Schatten der Vergangenheit von Irene2399 ================================================================================ Kapitel 3: Verhandlungen ------------------------ Byakuran schluckte trocken. „Calis.“ Entgeistert starrte der Rest der Gruppe, mit Ausnahme von Kikyo, die Beiden an. „Ihr seht ja fast aus wie Zwillinge.“ stellte Tsuna verwundert fest. Calis gab ein amüsiertes Geräusch von sich. „Nur dass ich ein paar Jahre älter bin..“ Peinlich berührt kratzte Tsuna sich am Hinterkopf und lachte verlegen. Es war Reborn, der stattdessen vortrat. „Und du bist?“ Der Angesprochene deutete eine Verbeugung an. „Ich bin Calis, einer der drei Erben dieses Konzerns und Byakurans älterer Bruder.“ „Du hast einen Bruder?“ Gamma legte den Kopf leicht schief. „Aber man sieht die Verwandtschaft.“ Der Jüngere der beiden Brüder versuchte sich an einem Lächeln, scheiterte aber kläglich. Doch dies fiel, mal wieder, nur den beiden Arcobalenos auf. „Lange nicht gesehen.“ begrüßte Byakuran seinen Bruder. Er schaffte es zwar einigermaßen, seine Anspannung zu verbergen, konnte sich trotzdem nicht zu einem freundlichen Gesichtsausdruck durchringen. Dies fiel nach einiger Zeit auch Tsuna und seiner Eskorte auf. Kikyos warnender Blick hatte ihnen allerdings zu verstehen gegeben, dass eine Einmischung ihrerseits nicht erwünscht war. „Ich wusste nicht, dass du zu den Vongola gehörst.“ Calis zog eine Augenbraue hoch. „Tu ich auch nicht. Ich helfe nur bei den Verhandlungen.“ Der Ältere setzte zu einer Erwiderung an, als die Tür auf ging und ein blondes Mädchen eintrat. Ihr genervter Gesichtsausdruck hellte sich auf, kaum dass sie Byakuran sah, verdunkelte sich allerdings mit einem Seitenblick auf Calis wieder. Also erklärte sie statt einer Begrüßung neutral: „Kaname und Kaito kommen gleich.“ Dann ließ sie sich in einen Sessel sinken. „Isabel und Helena nehmen also nicht an den Verhandlungen teil?“ wollte Calis wissen. Sia verneinte. „Ihr nennt eure Eltern beim Vornamen?“ wunderte Tsuna sich. „Haben wir einen Grund, sie anders zu nennen?“ Sia zog die Augenbrauen zusammen. „Sie sind quasi unsere Vorgänger, mehr auch nicht.“ „Du redest immer so herzlos daher, Sia.“ beschwerte sich ein dunkelhaariger Mann, der in diesem Moment im Türrahmen auftauchte. Hinter ihm betrat nun ebenfalls ein anderer Mann den Raum, der dem vorderen sehr ähnelte. Lediglich die Augen und die Gesichtszüge unterschieden sich leicht. Auf die fragenden Blicke Reborns erklärten sie leichthin: „Wir sind um ein paar Ecken verwandt.“ Das schien für sie als Erklärung zu reichen. Dann setzten die Beiden sich, Calis lächelte dem etwas nervös gewordenem Tsuna kurz zu und setzte sich anschließend auch. Der Mann, der sich als Kaname vorstellte, legte verwundert den Kopf schief, als er Byakuran sah. „Ach, du lebst also auch noch?“ Der Angesprochene kräuselte nur leicht die Lippen. „Offensichtlich, aber das ist im Moment nicht von Bedeutung, nehme ich an? Wir sind schließlich hier, um zu verhandeln und nicht, um Familienerinnerungen auszutauschen.“ Calis grinste bei den Worten seines kleinen Bruders. Yuni kicherte leise, während Gamma Byakuran tadelnd ansah. Auch wenn Kaname sein Vater war, solche Unverschämtheiten konnten die Verhandlungen drastisch beeinflussen. Seufzend griff Kaname sich an die Stirn. Bevor er sich aber darüber auslassen konnte, scheinbar bei der Erziehung seines Sohnes versagt zu haben, griff Kaito ein. „Wie kommen Sie also darauf, dass wir uns auf eine Allianz mit der Mafia einlassen würden, Reborn?“ Dieser lächelte wissend. „Nun, dieser Handel hätte für beide Seiten große Vorteile. Ihr Konzern könnte sein Einflussgebiet ausdehnen, die beiden Familien hingegen, die an diesem Abkommen teilhaben, würden in dem Sinne profitieren, indem sie sowohl auf finanzielle, als auch Unterstützung mit der herausragenden Technik ihres Konzerns hoffen könnten.“ „Außerdem könnten die Vongola und Giglionero sich erkenntlich zeigen,“ mischte Byakuran sich nun auch ein, „indem sie die Feinde dieses Konzerns innerhalb der Mafia beseitigen.“ Dieses Argument verfehlte seine beabsichtigte Wirkung nicht. Als Teil dieses Konzerns kannte Byakuran seine Schwachstellen und wusste natürlich, wie man seinen Vater und die Anderen überzeugte. „Und sie könnten einige nicht ganz legale Vorgehensweisen vertuschen.“ fügte er hinzu. Sia nickte. „Das wäre zugegebenermaßen ein entscheidender Punkt. Was genau, vom Teilhaben an neuen Erkenntnissen, bezüglich technischer Errungenschaften, würdet ihr also im Gegenzug erhalten?“ Gamma hob anerkennend die Augenbrauen und erklärte dann: „Nun, wenn der Konzern jemanden beseitigt sehen will, wäre der Teil dieser Kooperation, dass wir diesen Auftrag erhalten, mit Belohnung, versteht sich.“ „Wir sollten zusätzlich auch auf finanzielle Unterstützung hoffen können, für den Fall, dass wir in eine Lage geraten, die dieser Mittel bedarf.“ kam es von Yuni. „Und für den Fall, dass...Sagen wir mal, dass jemand eure Familie zerschlägt, würdet ihr dann Stillschweigen über dieses Abkommen bewahren?“ fragte Calis. „So, wie wir euch nicht an die Polizei ausliefern würden.“ Die Mafiosi nickten. „Versteht sich von selbst.“ sagte Gokudera bestimmt. „Dann ist es also beschlossen?“ Kaito lächelte. „Was, so schnell schon?“ Tsuna sah sich unsicher um. Ein so wichtiger Beschluss konnte doch nicht einfach in weniger als einer Viertelstunde abhandeln. Die Zukunft dreier Familien hing immerhin davon ab, dass beide Seiten sich an den Pakt hielten, beziehungsweise die vierer, wenn man berücksichtige, dass der Konzern ursprünglich aus zwei Familien gegründet wurde. Deswegen war es auch keine Inzucht, wenn die Nachfolger der jetzigen Generation heirateten. „Na ja, wir haben ähnliche Interessen, deswegen mussten wir uns nicht groß auf irgendetwas einigen.“ erklärte Kaname. „Hättet ihr Forderungen gestellt, die uns nicht gepasst hätten, wäre das ganz anders gelaufen und hätte vor allem länger gedauert.“ Reborn nickte zustimmend. „Zum Beispiel bei Friedensverhandlungen, die brauchen meistens mehrere Wochen um eine Einigung zu finden.“ „Oder am Ende stirbt jemand.“ ergänzte Gamma mit einem vielsagendem Seitenblick auf Byakuran. Für die Mafiosi war dies ganz klar eine Anspielung auf die gescheiterten Friedensverhandlungen zwischen den Millefiore und den Vongola, bei denen Tsuna gestorben war. Beziehungsweise gestorben wäre. Sia gab ein amüsiertes Geräusch von sich. Gamma zog fragend eine Augenbraue hoch, doch sie schüttelte nur den Kopf und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Kaname, Kaito, Yuni und Tsuna, die unter der Aufsicht von Reborn einen Vertrag unterzeichneten. Es war verwunderlich, dass niemand innerhalb des Konzerns sich darüber wunderte, dass die Mafiosi auf ein Baby hörten und der eine Boss außerdem ein kleines Mädchen war, der andere noch ein Schüler. Das passte nicht zum typischen Bild, das man von einem Paten hatte. Scheinbar wussten sie viel mehr über die Mafia, als sie zugaben. Hatte Byakuran ihnen das alles erzählt? Andererseits war Byakuran wohl die letzten Jahre nicht bei seiner Familie gewesen, sonst wäre sein Vater nicht so überrascht gewesen, ihn zu sehen. Vielleicht hatte Byakuran aber auch die ganze Zeit mit Sia in Kontakt gestanden. Immerhin schien er zu ihr ein besseres Verhältnis zu haben, als zu seinem eigenem Bruder. Seufzend konzentrierte Gamma sich wieder auf seine Umgebung. Diese Familie war ihm irgendwie nicht ganz geheuer, schon allein, weil Byakuran dazu gehörte. Konnte man denen wirklich vertrauen? Sie hatten, seiner Meinung nach, viel zu viel Ähnlichkeit mit den Millefiore. Sogar das Gebäude, in dem sie sich im Moment befanden, sah exakt so aus, wie deren Hauptquartier. Es war diesem wohl nachempfunden, dennoch war diese Ähnlichkeit unheimlich und dann noch diese fast-Zwillinge. „Das wär's dann.“ meinte Reborn und zwirbelte eine seiner Koteletten. Kaname nickte nur, während Kaito und Yuni Kontaktadressen austauschten. Calis unterdessen lächelte seinen jüngeren Bruder engelsgleich an. Dieser musterte den Älteren wie man eine Kakerlake in einer Küche ansah. Kikyo und Sia achteten angespannt auf jede Bewegung der Beiden, um im Falle eines Falles einzugreifen. Wer die Vergangenheit der Brüder kannte, konnte eigentlich nur die ganze Zeit mit einer Eskalation rechnen. Dank Byakurans antrainierter Selbstbeherrschung war es zum Glück noch nie dazugekommen, allerdings hatten sie sich auch in den letzten Jahren nie länger als ein bis zwei Minuten in einem Raum befunden. Dieses beinahe schon dreiste Lächeln Calis' schrie ja gerade zu nach einer Faust im Gesicht. Kikyo und Sia würden diesem Wunsch wohl auch allzu gerne nachkommen, doch der Türkishaarige sah den Bruder seines Bosses so oder so nur selten und Sia auf öffentlichen Veranstaltungen, die ausnahmslos ihre Eltern beinhalteten. Diese waren nun mal nicht glücklich über den Hass, den sie einem der Erben entgegenbrachte, auch wenn sie ihn durchaus nachvollziehen konnten. Wenn die Öffentlichkeit von den Unstimmigkeiten innerhalb der zukünftigen Leitung des Konzerns Wind bekommen würde, könnte das dem Ansehen enorm schaden. Deswegen waren alle, selbst Byakuran, stillschweigend zu dem Entschluss gekommen, dass sie der Außenwelt nur die perfekte Familie zeigen würden. Nicht zu viel, sodass es nicht falsch aussah, aber immer noch genug, um alle zu überzeugen. In der Familie waren glücklicherweise alle mit einem außerordentlichem Schauspieltalent gesegnet. Ein Klopfen, dann traten zwei Frauen ein. Die eine hatte langes, weißes Haar, die andere haselnussbraunes. Kaname neigte lächelnd den Kopf. „Isabel, Helena.“ Auch die anderen wandten ihre Aufmerksamkeit nun den beiden Frauen zu. Es war offensichtlich, wer die Mutter von Byakuran und Calis war. Die andere musste also Sias Mutter sein. „Wir wollten euch nur daran erinnern, dass ihr in einer Stunde erwartet werdet, bevor ihr das wieder mal über eurer Arbeit vergesst.“ erklärte die weißhaarige Frau, die sich anschließend als Isabel vorstellte. Sia stöhnte daraufhin leise, die Männer dagegen nickten. „Den Empfang hätten wir schon nicht vergessen.“ versuchte Kaname sich vor seiner Frau zu verteidigen, welche nur seufzend die Augen verdrehte. Helena lächelte spöttisch. Vielleicht war es doch nicht so ungewöhnlich, dass die Familienmitglieder sich gegenseitig nicht mochten, überlegte Tsuna. Immerhin war Byakuran am Anfang auch nicht wirklich freundlich zu seinem Vater gewesen und auch Sia schien ihre Eltern nicht wirklich als solche zu sehen. Außerdem würde das Byakurans Gesichtsausdruck erklären, der von Minute zu Minute genervter und gefährlicher aussah und jetzt machten sich schließlich auch noch die Frauen über ihre Männer lustig. Das war doch nicht normal? Als der Braunhaarige seine Vermutungen flüsternd Gokudera mitteilte, verzog dieser leicht das Gesicht. „Ich würde deine Familie nicht als Maßstab für so etwas nehmen, Zehnter. Nicht alle Eltern verstehen sich so gut mit ihren Kindern.“ So gut, dass sie ihre Kinder bei einem Kampf k.o. schlugen, ohne sich auch nur im Entferntesten zurück zu halten, aber gut. Es stimmte immerhin, dass Nana Sawada eine sehr liebevolle Mutter war und Geschwister hatte Tsuna ja keine, deswegen konnte er auch nicht genau beurteilen, wie solche Beziehungen aussahen, obwohl es bei Gokudera und Bianchi durchaus ähnlich war wie bei Calis und Byakuran. Bianchi wollte sich um ihren kleinen Bruder kümmern, dieser musste dann meistens mit Bauchschmerzen auf die Krankenstation. Allerdings war Bianchi, der Giftskorpion, nun auch keine Durchschnittsperson. Resigniert ließ Tsuna den Kopf hängen. Das zwischenmenschliche Verhältnis innerhalb dieser Familie widersprach komplett dem, was er als normal bezeichnen würde. „Tsuna?“ Ein Tritt traf ihn ins Gesicht. „Reborn!“ Verdutzt hielt er sich seine Wange. „Wofür war das denn?“ Das Baby hob kurz seine Augenbrauen, wandte sich dann aber ohne jegliche Erklärungen wieder Kaname und Kaito zu. Entschuldigend beugte sich Yuni zu ihm und erklärte: „Kaname und Kaito haben uns angeboten, ebenfalls zu diesem Empfang mitzukommen.“ „Auf einem Empfang?“ Überrascht weiteten sich Tsunas Augen. Yuni nickte. „Es werden viele hochrangige Gäste zu Besuch sein.“ „Das wäre eine gute Gelegenheit für dich, dein öffentliches Auftreten zu üben.“ fügte Reborn mit einem kurzen Seitenblick auf den Braunhaarigen hinzu. „Keine Sorge, Zehnter! Ich werde dafür sorgen, dass du dich nicht blamierst.“ versicherte Gokudera. Das war eine ziemlich eindeutige Meinung zu seinen Fähigkeiten. Yamamoto hingegen lachte. „Das wird bestimmt lustig.“ Eine andere Wahl hatte Tsuna wohl nicht, also ergab er sich schließlich seufzend seinem Schicksal. „Kyoko? Haru? Was macht ihr denn hier?“ Vollkommen überrumpelt war Tsuna beim Verlassen des Büros gegen die beiden wartenden Mädchen gelaufen. „Ich habe sie angerufen.“ kam es von Reborn. „Sie fänden diesen Empfang sicherlich auch ganz interessant.“ „Ich wollte schon immer mal an so etwas teilnehmen.“ Aufgeregt klatschte Haru in die Hände. „Natürlich nur wenn das in Ordnung ist, Tsuna-kun.“ Fragend lächelte Kyoko ihn an. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen. „Kyoko-chan...“ Verächtlich schnaubte Reborn und meinte dann zu der Blondine: „Er freut sich sehr darüber, dass ihr gekommen seid.“ Haru und Kyoko tauschten einen erfreuten Blick, schnell verdüsterten sich ihre Blicke aber wieder. „Was sollen wir denn anziehen?“ Niedergeschlagen sah Kyoko auf den Boden. „Ich habe nichts, das sich für einen Empfang eignen würde.“ Sia, die inzwischen auch aus dem Büro gekommen war, musterte die beiden kurz. „Ihr müsstet doch ungefähr meine Größe haben, oder?“ Die anderen Mädchen nickten zögernd den Kopf. „Dann folgt mir.“ Sie ging zielstrebig zum Fahrstuhl, die anderen folgten in einigem Abstand. Nachdem eine lange Nummer eingegeben worden war, bewegte der Lift sich. Erst zur Seite, dann nach unten. „Seit wann können Fahrstühle auch zur Seite fahren?“ Verwundert blickte Haru sich um, als ob sie innerhalb der Kabine irgendwelche Anhaltspunkte finden würde. „Das geht schneller, als ständig alle Flure ablaufen zu müssen.“ erklärte Sia. „Außerdem hat jeder quasi seinen eigenen Flur und da jeder den Code für den jeweiligen Flur manuell eingegeben hat, kann keiner ohne Erlaubnis in den Flur eines anderen gehen.“ Staunend nickte die Braunhaarige. An diese Möglichkeit hatte sie noch gar nicht gedacht. „Also wohnt ihr auch hier?“ fragte Kyoko ehrlich interessiert. „Meistens.“ nickte Sia. „Früher haben wir in einer Villa in Italien gewohnt, aber die benutzen wir jetzt nur noch für Urlaube und Ähnliches. Calis ist außerdem die meiste Zeit in Amerika und kommt nur noch selten hier her.“ Als der Fahrstuhl schließlich anhielt, sahen die beiden Gäste sich neugierig um. Ein weiter Flur mit vielleicht fünfzehn Türen lag vor ihnen. Die größte befand sich ganz am Ende des Ganges und war wohl auch ihr Ziel. Dahinter befand sich ein riesiger Raum, voll mit Kleidung. „Wahnsinn.“ hauchte Kyoko überwältigt. Es hätte fast schon eine Boutique seien können. Weiter hinten befanden sich sogar Umkleidekabinen. Harus Augen leuchteten vor Begeisterung. „So viele schöne Kleider. Ich glaube, ich wüsste gar nicht, was ich da immer anziehen sollte.“ Sia, die sich inzwischen schon weiter zwischen den Kleiderständern hindurch bewegt hatte, zuckte nur die Achsen. „Es gibt ja für verschiedene Anlässe auch verschiedene Dress-Codes. Man findet eigentlich immer etwas, das einigermaßen passt.“ Sie griff nach einem Kleid, musterte es kurz nachdenklich und bedeutete Haru dann, herzukommen. „Das sähe glaub ich ganz gut an dir aus.“ Das Kleid war knielang, trägerlos und schlicht in einem schönen Sonnen-gelb gehalten. Um die Taille war ein dunkelbrauner Gürtel geschwungen, im Brustbereich bildete der dünne Stoff viele Falten, die den ansonsten fließenden Stoff gut zur Geltung brachten. Ohne eine Antwort abzuwarten, lief Sia in eine andere Reihe, kramte noch ein paar dunkelbraune Sandalen, ein Blümchen-Armband und eine Haarspange in Form einer Sonnenblume hervor. Dann schob sie die vollkommen perplexe Haru in eine Umkleidekabine und wandte sich anschließend der Suche nach einem Kleid für Kyoko zu. Schnell wurde sie auch hier fündig. Für das zweite Mädchen suchte sie ein hellblaues, ebenfalls knielanges Kleid aus. Kurze Ärmel und der geschnürte Rücken ließen es gleichzeitig verspielt und raffiniert aussehen, ebenso wie der einfache Lederriemen, der um die Hüfte geknotet wurde. Im Allgemeinen würde es eher locker sitzen, doch dies würde die Niedlichkeit nur noch mehr unterstreichen. Dazu kamen ein paar Sandalen mit kleinem Absatz in der passenden Farbe und kleine Perlenohrstecker, ebenfalls hellblau. Als Kyoko und Haru endlich aus den Kabinen kamen, hob Sia anerkennend die Augenbrauen. Binnen weniger Minuten hatte sie auch das Make-Up der beiden gerichtet und schickte sie wieder nach oben, aber erst, nachdem sie sich versichert hatte, dass alles richtig saß. Hier und da nahm sie letztlich noch ein paar Veränderungen vor, bis sie wirklich zufrieden war. Sie selbst würde sich bis zum Empfang zurückziehen und sich auch erst kurz vorher fertig machen, erklärte sie Kyoko, die sie gefragt hatte, ob sie nicht mitkommen wolle. „Diese Kleider sind wirklich ein Traum.“ seufzte Haru. Das fand auch Yuni. Diese trug ein niedliches, schneeweißes Kleid mit einem schwarzen Blazer darüber. Angeregt unterhielten die drei Mädchen sich über Kleidung, den Empfang, wer wohl alles kommen würde, ob den Jungs die Anzüge wohl stehen würden. „Also, ich kann mir Byakuran gar nicht in schwarz vorstellen.“ gab Yuni zu. „Bestimmt kommt er in etwas weißem.“ Haru setzte gerade zu einer Erwiderung an, als ein Geräusch die Mädchen aufschrecken ließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)