A Darker Truth von Kazouha (The Beginning) ================================================================================ Kapitel 1: Wahrheit? -------------------- Wieder vergingen einige Augenblicke, bis etwas geschah. Ayame schlug Itachis Hand weg und griff nach seiner Kehle. Er wich weder aus, noch setzte er sich ihr zur Wehr, auch wenn er dazu noch in der Lage war. Sie drückte so fest zu, dass Itachi zu husten begann und ihm ein Rinnsal Blut aus beiden Mundwinkeln floss. Erst als er zum Sprechen ansetzte, ließ sie wieder etwas locker.    »Ich habe … deine Eltern … in dieser Nacht … nicht gesehen! … Lass los!« Es dauerte nicht einmal den Bruchteil einer Sekunde, bis sie ihre Hand wegzog und einige Schritte nach hinten trat.    »Du bist Ayame Yamada, nicht wahr?«, fragte Kakashi, bevor irgendjemand etwas anderes machen konnte. »Danzou hat mehrmals um die Erlaubnis gebeten dich des Dorfes zu verweisen, weil er dich für eine gemeingefährliche Psychopathin hält. Tsunade hat das zwar für Schwachsinn gehalten, aber wie kam Danzou auf die Idee?« Ayame drehte Itachi den Rücken zu und sah Kakashi direkt an. Mit dem Zeigefinger zog sie ihre Maske herunter und verzog ihren Mund zu einem gehässigen Lächeln. Ihre blutroten Augen funkelten im Licht der untergehenden Sonne.    »Mal abgesehen davon, dass Danzou keine Ahnung von Menschen hat, ist die Begründung für seine akute Abneigung mir gegenüber die Tatsache, dass ich ihn«, sie deutete nach hinten, »heiraten sollte!« Es wurden ungläubige Blicke ausgetauscht und Naruto runzelte verwirrt die Stirn. Das war mit Abstand das Absurdeste, das er jemals gehört hatte. Er fragte sich allerdings, warum diese Frau das Sharingan besaß, obwohl Itachi alle Uchiha außer Sasuke und sich selbst umgebracht hatte.    »Darin sehe ich immer noch keinen Grund, warum Danzou dich loswerden möchte. Das macht dich deiner Einstellung nach, was diese Sache betrifft, nicht zwingend zu einer potenziellen Gefahr«, antwortete Kakashi ihr und sein Blick wanderte weiter zu Itachi.    »Dabei handelt es sich um Angelegenheiten, über die man nicht an einem Ort wie diesem spricht.«    »Wahrscheinlich nicht. Mein Teamkollege wartet in einer Waldhütte nicht weit von hier auf mich. Dort sind wir zumindest ein wenig länger ungestört als hier. Es nähern sich weitere Personen und die sind uns, nehme ich an, nicht freundlich gesinnt.«  Kakashi nickte und die Gruppe setzte sich langsam in Bewegung. Unterwegs verwickelte Kakashi Ayame in ein Gespräch, um mehr über sie herauszufinden. Dabei achtete er genau darauf, dass niemand sonst zuhörte.   »Wie alt bist du, Ayame?«   »26. Warum?«   »Du und dein Teamkollege, ihr seid zu zweit unterwegs. Das macht euch entweder zu Jonin, die einen geheimen Auftrag ausführen oder ihr gehört einer Spezialeinheit der ANBU an.«   »Tsunade hat keine zusätzliche Verstärkung geschickt, wenn es das ist, worauf du hinaus willst. Es war reiner Zufall, dass sich unsere Wege hier gekreuzt haben.« Kakashi schüttelte den Kopf.   »Das ist nicht ganz meine Frage gewesen. Auf den ersten Eindruck würde man nicht davon ausgehen, dass jemand wie du sein Geld ausgerechnet damit verdient, einer Einheit anzugehören, die speziell dazu ausgebildet wurde, feindliche oder abtrünnige Shinobi aufzuspüren und gezielt zu eliminieren. Wie alt warst du, als du in die ANBU aufgenommen wurdest?«  »Fast 15.«  »Und wann wurdest du in die Spezialeinheit versetzt? Normalerweise erhält man diese Ausbildung, wenn überhaupt, mit Mitte Zwanzig.«  »Für die Mission, die ich damals zu erfüllen hatte, war es notwendig mich sofort auszubilden. Der Yamada-Clan, mein Clan, lebt für die Jagd. Das ist es, das ein jeder von uns am besten kann. Es hat mich mit Stolz erfüllt, aber ich war der mir gegebenen Aufgabe nicht gewachsen. Mehr kann und werde ich dir fürs erste nicht erzählen.« Sie beschleunigte ihre Schritte, sodass sie einigen Abstand zwischen sich und Kakashi brachte. Kurze Zeit später erreichten sie eine leicht schäbig aussehende Holzhütte. Ayame öffnete die Tür und bat alle hinein. Die Hütte bestand aus zwei Räumen. Im größeren standen ein Schank, ein leeres Regal und ein Tisch mit Stühlen, an dem ein Mann saß, der die Neuankömmlinge interessiert musterte. Bei Itachis Anblick setzte er ein ironisches Lächeln auf und erhob sich.  »Oh, das bringt alte Erinnerungen an die Oberfläche. Zehn Jahre sind es jetzt, nicht wahr? Ich erinnere mich noch genau daran, wie du Ayame und mich für eine äußerst wichtige Mission ans andere Ende der Welt geschickt hast, nur damit wir dort angekommen erfahren, dass es überhaupt keine Mission gibt. Und kaum sind wir wieder zuhause, da erfahren wir, dass das ganze Dorf Kopf steht, weil du das größte Blutbad seit dem letzten Shinobi-Weltkrieg angerichtet hast.«  »Halt die Luft an, Naoki. Ich hab ihn nicht hergebracht, damit du mit ihm diskutierst.« Ayame wandte sich Itachi zu. »Vielmehr möchte ich da weitermachen, wo Kakashi uns vorhin unterbrochen hat.«  »Ich hätte da noch ein paar Fragen«, mischte Kakashi sich ein. Die Frau hielt inne und ging auf die Tür zum Nebenraum zu. Ohne ein weiteres Wort verschwand sie darin und es dauerte einige Zeit, bis sie wieder heraus kam. Sie hatte sich umgezogen und trug nun normale ANBU-Kleidung. Kakashi war gespannt, was jetzt geschehen würde. Wider Erwarten geschah nichts. Ayame setzte sich zu Naoki und flüsterte ihm etwas zu. Die anderen setzten sich ebenfalls an den Tisch, doch Naoki stand kurz darauf auf und ging zur Tür.  »Und Naoki, sag ihr, dass sie etwas für mich erledigen muss, wenn ich wieder da bin. Sie soll sich bereithalten.« Er nickte und verschwand. Sie musterte Itachi mit einem enttäuschten Gesicht. »Du siehst fürchterlich aus. Lass mich mal sehen.« Vorsichtig begutachtete sie seinen rechten Arm. Er war bis zur Schulter mit Brandwunden übersäht, doch was Kakashi jetzt erst auffiel war, dass er keinen Ring mehr trug. Sein rechter Ringfinger war leer, bis auf die Druckstelle, wo der Ring vorher gesessen hatte. Was Kakashi wunderte war, dass er bis auf seinen Arm und einen tiefen Schnitt am Bein nur einige Kratzer und Schrammen hatte, jedoch nicht ernsthaft verletzt war. Hatte er sich nur tot gestellt? Nein, dieser Zetsu hatte sich gewiss nicht geirrt. Es war nicht besonders schwer, einen lebenden Menschen von einem toten zu unterscheiden.  »Wieso bist du hier, Itachi?«  »Meine Rolle in dieser Geschichte scheint noch nicht zu Ende zu sein. Es wird Zeit, die Karten neu zu mischen. Es sind nur noch Naruto, der Jinchuuriki des Achtschwänzigen und der des Sechsschwänzigen übrig.«  »Hä? Was hat das mit mir zu tun? Mich fängt niemand ein!«, rief Naruto dazwischen.  »Du bist immer noch schwach, Naruto! Es ist euch vielleicht gelungen, Sasori, Hidan und Kakuzu zu töten, aber das ist nichts im Vergleich zu dem, das euch noch bevor steht. Ich war gewillt in diesem Kampf gegen Sasuke zu sterben. Das ist allerdings nicht geschehen und mir blieb keine andere Wahl, als mit euch zu kommen.« Ayame sah ihn entsetzt an.  »Was hast du vor? Willst du ihnen die Wahrheit sagen? Das kannst du nicht machen!«  »Was heißt ‚die Wahrheit‘?« Kakashi zog eine Augenbraue hoch.   ---   Zu etwa derselben Zeit erreichte Kisame das nahegelegene Akatsuki-Lager und wurde von Tobi in Empfang genommen. Dieser gab sich ihm als Madara zu erkennen, was Kisame zunächst überraschte, ihn dann aber freute. Das hieß nämlich, dass sie ein weiteres mächtiges Mitglied hatten. Eine Sache ließ ihm allerdings keine Ruhe.    »Ist es wahr, was Zetsu gesagt hat? Hat Itachi sich wirklich von seinem kleinen Bruder besiegen lassen?«    »Es scheint so. Ich habe schon mit Sasuke geredet. Er glaubt noch nicht so recht, was passiert ist. Außerdem ist es ihm nicht gelungen Itachi zu töten. Das könnte zu einem Problem werden.«    »Konntest du denn mit ihm schon sprechen? Ich wollte eigentlich bei Sonnenaufgang aufbrechen, um den Achtschwänzigen zu holen.« Kisame ließ sich auf einen Stuhl fallen, der zusammen mit drei weiteren um einen Steintisch arrangiert war.    »Nein und genau hier liegt das Problem. In der Zeit, in der ich Sasuke hierher gebracht habe, ist er den Shinobi aus Konoha in die Hände gefallen, die Jagd auf ihn und seinen kleinen Bruder gemacht haben. Er ist mit ihnen gegangen.«    »Er wird schon wiederkommen«, meinte Kisame gelangweilt.    »Er wird nicht wiederkommen. Itachi Uchiha ist nicht länger ein Mitglied von Akatsuki. Seine Loyalität galt immer Konoha. Er hat uns verraten!« Einige Zeit herrschte Stille, dann betrat Sasuke den Raum und setzte sich gegenüber von Kisame an den Tisch. Sein Gesicht verdüsterte sich, als er Madara ansah.    »Schön, dass du dich zu uns gesellst, Sasuke. Ich habe eine kleine Frage an dich«, sagte der ältere Uchiha. »Sagt dir der Name Ayame Yamada etwas?« Sasukes Gesichtsmuskeln zuckten.    »Sie war ein Mädchen aus Itachis Team. Er hat sie damals zusammen mit allen anderen getötet.«    »Bist du dir da sicher? Zetsu zeigt dir jetzt etwas, dass er aufgenommen hat. Es ist nicht weit entfernt von dem Ort, an dem du mit deinem Bruder gekämpft hast.« Zetsu ließ die Szene für alle erscheinen. Sie konnten einen Wald sehen. Auf einem Baum zeichnete sich die schwach zu erkennende Silhouette einer Person ab. Der Betrachter näherte sich dieser Person, sodass man das Gesicht der jungen Frau sehen konnte. Zuerst sah sie nur nachdenklich auf den Stamm, dann riss sie erschrocken den Kopf hoch. Sie sah sich in alle Richtungen um, zog eine Maske auf, die einen Teil ihres Gesichtes verdeckte und verschwand im Dunkel des Waldes.    »Das kann nicht sein!« Sasuke ballte vor Wut die Fäuste.    »Itachi hatte mehr Geheimnisse vor dir, als du ahnst. Stell dich darauf ein, dass du in der nächsten Zeit mehr erfahren wirst, dass er dir nie erzählt hat.«    Kisame schnaubte. Anscheinend hatte Madara dem Jungen nicht erzählt, dass sein Bruder noch am Leben war. Er selbst war froh es zu wissen. Itachi und er waren zwar nie befreundet gewesen, aber ihn so zu hintergehen? Das ließ er sich nicht bieten! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)