Das Wort Liebe von KankuroPuppet (...sagt niemand so schön wie du) ================================================================================ Kapitel 1: Die Sache mit dem Glück ---------------------------------- Die Sache mit dem Glück Einen Tag zuvor… Warum tue ich mir das eigentlich an? Mit hängenden Schultern schritt die junge Jonin durch ihr Dorf. Sie seufzte, strich sich mit ihrer Hand eine blonde Strähne aus dem Gesicht, die jedoch gleich zurück an ihren alten Platz fiel. Nicht einmal ihre Haare schienen es heute gut mit ihr zu meinen. Zu Beginn ihrer Ninja Ausbildung hatte sie immer davon geträumt, eines Tages an diesem Punkt zu stehen. Doch nun war es ganz anders, als sie es sich erhofft hatte. Damals sah sie sich in all den schwierigen Missionen, die sie alle ohne Probleme meisterte, nur um am Abend in ihr Haus zurückzukehren, wo ihr Mann, Sasuke, schon auf sie wartete. War wohl nichts. Das Leben wollte es anders. Heute war sie eine Jonin, bekam ab und an mal einen langweiligen Auftrag, der meistens darin bestand, dem ach so wichtigen Shikamaru zu helfen und wenn sie nach Hause kam, dann wartete… Niemand. Es wartete niemand. Sasuke war bei Sakura. Dieses Mal hatte ihre Freundin wohl gewonnen. Enttäuscht vom Leben und sich selbst, verschränkte die blonde Schönheit ihre Arme vor der Brust und schritt durch die von Menschen überfluteten Gassen. Sakura hatte Sasuke, Tenten hatte zumindest mehr oder weniger Neji, Hinata hatte, auch wenn er noch nicht viel davon wusste, Naruto, Shikamaru hatte die Zicke aus Suna und sie… Warum habe ich keinen abbekommen? Übrig waren nur noch die Freaks. Klar… Da war diese kleine Episode mit Kiba. Aber letzten Endes mochte es nur Neugierde gewesen sein oder was auch immer… Auf jeden Fall war es vorbei, sie war allein und sah keinen Streifen am Horizont. Mit hängendem Kopf betrat sie den Marktplatz. Shikamaru hatte sie vor zwei Stunden kontaktiert um sich krank zu melden und sie als Ersatz anzufordern. Nun durfte sie sich den gesamten Tag mit Temari rumschlagen, um die baldigen Chunin Prüfungen zu organisieren. Ihr war von Anfang an bewusst, dass die plötzliche Krankheit eine eiskalte Lüge war. Sie haben sich also mal wieder gestritten… Wieder ein Seufzen. Ihre blauen Augen durchsuchten den Platz, doch nirgends konnte sie die wilden Zöpfe der Suna-nin entdecken. Gerade als sie aufgeben wollte, fiel ihr dann doch eine Person auf, die mehr als deutlich aus dem geschäftigen Treiben herausstach. Bitte nicht… Mitten in der Menge und offensichtlich auch mitten im Weg, mit einem gequälten und verlorenen Blick, erkannte sie nicht Temari, sondern deren älteren Bruder. Der Tag wollte also neue Tiefpunkte ergründen. „Wo ist deine Schwester?“, fragte sie den schwarz gekleideten Jonin, als sie ihn erreicht hatte. Der Gefragte hatte sie anscheinend noch nicht bemerkt und sah sie aus großen Augen verwundert an. „Wer bist denn du?“, fragte er frech und hob eine Augenbraue. Die Blonde ballte ihre Hände zu Fäusten. Nur noch Freaks! Und nicht einmal die können sich an dich erinnern Ino… Sehr gut gemacht… Selbstbewusst nahm sie ihre Schultern zurück und richtete sich auf. „Mein Name ist Ino Yamanaka und ich frage noch einmal: Wo ist deine Schwester?“ Auch, wenn sie die Idee den Tag mit Temari verbringen zu müssen vorher verteufelt hatte, so war es nun der Himmel auf Erden, im Vergleich zu einem Tag mit ihrem verplanten großen Bruder. Kankuros Blick wurde erst skeptisch, dann amüsiert. „In Suna“, antwortete er der Blonden und richtete die Schriftrollen auf seinem Rücken. „Und wann wird sie hier sein?“ „Temari? Gar nicht. Kümmert sich nicht mehr um die Prüfungen.“ Inos Gesichtszüge entgleisten ihr. „Warum?“ „Keine Ahnung“, erklärte der Suna-nin gequält, während er seinen Nacken dehnte. „Keine Ahnung?“ „Als ich meine wundervolle Schwester das letzte Mal sah, konnte ich zwar nicht alles verstehen, aber der größte Teil war das sich wiederholende Wort ‚Shikamaru“, gefolgt von einer Reihe an Beleidigungen... Es könnte also alle möglichen Gründe haben…“, erläuterte der Jonin und verdrehte demonstrativ die Augen. Ino grinste. Krank also, hm? Erwischt! „Und deshalb bist du jetzt hier, ich verstehe. Nicht optimal, aber das kriegen wir schon hin“, philosophierte die junge Schönheit, wofür sie einen enttäuschten Blick erntete. „Vielen Dank für die Blumen…“, nuschelte Kankuro, kratze sich über seiner charakteristischen Mütze den Kopf und sah sich währenddessen suchend um. „Und jetzt?“ Ino wollte ihren Ohren nicht trauen. „Und jetzt? Wie, und jetzt? Shikamaru meinte, ihr wüsstet Bescheid und ich müsste nur mitkommen als Konohas Vertretung… ICH sollte fragen“, und sie begann seine Stimme nachzuäffen, „Und jetzt?“ Der Shinobi betrachtete sie ausdrucklos: „Shikamaru meinte, Temari kennt sich aus.“ Er richtete ein weiteres Mal die Schriftrollen auf seinem Rücken und sah erwartungsvoll zu Ino. Das darf alles nicht wahr sein… „Vielen Dank für diesen wichtigen Beitrag“, seufzte sie und blickte über die Besucher des Marktes, als wäre einer unter ihnen, der den beiden weiterhelfen könnte. Wahrscheinlich war es am besten, wenn sie erst einmal… „Upps.“ Ein lautes Magenknurren unterbrach Inos Gedankengang. Der dafür Verantwortliche legte sofort eine Hand auf seinen Bauch, als würde er der Sache damit helfen können. Peinlich berührt begann er zu grinsen: „Tut mir echt Leid, aber ich habe noch nichts gegessen. Vielleicht könnten wir ja damit anfangen?“ Jetzt musste sogar die genervte Kunoichi lächeln. „Na gut… beginnen wir damit. Folge mir einfach. In der Zeit kann ich mir überlegen, wie wir aus diesem Dilemma am besten rauskommen…“ Sie drehte sich um und machte sich daran, den Weg, den sie gerade gekommen war, wieder zurückzugehen. Kankuro folgte ihr kommentarlos. *** Hinata rannte so schnell sie konnte. Es war bereits kurz vor zwei, also blieben ihr nur noch wenige Minuten. Eilig hüpfte sie über Konohas Dächer und versuchte dabei möglichst wenig Aufmerksamkeit zu erregen. Alles musste rein zufällig aussehen, so hatte es ihr Sakura zumindest empfohlen. Wir laufen einfach ineinander… Nur noch wenige Schritte, dann war sie da. Hoffentlich war es nicht zu spät. Narutos Mittagspause ging immer bis um zwei, da der Jonin jedoch nicht gerade für seine Pünktlichkeit bekannt war, blieb er jedes Mal bis zur allerletzten Minute am Essensstand, bevor er sich wieder seinen Arbeiten widmete. Das war Hinatas Chance. Im Schutze einer Seitengasse sprang sie auf den Boden, wischte sich mit ihrem Handrücken Schweiß von der Stirn und schlich Richtung Hauptstraße. Der Markt war heute geöffnet und das hieß, es würde vor Menschen nur so wimmeln. Naruto zu finden war also durchaus eine Aufgabe, der wahrscheinlich nur eine Jonin gewachsen war. Eine Jonin wie sie und sie würde nicht versagen. Darüber hinaus würde ihr das Byakugan eine große Hilfe sein. Langsam ließ sie ihren Blick schweifen, mehrere Mal, hin, wieder zurück, bis sie endlich erleichtert und aufgeregt zugleich tief einatmete. Da vorne war er. Nun musste sie schnell und unauffällig sein. Versteckt aber gezielt schlenderte die Kunoichi los, wich dabei den meisten Menschen erfolgreich aus, bis sie den perfekten Platz gefunden hatte. Ihr Zielobjekt sah unterdessen verträumt in die Wolken und so war es keine Kunst, in ihn hineinzulaufen. Naruto zuckte überrascht zusammen, als er auf das so unauffällige Hindernis stieß. „Hinata!“, rief er aus und sah die Blauhaarige freundlich an. „Ich habe dich gar nicht bemerkt.“ Er lachte und ließ die junge Frau dadurch unbeabsichtigt erröten. „Ist alles in Ordnung? Ich hoffe, ich habe dir nicht wehgetan“, fügte er noch schnell hinzu. Ganz im Gegenteil. Hinatas Wangen wurden noch ein wenig dunkler, als er ihr eine Hand auf ihre Schulter legte. Doch sie schüttelte den Kopf, um deutlich zu machen, dass ihr nichts geschehen war. „Na dann ist ja gut“, lachte der Blonde und drückte sich an ihr vorbei. „Ich muss jetzt schnell los. Oma Tsunade wird sauer, wenn ich zu spät komme… Und das will man wirklich niemandem zumuten!“ Mit dem letzten Wort machte er sich auch schon auf den Weg. „Naruto!“ Endlich schaffte Hinata es, ein Wort herauszubekommen und es zeigte Wirkung. Der Gerufene blieb stehen, drehte sich noch einmal um und sah ihr erwartungsvoll in die Augen. „Was gibt’s?“, fragte er. Ich wollte dich das schon ewig fragen. Hast du Lust mit mir Essen zu gehen? Nur wir zwei, ja? Das wird sicher schön. „Hinata! Nun sag schon! Ich muss los!“, Naruto wurde ungehalten und begann im Stand zu joggen. „Ach egal… Schon gut!“ Mehr konnte sie in diesem Moment nicht über ihre Lippen bringen, erntete einen verwunderten Blick und war im nächsten Moment schon wieder allein. Der Kunoichi blieb nichts außer der Enttäuschung über sich selbst. Sie hatte nicht nur sich selbst, sondern auch den anderen versprochen, es heute endlich zu schaffen. Was sollte sie ihnen morgen nur berichten? Traurig senkte sie ihren Blick und ließ sich von der Menschenmenge treiben. So würde es wohl nie klappen… *** Das einzige Geräusch, welches die Küche erfüllte, war das Klirren des Geschirrs. Der Geruch von Reis und Gemüse erfüllte den gesamten Raum, während spätsommerliche Sonnenstrahlen durch das Fenster fielen und allem eine angenehme Wärme verliehen. Es hätte alles so schön sein können, so perfekt. Wäre da nicht sie und wäre da nicht er. Sakura legte erschöpft eine Hand auf ihren Magen. Allein der Anblick es Essen verschlimmerte die Übelkeit, die sie seit Tagen nicht loswerden konnte. So besah sie sich ihren jungfräulichen Teller, seufzte und hob ihren Blick, um Sasuke beim Mittagessen zu beobachten. Seit er vom Training zurück war, hatte er noch keine fünf Wörter mit ihr gewechselt und als würde das nicht reichen, bemerkte sie, dass auch ihr nichts einfiel, über das sie mit dem Shinobi reden könnte. Nicht, dass es nicht viel zu erzählen gab, davon gab es immer viel, aber… Es würde ihn ja doch nicht interessieren… Plötzlich schrak sie aus ihren Gedanken, als sie bemerkte, dass sie von einem dunklen Augenpaar beobachtet wurde. Verwundert legte sie den Kopf schief. „Was ist?“ Sasuke sah sie weiterhin schweigend an, stellte die Porzellanschüssel, die er gerade in den Händen hielt auf den Tisch und verzog den Mund. „Sag mal, Sakura…“, begann er und allein der unerwartete Klang seiner Stimme ließ die Kunoichi erstarren. Sie mochte es, wenn er ihren Namen sagte. Es war so selten und doch so schön. So persönlich. Es machte ihr Angst. Als er nicht weitersprach, reagierte sie. „Ja, Sasuke?“ Unbewusst beugte sie ihren Oberkörper über den Küchentisch nach vorne, sah unbeirrt in seine so geheimnisvollen Augen. Die Spannung zwischen den beiden war für Sakura förmlich greifbar. Mit jedem Schlag wurde ihr Herz schneller, ihre Atmung unruhiger. Dann wich er ihrem Blick plötzlich aus und fixierte ausdrucklos die Porzellanschale vor ihm. „Bist du glücklich?“, fragte er. Sakuras Augen weiteten sich. Ihr Herz blieb stehen, ihre Atmung setzte aus, ihr Kopf war leer. Sie wusste nicht, was sie erwartet hatte, doch ganz sicher war es nicht solch eine persönliche, ja, existentielle Frage. Der Raum schien schlagartig kälter geworden zu sein. War die Uhr stehengeblieben? Glücklich? Sasuke war der Mann, den sie immer wollte. Seit ihrer Zeit an der Akademie hatte sie nie etwas anderes gewollte. Er allein war in ihren Träumen. Und nun war es soweit. Sie hatte ihn, sie lebte mit ihm, zumindest zusammen in einer Wohnung. Sie küsste ihn, berührte ihn… Wie könnte ich da nicht glücklich sein? Doch auch wenn die Antwort in ihrem Kopf so eindeutig war, brachte sie kein einziges Wort über ihre Lippen. Wie erstarrt sah sie auf ihren Freund, der Mund offen, die Augen leer, die Wangen gerötet vor Aufregung. Der Shinobi ließ ein kurzes Lächeln über seine Lippen wandern, stand kommentarlos auf, lief um den Küchentisch herum, kniete sich vor Sakuras Stuhl und sah zu ihr hoch. Von der Situation überfordert hob die Kunoichi eine Hand und bedeckte mit den Fingerspitzen ihren Mund. „Sasuke, ich…“, begann sie, doch allein sein Blick deutete ihr ruhig zu sein. Vorsichtig umschloss er ihre noch freie Hand mit seiner. Seine Augen wanderten kurz zum Fenster, dann wieder zu Sakura. „Es ist…“, er zögerte, als würde er nach einem Wort suchen, „…schon ok.“ Und obwohl sie es selbst nicht verstand, sammelten sich Tränen in ihren Augen. Schweigend beobachtete sie, wie sich Sasuke langsam aufrichtete, bis ihre Köpfe auf einer Höhe waren. Vorsichtig beugte er seinen Kopf, bis sich ihre Lippen berührten. Sakura schloss augenblicklich ihre Augen und genoss seine Nähe. Sie war selten genug. Warum hatte sie ihm nicht antworten können? Ja, ich bin glücklich. Ich habe das, was ich immer wollte. Was stimmte nur nicht mit ihr? Es tut mir Leid… Doch konnte sie sich einfach nicht erklären, was sie hinderte. Ihre Gedanken waren verworren, doch seine Küsse wurden fordernder und mit jeder weiteren Sekunde verschwanden alle Unsicherheiten Stück für Stück in der Dunkelheit. Alles was Bedeutung hatte, waren seine Berührungen, sein Geruch, seine Küsse. Zärtlich legte er einen Arm um ihre Hüfte, den anderen unter ihren Po, hob sie an und setzte sie auf die Kante des Tisches. Das Geschirr klirrte. Ein Glas kippte um, rollte ein Stück, verlor den Halt, fiel scheppernd zu Boden, wo es in Scherben zersprang. Doch davon bekam Sakura nichts mit. Alles was sie hörte, war sein Atem an ihrem Ohr. Alles was sie spürte, waren seine Arme, die sich fest um ihren Oberkörper legten. Es war einer dieser so seltenen Momente, in denen ER ihre Nähe suchte und sie war bereit, ihm alles zu geben. Alles… *** „WAS?!“ Ino schlug ihre Faust mit wutverzerrtem Gesicht auf die Tischplatte des Beamten vor ihr. Der Schlag hinterließ augenblicklich eine Beule und beunruhigte den Mann auf der anderen Seite nur noch mehr. „Das ist eine Frechheit! Es ist gerade mal halb sechs. Ich bin durch die halbe Stadt gerannt, bis ich hier angekommen bin und jetzt sagen sie so etwas?!“ Sie schnaubte vor Zorn, verschränkte ihre Arme vor der Brust, um sich selbst daran zu hindern, noch mehr Schaden zu verursachen. Der Beamte sah hilfesuchend zu Kankuro, doch der zuckte nur entschuldigend mit den Schultern. Man müsste schon wahnsinnig sein, um sich in diesem Moment mit der blonden Kunoichi anzulegen. „Es tut mir ja Leid…“, begann der Mann mit zittriger Stimme. „Aber das Büro hat nun einmal nur bis um fünf geöffnet. Sie kommen eine halbe Stunde zu…“ Weiter kam er nicht, da ihn Inos funkelnde Augen zum Schweigen brachten. Sie schnaubte abermals. Kankuro drängte sich an ihr vorbei und stützte sich mit einer Hand auf den Tresen. „Und da kann man nichts machen?“, fragte er mit möglichst ruhiger Stimme. Der arme Mann hatte wirklich schon genug gelitten. „Morgen! Morgen um… um sieben. Vorher kann ich leider nichts für Sie tun“, beteuerte er und seine Augen wanderten verängstigt zu Ino. „Es tut mir wirklich leid.“ Die Unterlippe der blonden Schönheit zitterte, doch sie sagte nichts. „Dann kommen wir eben morgen wieder“, erklärte der Shinobi. „Trotzdem vielen Dank.“ Und mit einem letzten Blick zum zitternden Beamten machte er sich auf zu gehen. „Schönen Dank für nichts“, zischte die Blonde, kniff wütend die Augen zusammen, folgte dann aber Kankuro, durch ein Gewirr aus langen dunkeln Gängen, wieder hinaus auf Konohas Straßen. Der Markt war inzwischen beendet und so fand auch das Menschengewirr ein Ende. „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du echt gruselig sein kannst?“, scherzte der Jonin und versuchte die Situation etwas zu entschärfen, doch darauf wollte sich Ino nicht einlassen. „Das ist alles nur deine Schuld!“, polterte sie und stapfte wütend über die Straße. „Du hast mich erwischt. Ich komme den ganzen Weg nach Konoha, nur um dich zu ärgern…“ Kankuro verdrehte wieder einmal die Augen. „Hättest du nicht unbedingt etwas essen müssen, wären wir pünktlich gewesen.“ Die Blonde drehte sich um und hob drohend ihren Zeigefinger. „Und würdest du dich in deinem Dorf auskennen, wären wir sogar noch pünktlicher gewesen…“ „Leg dich nicht mit mir an!“ „Sonst was?“ Inos Hände waren zu zitternden Fäusten geballt. Den ganzen Tag hatte sie damit verschwendet durch Konoha zu laufen, sich durchzufragen, nur um am Ende eine geschlagene halbe Stunde zu spät zu sein. Ruhig bleiben, Ino. Er kann nichts dafür. Um sie zu beruhigen brauchte es mehrere lange, tiefe Atemzüge. Erschöpft legte sie die Hände auf ihre Hüften. „Na schön, dann bleibt uns wohl keine andere Wahl, als uns morgen noch mal hier zu treffen.“ Sie versuchte zu lächeln, doch es fiel ihr sichtlich schwer. Schon viel zu viel Zeit hatte sie mit diesem seltsamen Typen verbracht. „Gut.“ Der Shinobi sah sie lange an, bis es Ino unangenehm wurde. „Dann bis morgen“, presste sie zwischen ihren Lippen hervor, drehte sich um und ging los. Von hier aus lief sie gut eine Viertelstunde bis sie in ihrer Wohnung war und der Tag war schon lang und anstrengend genug gewesen. „Du… Du kannst mir nicht zufällig sagen, wo ich schlafen könnte? Am besten etwas bezahlbares?“ Als sich Ino nach seiner rufenden Stimme umdrehte, stand der junge Ninja immer noch an der gleichen Stelle, von wo aus er ihr fragend nachsah. „Das ist jetzt nicht dein Ernst!“, rief sie zurück, „Die Prüfungen sind in zwei Wochen und die meisten Kandidaten und Feudalherren sind schon hier… Nur ihr Suna Typen kommt auf die allerletzte Minute. Würde mich nicht wundern, wenn schon alles belegt ist. Wie kann man nur so blöd sein?“ Der Jonin zog ein langes Gesicht und verschränkte empört die Arme vor der Brust. „Ich dachte ja, ihr würdet euch hier auskennen und ich könnte schon lange wieder auf dem Weg zurück sein.“ Ino wollte erst kontern, riss sich dann aber zusammen. Er war wirklich ärmer dran als sie, schließlich hatte sie ihre Wohnung hier. Sie seufzte. Wer hätte gedacht, dass der Tagestiefpunkt wirklich so weit unten liegen könnte? Sie schüttelte den Kopf, doch wie sie es auch drehte und wendete, es war die schnellste Lösung des Problems. Ihre genervten Augen suchten seine. „Was stehst du da noch so rum. Komm mit!“, rief sie, sah zu Kankuro und deutete ihm mit einer Kopfbewegung ihr zu folgen. Zu ihrem Ärger blieb er jedoch stehen, wartete offensichtlich auf eine Erklärung. „Ich habe eine große Wohnung, du kannst auf dem Sofa schlafen.“ Ohne ein weiteres Wort lief sie los. Sie würde dieses Angebot sicherlich nicht wiederholen. Das brauchte sie auch nicht. Mit einem zufriedenen: „Danke!“, holte der Jonin sie ein und ging schweigend neben ihr her. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)