Das Wort Liebe von KankuroPuppet (...sagt niemand so schön wie du) ================================================================================ Kapitel 5: Was du nicht weißt ----------------------------- Was du nicht weißt Mit geschlossenen Augen konzentrierte sie sich auf das angenehme, hin und wieder kitzelnde Gefühl, wenn seine weichen Lippen ihren Hals und ihre Schultern berührten. Ihr Mund öffnete sich ein kleines Stück, jedes Mal wenn sie schnell nach Luft rang, welche sich in ihre angespannte Brust kämpfte. Ihre rechte Hand hatte sie in seinen Haaren vergraben, mit der anderen streichelte sie ihm zärtlich über den nackten Rücken, während er sich unter leisem Stöhnen über ihr bewegte. Obwohl der Sonnenaufgang nicht mehr fern sein konnte, war es immer noch dunkel draußen. Der Himmel entsagte noch jeglicher Morgenröte, doch sangen schon wenige Vögel ihre Lieder. Sakura hatte wieder einmal kein Auge zu bekommen und da war es ihr nur recht, als Sasuke in diesen frühen Morgenstunden zu ihr ins Bett kletterte und sie damit unbeabsichtigt von ihren Gedanken ablenkte. Seit ihrem Gespräch vor ein paar Tagen war ihr Freund noch seltener zu Hause, doch hatte er noch nie so häufig mit ihr schlafen wollen. Normalerweise genoss sie jede noch so kleine Zärtlichkeit, die ihr Sasuke schenkte, doch heute Morgen spürte sie schon wieder die Übelkeit in ihrer Kehle, die sie immer wieder versuchte herunterzuschlucken. Ihre daraus resultierende Passivität entging ihrem Freund jedoch nicht. Kurz stoppte er und sah ihr flach atmend in die Augen, seine Wangen leicht gerötet. „Alles in Ordnung?“, fragte er hauchend, während ihm eine kleine Schweißperle die Stirn herabfloss. Seine Haare standen von Sakuras Händen geformt wild in alle Richtungen ab. Die Kunoichi konnte nicht anders als zu lächeln. Bei diesem Anblick konnte man gar nicht anders, als sich immer und immer wieder zu verlieben. Da sie jedoch kein Risiko eingehen wollte, entschied sie sich, nichts zu sagen, und stattdessen nur zu nicken. Vorsichtig richtete sie sich auf, während sie immer wieder tief Luft holte. Ihre Fingerspitzen berührten sanft seine Brust und deuteten durch leichten Druck, dass er sich nun auf den Rücken legen sollte. Schweigend folgte er ihren Weisungen und legte sich mit einem kleinen Grinsen im Gesicht auf das Bett. Ein Fenster war geöffnet und während sie langsam ein Bein über den Körper ihres Freundes legte, konnte sie den kalten Windstoß fühlen, der angenehm über ihren warmen Rücken streichelte. Ihre Hände ließ sie einmal durch ihre Haare gleiten, die an ihrer schweißnassen Stirn klebten, wobei sie durch weiteres Schlucken versuchte, die Übelkeit zu überspielen, als sie schon seine Hände auf ihren Hüften spürte, die sie zärtlich auf ihn zogen. Als sie sich nun sanft auf seine Brust stützte, um sich besser zu bewegen, konnte sie beobachten, wie er mit geschlossenen Augen genüsslich den Kopf in den Nacken legte. Sie hatte sich immer noch nicht getraut es ihm zu sagen, genauso wenig hatte sie sich getraut, zu einem Arzt zu gehen, auch wenn es so langsam keine Ausreden mehr gab. Und dennoch… Gerade hatten sie einen Punkt in ihrer Beziehung erreicht, in der sie sich näher schienen als jemals zuvor und sie war noch nicht bereit, diese Intimität aufs Spiel zu setzen. Irgendwann würde sie es tun müssen oder aber die Natur würde es auf ihre Weise zeigen. Doch noch war es nicht so weit. Nicht heute. Nicht an diesem Morgen… Eine Viertelstunde später ließ sie sich verschwitzt neben ihren Freund fallen, der noch immer schwer atmete und sich mit den Händen durchs Gesicht wischte. Langsam drehte er sich danach zu Sakura, die ihn ausdruckslos fixierte. Schweigend lagen sie nebeneinander, wobei er einen Arm ausstreckte und zärtlich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr strich. Seine Gedanken blieben ihr dabei wie immer verschlossen. Wir bekommen ein Kind. Der Satz lag ihr so oft auf der Zunge und doch schaffte er es nicht über ihre Lippen. Am Ende klangen die Worte immer anders. „Wirst du heute bei der Begrüßung dabei sein?“ Innerlich schämte sie sich, doch waren diese Fragen so viel angenehmer, so viel sicherer, als das, was sie ihm eigentlich sagen wollte. Diese Fragen waren so unschuldig und das war doch alles, was sie im Augenblick brauchte. Sasuke hob verwundert eine Augenbraue. „Sollte ich das?“ Wie zu erwarten, wirkte er wenig überzeugt, doch davon lies sie sich nicht abschrecken. „Ja, das solltest du.“ Lächelnd beugte sie sich nach vor und schenkte ihm einen kurzen Kuss auf die Stirn. Als Antwort verzog er zwar nur den Mund, doch das reichte ihr als Bestätigung. Vorsichtig legte sie sich enger an ihn und ließ ihren Kopf auf seiner Brust ruhen, wo sie erschöpft ihre Augen schloss. Nein, im Moment wollte sie nichts ändern… *** „Was?“, fragte die verschlafene Blondine mit genervtem Unterton und hielt sich während des folgenden herzhaften Gähnens die Hand vor den Mund. Lustlos kratzte sie sich am Kopf, lehnte sich gegen den Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust, als Sakura energisch nach ihr griff und sie nach vorne zog, sodass die Kunoichi stolpernd über die Türschwelle fiel. „Hast du sie noch alle?“ Doch ihre Freundin stemmte nur unbeeindruckt ihre Hände in die Hüften. „Oh Wunder, ich wollte dir gerade die gleiche Frage stellen, meine Liebe!“ Kurzerhand schloss sie die Tür zu Inos Wohnung, hakte sich bei ihr ein und zog sie - mehr oder weniger freiwillig - mit sich mit. „Ist was passiert?“ Zwar war es bereits kurz nach zehn, doch nach dem gestrigen anstrengenden Trainingstag hatte sich Ino vorgenommen auszuschlafen. So ergab sie sich ein weiteres Mal einem langen Gähnen und ließ sich weiterschleifen. „In der Tat“, antwortete Sakura, die zwar ungewöhnlich blass um die Nase schien, jedoch kein Anzeichen von Müdigkeit erahnen ließ. „Als Jonin solltest du die Ankunft des Kazekage nicht verschlafen.“ Ino blieb abrupt stehen, schloss die Augen zu schlitzen und verzog die Mundwinkel. Ihr Gegenüber versuchte dies zu ignorieren, drehte nur kurz ihren Blick und konzentrierte sich erneut auf die Straße. Als sie sich in Gang setzte, tat die Blondine es ihr dennoch gleich, wenn auch deutlich widerwilliger als noch vor wenigen Minuten. „Als ob…“, nuschelte sie und senkte nachdenklich ihren Blick, welcher ein Grinsen auf die Lippen ihrer Freundin zauberte. „Es ist deine Pflicht“, betonte sie. „Sogar Sasuke hat mir heute Morgen versprochen da zu sein. Konoha und Suna sind Verbündete seit…“ „Halt endlich einen lügenden, verräterischen Mund!“ Ino löste sich zornig aus ihrem Griff und seufzte. „Und Schluss mit dieser Heuchelei. Du meinst, ich soll ihn wiedersehen? Bitteschön! Ich weiß nur nicht, was das beweisen soll. Es war für eine Nacht… Aber davon hast du ja keine Ahnung…“ Schmollend beschleunigte sie und stürmte geradewegs auf die Menschenmenge am Ende der Straße zu. Sakura sah ihr mit einem vielsagenden Blick hinterher, bevor sie der Kunoichi ebenfalls in die Massen folgte. Kaum waren sie am Tor vor dem Dorf angekommen, fanden sie schon Hinata, die alleine mit hängenden Schultern auf sie zu warten schien. „Was ist denn mit dir passiert?“ Ino hob nachdenklich eine Augenbraue, als sie die junge Frau erreichten. Die Angesprochene riss perplex die Augen auf, schüttelte danach aber entschlossen den Kopf. „Nur etwas müde…“, erklärte sie mit ihrer hohen Stimme, die heute jedoch verräterisch piepste. Sakura wartete noch etwas, sah ihre Freundin besorgt an, bis diese sich kommentarlos abwandte, um auf die Straße zu gucken. „Sie sind gleich da“, hauchte sie leise. Neben Konohas Jonin hatten sich noch weitere Dorfbewohner versammelt. Gaara war der einzige Kage, der seine Genin zu den Auswahlprüfungen begleitete, außerdem lag sein letzter Besuch einige Zeit zurück und so hatten Konohas Bewohner nicht lange gezögert, dies zum Anlass für ein kleines Volksfest zu nehmen. Wie viel dies wirklich mit dem Kazekage zu tun hatte, war fraglich. Doch hatten sich genug versammelt, um ihn willkommen zu heißen. „Sie sind spät dran…“ Eine tiefe Frauenstimme ließ die drei Kunoichis aufschrecken. Verwundert drehten sie sich um, nur um erneut zusammen zu zucken, als sie in Temaris Gesicht blickten. Direkt neben ihr stand – weniger zur Überraschung der drei – Shikamaru, der ausdrucklos den Kopf schief legte. „Wie lange bist du schon hier?“, fragte Hinata höflich und beobachtete, wie die Suna-nin ihre Arme verschränkte. Sie wollte gerade den Mund öffnen, um zu antworteten, als etwas anderes ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. „Da sind sie!“, schrie ein Junge, der auf den Schultern seines Vaters Platz gefunden hatte. Augenblicklich drückte sich Temari an den dreien vorbei und reckte den Kopf in die Höhe. Kurz darauf konnte auch der Rest erste Personen erkennen. „Langsamer ging‘s wohl nicht…“, meckerte Shikamaru, der sich an die Wand des Tores hinter ihnen lehnte. Sakura überblickte währenddessen die Menschenmenge. Sasuke war nirgends zu finden und das, obwohl er es ihr doch vor wenigen Stunden noch versprochen hatte… Sie war enttäuscht, ob sie wollte oder nicht. Zumindest entdeckte sie Naruto, der zusammen mit Tenten auf der anderen Seite wartete. Die Brünette winkte ihr kurz zu und sie erwiderte den Gruß. Naruto hingegen schien sie zu ignorieren. „Schau, da ist der Kazekage!“, hörten sie mit einem Mal eine Männerstimme neben ihnen. Es war der Vater, doch sein Sohn kniff nur enger die Augen zusammen. „Wo?“, fragte er und schirmte seine Augen mit der Handfläche ab. Temari sah zu den beiden, verzog den Mund und richtete danach ihren Blick nach vorne. Doch inzwischen war die rote Haarpracht ihres jüngsten Bruders nicht mehr zu übersehen. Shikamaru sah immer noch auf den Jungen, dann zu Gaara, bevor er nachdenklich fragte: „Wo ist sein Hut?“ Nun wandten alle ihren Blick auf den Kazekage, der inzwischen fast das Tor erreicht hatte. Tatsächlich war die charakteristische Kage-Kopfbedeckung nicht zu entdecken. „Kein Wunder, dass der Kleine ihn nicht erkennt“, schlussfolgerte Hinata, während der Vater seinem Kind erklärte, auf wen er achten sollte. „Schon komisch, dass er ihn zu solch einem offiziellen Auftritt nicht trägt“, kommentierte Shikamarus Stimme aus dem Hintergrund: „Macht er das öfter?“ Die Frage richtete sich eindeutig an Temari, die immer noch zur Straße sah, bevor sie einen wütenden Schrei ausstieß. „Das glaube ich nicht!“ Mit wütenden Schritten verließ sie die kleine Gruppe und rannte in den Zug. Verwundert verfolgten sie die Blicke der Konoha-nins, bis auch sie erkannten, was die junge Kunoichi so aufgebracht hatte. In der Mitte des Menschenzuges und umringt von drei kleineren Gestalten, tauchte der Hut des Kazekages auf, begleitet von mehreren Rufen von Kindern, die mit ausgestreckten Fingern auf ihn deuteten. Gaara hingegen blieb überrascht stehen, als ihn seine Schwester entschlossen ignorierte und an ihm vorbeilief. „Wie bescheuert kann man eigentlich sein?“ Die schrille Stimme der Suna-nin durchschnitt die Luft so sehr, dass man die Kälte in ihrem Blick quasi spüren konnte. Wütend griff sie nach vorn an die Krempe des Hutes und zog ihn energisch vom Kopf des Trägers. Der plötzliche Verlust der Kopfbedeckung hatte dessen eigentliche Mütze jedoch ungünstig verdreht, sodass er sie zunächst richten musste. „Oh oh! Das sieht nach Ärger aus, Sensei!“, stieß eines der drei Kinder aus und machte instinktiv einen Schritt zurück. „Kannst du nicht einmal nachdenken?“ Temari schnaubte, als sie ihren Bruder mit tödlichen Blicken bedachte. Als dieser jedoch frech die Augen rollte, zögerte sie nicht, ihn mit der Faust auf den rechten Arm zu schlagen. Augenblicklich zuckte er zusammen und stieß ein empörtes „Au!“, zwischen seinen Zähnen hervor. „Reg dich ab. Es ist nur ein Hut.“ Doch seine Schwester konnte er damit nicht überzeugen. „Nur ein Hut?!“ Dieses Mal holte sie mit dem anderen Arm aus und schlug ihn mit der Krempe des Hutes gegen den Kopf. Gaara hatte sich inzwischen kommentarlos von seinen Geschwistern abgewandt und war, Naruto an seiner Seite, ins Dorf verschwunden. „Als ob dir das irgendjemand abkaufen würde…“ Temaris Blick war immer noch voller Wut, ihre Hände zu Fäusten geballt. Sie schien ihre Aufgabe als große Schwester wirklich ernst zu nehmen. Der Gedanke ließ ein kleines Lächeln über Sakuras Lippen wandern. Die drei Kinder, zwei Jungs und ein Mädchen, die sich hinter Kankuro versammelt hatten, schienen jedoch nicht der Meinung der Suna-nin zu sein. „Sie wären ein spitzen Kazekage, Sensei!“, erklärte einer der Jungs, worauf sein Ausbilder seufzte: „Niemand mag Schleimer, Aki.“ Der Stolz in seinem Gesicht war jedoch nicht zu leugnen. Shikamaru verzog währenddessen genervt den Mund. „Oh man… Was für ein Trottel“, erklärte er entschlossen, während er sich von der Wand, gegen die er sich gelehnt hatte, abstieß. „Du musst es ja wissen…“ Während sie sprach, hatte Ino ihren Kopf zu ihrem Teamkollegen gedreht, der ihren Protest jedoch nicht recht einordnen konnte. „Na, da scheint sich letzte Woche jemand aber gut verstanden zu haben…“ Sein Blick war nachdenklich, doch Ino tat seinen Kommentar mit einem Grinsen ab und sah zurück zu den Geschwistern, die immer noch auf der Straße standen. Temari gab inzwischen noch ein letztes genervtes Stöhnen von sich, dann trat sie aus dem Weg, woraufhin die Kinder weitergingen. „Macht Platz für die Gewinner!“, rief derselbe Junge, der eben gesprochen hatte und lief zum Dorf, gefolgt von seinen zwei Teamkameraden. Die beiden Geschwister gingen langsam zu der Gruppe der Jonin vor dem Tor. „Die Kleine hat vielleicht eine Chance, aber deine Jungs werden untergehen, glaub mir“, erklärte Temari mit einem frechen Grinsen. Ihr Bruder antwortete nur mit einem kurzen: „Tzzz…“ „Habe ich ihn schon verpasst?“ Eine neue Stimme hatte sich der kleinen Gruppe angeschlossen, doch angesichts der sich leerenden Menschenmenge war seine Frage geradezu überflüssig. „Hallo Kiba!“ Hinata drehte sich lächelnd um. Diese Stimme hatte sie oft genug gehört, um sie sofort erkennen zu können. „Hey…“, erwiderte der Neuankömmling und verzog enttäuscht den Mund, während er weiter auf die anderen zuging, um schließlich neben Ino stehen zu bleiben und ihr einen Arm um die Schultern zu legen. Die Blonde sah überrascht zu ihm auf, jedoch waren ihr auch nach ihrer mehr-oder-weniger Trennung von Kiba diese Zärtlichkeiten nicht fremd. Bisher hatte sie es immer zugelassen, selbst wenn sie sich nicht sicher war, was seine Berührungen in ihr bewirkten. Meistens störte es sie nicht, doch nun ließ sie einen möglichst unauffälligen und doch neugierigen Blick zu Kankuro wandern. „War das etwa dein Team?“ Kibas Frage, gestellt ohne jegliche Begrüßungsfloskel, hallte laut in Inos Ohr, dabei fixierte er den Shinobi aus Suna. Kankuro antwortete zunächst mit einem stolzen Grinsen. Seit er den Konoha-nin damals gerettet hatte, war eine Art Konkurrenzkampf zwischen den beiden ausgebrochen. „Wow…“, kommentierte Kiba weiter, „Dann muss Suna ja echt verzweifelt sein. Aber egal… Das macht es einfacher für meine drei.“ Selbstsicher legte er den Kopf zur Seite. Doch sein Gegenüber schien diese Herausforderung unbeeindruckt zu lassen. Anstatt etwas zu erwidern, wanderte der Blick des Marionettenspielers zunächst schweigsam über den Arm, der sich selbstbewusst um Inos Schultern legte, und dann noch ein kleines Stückchen höher, sodass seine Augen für eine Sekunde auf ihre hellblauen Pupillen trafen. Aber kaum hatte er sie angesehen, wandte er sich auch schon wieder an seinen Rivalen und lies ein knappes: „Abwarten“, über seine grinsenden Lippen huschen. Es war Sakura, die schließlich die Spannung zwischen den beiden löste, als sie mit einem Mal scharf Luft einzog und sich an Hinatas Schulter festhielt. Kaum verlor sie auch diesen Halt, da stand Shikamaru schon hinter ihr und fing sie auf. Vorsichtig setzte er sie auf den Boden ab, während er sie besorgt musterte. Ino hatte sich sofort aus Kibas Umarmung gelöst und lies sich nun auf die Knie fallen, hielt zunächst ihren Handrücken gegen die Stirn ihrer Freundin, bevor sie die Hand sorgsam auf ihre Wange legte. „Alles in Ordnung, Sakura?“, fragte Hinatas helle Stimme, während das Hyuuga Mädchen erschrocken auf die Jonin herabsah. Die Angesprochene blinzelte mehrere Male, dann richtete sie ihren Oberkörper schon wieder auf. Etwas durcheinander rieb sie ihre Augen und atmete mehrfach tief durch. „Alles… alles in Ordnung. Mir war nur auf einmal schwarz vor Augen…“ Mit einem Lächeln sah sie zu den anderen auf. „Ich habe heute Morgen ganz vergessen zu frühstücken.“ Etwas zittrig stützte sie sich auf Shikamarus Schulter und versuchte sich aufzurichten, fiel aber erneut auf ihren Po. Noch während sie dies mit einem Lachen überspielen wollte, nahm Ino ihre Hand. „Vielleicht sollten wir Tsunad-“ „…Nein!“ Sakuras entschlossene Reaktion auf Inos Vorschlag ließ die Gruppe zusammenzucken. Eine so konsequente Ablehnung auf einen doch so rationalen Vorschlag sah der Iryōnin gar nicht ähnlich. Das bemerkte sie nun auch selbst. Wieder versuchte sie zu lachen, hob eine Hand und winkte die Sorgen der Anderen weg. „Mir geht es gut, keine Angst! Mir war nur gerade etwas schwindelig.“ Und den Grund dafür kenne ich bereits. Noch einmal atmete sie tief ein und rieb sich noch weitere Male durchs Gesicht. „Tzz… Wen wundert’s? Bei dem ganzen Testosteron, das hier rumfliegt, krieg ich auch kaum noch Luft.“ Temari grinste breit und wedelte mit ihrer Hand vor der Nase. Danach streckte sie ihren Arm nach unten und half der Kunoichi wieder auf die Beine. Als sie darauf direkt voreinander standen, wurde sie dennoch von der Suna-nin gemustert. „Wie geht’s Sasuke?“, fragte sie plötzlich. Sakura riss überrascht die Augen auf. Einen Moment stockte sie, entschied sich dann aber zu lächeln. „Gut“, antwortete sie knapp, ließ die helfende Hand los und klopfte den Staub von ihren Klamotten. Temari quittierte die knappe Antwort mit dem Heben beider Augenbrauen, fragte jedoch nicht weiter nach. „Ihr solltet eure Freundin vielleicht besser nach Hause bringen.“ Temaris Aufforderung richtete sich an die gesamte Gruppe der Konoha-nins und kaum hatte sie es ausgesprochen, legte Ino auch schon einen Arm um Sakura. „Sind schon dabei“, fügte sie hinzu, doch Temari schüttelte nur den Kopf, während sie ihre Finger auf ihre Schläfen legte, als hätte sie Kopfschmerzen. „Ich habe langsam genug davon, mich um alles kümmern zu müssen…“ Seufzend drehte sie sich um und ging durch das Tor, während sie einen Blick zurück auf ihren Bruder warf. „Wir sollten deine Kleinen besser finden, bevor sie das gesamte Dorf auseinandergenommen haben…“ Temari war schon hinter dem Tor verschwunden, als Kankuro entschuldigend zu den Konoha-nins sah und mit den Schultern zuckte. „Sie ist ein Engel“, erklärte er grinsend und lief dann los, um seine Schwester einzuholen. Die anderen blieben schweigend zurück. „Es freut mich auch, euch wiederzusehen“, äffte Ino den beiden aus Suna hinterher, während sie genervt die Augen verdrehte und damit zumindest Kiba ein Lachen entlockte. Die kleine Gruppe war die letzte, die sich nun auf den Rückweg machte, doch kaum waren sie zurück im Dorfzentrum, waren auch schon alle Bewohner im wilden Treiben, um bis zum Abend alle Vorbereitungen getroffen zu haben. Lichter wurden aufgehängt, eine Bühne aufgebaut, Tische platziert und überall roch es nach den unterschiedlichsten Speisen. Allein der Duft lies die Mägen der Jonin knurren und so zögerten Shikamaru und Kiba nicht lange, betraten das erste Restaurant, das ihnen auf ihrem Weg begegnete und ließen die Frauen unter sich. „Ist wirklich alles in Ordnung, Sakura?“ Hinata konnte nicht aufhören, ihre Freundin besorgt zu mustern. Vorsichtig hielt sie ihren Arm fest, für den Fall, dass sie wieder umkippen würde. Langsam schlichen sie durch die überfüllten Straßen und näherten sich dabei immer weiter Sakuras Wohnung. Doch obwohl diese ihre Augen suchend offen hielt, Sasuke war nirgends zu entdecken. „Es ist alles ok…“ Zum Beweis löste sie Hinatas Hand von ihrem Oberarm und ging alleine weiter, doch Ino blieb bei ihrer Meinung: „Ich denke trotzdem, dass sich Tsunade das anschauen sollte“ Seit die Jungs im Restaurant verschwunden waren, behielt die Blonde ihre Arme genervt vor der Brust verschränkt. Sakura hätte sie zu gerne auf ihre Laune angesprochen, doch davon hatte sie ja ‚keine Ahnung‘ und außerdem war Hinata anwesend. So lächelte sie nur vielsagend, beschloss aber das Thema zu wechseln. „Habt ihr eben auch auf Naruto geachtet? Ich hatte beinahe das Gefühl, er würde mich ignorieren…“ Kaum hatte Sakura seinen Namen ausgesprochen, da zuckte Hinata auch schon zusammen und obwohl ihre Wangen rot wurden, blieb sie stumm. Doch diese Tugend war Ino nicht beschert. Nachdenklich besah sie sich zunächst das schüchterne Hyuuga Mädchen, bevor sie laut und mit zynischem Unterton lachen musste: „Das scheint ja ein zauberhaftes Fest zu werden heute Abend!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)