Unter der Oberfläche von Greentinka ================================================================================ Kapitel 1: Trauma ----------------- Halli Hallo, an den Leser der sich gerade hier her verirrt hat :) Es freut mich, dass meine Kurzbeschreibung und der Titel meiner Geschichte Dein Interesse geweckt haben. Ich muss zugeben, dass ich mich eigentlich nicht getraut hätte diese hochzuladen. Schließlich ist es nicht nur meine erste HP Geschichte, sondern im allgemeinen meine erste Geschichte.  Aber meine beste Freundin ist der Meinung, dass ich einfach mal ins kalte Wasser springen soll. Ich würde mich über konstruktive Kritik sehr freuen und natürlich auch darüber, wenn Dir die Geschichte gefällt. Inspiriert wurde ich von Mrs Malfoy, Drachen-Fan und ao-chan21. Bei jenen möchte ich mich gerne bedanken, für die tollen Geschichten, die sie hier zum besten geben :) und jene natürlich auch empfehlen! Meine Betaleserin ist die tolle Angelwitch die sogar bemerkt wenn ich ein Bett aus einem Fluss schnitze anstatt aus einem Baum XD So nun möchte ich nur noch sagen, dass die Figuren dieser Geschichte nicht mir gehören, sondern JKR, ich verdiene kein Geld hiermit und dass die Geschichte Boy x Boy beinhaltet, also wer es nicht mag soll es bitte nicht lesen ;) Trauma Der Abend war kühl, eine leichte Brise lies die Grashalme erzittern und rüttelte leicht an den Ästen der Bäume. Die Sonne war gerade im Begriff unterzugehen und somit spiegelte die Oberfläche des Schulsees das Orange-Rot des Himmels wieder.  Ein blonder junger Mann stand an einem der Bäume nahe des Seeufers gelehnt und es wäre wohl ein atemberaubender Anblick gewesen, wenn er sich auf den in Flammenfarben leuchtenden See konzentrieren hätte können.  Doch sein Augenmerk lag auf Harry Potter, dem Jungen der das Unmögliche wahr gemacht hatte. Wie unzählige Male zuvor saß der Schwarzhaarige dort am See und starrte auf einen unbekannten Punkt. Draco hasste es, wenn Harry in diese Stimmung verfiel, denn er konnte nichts für den anderen jungen Mann tun. Harry bemerkte ihn nicht. Er bemerkte ihn nie. Er wusste nicht, dass Draco immer einige Meter von ihm entfernt stand und ihn beobachtete. Wahrscheinlich hätte sich der Blonde auch neben den Schwarzhaarigen setzen können und dieser hätte ihn nicht bemerkt. Zu sehr war Harry in seinen düsteren Gedanken gefangen, zu tief war er in die Abgründe seiner Seele versunken. Draco stand nicht hier um Harry zu betrachten, auch wenn er jenen gern musterte, sondern um ihn vor sich selbst zu schützen, sollte es notwendig sein.  Der Malfoyerbe konnte sich sehr gut daran erinnern, wie Harry alles in sich hinein gefressen hatte, immer darauf bedacht eine Maske der Sorglosigkeit zur Schau zu stellen. Er hatte so lange ein furchtloser Held sein müssen, dass er gar nicht mehr aus dieser Rolle heraus kam. Natürlich hatten seine Freunde bemerkt, dass etwas mit dem jungen Mann nicht stimmte, doch sie hatten ihn nicht bedrängen wollen. Er hatte so viel durchlitten, dass sie einfach davon ausgingen, dass nur die Zeit seine Wunden heilen konnte. Draco hingegen hatte einfach gehofft, dass der andere sich, wenn er so weit war, ihm anvertrauen würde. Keiner hatte geahnt, dass Harry so weit gehen würde! Vielleicht wollten sie auch einfach nicht wahrhaben, dass Harry so kaputt gegangen war, an dem was man von ihm erwartet hatte. Auf alle Fälle hatte Harry sich mal wieder zurückgezogen und wie immer ließen ihm seine Freunde und auch Draco seinen Freiraum.  Durch diesen törichten Fehler hätten sie ihn beinahe verloren. Immer wenn der reinblütige Zauberer an diesen Tag dachte, durchfuhr ihn das Gefühl puren Schreckens.  Er hatte für einen kurzen Augenblick gedacht, dass der andere von ihm gehen würde. Dass er ihn einfach zurücklassen würde. Die Kälte, die sich um sein Herz geschlossen und die Angst, die er um den anderen hatte, war tausendmal schlimmer als die, die er bei dem Irren-ich-bin-der-neue-Lord-der-Welt empfunden hatte. Später konnte Harry nicht mehr sagen was ihn dazu getrieben hatte, doch er ging wie ferngesteuert auf den Astronomieturm und stieg von seinen dunklen, traurigen Gedanken getrieben auf eins der Fenstersimse. Er hatte es beenden wollen, war nicht bei Sinnen und wäre der blonde Slytherin nicht gewesen, so hätte er es auch zu Ende gebracht.  Draco war einem Impuls gefolgt. Er hatte es sich selbst nicht erklären können aber irgendwas schien ihn zu Harry zu treiben. Sofort nach diesem Ereignis hatten sie ihn ins St. Mungos Hospital gebracht. Harry war das alles andere als Recht. Zum Einen hatte er sich an seinem Konstrukt aus Lügen und Halbwahrheiten festhalten wollen, bei denen es immer darum gegangen war, dass es ihm gut ging. Zum Anderen wollte er nicht schon wieder die ganze Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sein Partner jedoch hatte darauf bestanden und auch wenn Harry sehr stur war, so fügte er sich meist, wenn sein Lebensgefährte ihn scharf zurecht wies. Natürlich wusste in kürzester Zeit das ganze Krankenhaus wer zu einer Untersuchung gekommen war. Es hatte eine halbe Ewigkeit gedauert, bis endlich jemand kam um mit ihnen zu reden. Bedauerlicherweise war das, was sie seiner `Familie` sagten, zu mindestens dem blonden ehemaligen Todesser nicht neu. Natürlich wusste er (obwohl Harry es so verbissen er nur konnte, verbarg) das all der Druck auf Harry, die Todesfälle und zum Schluss der Kampf gegen den dunklen Lord seine Spuren hinterlassen hatte. Schließlich war das bei ihm und den anderen beteiligten nicht anders. „Mr. Potter hat ein Trauma und eine Art Belastbarkeitsstörung, von den Depressionen ganz zu schweigen!“, hatte eine Schwester voller Ehrfurcht vor dem Helden der Zaubererwelt gesagt. Sie war noch ziemlich jung, ähnelte aber in ihrem mütterlichen, herzlichen Auftreten Madam Pomfrey. Sie wirkte bekümmert, als sie ihnen die Diagnose erklärte. Natürlich war sie bekümmert! Denn Harry hatte sie alle gerettet und zahlte nun auch noch selbstlos wie er war den Preis für die ihm auferlegte `Heldentat´. Draco musste sich beherrschen um jene Gedanken nicht mit denen zu teilen die sich nun einfach ihres Lebens freuen konnten, ohne je wirklich mit dem Krieg in Kontakt gekommen zu sein. Er sah seinen Freund einfach nur lächelnd an und sagte ihm das sie, das schon hin bekommen würden. Gemeinsam! Und das taten sie. Zumeist hatte Harry gute Tage, an denen er seine Arbeit als Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste ausführen und auch rumalbern und sich seines Lebens erfreuen konnte . Denn hingegen dem, was man sich so ausmalte, können auch Menschen die zu Melancholie und Depressionen neigten noch Glück und Freude empfinden. Draco spannte sich innerlich an und gab sich dann einen Ruck. Es war zu kalt als das Harry ewig am Seeufer sitzen hätte können. Normalerweise war Draco geduldiger. Er wartete stets darauf, dass die Sonne unter gegangen war, bevor er zu seinem Freund ging. Er redete sich selbst immer ein, dass er Harry die Zeit geben wollte über das nach zu denken, was ihm so viel Kummer bereitete. Die Wahrheit war jedoch wohl eher, dass er den Anblick nicht ertrug. Die sonst so smaragdgrün leuchtenden Seelenspiegel wurden matschig graugrün, wässrig und die Lider wund gerieben. Harry wirkte dann immer aschfahl und fast leblos wie eine Puppe. Draco hasste dieses Bild von dem anderen. Jedes Mal wenn er den anderen in diesem Zustand sah, dankte er Merlin dafür, dass der Löwe die Stärke besaß, sich aus dem tiefen Loch, in dem er sich dann und wann befand wieder hinaus zu hieven. Anfangs war seine Angst groß gewesen. Er hatte befürchtet gehabt, dass seine Wildkatze sich aufgeben würde. Er hätte es verstanden. Der Goldjunge hatte alles Recht der Welt auf Frieden. Er hatte jedoch nicht mit der Verbissenheit und dem Kampfgeist eines Gryffindors gerechnet. Harry hatte alles getan, um für ihn weiter zu leben. Er war sogar zu einem Therapeuten gegangen, obwohl er es nicht gerne tat und die Male, in denen der Schwarzhaarige sich absolut in sich selbst zurückzog, wurden weniger. Der Blondschopf machte sich immer seltener Sorgen, vertraute darauf, dass Harry immer mehr selbst mit den Situationen umzugehen lernte. Das hieß nicht das er unaufmerksam wurde, nur das er ihm im Normalfall die Möglichkeit gab von alleine zu ihm zu kommen. Die Möglichkeit, dass Harry alleine aus sich selbst heraus fand. Doch dieses Mal hatte Harry nur ein dünnes Shirt an und es war kühler als die Nächte zuvor. Er würde sich erkälten und das konnte Draco nicht riskieren. Als der Blonde auf Harrys Höhe war, sprach er mit sanfter aber eindringlicher Stimme: „Schatz, es ist kalt. Bitte komm mit mir ins Schloss“. Erst nachdem er angefangen hatte zu sprechen und er sah, dass seine Stimme zu dem Jungen-der-überlebt-hatte durchdrang, beugte er sich zu ihm und streckte seine Hand dem anderen entgegen. Wieder brach sein Herz, als die traurigen Augen seines Geliebten ihn langsam fixierten. Sie waren so stumpf und leblos. Harry brauchte eine ganze Weile. Draco rührte sich nicht und wartete geduldig bis er verstand was bzw. wer da vor ihm stand. Als er etwas tonlos flüsterte:„Draco?!“, kam langsam der Glanz zurück in seine grünen Iriden. Angesprochener musste seine ganze Kraft zusammennehmen, um den Klos herunter zu schlucken der ihm plötzlich im Hals stecken geblieben war. Er lächelte sanft und nickte, dann kniete er sich zu seinem Freund. „Schatz, bitte komm mit mir“, wiederholte er vorsichtig seinen Satz, als er Harrys Hand in die seine nahm. Harry lies sich hochziehen. Er widersprach nie. In diesem Zustand schien er keine Kontrolle mehr zu haben. Bereitwillig hätte er sich wahrscheinlich von seinem blonden Engel in den See ziehen lassen und sich ganz ohne Gegenwehr ertränken lassen. So willenlos wirkte er in diesem Moment. Wieder musste Draco schlucken. All die Jahre hatte Voldemort es nicht fertiggebracht den Jungen mit der Blitznarbe zu brechen und dann hatte er es quasi mit seinem letzten sauren Atemzug doch noch geschafft. Der Slytherin erinnerte sich, als ob es gestern gewesen wäre, als Harry ihm erklärte, was ihn beschäftigte. Es hatte fast ein Jahr gedauert bis Harry ihm endlich genug vertraut hatte und noch viel länger, bis er sich ihm anvertraute. Nun nach fünf Jahren waren sie wie eine gut geölte Maschine.  Vorsichtig gingen sie in Richtung Schloss. Draco schickte noch schnell einen Patronus zu Hermine und Ron, die dieses Wochenende wie fast jedes zusammen in Hogwarts verbrachten, um sie darüber zu informieren, dass es Harry gut ginge und sie nun in ihre Gemächer gehen würden. In ihren Räumen, die sie sich seit knapp einem Jahr teilten, setzte er den Schwarzhaarigen auf ihr großes Doppelbett. Das Bettzeug des wunderschönen, aus Esche geschnitzte Bettes war ganz nach Harrys Wunsch in rot und schwarz gehalten (obwohl Draco der Meinung war, dass die Farbe Grün Harrys Augen und seine bronzefarbene Haut besser betonte) und fing an ihn auszuziehen. Normalerweise liebte er es seinen Partner zu entkleiden, aber nicht wenn dieser bewegungslos und teilnahmslos dasaß. Als er ihn umgezogen und bettfertig gemacht hatte, gab er ihm einen Traumlostrank, damit der andere friedlich und tief schlafen würde. Wie immer hob Harry die entkorkte Flasche an seinen Mund und trank bereitwillig . Seine Lippen verzogen sich kurz, aber ansonsten war keine Regung zu lesen in dem nun nicht mehr völlig ausdruckslosem Gesicht. Nachdem er sich versichert hatte, dass Harry, den Trank zu sich genommen hatte und weggedämmert war, ging er in ihr Wohnzimmer, nahm ihr sozusagen Tagebuch und fing an hineinzuschreiben. Er schrieb auf welcher Tag gerade war, was sie gemacht hatten und wann Harry in sein tiefes Loch der Hoffnungslosigkeit gefallen war. So versuchte er die Auslöser für das Verhalten des anderen zu analysieren und auszumerzen.  Jedoch war das gar nicht so leicht, denn oftmals waren es absolut unzusammenhängende Dinge, die den Erlöser der Zaubererwelt an den Krieg und an seine Taten und seine Schuld erinnerten. Draco seufzte, legte das Buch weg und ging zu dem nun friedlich schlafenden jungen Mann. Der letzte Gedanke der ihm durch den Kopf ging, war: //Gott sei Dank hast du mir damals den Platz neben dir angeboten.// Fortsetzung folgt??? Nun ja so das war ein kleiner Versuch meinerseits mal eine Harry-Potter-Geschichte anzufangen. Über Kommentare freue ich mich natürlich und ich denke, dass ich eine Fortsetzung schreibe...mal sehen. Eure Greentinka :3 Kapitel 2: Nebelschwerer Morgen ------------------------------- Eigentlich hatte ich mir gedacht das ich mindestens 5 Kommentare haben möchte, um die Geschichte weiter zu schreiben....aber dann hab ich meinen ersten Kommentar bekommen und mich erinnert wie es ist eine Geschichte gelesen zu haben die es wert gewesen wäre weiter zu gehen aber sie nicht weiter geschrieben wurde. Naja und zudem bin ich im Moment sehr kreativ. Wäre doch schade die Kreativität nicht in vollen Maßen zu nutzen :) So noch schnell die wichtigsten Anmerkungen: Die Figuren der Geschichte gehören (leider, leider) nicht mir und verdiene mir mit diesen Geschichten kein Geld. Die Geschichte enthält Boy x Boy! Wer es nicht mag, kann gehen! Nebelschwerer Morgen Harry erwachte langsam aus seinem tiefen, traumlosen Schlaf.  Während der Schlaf aus seinem Geiste wich, schlich sich die Erinnerung erbarmungslos hinein.  Er brauchte gar nicht lang in sich horchen da war ihm schon klar, was passiert sein musste. Er fühlte sich körperlich erholt, so wie er sich immer fühlte, wenn er diesen vermaledeiten Traumlostrank, den sein Freund höchstpersönlich für ihn gemixt und verfeinert hatte, eingeflößt bekommen hatte. Er versuchte sich daran zu erinnern, was geschehen war.  Es war keine klare Erinnerung vorhanden, alles war bruchstückhaft, verzerrt wie nach einem Abend zusammen mit seinem besten Kumpel in einer der Kneipen in Hogsmeade. Im Gegensatz zu seinem Körper fühlte sich sein Geist wie durch einen Fleischwolf gedreht. Es war als ob er eine Menge Alkohol getrunken hätte, der ihn auch noch am Morgen danach träge machte und ihm das Gefühl gab, dass der Kater denn süffigen Vorabend nicht wert gewesen wäre. Harry hatte das Gefühl sich übergeben zu müssen. Es war schon wieder passiert. Sofort wurde er klarer, wenn auch nicht so klar das er sich leicht tat über das Geschehene nach zu denken. Und mit der bruchstückhaften Erinnerung kamen Hand in Hand die Schuldgefühle. Obgleich für seinen blonden Engel der Moment des Anfalles der Schlimmste war, so war für Harry jener nicht so schrecklich wie die Erkenntnis am Morgen, dass er erneut allen zur Last gefallen war. Schüchtern drehte er sich zu seinem Liebhaber um, der ihn, wie immer nach so einem Aussetzer, im Arm hielt. Nicht klammernd, ganz im Gegenteil, er hatte im Grunde nur seinen Arm auf seine Hüfte gelegt. Er achtete immer darauf, dass Harry genug Freiraum bekam. Als er in das schlafende Gesicht sah, schnürte es ihm die Kehle zu. Sein Geliebter war etwas blasser als sonst, seine Lippen leicht geöffnet und von etwas Speichel benetzt. Im Allgemeinen wäre es ein sehr erregender Anblick gewesen, wenn da nicht die tiefschwarzen Augenringe gewesen wären.  Der Held der Zaubererwelt spürte wie sich Tränen einen Weg nach draußen bahnen wollten, doch er schluckte sie störrisch runter. Der ehemalige Todesser hatte vermutlich nicht schlafen können aus Angst, dass Harry doch noch mal aufwachte und dann zu Ende brachte, was er angefangen hatte. Traurig und schuldbewusst betrachtete der junge Mann mit der Blitznarbe den anderen eine Weile. Das Gesicht wirkte entspannt, der Atem war ruhig. Eine vorwitzige blonde Strähne fiel in das mittlerweile durchaus als markant zu bezeichnende Gesicht. Malfoy Junior hatte durchaus einige markante Merkmale seines Vaters geerbt und dennoch war sein Gesicht viel feiner gezeichnet. Seine Lippen verführerisch geschwungen und seine Wangen nicht ganz so scharf geschnitten. Plötzlich hatte Harry das Bedürfnis zu fliehen. Er schämte sich und fühlte sich schlecht. Er war ein wandelndes Problem. Egal wie sehr er sich bemühte, er schaffte es einfach nicht normal zu sein. Er hatte Draco nicht verdient. Er musste hier raus! Vorsichtig drehte er sich von jenem weg, hob dessen Hand von seiner Hüfte und legte sie sanft wieder ab. Darauf bedacht keinen Ton von sich zu geben schwang er die Beine über die Bettkante und verharrte dort kurz. Er zögerte. Sollte er wirklich wieder einfach abhauen? Wie würde sich der noch Schlafende fühlen, wenn er aufwachte und Harry war verschwunden?  Dieses Spielchen hatten sie schon einige Male gespielt. Irgendetwas löste in Harry diesen Anfall aus. Dann schaffte es Draco ihn irgendwie zu beruhigen, zu ihm durchzudringen und ihn ins Bett zu verfrachten. Harry wachte am Morgen auf und verschwand, um über das Geschehene nachzudenken und in der Bibliothek nach einer Lösung zu suchen, die er nicht finden würde. Irgendwann käme der Blonde dann zu ihm, um mit ihm zu reden und wie immer würde Harry ein Lächeln aufsetzen, um zu verbergen, wie viel Angst er hatte und dem anderen sagen, dass alles okay war.  Harry hasste es schwach zu sein. Er hasste es, dass sich alle wegen ihm Sorgen machten. Er hasste es, Draco Kummer zu bereiten und er wollte einen Weg finden, dass die Anfälle, die er nicht kontrollieren konnte, aufhörten! Er wollte doch einfach nur glücklich sein! Er war es so Vielen schuldig! Aber er schaffte es einfach nicht. Immer wieder erinnerte er alle daran, was sie durchlitten hatten. Riss unabsichtlich die Wunden aller wieder auf! Er vergrub das Gesicht in seinen Händen. Er wollte nicht, dass die Beziehung wegen seiner Schwäche kaputt ging. Er hatte solche Angst davor, dass sein Freund ihn irgendwann verlassen würde, die Nase voll von ihm haben würde. Die Angst lähmte ihn und der Drang weg zu laufen wurde übermächtig. Der Slytherin sollte ihn so nicht sehen! Gerade als er aufstehen wollte um sich schnell etwas über zu ziehen, schlangen sich zwei starke Arme um seine Körpermitte. Harry erschrak kurz, entspannte sich aber sogleich wieder als ihm klar wurde, dass es sein Partner war, der ihn umarmte.  Er hatte gar nicht bemerkt das jener wach geworden war so sehr war er in seinen Gedanken versunken gewesen.  „Wo willst du hin Schatz?“, fragte die Stimme noch etwas verschlafen. Im Grunde war es eine überflüssige Frage. Draco wusste, wo Harry hin wollte. Harry sah nicht zu dem anderen. „Ich...naja...ein wenig mir die Beine vertreten“, sagte er knapp. Draco seufzte und zog ihn einfach wieder aufs Bett. „Harry James Potter, Du wirst jetzt nicht wieder abhauen!“, sagte er mit Nachdruck in der Stimme und zwang ihn mit sanfter Gewalt ihm in die Augen zu blicken. „Ich will nicht, dass Du das alleine durchmachst! Ich will, dass du mit mir redest“, sprach er ruhig weiter. Harry schüttelte unmerklich den Kopf. „Es ist alles...“. „Okay“ wollte er sagen, doch er wurde einfach unterbrochen. „Wehe du sagst jetzt das alles okay ist“, fauchte der andere abwehrend und sah mit den silbrigen Iriden, die er seine Augen nennen durfte, direkt in die geschundene Seele seines Liebsten. „Ich will das nicht mehr hören! Ich bin Dein Partner und ich will für Dich da sein! Nicht nur wenn du Dich nicht unter Kontrolle hast, sondern auch wenn Du wieder Herr der Lage bist! Ich möchte von Dir das Du mit mir redest. Mir sagst, was in Deinem kleinen,süßen Kopf vor sich geht!“ sprach er mit diesem gewissen Nachdruck,der Harry es unmöglich machte zu widersprechen.  Dieser fühlte sich zugleich panisch und wie in wohlige Watte gepackt. Sein Engel wollte für ihn da sein, er hatte den Wunsch ihm zu helfen. Das hatte sich Harry sein ganzes Leben lang ersehnt. Ein Mensch, der nicht nur von ihm nahm, sondern auch wissen wollte, was in ihm vorging.  Doch was, wenn er sich dem anderen anvertraute und dieser ihn nicht verstand? Er liebte den anderen, aber dieser war so viel stärker als er selbst. Draco kämpfte nicht so wie er mit der Vergangenheit. Oder er hatte es besser unter Kontrolle. „Ich....ich weiß nicht, was Du hören willst“, gestand Harry ängstlich. Bisher hatte er es immer geschafft dieses Gespräch zu umgehen, nun aber schien der andere etwas Bestimmtes von ihm hören zu wollen, doch ihm war nicht klar, was es war. Der Slytherin gab ihm unvermittelt einen liebevollen Kuss auf die Nase und schmunzelte leicht „Man Harry, ich will einfach alles hören. Was auch immer Dir gerade Kummer bereitet, ich will es wissen“, sagte er ruhig und fing an beruhigend über den flachen Bauch seines Freundes zu streicheln. Wieder zögerte der kleine Held. Er wollte sich dem anderen anvertrauen. Er vertraute ihm schließlich auch ohne zu zögern sein Leben an, also wieso fiel es ihm nur so schwer dem anderen von seinen Ängsten zu berichten? Wahrscheinlich, weil er in solchen Dingen bisher meist schlechte Erfahrungen gemacht hatte.  Draco senkte den Blick lies ihn los und legte sich neben ihn. „Weißt du, Harry...es ist nicht so das wir Dich nicht verstehen würden“, erklärte er ruhig. „Und es ist auch nicht so, dass Du als Einziger Deine Probleme mit der Bewältigung der Geschehnisse hast. Wir versuchen nur das meiste von Dir fernzuhalten, da wir nicht wissen was es genau ist ,was Dir Kummer bereitet“. In seiner Stimme schwang Verzweiflung und Harry glaubte einen Hauch von einem Vorwurf herauszuhören. Sofort fühlte er sich noch schuldiger. Er war es dem Slytherin nicht nur schuldig sich zu erklären, er sollte auch mehr für diesen da sein. Harry bekam durchaus dann und an einige irrationale Reaktionen des anderen mit. Er traute sich nur nie den anderen darauf anzusprechen. Zu viel Angst hatte er davor, die Wunden wieder aufzureißen.  „Ich weiß nicht wovor Du Angst hast, nur dass Du es nicht so bewältigen kannst, wie Du es Dir offensichtlich erhofft hast“, schloss er seine Predigt und sah immer noch stur an die Decke. Harry lies die Informationen langsam in sein Hirn sickern. Er schwieg eine ganze Weile um über alles nachzudenken. Um seine nächsten Schritte zu planen. „Draco?“, fragte er vorsichtig. „Ja?“, wurde geantwortet. „Bist Du glücklich?“, wollte der Schwarzhaarige unvermittelt wissen. Ein leises Schnauben war von jenem zu hören. „Natürlich bin ich glücklich, oder glaubst du ich bleibe nur bei Dir, Potter, weil du so einen sexy Arsch hast?“, wollte er neckend wissen.  Harrys Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. „Malfoy, wer sagt denn bitte, dass Du diesen sexy Arsch je wieder zu Gesicht bekommst!“, feixte er.  Alle trübe Stimmung war von ihnen abgefallen. Sie würden über alles reden, aber sie mussten nichts erzwingen. Harry kannte nun die Ansicht seines Geliebten. Jener zog gerade einen süßen Schmollmund und stammelte ein „Aber...aber...Du..so gemein bist Du nicht!“, behauptete er. In Harrys Augen blitzte es kurz auf und er wollte gerade etwas sagen, als der Blick des Blonden sich von bettelnd in herausfordernd wandelte. Ohne noch ein Wort zu verschwenden packte er seinen Freund, zog ihn runter, sodass jener auf dem Bauch zum Liegen kam.  Er legte sich mit seinem Gewicht blitzschnell auf den anderen und strich mit seiner linken Hand unter den Bund der Pyjamahose über die weiche Haut am Po. Sein Mund küsste sich den Nacken hinauf zu Harrys Ohr verursachte bei diesem einen wohligen Schauer. Er verharrte dort nur kurz untätig um zu sprechen. „Du weißt doch, kleiner Gryffindor, wir Slytherins bekommen immer das was wir wollen“, hauchte er mit dunkler, lusttrunkener Stimme. Harry erschauderte erneut, wehrte sich ein wenig um seinen Stolz zu wahren und keuchte dann bei den Berührungen auf. Er liebte es, wenn der andere dominant wurde. Doch es war der falsche Zeitpunkt für Sex. „Schatz, ich würde es Dir gerne erklären, wenn ich darf“, sagte er ausweichend und sofort entließ ihn der andere aus seinem Griff. „ich würde mich sehr freuen, Harry“, sagte er ernst und mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen.  So das ist nun das zweite Kapitel. Ich muss gestehen, dass ich bei der Fortsetzung einige Schwierigkeiten hatte und das ich mir nicht ganz sicher bin, ob sie auch gelungen ist. eure Greentinka Kapitel 3: Seelenstriptease   ----------------------------- Seelenstriptease   Draco war aufgeregt. Harry hatte ihm schon öfter Dinge erzählt, die er erlebt hatte und wie er sich gefühlt hatte. Aber noch nie hatte er ihm gesagt, wie er sich jetzt fühlte und was diese Erlebnisse in ihm noch heute anrichteten. Es hatte lange gedauert bis sie zueinandergefunden hatten. Vermutlich war einer der ausschlaggebenden Gründe, weshalb sie sich zueinander hingezogen fühlten, die großen Rollen, die sie im Krieg gespielt hatten. Beide waren sie zu etwas gedrängt worden, was sie nicht gewollt hatten. Beide trugen sie eine schwere Bürde, beide waren sie mit Grausamkeit, Tod und Angst im ständigen Zwiegespräch gewesen. Sie hatten auf verschiedenen Seiten gekämpft. Jedoch nicht, weil SIE sich dafür entschieden hatten. Sie bekamen ihre Rollen aufgedrängt und mussten das erfüllen, was man von ihnen erwartete. Für Draco war das, damals einfach nur schrecklich. Er war noch ein Kind! Doch er durfte nie ein Kind sein. Sein Vater hatte ihm schon früh eingebläut, was es hieß ein Malfoy zu sein. Er hatte ihn gelehrt, dass er zu einer besonderen Art von Zauberern gehörte - zu der Elite, zu den reinblütigen Zauberern, die besser waren als andere Zauberer oder gar Muggel. Draco hatte schnell begreifen müssen, dass eine andere Meinung zu haben, bedeutete hart bestraft zu werden. Und es wurde noch schlimmer, als sein Vater ihm verkündete, dass er die große Ehre habe schon in jungen Jahren in die Reihen ihres Herrn einzutreten. Für den grauäugigen Jungen, der er damals war, war es alles andere als eine Ehre. Es war mehr eine Strafe. Dauernd war er bei diesem Abschaum. Gewalttätige Psychopathen nahmen nun seine Erziehung mit in die Hand und sein Vater ließ es geschehen. Er stand unter enormen Druck. Wie musste es da erst für den großen Harry Potter gewesen sein? Draco kannte nicht alle Details aus Harrys Vergangenheit. Er kannte natürlich die gängigsten Gerüchte und einen Teil hatte er von Harry selbst erfahren. Zum Beispiel, dass Harry eine direkte Verbindung zu Voldemort hatte und dass er noch vor dem Kampf gewusst hatte, dass er sterben würde. Doch nun ging es nicht um die Vergangenheit, sondern um das Hier und Jetzt. Und hier und jetzt wollte sich Harry ihm endlich anvertrauen. Sie hatten sich frisch gemacht und sich in ihr kleines gemütliches Wohnzimmer gesetzt. Da es noch recht früh war, hatte Draco in der Küche Frühstück geordert. Nun schwiegen sie sich jedoch an. Harry saß auf ihrer braunen Ledercouch, die Beine an die Brust gezogen und eine Tasse Tee in den Händen. Kalt war ihm sicher nicht, da Draco zur Auflockerung der Stimmung den Kamin entzündet hatte. Er selbst saß auf einem der drei Ledersessel schräg gegenüber seines Geliebten und trank Kaffee. Ihm wäre es lieber gewesen bei Harry auf der Couch zu sitzen, doch wollte er ihn nicht zu sehr bedrängen. Er lies ihm die Zeit, die er brauchte. Draco hatte sich Harry auch noch nie anvertraut, da er Angst hatte, bei Harry etwas auszulösen, was jenen noch tiefer in sein schwarzes Loch der Hoffnungslosigkeit stürzen könnte. Vielleicht konnte er es ja nach diesem Gespräch machen. Natürlich hatte er sich schon ausgetauscht. Mit seinen Freunden und dann und wann auch mit den Freunden seines Lieblings. Die ersten Male waren befremdlich gewesen, doch nach und nach hatten sie einen Draht zueinandergefunden. Das war allerdings nur ein kleiner Trost, denn in Wirklichkeit wollte er seinen Kummer mit seiner besseren Hälfte, seinem Wesensverwandten teilen. „Ich...es ist nicht so leicht....ich weiß nicht wo ich anfangen soll“, riss ihn die Stimme des Gryffindors aus seinen Gedanken. Er nickte. „Lass Dir  Zeit“, sagte er sanft. „Fang einfach mit dem an, was Dir am wichtigsten erscheint“ versuchte er dem anderen zu helfen. Harry nickte und nahm noch mal einen Schluck seines Tees.  Er tat es nicht um seinen Durst zu löschen, sondern weil er noch etwas Zeit schinden wollte. In seinem Kopf waren so viele Gedanken. Es war nicht nur die Frage wo er anfangen sollte, sondern mehr die Frage, was er erzählen konnte. Wie würde Draco auf die Dinge reagieren, die er ihm erzählen wollte? Würde er dann den Respekt vor Harry verlieren, weil er in ihm endlich das sah was er unvermeidlicher Weiße war? Würde er dann erkennen, dass er schwach war und aufhören ihn zu lieben? Der Grünäugige schüttelte innerlich den Kopf und schalt sich selbst für diesen Gedanken.  Draco war nicht so oberflächlich! Er liebte ihn, das wusste Harry. Er wusste im Grunde auch, dass der andere ihn nie für seine Ängste oder Schwächen verurteilen würde. Es war eine irrationale Angst die davon zeugte das ihm in seinem Leben oft unrecht angetan wurde. Es war nur so, das alle immer auf ihn gezählt hatten. Das Leben so vieler lag in seinen Händen und er durfte nicht schwach sein und sich fallen lassen, sonst wäre er vielleicht nicht so mutig gewesen, um sich Voldemort immer wieder in den Weg zu stellen. Er wollte Draco auch nicht an all die schlimmen Dinge in ihrer Vergangenheit erinnern oder ihm Schuldgefühle einreden. Er hatte große Angst, doch er hatte sich dafür entschieden diesen Schritt endlich zu tun und würde es jetzt auch durchziehen. Er war es dem anderen schuldig. Harry schluckte, nahm noch einen Schluck und fing dann an zu sprechen. Dabei war sein Blick starr auf die lodernden Flammen gerichtet. „Ich hatte keine schöne Kindheit“, erklärte er, wartete allerdings nicht auf eine Erwiderung, sondern fuhr unbeirrt fort. „Das lag nicht unbedingt daran, dass ich ohne meine leiblichen Eltern aufgewachsen war. Ich kann mich ja nicht wirklich an sie erinnern. Es lag vielmehr daran, dass meine Tante und mein Onkel, die mich aufgezogen hatten, mich hassten. Du musst wissen ich bin mit dem Gedanken aufgewachsen, anders zu sein. Ich verstand nie, was an mir anders war als an allen anderen, hatte ich doch wie alle anderen Augen, Nase, Mund, Arme, Beine und ein Herz. Und dennoch bläute man mir ein das ich Abschaum war, ein Freak! Das ich nicht das Recht hätte zu leben und besser mit meinen Eltern gestorben wäre.“ Seine Stimme zitterte merklich. Nicht einmal Ron und Hermine hatte er von seiner Kindheit bei den Dursleys erzählt. Jedenfalls nicht so ausführlich. Doch er hatte das Gefühl, das es wichtig war das Draco wusste, wo sein Leid angefangen hatte. Immer noch sah er seinen Liebsten nicht an, zu groß war die Angst in dessen Blick etwas zu sehen, was er nicht sehen wollte. Wie oft hatte er die Wahrheit gesagt und wurde dennoch als Lügner tituliert? „Ich....Du....Du hattest Hauselfen?! Nun ja, ich war mit Sicherheit für sie nicht mehr wert, als ein Hauself für Voldemort“, versuchte er es zu erklären so das der Slytherin ihn verstand. „Ich weiß nicht genau, wieso sie mich behalten haben, wo sie mich doch gar nicht haben wollten. Vielleicht war es ihre sadistische Ader und die Freude daran, an mir alles auszulassen, was sie am liebsten an der Zaubererwelt ausgelassen hätten. Auf alle Fälle wurde mir als Kind erzählt, dass meine Eltern bei einem Autounfall umgekommen waren. Ich wusste nicht das es Zauberer gibt und schon gar nicht das ich einer war. Bis zu meinem elften Geburtstag wurde ich misshandelt. Als kleiner Junge habe ich die Schuld bei mir gesucht. Denn irgendwas musste ich doch gemacht haben, wenn mich meine Verwandten so hassten. Sie sperrten mich in einen Verschlag unter der Treppe. Damit wollten sie verhindern, dass mich andere Menschen zu Gesicht bekamen und ließen mich nur raus wenn ich irgendeine Arbeit erledigen musste.“ Seine Stimme zitterte immer noch und er brauchte immer wieder einen Moment um sich zu sammeln. Draco lies ihm die Zeit. „Ich hab einen Cousin, Dudley heißt er. Er wurde von seinen Eltern auf Händen getragen. Sie liebten ihn. Was ich damit sagen will ist, dass ich Liebe oder Freundschaft nicht wirklich kannte aber durchaus gesehen habe, wie so was sein konnte. Erst als ich nach Hogwarts kam, lernte ich, was es hieß Freunde zu haben. Ich wäre übrigens gerne Dein Freund gewesen. Aber du hast mich so an meinen Cousin erinnert, als Du so abwertend über Ron geredet hast, das ich lieber gleich von dir Abstand genommen habe..... Schade eigentlich.“ erklärte er und fing an mit der leeren Tasse zu spielen. „Nun ja und dann als ich in die Zaubererwelt kam war ich schon wieder anders als alle anderen. Der Held! Aber ich wollte doch nur normal sein. Doch mir wurde keine Wahl gelassen! Ich hatte nun so etwas wie eine Familie und die musste, wollte ich beschützen. Egal was es kostete. Zunächst, als ich erfuhr das Tom Riddle meine Eltern getötet hatte, wallte in mir der pure Hass auf. Doch mit der Zeit änderte sich das. Weißt Du, er tat mir einfach leid. Versteh mich nicht falsch, ich verabscheute seine Taten, aber er und ich waren uns gar nicht so unähnlich. Ich hätte auch zu so einem Monster werden können. Naja, und dann starben die Menschen, die ich liebte, um mich herum wie die Fliegen. Ich hätte etwas unternehmen müssen, aber ich konnte sie nicht schützen. Und ich war so selbstsüchtig. Jeder Held weiß, dass er keine Schwäche haben darf! Jeder Held weiß, dass es die größte Schwäche überhaupt ist, Menschen zu haben, die man liebt. Doch ich wollte nicht alleine sein, ich redete mir ein, dass ich sie beschützen könnte und konnte es nicht. Wegen MIR sind sie gestorben!“ Er erzählte immer hektischer und als er am Ende angekommen war, wurde seine Stimme brüchig und die Tränen rannen nur so über seine Wangen. Er fing an zu zittern und plötzlich konnte er es nicht mehr zurück halten. Er erbebte unter den stummen Schluchzer und hyperventilierte schon fast. „Und dann habe ich vor ihm gestanden. Ich habe meinen Zauberstab gegen ihn gerichtet und sein Schicksal besiegelt. Ich dachte, wenn er, der all die Menschen umgebracht hatte, die ich liebte, tot sei, wäre ich erleichtert. Doch es war nicht so. Ich hatte ihn getötet. Ein Mensch und sei er auch noch so kaputt gewesen, war durch meine Hand gestorben! Ich bin ein Mörder!“ sagte er mit tonloser Stimme und versuchte sich verzweifelt die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Draco hatte seinem Freund schweigend zugehört. Des Öfteren musste er einen bissigen Kommentar bezüglich dieser Muggel unterdrücken. Er war gleichzeitig so sauer und so glücklich wie nie zuvor. Es war seltsam, aber die Tatsache, dass sein Geliebter sich ihm nun so öffnete, sich selbst so verletzbar machte, machte Draco glücklich. Das was er jedoch hörte versetzte ihn regelrecht in Rage und Erstaunen. Er hatte angenommen, dass Harry die schönste Kindheit gehabt hatte. Doch das was dieser ihm erzählte, hatte gar nichts mehr mit seiner Vorstellung zu tun. In seinem Kopf tauchten Bilder des anderen auf, wie verletzt er gewirkt hatte wenn er, Draco Malfoy, ihn mal wieder verbal angegriffen hatte. Ihm wurde übel. Harry hatte so sehr gelitten! Dass Harry sich für all das die Schuld zusprach war nichts Neues für den Slytherin. Doch es hörte sich schrecklich an. Wie konnte sein Partner nur so denken? Als sein kleiner Held zu weinen begann, konnte er nicht mehr an sich halten, sprang auf und eilte zu ihm hinüber. Noch nie hatte Harry in seiner Gegenwart geweint. Er umschlang den zitternden Körper, streichelte sanft durch das schwarze Haar und flüsterte ihm beruhigende Worte zu. Es dauerte lange bis die Tränen des anderen versiegten und Draco hatte mittlerweile selbst welche in den Augenwinkeln. Irgendwann saßen sie schweigend in einer festen Umarmung auf dem Sofa. Draco wollte nichts sagen, um Harry nicht wieder aufzuwühlen und jener schien nicht im Stande zu sein etwas zu sagen. Draco wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, bis Harry zwischen sich und ihm Platz schaffte und ihn mit seinen grünen Iriden anschaute. Draco wurde es noch schwerer ums Herz, als er nun anfing zu sprechen. „Ich hatte keine Ahnung. Schatz, es tut mir so leid!“, sagte er etwas tonlos und wartete eine Reaktion ab. Harry lächelte sanft. „Das muss es nicht. Du bist hier und hältst mich, liebst mich! Meine Vergangenheit ist vielleicht nicht so schön gewesen, aber die Gegenwart und auch die Zukunft scheint dafür so viel besser zu werden. Manchmal muss man für Frieden eben kämpfen und mit Dir habe ich meinen Frieden gefunden!“, erklärte er. Nun liefen Draco doch die Tränen über die Wange. Er fühlte in einem Moment so viel das er gar nicht wusste was er sagen sollte. Deshalb zog er seinen Freund einfach an sich und als sich ihre Lippen trafen war es wie eine Explosion. Es fühlte sich so richtig an. Harry erwiderte sofort denn Kuss. Zunächst küssten sie sich noch sanft doch, mit jeder weiteren Sekunde, in der ihre Lippen aufeinander trafen, wurde es leidenschaftlicher. Draco hob den anderen auf seinen Schoß und presste ihn an sich. Er teilte fordernd die Lippen seines Gegenübers und stieß mit seiner Zunge vor. Er stupste die andere Zunge an und umschmeichelte sie, biss leicht in die Lippen und leckte entschuldigend darüber.  Harry stöhnte in den Kuss. Draco seufzte. Sie gaben sich gegenseitig das, was ihnen beiden fehlte. Sie ergänzten sich, verschmolzen und wurden zu einer Einheit. Sie waren dem Himmel so nah wie nie zuvor. Es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis Harry sich ein Stück zurück bog um nach Luft zu schnappen. Sie sahen sich beide tief in die Augen und was sie sahen war Liebe, Vertrauen und Verlangen. „Ich will Dich, Harry! Jetzt sofort!“ sagte Draco mit rauer Stimme und Harry erwiderte verführerisch „Dann nimm mich!“. So das war es mal wieder, ich hoffe ich habe die Gefühle von beiden gut rüber bekommen und ihr seid nicht zu enttäuscht darüber das sich Harry nun doch ziemlich schnell geöffnet hat. Aber mir schien es als richtig, da die zwei ja doch schon eine ganze Weile zusammen sind. Würde mich über Kommentare sehr freuen :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)