Das Wort Liebe von KankuroPuppet (...sagt niemand so schön wie du) ================================================================================ Kapitel 3: Bettgeschichten -------------------------- Bettgeschichten Ihre Hände glitten über seine schweißnassen Schultern, spürten dabei jeden einzelnen Muskel, der sich anspannte und wieder löste. Eng drückte sie sich an seinen Körper, legte ihre Beine um ihn und presste sich gegen sein Becken. Ihr Brustkorb hob und senkte sich in immer kürzeren Abständen, ihre Atmung wurde mit jedem weiteren Stoß flacher, die Spannung in ihrem Unterleib stärker. Sie hörte, wie er scharf Luft holte und sie in einem leisen Stöhnen wieder losließ. Als ihre Lippen seine Wange berührten, konnte sie das Salz der kleinen Schweißperlen schmecken, die sich langsam aus seinen dunklen Haaren über seine Wange wanden. Ihre Finger bahnten sich dabei ihren Weg immer tiefer, bis zu der Wölbung seines Pos. Ihr Mund suchte seine Lippen, ihre Zunge berührte sie, bis er ihren Kuss erwiderte. Als seine Bewegungen schneller wurden, löste sich ihre Anspannung in einem Wimmern, ihre Arme legten sich eng um seinen Nacken und drückten sie mit aller Kraft gegen seine leicht zitternde Brust. Ihr erstes Stöhnen war leise, doch je näher sie ihrem Höhepunkt kam, desto lauter wurde es. Am Anfang konnte sie noch seine angestrengten Atemzüge hören, doch bald verlor sie sich in der angenehme Dunkelheit der Gefühle, die sich in ihrem Unterleib ausbreiteten. Er brauchte nur etwas länger als sie, bevor er sich erschöpft fallen ließ und die Augen schloss. Während sich ein Körper entspannte, konnte sie sein immer noch überaus schnell schlagendes Herz spüren. Zärtlich legte sie eine Hand auf seine Schulter, fuhr mit der anderen durch sein langes, brünettes Haar, wickelte es kokett um ihren Zeigefinger und musste bei dem Anblick grinsen. „Das war schön“, flüsterte sie leise in sein Ohr. Sie könnte spüren, wie ihre Wangen von der gerade vollendeten Anstrengung noch glühten. Liebevoll küsste sie ihn auf die Stirn und lehnte sich zurück in eines der Kissen hinter ihr. Neji öffnete amüsiert die Augen und sah zu ihr hoch. „Es wirkt nicht überzeugend, wenn du es jedes Mal sagst“, stellte er fest, schob sich von ihr runter und legte sich neben sie, wobei er seinen Kopf auf einen angewinkelten Arm stützte. Tenten musste grinsen, während sie sich an ihn kuschelte. „Aber wenn es das doch immer ist.“ Sie hatte sich so eng an ihn gelegt, dass ihre Stimme nur unterdrückt nach außen drang. Lächelnd griff der Jonin hinter sie und legte die Bettdecke über ihre nackten Körper. Das Fenster stand offen und der kühle Wind des Spätsommers machte sich bemerkbar. Vorsichtig richtete er ihre Haare, während sie mit geschlossenen Augen jede seiner Berührungen genoss. Immer noch der süßen Erschöpfung erlegen, küsste sie seine Brust und legte einen Arm um seine Hüfte. „Ich will nicht, dass du gehst“, nörgelte sie und löste sich dabei für einen Moment, um ihm in die Augen zu schauen. Sein Blick war jedoch vollkommen auf ihre Frisur gerichtet. „Es ist eine wichtige Mission für die drei“, erklärte er und mit einem Mal war das Lächeln aus seinem Gesicht verschwunden. Tenten spitzte ihre Lippen. „Jetzt sei doch nicht immer gleich so ernst.“ Langsam streckte sie sich und gab ihm einen kurzen Kuss. Der Jonin sah sie starr an und zog für einen Augenblick die Mundwinkel nach oben, drückte sich dann aber von ihr weg und stand auf. Die junge Frau seufzte, während sie die Bettdecke enger um ihren Körper wickelte. Schweigend beobachtete sie, wie er kommentarlos ins Badezimmer verschwand, bevor sie kurz darauf das Wasser der Dusche hörte. Nachdenklich drehte sie sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Wieder einmal konnte sie sich über sich selbst ärgern. Neji Hyuuga war die Personifikation von Ernst und Disziplin und sie kannte ihn eigentlich schon lange genug, um nicht mehr solch dumme Sprüche zu machen. Aber würde es ihm nicht gut tun, einfach mal ein wenig lockerer zu sein? Sie seufzte. In einem Anflug von Wut vergrub sie ihre Hände in den eigenen Haare und durchwuselte die Frisur, die ihr Freund gerade so akribisch gerichtet hatte. Manchmal war es wirklich zum verrückt werden. Ihr Blick fiel auf die Uhr neben dem Bett. Sie hatte noch gut drei Stunden, bis sie bei Sakura sein musste. Eigentlich war noch genug Zeit, um noch ein wenig zu schlafen. Andererseits konnte sie auch aufstehen und Neji zeigen, dass sie nicht faul in der Gegend rumlag. Das war wohl die bessere Alternative. Verschlafen richtete sie erneut ihre Haare, drehte sich in die Bettdecke ein, stand auf und streckte sich einmal. Ein Gähnen entrann ihrer Kehle, während sie müde ins Badezimmer schlich. Schließlich würde er die nächste Woche weg sein. Da sollte sie die Zeit mit ihm noch genießen. Schnell landete die Decke auf den Boden, bevor sie den Vorhang an die Seite schob und sich zu ihm unter die Dusche gesellte. *** Sie musste darüber sprechen. Seit dem Morgen konnte sie an nichts anderes mehr denken. Egal was sie tat, was sie sagte oder wem sie zuhörte, sie hatte nur diesen einen Gedanken. Würde sie nicht mit jemandem darüber sprechen, würde sie es vielleicht gar nicht mehr aus ihrem Kopf kriegen und unkonzentriert war sie ohnehin schon genug. Doch es würde ihren Ruf nicht gerade steigern. Konnte sie irgendwer verstehen? Beim Frühstück mit ihren Freundinnen hatte Ino noch alles gut verbergen können. Gut, da war dieser eine Moment, eine Sekunde in der sie nicht aufgepasst hatte, doch schlau wie sie war, hatte sie die Situation zu ihren Gunsten retten können. Tenten hätte es niemals verstanden, Hinata wahrscheinlich noch viel weniger, auch, wenn die schüchterne Kunoichi das niemals zugegeben hätte. Aber solch eine Sache konnte sie doch unmöglich nur für sich behalten! Alle konnten von ihren Freunden oder Fast-Freunden reden und immer musste sie zuhören. Nun hatte sie ihr kleines Abenteuer erlebt und es war verdammt noch mal keiner da mit dem sie darüber reden konnte. Es war zum verrückt werden! „Du hattest Sex.“ Sakura hatte ihren Kopf auf einen Arm gestützt und beugte sich mit argwöhnend zusammengekniffenen Augen über den Tisch zu der Blonden vor ihr. Diese riss überrascht ihre blauen Augen auf und wich reflexartig zurück, während sich ihre Wangen rötlich verfärbten. „Was?“, stammelte sie. Ihre Freundin grinste: „Ich habe also Recht.“ Nach ihrem ausgiebigen Frühstück hatte Sakura zusammen mit den anderen Frauen ihre Wohnung verlassen. Sasuke schien keine gute Laune zu haben und wenn er überhaupt vorhatte mit ihr über die Gründe zu reden, dann sicherlich nicht jetzt. Inzwischen kannte sie ihn gut genug, um zu wissen, dass er einzig abends zu ihr kommen würde, wollte er mit ihr sprechen. So war sie Ino gefolgt, die noch ein paar Besorgungen zu erledigen hatte und nachdem beide ihre Einkaufstaschen gefüllt hatten, setzten sie sich an einen Laden am Straßenrand und tranken einen Tee. „Tu nicht so, Ino! Ich kenne diesen Blick genau!“ Die Angesprochene setzte sich kerzengerade auf ihre Bank und sah verschämt zu Boden. War es wirklich so offensichtlich? War sie wirklich so einfach zu durchschauen? Die Rosahaarige verschränkte triumphierend die Arme vor der Brust, hob das Kinn an und schloss die Augen. „Es ist mir übrigens schon heute Morgen aufgefallen.“ In erwartungsvoller Haltung legte sie ihre Arme nun auf der Tischplatte ab und trank einen Schluck. „Erzähl schon! Schließlich weißt du auch alles über Sasuke und mich. Es wäre also nur fair!“ Inos Wangen wurden immer dunkler. Tatsächlich wusste sie alles über Sakura und ihren Freund. Genau genommen wusste sie sogar viel zu viel, bedachte man, dass sie selbst lange genug in den Uchiha verliebt gewesen war. Ab und an hatte sie sogar das Gefühl, Sakura würde mit ihren Geschichten vor ihr prahlen wollen. Doch vielleicht war es auch nur Einbildung. Die Blonde lächelte immer noch verschämt, umschloss ihre Porzellantasse, als würde sie ihr Kraft schenken können und sah in die durchsichtige, dampfende Flüssigkeit. „Ich will dich nur vorwarnen. Wenn du jetzt mit dem Wort ‚Kiba‘ anfängst, werde ich dich leider schlagen müssen“, witzelte Sakura mit immer breiter werdendem Lächeln. Neugierig hob sie ihre Augenbrauen. Ino grinste frech und begann das Gefühl zu genießen, dass sie dieses Mal eine Geschichte auf Lager hatte. Sakura wird es vielleicht noch am ehesten verstehen… Mit neuem Selbstbewusstsein sah sie auf. „Nein, der ist es nicht.“ Sie ließ den Satz zwischen ihnen stehen, damit sich Sakura ihre eigenen Gedanken machen konnte. Der Moment gehörte ihr und sie würde ihn genießen. Die Rosahaarige kniff erneut ihre Augen zusammen, legte den Kopf schief und verfolgte verschiedenste Möglichkeiten in ihren Gedanken, bis sie mit einem Mal ihren Mund öffnete und bevor sie sprach die Gegend nach eventuellen Mithörern absuchte, dann erst fixierte sie ihre Freundin. „Also hatte Tenten Recht?“, tastete sie sich flüsternd heran und wartete auf Inos Reaktion. Diese brauchte gar nichts zu sagen, ihr hochroter Kopf verriet sie. „Ino Yamanaka! Bist du wahnsinnig?“ Sakura sah sie an und konnte ihren Mund nicht mehr schließen, ihr Gegenüber grinste immer breiter, zuckte mit den Schultern. „Nicht nur, dass ihr euch so gut wie GAR NICHT kennt, er ist auch noch der Bruder des Kazekage!“ Eigentlich wollte Sakura sich aufregen, doch sie konnte ihr Lachen nicht unterdrücken. Sie wusste zwar, dass Ino kein Kind von Traurigkeit war, doch das kam wirklich unerwartet. Vielleicht sogar zu unerwartet? „Hast du ihn nicht heute Morgen noch einen Freak genannt?“ „Was hätte ich denn sagen sollen?“, begann die blonde Kunoichi. „Es war nicht geplant, ok? Er hatte kein Zimmer, da habe ich ihm meine Couch angeboten und na ja… Dann war er da und ich und… Ohne die ganze Farbe ist er ganz niedlich!“ Obwohl es nicht so beabsichtigt war, klang es fast wie eine Entschuldigung. Sakura musste erneut lachen. „Ja… Da könntest du Recht haben“, erklärte sie und kratzte sich an der Nase. Als sie weitersprach, wurde Inos Stimme immer leiser. „Außerdem ist die Sache mit Kiba schon ewig her. Ich hatte einfach mal wieder Bock auf ´nen Kerl.“ Über diese Feststellung mussten dann beide laut lachen. Doch Sakura war mit ihrer Befragung noch nicht am Ende. In den letzten Wochen waren ihre Gedanken meist düster, da kam ihr dieses Gespräch gerade recht. „Und?“, fragte sie und schenkte ihrer Freundin einen vielsagenden Blick. „Sakura!“ „Was denn? Ich erzähl dir auch immer alles über uns!“ Damit hatte sie Recht. Die Blonde legte ein schelmisches Grinsen auf und beugte sich so weit zu Sakura, dass sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten. „Ich habe vorher zwar noch nie drüber nachgedacht…“, begann sie mit kaum hörbarer, hauchender Stimme, „…aber ich durfte feststellen…“, ihre Augen begannen zu leuchten, „Wie geschickt Marionettenspieler doch mit ihren Fingern sind.“ Inos Blick blieb standhaft, doch Sakura musste eine Hand vor ihren Mund legen, um nicht laut loszulachen. Tränen bildeten sich an den Rändern ihrer Augen und auch Ino konnte nicht länger an sich halten. „Dann war es gut?“, fragte Sakura rhetorisch und Ino nickte. „Man merkt, dass er älter ist.“ „Zwei Jahre…“, die Rosahaarige verdrehte die Augen, endete jedoch mit einem Zwinkern. „Aber wenn man auch nur Kiba als Vergleich hat“, setzte sie fort, „Bei Sasuke…“, doch bevor sie ihren Satz vollenden konnte, wurde sie unterbrochen. „Wieso nur Kiba?“ „Hast du nicht gesagt, dass…?“ „Ich sagte es war SEIN erstes Mal, ich sprach nicht von meinem.“ Erneut bekam Sakura große Augen. „Aber wer…?“ „Das… bleibt mein Geheimnis“, lachte sie Blonde und sah für einen Moment nachdenklich in den Himmel. Ihre Freundin hätte dennoch gerne genauer nachgefragt, doch die Blonde machte einen entschlossenen Eindruck und so war es wohl besser, auf eine andere Gelegenheit zu warten. Außerdem gab es noch andere Dinge zu klären. Sakura hatte noch nie einen One-Night-Stand gehabt und in der Hoffnung, dass die Sache mit ihr und Sasuke ernst blieb, würde sie auch nie die Gelegenheit dazu haben, deshalb musste sie mehr wissen. Eine Frage brannte wie Feuer auf ihrer Zunge. „Und… ich meine, wie war es dann danach? Also, am Morgen?“ Doch alsbald sie die Frage ausgesprochen hatte, verschwand der Glanz aus den blauen Augen ihrer Freundin. Ino verzog den Mund und drehte nachdenklich das Porzellan in ihren Händen. Sie seufzte. „Es war gar nichts… Als ich aufgewacht bin, war er weg. Eigentlich wollten wir noch zusammen zum Amt, aber als ich um acht da war, war schon alles erledigt und ich musste nur noch unterschreiben.“ Während die Blonde sprach, setzte sich für Sakura das Bild mit einem Mal zusammen. Deshalb hatte sie den Suna-nin heute Morgen in der Früh durch Konoha laufen sehen. „Er wollte euch sicher nur die Peinlichkeit ersparen“, erklärte Sakura und legte aufmunternd ihre Hand auf Inos. Ihre Freundin hob skeptisch die Augenbrauen und zuckte mit den Schultern. „Wie auch immer… Bis zu den Auswahlprüfungen werden sich Temari und Shikamaru wieder vertragen haben. Ich werde ihn also so schnell nicht wiedersehen. Wen interessiert es also?“, fügte Ino abschließend hinzu und stutzte, als Sakura sie verunsichert musterte. „Was?“, polterte die blonde Kunoichi los, wodurch das Grinsen im Gesicht ihrer Freundin nur noch breiter wurde. „Er hat ein Genin Team, das teilnimmt und dieses Jahr werden auch die Leiter anwesend sein. Wusstest du das nicht?“ Amüsiert beobachtete sie, wie Inos Mund auffiel und sie ungläubig die Augen aufriss. Gerade als die Blonde ihre Sprache wiedergefunden hatte, wurden sie jedoch gestört. Eine dritte Person hatte den Weg zu ihrem Tisch gefunden und stand nun mit hängenden Schultern und gesenktem Blick vor ihnen, während sie etwas in ihren Händen faltete. Die zwei Kunoichis sahen verwundert auf, mussten aber sogleich lächeln. „Hallo Hinata“, begann Sakura und rückte ein Stück zur Seite. „Magst du dich zu uns setzen?“ Die Gefragte lächelte schüchtern. „Das ist lieb, danke… und Hallo, erst einmal“, entgegnete sie und setzte sich neben ihre Freundin. Ino legte den Kopf schief. Ihr passte die plötzliche Unterbrechung nicht, doch wollte sie das Thema in dieser Runde nicht weiterführen. So deutete sie auf die Hände der Blauhaarigen. „Was hast du da?“ Hinata sah verträumt auf den Gegenstand, wodurch ihre Augen zu leuchten begannen. „Ich habe dich schon überall gesucht, Sakura.“ Während sie sprach, löste sie den Griff und legte ein gefaltetes Blatt Papier auf den Tisch. Ihre Finger zitterten sichtbar vor Aufregung. „Ich wollte dich fragen, ob du das vielleicht Naruto geben könntest, wenn du später zu Tsunade gehst. Er müsste eigentlich dort sein.“ Ino und Sakura spitzten sogleich ihre Ohren und rückten näher an ihre Freundin heran. „Was steht denn drin?“, fragte die Blonde, während sich ein breites Grinsen auf ihren Mund legte. Der Kopf der Blauhaarigen wurde schlagartig purpurrot, sodass eigentlich keine weiteren Worte nötig waren, so bedeckte sie ihren Mund unsicher mit einem Finger. Sakura legte einen Arm um ihre Schultern und zwinkerte ihr aufmunternd zu. „Also ich finde, das ist wirklich eine gute Idee.“ Mit diesen Worten griff sie nach dem Brief und verstaute ihn in den Taschen ihrer Weste. „Hinata, Hinata…“, begann Ino und trommelte mit ihren Fingern auf den hölzernen Tisch. „Wenn du so weitermachst, hast du eher das erste Kind mit Naruto, als ich überhaupt einen Freund.“ Sie witzelte gerne, wenn sie wusste, dass es die schüchterne Kunoichi noch ein wenig röter anlaufen ließ. „Ein Kind?“, murmelte sie und sah nachdenklich über den Tisch zu ihrer Freundin, die sich gerade ihren Pony aus dem Gesicht strich. Beide waren so in ihre Spielerei versunken, dass sie zu Sakuras Glück ihr erschrockenes Gesicht nicht bemerkten. Sie hatte es tatsächlich geschafft, ihre eigenen Probleme für einen Augenblick zu vergessen. Aber nun standen sie wieder vor ihr, groß und breit mit leuchtenden Ziffern. Die Rosahaarige sprang schlagartig auf. Ihr war erneut schlecht, dieses Mal lag es wohl an der unerwarteten plötzlichen Anspannung. „Dann werde ich mich am besten aufmachen“, erklärte sie und versuchte das Zittern ihrer Stimme zu verbergen. Die beiden Frauen am Tisch wirkten nicht wenig überrascht. „So plötzlich?“, fragte die Blonde und legte ihren Kopf schief. „Ich dachte, wir unterhalten uns noch ein wenig.“ Dem letzten Satz fügte sie dabei einen andeutungsvollen Blick zu, doch Sakura schüttelte nur ihren Kopf. „Das ist ein wichtiger Brief, er sollte direkt überbracht werden.“ Sie lächelte, wobei sie schon die ersten Schritte in Richtung Straße machte. Ihr Herz hämmerte schmerzhaft in ihrer Brust. Sie musste allein sein. „Ich melde mich später“, rief sie den beiden zu, dann war sie verschwunden. „Das war ja merkwürdig…“ Hinata blickte der Kunoichi nachdenklich hinterher, dann sah sie mit fragenden Augen zu Ino. „Weißt du, was mit ihr los ist? Ich glaube nicht, dass es allein der Brief…“ Sie wurde unterbrochen. Ino verzog erzürnt den Mund. „Du hast vollkommen Recht. Es ist geradezu merkwürdig, wie sie mich schon wieder mit der Rechnung allein lässt.“ Wütend schlug sie auf den Tisch. Hinata riss überrascht die Augen auf. Dann senkte sie jedoch wieder den Kopf und sah verschämt auf den Boden. „Meinst du, Naruto wird sich freuen?“ Sie lächelte bei dem Gedanken an den Blondschopf, doch als Ino nicht reagierte, sah sie verwundert auf, nur um in Inos breit grinsendes Gesicht zu blicken. „Was ist los?“, fragte die Blauhaarige etwas ängstlich. Hatte sie etwas falsch gemacht? In dem Moment beugte sich Ino zu ihr hin. „Sag mal, Hinata…“, begann sie und ihre Augen begannen verschmitzt zu leuchten. „Glaubst du, Naruto ist noch Jungfrau?“ *** Es war bereits dunkel, als sie nach Hause kam. Nachdem das böse Wort mit „K“ gefallen war, hatte sie es den restlichen Tag nicht mehr aus ihrem Kopf bekommen. Es pochte wie eine starke Migräne in ihren Schläfen und kein Medikament der Welt würde sie davor bewahren können. Alles, was ihr jetzt noch helfen konnte, war süßer, gedankenloser Schlaf. Müde zog sie ihre Kleidung aus. Naruto schien mehr als überrascht zu sein, als sie ihm den Brief gegeben hatte. Zu gerne hätte sie gewusst, was Hinata geschrieben hatte, aber sie war ihre Freundin und wenn sie es wissen sollte, dann würde sie es ihr schon noch erzählen. Doch das alles schien mehr und mehr in der Ferne zu liegen. Gerade zählten nur sie, das Bett und die himmlische Vergessenheit des Schlafes. Im Vorbeigehen griff sie nach einem T-Shirt, das auf einem Stuhl lag und zog es über. Im Schlafzimmer war es fast noch dunkler als im Rest der Wohnung, dennoch entging ihr nicht wie Wölbung unter der Bettdecke. Ein Lächeln legte sich auf ihren Mund. Wenigstens ist er da. Auf Zehenspitzen schlich sie die letzten Meter, glitt unter die warmen Bettlaken und schmiegte sich an den Rücken ihres schlafenden Freundes. Kaum hatte sie ihre Augen geschlossen, merkte sie schon die Rebellion vor ihr. Verschlafen drehte sich der junge Mann vor ihr um und besah sich, was ihn gerade geweckt hatte. „Hättest du nicht leiser sein können?“, meckerte er, rieb sich die Augen und gähnte. Sakura überhörte den Satz gekonnt, legte ihre Hände auf seine Brust und vergrub ihr Gesicht darin. Dass er ihr nicht wirklich böse war, merkte sie, als er einen Arm um sie legte und ihr einen Kuss auf die Stirn gab. In diesem Moment fühlte sich einfach alles so gut an, so richtig. Sein Körper war angenehm warm, genau wie die weichen Decken um sie herum, dazu auch noch sein Geruch. War es das? Fühlte sich so der Himmel an? Sie lächelte. Nach und nach spürte sie, wie ihre Glieder sich entspannten und ihre Gedanken immer mehr in die Dunkelheit abdrifteten. Sein Atem kitzelte ihr Gesicht, während sie ihm im Halbschlaf einen Kuss auf die Brust drückte. Seine Hand glitt langsam an ihr herab, unter das T-Shirt und zurück zu ihrem Nacken. Das Gefühl seiner Haut auf ihrer nahm ihr jedes Mal erneut den Atem. In solchen Augenblicken war sie sich sicher, dass sie endlich das Schlimmste überstanden hatten. Sie würden zusammen sein. Er und sie, zusammen und glücklich. Immer noch lächelte sie, wobei sie ihre Beine zwischen seine legte. War es wirklich so schlimm? Wäre da wirklich etwas in ihr, etwas kleines, ein Teil von ihr und ein Teil von ihm, wäre es wirklich so schlimm? Sie gehörten schließlich zusammen. Sie wären eine Familie. Sie wäre die Frau, die ihm eine neue Familie schenken konnte. „Du, Sasuke…“, begann sie. Ihre Stimme war nur noch ein Hauchen. Seine Reaktion war ein verschlafenes Knurren, als wäre er noch näher an der Schwelle zum erholenden Schlaf als sie. Sakura konnte in diesem Moment allein die Schmetterlinge in sich spüren. Er, sie beide, hier, so eng umschlungen… Es passte alles zusammen. Sie musste es fragen. „Willst du ein Kind?“, sie lächelte, öffnete jedoch nicht die Augen. Ihr Herz pochte. „Mit mir, meine ich. Willst du ein Kind mit mir…?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)