmt. Meine Cousine kommt heute Nachmittag um 15.45 Uhr hier an.“ „Meinen Sie nicht, dass Sie noch einen Entwurf für mich anfertigen könnten?“ „Worum geht es?“ „Eine Indoor-Kartbahn. Die Bevölkerung wünscht sich eine.“ „Ich kann Ihnen erst heute Abend um 17:00 Uhr einen Entwurf liefern. Ich muss meine Cousine noch vom Flughafen abholen.“ „Lassen Sie sich Zeit. Und danke noch mal, für Ihre Mitarbeit.“ „Es war mir eine Ehre noch mal für Sie tätig zu sein.“ Nachdem Adriano Benitez und seine Verlobte gepackt hatten, setzte sich der Argentinier ans Zeichenbrett seiner Cousine und begann seinen Entwurf für die Indoor-Kartbahn. Der Entwurf sah einen dreiteiligen Gebäudekomplex vor, dessen linker und rechter Flügel Hotelzimmer aufweisen sollten. Der mittlere Gebäudeteil sollte im Erdgeschoss die Rezeption beherbergen, darüber sollte sich dann die Kartbahn befinden. Das Dach sollte ebenfalls aus drei Teilen bestehen, wobei der Mittelteil eine Besonderheit aufwies. Das Dach wölbte sich nach oben. Die beiden Hoteltrakte wurden durch eine massive Betonkonstruktion von der Kartbahn separiert um Lärmbelästigungen für die Hotelgäste durch die im Betrieb befindlichen Karts zu vermeiden. Um 15:45 Uhr landete dann eine Maschine vom Typ Boeing 787-8 der kolumbianischen Fluggesellschaft AVIANCA auf dem Flughafen von Sky City. Daena Hernandez kehrte aus ihrem Familienurlaub zurück. Ihr Cousin Adriano Benitez erwartete sie am Ausgang. Nach einer kurzen Umarmung ging es zu den Parkplätzen, wo auf Parkplatz 42D der Estoril Blau metallic lackierte BMW 435i von Daena Hernandez stand. Gemeinsam fuhren die beiden zuerst zum Industriepark wo die Kolumbianerin die neue Aluminiumgießerei und das neue Tesla-Werk bestaunen konnte. Danach brachte Adriano Benitez seine Cousine nach Hause. Nach einer erfrischenden Dusche legte sich Daena Hernandez erst einmal schlafen. In der Zwischenzeit suchte Adriano Benitez Kyle Hathaway auf und zeigte ihm den Entwurf. 01 „Hervorragend. Würden Sie diesen Entwurf morgen noch den Stadtverordneten präsentieren?“ „Sicher. Wir bleiben noch bis zur Eröffnung der Kartbahn, dann reisen Patricia und ich ab.“ „Dann sehen wir uns morgen.“ Am 20.04. hatten sich die Stadtverordneten zu einer neuen Sitzung getroffen in der Adriano Benitez seinen Entwurf für die Indoor-Kartbahn vorstellte. Er hatte gerade seine Ausführungen beendet und sah nun in die Runde. „Hat irgendjemand eine Frage zu meinem Entwurf?“, fragte er. Als niemand eine Frage hatte ließ Bürgermeister Robert Palmer zur Abstimmung schreiten. „Wer für den Entwurf ist, der drückt bitte „Ja“. Wer dagegen ist auf „Nein“. Wer sich enthalten möchte, braucht keinen der beiden Knöpfe zu drücken.“ Nach drei Minuten stand das Ergebnis der Abstimmung fest. Die Politiker hatten den Entwurf einstimmig angenommen. Damit war der Weg für den Bau der Kartbahn frei. Kyle Hathaway war inzwischen auch nicht untätig gewesen und hatte direkt neben dem Casino ein 120 m2 großes Areal abgesteckt. Seine Bagger waren bereits in Position. Nach der Sitzung suchte Robert Palmer den Investor aus Chicago auf. Er traf ihn an der geplanten Baustelle. „Guten Morgen Mr. Hathaway. Ich komme gerade von der Sitzung. Der Entwurf von Mr. Benitez ist abgenickt. Sie können mit dem Bau beginnen.“ „Na sowas hör ich gern. In Ordnung Gentlemen, Ihr könnt loslegen.“ Auf dieses Zeichen hin hoben die Bagger eine 25 Meter tiefe Grube aus. Als dieser Schritt erledigt war, kam der nächste Bautrupp, und bereitete die Gründung des Fundaments vor. Als auch dieser Schritt abgeschlossen war, und das Gerüst fest im Boden verankert war, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, fertigten die Arbeiter die Segmente für das Gebäude vor. Um 10:45 Uhr war der Zement dann trocken und die Arbeiten konnten weitergehen. Zuerst wurde der mittlere Teil des Komplexes gebaut, der die Kartbahn beherbergen sollte. Danach kam dann der linke Flügel an die Reihe. Als dieser dann fertig war, wurde mit dem rechten Flügel begonnen. Als dieser fertig war, wurde das Dach fertig gebaut und anschließend die Fenster eingebaut und abgedichtet. Es war Mittag, als das letzte Fenster eingesetzt wurde. Es war im mittleren Gebäudeabschnitt unter der Wölbung im Dach. Als dies erledigt war, machte sich ein Team von Spezialisten daran die Kartbahn aufzubauen. Zuerst legten sie die Start- und Zielgerade an, die 25 Meter lang war und an die sich eine scharfe Rechtskurve anschloss. Am Ende sah die Bahn wie ein H, dessen Mitte eine kleine Brücke bildete. Um es ein wenig anspruchsvoll zu machen hatten die Experten vor Start und Ziel eine kleine Steilkurve eingebaut. In der Zwischenzeit hatten die Möbelleute im linken und im rechten Flügel angefangen, die Zimmer einzurichten. Jedes Zimmer bekam ein Doppelbett, Dusche und WC sowie eine kleine Minibar. Auch ein Fernseher und ein Internetanschluss durften nicht fehlen. An den großzügigen Fenstern waren schwere rote Brokatvorhänge angebracht. Der Boden war mit roten Samtteppichen ausgekleidet. Am 21.04.2016 um 09:00 Uhr war das neue Gebäude fertig. Um 08:45 Uhr war die Airforce One auf dem Luftwaffenstützpunkt von Sky City gelandet. Doch statt Barack Obama war Vizepräsident Joe Biden zur Eröffnung angereist. Bei der Begehung, die 02 vor der Einweihung stattfand, erfuhren Kyle Hathaway und Robert Palmer, dass Barack Obama mit einer fetten Grippe im Bett lag. „Sagen Sie dem Präsidenten, mal gute Besserung von mir.“, sagte Kyle Hathaway. „Ich richts ihm aus.“ Um 10:00 Uhr fand dann die Einweihung des Karthotels statt. Wie immer hatte man ein Rednerpult aufgebaut, an das nun Joe Biden trat. „Ladies and Gentlemen, Liebe Gäste. Es tut mir leid Ihnen sagen zu müssen, das Barack Obama mit einer Grippe im Bett liegt und das Weiße Haus im Moment nicht verlassen kann. Deshalb muss ich als Vizepräsident ihn hier und heute vertreten. Ladies and Gentlemen. Wir haben uns hier zusammengefunden, um das hinter uns stehende Karthotel zu eröffnen. Dieses Gebäude soll die perfekte Symbiose zwischen Urlaub und Freizeitgestaltung symbolisieren. Sehen Sie, seit der Erfindung des Verbrennungsmotors ist der Mensch bestrebt immer wieder neue Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen. Sei es nun auf dem großen Salzsee in Utah, wo Art Arfons im October 1964 mit dem legendären „Green Monster“ mit 576 mp/h einen Meilenstein in der Geschichte des Motorsports setzte. Mit dem Bau dieses Hotels und der neuen Kartbahn wird das Erbe von Art Arfons geehrt und am Leben erhalten. Mögen hier neue Talente entdeckt und möge eines Tages wieder ein Amerikaner in die Fußstapfen des legendären Art Arfons treten.“ Noch während die Feier lief sprach Kyle Hathaway mit Joe Biden. „Und was planen Sie als nächstes?“ „Ich wollte Sky Citys Kulturangebot durch eine Oper ergänzen. Wir haben hier schon ein Theater. Aber ob das ausreicht wage ich zu bezweifeln.“ „Zugegeben, ganz unrecht haben sie nicht. Aber ein Kino wäre auch nicht schlecht. Zumal dies auch wieder eine weitere Einnahmequelle darstellen dürfte.“ „Das lässt sich nicht leugnen. Aber ich weiß nicht, was der Bürgermeister plant.“ „Vielleicht sollten Sie auch über den Bau einer Erdbebenwarte nachdenken. Denn da die Stadt in der Bucht von San Francisco liegt, wird man hier wahrscheinlich oft mit Erdbeben zu rechnen haben. „Auch das kann ich nicht abstreiten. Ich werde mich mit dem Bürgermeister besprechen, mal sehen was ihm so vorschwebt.“ Kapitel 48: Sky City bekommt einen Raumfahrtbahnof und eine Raketenfabrik ------------------------------------------------------------------------- Sky City bekommt einen Raumfahrtbahnof & eine Raketenfabrik Am 22.04.2016 gingen die Planungen für die Stadt weiter. Kyle Hathaway war bei Bürgermeister Robert Palmer. „Mr. Hathaway, die NASA und die Firma United Launch Alliance haben eine Ausschreibung für einen neuen Standort bekannt gegeben. Mr. Loxley hat in unserem Namen eine Bewerbung losgeschickt. Ein solches Projekt würde Sky City als Industriestandort weiter voranbringen. Ja ich weiß, Sie würden lieber die Oper bauen. Aber sehen Sie es mal so, mit den Arbeitsplätzen die durch dieses Raumfahrtprojekt entstehen könnten, wären die finanziellen Mittel für eine Oper vorhanden.“ „Wie Sie meinen. Aber danach möchte ich wirklich die Oper bauen. Die ist schon lange überfällig.“ „Na so überfällig ist sie nun auch wieder nicht. Aber auf eine Oper verzichten möchte hier auch niemand. Zumindest ich nicht.“ Nach dem Gespräch schaute Kyle Hathaway bei Daena Hernandez vorbei. Er fand sie auf ihrer Yacht. „Guten Morgen Daena. Hast du einen Augenblick Zeit?“ „Für dich immer Kyle, das weißt du doch.“ „Gut. Ich brauche einen Entwurf für eine Raketenfabrik. Der Bürgermeister will sich den Zuschlag für die Ausschreibung von der NASA und United Launch Alliance für die Erschließung eines neuen Weltraumstandorts sichern.“ „Okay. Das wird eine Herausforderung. Aber ich das krieg ich hin.“ „Davon bin ich überzeugt.“ Nach dem Gespräch mit der Architektin kehrte Kyle Hathaway ins seine Suite im Hotel zurück. Seine mürrische Miene verriet, dass zumindest das Gespräch mit dem Bürgermeister nicht so verlaufen war, wie er es sich gewünscht hatte. „Stimmt was nicht Mr. Hathaway?“ „Allerdings. Ausgerechnet jetzt, wo ich den Bau der Oper voranbringen wollte müssen die NASA und United Launch Alliance eine Ausschreibung für einen neuen Weltraumstandort rausgeben.“ „Ich kann verstehen, dass Sie das ärgert, aber sehen Sie es mal so, ein Weltraumbahnhof und eine Raketenfabrik würden die Stadt wirtschaftlich noch mal stärken. Und es gäbe noch einmal einen Schub was die Popularität von Sky City angeht.“ Kyle Hathaway sah ein, dass sein Assistent Gene Simmons den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. In der Zwischenzeit war Daena Hernandez wieder in ihrer Villa und saß in ihrem Atelier an ihrem Zeichenbrett. Gleich der erste Entwurf war gelungen. Er sah einen wuchtigen Sandsteinbau mit großen Fensterflächen vor, der über vier Stockwerke ging, wenn man das Erdgeschoss mitzählte. Zwei weitere absolut identische Gebäude waren in 15 Metern Entfernung vorgesehen. Die Gebäude der Raketenfabrik sahen aus, wie auf den Kopf gestellte Wraith-Jäger aus dem PC-Spiel Starcraft 1. Auf der rechten Seite eines jeden der drei Gebäude hatte Daena Hernandez eine Rampe vorgesehen. Auch ein Weg sollte den Eingangsbereich der Fabrik kennzeichnen. Links und rechts der Wege waren großzügig angelegte Grünflächen vorgesehen. Um 11:10 Uhr klopfte Daena Hernandez bei Kyle Hathaway an die Tür von 01 dessen Hotelsuite. Es öffnete Kyle Hathaways Assistent Gene Simmons. „Kommen Sie rein. Mr. Hathaway erwartet Sie.“ „Danke.“ Anschließend besprach Daena Hernandez ihren Entwurf für die Raketenfabrik mit Kyle Hathaway. Diesem gefiel der Entwurf. „Eine gute Idee, die Produktion auf drei Gebäude zu verteilen. Dann geht’s es nicht ganz so zu wie in einem Ameisenhaufen.“ „Also der Vergleich ist etwas an den Haaren herbeigezogen. Findest du nicht?“ Um 9:20 Uhr landete eine Maschine vom Typ Beechcraft King Air 350 ER auf dem Flughafen von Sky City. Das ULA-Logo auf dem Heckleitwerk wies die Maschine als Eigentum der United Launch Alliance aus. An Bord befand sich Tory Bruno der Chief Executive Officer des Unternehmens. Er war gekommen um sich einen ersten Eindruck von den Gegebenheiten vor Ort zu verschaffen. Kyle Hathaway und Daena Hernandez erwarteten ihn bereits. „Mr. Bruno, es freut mich, dass Sie gekommen sind.“ „Das kann ich mir gut vorstellen. Obwohl ich gestehen muss, dass ich etwas überrascht war, als ich die E-Mail mit der Bewerbung des Wirtschaftsdezernenten erhalten habe. Aber ich muss zugeben die Präsentation ist gut gemacht. Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich mir gerne den Industriepark mal näher ansehen.“ „Einverstanden.“ Mit Daenas BMW 435i fuhren die drei zum Industriepark. Tory Bruno war beeindruckt von den Betrieben, die sich hier angesiedelt hatten. „Darf ich Sie noch auf einen Cappuccino oder einen Kaffee einladen Mr. Bruno?“ „Warum nicht? Dann können wir alles Weitere besprechen.“ Bei Luigi Canavaro saßen der CEO der United Launch Alliance, Kyle Hathaway und Daena Hernandez dann bei einem Kaffee beisammen. Die Kolumbianerin zeigte gerade stolz ihre Pläne für die neue Raketenfabrik. „Nun, was sagen Sie Mr. Bruno?“ „Wunderbar. Genauso hab ich mir das vorgestellt. Also für mich steht Sky City als neuer Standort für die Raketenfabrik fest. Wollen wir nur hoffen, dass die NASA unserem Beispiel folgt.“ „Wir werden sehen.“ Um 10:15 Uhr unterschrieb Tory Bruno im Sky City Congress Center den Bauvertrag für die neue Raketenfabrik. Danach steckte er 600 m rechts von der Aluminiumgießerei ein 600 ha großes Areal ab. Nachdem dieser Schritt erledigt war, rückten die Bagger an und begannen, an drei Stellen auf dem Areal, drei 24 m tiefe Gruben auszuheben. Als diese Arbeiten erledigt waren, kam der nächste Trupp und versenkte zuerst vier massive Stahlträger im Erdreich. Danach wurden die Gitter aus geflochtenem Draht eingesetzt und mit den Stahlträgern verschweißt. Als auch dieser Arbeitsschritt abgeschlossen war, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, landete eine Maschine vom Typ McDonnell Douglas DC-8 auf dem Flughafen von Sky City. Das riesige Logo mit dem blauen Kreis und den vielen Sternen, sowie den beiden Bahnen durch das Weltall und dem NASA-Schriftzug, kennzeichnete die Maschine als Eigentum der amerikanischen Weltraumbehörde. An Bord befand sich Charles Frank Bolden, der Administrator der NASA. Kyle Hathaway 02 erwartete ihn am Ausgang des Terminals. „Mr. Bolden. Ich bin überrascht Sie jetzt schon zu sehen.“ „Die Entscheidung ist doch schneller gefallen, als ich es erwartet hatte. Denn als ich von Mr. Bruno einen Anruf bekam, dass er hier die neue Fabrik für die Raketen bauen lässt, war klar, dass Sky City auch den Zuschlag für das Missionskontrollzentrum und die Startrampe erhält.“ „Wenn Sie wollen, können wir uns die Stadt mal aus der Luft ansehen, so können Sie sich einen Überblick verschaffen, wo sie die Startrampe und das Kontrollzentrum bauen wollen.“ „Eine gute Idee.“ Um 12:10 Uhr startete die Leila Styles zu ihrem Rundflug über Sky City. Charles Bolden sah beim Rundflug, wie sich die Stadt entwickelt hatte. Als das Luftschiff den Wald überflog, stand für den Administrator der NASA fest, wo die Startrampe für die Rakete stehen sollte. Beim Überflug der nördlichen Bergkette hatte er den Standort für das Kontrollzentrum gefunden. Um 13.25 Uhr unterzeichnete Charles Bolden den Bauvertrag für beide Gebäude. Damit war Sky City der neue Raumfahrtstandort in den USA. In der Zwischenzeit war der Zement an der Baustelle für die Raketenfabrik trocken und die Bauarbeiter hatten begonnen, die Module zusammenzusetzen. Unterdessen hatten die Bagger am Waldgebiet ein 95 m2 großes Areal abgeholzt und eine 85 m tiefe Grube ausgehoben, nachdem man die Baumstümpfe ausgerissen hatte. Als ein weiterer Bautrupp die Gründung des Fundaments vorbereitete, hoben die Bagger am geplanten Standort des Missionskontrollzentrums, das auf einem 190 ha großen Areal entstehen sollte, eine 39 m tiefe Grube aus. Um 16:45 Uhr stand die Raketenfabrik bis zur zweiten Etage. Am Standort der der Startrampe war man bereits fertig. Im Gegensatz zu Cape Canaveral hatte man hier auf eine 35 m hohe Betonkonstruktion gesetzt. Am Standort des Missionskontrollzentrums war das Fundament gegründet und die Grube mit Zement gefüllt worden. Um 18:00 Uhr Ortszeit war die Raketenfabrik bis zum dritten Stockwerk fertig. Die Glaser setzten gerade die letzten Scheiben in die dritte Etage ein. Auch an der Baustelle des Missionskontrollzentrums waren die Arbeiten fortgeschritten. Das Hauptgebäude stand bereits. Auch die Tanks für den Raketentreibstoff standen schon. Die Straße, auf der die Raketen zur Startrampe transportiert werden sollten, war noch im Bau. Auch das Besucherzentrum, von dem aus interessierte Touristen einen Raketenstart mitverfolgen konnten, war noch nicht ganz fertig. Das Gebäude stand gerade mal zu Hälfte. Am hinteren Teil des Besucherzentrums wurde noch gearbeitet. Als am Abend die Sonne hinter den Bergen unterging und die Sirene den Feierabend einläutete, war das Besucherzentrum bereits fertig verglast. Die Raketenfabrik war noch nicht fertig. Das Dach war aufgesetzt und die Gebäude fertig verglast. Es fehlten noch die Produktionsanlagen. Im Missionskontrollzentrum fehlte nich die gesamte Elektronik für die Raketenstarts. 03 Am nächsten Morgen gingen die Arbeiten weiter. Denn über Nacht hatten verschiedene Transportflugzeuge die Produktionsanlagen für die Raketen geliefert. Diese lagen nun in den Werkshallen und warteten darauf, zusammengebaut zu werden. Und während im Inneren der Raketenfabrik die Arbeiter die Produktionsstraßen für die Raketen zusammen bauten, waren außen am Gebäude die Gärtner dabei, die Grünflächen zu anzulegen. Im Missionskontrollzentrum waren die Elektriker dabei, die elektrischen Anlagen zu installieren. Um die Mittagszeit war auch die Raketenfabrik fertig. Die beiden großen Antonovs hatten die Bauteile für eine Trägerrakete des Typs Atlas V geliefert. Die US-Regierung hatte einen neuen Auftrag. Ein Spionagesatellit sollte in die Umlaufbahn gebracht werden, um die Aktionen der Machthaber im Nahen und mittleren Osten zu beobachten. Um 13:00 Uhr war dann auch das Missionskontrollzentrum fertiggestellt. Und keine 5 Minuten nach der Fertigstellung landete die Airforce One auf der Sky City Airforce Base. Der Präsident hatte sich einmal mehr die Ehre gegeben und wollte nun zusammen mit Kyle Hathaway und Charles Bolden den neuen Raumfahrtstandort Sky City einzuweihen. In der Raketenfabrik hatten die Mitarbeiter schon nach der Mittagspause damit begonnen, die Atlas V-Trägerrakete zusammen zu bauen. Und während die Rakete zusammengebaut wurde, fand am Missionskontrollzentrum die Einweihungsfeier statt. Barack Obama hielt wie immer eine emotionale Rede. „Ladies and Gentlemen. Wir haben uns heute hier versammelt um mit Sky City unseren neuen Raumfahrtstandort einzuweihen. Der Beginn des Raketenzeitalters ist im zweiten Weltkrieg anzusiedeln, als die Nationalsozialisten in Peenemünde, auf der Ostseeinsel Usedom, dort an den V1 und V2 Raketen gearbeitet haben, die das Ziel hatten, die britische Hauptstadt London in Schutt und Asche zu legen. Aber nicht nur die Nazis haben an Raketen gearbeitet. Auch hier in Amerika haben wir einige bedeutende Raketen vorzuweisen. Als größtes Beispiel sei die Saturn-V-Rakete genannt, die unter anderem die legendäre Apollo 11 im Juli 1969 zum Mond brachte. Damals standen drei mutige Amerikaner an der Schwelle zur Unsterblichkeit. Hier und heute wird an diese Tradition angeknüpft.“ Als der Präsident fertig war, trat Bürgermeister Robert Palmer ans Rednerpult. „Liebe Mitbürger, liebe Gäste. So wie damals Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins an der Schwelle zur Unsterblichkeit standen, so steht heute eine ganze STADT an der Schwelle zur Unsterblichkeit. Denn soeben hat mich die Nachricht erreicht, dass die erste in dieser Stadt gebaute Rakete auf dem Weg zur Startrampe ist. Sie wird in wenigen Minuten hier vorbeikommen.“ Und tatsächlich. Kaum hatte Bürgermeister Palmer seine Rede beendet, da kam der Tieflader mit der Atlas-V-Trägerrakete am Missionskontrollzentrum vorbei. Um 14:50 Uhr war dann die Rakete an ihrem Startplatz auf der Startrampe aufgerichtet und wurde betankt. Genau 9 Minuten und 50 Sekunden später war das Ende der Startprozedur abgeschlossen. „T minus 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3 ,2, 1, Ignition and Lift Off.“ 04 Mit einem ohrenbetäubenden Getöse hob die tonnenschwere Rakete von der Startrampe ab. Das laute Donnern und der infernalische Lärm der mächtigen Triebwerke war sogar bis nach San Francisco zu hören. Nach dem erfolgreichen Start unterhielten sich Barack Obama und Kyle Hathaway. „Sie sehen etwas genervt aus, Mr. Hathaway.“ „Hab auch allen Grund dazu. Eigentlich wollte ich den Bau einer Oper vorantreiben und dann ist mir Raymond Loxley der Wirtschaftsdezernent dazwischen gegrätscht.“ „Das ist natürlich ärgerlich. Aber ohne den Weltraumbahnhof wäre Sky City von der wirtschaftlichen Entwicklung auf diesem Sektor abgeschnitten gewesen. Und die Raumfahrt ist ein ziemlich wichtiger Sektor. Auch in industriellem Sinn.“ „Wohl wahr. Aber jetzt würde ich mich schon gern um den Bau der Oper kümmern. Und dann sehen wir weiter.“ „Ich habe auch noch ein Anliegen. Ich würde hier noch einen Stützpunkt für unsere Marine-Streitkräfte etablieren, solange ich noch Präsident bin.“ „Nun denn. Wie lösen wir das Problem?“ „Bauen Sie erst die Oper, danach kommt der Navy-Stützpunkt. Ist das ein Wort?“ „Na aber sowas von glaub mir.“ Kapitel 49: Sky City bekommt eine Oper -------------------------------------- Sky City bekommt eine Oper Am Dienstag, den 26.04.2016 gingen die Planungen für die Stadt weiter. Kyle Hathaway hatte den Antrag zum Bau einer Oper eingereicht. Zurselben Zeit lief jedoch wieder eine Umfrage unter der Bevölkerung, welches Gebäude diese sich wünschten. Doch auch aus Washington D.C. war ein Bauantrag eingegangen. Damit war klar, dass dem Wunsch der Einwohner Sky Citys vorerst mal nicht Rechnung getragen werden konnte. Bürgermeister Robert Palmer hatte die Stadtverordneten zu einer neuen Sitzung zusammen gerufen. „Meine Herren, ich will mich nicht lange mit irgendwelchen Begrüngsfloskeln aufhalten sondern gleich zur Sache kommen. Kyle Hathaway hat einen Antrag zum Bau einer Oper eingereicht. Wir haben ihn beim letzten Mal ganz schön verärgert, als wir uns die Ausschreibung für den Weltraumbahnhof gesichert haben. Ein zweites Mal wird er uns das nicht durchgehen lassen. Wir sind in gewisser Weise von Kyle Hathaways Wohlwollen abhängig.“ „Auch wenn Kyle Hathaway hier alles auf die Beine gestellt hat, sind wir nicht so von ihm abhängig, wie es scheint. Aber Sie haben Recht, wir können es uns nicht leisten, ihn noch ein zweites Mal zu vergrätzen. Es könnte nämlich sein, dass er dann seine Investitionen hier einstellt, und dann haben wir ein Problem. Wir haben zwar einen Überschuss von satten 1,8 Millionen US-$, aber der hält nicht ewig.“ „Nun gut. Also stimmen wir ab. Wer dafür ist, dass Kyle Hathaways Antrag zjm Bau einer Oper statt gegeben wird, der drückt bitte auf die „Ja“-Taste. Wer dagegen ist, auf „Nein“. Und wer sich enthalten will, braucht keine der Tasten zu drücken.“ Nach 2 Minuten lag das Abstimmungsergebnis dann vor. Die Stadtverordneten hatten den Antrag von Kyle Hathaway einstimmig angenommen. Damit war der Weg zum Bau der Oper endgültig frei. Über den Antrag zum Bau des Navy-Stützpunkts wollte Robert Palmer dann separat entscheiden lassen. Nach der Sitzung schaute Robert Palmer bei Kyle Hathaway vorbei. Er fand ihn im neuen Tesla-Werk. „Guten Morgen Mr. Hathaway.“ „Danke gleichfalls. Ich hoffe, Sie haben gute Neuigkeiten.“ „Ihrem Antrag wurde stattgegeben.“ „Na das hör ich gern.“ „Ich nehme, Sie werden gleich Daena Hernandez aufsuchen.“ „Nicht vor 10:00 Uhr. Daena ist eine Langschläferin.“ Um 10:30 Uhr klingelte Kyle Hathaway bei Daena Hernandez. „Hallo Daena. Hast du einen Augenblick Zeit?“, fragte er, als die Kolumbianerin geöffnet hatte. „Für dich immer. Komm rein.“ „Also worum geht’s?“, fragte sie. „Die Stadtverordnetenversammlung hat meinem Antrag statt gegeben. Heißt, ich kann die Oper bauen.“ „Und das bedeutet, dass du einen Entwurf brauchst.“ „Genau das. Dieses Mal hat uns der Bürgermeister freie Hand gelassen. Tob dich aus, wenn du willst.“ „Ich würde es dieses Mal Mal wieder klassisch machen, also was repräsentatives.“ „Mach was du für richtig hältst.“ „Spätestens nach dem Mittagessen hast du einen Entwurf.“ Nach dem Gespräch mit Kyle Hathaway saß Daena Hernandez in ihrem Atelier an ihrem Zeichenbrett. Der erste Entwurf war eine Stahl-Glas-Konstruktion mit großzügigen 01 Fensterflächen. Doch dieser Entwurf war etwas zu modern und war für Daenas Geschmack wenig repräsentativ. Lediglich den Brunnen vor dem Gebäude übernahm sie für den nächsten Entwurf. Dieser sah einen Vorbau mit drei Bögen vor, dessen Treppe den Haupteingang bildete. Etwas weiter nach hinten versetzt kam ein weiterer Vorbau, der etwas breiter war, als der erste und 5 Bögen aufwies. Diesem schloss ein weiterer Vorbau in halbrunder Form an, der zweistöckig war. Dahinter kam dann der Hauptteil des Gebäudes, der ebenfalls zwei Stockwerke vorsah. Darauf kam dann ein offenes Dach, auf das noch einmal ein einstöckiger Aufbau, der dann komplett bedacht war. An der Spitze dieser Dachkonstruktion hatte Daena Hernandez eine Pegasus-Statue aus Bronze vorgesehen. Am Fuß der Treppe sollten zwei massive Laternen mit fünf Armen stehen. Vor der Oper sollte dann der Brunnen aus dem ersten Entwurf stehen. Dieser sollte ein großes Becken aufweisen, dessen Fontäne aus einer Betonsäule in Form eines Pilzes, dem das obere Ende abgeschnitten worden war. Um 12:45 Uhr klopfte Daena Hernandez bei Kyle Hathaway an dessen Hoteltür. Es öffnete Kyle Hathaways Assistent Gene Simmons. „Kommen Sie rein, Mr. Hathaway erwartet Sie schon.“ Als Kyle Hathaway Daena Hernandez Entwurf sah, bekam er richtige Stielaugen. „Perfekt. Einfach perfekt. Genau so hab ich mir das vorgestellt.“ Hast du schon eine Idee, wo du die Oper bauen willst, Darling?“, fragte seine Ehefrau Adriana. „Ich habe eine ungefähre Vorstellung. Aber erst mal muss ich das auf Machbarkeit prüfen und eventuell alternative Standorte suchen.“ An einer Stelle 650 Meter links vom Planetarium wurde Kyle Hathaway fündig. Er steckte eine Fläche von 185 m2 ab. Als dieser Schritt erledigt war rückten auf ein Zeichen des Investors die Bagger an und hoben eine 90 Meter tiefe Grube aus. Diese Tiefe war nötig, um später das Gewicht der Bühne und der Zuschauerplätze zu tragen. Als die Grube ausgehoben war, rückte der nächste Bautrupp an und trieb vier massive Stahlpfeiler in die Erde. Danach folgten die stabilisierenden Gitter aus Drahtgeflecht. Diese wurden mit den Stahlpfeilern verschweißt. Als auch dieser Schritt abgeschlossen war, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Die für den Bau nötigen Genehmigungen hatte Kyle Hathaway gleich nach dem Gespräch mit Daena Hernandez eingeholt. Und während der Zement aushärtete waren die Bauarbeiter dabei, die Module für die Oper zusammenzubauen. Als Baumaterial hatte man Bentheimer Sandstein ausgewählt. Diesen hatte Kyle Hathaway schon Anfang des Monats bestellt und geliefert bekommen. Bis zu diesem Tag hatten die riesigen Blöcke in einem Lagerhaus auf der Sky City Airforce Base gelagert. Als der Zement fertig ausgehärtet war, begannen die Arbeiter, die tonnenschweren Gebäudesegmente an Ort und Stelle zu hieven und mit Zement zu fixieren. Bis zum späten Nachmittag stand von der Oper der Torso. Das Dach fehlte noch. Phil der Kranführer hatte das tonnenschwere Dach gerade an den Haken bekommen und angehoben, da ertönte die Sirene, die den Feierabend ankündigte. „Phil, für heute ist Feierabend. Stell den Kran 02 ab und komm runter, funkte der Vorarbeiter rauf in die Kanzel. „In Ordnung. Bin in 10 Minuten unten.“ Die Nacht verlief ruhig. Am nächsten Morgen gingen die Arbeiten am Operngebäude weiter. Phil der Kranführer startete seinen Kranb und hievte das tonnenschwere Dach des Gebäudes an seinen Platz. Doch eine heftige Windböe vereitelte den ersten Versuch. Beim zweiten Versuch klappte es dann und Phil setzte das Dach der Oper an seinem Platz ab. Tom und Bob hatten zuvor die Oberkante des Torso mit Zement bestrichen. Als sich das Dach an seinem Platz befand, begannen die Glaser die Fensterscheiben einzusetzen und mit Fugenmasse abzudichten. Bis 10:00 Uhr war diese Gruppe mit ihrer Arbeit beschäftigt. Danach kamen die Elektriker und begannen die elektrischen Leitungen zu verlegen. Dieser Arbeitsschritt dauerte bis 11:30 Uhr. Die letzte halbe Stunde bis zur Mittagspause verbrachten die Arbeiter damit die Lampen an der Decke zu montieren. Es handelte sich um original barocke Kronleuchter, die Kyle Hathaway beim traditionsreichen britischen Auktionshaus Christie´s hatte ersteigern können. Sie stammten vom englischen Landsitz Stonor Park und waren Requisiten aus dem James-Bond-Film „Der Hauch des Todes“ mit Timothy Dalton als James Bond. Um 12:45 Uhr gingen die Bauarbeiten weiter. Die Elektriker waren mit ihrer Arbeit fertig und überließen die Baustelle den Einrichtern und Dekorateuren. Zuerst waren die Logen und die Bühne dran. Allein die Logen erstreckten sich über vier Etagen. Die Bühne hatte man ein wenig nach hinten verlagert, damit das Orchester noch Platz zum Spielen hatte. Diesen Bereich hatten die Arbeiter durch eine durchgehende Trennwand vom Publikum abgeschirmt. Die Verkleidung der Balkone war mit Blattgold versehen worden. Als es Abend war und die Sonne am Horizont versank, war die Oper fast fertig. Es fehlten noch die Stühle für die 32 Sitzreihen am Boden. Jede Reihe sollte 15 Stühle umfassen. Die Balkone der Logen sollten mit 3 bzw. 2 Stühlen ausgestattet werden. Die vierte Etage sollte mit mehreren Stuhlreihen versehen werden. Auch auf die Trennwände, die in den unteren drei Etagen eingezogen worden waren, hatte man verzichtet. Auch die Lampen an den Brüstungen hatten die Elektriker dann noch eingebaut. Am nächsten Morgen gingen die Arbeiten weiter. Die Einrichter stellten zuerst die Stühle im Erdgeschoss auf und bildeten die Sitzreihen. Auch in den Logen waren die Arbeiten in vollem Gange. Denn die Arbeiter wollten fertig sein, wenn der neue Leiter oder die neue Leiterin in Sky City ankam. Um 11:25 landete eine Maschine vom Typ Airbus A380-800 der australischen Fluggesellschaft Quantas Airways auf dem Flughafen von Sky City. An Bord befand sich Christa McBride, die Kyle Hathaway als neue Intendantin für die Sky City Opera hatte gewinnen können. Als die gutaussehende 49jährige Blondine, aus Lexington im US-Bundesstaat Kentucky ihr Gepäck geholt hatte, ging sie in Richtung Ausgang, wo sie bereits von Kyle 03 Hathaway erwartet wurde. Der Investor aus Chicago erkannte die 49jährige sofort. Christa McBride hatte schulterlange hellblonde Haare, graue Augen, dazu ein hübsches Gesicht und sinnliche Lippen. Bekleidet war die 49jährige mit einem roten Sommerkleid und weißen Sandaletten. Kyle Hathaway und Christa McBride kannten sich noch von der High School. Dementsprechend herzlich fiel die Begrüßung aus. „Freut mich, dass du kommen konntest Christa. Ist schon eine halbe Ewigkeit her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben.“ „Zugegeben, deine Nachricht hat mich schon etwas überrascht, vor allem weil ich noch nie etwas von Sky City gehört habe. Ich war sogar erstaunt, als ich einen Wikipedia-Artikel über die Stadt gefunden habe.“ „Tja, seit ich hier investiere, ist die Stadt in aller Munde.“ „Genug geredet. Jetzt will ich mir mal die Oper ansehen, an der ich das Sagen haben darf.“ „Dann darf ich bitten.“ An der Oper ankgekommen staunte Christa McBride nicht schlecht, als sie aus dem Fenster des Taxis blickte. „Mein lieber Scholli, das hast du ja echt was auf die Beine gestellt. Von Außen macht die Oper ja schon was her, aber das Innere muss dann auf das Äußere abgestimmt sein.“ „Dann komm mit.“ Kyle Hathaway stieg, gefolgt von seiner ehemaligen High School Kameradin die Treppe zum Haupteingang. Im Vorbeigehen sah Christa McBride den Brunnen, an dem noch gearbeitet wurde. „Das ist ja noch eine Baustelle.“, sagte sie. „Nur der Brunnen. Die Oper an sich ist schon fertig.“ „Das will ich hoffen. Sonst bin ich schneller wieder weg, als du bis drei gezählt hast.“ Als Christa McBride das Innere der Oper sah, war sie überwältigt. „Ich bin dabei. Das hier übertrifft alle meine Erwartungen. Und wenn der Brunnen das Einzige ist, was noch fertig gebaut werden muss, dann kann ich damit leben.“ „Welches Stück willst du zur Eröffnung aufführen lassen?“ „Ich hatte an eine Oper von Giuseppe Verdi gedacht.“ „Und welche?“ „Macbeth.“ „Du überraschst mich Christa. Ich hätte jetzt auf Aida oder La Traviata getippt.“ „Tja knapp vorbei ist auch daneben.“ Um 14:45 Uhr landete die Airforce One auf dem Luftwaffenstützpunkt von Sky City. Barack Obama gab sich wieder die Ehre. Die Nachricht von der Eröffnung der neuen Oper von Sky City war für ihn ein willkommener Anlass die Stadt in der Bucht von San Francisco zu besuchen, die er schon seit vier Tagen nicht mehr besucht hatte. Schließlich suchte der Präsident Kyle Hathaway auf. Er fand ihn im Rathaus bei Bürgermeister Robert Palmer. Nach einer formellen Begrüßung kam der Präsident gleich zur Sache. „Sie waren ja schnell wie der Blitz.“ „Na so schnell auch wieder nicht. Aber die Oper hat alle Hürden gemeistert. Sie ist bereit zur Eröffnung. Christa McBride ist schon Fleißig dabei, ein Ensemble und ein Orchester aufzutreiben.“ „Dann will ich mir die Oper mal ansehen.“ „Wenn Sie es wünschen.“ „Ich wünsche es.“ „Dann darf ich Sie bitten mir zu folgen Mr. President.“ Um 16:00 Uhr wurde die neue Oper dann eingeweiht. Vor der Treppe, die noch mit einem roten Samtband versperrt war, stand ein Rednerpult. Barack Obama stand als amtierender Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika das Privileg zu, die erste Rede zu 04 halten. „Ladies and Gentlemen. Liebe Mitbürger. Wir haben uns heute hier zusammen gefunden um die Sky City Opera ihrer Bestimmung zu übergeben. Mit dem Theater, dass zu Beginn dieses Monats gebaut und eingeweiht wurde, wurde hier in Sky City der Grundstein für ein kulturelles Angebot gelegt, das heute mit der Oper weiter ausgebaut wird. Möge die Oper eine lange und glückliche Zeit vor sich haben.“ Danach trat Christa McBride ans Rednerpult. „Ladies and Gentlemen, liebe Gäste. Es ist mir eine Ehre, die Leitung der neuen Oper von Sky City zu übernehmen. Ich habe im Laufe meiner Laufbahn schon an den renomiertesten Opern der Welt arbeiten dürfen. Zuletzt in Sydney. Als ich hörte, dass mein Alter Freund von der High School, Kyle Hathaway mir den Job als Intendantin für dieses neue Opernhaus anbot, war dies eine neue Herausfoderung für mich. Im Prinzip liegen Theater-und Opernstücke eng beieinander. Jedoch gibt es einen Unterschied. In einem Theaterstück wird der Text nur gesprochen. Bei der Oper wird der Text des Stückes gesungen. Und für heute abend haben wir einen besonderen Leckerbissen für Sie. Sie erleben heute die Auführung des Dramas Macbeth von Giuseppe Verdi mit Paul Potts als Macbeth.“ Bei der Erwähnung dieses Namens klappten allen Anwesenden die Unterkiefer runter. Danach zerschnitten Christa McBride, Kyle Hathaway, Barack Obama und Robert Palmer das rote Samtband. Nach der Einweihung sprachen Kyle Hathaway und Barack Obama miteinander. „Ich hoffe, Sie sind jetzt zufrieden, Mr. Hathaway.“ „Fürs erste ja. Aber ich will mich bald einem weiteren Bauprojekt zuwenden.“ „Und was haben Sie geplant?“ „Darüber hab ich mir noch keine Gedanken gemacht. Aber ich bin offen für Vorschläge.“ „Wie wärs mit einem Zoo Kyle?“, fragte Christa McBride und schlug ihrem alten Freund auf die Schulter. „Du bist echt genial Christa. Aber deswegen musst du mir nicht die Schulter brechen.“ „Scherzkeks.“ „Heiß ich Krümelmonster?“ „Nee das nicht. Aber Uli von Bödefeld.“ „Sind Sie beide immer so nett zueinander?“, fragte der Präsident. „Wir kennen uns von der High School. Von daher weiß ich, wie ich Christas Neckereien zu nehmen habe.“ „Werden Sie die Idee aufgreifen?“ „Natürlich. Außerdem ist ein Zoo auch ideal für den Biologie-Unterricht. In Deutschland wird das so praktiziert.“ „Alles schön und gut. Aber vergessen Sie unsere Absprache nicht. Als nächstes ist der Navy-Stützpunkt dran.“, mahnte Barack Obama. „Ich hab das nicht vergessen.“ Kapitel 50: Der Bau des Navy-Stützpunktes ----------------------------------------- Der Bau des Navy-Stuetzpunktes Am 29.04.2016 gingen die Planungen in Sky City weiter. Barack Obama hatte noch am Vortag einen Antrag für den Bau eines Stützpunktes für die U.S. Navy eingereicht. Auch das Areal war schon markiert. Direkt neben dem Yachthafen sollte der neue Stützpunkt entstehen. Nun berieten die Stadtverordneten über den Antrag. Es war jedoch nur eine formelle Sitzung, denn im Prinzip war der Antrag des Präsidenten ein Befehl. Kyle Hathaway hatte für dieses Bauprojekt extra ein Schiff gechartert. Den größten Hopperbagger der Welt. Die Vasco da Gama. Die 201,4 m lange und 36,20 m breite Vasco da Gama war bis vor kurzem bei einem Bauprojekt in Dubai mit von der Partie gewesen und hatte dabei geholfen, eine künstliche Insel zu schaffen. Mit ihren 59.000 Tonnen Tragfähigkeit war dieser Hopperbagger ideal für den Bau der Sky City Naval Base. Doch von Dubai bis zur Bucht von San Francisco war es ein weiter Weg. Auf ihrem Weg nach Sky City nahm die Vasco da Gama mittels ihrer beiden riesigen Unterwasserstaubsauger den Sand auf, der später für das Aufschütten der Halbinsel für den Navy-Stützpunkt gebraucht wurde. Als die Tanks des größten Hopperbaggers der Welt voll waren, wurden die beiden Staubsauger eingeholt und hinter zwei Klappen verborgen. Auch die Tanks wurden geschlossen. Da das Schiff jedoch erst Mitte Mai in Sky City eintreffen würde, konnten die Arbeiter nur die Betonpiste bis zur Küste bauen. Doch am 18.05.2016 kam dann endlich die Vasco da Gama in Sky City an. Mit ihrer riesigen Wasserkanone entlud das riesige Schiff seine Ladung und die Halbinsel begann langsam Gestalt anzunehmen. Das Aufschütten dauerte den ganzen Tag. Denn als am Abend die Sonne unterging, waren die Insel und die dazu gehörige Verbindung mit dem Festland erst fertig aufgeschüttet. Doch nun trat ein weiteres Problem auf. Der Boden bestand an dieser Stelle aus Sediment, das von der Strömung abgetragen werden konnte, wenn man nichts dagegen unternahm. Das Wasser war hier allerdings 140 m tief. Sodass die Taucher beim Auftauchen Dekompressionsstops einlegen mussten, um den Stickstoff im Blut wieder loszuwerden, denn sonst konnte es passieren, dass die Männer die Taucherkrankheit bekamen. Dies machte den Einsatz eines weiteren Spezialschiffes notwendig. Nach intensiver Recherche wurde Kyle Hathaway auf das Tauchbasisschiff SKANDI ARCTIC aufmerksam. Das 156,9 m lange und 27 m breite Schiff, das unter der Flagge der Bahamas fuhr, war ideal für diese Aufgabe. Die Skandi Arctic traf am 20.05.2016 in Sky City an, den Kyle Hathaway hatte das Schiff bei Technip, dem französischen Anlagenbauer, gechartert. Noch am selben Tag kam Donald Trump, der Präsidentschaftskandidat der Republikaner nach Sky City. Kyle Hathaway traf ihn an der Baustelle des Navy-Stützpunkts. „Ich muss sagen, dass ich sehr enttäuscht von Ihnen bin, Mr. Hathaway.“ „So und warum?“ „Weil Sie zwei Spezialschiffe einsetzen, die NICHT unter amerikanischer Flagge fahren.“ „Was bleibt mir anderes übrig? Die Vereinigten Staaten verfügen nicht über solche Schiffe. Und auf die Idee, sie zu bauen, kam hier auch keiner.“ „Ich hoffe das ändert sich.“ „Durch den Bau einer Werft könnte man dieses Problem beheben.“ „Dann bauen Sie eine.“ „Immer eins nach dem anderen. Der Bau des Navy-Stützpunkts hat Vorrang. Danach wollte ich eigentlich einen Zoo bauen.“ „Einen Zoo? Sie wollen mich wohl verarschen.“ „Durchaus nicht. Ich bin hier der Investor und was wann gebaut wird, entscheide immer noch ich.“ „Dann hoffe ich, dass 01 Sie hier fertig sind, wenn ich als neuer Präsident der Vereinigten Staaten hierher komme.“ „Wobei die Betonung auf WENN liegt, Mr. Trump.“ „Ich kann Sie nicht leiden, Mr. Hathaway.“ „Und ich Sie nicht, Mr. Trump.“ Donald Trump reiste wieder ab. Mit einer Riesenwut im Bauch stieg er in sein Privatflugzeug und flog nach Hause. Kyle Hathaway hatte indes ganz andere Sorgen. Eine der Pumpen, mit denen beim Bau des Yachthafens während der Flut gearbeitet worden war, war heißgelaufen und musste repariert werden. Doch leider waren an Bord der Skandi Arctic keine Pumpen vorhanden, die Kyle Hathaway hätte nutzen können. Auch an Bord der Vasco da Gama konnte man nicht mit einer Ersatzpumpe dienen. Doch zum Glück hatten die Arbeiter im Hafen noch eine Pumpe in Reserve, die sie Kyle Hathaway leihweise zur Verfügung stellten. So konnten die Taucher die letzten Sonnenstrahlen noch nutzen und den Sedimentboden mit Unterwasser-Zement sichern. Danach war es zu dunkel um noch weiter arbeiten zu können. Am nächsten Morgen rollten dann die Bagger über die Straße und hoben auf einer Fläche von 1800 ha mehrere Gruben aus, die 29 m tief waren. Als dieser Vorgang erledigt wurden wie üblich die stabilisierenden Elemente aus Drahtgeflecht eingezogen und danach die Gruben mit Zement gefüllt. Während der Zement trocknete fertigten die Bautrupps der U.S Navy die Segmente für die Gebäude vor. Ein anderer Trupp hatte eine 5 m tiefe und 350 m Grube ausgehoben und mit Kies aufgeschüttet. Diese wurde gerade mit heißem Teer aufgeschüttet. Dort sollte die Start- und Landebahn für die Jets entstehen. Als der Zement trocken war, gingen die Bauarbeiten weiter. Die Arbeiter bauten zuerst die sieben Hangars, in denen später einmal die Jäger vom Typ McDonnell Douglas F/A-18F „Super Hornet“ untergebracht werden sollten. Danach waren die Kai-Anlagen dran, an denen später die Schiffe vertäut werden sollten. Der Vorderste wurde 350 m lang. Damit war klar, dass dieser Liegeplatz einem Flugzeugträger vorbehalten war. In der Stadt selbst kamen nun die heftigsten Spekulationen auf, welcher dieser schwimmenden Giganten denn nun in Sky City stationiert werden sollte. Einige munkelten, dass man die USS George H. W. Bush mit der Kennung CVN-77, benannt nach dem 41. Präsidenten der USA, hier stationieren würde. Andere meinten, dass sogar der neueste Träger mit der Kennung CVN-78, das Typschiff der Ford-Klasse, die USS Gerald R. Ford, auf der Sky City Naval Base stationiert werden sollte. Doch so richtig wusste es keiner. Als es Abend wurde und die Sonne hinter den Bergen unterging, standen die Hangars, der Kaianlagen und die Baracken, die später einmal als Unterkunft für die auf der Sky City Naval Base stationierten Soldaten dienen sollten. Auch einige Gebäude auf der dem Land zugewandten Seite waren schon fertig. Am nächsten Morgen gingen die Arbeiten weiter. Zum einen wurde eine zweite Start- und Landebahn angelegt, außerdem wurden die restlichen Gebäude auf der Landseite errichtet. Um 12:00 Uhr landete eine Transportmaschine der U.S. Navy vom Typ C9 Skytrain II. An Bord befand sich der Kommandant des Stützpunkts, Admiral Casey Ryback. Casey Ryback war ein 1,93 m großer Mann mit schwarzen Haaren und braunen Augen. Er war kräftig gebaut und war Träger des 7. Dan in Aikido. Seine schwarzen Haare hatte Casey Ryback zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Um den Hals trug der ehemalige 02 Navy-Seal die Medal of Honor. Die höchste Auszeichnung, die ein Soldat bei den US-Streitkräften erhalten konnte. Präsident George H. W. Bush hatte sie ihm im Jahr 1992 nach der Rückeroberung des Schlachtschiffes USS Missouri, einem Schlachtschiff der Iowa-Klasse, die sich auf ihrer allerletzten Fahrt befand und von Terroristen gekapert worden war, im weißen Haus verliehen. Begleitet wurde der Marineoffizier aus Seattle im Bundesstaat Washington von seiner Ehefrau dem ehemaligen Playmate Jordan Tate. Die sexy Blondine mit der üppigen Oberweite und den schönen blauen Augen trat hinter ihrem Ehemann aus der Maschine. Jordan Tate trug ein enges rotes Minikleid und dazu rote High Heels. Der bisherige Stützpunkt-Kommandant, ein Captain im Ruhestand, salutierte als er Casey Ryback erkannte. „Admiral Ryback, willkommen auf der Sky City Naval Base.“ „Stehen Sie bequem Captain Chastain.“ „Danke Sir.“ „Wie sieht es denn mit der Einsatzbereitschaft hier aus Captain?“ „Der Stützpunkt ist noch nicht ganz fertig. Wir haben zwar die Hangars und die Anlegeplätze fertig. Der Tower ist aber noch im Bau.“ „Und wie sieht es mit den Unterkünften aus?“, fragte der Admiral. Verlegen kratzte sich Captain Howard Chastain den Kopf. „Jetzt sagen Sie bloß, dass meine Jungs noch im Freien schlafen müssen.“ „Bisher sind nur die Bauarbeiter hier Admiral. Die Unterkünfte sollen morgen gebaut werden.“ „Na immerhin. Solange die Soldaten sowieso noch nicht hier sind, geht’s ja noch. Meine Unterkunft ist aber fertig?“ „Sie wird in diesem Augenblick vollendet. Einrichten müssen Sie sie aber selber.“ „Also wenn Sie sonst keine Probleme haben, Captain Chastain.“ Um 12:45 Uhr wurde die Unterkunft des Stützpunktkommandanten dann endlich fertig gestellt. Casey Ryback hatte vorsorglich die Einrichtung für die Unterkunft des Stützpunktkommandanten seines letzten Stützpunktes mitgenommen, da sein Nachfolger seine eigene mitgebracht hatte. Um 13:25 Uhr wurde dann der Tower fertig gestellt. Keine 5 Minuten später landete eine weitere Transportmaschine auf der Sky City Naval Base. Es war eine Maschine vom Typ Lockheed C130 Hercules. Diese brachte Hydraulikflüssigkeit, Treibstoff und Ersatzteile für die Jets mit. Schnell war klar, dass auch bald die ersten Truppen hier eintreffen würden. Also ließ Casey Ryback den Zeitplan ändern und mit dem Bau der Unterkünfte für die Soldaten und das übrige Personal sofort beginnen, solange es noch hell war. Die Arbeiter ackerten wie die wilden, so dass am Abend sechs Baracken fertig eingerichtet waren, während die siebte noch ohne Dach auskommen musste. Außerhalb des Stützpunktgeländes hatten die Arbeiter dann die ersten Gebäude der Siedlung für das restliche Personal hochgezogen. Am nächsten Morgen wurde dann die siebte Baracke fertig gebaut. Das Dach wurde aufgesetzt und die Baracke wurde fertig eingerichtet. In der Siedlung außerhalb des Stützpunktes wurden die restlichen Gebäude hochgezogen. Um 11:45 Uhr landeten die ersten Jets. Es waren Maschinen vom Typ McDonnell Douglas F/A-18 F „Super Hornet“. 15 Maschinen umfasste die Staffel. Die nächsten Maschinen waren U-Boot-Jäger vom Typ Boeing P-8 Poseidon. Auch hier wurden 15 Maschinen auf der Sky City Naval Base stationiert. Außerdem wurden noch 15 Hubschrauber vom Typ Sikorsky SH-60 „Sea Hawk“, der Sky City Naval Base zugeteilt. Um 12:25 Uhr lief dann das erste Schiff auf der Sky City Naval Base ein. Es war ein Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse. Es war die 03 USS Ralph Johnson, die auf der Werft von Ingalls Shipbuilding in Pascagoula, im US-Bundesstaat Mississippi, gebaut worden war. Das nächste Schiff, das auf der Sky City Naval Base stationiert wurde, war ein U-Boot der Virginia-Klasse. Es war die USS Colorado, die bei Newport News Shipbuilding in Newport News, im US-Bundesstaat Virginia, gebaut worden war. Bis 13:45 Uhr liefen noch eine Reihe weiterer Schiffe ein. Es handelte sich um Hilfsschiffe und ein paar kleinere Transporter. Danach wurde der Stützpunkt geschlossen. Danach tat sich nichts mehr auf der Sky City Naval Base. Am 22.05.2016 herrschte auf dem Marinestützpunkt in Sky City Ausnahmezustand. Die Ankunft des neuen Flugzeugträgers stand kurz bevor. Um 12:00 Uhr landete die Airforce One auf der Sky City Airforce Base. Barack Obama hatte sich angekündigt, um die Sky City Naval Base ihrer ordnungsgemäßen Bestimmung zu übergeben. Um 12:45 Uhr hatten sich alle Anwohner und die auf dem Stützpunkt stationierten Soldaten versammelt. Barack Obama stand am Rednerpult und hielt eine Rede. „Ladies and Gentlemen. Liebe Mitbürger, liebe Gäste. Seit der Mensch das Wasser für sich entdeckt hat, hat er es nicht nur genutzt, um darauf Waren zu transportieren. Sondern auch um gegen die Regenten anderer Reiche auf allen Weltmeeren Krieg zu führen. Die Geschichte der Marine geht zurück ins Jahr 250 v. Chr., als Karthago eine Macht zur See darstellte. Mit der Inbetriebnahme der Sky City Naval Base wird die glorreiche Geschichte der U. S. Navy hier und heute fortgesetzt. Ladies and Gentlemen, ich habe die Ehre Ihnen allen mitteilen zu dürfen, dass unser neuester Flugzeugträger, die USS Gerald R. Ford hier in Sky City ihren festen Stützpunkt haben wird.“ Und dann war es endlich soweit. Unter einem infernalischen Lärm, der von den auf dem Stützpunkt vertäuten Schiffen ausging, lief der Flugzeugträger mit der Nummer 78 auf der Sky City Naval Base ein. Als das Schiff an seinem Liegeplatz vertäut war, kam der Kapitän der Ford und meldete sich bei Admiral Ryback zum Dienst. Nach der feierlichen Eröffnung sprach Admiral Ryback mit Kyle Hathaway. „Also wollen Sie einen Zoo bauen.“ „Das stimmt. Ich denke, das ein Zoo den Horizont der Kinder erweitert und sie mehr für die Natur begeistert.“ „Das wäre durchaus möglich. Aber der Bau eines Zoos ist auch pädagogisch gesehen, die richtige Entscheidung. So haben die Kinder in den Schulen die Möglichkeit, die Tiere, die sonst nur in ihren Biologiebüchern auf Bildern sehen, auch mal in Echt zu bewundern.“ „Touche´“ Kapitel 51: Der Bau eines Zoos ------------------------------ Der Bau eines Zoos Am 23.05.2016 gingen die Planungen für die Stadt weiter. Kyle Hathaway hatte einen Antrag für den Bau eines Zoos eingereicht. Auch der Standort stand schon fest. Der Investor aus Chicago hatte ein 26 ha großes Areal 880 Meter vom Planetarium entfernt auf der linken Seite abgesteckt. Über diesen hatten die Stadtverordneten nun zu entscheiden. Um 9:30 Uhr an diesem Morgen hatte Bürgermeister Robert Palmer die anderen Politiker in der Stadtversammlung zu einer neuen Sitzung geladen. „Meine Herren, ich habe diese Sitzung anberaumt, weil wir wieder über einen Antrag von Kyle Hathaway zu entscheiden haben. Unser Investor hat vor einen Zoo zu bauen.“ „Einen Zoo?“ „Sie haben richtig gehört Mr. Archer. Einen Zoo.“ „Eine gute Idee. Der Zoo würde uns eine weitere Einnahmequelle bescheren.“ „Auch aus bildungstechnischer Sicht macht ein Zoo Sinn.“, sagte Bildungsdezernent Archer. „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Ich denke, wir sollten dem Antrag zustimmen. Denn mit einem Zoo würde das Freizeit- und auch das Bildungsangebot erweitert.“ „Hat sonst noch jemand etwas zu sagen? Denn wenn nicht würde ich gerne zur Abstimmung schreiten.“ Raymond Loxley hob die Hand. „Ja Mr. Loxley?“ „Haben Sie das Erdbeben letzte Woche mitgekriegt? Zugegeben, es war kein starkes, nur 3,4 auf der Richterskala, aber wir sollten uns nach dem Zoo um eine Erdbebenwarte bemühen, denn das nächste Beben kann sehr wohl stärker werden.“ „Ich werde das im Hinterkopf behalten Mr. Loxley. Aber jetzt sollten wir zur Abstimmung schreiten. Wer für den Antrag stimmt, der drückt auf „Ja“. Wer ihn ablehnt, auf „Nein“. Wer sich enthalten möchte, braucht gar nichts zu tun.“ Nach drei Minuten stand das Ergebnis der Abstimmung fest. Die Abgeordneten hatten den Antrag ohne Gegenstimme angenommen. Damit war der Weg für den Bau frei. Nach der Sitzung suchte Robert Palmer Kyle Hathaway auf. Er fand ihn bei Catherine Crawford. „Guten Morgen Mr. Hathaway.“ „Guten Morgen Sir. Wie ist die Abstimmung verlaufen?“ „Sie haben grünes Licht.“ „Na sowas hör ich gern. Ich geh gleich bei Daena Hernandez vorbei und beauftrage sie mit einem Entwurf für den Eingangsbereich.“ Nach dem Gespräch mit dem Bürgermeister suchte Kyle Hathaway Daena Hernandez auf. Er fand sie in ihrer Villa. „guten Morgen Daena. Hast du einen Augenblick Zeit für mich?“ Für dich immer Kyle, das weißt du doch.“ „Schön. Es gibt wieder Arbeit.“ Das tut es doch immer, wenn du bei mir vorbeikommst. Also was ist es dieses Mal?“ „Ein Zoo. Die Stadtverordneten haben meinen Antrag abgenickt. Kannst du mir fürs erste einen Entwurf für den Eingangsbereich anfertigen?“ „Das kann ich machen. Aber welche Arten von Tieren willst du für deinen Zoo haben?“ „Ehrlich gesagt nein.“ „Warum machst du nicht wieder eine Umfrage? Lass die Bevölkerung der Stadt entscheiden, welche Tiere sie sehen wollen.“ „Gute Idee. Ich werde mich gleich mit meiner Gattin und meinem Assistenten zusammensetzen.“ Nach dem Gespräch mit der Kolumbianerin traf sich Kyle Hathaway in Luigi Canavaros Eisdiele. „In Ordnung Mr. Hathaway, welche Tiere wollen wir für die Umfrage zusammenstellen?“, fragte Gene Simmons seinen Chef. „Auf jeden Fall Tiger.“ 01 „Welche Art? Sie wissen schon, dass es neun verschiedene Unterarten gibt.“ „Dann nehmen wir die Königstiger. Eigentlich heißen sie ja Bengaltiger, aber Königstiger klingt besser.“ „Hab ich notiert.“ „Welches Tier hätten Sie gerne Gene?“ „Leistenkrokodile.“ Gene Simmons schrieb das Leistenkrokodil auf den Zettel, der vor ihm lag. „Schatz, was ist mit dir?“ „Ich hätte gerne afrikanische Elefanten.“ Auch diese Tierart schrieb Gene Simmons auf seinen Zettel. Die drei waren so mit ihrer Umfrage vertieft, dass sie nicht bemerkten, dass Gene Simmons Verlobte Natalia Deveraux die Eisdiele betrat. Erst als sie ihrem Schatz auf die Schulter tippte nahm Kyle Hathaway sie wahr. „Ach hier steckst du Schatz. Na dann ich dich ja lange suchen. Was soll das denn geben, wenn’s fertig ist?“ „Wir planen eine neue Umfrage. Sehen Sie, die Stadtverordnetenversammlung hat meinem Antrag zum Bau eines Zoos stattgegeben. Und ein Zoo ohne Tiere ist kein Zoo.“ „Das stimmt allerdings. Ich würde für Riesenotter plädieren.“ Natalias Verlobter setzte die Tierart auf seine Liste. Und während Kyle Hathaway mit seiner Frau und seinem Assistenten in der Eisdiele an der Umfrage arbeitete, saß Daena Hernandez in ihrem Atelier am Zeichenbrett und fertigte einen Entwurf für den Eingangsbereich des neuen Zoos. Der Entwurf sah eine Konstruktion vor, die aus Sandstein und weißem Marmor bestand. Der Haupteingang sollte drei Bögen aufweisen. Zwei davon sollten eine Höhe von 18 Metern aufweisen, während der Bogen in der Mitte 36 Meter hoch sein sollte. Links und rechts des Haupteingangs sollten noch zwei Gebäude gebaut werden. Rechts sollte die Kasse platziert werden, während im Linken Gebäude die Zooleitung ihr Büro haben sollte. Über dem Tor des Haupteingangs sollte ein Löwenkopf angebracht werden, dessen Vorderpfoten noch erkennbar waren. Das Eingangstor sollte aus Schmiedeeisen bestehen und zweiteilig sein. Die kleineren Bögen sollten durch ein schmiedeeisernes Gitter gesichert werden. Um 14:30 Uhr ließ sich Daena Hernandez in Luigi Canavaros Eisdiele blicken. „Kannst du einen Augenblick deiner kostbaren Zeit für mich erübrigen Kyle?“ „Also hast du den Entwurf fertig.“ „Hab ich. Seid ihr die Umfrage am Vorbereiten?“ „Ja. Welches Tier wäre dein Wunschkandidat?“ „Sieh dir meinen Entwurf an, in der Zwischenzeit mache ich mir meine Gedanken.“ „Okay.“ Während sich Kyle Hathaway den Entwurf für den Eingangsbereich durchsah, schaute die Kolumbianerin über Gene Simmons handgeschriebene Liste. „Afrikanische Löwen.“, sagte sie. „Ist notiert.“ „Und dein Entwurf ist abgenickt.“ Nachdem Daena Hernandez gegangen war, kamen Bürgermeister Robert Palmer und sein Stellvertreter Horace Cassell vorbei. „Was machen Sie denn hier, Mr. Hathaway?“ „Nach was sieht Ihnen das aus?“ „Na ganz bestimmt nicht nach Ringelpiez mit Anfassen.“ „Miss Hernandez hatte die Idee, die Einwohner von Sky City zu befragen, welche Tiere sie sich wünschen. Diese Umfrage bereiten wir gerade vor. Haben Sie irgendwelche Vorschläge, Gentlemen?“ „Ich würde Walrösser auf die Liste setzen.“, sagte der Bürgermeister. Gene Simmons schrieb die Tierart dazu. „Ich fände Rothschild Giraffen und blaue Gnus ganz gut.“ Kyle Hathaways Assistent setzte auch diese beiden Tierarten auf seine Liste. 02 Schließlich meldete sich auch Luigi Canavaro selbst zu Wort. „Eco, wenn du schon nimmst Walrösser für Polarlandschaft, dann du brauchst auch Eisbären.“ „Hab ich notiert.“ „Molto Buono.“Robert Palmer und Horace Cassell wollten gerade gehen, als Kyle Hathaway das Wort an den Bürgermeister und seinen Stellvertreter richtete. „Darf ich Sie um einen Gefallen bitten?“ „Nur zu.“ „Würden Sie zusammen mit ihren Kollegen im Rathaus mal selbst eruieren, welches Tier Ihr Wunschtier ist?“ „Gute Idee.“ Am späten Nachmittag kam dann noch Bernd Rosemeyer. „Guten Tag Herr Rosemeyer.“ „Mr. Hathaway, was tun Sie eigentlich hier?“ „Ich arbeite. Und zwar an einer Umfrage welche Tierarten sich die Einwohner von Sky City für ihren Zoo wünschen.“ „Sie wollen einen Zoo bauen?“ „Warum nicht?“ „Ich hoffe, Sie wissen was Sie da tun, Mr. Hathaway. Denn einen Zoo, den bauen Sie nicht in drei Tagen. Das dauert bis zu einem halben Jahr, wenn Sie Glück haben.“ „Haben Sie Vorschläge für die Umfrage?“ „Wie wäre es mit Nashörnern?“ „Welche Art denn genau? Es gibt immerhin vier Arten.“ „Java-Nashörner.“ „Ausgerechnet die seltensten. Na das kann ja was werden.“ „Ich hab sie trotzdem notiert.“ Inzwischen war es Abend geworden und Luigi Canavaro wollte seine Eisdiele schließen. „Ich denke wir haben genug Tiere für unsere Umfrage. Können Sie einen Stimmzettel für die Umfrage entwerfen Gene?“ „Hätte ich ohnehin gemacht.“ „Dann machen Sie sich an die Arbeit Gene.“ Den ganzen restlichen Abend saß Gene Simmons an seinem Laptop und erstellte mit Hilfe seiner Verlobten den Stimmzettel für die Umfrage, die am Folgetag stattfinden sollte. Am nächsten Morgen machte Kyle Hathaways Assistent die Fotokopien für den Stimmzettel, packte diese zusammen mit einem kurzen Begleitschreiben in einen Umschlag und klebte dann die Briefmarken drauf. Dann brachte er die Briefe zur Post. Am frühen Nachmittag hatten die Einwohner die Fragebögen in ihren Briefkästen. Für die Leute, die Familie hatten war es natürlich leichter, weil die Kinder genau wussten, welches Tier sie sehen wollten. Andere taten sich da schon schwerer. So zum Beispiel Bull Hurley und Monica Mancina. Der Tankstellenbetreiber brütete bis 21:45 Uhr über dem Fragebogen, ehe er sich entschied irgendwo ein Kreuz zu machen. Er setzte das Kreuz beim Leistenkrokodil. Monica Mancina saß bis 23:50 Uhr an ihrem Fragebogen. Erst als sie den Stein ihrer Halskette betrachtete, kam ihr die Idee. Der Stein hatte Ähnlichkeit mit dem Streifenmuster eines Tigers. Daher entschied sich Monica für den Königstiger. Am nächsten Morgen hatten die Stadtverordneten im Foyer des „Hotel Sky City“ eine gläserne Tombola-Box aufgestellt, in der die Einwohner der Stadt ihre ausgefüllten Fragebögen abgeben konnten. Und während die Box gefüllt wurde, hatten sich die Stadtverordneten zu einer neuen Sitzung zusammengefunden, in der Daena Hernandez ihren Entwurf für den Eingangsbereich des Zoos präsentierte. Als sie mit ihren Ausführungen fertig war, sah sie in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand von Ihnen eine Frage zu meinem Entwurf?“ 03 Da Nachfragen aber ausblieben, ließ Bürgermeister Robert Palmer zur Abstimmung schreiten. „Wer für den Entwurf ist, drückt „Ja“, wer dagegen ist „Nein“. Wer sich enthalten will drückt keine der beiden Tasten. Nach 5 Minuten stand das Ergebnis der Abstimmung fest. Die Stadtverordneten hatten den Entwurf einstimmig abgenickt. „Ich sehe, wir sind mal wieder einer Meinung. Hat noch jemand etwas zu sagen? Denn wenn nicht, würde ich diese Sitzung gerne schließen. Wir haben noch einiges zu tun.“ Raymond Loxley hob die Hand. „Ja Mr. Loxley?“ „Ich habe erfahren, dass einer der größten Hersteller für Eisenbahnwaggons, GATX in Chicago ein neues Werk plant.“ „Dann wissen Sie ja, was Sie zu tun haben.“ Um 17:00 Uhr fand dann die Auszählung der Stimmzettel statt. Horace Cassell stand mit einem Mikrofon in der Hand neben der Box, Daniela Bunting stand mit einem Edding-Stift an einem Flipchart. Katrina McCready fungierte als Glücksfee. Mit ihren hübschen Händen griff sie in die Tombola-Box und holte einen Stimmzettel heraus. Horace Cassell faltete ihn auf und las „Königstiger.“ Daniela Bunting machte einen Strich bei dieser Spezies. Dann kam ein weiterer Stimmzettel. „Leistenkrokodil.“ Die Wellness-Expertin machte einen Strich bei dieser Tierart. Die Auszählung dauerte ganze zweieinhalb Stunden. Am Ende entfielen auf den Königstiger 75% der Stimmen, auf das Leistenkrokodil 15%, auf den Riesenotter und den afrikanischen Elefanten jeweils 5%. Am nächsten Morgen, es war Mittwoch, der 25.05.2016, begannen die Bauarbeiten für den Zoo. Der erste Bauschritt bestand darin, dass die Bagger das Erdreich aufrissen und eine 20 Meter lange und 22 Meter tiefe Grube aushoben. Danach trieb ein zweiter Arbeitstrupp die Stahlträger in die Erde, die später einmal ein Teil der Fundamente sein sollten. Danach kamen die Gitter aus geflochtenen Drahtseilen, die mit den Stahlträgern verschweißt wurden. Als auch dieser Bauschritt erledigt war, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, wurde mit dem Bau der Begrenzungsmauer begonnen. Diese bestand aus Ziegelsteinen. Die Mauer wurde 12 Meter hoch und 4 Km lang.Ein dritter Bautrupp hatte die entsprechenden Standorte der Gehege vorübergehend mit verschiedenfarbigen Fähnchen gekennzeichnet bis endgültig feststand, welche Tiere wo zu sehen sein sollten. Nun rückten die Bagger an und rissen das Erdreich bis zu einer Tiefe von 5 Metern auf. Auf eine 2,5 Meter dicke Schicht Zement wurde Kies gestreut. Um 12:00 war der Zement trocken, doch die Arbeiter hatten gerade Mittagspause. Um 12:45 Uhr ging es dann weiter. Zuerst wurde das linke Gebäude gebaut, das das Büro der Zooleitung beherbergen sollte. Die Arbeiter hatten die Segmente bereits vorgefertigt. Als erstes kam die Rückwand an die Reihe, die von Phil an Ort und Stelle gehievt. Die vorgesehene Stelle hatte man vorher mit Zement bestrichen. Genauso wurde mit den Wänden rechts und links verfahren. Zum Schluss kam die Stirnwand. In die Wand auf der rechten Seite hatte man vorsorglich eine Öffnung eingelassen, damit die Tür noch eingehängt werden konnte. Danach kam das Dach. 04 Dann wurde mit dem Haupteingang weitergemacht. Auch hier hatten die Arbeiter die Module bereits vorgefertigt. Zum Schluss kam das Gebäude mit dem Kassenhäuschen. Um 17:45 Uhr wurde dann das schmiedeeiserne Doppeltor in seine Scharniere eingesetzt. Als das Tor fertig war, wurde der Löwenkopf angebracht und unter die Vorderpfoten der Schriftzug „Sky City Zoological Garden“ montiert. Um 18:00 Uhr kam dann Kyle Hathaway und ersetzte die Fähnchen durch Schilder mit den entsprechenden Tieren darauf.Mit Hilfe der Schilder erstellte der Investor aus Chicago auch gleich einen Lageplan. Wenn sich die Besucher nach dem Lösen ihrer Eintrittskarte rechts hielten würden sie am Krokodilgehege vorbeikommen. 500 Meter weiter zweigte der Weg ab und führte die Besucher zu den Eisbären. Hielt man sich links, kam man als Besucher an einem Areal vorbei, das mit einem Fähnchen statt einem Schild markiert war. Dieses Areal hatte man bewusst noch nicht markiert, da die Stadtverordneten noch keine Entscheidung für ihr Wunschtier getroffen hatten. 500 Meter weiter zweigte der Weg ab und man erreichte das Tigergehege. Gegenüber sollten die Rothschild Giraffen zu sehen sein. Auch auf dem Hügel, der sich neben dem Eisbärgehege befand war noch ein Fähnchen, da auch hier noch kein Tier angesiedelt werden sollte. Zwischen Kassenhäuschen und Krokodilgehege war noch Platz und so entschied sich Kyle Hathaway dafür, dort die Quarantänestation einzurichten. Danach kümmerte sich Kyle Hathaway um die Beschaffung der Tiere. Bei den Tigern fing er an. Doch er hatte keinen Erfolg. Königstiger wurden in Zoos eher selten gehalten. Und wenn ein Zoo welche hatte, wurden diese entweder für die eigene Zucht gebraucht. Und hatte ein Tigerpaar einmal Nachwuchs, war dieser schon einem anderen Zoo versprochen. Also blieb nur ein Wildfang. Am Donnerstag, den 26.05.2016 ereigneten sich in Indien zwei Vorfälle, in die zwei Königstiger involviert waren. Der erste Vorfall ereignete sich in der Provinz Rajasthan in der Nähe der Stadt Jaipur. Ein Tigerweibchen hatte auf einem Bauernhof drei Rinder getötet und ein viertes schwer verletzt. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich in der Provinz Chattisgarh. Dort hatte ein männliches Exemplar einen Fischer angegriffen und durch einen Biss in die Kehle getötet. In Sky City hörte Kyle Hathaway über die Spätnachrichten von den beiden Vorfällen. „Ladies and Gentlemen. Soeben erreicht uns die Nachricht, dass in Indien zwei Angriffe von Königstigern stattgefunden haben. Der erste ereignete sich in der Provinz Rajasthan auf einem Bauernhof in der Nähe der Stadt Jaipur. Ein Tigerweibchen hat drei Rinder gerissen und ein viertes lebensgefährlich verletzt. In der Provinz Chattisgarh in der Nähe der Stadt Raipur hat ein männlicher Königstiger einen Fischer attackiert und durch einen Biss in die Kehle getötet.“ „Gott wie furchtbar.“, sagte Adriana zu ihrem Ehemann. 05 „Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten. Möglichkeit Nummer Eins: Die beiden Tiere werden erschossen.“ „Und was wäre Möglichkeit Nummer Zwei, Babe?“ „Möglichkeit Nummer Zwei, die beiden Tiger werden gefangen und in einen Zoo gebracht. Und wenn ich ehrlich sein soll, erscheint mir Möglichkeit Nummer zwei als die bessere Alternative.“ „Warum schreibst du nicht eine E-Mail an die beiden Gouverneure in den Provinzen?“ „Keine Schlechte Idee.“ Am Freitag den 27.05.2016 schrieb Kyle Hathaway die E-Mail. In seinem Büro im Rathaus von Jaipur saß Gouverneur Kalyan Singh an seinem Schreibtisch. Ihm gegenüber saß der Bauer, der durch den Angriff des Tigers zu Schaden gekommen war. „Zuerst möchte ich Ihnen mein tiefstes Mitgefühl aussprechen. Und ich bin mir durchaus bewusst, dass für Sie allerhand auf dem Spiel steht.“ „Nicht nur allerhand. Wir reden hier über meine GESAMTE Existenz.“ „Was soll ich ihrer Meinung nach tun?“ „Töten Sie den Tiger.“ „Bevor Sie zu mir kamen, habe ich eine E-Mail von einem amerikanischen Investor, namens Kyle Hathaway erhalten. Er hat mich darum ersucht, das Weibchen lebendig zu fangen und ihm zu überlassen. Er hat vor in einer Stadt in Kalifornien, Sky City heißt sie, einen Zoo zu bauen. Und die Einwohner wünschen sich Königstiger.“ „Hat er denn keine Alternativen?“ „Bedauerlicherweise Nein. Ein Wildfang ist für ihn die einzige Hoffnung, dem Wunsch der Bürger von Sky City Rechnung zu tragen.“ Der Bauer seufzte schwermütig. „Auch wenn’s mir schwerfällt, aber ich stimme zu. Hauptsache ich habe erst mal Ruhe.“ Nach dem Gespräch mit dem Bauer leitete Kalyan Singh die E-Mail von Kyle Hathaway an seinen Kollegen in Raipur, Shekhar Dutt weiter. Dieser befand sich gerade im Gespräch mit der Witwe des Fischers. „Zuallererst möchte ich Ihnen mein aufrichtiges Mitgefühl über den tragischen Tod ihres Mannes aussprechen.“ „Davon wird mein Mann auch nicht wieder lebendig. Es gibt nur eine Möglichkeit, um meinen Schmerz zu beenden.“ „Und die wäre?“ „Töten Sie diese Bestie.“ In diesem Augenblick kündigte ein akustisches Signal den Eingang der von Kalyan Singh weitergeleiteten E-Mail an. „Sie erlauben, dass ich unser Gespräch kurz unterbreche? Ich habe gerade eine E-Mail von meinem Kollegen Kalyan Singh, dem Gouverneur von Rajasthan erhalten. Und er hat sie von einem Amerikaner namens Kyle Hathaway. Wenn ich sie kurz lesen darf.“ „Tun Sie was sie tun müssen.“ Shekhar Dutt studierte die E-Mail aufmerksam. Als er fertig war fragte er: „Wollen Sie nach wie vor den Tod des Tigers?“ „Ja.“ „Keine Möglichkeit Sie umzustimmen?“ „Wieso?“ „Aus der E-Mail geht hervor, dass Mr. Hathaway in einer Stadt namens Sky City einen Zoo bauen will. Die Bewohner der Stadt wünschen sich Königstiger. Mein Kollege Kalyan Singh hat mir mitgeteilt, dass es in seiner Provinz einen ähnlichen Vorfall gegeben hat wie hier. Ein Tigerweibchen hat einem Bauern drei Rinder getötet und ein viertes schwer verletzt. Mr. Hathaway wünscht, dass das Weibchen lebend gefangen wird. Wären Sie damit einverstanden, den Tigerkater als Wildfang in die Vereinigten Staaten zu bringen?“ „Ist zwar nicht das, was ich mir jetzt erhofft hatte, aber wenn Mr. Hathaway damit gedient ist, von mir aus.“ 06 Am Samstag, den 28.05.2016 wurden in der Provinz Rajasthan und in der Provinz Chattisgarh die Jagd auf die beiden Tiger eröffnet. Treiber trieben die beiden Raubkatzen mit Lärm aus ihren Verstecken und zu den Jägern. Einige waren mit Blasrohren und Betäubungspfeilen bewaffnet. Doch einige waren auch mit Gewehren bewaffnet, um die Tiere zu töten, falls etwas schiefgehen sollte. Um auf Nummer sicher zu gehen, saßen die Jäger in Sänften, die man indischen Elefanten auf den Rücken geschnallt hatte. Von dort aus hatten die Männer mit den Betäubungspfeilen ein leichtes Ziel. Sie brauchten nur zu warten, bis ihnen die Tiger den Rücken zudrehten und feuerten dann einen Pfeil ab. Das Betäubungsmittel verfehlte seine Wirkung nicht. Nach 10 Minuten verloren die beiden Raubkatzen das Bewusstsein. Ihnen wurden die Augen verbunden bevor sie in zwei Transportkisten gebracht wurden. Danach ging es mit zwei LKW zum Flughafen von Kalkutta, wo die Tiere in zwei unterschiedliche Gehege im Quarantänebereich des Flughafens gebracht wurden. Zwei Tierpfleger aus dem Zoo von Kalkutta waren extra von ihrem Arbeitgeber dazu abgestellt worden, sich um die beiden Tiger zu kümmern. Nahezu zwei Wochen mussten die beiden Tiger in der Quarantänestation verbringen, ehe die Transportpapiere für die Weiterreise nach Amerika fertig waren. In diesen 14 Tagen hatten die Pfleger aus Kalkutta das Männchen Chandra und das Weibchen Seetha genannt. Am Samstag, den 11.06.2016 wurden die beiden Transportkisten mit den beiden Tigern darin an Bord einer Frachtmaschine vom Typ Boeing 777-400F der indischen Fluggesellschaft Air India verladen. Um 8:15 Uhr Ortszeit startete die Maschine vom Flughafen in Kalkutta und nahm Kurs auf Sky City. Um 20:15 Uhr landete die Maschine aus Kalkutta auf dem Flughafen von Sky City. Die beiden Transportkisten wurden entladen und auf zwei wartende Sattelschlepper umgesetzt, die dann in Richtung Zoo aufbrachen. Um 20:45 Uhr startete die Boeing zu ihrem nächsten Ziel. Die beiden Tiger erreichten um 22:30 Uhr die Quarantänestation im Sky City Zoological Garden. Der Zoo in San Diego hatte ein paar Tierpfleger aushilfsmäßig abgestellt, die sich um die Tiere kümmern sollten, bis das eigentliche Personal vor Ort war. Zum Glück hatte Daena Hernandez in der Zeit, in der Chandra und Seetha noch in Indien in Quarantäne waren, einen Entwurf für das Tigergehege angefertigt. Das Haupthaus hatte sie einem indischen Tempel nachempfunden und mit großzügigen Fensterflächen ausgestattet. Im Inneren hatte die Kolumbianerin zwei getrennte Gehege vorgesehen, damit sich Chandra und Seetha zum einen aneinander gewöhnen konnten, zum anderen, damit sie sich beim Fressen nicht in die Quere kamen. Der Entwurf hatte die Abstimmung ohne großen Widerstand passiert. In dieser Sitzung hatten die Stadtverordneten verkündet, dass sie sich große Pandas wünschten. Deren Gehege sollte das erste auf der linken Seite sein. Am Donnerstag, den 02.06.2016 hatten die Bauarbeiten begonnen. Am Tag darauf wurde dann die Inneneinrichtung des Geheges fertiggestellt. Und während die Tierpfleger an der Anlage arbeiteten, berieten die Stadtverordneten über einen neuen 07 Entwurf für das Pandahaus. Daena Hernandez hatte ihn am Donnerstag noch angefertigt. Der Entwurf sah ein rechteckiges Gebäude mit Giebeldach vor, dessen Eingangsbereich auf der Rückseite seinen Platz haben sollte. Darüber kam eine weitere Etage, die etwas nach hinten gerückt war. Diese Konstruktion wurde durch eine Betonplatte am vorderen Ende gestützt. Der Seiteneingang sollte den Tierpflegern vorbehalten sein. Auf einem Marmorsockel sollte eine Bank mit zwei Pandabär-Figuren aufgestellt werden. Auch bei diesem Entwurf wurde auf große Fenster Wert gelegt. Auch diesen Entwurf brachte die Kolumbianerin durch die Abstimmung, so dass gleich darauf mit dem Bau des Hauses begonnen werden konnte. Am Samstag, den 04.06.2016 war auch das Pandahaus fertig gebaut. Die Tierpfleger aus San Diego richteten auch diese Anlage soweit ein, dass sie von zwei großen Pandas bewohnt werden konnte. Zum Schluss kam dann noch die Bank mit den beiden Pandafiguren. Am Sonntag, den 12.06.2016 landete eine Maschine vom Typ Boeing 717 der amerikanischen Fluggesellschaft American Airways auf dem Flughafen von Sky City. An Bord befand sich Renee Vanderbilt. Sie hatte sich auf Anfrage von Mr. Hathaway bereit erklärt, die Leitung des Zoos zu übernehmen. Am Ausgang wurde die 38jährige von Kyle Hathaway erwartet. Renee Vanderbilt hatte schulterlange dunkelbraune Haare und grünblaue Augen. Darüber hinaus hatte sie einen schlanken Körper mit Brüsten mittlerer Größe. Bekleidet war Renee Vanderbilt mit einem roten Tanktop, einer zerschlissenen Jeans und Schuhen der Marke Converse, Modell „Le Chuck“. „Miss Vanderbilt, ich bin froh, dass Sie die Leitung des Zoos übernehmen wollen.“ „Erst mal sehen, was ich hier vorfinde. Wenn das, was ich zu sehen kriege, nicht meinen Erwartungen entspricht, bin ich schneller weg, als Sie Piep sagen können.“ „Viel kann ich Ihnen noch nicht zeigen. Es sind lediglich das Tigergehege und das Pandabärengehege fertig. Die Bewohner des Tigergeheges befinden sich noch in Quarantäne.“ „Am besten mache ich mir erst mal selbst ein Bild.“ Zusammen mit Kyle Hathaway fuhr Renee Vanderbilt zum Zoo. Vor dem Haupteingang hielt der Investor aus Chicago an. „Das ist der Haupteingang. Im Gebäude links, wäre Ihr Büro.“ „Etwas unkonventionell, aber was solls. Ich würde mir gerne den Rest ansehen.“ „Wie gesagt, viel steht noch nicht. Folgen Sie mir bitte.“ So startete Kyle Hathaway seinen Rundgang mit der letzten lebenden Angehörigen der berühmten Vanderbilt-Familie. „Ich nehme an, dass das Gehege für die großen Pandabären ist.“ „Das stimmt. Aber ohne die Tiere, ist das Gehege nicht viel wert.“ „Da gebe ich Ihnen Recht, Mr. Hathaway. Ich würde gerne den Rest sehen.“ Schließlich kamen Kyle Hathaway und Renee Vanderbilt am Tigergehege vorbei. „Und hier werden dann die Königstiger zu bewundern sein.“ „Das stimmt. Aber Chandra und Seetha sind erst gestern Abend hier eingetroffen. Es wird noch einige Zeit dauern, bis beide in ihr neues Zuhause umziehen können.“ „Wer sind Chandra und Seetha?“ „Chandra ist der Tigerkater, Seetha ist das Weibchen.“ 08 „Haben Sie den beiden die Namen gegeben?“ „Nein, sie hatten die Namen schon, als sie hier ankamen. Die Tierpfleger aus Kalkutta haben ihnen die Namen verpasst.“ „Also sind die beiden Tiger Wildfänge?“ „Notgedrungen ja. Die meisten Zoos halten in der Regel entweder sibirische Tiger oder Sumatra-Tiger. Bengaltiger sind eher selten. Und wenn ein Zoo Nachwuchs hat, ist dieser meistens einem anderen Zoo versprochen. Es gibt entsprechende Bücher, in denen die Zuchten geregelt sind.“ „Da erzählen Sie mir nichts Neues. Aber Wildfänge für Zoos sind in Indien eigentlich verboten.“ „Hier wurde eine Ausnahme gemacht, weil Chandra und Seetha in den Provinzen, in denen man sie gefangen hat, enormen Schaden angerichtet haben. Eigentlich sollten sie erschossen werden.“ „Das ist wohl ein verspäteter April-Scherz.“ „Das ist kein Scherz. Ich hatte selbst zwei stundenlange Gespräche mit dem Bauern, dem Seetha die Rinder gerissen hat, und mit der Witwe des Fischers, dem Chandra die Kehle durchgebissen hat. Und die beiden haben mit ZÄHNEKNIRSCHEN meinem Ersuchen zugestimmt. Sie sind der Meinung, dass man Mörder nicht offen zur Schau stellen sollte.“ „Kann ich bis zu einem gewissen Grad sogar nachvollziehen. Ich meine für den Bauer steht durch den Verlust seiner Rinder wahrscheinlich seine Existenz auf dem Spiel. Und für die Witwe des Fischers auch, weil Chandra den Ernährer der Familie getötet hat.“ Als die beiden an der Quarantänestation ankamen, war Seetha gerade am Gitter zu sehen. Als die Raubkatze die fremde Menschenrau sah, sprang sie gleich am Gitter hoch und ließ ein lautes Brüllen vernehmen. „Ts, ts. Du bist ja ganz schön vorlaut Seetha.“ Das Tigerweibchen versuchte es noch einmal, mit demselben Ergebnis. Renee Vanderbilt ließ sich einfach nicht einschüchtern. „Darf ich Sie etwas fragen Mr. Hathaway?“ „Bitte, ich höre. „Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich selbst einen Tierwunsch äußere?“ „Ich wäre der letzte, der „Nein“ sagt. Welche Tiere hätten Sie gerne?“ „Koalabären.“ „Warum denn ausgerechnet diese Tiere?“ „Ich find die irgendwie süß.“ „Sie wissen aber schon, dass man Koalas ziemlich schwer bekommt. Und aus Australien dürfen keine Tiere ausgeführt werden.“ „Das überlassen Sie ruhig mir, Mr. Hathaway. Ein ehemaliger Austauschschüler aus Sydney arbeitet im dortigen Zoo. Er schuldet mir noch einen Gefallen.“ Danach kümmerte sich Kyle Hathaway um die Beschaffung der großen Pandas. Das Männchen war schnell gefunden. Der Zoo in San Diego gab Xiao Liwu, das Baby aus dem letzten Wurf an Sky City ab. Nur die Suche nach einem Weibchen gestaltete sich etwas schwieriger. Doch schließlich kam aus Kuala Lumpur die erlösende Nachricht, dass der dortige Zoo, sein Mädchen Nuan Nuan nach Sky City schicken würde. Das bedeutete, dass Chandra und Seetha bald in ihr neues Gehege umziehen mussten, damit sie den beiden Pandabären nicht in die Quere kamen. Am Montag, den 13.06.2016 kam Donald Trump, der Präsidentschaftskandidat der Republikaner nach Sky City. Nur widerwillig empfing ihn Kyle Hathaway. „Ich glaube, ich muss mich bei Ihnen für meine etwas unfaire Behandlung Ihnen gegenüber 09 entschuldigen.“ „Sie überraschen mich. Ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht mit einer Entschuldigung.“ „Sie sehen, ich bin nicht der fiese Drecksack, für den Sie mich halten. Was ist denn Ihr derzeitiges Bauprojekt?“ „Ich baue einen Zoo.“ „Keine schlechte Idee. Kann ich ihn mir ansehen?“ „Sicher. Aber viel steht noch nicht. Gerade mal das Gehege für die großen Pandas und das Tigergehege sind fertig. Wir haben zwei Tiger, die als Wildfang hierherkamen. Die großen Pandas sollen nächste Woche kommen. Aus San Diego bekommen wir das Männchen.“ „Xiao Liwu?“ „Richtig. Das Weibchen, Nuan Nuan heißt sie, kommt aus Kuala Lumpur.“ „Ich will Ihnen nicht die Illusion rauben, Mr. Hathaway, aber das Panda Reservat in China wird auf der Herausgabe des Weibchens bestehen.“ „Ich kenne das Reservat. Ich hatte mal die Ehre, es besuchen zu dürfen. Ich hab genug Argumente, warum Nuan nach Sky City gehört.“ Am Zoo angelangt staunte Donald Trump nicht schlecht, als er den Haupteingang sah. „Nicht schlecht.“ Danach kamen sie am Panda Gehege vorbei. „Ich seh schon, Sie haben seit unserer letzten Begegnung ganz schön rangeklotzt.“ „Halbe Sachen mach ich nicht.“ Danach kamen Kyle Hathaway und Donald Trump am Tigergehege an. „Sieht aus wie ein indischer Tempel.“ „Die beiden Tiger stammen ja auch aus Indien. Sie befinden sich noch in der Quarantänestation. Da wir aber jetzt den kommenden Samstag, also den 18.06., die beiden Pandas erwarten, werden die beiden Raubkatzenschon an dem Tag in dieses Gehege umgesiedelt. Wir können uns die Tiere gerne ansehen. Aber ich warne ich lieber gleich, Seetha mag keine fremden Menschen.“Am Quarantänegelände angekommen sprang Seetha wieder am Gitter hoch und jagte dem Präsidentschaftskandidaten der Republikaner einen tüchtigen Schrecken ein. „Ist Seetha immer so eine Kratzbürste?“ „Ich sagte doch schon, dass Seetha keine fremden Menschen mag. Sie hat sich gerade an Miss Vanderbilt gewöhnt, oder fängt zumindest damit an.“ „Kann ich irgendwie helfen?“ „Wenn Sie ein Paar Koalabären für eine erfolgreiche Zucht auftreiben können.“ „Koalabären?“ „Red ich Chinesisch? Ich sagte Koalabären.“ „Zugegeben, die sehen echt niedlich aus.“ „Sind aber schwer zu kriegen. Zumal keine Exemplare aus Australien ausgeführt werden dürfen.“ „Das stimmt leider.“ Nach dem Besuch von Donald Trump setzte sich Daena Hernandez in ihrem Atelier an ihr Zeichenbrett und fertigte einen Entwurf für ein neues Gehege an. Dort sollten später die Rothschild-Giraffen und die blauen Gnus untergebracht werden. Nachdem sie die Pläne fertig gezeichnet hatte, baute sie noch ein Modell. Der Entwurf sah ein Haus mit zwei getrennten Bereichen vor, die von den Giraffen und den Gnus bewohnt werden konnten. Auf der Außenanlage, die beide Tierarten gemeinsam benutzen konnten, war unter anderem eine Attrappe in Form eines Affenbrotbaumes vorgesehen. Davor hatte Daena Hernandez noch eine Wasserquelle eingezeichnet, aus der die Tiere trinken konnten. Das Haus selber sollte große Fensterflächen bekommen, damit die Tiere möglichst viel Licht bekamen. Das Dach sollte wieder ein Giebeldach werden, wie die beiden Gebäude am Haupteingang, jedoch sollte der Winkel etwas flacher ausfallen. 10 Diesen Entwurf zeigte sie Kyle Hathaway und Renee Vanderbilt. „Perfekt, wie immer Daena.“ „Sie scheinen Miss Hernandez Arbeit sehr zu schätzen, Mr. Hathaway.“ „Daena Hernandez und ich arbeiten schon seit drei Jahren zusammen. Sämtliche Gebäude, die Sie bis jetzt gesehen haben, stammen zum Großteil aus ihrer Feder. Den Rest hat der Cousin von Daena Hernandez Adriano Benitez designt.“ „Also hat Daena Hernandez eine ganze Stadt entworfen.“ „Mehr oder minder.“ Am Folgetag, es war Dienstag der 14.06.2016 trafen sich die Stadtverordneten um 9:00 Uhr morgens zu einer neuen Sitzung. Dort stellte Daena Hernandez ihren Entwurf für das neue Gehege vor. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte, sah sie in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand von Ihnen eine Frage zu meinem Entwurf?“ Da niemand eine Frage hatte, ließ Bürgermeister Robert Palmer zur Abstimmung schreiten. „Wer für den Entwurf stimmt, drückt auf „Ja“, wer dagegen ist auf „Nein“. Wer sich enthalten will, behält seine Flossen bei sich.“ Nach 10 Minuten stand das Ergebnis der Abstimmung fest. Der Entwurf war abgesegnet. „Schön, dass wir wieder einer Meinung sind. Hat sonst noch jemand etwas zu sagen? Denn wenn nicht, würde ich die Sitzung beenden.“ Raymond Loxley hob die Hand. „Ja Mr. Loxley?“ „Gute Nachrichten. Wir haben den Zuschlag für das GATX-Werk“ Nach der Sitzung gab Kyle Hathaway den Baggerführern ein Zeichen, dass mit dem Bau der Giraffenanlage begonnen werden konnte. Schließlich rissen die Bagger das Erdreich auf und hoben eine 23 Meter tiefe Grube aus. Als dieser Arbeitsschritt abgeschlossen war, wurden zuerst die Stahlpfeiler in die Erde getrieben, danach wurden die Gitter aus geflochtenem Stahldraht mit den Trägern verschweißt. Im nächsten Arbeitsschritt wurde die Grube mit Zement gefüllt. Als der letzte Zementmischer seine Ladung abgeliefert hatte, hatten die Arbeiter erst mal Pause. Doch als es um 12:45 weitergehen sollte, stellte sich heraus, dass kein Zementpulver mehr vorhanden war. Kyle Hathaway bestellte sofort bei einem befreundeten Zementfabrikanten eine große Menge davon. Doch leider kam es zu Lieferschwierigkeiten. Die Lieferung konnte erst am Freitag, den 17.06.2016 erfolgen. Bis dahin mussten die Arbeiten ruhen. Am 17. Juni kam dann die erste Ladung Zement. Ganze 25 Palletten mit Zementsäcken waren an Bord der Antonov AN-124. Doch das war nur die Hälfte. Die andere Hälfte musste kurzfristig nach Italien abgegeben werden, da bei einem Erdbeben mehrere Häuser eingestürzt oder schwer beschädigt worden waren. Doch die Menge würde zumindest reichen, um das Haupthaus des Giraffen- und Gnu-Geheges zu bauen. Die Bauarbeiter rührten sofort den Zement an, um später mit der Vorfertigung der Segmente beginnen zu können. Inzwischen kümmerte sich Kyle Hathaway um ein Paar Rothschild-Giraffen für eine erfolgreiche Zucht. In Deutschland wurde er fündig. Der Zoo Schwerin 11 war bereit, seinen Giraffenbullen Yasho abzugeben. Aus dem Zoo Hannover bekam er die Zusage, dass Jamila, die letzte Tochter des verstorbenen Zuchtbullen Schorse, an den Zoo von Sky City abgegeben würde.Auf der Baustelle hatten die Arbeiter die Segmente für das Giraffen- und Gnuhaus gegossen und ließen den Zement nun aushärten. Am 18.06.2016, es war ein Samstag, zogen die beiden Königstiger Chandra und Seetha in ihr neues Gehege um. Bei Seetha ging alles ganz normal. Brav ging das Weibchen in die Kiste. Doch bei Chandra gab es Probleme. Der Kater wollte partout nicht in die Kiste. Doch schließlich ließ auch er sich breitschlagen. Danach wurden die beiden Kisten mit einem zooeignen Transporter zum Gehege gebracht. Dort wurden die beiden Transportkisten mit den Tigern darin von den Tierpflegern, die Renee Vanderbilt eingestellt hatte, in das Haus geschleppt. Zuerst wurde die Kiste von Seetha geöffnet. Ganz vorsichtig spitzte das Tigerweibchen mit seinem Kopf aus der Kiste um sich dann doch wieder zurückzuziehen. Dann erschien der Tigerkopf ein zweites Mal. Und dieses Mal verließ Seetha die Kiste ganz. Dann senkte sie den Kopf und fing an zu schnuppern. So nahm sie ihre neue Umgebung in Augenschein. Als sie in einem Nebenraum verschwand, trugen die Pfleger, allesamt ehemalige Schul- und Collegekameraden von Renee Vanderbilt, die Kiste aus dem Haus und schlossen die Tür, nicht ohne Chandra und Seetha etwas zu fressen da zu lassen. Danach öffneten sie den Schieber von Chandras Transportkiste. Auch Chandra war zuerst etwas ängstlich. Doch auch er verließ beim zweiten Mal die Kiste und nahm schnüffelnd sein neues Zuhause in Augenschein. Zunächst war er durch ein Gitter von Seetha getrennt, damit sich beide aneinander gewöhnen konnten. Um 14:10 Uhr kam eine Frachtmaschine aus San Diego, die die Kiste mit Panda Männchen Xiao Liwu an Bord hatte. Kaum war diese ausgeladen, startete die Maschine zu ihrem Weiterflug nach Phoenix, Arizona. Xiao Liwu wurde in die Quarantäne des Zoos gebracht, die man vorher noch mal gereinigt hatte, damit der Panda den Geruch der beiden Tiger nicht wittern würde. Bei Nuan Nuan hatte es Schwierigkeiten gegeben, genau wie Donald Trump es prophezeit hatte. Die Maschine, eine Boeing 747-8-F der Malaysia Airlines, war um 4:30 Uhr morgens vom Flughafen Kuala Lumpur gestartet und gerade vier Stunden in der Luft, als der Leiter des Panda Reservats in das Büro des Zooleiters kam um mit diesem über eine Rückführung zu verhandeln. Der Zooleiter hörte seinem Gegenüber erst mal zu ehe er antwortete. „Es tut mir leid Sie enttäuschen zu müssen. Aber wir haben uns entschieden Nuan Nuan an den Zoo in Sky City abzugeben. Die Maschine ist bereits in der Luft.“ „Besteht keine Möglichkeit sie abzufangen?“ „Das würde Ihnen wohl gefallen. Aber die Maschine der Malaysia Airlines ist auf Kurs und wird aller Voraussicht nach in circa einer Stunde Thailand überfliegen.“ „Das heißt also, dass sie China nicht überfliegen wird.“ „Ich befürchte ja. Aber sehen Sie es mal so, der Zoo in Sky City ist zwar noch im Bau, aber auch dort ist eine Zucht geplant. Vielleicht wird Ihr Reservat eines Tages die Kinder von Xiao Liwu und Nuan Nuan beheimaten.“ „Wollen Sie damit andeuten…?“ „Ja das will ich. 12 Ein weiterer Zoo, der große Pandas züchtet, kann für ihre Sache doch nur dienlich sein.“ „Da haben Sie allerdings Recht.“ Um 16:30 Uhr landete die Frachtmaschine der Malaysia Airlines auf dem Flughafen von Sky City. Die Transportkiste in der Nuan Nuan den Flug verbracht hatte wurde entladen, und auf einen Sattelschlepper umgesetzt, der das Tier zum Zoo brachte. Dort angekommen, trottete das Panda Weibchen aus seiner Box in die Quarantänestation. In der Zwischenzeit hatten die Arbeiter den Bau am neuen Haus der Giraffen und Gnus weiter ausgeführt. Zuerst kam die Rückwand. Als sie eingepasst war, wurde das tonnenschwere Segment von Phil noch einmal hochgehoben und die Stelle mit Zement bestrichen. Seetha sah dem Treiben mit Interesse zu. Um 18:00 Uhr stand das neue Haus im Rohbau. Es fehlte aber noch das Dach. Und während ein Bautrupp selbiges zusammenbaute, hatte sich ein zweiter Trupp darangemacht, die Wasserstelle anzulegen. Zuerst wurde eine 16 cm tiefe Grube ausgehoben deren Rand mit Zement gegen Korrosion geschützt wurde. Danach kam noch eine schwarze Plane um die Tränke vor Regen zu schützen. Zum Schluss wurde wieder Erde auf die Plane geschüttet, damit keiner die Plane sah. Als letzter Bauschritt wurde auf der Außenanlage der Affenbrotbaum aufgestellt. Auch das Dach war mittlerweile an seinem Platz und war fixiert. Die Glaser nutzten das restliche Tageslicht und setzten die Scheiben ein. Nachdem die Scheiben eingesetzt waren, wurdensie mit Dichtmasse abgedichtet. Am nächsten Morgen wurde das neue Haus fertig eingerichtet. In Schwerin und Hannover trainierten die Pfleger mit Yasho und Jamila den Weg in die Transportkisten, die extra für diese Tierart angefertigt worden waren. Am Samstag, den 25.06.2016 zogen dann auch Xiao Liwu und Nuan Nuan in ihr eigentliches Gehege um, da an diesem Tag auch die beiden Rothschild-Giraffen in Sky City ankommen sollten. Die Maschine mit den beiden Tieren landete um 14:45 Uhr Ortszeit auf dem Sky City International Airport. Nach dem Ausladen wurden die beiden Transportkisten auf zwei Sattelschlepper verladen und zum Zoo gebracht. Dort kamen sie dann in die Quarantänestation des Zoos. Auch Kyle Hathaway war nicht ganz untätig geblieben und hatte sich um ein Paar blauer Gnus für eine erfolgreiche Zucht bemüht. Doch vergebens. Kein Zoo war bereit eines seiner Tiere abzugeben. Also blieb wieder nur ein Wildfang. Doch die Wildhüter in den afrikanischen Nationalparks weigerten sich, gesunde Tiere aus den Herden herauszufangen. Lediglich in Kenia, im Tsavo West Nationalpark und im Sweetwaters Nationalpark hatten sich die Parkranger dazu bereit erklärt, einen Bullen und ein Weibchen aus der Herde herauszuholen. Wie schon bei Chandra und Seetha brachten sich die Ranger in eine günstige Position und schossen jeweils einen Betäubungspfeil auf eins der Tiere ab. 13 Im Sweetwaters Nationalpark konnte so ein Gnu Weibchen gefangen werden. Die Ranger nannten das Tier Bahati. Im Tsavo West Nationalpark wurde ein Bulle gefangen, dem die Ranger den Namen Mogambi gaben. Die beiden Tiere wurden in Transportkisten nach Nairobi, die Hauptstadt Kenias, gebracht, wo sie am Jomo Kenyatta International Airport in Quarantäne kamen. Tierpfleger aus dem Nairobi Nationalpark kümmerten sich um die Tiere. In Sky City war unterdessen der Chef von GATX Brian A. Kenney eingetroffen, um den Vertrag für den Bau eines neuen Werkes zu unterschreiben. Kyle Hathaway erwartete seinen alten Kumpel am Ausgang. Der GATX-Chef war ein Mittsechziger mit grauen Haaren und stechend blauen Augen. Sein rundliches Gesicht wollte gar nicht zu seinem athletischen Körper passen. „Kyle Hathaway. Was verschlägt dich denn hierher, du alter Pirat.“ „Ich bin im Prinzip der Schöpfer von all dem, was du bisher gesehen hast. Zumindest aus der Luft.“ „Hast ja schon ordentlich was auf die Beine gestellt. Von Sky City redet fast jeder an der Wall Street.“ „Schön, dass du dich dazu entschlossen hast, die Infrastruktur der Stadt noch weiter voranzubringen.“ „Immer wieder gern. Das Werk wird eines der modernsten in Amerika.“ „Aber ohne Rangierloks wird es schwierig.“ „Dir fällt immer etwas ein, was ich vergessen habe. Kannst du mir zwei Loks organisieren? Ich revanchier mich mit Hilfe bei deinem aktuellen Projekt, was du hier planst.“ „Kannst du ein Paar Walrösser auftreiben?“ „Mit Walrössern leider nicht. Aber Kängurus sind möglich. Was planst du dieses Mal?“ „Einen Zoo.“ „Gute Idee. Also sind wir uns einig?“ „Sicher. Hand drauf?“ „Hand drauf Kyle.“ Mit einem kräftigen Händedruck besiegelten die beiden Männer ihr Abkommen. Um 14:28 Uhr unterschrieb Brian Kenney den Vertrag für den Bau des neuen Werkes. Danach schauten er und Kyle Hathaway bei Daena Hernandez vorbei, die schon einen Entwurf für das neue Werk parat hatte. Der Entwurf sah drei baugleiche Gebäude vor, die drei Stockwerke hoch waren und aus Stahl und Glas bestanden. „Genau so habe ich mir das vorgestellt. Also fangen wir an.“ „Die Genehmigungen sind da. Also tu dir keinen Zwang an.“ Anschließend steckte Brian A. Kenney im Industriepark ein 150 ha großes Areal ab. Um 15:45 Uhr kam dann Hilary Clinton die Präsidentschaftskanidatin. der Demokraten zu einem Besuch nach Sky City. Am Zoo traf sie Kyle Hathaway. „Hallo Mr. Hathaway. Ich dachte, dass Sie und ihre Frau in Chicago weilen.“ „Da haben Sie falsch gedacht. Es gibt hier genug Dinge zu tun. Zum Beispiel das Bauprojekt hinter mir.“ „Was soll das mal werden?“ „Ein Zoo.“ „Das dachte ich mir fast. Haben Sie denn schon Tiere?“ „Zwei Tierarten in ihren Gehegen, und eine weitere in der Quarantänestation.“ „Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich gerne einen Rundgang machen.“ „Immer wieder gern. Wenn Sie die Güte hätten, mir zu folgen.“ Als erstes sah sich die ehemalige First Lady das Panda Gehege an. Nuan Nuan war gerade auf der Außenanlage und knabberte genüsslich an einem Stück Bambus. Am Tigergehege war Chandra auf der Außenanlage. Dennoch war es Seetha, die mal wieder ihrem Ruf als Kratzbürste mehr als gerecht wurde. Sie sprang am Gitter hoch und stieß ein 14 lautes Brüllen aus. „Heiliges Kanonenrohr, ist diese Raubkatze immer so giftig?“ „Seit wann sind Kanonenrohre heilig? Aber Spaß beiseite, Seetha kann fremde Menschen partout nicht ausstehen.“ „Das Weibchen heißt also Seetha. Und wie heißt der Kater?“ „Chandra.“ „Da scheint wohl jemand gern den Film „Der Tiger von Eschnapur als Lieblingsfilm zu haben.“ Bevor sich Hilary Clinton verabschiedete sprach sie Kyle Hathaway noch einmal an. „Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich Sie um einen Gefallen bitten würde?“ „Kommt drauf an, was es für ein Gefallen ist.“ „Würden Sie Orcas in ihrem Zoo beheimaten?“ „Für die Zucht gerne. Aber nicht für Dressurshows. Da bin ich strikt gegen.“ „Ich hoffe, Sie sind sich im Klaren darüber, dass es schwer wird, eine erfolgreiche Orca-Zucht aufzuziehen.“ Nachdem Hilary Clinton wieder abgereist war, kümmerte sich Kyle Hathaway um die Beschaffung der Rangierloks für seinen alten Spezi, den Chef von GATX. Die erste Lok, die er ergattern konnte war 212-007-9, die bei einem Schrotthändler auf ihre Verschrottung wartete und rettete die Lok so vor dem Schneidbrenner. Lok Nummer zwei war eine Rangierlok der Baureihe 365. Es handelte sich um 365-828-3, die in Mannheim z-gestellt war. Die beiden Loks wurden mit einem Güterzug der DB, der von 170-021-7 gezogen nach Hamburg lief. Dort wurden die Container mit den beiden Loks auf einen Containerriesen der Peter Döhle Schifffahrts KG verladen. Es handelte sich um die 153,51 Meter lange Filomena. Um 18:30 Uhr Ortszeit legte die Filomena in Hamburg ab. Und während sich das Schiff auf dem Weg nach Sky City befand, fertigte Daena Hernandez in ihrem Atelier den Entwurf für ein Haus für Koalabären und zusätzlich noch einen für eine Polarlandschaft an. Das Koalahaus war ein Bau, der um die Ecke führte. Der Entwurf begann mit einer Art Turm, an den sich das Haus dann anschloss. Auf der Ecke sollte ein Außenbereich für die Tiere geschaffen werden. Danach kam ein langer Gebäudetrakt. Das Haus selber sollte mit einem Glasdach versehen werden. Die Polarlandschaft sollte nicht nur für Walrösser geeignet sein, sondern auch Robbenklippen und eine Voliere im Zentrum der Anlage beherbergen. Ein riesiges Becken für die Tiere durfte natürlich genauso wenig fehlen, wie die täuschend echte Nachbildung eines gigantischen Eisbergs. In der neuen Polaranlage sollten neben Eisbären und Walrössern diverse Pinguinarten ihr Zuhause finden, ebenso wie Seelöwen und Kegelrobben. In der Seevogelvoliere im Zentrum der Anlage sollten Gryllteiste, Küstenseeschwalben, Trottellummen und andere arktische Vogelarten zu bewundern sein. Daena Hernandez hatte gerade das Modell für die Polarlandschaft fertig, als die Klingel Besuch ankündigte. Kurz darauf hörte sie Schritte auf der Treppe. Dann klopfte es an der Tür zum Atelier. „Die Tür ist offen.“ Kyle Hathaway und Renee Vanderbilt traten ein. „Hi Daena. Bist wohl schwer beschäftigt.“ „Wirklich zu komisch. Ich hab mir ein paar Gedanken gemacht und zwei neue Gebäude für deinen Zoo entworfen.“ Kyle Hathaway und 15 seine Begleiterin studierten die Baupläne und sahen sich die Modelle an. Schließlich nickte die Zooleiterin. „Ich bin sehr zufrieden. Sie haben meine volle Unterstützung. Ich sehe, Sie verstehen Ihr Handwerk.“ Am 27.06.2016 lief die Filomena im Hafen von Sky City ein. Die beiden Container mit den Loks wurden entladen und wurden zur Baustelle des GATX-Werkes gebracht. Dort wurden sie in einem Lokschuppen untergebracht und warteten auf ihre Aufarbeitung. Am Folgetag, Dienstag, den 28.06.2016, landete eine Boeing 777F der Kenya Airways auf dem Flughafen von Sky City. An Bord waren die Frachtkisten mit Mogambi und Bahati. Die Kisten wurden entladen und auf einen Sattelschlepper umgesetzt, der den Zoo zum Ziel hatte. Im Zoo angekommen wurden die beiden Gnus in die Quarantänestation gebracht. Zuerst war Bahati dran. Anschließend kam der Bulle. Auf der Baustelle des GATX-Werkes hatten unterdessen die Bauarbeiten begonnen. Zuerst hoben die Bagger drei 26 m tiefe Gruben mit einer Länge von 75 m und einer Breite von 45 m aus. Danach wurden die stabilisierenden Elemente eingezogen. Zuerst wurden die Stahlpfeiler in die Erde getrieben. Danach wurden die Gitter aus geflochtenem Stahldraht in die Gruben herabgelassen und mit den Trägern verschweißt. Im Anschluss wurde die Grube mit Zement gefüllt. Doch der Lärm auf der Baustelle machte Yasho, den Giraffenbullen, ganz kirre und er begann mit seinen Vorderhufen gegen die Absperrung der Quarantänestation zu schlagen. Einem Tierpfleger fiel dies auf und er suchte Daena Hernandez auf. „Miss Hernandez, gut dass ich sie treffe. Der Giraffenbulle macht Probleme.“ „Und wie äußern die sich?“ „Hören sie selbst.“ Ein lautes Krachen ertönte, als Yasho erneut mit seinen Vorderhufen gegen die Absperrung schlug. „Ich rede mal mit Mr. Hathaway. Aber es ist 11:50 Uhr, ab dann ist Mittagspause.“ „Das sind 10 Minuten in denen Yasho die Quarantänestation auseinandernehmen kann.“ „Wie gesagt, ich werde mit Mr. Hathaway sprechen. Mehr kann ich für Sie nicht tun.“ Schließlich traf Daena Hernandez ihren Brötchengeber. „Einer der Tierpfleger war gerade bei mir.“ „Was wollte er denn?“ „Der Giraffenbulle scheint wegen des Lärms auf der Baustelle des GATX-Werkes durchzudrehen.“ „Das soll wohl ein verspäteter Aprilscherz werden Daena.“ „Das war kein Scherz. Ich habe es selbst gehört. Yasho schlägt mit den Vorderhufen gegen die Absperrung der Quarantänestation.“ „Ich werde mal nachsehen. Vor allem aber werde ich mir diesen Pfleger mal zur Brust nehmen.“ Am Zoo angekommen hörte Kyle Hathaway den Lärm, den der Giraffenbulle verursachte. „Was ist denn hier los?“, fragte er. „Das ist der Bulle. Er dreht durch.“ „Wegen dem Lärm auf der Baustelle von GATX, wie mir Miss Hernandez berichtet hat.“ „So ist es.“ „Und damit wären wir schon beim Thema. Wieso haben Sie ausgerechnet Miss Hernandez angesprochen? Sie ist Architektin und hat von Tierpsychologie nicht den Hauch einer Ahnung. Außerdem ist in solchen Fällen Ihre Chefin Renee Vanderbilt ihre Ansprechpartnerin.“ Zum Glück kam die Leiterin des Zoos dazu. „Gibt’s Probleme?“ „Der Bulle spielt verrückt. 16 Der Lärm auf der Baustelle ist der Grund dafür.“ „Das ist nicht gut. Wir könnten die beiden Giraffen umsiedeln. Das würde aber bedeuten, dass wir die Quarantänevorschriften missachten würden. Und das möchte ich nach Möglichkeit gerne vermeiden.“ „Können sie mir einen ungefähren Zeitpunkt nennen, wann die beiden Rothschild-Giraffen umgesiedelt werden können?“ „Anfang oder Mitte Juli. Die Tiere müssen mindestens zwei Wochen in Quarantäne bleiben um sicherzustellen, dass sie keine Krankheiten oder ähnliches haben.“ „Was sagt eigentlich der Tierarzt des Zoos?“ „Bedauerlicherweise haben wir noch keinen.“ „Zum Glück ist einer hier ansässig. Ich habe die Rufnummer seiner Praxis. Ich werde ihn gleich mal kontaktieren.“ Um 12:12 kam Dr. Brian Lovett, der Tierarzt von Sky City zum Zoo. „Was gibt’s denn so dringendes, dass Sie mich aus meinem Mittagsschlaf reißen, Mr. Hathaway?“ „Eine der beiden Rothschild-Giraffen, es ist Yasho der Bulle, hat durch den Baulärm auf der Baustelle des GATX-Werkes angefangen zu randalieren. Er kann aber erst nächsten Monat umgesiedelt werden. Könnten Sie sich die Tiere mal ansehen und eine vorläufige Einschätzung abgeben?“ „Das kann ich gerne machen, aber ich muss Ihnen ganz ehrlich sagen, dass ich auf Haustiere, wie Hunde, Katzen und Kleintiere wie Nager spezialisiert bin. Mit Giraffen hatte ich noch nie zu tun.“ „Ich erwarte ja auch nicht, dass Sie sich mit allen Tierarten, die auf unserem Planeten rumkreuchen, Ahnung haben. Sie sollen sich die Tiere doch erst mal nur ansehen.“ Dr. Lovett untersuchte zuerst den Bullen, dann das Weibchen. Er nahm sogar Kot- und Urinproben und analysierte diese. „Wie lange sind die Tiere bereits in Quarantäne?“ „Drei Tage.“, sagte Renee Vanderbilt. „Wir sollten die vollen zwei Wochen abwarten, bis wir die Tiere umsiedeln. Besser wir gehen kein Risiko ein.“ „Ich rede erst mal mit den Arbeitern auf der Baustelle von GATX. Danach sollten wir uns nochmal zusammensetzen.“ „Einverstanden.“ Um 12:25 traf sich Kyle Hathaway mit den Arbeitern. „Meine Herren, ich will gleich zur Sache kommen. Der Baulärm macht den Giraffenbullen im Zoo verrückt, er schlägt mit den Vorderhufen gegen die Absperrung. Vor Juli kann er sein neues Domizil nicht beziehen. Dasselbe gilt auch für das Weibchen. Was ich jetzt wissen möchte: Wie hoch ist der Lärm, wenn Sie die Stahlsegmente verschweißen?“ „Nicht hoch. Schätzungsweise 3 Dezibel. Vielleicht sogar weniger.“ „Gut. Dann schweißen Sie die Segmente zusammen. Und wenn es unbedingt sein muss, stellen Sie die Segmente auch auf. Aber vermeiden Sie unbedingt den Einsatz von Presslufthämmern und anderen Lärm erzeugenden Geräten. Kann ich mich auf Sie verlassen?“ „Sie haben mein Wort als Vorarbeiter Sir.“ „Gut. Ich verlass mich auf Sie. Wehe ich höre auch nur EINEN Presslufthammer, dann stehen Polen und Mütterchen Russland aber sperrangelweit offen.“ Zurück am Zoo besprach sich Kyle Hathaway mit den anderen. „Also Stand jetzt werden die Arbeiter nach der Mittagspause die Segmente der Stahlkonstruktion 17 zusammenschweißen. Wenn es sich lärmtechnisch einrichten lässt, dann werden die Stahlteile noch aufgestellt. Ich habe Anweisung gegeben, die Lärmbelästigung so gering wie möglich zu halten.“ „Gut. Hoffentlich halten sich die Bauarbeiter auch an Ihre Anweisung.“ „Ich hab schon gesagt, wenn auch nur ein Presslufthammer eingesetzt wird, dann rauchts im Gebälk.“ Um 12:45 Uhr wurden auf der Baustelle des GATX-Werkes die Arbeiten wieder aufgenommen. Die Arbeiter schweißten die einzelnen Segmente zu riesigen Wänden zusammen. Die Rück- und Stirnwände hatten jeweils eine 58 Meter hohe und 39 Meter breite Öffnung. Zwischen den einzelnen Hallen wurden noch einmal jeweils 380 Meter Gleis verlegt. Die Spurbreite der Schienen hatte man vom deutschen Gleisnetz übernommen. Im Werk sollte der größte Staubgutwagen von GATX gebaut werden. Der Waggon vom Typ 8099 hatte eine Länge 20,84 Metern und ein Fassungsvermögen von 128 m3 und wog ohne Ladung 20,5 Tonnen. Nachdem auch das letzte Stahlsegment verbaut war ruhten die Arbeiten bis zum 08.07.2016. An diesem Tag wurden dann endlich die beiden Rothschild-Giraffen umgesiedelt. Davor hatten die beiden Entwürfe für das Koalabärenhaus und die Polarlandschaft die Abstimmung in der Stadtverordnetenversammlung überstanden. In dieser Sitzung hatte Bürgermeister Robert Palmer angekündigt, nach dem Bau des Zoos sein Amt als Bürgermeister von Sky City aus gesundheitlichen Gründen niederzulegen. Horace Cassell sollte ihm nachfolgen. Renee Vanderbilt hatte sich in der Zwischenzeit um die Beschaffung zweier Koalas gekümmert und ihrem Bekannten, der als Kurator im Zoo in Sydney arbeitete eine E-Mail mit ihrem Anliegen geschickt. Und sie hatte Glück. Tierpfleger hatten in einem Waldgebiet in der Nähe der Hafenmetropole ein verletztes Koalamännchen entdeckt. Nun wurde es im Zoo von Sydney aufgepäppelt und medizinisch versorgt. In Adelaide war die Gruppe zu groß geworden und man entschied ein Weibchen, ihr Name war Heddi, nach Sky City zu schicken. Die Pfleger in Sydney hatten das Männchen Turbo getauft. Am 01.07.2016 hatten die Pfleger in den Zoos das Training mit Heddi begonnen. Durch die Verletzung, die Turbo an seinem rechten Bein erlitten hatte, konnte das Training bei ihm erst drei Tage später beginnen. Am 10.07.2016 traten die beiden Koalabären ihre Reise nach Sky City an. Die Maschine, eine Passagiermaschine vom Typ Boeing 747-400ER der australischen Fluggesellschaft Quantas Airways startete um 01:00 Uhr morgens auf dem Kingsford Smith International Airport, nachdem eine Maschine vom Typ Boeing 737-800 der Tigerair Australia die Kiste mit Heddi an Bord vom Adelaide Airport nach Sydney gebracht hatte. Wegen der Zeitverschiebung von 17 Stunden, die man in Down Under hinter den Vereinigten Staaten von Amerika zurück war, landete die Boeing am 09.07.2016 um 08:00 Uhr morgens auf dem Sky City International Airport. 18 Die beiden Kisten wurden entladen und getrennt in einen Van umgesetzt. Der Fahrer wollte schon losfahren, nachdem die Kiste mit Turbo im Laderaum des Van abgesetzt war, als ein Gabelstapler mit der zweiten Transportkiste, in der Heddi saß anrollte. „Was ist denn noch, ich hab’s eilig.“ „Hier ist noch eine zweite Transportkiste. Da ist das Koalaweibchen drin.“ „Na schön. Lad ab, aber beeil dich.“ Die beiden Pfleger aus Down Under es waren Melody Fairbanks aus Sydney, und Devin Coulter aus Adelaide, sprangen in den Laderaum. „Hey! Raus da, aber flott! Zutritt für Unbefugte verboten.“ Als Antwort zückten die beiden ihre Dienstausweise und hielten Sie dem verblüfften Fahrer unter die Nase. „Hör mal zu du Meisenarsch, meine Kollegin und ich sollen die beiden Koalas bis zum ihrem Ziel begleiten. Also halt mal besser dein vorlautes Mundwerk, oder soll ich dein Krankenkassengebiss mit ‘nem Presslufthammer bearbeiten?“ Der Fahrer schob das Schiebefenster zu und fuhr los. So konnte er nicht hören, was Melody und Devin miteinander sprachen. „Ist der Typ heute mit dem falschen Bein aufgestanden oder was ist los?“, fragte Melody. „Ungehobelter Flegel. Wenn der am Zoo noch mal so einen Stress macht, verpass ich ihm ein Pfund, von dem er sich nicht so schnell wieder erholt.“ „Sei vorsichtig. Ich hab das Gefühl, dass mit dem nicht gut Kirschen essen ist, wenn man ihm quer kommt.“ Am Zoo angekommen schlug der Fahrer erneut einen rauen Umgangston an, als er die hinteren Türen des Vans öffnete. „Los raus! Ein bisschen dalli oder soll ich euch beiden Aussies Beine machen?“ Devin Coulter erkannte am Akzent, dass er einen Neuseeländer vor sich hatte. „Pass mal auf, Du vorlauter Kiwi, noch so ein Spruch und dein Zahnarzt darf Sonderschichten einlegen um deine Kauleiste wieder zu richten.“ „Aber gerne doch. Dir blas ich doch das Licht aus.“ Devin Coulter sprang aus dem Van und verpasste dem Neuseeländer aus dem Nichts einen Chinbreaker. Doch statt abzufedern, zog er die Aktion voll durch und brachte seinem Gegner einen Dreifachbruch an Ober- und Unterkiefer bei. „Hast du noch irgendwas zu sagen du Mother Fuckin Kiwi Bastard?“ Danach wurden die Kisten aus dem Van geholt und in die Quarantänestation gebracht. Turbo machte nicht viel Federlesens und trollte sich in die Station. Nur Heddi wollte sich partout nicht von ihrem langjährigen Pfleger trennen. Sie klammerte sich an sein Bein und fing an zu schreien und zu weinen. Devin Coulter versuchte vergeblich auf Heddi einzureden und sie zu überreden in die Quarantänestation zu gehen. Doch es half nichts. Das Weibchen wollte Devin nicht gehen lassen. Eine attraktive Pflegerin mit langen schwarzen Haaren kam dazu. Sie ging auf die Knie und sprach ganz sanft mit dem Koala. Und siehe da: Heddi fasste schnell Zutrauen. Sie ließ das Bein ihres langjährigen Pflegers los und kletterte bei ihrer neuen Pflegerin auf den Arm. „Wie haben Sie das bloß geschafft, Miss…?“ „Ravens. Lexi Ravens.“ „Lexi?“ „Eigentlich heiße ich Alexandra. Aber ich finde, Lexi klingt schöner. Ist vor allem kürzer.“ „Ich bin echt noch platt. Heddi fasst sonst nie so schnell Zutrauen zu neuen Pflegern. In Adelaide war 19 ich der einzige, den sie in ihre Nähe gelassen hat.“ „Dann ist es offensichtlich, dass Sie die Kleine Koaladame schon kennen, seit Heddi das Licht der Welt erblickt hat.“ „Das stimmt. Ich war bei Heddis Geburt dabei.“ „Sehen Sie. Ich hab mir sowas schon gedacht. Heddi hat sich an Sie gewöhnt. Ich habe schon in anderen Zoos mit Koalabären gearbeitet und dabei gelernt, worauf es ankommt, wenn man das Zutrauen dieser Tiere gewinnen will. Bringen Sie mir den Koala, der meinem Charme nicht erliegt.“ Am Sonntag, den 10.07.2016, zogen dann Mogambi und Bahati zu Yasho und Jamila ins das Gehege. Sicherheitshalber wurden die beiden Gnus zu einem anderen Eingang gebracht, damit sie den beiden Rothschild-Giraffen nicht in die Quere kamen. Wie schon zuvor bei den Giraffen wurden auch die Gnus durch den Park geführt. Doch ihr Weg führte nicht am Tigergehege vorbei, in dem Chandra und Seetha lebten. Ihr Weg führte zuerst an dem leeren Areal vorbei, auf dem später einmal die Anlage für die Leistenkrokodile entstehen sollte. Anschließend passierten Mogambi und Bahati die bereits fertige Polarlandschaft und dann den Hügel mit dem fertigen Koalahaus. Doch Seetha stieß wieder einen lauten Brüller aus und sorgte dafür, dass Bahati anfing nach hinten auszutreten. Die Pfleger mussten zur Seite springen, um nicht von den Hufen des blauen Gnus getroffen zu werden. In der Zwischenzeit saß Daena Hernandez in ihrem Atelier über ihrem Zeichenbrett und fertigte einen Entwurf für das neue Krokodilgehege an. Sie hatte schon zwei Entwürfe in die Tonne gekloppt und war entsprechend genervt. Als die Kolumbianerin im Internet nach Inspiration suchte, traf es sie wie ein Blitz, als sie eine Luftaufnahme des Münchner Olympiaparks entdeckte. Der Außenbereich wurde von einer Stoffverkleidung in der Form eines Halbkreises zum Teil überdacht. Sogar Sitzplätze waren vorgesehen, wenn die Tierpfleger mit den Echsen Schaufütterungen veranstalteten. Auf der Rückseite der Tribüne war noch eine Insel vorgesehen, auf der sich die Krokodile sonnen konnten. Die Stoffkonstruktion wurde von vier Meter hohen Flutlichtmasten getragen. Die Insel war über einen kurzen Weg zu erreichen. Außerdem führte ein gewundener Pfad an dem Teich entlang und sollte den Besuchern beeindruckende Blicke auf die gigantischen Echsen ermöglichen. Damit aber niemand als Krokodilfutter enden musste, sicherte ein Gitter die Gäste vor den kräftigen Kiefern der Leistenkrokodile. Am Montag, den 11.07.2016 trafen sich die Stadtverordneten zu einer neuen Sitzung. Sie begann um 08:45 Uhr. In dieser Sitzung stellte Daena Hernandez ihren Entwurf für das neue Krokodilgehege vor. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte sah sie in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand von Ihnen eine Frage zu meinem Entwurf?“ Da niemand Fragen hatte, ließ Robert Palmer zur Abstimmung schreiten. „Wer für den Entwurf stimmen möchte, drückt „Ja“. Wer dagegen stimmt mit „Nein“. Wer sich enthalten möchte drückt keinen der beiden Knöpfe.“ Um 09:20 Uhr landete an diesem Morgen eine Passagiermaschine vom Typ Boeing 737-800 der amerikanischen Fluggesellschaft American Airways auf dem 20 Sky City International Airport. An Bord befand sich Deborah DePaul, eine 44jährige Tierärztin aus Philadelphia. Dr. DePaul hatte von dem Vorfall mit Bahati gehört und beschlossen, persönlich bei der Zooleitung vorzusprechen. Nachdem sie ihr Gepäck geholt hatte, rief Debbie ein Taxi und ließ sich zum Zoo bringen. Dort angekommen, fragte Debbie, wo sie den Zooleiter finden könnte. Einer der Pfleger brachte sie zu Renee Vanderbilt. Die Zooleiterin saß gerade in ihrem Büro, als es an der Tür klopfte. „Herein.“, sagte sie. Lexi Ravens steckte den Kopf zur Tür herein. „Was gibt’s Lexi?“ „Du hast Besuch.“ „Wer macht mir denn seine Aufwartung?“ „Deborah DePaul. Ist von Beruf Tierärztin.“ „Dann lass ich bitten.“ Renee Vanderbilt staunte nicht schlecht, als sie sah, wer ihr Büro betrat. Deborah de Paul war 1,57 m groß und hatte dunkelbraune Haare, die bis zu ihren üppigen Brüsten reichten. Dazu kam ein hübsches Gesicht mit zwei braunen Augen, die richtig sexy waren. Ein paar sinnliche Lippen, die ein bezauberndes Lächeln in Debbies Gesicht zauberten, gaben den Blick auf ein paar perfekte Zähne frei. Debbies Körper konnte zwar nicht mit Modelmaßen dienen, dennoch hatte die 44jährige kein Gramm Fett zu viel. „Wenn mir jemand prophezeit hätte, dass ich mal deine Chefin werde, hätte ich ihn mit einer Hab-dich-lieb-Jacke in die nächste Klapse eingeliefert Debbie.“ „Abteilung Gummizelle?“ „Na aber sowas von glaub mir Schnecke.“ „Du hast dich überhaupt nicht verändert Renee. Aber reden wir erst mal über das, was mich hergeführt hat. „Wie du meinst Debbie. Also was kann ich für dich tun?“ „Ich biete dir meine Dienste als Tierärztin an.“ „Hör mal Debbie. Wir sind hier nicht auf einer Plantage, auf der Du mein persönlicher Sklave bist. Aber ich bin echt froh, dass Du hier mitarbeiten willst. Wir haben keinen Tierarzt. Und ich kann mir niemand besseren vorstellen als dich.“ „Danke Renee.“ „Willkommen im Team Debbie.“ Danach umarmten sich die beiden Freundinnen erst einmal herzlich und drückten einander ganz fest. „Ich lass dich nicht hängen.“ „Versprochen?“ „Felsenfest. Ich werde dich nicht enttäuschen.“ „Ich verlass mich auf dich Debbie.“ „Keine Panik auf der Titanic.“ Im Rathaus stand inzwischen das Ergebnis der Abstimmung fest. Der Entwurf für das Krokodilgehege war einstimmig angenommen worden. Damit war der Weg für den Bau der Krokodilanlage frei. Auf ein Zeichen von Kyle Hathaway rissen die Bagger das Erdreich auf und begannen für die Tribüne eine 90 Meter tiefe Grube mit einer Länge von 150 Metern und einer Breite von 75 Metern auszuheben. Danach kamen die Stahlpfeiler dran, die in die Erde getrieben wurden. Das Gitter hatte man bereits halbkreisförmig vorgeschweißt. Nun wurde die Konstruktion mit Hilfe des Krans in die Grube abgesenkt, wo sie dann verschweißt wurde. Danach wurde die Grube mit Zement gefüllt. Als der letzte Zementmischer seine Fracht abgeladen hatte, ließen die Arbeiter den Zement aushärten. Diese Zeit wurde genutzt, um den Teich anzulegen. Dazu wurde eine Grube mit einer Tiefe von 17 Metern ausgehoben. Dann wurden etliche Meter schwarzer Teichplane verlegt und fixiert. 21 Im nächsten Schritt wurden die Insel hinter der Tribüne und der Weg angelegt. Das Gitter wurde aufgestellt und mit Zement fixiert. Unterdessen hatte sich Renee Vanderbilt mi ihren Mitarbeitern in der Kantine des Zoos getroffen und besprach nun wer für welche Tiere zuständig war. Lexi Ravens wurde die Zuständigkeit für die Koalabären übertragen. Tina Loveday die für die Tiger. Michael Aldwin durfte die großen Pandas betreuen. Jettediah McKenna bekam die Giraffen und die Gnus zugewiesen. Die Pfleger, die bisher leer ausgegangen waren, mussten warten, bis neue Tiere eintrafen. Auf der Baustelle der Krokodilanlage war der Zement unterdessen ausgehärtet und die Arbeiter konnten weitergehen. Die Arbeiter begannen die Sitzreihen aufzubauen, auf denen die Zoobesucher sitzen und den Schaufütterungen zusehen konnten. Als diese fertig waren, kamen die Lichtmasten an die Reihe. Danach wurde die Stoffkonstruktion aufgehängt und mit Halteseilen im Boden verankert. Am Dienstag, den 12.07.2016 landete um 14:15 Uhr eine Frachtmaschine der United Airways vom Typ Boeing 747-400F auf dem Flughafen von Sky City. Die Maschine kam aus Anchorage und hatte zwei Transportkisten mit einem Paar Walrösser an Bord. Der Kurator des Zoos hatte die Annahme der tierischen Lieferung mit der Begründung abgelehnt, dass man in Anchorage keine Walrösser halte und die Tiere kurzerhand auf die Reise nach Sky City geschickt. Zum Glück hatte man dort auch einen Bereich für Wasserbewohner angelegt. Die beiden Arktisbewohner wurden aus der Maschine ausgeladen und auf einen Sattelschlepper umgesetzt. Dieser brachte die beiden Walrösser zum Zoo, wo man die Kisten öffnete und die beiden Tiere in den Wasserbereich einziehen ließ. Unterdessen saß Daena Hernandez in ihrem Atelier und zeichnete einen neuen Entwurf. Dieses Mal war es ein Gehege für Zebras. Der Entwurf sah ein weiträumiges Gelände vor. Im Haupthaus, das etwas am Rande des Geheges stand sollten die Tiere untergebracht werden. Das Haus sollte im Mittelteil einen Aufbau mit Lüftungsschlitzen haben und auf der rechten Seite leicht abknicken. Der Außenbereich sollte mit Sand bestreut werden, wie man ihn in der afrikanischen Steppe antraf. Auch für einen Futterplatz war gesorgt. Dieser sollte zwei Wannen erhalten, aus denen die Zebras das Futter zu sich nehmen konnten. Um dafür zu sorgen, dass das Futter nicht durch Regen oder Hagel verdorben wurde, sollte die Futterstelle überdacht werden. Das Dach sollte auf zwei dreieckigen Stützen ruhen, die noch ein kleines Holzgitter mit acht Streben verstärkt wurden. Auf der gegenüberliegenden Seite sollte kein Gitter angebracht werden, da dort frisches Gras und andere pflanzliche Kost angerichtet werden sollte. Mit diesem Entwurf ging sie zu Kyle Hathaway. Sie traf ihn im Foyer des Hotels. „Hey Kyle. Ich hab einen neuen Entwurf fertig. Willst du ihn sehen?“ „Natürlich. Am Besten gehen wir ins Cafe´.“ Dort angekommen suchten sich die beiden eine ruhige Ecke, in der sie ungestört miteinander reden konnten. Kyle Hathaway sah sich den Entwurf genau an. „Der ist gut. Sogar sehr gut. Von meiner Seite hast du grünes Licht.“ „Vielen Dank. Aber 22 hast du mal überlegt, ob du Bisons im Zoo ansiedeln willst?“ „Du meinst eine Bisonzucht?“ „Genau.“ „Keine schlechte Idee. Aber es wird schwierig ein Männchen und ein Weibchen aufzutreiben. Und die europäischen Wisente sehen dem Bison zwar ähnlich, sind aber nun mal keine Bisons.“ Um 14:40 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu einer weiteren Sitzung. In dieser Sitzung stelle Daena Hernandez ihren Entwurf für das Zebragehege vor. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte, sah die Kolumbianerin in die Runde und fragte: „Hat irgend jemand von Ihnen eine Frage zu meinem Entwurf?“ Als keine Nachfragen kamen, ließ Robert Palmer zur Abstimmung schreiten. „Wer den Entwurf gut heißt, möge bitte mit „Ja“ stimmen. Wer ihn zum Kotzen findet, der stimmt bitte mit „Nein“. Wer sich enthalten möchte behält seine Flossen bitte bei sich.“ Nach 5 Minuten stand das Ergebnis der Abstimmung fest. Die Politiker hatten auch diesen Entwurf einstimmig angenommen. „Freut mich, dass wir wieder einer Meinung sind. Mr. Hathaway, wie sieht es am Zoo aus?“ „Sie können gerne mitkommen und sich selbst ein Bild machen. Ein paar Tiere sind schon in ihren Gehegen. Die Koalas und die Walrösser sind noch in Quarantäne.“ „Walrösser, Mr. Hathaway?“ „Ja, ich sagte Walrösser. Die hat uns der Zoo in Anchorage geschickt. Anscheinend wollte man sie dort nicht.“ Am späten Nachmittag, es war 16:15 Uhr trafen Robert Palmer und Horace Cassell mit den anderen Politikern am Zoo auf das Ehepaar Hathaway und Renee Vanderbilt. Dem Bürgermeister fiel sofort die Baustelle neben dem Kartenhäuschen auf. „Was dürfen wir später hier bewundern?“, fragte er. „Das wird das Krokodilgehege. Dort sollen dann Leistenkrokodile zu sehen sein.“ „Nicht schlecht. Und dort drüben leben die großen Pandas, nehme ich an.“ „Ja das stimmt. Wenn Sie die Güte hätten, Adriana und mir zu folgen zeigen wir Ihnen den Rest. Die erste Station, die die Gruppe erreichte, war das Tigergehege. Seetha, das temperamentvolle Tigerweibchen war gerade auf der Außenanlage zu sehen. Als sie die Menschenmasse bemerkte verschaffte sie sich mit einem lauten Brüller einmal mehr gehörig Respekt. „Holy Cow. Da ist wohl jemand mit dem falschen Bein aufgestanden.“, sagte Vance Archer, der Bildungsdezernent. „Sagen Sie das Seetha. Ich glaube, diese Lady wird Ihnen was husten.“ „Also wenn ich das richtig mitbekommen habe, ist das Weibchen gerade draußen.“ „Das ist richtig. Seetha ist gerade auf der Außenanlage zu sehen. Chandra, das Männchen ist gerade im Haus.“ „Scheint so, als ob Sie ein absoluter Filmnerd sind, Mr. Hathaway.“ „Moment, ich hab den beiden Tigern die Namen nicht verpasst. Das waren die Tierpfleger in Kalkutta.“ Raymond Loxley entdeckte dann als erster die Giraffen. Yasho und Jamila waren gerade auf der Außenanlage zu sehen. Von den Gnus war nur Bahati draußen. „Beeindruckend, was bis jetzt geleistet wurde. Wann werden wir die Eröffnung feiern können?“ „Diese Frage kann ich Ihnen beim besten Willen nicht beantworten. Es kann unter Umständen bis zum nächsten Jahr dauern. Wir müssen sehen. Außerdem gestaltet sich die Suche bei 23 einigen Spezies etwas schwierig. Wobei ich zugeben muss, dass wir die letzten beiden Male ziemlich Glück hatten und entsprechende Tiere bekommen konnten.“ „Die Koalas und die Walrösser.“ „Das ist Richtig. Wenn Sie mir folgen wollen, dann können Sie das Haus sehen, in dem die Koalas dann leben sollen. Kyle Hathaway und seine Frau gingen voran und blieben dann am Koalahaus stehen. „So sieht das Haus also im Maßstab 1:1 aus.“ „Das stimmt. Die Koalabären waren übrigens Wunschtiere von Miss Vanderbilt. Und direkt daneben, sehen Sie die neue Polarlandschaft.“ „Hübsch. Aber Was ist mit Menschenaffen?“ „Sie meinen Gorillas?“ „Zum Beispiel.“, sagte Vance Archer. „Sie sehen selbst, meine Herren Stadtverordneten, dass dieses Bauprojekt ein Mammutprojekt wird. Ebenso wie seinerzeit der Aufbau des öffentlichen Personennahverkehrs.“ „Dieses Projekt war aber damals zwingend notwendig. Aber zugegeben, man muss Respekt vor solch einer Herausforderung haben.“ „Da haben Sie Recht. Ich kann Ihnen aber noch mitteilen, dass Mr. Brian A. Kenney, seines Zeichens CEO bei GATX und mein alter Kumpel uns Kängurus spendiert.“ „Er hat Ihnen aber nicht gesagt welche.“ „Bedauerlicherweise nein, Mr. Cassell.“ Um 18:30 Uhr landete die Firmenmaschine von GATX auf dem Flughafen von Sky City. Brian A. Kenney wollte Kyle Hathaway treffen. Kyle Hathaway erwartete den GATX-Chef auf seiner Yacht. „Mann Kyle, kannst du mir mal verraten, was dieser Schwachsinn mit dem Baustopp an meinem Werk sollte?“ „Es gab Komplikationen Brian. Der Baulärm war bis in den Zoo zu hören und hat den Giraffenbullen verrückt gemacht. Yasho hat mit den Vorderhufen gegen die Absperrung der Quarantänestation geschlagen. Du hättest das hören sollen. Ganz ehrlich du hättest meinen können, die Hölle tut sich vor dir auf.“ „So schlimm?“ „Leider. Wir hatten keine andere Wahl. Aber das Werk ist so gut wie fertig. Es werden gerade die Produktionsstraßen aufgestellt und an den beiden Dieselloks werden die Instandsetzungsarbeiten ausgeführt. Ebenso an den beiden Niederbordwagen, die ich ergattern konnte.“ „Gut. Das mit dem Giraffenbullen tut mir natürlich leid, aber du bist wie ich Geschäftsmann, und wir stehen unter immensem Zeitdruck. Ich kann noch nicht absehen, ob wir die verspätete Fertigstellung des Werkes finanziell abfedern können.“ „Zugegeben Brian, wir reden hier nicht über Peanuts. Aber ich kann die Ratschläge von Experten, wie der Zooleiterin nicht einfach beiseite schieben.“ „Da hast du auch wieder Recht. Aber was solls. Hauptsache das Werk kann seinen Betrieb aufnehmen.“ „Wann wolltest du die Produktion eigentlich starten?“ „Ende August bis Anfang September.“ „Dann hast du noch massenhaft Luft nach oben. Denn das Werk wird schon viel früher fertig. Ich rechne so in den nächsten zwei oder drei Tagen.“ Bevor sich die beiden Freunde trennten sagte Kyle Hathaway: „Ich habe meinen Teil der Abmachung eingehalten und die beiden Dieselloks besorgt. Jetzt bist du dran.“ „Wegen der Kängurus.“ „Richtig. An welche Art hast du gedacht?“ „Rote Riesenkängurus.“ „Klingt gut. Wir haben übrigens vom Zoo Anchorage zwei Walrösser bekommen. Kamen heute.“ „Dann scheint sich dieses Problem schon mal erübrigt zu haben.“ „Das Walross-Problem ja. 24 Aber zu einer Polarlandschaft gehören ja noch Eisbären und Pinguine.“ „Und dann noch diverse Robbenarten und die entsprechenden Vögel.“ „Das ist die Krux bei so einem Bauprojekt. Du willst so viel wie möglich, musst aber Abstriche machen.“ „Und was ist einheimischen Tieren?“ „Da könnte man doch wie bei den Giraffen und den Gnus eine Art Kombigehege konzipieren.“ „Macht Sinn.“ Am Mittwoch, den 13.07.2016 begannen die Bauarbeiten für das Zebragehege. Debbie DePaul hatte dafür Sorge getragen, dass der Standort nicht in der Nähe des Tigergeheges lag. So hatte sie im Ostteil 650 Meter hinter dem Hügel mit dem Koalahaus ein 30 m2 großes Areal abgesteckt und ein Schild mit dem Foto eines Grevy Zebras aufgestellt. Als sie wieder in ihrer Praxis im Haupthaus war, begannen die Bagger auf ein Zeichen von Kyle Hathaway, das Erdreich aufzureißen und eine 18 Meter tiefe Grube mit einer Breite von 16 Metern und einer Länge von 50 Metern auszuheben. Danach wurden die Stahlpfeiler in die Erde getrieben, denen dann die Gitter aus geflochtenem Stahldraht folgten. Diese wurden dann mit den Stahlpfeilern verschweißt. Als auch dieser Bauschritt erledigt war, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Während der Zement trocknete und aushärtete, wurden die schweren Holzpfeiler herangeschafft und vorher mit einer entsprechenden Schutzlasur bestrichen. Hier hatte Kyle Hathaway auf ein Produkt der englischen Firma Ronseal gesetzt. Die Lasur hatte den Vorteil, dass sie schnell ins Holz einzog und ebenso schnell trocknete. Danach wurden die Stücke eingepasst, damit sie später ausgerichtet werden konnten. Ein anderer Trupp baute schon die Traufe für das Futter der Zebras zusammen. Das Gras hatten Landschaftsgärtner entfernt und den Sand ausgestreut. Wie bei den anderen Gehegen auch sorgte auch bei den Zebras ein Graben für die notwendige Distanz und Sicherheit zwischen Tieren und Besuchern. Der Graben sollte 7,50 Meter breit und 5 Meter tief werden. Für diesen Graben hatten die Bagger eine entsprechende Grube ausgehoben die bis zum Haupthaus verlief. Damit sich aber kein Arbeiter verletzte, wurde zur Sicherheit eine kleine Brücke über den Graben verlegt, die später ganz leicht abtransportiert werden konnte. Auf diese Weise wurde die Futtertraufe auf das Gelände geschafft und an ihrem Standort dann aufgestellt. In der Zwischenzeit war auch der Zement trocken und die Bauarbeiter konnten am Haupthaus weiterbauen. Sie richteten die Pfeiler aus und fixierten diese dann an den vorgesehenen Standorten. Die tragenden Querbalken kamen als nächstes an die Reihe. Schon bald stand das Grundgerüst des Haupthauses. Nun fingen die Arbeiter an, die Wände mit Holzbrettern zu verkleiden. Diese Bretter waren ebenfalls mit der Holzlasur behandelt worden und wurden nun leicht schräg angebracht, damit man die nächste Reihe einfach unter die darüber liegende schieben musste. Den ganzen Tag hörte man auf der Baustelle für das Zebragehege das Geräusch von Hämmern, die Nägel in das Holz trieben oder Bretter verkeilten. Giraffenbulle 25 Yasho konnte zwar nichts sehen, konnte aber alles hören. Doch das Gehämmer ließ ihn dieses Mal kalt. Vielmehr reizte ihn der Geruch frisch bearbeiteten Holzes. Einer der Arbeiter wollte gerade die Holzspäne entsorgen, als Jettediah McKenna vorbeikam. „Brauchen Sie die Späne noch?“ „Nein. Ich wollte sie grad entsorgen.“ „Warum überlassen den natürlichen Bauschutt, wie hier die Holzspäne nicht dem Zoo? Ich meine, wir Pfleger müssen die Gehege ja reinigen und das bedeutet halt nun mal auch, dass wir die Bodenbeläge erneuern müssen.“ „Wenn ich Ihnen damit einen Gefallen tun kann gerne. Wohin soll das Zeug?“ „Füllen Sie es doch einfach in diese schwarzen Müllsäcke und bringen es dann zum Feierabend in unser Depot.“ „Geht in Ordnung.“ Inzwischen hatte Kyle Hathaway sich um die Beschaffung von einem Paar Eisbären gekümmert. Der Zoo in Anchorage war bereit eines seiner Männchen, es hieß Apollo, an Sky City abzugeben. Der Zoo in Moskau sicherte eines seiner Weibchen zu. „Das wird Wladimir Putin gar nicht gefallen.“, dachte Kyle Hathaway. Einmal mehr klingelte sein Handy und am anderen Ende war der russische Präsident. „Mr. Hathaway, ich habe gehört, dass unser Zoo hier in Moskau Ihnen eines unserer Weibchen für eine Zucht zugesichert hat. Bauen Sie in Sky City etwa einen Zoo?“ „Sie haben es erraten. Eines der Gehege ist eine Polarlandschaft. Und was ist eine Polarlandschaft ohne Eisbären?“ „Stimmt auch wieder. Aber unter uns beiden, ich bin alles andere als begeistert. Ich habe Ihnen vor zwei Jahren einen größeren Gefallen getan, als Sie zu erwarten hatten.“ „Ich weiß, worauf Sie anspielen. Heißt, Sky City bekommt das Weibchen nicht?“ „Ich hab das nicht zu entscheiden. Aber wie mir der Zooleiter mitgeteilt hat, ist die Gruppe zu groß geworden und er muss ein Weibchen weggeben. Denn es fehlt an Geld um das Weibchen weiter durchzufüttern.“ „Ihr Pech ist unser Glück.“ „Durak.“, sagte Wladimir Putin und legte auf. Am 23.07.2016 zogen dann Turbo und Heddi in ihr neues Zuhause um. Die beiden Walrösser hatten die Pfleger auf die Namen Odin und Frigga getauft. Noch am selben Tag landete um 10:15 Uhr eine Frachtmaschine von Delta Airlines vom Typ Boeing 767-600F auf dem Flughafen von Sky City. An Bord befand sich Apollo, das Eisbärenmännchen. Um 14:15 landete eine Maschine der russischen Fluggesellschaft Aeroflot vom Typ Ilyushin IL-96-M in Sky City. Die Maschine war am 24.07.2016 um 0:15 in Moskau gestartet und traf wegen der Zeitverschiebung von über 10 Stunden, die man in Russland vor war, am Samstag in Amerika ein. An Bord befand sich Eisbärweibchen Anastasia. Nachdem auch diese Transportkiste ausgeladen war, ging die Reise in Richtung Zoo los. Am Steuer des Van saß wieder der Neuseeländer, der es sich mit seinem Kollegen aus Adelaide bitter verscherzt hatte. Am Zoo angelangt, wurde die Kiste mit dem weiblichen Eisbär in die Quarantänestation gebracht und geöffnet. Anastasia war noch etwas scheu, doch der Neuseeländer hatte keine Geduld mit ihr wollte das Tier mit einer Latte aus Holz schlagen, um ihr Beine zu machen. Die Tierpfleger versperrten ihm den Weg um das Tier zu schützen, doch er schubste sie alle zur Seite. 26 Dies hatte zur Folge, dass Anastasia doch ihre Transportkiste verließ und sich auf den Mitarbeiter stürzte und diesem mit einem gezielten Biss in die Kehle das Ende bereitete. Danach verkroch sie sich wieder in der Kiste und traute sich nicht mehr heraus. „Na wunderbar. Das wird jetzt dauern, bis wir das Weibchen in die Station bringen können.“, sagte Patrick Kinley, ein Mann aus Minnesota. Debbie D, wie alle die Tierärztin nannten, kam dazu. „Was war denn?“, fragte sie. Mit einem Kopfnicken deutete der Pfleger auf die Leiche des Neuseeländers. „Großer Gott! Wer hat das bloß getan?“, fragte Debbie entsetzt. „Der Täter ist zugleich das Opfer. Es war das Eisbärweibchen.“ „Warum in Gottes Namen hat es das getan?“ „Vermutlich wollte es uns schützen, weil wir es vor diesem Brutalo schützen wollten. Sehen Sie die Holzlatte? Mit der wollte der Tote das Tier schlagen.“ „Also hat es sich nur gewehrt. Ganz ehrlich, ich habe kein Mitleid mit dem Toten. Er bekam, was er verdiente. Können Sie versuchen, das Tier aus der Box zu locken?“ „Ich könnte, aber ich trau mich nicht in die Nähe des Tieres.“ „Was ich Ihnen nicht verdenken kann, Mr. Kinley.“ Schließlich kam auch Renee Vanderbilt. Als sie die Leiche sah, ahnte sie sofort, dass sich etwas Schreckliches ereignet hatte. „Wer war das?“, fragte sie gerade heraus. „Das war das Eisbärweibchen. Der Tote wollte es mit dieser Holzlatte schlagen. Und so wie mir das Ganze geschildert wurde, haben die Pfleger versucht ihn daran zu hindern.“ „Er hat uns alle zur Seite gestoßen und sich zielstrebig seinen Weg gebahnt. Er wollte das Tier quälen, daran besteht kein Zweifel Boss.“ „Dann kam es wie es kommen musste.“ „Die Pfleger trauen sich jetzt nicht in die Nähe des Tieres. Wir sollten warten, bis es sich beruhigt hat.“ „Das kann ich den Pflegern nicht verdenken.“ Nach einer Weile verließ Anastasia doch die Transportkiste und trottete dann doch noch in die Quarantänestation. Die Nachricht von der Attacke Anastasias auf den Zoo-Mitarbeiter erreichte schließlich auch Kyle Hathaway. So schnell es ging, kam er zum Zoo. Dort angekommen ließ er sich schilder was sich zugetragen hatte. „War das nicht derselbe Kerl, der den Streit mit dem australischen Tierpfleger vom Zaun gebrochen hat?“ „Eben jener.“ Dann hat dieser Satansbraten die gerechte Strafe bekommen.“ In der Zwischenzeit saß Daena Hernandez in ihrem Atelier an ihrem Zeichenbrett und fertigte einen Entwurf für ein Tropenaquarium an. Ihr Entwurf sah ein doppelstöckiges Gebäude vor, das aus beigen Ziegeln bestehen sollte. Über Rolltreppen und normale Treppen sollten die Besucher im Tropenaquarium an die einzelnen Becken herankommen. Wer wollte, konnte die Becken auch vom Boden aus durch Fenster erkunden, die wie die Bullaugen eines U-Bootes aussehen sollten. Besonders gelungen war das Haifischbecken, das ein Fassungsvermögen von 60 m3 haben sollte. Auf der Außenwand, die der Stadt zugewandt sein sollte, sollte in goldenen Lettern der Schriftzug Tropical Aquarium zu lesen sein. Diesen Entwurf legte Daena Hernandez Kyle Hathaway und Renee Vanderbilt vor. „Eine gute Idee. Aber eine kleine Änderung hätte ich gerne. Du hast ja hier das große 27 Becken mit den Haien. Kannst du noch einen Tunnel einbauen, der einen Rundumblick auf das Becken ermöglicht?“ „Kein Thema.“ Auch von Seite der Zooleitung gab es keine Einwände. Am Montag, den 25.07.2016 trafen sich die Stadtverordneten um 9:50 Uhr zu einer weiteren Sitzung. Der Zeitplan war eng, und so hatte man Daena Hernandez Präsentation als erstes angesetzt. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte, sah sie in die Runde und fragte: Hat irgendjemand eine Frage zu meinem Entwurf?“ Da Nachfragen ausblieben, ließ Bürgermeister Robert Palmer zur Abstimmung schreiten. „Wer für den Entwurf ist, drückt den Knopf mit „JA“. Wer meint, dass ein Tropenaquarium nicht nur überflüssig, sondern auch fehl am Platz ist, den Knopf mit „NEIN“. Und wer sich enthalten möchte, behält seine Griffel in de Tasch.“ Nach 4 Minuten stand das Ergebnis der Abstimmung fest. Der Entwurf für das Tropenaquarium war einstimmig angenommen worden. Und damit war der Weg für den Bau des neuen Tropenaquariums frei. Das neue Gebäude sollte rechts vom Krokodilgehege entstehen. Daena Hernandez hatte sich diese Stelle nach Rücksprache mit der Zooleitung ausgesucht. Auf ein Zeichen von Kyle Hathaway rissen die Bagger das Erdreich auf und hoben eine 39 Meter tiefe Grube aus. Danach wurden die Stahlpfeiler in die Erde getrieben. Als die Arbeiter diesen Bauschritt erledigt hatten, wurden die Gitter aus Draht umwickelten Stahl an ihre Stellen gehievt und von dem in der Grube befindlichen Trupp verschweißt. Als auch diese Arbeit verrichtet war, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, fertigten die Arbeiter die Segmente für die Wände vor. Am Folgetag, es war Dienstag der 26.07.2016, zogen dann die beiden Walrösser, die von Patrick Kinley auf die Namen Zoe und Cody getauft worden waren, in ihr neues Gehege um. Apollo und Anastasia blieben noch in Quarantäne. An der Polarlandschaft nahm Renee Vanderbilt Patrick Kinley auf die Seite. „Hören Sie Mr. Kinley, ich weiß, dass Sie noch keinen Zuständigkeitsbereich haben. Ich übertrage Ihnen die Verantwortung für die Polarlandschaft.“ „Danke, Miss Vanderbilt. Wie komme ich zu der Ehre?“ „Es war für mich naheliegend, als Sie mir damals die Bilder von ihrer Reise mit der Polarstern gezeigt haben. Außerdem waren Sie es, der aus zwei namenlosen Tieren Individuen gemacht hat.“ In seinem Büro am Flughafen hatte Dirk Pitt die aktuelle Ausgabe der Sky City Chronicle auf seinem Schreibtisch liegen. Auf der Titelseite war das Foto eines Leistenkrokodils zu sehen. „6,20 m großes Leistenkrokodil lebendig gefangen.“, lautete die Überschrift. „Heureka! Das wird Kyle Hathaway gefallen.“, sagte er zu sich. Rasch machte sich Dirk Pitt auf den Weg zu seinem Spezi, den er auf seiner Yacht traf. „Na Dirk, was führt dich denn her?“ „Hast du heute schon Zeitung gelesen?“ „Nein. Wieso?“ „Dann sieh dir mal die Titelseite der Chronicle an.“ Mit diesen Worten warf der Manager des Flughafens seinem Investor die Zeitung auf den Tisch. Kyle Hathaway staunte nicht schlecht, als er das Foto sah und die Überschrift las. „Also wenn das stimmt, dann müssen wir dieses Tier für den Zoo haben.“ 28 „Bei der Größe scheint es sich um ein männliches Exemplar zu handeln.“, sagte Adriana. „Woher weißt du das so genau Darling?“ „Weil die Weibchen maximal 3,40 m lang werden.“ „Ach so.“ „Wieder was dazu gelernt Kyle.“ „Stimmt. Wie läuft’s eigentlich am Flughafen?“ „Der Laden brummt. Durch dein aktuelles Bauprojekt wird mehr Fracht umgeschlagen. Ich denke, dass wir dieses Jahr unseren Gewinn nochmal steigern können.“ „Das wird Raymond Loxley sicher freuen.“ Auch das Tropenaquarium hatten die Arbeiter inzwischen fertig gestellt. Es fehlten nur noch die Tiere. Kyle Hathaway orientierte sich dabei am Tierpark Hagenbeck, der auch ein Tropenaquarium unterhielt. In der Hansestadt hielt man unter anderem Kattas. Auch Vögel wie Gebirgsloris, waren eine gern gesehene Attraktion. Es gab auch ein Korallensaumriff, in dem Fische wie der Banggai-Kardinalbarsch lebten. Auch zwei Rochenarten, der Blaupunktrochen und der Blaugepunktete Rochen hatten dort ihr Domizil. Daneben gab es auch Echsen, wie den Blauschwanzskink und Insekten, wie die Blattschneiderameisen. Aber das absolute Highlight in Hagenbecks Tropenaquarium war das Hai-Atoll mit seinen Schwarzspitzen-Riffhaien. Doch Kyle Hathaway wollte neben dieser Spezies noch eine zweite Haiart im Tropenaquarium des Sky City Zoological Garden zeigen. Er entschied sich für den Bullenhai, da dieser als einzige Haiart im Süß- und auch im Salzwasser leben konnte. Auch bei der weiteren Tierbeschaffung der Polarlandschaft half Kyle Hathaway aktiv mit und sah sich nach diversen Pinguinarten um. Seine Wahl fiel auf Humboldtpinguine, Eselspinguine, Kaiserpinguine und Goldschopfpinguine. Die Goldschopfpinguine waren schnell aufgetrieben. Denn der Loro Park auf Teneriffa war bereit vier Tiere abzugeben. Hagenbeck in Hamburg gab fünf Humboldtpinguine und ebenso viele Eselspinguine an Sky City ab. Die Kaiserpinguine kamen aus San Diego, dort hatte man sechs Tiere ausgesondert. Auch Daena Hernandez war nicht untätig geblieben. Sie hatte ein weiteres Gehege entworfen. In diesem Gehege sollten später afrikanische Elefanten leben. Ihr Entwurf sah ein rechteckiges Gebäude mit einem gläsernen Dachstuhl und einem Glasdach vor. Für den Bullen gab es noch einen gesonderten Außenbereich. An das neue Elefantenhaus sollte ein Restaurant angrenzen, von dessen Terrasse man einen herrlichen Blick auf das Gehege und die Tiere hatte. Am Mittwoch, den 27.07.2016 um 8:00 Uhr morgens trafen sich die Stadtverordneten zu einer neuen Sitzung. Dort stellte Daena Hernandez ihren Entwurf für das neue Elefantengehege vor. Nachdem sie ihre Ausführungen beendet hatte, sah die Architektin in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand eine Frage zu meinem Entwurf?“ Nachfragen blieben aber aus, weshalb Bürgermeister Robert Palmer zur Abstimmung schreiten ließ. „Wer für den Entwurf stimmt, drückt „JA“. Wer ich ablehnt drückt „NEIN“. Und wer sich enthalten möchte, braucht gar keinen der beiden Knöpfe zu drücken.“ 29 Nach 3 Minuten stand das Ergebnis der Abstimmung fest. Fast alle Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung hatten den Entwurf angenommen. Es gab lediglich eine Gegenstimme und zwei Enthaltungen. Damit war auch der Weg für den Bau der Elefantenanlage frei. Diese sollte auf dem Weg zwischen Pandagehege und dem Gehege der Tiger liegen. Auf ein Zeichen Kyle Hathaways rissen die Bagger an der markierten Stelle das Erdreich auf und hoben zwei Gruben mit einer Tiefe von 25 und 30 Metern aus. Sie waren gerade mit diesem Bauschritt fertig, als ein Hubschrauber vor dem Eingang landete. Der Mann, der ausstieg, war ein Mittdreißiger mit schwarzen Haaren und stechend blauen Augen. Er war 1,86 m groß und war athletisch gebaut. Bekleidet war er mit einem schwarzen Anzug einem dunkelblauen Hemd. Dazu trug er eine weiße Seidenkrawatte und schwarze Lederschuhe. Kyle Hathaway war gerade in ein Gespräch mit Renee Vanderbilt vertieft, als der ungebetene Gast auftauchte. „Mr. Hathaway, kann ich Sie kurz sprechen?“ „Darf ich fragen, wer Sie sind?“ „Mein Name ist Andrew Fitzpatrick. Ich bin Rechtsanwalt und vertrete die Interessen von Bartholomew Sholto.“ „Muss ich den kennen?“ „Mr. Sholto ist der Vorstandsvorsitzende von Sholto International.“ „Ach ja. Eben dämmerts. Was will dieser arrogante Armleuchter von mir?“ „Mr. Hathaway, Sie sollten sich vorsehen, wie Sie über meinen Klienten sprechen. Er hat einen sofortigen Baustopp erwirkt, der auch das neu begonnene Gebäude umfasst.“ „Das wird Ihrem Brötchengeber noch leidtun, Mr. Fitzpatrick.“ „Was meinen Sie damit?“ „Das werden Sie und Mr. Sholto in Bälde erfahren.“ Nach dem der Rechtsanwalt wieder abgereist war, ließ Kyle Hathaway sofort seinen Rechtsanwalt Benjamin Matlock kommen. Er traf ihn im 4-Sterne-Hotel. „Mr. Matlock, sagt Ihnen der Name Bartholomew Sholto etwas?“ „Dem gehört doch die Sholto International Transportation. Wieso fragen Sie?“ „Weil mir dieser kleine Wichtigtuer in die Parade fahren will. Er hat einen sofortigen Baustopp erwirkt, der auch die Elefantenanlage mit einbezieht, für deren Bau die Politiker im Rathaus gerade ihre Zustimmung erteilt haben.“ „Ich kann eine einstweilige Verfügung erwirken, wenn Ihnen das hilft.“ „Besser Sie legen gegen diesen Baustopp noch Einspruch ein.“ „Wird gemacht.“ Der Einspruch ging am selben Tag um 13:15 Uhr beim Supreme Court des Bundesstaates Kalifornien ein. Und wie nicht anders zu erwarten wurde dem Antrag von Benjamin Matlock stattgegeben. Damit konnte zumindest vorerst an der Elefantenanlage weitergebaut werden. Die Arbeiter legten gleich los wie die Feuerwehr, denn sie wollten die verlorene Zeit unbedingt wieder wett machen. Zuerst trieb ein Bautrupp die Stahlpfeiler in die Erde, denen im Anschluss die Gitter aus Stahl mit Drahtgeflecht folgten. Diese Gitter wurden mit den Pfeilern verschweißt. Danach wurden die Gruben mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete wurden die Segmente für die Wände der Tierhalle und des Restaurants vorgefertigt. Um 13:25 Uhr landete eine Transportmaschine der amerikanischen Fluggesellschaft Alaska Airlines vom Typ Boeing 737-400F 30 auf dem Flughafen von Sky City. Die Maschine kam aus San Diego und hatte die sechs Kaiserpinguine an Bord. Die sechs Transportkisten wurden ausgeladen, dafür nahm die Boeing der Alaska Airlines eine Kiste mit chinesischem Feuerwerk an Bord, die für einen chinesischen Händler in Tuscaloosa, Alabama bestimmt war. Die Pinguine wurden mit drei zooeigenen Vans zum Zoo gebracht und anschließend in die Quarantänestation gebracht. Um 15:45 Uhr landete eine Maschine vom Typ Airbus A340-600 der spanischen Fluggesellschaft IBERIA auf dem Flughafen von Sky City. Als Fracht hatte die Maschine die vier Goldschopfpinguine mitgebracht, die nun auf zwei Kleinlaster verladen und zum Zoo gebracht, wo sie den Kaiserpinguinen in der Quarantänestation Gesellschaft leisten durften. Um 16:00 Uhr landete eine Frachtmaschine der Lufthansa Cargo, der Frachtsparte der Lufthansa, auf dem Flughafen von Sky City. Es war eine Boeing 777F. Die Maschine war um 7:00 Uhr morgens vom Flughafen Hamburg gestartet und hatte 10 Transportkisten mitgenommen, in denen die vom Tierpark Hagenbeck versprochenen Humboldt- und Eselspinguine untergebracht waren. Die Kisten wurden ausgeladen und auf einem Sattelschlepper zum Zoo gebracht, wo sie den anderen Pinguinen in der Quarantänestation Gesellschaft leisten mussten. Eisbärdame Anastasia beäugte die Neuankömmlinge kritisch. Auf der Baustelle hatten die Arbeiter inzwischen das Elefantenhaus fertig gestellt. Das Restaurant war noch im Bau. Ein Trupp Arbeiter brachte gerade das Geländer auf der Terrasse an, als der Hubschrauber der Sholto Internation Transportation landete. Aus stieg ein sichtlich angepisster Andrew Fitzpatrick. „Mr. Hathaway, ich muss Ihnen sagen, dass mein Klient alles andere als erfreut über ihre Vorgehensweise ist.“ „Ihr Brötchengeber wird noch gehörig auf die Schnauze fallen, wenn er mir noch mal in die Parade fährt.“ „Jedenfalls hat er mich angewiesen Ihnen mitzuteilen, dass er gegen ihren Einspruch vorgegangen ist. Es wird eine Anhörung vor dem Supreme Court in Washington D.C. stattfinden, wo dann die endgültige Entscheidung fallen wird.“ „Dann sehen wir uns dort. Ihr Klient kann sich schon mal auf eine gepfefferte Strafzahlung einstellen.“ Am Freitag, den 29.07.2016 kam es dann am Supreme Court in Amerikas Hauptstadt zum Aufeinandertreffen zwischen Kyle Hathaway und Bartholomew Sholto. Den Vorsitz in dieser Verhandlung führte Sonia Sotomayor, die im Jahr 2009 von Barack Obama an den Supreme Court berufen worden war. Unter den anwesenden Zuschauern waren auch Donald Trump und seine Ehefrau Melania. Mit den berühmten drei Hammerschlägen eröffnete sie die Verhandlung. „Ladies and Gentlemen. Wir haben uns heute hier zusammengefunden, um über den Widerspruch von Mr. Sholto gegen den Einspruch von Mr. Hathaway gegen den von Herrn Sholto erwirkten Baustopp zu verhandeln. Ich möchte nun die Herren Fitzpatrick und Matlock anhören.“ Es begann Andrew Fitzpatrick. „Euer Ehren, wir mussten den Baustopp verhängen, um die Sicherheit der Bewohner von Sky City zu gewährleisten.“ „Wieso die Sicherheit 31 der Einwohner, Mr. Fitzpatrick?“, fragte Sonia Sotomayor. „Haben Sie von dem Vorfall mit dem Eisbärenweibchen gehört?“ „Ich hab davon in der Zeitung gelesen. Worauf wollen Sie hinaus?“ „Mein Klient hat die Befürchtung, dass die beiden Tiger ausbrechen und in der Stadt ein Blutbad anrichten könnten. Bedenken Sie bitte, dass zumindest das Männchen, Chandra, einen Menschen auf dem Gewissen hat.“ „Mr. Matlock, welche Argumente haben Sie vorzubringen?“, fragte die Richterin. „Euer Ehren, ich könnte jetzt versuchen, Ihnen sämtliche Vorfälle aufzuzählen, die sich überall auf der Welt in Zoos ereignet haben. Fakt ist aber, dass Mr. Hathaway stets dafür gesorgt hat, dass die Tiere die Gehege nicht verlassen können. Ein Graben wurde auf den Außenanlagen aller Gehege angelegt, der so breit ist, dass die Fleischfresser die Besucher nicht anfallen können. Kein Tiger ha so viel Sprungkraft, dass er einen Graben mit einer Breite von 17,50 m überspringen kann.“ „Dem kann ich mich nur anschließen. Mr. Sholto, ich sehe es als erwiesen an, dass Sie den Baustopp nur verhängt haben, damit Mr. Hathaway wieder Unkosten in Millionenhöhe entstehen. Ich bin jetzt 7 Jahre als Richter hier in Washington tätig. Und in diesen sieben Jahren musste ich noch nie einen Fall verhandeln, der von so viel Missgunst, Neid und Niedertracht nur so geprägt war, wie dieser. Mr. Sholto, die Sholto International Transportation wird zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe 680.000 US-$ verurteilt.“ „Ist das nicht ein bisschen zu viel? 350.000 US-$ reichen doch.“ „Versuchen Sie nicht, mit mir über die Höhe der Strafzahlung zu feilschen, Mr. Fitzpatrick. Ihr Klient hat die von mir veranschlagte Summe zu entrichten. Die Verhandlung ist geschlossen.“ Mit dem Hammerschlag war die Verhandlung beendet. Auf dem Flur begegneten sich die beiden Kontrahenten. Bartholomew Sholto war ein Mittfünfziger mit hellbraunen Haaren und stechend blauen Augen. An einigen Stellen zeigten sich sogar die ersten grauen Haare. Mr. Sholto war 1,78 m groß und brachte 81 Kilo auf die Waage. Das Gesicht von Kyle Hathaways Widersacher war oval geschnitten. Außerdem trug Bartholomew Sholto einen Schnauz- und einen Kinnbart. „Müssen Sie anderen den Spaß verderben, Mr. Hathaway?“ „Ich bin nun mal ein Spielverderber. Ganz abgesehen davon mische ich mich ja auch nicht in Ihr Business ein. Also stecken Sie ihren Gewürzprüfer nicht in meine Angelegenheiten.“ Zurück in Sky City schaute Kyle Hathaway gleich bei Daena Hernandez vorbei. Diese hatte in der Zwischenzeit einen neuen Entwurf für ein Kängurugehege fertig gemacht. Der Entwurf sah ein Gehege mit vielen Grünflächen vor. Die Unterkünfte für die Tiere sollten auf der linken Seite gebaut werden. Eine Zooschule sollte das Gehege abschließen und über eine Brücke erreichbar sein, von der man einen schönen Blick auf die Tiere erhaschen konnte, wenn sie auf der Außenanlage weilten. Diesen Entwurf hatte sie, nach Absprache mit Kyle Hathaways Ehefrau Adriana und Zooleiterin Renee Vanderbilt, in der Stadtverordnetenversammlung präsentiert. Dieses Mal jedoch hatte der Entwurf die Abstimmung nur mit Ach und Krach überstanden, 32 da einige Ressortchefs mehr Geld für sich beanspruchten. Raymond Loxley war schließlich derjenige, der Zünglein an der Waage spielte und für den Entwurf stimmte. Adriana Hathaway hatte das Areal links von der Afrikasavanne für das neue Gehege ausgewählt. Als Kyle Hathaway wieder nach Sky City zurückkehrte, war das Kängurugehege schon fast fertig. Die Unterkunft für die Tiere war schon fertig. Auch die Zooschule und die Brücke standen schon. Im Moment waren die Arbeiter dabei einen Hügel aufzuschichten. Am Samstag, den 06.08.2016, zogen dann Apollo und Anastasia aus der Quarantänestation in ihr neues Zuhause in der Polarlandschaft um. Die Pinguine mussten noch in Quarantäne bleiben, da die zweiwöchige Quarantänefrist noch nicht abgelaufen war. An diesem Samstag jedoch landete eine Frachtmaschine der European Air Transport Leipzig im Farbkleid der DHL, vom Typ Airbus A300-600RF auf dem Flughafen von Sky City. Die Maschine kam aus Frankfurt und hatte zwei Transportkisten mit roten Riesenkängurus. Die beiden Tiere hatten der Opel Zoo im hessischen Kronberg und der Zoo Leipzig auf eine Bitte von GATX-Geschäftsführer Brian A. Kenney in die Vereinigten Staaten geschickt. Eine weitere Frachtmaschine vom Typ Boeing 747-400ERF der Cathay Pacific Cargo landete exakt eine halbe Stunde später auf dem Flughafen. Sie kam auch aus Frankfurt am Main und hatte dort zwei Transportkisten mit Grevyzebras an Bord. Eine davon kam aus Frankfurt, die andere aus Nürnberg. Die Kisten wurden zum Zoo gefahren und die Tiere in die Quarantänestation gebracht. Im Senegal hatten Wildhüter einen 15jährigen Elefantenbullen, der seit einigen Wochen Angst und Schrecken verbreitete, gefangen und ihn in den Zoo von Dakar gebracht. Dort konnte Abdul, wie ein Wildhüter den Bullen genannt hatte, aber nicht bleiben. Stattdessen wurde er sofort zum Flughafen von Dakar gebracht und für den Weitertransport nach Sky City vorbereitet. In Estlands Hauptstadt Tallinn hatte der Leiter des dortigen Zoos entschieden, eine der Kühe, Jekaterina hieß sie, nach Sky City zu schicken. Auch Daena Hernandez war wieder nicht untätig geblieben und hatte einen Entwurf für ein Gehege für Orcas entworfen. Der Entwurf sah ein großes Becken vor, das überdacht war. Es gab auch Sitzplätze, von denen aus die Besucher beobachten konnten, wie die Wale gefüttert wurden. Da es durchaus passieren konnte, dass die Tiere aus dem Wasser sprangen, wurde extra eine Spritzzone eingerichtet. Durch große Fenster in der Wand konnte man, wenn am Boden entlang ging, die großen Meeressäuger auch beobachten. Auf einem großen Monitor in der Mitte des Beckens konnten die Besucher Informationen über die Orcas ablesen, oder, wenn gewünscht, auch mit Hilfe einer neuen Technologie mit Ihnen kommunizieren. Auch in der Sitzung der Stadtverordneten, die am Montag, den 01.08.2016 um 10:00 Uhr stattgefunden hatte, gab es keine nennenswerten Probleme, da Bürgermeister Robert Palmer vor dem Beginn von Daena Hernandez Präsentation seinem Unmut Luft gemacht und Tacheles geredet hatte. Anschließend hatte die Kolumbianerin ihren Entwurf für das Orca-Gehege präsentiert. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte, sah sie in die 33 Runde und fragte: „Hat irgendjemand von Ihnen eine Frage zu meinem Entwurf?“ Wie üblich blieben Nachfragen aus, weshalb der Bürgermeister zur Abstimmung schreiten ließ. Aufgrund seiner Wutrede zu Beginn der Sitzung, traute sich kein Politiker mit „Nein“ zu stimmen. So wurde der Entwurf für das Orca-Gehege einstimmig abgenickt. Nach der Sitzung gab Kyle Hathaway den Baggerführern die Anweisung, die Vorbereitungen für die Fundamentgründung in Angriff zu nehmen. Die Bagger rissen das Erdreich im Rückwärtigen Bereich des Zoos auf und hoben eine 55 Meter tiefe Grube aus. Danach kamen die Stahlpfeiler an die Reihe, die in die Erde getrieben wurden. Als auch dieser Bauschritt abgeschlossen war, wurden die Gitter aus Stahl mit Draht umwickelt in die Grube hinab gelassen und mit den Stahlpfeilern verschweißt. Im Anschluss wurde die Grube mit Zement gefüllt. Mehrere LKW-Ladungen waren dafür nötig. Am 04.08.2016 stand dann auch das Orca-Becken. Es fehlten nur noch die Tiere. Doch das war erst mal zweitrangig. Denn am Tag von Apollos und Anastasias Umzug legte im Hafen von Sky City ein Schiff der Hurtigrute an. Es war die 138,5 Meter lange und 21,5 Meter breite MS Finnmarken, die von einer Antarktisreise nach Norwegen zurückkehrte, und in Sky City nur einen Zwischenhalt einlegte, um ihre Fracht auszuladen. So hatte sie drei Brutpaare Gryllteiste, drei Brutpaare Küstenseeschwalben, ebenso viele Brutpaare Trottellummen und zu guter Letzt drei Brutpaare Papageientaucher mitgebracht. Die Vögel kamen ebenfalls in Quarantäne und mussten den Pinguinen und ihren Leidensgenossen vorerst Gesellschaft leisten. Um 14:15 Uhr landete eine Maschine der Icelandair, der Fluggesellschaft Islands, auf dem Flughafen von Sky City. Es war eine Boeing 757-200PF. An Bord hatte die Maschine zwei Transportkisten mit Seeleoparden. Die Kisten wurden ausgeladen und in einen zooeigenen Van umgesetzt. Als sich der Van auf dem Weg zum Zoo befand, landete eine Maschine vom Typ Airbus A380-800, der Fluggesellschaft British Airways auf dem Flughafen von Sky City. An Bord waren sechs Transportkisten mit männlichen und weiblichen Kegelrobben. Die Kisten wurden auf einen Sattelschlepper umgeladen und zum Zoo gefahren. Die letzte Maschine, die an diesem Tag in Sky City landete, war eine Frachtmaschine vom Typ Boeing 747-400F der israelischen Fluggesellschaft EL AL Cargo. An Bord befanden sich zwei Transportkisten mit Seelöwen, die als letzte im Zoo in der Quarantänestation ankamen. Am Sonntag, den 07.08.2016, landete die Airforce One auf dem Luftwaffenstützpunkt von Sky City. Barack Obama, der noch amtierende Präsident gab sich die Ehre. Kyle Hathaway traf ihn am Zooeingang. „Hallo Mr. Hathaway. Schön, dass wir uns mal wieder begegnen.“ „Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Mr. President.“ „Lange werde ich diese Worte wohl nicht mehr zu hören bekommen.“ „Leider. Ich hoffe nur, dass Donald Trump nicht Präsident wird.“ „Das hoffe ich auch. Aber Sie wissen doch: Es kommt immer anders, als man es gerne möchte.“ „Da haben Sie leider Recht. Aber jetzt würde ich Ihnen gerne den Zoo zeigen. Oder was davon fertig ist.“ „Bin jetzt schon gespannt.“ 34 Zuerst ging es am Pandagehege vorbei, wo sich Xiao Liwu und Nuan Nuan auf der Außenanlage tummelten. Am Elefantengehege machte der Präsident der Vereinigten Staaten ein etwas trauriges Gesicht, weil die Elefanten noch nicht da waren. „Ich kann nicht hexen Mr. President. Aber wenn alles fertig ist, dann werden Sie hier auch Elefanten sehen.“ Am Tigergehege angelangt, machte Seetha, das Weibchen, das sich gerade auf der Außenanlage aufhielt, seinem Ruf als launische Diva einmal mehr alle Ehre. „Ist die kratzbürstig.“, sagte der Präsident. „Das ist halt Seetha.“ In Australien, am Fitzroy River im Bundesstaat Queensland, hatten Wildhüter ein 3,80 m langes weibliches Exemplar des Leistenkrokodils gefangen. Dieses wurde nun zusammen mit dem Männchen nach Perth in den Zoo gebracht, wo die beiden Echsen in der dortigen Quarantänestation verbrachten. Barack Obamas nächste Station waren das Koalahaus und die Polarlandschaft. Bei den Koalas war Turbo gerade draußen und fraß Eukalyptusblätter. „Gott wie niedlich. Den Kleinen würde ich zu gerne mal knuddeln“, entfuhr es der First Lady. „Das geht leider nicht. Ich denke, dass Miss Vanderbilt etwas dagegen haben dürfte.“ „Nicht nur haben dürfte. Ich hab was dagegen. Koalas sind keine Plüschtüre.“ Auf der Polarlandschaft war Anastasia im Wasser, Zoe und Cody sowie Apollo waren an Land. Zu guter Letzt konnte Barack Obama sich noch die Quarantänestation des Zoos von Sky City ansehen. „Meine Güte, da drin geht’s ja zu wie in einem Taubenschlag.“ „Meinen Sie wegen dem Krach, den die Vögel veranstalten?“ „Nicht nur. Das ist ja ein Gewusel da drin, aber vom allerfeinsten.“ Am Mittwoch, den 10.08.2016 wurden dann die Pinguine aus der Quarantänestation geholt und zum Polargehege gebracht. Damit kehrte ein bisschen Ruhe ein, denn das Geschnatter der Pinguine und die Schreie der Vögel hatten für eine regelrechte Kakophonie in der Quarantänestation gesorgt. Kyle Hathaway hatte in den Tagen nach Barack Obamas Besuch in Sky City über dessen Vorschlag nachgedacht. „Könnten Sie sich vorstellen, Kamele und Dromedare noch anzusiedeln?“, hatte der Präsident damals gefragt. „Die Idee ist gar nicht mal schlecht.“, dachte er. Doch neue Tiere wollte Kyle Hathaway erst mal keine holen, da in der Quarantänestation immer noch wenig Platz vorhanden war. Da kamen ihm die Anfragen aus Tallinn und Dakar alles andere als Recht. Zu allem Überfluss waren vor Los Angeles zwei Killerwale gestrandet. Man hatte es zwar geschafft, die Tiere wieder ins Meer zurückzubringen, doch das Orcamännchen und sein Weibchen hatten den Anschluss an ihre Gruppe verloren. Kyle Hathaway war genervt. Die Situation drohte ihm über den Kopf zu wachsen. Hatte er sich mit diesem Bauprojekt etwa zu viel zugemutet? Es war schließlich sein Assistent Gene Simmons, der die rettende Idee hatte? Er schlug vor, die Quarantänestation zu vergrößern, um wenigstens die Orcas zu retten. Auch Renee Vanderbilt gab ihre Zustimmung zu dem Umbau. Als dieser abgeschlossen war, konnte auch der Transport der beiden afrikanischen Elefanten 35 Abdul und Jekaterina vorbereitet werden. Am Donnerstag, den 11.08.2016 trafen die beiden Killerwale in Sky City ein. Rasch wurden die Tiere zum Zoo gebracht und in das neu gebaute Wasserbecken in der Quarantänestation gebracht. Betreut wurden die Tiere von Jayden Cole. Jayden war eine 31jährige Rothaarige aus Sunset Beach, im US-Bundestaat Kalifornien. Sie war 1,78 Meter groß, hatte pralle Brüste und dunkelrote Haare, die bis zu den Schulterblättern reichten. Sie hatte ein hübsches ovales Gesicht, sinnliche Lippen, die beim Lächeln den Blick auf perfekte weiße Zähne freigaben. Ihre grünen sexy Augen zogen jeden Mann in ihren Bann. Noch am selben Tag, um 10:25 Uhr setzte eine Frachtmaschine vom Typ Ilyushin IL96-400T der Ukraine International Airlines, die die Maschine kurzfristig vom Hersteller zu einem Schleuderpreis gekauft hatte, nachdem der alte Auftraggeber, die Vietnam Airlines die Maschine nicht mehr haben wollte. An Bord befand sich die Transportkiste mit Elefantenkuh Jekaterina, die der Zoo aus Tallinn nach Sky City geschickt hatte. Da Estland, außer Nordica Air, über keine Fluggesellschaft verfügte, die auch auf der Langstrecke Frachtmaschinen einsetzte, half die Ukraine rasch mit ihrer neuen Frachtmaschine aus. Die Maschine war am selben Tag in Tallinn um 20:25 Uhr Ortszeit gestartet, landete jedoch aufgrund der Zeitverschiebung von 10 Stunden, die Estland weiter war, am Morgen in Sky City. Als die Kiste ausgeladen war, rollte die Ilyushin zur Startbahn und machte sich auf den Weg nach Deutschland. Kaum war die Maschine in der Luft landete eine weitere Maschine in Sky City. Sie kam aus dem Senegal und gehörte der South African Airways. Die Fluggesellschaft hatte vom Hersteller eine fabrikneue Boeing 747-8F als Geschenk erhalten, da sie noch zwei Maschinen vom Typ Boeing 737 betrieb. Da der Senegal jedoch über keine eigene Airline verfügte, halfen die Südafrikaner mit ihrer neuen Maschine aus. Da man auf dem afrikanischen Kontinent eine Zeitverschiebung von 7 Stunden hatte, die man den Vereinigten Staaten von Amerika voraus war, landete die Maschine um 10:45 Uhr auf dem Flughafen von Sky City. Als die Boeing auf ihrer Parkposition stand wurde die Kiste mit dem Elefantenbullen aus- und auf einen Sattelschlepper umgeladen. Dieser brachte Abdul zum Zoo, wo er ebenfalls in die Quarantänestation kam, wie zuvor Jekaterina. Am 18.08.2016 wurden dann auch die Vögel die auf der Polarlandschaft leben sollten aus der Quarantäne entlassen und durften endlich in ihr neues Zuhause umziehen. Auch die Seeleoparden, die Kegelrobben und die Seelöwen durften endlich in die Polarlandschaft umziehen. Danach war erst mal Ruhe, bis zwei Tage später, am Samstag, den 20.08.2016 auch die Grevyzebras und die roten Riesenkängurus die Quarantänestation verlassen und in ihr neues Gehege umziehen durften. Damit war in der Quarantänestation wieder mehr Platz. Auch die Tiere für das Tropenaquarium waren bereits eingetroffen. Die Kattas turnten in der Quarantänestation herum, während die Fische im Aquarium in einer Quarantäneeinrichtung vorübergehend einquartiert waren. Von den zwei Haiarten waren nur die Schwarzspitzenriffhaie vor Ort, die Bullenhaie fehlten noch. An eben diesem Samstag landete eine Passagiermaschine der australischen Fluggesellschaft Quantas Airways vom Typ 36 Boeing 787-9 auf dem Flughafen von Sky City. Im Frachtraum führte sie die beiden Transportkisten mit den beiden Krokodilen und noch zwei Plexiglasbehälter mit jeweils einem Bullenhai mit sich. Die Tiere wurden schnellstmöglich zum Tropenaquarium gebracht wo sie wie die anderen Tiere in Quarantäne kamen. Ebenso wurde auch mit den beiden Leistenkrokodilen verfahren. Daena Hernandez hatte in den Tagen in denen im Zoo die große Umsiedlung stattgefunden hatte, sich Gedanken über ein neues Gehege gemacht. Danach hatte sie einen Entwurf und ein Modell gebaut. Ihr Entwurf sah eine Stahl-Glas-Konstruktion vor, die auf einem Betontorso ruhte. Das ganze sah aus, wie ein Stück Pizza. Auf diese Weise war der Entwurf schlicht, aber schön. Am Montag, den 22.08.2016 trafen sich die Politiker im Rathaus um 9:05 Uhr zu einer neuen Sitzung. „Gentlemen, bisher haben wir alle an einem Strang gezogen. Und bisher musste ich nicht laut werden. Aber was vor einigen Wochen passiert ist, möchte ich nicht noch mal erleben. Ich spiele damit auf die Abstimmung an, als sich viele von Ihnen gegen den Entwurf für das Kängurugehege entschieden hatten, weil sie für ihr Ressort mehr Geld rausschlagen wollten. Ein absolutes No-Go. Unser Zoo ist noch im Aufbau und da sind wir auf Hilfe von außen angewiesen. Brian A. Kenney, CEO bei GATX hat unserem Investor Kyle Hathaway rote Riesenkängurus versprochen. Wo bitte hätten wir die unterbringen sollen, wenn das Gehege nicht gebaut worden wäre? Außerdem möchte ich noch einmal den finanziellen Aspekt hervorheben. Durch die Einnahmen des Zoos wird sich unser Etat erhöhen, was im Umkehrschluss bedeutet, das Ihnen mehr Geld für ihre Ressorts zugewiesen werden kann.“ Danach präsentierte Daena Hernandez ihren Entwurf für das neue Gehege. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte, sah sie in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand von Ihnen eine Frage zu meinem Entwurf?“ Da Nachfragen jedoch ausblieben, ließ Robert Palmer zur Abstimmung schreiten. „Wer für den Entwurf ist, drückt auf „JA“. Wer dagegen ist, auf „NEIN“. Und wer sich enthalten möchte braucht nur dazusitzen und Däumchen zu drehen.“ Nach 5 Minuten stand das Ergebnis der Abstimmung fest. Einige Politiker waren unentschlossen, doch die Aussicht, von den Einnahmen des Zoos einen Teil abzukommen, ließ die meisten zustimmen. Damit war der Weg zum Bau von „UTOPIA“, wie Daena Hernandez die Anlage genannt hatte, endgültig frei. Auch ein Areal war schnell gefunden. Renee Vanderbilt hatte ein 90 m2 Grundstück abgesteckt und ein Schild mit dem Foto eines Riesenotters aufgestellt. Danach rollten die Bagger an und rissen, nachdem Kyle Hathaway den entsprechenden Befehl erteilt hatte, das Erdreich auf und hoben eine 36 Meter tiefe Grube aus. Im Anschluss wurden die Stahlpfeiler in die Erde getrieben, denen die Stahlgitter mit Drahtgeflecht folgten. Diese Gitter wurden mit den Stahlpfeilern verschweißt. Als auch dieser Bauschritt erledigt war, rollten die Zementmischer an und füllten die Grube mit Zement. Und während der Zement 37 trocknete, fertigten die Bauarbeiter die Segmente für den Torso und die Stahlsektion, die auf eben jenen aufgesetzt werden sollte. Als der Zement trocken und ausgehärtet war, wurden die Segmente des Betontorsos an ihre Stelle gehievt und mit Zement fixiert. Es war 13:35 Uhr als die Stahlsektion dann endlich mit dem Torso verbunden wurde. In der Zwischenzeit waren auch schon die Innenarchitekten an der Arbeit und legten zuerst einen Stollen an, der dem Inneren eines Vulkans glich. In den Becken und Gehegen sollten unter anderem gefleckte Knochenhechte, südamerikanische Lungenfische, sowie australische und westafrikanische Lungenfische, große Molukkenkrebse, Quolls und Zwergplumploris zu sehen sein. Im Südamerikadschungel konnten die Besucher unter anderem Riesen-Pacus, Arapaimas, dann die von den Einwohnern Sky Citys gewünschten Riesenotter, rote Piranhas, Ozelots, Zweifinger-Faultiere und andere Tiere Südamerikas beobachten. Im afrikanischen Urwald hatten Zwergflusspferde, Dianameerkatzen, Kronenmakis, Kirk-Dikdiks, und Eulenkopfmeerkatzen ihr Zuhause. Kyle Hathaway kümmerte sich um die Beschaffung der Tiere. Bei den Arapaimas half ihm Biologe und Extremangler Jeremy Wade. Die Quolls und die anderen Tiere kamen alle aus Leipzig. Doch der Zoo der Messestadt weigerte sich ein Tier seiner Riesenotter abzugeben. Denn die Zuchttiere der Leipziger, Männchen Jao und Weibchen Madija, hatten keinen Nachwuchs und wurden dringend gebraucht. In Hamburg und Dortmund waren die Gruppen zu groß geworden und ein Männchen und ein Weibchen wurden ausgesondert. Sämtliche Tiere aus Leipzig trafen am Donnerstag, den 25.08.2016 in Sky City ein. An diesem Tag durften auch Abdul und Jekaterina die Quarantänestation verlassen und in ihr neues Zuhause umziehen. Leia Solo führte die beiden Tiere durch den Zoo zu ihrem Gehege. Jekaterina folgte ihr ohne weiteres. Doch Abdul der Bulle, konnte seine Neugier nicht zügeln und blieb immer stehen. Doch schließlich betrat auch er das neue Gehege und nahm sein neues Zuhause erst einmal ganz genau in Augenschein. Jekaterina tat dasselbe. Danach waren die beiden Orcas dran. Sie wurden in zwei gigantische Plexiglasbehälter gehievt und dann schleunigst zu ihrem Gehege gebracht, damit sie nicht allzu lange mit so wenig Platz auskommen mussten. Jayden Cole, die Tierpflegerin der beiden kam mit und half, die Tiere in das neue Becken umzusiedeln. Das Weibchen, Kaitlyn, traute sich zunächst nicht. Doch dann verließ sie die Box und schwamm in das neue Becken. Ihr folgte Orca-Bulle Hannibal. Daena Hernandez arbeitete schon mit Hochdruck am nächsten Projekt für den Zoo. Es sollte ein Gehege für afrikanische Löwen werden. Der Entwurf sah ein rechteckiges Haupthaus vor, über das die Löwen eine großzügige Außenlage mit Felsen und viel Grün betreten konnten. Auch für einen Wassergraben war gesorgt, der die Besucher vor den Raubkatzen schützen sollte. Auf der Anlage waren noch ein paar Bäume, die den Löwen Schatten spenden sollten. Mit diesem Entwurf ging sie zu Kyle Hathaway und Renee Vanderbilt. Und wie so 38 oft hatten beide nichts gegen den Entwurf einzuwenden. Am Freitag, den 26.08.2016 trafen sich die Stadtverordneten um 10:15 Uhr zu einer weiteren Sitzung. „Gentlemen, seit unserer letzten Sitzung vor drei Tagen hat sich allerhand getan. Der Zoo unserer Stadt hat für sein neues Habitat, das Miss Hernandez „UTOPIA“ genannt hat, sämtliche Tiere aus Leipzig bekommen. Bis auf die beiden Riesenotter. Aber woher die kamen ist Nebensache. Unser Zoo steht kurz vor der Fertigstellung, das bedeutet, dass wir bald eine neue Attraktion und somit auch eine neue Einnahmequelle. Der Flughafen schreibt schwarze Zahlen. Was also wollen wir mehr?“ „Ein bisschen mehr Sicherheit. Es gab schon wieder ein Erdbeben. Wir sollten uns nach dem Zoo um den Bau einer Erdbebenwarte bemühen.“ „Ihre Meinung Mr. Cassell?“ „Mr. Loxley hat Recht, Sir.“ „Was sagen eigentlich unsere Finanzen, Mr. Loxley?“ „Unsere Stadtkasse ist ziemlich prall gefüllt. Wir haben mittlerweile ein Plus von 1,6 Millionen US-$.“ „Recht ordentlich. Was meinen Sie, wie viel wird durch den Zoo noch dazukommen?“ „Schwer zu sagen. Am Anfang wird es nicht allzu viel sein. Aber so nach und nach wird der Zoo rentabel sein. Leider kann ich Ihnen noch keine genauen Zahlen nennen, Herr Bürgermeister.“ Danach stellte Daena Hernandez ihren Entwurf für die Löwenanlage vor. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte, sah die Kolumbianerin in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand von Ihnen eine Frage zu meinem Entwurf?“ Nachfragen blieben aber aus, weshalb Robert Palmer zur Abstimmung schreiten ließ. Und wie immer wurde der Entwurf einstimmig angenommen. Das Löwengehege sollte im Westteil des Zoos gebaut werden. Die Besucher brauchten den Weg, der vom großen Pandagehege aus zu den Tigern führte noch 800 Meter weiterzugehen. Dazwischen war noch Platz für ein weiteres Gehege, das Kyle Hathaway für seine Nordamerikalandschaft ausgesucht hatte. Dort sollten Bisons, Pumas, Wölfe, Grizzlybären, Kojoten, Polarfüchse, Rotluchse, Weißwedelhirsche ihr Domizil haben. Und natürlich durfte auch der Weißkopfseeadler, das Wappentier der Vereinigten Staaten von Amerika nicht fehlen. In der Zwischenzeit hatten die Bagger auf Anweisung von Kyle Hathaway angefangen das Erdreich aufzureißen und eine 30 Meter tiefe Grube auszuheben. Als diese Aufgabe erledigt war, wurden die Stahlpfeiler in die Erde getrieben. Danach kamen die Stahlgitter mit Drahtgeflecht umwickelt. Diese wurden mit den Stahlpfeilern verschweißt. Als auch dieser Bauschritt erledigt war, rollten die Betonmischer an und füllten die Grube mit Zement. Und während der Zement trocknete, fertigten die Bauarbeiter die Segmente für das Haupthaus des Löwengeheges. Um 12:45 Uhr war der Zement trocken und ausgehärtet und die Arbeiten konnten weitergehen. Dank der Modularbauweise stand das Haus schon bald im Rohbau. Die Fensterflächen im Haus waren nicht groß, boten aber dennoch genügend Licht. Danach wurde die Außenanlage von Garten- und Landschaftsbauarchitekten in Angriff genommen. Zuerst wurde ein künstliches Felsplateau geschaffen, das eine Barriere bilden 39 und die Löwen daran hindern sollte, ihr Territorium zu verlassen. Auch beim Wassergraben wurde dafür gesorgt, dass die Tiere ihn nicht überwinden konnten. Auch Felsen zum Sonnen durften nicht fehlen. Als diese Aufgabe erledigt war, war das Löwengehege fertig gestellt. Es fehlten nur noch die Löwen. Die Kuratoren des Zoos von Stralsund, in Mecklenburg-Vorpommern und des Zoos von Gelsenkirchen im Ruhrgebiet, hatten die Entwicklung in Sky City mit großem Interesse verfolgt und entschieden dem Zoo ein männliches und ein weibliches Exemplar zu überlassen, sollte der Zoo eine Löwenanlage errichten. Als nun die Anfrage aus Sky City kam, waren die Kuratoren schon bereit. Stralsund hatte sein Männchen Tarzan aus der Gruppe genommen, da er das geschlechtsreife Alter erreicht hatte. Gelsenkirchen hatte entschieden sein Weibchen Nekane nach Amerika zu schicken. Die Tiere kamen am Sonntag, den 28.08.2016 in Sky City an. Eine Frachtmaschine der Lufthansa Cargo vom Typ Boeing 777F hatte die Transportkisten mit Tarzan und Nekane mitgebracht. Die Kisten wurden entladen und mit einem zooeigenen Van zum Zoo gebracht. Dort wurden die Tiere in die Quarantänestation gebracht. Natürlich war auch für das leibliche Wohl der Zoobesucher gesorgt. Es gab Imbissbuden, Bänke, auf denen die Besucher sich ausruhen konnten und Kekse oder selbstgemachte Sandwiches essen konnten. Sogar an einen Kinderspielplatz hatten die Arbeiter gedacht, damit diese sich auch mal austoben konnten. Tom, einer der Bauarbeiter hatte die geniale Idee, ein Insektenhotel zu bauen. Am Zooeingang traf er auf Kyle Hathaway und Renee Vanderbilt. „Haben Sie einen Augenblick Zeit Mr. Hathaway?“ „Kommt drauf an, worum es geht.“ „Ich würde gerne ein Insektenhotel bauen. Es ist genug Restmaterial da, dass nicht mehr verwendet wird.“ „Ein Insektenhotel?“ „Genau. Als ich noch ein kleiner Junge war, hab ich meinem Dad immer geholfen eins zu bauen. Auf diese Weise würden die Schüler auch was über die einheimischen Insekten lernen.“ „Dann machen Sie das. Haben Sie auch schon einen Platz dafür?“ „Ja, Mr. Hathaway. Es gibt einen alten Mammutbaum hier. Dort würde ich das Hotel dann aufstellen.“ „Markieren Sie die Stelle.“ Nach dem Gespräch mit Kyle Hathaway markierte Tom die Stelle unter dem Mammutbaum und suchte sich an Material zusammen, was er brauchte. Zuerst zimmerte er aus Holzbrettern den Torso zusammen. Danach setzte er aus den gängigen Naturmaterialien die Nistplätze für die Insekten zusammen. Um diese vor Vögeln zu schützen, spannte er noch Vogeldraht vor die Fassade. Das Dach wurde auf den Torso aufgenagelt und anschließend noch mit Nägeln verziert, die Tom nicht ganz einschlug. Dann baute er noch eine Art „Eingang“, der dem des Weißen Hauses in Washington D. C. nachempfunden war. Vier Rundhölzer stützten einen Giebel, auf dessen Spitze eine kleine Ausgabe der „Stars and Stripes“ aufgesteckt wurde. Zu guter Letzt malte Tom mit goldener Farbe den Schriftzug „White Palace“ auf den Giebel. Daena Hernandez hatte in der Zwischenzeit einen Entwurf für die Nordamerikalandschaft angefertigt. Er sah ein riesiges Waldgebiet vor, in dem Wölfe und Bären 40 jagen konnten. Außerdem sollte es einen großen See geben, in dem die Weißkopfseeadler fischen konnten. Eine Felsformation diente als Revier für die Pumas. Eine weite Prärielandschaft sollte den Lebensraum der Bisons und Kojoten bilden. Die Polarfüchse sollten ebenfalls einen eigenen Lebensraum bekommen, während die Rotluchse wie die Wölfe, die Bären und die Weißwedelhirsche den Wald bewohnen sollten. Rund um das Außengehege sollten die Häuser errichtet werden, in denen die Tiere die Nacht verbringen konnten. Diesen Entwurf stellte sie dann am Montag, den 29.08.2016, in der Sitzung der Stadtverordneten vor. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte, sah sie in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand eine Frage zu meinem Entwurf?“ Wie üblich blieben Nachfragen aus, doch Raymond Loxley hatte eine Anmerkung. „Ich habe gestern am Fuß des alten Mammutbaums ein Insektenhotel gesehen. Der Entwurf dazu, kam der von Ihnen?“ „Nicht das ich wüsste. Zumindest hat mir Mr. Hathaway keinen Auftrag dazu erteilt.“ „Ich denke, wir können zur Abstimmung schreiten. Miss Hernandez hat uns ihren Entwurf bis ins Detail erläutert und Nachfragen gab es ja keine.“ Das Ergebnis der Abstimmung stand nach 3 Minuten fest. Bis auf eine Enthaltung hatten alle den Entwurf abgenickt. Damit war auch der Weg für den Bau der Nordamerikaprärie frei. Bevor Robert Palmer die Sitzung schloss richtete er das Wort noch einmal an Daena Hernandez. „Sie sehen ziemlich übermüdet aus. Wann haben Sie das letzte Mal richtig geschlafen?“ „Ist schon eine Weile her.“ „Dann treten Sie mal kürzer. Schlafen Sie sich aus, oder machen Sie auch Urlaub, wenn Sie wollen.“ „Ihre Worte sind nicht von der Hand zu weisen, Mr. Palmer. Aber wer soll dann die restlichen Gebäude für den Zoo entwerfen.“ „Ihr Cousin, Adriano Benitez, ist doch auch Architekt, wenn ich mich recht entsinne.“ „Das stimmt Sir.“ „Dann rufen Sie ihn an, und bitten ihn für Sie einzuspringen.“ Am Tag darauf, es war Dienstag, der 30.08.2016 traf dann Adriano Benitez in Sky City ein. Daena Hernandez holte ihn vom Flughafen ab. „Hi Daena. Wo brennts denn?“ „Ich hab gestern meinen Entwurf für die Nordamerikalandschaft präsentiert, die Kyle Hathaway sich für seinen Zoo wünscht. Offensichtlich hat der Bürgermeister bemerkt, dass ich mir die eine oder andere Nacht um die Ohren geschlagen habe. Jedenfalls will er, dass ich mal kürzer trete und mich ausruhe.“ „Womit er nicht ganz unrecht hat. Du siehst aus wie ein Schreckgespenst Daena.“ „Haha. Selten so gelacht.“ „Bevor die ganze Sache in einem Streit ausartet, würde ich mir gerne den Zoo mal ansehen. Denn nur so kann ich mir ein Bild davon machen, was an Gehegen schon steht, und was noch gebaut werden könnte.“ „Muy Bien. Also fahren wir. Kommst du mit Patricia?“ „Das musst du mich doch nicht fragen.“ Am Zoo angekommen staunte Adriano. „Nicht schlecht, Herr Specht. Bin schon gespannt, was ich noch zu sehen kriege.“ „Dann komm mal mit.“ Auch das Pandagehege, die Elefantenanlage und das Tigergehege beeindruckten den Argentinier. Am Ende des Rundgangs nahm Adriano Benitez seine Cousine auf die Seite. „Kein Wunder, 41 dass Du so schlimm aussiehst. Du hast ja einen regelrechten Designmarathon in den Knochen. Ruh dich aus und lass mich machen.“ „Wie du meinst. Aber lass uns das lieber mit Kyle Hathaway besprechen.“ Kaum hatte Daena Hernandez zu Ende gesprochen, erschien der Erwähnte auf der Bildfläche. „Wenn man vom Teufel spricht.“ „Mr. Benitez, ich bin überrascht sie zu sehen. Was hat Sie denn wieder nach Sky City verschlagen?“ „Bürgermeister Palmer hat mir eine Zwangspause verordnet. Mein Cousin wird die restlichen Gehege entwerfen.“ „Die Pause hast Du dir mehr als verdient. Du hast dir die vergangenen vier Monate im wahrsten Sinne des Wortes den Arsch aufgerissen.“ Auf der Baustelle der Nordamerikalandschaft hatten die Bagger unterdessen fünf Gruben mit einer Tiefe von 25 Metern ausgehoben. Die Gebäude waren so angeordnet, dass sie ein fast geschlossenes Achteck bildeten. Bis auf die Weißkopfseeadler mussten sich die anderen Tiere ein Haus teilen. Bei der Aufteilung wurde allerdings darauf geachtet, dass Fleisch- und Pflanzenfresser voneinander getrennt waren. Die Häuser waren amerikanischen Blockhütten nachempfunden, wie man sie des Öfteren in den Rocky Mountains oder in Alaska finden konnte. Um für ausreichend Licht zu sorgen, und um für die Sicherheit der Pfleger zu garantieren, wurden die Häuser zweistöckig errichtet. Die zweite Etage, der von den Karnivoren bewohnten Häuser, konnte von den Pflegern über eine außen angebrachte Treppe erreicht werden. Eine Treppe im Inneren gab es nicht. Außerdem waren die Tiere durch massive Betonwände voneinander getrennt. Auf der Außenanlage wurden unterdessen in den einzelnen Sektionen entsprechende Landschaften eingerichtet. So konnten die Besucher die Bisons und die Kojoten auf der Prärie des Monument Valley bewundern. Mount Rushmore zierte einen Kletterfelsen für die Pumas deren Landschaft den Rocky Mountains nachempfunden war. In der Berglandschaft sollten auch die Grizzlys ihr zu Hause haben. Die Polarfüchse waren in der Eislandschaft Alaskas zu Hause. Die Wölfe waren in den dichten Nadelwäldern Michigans, Wisconsins und Minnesotas zu Hause. Deshalb war dieser Abschnitt im Nordamerikagehege ihrem natürlichen Lebensraum nachempfunden. Der Lebensraum der Hirsche entsprach den großen Wäldern Neuenglands. Die Rotluchse mussten sich ihr Revier mit den Grizzlys und den Pumas teilen. Am Donnerstag, den 01.09.2016 durften die Tiere aus dem Tropenaquarium ihr neues Zuhause in Beschlag nehmen. Im Haifischbecken des Tropenaquariums zogen die Bullenhaie und die Schwarzspitzenriffhaie ihre Bahnen. Am Tag darauf, am Freitag, den 02.09.2016 zogen dann auch die tierischen Bewohner von „UTOPIA“ in ihr neues Zuhause um. In der Südamerikasektion inspizierten die Riesenotter ihr Gehege und die Arapaimas ihr Becken. Nur Tarzan und Nekane, die beiden afrikanischen Löwen, mussten noch in Quarantäne bleiben, da sie erst kürzlich in Sky City eingetroffen waren. Adriano Benitez hatte sich inzwischen auch an die Arbeit gemacht, und einen Entwurf für ein Menschenaffenhaus angefertigt. Dort sollten neben Bonobos, Sumatra Orang-Utans 42 und Guerezas auch westliche Flachland-Gorillas zu sehen sein. Die großzügig gestaltete Außenanlage war in drei Abschnitte unterteilt, damit sich Bonobos, Orangs und Gorillas nicht in die Quere kamen. Außerdem war das Außengelände mit Draht abgedeckt und zusätzlich durch Elektrozäune geschützt, damit den Primaten nicht die Flucht gelingen konnte. Auch die Gehege im Haus selbst sollten sehr geräumig werden. Das Haus sollte über zwei Eingänge verfügen. Der erste sollte am Bonobogehege vorbeiführen. Im Freien sollte eine Büste in Form eines Gorillakopfes aufgestellt werden. Eingang Nummer zwei führte am Gorillagehege vorbei. Bevor die Besucher zu den Orang-Utans kamen, mussten sie noch eine Brücke überqueren, die über eine Schlucht führte, in die sich ein riesiger Wasserfall ergoss. Vor diesem Eingang sollte eine Anlage für Erdmännchen entstehen. Das Haus sollte einen ovalen Torso haben und ein geschwungenes Dach bekommen. Außerdem hatte Adriano Benitez große Fensterflächen vorgesehen. Am Montag, den 05.09.2016 trafen sich die Stadtverordneten um 9:45 Uhr zu einer neuen Sitzung. Dort präsentierte Adriano Benitez den Entwurf für das Menschenaffenhaus. Als der Argentinier seine Ausführungen beendet hatte, sah er in die Runde und stellte die obligatorische Frage nach Nachfragen. Da diese jedoch ausblieben, ließ Bürgermeister Robert Palmer zur Abstimmung schreiten. „Wer für den Entwurf stimmen will, drückt auf „JA“, wer ihn nicht befürwortet auf „NEIN“. Und wem alles Jacke wie Hose ist, lässt seine Pfötchen bitte bei sich.“ Nach 5 Minuten stand das Ergebnis der Abstimmung fest. Die Politiker hatten den Entwurf einstimmig angenommen. Damit war der Weg für den Bau des neuen Affenhauses frei. Doch der Entwurf für das Erdmännchengehege musste die Abstimmung noch passieren. „Mister Benitez war so freundlich und hat uns einen zweiten Entwurf mitgebracht. Würden Sie uns bitte erläutern?“ „Selbstverständlich. Sie sehen hier den Entwurf für eine Erdmännchenanlage. Wie Sie wahrscheinlich durch Wikipedia wissen, sind diese Tiere leidenschaftliche Gräber. Sie buddeln für ihr Leben gern. Ich habe das Haus, in dem die Erdmännchenkönigin ihr Nest bauen kann, durchsichtig gestaltet, damit man den Tieren beim Graben zuschauen kann.“ Als Daena Hernandez Cousin seine Ausführungen beendet hatte, sah er wieder in die Runde und fragte: „Gibt es noch Fragen von Ihrer Seite, die diesen Entwurf betreffen?“ Da Nachfragen wie üblich ausblieben, ließ der Bürgermeister zur Abstimmung schreiten. Auch der Entwurf für die Erdmännchenanlage schaffte es durch die Abstimmung, so dass beide Bauvorhaben realisiert werden konnten. Auf ein Zeichen Kyle Hathaways rissen die Bagger rechts vom Löwengehege das Erdreich auf und hoben an zwei Stellen eine Grube mit einer Tiefe von 24 Metern und eine Grube mit einer Tiefe von 11 Metern aus. Als diese Tätigkeit erledigt war, wurden die Stahlpfeiler in die Erde getrieben. Danach kamen die Stahlgitter mit dem Drahtgeflecht, die mit den Pfeilern verschweißt wurden. Bei der kleineren Grube wurde nur bis zu einer Tiefe von 43 5,50 m der Zement aufgefüllt, während bei der großen Grube bis zum Rand aufgefüllt wurde. Denn auf dem Fundament der großen Grube sollte das Menschenaffenhaus entstehen. Direkt gegenüber die Erdmännchenanlage. Als der Zement trocken und ausgehärtet war, wurde auf der Baustelle der Erdmännchenanlage der Rest mit Sand aufgeschüttet, während am Menschenaffenhaus die Arbeiten am Torso begonnen hatten. Später am Tag war die Erdmännchenanlage fertig, während am Affenhaus die Innengehege und die Schlucht aufgestellt wurden. Danach kam die Brücke. Als alles soweit fertig war, wurde das tonnenschwere Dach auf den Torso gesetzt und fixiert. Anschließend wurden die Glasscheiben eingesetzt. Danach war Feierabend. Kyle Hathaway besprach sich noch mit Adriano Benitez. „Welche Tiere wollen Sie denn noch hier haben?“ „Der Präsident hat vorgeschlagen ein Gehege für Kamele und Dromedare zu bauen. Außerdem wollte ich noch Nashörner hier ansiedeln.“ „Darf ich einen Vorschlag machen?“ „Bitte, nur zu.“ „Ich würde noch Okapis hier ansiedeln wollen.“ „Warum nicht? Bin ich dabei.“ Patricia Velasquez, die Verlobte von Adriano Benitez meldete sich durch ein Räuspern zu Wort. „Sie wollten etwas sagen, Miss Velasquez?“ „Was ist ein Zoo ohne Flusspferde?“, fragte sie gerade heraus. „Wir haben doch schon Leistenkrokodile.“ „Ich finde meine Verlobte hat Recht. Ein Zoo ohne Flusspferde ist kein richtiger Zoo.“ „Einverstanden.“ Nach dem er mit Adriano Benitez gesprochen hatte, kümmerte sich Kyle Hathaway um die Beschaffung der Erdmännchen und der Menschenaffen. Und er hatte Glück. Der Opel Zoo in Kronberg und der Zoo in der Finanzmetropole Frankfurt am Main hatten geschlechtsreife Jungtiere, die für eine Zucht in Frage kamen. Die Zooleiter beider Zoos Prof. Dr. Manfred Niekisch aus Frankfurt und Dr. Thomas Kauffels aus Kronberg wählten die Tiere persönlich aus und trainierten sie für den Transport über den großen Teich. Am Dienstag, den 06.09.2016, kamen die Erdmännchen in Sky City an. Manfred Niekisch und Thomas Kauffels begleiteten die Tiere bis zur Quarantänestation, wo sie auch Renee Vanderbilt und Kyle Hathaway trafen. Bei einem Rundgang konnten sich die beiden Hessen einen Überblick über die Situation vor Ort machen. Manfred Niekisch versprach ein Guereza-Männchen und einen Aufruf für ein Weibchen zu starten. Auch einen Aufruf für ein Zuchtpaar westlicher Flachlandgorillas wollte er ins Leben rufen. Ferne wollte er Kyle Hathaway bei der Beschaffung eines Zuchtpaars von Sumatra Orang-Utans und Bonobos helfen. Dank dieser Hilfe hatte Sky City schon am Donnerstag, den 08.09.2016 sämtliche Tiere beisammen. Das Orang-Utan-Männchen kam aus dem Zoo Neunkirchen, das Weibchen aus der Wilhelma in Stuttgart. Der Silberrücken der westlichen Flachlandgorillas kam aus dem Zoo in Krefeld, jeweils drei Weibchen aus Wuppertal und Münster. Außer dem von Frankfurt zugesagten Guereza-Männchen hatte der Zoo in Osnabrück ein Weibchen an Sky City abgetreten. Die Bonobos kamen aus Leipzig und dem Zoo Berlin. 44 Am Sonntag, denn 11.09.2016, konnten dann auch Tarzan und Nekane, die beiden afrikanischen Löwen in ihr Gehege umgesiedelt werden. Zuerst war das Weibchen an der Reihe. Ohne große Probleme ging Nekane in ihre Transportkiste. Diese wurde dann zum Löwengehege gebracht. Danach war Tarzan dran. Auch er machte keine Schwierigkeiten beim Umzug, weshalb beide Großkatzen schon nach 15 Minuten im neuen Gehege weilten. Auch Adriano Benitez hatte sich wieder mächtig ins Zeug gelegt und einen Entwurf für ein Nashorngehege angefertigt. Das Hauptgebäude sollte aus weißem Marmor bestehen und wie ein indischer Tempel aussehen. Dem Vorbau sollte noch ein zweiter, etwas höherer Anbau folgen, ebenso ein Seitenflügel mit indischen Ornamenten. Auf dem Dach des Nashornhauses sollten vier kleine Türme errichtet werden. Kyle Hathaway kümmerte sich um die Beschaffung der Tiere. Doch das war ein verdammt schweres Unterfangen. Denn kein Zoo züchtete welche. Lediglich der Nationalpark Ujung Kulon auf der indonesischen Insel Java hatte zeugungsfähige Tiere. Zuerst weigerte sich Parkleiter Mohammad Haryono, Kyle Hathaway zwei Tiere zu überlassen, gab dann aber doch nach. Doch vorher stellte er eine Bedingung. Sämtliche Jungtiere der beiden Zuchttiere waren dem Nationalpark zu übergeben. Am Montag, den 12.09.2016 trafen sich die Stadtverordneten um 8:45 Uhr zu einer neuen Sitzung. Die Tagesordnung war lang und so wurde die Präsentation von Adriano Benitez Entwurf als allererstes angegangen. Als der Argentinier seine Ausführungen beendet hatte, sah er in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand in diesem Raum noch eine Frage zu meinem Entwurf?“ Horace Cassell hob die Hand. „Ja, Mr. Cassell?“ „Ihr Entwurf ist im indischen Stil gehalten, ähnlich wie das Tigergehege. Wieso?“ „Wie mir Mr. Hathaway berichtet hat, wurden Java-Nashörner vorgeschlagen. Ich habe mir Bilder von diversen Bauten auf Java angesehen. Das meiste sind alles Hindu-Tempel. Reicht Ihnen das als Erklärung?“ „Damit kann ich was anfangen.“ Danach ließ Robert Palmer zur Abstimmung schreiten. Nach 5 Minuten stand das Ergebnis fest. Bis auf drei Politiker, die sich enthalten hatten, hatten alle dafür gestimmt. Damit war der Weg für den Bau des Nashorngeheges frei. „Hat sonst noch jemand etwas zu sagen? Denn wenn nicht, würde ich gerne zum nächsten Punkt übergehen.“ Kyle Hathaway hob die Hand. „Ich höre, Mr. Hathaway.“ „Sir ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht.“ „Dann fangen Sie mal mit der guten an. „Wir bekommen aus dem Ujung Kulon Nationalpark einen Bullen und eine Kuh.“ „Jede Wette die Sache hat einen Haken.“ „Und damit kommen wir zur schlechten Nachricht. Es wurde uns zur Auflage gemacht, dass wir jedes Jungtier an den Park abzugeben haben.“ An diesem Montag kamen auch alle Tiere für die Nordamerikalandschaft. Sämtliche Zoos, quer über das Land verteilt hatten aus ihren Herden und Rudeln Tiere ausgewählt und nach Sky City abgegeben. Als auch der letzte Bison in der Quarantänestation weilte, erteilte Kyle Hathaway die Erlaubnis für den Bau des neuen Geheges. Als Standort hatte Renee Vanderbilt ein Areal rechts vom Orcagehege ausgewählt. Die Bagger rissen das Erdreich bis sie eine Grube mit einer Tiefe von 25 Metern ausgehoben hatten. Danach wurden wie üblich die Stahlpfeiler in die Erde getrieben, denen die Stahlgitter mit der Drahtumwicklung 45 folgten. Danach wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, wurden die Segmente des Hauses gefertigt. Als der Zement trocken und ausgehärtet war wurden die Segmente an Ort und Stelle gehievt und vor dem endgültigen Absetzen mit Zement bestrichen. Auf diese Weise stand das Haus schon zur Mittagsstunde im Rohbau. Ab dann war erst mal Mittagspause. Im Ujung Kulon-Nationalpark besprach sich Leiter Mohammad Haryono mit einem seiner Pfleger. „Welche Tiere kommen für Sie infrage?“ „Ich würde Weibchen Utara und Bulle Wayan nehmen. Beide sind noch nicht sehr alt, aber schon zeugungsfähig.“ „Gut. Dann werde ich Kyle Hathaway dies mitteilen.“ In Sky City hatten die Arbeiter inzwischen das Haupthaus fertig gebaut. Nun waren die Innenarchitekten dran und richteten das Haus ein. Garten- und Landschaftsbauarchitekten schufen die Außenanlage, auf der Utara und Wayan sich später austoben konnten. In der Zwischenzeit kümmerte sich Mohammad Haryono um ein Frachtflugzeug für den Transport der beiden Nashörner. Und er hatte Glück die indonesische Fluggesellschaft Garuda Indonesia hatte vor kurzem eine Boeing 747-8F erhalten. Die Maschine war unter den Hammer gekommen, weil der eigentliche Kunde, eine Charterfluggesellschaft für Fracht, noch vor der Aufnahme des Flugbetriebs Insolvenz hatte anmelden müssen. Das Inventar wurde versteigert. Am Donnerstag, den 15.09.2016 trafen Utara und Wayan in Sky City ein. Die Frachtmaschine der Garuda Indonesia landete um 4:45 Uhr auf dem Sky City International Airport. Die Maschine war am selben Tag um 18:45 Uhr auf dem Flughafen Juanda in Surabaya gestartet und wegen der Zeitverschiebung von 14 Stunden, die die Vereinigten Staaten zurück waren, mitten in der Nacht gelandet. Später am Tag traf sich Mohammad Haryono mit Kyle Hathaway. Gemeinsam machten sie einen Rundgang durch den Zoo. „Wessen Idee war das eigentlich, ausgerechnet Java-Nashörner vorzuschlagen?“, fragte der Leiter des Ujung Kulon Nationalparks. „Das war Bernd Rosemeyer. Er ist Autohändler.“ „Der kommt vielleicht auf verrückte Ideen. Mein Park ist der Einzige, der diese Art von Nashörnern hat. Sie können sich schon vorstellen, wie enorm wichtig jedes Tier für uns ist. Jetzt verlieren wir zwei zeugungsfähige Tiere. Für uns ist das ein herber Rückschlag. Deshalb auch die Bedingung, dass der Sky City Zoological Garden uns jedes Jungtier zurückschickt, damit wir genügend Tiere haben um den Fortbestand zu gewährleisten.“ „Das leuchtet ein. Ich habe auch mit Miss Vanderbilt darüber gesprochen. Sie werden nachher noch die Gelegenheit haben, mit ihr zu sprechen.“ Im Büro der Zooleitung traf der Leiter des Ujung Kulon Nationalparks dann Renee Vanderbilt und die Tierärztin Deborah DePaul. Mohammad Haryono war ein Mann mit einem ovalen Gesicht, mandelförmigen Augen und einem leicht gebräunten Teint. Er hatte schwarze Haare, die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren. Dazu trug der Leiter des Nationalparks einen Kinnbart. Bekleidet war der Indonesier mit einem 46 hellblauen Hemd, dunkelbraunen Leinenshorts und Flip Flops. „Mr. Haryono, ich freue mich Sie kennenzulernen. Mr. Hathaway hat mich über Ihre Bedingungen informiert.“ „Gut, gut. Ich bin schon gespannt was Sie mir als Antwort darauf präsentieren.“ „Ich habe mir dazu meine Gedanken gemacht. Ich bin durchaus im Klaren darüber, was es für Sie und ihren Park bedeutet, gleich zwei zeugungsfähige Tiere auf einen Schlag zu verlieren. Wir akzeptieren Ihre Bedingungen, obwohl diese eigentlich gar nicht notwendig gewesen wäre. Wir hätten Ihnen die Tiere ohnehin zurückgeschickt. Denn es ist zumindest für mich eine Herzensangelegenheit, dabei mitzuhelfen, den Fortbestand dieser Spezies zu sichern.“ „Sie verblüffen mich, Miss Vanderbilt. Ich hätte jetzt mit einer Abfuhr gerechnet.“ Später am Abend traf Mohammad Haryono dann Bürgermeister Robert Palmer, sowie Daena Hernandez und ihren Cousin Adriano Benitez. „Miss Hernandez. Ich habe schon viel Ihnen gehört. Ich hätte mir so sehr gewünscht, dass der Entwurf für das Gehege für meine Nashörner von Ihnen kommt. Das soll aber nicht heißen, dass ich die Arbeit ihres Cousins nicht zu schätzen wüsste. Er hat einen hervorragenden Job gemacht. Das Gehege hat meine kühnsten Erwartungen übertroffen.“ „Freut mich, dass Ihnen mein Entwurf gefallen hat. Meine Cousine hätte sicher gerne, den Entwurf angefertigt, aber sie hat fast den ganzen Zoo alleine entworfen und das in vier Monaten. Da ist es nur rechtens, wenn sie mal Pause macht und ich sie vertrete.“ Nach dem Gespräch besprach sich der Indonesier noch einmal mit Kyle Hathaway. „Ich nehme an, Sie reisen heute noch ab.“, sagte der Investor aus Chicago. „Nein. Ich habe vor noch eine Weile zu bleiben. Wer weiß, vielleicht braucht Miss Vanderbilt noch meinen fachmännischen Rat.“ „Oder wollen Sie sich die Eröffnung des Zoos nicht entgehen lassen?“ „Das auch.“ „Das dauert aber noch. Mindestens bis Mitte Oktober.“ „Einen Zoo aufzubauen ist nie leicht.“ „Ganz ehrlich, es gab Tage, da habe ich gedacht, ich hab mich mit dem Zoo echt übernommen.“ „Das glaube ich Ihnen aufs Wort. Aber das, was ich bis jetzt gesehen habe, hat mir gefallen. Und jetzt weiß ich, dass es kein Fehler war, Ihrer Bitte nachzukommen. Utara und Wayan werden es hier sehr gut haben. Außerdem schreibt der Zoo von Sky City Geschichte.“ „Inwiefern?“ „Dieser Zoo ist der erste, der Java-Nashörner züchtet.“ „Und was machen Sie, wenn ein europäischer Zoo diese Art auch züchten will und Tiere braucht?“ „Dann kann Miss Vanderbilt EIN Tier abgeben, wenn es unbedingt notwendig ist. Ansonsten bleibt es bei unserer Abmachung. Jedes Jungtier ist an Ujung Kulon zurückzuführen, sobald es auf die mütterliche Fürsorge nicht mehr angewiesen ist.“ Am 22.09.2016 konnten dann auch die Menschenaffen in ihr neues Zuhause umziehen. Nur die tierischen Bewohner der Nordamerikaprärie und die beiden Java-Nashörner Utara und Wayan mussten noch in Quarantäne bleiben. Mohammad Haryono unterstützte Renee Vanderbilt dabei, einen geeigneten Standort für die Okapi-Anlage zu finden, die als nächstes entstehen sollte. Das Areal rechts vom Menschenaffenhaus war noch frei und wurde durch ein entsprechendes Schild gekennzeichnet. Nun war Adriano Benitez am Zug. Er sollte einen Entwurf für die neue Anlage beisteuern. 47 Sein Entwurf sah eine große Außenanlage mit viel Grün vor. Einen Graben gab es dieses Mal nicht, denn die Absperrung sollte mit Pflanzen versehen werden, die den Okapis als Futter dienen sollten. Das Haus sollte aus Holz bestehen und sehr einfach gehalten sein. Mohammad Haryono und Kyle Hathaway kümmerten sich um die Beschaffung eines Bullen und einer Kuh. Aus Antwerpen kam die Zusage für die Kuh. Sie hieß Anita. Köln schickte einen seiner Bullen nach Sky City. Er hieß Thor. Damit war auch dieses Problem geklärt. Doch das nächste Problem war, den Entwurf durch die Abstimmung im Rathaus zu bringen. Noch am selben Tag trafen sich die Stadtverordneten zu einer neuen Sitzung. Sie begann um 10:00 Uhr. Wie immer war die Präsentation des neuen Geheges der Punkt auf der Tagesordnung, da sie am längsten dauerte. Als Adriano Benitez seine Ausführungen beendet hatte, sah er in die Runde und stellte, wie seine Cousine auch die Frage nach Nachfragen. Da diese jedoch ausblieben, ließ Bürgermeister Palmer zur Abstimmung schreiten. Nach vier Minuten stand das Ergebnis der Abstimmung fest. Die Dezernenten hatten den Entwurf des Argentiniers einstimmig angenommen. Damit war der Weg für den Bau der Okapianlage frei. Auf ein Zeichen von Kyle Hathaway rissen die Bagger am Standort des Okapihauses das Erdreich auf und hoben eine 26 Meter tiefe Grube aus. Danach wurden die Stahlpfeiler in die Erde getrieben. Ihnen folgten die Stahlgitter mit Drahtumflechtung, die mit den Pfeilern verschweißt wurden. Als auch dieser Arbeitsschritt erledigt war, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete fertigten die Bauarbeiter die Segmente für das Haus, während die Bagger eine zweite, halbkreisförmige Grube mit einer Tiefe von 33 Metern aushoben. Die Grube wurde jedoch nur bis zu einer Tiefe von 32 Metern mit Zement gefüllt, nachdem die stabilisierenden Elemente eingezogen worden waren, denn dort sollte noch die Begrenzungsmauer aufgebaut werden. Diese sollte jedoch nicht höher als einen Meter werden, damit die Besucher einen freien Blick auf die Tiere hatten. Ein zweiter Bautrupp fertigte die Segmente für eben diese Mauer. Als der Zement trocken und ausgehärtet war, wurde die Mauer errichtet. Und während Segment um Segment an seinen Platz gehievt wurde, baute der erste Bautrupp das Haupthaus, in dem Anita und Thor die Nacht verbringen konnten. Schließlich war auch die Okapianlage fertig und das nächste Projekt konnte angegangen werden. Die Tiere kamen am Sonntag, den 25.09.2016, in Sky City an. Eine Frachtmaschine vom Typ Boeing 777F der Lufthansa Cargo hatte die beiden Transportkisten mit den beiden Okapis an Bord. Als die Maschine ihre Parkposition erreicht hatte und stand, wurden die beiden Transportkisten aus- und auf einen Sattelschlepper umgeladen und zum Zoo gebracht. Dort ging es dann erst mal in die Quarantänestation. Am Tag darauf, es war Montag, der 26.09.2016 durften dann die Tiere der Nordamerikaprärie in ihr neues Gehege umziehen. Sid Watkins bekam dieses Gehege als Zuständigkeitsbereich zugewiesen. Für die Menschenaffen war Valeria Masters zuständig. Kyle Hathaway und Renee Vanderbilt einigten sich darauf, als nächstes das Gehege für die Kamele in Angriff zu nehmen, 48 damit auch der Vorschlag des Präsidenten der Vereinigten Staaten umgesetzt werden konnte. An diesem Tag präsentierte Adriano Benitez in der Sitzung, die um 9:15 Uhr begonnen hatte seinen Entwurf für das Kamelgehege. Sein Entwurf sah einen Rundbau mit mehreren Anbauten vor. Auf dem Hauptkomplex sollte eine gigantische Kuppel aus Stahl und Glas entstehen um möglichst viel Licht in das Innere zu lassen. Auch die kleineren Anbauten sollten mit einer Kuppel versehen werden. Die Außenanlage sollte neben großen Sandflächen auch eine große Wasserstelle mit einem Felsen bekommen, von dem aus ein kleiner Wasserfall in die Tiefe stürzte. Als er seine Ausführungen beendet hatte, sah Adriano Benitez in die Gesichter der Politiker und fragte: „Hat irgendjemand eine Frage zu meinem Entwurf?“ Da diese jedoch ausblieben, ließ Bürgermeister Robert Palmer zur Abstimmung schreiten. Und wieder einmal wurde der Entwurf einstimmig angenommen. Damit war der Weg für den Bau des Kamelhauses frei. Um die Tierbeschaffung kümmerte sich dieses Mal Kyle Hathaways Ehefrau Adriana. Nach einer entsprechenden E-Mail kamen Zusagen für Kamele aus den Zoos in Aachen, Frankfurt, Kronberg, Heidelberg und Saarbrücken. Der Opel Zoo aus Kronberg sicherte ein Exemplar aus seiner Dromedar-Herde zu. Weitere Zusagen kamen aus Landau, Rostock und Chemnitz. Bevor mit dem Bau des neuen Geheges begonnen werden konnte, musste ein passendes Areal gefunden werden. Daena Hernandez war diejenige die fündig wurde. Links vom Zebragehege war noch Platz und so markierte sie diese Stelle mit einem entsprechenden Schild, auf dem ein Foto eines Kamels und eines Dromedars abgebildet waren. Als die Stelle markiert war, wurden die Baumaschinen von Kyle Hathaway dorthin beordert. Auf ein Zeichen ihres Chefs rissen die Bagger das Erdreich auf und hoben eine Grube mit einer Tiefe von 35 Metern aus. Danach wurden die Stahlpfeiler in die Erde getrieben. Der nächste Bauschritt sah das Einsetzen der Stahlgitter mit der Drahtumflechtung vor und das Verschweißen mit den Stahlpfeilern. Als auch das erledigt war, waren die Betonmischer dran. Sie füllten die Grube mit Zement. Und während der Zement trocknete, wurden die Kuppeln und die Segmente des Kamelhauses angefertigt. Adriano Benitez saß wieder am Zeichenbrett und kümmerte sich um einen Entwurf für ein Flusspferdgehege. Sein Entwurf sah ein rechteckiges Haus mit großen Fensterflächen vor, dessen Besuchereingang einen Überhang bildete, der von vier quadratischen Säulen gestützt wurde. Die Außenanlage sollte neben riesigen Wasserflächen auch eine Insel zum Sonnen für die Tiere und auch eine Stelle am Ufer beinhalten. Als der Zement trocken und ausgehärtet war gingen die Bauarbeiten weiter. Die tonnenschweren Segmente wurden von Phil, der auf seinem Führerstand im Kran saß, an Ort und Stelle befördert, wo sie kurz abgesetzt, dann aber wieder angehoben wurden, damit die jeweilige Stelle mit Zement bestrichen werden konnte. Auf diese Weise stand bis zum Nachmittag der Torso des Kamelhauses. Danach kamen die Kuppeln an die Reihe, die 49 auf die entsprechenden Gebäudeteile aufgesetzt wurden. Bevor diese endgültig abgesetzt wurden, wurden die Stellen mit Zement bestrichen und dann die Kuppeln aufgesetzt. Die Garten- und Landschaftsbauarchitekten hatten unterdessen die Außenanlage gestaltet und an einen weiteren Bautrupp übergeben. Dieser hatte dann die Wasserstelle und den Felsen mit dem Wasserfall gebaut und die Wasserversorgung für den Wasserfall mit Hilfe einer Tiefwasserzisterne sichergestellt. Die Tiere für das Kamelgehege trafen am Mittwoch, den 28.09.2016 auf dem Flughafen von Sky City ein, der mittlerweile in Kyle Hathaway International Airport umbenannt worden war. Die Transportkisten mit den Kamelen und Dromedaren wurden aus der Maschine aus- und auf zwei Sattelschlepper umgeladen, die sie dann zum Zoo brachten, wo sie in die Quarantänestation geführt wurden. Auch der Entwurf für das neue Flusspferdgehege war schon von den Stadtverordneten abgenickt. Darüber hinaus stand auch schon der Standort für das neue Gehege fest. Es sollte neben dem Nashorngehege entstehen. Auch ein Bulle und eine Kuh waren schon gefunden. Der Bulle kam aus dem Zoo Hannover und hieß Pierre. Die Kuh kam aus der Stuttgarter Wilhelma und trug den Namen Xena. Am Sonntag, den 09.10.2016 zogen dann auch Thor und Anita in ihr neues Gehege um, während die Kamele und Dromedare noch in der Quarantäne weilten. Auch Pierre und Xena mussten noch warten, denn sie waren erst am Freitag, den 30.09.2016 nach Sky City gekommen waren. Ihr Gehege war auch erst an diesem Tag fertig geworden. Am Mittwoch, den 12.10.2016 zogen dann auch die Kamele und Dromedare in ihr neues Gehege um. In derselben Woche, am Freitag, den 14.10.2016 zogen dann auch Pierre und Xena in ihr Gehege um. Damit war der Zoo fertig und die Besucher konnten kommen. Am Sonntag, den 16.10.2016 wurde der Zoo dann feierlich eröffnet. Neben Barack Obama hatte auch Donald Trump sein Kommen angekündigt. Neben Mohammad Haryono, waren auch Prof. Dr. Manfred Niekisch aus Frankfurt am Main und Dr. Thomas Kauffels aus Kronberg sowie der Leiter des Pandabärenreservats Wolong in der Provinz Sichuan gekommen. Zuerst wurde ein goldenes Band mit einer übergroßen Schere zerschnitten, ehe sich der Präsident und alle Einwohner der Stadt den neuen Zoo ansehen durften. Danach gab es die üblichen Reden. Zuerst wie immer Barack Obama. „Ladies and Gentlemen, liebe Amerikaner. Wir haben uns heute her versammelt, um den Sky City Zoological Garden seiner Bestimmung zu übergeben. Durch die Zerstörung der Lebensräume sämtlicher Tierarten und durch Wilderei sind die Bestände weltweit zurückgegangen. So werden Elefanten und Nashörner beispielsweise wegen des Elfenbeins gejagt und getötet. Wir Menschen glauben, dass wir mit Mutter Erde umspringen können wie es uns gerade passt. Doch die Tiere waren vor uns da. Wir alle sind Mieter auf diesem Planeten. Wir haben einen neuen Vertrag bekommen und eine Warnung vom Vermieter. Mit diesem Zoo, der sich an internationalen Zuchtprogrammen beteiligt, wird ein neues Kapitel aufgeschlagen. Er wird 50 helfen, dass die Bestände sich wieder erholen können.“ Danach kam Donald Trump an die Reihe. „Ladies and Gentlemen. Was der Präsident soeben gesagt hat, ist nicht von der Hand zu weisen. Die Gier nach Profit zerstört die Lebensräume vieler Tiere und die Jagd lässt die Bestände schnell sinken. Es ist daher nur recht und billig, wenn alle Anstrengungen unternommen werden, um unseren Nachkommen eine halbwegs intakte Tierwelt zu hinterlassen.“ Danach kam Bürgermeister Robert Palmer an die Reihe. „Liebe Gäste, liebe Mitbürger. Ich hatte die Ehre vier Jahre lang die Geschicke dieser Stadt zu lenken. Deshalb fällt es mir schwer, Ihnen allen heute mitzuteilen, dass ich aus gesundheitlichen Gründen mit sofortiger Wirkung von meinem Amt als Bürgermeister zurücktrete. Ich übergebe die Geschicke dieser Stadt an meinen Stellvertreter Horace Cassell.“ Noch während der Feierlichkeiten sprach Kyle Hathaway mit Raymond Loxley. Dieser ertappte ihn dabei, wie sich der Mann aus Chicago an einer der Imbissbuden einen Long Ham gönnte. „Ist das nicht etwas zu kalorienhaltig für Sie, Mr. Hathaway?“ „Wollen Sie mal probieren Sir?“, fragte der Betreiber, ein Marokkaner. „Warum nicht? Ich nehm dasselbe wie Mr. Hathaway.“ „Aber gerne. Ich garantiere Ihnen, Ihr Geschmacksknospen tanzen Salsa.“ „Na wir werden sehen.“ „Mr. Loxley, Sie haben mich doch nicht angesprochen, wegen dem Burger hier. Was wollen Sie genau?“ „Ich nehme an, dass Sie die letzten Erdbeben hier in der Region mitbekommen haben.“ „Oh ja. Fehlt nur noch, dass Sie den Bau einer Erdbebenwarte vorschlagen.“ „Können Sie Gedanken lesen?“ „Nein. Aber es erschien mir logisch, als sie die Erdbeben ansprachen.“ „Das sollte uns die Sicherheit der Einwohner schon wert sein, oder was meinen Sie?“ „Da haben Sie Recht, Mr. Loxley. Also gehen wir dieses Problem als nächstes an.“ „Sehr gut. Und was planen Sie danach?“ „Ein Recyclingzentrum wäre ganz sinnvoll. So schaffen wir bei den Einwohnern der Stadt hoffentlich das Bewusstsein, ein bisschen mehr auf Umwelt zu achten.“ „Eine gute Idee. Sogar eine sehr gute.“ Kapitel 52: Der Bau der Erdbebenwarte ------------------------------------- Der Bau der Erdbebenwarte Es war Dienstag, der 17.10.2016 Am Vortag hatte die Eröffnung des Zoos von Sky City stattgefunden. Die Sky City Chronicle hatte in ihrer Montagsausgabe einen ausführlichen Bericht über dieses Ereignis gebracht. Doch auch das Erdbeben in San Francisco am vorangegangenen Samstag wurde etwas ausführlicher behandelt, da die Einwohner von Sky City die Erdstöße noch spüren konnten. Dies hatte zur Folge, dass sich die Politiker im Rathaus zu einer neuen Sitzung trafen. Die Runde war eigentlich die gleiche. Nur ein Mann fehlte. Bürgermeister Robert Palmer. An seinem Platz am Ende des Tisches saß nun Horace Cassell. Seinen Platz nahm nun eine junge Frau ein. „Gentlemen, ich habe die traurige Pflicht, Sie darüber in Kenntnis zu setzen, dass unser Bürgermeister, Robert Palmer, sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kann. Bis seine Nachfolge geregelt ist, werde ich vorübergehend die Amtsgeschäfte übernehmen.“, sagte Horace Cassell. „Weiß man denn, was Mr. Palmer hat?“ „Es gibt noch keinerlei Informationen. Wir müssen abwarten Mr. Archer. Bei dieser Gelegenheit möchte ich ihnen allen Miss Desdemona Pride vorstellen, die unsere Runde ab sofort mit ihrer Anwesenheit beehren wird, in welcher Funktion auch immer sie dann tätig sein wird. Gewöhnen Sie sich besser daran, dass in Zukunft eine Frau mit an diesem Tisch sitzen wird.“ Die Ressortchefs nahmen ihre neue Kollegin nun etwas genauer in Augenschein. Desdemona Pride besaß einen wohlproportionierten Körper. An den entsprechenden Stellen waren die Kurven etwas üppiger. Die Italoamerikanerin hatte dunkelbraunes Haar, dass sie stets offen trug und das über die Schultern bis zu ihren üppigen Brüsten reichte. Dazu kamen ein schönes ovales Gesicht mit wunderschönen braunen Augen und sinnlichen Lippen.Die Nase hätte selbst der beste Bildhauer nicht besser machen können.Bekleidet war Desdemona Pride mit einem roten, eng anliegenden Trägerkleid. Dazu kamen rote, halterlose Nylonstrümpfe und rote Highheels.Als Accessoires trug Desdemona Pride Gliederohrringe mit Diamanten. „Nun, meine Herren, nachdem ich Ihnen Miss Pride vorgestellt habe, sollten wir uns dem Tagesgeschäft widmen.“ Desdemona Pride meldete sich zu Wort. „Sie haben was zu sagen, Miss Pride?“ „In der Tat.Als ich vor drei Tagen hier gelandet bin und mein Gepäck geholt hatte, hat auf einmal die Erde gebebt. Mir ist sehr wohl bewusst, dass die Bucht von San Francisco und damit auch unsere Stadt auf einer tektonischen Platte liegen. Ich weiß auch, dass eine Erdbebenwarte in San Francisco gibt. Aber wie groß ist deren Reichweite? Liegt Sky City auch noch innerhalb des Radius? Was ist wenn das nicht der Fall ist, und die Erde bebt direkt vor unserer Haustür? Was machen wir dann? Und vor allem, was ist mit Silicon Valley?“ Keiner der Anwesenden sagte ein Wort. Damit wusste Desdemona Pride, dass sie einen wunden Punkt getroffen hatte. „Mr. Loxley. Was sagt unser derzeitiger Kassenstand?“ „Durch den Zoo ist eine neue Einnahmequelle entstanden. Und wir haben einen satten Überschuss von 2,6 Millionen US-$. Ich würde sagen, dass wir uns diese Investition in die Sicherheit unserer Stadt und auch die unserer Nachbarn leisten können.“ „Gibt es irgendjemanden in dieser Runde, der etwas gegen dieses Bauprojekt einzuwenden hat?“ Keiner meldete sich zu Wort. „Nun Ladies and Gentlemen, dann kann ich dieses Schweigen wohl als Zustimmung betrachten. Schön, schön!“ Nach der Sitzung suchte Horace Cassell Kyle Hathaway auf. 01 Er fand ihn im Zoo, wo er mit Tierärztin Deborah De Paul sprach. „Hallo Mr. Hathaway.“, sagte er. „Mr. Cassell. Ich hätte jetzt Bürgermeister Palmer erwartet.“ „Bürgermeister Palmer ist schwer krank, und als sein Stellvertreter ist es an mir die Amtsgeschäfte im Rathaus am Laufen zu halten.“ „Sagen Sie Bürgermeister Palmer, liebe Grüße und meine Frau Adriana und ich wünschen gute Besserung.“ „Richte ich aus. Bei dieser Gelegenheit möchte ich Ihnen mitteilen, dass soeben der Bau einer Erdbebenwarte beschlossen wurde. Unser neues Mitglied in der Stadtverordnetenversammlung, Desdemona Pride, hat bei vielen einen wunden Punkt getroffen, als sie das Erdbeben vom Freitag angesprochen hat.“ „Verstehe. Eine weitere Erdbebenwarte kann nicht schaden. Wenn ich hier fertig bin, gehe ich zu Daena Hernandez.“ „Sehr gut.“ Am Mittag suchte Kyle Hathaway dann seine Star-Architektin auf. Er klingelte. Er hörte wie jemand die Treppe herunterkam. Als die Kolumbianerin die Tür öffnete, staunte der Investor aus Chicago nicht schlecht.Bis auf ein paar schwarze High Heels war Daena Hernandez splitternackt. Daena Hernandez besaß einen schlanken Körper mit üppigen hängenden Brüsten. Der Schambereich war bis auf einen schmalen Strich kahl rasiert. „Gefällt dir, was du siehst?“ „Wirklich zu komisch, Daena. Es gibt Arbeit.“ „Komm rein.“ Als die Tür zu war, kam die Architektin gleich zur Sache. „Also Kyle, was ist es dieses Mal für ein Bauprojekt?“, fragte sie und hatte sich lasziv auf die Tischkante gesetzt. „Es geht um eine Erdbebenwarte“ „Eine Erdbebenwarte?“ „So hatte ich es gesagt, ja.“ „Welche Schnapsdrossel hat sich denn diese Schwachsinnsidee einfallen lassen?“ „Die Stadtverordnetenversammlung.“ „Sorry, wenn ich das so sage, Kyle. Aber die Brüder müssen alle einen Vollrausch gehabt haben.“ „Am vergangenen Freitag kam eine neue Politikerin hier an. Desdemona Pride heißt sie. Sie war diejenige, die den Stein angestoßen hat.“ „Verstehe. Ich kann mir schon denken, was die Gründe für diesen Vorstoß waren.“ „Dann lass mich an deinem Wissen teilhaben.“ „Silicon Valley. Wenn direkt vor unserer Haustür die Erde bebt, ist nicht nur Sky City Geschichte, sondern höchst wahrscheinlich auch Silicon Valley. Das würde die USA um Jahrzehnte zurückwerfen.“ „Klingt einleuchtend. Also was ist? Machst du den Job oder nicht?“ „Keine Angst. Ich lass dich nicht hängen.“ „Sehr gut.“ Später am Nachmittag kam Daena Hernandez ins Hotel und traf sich mit Kyle Hathaway in der Lobby. „Hast du schon einen Entwurf?“, fragte der Investor gerade heraus. „Noch nicht. Eigentlich wollte ich dich fragen, ob du schon einen geeigneten Standort gefunden hast.“ „Möglicherweise. Aber ich muss zugeben, dass ich nur halbherzig bei der Sache war. Dein Anblick von vorhin hat bei mir eine Denkblockade ausgelöst.“ „Du meinst, weil ich heute mal nicht angezogen war.“ „Dito, Daena. Was um Himmels Willen sollte das denn?“ „Ich war gerade aus der Badewanne draußen und hatte mich gerade abgetrocknet. Das Dumme ist halt, dass die Gegensprechanlage ausgefallen ist. Sonst hätte ich antworten können. Also hab ich mir halt schnell die schwarzen High Heels angezogen und hab aufgemacht.“ „Das war ja bei weitem nicht das einzige. Als wir bei dir in der Küche waren, hast du dich in einer lasziven Pose auf die Tischkante gesetzt. Wolltest du mich nicht vielleicht doch zu einem Schäferstündchen verführen?“ „Gott bewahre nein.Aber jetzt mal zurück zum Geschäft. Du hast gesagt, dass du einen Standpunkt gefunden hast, der infrage kommt. Wo genau befindet er sich?“ „Unweit des Leuchtturms ragt eine Landzunge in die Bucht hinein. Sie ist bei einem der letzten Beben entstanden. 02 Da sie sehr stabil ist, kommt sie natürlich als Standort in Frage. Aber auch oben auf dem Felsplateau könnte es einen geeigneten Platz geben. Ich wollte gerade mit dem Hubschrauber rauf und mich mal umsehen.“ „Ich komme mit. So kann ich mir selbst ein Bild machen.“ „Wie du meinst. Aber tu mir bitte einen Gefallen und lass deine Gegensprechanlage reparieren, damit ich nicht schon wieder so überrascht werde.“ „Der Techniker kommt morgen Mittag. Zumindest sollte er das.“ Schließlich startete Kyle Hathaways Firmenhubschrauber und der Investor aus Chicago und seine Architektin flogen über die Stadt und die Berge, die sie umgaben. Auf einem Felsplateau an der Ostseite des Berges wurden die beiden fündig. „Das ist der richtige Standort. Du weißt, was du zu tun hast.“ „Natürlich. Ich werde einen Entwurf anfertigen. Ich werde übermorgen bei dir vorbeikommen.“ In der Stadt war Desdemona Pride gerade mit der Straßenbahn unterwegs. In der Sitzgruppe neben ihr saß eine Mutter mit zwei Kindern. Die beiden Kids im Alter von 9 und 12 Jahren waren schlecht gelaunt, weil sie ins Kino gehen wollten und das nächste Kino in San Francisco stand. Die Politikerin hörte gespannt zu. Schließlich beschloss Desdemona Pride die beiden anzusprechen. „Entschuldigt bitte, wenn ich euch einfach anspreche, aber Ihr beiden beklagt euch über das Fehlen eines Kinos hier in der Stadt. Gibt es noch mehr, die so denken wie Ihr?“, fragte sie. „Im Prinzip fast die ganze Stadt. Das Dumme ist allerdings, dass die Politiker in diesem Punkt bisher nichts unternommen haben.“ „Als Politiker muss man immer abwägen, was für die Stadt gut ist, und was nicht. Wurde denn schon mal in einem Gespräch mit den Stadtverordneten der Bau eines Kinos vorgeschlagen?“, wollte Desdemona Pride wissen. „So etwas hat bisher noch nie gegeben.“ „Dann werde ich das bei der nächsten Sitzung ansprechen.“ Am nächsten Morgen trafen sich die Stadtverordneten zu einer neuen Sitzung. „Meine Damen und Herren. Bevor wir anfangen, möchte ich Ihnen mitteilen, dass Bürgermeister Robert Palmer seine Arbeit als Bürgermeister nicht mehr aufnehmen kann. Die Diagnose der Ärzte lautet Darmkrebs. Er hat vielleicht noch zwei oder drei Monate zu leben. Vier wenns hoch kommt.“, sagte Horace Cassell. Betretenes Schweigen machte sich breit. „Nun denn. Ich erkläre die Sitzung für eröffnet. Hat irgendjemand etwas zu sagen?“ „Ich habe etwas zu sagen. Ich habe gestern in der Straßenbahn auf dem Weg nach Hause eine Mutter mit zwei Kindern getroffen. Die beiden wollten eigentlich ins Kino. Aber das nächste steht in San Francisco. Und so wie ich das verstanden habe, wünscht fast jeder Einwohner ein Kino hier in Sky City.“ „Wollen Sie etwa zurückrudern, und jetzt ein Kino bauen, statt der Erdbebenwarte?“, wollte Horace Cassell wissen. „Durchaus nicht. Die Erdbebenwarte ist unser derzeitiges Projekt. Danach das Kino. Und für die Zukunft möchte ich noch etwas anregen.“ „Bitte, ich höre.“ „Wir sollten mehr den Kontakt zu den Einwohnern in Form von Gesprächsrunden und Podiumsdiskussionen suchen. Dann haben die Leute das Gefühl, dass sie gehört werden und wir haben die Möglichkeit, die Bürger für deren Wohl wir Entscheidungen treffen müssen, näher kennenzulernen.“ „Keine schlechte Idee.“ „Was meinen Sie, Gentlemen?“ „Ich denke, Miss Pride hat Recht. Die Umfragen in der Vergangenheit haben uns zwar die Wünsche der Einwohner wieder gespiegelt, aber persönlichen Kontakt hatten wir bisher nur, wenn ein neues Gebäude eingeweiht bzw. eröffnet wurde. Wenn wir wieder gewählt werden wollen, müssen wir den persönlichen Kontakt mehr suchen. 03 Später am Tag wurde dann im Hotel „Cloud Nine“ in der Lobby eine Gesprächsrunde abgehalten, an der Horace Cassell, Desdemona Pride und Kyle Hathaway teilnahmen. Auch viele Einwohner waren gekommen. „Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen, für ihr zahlreiches Kommen.Meine Wenigkeit, sowie Miss Pride und Mr. Hathaway würden gerne von Ihnen wissen, was Sie sich von uns wünschen, wie wir im Rathaus bessere Politik machen können.“ „Mr. Hathaway ist bekanntlich Investor. Aber es ist schon mal gut, dass Sie sich unsere Probleme anhören.“, sagte Bull Hurley. „Hätten Sie denn etwas, was Sie gerne geklärt haben möchten?“ „Das will ich doch meinen. Die Nachbarn die bei mir im Haus wohnen, beklagen das Fehlen einer Recyclinganlage.“ „Verstehe. Also ist für Sie die Mülltrennung ein Problem, dass wir in Angriff nehmen sollten.“ „Das stimmt. Ich bin nur ein einfacher Tankstellenbetreiber, aber soviel weiß ich, selbst wenn der Müll zu Strom verarbeitet wird, wäre es doch nicht verkehrt, im Vorfeld zu trennen und was man wieder verwerten kann, sortiert man aus und mach neue Produkte daraus. Spart Energie.“ „Kommt mit auf die Agenda.“ „Mir wurde berichtet, dass es in Sky City kein Kino gibt, und viele von Ihnen unzufrieden sind, weil sie nach San Francisco reisen müssen, um einen schönen Kinoabend zu genießen.“ „Das ist richtig. Wir hätten gerne ein Kino hier in der Stadt. Denn für viele ist ein Flugticket für ein oder zwei Stunden Kino einfach nicht drin. Und das lohnt sich auch nicht.“ „Das leuchtet ein.“ „Mr. Hathaway, was meinen Sie?“ „Ich bin nur als Investor tätig. Aber mich würde interessieren, ob es noch mehr Bereiche gibt, wo man etwas verbessern kann.“ „Die gibt es mit Sicherheit. Wenn in der Bucht Baggerarbeiten vorgenommen werden müssen, dann müssen wir immer Spezialschiffe chartern. Wir bräuchten eine Werft, um eben solche Schiffe selbst zu bauen.“ „Was ja auch im Sinne von Präsident Trump wäre. Als wir den Hafen gebaut hatten, hat er sich aufgeregt, dass weder das Tauchbasisschiff noch der Hochseebagger unter amerikanischer Flagge gefahren sind.“ In der Zwischenzeit saß Daena in ihrem Atelier am Zeichenbrett und fertigte einen neuen Entwurf für die von Kyle Hathaway gewünschte Erdbebenwarte. Sie hatte als Layout die Form eines Sterns gewählt, da diese am geeignetsten für den Standort auf dem Felsplateau war. Das Gebäude sollte eine Stahl-Glas-Konstruktion werden. Das erste Modul sollte vier Stockwerke umfassen. Das zweite Modul zwei Stockwerke. Das dritte Modul sollte ein quadratischer gläserner Aufbau werden. Auf dem Berg darüber, hatte Daena Hernandez einen Hubschrauberlandeplatz eingezeichnet, von dem eine Treppe zur Erdbebenwarte hinunterführte.Mit diesem Entwurf ging die Kolumbianerin zu Kyle Hathaway, den sie bei der Gesprächsrunde im Hotel „Cloud Nine“ antraf. Es war gerade Pause und so konnten die beiden ungestört miteinander reden. „Ich hab den Entwurf fertig. Bei der Sitzung im Rathaus bringe ich noch ein Modell mit.“ „Gut. Was hast du dir einfallen lassen?“ Daena Hernandez gab ihm die Papprolle mit den Plänen. Der Investor sah sich die Pläne an, dann nickte er. „Gute Arbeit. Meinen Segen hast du. Aber mal eine Frage. Funktioniert deine Gegensprechanlage wieder?“ „Ja. War nur ein Wackelkontakt am Sensor. Der Techniker hat den Sensor aber gleich ausgetauscht.“ „Das sind doch gute Nachrichten.Ich glaube es geht weiter, willst du noch bleiben, oder gehst du gleich wieder nach Hause?“ „Ich würde gerne noch bleiben. Und wenn es Recht ist, würde ich gerne noch als Teilnehmerin auf dem Podium dazustoßen.“ „Von meiner Seite aus, gibt es keine Einwände.“ Als es weiterging, staunten einige nicht schlecht, als Daena Hernandez auf einmal mit 04 auf dem Podium saß. Desdemona Pride konnte nun einmal die Frau kennenlernen, die fast die ganze Stadt entworfen hatte. Nachdem Horace Cassell die Kolumbianerin auf den aktuellsten Stand gebracht hatte, ging es dann weiter. „Miss Hernandez, Sie leben doch schon sehr lange hier in Sky City. Was denken Sie, über die bisherigen Wünsche der anderen?“ „Ich kann dem nur zustimmen. Gerade ein Kino wäre toll, ich gehe nämlich gerne ins Kino. Und ich würde auch einen Entwurf dafür anfertigen, wenn es soweit ist.“ „Es freut mich das zu hören. Da Sie nun aber schon hier sind, können Sie den anwesenden Einwohnern sagen, was denn nun als nächstes geplant ist?“ „Ich wurde von Mr. Hathaway beauftragt, einen Entwurf für eine Erdbebenwarte anzufertigen. Zuerst habe ich gedacht, dass ein solches Gebäude überflüssig ist. Aber im Nachhinein betrachtet, macht es doch Sinn. Es geht um die Sicherheit der Stadt. Ich habe die Pläne dabei und würde sie den Anwesenden näher erläutern. Bei der Sitzung im Rathaus, werde ich neben den Plänen auch ein Modell der Erdbebenwarte mitbringen.“ „Gut. Aber jetzt würde ich gerne die Pläne sehen.“ Im Anschluss an die Gesprächsrunde präsentierte Daena Hernandez den anwesenden Bewohner Sky Citys ihre Pläne für die Erdbebenwarte. Diese waren beeindruckt. Die Sitzung war für den späten Nachmittag anberaumt. Dort präsentierte Daena Hernandez dann ihre Pläne und das dazugehörige Modell. Als sie Ausführungen beendet hatte, sah die Architektin in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand von Ihnen noch eine Frage zu meinem Entwurf?“ Da niemand eine Frage hatte, ließ Horace Cassell gleich zur Abstimmung schreiten. „Wer der Meinung ist, dass Miss Hernandez Entwurf so umgesetzt werden soll, der drückt bitte die „JA“-Taste vor sich. Wer dagegen ist, drückt auf „NEIN“. Und wer sich enthalten will, macht gar nichts.“ Nach zwei Minuten stand dann das Ergebnis der Abstimmung fest. Alle Mitglieder hatten den Entwurf abgenickt. Somit war der Weg für den Bau der Erdbebenwarte frei. Auf dem Berg über dem Felsplateau hatte Kyle Hathaway bereits das Areal für den Hubschrauberlandeplatz abgesteckt. Nun steckte er nach dem Entwurf von Daena Hernandez das Areal für die Erdbebenwarte ab. Daraufhin wurde sämtliches Gerät zu der Baustelle für den Landeplatz gebracht und dort eine 10 m tiefe und 26 m große Grube ausgehoben.Diese wurde mit Schotter uns Sand aufgefüllt und dann mit heißem Asphalt wieder verschlossen. Und während der Asphalt abkühlte wurde ein Bagger in Position gebracht, der einen Ausleger im XXL-Format besaß. Mit diesem wurde eine 45 m tiefe und eine 68 m² große Grube ausgehoben. Als dies geschehen war, wurden die stabilisierenden Elemente in die Erde getrieben und die Grube mit Zement aufgefüllt. Und während der Zement in der Grube trocknete, wurden unten am Boden die einzelnen Segmente für das erste Modul zusammengeschweißt. Als der Zement trocken war, wurde die erste Rückwand mit dem Hubschrauber nach oben gebracht und von einem Bautrupp in Empfang genommen. Das Stahlteil wurde eingepasst, ehe die Stelle mit Zement bestrichen wurde. Dann wurde das Segment abgesetzt. Danach kam das zweite Teil an die Reihe. Als es Mittag war, hatten die Arbeiter das erste Modul im Rohbau fertiggestellt. Das Dach war ebenfalls fertig, und hing schon am Hubschrauber, einem Armeehubschrauber vom Typ UH60 Blackhawk. Um 12:45 Uhr ging es dann weiter. Der Hubschrauber startete und brachte das Dach auf das Felsplateau, wo es dann eingesetzt wurde. Unten wurden die Segmente für das zweite Modul zusammengeschweißt. 05 Als es dann Abend wurde, stand auch das zweite Modul an seinem Platz. Der Hubschrauber kam gerade, als die Sonne am Horizont unterging. Da noch genug Tageslicht war, entschied der Pilot, den Versuch zu wagen, das Dach für das zweite Modul abzusetzen. Dieser klappte auch beim ersten Mal. Am nächsten Morgen ging die Arbeit auf der Baustelle weiter. Die Glaser waren schon dabei, in den ersten beiden Modulen die Fensterscheiben einzusetzen und mit Dichtmasse abzudichten. Die Elektriker zogen die Kabelstränge für die Beleuchtung und die Seismographen. Unten am Boden wurden die Stahlsegmente für das letzte Modul zusammengeschweißt. Danach wurde das erste Segment mit dem Hubschrauber zur Baustelle auf dem Felsplateau geflogen und dort mit Zement an Ort und Stelle fixiert.Und während auf der Baustelle gearbeitet wurde, landete auf dem Sky City International Airport eine Maschine vom Typ Boeing 777-300ER der japanischen Fluggesellschaft Japan Airlines. Das Wappen mit dem roten Kranich auf dem Heckleitwerk war unverkennbar für die Maschinen dieser Airline. An Bord dieser Maschine, die aus Tokio kam, befand sich Wai Lin Luan, eine Kampfsportexpertin. Sie hatte von Sky City gehört und wollte sich dort niederlassen und eine Schule für die asiatischen Sportarten eröffnen. Doch dazu war sie auf die Hilfe Kyle Hathaways angewiesen. Deshalb hatte die Japanerin den Investor aus Chicago um ein Treffen gebeten. Dieses fand dann am frühen Nachmittag in Luigis Eisdiele statt. Kyle Hathaway wartete bereits, als die Japanerin in der Eisdiele eintraf. Wai Lin Luan hatte etwas faszinierendes an sich. Sie war 1,56 m groß und wog 44 Kilo. Der schlanke Körper der Asiatin ließ darauf schließen. Auch die mandelförmigen Augen im ovalen Gesicht mit der hübschen Nase und den sinnlichen Lippen verrieten die asiatische Herkunft. Bekleidet war Wai Lin mit einem schwarzen Minikleid und schwarzen High Heels. „Mister Hathaway, ich freue mich, Sie kennenzulernen.“ „Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Miss Luan. Sie haben mich um Hilfe bei der Realisierung ihrer Pläne gebeten. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“ „Ich habe keinerlei Erfahrung was das Anlegen von Geld betrifft. Ich verfüge aber über eine nicht ganz unerhebliche Summe Geld, die es mir ermöglichen soll, mir hier eine eigene Existenz aufzubauen.“ „Verstehe. An was konkret haben Sie gedacht?“ „Wissen Sie, was ein Dojo ist?“ „Natürlich weiß ich das. Das ist eine Schule für die asiatischen Kampfsportarten.“ „Das ist richtig. Ich hoffe, dass ich dadurch meinen Beitrag zur Reduzierung der Kriminalität leisten kann. Sehen Sie, wenn Kinder und Jugendliche keine Möglichkeit haben um Dampf abzulassen, dann werden sie schnell straffällig und geraten auf die schiefe Bahn.“ „Und Sie können da Abhilfe schaffen?“ „Ich werde das Problem nicht lösen können. Aber ich kann den Kindern Perspektiven aufzeigen. Außerdem ist der eine oder andere Selbstverteidigungskurs hilfreich für das eigene Selbstbewusstsein.“ „Zum Beispiel für junge Frauen, die Opfer einer Vergewaltigung wurden.“ „Ganz genau.“ Der erste Schritt bestand darin, ein geeignetes Grundstück zu finden. Doch das war gar nicht so leicht, da Wai Lin gerne in der Nähe wohnen wollte um keinen weiten Weg zu ihrer Schule auf sich nehmen zu müssen.In der Nähe des Casinos wurde sie dann doch fündig. Ein 66 m² großes Grundstück war noch zu haben. Dieses Grundstück kaufte Wai Lin Luan und ließ sich im Grundbuch als Eigentümerin eintragen. Der nächste Schritt bestand darin, eine Baugenehmigung für ein Wohnhaus und den Dojo zu bekommen.06 Auch hier gingen die Formalitäten schnell über die Bühne. Nun konnte Wai Lin Luan endlich mit dem Bau beginnen. Doch dazu musste sie erst einmal einen Architekten finden, der für sie tätig wurde. Das Haus in dem Wai Lin wohnen wollte, sollte als erstes entworfen werden. Daena Hernandez bot ihre Hilfe an und beriet die Japanerin. Wai Lin Luan entschied sich dann für ein zweistöckiges Haus mit großzügigen Fenstern und einem lilanen Dach.Danach kam dann der Entwurf für den Dojo an die Reihe. Daena Hernandez hatte einen Entwurf für einen vierteiligen Gebäudekomplex fertiggestellt, der um einen großen Teich angeordnet war. Ein kleiner Pavillon sollte auf einer Insel in den Teich hineinragen. Auf einer künstlich angelegten Insel wollte Wai Lin einen Bonsaibaum pflanzen. Die vier Teilsegmente sollten aus einer Stahl-Glas-Konstruktion sowie einer Stahl-Marmor-Konstruktion bestehen. Das Gebäude sollte Moderne mit dem traditionellen japanischen Charme verbinden. Wai Lin Luan nickte. „Genau so hab ich mir das vorgestellt.“, sagte sie. Auf der Baustelle der Erdbebenwarte waren die Glaser mit ihrer Arbeit fertig. Um die empfindlichen Geräte vor Sonneneinstrahlung zu schützen, wurden überall an den Fenstern Rollos angebracht, die elektrisch auf- und abwärts bewegt werden konnten. Kyle Hathaway hatte zwei Hubschrauber für die Erdbebenwarte beschafft. Der eine war ein Eurocopter vom Typ EC145, der zweite ein Transporthubschrauber vom Typ NH90. Der EC145 war jedoch dem Leiter der Erdbebenwarte vorbehalten. Zum gleichen Zeitpunkt hatte ein Bautrupp mit der Gründung des Fundaments für Wai Lins Haus begonnen. Dazu wurde eine Grube mit einer Größe von 88 m und einer Tiefe von 36 m ausgehoben. Danach kamen die stabilisierenden Elemente an die Reihe. Als auch dieser Arbeitsschritt erledigt war, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Ein zweiter Bautrupp fertigte die Segmente für das untere der beiden Module, während Trupp 1 das Fundament für den Dojo gründete. Dort wurde eine 60 m2 große und 27 m tiefe Grube ausgehoben. Danach kamen die stabilisierenden Elemente dran. Als die für diesen Arbeitsschritt eingeteilten Arbeiter ihre Arbeit beendet hatten kletterten sie aus der Grube und der erste Zementmischer rollte an und entlud seine Ladung. So ging es weiter, bis die Grube mit Zement voll war. An der ersten Baustelle waren die Segmente für das untere Modul des Hauses und das Fundament trocken. Die Arbeiter stellten die Rückwand auf und stützten sie ab, damit die beiden Seitenwände rechts und links aufgestellt werden konnten. Danach war die Stirnwand dran. Als am Abend die Sonne unterging war Wai Lins Haus im Rohbau fertig. Auch der Dojo war fast fertig. Die Komplexe standen ebenfalls im Rohbau. Es fehlte nur noch der Teich und die beiden künstlichen Inseln. Am nächsten Morgen landete eine Maschine vom Typ Airbus A319-100, der amerikanischen Fluggesellschaft Delta Airlines auf dem Sky City International Airport. Die Maschine kam aus Oakland. An Bord befand sich Talisa Montgomery, eine West Coast Beauty, trotz ihrer 41 Jahre. Talisa hatte auf eine Nachricht von Kyle Hathaway reagiert, den sie vom Collage her kannte. Der Investor aus Chicago wartete am Ausgang, als Talisa Montgomery kam. Die 41jährige war 1,69 m groß und hatte schulterlange braune Haare. Ein paar wunderschöne blau-grüne Augen in einem ovalen Gesicht, vervollständigten den ersten Eindruck. Talisas hübsches Gesicht wurde noch durch eine hübsche Nase und sinnliche Lippen vervollkommnet. Dazu kam ein wohl proportionierter Körper, der kein Gramm Fett zu viel besaß. Bekleidet war Talisa Montgomery mit einem petrolfarbenen Minikleid, halterlosen Nylonstrümpfen in derselben Farbe und schwarzen High Heels. „Kyle Hathaway. Weiß Gott wir haben uns ewig nicht gesehen. 07 Aber was ist denn so wichtig, dass du mich um 1:00 Uhr morgens aus dem Bett klingelst?“ „Ganz einfach. Hier in Sky City ist gerade eine neue Erdbebenwarte fertig geworden. Und den Chefposten kann ich keinem Grünschnabel anvertrauen, der gerade frisch von der Uni kommt. Ich brauche jemanden mit Erfahrung. Jemanden wie dich.“ „Hör zu, Kyle. Ich hab nur unter einer Bedingung zugesagt. Nämlich, dass ich mein Team selbst zusammenstellen kann.“ „Wenn es nur das ist.“ „Das heißt, Du bist einverstanden?“ „Ja. Es gibt wirklich schlimmeres eine Seismologin zufriedenzustellen. Ganz abgesehen davon, hätte ich dir sowieso freie Hand gelassen.“, sagte Kyle Hathaway. „Sehr gut. Aber jetzt würde ich mir gerne die Erdbebenwarte ansehen.“ Auf dem Weg dorthin versank Kyle Hathaway in nachdenkliches Schweigen. „Was hast du?“, fragte Dr. Montgomery. „Ich brauche ein paar englische Nobelkarossen der Marke Rolls Royce. Denn wenn das Kino eingeweiht wird, das als nächstes hier in Sky City gebaut wird, will ich ein paar Hollywoodstars zur Eröffnung einladen. Und da kann ich zur Abholung doch keinen Opel Ampera bereitstellen.“„Da ist was wahres dran. Aber jetzt sollten wir uns auf das nahe liegende konzentrieren.“ Als der Hubschrauber auf dem Felsplateau landete, wehte ein leichter Wind. Rasch folgte Talisa Montgomery Kyle Hathaway die Treppe hinab und betrat das Gebäude. Aufmerksam sah sie sich um. Überall waren noch Techniker unterwegs und kalibrierten die Seismographen, damit diese später auch ordnungsgemäß funktionierten. Dann folgte sie dem Investor aus Chicago in das Stockwerk über dem Erdgeschoss. Auch hier dasselbe Bild. Techniker wuselten in der Etage herum und arbeiteten an den Seismographen. Danach ging es weiter in das letzte Stockwerk. Hier war die Zentrale, in der alle Informationen zusammenliefen. „Ich bin beeindruckt, Kyle. Du hast wirklich keine Kosten gescheut, um mir eine 1A Erdbebenwarte hinzustellen. Ich denke, dieses Gebäude wird weltweit einzigartig sein.“ „So einzigartig, wie die Stadt selbst. Daena Hernandez, die Architektin, die den Entwurf für die Erdbebenwarte gezeichnet hat, hat mehr oder minder die ganze Stadt entworfen.“ Wieder zurück am Boden sagte Talisa: „Du hast mich überzeugt. Ich bin dabei. Und ich habe eine erste Aufgabe für dich. Schaff mir Cathy Swanstrom her. Am besten noch heute. Sie war auf meiner letzten Erdbebenwarte meine Stellvertreterin.“ „Hast du irgendeine Adresse, wo man sie erreichen kann?“ „Ich habe ihre alte Adresse in New Orleans. Aber ich weiß nicht, ob sie da noch wohnt.“ „Ich versuch mein Glück.“ „Danke dir. Um das restliche Personal kümmere ich mich.“ „Einverstanden.“ „Ach und noch etwas. Wage es ja nicht, mir eine andere Stellvertreterin als Cathy Swanstrom zuzuordnen. Sie ist die einzige, der ich uneingeschränkt vertraue.“ 08 „Ich tu mein Bestes. Aber ich mache keine Versprechungen, die ich nicht halten kann. Wenn ich Cathy nicht überreden kann, mitzumachen, dann solltest du dich mit einem Stellvertreter meiner Wahl arrangieren. Ich bin nur ein Mensch. Ich kann vieles möglich machen, das ist wahr. Aber ich bin nicht Gott.“ „Wenn es denn sein muss.“ Kyle Hathaway hatte einen Cousin, der im Einwohnermeldeamt von New Orleans arbeitete. Diesen rief er an. „Lionel Downs.“ „Lionel. Hier ist dein Cousin Kyle Hathaway aus Chicago. Hast du kurz Zeit für mich?“ „Kommt drauf an, was der werte Herr Cousin will.“ „Ich brauche eine Information. Ich suche eine Miss Cathy Swanstrom, die in New Orleans wohnen soll. Zumindest hat sie das mal.“ „Der Name sagt mir was. Ist sie vielleicht Seismologin?“ „Dito. Und war mal die Stellvertreterin von Talisa Montgomery.“ „Die gute Talisa. Was macht sie denn so?“ „Sie ist die neue Leiterin der neuen Erdbebenwarte von Sky City.“ „Ist das die Stadt in die du soviel Geld reinbutterst?“ „Und aus der auch wieder Geld auf meine Konten geht.“ „Also Cousin, Cathy Swanstrom ist unter der von dir genannten Adresse nicht mehr als wohnhaft gemeldet. Die letzte Adresse die ich habe, ist in Las Vegas, Nevada. Las Vegas Strip 4 Apartment Nummer 7.“ „Danke Lionel. Hast was gut bei mir.“ Als nächstes sah Kyle Hathaway im Telefonbuch von Las Vegas nach, in der Hoffnung, eine Rufnummer zu finden. Doch leider ohne Erfolg. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als es beim Einwohnermeldeamt von Las Vegas zu versuchen. „Tut mir leid, Mr. Hathaway. Aber Miss Swanstrom lebt seit zwei Jahren nicht mehr in Las Vegas. Die letzte Adresse die wir haben stammt aus Phoenix, Arizona. Van Buren Street 16, Apartment Nummer 28, achter Stock.“ Auch in Phoenix, Arizonas Hauptstadt, hatte Kyle Hathaway keinen Erfolg. Der Mitarbeiter im dortigen Einwohnermeldeamt, hatte ihm jedoch mit einer Adresse in Miami, Florida weiterhelfen können. North River Drive 6, neunter Stock, Apartment Nummer 39. Ein Check im Telefonbuch ergab jedoch keinen Treffer. Beim Einwohnermeldeamt musste Kyle Hathaway jedoch wieder erfahren, dass Cathy Swanstrom vor einem Monat die Stadt verlassen hatte, und nach Dallas, Texas gezogen war. Die Adresse, die Kyle Hathaway durchgegeben wurde, lautete Park Boulevard Nummer 3, sechster Stock, Apartment Nummer 66. Ein Check im Telefonbuch ergab dann den ersehnten Treffer. Kyle Hathaway griff zu seinem Smartphone und wählte die Nummer, die ihm angezeigt wurde. Nach dem dritten Freizeichen, nahm jemand das Gespräch an. „Cathy Swanstrom.“, meldete sich eine Frauenstimme. „Miss Swanstrom, bitte entschuldigen sie die Störung. Mein Name ist Kyle Hathaway. Ich nehme an, Sie sind Seismologin.“ „Ja, das ist richtig. 08 Was genau wollen Sie von mir?“ „Können Sie sich noch an Talisa Montgomery erinnern?“ „Und ob. Das war die beste Chefin, die ich je hatte. Ich würde gerne wieder mit ihr arbeiten.“ „Dann könnte das schneller Wirklichkeit werden, als Sie „PIEP“, sagen können, Miss Swanstrom. Dr. Montgomery will Sie als Stellvertreterin an der neuen Erdbebenwarte von Sky City.“ „Sky City. Gehört hab ich schon von der Stadt. Fast alle Zeitschriftenläden führen die Sky City Chronicle. Seit wann gibt es dort eine Erdbebenwarte?“ „Seit rund zwei Tagen. Ich konnte Ihre einstige Chefin überreden den Chefposten zu übernehmen. Dr. Montgomery und ich waren mal gemeinsam auf dem College.“ „Ah. Verstehe. Nun gut. Ich werde kommen. Aber das dauert eine Weile. Ich muss erst die Vorbereitungen für den Umzug treffen.“ Nach einer Woche kam Cathy Swanstrom nach Sky City. Talisa Montgomery und Kyle Hathaway warteten am Ausgang des Flughafens. „Ich bin froh, dass Cathy kommt.“, sagte Talisa. „War auch ein hartes Stück Arbeit, sie zu finden. Von New Orleans, nach Las Vegas. Von dort Nach Phoenix, dann nach Miami, bis nach Dallas.“ „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Cathy ist viermal umgezogen?“ „Fünf mal. Wenn du den jetzigen mitrechnest. Da kommt sie.“ Und tatsächlich eine schlanke, 1,68 m große Frau mit hellbraunen Haaren und braunen Augen, die einen schweren Reisekoffer mit sich führte kam zum Ausgang. Cathy Swanstrom war auch sonst schön anzusehen. Das ovale Gesicht, mit den sinnlichen Lippen und der eleganten Nase passte zu dem ersten Eindruck, den Kyle Hathaway von Talisa Montgomerys neuer Stellvertreterin hatte gewinnen können. Bekleidet war Cathy Swanstrom mit einem schwarzen Minikleid ohne Ärmel, das an der Seite goldenen Stoff aufwies, schwarzen halterlosen Nylonstrümpfen und goldenen Schuhen. „Cathy, Ich freue mich sehr, wieder mit dir zusammenzuarbeiten.“, sagte Talisa und hielt Cathy Swanstrom die Hand hin. „Ich freue mich auch. Hast du unseren neuen Arbeitsplatz schon mal gesehen?“ „Hab ich. Wir haben die neuesten Geräte, die es gibt. Unsere Mitarbeiter werden wie früher in zwei Schichten arbeiten.“ „Gut. Aber jetzt will ich erst mal nach Hause und mich ausruhen. Wir sehen uns morgen.“ Am nächsten Morgen trafen sich die beiden Seismologinnen am Hubschrauberstandort am Sky City International Airport. Der EC145 brachte die beiden Frauen zur Erdbebenwarte. Bei der Landung herrschten dieses Mal jedoch heftige Seitenwinde. Der Pilot hatte Schwierigkeiten, die Maschine punktgenau auf der Landemarkierung zu landen. Talisa Montgomery stieg, gefolgt von Cathy Swanstrom, aus dem Hubschrauber und eilte die Treppe hinunter. Ihre neue Stellvertreterin folgte ihr.09 Im Hauptraum trafen sich die beiden Frauen mit den Mitarbeitern. „Ladies and Gentlemen. Ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin Dr. Talisa Montgomery. Die Dame neben mir ist meine Stellvertreterin Dr. Cathy Swanstrom. Sie sind hier, weil Sie für die Sicherheit von Millionen Menschen verantwortlich sind. Tun Sie ihren Job so gewissenhaft, wie von uns gefordert.“ „Denn wenn es eines gibt, das weder Dr. Montgomery noch ich leiden können, dann ist das Schlamperei.Lassen Sie die Seismographen nie aus den Augen. Nur ein Augenblick der Unachtsamkeit und die Erde bebt. Und wenn es ein starkes Beben ist, wird der nachfolgende Tsunami noch mehr Zerstörungskraft freisetzen, als bei einem schwächeren Beben. Noch Fragen?“ In der Stadt war nun auch Wai Lin Luans Dojo fertig geworden. Jeder Komplex stand für eine andere Kampfsportart. Die zierliche Japanerin hatte anlässlich der Eröffnung für alle Einwohner einen Tag der offenen Tür veranstaltet.Dort konnten die Bewohner sie mit Fragen löchern, aber auch mal selbst die Sportarten ausprobieren. Am Abend, Wai Lin wollte gerade den Dojo abschließen, kam eine junge Frau vorbei. „Entschuldigung. Bin ich hier richtig bei Wai Lin Luan?“ „Die bin ich. Was kann ich für dich tun?“ „Würden Sie mich unterrichten?“ „Welche Sportart willst du lernen? Ich beherrsche Karate, Jiu Jitsu, Taekwondo und Judo.“ „Ich würde gerne Karate lernen.“ „Eine kluge Entscheidung. Aber warum willst du Karate lernen?“ „Aus zwei Gründen. Zum einen ist bei uns an der Schule eine Klassenkameradin von mir von zwei Typen, die zwei Klassen über mir sind, vergewaltigt. Und dann ist mein kleiner Bruder auf die schiefe Bahn geraten. Hat sich vor zwei Monaten den goldenen Schuss gesetzt.“ „Verstehe. Und du hoffst, dass dir ein solches Schicksal dadurch erspart bleibt.“ „Zumindest wäre ich dann, in der Lage mich zu wehren.“ „In Ordnung. Komme morgen Nachmittag um 16:00 Uhr hierher. Dann beginnt dein Unterricht.“ Schließlich war es dann soweit. Die Erdbebenwarte in Sky City nahm offiziell ihre Arbeit auf. Donald Trump, der Präsident der Vereinigten Staaten, war extra aus Washington D.C. angereist. Nach einem Rundgang hielt er vor den Einwohnern der Stadt eine Rede. „Ladies and Gentlemen. Die Natur hat uns Menschen immer bedroht. Entweder in Form von Tsunamis, Tornados, Waldbränden, Vulkanausbrüchen und natürlich auch in Form von Erdbeben.Aber so schwach sind wir Menschen nun auch wieder nicht. Wir haben die Möglichkeit, mit Hilfe von Frühwarnsystemen, jegliche Art von seismischen Aktivitäten zu messen und zu lokalisieren. Wir sind in der Lage, Städte rechtzeitig zu evakuieren. Mit der Erdbebenwarte von Sky City wird die Bucht von San Francisco noch sicherer.“ Bei der anschließenden Feier sprach Kyle Hathaway mit dem Präsidenten. „Sie haben den Bürgern der Stadt ein verbessertes Gefühl von 10 Sicherheit gegeben, Mr. Hathaway.“ „Danke für die Blumen, Mr. President. Aber es war die Idee von Desdemona Pride, die Erdbebenwarte zu bauen.“ „Verstehe. Ich muss zugeben, die Frau hat was. Aber auf was kann sich die Stadt als nächstes freuen?“ „Ein Kino, Mr. President.“ „Gute Idee. Und die Idee, einen Dojo hier anzusiedeln ist auch nicht verkehrt. Es gut für Kinder, wenn sie Sport machen. So kommen sie wenigstens nicht auf dumme Gedanken.“ „Dasselbe hat Miss Luan auch gesagt.“ „Und damit hat sie auch Recht.“ 11 Kapitel 53: Sky City bekommt ein Kino ------------------------------------- Sky City bekommt ein Kino An einem kalten Herbstmorgen, es war Dienstag der 01.11.2016, ging Desdemona Pride auf die Arbeit. Es war noch gar nicht solange her, da hatte man hier vor kurzem noch die Inbetriebnahme der neuen Erdbebenwarte gefeiert. Ein Projekt, dessen Umsetzung sie angestoßen hatte. Nun wollte sich Desdemona Pride für den Bau eines Kinos stark machen, um das Freizeitangebot noch attraktiver zu machen. Mit dem Dojo war das ohnehin schon recht attraktive Freizeitangebot noch einmal ausgebaut worden. Doch das Kino war ein Wunsch der Bevölkerung. Was Desdemona Pride nicht wusste, war, dass Kyle Hathaway bereits einen Antrag für eine Baugenehmigung für das Kino eingereicht hatte. Um 8:45 Uhr war die Italoamerikanerin in ihrem Büro. Sie hatte gerade ihren Laptop gestartet, als die Gegensprechanlage summte. „Ja, bitte?“ „Miss Pride, die Sitzung der Stadtverordnetenversammlung beginnt in 15 Minuten.“ „Ja, ich weiß. Ich bin gleich da.“ Als Desdemona den Sitzungssaal betrat war außer Horace Cassell noch niemand anwesend. „Guten Morgen, Mr. Cassell.“, sagte die Italoamerikanerin. „Danke, den wünsche ich Ihnen auch, Miss Pride.“ Der nächste, der eintraf, war Wirtschaftsdezernent Raymond Loxley. Ihm folgte Bildungsdezernent Vance Archer. Als die Rune komplett war, eröffnete Horace Cassell die Sitzung. „Ladies and Gentlemen. Wir haben uns heute zu dieser Sitzung getroffen, weil wir über einen Bauantrag von Mr. Hathaway zu entscheiden haben. Die entsprechenden Genehmigungen liegen bereits vor.“ „Was soll gebaut werden?“, fragte Vance Archer. „Mr. Hathaway hat vor ein Kino zu bauen. Und von unserer Podiumsdiskussion weiß ich, dass dies ein Wunsch der Bevölkerung ist. Hat irgendjemand Einwände?“ Der Umweltdezernent meldete sich. „Mr. Cassell, ich habe mir den Energieverbrauch angesehen, der bei der Müllbeseitigung anfällt und finde ihn alarmierend hoch. Eine Recyclinganlage würde da sicher Abhilfe schaffen.“ „Das stimmt zwar, aber wir müssen den Wünschen der Einwohner auch Rechnung tragen. Miss Pride hat da nicht ganz Unrecht.“ Raymond Loxley meldete sich zu Wort. „Ich stimme Mr. Grant bis zu einem gewissen Grad zu, und unser Budget würde den Bau einer Recyclinganlage verkraften, aber die Wünsche der Bevölkerung außer Acht zu lassen ist ein absolutes No-Go.“ Neil Grant platzte der Kragen. „Mr. Cassell, da Sie umweltrelevanten Argumenten nicht zugänglich sind, stelle ich mein Amt als Umweltdezernent mit sofortiger Wirkung zur Verfügung.“ „Bevor Sie gehen, Mr. Grant, gibt es noch eine letzte Pflicht, die Sie zu erfüllen haben. Da sie dieser Runde NOCH angehören. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie an der Abstimmung für den Bau 01 des Kinos teilnehmen.“ „Wie Sie wünschen, Sir.“, sagte der ehemalige Umweltdezernent mit bärbeißiger Stimme. Danach wurde abgestimmt und wie man richtig vermutet hatte, stimmte Neil Grant gegen Kyle Hathaways Antrag. Doch die anderen hatten dafür gestimmt, sodass der Weg für den Bau des Kinos frei war. Nach der Sitzung suchte Horace Cassell Kyle Hathaway auf. Er traf ihn bei Eve Styles. „Mr. Hathaway! Haben Sie einen Augenblick Zeit?“ „Sicher. Worum geht es?“ „Ihrem Antrag für den Bau eines Kinos wurde stattgegeben. Allerdings hat unser Umweltdezernent hingeschmissen, weil er sich nicht durchsetzen konnte. Er hätte lieber ein Recyclingzentrum gebaut.“ „Das heißt also, der Posten des Umweltdezernenten ist im Moment vakant.“ „So sieht es bedauerlicherweise aus.“ „Sie sind jetzt der Bürgermeister, dass heißt, dass es letzten Endes ihre Entscheidung ist, wer den Posten im Umweltdezernat bekommt.“ „Na ganz so einfach ist das nicht. Der Gouverneur von Kalifornien trifft diese Entscheidung. Er hat mir ja auch Desdemona Pride geschickt.“ Nach dem Gespräch mit Horace Cassell suchte Kyle Hathaway Daena Hernandez auf. Sie saß gerade auf der Terrasse ihrer Villa und döste ein bisschen. Doch als der Investor aus Chicago klingelte, setzte sich die Kolumbianerin ruckartig auf. Als sie sah, wer sie besuchte, atmete sie erst einmal tief durch. „Kyle Hathaway. Du kommst aber auch immer dann, wenn ich es mir mal gemütlich mache. Das Wort Privatsphäre kennst du wohl nicht, wie?“ „Es kommt in meinem Vokabular vor. Stell dir vor.“ „Und warum achtest du meine dann nicht?“ „Findest du nicht, dass du ein bisschen übertreibst, Daena? Eigentlich könntest du dich doch zur Ruhe setzen, und das Leben genießen. Ich hab dich für deine Arbeit in den drei Jahren, die du jetzt für mich tätig warst immer fürstlich entlohnt.“ „Das will ich nicht abstreiten. Also schön, spuck aus. Was ist es dieses Mal?“ „Das Kino, das sich die Einwohner so sehr wünschen.“ „Verstehe. Wird es das letzte Bauprojekt für dieses Jahr?“ „Voraussichtlich. Die Jungs haben sich den Urlaub mehr als verdient. Du übrigens auch.“ Nach dem Gespräch mit ihrem Brötchengeber ging Daena Hernandez in ihr Atelier und setzte sich an ihr Zeichenbrett. Zuerst begann sie mit der Vorderfront des Gebäudes. Der Eingangsbereich sollte über zwei Treppen verfügen, über die die Besucher durch zwei römische Bögen auf die schwere hölzerne Doppeltür zusteuern sollten, die aus massivem Eichenholz bestehen sollte. Das Kino sollte über zwei Stockwerke verfügen und auf der linken Seite um die Ecke verlaufen. Über dem Haupteingang waren noch einmal drei schmale Fenster nebeneinander auf beiden Seiten angeordnet. Danach kamen links und rechts drei nebeneinander angeordnete Quadrate in Fensterform als Zierde. Darüber waren auf beiden Seiten wieder drei schmale Fenster nebeneinander 02 angeordnet. Diese waren jedoch kleiner. Und darüber waren auf der linken und der rechten Seite noch einmal drei Fenster in derselben Größe vorgesehen. Darüber sollten noch einmal auf jeder Seite des Eingangsbereichs jeweils drei Dekorelemente eingemeißelt werden. In der Mitte hatte Daena Hernandez als Motiv ein Kind mit einem Schild vorgesehen. Die Motive links und rechts davon sollten Spiegel darstellen. Auf dem Giebel des Vorbaus sollte ein riesiger Spiegel eingemeißelt werden. Zwischen den römischen Bögen sollten weitere Zierelemente eingemeißelt werden. Auf der linken Seite, die um die Ecke führte, sollten vier Fenster eingebaut werden, die vergittert waren. Im Stockwerk darüber sollten vier kleine quadratische Fenster ihren Platz haben, die ein großes Quadrat bilden sollten. Daneben sollten zwei schmale hochkant angeordnete Fenster eingesetzt werden, über denen weitere Zierelemente vorgesehen waren. Auf der rechten Seite sollte eine Tür eingesetzt werden, um den Mitarbeitern an der Kasse den Zutritt zu ihrem Arbeitsplatz zu ermöglichen. Links und rechts davon sollten zwei Glaskästen angeschraubt werden, in denen sich die Besucher über das laufende Kinoprogramm informieren konnten. Über der Tür sollte noch ein rechteckiges Gitterfenster eingezogen werden. Im Stockwerk darüber hatte Daena Hernandez zwei schmale Fenster vorgesehen, die hochkant angeordnet waren und bei denen die obere Hälfte als Klappfenster ausgeführt werden sollte. Darüber wollte die Kolumbianerin zwei weitere Zierelemente haben. Auf der rechten Seite des Giebels sollte ein Anbau in Form eines römischen Tempels entstehen. Den Stil mit den römischen Bögen wollte Daena Hernandez auch für die Seitenwände des Kinos beibehalten, da sie nicht besonders viel von einem Misch Masch aus klassischem und modernem Stil hielt. Das Kino sollte aus weißem Marmor bestehen. Kyle Hathaway versuchte unterdessen die gewünschten Modelle der Marke Rolls Royce aufzutreiben. Sollten die Fahrzeuge nicht ausreichen, wollte er noch einen Bentley als Verstärkung und einen Jaguar XJ als weitere Verstärkung auftreiben. Den Jaguar wollte Autohändler Bernd Rosemeyer besorgen. Der Wagen, den der gebürtige Lingener auftrieb war ein Modell der Reihe X300 aus dem Jahr 1996 in Florenz rot metallic. Kyle Hathaway hatte es geschafft zumindest einen Bentley Arnage Red Label aus dem Jahr 2009 zu ergattern. Der Wagen stand in einem Autohaus in Wadebridge, in der englischen Grafschaft Cornwall und war in Dragon Red II lackiert. Auch einen Rolls Royce hatte Kyle Hathaway schon aufgetrieben. Es handelte sich um einen Wagen vom Typ Silver Cloud aus dem Jahr 1956. Der Wagen war ein Scheunenfund und stand auf einer Farm irgendwo in Iowa. Doch als der Wagen in Sky City eintraf, war Kyle Hathaway alles andere 03 begeistert. Autopurist Bernd Rosemeyer brach es das Herz, die englische Nobelkarosse in einem solch desolaten Zustand zu sehen, wie sie bei ihm im Autohaus abgeliefert wurde. Die vorderen und hinteren Kotflügel waren total von Rost zerfressen und mussten ersetzt werden. Auch die Bodenbleche waren hinüber und mussten ebenfalls erneuert werden. Der Motor musste komplett auseinander genommen und überholt werden. Das Getriebe musste ebenfalls repariert werden. Auch der Lack war arg in Mitleidenschaft gezogen. Das bedeutete, dass Giorgio Arrivabene den ramponierten Rolls Royce wieder auf Vordermann bringen musste. Cathy Swanstrom hatte ihrerseits ihren Cousin angerufen, der in der Niederlassung von Towbin Dodge im US-Bundesstaat Nevada arbeitete. Dort stand ein Rolls Royce Silver Shadow aus dem Jahr 1974 im Show Room und suchte nach einem Käufer. Der Wagen war in Dark Emerald Green lackiert. Kyle Hathaway ließ sich nicht lange bitten und schlug zu. Auch Talisa Montgomery hatte ihre Beziehungen spielen lassen und ihrem alten Freund vom Collage einen Rolls Royce Silver Spirit der Serie IV aus dem Jahr 1997. Dieser in Midnight Sapphire Blue lackierte Wagen stand in einem Gebrauchtwagenladen in Palmdale. Auch hier schlug Kyle Hathaway sofort zu. Der nächste Rolls Royce war keine Limousine, sondern ein Coupe´ des Typs Camargue aus dem Jahr 1983. Der Wagen, der in Salamanca Blue lackiert war, gehörte einem Geschäftsmann aus Waco, Texas, der den Wagen veräußern wollte. Kyle Hathaway kaufte den Wagen. Das letzte Modell des englischen Herstellers von Luxuskarossen war ein Rolls Royce Silver Spur aus dem Jahr 1997. Der Wagen war in Black Diamond Schwarz lackiert und stand in Frankfurt am Main bei einem Autohändler, der auf englische Nobelkarossen der Marken Rolls Royce und Bentley spezialisiert war. Kyle Hathaway kaufte auch diesen Wagen. Am Morgen des nächsten Tages, es war Dienstag der 02.11.2016 kamen mit dem Silver Shadow und dem Silver Spirit die ersten beiden englischen Luxuslimousinen, bei denen man gar nichts machen musste. Beide Fahrzeuge waren in einem Top-Zustand. Auch der Camargue, der später am Tag in Sky City eintraf war in einem 1A-Zustand, da sein Besitzer den Wagen immer in Schuss gehalten hatte. Im Rathaus tagten derweil die Stadtverordneten. Daena Hernandez präsentierte ihren Entwurf für das Kino. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte, sah die Kolumbianerin in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand eine Frage zu meinem Entwurf?“ Da Nachfragen ausblieben ließ Horace Cassell zur Abstimmung schreiten. „Ich brauche Ihnen das Prozedere ja nicht zu erklären. Sie wissen ja, wie es geht. Das gilt auch für Sie, Mr. Grant.“ Neil Grant nickte stumm. Er war als 04 geschäftsführender Umweltdezernent im Amt geblieben, bis ein Nachfolger gefunden war. Nach 4 Minuten stand das Ergebnis der Abstimmung fest. Daena Hernandez Entwurf hatte die Abstimmung passiert und konnte nun in die Tat umgesetzt werden. Kyle Hathaway hatte ein 82 m² Areal in der Nähe der Bibliothek abgesteckt. Auf ein Zeichen des Investors hin, rollten die Bagger an und rissen das Erdreich auf. Die Grube, die sie aushoben war 90 m groß und 45 m tief. Danach kamen die Stahlträger und Gitter aus Drahtgeflecht, die das Fundament stabilisieren sollten. Als dieser Schritt erledigt wurden rings um die Grube Zementmischer in Position gebracht, die die Grube mit Zement füllten. Als auch das geschafft war, fertigten die Arbeiter die Segmente für die Wände des Kinos vor. Danach hatten sie Pause, denn der Zement musste erst mal trocknen. Kyle Hathaway kam auf der Baustelle vorbei. Der Vorarbeiter begrüßte ihn. „Hallo Mr. Hathaway. Das Fundament steht und auch die Segmente sind soweit vorbereitet. Jetzt muss der Zement nur noch trocknen und aushärten, dann kann es weitergehen.“ „Gut, gut. Aber das ist nicht der Grund, warum ich gekommen bin.“ „Weswegen denn dann?“ „Das Kino ist das letzte Bauprojekt für dieses Jahr. Der Winter steht vor der Tür. Ich kann nicht von Ihnen und den anderen erwarten, dass Sie bis zum Umfallen schuften. Sie alle haben sich den Weihnachtsurlaub redlich verdient. Sagen Sie ihrer Familie mal ganz liebe Grüße von mir.“ „Ganz bestimmt.“ Um 12:45 Uhr war der Zement trocken und innen ausgehärtet, sodass die Bauarbeiten am Kino weitergehen konnten. Zuerst kam die Rückwand dran, die allerfeinstem Marmor bestand an die Reihe. Das tonnenschwere Stück wurde von Phil in seinem Kran an Ort und Stelle gehievt und erst mal eingepasst. Danach wurde die Fläche mit Zement bestrichen, und die Rückwand abgesetzt. Danach kamen die Seitenwände auf der rechten und der linken Seite dran. Als auch diese standen, kam dann die Vorderfront an die Reihe. In der Zwischenzeit saß Luigi Canavaros Cousin Giorgio Arrivabene in Bernd Rosemeyers Werkstatt und hatte den Rolls Royce komplett zerlegt. Der gebürtige Milanese hatte neue Bodenbleche angefertigt und diese in die Bodengruppe eingeschweißt. Danach waren die Bleche für die Kotflügel vorn und hinten dran gewesen. Auch diese hatte er mit seiner Spezialmaschine ausgestanzt und zurecht gebogen. Er war gerade dabei, sie einzupassen, als sein Chef in der Tür stand. „Was macht der Rolls, Giorgio?“, fragte er. „Ist große, große Baustelle, Signore Rosemeyer. Signore Hathaway hat sisch ziehen lassen über Tisch.“ „Meinst du, du kriegst ihn bis zur Gala hin?“ „Fragen Sie mich was leichteres. 05 Die Bleche sind das eine, aber Motor, Getriebe und Inneneinrichtung wieder was ganz anderes. Ich werde mir als nächstes La Machina vornehmen. Und danach das Getriebe. Wollen wir hoffen, dass ich das noch retten kann. Aber ganze ehrlisch: Isch habe keine gute Gefühl.“ „Du schaffst das schon, Giorgio.“ „Mille Grazie.“ Nachdem der Italiener die neuen Kotflügel eingepasst und die Spaltmaße überprüft hatte, verschweißte er die Bleche mit der Karosserie. Danach machte er sich an den Motor und nahm ihn komplett auseinander. Er reinigte jedes Teil, ersetzte die alten Dichtungen. Auch den Motorblock untersuchte er auf Risse. Als alles wieder in Ordnung war, setzte Giorgio den Motor wieder zusammen, füllte etwas Motorenöl und Benzin hinein und startete ihn mit Hilfe einer externen Batterie. Der Motor sprang gleich beim ersten Versuch an. Später kam Kyle Hathaway vorbei. „Ich habe von ihrem Chef gehört, dass Sie mit meiner Entscheidung, diesen Wagen zu erwerben, alles andere als einverstanden sind.“ „Grandezza! Soll isch Ihnen was sagen? Diese Wagen gehört eigentlich auf den Schrottplatz. Muss isch viel Arbeit reinstecken. Und beten Sie zu Maria, dass das Getriebe nicht getauscht werden muss. Haben Sie eine Ahnung, wie schwer es ist ein Originalgetriebe für eine 1956er Rolls Royce Silver Cloud zu bekommen?“ „Was hast du denn bisher erledigt?“ „Die Bodenbleche, die Kotflügel und den Motor. Der Lack ist auch heruntergekommen. Muss isch abschleifen, neu grundieren und neu lackieren. Kostet misch nur Arbeit und Nerven!“ Als es Abend wurde, und die Sonne hinter den Bergen unterging, gab die Sirene auf der Baustelle des Kinos das Signal für den Feierabend. Der Torso des Gebäudes war fertig gestellt. Die beiden Glaskästen, in denen das laufende Kinoprogramm aushängen sollte, waren ebenfalls angeschraubt. Um 18:45 Uhr landete eine Frachtmaschine vom Typ Boeing 747-400F der Lufthansa Cargo auf dem Sky City International Airport. Die Maschine hatte den von Bernd Rosemeyer für die Gala gestiftete Jaguar XJ geladen, den der Lingener bei einem auf englische Luxuswagen spezialisierten Händler im hessischen Kronberg erstanden hatte. Nur kurze Zeit später landete eine Maschine auf dem Flugplatz, die eigentlich gar nicht mehr im Einsatz war. Es war eine Maschine vom Typ Concorde, der britischen Fluggesellschaft British Airways. Die Airline hatte die Maschine extra für diesen einen Flug reaktiviert. Im Cockpit saßen der US-Amerikaner Joe Patroni, der Franzose Paul Metrand und der Engländer David O´Neil. Im Frachtraum des Überschall-Jets befand sich ein restauriertes Getriebe für den Silver Cloud, da das alte nicht mehr zu retten war. Unter den Passagieren waren die beiden Gebrauchtwagenprofis Mike Brewer 06 und Edd China. Die beiden Profis hatten bei einem englischen auf Rolls Royce spezialisierten Teilesammler ein Getriebe aufgetrieben und es vor Ort restaurieren lassen. Nun hatten sie von Großbritannien mit der Concorde nach Sky City bringen lassen, um Giorgio Arrivabene zu überraschen, der einen Aufruf ins Internet gestellt hatte. Der Italiener staunte nicht schlecht, als Edd China neben ihm stand. Dieser sah sich das bisher gemachte an. Dann nickte er. „Hut ab, da hast du sehr ordentlich gearbeitet.“, sagte der Engländer. „Mille Grazie, Signore. Aber ohne neues Getriebe, ist Rolls reif für Schrottplatz.“ „Der Rolls hier, wird keine Schrottpresse von innen sehen. Mein Kumpel Mike und ich haben dir ein restauriertes Getriebe mitgebracht. Hast du was dagegen, wenn ich mit anpacke? Dann steh ich nicht dumm in der Gegend rum.“ „Molto Buono, Signore.“ Giorgio Arrivabene sah seinen Helfer an. „Uno Momento! Sie sind doch Edd China von den Gebrauchtwagenprofis.“ „Genau der.“ Schließlich wurde die Karosserie vom Rahmen getrennt und beide mit Sand abgestrahlt. Das Sandstrahlen zeigte den wahren Zustand der englischen Nobelkarosse. „Zum Glück waren nur die Kotflügel und die Bodenbleche hinüber. Noch mehr Blecharbeiten hätten den Zeitrahmen gesprengt.“ Den Rahmen des Silver Cloud ließ Mike Brewer zum Pulverbeschichten bringen. Sein Partner Edd China sprach mit Kyle Hathaway. „Ich weiß beim besten Willen nicht, was Sie sich dabei gedacht haben, als Sie den Wagen gekauft haben. Giorgio Arrivabene hat Recht, dieser Rolls wäre ein Fall für den Schrotthändler. Aber es wurde schon Arbeit reingesteckt und deswegen werden er und ich versuchen, die Luxuskarosse zu retten.“ „Tun Sie beide, was Sie können. Sie haben noch Zeit. Es wird noch mindestens eine Woche vergehen, bis das Kino komplett fertig gestellt ist.“ „Ich kann für nichts garantieren. Aber es sollte schon vieles zu machen, um den Rolls wieder einigermaßen gut aussehen zu lassen.“ Am nächsten Morgen wurden die Arbeiten am Kino weitergeführt, während Mike Brewer den pulverbeschichteten Rahmen des Silver Cloud in die Werkstatt von Bernd Rosemeyers Autohaus brachte. Rahmen und Karosserie wurden wieder vereint, dann wurden die restlichen Bleche abgeschliffen und zusammen mit den neuen Blechen neu grundiert. Nach dem Grundieren schoben Edd China und Giorgio Arrivabene den Rolls Royce in die Lackierkabine. Mike Brewers Partner klebte das Dach und die obere Hälfte der Karosserie ab. Damit sollte vermieden werden, dass die Hälfte mit falscher Farbe eingesprüht wurde. Die Chromteile hatte Mike Brewer zu einem Spezialisten gebracht, der sie wieder zum Glänzen bringen sollte. Und während im Kino die elektrischen Leitungen verlegt wurden, wurde im Autohaus Rosemeyer der Rolls lackiert. Edd China hatte royal blue vorgeschlagen.07 Fünf ganze Schichten Lack waren notwendig, um dafür zu sorgen, dass das Blech geschützt war. Um die Mittagszeit waren diese Lackschichten trocken, dass Edd China und Giorgio Arrivabene den Klarlack auftragen konnten. Auch hier waren fünf ganze Schichten notwendig. Danach wurden die Sitze und die Rückbank per Express zu einem Sattler nach San Francisco geschickt und dort aufgearbeitet. Als der Lack trocken war, wurde das Klebeband von der oberen Hälfte des Chassis abgezogen, und die neu lackierte Hälfte mit Folie abgedeckt, damit dort keine Farbe hinkam, mit der die obere Hälfte lackiert werden sollte. Hier hatte Edd China die Idee, diese Karosseriehälfte in Silber zu lackieren. Wieder wurden fünf Lackschichten aufgetragen, ehe sich Edd und Giorgio den Teppichen zuwandten. Die alten Exemplare wurden ausgemistet und durch neue Teppiche in königsblau ersetzt. Als der Lack trocken war, kamen noch einmal fünf Schichten Klarlack drauf, die auch erst mal trocknen mussten. In der Zwischenzeit wurden auch die neu bezogenen Sitzgarnituren angeliefert. Die Rückbank wurde als erstes wieder eingesetzt.Danach kamen die Sitze für Fahrer und Beifahrer. Zum Schluss kamen ein neues Armaturenbrett, sowie ein neuer Schaltknüppel. Danach wurden die Türverkleidungen erneuert. Im Kino hatte man unterdessen die Decke mit rotem Samt verkleidet. Auch die Kristall-Lüster im viktorianischen Stil waren aufgehängt. Die Wände wurden ebenfalls mit demselben roten Samt verkleidet, wie die Decke. Auch der Boden wurde so verkleidet. An den Wänden wurden LED-Leuchten eingesetzt, während links und rechts von der Leinwand jeweils eine alte Filmkamera aufgestellt wurde. Über eine Treppe konnte ein Balkon erreicht werden, den die Arbeiter gerade anlegten. Zeitgleich wurde auch an den anderen drei Kinosälen gearbeitet. In der Werkstatt von Bernd Rosemeyers Autohaus waren Edd und Giorgio dabei, das Fahrwerk des Silver Cloud zu richten. Sie hatten die Räder abmontiert und die Federn des englischen Klassikers ausgebaut. Auch den Auspuff hatten der Mann aus London und der Milanese schon abmontiert. Um 14:00 Uhr landete eine weitere Maschine der British Airways auf dem Sky City International Airport. Es war eine Maschine vom Typ Airbus A380-800. Die Maschine hatte einen nagelneuen Auspuff für den Silver Cloud im Frachtraum. Eine Maschine im Farbkleid von DHL ebenfalls aus London kommend, hatte den Bentley Arnage an Bord. Aus Frankfurt kam eine weitere DHL-Maschine, die den Silver Spur an Bord hatte. Damit war Kyle Hathaways Fuhrpark für die Gala komplett. Am Silver Cloud wurde aber noch gearbeitet. Dort waren mittlerweile die Federn und die Bremsen fertig geworden. Als nächstes wurde der neue Auspuff anstelle des alten an den Rolls geschraubt. 08 Danach wurden neue Weißwandreifen auf die Felgen gezogen, die Bernd Rosemeyer von einem Reifenhändler aus Palmdale gekauft hatte. Als die Reifen aufgepumpt waren, und zusammen mit den Rädern am Auto hingen, wurden die Scheiben eingebaut. Mike Brewer kam mit den Chromteilen zurück. „Na Jungs, da habt Ihr aber ordentlich rangeklotzt. „Mr. Hathaway will den Wagen bis zur Gala fertig haben. Stand jetzt ist die Technik in Ordnung. Es fehlen nur noch die Lampen und die Chromteile.“ „Die habe ich wieder mitgebracht. Hier sind sie. Jetzt noch anschrauben, und dann fliegen wir beide nach Hause Edd.“ Schließlich war der alte Silver Cloud fertig. „Was hältst du von einer Probefahrt Giorgio?“ „Molto Buono Edd. Aber isch fahre!“ „Wie du meinst.“ Kyle Hathaway staunte nicht schlecht, als der Rolls Royce Silver Cloud vor dem Sky City Hotel vorfuhr. „Alle Achtung. Da habt Ihr beiden euch ja richtig reingekniet.“, sagte er, als Giorgio Arrivabene und Edd China ausstiegen. „Eco. Hat uns auch gekostet einige schlaflose Näschte. Und wenn Sie wieder kaufen eine alte Auto, dann passen Sie auf, dass es nicht schon wieder so eine Schrotthaufen ist.“ Und dann war der Tag der großen Eröffnungsgala gekommen. Es war Mittwoch der 16.11.2016. Dirk Pitt, der Leiter des Sky City International Airport, hatte Kyle Hathaway überrascht, in dem er eine Stretchlimousine auf Basis eines 2011er Lincoln Town Car organisiert hatte. Um 15:45 Uhr landete eine Maschine vom Typ Gulfstream V auf dem Flughafen von Sky City. Sie gehörte Catherine Zeta-Jones. Dieser Privatmaschine folgte eine weitere. Es handelte sich um eine Cessna Citation, die im Werk von Sky City gebaut worden war. Dieser Jet gehörte Denzel Washington. Die beiden irischen Hollywoodgrößen Orla Brady und Natascha McElhone reisten mit einer Maschine vom Typ Airbus A330-300 der irischen Fluggesellschaft Aer Lingus nach Sky City. Der Flug aus Dublin landete um 15:55 Uhr auf dem Sky City International Airport. Schließlich waren alle Stars gekommen. Neben Catherine Zeta-Jones, Denzel Washington, Natascha McElhone und Orla Brady hatten noch Ben Affleck, Dakota Blue Richards, Jack Nicholson, Jeff Goldblum, Jodie Foster, Michelle Pfeiffer, Jamie Lee Curtis, Viggo Mortensen und Cameron Diaz nach Sky City gekommen. Doch keine Gala ohne Darsteller des Star Trek Universums. Chekov-Darsteller Walter Koenig und Brent Spiner, besser bekannt als Lieutenant Commander Data, waren ebenfalls angereist. Die Bewohner der Stadt nutzten die Gelegenheit und ließen sich mit ihren Idolen und Lieblingsschauspielern ablichten. Kyle Hathaway und Horace Cassell zerschnitten zusammen mit Catherine Zeta-Jones mit einer übergroßen goldenen Schere, das rote Band und eröffneten so das Kino. Später am Abend fand dann noch ein Ligaspiel der Sky City Dare Devils 09 statt. Der Gegner waren die Boston Celtics. Die Stars aus Hollywood kamen so in den Genuss ein Heimspiel der Dare Devils gegen den Rekordchampion der NBA live mit verfolgen zu dürfen. Die Partie endete 114:110 nach Verlängerung. Mikko Koivisto, der finnische Import aus Vaanta, war es schließlich, der den entscheidenden Wurf zum 114:110 traf. 0,5 Sekunden vor Spielende stieg der Finne von der Mittellinie hoch und nahm den Wurf. Mit dem Buzzer fiel der Ball durch die Reuse. Nach dem Spiel sprach Catherine Zeta-Jones mit Kyle Hathaway. „Also war das Kino, das letzte Bauprojekt in 2016.“, sagte sie. „Ja. Die Arbeiter haben dieses Jahr genug gearbeitet. Ich kann sie ruhigen Gewissens in denn Urlaub schicken.“ „Und was wird das erste Bauprojekt 2017 sein?“ „Eine Recyclinganlage.“ „Sehr gut. Damit dürfte Sky City ein Vorreiter in Sachen Umweltschutz werden. Was ist denn sonst noch geplant?“ „Eine Werft. Und dann mal sehen.“ „So wie ich Sie einschätze, sind Ihnen die Ideen noch nicht ausgegangen.“10 Kapitel 54: Der Bau der Recyclinganlage --------------------------------------- Der Bau der Recyclinganlage An einem milden Frühlingsmorgen, es war Freitag der 10.03.2017, hatten sich die Stadtverordneten zu einer neuen Sitzung zusammengefunden. Erneut saß eine Frau mit am Tisch. Die Unbekannte Schönheit war 1,67 m groß, hatte einen schlanken Körper. Sie hatte lange schwarze Haare, die sie offen über ihre Schulter fallen ließ. Das ovale Gesicht mit den sinnlichen Lippen und der schmalen Nase war ebenfalls ein Hingucker. Die neue Kollegin hatte braune Augen, die freundlich und gütig dreinblickten. Bekleidet war sie mit einem schwarzen, eng anliegenden Kleid, das im Brustbereich etwas ausgeschnitten war und einen Blick auf die üppigen Brüste dieser Frau gewährte, und schwarzen Stiefeletten. Bürgermeister Horace Cassell eröffnete die Sitzung. „Ladies and Gentlemen. Bevor wir mit unserer Tagesordnung beginnen, möchte ich Ihnen Mr. Grants Nachfolgerin vorstellen. Ihr Name ist Katrina Moreno. Sie ist 27 und kommt aus Baton Rouge Louisiana.“ „Letzte Woche ist ein Antrag von Kyle Hathaway bei mir eingegangen. Er plant die von Mr. Grant so vehement geforderte Recyclinganlage zu bauen. Wir sollten darüber beraten.“ „Mr. Loxley, wie ist es um die Finanzen von Sky City bestellt?“, fragte Horace Cassell. „Wir sind gut aufgestellt. Laut den letzten Kontenabschlüssen haben wir einen Betrag von 2.986.780 US-$ in der Kasse. Der Bau des Kinos macht sich bereits positiv in unserer Bilanz bemerkbar.“ Das sind doch erfreuliche Nachrichten. Miss Moreno, wie hoch schätzen Sie die Notwendigkeit einer Recyclinganlage ein?“ „Der Antrag hätte nicht später gestellt werden dürfen. Der Energieverbrauch lag schon fast an der Grenze der maximal möglichen Kapazität. Mit einer Recyclinganlage könnten wir 15% Energie sparen.“ „Gibt es irgendwelche Gegenargumente?“ Keiner hatte Einwände, doch Desdemona Pride hob dennoch die Hand. „Bitte, Miss Pride?“ „Ich würde gerne noch etwas ansprechen, bevor wir abstimmen.“ „Dann bitte.“ „Der Betreiber des Hafens und Mr. Branson, der Hafenmeister des Yachthafens bemängeln das Fehlen einer Werft. Vor kurzem musste ein Containerschiff mit Schlepperhilfe nach San Francisco gebracht werden, weil die Maschine ausgefallen war. Hätten wir in Sky City eine Werft, könnten die Schiffe gewartet werden. Außerdem kämen die Gebühren der Stadt zugute.“ „Dann kümmern wir uns als nächstes darum. Aber jetzt haben wir über den Bau der Recyclinganlage zu entscheiden. Sie kennen ja das übliche Prozedere.“ Nach 3 Minuten stand das Ergebnis der Abstimmung fest. Dem Antrag war einstimmig statt gegeben. Damit war der Weg für den Bau der so dringend benötigten Recyclinganlage frei. Nach der Sitzung machte sich 01 Horace Cassell auf den Weg zum Hafen, um mit dem Betreiber des Hafens und mit Richard Branson, dem Hafenmeister des Yachthafens zu sprechen. Unterwegs traf er Kyle Hathaway. „Guten Morgen, Mr. Cassell.“, sagte der Investor aus Chicago. „Guten Morgen, Mr. Hathaway. Ich komme gerade von der Sitzung. Ihrem Antrag zum Bau der Recyclinganlage wurde einstimmig stattgegeben.“ „Sehr gut. Ich werde dann gleich Miss Hernandez aufsuchen und ihr den Auftrag erteilen einen Entwurf anzufertigen.“ Nach dem kurzen Gespräch suchte Kyle Hathaway Daena Hernandez auf. Er fand sie auf der Terrasse ihrer Villa,wo sie es sich gerade bequem gemacht hatte. „Guten Morgen Daena.“, sagte Kyle Hathaway. „Na sieh mal einer an, wenn das nicht Kyle Hathaway ist. Wo drückt der Schuh?“ „Ich brauche einen Entwurf für eine Recyclinganlage.“ „Kein Ding. Aber bevor ich anfange, will ich dir noch etwas sagen. Dieser Entwurf wird mein letzter. Ich habe vor, als Architektin aufzuhören.“ „Darf ich fragen wieso?“ „Natürlich darfst du. Ich habe in den fünf Jahren, die ich jetzt für dich arbeite eine Menge erschaffen. Ich kann einfach nicht mehr.“ „Burnout?“ „Bedauerlicherweise. Es tut mir leid, Kyle.“ „Ist schon in Ordnung. Du hast mehr erreicht, als du dir erträumt hast. Du kannst in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Kann ich mich in Zukunft an deinen Cousin wenden?“ „Ich kann das nicht entscheiden. Das musst du mit Adriano klären.“ Nach dem Gespräch mit Kyle Hathaway ging Daena Hernandez in ihr Atelier und setzte sich an ihr Zeichenbrett. Ihr Entwurf sah ein quadratisches Gebäude mit einem doppelten Giebeldach und vier Schornsteinen vor. Auf der rechten Seite des Gebäudes sollten zwei Anbauten entstehen, in denen die Transporter den zu recyclenden Müll dann abladen konnten. Ein Stück weiter vorne sollte der Eingangsbereich seinen Platz haben, der sogar um die Ecke führte. Auch eine Ein- und Ausfahrt für LKW war vorgesehen. Dazu kamen noch ein paar Bäume und ein paar Grünflächen. Auch die Gabelstapler sollten sich frei bewegen können. Unterdessen hatte Kyle Hathaway im Industriepark ein 350 ha großes Areal 550 m westlich des GATX-Werkes abgesteckt, auf dem die neue Recyclinganlage gebaut werden sollte. Um einer weiteren Energieknappheit vorzubeugen hatte sich der Investor aus Chicago auf Anraten seiner Ehefrau Adriana dazu entschlossen ein weiteres Kraftwerk zu bauen. Nach einer Recherche im Internet, war es schließlich Kyle Hathaways Assistent Gene Simmons, der die zündende Idee hatte. „Ein Tesla Turm?“, fragte Kyle Hathaway verblüfft. „Das Konzept ist zwar veraltet, aber mit einigen Modifikationen dürfte eine Anpassung an die heutige Zeit möglich sein.“ „Die Idee ist gut, aber es werden umfassende Modernisierungsarbeiten notwendig sein, um die Betriebserlaubnis zu bekommen.“ 02 „Ich denke die Modernisierung auf technischer Seite ist am leichtesten zu lösen.“ „Wie darf ich das verstehen, Gene?“ „Ich hatte an einen EDV gestützten Kontrollraum gedacht.“ „Zugegeben, Ihre Gedanken gehen in die richtige Richtung. Aber mit dem Kontrollraum allein ist es nicht getan. Es gibt noch mehr zu tun, um einen Tesla Turm so zu modernisieren, dass er den technischen Anforderungen des 21. Jahrhunderts entspricht.“ „Ich hätte schon die Lösung. Sie besitzen doch Anteile an einem Energieversorgungsunternehmen. Southern California Edison, wenn ich das noch richtig im Kopf habe.“ „Sie meinen...?“ „Genau. SCE könnte dieses Konzept wieder salonfähig machen und Sky City als Pilotprojekt ansetzen.“ „Keine schlechte Idee.“ Ein kurzer Anruf von Kyle Hathaway im Hauptquartier des Energieversorgers aus Rosemead genügte um den Präsidenten Ronald O. Nichols von dem neuen Kraftwerk zu überzeugen. Um 14:20 Uhr landete eine Cessna Citation X auf dem Flughafen von Sky City. Sie trug das Logo von Southern California Edison, die weiße Sonne auf gelbem Untergrund und grünem Rand, auf dem Leitwerk und stammte aus dem Flugzeugwerk von Sky City. In schwarzen Lettern stand der Name „Southern California Edison“ auf Kabine und Heckleitwerk. Kyle Hathaway wartete am Ausgang der Gepäckausgabe auf den Präsidenten des kalifornischen Energieversorgers. Ronald O. Nichols war ein 64jähriger groß gewachsener Mann mit einem ovalen Gesicht mit braunen Augen und kurzen weißen Haaren. Bekleidet war er mit einem schwarzen Anzug, einem weißen Hemd sowie einer blau-silber gestreiften Krawatte. Dazu trug er schwarze Socken und schwarze Lackschuhe. Mit einem kräftigen Händedruck begrüßten sich die beiden. „Schön dich zu sehen, Ron.“ „Ich wollte mir die Stadt schon lange mal ansehen. Und als du mir von dem neuen Kraftwerk erzählt hast, das du hier hochziehen willst, habe ich mir gedacht sehe ich mich vor Ort mal um und entscheide dann.“ Nach einem Rundflug mit Eve Styles Luftschiff sagte der Präsident von Southern California Edison: „Da hat sich ja schon einiges getan. Aber ich will realistisch sein. Du hattest recht ein neues Kraftwerk zu bauen. Denn die Recyclinganlage wird am Anfang eher Energie verschlingen, statt beim Energiesparen zu helfen.“ „Was glaubst du, wie viel Strom wird der Tesla Turm erzeugen?“ „Schwer zu sagen. Ich würde auf 500.000 Kilowatt tippen. Es kann aber auch weniger sein. Vor allem ist der Turm umweltfreundlich, weil er seine Energie aus Blitzen bezieht. Aber keine Angst. Der Turm bekommt einen Speicher, in dem er die Energie sammelt, wenn keine Unwetter über der Stadt toben.“ Danach steckte Ronald O. Nichols ein 90 m² großes Areal in der Nähe 03 des Stahlwerkes ab. Der nächste Schritt bestand darin, eine Genehmigung für den Bau des Tesla Turms zu bekommen. Ryan Brooks, der Dezernent für Bauprojekte, überlegte kurz, doch dann erteilte er die Baugenehmigung. Nachdem die Baugenehmigung erteilt war, rollten die Bagger an und hoben eine 45 m tiefe Grube aus. Danach wurden die Stahlpfeiler in die Erde getrieben und die Drahtgeflechtgitter mit den Trägern verschweißt. Im Anschluss wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, wurden die Module für den Bau des Hauses, das den Turm umgeben sollte vorgefertigt. Auch die Stahlsegmente für den Mast, auf dem später einmal die Kuppel aufgesetzt werden sollte, wurden zusammen geschweißt. Als der Zement trocken war, wurde zunächst der Torso des Turms aufgestellt, ehe die Kuppel auf den Torso geschweißt wurde. Danach wurden die Gebäudeteile an ihren Bestimmungsort gehievt und mit Zement fixiert. Der nächste Bauschritt bestand darin den Dachstuhl für das Gebäude anzufertigen, das den Turm umgab. Im Anschluss wurden die Fenster eingesetzt und mit Dichtmasse abgedichtet. Als am Abend die Sonne hinter den Bergen versank, war auch das Dach des Hauses gedeckt. Am nächsten Morgen herrschte auf der Baustelle wieder hektisches Treiben. An der Turmspitze wurde die Kollektoren angebracht, die später einmal aus den Blitzen eines Gewitters die Energie sammeln und in einem Speicher horten sollten. Auf dem Dach des Gebäudes wurde das entsprechende Gegenstück, die Empfänger aufgesetzt. Im Inneren des Gebäudes wurde ein separater Raum erschaffen, der später einmal den Kontrollraum des Tesla-Turms beherbergen sollte. Unter dem Turm hatte man einen Tunnel gegraben und dort eine riesige Spule aufgebaut,die als Speicher dienen sollte. Schließlich war der Tesla-Turm fertig gestellt und wurde testweise in Betrieb genommen. Bei diesem Test war eine Delegation der amerikanischen Umweltbehörde anwesend und überprüfte die Sicherheit des Turms. Als die Prüfer genug gesehen hatten, nickte der Leiter. „Alles im grünen Bereich Ich kann bedenkenlos dem Tesla-Turm die Betriebserlaubnis erteilen.“ Damit besaß Sky ein neues Kraftwerk. In der Zwischenzeit hatte Daena Hernandez einen Entwurf für die Recyclinganlage angefertigt. Dieser sah eine Betonkonstruktion mit vier Schornsteinen vor, die einen rechteckigen Grundriss besaß. Das Dach sollte ein flaches Giebeldach werden. An der Seite, die zur Straße hin zeigte, war noch ein kleiner Anbau vorgesehen, sechs Säulen ruhte. Am Nachmittag präsentierte Daena Hernandez ihren Entwurf für die neue Recyclinganlage. Als sie ihre Ausführungen beendet hatte, sah sie in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand eine Frage zu meinem Entwurf?“ 04 Da Nachfragen jedoch ausblieben, ließ Bürgermeister Horace Cassell zur Abstimmung schreiten. Wem der Entwurf gefällt, der drückt die Taste mit „JA“. Wer ihn zum Kotzen findet, der drückt auf „NEIN“.“ Nach 5 Minuten stand das Ergebnis der Abstimmung fest. Die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung hatten den Entwurf für die Recyclinganlage einstimmig angenommen. Damit war der Weg für den Bau des Recyclingbetriebes frei. Bevor sich die Runde auflöste, sagte Daena: „Mr. Cassell, ich muss Ihnen zu meinem Bedauern mitteilen, dass das Recyclingzentrum das letzte Gebäude von Sky City ist, das ich entworfen habe. Ich habe einen Burn Out erlitten und werde deshalb aufhören, als Architektin zu arbeiten.“ „Es ist schade, das zu hören. Dennoch danke ich Ihnen, auch im Namen meines verstorbenen Vorgängers, Robert Palmer. Ohne Sie würde Sky City nicht existieren.“ Nach der Sitzung traf sich Daena Hernandez mit Kyle Hathaway. „Der Entwurf ist abgenickt. Du kannst mit dem Bau beginnen.“ „Sehr gut. Was wirst du mit deiner neu gewonnenen Freizeit machen?“ „Ich weiß noch nicht. Irgendwas wird mir schon einfallen.“ „Hör zu. Falls es dich doch mal wieder in den Fingern jucken sollte, dann sag mir Bescheid. Ich werde dann sehen, was ich für dich habe.“ „Ich komme auf dein Angebot zurück, Kyle.“ Als über den Funk die Anweisung von Kyle Hathaway zum Baubeginn kam, rissen die Bagger das Erdreich auf und hoben eine 55 m tiefe Grube aus. Diese Tiefe war notwendig, um das Gewicht der Öfen und anderen Maschinen tragen zu können. Danach wurden die Stahlpfeiler ins Erdreich getrieben und die Gitter aus Drahtgeflecht eingesetzt und mit den Pfeilern verschweißt. Als auch dieser Arbeitsschritt erledigt war, und sicher war, dass kein Arbeiter mehr in der Grube war, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete wurden die Segmente für den Torso der Recyclinganlage gegossen. Es dauerte bis zum Abend, bis der Zement getrocknet und ausgehärtet war. Da nicht mehr genug Licht blieb, um die nächsten Bauschritte anzugehen, machten die Bauarbeiter Feierabend. Doch vorher deckten sie die Module mit wetterfester Plane ab. Die Nacht blieb ruhig. Am nächsten Morgen wurden die Arbeiten an der Recyclinganlage wieder aufgenommen. Zuerst wurde die tonnenschwere Rückwand an ihre Stelle gehievt und an ihrem Bestimmungsort abgesetzt. Danach wurde das Bauteil durch Stahlträger gestützt, damit es nicht umfiel. Danach kamen die beiden Seitenwände rechts und links, ehe die Stirnwand als letztes aufgestellt wurde. Und während der Zement trocknete, fertigten die Bauarbeiter die Segmente für den Anbau vor. 05 Das Dach wurde aus Wellblech hergestellt. Am späten Vormittag wurden die für den Betrieb benötigten Maschinen geliefert und mit Schwertransportern zur Recyclinganlage gebracht. Dort hatte man gerade das Dach an seinen Platz gehievt. Und während die Maschinen ins Gebäude gebracht wurden, landeten auf dem Kyle Hathaway International Airport, wie man den Flughafen von Sky City mittlerweile getauft hatte, weitere Frachtmaschinen, die die von Kyle Hathaway bestellten Glasscheiben für die Recyclinganlage geladen hatten. Am frühen Nachmittag war das Gebäude fertig. Es fehlte nur noch das Personal. Über den Rest der Woche verteilt landeten mehrere Inlandsflüge auf dem Flughafen von Sky City. An Bord waren Menschen, die arbeitslos in ihren ehemaligen Wohnorten rum dümpelten und keine Chance auf einen Neuanfang bekamen. Als das Personal komplett war, fehlte nur noch die Chefin. Kyle Hathaway hatte sich für die 60jährige Bernadette Carter entschieden. Sie hatte schon in verschiedenen Betrieben der Recyclingbranche gearbeitet und brachte die nötige Erfahrung mit. Am Montag, den 13.03.2017, landete um 10:15 Uhr Ortszeit eine Bombardier CRJ900 auf dem Kyle Hathaway International Airport. An Bord war Bernadette Carter. Kyle Hathaway wartete am Ausgang auf sie. Dann kam Bernadette. Sie war 1,67 m groß und hatte schulterlange blonde Haare. Ihre 60 Jahre sah man Bernadette Carter nicht an, denn ihr ovales Gesicht wies keinerlei Falten auf. Auffällig waren auch die blau-grauen Augen, die etwas breite Nase und die kurzen dünnen Lippen. Bekleidet war Bernadette Carter mit einem einem rosanen Minirock und einem rosanen langärmeligen Oberteil, rosanen halterlosen Nylonstrümpfen und rosanen High Heels. „Guten Morgen, Miss Carter. Ich freue mich, Sie zu sehen.“ „Die Freude ist ganz meinerseits, Mr. Hathaway.“ Ein Taxi brachte den Investor aus Chicago und die neue Leiterin des Sky City Recyclingcenter zur Recyclinganlage. Dort sah sich Bernadette Carter zuerst den Betrieb an, und lernte dann ihre Mitarbeiter kennen. Am Ende des Rundgangs sagte Bernadette: „Zugegeben, Mr. Hathaway, die neue Anlage ist ein Schmuckstück. Aber ich hätte gerne noch einen eigenen Fuhrpark. Sie wissen, was ich meine.“ „Sicher weiß ich das. Ich werde Ihnen die benötigten Fahrzeuge beschaffen. Haben Sie spezielle Wünsche, was den Hersteller angeht?“ „Ich lasse Ihnen da freie Hand.“ „Wie viele Fahrzeuge brauchen Sie und welche Art?“ „Sie wollen es aber ganz genau wissen. Ich brauche Pick-Ups mit großer Ladefläche.“ Kyle Hathaway machte sich an die Arbeit und bestellte bei GMC 25 Exemplare des Sierra 1500 Limited. Die Wagen sollten in einem Rot-Ton lackiert werden, der bei GMC als Red Quartz Tintcoat bekannt war. 06 Die ersten fünf Fahrzeuge wurden am 25.03.2017 nach Sky City geliefert. Auf den Türen prangte in Altdeutscher Schrift der Name „Sky City Recycling Corp.“. Ein Tieflader brachte die Pick-Ups zur Recyclinganlage. Am Montag, den 03.04.2017, wurden die nächsten fünf Wagen geliefert. Am 10.04.2017 dann die nächsten fünf Exemplare. Am 17.04.2017 kamen die nächsten fünf Pick-Ups in Sky City an, ehe am 24.04.2017 die letzten fünf Fahrzeuge nach Sky City geliefert wurden. Bernadette Carter war begeistert. „So was erfreut doch. 25 fabrikneue GMC-Pick-Ups. Sie haben sich wahrlich nicht lumpen lassen, Mr. Hathaway.“ „Man tut, was man kann, um Ihren Wünschen gerecht zu werden.“ Am Freitag, den 28.04.2017, wurde die Recyclinganlage dann feierlich eröffnet. Bei der feierlichen Zeremonie waren zahlreiche Leute gekommen. Nur einer fehlte. Donald Trump, der Präsident, der Vereinigten Staaten von Amerika. Kyle Hathaway hatte ihn zwar eingeladen, aber Mr. Trump hatte abgelehnt. Stattdessen hatte sein Amtsvorgänger Barack Obama sein Kommen zugesagt. Um 12:30 landete die Familie Obama auf dem Kyle Hathaway International Airport. Eine von Kyle Hathaway organisierte Stretchlimousine brachte den Ex-Präsidenten und seine Familie zum Recyclingzentrum. Dort angekommen schüttelte Kyle Hathaway Barack Obama die Hand. „Es freut mich, dass Sie meiner Einladung gefolgt sind.“ „Und ich freue mich, wieder hier zu sein.“ „Ganz ehrlich. Sie sind mir als Eröffnungsredner viel lieber, als dieser großkotzige Möchtegern Donald Trump.“ Dann war es soweit. Barack Obama trat ans Rednerpult. Die Bevölkerung von Sky City freute sich, den ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten wieder in ihrer Mitte zu sehen. „Ladies and Gentlemen. Liebe Bürger von Sky City. Heute bin ich nicht als amtierender sondern als EX-Präsident nach Sky City gekommen. Nichts desto trotz freue ich mich, heute hier sein dürfen, um an der offiziellen Inbetriebnahme der neuen Recyclinganlage teilzunehmen. Eine Rede habe ich leider nicht vorbereitet, aber ich werde versuchen, zu improvisieren.“ Die Menge applaudierte. „Zu Beginn der Müllentsorgung haben wir Menschen alles in eine Tonne geworfen und die Müllabfuhr musste es dann auf die Deponie bringen. Aber der Zeitgeist hat sich verändert, und zu einem Umdenken geführt. Heute wird der Müll nicht einfach nur abgeladen, sondern aus ihm wird zum Beispiel Energie gewonnen. Aber man kann auch Müll vermeiden, indem man aus alten Glasflaschen und altem Papier neues Glas und neues Papier macht.“ Nach der Eröffnung des Sky City Recyclingcenter 07 sprachen Kyle Hathaway und Barack Obama miteinander. „Was sind Ihre nächsten Bauprojekte Mr. Hathaway?“, fragte der EX-Präsident. „Die Stadt wünscht sich eine Werft, um Schiffe zu bauen und auch warten zu können.“ „Keine schlechte Idee. Die Werft wird die Stadt brauchen. Was ist eigentlich Ihr persönlicher Wunsch?“ „Ein Billiardcafe´.“ „Auch eine gute Idee.“ 08 Kapitel 55: Der Bau einer Werft ------------------------------- Der Bau einer Werft Am Dienstag, den 02.05.2017, gingen die Planungen in Sky City weiter. Kyle Hathaway hatte einen Antrag für den Bau einer Werft eingereicht. Über diesen Antrag hatte die Stadtverordnetenversammlung nun zu entscheiden. Um 9:45 Uhr Ortszeit trafen sich deren Mitglieder zu einer Sitzung. Bürgermeister Horace Cassell eröffnete sie. „Ladies and Gentlemen. Mr. Hathaway, unser langjähriger Investor, plant den Bau einer Werft hier in Sky City. Und wenn mich mein Gedächtnis nicht im Stich lässt, war die Werft doch ein Anliegen von Ihnen, Miss Pride.“, sagte er. „Das stimmt. Und ich bin froh, dass Kyle Hathaway dieses Problem sofort angeht.“ Raymond Loxley hob einen Arm. „Ja, Mr. Loxley?“ „Verzeihung Sir, aber ich habe eine Frage.“ „Ich höre.“ „Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Daena Hernandez ihren Job an den Nagel gehängt hat. Ist an dieser Aussage etwas wahres dran?“ „Bedauerlicherweise stimmt diese Information. Warum fragen Sie, Mr. Loxley?“ „Ich habe mir so meine Gedanken gemacht, wie das weitere Vorgehen aussehen könnte.“ „Behalten Sie das mal im Hinterkopf, Mr. Loxley. Jetzt sollten wir erst mal über Kyle Hathaways Antrag entscheiden.“ „Bevor wir uns darum kümmern, hätte ich noch ein Anliegen.“, sagte Vance Archer, der Bildungsdezernent von Sky City. „Was denn?“ „Vor kurzem habe ich an einer aktuellen Stunden teilgenommen. Die Bevölkerung wünscht sich eine Rennstrecke. Der Motorsportsektor boomt zurzeit. Wir wären echt bescheuert, würden wir diese Gelegenheit verstreichen lassen.“ „Darüber können wir später noch sprechen. Jetzt wird erst mal über das naheliegende entschieden.“ Danach wurde abgestimmt. Bürgermeister Cassell erläuterte das seit rund zwei Jahren bekannte System. Schon nach fünf Minuten stand das Ergebnis fest. Dem Antrag war einstimmig statt gegeben worden. „Nun zu Ihrem Anliegen, Mr. Loxley. Was haben Sie ausgeknobelt?“ „Ich habe mir gedacht, dass wir einen Architekturwettbewerb ins Leben rufen, an dem sich die besten Architekten und Architektinnen weltweit beteiligen können.“ „Eine gute Idee. Irgendwelche Gegenvorschläge?“ Keiner sagte etwas. „Gut.Dann darf ich das als einstimmiges Einverständnis auffassen. Und nun zu Ihrem Anliegen, Mr. Archer. Sie sagten, die Einwohner Sky Citys wünschen sich eine Rennstrecke.“ „Das ist richtig.“ „Mr. Hathaway möchte aber ein Billiardcafe´ bauen.“ „Zugegeben, dass ist auch eine Option. Vielleicht sollte man zuerst dieses Gebäude errichten, bevor man die Rennstrecke angeht.“ „Wir sollten noch etwas nicht aus den Augen verlieren.“, sagte Desdemona Pride. „Und was wäre das?“ „Wir haben kein Archiv. Und irgendwo müssen die alten Akten und die alten Exemplare der Sky City Chronicle hin.“ 01 „Dann sollte das unsere Marschroute sein. Billiardcafe´, Rennstrecke, Archiv. Damit ist diese Sitzung für heute beendet.“ Nach der Sitzung suchte Katrina Moreno Kyle Hathaway auf. Sie fand ihn bei Luigi Canavaro. „Guten Morgen, Mr. Hathaway.“ „Guten Morgen, Miss Moreno. Haben Sie Neuigkeiten für mich?“, antwortete Kyle Hathaway auf die Begrüßung der Umweltdezernentin. „Das möchte ich meinen. Ihrem Antrag zum Bau der Werft wurde einstimmig statt gegeben.“ „Das hört sich doch schon mal gut an.“ „Das ist aber nicht das einzige, was ich zu berichten habe.“ „Was denn noch?“ „Nach der Werft können Sie mit dem Billiardcafe´ weitermachen. Aber danach wünscht sich die Bevölkerung der Stadt eine Rennstrecke. Und im Anschluss daran soll ein Archiv gebaut werden.“ „Immer langsam mit den jungen Pferden.“ Nach dem Gespräch mit der Umweltdezernentin ging Kyle Hathaway zum Hafen und steckte neben dem Kreuzfahrtterminal ein 126 ha großes Areal ab. Nachdem dieser Schritt erledigt war, kehrte Kyle Hathaway in seine Suite im Hotel zurück. Sein Assistent erwartete ihn dort. „Bürgermeister Cassell war gerade hier. Er wollte Sie sprechen, Mr. Hathaway.“, sagte Gene Simmons. „Worum gings denn?“ „Mr. Loxley, der Wirtschaftsdezernent hatte die Idee, einen Architekturwettbewerb ins Leben zu rufen, an dem sich sämtliche Architekten und Architektinnent beteiligen können.“ „Keine dumme Idee. Obwohl ich lieber mit Adriano Benitez zusammengearbeitet hätte.“ „Ich weiß, dass Sie Mr. Benitez Arbeit schätzen, weil er schon einige Gebäude hier entworfen hat. Aber er ist zurzeit in Taipeh um dort ein neues Hochhaus zu entwerfen. Dennoch kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er sich diesen Wettbewerb entgehen lässt.“ Adriano Benitez schickte zwar einen Entwurf, doch den Zuschlag bekam jemand anders. Den ersten Platz sicherte sich Nastassia Wolnikowa aus Lviv in der Ukraine. Direkt dahinter Adriano Benitez und auf dem dritten Platz landete Ivan Tolonikov aus Murmansk. Dieser war natürlich alles andere als glücklich über den Ausgang. Doch noch war nicht alles verloren. Alle drei Finalisten hatten die Möglichkeit, am Freitag, den 04.05.2017, ihre Entwürfe im Rathaus von Sky City den Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung noch einmal ausführlicher zu präsentieren. Erst danach würde die endgültige Entscheidung fallen. An eben diesem Freitag landete um 10:10 Uhr eine Maschine vom Typ Boeing 777-200ER, der Ukraine International Airlines, auf dem Kyle Hathaway International Airport. An Bord befand sich Nastassia Wolnikowa. Die Maschine war gerade von der Landbahn herunter, da landete die nächste Maschine. Es war eine Maschine der argentinischen Aerolineas Argentinas vom Typ Airbus A340-300. 02 An Bord befand sich Adriano Benitez. Um 10:30 Uhr landete eine Maschine der russischen Aeroflot auf dem Flughafen von Sky City. Es war eine Maschine vom Typ Iljushin IL-96, die die Aeroflot extra für diesen Flug reaktiviert hatte. An Bord befand sich Ivan Tolonikov. Um 11:15 Uhr fand im Sitzungssaal dann die Präsentation der Entwürfe für die Werft statt. Zuerst durfte Ivan Tolonikov, der drittpaltzierte seinen Entwurf vorstellen. Sein Entwurf sah zwei große Hallen und ein Schwimmdock vor. Als der Russe seine Ausführungen beendet hatte, sah er in die Runde und fragte: „Gibt es irgendwelche Fragen zu meinem Entwurf?“ „Sie haben zwei große Montagehallen, aber nur ein Schwimmdock. Welche Art von Schiffen soll auf der Werft denn gebaut werden?“ „Kreuzfahrtschiffe. Der Markt für Kreuzfahrten boomt im Moment geradezu.“ „Das mag zwar stimmen, aber wir hätten gerne ein bisschen mehr Flexibilität, was die Annahme von Aufträgen angeht.“ „Das würde für mich bedeuten, dass ich meinen Entwurf umarbeiten müsste. Und diese Mehrarbeit mache ich mir nicht.“ Danach kam Adriano Benitez an die Reihe. Sein Entwurf sah zwei Schwimmdocks und zwei Hallen vor, die von der Größe her unterschiedlich waren. Als auch er seine Ausführungen beendet hatte, sah er in die Runde und fragte: „Hat noch jemand Fragen?“ Desdemona Price meldete sich. „Bitte, Miss Price?“ „Sie haben die beiden Fertigungshallen von der Größe unterschiedlich gestaltet. Warum?“ „Nun das ist ganz einfach. In der großen Halle sollen Schiffe wie Containerschiffe oder Kreuzfahrtschiffe gebaut werden. In der kleineren Halle Spezialschiffe, wie die „Skandi Arctic“ oder Schleppschiffe.“ „Ihr Entwurf geht in die richtige Richtung. Aber er braucht zu viel Platz. Wir brauchen eine Werft, die mit nur einer Halle und einem Schwimmdock auskommt.“ Als letzte stellte Nastassia Wolnikowa ihren Entwurf vor. Dieser zeigte ein Schwimmdock, eine große Fertigungshalle und eine kleine Halle vor. Dazu kamen Kräne. Fünf davon sollten auf dem Vorgelände stehen, während die beiden anderen am anderen Ende der großen Halle ihren Platz haben sollten. Als die Ukrainerin ihre Ausführungen beendet hatte sah auch sie in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand eine Frage zu meinem Entwurf?“ Kyle Hathaway hatte während der Präsentation Nastassia Wolnikowa genau unter die Lupe genommen. Die 23jährige aus Lviv war 1,68 m groß und hatte einen schlanken, sexy Körper mit einer üppigen Oberweite. Die brünetten Haare trug sie offen, sodass sie bis zu ihren üppigen Brüsten reichten. Auch das ovale Gesicht mit den braunen Augen, der breiten Nase und den kurzen, dünnen und sinnlichen Lippen war ein Hingucker. Bekleidet war Nastassia Wolnikowa mit einem schwarzen Kleid und schwarzen High Heels. Horace Cassell hob die Hand zu einer Frage. „Ihr Entwurf ist sehr funktional gehalten. Welche Fläche würde für 03 für den Bau benötigt?“, fragte er. „100 ha würden für den Bau benötigt.“ „Haben Sie nicht ein größeres Areal als Baufläche für die Werft ausgewiesen, Mr. Hathaway?“ „Das ist richtig. 126 ha habe ich als Baufläche ausgewiesen.“ „Das ist mehr als ich erwartet hatte. Aber das gibt mir ein gewisses Maß an Flexibilität.“ Horace Cassell ließ abstimmen. Und es kam, wie es kommen musste. Ivan Tolonikov ging leer aus, während Adriano Benitez und Nastassia Wolnikowa ins Stechen mussten, in dem sich die 23jährige aus Lviv in der Ukraine mit nur einer Stimme durchsetzte. Damit war eine weitere Hürde genommen. Doch die für den Bau erforderlichen Genehmigungen lagen noch nicht vor. Diese trafen am Montag, den 07.05.2017, ein. Auf ein Zeichen von Kyle Hathaway rückten die Bagger an und begannen, das Erdreich aufzureißen. Zuerst hoben sie eine 44 m tiefe Grube für die große Fertigungshalle, und danach eine 35 m tiefe Grube für die kleinere Errichtung des Ausrüstungskais begonnen. Mit Hilfe des Schwimmbaggers von Henry Lawson wurden schwere Gesteinsbrocken als natürliche Barriere gegen das Meer aufgeschichtet. An Land hatte man eine flache Grube ausgehoben, und mit Zement aufgefüllt. Der erste Bautrupp hatte inzwischen die Wände für die beiden Hallen vorgefertigt. Doch da der Zement noch nicht trocken war, konnten die Arbeiten nicht weitergehen. Auch die große Vorfläche war noch nicht fertig. Die Arbeiter markierten gerade die Punkte, an denen später die Kräne stehen sollten, als es schlagartig kühler wurde. „Das riecht mir sehr nach einem Unwetter.“, sagte Tom. „Da könnten Sie Recht haben, Mr. Reynolds.“ „Was meinen Sie, wie viel Zeit bleibt uns noch?“ „Schwer zu sagen. Mal sehen, was das Radio sagt.“ Gebannt saßen die Arbeiter um ein Radio, das Tom und Bob immer dabei hatten. „Hier ist Sky City Radio mit dem neuesten Wetterbericht. Über dem Pazifik hat sich ein Orkan zusammengebraut, der sich in Richtung Küste fortbewegt. Es wird erwartet, dass er die Küste vor San Francisco nur streift, doch man ist auf den Ernstfall vorbereitet. Allen Einwohnern von Sky City wird geraten zu Hause zu bleiben.“ Schließlich war der Zement trocken und die Arbeiten konnten weitergehen. Die Arbeiter stellten die Wände der beiden Hallen auf, ehe Phil, der Kranführer die beiden Wellblechdächer heranhievte und diese von den anderen in Empfang genommen und mit dem jeweiligen Torso verbunden wurden. Danach räumten die Arbeiter die Baustelle und zogen sich in ihre Container zurück. Gerade noch rechtzeitig, denn der Orkan änderte seine Richtung und traf die Stadt am frühen Nachmittag mit unverminderter Wucht. Die bereits fertigen Gebäude wurden nicht in Mitleidenschaft 04 gezogen, aber auf der Werft richtete der Orkan verheerende Schäden an. Am nächsten Morgen zeigte sich das wahre Ausmaß des vergangenen Tages und der vergangenen Nacht. Die große Fertigungshalle hatte nichts abbekommen, während die kleine Halle das komplette Dach eingebüßt hatte. Auch der Ausrüstungskai war vollends zerstört. Doch an Aufgeben dachte in Sky City niemand. Die Arbeiter schnitten ein neues Dach zu und hievten es an seine Position. Auch der Ausrüstungskai war schnell wieder repariert. Der nächste Bauschritt bestand darin, das Schwimmdock zu errichten, in dem Später die Schiffe ihrem Element übergeben werden sollten. Danach wurden die Kräne aufgestellt, die Nastassia Wolnikowa in ihrem Entwurf vorgesehen hatte. Die zusärtlichen 24 ha wurden als Stellplatz für Container verwendet. Am Freitag, den 12.05.2017, konnte die Werft dann endlich ihren Betrieb aufnehmen. Das erste Schiff, das auf der Werft gebaut werden sollte, war ein Tauchbasisschiff, wie die „Scandi Arctic“. Das Schiff sollte 156,9 m lang und 31,2 m breit werden und 18.640 Tonnen verdrängen. Doch es stellte sich heraus, dass die Sky City Ship Building Company, wie man die neue Werft genannt hatte, noch keinen Leiter besaß. Kyle Hathaway schaltete in sämtlichen Tageszeitungen eine Stellenanzeige, in der Hoffnung, schnell jemanden zu finden. Auf diese Anzeige meldete sich ein gewisser Randolph Lesnar. Doch auch eine Frau hatte eine Bewerbung eingereicht. Ihr Name war Kristina Fox. Kyle Hathaway lud beide zu einem Gespräch ein, um sicher zu stellen, dass er die richtige Entscheidung traf. Am Dienstag, den 16.05.2017 landete eine Maschine vom Typ Embraer 190 des amerikanischen Billigfliegers Jetblue Airways auf dem Flughafen von Sky City. Die Maschine war in Nashville, im US-Bundesstaat Tennessee, gestartet. Aus der Stadt der Countrymusic stammte Randolph Lesnar, der sich an Bord der Embraer befand. Die nächste Maschine, die auf dem Kyle Hathaway International Airport landete, kam aus Mesa, im US-Bundesstaat Airzona. Aus dieser Stadt stammte Kristina Fox. Bei dieser Maschine handelte es sich um einen Airbus A320neo, des amerikanischen Billigfliegers Spirit Airlines. An Bord dieser Maschine befand sich Kristina Fox. Kyle Hathaway wartete am Ausgang. Zuerst kam Randolph Lesnar. Und er sah ganz anders aus, als ihn sich der Investor aus Chicago vorgestellt hatte. Der Mann aus Nashville war 1,91 m groß und besaß einen extrem kräftigen Körperbau. Randolph Lesnar hatte ein rundes Gesicht mit einem markanten Kinn und braunen Augen. Bekleidet war er mit einem grauen Anzug und einem schwarzen Hemd, sowie schwarzen Socken und schwarzen Herrenschuhen. Seine blonden Haare hatte er extrem kurz 05 geschoren. Direkt nach Randolph Lesnar kam Kristina Fox von der Gepäckausgabe. Kyle Hathaway staunte nicht schlecht. Kristina Fox war eine 23jährige Blondine mit einer Körpergröße von 1,68 m. Ihr ovales Gesicht mit den braunen Augen war ebenfalls hübsch anzusehen. Ebenso wie die leicht breite Nase und die sinnlichen Lippen. Ihre blonden Haare trug die 23jährige aus Mesa offen, sodass sie bis zu ihren Schultern reichten. Auch die üppigen Brüste von Kristina Fox waren nicht zu verachten. Bekleidet war sie mit einem goldenen Kleid und goldenen High Heels. Die Begrüßung zwischen Kyle Hathaway und Randolph Lesnar fiel etwas kühl aus, da der Investor aus Chicago dem Mann aus Nashville nicht traute. Bei dessen Mitbewerberin fiel die Begrüßung etwas freundlicher aus. „Mr. Lesnar, Miss Fox, ich freue mich, dass Sie beide gekommen sind. Ich denke, Sie wollen die Werft besichtigen.“ Mit einem Taxi ging es zur Werft. In der großen Fertigungshalle waren die Arbeiter gerade dabei, das Heck des neuen Tauchbasisschiffes mit der Mittelsektion zu verschweißen, die gerade aus der kleineren Halle herüber gebracht worden war. Die Leute in der Halle waren so in ihre Arbeit vertieft, dass sie Randolph Lesnar und Kristina Fox gar nicht bemerkten. „Was machen Sie denn da?“, schnauzte der Hühne aus Tennessee einen Arbeiter an. „Ich überprüfe die Schweißnaht. Wenn sie die Arbeiten mangelhaft ausgeführt wurden, dann kann das im laufenden Betrieb katastrophale Folgen haben.“ „Sehr gut. Wenigstens einer, der sein Gehirn benutzt.“ Nach dem Rundgang durch die Werft sprach Kyle Hathaway zuerst mit Randolph Lesnar. „Sie waren ja ganz schön ruppig zu dem einen Arbeiter, Mr. Lesnar.“, sagte er. „Die muss man so anfassen, das ist die einzige Sprache, die sie verstehen.“ „Ich bin selbst Geschäftsmann. Und ich weiß, wie man mit seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen umgehen muss. So wie Sie auftreten, verschaffen Sie sich zwar Respekt, aber die Mitarbeiter in der Werft, werden sich nicht trauen, Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten.“ „Die Arbeiter sollen Ihren Job machen, und nicht Vorschläge unterbreiten. Fürs Denken bin einzig und allein ICH zuständig.“ Danach war Kristina Fox an der Reihe. „Nun Miss Fox, Sie haben ja miterlebt, wie Mr. Lesnar mit den Leuten umgeht.“ „Ein absolutes No-Go, wenn Sie mich fragen.“ „Wie würden Sie in so einer Situation mit dem Arbeiter umgehen?“ „Ich hätte zwar auch gefragt, was er macht, aber ich hätte den Arbeiter nicht so angeschnautzt, wie Randolph Lesnar. Er ist ein typisches Alpha-Tier. Er führt, und die anderen müssen ihm folgen.“ „Den Eindruck hatte ich auch von ihm. Sie haben den Job, Miss Fox.“ „Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen, Mr. Hathaway.“ 06 Am Mittwoch, den 17.05.2017 trommelte Kristina Fox die Truppe in der großen Fertigungshalle zusammen. „Ladies and Gentlemen, darf ich einen Moment um Ihre Aufmerksamkeit bitten?“ Als Kristina Fox, von ihren Freunden auch „Chrissy“ genannt, die Aufmerksamkeit der Belegschaft hatte fuhr sie fort. „Sie werden es vielleicht schon erahnt haben, aber ich bin Ihre neue Chefin. Ich weiß gute Arbeit durchaus zu schätzen, und werde auch nicht mit Lob geizen, wenn jemand seinen Job ordnungsgemäß erledigt. Was ich aber auf den Tod nicht ausstehen kann, ist Schlamperei. Wenn etwas passiert, bin zuerst ich es, die eins auf die Zwiebel bekommt. Und den Ärger gebe ich dann weiter. Machen Sie ihren Job ordentlich, dann gibt’s auch keinen Ärger. Und wenn Sie Vorschläge haben, wie wir effizienter und effektiver arbeiten können, zögern Sie nicht, zu mir zu kommen.“ Am darauf folgenden Tag, es war Donnerstag der 18.05.2017, kam Donald Trump nach Sky City. Seine Maschine, die Airforce One landete auf dem Luftwaffenstützpunkt. Kyle Hathaway erwartete den Präsidenten auf der Werft. Wie immer war er überhaupt nicht erfreut, den Republikaner zu sehen. Doch er machte gute Miene zum bösen Spiel, als er den mächtigsten Mann des Landes auf der Werft herumführte. „Mit der Werft haben Sie sich zumindest vorübergehend mein Wohlwollen gesichert. Denn der Schiffbau ist ein wichtiger Industriezweig. Und da Sie hier eine sehr ertragreiche Erzader haben, ist Sky City als Industriestandort noch attraktiver geworden. Allerdings bin ich enttäuscht, dass Sie mit BMW und IVECO zwei europäische Hersteller hier angesiedelt haben, statt einheimischen Herstellern den Vorzug zu geben.“ „Ihre nationalistischen Töne sind mit ein Grund, dass ich Sie nicht leiden kann, Mr. President. Ich hoffe nur, dass sie nach Ihrer Amtszeit einen kräftigen Tritt in Ihren fetten Arsch kriegen.“ Am Dienstag, den 04.07.2017, war das neue Tauchbasisschiff fertig gestellt. Die ganze Stadt hatte sich versammelt, um dem Stapellauf beizuwohnen. Kyle Hathaway hatte das Schiff auf den Namen „American Eagle“ getauft. Zu diesem Event hatte sich auch Donald Trump angekündigt. Der Investor aus Chicago hätte den Präsidenten am liebsten ausgeladen, hatte sich aber dagegen entschieden. Um 8:45 Uhr landete die Maschine des Präsidenten auf der Sky City Airforce Base. Auf der Werft hatte man ein Rednerpult aufgebaut und eine Empore für die Taufpatin des Schiffes. Um 10:00 Uhr waren alle versammelt. Donald Trump durfte die erste Rede halten. „Ladies and Gentlemen. Unsere Nation hat seit unserem Unabhängigkeitskrieg gegen das vereinigte Königreich eine lange und ruhmreiche Seefahrtstradition. Einst waren es Schiffe wie die USS Constitution, die die Ehre unseres Landes hochhielten und verteidigten, 07 heute sind es Schiffe, wie die „American Eagle“, die unter unserer Flagge auf allen Weltmeeren die unterschiedlichsten Aufgaben übernehmen. Mit der Indienststellung des ersten amerikanischen Tauchbasisschiffes, wird hier in Sky City eine lange Tradition fortgesetzt.“ Danach durfte die Taufpatin des Schiffes eine Rede halten. Desdemona Pride wurde diese Ehre zuteil. „Mit diesem Schiff wird es unseren Tauchern möglich sein, auch die schwierigsten Einsätze zu meistern. Fahre glücklich stolzes Schiff und sei den Männern, die dich am Laufen halten stets ein sicheres Zuhause. Ich taufe dich auf den Namen „American Eagle“.“ Unter den Klängen der amerikanischen Nationalhymne glitt das erste neue Schiff aus Sky City rückwärts ins Wasser. Weil dies das erste Schiff war, hatte man entschieden, den Stapellauf traditionell abzuhalten. Die anderen Schiffe würden dann seitlich ins Wasser gleiten. Nach den Feierlichkeiten sprachen Donald Trump und Kyle Hathaway miteinander. „Ich weiß, dass Sie mit Leib und Seele Demokrat sind. Daran kann ich nun mal nichts ändern. Und lassen wir unsere Unstimmigkeiten heute mal beiseite. Ich habe nämlich vor, einen Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse hier in Sky City zu bauen und auch zu stationieren. Und angesichts dessen, was Sie bisher für diese Stadt getan haben, finde ich es nur rechtens, wenn der Zerstörer Ihren Namen trägt.“ „Ich weiß diese Ehre durchaus zu schätzen Mr. President, aber man hat schon den Flughafen von Sky City schon nach mir benannt.“ „Dann schlagen Sie jemand anderen vor.“ „Wie wäre es mit Harold E. Shear?“ „Einverstanden. Allerdings würde mich noch interessieren, was hier noch bautechnisch geplant ist.“ „Zunächst ein Billiardcafe´. Danach eine Rennstrecke und ein Archiv.“ „Eine Rennstrecke?“ „Die Bevölkerung wünscht sich eine.“ „Dann hoffe ich, dass ich irgendwann mal ein Nascar-Rennen hier live miterleben darf.“ „Da Sie so großzügig waren, und mich den Namen für einen neuen Lenkwaffenzerstörer haben auswählen lassen, lasse ich Sie beim ersten Nascar-Rennen die schwarz-weiß-karierte Flagge schwenken.“ „Das ist doch ein Wort, Mr. Hathaway.“ 08 Kapitel 56: Der Bau eines Billiardcafes --------------------------------------- Der Bau eines Billiardcafes Am Montag, den 09.07.2017 gingen die Planungen in Sky City weiter. Kyle Hathaway hatte einen Antrag zum Bau des von ihm geplanten Billiardcafes eingereicht. Um 9:30 Uhr trafen sich die Dezernatsleiter zu einer Sitzung mit Bürgermeister Horace Cassell, um über den Antrag zu beraten. „Ladies and Gentlemen, ich möchte Sie alle zu unserer heutigen Sitzung begrüßen. Mr. Hathaway hat einen Antrag für den Bau des von ihm geplanten Billiardcafes eingereicht. Hat irgendjemand etwas zu sagen?“, sagte Horace Cassell. „Im großen und ganzen gibt es da eigentich nicht viel dazu zu sagen, da die Marschrichtung ja schon vorgegeben ist.“ „Das war jetzt nicht das, was ich gemeint habe. Haben Sie konkrete Vorstellungen, wie das Gebäude aussehen soll?“ „Ich denke, wir sollten Kyle Hathaway freie Hand lassen. Er ist der Bauherr.“ „Hat sonst jemand eine Meinung?“ Desdemona Pride hob ihre Hand. „Wir sollten das Billiardcafe´ von der Fläche etwas großzügiger gestalten, denn dann könnten wir ein Turnier der PDC ausrichten.“ „Aber dafür haben wir doch das Casino.“ „Die PDC trägt ihre Turniere nie in Spielcasinos aus.“ „Ihre Meinung Mr. Loxley?“ „Wir brauchen das Billiardcafe´ als neue Einnahmequelle. Die Werft schreibt noch rote Zahlen und belastet unseren Haushalt. Zugegeben, die Werft ist erst letzte Woche feierlich eingeweiht worden. Aber Aufträge lassen noch auf sich warten.“ „Dann lassen Sie Ihre virtuelle Werbebotschafterin Sam bei den Reedereien vorstellig werden.“ Danach ließ Horace Cassell abstimmen. Als er die üblichen Erläuterungen herunter geleiert hatte, drückte jeder der anwesenden Politiker einen der Knöpfe, die er vor sich hatte. Nach drei Minuten stand das Ergebnis fest. Dem Antrag war einstimmig stattgegeben worden. Nun konnte Kyle Hathaway die für den Bau erforderlichen Genehmigungen einholen. Nach der Sitzung suchte Horace Cassell Kyle Hathaway auf. Er fand ihn auf der Werft. „Guten Morgen Mr. Hathaway.“, sagte Horace Cassell. „Gleichfalls guten Morgen. Ich nehme an, Sie kommen gerade von der Sitzung.“ „Das stimmt. Ihrem Antrag wurde stattgegeben. Sie können die notwendigen Genehmigungen für den Bau einholen.“ „Es freut mich, das zu hören.“ „Das Gebäude soll etwas großzügiger ausfallen, damit wir die Dartturniere der PDC ausrichten können. Und die würden uns mehr mediale Präsenz bescheren.“ „Mit anderen Worten, es soll wieder ein Protzbunker werden.“ „Ich habe gesagt, großzügiger. Und damit meinte ich die Grundfläche. Wie das Gebäude letztendlich aussehen soll, bestimmen Sie. Ihnen wird schon was einfallen.“ Nach dem Gespräch mit dem Bürgermeister schrieb Kyle Hathaway Adriano Benitez eine E-Mail. Der Argentinier antwortete zwar, doch der Tonfall verriet, dass der Cousin von Daena Hernandez immer noch angefressen war, dass die Politiker im Rathaus von Sky City seinen Entwurf für die Werft abgelehnt hatten. Es bedurfte schon einiger Überredungskunst, dass Adriano Benitez den Auftrag überhaupt annahm. Am Mittwoch, den 11.07.2017 kam Adriano Benitez nach Sky City. Kyle Hathaway erwartete ihn und dessen Verlobte Patricia Velasquez am Ausgang. „Sind Sie immer noch angefressen, wegen des unglücklichen Ausgangs beim Architekturwettbewerb?“ „Na aber sowas von glaub mir.“ 01 „Ich kann Ihre Enttäuschung nachvollziehen. Ihr Entwurf war mein Favorit. Ich hatte die Fläche extra etwas großzügiger ausgewiesen, damit an mehreren Schiffen gleichzeitig gebaut werden kann.“ „Das ist sehr löblich, aber heutzutage wird überall auf der Welt nur ein Schiff gebaut.“, sagte Patricia Velasquez. „Wie kann ich Ihnen helfen?“ „Ich bräuchte einen Entwurf für ein Billiardcafe´. Bei der Fläche können Sie etwas großzügiger sein.“ „Verstehe. Haben Sie schon einen passenden Standort gefunden?“ „Hatte noch keine Zeit, mich darum zu kümmern.“ „Sehen wir uns das Ganze doch mal aus der Luft an.“, schlug Adriano Benitez vor. Nach dem Rundflug über die Stadt hatten Kyle Hathaway und Adriano Benitez einen passenden Platz gefunden. Das neue Gebäude sollte links neben dem Zoo entstehen und eine Fläche von 90 m² einnehmen. Der Investor aus Chicago markierte den Standort mit einem orangefarbenen Fähnchen und einem entsprechenden Schild. Unterdessen suchte Adriano Benitez seine Cousine auf und fragte, ob er das Atelier benutzen könnte. „Das brauchst du nicht zu fragen. Du weißt, dass ich dir blind vertraue. Worum geht es?“ „Mr. Hathaway wünscht einen Entwurf für ein Billiardcafe´.“ „Na dann. Mach dich an die Arbeit.“ Adriano Benitez setzte sich im Atelier von Daena Hernandez ans Zeichenbrett und begann einen Entwurf für das neue Gebäude anzufertigen. Der erste Entwurf zeigte einen zweistöckigen Flachbau aus Beton mit mehreren Fenstern. Doch dieser Entwurf miesfiel dem Argentinier. Auch seine Cousine aus Kolumbien schüttelte den Kopf. „Wo ist die von dir so oft betonte Ästhetik? Das hier ist ja schon fast 08/15.“ „Ja, du hast Recht. Das kann ich besser.“ Der zweite Entwurf sah schon besser aus. Denn er bestand aus drei Komplexen und war von der Fensterfläche etwas großzügiger. „Schon besser. Aber irgendwie fehlt noch das gewisse Etwas.“, sagte seine Cousine. Auch Patricia Velasquez war dieser Meinung. „Die Idee mit den drei Gebäudeabschnitten würde ich beibehalten.“, sagte Adriano Benitez. „Keine schlechte Idee. Aber den mittleren Komplex würde ich eher senkrecht anordnen. Und ein dreieckiges Glasdach oben drauf.“ Adriano setzte den Vorschlag seiner Verlobten in eine Zeichnung um, die beiden anderen Gebäudeteile gestaltete er etwas anders. Er ergänzte sie um zwei Vorbauten, die die beiden Eingänge bilden sollten. Am hinteren Vorbau zeichnete Adriano Benitez noch einen Sendemast ein. Die beiden Vorbauten sollten noch in der Mitte einen kleinen Turm mit Panoramadach und einem Glasdach in Form eines halben Ovals bekommen. Vor den Türmen sollte noch ein Bogen aus beigem Sandstein ein weiteres Panoramaglasdach stützen. Die Dächer der beiden anschließenden Gebäudeteile sollten etwas flacher ausfallen. Am linken Gebäudeabschnitt sollten auf der rechten und linken Seite zwei übereinander angeordnete Reihen Statuen stehen. Diesen Entwurf präsentierte Adriano Benitez zuerst Kyle Hathaway, bevor er ihn den Politikern im Rathaus vorstellte. Als er seine Ausführungen beendet hatte, sah der Architekt aus Buenos Aires in die Runde und fragte: „Gibt es jemanden, der eine Frage zu meinem Entwurf hat?“ Da niemand eine Frage hatte, ließ Bürgermeister Cassell über den Entwurf abstimmen, Nachdem er den Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung das Prozedere erläutert hatte, drückte jeder auf einen der beiden Knöpfe vor ihm. Nach fünf Minuten stand das Ergebnis der Abstimmung fest. Der Entwurf war einstimmig angenommen. 02 Auch die erforderlichen Genehmigungen lagen mittlerweile vor. Damit war der Weg für den Bau des Billiardcafes frei. Auf ein Zeichen von Kyle Hathaway rückten die Bagger an und begannen, eine Grube mit einer Fläche von 90 m² und einer Tiefe von 40 m auszuheben. Danach wurden die stabilisierenden Elemente, in Form der Stahlpfeiler und der Gitter aus mit Draht umwickeltem Stahl, die an die Pfeiler angeschweißt wurden. Danach wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während die Grube aufgefüllt wurde, fertigten die Arbeiter die einzelnen Segmente für das Gebäude vor. Es war Mittag, als der Zement in der Grube und auch der Zement der Segmente komplett trocken und ausgehärtet war. Doch die Bauarbeiter machten gerade Mittagspause. Erst um 12:45 Uhr gingen die Arbeiten weiter. Zuerst kam der Mittelteil, an den sich die beiden Seitenflügel anschlossen. Die Bauarbeiter waren gerade mit dem rechten Seitenflügel fertig, als es dunkel wurde. „Wie viel Tageslicht haben wir noch?“, rief Tom nach oben, wo Phil in seinem Turm saß. „Es ist gerade noch genug, um eine Seitenwand für den linken Gebäudeflügel aufzustellen und zu fixieren. Welche ist egal.“ Tom und Bob befestigten die linke Seitenwand am Haken und Bob gab das Zeichen an Phil, dass dieser das Teil nach oben hievte. Die Kollegen hatten die entsprechende Stelle mit Zement bestrichen, damit das Stück an Ort und Stelle blieb. Phil hatte gerade die Wand abgesetzt, als die Sonne soweit untergegangen war, dass er nicht mehr weiter arbeiten konnte. Tom und Bob lösten das Geschirr und der Haken verschwand wieder in die Höhe. Danach wurden Stützstreben aufgestellt, damit die Seitenwand nicht umkippte. Am nächsten Morgen gingen die Arbeiten am Billiardcafe´ weiter. Als nächstes kam die Stirnwand. Danach kam die rechte Seitenwand. Im nächsten Bauschritt kam das dreieckige Panoramaglasdach, das auf den Mittelteil des Gebäudekomplexes aufgesetzt wurde. Tom und Bob machten eine Pause, als der Vorarbeiter auf sie zukam. „Hey! Ihr seid hier um zu arbeiten und nicht um zu gaffen.“, sagte er streng. „Wir wissen ja nicht einmal, was jetzt dran kommt.“ „Das haben wir gleich.“ Der Vorarbeiter sah in seinen Notizen nach. „Ah! Der Sendemast soll aufgestellt werden. Das Teil hängt schon am Haken. Also ab mit euch.“ Tom und Bob waren gerade an der Stelle angekommen, als Phil den Haken absenkte. Die beiden Freunde schnappten den tonnenschweren Mast und stellten ihn auf sein Fundament, um ihn anschließend festzuschrauben. Danach kletterten zwei Kollegen auf den Mast und ließen die Spannseile herunter, die von Tom und Bob in Empfang genommen und am Boden verankert wurden. Währenddessen fertigten die restlichen Bauarbeiter die beiden Türme, die später auf den beiden Seitenflügeln ruhen sollten. Ein weiterer Bautrupp fertigte die beiden Bögen aus beigem Sandstein, die einmal die beiden Glasdächer stützen sollten. Die Türme wurden als erstes fertig und wurden von Phil an Ort und Stelle gehievt und von den Bauarbeitern eingepasst. Danach kamen die Sandsteinbögen an die Reihe. Als diese montiert waren, kamen die beiden Panoramaglasdächer an die Reihe. Der nächste Arbeitsschritt bestand darin, die beiden halbkreisförmigen Glasfenster einzubauen. Unterdessen war bei der Norwegian Cruise Line, einer in Miami, Florida ansässigen 03 Kreuzfahrtgesellschaft eine E-Mail von Raymond Loxley eingegangen. Frank J. Del Rio öffnete den Anhang. Sofort erschien die virtuelle Werbebotschafterin Sam auf dem Desktop. „Guten Morgen, Mr. Del Rio. Gestatten Sie, dass ich mich kurz vorstelle. Mein Name ist Sam.“ „Guten Morgen Sam. Was verschafft mir die Ehre Ihres so unerwarteten Besuches?“ „Raymond Loxley, der Wirtschaftsdezernent von Sky City hat mich erschaffen.“ „Ganz schön clever. Worin besteht Ihre Aufgabe?“ „Ich wurde als virtuelle Werbebotschafterin konzipiert. Und ich möchte Ihnen nun unsere neue Werft zeigen.“, sagte Sam und deutete mit ihrem linken Zeigefinger auf den entsprechenden Bildausschnitt. Sofort veränderte sich der Bildausschnitt. „Das ist das Gelände der Sky City Ship Building Company. Bisher wurden hier zwei Schiffe gebaut. Das Tauchbasisschiff „American Eagle“ und der Lenkwaffenzerstörer „Harold E. Shear“.“ „Und nun wollen Sie mich dazu überreden, ein Kreuzfahrtschiff in Sky City zu bauen, nehme ich an.“ „Ich will Sie nicht überreden, aber die Werft braucht bald neue Aufträge.“ „Wir haben erst vor kurzem ein neues Schiff in Auftrag gegeben. Es wird auf der Meyer-Werft in Papenburg gebaut. Es tut mir wirklich leid, Ihnen dieses Mal eine Absage erteilen zu müssen. Aber ich versichere Ihnen, dass die Werft von Sky City einen Auftrag von uns erhält.“ „Ich danke Ihnen für das nette Gespräch.“, sagte Sam und verschwand von der Bildfläche. Im Carnival House in Southampton, dem Hauptquartier der britischen Cunard Line erhielt Josh Weinstein, der Präsident der Reederei die selbe E-Mail wie sein Kollege von der NCL. Nach einer freundlichen Begrüßung nahm das Gespräch zunächst den selben Verlauf wie vorher bei Frank J. Del Rio. „Ein recht großes Areal. Aber wie kommt es, dass die Werft noch in den roten Zahlen steckt?“, fragte der CEO der Cunard Line die virtuelle Werbebotschafterin von Sky City. „Die Werft hat erst letzte Woche ihren Betrieb aufgenommen. Und außer zwei Aufträgen hat sich noch nicht viel getan. Die Auftragsbücher sind nahezu jungfräulich, wenn Sie verstehen, was ich meine.“ „Ich verstehe sehr gut. Nehmen wir mal an, ich würde mich dazu entschließen, für unsere Flotte ein neues Schiff in Auftrag zu geben und Ihre Werft damit zu beauftragen, wie ginge es dann weiter?“ „Dann hoffe ich, dass noch andere Reedereien sich ebenfalls dazu entschließen. Sehen Sie, die Zusage, die wir von Mr. Del Rio erhalten haben, reicht Raymond Loxley, meinem Schöpfer nicht.“ „Kann ich ihm nicht verdenken. Sagen Sie ihm, ich melde mich morgen früh um 9:00 Uhr Ortszeit in Sky City bei ihm.“ „Das tue ich sehr gerne. Ich wünsche Ihnen einen guten Abend, Mr. Weinstein und noch einen schönen Feierabend.“ „Ich danke Ihnen für dieses angenehme Gespräch. Ein Jammer, dass Sie keine Frau aus Fleisch und Blut sind.“ Am nächsten Morgen klingelte um punkt 9:00 Uhr im Büro des Wirtschaftsdezernenten von Sky City, Raymond Loxley, das Telefon. Am anderen Ende der Leitung war Josh Weinstein, der CEO der Cunard Line. „Guten Morgen, Mr. Loxley.“ „Danke, Mr. Weinstein. Was verschafft mir die Ehre Ihres Anrufs?“ „Ich hatte gestern ein nettes Gespräch mir Ihrer virtuellen Werbebotschafterin Sam. Ich bin noch einmal in mich gegangen und habe mich noch mal mit den anderen Mitgliedern des Vorstands getroffen. Wir haben entschieden, ein neues Schiff zu bauen, das den Namen „Samuel Cunard“ tragen soll. Eine Homage an den Gründer der Reederei.“ „Das freut mich zu hören. Wo soll das Schiff gebaut werden?“ „Wir haben uns für Sky City entschieden.“ „Das sind wirklich gute Nachrichten. Wann können wir mit den Plänen rechnen?“ „Ich kann Ihnen kein genaues Datum nennen. Erst mal 04 müssen wir einen Designer finden, der uns einen Entwurf anfertigt.“ „Ich verstehe. Vielen Dank schon mal.“ „Keine Ursache.“, sagte Josh Weinstein und legte auf. Während Raymond Loxley mit dem CEO der Cunard telefonierte, ging seine E-Mail mit Sam als Anhang in der Firmenzentrale der Hapag-Lloyd in Hamburg ein. Rolf Habben Jansen, der CEO des deutschen Logistikunternehmens öffnete sie und danach den Anhang. „Guten Abend Herr Jansen. Ich weiß, dass Sie schon Feierabend haben, aber könnten Sie ein paar Minuten Ihrer kostbaren Zeit für mich erübrigen? Mein Name ist übrigens Sam.“ „Ihr Besuch kommt zwar etwas ungelegen, aber ein paar Minuten kann ich schon erübrigen. Worum geht es?“ „Haben Sie schon mal von Sky City gehört?“ „Na sicher. Wenn ich mich richtig erinnere wurde dort doch vor kurzem eine Werft eingeweiht.“ „Das ist korrekt. Aber die Auftragsbücher sind noch weitgehend leer. Und neue Aufträge würden die Werft rentabler machen.“ „Das ist ein stichhaltiges Argument. Unser Budget gibt glücklicherweise einen Neubau her.“ „Das ist doch schon mal eine gute Nachricht. An was für ein Schiff haben Sie gedacht?“ „An ein Containerschiff der Valparaiso Express-Klasse. Und was wäre naheliegender, als das Schiff auf den Namen Sky City Express zu taufen, sollten wir uns für diesen Schritt entscheiden.“ „Letzten Endes ist es Ihre Entscheidung. Aber es wäre eine Ehre für Sky City, wenn ein Schiff den Namen der Stadt trägt.“ Raymond Loxleys kleine Werbeaktion für die Werft hatte Erfolg. Neben der Cunard Line hatten auch die Norwegian Cruise Line und die deutsche Hapag-Lloyd Aufträge für den Bau neuer Schiffe erteilt. Von einer norwegischen Ölgesellschaft kam der Auftrag zum Bau eines Tankers, der zugleich auch als Eisbrecher eingesetzt werden konnte. Eine kanadische Umweltorganisation hatte bei der Sky City Ship Building Company ein Forschungsschiff bestellt. Auch von der Holland America Line war ein Auftrag zum Bau eines Schiffes eingegangen. Auch von einer neu gegründeten kanadischen Fährgesellschaft kamen zwei Aufträge. Einer für einen Katamaran und ein zweiter für eine Autofähre. Den ersten Schiffsneubau gab die Cunard Line in Auftrag. Das neue Schiff sollte 225 m lang und 30,4 m breit werden. Der Tiefgang sollte bei 7 Metern liegen und die Verdrängung bei 54.310 Tonnen. 150 Mann Besatzung sollten die Samuel Cunard später am Laufen halten. Der Antrieb des neuen Schiffes sollte dieselmechanisch sein. Vier Dieselmotoren, die auf der finnischen Wertsilä-Werft gebaut worden waren, vom Typ Wertsilä 12V46D mit jeweils 12.600 Kw leisteten gemeinsam 68.525 PS. Das neue Kreuzfahrtschiff sollte maximal 28,5 Knoten laufen und 2.850 Passagieren Platz bieten. Der Rumpf des neuen Kreuzfhartschiffes sollte am Bug etwas windschnittiger geformt sein, um einen besseren Reibungswiderstand zu erreichen. Auffällig war der Swimmingpool, der auf em Vorschiff unterhalb der Brücke angebracht werden sollte. Mittschiffs waren an Backbord und Steuerbord jeweils drei große Rettungsboote vorgesehen. Auf dem Dach waren über der Brücke der Samuel Cunard das Radar und die anderen technischen Anlagen vorgesehen, während der Schornstein des Kreuzfahrtschiffes eher achtern am Heck zu finden war. Die Kommandobrücke des neuen Kreuzfahrtriesen war mit einer großzügigen Fensterfront verglast. Der Rumpf bildete vorne an der Spitze unter Wasser einen Wulst, während das Heck im oberen Bereich schräg abfiel, unten jedoch wieder gerade verlief. In die Wände waren mehrere Fenster eingelassen. An den Seitenwänden des Schiffes 05 sollten mehrere Fenster zahlenden Passagieren einen Panomramablick von ihren Kabinen aus auf das Meer gewähren. Auf der Baustelle des Billiardcafes war das Gebäude mittlerweile fertiggestellt. Nun wurde mit dem Einrichten des Gebäudes begonnen. Ein roter Teppich wurde in allen Räumen verlegt. In den beiden äußeren Gebäudeteilen wurden Billiard- und Snookertische aufgestellt. Während im mittleren Gebäudekomplex eine Bühne aufgestellt wurde, auf der die Dartturniere der PDC stattfinden sollten. An den Decken wurden Kronleuchter im viktorianischen Stil aufgehängt. Dann war es soweit. Das Billiardcafe´ war fertig. Donald Trump kam wieder nach Sky City. Bei einem Rundgang sah er den Rumpf des neuen Kreuzfahrtschiffes für Cunard auf der Helling liegen. „Ein neues Schiff?“, fragte er Kyle Hathaway. „Ja. Es ist für die Cunard Line. Das Schiff soll den Namen des Firmengründers, Samuel Cunard, tragen.“ „Samuel Cunard war kein Amerikaner.“ „Nein. Er war Kanadier.“ „Na ja, ist ja auch egal. Konnten noch weitere Aufträge für die Werft an Land gezogen werden?“ „Ja. Raymond Loxley, der Wirtschaftsdezernent der Stadt konnte noch den Auftrag für ein Containerschiff der Valparaiso-Express-Klasse der HAPAG-LLOYD an Land ziehen. Eine norwegische Ölgesellschaft hat einen Tanker mit der Eisklasse 1A Super in Auftrag gegeben. Auch von der Norwegian Cruise Line kam ein Auftrag. Eine Umweltorganisation aus Kanada hat ein Forschungsschiff bestellt und eine neu gegründete kanadische Fährgesellschaft einen Katamaran und eine Autofähre.“ „Das hört sich gut an. Aber die Aufträge der Norweger und der Deutschen sind mir ein Dorn im Auge. Ich versuche amerikanische Interessen zu vertreten.“ „Das ist auch der Grund, warum ich Ihre Politik nicht besonders mag.“ Schließlich war man an der Baustelle angekommen. Ein rotes Band versperrte symbolisch den Weg zum Eingang. Mit einer goldenen Schere zerschnitten Bürgermeister Horace Cassell, Kyle Hathaway und US-Präsident Trump dieses Band. Danach machte der Präsident der Vereinigten Staaten einen Rundgang durch das Gebäude selbst. Im Hauptkomplex bestaunte er die riesige Tribüne. „Wofür ist diese Tribüne eigentlich?“, fragte er Kyle Hathaway. „Mr. Cassell wollte einen Raum für die Ausrichtung von Dartturnieren der Professional Darts Cooperation, PDC.“ „Nicht schlecht. Aber leider spielt kein US-Amerikaner bei der PDC. Wir sind wohl nicht gut genug.“ „Das ändert sich vielleicht.“ Nach dem Rundgang hielt Donald Trump eine kleine Rede. „Ladies and Gentlemen. Liebe Gäste. In den 1840er Jahren wurde hier in Amerika das Billard erfunden. Mit der Eröffnung des neuen Billiardcafes wird diese ruhmreiche Tradition fortgesetzt.“ Später sprachen Donald Trump und Kyle Hathaway miteinander. „Was planen Sie als nächstes?“, fragte der Präsident. „Die Einwohner wünschen sich eine Rennstrecke.“ „Gute Idee. Und was planen Sie sonst noch?“ „Die Stadtverordneten wünschen sich ein Archiv.“ „Macht Sinn.“ „Und was ist Ihr nächstes Projekt, das Sie gerne umsetzen möchten?“ „Ich wollte einen neuen Handwerksbetrieb hier ansiedeln. Nein, eigentlich sogar zwei.“ „Und was sind das für Betriebe?“ „Eine Schmiede und ein Sägewerk.“ Donald Trump nickte anerkennend. „Das ist eine gute Idee. Und das bringt mich auf eine weitere Idee.“ „Welche wäre das, Mr. President?“ „Man könnte doch gefällte Bäume wieder aufforsten.“ 06 „Und das sagen ausgerechnet Sie, der den Klimawandel doch so hartnäckig leugnet.“ 07 Kapitel 57: Der Bau der Rennstrecke ----------------------------------- Der Bau der Rennstrecke Zwei Tage, nachdem das Billiardcafe´ eröffnet worden war, gingen die Planungen für die Stadt weiter. Dem Wunsch der Einwohner nach einer Rennstrecke hatte man Rechnung getragen. Kyle Hathaway hatte einen entsprechenden Antrag für den Bau eingereicht. Über diesen musste natürlich abgestimmt werden. Deshalb hatte Bürgermeister Horace Cassell für diesen Freitagmorgen zu einer neuen Sitzung geladen. Um 9:45 Uhr hatten sich alle im großen Sitzungssaal versammelt. „Ladies and Gentlemen. Heute hat man mir den Bauantrag von Kyle Hathaway auf den Schreibtisch gelegt. Es geht um den Bau der von den Einwohnern von Sky City gewünschten Rennstrecke.“ „Bisher haben wir einen niedrigen CO2-Ausstoß. Ich habe erfahren, dass der Staat Kalifornien einen Umweltpreis vergibt. Der Bau der Rennstrecke könnte uns unter Umständen den Sieg kosten, sollten wir uns bewerben.“, wandte Katrina Moreno ein. „Wie hoch wäre denn die Siegprämie?“ „150.000 Dollar. Und 150.000 Dollar mehr wären eine gute Sache.“ „Was meinen Sie, Mr. Loxley?“, fragte Horace Cassell. „150.000 haben oder nicht haben. Ich persönlich bin für haben.“ „Gibt es denn überhaupt eine Rennserie die umweltfreundlich ist?“, fragte Desdemona Pride in die Runde. „Die Formel E. Ist wie die Formel 1 nur mit Elektroantrieb.“ „Dann sind wir uns in dem Punkt einig?“ Alle anwesenden nickten. „Nun gut. Das weitere Vorgehen kennen wir ja. Nach der Rennstrecke kommt das Archiv. Aber Mr. Hathaway hat mich am Tag der Einweihung des Billiardcafes noch angesprochen. Er plant als nächstes eine Schmiede und ein Sägewerk.“ „Würde neue Arbeitsplätze schaffen.“ „Ich würde vorschlagen, dass wir uns noch einmal zu gegebener Zeit damit befassen. Denn ich möchte es heute gerne kurz machen. Die „Samuel Cunard“ wird heute getauft. Und als Bürgermeister der Stadt ist meine Pflicht, an diesem Ereignis teilzunehmen. Schreiten wir zur Abstimmung.“ Nachdem Horace Cassell den anwesenden Dezernatsleitern das übliche Prozedere erläutert hatte, drückte jeder auf einen der beiden Knöpfe vor ihm. Nach nur drei Minuten stand das Ergebnis der Abstimmung fest. Die Stadtverordneten hatten einstimmig zugestimmt. Damit war der Weg für den Bau der Rennstrecke frei. Kyle Hathaway hatte vom Baudezernenten bereits die erforderlichen Genehmigungen erhalten. 650 Meter nördlich vom Gewerbegebiet wurde er fündig. Der Investor aus Chicago steckte ein 75 ha großes Areal ab. Er war gerade wieder auf seiner Yacht, als Bürgermeister Horace Cassell dort eintraf. „Ach hier sind Sie, Mr. Hathaway. Da kann ich ja die halbe Stadt auf den Kopf stellen.“ „Was ist denn das für eine Begrüßung, Mr. Cassell?“ „Entschuldigen Sie bitte. Aber ich bin etwas in Eile. Sie wissen schon, wegen der Schiffstaufe.“ „Verstehe. Was hat die Sitzung ergeben?“, fragte Kyle Hathaway. „Sie haben grünes Licht.“ Sehr gut. Ich habe auch schon ein passendes Areal gefunden.“ „Sie sind ja von der schnellen Truppe.“ „Je früher mit dem Bau begonnen werden kann, umso besser. Wann ist die Taufe eigentlich?“ „In einer halben Stunde.“ „Also um 10:30 Uhr.“ „Sie sagen es.“ Wir werden da sein.“ 01 Um 10:30 Uhr war es dann soweit. Eine gewaltige Menschenmenge hatte sich auf der Werft versammelt. Die Passagiere der im Hafen liegenden Kreuzfahrtschiffe, es waren die Queen Victoria der Cunard Line, die Norwegian Breakaway der Norwegian Cruise Line und die Europa 2 der Hapag-Lloyd, sahen gebannt zur Werft, wo der Rumpf der „Samuel Cunard“ auf der Helling lag und darauf wartete, seinem Element übergeben zu werden. Das Schiff war in den traditionellen Farben der Cunard Line Lackiert. Der Rumpf in schwarz, die Aufbauten in weiß und der Schornstein Rot mit den drei wagerechten dünnen schwarzen Streifen. Als Taufpatin fungierte April Cunard, eine direkte Ahnin des Firmengründers. Nach einer kleinen Rede, vollzog sie mit den Worten „Ich taufe dich auf den Namen „Samuel Cunard“.“ die Taufzeremonie. Die Sektflasche zerschellte wie vorgesehen am Bug des Kreuzfahrtschiffes. Unter der Nationalhymne Großbritanniens, „God save the Queen“, glitt das neue Schiff ins Wasser. Als nächstes hatte man mit dem Bau des norwegischen Tankers begonnen. Dieses Schiff sollte 230 Meter lang und 44 Meter breit werden. Voll beladen sollte dieser Tanker einen Tiefgang von 15,3 Metern haben. Während dieser bei einer Leerfahrt bei 14,5 m betragen sollte. Die Tragfähigkeit dieses speziellen Tankers sollte bei 108.000 Tonnen liegen. Angetrieben werden sollte der Tanker von einem 16MW Azipod-Motor, der dieser Sorte Tanker eine extrem hohe Manövrierfähigkeit garantierte. Die Höchstgeschwindigkeit sollte bei 13,5 Knoten liegen. Da dieses Schiff auch im Eismeer unterwegs sein sollte, hatte der Auftraggeber entschieden, seinen Neubau mit der Eisklasse 1A Super auszurüsten. Vom Bug bis zum Heck waren die Tanks und an Deck die Förderanlagen untergebracht. Dahinter kam dann die 5 Stockwerke hohe Brückeneinheit, die im obersten Stockwerk die Kommandobrücke beherbergte. Auf dem Dach war in der Mitte der Mast mit den technischen Anlagen, links und rechts davon die beiden Schornsteine. Der rote Schriftzug „NO SMOKING“ wies auf die Gefährlichkeit der Ladung des Schiffes hin. Und während auf der Werft die Montage des neuen Tankers begonnen wurde, ließ Kyle Hathaway eine Ausschreibung für das Design der neuen Rennstrecke anfertigen. Auf diese Ausschreibung meldete sich der deutsche Streckenarchitekt Hermann Tilke, der schon die Rennstrecken in Abu Dhabi und Bahrein entworfen hatte. Doch Kyle Hathaway wollte keinen Kurs, der aussah wie die beiden Rennstrecken in den arabischen Staaten. Stattdessen gab er einer jungen aufstrebenden US-Amerikanerin namens Linda Elisson den Vorzug. Die 22jährige kam aus Tuscaloosa im US-Bundesstaat Alabama. Linda Elisson hatte gerade erst ihr Studium abgeschlossen, weshalb der Auftrag von Kyle Hathaway ihr erster großer Auftrag war. Entsprechend groß war der Druck, der auf den Schultern des jungen Amerikanerin lastete. Um 12:00 Uhr landete ein Oldtimer auf dem Kyle Hathaway International Airport. Es handelte sich um eine Maschine vom Typ Focke Wulf FW200 „Condor“. Die viermotorige Propellermaschine war in einem deutschen See entdeckt und in mühsamer Arbeit wieder flugfähig gemacht worden. An Bord dieses Oldies befanden sich Linda Elisson und Lolita Hofman. 02 Die Hawaiianerin war eine Blondine mit einem ovalen Gesicht und braunen Augen. Ihre blonden Haare trug sie offen, sodass sie bis zur Oberkante ihrer Brüste reichten. Lolita Hofman war 1,67 m groß und hatte einen schlanken, sexy Körper. Auffallend waren auch die hübsche Nase und die sinnlichen Lippen. Auch ihre wohlgeformten Brüste waren ein Hingucker. Bekleidet war die 24jährige aus Honolulu mit einem goldenen Kleid und goldenen High Heels. Linda Elisson war ein ganz anderes Kaliber. Die 22jährige aus Tuscaloosa war eine Brünette mit dauergewellten Haaren, die bis zu ihren Schultern reichten. Sie hatte ein rundes Gesicht mit braunen Augen und einer etwas breiten Nase, die sich aber trotzdem harmonisch in das Antlitz der jungen Dame einfügte. Ebenso die wunderschönen sinnlichen Lippen. Linda Elisson war 1,65 m groß und besaß wie Lolita Hofman einen schlanken, sexy Körper. Allerdings hatte sie eine kleinere Oberweite, als die Hawaiianerin. Bekleidet war Linda Elisson mit einem roten Kleid und roten High Heels. „Willkommen in Sky City meine Damen. Wie war der Flug?“, fragte Kyle Hathaway. „Zu lang und viel zu böig.“ „Ich nehme an, Sie beide möchten sich gerne erst mal etwas ausruhen.“ „Das wäre in der Tat nicht schlecht.“, sagte Linda Elisson. „Ich für meinen Teil würde mir gerne das Billiardcafe´ ansehen, dessen Leitung Sie mir übertragen haben.“ „Kein Problem.“ Während Linda Elisson zum Hotel gebracht wurde und Lolita Hofman mit Kyle Hathaway zum neuen Billiardcafe´ fuhr, hatte man auf der Werft mit der Montage der einzelnen Sektionen des neuen Tankers begonnen. In den Montagehallen hatte man damit begonnen, die Segmente für das neue Containerschiff anzufertigen. Das Schiff sollte eine Länge von 333,20 Metern und eine Breite von 48,20 Metern haben. Seine Seitenhöhe sollte bei 26,80 Metern liegen. Der Tiegfang des Schiffes der Valparaiso-Express-Klasse sollte bei maximal 14 Metern liegen. Der neue Containerriese sollte bei voller Beladung 118.945 Tonnen verdrängen. Die Tragfähigkeit der zukünftigen Sky City Express wurde mit 123.490 Tonnen angegeben. Das neue Schiff der Hapag-Lloyd sollte Stellplätze für 10.500 Container und Anschlüsse für 2.100 Kühlcontainer erhalten. Angetrieben werden sollte das Schiff von einem 46.532 PS starken MAN B&W 7S90ME-C10.5 Zweitakt-Dieselmotor, der eine Höchstgeschwindigkeit von 21 Knoten ermöglichen sollte. Die auf einen Festpropeller übertragen werden sollte. In der Zwischenzeit hatte Kyle Hathaway ein 123 ha großes Areal abgesteckt. Ein Teil der Rennstrecke sollte über das Wasser führen und über eine Brücke verlaufen. Nachdem der Investor aus Chicago das Areal abgesteckt hatte, ging er zu Linda Elisson, die im Haus von Daena Hernandez am Zeichenbrett saß. Daena Hernandez öffnete, als er klingelte. „Ist Miss Elisson zu sprechen?“ „Sie ist in meinem Atelier. Du kennst dich ja aus.“ Im Atelier traf Kyle Hathaway sich mit Linda Elisson. „Wie kommen Sie voran?“, fragte er. „Ganz gut. Aber sie haben bestimmt Änderungswünsche, Mr. Hathatway.“ „Woraus schließen Sie das?“ 03 „Nun ja, wenn Sie sich schon persönlich her bemühen, dann haben Sie doch bestimmt Ideen, die in meinen Entwurf einfließen sollen.“ „Touche´.“ „Also was haben Sie an Wünschen?“ „Könnten Sie eine Steilkurve einbauen, die hier aus diesem Waldstück auf die Start- und Zielgerade einbiegt?“ „Das lässt sich machen. Allerdings muss ich in diesem Bereich die Auslaufzone vergrößern.“ „Tun Sie das. Als nächstes hätte ich gerne eine Brücke, die an dieser Stelle die San Franciso Bay überquert.“ „Auch kein Ding.“ Auf der Werft hatten die Arbeiter den Rumpf des neuen Tankers fertig gestellt. Auch die Maschine war eingebaut worden. Nun wurden die Tanks und die Brücke montiert. Am Bug hing ein Stofftransparent, das den Namen des Schiffes trug. „Roald Amundsen“ stand dort zu lesen. In der Montagehalle hatten die dortigen Arbeiter gerade die Brücke für das neue Containerschiff fertiggestellt. Auf dem Außengelände hatten die Werftarbeiter unterdessen den Rumpf des Tankers einem leuchtenden Rot lackiert. Linda Elisson hatte sich für ihre Rennstrecke noch ein besonderes Schmankerl einfallen lassen. Sie ließ die Einfahrt in die Steilkurve aus einem Waldstück heraus verlaufen. Auf ihrem Bauplan kennzeichnete sie diesen Bereich mit dem Vermerk „MOTODROM“. Als sie mit den Plänen fertig war, suchte Miss Elisson Kyle Hathaway auf und traf ihn bei Hugh O´ Flaherty. Der Investor aus Chicago war sofort begeistert. „Sie haben grünes Licht. Morgen dürfen Sie ihren Entwurf in der Stadtverordnetenversammlung vorstellen.“ Am nächsten Morgen hatten sich die Politiker um 9:30 Uhr im großen Sitzungssaal. Linda Elisson präsentierte dort ihren Entwurf für die geplante Rennstrecke. Als sie mit ihren Auführungen geendet hatte, sah die junge Architektin in die Runde und stellte die obligatorische Frage nach Gegenfragen. Da diese jedoch ausblieben, ließ Bürgermeister Horace Cassell zur Abstimmung schreiten. Nachdem er den Dezernatsleitern das übliche Prozedere erläutert hatte, wurde abgestimmt. Nach 3 Minuten stand das Ergebnis der Abstimmung fest. Der Entwurf war einstimmig angenommen. Auf der Werft hatte man den neuen Tanker fertig gestellt. Gudrun Amundsen, eine direkte Ahnin des norwegischen Polarforschers fungierte als Taufpatin. „Ich taufe dich auf den Namen „Roald Amundsen“!“, sagte sie und warf die Sektflasche, die am Bug des Tankers zerbarst. Unter den Klängen der norwegischen Nationalhymne glitt die „Roald Amundsen“ ins Wasser. Kaum war die Helling leer wurden gleich die Rumpfsegmente für das neue Containerschiff aus der Montagehalle geholt und aufgedockt. In der Halle selbst wurde nun mit dem Bau der Autofähre begonnen, die die kanadische Fährgesellschaft Nova Scotia Ferries, die die Stadt Halifax mit San Francisco verbinden wollte, in Auftrag gegeben hatte. Vor kurzem war noch ein weiterer Auftrag zum Bau einer zweiten Autofähre bei der Sky City Shipbuilding Company, aus Halifax eingegangen. Doch nun wurde die große Fähre in Angriff genommen. Das Schiff sollte 240,87 m lang werden und 32 m breit. Seine maximale Verdrängung sollte bei 64.039 Tonnen liegen. Der 04 Tiefgang war mit 6,5 m angegeben. Angetrieben wurde das Schiff von vier Dieselmotoren des deutschen LKW-Herstellers MAN, die zusammen 45.683 PS leisteten. Die Höchstgewschwindigkeit sollte bei 22 Knoten liegen. Die neue Fähre sollte eine Tragfähigkeit von 11.600 Tonnen haben und laufende Spurmeter in Höhe von 5.566 Metern. Die zugelassene Passagierzahl sollte bei 1.200 Passagieren liegen. Außerdem sollte das neue Schiff eine Fahrzeugkapazität von 300 LKW und 230 PKW erhalten. Der Schiffskörper sollte glatte Seitenwände bekommen und vorne am Bug schräg nach oben verlaufen. Auf der letzten Ebene sollte die Brücke montiert werden, die eine großzügige Fensterfront erhalten sollte. Die Fenster an den Seiten sollten ebenfalss großzügig ausfallen. Achtern sollte der Schornstein den Übergang zum Bereich bilden, in dem die gewaltige Heckklappe montiert werden sollte. Unterdessen hatten die Bautrupps auf dem Areal, das für die Rennstrecke ausgewiesen worden war, damit begonnen, eine Grube mit einer Länge von 157 Metern Länge, einer Breite von 95 Metern und einer Tiefe von 100 Metern auszuheben. Dort sollte die Boxengasse entstehen. Nachdem die Stahlpfeiler ins Erdreich getrieben worden waren und die stabilisierenden Gitter eingezogen und mit den Trägern verschweißt waren wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, fertigte ein anderer Bautrupp die Segmente für das Gebäude, während ein zweiter Bautrupp eine weitere Grube aushob die nur 25 Meter breit war. Die Tiefe betrug 6 Meter und die Länge betrug 160 Meter. Dort sollte die Boxenmauer ihren Platz haben. Als um die Mittagszeit der Zement getrocknet und ausgehärtet war, hatten die Arbeiter gerade Mittagspause. Erst um 12:45 Uhr konnte weitergebaut werden. Zuerst wurde die Rückwand an ihren Platz gehievt und mit Zement fixiert. Danach kam die Seitenwand auf der linken Seite, dann die auf der rechten. Dann kamen in einem Abstand von 6 Metern die Zwischenwände, die das Gebäude in mehrere Abschnitte unterteilte in denen die Teams der Formel E dann ihre Garagen haben sollten. Am Schluss kam dann das tonnenschwere Dach. Auch die Boxenmauer stand schon zum Teil. Als nächstes wurden zwei weitere Gruben ausgehoben, die nur 2 Meter tief waren. Diese wurden erst mit Kies aufgefüllt und dann mit Asphalt geschlossen. Als am Abend die Sonne über den Bergen, die Sky City umgaben, unterging, standen die Boxengasse, die Boxenmauer und ein Teil der Strecke war schon fertig. Am nächsten Morgen gingen die Arbeiten an der Rennstrecke weiter. Nach der Start- und Zielgerade, die noch am Vortag fertiggestellt worden war, ging es nun in eine Rechtskurve, die gleich darauf in eine Linkskurve mündete. Danach kam eine Bergaufpassage, da das Terrain hier leicht anstieg. Nach diesem Streckenabschnitt kam dann noch einmal eine Schikane und danach eine lange Gerade, ehe es auf den Streckenteil mit der Brücke ging. Nachdem man die Brücke überquert hatte, ging es über das Motodrom in die Steilkurve und dann wieder auf die Start- und Zielgerade. 05 Da die Brücke jedoch die Fahrrinne des Yachthafens kreuzte, wurde sie als Klappbrücke ausgeführt. Damit die Brückenköpfe nicht gleich beim ersten Hub ihren Geist aufgaben, wurden sie durch zwei Bögen aus Stahl auf beiden Seiten verstärkt. Diese Bögen wurden noch einmal zwei dreieckige Öffnungen gefräst werden. Am späten Nachmittag war dann die Rennstrecke so gut wie fertig. Es fehlten nur noch die Zuschauertribünen. Mit dem Ausheben der Gruben wurde noch begonnen. Die erste Grube wurde 36 Meter lang und 24 Meter breit. Diese Grube führte bis zum Eingang von Kurve 1. Die zweite Grube wurde an der Bergaufpassage ausgehoben und wurde 20 Meter lang und 15 Meter breit. Grube Nummer wurde auf der Höhe der Hälfte der Schikane und die ganze lange Gerade entlang bis zum Anfang der Brücke geführt. Sie war mit 50 Metern Länge und 25 Metern Breite die größte der bisher ausgehobenen Gruben. Als am Abend die Sonne über den Bergen unterging war auch die vierte und letzte Grube ausghoben worden. Sie führte vom Motodrom bis zum Ende der Steilkurve und war 40 Meter lang und 33 Meter breit. Am nächsten Morgen nach Sonnenaufgang gingen die Bauarbeiten weiter. Die stabilisierenden Elemente wurden ins Erdreich getrieben und die Gruben anschließend mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete, fertigten die Bautrupps die Segmente für die Tribünen vor.Am Mittag war der Zement in den Gruben trocken und ausgehärtet. Auch die Segmente für die Tribünen waren fertig. Da die Arbeiter jedoch Mittagspause machten, ruhten die Arbeiten. Erst um 12:45 Uhr wurde weiter gearbeitet. Am späten Nachmittag standen dann die Tribüne gegenüber der Start- und Zielgeraden und die Tribüne an der Bergaufpassage. Als am Abend die Sonne unterging stand auch die Tribüne die von der Hälfte der Schikane zum Anfang der Brücke führte. Die Tribüne vom Motodrom zum Ende der Steilkurve war zur Hälfte fertig. Am nächsten Morgen wurde dann die Tribüne fertig gestellt. Die Haupttribüne wurde auf Höhe der Start- und Zielgerade überdacht. Schweißer fertigten ein Gerüst aus Stahl, an dem später die Startampel angebracht werden sollte. In der Boxengasse wurden die Garagen eingerichtet und die Anlagen für die Boxenstopps installiert. Auf den Tribünen wurden die Sitzreihen aufgebaut. Auch die Geländer an den Aufgängen und zwischen den einzelnen Sektionen wurden errichtet. Auf der Strecke wurden noch Kiesbetten als Auslaufzonen und als letzte Barriere Reifenstapel errichtet. Schließlich war die Rennstrecke fertig gestellt. Am Freitag, den 21.07.2017 war dann die feierliche Eröffnung. Die Formel E hatte im Vorfeld einen Vertrag mit dem Betreiber unterzeichnet. Auch die Nascar und die WEC hatten einen Vertrag mit dem Betreiber des Sky City Internatitional Speedway abgeschlossen. Donald Trump kam wie üblich zur Eröffnung. Nick Heidfeld, in Diensten von Mahindra stehend, nahm den amerikanischen Präsidenten im Safety Car mit auf eine schnelle Runde und erklärte ihm wo man am besten bremste, wann man beschleunigte, und wo die besten Stellen zum Überholen waren. Nach der Runde musste Donald Trump erst mal seine Krawatte richten. Im Anschluss schaute er in der Boxengasse bei den Teams vorbei und ließ sich von den Ingenieuren den Aufbau der Wagen erklären. Die Initiatoren dieser Rennserie erklärten Donald Trump noch das Reglement der Rennserie. Natürlich war Mr. President hoch erfreut, als er beim amerikanischen Dragon Racing Team vorbeikam. Dort standen der Belgier Jerome D´Dambrosio und der Argentinier Jose´ Maria Lopez unter Vertrag, was den Präsidenten natürlich enttäuschte. Ebenso enttäuschte es den amerikanischen Präsidenten, dass kein Amerikaner in dieser Rennserie mitfuhr. Am darauf folgenden Tag, es war der 22.07.2017 wurde am frühen Morgen die Qualifikation für das spätere Rennen an diesem Tag abgehalten. Der erste Pilot, der auf die Strecke ging, war der Schweizer Sebastien Buemi im Renault E. Er brauchte 1:27:116 für die 4,606 Km lange Strecke. Als nächstes ging Jean-Eric Vergne aus Frankreich, mit seinem Boliden vom Team Techeetah, auf die Strecke und unterbot die Zeit von Buemi. 1:27:044 standen am Ende auf der Uhr. Um 13:00 Uhr war dann der Start zum ersten Rennen. Auf der Pole Position stand Daniel Abt, in Diensten von Audi Sport, der die Rennstrecke in 1:20:600 umrundet hatte. Neben ihm stand sein Landsmann. Mahindra-Pilot Nick Heidfeld aus Mönchengladbach. Er hatte für seine schnellste Runde 1:21:001 gebraucht. Die Mechaniker, die Ingenieure und natürlich auch die Physiotherapeuten der Formel E-Piloten hatten sich bereits hinter die Boxenmauer zurückgezogen. Auch die Motoren der Boliden liefen schon. Um 13:15 Uhr begab sich das Feld hinter dem Safety Car auf die Einführungsrunde. In dieser Runde fuhren die Piloten des öfteren Zick-Zack um die Reifen auf Temperatur zu bringen. Als auch der letzte Pilot auf seinem Startplatz stand, gab der Rennleiter das Rennen frei, indem er per Knopfdruck die Ampel auslöste. Eine rote Lampe leuchtete auf. Kurz darauf die zweite. Dann die dritte. Anschließend die vierte und zuletzt die fünfte. Als die Ampel von rot auf grün umsprang ließen die Piloten die Kupplung kommen und das Rennen ging in die erste Runde. Nick Heidfeld erwischte einen Traumstart, und zog gleich an Daniel Abt vorbei. Dieser wollte in der Rechtskurve noch einmal kontern, doch der Mönchengladbacher schlug seinem Landsmann die Tür vor der Nase zu. Auf den Positionen dahinter wurde erbittert gekämpft. Kollisionen waren da auf jeden Fall vorprogrammiert. Und so verwunderte es nicht, das Nick Heidfelds Teamkollege bei Mahindra, Felix Rosenqvist in Runde 6 mit dem Renault von Sebastien Buemi kollidierte. Beim Versuch an der Bergaufpassage innen am Schweizer vorbeizuziehen lenkte der Schwede zu früh ein und erwischte den Wagen seines Gegners jedoch am Seitenkasten und der Renner von Buemi stieg seitlich auf. Felix Rosenqvist brach bei dieser Aktion vorne links die Radaufhängung und er schlitterte geradeaus ins Kiesbett. In Runde 8 kam zur nächsten Kollision. MS & AD-Pilot Tom Blomqvist knallte in der Steilkurve in die Mauer und traf beim herunterrutschen den Jaguar von Mitch Evans aus Neuseeland. Am Ende siegte Nick Heidfeld vor Daniel Abt und Nicolas Prost. 06 Donald Trump war beeindruckt. „Das war echtes Racing.Nur der Sound ist verbesserungswürdig. Aber ansonsten hat es mir echt Spaß gemacht.“, sagte er zu Kyle Hathaway, nachdem er die schwarz-weiß karierte Flagge geschwenkt hatte. „Freut mich, dass es Ihnen Spaß gemacht hat, Mr. President. Auch für die Stadt lohnt sich die Strecke. Auch in finanzieller Hinischt.“ „Wie meinen Sie das, Mr. Hathaway?“ „Ganz einfach. Sky City hat den Zuschlag für eine Umweltprämie erhalten, weil man mit der Formel E einen Exklusivvertrag abgeschlossen hat. Der Staat Kalifornien hat 150.000 Dollar als Siegprämie ausgeschrieben.“ „Ich bin sicher, dass diese Stadt noch weiter wachsen wird. Und bisher haben Sie immer den richtigen Riecher gehabt, hoffentlich verkalkulieren sie sich nicht.“, sagte Donald Trump. „Ich wusste, dass Sie das sagen würden, Mr. President. Und ich sage nur soviel: Leave me alone. I know what I´m doing.“ „Wer hat das gesagt?“ „Kimi Raikkönen 2012.“ 07 Kapitel 58: Der Bau des Archivs ------------------------------- Der Bau des Archivs Am Montag, den 07.08.2017 gingen die Planungen in Sky City weiter. Die Rennstrecke hatte man zu Ehren von Adriana Hathaway, Kyle Hathaways Ehefrau, in Adriana Hathaway International Speedway umbenannt. Doch nun galt es das nächste Bauprojekt in Angriff zu nehmen. Die Leiterin der örtlichen Zeitung, der Sky City Chronicle, Benita Cortez, hatte gegenüber Kyle Hathaway das weitere Fehlen eines Archivs bemängelt. Der Investor aus Chicago hatte umgehend reagiert und einen Antrag für den Bau des Gebäudes eingereicht. Diesem wurde auch statt gegeben. Der nächste Schritt bestand darin, ein geeignetes Areal zu finden. Das Archiv sollte auf einem 55 m² großen Areal 19 Km westlich des Kongresszentrums entstehen. Auf der Werft war inzwischen das neue Containerschiff fertig gestellt. Wie von HAPAG-LLOYD angekündigt trug das neue Schiff den Namen „SKY CITY EXPRESS“. Taufpatin war keine geringere als die First Lady Melania Trump. Mit den Worten „Ich taufe dich auf den Namen SKY CITY EXPRESS“ warf Melania Trump eine Sektflasche gegen den Bug des Containerriesen, wo sie wie vorgesehen zerbarst. Unter den Klängen der deutschen Nationalhymne wurde das Dock geflutet. Als das Schiff schwamm, wurde es mit Hilfe von Schleppern, die extra aus San Francisco gekommen waren, an den Ausrüstungskai gezogen. Danach wurde mit dem Bau der Autofähre begonnen. In der Montagehalle wurden derweil die Sektionen für das neue Forschungsschiff gefertigt. Dieser Neubau sollte 129,6 Meter lang und 19,4 Meter breit sein. 200 Mann Besatzung waren später im laufenden Betrieb vorgesehen. Der Tiefgang des neuen Forschungsschiffes sollte 11,7 Meter betragen. Das neue Schiff sollte mit 8.044 Tonnen vermessen sein. Die Maschine sollte 7.300 PS leisten und eine Höchstgeschwindigkeit von 15,5 Knoten ermöglichen. Vor dem Aufbau, der die Brücke beinhalten sollte, war noch ein Mast vorgesehen. Hinter der Brücke befand sich ein weiterer Aufbau. Mittschiffs und am Heck waren noch zwei Masten angeordnet. Auf dem Dach der Brücke war ein kleinerer Mast zu erkennen. Am achteren Mast waren die beiden Schornsteine zu sehen. Der Rumpf sollte schwarz gestrichen werden. Auf beiden Seiten sollte in großen weißen Buchstaben das Wort RESEARCH zu lesen sein. Nach der Taufe der Sky City Express trafen sich die Stadtverordneten im großen Sitzungssaal des Rathauses zu einer neuen Sitzung. „Ladies and Gentlemen. Ich darf Sie alle recht herzlich zur heutigen Sitzung begrüßen.“, sagte Horace Cassell. „Was steht denn auf der Tagesordnung? Ich meine, außer der Entscheidung für das weitere Vorgehen.“ „Zuerst einmal würde ich Ihnen gerne von der Schiffstaufe der Sky City Express berichten.“ „Wer war denn Taufpate?“, wollte Desdemona Pride wissen. „Melania Trump, die First Lady.“ „Ich hätte noch eine Frage.“ „Bitte, Mr. Archer?“ Was ist mit unserem begonnenen Verkehrsprojekt? Wird das noch mal weiter verfolgt, oder war es das?“ „Das ist noch nicht abzusehen. Warum 01 fragen Sie?“ „Weil ich eventuell eine Idee hätte, wie man die Einweihung einer Eisenbahnstrecke feiern könnte.“ „Behalten Sie ihre Idee mal im Hinterkopf. Wenn das Projekt Nahverkehr noch einmal aufgenommen wird, dann werden wir diesen Punkt entsprechend berücksichtigen.“ „Ich hätte noch ein Thema, dass ich ansprechen möchte. Besucher aus den größeren Städten lassen gerne ihre Haustiere bei uns zurück. Wir sollten nach dem Sägewerk uns um ein Tierheim kümmern.“, sagte Katrina Moreno. „Hat sonst noch jemand ein Anliegen? Oder können wir über Kyle Hathaways Antrag abstimmen?“ Als keiner der Dezernenten ein Wort sagte, ließ Bürgermeister Horace Cassell zur Abstimmung schreiten. „Sie werden das Prozedere bereits kennen, ich brauche es also nicht noch extra runterleiern.“ Nach 3 Minuten stand das Ergebnis der Abstimmung fest. Die Stadtverordneten hatten dem Antrag von Kyle Hathaway einstimmig zugestimmt. Damit war der Weg für den Bau des Archivs frei. Kyle Hathaway war auch nicht untätig gewesen, und hatte ein 80 m² großes Areal neben dem Busdepot abgesteckt. Nachdem dieser Schritt erledigt war, bat der Investor aus Chicago Adriano Benitez, den Cousin von Daena Hernandez, einen Entwurf für das neue Gebäude anzufertigen. Umso überraschter war er, als der Argentinier ihm eine Absage erteilte. Auf die erneute Ausschreibung meldete sich Rita Yonkaeva, eine 25 Jahre alte Architektin aus Minsk, der Hauptstadt Weißrusslands. Am Mittwoch, den 10.08.2017 landete eine Boeing 767 der weißrussischen Fluggesellschaft Belavia Belarusian Airlines auf dem Kyle Hathaway International Airport. An Bord befand sich Rita Yonkaeva. Kyle Hathaway erwartete sie am Ausgang. Als Rita mit ihrem Reisekoffer erschien staunte Mr. Hathaway nicht schlecht. Rita Yonkaeva war 1,69 m groß und hatte einen schlanken, wohl proportionierten Körper mit einer üppigen Oberweite. Die 25jährige trug ihre brünetten Haare offen, sodass sie bis zur Oberkante ihrer Brüste reichten. Das ovale Gesicht mit den braunen Augen und denn sinnlichen Lippen war ebenfalls ein Hingucker, in das sich die etwas breite Nase harmonisch einfügte. Bekleidet war Rita Yonkaeva mit einem blauen Minikleid mit aufgestickten Perlen und schwarzen High Heels. „Miss Yonkaeva, herzlich Willkommen in Sky City.“ „Ich danke Ihnen, Mr. Hathaway. Ich habe mich im Hotel „Cloud Nine“ eingemietet. Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich mich gerne etwas ausruhen.“ Kyle Hathaway rief ein Taxi und brachte Rita Yonkaeva zu ihrem Hotel. Am nächsten Tag sprach Rita Yonkaeva bei Daena Hernandez vor, die ihr gerne das Atelier zur Verfügung stellte. Die junge Weißrussin machte sich gleich an die Arbeit. Ihr Entwurf sah einen dreistöckigen Betonbau mit großzügigen Fensterflächen vor. Der Haupteingang sollte über eine dreiteilige Treppe erreichbar sein, an die sich auf der rechten Seite eine Rampe anschließen sollte. Auffällig war jedoch der Mittelteil der Treppe, der aus drei Stufen mit einer Breite von 4 Metern bestehen sollte. Die beiden anderen Teile sollten jeweils 10 Stufen haben, die 2 Meter breit waren. Der Vorplatz sollte mit roten Backsteinen ausgelegt 02 werden. Auch Handläufe auf den schmalen Treppen durften nicht fehlen. Als kleines Schmankerl hatte Rita Yonkaeva noch ein paar Blumenkübel eingezeichnet, um den Vorplatz nicht so trist aussehen zu lassen. Um 16:00 Uhr traf sich Rita mit Kyle Hathaway. Dieser sah sich den Entwurf der 25jährigen an,und nickte. „Sehr gut. Sie haben von meiner Seite grünes Licht.“ Bereits am nächsten Morgen wurde der Entwurf für das Archivgebäude dann den Stadtverordneten vorgestellt. Nachdem Rita Yonkaeva ihre Ausführungen beendet hatte sah sie in die Runde und stellte die obligatorische Frage nach eventuellen Fragen. Da jedoch keiner eine Frage hatte, ließ Horace Cassell zur Abstimmung schreiten. Da jeder der Anwesenden das Prozedere schon kannte, verzichtete Robert Palmers Nachfolger auf weitere Erläuterungen. Das Ergebnis stand schon nach zwei Minuten fest. Der Entwurf für das neue Archivgebäude war einstimmig angenommen worden. Damit war der Weg für den Bau frei. Nach der Sitzung gab Kyle Hathaway, der dieser beigewohnt hatte, den Baggerführern ein Zeichen, dass sie mit dem Ausheben der Grube für das Archivgebäude anfangen konnten. Diese brachen das Erdreich auf, und begannen, eine 32 Meter tiefe Grube auszuheben. Als dieser Bauschritt erledigt war, wurden die Stahlpfeiler ins Erdreich getrieben und anschließend die Gitter aus Drahtgeflecht angeschweißt. Danach wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement aushärtete, wurde auf der Werft an der neuen Fähre gebaut. Der Rumpf war schon zur Hälfte fertig. Ein Kran hievte gerade ein weiteres Modul der Rumpfsektion heran, das von den Arbeitern, die an dem riesigen Schiff arbeiteten, in Empfang genommen und verschweißt wurde. Um 12:00 Uhr war Mittagspause. Auf der Werft und auf der Baustelle ruhten die Arbeiten. Die Arbeiter aßen etwas oder hörten Radio. Am Kran auf der Werft hing das komplette Achterschiff der Fähre. Auf der Baustelle war der Zement für das Fundament des Archivs komplett ausgehärtet. Um 12:45 Uhr gingen die Arbeiten weiter. Auf der Baustelle wurden die Segmente für das Gebäude mit den Kran heran gehievt. Wie schon bei früheren Bauprojekten kam zuerst die Rückwand. Nachdem diese abgestützt war, kamen die Seitenwände rechts und links. Danach kam die Stirnwand des Gebäudes. Ein anderer Trupp arbeitete an der Treppe, deren Stufen aus schwarzen Basaltsteinen bestehen sollten. Auf der Werft war die Fähre schon fast als solche zu erkennen. Die Arbeiter montierten gerade das mächtige Bugvisier. Ein anderer Trupp baute gerade die mächtigen Maschinen ein, die das Schiff später einmal bewegen sollten. Am Kranhaken hing der komplette Brückenaufbau. Ein weiterer Kran hievte gerade die Sektion mit dem Schornstein heran. Ein Trupp aus Technikern verlegte unterdessen die ganzen Leitungen für die Treibstoffversorgung und einen Teil der Leitungen für die Elektrik. 03 Um 16:00 Uhr kam dann das Modul des Achterschiffs. Auf der Brücke wuselten nun die Glaser umher und setzten die Scheiben ein, um sie anschließend abzudichten. Im Planungsbüro der Werft hatte Kristina Fox entschieden, nach dem Forschungsschiff einen der beiden Kreuzfahrtriesen bauen zu lassen. Die Entscheidung fiel auf das Schiff für die Holland America Line. Dieses Schiff gehörte zur Pinnacle Klasse. Die Schiffe dieser Klasse waren 296 Meter lang und 38 Meter breit. Diese Schiffe waren mit 99.500 BRZ vermessen und waren für 2.660 Passagiere zugelassen. Die Energieversorgung wurde von vier MaK-GenSet-Motoren sichergestellt. Auf der Baustelle für das Archiv war der erste Teil mit einer Betonplatte abgedeckt worden, in die ein Loch geschnitten worden war. Auch von dem Gebäudeteil darüber stand schon der Torso.Gerade wurde die Betonplatte heran gehievt, als Kyle Hathaway auf der Baustelle erschien. „Lassen Sie alles stehen und liegen und suchen Sie die Unterkünfte auf. Der Wetterdienst hat ein Unwetter mit Windstärke 8 – 9 angekündigt. Sie haben vielleicht noch eine halbe Stunde. Eher weniger.“, sagte er zum Vorarbeiter. „Wir sollten die Betonplatte noch absetzen. Sonst wird durch die Schwingungen, die dadurch entstehen können, der Kran umstürzen.“ „In Ordnung. Aber danach ab in die Unterkünfte.“ Als die Platte an Ort und Stelle war, verließen die Arbeiter die Baustelle des Archivs und zogen sich in ihre Unterkünfte zurück. Auch die Arbeiten an der Fähre wurden eingestellt. Und kaum war auch der letzte Arbeiter in seiner Unterkunft brach das Unwetter über die Stadt herein. Regen fiel in Sturzbächen vom Himmel. Die Sicht betrug sogar weniger als 50 Meter. Ein Grund für die Lotsen im Tower über eine Schließung des Flughafens nachzudenken. Auch der Hafen wurde dicht gemacht. Doch gerade als man auch den Flughafen schließen wollte kam ein Funkspruch. „Delta Foxtrott 478. Erbitte Landeerlaubnis.“, sagte der Pilot. „Delta Foxtrott 478, hier Sky City Tower. Landung wegen schlechter Sicht nicht ratsam. Ich wiederhole: Landung wegen schlechter Sicht nicht ratsam.“ „Delta Foxtrott 478. Habe verstanden. Leider muss ich bei Ihnen landen. Der Sprit reicht noch für 20 Minuten und ich könnte in zwei Minuten bei Ihnen sein.“ „Delta Foxtrott 478, was für ein Flugzeug fliegen Sie?“ „Eine Beechcraft Baron G58.“ „Delta Foxtrott 478, bleiben Sie auf Empfang.“, sagte der Lotse. Dann nahm er sein Headset vom Kopf. „Der Typ muss total verrückt sein.“ „Wie kommst du darauf?“ „Die Beech Baron G58 wiegt voll beladen vielleicht 2 bis 2,5 Tonnen. Und wir haben einen Sturm mit Windstärke 9. Das heißt Winde mit einer Geschwindigkeit bis 88 Km/h. Die Maschine wird zum Spielball.“ „Wenn er nur noch für 20 Minuten Treibstoff in seinen Tanks hat, sind wir seine letzte Rettung. Wenn ihm der Sprit ausgeht, muss er die Maschine runter bringen, wo er sich gerade befindet.“ „In Ordnung. Ich werde den Kerl landen lassen.“, sagte der Lotse und setzte sein Headset wieder auf. „Delta Foxtrott 478, hier Sky City Tower. Landerlaubnis erteilt. Ich wiederhole: Landeerlaubnis erteilt. Viel Glück, Sir.“ „Sky City Tower, hier Delta Foxtrott 478. Ich seh schon die Landebahn. Haltet schon mal das 04 Empfangskomitee bereit.“ Nur kurze Zeit später kam die Maschine in Sicht. Der Pilot hatte gerade die Nase des Flugzeugs hochgezogen, als eine Böe das Flugzeug erwischte. Doch der Pilot fing die Maschine ab und brachte sie auf den Boden. Rasch bog er vom Runway ab und rollte zu den Stellplätzen des Terminals. Nach der Landung der Beechcraft wurde der Flughafen endgültig geschlossen. „An alle Flugzeuge auf dieser Frequenz, Flughafen Sky City ist jetzt geschlossen. Ich wiederhole Flughafen geschlossen.“, sagte der Lotse. Der Sturm dauerte die ganze Nacht über. Und am nächsten Morgen sah man das Ausmaß der Verwüstungen, die das Unwetter hinterlassen hatte. Zum Glück war es wieder glimpflich ausgegangen. Denn die einzigen Meldungen gab es über vollgelaufene Keller und abgebrochene Äste. Auf der Baustelle des Archivs gingen unterdessen die Arbeiten weiter. Zuerst wurde das Gebäude auf Schäden untersucht, doch es waren keine aufgetreten. Als überall alles trocken war, wurde als nächstes die Rückwand der dritten und letzten Etage heran gehievt. Danach kamen die Seitenwände links und rechts. Als letztes kam die Stirnwand. Danach war erst mal eine Zwangspause angesagt, denn der Zement musste erst mal aushärten. Im Erdgeschoss waren unterdessen die Glaser am Werk und setzten die Fensterscheiben ein. Im Keller waren einige Arbeiter dabei, den nackten Boden mit einem nachtblauen Teppich auszulegen. Auch die Elektriker hielten sich noch im Keller auf und verlegten die elektrischen Leitungen und schlossen die Lampen an. Nachdem das Kellergeschoss geräumt war, kamen die Inneneinrichter und stellten die riesigen Aktenschränke auf. Im Erdgeschoss waren die Glaser mit ihrer Arbeit fertig und hatten sich in den ersten Stock weiter begeben. Nun übernahmen als erstes die Elektriker das Erdgeschoss und verlegten die elektrischen Leitungen und schlossen die Lampen an. Ein anderer Trupp hatte inzwischen die Treppe zum ersten Stock fertig montiert. Diese bestand aus einer gusseisernen Schmiedekonstruktion. Auf der Werft hatten die Arbeiter die Arbeiten an der Fähre wieder aufgenommen. Am Kranhaken hing die Bugklappe, die später einmal nach oben geklappt ein reibungsloses Be- und Entladen des Schiffes möglich machen sollte. Auch die Heckklappe hing schon am Haken. Ein dritter Kran hievte gerade das Verbindungsstück heran, das zwischen Brücke und Schornstein seinen Platz haben sollte. Auf den Etagen der Fähre wuselten unterdessen die Glaser herum und setzten die Fensterscheiben ein, um sie dann abzudichten. Auf der Baustelle für das Archiv war der Zement unterdessen ausgehärtet und auf dem letzten Segment des Gebäudes konnte das Dach aufgesetzt werden. Der Kranführer hievte das Teil gerade heran, als ein Hubschrauber neben ihm in den Schwebeflug ging. Das Seitenfenster wurde geöffnet und ein Mann schaute heraus. Vor seinem Mund hielt er ein Megafon. „Stellen Sie sofort die Arbeiten ein!“, sagte er. Doch der Kranführer achtete gar nicht auf ihn. Er war zu sehr darauf konzentriert, die Dachplatte auf den Torso des zweiten Stocks zu setzen. „Hören Sie nicht? Ich habe gesagt, Sie sollen sofort 05 aufhören zu arbeiten.“ Wieder keine Reaktion des Kranführers. Er setzte das Dach ab und wartete, bis die Seile gelöst waren und der Haken frei in der Luft schwebte. „Was ist denn so wichtig, dass ich alles stehen und liegen lassen soll?“ „Ich vertrete die Interessen der Gruppe „grüne Lunge“. Die Mitglieder verlangen, dass nicht weiter gebaut wird.“ „Sagen Sie das nicht mir. Wenden Sie sich an Kyle Hathaway.“ „Warum ausgerechnet an Ihn?“ „Weil er der Bauherr ist.“ Der Hubschrauber drehte ab. „Arschloch!“, knurrte Phil. Der Hubschrauber landete auf dem Platz vor der Baustelle. Kyle Hathaway wartete dort. Der Tür öffnete sich und der Mann stieg aus. Er war 1,75 m groß und hatte einen sportlichen Körperbau. Die braunen Haare hatte er zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Seine blauen Augen wurden von einer Brille mit Alugestell geschützt. Bekleidet war er mit einem dunkelblauen Anzug, einem weißen Hemd, schwarzen Herrenschuhen, schwarzen Socken und einer blau-golden gestreiften Krawatte. „Was verschafft mir die Ehre Ihres Besuchs, Mr. ...“ „Gosling. Percy Gosling. Ich bin Rechtsanwalt bei Gosling & Keene. Und was Ihnen die Ehre meines Besuches verschafft, ist eine Petition die von der Umweltgruppe „Grüne Lunge“ gestartet wurde. Darin werden Sie aufgefordert, den Bau sämtlicher Gebäude einzustellen. Das Gebäude hinter uns eingeschlossen.“ „Mr. Gosling. Ich bin als Investor hier tätig. Ich habe bereits Millionenbeträge in den Bau von Sky City gesteckt. Und jetzt kommen ein paar Umweltfritzen und wollen, dass ich alles stehen und liegen lasse? Wissen die Kerle überhaupt, von was für Summen wir hier reden?“ „Hören Sie, Mr. Hathaway. Meine Auftraggeber, die Umweltschützer, haben für die Petition als Ziel 500.000 Unterschriften angesetzt. Seit gestern haben Sie dieses Ziel erreicht. Wenn Sie sich nicht an die Petition halten, wollen die Mitglieder von „grüne Lunge“ den Gang vor Gericht in Erwägung ziehen.“ „Bitte. Sollen sich ihre Auftraggeber ruhig lächerlich machen. Ich werde die Petition nicht ernst nehmen. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag.“, sagte Kyle Hathaway und machte auf dem Absatz kehrt. Der Hubschrauber startete wieder. Auf dem Rückflug rief der Anwalt den Vorsitzenden der Umweltaktivisten an. „Mr. King. Ich bin gerade auf dem Rückweg. Ich habe versucht in Sky City die Arbeiten zu stoppen. Aber ein Mr. Hathaway ist mir in die Parade gefahren. Er wird Ihre Petition ignorieren.“ „Reden wir von Kyle Hathaway?“ „Ja, Sir.“ „Dann gehen wir eben vor Gericht. Mr. Hathaway darf kein einziges Gebäude mehr bauen. Die Folgen für die Umwelt sind jetzt schon nicht abzusehen.“ „Mr. Hathaway scheint keine Angst vor einem Prozess zu haben.“ „Mr. Hathaway ist Geschäftsmann. Für ihn zählt nur der Profit. Alles andere ist ihm egal.“ Auf der Baustelle war inzwischen weiter gearbeitet worden. Im letzten Stockwerk waren nun die Glaser dabei, die Scheiben einzusetzen. Im Stockwerk darunter waren die Elektriker mit ihrer Arbeit fertig geworden und kamen nun nach oben. Im Erdgeschoss hatten die Inneneinrichter das Zepter übernommen und den Teppich verlegt, ehe die riesigen 06 Aktenschränke aufgestellt wurden. Und während man im Erdgeschoss die Aktenschränke aufbaute, war der erste Trupp im ersten Stock und verlegte den Teppich. Denselben nachtblauen wie im Keller und i Erdgeschoss. Im zweiten Stock wurden nun die elektrischen Leitungen verlegt und die Lampen montiert. Die Glaser hatten ihre Arbeit getan und die Baustelle verlassen. Als die für den Teppich zuständigen Arbeiter kamen, waren auch die Elektriker fertig und hatten die Baustelle verlassen. Am Dienstag, den 15.08.2017 war dann alles fertig. Das Archiv konnte eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben werden. Die Fähre war schon etwas früher fertig gestellt worden. Der Betreiber hatte das Schiff auf den Namen „Nova Scotia“ getauft. Auch der Stapellauf war schon erfolgt. Vor dem neuen Gebäude war alles für die Einweihungszeremonie vorbereitet, als Percy Gosling nach Sky City zurückkehrte. Rodney King, der Vorsitzende von „grüne Lunge“ begleitete ihn. Kyle Hathaway und sein Anwalt Benjamin Matlock warteten bereits auf die beiden. „Mr. Hathaway, darf ich Sie mit Rodney King bekannt machen? Er ist der Vorsitzende von „grüne Lunge“.“, sagte der Rechtsanwalt. „Freut mich gar nicht, Sie kennenzulernen, Mr. King.“ „Mich auch nicht. Ich kann Leute wie Sie nämlich nicht leiden.“ „Danke gleichfalls. Sie kennen meinen Firmenanwalt Benjamin Matlock?“ „Natürlich. Und Leute wie ihn kann ich auch nicht ausstehen, weil seines gleichen bei Leuten wie Ihnen auf der Gehaltsliste stehen.“ „Sie wollten mich doch wegen Missachtung Ihrer beknackten Petition vor Gericht stellen. Also, wann geht’s los?“ „Erst nächsten Monat. Einen früheren Termin konnte man uns leider nicht geben.“ „Soll ich jetzt Mitleid mit Ihnen haben?“, fragte Kyle Hathaway sarkastisch. In diesem Moment überflog die Maschine des Präsidenten, die Airforce One die ehemalige Baustelle. „Der Präsident kommt. Mal sehen, was er zu Ihrer lächerlichen Aktion sagt.“ „Hören Sie mir auf mit diesem Tumbmeister. Donald Trump taugt als Politiker keinen Schuss Pulver.“ „Obwohl ich Sie nicht leiden kann, Mr. King, bin ich mit Ihnen ausnahmsweise einer Meinung.“ Schließlich hatten sich alle versammelt, um der feierlichen Eröffnung des Archivs beizuwohnen. Donald Trump hielt eine Rede. „Ladies and Gentlemen. Wir sind hier und heute zusammen gekommen, um das neue Archiv von Sky City seiner rechtmäßigen Bestimmung zuzuführen. Dem Archivieren von Informationen. Seit der Mensch lesen, schreiben und rechnen kann, war es notwendig die verfassten Dokumente für die Nachwelt zu erhalten. In Form von Papyrus im alten Ägypten. Oder wie heute im 21. Jahrhundert mit einem USB-Stick. Mit diesem Gebäude wird die lange Tradition des archivierens auf ein neues Level gehoben.“ Nachdem der Präsident, Horace Cassell und Kyle Hathaway symbolisch das Band zerschnitten hatten, sprachen die beiden miteinander. „Und diese Umweltaktivisten wollen Sie allen ernstes vor Gericht stellen?“ „Bedauerlicherweise ja.“ „Ich habe mit dem 07 Vorsitzenden gesprochen. Es hat den Anschein, dass er von der Materie keine Ahnung hat, und nur wegen seiner rhetorischen Fähigkeiten den Vorsitz inne hat.“ „Wie meinen Sie das, Mr. President?“ „Ist doch ganz einfach. Der Mann kann sich gut ausdrücken und damit gegen Leute, wie uns beide hetzen und stänkern. Und die Leute glauben ihm, sein schwachsinniges Gelaber.“ „Ich lasse mich trotzdem nicht unterkriegen.“ „Darf ich Ihnen eine Frage stellen?“ „Natürlich.“ „Was planen Sie als nächstes?“ „Ein Sägewerk.“ „Ein Betrieb für die Holzindustrie. Jede Wette, das wird Rodney King richtig übel aufstoßen, wenn er das erfährt.“ 08 Kapitel 59: Der Bau eines Sägewerks ----------------------------------- Der Bau eines Sägewerks Am 16.08.2017 gingen die Planungen für Sky City weiter. Kyle Hathaway hatte einen Antrag für den Bau des von ihm geplanten Sägewerks eingereicht. Um 9:45 Uhr an diesem Tag trafen sich die Dezernenten mit dem Bürgermeister. „Guten Morgen. Ich darf Sie alle zu unserer heutigen Sitzung begrüßen. Das Hauptthema dürfte der Antrag von Kyle Hathaway für den Bau eines Sägewerks sein.“ „Haben wir denn überhaupt ein Areal, dass wir Mr. Hathaway zur Verfügung stellen können?“, fragte Katrina Moreno, die Umweltdezernentin. „Mr. Hathaway hat 2015 ein entsprechendes Areal reservieren lassen. Es liegt im Gewerbegebiet und ist 72 m² groß.“ „Hat Mr. Hathaway schon Bäume gepflanzt?“ „Und ob. Tannen, Fichten, Eichen, Ahorn und Mammutbäume. Und 14 Akazien.“ „Mahagoni und Teak auch?“ „Soweit ich weiß ja.“ „Warum fragen Sie eigentlich, Miss Moreno?“, fragte Raymond Loxley. „Weil die Aktivisten von „grüne Lunge“ damit gedroht haben, Sky City zu verklagen, wenn auch nur ein Antrag durchgewunken wird. Außerdem wollen sie auch gegen Hathaway Investment vorgehen.“ „Diese Umweltschützer wollen wohl jede weitere Entwicklung von Sky City unterbinden. Aber das soll ihnen nicht gelingen.“ „Ich habe da einen Verdacht.“ „Der da wäre, Mr. Archer?“ „Einige Kommunen haben in der Vergangenheit bei der Vergabe von Aufträgen für Bauvorhaben uns gegenüber das Nachsehen gehabt. Wäre möglich, dass man so versucht, uns bei kommenden Ausschreibungen auszubooten.“ „Klingt plausibel.“ „Ich habe übrigens Nachforschungen über die Gruppe angestellt.“, sagte Raymond Loxley. „Und was haben Sie herausgefunden?“ „Das man „grüne Lunge“ nicht ernst nehmen kann. Das einzige, was die Brüder können, ist große Töne von sich geben.“ „Und woraus schließen Sie das?“, Mr. Loxley?“ „Ich habe mehrere Zeitungsartikel entdeckt, aus denen hervorgeht, dass „grüne Lunge“ nur halbherzige Aktionen vorzuweisen hat.“ „Inwiefern halbherzig?“ „Nun ja. Sie drohen mit irgendwelchen Aktionen. Aber es fehlt das letzte bisschen Entschlossenheit das nötig ist, um eine Aktion bis zum Ende durchzuziehen.“ „Da dürften aber auch juristische Probleme mit eine Rolle spielen. Die Gruppe finanziert sich über Spendengelder. In den letzten 5 Jahren hat es für die Umweltaktivisten mehrere bittere Niederlagen vor Gericht gehagelt. Das hat viele Sponsoren und potenzielle Spender abgeschreckt. „grüne Lunge braucht dringend ein Erfolgserlebnis. Sonst geht der Gruppe das Geld aus und die Auflösung droht.“, sagte Katrina Moreno. „Ich denke, wir haben uns genug mit diesem Thema beschäftigt. Fakt ist, dass ein Sägewerk neue Arbeitsplätze schafft und damit auch mehr Leute hier ihren Wohnsitz anmelden werden.“, sagte Horace Cassell. „Und das hätte einen positiven Effekt für unsere Stadtkasse. Ein neuer Betrieb bedeutet mehr Gewerbesteuer. Mehr Einwohner höhere Lohnsteuereinnahmen. Steuergelder, auf die ich ungern verzichte.“ „Dann ist das wohl ein einstimmiger Beschluss.“, sagte Horace Cassell. „Wir sollten trotzdem abstimmen. Besser wir halten den Dienstweg ein.“, warnte Desdemona Pride. „In Ordnung. Das Prozedere brauche ich niemandem mehr zu erläutern. Es wird allen inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen sein.“ Nach 3 Minuten stand das Abstimmungsergebnis fest. 01 Die Stadtverordneten hatten Kyle Hathaways Bauantrag durch gewunken. Die für den Bau erforderlichen Genehmigungen konnten erteilt werden. Diese trafen drei Tage später, am 19.08.2017 bei Kyle Hathaway ein. Als nächstes versuchte der Investor aus Chicago, einen Architekten an Land zu ziehen. Sein erster Ansprechpartner war natürlich Adriano Benitez, der Cousin von Daena Hernandez. Und dieses Mal sagte der Argentinier zu. Schon am nächsten Tag kam Adriano Benitez in Begleitung seiner Ehefrau Patricia nach Sky City. Kyle Hathaway wartete am Ausgang des Terminals auf ihn. „Mr. Benitez. Es ist schön, Sie wieder zu sehen.“ „Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Mr. Hathaway.“ Dem Investor aus Chicago entging der unterkühlte Unterton in der Stimme des Argentiniers nicht. „Immer noch sauer, weil Sie beim Auftrag für die Werft leer ausgegangen sind?“ „Nein. Mein letzter Auftraggeber hat nicht pünktlich bezahlt.“ „Dafür kann ich ja wohl nichts. Und ich habe immer pünktlich bezahlt, wenn Sie für mich tätig waren.“ „Ich war ungerecht zu Ihnen. Bringen Sie mich bitte zum Haus meiner Cousine. Dort können wir alles weitere besprechen.“ Im Atelier besprachen die beiden dann das weitere Vorgehen. „Also was haben Sie dieses Mal für einen Auftrag?“ „Ich brauche einen Entwurf für ein Sägewerk. Die erforderlichen Genehmigungen habe ich. Auch mein Antrag wurde in der Stadtverordnetenversammlung abgenickt.“ „Haben Sie schon ein entsprechendes Grundstück markiert?“ „Schon vor zwei Jahren habe ich mir ein Areal reserviert, indem ich dort Bäume angepflanzt habe. 72 m2 habe ich abgesteckt.“ „Wieviel sind für die Bäume drauf gegangen?“ „40 m2.“ „Dann habe ich noch 30 m2 zur Verfügung. Nicht gerade viel. Aber ich werde das Beste daraus machen.“ Im Atelier seiner Cousine machte sich Adriano Benitez an die Arbeit. Sein Entwurf war ein einteiliges Gebäude mit einem turmähnlichen Aufbau in der Mitte, auf dem der Schornstein seinen Platz haben sollte. Auch ein Unterstand für die gesägten Bretter durfte nicht fehlen. Das Dach sollte mit Wellblech gedeckt werden. Der Rest sollte aus Beton bestehen, aber eine Holzverkleidung erhalten, um den urigen Charme, den ein Sägewerk verströmte, zu erhalten. In der Etage über dem Maschinenkomplex sollte dann das Lager entstehen, wo die Bretter dann gelagert werden sollten. Auch eine Treppe sollte vom Boden in den Turm führen, um später einmal die Säge warten zu können. Die Dachkonstruktion solle als Giebel ausgeführt werden. Mit den Plänen in der Tasche wurde der Argentinier bei Kyle Hathaway vorstellig. Dieser sah sich die Pläne an, dann nickte er. „In Ordnung. Machen wir das so. Wenn noch die Stadtverordneten zustimmen, kann mit dem Bau begonnen werden.“ Die Sitzung, in der Daena Hernandez Cousin seinen Entwurf präsentieren sollte, fand am darauffolgenden Tag statt. Am Montag, den 21.08.2017 um 9:20 Uhr trafen sich die Stadtverordneten im großen Sitzungssaal des Rathauses. Als der Architekt aus Buenos Aires seine Ausführungen beendet hatte, sah er in die Runde und fragte: „Hat irgendjemand von Ihnen eine Frage zu meinem Entwurf?“ Desdemona 02 Pride hob die Hand. „Bitte Miss Pride.“ „Sie haben das Gebäude als Betonbau geplant. Werden Sägewerke normalerweise nicht aus Holz gebaut?“ „Im großen und ganzen haben Sie recht. Aber mit „grüne Lunge“ haben Sie einen Gegner, der sogar vor Sabotage nicht zurückschreckt.“ „Ich dachte, diese Leute drohen nur.“, sagte Raymond Loxley. „Das war mal. Aber seitdem Rodney King die Gruppe führt, ist der Ton ein ganz anderer. Vor zwei Monaten haben die Aktivisten in meiner Heimatstadt Buenos Aires eine Öl-Raffinerie in die Luft gesprengt.“ „Das heißt, das „grüne Lunge“ auch nicht davor zurückschreckt, sich auf eine juristische Auseinandersetzung einzulassen.“ „Zumindest dann, wenn es ihren Zwecken dienlich ist.“ „Na schön. Hat sonst noch jemand Fragen? Denn wenn nicht, würde ich gerne über den Entwurf abstimmen lassen.“, sagte Horace Cassell. Das Ergebnis stand schon nach 4 Minuten des. Der Entwurf war einstimmig angenommen. In Helene, der Hauptstadt des Bundesstaates Montana, wo „grüne Lunge“ sein Hauptquartier hatte, schlug die Nachricht, dass Sky City ein neues Bauvorhaben von Hathaway Investment genehmigt hatte, ein wie eine Bombe. Obwohl man fast damit gerechnet hatte. Rodney King, der Vorsitzende der Umweltaktivisten hatte zu einer Besprechung geladen. „Guten Morgen.“, sagte er als sich alle versammelt hatten. „Ich nehme an, Ihr habt es gehört. Sky City will ein neues Gebäude bauen. Ein Sägewerk soll es sein.“ „Wie ist denn der Stand der Dinge?“ „Vor einer halben Stunde wurde der Entwurf des Architekten von den Stadtverordneten einstimmig angenommen. Die für den bau erforderlichen Genehmigungen liegen auch vor.“ „Dann wird es schwierig den Bau zu verhindern. Denn ich bin ziemlich sicher, dass bereits damit begonnen wurde, das Fundament zu gründen.“ Und wie Recht der Mann mit seiner Einschätzung hatte, sah man auf der Baustelle in Sky City. Die Bagger waren angerollt und hatten begonnen den Erdboden aufzureißen. Die Grube wurde auf 40m Tiefe ausgebaggert, ehe die Stahlträger ins Erdreich getrieben wurden. Danach kamen die Gitter aus Drahtgeflecht, die mit den Trägern verschweißt wurden. Als dieser Arbeitsschritt abgeschlossen war, wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement aushärtete, begannen die Arbeiter mit der Fertigung der Gebäudemodule. Auf der Werft hatte man mit dem Bau des Forschungsschiffes begonnen. Die Kielsegmente wurden auf eine Helling gesetzt und verschweißt. Im Büro der Werft hatte Kristina Fox entschieden, nach dem Kreuzfahrtschiff den Katamaran bauen zu lassen. Das Schiff sollte 38,8 m lang und 9,44 m breit werden. Der Tiefgang sollte 1,55 m betragen. Die Höchstgeschwindigkeit sollte bei 38,0 Knoten liegen. Angetrieben werden sollte das Boot von zwei Motoren mit jeweils 2.774 PS. Das Schiff sollte 272 Passagiere mitnehmen können. Autos waren keine vorgesehen. Die Aufbauten sollten aus zwei Stockwerken bestehen und mit Panoramafenstern ausgestattet werden. Der Rumpf war zweigeteilt und sollte eine bessere Lage bei rauer See ermöglichen. Vorne am Bug sollten die Aufbauten spitz zulaufen. Auf dem Dach sollte ein Mast mit den Radaranlagen montiert werden. Am Heck sollten zwei Auspuffrohre 03 angebracht werden. Auch ein Schlauchboot durfte nicht fehlen. An der vorderen Dachspitze sollte ein Suchscheinwerfer montiert werden. An den Seiten ein paar größere Lautsprecher. Im Hauptquartier der Umweltaktivisten ging die Besprechung weiter. „Da wir den Bau des Sägewerks nicht verhindern können, können wir ihn aber derart verzögern, dass Mr. Hathaway seine Zelte in Sky City abbricht.“ „Den Gefallen wird uns Kyle Hathaway aber nicht tun. Er ist schon seit 3 Jahren mehr oder minder der Mäzen der Stadt. Außerdem hat er den Rückhalt der Stadtverordneten und des Bürgermeisters.“ „Und wenn wir Kyle Hathaway vor den Richter schleifen?“ „An den kommen wir nicht ran. Die Politiker schützen ihn. Auch der Präsident würde ihn schützen, obwohl die beiden sich nicht riechen können.“ „Das heißt also keine juristischen Kämpfe.“, sagte Rodney King. „Bedauerlicherweise.“ „Dann werden wir eben mit Sabotageaktionen den Bau verzögern. In zwei Tagen fangen wir an.“ Auf der Baustelle war unterdessen der Zement des Fundaments ausgehärtet und die Arbeiter konnten weitermachen. Der Mann in der Kanzel im Kran hievte gerade die Rückwand heran, als erneut der Hubschrauber neben ihm auftauchte. Wieder wurde Phil aufgefordert, die Arbeiten einzustellen. Wieder reagierte er nicht. Doch als die Rückwand vom Kranhaken gelöst war, ließ Phil den Ausleger herumschwenken und zwang den Piloten des Helicopters zum Abdrehen. Im Inneren der Maschine flog alles wild durcheinander. „Spinnt der oder was??“, fragte Rodney King aufgeregt. „Anscheinend war das seine Antwort auf neulich, als Mr. Gosling versucht hat den Mann von der Arbeit abzuhalten.“ „Landen wir. Ich werde noch einmal versuchen mit Mr. Hathaway zu reden.“ Als der Hubschrauber gelandet war, trafen sich der Investor aus Chicago und der Vorsitzende von „grüne Lunge“. „Sie haben also seit der Fertigstellung des Archivs ein neues Bauvorhaben angestoßen. Ein Bauvorhaben, dass unserer Gruppe ein Dorn im Auge ist.“ „Ihnen scheint alles ein Dorn im Auge zu sein, was ich mache.“ „Sie sind Geschäftsmann. Und Leute wie Sie denken nur an eins. Geld, Geld, Geld. Ihr seid alle gleich.“ „Aber eines unterscheidet mich von den anderen. ICH zahle meine Steuern und trickse nicht.“ „Sie meinen wie Donald Trump?“ „So in etwa.“ „Trotzdem habe ich eine Abneigung gegen Geschäftsleute wie Sie. Ihr Geldsäcke schert euch doch einen Dreck um die Umwelt.“ „Scheren Sie mich NIEMALS mit meinen „Kollegen“ über einen Kamm. Ich habe seit ich die Firma gegründet habe immer in umweltfreundliche Projekte investiert.“ „Und was ist mit der Erzader und dem Bauxitvorkommen? Das sind Bodenschätze, die ausgebeutet werden. Und damit ist Ihr Argument als scheinheilig entlarvt.“ „Sie gehören wahrscheinlich zu den Leuten, die Umweltschutz predigen, aber im Privaten einen Sportwagen oder einen SUV in der Garage stehen haben. Ich habe Nachforschungen angestellt. Ihnen gehört doch ein 2008er Ford Explorer. Wenn ich richtig informiert bin. Das ist doch ein Spritschlucker.“ „Dafür hat er aber einen ordentlichen Zug.“ „Dazu sag ich nur eins: Riesenzug, Öl Schluck Schluck.“ „Touche´ würde ich sagen. Aber beantworten Sie mir eine Frage.“ „Bitte, ich höre.“ „Dieses Areal, auf dem das Sägewerk gebaut wird, ist 04 das ein natürliches Waldgebiet, oder wurde es extra für diesen Zweck angelegt?“ „Es wurde extra für diesen Zweck reserviert und entsprechend bepflanzt.“ „Und wann haben Sie dieses Gebiet eingerichtet?“ „2015.“ „Na schön. Ich weiß, was ich wissen will. Aber lassen Sie sich eines gesagt sein. Im Moment werden wir von jeglichen Störaktionen absehen. Aber dafür verlange ich etwas von Ihnen.“ „Und was?“ „Das Sie bei zukünftigen Bauvorhaben ein Gutachten bezüglich der Umweltvertäglichkeit in Auftrag geben.“ „Darf ich wenigstens den Grund dafür erfahren?“ „Sie dürfen. Uns ist wichtig, dass die Feinstaubbelastung nicht überschritten wird. Einige der Fahrzeuge hier sind richtige Luftverpester. Nehmen Sie die Fahrzeuge der Polizei. Einige davon basieren offensichtlich auf Muscle Cars und Hochleistungssportwagen. Wissen Sie, was die an CO2 raus blasen?“ „Sonst noch etwas, das Sie zu bemängeln haben?“ „Was ist mit dem öffentlichen Personenverkehr? Gibt es einen, und wie wird der bestritten?“ „Es gibt einen gut aufgestellten ÖPNV der mit Bussen, U-Bahnen und Straßenbahnen bestritten wird.“ „Gut. Aber wie sieht es mit den Bussen aus? Wie werden die angetrieben?“ „Alle 20 Fahrzeuge haben Hybrid-Antriebe.“ „Ich sehe schon, Sie haben Ihre Hausaufgaben gemacht.“ „Das tu ich immer.“ Rodney King reiste angesäuert wieder ab. Dieser Kyle Hathaway hatte ihn erneut ausgebremst. Bestand überhaupt eine Chance, den Mann aus Chicago überhaupt mit legalen Mitteln aufzuhalten? Zurück im Hauptquartier setzten sich die Umweltschützer erneut zusammen. „Also, wie ist es gelaufen?“ „Beschissen. Und das ist noch mild ausgedrückt. Dieser Mistkerl von Kyle Hathaway, weiß genau was er tut.“ „Hast du ihm auf den Zahn gefühlt?“ „Bis ins kleinste Detail. Das Areal auf dem das Sägewerk gebaut wird, hat er extra dafür hergerichtet. Es gibt auch einen öffentlichen Personenverkehr, der mit elektrisch betriebenen Straßen- und U-Bahnen und Bussen mit Hybrid-Antrieb bewältigt wird.“ Auf der Werft von Sky City wurde unterdessen am neuen Kreuzfahrtschiff weitergebaut. Ein Kran hievte die Bugsektion heran, die nach dem Einpassen sofort verschweißt wurde. Danach kam ein 45 Meter langes Rumpfstück. In den Fertigungshallen wurden unterdessen die Segmente für den neuen Katamaran gebaut. Nach dem 45-m-Teil kam ein 38 Meter langes Rumpfstück. Als auch dieses an seinem Platz und verschweißt war, wurde mit Hilfe von zwei Kränen ein 80 Meter langes Rumpfstück heran gehievt, eingepasst und verschweißt. Stück für Stück nahm der neue Kreuzfahrtriese für die Holland-America-Linie Form an. Auf der Baustelle des Sägewerks hatte Phil die Rückwand des Gebäudes heran gehievt. Tom und Bob setzten sie ab und stützten sie mit Balken ab. Danach kam die linke Seitenwand. Als auch diese stand, kam die rechte Seite an die Reihe. Zum Schluss kam die Stirnseite. Dann kam der Turm, ehe mit dem Zwischendach weitergemacht wurde. Auf der Werft war das Schiff inzwischen bis zur dritten Etage gewachsen. Hinter dem Wellenbrecher am Bug ging es schräg nach oben. Die Aufbauten hatten die Form von Ovalen, während die Seitenwände zwei Sicken aufwiesen. Das Heck besaß einen terrassenartigen Aufbau, der dem eines Hochhauses ähnelte. Den Rumpf hatte 05 man in den Hausfarben der Holland-America-Line, in schwarz lackiert, während die Aufbauten in weiß gehalten wurden. Auch der Name stand bereits fest. Auf Wunsch der Firmenleitung in Seattle, im Bundesstaat Washington, sollte das neue Kreuzfahrtschiff den Namen „Appingedam“ erhalten. Ein Kran hievte gerade ein weiteres Modul mit einer Länge von 26 Metern heran, das unter anderem die Brücke des Schiffes beinhaltete. Da die Werft vor kurzem um eine weitere Helling erweitert worden war, konnte problemlos am Forschungsschiff und dem neuen Kreuzfahrtriesen zur gleichen Zeit gebaut werden. Das Forschungsschiff war bereits fertig gestellt und bereit für die Taufzeremonie. Das Schiff hatte auf Wunsch der Besitzer den Namen „Sea Sheperd“ erhalten. Als Taufpate fungierte der Vorsitzende der gleichnamigen Umweltschutzorganisation Kapitän Paul Watson. „Ich taufe dich auf den Namen „Sea Sheperd“.“, sagte Paul Watson und warf die Sektflasche gegen den Bug des Schiffes, wo sie auch zerbrach. Unter den Klängen der kanadischen Nationalhymne glitt das neue Forschungsschiff ins Wasser. Auf der Helling nebenan wurde gerade ein weiteres Stück heran gehievt. Es war stattliche 55 Meter lang. Als auch dieses Stück verschweißt war kam ein weiteres Stück mit einer Länge von 40 Metern. Als am Abend die Sonne unterging und den Himmel blutrot färbte, war der neue Kreuzfahrtriese bis zur fünften Etage fertig gestellt, während das Sägewerk schon im Rohbau stand. Raymond Loxley hatte, bevor er Feierabend machte, noch eine E-Mail mit seiner virtuellen Werbebotschafterin Sam losgeschickt. So landete diese Mail auch beim Präsidenten der französischen Reederei Louis Dreyfus Armateurs, Phillipe-Louis Dreyfus. Der 75jährige Franzose öffnete die Mail und auch deren Anhang. Sofort erschien Sam auf der Bildfläche. Dieses Mal trug sie ein eng anliegendes schulterfreies dunkelblaues Abendkleid und farblich passende Handschuhe, die bis über ihre Ellenbogen reichten, sowie dunkelblaue Sandaletten mit goldenen Ornamenten. „Ich wünsche Ihnen einen guten Morgen, Monsieur Dreyfus.“ „Den wünsche ich Ihnen auch Madame.“ „Ich sollte mich wohl erst mal vorstellen. Mein Name ist Sam. Ich nehme an, mein legendärer Ruf ist bereits bis zu Ihnen vorgedrungen.“ „In der Tat. Ihnen geht der Ruf voraus, sprichwörtlich durch verschlossene Türen zu spazieren.“ „Ich mache nur meinen Job. Und der besteht nun mal darin für Sky City, Aufträge an Land zu ziehen, oder die Chefs in den Führungsetagen davon zu überzeugen, ein neues Werk in unserer schönen Stadt zu bauen.“ „Und was ist heute Ihre Aufgabe?“ „Ich versuche einen Auftrag für den Bau eines neuen Schiffes zu akquirieren.“ „Und da hat Monsieur Loxley ausgerechnet an uns gedacht?“ „Pourquoi Pas? Ein neuer Auftrag von Ihnen für unsere Werft, wäre für beide Seiten eine Win-Win-Situation. Unsere Werft würde profitabler und Sie könnten ihren Kunden neue zusätzliche Kapazitäten zur Verfügung stellen.“ „Sie verstehen es aber, einem Mann in meiner Position Honig ums Maul zu schmieren. Ich werde darüber nachdenken und mich noch einmal mit Mr. Loxley in Verbindung setzen.“ Am nächsten Tag gingen die Arbeiten an der „Appingedam“ und dem Sägewerk weiter. 06 Auf der Baustelle des Sägewerks wurden die Betonwände mit Holz verkleidet. Auf dem Kyle Hathaway International Airport landeten mehrere Frachtamschinen, die die Einzelteile für die drei riesigen Sägen an Bord hatten. Auf der Werft hatte der Kranführer das nächste Modul am Haken. Dieses Stück war 33 Meter lang und beinhaltete Kabinen auf den Decks 6 und 7.Auf den unteren Etagen des neuen Kreuzfahrers hatte man bereits mit der Einrichtung der Kabinen begonnen. Aus einer der Lagerhallen wurde mit einem Elektrokarren der riesige Schornstein zur Baustelle gebracht, wo gerade ein weiteres Modul der Aufbauten heran gehievt wurde. Für dieses Stück waren zwei Kräne erforderlich, da es stattliche 100 Meter lang war. Auf der Baustelle des Sägewerks waren die Komponenten für die Sägen mit Tiefladern angeliefert worden. Die Teile wurden ins Innere des Gebäudes gebracht, wo dann die mitgereisten Monteure des Herstellers mit der Montage der Sägen begannen. Die Elektriker flitzten im Gebäude herum und verlegten die elektrischen Leitungen, schlossen die Lampen an und taten, was sonst noch für einen sicheren Betrieb im Sägewerk notwendig war. Auf der Werft hatte man die Decks 6 und 7 fertig gestellt. Denn gerade wurde das Dach mit dem Kran an seinen Bestimmungsplatz gebracht, wo es dann verschweißt wurde. Danach kam der Schornstein an die Reihe. Als auch der Schornstein an seinem Platz war, kamen noch zwei Aufbauten, auf denen jeweils zwei Radarkuppeln angebaut werden sollten. Zwei davon sollten 20 Meter vor dem Schornstein die anderen beiden im selben Abstand hinter dem Schornstein montiert werden. Vorne am Bug kamen noch einmal zwei Decks. Nämlich die Decks 8 und 9, die Luxuspenthouse-Kabinen beherbergten. Der Kran hatte die komplette Sektion bereits am Haken. Als diese dann ihrem Platz war und verschweißt worden war, kam dann das Dach. Auf den unteren Decks und auf der Brücke waren die Glaser damit beschäftigt, die Fenster einzusetzen und mit Dichtmasse abzudichten. Auch die Elektriker wuselten überall herum und verlegten kilometerweise Kabel und elektrische Leitungen. Um die Mittagszeit war zumindest das Sägewerk soweit fertig, dass es seinen Betrieb aufnehmen konnte. Schließlich war auch die „Appingedam“ fertiggestellt. Taufpate war der Bürgermeister der Stadt Koos Wiersma. Bei dieser Zeremonie war auch Phillipe-Louis Dreyfus anwesend, der extra aus Suresnes gekommen war um die Werft zu besichtigen. Kyle Hathaway hatte ihn am Kyle Hathaway International Airport abgeholt und war mit ihm zur Werft gefahren, wo man mit dem Bau des Katamarans begonnen hatte. Danach war es zu einem Treffen mit dem Wirtschaftsdezernenten von Sky City, Raymond Loxley, gekommen. Dieser hatte dem Franzosen die Wichtigkeit neuer Aufträge noch einmal dargelegt. Zurück auf der Werft hatte der Präsident der Louis Dreyfus Armateurs dann einen Vertrag für den Bau eines Massengutfrachters der Handymax-Klasse unterschrieben. Danach wurde dann das Kreuzfahrtschiff getauft. Koos Wiersma hatte eine kleine Rede gehalten. Mit den Worten „Ich taufe dich auf den Namen „Appingedam“ warf der Bürgermeister der 11.722 Einwohner zählenden Stadt die Sektflasche, die wie vorgesehen am Bug des 07 Schiffes zerbrach. Unter den Klängen der Nationalhymne der Niederlande glitt der Stahlkoloss ins Wasser. Danach wurde das neue Kreuzfahrtschiff an den Ausrüstungskai gezogen. Im Büro der Werftleitung hatte Kristina Fox entschieden, mit dem Bau der zweiten in Auftrag gegeben Fähre für Nova Scotia Ferries zu beginnen. Die Reederei hatte den Auftrag am Tag der Eröffnung des Sky City International Speedway an die Werft geschickt. Die neue Fähre sollte 165,74 m lang und 30 m breit werden. Ihr maximaler Tiefgang wurde mit 6,30 m angegeben. Das Schiff sollte 6.113 Tonnen verdrängen und mit 35.966 Tonnen vermessen sein. 118 Mann Besatzung würden im laufenden Betrieb nötig sein, um die Fähre fahrbereit zu halten. Die Fähre sollte eine Kapazität für 800 PKW haben und 1.428 Passagieren Platz bieten. Angetrieben wurde das Schiff von vier Dieselmotoren des Typs Caterpillar-MaK6M43C , die zusammen stolze 30.000 PS leisteten und diese Kraft über vier Antriebswellen auf vier Verstellpropeller übertrugen. Damit konnte das neue Fährschiff eine Höchstgeschwindigkeit von 21 Knoten erreichen. Und just in diesem Augenblick kam ein Fax aus der finnischen Hafenstadt Turku. Der Betreiber der Eisbrecherflotte hatte ein neues Schiff bestellt. Auch die Hellespont Reederei hatte einen Neubau in Auftrag gegeben. Dabei handelte es sich um ein Schiff der Alhambra-Klasse. Um 11:00 Uhr landete die Maschine des Präsidenten, die Airforce One, auf dem Luftwaffenstützpunkt in Sky City. Er sollte die Rede zur Inbetriebnahme des neuen Sägewerkes halten. Auf dem riesigen Platz vor dem Gebäude stand ein Rednerpult. Dahinter ein Podest mit einem Buzzer. Auf der rechten Seite standen 6 Zugmaschinen vom Typ Mack Pinnaclemit Aufliegern für Holzbretter und Balken. Auch ein geschlossener Anhänger durfte nicht fehlen. Schließlich war es dann soweit. Die Einwohner der Stadt sowie die Belegschaft des Sägewerks hatten sich auf dem Gelände versammelt. Donald Trump stand am Rednerpult und sah auf die gewaltige Menschenmenge vor ihm. Als er sicher sein konnte, dass er die Aufmerksamkeit aller Anwesenden hatte, räusperte sich der Präsident und sagte: „Ladies and Gentlemen. Liebe Gäste. Wir haben uns heute hier versammelt, um das neue Sägewerk von Sky City, feierlich in Betrieb zu nehmen. Am Anfang haben unsere Vorfahren unter freiem Himmel genächtigt. Dann kamen die ersten Strohhütten, nachdem sich Höhlen als Behausung als zu gefährlich herausgestellt hatten. Doch auch sie hatten ihre Nachteile. Erstens waren sie nicht witterungsbeständig, weil das Stroh und das Holz von Nässe durchzogen schnell faulten. Zweitens haben sie nicht gut gegen Hitze und Kälte geschützt. Also musste was neues gefunden werden. Schließlich hatten ein paar pfiffige Pioniere herausgefunden, dass man mit Lehm eine viel bessere Wärmedämmung erreichen kann. Doch die Wände mussten durch Holzbalken gestützt werden. Und dies war die Geburtsstunde der Fachwerkhäuser. Doch die Balken mussten auf die richtige Länge zurecht geschnitten werden. 08 Und dies war die Geburtsstunde der Säge. Anfangs wurde alles noch mit Hand gemacht. Doch mit der Einführung der Maschinen, wurde auch hier eine enorme Verbesserung erzielt. Bretter, Balken, Stützpfeiler, ja sogar Möbelstücke wurden aus Holz gefertigt. Und auch heute noch gibt es Wirtschaftszweige, die mit Holz arbeiten. Mit der Inbetriebnahme des neuen Sägewerks wird mit den hier neu gepflanzten Bäumen eine alte Handwerkstradition ins 21. Jahrhundert teleportiert. Ich danke Ihnen.“ Dann drückten Donald Trump, Kyle Hathaway, Horace Cassell und die Leiterin des Betriebs Gianna Redcliff den Buzzer und der erste Baumstamm, es handelte sich um eine aus Tokio importierte japanische Zierkirsche, wurde auf einem Förderband ins innere des Geäudes gezogen. Schon bald ertönte ein lautes Kreischen, als der Stamm gehäutet wurde und von den Sägen in mehrere kleine Bretter zersägt wurde. Nach dem Ende der Feierlichkeiten sprachen Kyle Hathaway und Donald Trump miteinander. „Und was planen Sie als nächstes?“, fragte der Präsident. „Eine Schmiede. Das ist auch ein alter Handwerksberuf.“ „Das wird einige neue Geschäfte bringen. Und haben Sie schon Pläne für das Projekt danach?“ „Desdemona Pride hat mich nach dem Stapellauf der „Appingedam“ darauf aufmerksam gemacht, dass viele Tagesbesucher einfach ihre Haustiere hier zurücklassen. Sie hätte gerne ein Tierheim, um den Tieren ein Dach über dem Kopf bieten zu können.“ „Sie sind der Investor. Sie werden das Kind schon schaukeln.“ 09 Kapitel 60: Der Bau einer Schmiede ---------------------------------- Der Bau einer Schmiede Am Freitag, den 25.08.2017, gingen die Planungen in Sky City weiter. Die Stadtverordneten hatten sich wie immer um 9:45 Uhr zu einer Sitzung im großen Sitzungssaal zusammengefunden. Es sollte über Kyle Hathaways Antrag zum Bau der geplanten Schnmiede abgestimmt werden. Horace Cassell eröffnete die Sitzung. „Ladies and Gentlemen. Unser langjähriger Investor Kyle Hathaway hat wieder einen Bauantrag eingereicht. Er will eine Schmiede bauen. Gibt es jemanden, der dazu etwas zu sagen hätte?“ Raymond Loxley hob die Hand. „Ich höre, Mr. Loxley.“ „Ein weiterer Handwerksbetrieb wäre nicht schlecht. Denn mit dem Bau des Sägewerks haben sich noch andere Handwerksbetriebe hier angesiedelt. Die Schmiede könnte einen ähnlichen Effekt haben. Und das würde zusätzliches Geld bedeuten, dass wir dann für den Bau des von Miss Pride so vehement gewünschten Tierheimes zur Verfügung hätten.“ „Nimmt dieses Problem denn so Überhand?“ „Bedauerlicherweise ja. Und es wird noch schlimmer. Wenn wir nicht bald was unternehmen, wird die Lage katastrophal. Zum Glück konnte ich Kyle Hathaway davon überzeugen, das Problem schnell anzugehen.“ „Hat sonst noch jemand etwas zu sagen? Denn wenn ich nicht, würde ich gerne zur Abstimmung schreiten. Der Grund, warum ich heute so auf die Tube drücke, ist der, dass in einer Stunde mit der Kiellegung der neuen Fähre begonnen wird. Und die will ich auf keinen Fall verpassen.“ Das Abstimmungsergebnis stand nach 4 Minuten fest. Alle Anwesenden hatten Kyle Hathaways Antrag zugestimmt. Damit war die erste Hürde für den Bau überwunden und der Investor aus Chicago konnte die erforderlichen Genehmigungen beim Bauamt einholen. Diese lagen nach drei Tagen, am 28.08., vor. Die Zeit dazwischen hatte Kyle Hathaway genutzt, um ein Areal für den Standort auszuwählen. Die Parzelle rechts neben Lawrence Xaviers Bike Schmiede war noch frei und wurde vonm Kyle Hathaway mit einem orangenen Fähnchen markiert. Danach bat er Adriano Benitez um einen Entwurf für das neue Gebäude- Doch der Argentinier war krankheitsbedingt arbeitsunfähig. Der Cousin von Daena Hernandez lag mit einer Blinddarmentzündung im Krankenhaus. Die OP war erst am Samstag erfolgt. Dieser Umstand wurmte Kyle Hathaway. Also blieb nichts anderes übrig, als einen neuen Architekturwettbewerb in Leben zu rufen. Eine ganze Flut an Bewerbungen mit verschiedenen Entwürfen traf ein. Von den über 160 Bewerbern kamen vier Kandidaten in die engere Wahl. Darunter zwei Frauen. Die eine war Chantal Toussaint aus Chartres in Frankreich. Bei der anderen um Stella Cox aus der Hauptstadt Großbritanniens, London. Die Maschine, ein Airbus A350-1000 der französischen Fluggesellschaft Air France, landete am Freitag, den 01.09.2017 auf dem Kyle Hathaway International Airport. An Bord 01 waren neben Chantal Toussaint und Stella Cox auch der Spanier Diego del Toro und der Belgier Jaques Cornu. Kyle Hathaway wartete am Ausgang der Gepäckausgabe auf die vier Finalisten. Der Spanier war eine beeindruckende Erscheinung. Er war 1,98 m groß und hatte einen kräftigen Körperbau. Das ovale Gesicht mit den stechenden grünen Augen verriet Entschlossenheit und Ehrgeiz. Auffällig waren der braune Schnurr- und der markante Kinnbart. Die Haare trug er offen, sodass sie bis zum Halsansatz reichten. Bekleidet war er mit einem dunkelblauen Anzug, einem weißen Hemd, schwarzen Socken und schwarzen Herrenschuhen. Zum Hemd trug er eine schwarz-gold-gestreifte Krawatte. Jaques Cornu war ein ganz anderes Kaliber. Der Belgier war ein 49 Jahre alter Mann mit einem leichten Bierbauch. Seine weißen Haare waren sehr kurz geschnitten. Seine braunen Augen ruhten in einem runden Gesicht, auf dessen Knubbelriecher eine Brille saß. Bekleidet war der Belgier mit einem schwarzen Anzug, einem weißen Hemd, schwarzen Socken und schwarzen Herrenschuhen. Im Gegensatz zu Diego del Toro trug Jaques Cornu eine Krawatte, deren Muster dem Hemd des englischen Dartspielers Ian „Diamond“ White nachempfunden war. Auffallend waren auch die drei Ohrringe, die der belgische Architekt am rechten Ohr trug. Chantal Toussaint und Stella Cox hingegen waren zwei richtige Augenweiden. Die Französin war 1,68 m groß und 55 Kg. Auffällig waren auch die prallen Brüste der 21jährigen. Das ovale Gesicht mit den grünen Augen und der grazilen Nase war ebenso ein Hingucker, wies der schlanke, sexy Körper. Auch die sexy Beine passten perfekt zu dieser Schönheit. Ihre schwarzen Haare trug Chantal Toussaint offen, sodass sie bis zu ihren Brüsten reichten. Die Form der Augen verriet Kyle Hathaway, dass sie asiatische Wurzeln hatte. Bekleidet war Chantal mit einem schwarzen, eng anliegenden, Im Brustbereich ausgeschnittenen Trägerkleid, schwarzen halterlosen Nylonstrümpfen und schwarzen High Heels. Ihre Mitbewerberin aus London war 3 cm kleiner und wog 49 Kilo. Stella Cox hatte ein ovales Gesicht mit braunen Augen. Die 26jährige, 1,65 m große Britin, war, wie Chantal Toussaint mit einer üppigen Oberweite gesegnet. Auch der sexy Körper mit den sexy Beinen war nicht zu verachten. Ihre blonden Haare trug Stella Cox offen, sodass sie bis zu ihren Brüsten reichten. Bekleidet war sie mit einem zweifarbigen Kleid, auf dem am oberen Teil kleine Perlen aufgestickt waren, und schwarzen High Heels. Um sicher zu gehen, dass die vier Finalteilnehmer nicht untereinander spionierten, wurden sie in verschiedenen Hotels untergebracht. Chantal Toussaint wurde auf Daena Hernandez Yacht „Early Dawn“ einquartiert, weil das Rauschen der Wellen sie inspirierte. Am nächsten Tag präsentierte Diego del Toro der Spanier seinen Entwurf. Das Gebäude war ein wuchtiger Betonklotz mit kleinen Fenstern und kaum Ventilationsanlagen. Nachdem Diego del Toro seine Ausführungen beendet hatte, sah er in die Runde und 02 wartete auf die Reaktion der Politiker und besonders von Kyle Hathaway. Dieser schüttelte den Kopf. „Entwerfen Sie immer so dominante Gebäude, Mr. Del Toro?“, fragte er dann. Und diese Frage war es, die den Spanier aus dem Konzept brachte. Er zögerte mit der Antwort. „Nicht immer. Aber Sie wollen ja bald mit dem Bau beginnen, Señor Hathaway.“ „Mir ist außerdem aufgefallen, dass es kaum Ventilationsanlagen gibt. Würden Sie mir freundlicherweise sagen warum?“ Diego del Toro rückte seine Krawatte zurecht, ehe er antwortete. „Dafür hat der Platz nicht gereicht. Sehen Sie, in der Schmiede sollen später einmal bis zu sieben Essen gleichzeitig befeuert werden.“ „Mir scheint, Sie haben keine Ahnung, welchen Strapazen Sie die Arbeiter aussetzen, wenn sieben Essen gleichzeitig angefacht werden.“, sagte Kyle Hathaway, ehe er anfügte: „Es tut mir leid, Ihnen das sagen zu müssen, aber Sie sind aus dem Wettbewerb draußen, Mr. del Toro. Ich wünsche Ihnen eine gute Heimreise.“ Als nächstes präsentierte Stella Cox ihren Entwurf. Dieser besaß großzügige Fensterflächen. Auch für eine bessere Luftzirkulation hatte die Britin gesorgt. Allerdings war auch ihr Gebäude zu dominant geworden. Kyle Hathaway wollte es allerdings nostalgischer haben. Damit war auch die Britin aus dem Rennen. Blieben noch Jaques Cornu, der Belgier und Chantal Toussaint, die Französin. Der Belgier kam als nächstes dran. Sein Entwurf war etwas schlcihter gehalten und nicht so dominant wie die beiden Entwürfe davor. Auch hatte er für ausreichend Belüftung gesorgt und die Anzahl der Essen auf eine reduziert. Auch bei den Fenstern hatte Jaques Cornu nicht gegeizt- Allerdings war sein Entwurf zu modern und nicht nach Kyle Hathaways Geschmack. Als letzte präsentierte Chantal Toussaint ihren Entwurf für die Schmiede. Das Gebäude sollte gemauert werden und große Fenster bekommen. Der Eingang sollte sich in einem Anbau seitlich vom Arbeitsraum befinden. Natürlich durfte auch ein großer Schornstein nicht fehlen. Auch eine überdachte Freifläche war vorgesehen, damit der Schmied im Sommer im freien arbeiten konnte. Kyle Hathaway war zufrieden. Genauso hatte er sich die Schmiede vorgestellt. Chantal Toussaint durfte sich über eine Prämie in Höhe von 50.000 Dollar freuen. Die anderen drei hatten jeweils 20.000 Dollar eingesackt. Der Entwurf von Chantal Toussaint überstand die Abstimmung ohne nennenswerte Probleme. Und so konnte Kyle Hathaway um 10:00 Uhr den Baggern das Zeichen geben, das mit dem Bau begonnen werden konnte. Die rissen das Erdreich auf und hoben eine 25 m tiefe Grube aus. Danach wurden die Stahlpfeiler ins Erdreich getrieben und mit den geflochtenen Stahlgittern verscheißt. Danach wurde die Grube mit Zement gefüllt. Und während der Zement trocknete und aushärtete, hatte man auf der Werft mit der Kiellegung der neuen Autofähre begonnen. In der Fertigungshalle wurden die einzelnen Segmente des Schiffes gefertigt. Um die Mittagszeit war der Zement trocken und komplett ausgehärtet. Die Maurer fingen an, die erste Lage an Backsteinen zu legen und die Lücken mit Zement zu füllen. Danach 03 kam die nächste Lage mit Backsteinen. Auf der Werft hatte der Kran die Bugsektion der neuen Fähre am Haken. Eine Wölbung nach innen kennzeichnete die Bugklappe des Schiffes. Als die Sektion an Ort und Stelle war und eingepasst war, wurde das Stück mit dem Kiel des Schiffes verschweißt. Als nächstes kam ein 28 m langes Rumpfstück, das auch die Brücke beinhaltete. Als auch dieses Bauteil eingepasst war, wurde es mit dem Kiel und der Bugsektion verschweißt. Auf der Baustelle der Schmiede stand das Gebäude schon bis zur fünften Lage. In einige der Backsteine hatte man Löcher gebohrt, damit die Fenster später fest an ihren Plätzen blieben. Schließlich wurde es Abend und die Sonne begann hinter den Bergen unterzugehen. Auf der Baustelle Schmiede stand das Gebäude bereits im Rohbau. Auf der Werft war der Rumpf der Fähre schon soweit fertig gestellt. Die riesige Heckklappe hing noch am Haken des Krans. Am nächsten Morgen wurde weitergebaut. Auf der Baustelle der Schmiede hatte man begonnen, die Dachkonstruktion zu fertigen, während man auf der Werft an der Fähre weiterbaute. Zuerst wurde die Heckklappe eingebaut, ehe ein 40 m langes Rumpfstück eingebaut wurde, das den Schornstein enthielt. Chrissy Fox hatte unterdessen entschieden, den zweiten Kreuzfahrtriesen in Bau zu geben. Das Schiff für die Norwegian Cruise Line sollte ein Schiff der Breakaway Plus-Klasse werden. Diese Schiffe waren 333,6 m lang und waren mit 167.725 BRZ vermessen. Diese schwimmenden Hotels waren 41,40 m breit und hatten einen Tiefgang von 9 Metern. 1.700 Mann Besatzung würden später nötig sein, um das neue Schiff am Laufen zu halten. Die Leistung der beiden Dieselmotoren lag bei 104.419 PS und wurde über zwei Wellen auf zwei Propeller übertragen. Die Dienstgeschwindigkeit des Kreuzfahrtriesen lag bei 22,5 Knoten. Die Schiffe der Breakaway Plus-Klasse waren für 3.900 Passagiere zugelassen. Auf dem Schiff waren indessen die Glaser am Werk und setzten überall die Scheiben ein und dichteten sie mit Fensterabdichter ab. Auch an der Inneneinrichtung wurde schon gearbeitet. Auf der Brücke waren unterdessen die Elektriker zugange und verlegten die elektrischen Leitungen. Zu guter letzt kam das Dach. Kaum war dies verschweißt kam der Mast mit den ganzen Radaranlagen und den anderen technischen Geräten. Der Bau der Fähre war den Umweltschützern von „grüne Lunge“ natürlich ein Dorn im Auge. Stieß dieses Schiff doch Unmengen von CO2 aus. Allerdings hatten die kanadischen Betreiber auf umweltfreundliche Antriebstechnologie gesetzt. Außerdem hatte eine in Sky City neu gegründete Reederei ein neues Fahrgastschiff bei der Sky City Ship Building Company bestellt um damit Tagesausflüge nach San Francisco und die umliegenden Städte ermöglichen zu können. Auf der Baustelle der Schmiede hingegen erlebten die Arbeiter unterdessen eine böse Überraschung. Ein Unbekannter war auf das nicht gedeckte Dach des Gebäudes geklettert und hatte es mit Benzin übergossen. Dann hatte er von einem Hubschrauber aus einen 04 Molotowcocktail auf das Dach geworfen. Der Rohbau brannte sofort lichterloh. Die Arbeiter konnten sich gerade noch ins Freie retten. Die herbeigerufene Polizei und die Feuerwehr konnten den Brand zwar löschen, aber der Dachstuhl war komplett zerstört. Die Ermittlungen ergaben schnell, das Brandstiftung die Ursache des Feuers waren. Auch den Halter des Hubschraubers konnte man ausfindig machen. Über den Piloten war es dann ein leichtes den Brandstifter ausfindig zu machen. Wie sich herausstellte, hieß er Manuel del Toro und war der jüngere Bruder von Diego del Toro. Offenbar war dieser beleidigt, weil am Ende seine französische Konkurrentin Chantal Toussaint den Zuschlag erhalten hatte, und wollte sich nun dafür rächen. Manuel del Toro hatte wohl gehofft, dass die Beamten mildernde Umstände walten lassen würden, wenn er ein Geständnis ablegen und umfassend aussagen würde. Doch er hatte sich verkalkuliert. Der junge Spanier wurde wegen Brandstiftung und Sabotage vor Gericht gestellt. Für Richard Attenborough war die Verhandlung eine ganz besondere. Es war seine letzte, bevor er in den wohlverdienten Ruhestand ging. Seine Nachfolgerin stand auch schon fest. Es war Kim Wilde aus Detroit, im US-Bundesstaat Michigan. Sie war vor 2 Monaten von Michigan nach Sky City gezogen. Nun saß Kim im Publikum und verfolgte aufmerksam das Geschehen im Saal. Manuel del Toro saß auf der Anklagebank. Neben ihm saß sein Verteidiger. Richard Attenborough saß auf seinem Platz am Richterpult, das auf einer Empore befestigt war. Links und rechts saßen seine beiden Assistenten, die Schöffen. In einer Box, die etwas abseits stand, saßen die 12 Geschworenen, die die Jury bildeten. Unter ihnen war auch Chrissie Watkins, die Leiterin von Sky City TV. Richter Attenborough eröffnete die Verhandlung mit den obligatorischen 3 Schlägen seines Holzhämmerchens. „Ich erkläre die Verhandlung für eröffnet. Manuel del Toro. Ihr werdet der Brandstiftung und der Sabotage beschuldigt. Wie bekennt Ihr euch?“, fragte Richard Attenborough. Erwartungsgemäß antwortete der Spanier mit „Nicht schuldig.“ „Dann möchte ich gerne den ersten Zeugen hören.“, sagte Richard Attenborough. „Die Staatsanwaltschaft ruft Michael McGurke in den Zeugenstand.“ Ein kräftig gebauter Mann mit stechend braunen Augen und markantem Kinn betrat den Raum. Auffällig waren auch seine braunen kurz geschnittenen Haare. Der Hüne nahm Platz. „Sie sind Michael McGurke, Geboren am 10.11.1970 in Dayton, Ohio?“ „Ja, euer Ehren.“ „Was sind Sie von Beruf?“ „Ich bin Schmied.“ „Sie sind mit dem Angeklagten weder verwandt noch verschwägert?“, fragte Richter Attenborough. „Ja, euer Ehren.“ „Dann schildern Sie uns bitte die Ereignisse vom 31. dieses Monats.“ Nachdem der Betreiber der Schmiede seine Erzählung beendet hatte, nahm ihn der Staatsanwalt ins Kreuzverhör. „Und Sie sind sich absolut sicher, dass Sie den Angeklagten im Hubschrauber gesehen haben?“ „Absolut, Sir.“ „Wie haben Sie ihn identifiziert?“ „Als 05 der Hubschrauber abgedreht ist, hat eine Windböe die Kapuze auf der linken Seite etwas zurückgeschlagen. Dadurch konnte ich einen Teil des Gesichts sehen. Mir ist die Narbe aufgefallen, die vom linken Auge die Backe nach unten verläuft. Und der Angeklagte hat genau diese Narbe.“ Der Prozess dauerte vier Tage, ehe Richard Attenborough das Urteil fällte. „Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil: Der Angeklagte Manuel del Toro wird der Brandstiftung und der Sabotage für schuldig befunden und zu 35 Jahren Haft verurteilt, weil er aus niederen Beweggründen gehandelt hat. Ich bin fast 50 Jahre Richter. Und in dieser Zeit ist mir noch nie ein solch skrupelloses und kaltblütiges Individuum begegnet, wie Sie, Mr. del Toro.“ „Kyle Hathaway hat die Ehre der del Toros befleckt. Ich habe sie mit meiner Tat wieder reingewaschen.“ „Alles Schwachsinn. Führt den Verurteilten ab. Die Verhandlung ist geschlossen.“, sagte Richard Attenborough und schlug mit dem Holzhämmerchen auf die Messingplatte vor ihm. Auf der Baustelle hatten die Arbeiter begonnen, den abgebrannten Dachstuhl wieder aufzubauen. Doch kaum war der letzte Balken wieder an Ort und Stelle, da flatterte ein von Diego del Toro erwirkter Baustopp für die Schmiede ins Haus. Dieser Baustopp war allerdings vor einem Gericht in Spanien erwirkt worden. Doch Kyle Hathaway ließ sich davon nicht beeindrucken. Er legte Widerspruch vor dem Supreme Court Kaliforniens ein, wo der Baustopp aufgehoben wurde. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Die nächst höhere Instanz in Spanien kassierte das Urteil ein und gab Diego del Toro Recht. Damit war ein Gang an den Supreme Court in Washington D.C. unvermeidlich. Dort trafen sich Kyle Hathaway und Diego del Toro wieder. Der Spanier bedachte seinen amerikanischen Widersacher mit einem hasserfüllten Blick, als dieser an ihm vorbei in den Gerichtssaal ging. „Das werden Sie noch bitter bereuen, dass Sie mich abgewiesen haben, Señor Hathaway. So wahr ich Diego del Toro heiße.“ „Das werden wir sehen.“ Die Verhandlung wurde von Richterin Sonia Sotomayor geleitet. Der Richterin war es offensichtlich alles andere als Recht, solch eine Lappalie zu verhandeln. Aber es musste nun mal sein. „Ladies and Gentlemen. Wir verhandeln heute die Causa Diego del Toro gegen Hathaway Investment Ltd. Meine Herren, Ihre Plädoyers bitte.“ Nach der Anhörung zogen sich die Richter zur Beratung zurück. Nach 4 Stunden fanden sich alle im großen Saal ein. Richterin Sotomayor wartete ein bisschen mit der Urteilsverkündung, bis sie sicher sein konnte, dass sie wirklich die volle Aufmerksamkeit aller Anwesenden hatte. „Ladies and Gentlemen. Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil: Der in Spanien verhängte Baustopp ist mit sofortiger Wirkung ungültig. Denn ein spanisches Gericht kann nur nach spanischem Recht urteilen. Urteile, die in Spanien gefällt werden, haben hier in den Vereinigten Staaten keine Gültigkeit. Die Verhandlung ist geschlossen.“ Diego del Toro wurde rot vor Zorn. Mit einem solchen Urteil hatte er nicht gerechnet. Er stand auf und verließ, auf Spanisch fluchend den Gerichtssaal. Als er an Kyle Hathaway 06 Vorbeikam, zog dieser eine Augenbraue nach oben und sagte süffisant: „Das kommt davon, wenn man mehr abbeißt, als man kauen kann.“ „Ach halt die Klappe, Estúpido!” An der Schmiede konnte zwar weiter gebaut werden, doch das letzte Wort in dieser Angelegenheit war noch nicht gesprochen. Denn nun verhängte der Bürgermeister von Cádiz, der der Familie del Toro nahe stand, ein Einlaufverbot für Handelsschiffe unter amerikanischer Flagge und von amerikanischen Reedereien. Nun schaltete sich das weiße Haus ein. Donald Trump bestellte den spanischen Botschafter ein. Diesem bildete sich ein Kloß im Hals, als er das Oval Office betrat. Denn kaum war die Tür zu, brüllte der Präsident den spanischen Botschafter an. „WAS BILDET SICH DER BÜRGERMEISTER VON Cádiz EINGENTLICH EIN?“, sagte er. „Bitte, wie meinen?“ „SIE HABEN MICH SEHR WOHL VERSTANDEN, HERR BOTSCHAFTER. WOHER NIMMT SICH DIESER MISTKERL DAS RECHT, SCHIFFEN UNSERER NATION, DAS EINLAUFEN IN DEN HAFEN VON Cádiz ZU VERWEIGERN?“ „Nun, der Bürgermeister von Cádiz steht der Familie del Toro sehr nahe. Sein Sohn Carlos ist mit Mercedes del Toro verheiratet. Ich denke, dass dürfte als Erklärung genügen.“ „WOLLEN SIE ETWA DAMIT ANDEUTEN, DASS DIESE LINKE BAZILLE DER FAMILIE DEL TORO ETWA HÖRIG IST?“ „Bedauerlicherweise ja. Es gibt in ganz Spanien keinen Politiker, der nicht in irgendeiner Weise mit den del Toros verbunden ist.“ „Dann sollte sich Ihr Ministerpräsident klar machen, dass gegen sein Land wirtschaftliche Sanktionen verhängt werden, wenn er das Einlaufverbot nicht innerhalb der nächsten 48 Stunden aufhebt.“, sagte der Präsident. Die Androhung von Donald Trump zeigte Wirkung. Schon am nächsten Tag lief der erste amerikanische Frachter, die American Fortress, seit 3 Tagen, in denen das Einlaufverbot bestanden hatte, in den Hafen von Cádiz ein. Mercedes del Toro wurde beim Bürgermeister der Stadt vorstellig. „Was hat das alles zu bedeuten?“, fragte sie, als sie ihrem Schwiegervater gegenüber saß. „Die Zentralregierung in Madrid hat per Dekret die Aufhebung des Einlaufverbots für amerikanische Schiffe in unseren Hafen befohlen. Mir sind die Hände gebunden, Mercedes.“ „Wieso fällt uns Madrid in den Rücken? Haben die Herrschaften denn überhaupt keine Cojones?“ „Washington hat Druck gemacht und mit Wirtschaftssanktionen gedroht. Ich überlasse es dir, dir auszumalen, was das für uns bedeutet hätte, wenn Donald Trump ernst gemacht hätte.“ „Keine Chance?“ „Nein, Mercedes. Es sei denn, du legst Wert darauf, dass die spanische Wirtschaft von den Amerikanern zugrunde gerichtet wird.“ „Danke, darauf verzichte ich. Aber wieso hat Donald Trump sich eingemischt? Ich dachte er und Kyle Hathaway sind nicht gerade die besten Freunde.“ „Donald Trump würde sogar über Leichen gehen, um die wirtschaftlichen Interessen Amerikas zu wahren.“ Damit war dieser Streit erledigt. Die Verlierer waren die del Toros. Kyle Hathaway rieb sich unterdessen vergnügt die Hände, denn nun hatte er endgültig freie Bahn. Auf der Baustelle in Sky City war der Dachstuhl wieder aufgebaut und die Dachdecker waren dabei, die 07 Ziegel anzubringen. Schließlich war auch die Schmiede fertig gestellt. Es war Dienstag der 12.09.2017. Auf der Baustelle hatten sich alle Einwohner der Stadt und die Politiker der Stadt versammelt. Kyle Hathaway und seine Ehefrau Adriana kamen als nächstes. Wer noch fehlte, war Donald Trump. Kyle Hathaway hätte ihn am liebsten ausgeladen, doch Natalia Simmons, wie Natalia Devereaux nach der Hochzeit mit Gene Simmons nun hieß, war der Meinung, dass das nicht so einfach möglich war. „Du wärst fast baden gegangen Kyle.“, hatte sie gesagt. „Wie kommst du denn darauf?“ „Sieh den Tatsachen ins Auge Mann. Donald Trump hat dir deinen Arsch gerettet, als er den spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy unter Druck gesetzt hat. Ohne seine Hilfe hätten dich die del Toros gebrochen. Sie hätten es vielleicht nicht sofort geschafft, aber sie hätten dich am Ende doch fertig gemacht.“ Um 12:00 Uhr landete die Airforce One, wie die Maschine des Präsienten der Vereinigten Staaten von Amerika genannt wurde, auf dem Luftwaffenstützpunkt von Sky City. Schließlich traf auch der Präsident auf der ehemaligen Baustelle ein. Begleitet wurde er wie immer von seiner Ehefrau Melania. „Mr. President. Willkommen.“ „Keine Ursache, Mr. Hathaway.“ Schließlich war es dann wieder soweit. Die neue Schmiede wurde feierlich ihrem Element übergeben. Donald Trump hielt wie üblich die erste Rede. „Ladies and Gentlemen. Liebe Bürger. Heute übergeben wir ein neues Gebäude seiner Bestimmung. Es ist die Schmiede, hinter mir. Auch die Schmiedekunst hat bis heute eine bedeutende Funktion. Im Mittelalter fertigten Schmiede die Klingen für die Schwerter der Soldaten und die Lanzenspitzen für die Lanzenträger und Pikeniere. Später im 18. Jahrhundert waren es die Schmiede, die Spitzen für Harpunen der Walfänger geschmiedet haben. Heute gibt es verschiedene Arten der Schmiedekunst, doch am weitesten verbreitet ist die dekorative Schmiedekunst. Ich übergebe feierlich den symbolischen Schlüssel an Michael McGurke, der in dieser Schmiede ab sofort schalten und walten wird.“ Nach der Eröffnung der Schmiede saßen Kyle Hathaway und der Präsdident bei einem Bier auf Kyle Hathaways Yacht beieinander. „Sie haben was gut bei mir, Mr. President.“ „Sie meinen wegen der Geschichte mit den del Toros?“ „Ganz genau. Die Ehefrau meines Assistenten ist der Meinung, dass diese Familie mich irgendwann doch an den Kanthaken gekriegt hätte.“ „Hätte, wäre, wenn, Mr. Hathaway. Fakt ist, die del Toros werden es nicht mehr wagen, irgendetwas gegen amerikanische Unternehmer unternehmen. Sonst zahlt Spanien die Zeche. Und Mariano Rajoy weiß ganz genau, dass er sich das nicht leisten kann.“ „Wie dem auch sei. Ohne ihre Hilfe wäre ich baden gegangen.“ „Halb so wild. Aber wie sehen Ihre weiteren Planungen aus?“ „Ich beabsichtige ein Tierheim zu bauen. Desdemona Pride will die ausgesetzten Tiere von der Straße holen.“ „Eine gute Idee. Sie sind der Investor, Sie entscheiden letzten Endes.“ Kapitel 61: Der Bau des Tierheims --------------------------------- Der Bau des Tierheims Am Freitag, den 22.09.2017, gingen die Planungen in Sky City weiter. Kyle Hathaway hatte einen Antrag für den Bau des von Desdemona Pride gewünschten Tierheims eingereicht. Darüber hatten die Stadtverordneten nun zu entscheiden. Denn erst dann konnte Kyle Hathaway die für den Bau nötigen Genehmigungen einholen. Um 9:00 Uhr trafen sich die Stadtverordneten zu ihrer Sitzung. Bürgermeister Horace Cassell eröffnete sie. „Ladies and Gentlemen. Ich habe Sie heute zu dieser Sitzung gebeten, weil es einige Entscheidungen zu fällen gibt. Ganz oben auf der Tagesordnung steht natürlich der Antrag von Kyle Hathaway zum Bau eines Tierheims. Wenn ich mich recht entsinne, war das doch eine Herzensangelegenheit von Ihnen, Miss Pride.“ „Das ist richtig, Mr. Cassell. Und ich bin froh, dass Mr. Hathaway meinem Vorschlag große Bedeutung beimisst.“ „Mr. Loxley, gibt unsere Stadtkasse denn eine solche Einrichtung her?“ „Es gäbe keinen besseren Zeitpunkt, dieses Projekt anzugehen. Aber danach sollten wir wieder ein Gebäude bauen, das uns wieder Einnahmen beschert. Am Tierheim verdienen wir nichts.“ „Wie wäre es mit einem Kulturzentrum? Dort könnten verschiedene Künstler dann ihre Kunstwerke präsentieren. Und wir hätten immer wechselnde Ausstellungen. So was kommt an.“, sagte Desdemona Pride. „Hat jemand andere Vorschläge?“ Keiner der Anwesenden sagte etwas. „Niemand? Gut, dann sollten wir über Kyle Hathaways Antrag abstimmen, damit er das Bauprojekt angehen kann.“ Das Ergebnis der Abstimmung stand bereits nach vier Minuten fest, das es keinerlei Gegenstimmen oder Enthaltungen gab. Damit war der Weg für den Bau des Tierheims frei. Kyle Hathaway konnte die notwendigen Genehmigungen einholen und ein entsprechendes Areal abstecken. Auch auf der Werft gingen die Arbeiten weiter. Die Fähre war mittlerweile fertig und wartete darauf, ihrem Element übergeben zu werden. In der Montagehalle hatten die Arbeiter seit der Einweihung der Schmiede die Sektionen des Kreuzfahrtriesen für die NCL gefertigt. Das Schiff sollte später den Namen „Norwegian Voyager“ tragen. Chrissy Fox, die Leiterin der Werft hatte unterdessen entschieden, ein kleineres Schiff zu bauen. Es war das Ausflugsschiff der Sky City Shipping Tours. Das Schiff sollte eine Länge von 41,96 m haben und einen Tiefgang von 1,27 m. Die Breite war mit 8,20 m angegeben und die Tonnage mit 334 Tonnen bei voller Beladung. Das Schiff sollte für 420 Passagiere zugelassen werden. Den Antrieb bildeten zwei MTU-Schiffsdieselmotoren, die zusammen 3.426 PS leisteten. Das Schiff konnte 33 Knoten schnell fahren und hatte statt der üblichen Schrauben zwei Jet-Antriebe erhalten. Der Rumpf wies eine elegante Linienführung auf. Der Aufbau war eine zweistöckige Konstruktion mit großzügigen Panoramafenstern. Achtern am Heck hatte man den Fahrgastraum nicht geschlossen, sondern eine offene Fläche vorgesehen, damit die Passagiere auch nach draußen gehen konnten. Oben auf dem Dach sollten die Rettungsinseln und die Radaranlagen montiert werden. Die beiden Schornsteine sollten in der Mitte angeordnet werden und mit einem Metallsteg verbunden werden auf dem noch 01 ein kleiner Mast aufgesetzt werden sollte. Der Fahnenmast sollte am Heck auf dem oberen der beiden Stockwerke des Fahrgastraumes angebracht werden. Um 10:30 Uhr wurde mit der Kiellegung des neuen Kreuzfahrtriesen begonnen. Die Fähre, auf den Namen „New Glasgow“ getauft war bereits vom Stapel gelaufen. Als Taufpatin hatte die Bürgermeisterin der Stadt Nancy Dicks fungiert. Da die Helling nun frei war hatte man die Sektionen des Kiels für die „Norwegian Voyager“ aus der Fertigungshalle geholt und nach dem Aufreihen zusammengeschweißt. Nachdem dieser Arbeitsschritt erledigt war, kam aus der Fertigungshalle die Bugsektion, die 30 Meter hoch war. Danach kam ein 68 Meter langes Rumpfstück, in derselben Höhe. Auch Kyle Hathaway war nicht untätig gewesen und hatte den neuen Standort für das Tierheim ausgewählt. Als Halter eines Hundes wusste er, dass Tierheime immer etwas außerhalb der Stadt liegen mussten, damit die Tiere nicht anfingen durchzudrehen. Als Standort hatte der Investor aus Chicago ein Waldstück in der Nähe des Planetariums ausgewählt, das etwa 900 Meter entfernt lag. Auch einen Haltepunkt sollte es geben. Das bedeutete auch, dass eine komplett neue Straßenbahnlinie eingerichtet werden musste und neue Triebwagen beschafft werden mussten. Kyle Hathaway entschied, dieses Mal Fahrzeuge bei einem osteuropäischen Hersteller zu bestellen. Bei Škoda in Pilsen bestellte er 5 Fahrzeuge des Typs 15T die für den amerikanischen Markt entsprechend umgerüstet werden mussten. So wurden die Drehgestelle und die Stromabnehmer entsprechend angepasst. Auch das Depot wurde um fünf neue Stellplätze erweitert. Der Chef bei den Tschechen staunte nicht schlecht, als er die Bestellung sah. Nach einer Recherche im Internet über das amerikanische Stromsystem für Straßenbahnzüge schickte er Kyle Hathaway eine Bestellbestätigung und einen Auftrag für die Montage mit dem Vermerk „DRINGEND“. Am Mittwoch, den 27.09.2017 waren die 5 neuen Triebwagen endlich fertig zum Abtransport nach Hamburg, wo es dann mit dem Containerschiff nach Sky City weitergehen sollte. Doch zuerst wurden die neuen Straßenbahnen in Container verladen, die per LKW zum Bahnhof von Pilsen gefahren wurden, wo es dann mit der Eisenbahn weiterging. Den Güterzug zog 383 003-1, eine Lok der Siemens Vectron-Familie. Um 4:00 Uhr in der Früh setzte sich die 90 Tonnen schwere Lok mit ihrer Fuhre in Bewegung. In Sky City stand ein Teil des Tierheims bereits im Rohbau. Das Verwaltungsgebäude war fast fertig. Nur das Dach musste noch gedeckt werden. Im Inneren wurden die elektrischen Leitungen verlegt, denn die Fenster waren schon eingebaut und abgedichtet. Ein anderer Bautrupp schweißte die Gitter für die Hundegehege zusammen. Auf der linken Seite vom Verwaltungsgebäude wurde das Katzenhaus errichtet. Auf der rechten Seite sollte ein Haus für Kleintiere und Vögel entstehen. Die Grube hatte man schon ausgehoben. Auf der Werft waren die Arbeiten an der „Norwegian Voyager“ voran geschritten. Die Aufbauten reichten nun bis zur vierten Etage. Gerade wurde ein 45 Meter langes Rumpfstück heran gehievt, als eines der Stahlseile riss, mit denen die Rumpfsektion am Kranhaken 02 befestigt war. Der Kranführer wusste sofort, was los war. Ganz vorsichtig bugsierte er den Ausleger näher an das Schiff heran, um ein Schlingern des Rumpfteils zu verhindern. Denn das konnte dafür sorgen, dass noch weitere Seile rissen und die Rumpfsektion in die Tiefe stürzte und dabei Menschen zu Schaden kamen. Zu allem Überfluss hatte der Wind auf 9 Beaufort aufgefrischt. Das bedeutete Windgeschwindigkeiten bis zu 88 Km/h. Doch der Mann im Führerstand des Krans schaffte es doch irgendwie, das tonnenschwere Stahlteil an der vorgeschriebenen Stelle abzusetzen, wo es von den anderen Arbeitern in Empfang genommen und verschweißt wurde. Unterdessen hatte der Güterzug mit den Straßenbahntriebwagen den Bahnhof von Prag durchfahren und war nun auf dem Weg in Richtung deutscher Grenze. Um 9:00 Uhr durchfuhr der Güterzug den Dresdner Hauptbahnhof und fuhr weiter nach Berlin. Den Hauptbahnhof in der Bundeshauptstadt durchfuhr der Zug um 13:30 Uhr. Ein Signal hatte ihn unterwegs zum Halten gezwungen. Um 17:30 Uhr hatte der Zug sein Ziel, den Güterbahnhof im Hamburger Stadtteil Altona erreicht. Von dort ging es per LKW zum Containerterminal des Hamburger Hafens. Dort wurden sie auf die 330 Meter lange und 48,2 Meter breite Paranagua Express der Pacific International Lines verladen. Um 19:00 lief der Containerriese aus Hamburg aus und begann seine Reise über den Nordatlantik, ehe er an der Küste Floridas abdrehte und die Abkürzung durch den Panama-Kanal nahm. Am Dienstag, den 03.10.2017, um 9:45 Uhr, legte die Paranagua Express im Containerhafen von Sky City an. Da es noch keine Schleppschiffe und Lotsenboote gab, musste der Kapitän das Anlegemanöver alleine durchführen. Ganz vorsichtig drehte er das Schiff an die Kaimauer heran, ehe er die Trossen an Land werfen ließ, die von den Hafenarbeitern aufgefangen und an den Pollern befestigt wurden. Die fünf für Sky City bestimmten Container wurden entladen, ehe das Schiff die Leinen wieder loswarf und seine Reise fortsetzte. Die Container wurden entladen und die Triebwagen wurden auf Tieflader umgeladen, die im Anschluss zum Straßenbahndepot fuhren, wo die neuen Triebwagen auf die Gleise gestellt wurden. Danach wurden die Fahrzeuge ins Depot gebracht und dort abgestellt. Auf der Baustelle des Tierheims standen auch die Hundegehege. Das Kleintierhaus stand im Rohbau. Das Verwaltungsgebäude war fertig, während im Katzenhaus die letzten Arbeiten verrichtet wurden. Zeitgleich war auf der Werft die „Norwegian Voyager“ fertig gestellt worden. Zumindest äußerlich war der Kreuzfahrtriese fertig. Innen wurde noch an der Inneneinrichtung gearbeitet. Am Abend desselben Tages stand die Taufe des neuen Kreuzfahrtschiffes an. Taufpatin des Schiffes war Amy Peterson, die Leiterin der „Dare Dancers“, dem Dance Team der Sky City Dare Devils. „Ich taufe dich auf den Namen „Norwegian Voyager“.“, sagte Amy und warf die Sektflasche, die, wie vorgesehen am Bug des Kreuzfahrtriesen zerbrach. Als die „Norwegian Voyager“ ins Wasser glitt, wurde die Nationalhymne der Bahamas gespielt, da dieses Schiff wie alle Schiffe der NCL seinen 03 Heimathafen in Nassau auf den Bahamas hatte. Auf der Baustelle war inzwischen auch das letzte Haus fertig gestellt worden. Damit war das Tierheim bereit seinen Dienst aufzunehmen. Doch es fehlte noch jemand, der dort die Leitung übernahm. Kyle Hathaway entschied sich für Teresa de Sousa. Die 33jährige aus Portimao war für den Investor aus Chicago die erste Wahl, da sie sehr tierlieb war. Am Mittwoch, den 04.10.2017 landete um 12:00 mittags eine Maschine vom Typ Airbus A330-900 der portugiesischen Fluggesellschaft TAP. Am Ausgang wartete Kyle Hathaway auf die 33jährige Portugiesin. Als sie mit einem Koffer in der Hand erschien, konnte er die neue Leiterin des von ihm gebauten Tierheims genauer betrachten. Teresa de Sousa war 1,88 m groß und hatte ein ovales Gesicht mit braunen Augen. Ihre braunen Haare trug sie offen und schulterlang. Kyle Hathaway fiel auch der schlanke Körper auf. Bekleidet war Teresa de Sousa mit einer hautengen Jeans und einem hautengen T-Shirt mit der Aufschrift „I Love Dogs“.Dazu trug sie weiße Tennissocken und schwarze Stoffschuhe. Kyle Hathway gab ihr mit einem festen Händedruck die Hand. „Miss de Sousa, ich freue mich, dass Sie sich bereiterklären, die Leitung im neuen Tierheim von Sky City zu übernehmen.“, sagte er. „Ich bin gerne hergekommen. Aber ich kann ihnen nicht versprechen, dass ich auch bleibe. Erst mal muss ich mir einen ersten Eindruck von meiner Wirkungsstätte machen. Wenn mir gefällt, was ich dort vorfinde, bleibe ich. Ansonsten reise ich mit dem nächsten Flug wieder ab.“ Kyle Hathawax brachte die neue Leiterin des Tierheims in Spe zuerst zum neu gebauten Tierheim und führte sie herum. Und was Teresa de Sousa sah, gefiel ihr. „Sie haben ganze Arbeit geleistet, Senhor Hathaway. Die Unterkünfte für die Tiere sehr grozügig gestaltet. Ich nehme den Job an.“ Keine zwei Tage später, am Freitag, den 06.10.2017 wurde dann das neue Tierheim festlich eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Nur einer fehlte bei der Feier. US-Präsident Donald Trump. Diese Fehlbleiben war ein heftiger Streit zwischen Donald Trump und Kyle Hathaway vorausgegangen. Der Präsident hatte dem Investor aus Chicago vorgeworfen zu wenig amerikanisch zu denken. Um 14:00 Uhr begann dann die Feier. Normalerweise hätte Teresa de Sousa eine Rede halten sollen, doch sie hatte sich dagegen entschieden, denn sie war im Halten von Reden nicht gerade mit Talent gesegnet. Die erste Rede an diesem Nachmittag hielt natürlich Kyle Hathaway. „Ladies and Gentleman, liebe Gäste. Man sagt ja immer, der Hund ist der beste Freund des Menschen. Aber jeder, der sich ein Haustier anschafft, sollte sich auch der Verantwortung bewusst sein, die ein Tier mit sich bringt. Ein Haustier, egal ob Hund, Stubentiger oder eine andere Sorte, ist ein Lebewesen und kein Spielzeug, dass man einfach unter seinem Bett hervorholt und nach einer gewissen Zeit wieder dorthin zurücklegt. Menschen die nicht bereit sind, die Verantwortung für das Wohlergehen ihrer Fellnase zu tragen, sollten von der Anschaffung doch lieber absehen. Doch die Erfahrung zeigt leider immer wieder, dass manche Leute nicht so weit denken und sich aus einer Laune heraus ein Haustier anschaffen. Und dann stellen sie fest, dass sie mit der Haltung ihrer Fellnase überfordert sind und schieben das Tier einfach ab. Gäbe es Einrichtungen wie das Tierheim von Sky City nicht, würden viele Tiere die kalte Jahreszeit nicht überleben. Denn es wäre ja niemand da, der sich um sie kümmert.“ Danach wurde mit einem Buzzer symbolisch das Tor des Haupteingangs geöffnet und ein Kleintransporter vom Typ Piaggio Porter rollte in den Hof. Auf der Ladefläche waren viele Transportboxen mit etlichen zurückgelassenen Haustieren verstaut. Der Porter gehörte zu einer kleinen Flotte von Kleintransporter, die Kyle Hathaway bei Piaggio in Pontedera bestellt hatte. Und wie alle Fahrzeuge, war auch dieses Fahrzeug mit einem 10,5 Kw-Elektromotor ausgerüstet. Mit der Eröffnung des Tierheims war ein weiteres Problem gelöst. Aber es gab immer noch eine Menge zu tun. So hatte Horace Cassell den Investor aus Chicago wissen lassen, dass sich die Stadtverordneten ein Kulturzentrum wünschten, um den Kultursektor etwas zu stärken. Kyle Hathaway gefiel die Idee. 04 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)