Zum Inhalt der Seite

Warrior Cats

Drohendes Unheil
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

- 1 -

Von draußen drangen einige Sonnenstrahlen durch das Brombeerdickicht der Kinderstube. Einer der hellen und warmen Strahlen fiel auf das Gesicht einer kleinen sandfarbenen Kätzin. Geblendet von dem Licht wachte Sandjunges auf. Sie spürte die außer der Wärme des Sonnenstrahls die Wärme ihrer Mutter Rußtatze und die ihres Bruders Tigerjunges. Die beiden schliefen noch. Es war hier drinnen so still, dass Sandjunges annahm, alle anderen Katzen der Kinderstube würden ebenfalls noch schlafen. Sie gähnte kurz, reckte sich und stupste Tigerjunges an. "Hey Tigerjunges, wach auf! Sollen wir mit Dämmerjunges und Nebeljunges draußen spielen gehen?"

Tigerjunges blinzelte verschlafen und sah das die bernsteinfarbenen Augen seiner Schwester vor sich. Er gähnte herzhaft, als er erwachte. Danach schien der junge Kater aber hellwach zu sein. "Klar, sollen wir das.", sagte er begeistert.

Sandjunges kauerte sich nieder und sprang ihrer Mutter über den Schwanz. Sie umrundete Dachsstreif und hielt nach Nebeljunges Ausschau. "Nebeljunges, wo bist du?", flüsterte sie leise.

Dämmerjunges schlief derweil so fest, dass sie um sich herum nichts mitbekam. Zwischendurch konnte man ein zufriedenes Schnurren von ihr vernehmen, wobei sie sich in die hinterste Ecke der Höhle zu einem einzigen Fellball eingerollt hatte. Nebeljunges schlief immer noch und wollte einfach seine Ruhe haben. Seine Ohren winkelte er so an, dass er nichts hören könnte.

Tigerjunges fand Nebeljunges vor seiner Schwester. Der junge Kater verfiel ins Jagdkauern und sprang seinen Baugefährten an, wobei er rief: "Aufwachen, du Schlafmütze."

Nebeljunges fauchte vor Schreck und versuchte sich zu wehren. "Besteig jemand anderen um diese Zeit."

"Och, Spielverderber.", maulte Tigerjunges und ließ von Nebeljunges ab. "Jetzt komm schon, Sandjunges und ich wollen raus spielen. Kommst du mit?"

Nebeljunges drehte sich zu ihm um und sprang auf. "Hinter dir ist ein Geist, der dich beißt, wenn du mich rausreißt.", neckte er. Dann gähnte Nebeljunges, sein Kopf fiel dabei auf den Boden und man hörte ein Schnarchen.

Sandjunges fauchte leise. "Psst, seid leise. Nicht dass unsere Mütter wach werden. Wir wollen mal schauen, was wir heute erleben können. Wenn sie wach sind wird das nicht sehr viel sein." Sie schaute die beiden Kater böse an. "Nebeljunges, wenn du nicht möchtest dann nehmen wir Dämmerjunges mit!", sagte Sandjunges trotzig. Aber auch Dämmerjunges ließ sich nicht wecken. "Gehen wir alleine?", fragte sie ihren Bruder.

"Logisch. Wer als erstes beim Frischbeutehaufen ist.", sagte Tigerjunges und stürmte aus der Kinderstube.

Nebeljunges gähnte. "Ihr seid anstrengend." Er streckte sich, machte einen Buckel und folgte Tigerjunges verschlafen.

Sandjunges flitze schnell hinterher. Sie wollte unbedingt vor ihrem Bruder am Frischbeutehaufen sein. Während ihrem Lauf sah sie schon einige Katzen im Lager umherstreifen. Unter anderem die zwei Ältesten Tannenglanz und Fleckenpelz.

"He, Vorsicht.", schimpfte der Krieger Eulenfeder, als Tigerjunges ihm zwischen die Pfoten gelaufen war und sie beide zu Fall gebracht hatte.

"Tut mir leid.", entschuldigte sich Tigerjunges hastig.

Nebeljunges folgte ihm und lief total verpeilt gegen die Pfoten von Eulenfeder, sodass er ebenfalls zu Boden ging. Sandjunges flitzte an den umgefallenen Katzen vorbei und blieb schlitternd vor dem Frischbeutehaufen stehen.

"Erster!", jaulte sie triumphierend auf und ihr schwoll die Brust an.

"Junge...", murmelte der schwarz-gelbe Krieger Hummeldorn als er amüsiert die Szenerie betrachtete.

"Heiliger SternenClan.", fauchte Eulenfeder verärgert und richtete sich wieder auf. "Könnt ihr Junge nicht aufpassen, wo ihr hin lauft?"

"Tut uns wirklich leid.", schnurrte Tigerjunges mit einer Unschuldsmiene.

Nebeljunges war anscheinend noch sehr erschöpft, so lag er plötzlich auf dem Boden, schlief und murmelte unverständliches vor sich hin.

"Was machen wir jetzt?", fragte Sandpfote aufgedreht.

"Sollen wir Kastanienpfote fragen, ob er uns ein paar Kampfzüge zeigt.", schlug Tigerjunges vor, als er zu seiner Schwester gesprungen kam.

Nebeljunge schnarchte nur weiter vor sich hin. Sein Ohr fing aber an zu zucken, als er „Kampf“ hörte.

"Hört sich gut an.", meinte Sandjunges. "Suchen wir ihn." Sie streckte ihren Schweif in die Höhe und tappte als erstes zum Schülerbau.

Tigerjunges folgte seiner Schwester. Als sie den Bau erreichten, rief er: "Kastanienpfote, bist du da?"

Nebeljunges wachte auf und schaute sich um. "Wo sind die beiden denn hin?"

Hummeldorn antwortete Nebeljunges. "Sie sind zum Schülerbau gehuscht. Du weißt ja wo der ist." Nebeljunges nickte und rannte los.

Kastanienpfote erschien am Eingang. "Was ist los?"

"Bringst du uns ein paar Kampfzüge bei?", fragte Tigerjunges aufgeregt.

In dem Moment als Tigerjunges dies fragte tauchte Nebeljunges auf und sprang ihm auf den Rücken.

"Training!“, rief der junge Kater und ließ sich nicht von Tigerjunges Rücken abschütteln.

"Wie gut, dass er mich verschont.", seufzte Sandjunges.

Kastanienpfote schnurrte amüsiert. "Das war schon mal nicht schlecht Nebeljunges, jedoch warst du viel zu laut. Wenn Tigerjunges nun ein Feind wäre, hätte er dich längst gehört und deinen Angriff leicht abgewehrt.", erklärte er. "Wir fangen erst einmal klein an. Kauert euch mal hin." Er machte es vor. Sandjunges schaute sich das Kauern an und ahmte es nach.

"Sehr gut Sandjunges, das ist perfekt. Du lernst schnell.", lobte der Schüler.

"Danke, ich gebe mein bestes.", gab Sandjunges erfreut zurück.

"Nun ihr.", meinte Kastanienpfote und sah erwartungsvoll zu den jungen Katern.

Tigerjunges kämpfte sich unter Nebeljunges hervor und kauerte sich neben seine Schwester, so wie es Kastanienpfote es ihnen gezeigt hatte. Nebeljunges schaute zu Kastanienpfote und visierte ihn an. Nach kurzer Zeit sprang er ihn an. Kastanienpfote wehrte ihn mit der Tatze ab.

"Nein Nebeljunges. Du bist zu ungeduldig.", sagte er. "Mach es den anderen nach. Sonst wird Rabenstern sich vielleicht noch einmal überlegen deine Schülerzeremonie nach hinten zu verschieben." Dann wandte er sich an Tigerjunges. "Pass ein wenig auf deinen Schwanz auf. Deiner schleift ein wenig über den Boden. So könntest du Blätter aufwirbeln."

Tigerjunges hob den Schwanz ein wenig an. "So besser?", fragte er.

"Wartet nur ab, ich werde eines Tages alle führen", maunzte Nebeljunges und machte Tigerjunges nach.

Kastanienpfote beäugte beide kritisch. "Jap besser. Das gilt für beide."

"Und nun?", fragte Sandjunges, die die ganze Zeit still gehalten hatte.

"Nun testen wir euer Kauern mal praktisch. Schleicht euch mal an Rosmarinzweig an." Er schnippte mit dem Schwanz in Richtung Heilerbau. Die Heilerin saß dort mit dem Rücken zu ihnen und sortierte anscheinend Kräuter.

Sandjunges schlich leise in Richtung der Heilerin. Tigerjunges folgte ihr auf leisen Pfoten. Nebeljunges schlich an Tigerjunges vorbei.

Eine dunkle Stimme ertönte. "Lasst die Heilerin in Ruhe. Sie hat besseres zu tun als sich mit Jungen zu schlagen."

Sandpfotes Blick wanderte an den schwarzen Pfoten hoch. "Rabenstern.", sagte sie erschrocken.

Tigerjunges erstarrte, als er die Stimme des Anführers hörte.

Nebeljunges lief zu den beiden.

"Pfft.", prustete er und sprang nun um den Anführer herum. "Eines Tages werde ich sowieso deinen Platz einnehmen, Rabenstern.“ Nebeljunges war gut drauf und versuchte auf Rabensterns Rücken zu klettern.

Ein tiefes Schnurren ertönte. "Kleiner eifriger Kater. So mag ich meine ClanKatzen." Er überlegte kurz. "Ich glaube es wird bald Zeit ein paar neue Schüler zu ernennen.", miaute er. "Aber heute nicht. Spielt lieber noch ein bisschen, bevor für euch der Ernst des Lebens anfängt. Als Krieger hat man nicht mehr so viel Spaß." Seine Augen funkelten und ganz plötzlich kauerte auch er sich hin. "Ihr verfluchten DonnerClan Katzen. Ich als der WindClan Krieger Rabenschwinge werde euer Lager für unseren Clan einnehmen." Er peitschte bedrohlich mit dem Schwanz.

"Niemals!" jaulte Sandjunges, kauerte sich hin und sprang ihm auf den Rücken, dann biss sie ihm leicht in sein Ohr.

Tigerjunges rannte begeistert auf Rabenstern zu und sprang ihm spielerisch in die Seite.

Nebeljunges fiel bei den ganzen hektischen Bewegungen seit die anderen zwei Jungen mitspielten vom Rücken. "Na wartet.", maunzte er als er sich aufrappelte und den Dreck aus dem Gesicht schüttelte.

Mit Rabensterns Ohr im Maul schalte Sandjunges Nebeljunges. "Und du möchtest also Anführer werden."

"Ha, Nebeljunges wird nie Anführer, weil ich das werde.", rief Tigerjunges aus und versuchte Rabenstern umherpeitschenden Schwanz zu fassen zu bekommen.

Nebeljunges schnurrte und wollte alle ablenken, durch einen niedlichen Blick, den nur junge Katzen hinbekommen. Dies funktionierte aber nicht.

"Sandjunges, Tigerjunges!", ertönte eine strenge Stimme. "Belästigt Rabenstern nicht!"

"Ist schon in Ordnung Rußtatze.", schnurrte der Anführer. "Es ist mir immer wieder eine Freude zu sehen, wie schnell die Jungen groß werden."

"Aber Mama...", jammerte Sandjunges. "Er hat uns herausgefordert."

"Jaja.", konterte ihre Mutter. "Und Kastanienpfote hat euch zu Unsinn angestiftet."

"Das ist nicht wahr, er hat uns nur gezeigt, wie man sich anschleicht.", erklärte Tigerjunges, als er von Rabenstern abließ. Während er sprach, merkte er nicht, dass Nebeljunges sich an ihn herangeschlichen hatte. Er bemerkte plötzlich nur, wie jemand ihm ins Ohr biss.

"Seht ihr?", sagte Nebeljunges durch sein überfülltes Maul, um zu zeigen, was sie gelernt hatten. „Er hat mich nicht bemerkt.“

"Und ihr hättet, so wie ich euch kenne die arme Rosmarinzweig auch noch angesprungen." Rußtatze packte Nebeljunges am Nacken und zerrte es von Tigerjunges weg. "Und genau das meine ich."

Tigerjunges rieb sich mit der Pfote das schmerzende Ohr. "Das hat wehgetan.", beschwerte sich der Kater.

Da Nebeljunges am Nacken gepackt war, war sein ganzer Körper steif.

"Deine Mutter sucht nach dir Nebeljunges.", nuschelte Rußtatze um den kleinen Kater in ihrem Maul herum. Sie tappte mit ihm wieder in Richtung Kinderstube.

Sandjunges rutsche von dem Rücken des Anführers hinunter. "Danke, dass du mit uns gespielt hast Rabenstern.", bedankte sie sich und lief ihrer Mutter hinterher.

Rabenstern rief noch. "Danke für den so seltenen Spaß!" Dann begab er sich zu seinem Bau.

Tigerjunges hörte auf sein Ohr zu reiben und folgte ebenfalls seiner Mutter. Nebeljunge versuchte sich zu wehren konnte aber dem Nackengriff nichts gegen setzen.

In der Kinderstube angekommen ließ Rußtatze den sich ärmlich wehrenden Kater seiner Mutter vor die Füße plumpsen.

"Dachsstreif, ich habe deinen Sohn gefunden.", sagte Rußtatze. "Du glaubst mir nicht was sie gemacht haben."

"Ach wirklich?", fragte die schwarze Kätzin mit dem weißen Bauch. "Was haben sie denn angestellt?"

"Wir haben es mit Rabenstern aufgenommen.", meinte Sandjunges fröhlich.

"Er hatte keine Chance.", fügte Tigerjunges hinzu.

Nebeljunge nickte eifrig mit dem Kopf. "Genau, weil wir mal die Chefs hier werden." Stolz stolzierte er zu seiner Mutter.

"Es wird langsam Zeit dass sie zu Schülern werden.", seuftze Rußtatze. "Hier ist es sowieso viel zu voll."

"Rabenstern meint, dass wir bald Schüler werden. Stimmt doch oder?", meinte Sandjunges aufgeregt und erwartete die Zustimmung der Kater.

"Ja, das hat er.", stimmte Tigerjunges zu.

Nebeljunge nickte erschöpft, lauschte einfach nur noch und kuschelte sich schnurrend an seine Mutter. Nach kurzer Zeit war er eingeschlafen.

"Dann freut euch darüber meine lieben.", meinte Dachsstreif. Auch Erdbeernase stimmte nickend zu. „Ich kann es kaum erwarten Krieger zu werden.", miaute Tigerjunges. "Dann fang ich so viel Frischbeute, dass der Clan nie wieder hungern muss." Nach kurzer Zeit schliefen auch Sandjunges und Tigerjunges neben ihrer Mutter ein.

- 2 -

Auch wenn es den Anschein machte, Dämmerjunges sei eine faule Kätzin, so war es ganz und gar nicht so. Da sie gestern bereits ausgiebig geschlafen hatte, war sie nun bereits beim Aufgang der Sonne hellwach und hatte den schützenden Bau verlassen um sich die Pfoten zu vertreten. Das Lager lag noch im Schlaf, als sie sich auf eine Anhöhe begab um die Dämmerung zu beobachten. Ihr Fell fing dabei die hellsten Strahlen auf, was das es leicht rötlich schimmern ließ. Plötzlich stand Sandjunges knapp unter ihr.

"Hey Dämmerjunges. Bist du schon lange auf?"

"Urgh....Müsst ihr um die Zeit so laut sein?", beschwerte sich Nebeljunges als er aus der Kinderstube getapst kam. Verschlafen lief er zu den zwei Kätzinnen.

Tigerjunges sprang Nebeljunges verspielt an. "Ja, müssen wir.", schnurrte er.

"Hm?" Dämmerjunges zuckte sacht mit einem Ohr und drehte sich zu den drei anderen Jungtieren um. "Guten Morgen.", begann es. "Ja, ich sehe mir jeden Morgen von hier die Dämmerung an." Hinterher setzte sie sich ein Stück seitlich in Blickrichtung der anderen hin und schnurrte zufrieden. "Nebeljunges hat Recht.", bemerkte eine Kätzin scharf. "Müsst ihr so laut sein? Und das vor dem Ältestenbau?" Tannenglanz starrte die vier Jungen böse an.

"Entschuldige.", miaute Sandjunges. "Ich war nicht laut, das waren die Kater.", petzte sie.

"Verräterin.", schmollte Tigerjunges.

Nebeljunges schlief schon wieder und drohte hinab zu fallen.

Dämmerjunges schüttelte sich, stand auf und lehnte sich als Stütze gegen den verschlafenen grauen Kater, bevor dieser umfallen und den kleinen Hügel runter kullern konnte. "Verzeih Tannenglanz, ich suche mir künftig eine andere Stelle für die Dämmerung. Dann wird es kein Risiko mehr geben, dass wir euch wecken könnten. Wir werden jetzt leise sein.", miaute sie und hoffte, dass Tannenglanz mit der Antwort nun zufrieden war.

Tatsächlich wedelte diese nur wirsch mit dem Schweif, verzog sich allerdings rasch wieder in den Bau, ohne einen weiteren Kommentar.

"Und wo sollen wir jetzt hin?", fragte Sandpfote. "Habt ihr schon was gefrühstückt?"

Nebeljunge wachte auf und starrte Dämmerjunges an. "Wo kommst du denn her?" Er rutschte zur Seite.

"Ich habe noch nichts gegessen.", meinte Tigerjunges. "Aber jetzt wo du es sagst, ich könnte ein bisschen Frischbeute vertragen."

"Ich? Du bist vielleicht ein Spaßvogel. Ihr seid doch hier her gekommen.", meinte Dämmerpfote irritiert zu Nebeljunges und ließ ihn wegrutschen. Anschließend wandte sie sich an Sandjunges: "Ich habe auch noch nichts gegessen, wäre eine gute Idee.", stimmte sie zu.

Sandjunges ging zum Frischbeutehaufen und suchte sich eine kleine Maus aus. Sie wollte nicht zu viel übrig lassen, das wäre Verschwendung.

„Hm", überlegte Nebeljunges als er zum Frischbeutehaufen gelaufen kam und etwas suchte worauf er Lust hatte. "Sagt mal...Wieso fangen wir uns nicht selber etwas?"

"Wir dürfen das Lager doch nicht verlassen.", miaute Tigerjunges. "Das weißt du ganz genau."

"Jagen ist auch verdammt schwer, als ich ausgesetzt wurde habe ich mich auch eher von Beeren ernährt, bevor Erdbeernase mich gefunden hat.", meinte Dämmerjunges und legte missmutig die Ohren an bei der Erinnerung. Sie ließ sich ein Stück Abseits der drei nieder und suchte sich eine Kleinigkeit zum Beißen. Sie fühlte sich immer noch ein wenig befremdlich, da sie erst seit kurzem im Clan unter Vorbehalt aufgenommen wurde.

"Es dauert nicht mehr lange, dann dürfen wir uns selbst was fangen.", freute sich Sandjunges schmatzend. "Wenn wir erst Schüler sind."

Nebeljunges schnaubte. "Ach pff." Dann grinste er und warf eine Maus in die Luft, um sein Können zu demonstrieren. "Ich schlafe genug und habe Kraft wenn ich sie brauche. Mein Vater sagt immer: 'Schlafe viel und gut.'." Er öffnete das Maul und schnappte nach der Maus, die mittlerweile wieder Richtung Boden sackte.

"Krieger sollen nicht schlafen, sondern den Clan beschützen.", belehrte ihn Tigerjunges.

"Aber ein unausgeschlafener Krieger hat wenig Konzentration und wird eher einen Fehler begehen.", überlegte Dämmerjunges laut und knabberte an ihrem Stück Fleisch. "Natürlich soll ein Krieger aber auch nicht den ganzen Tag schlafen... Oder an jedem ungeschütztem Ort.", fügte sie amüsiert schnurrend hinzu und blinzelte in Nebeljunge seine Richtung.

"Mir reicht meine Dosis an Schlaf.", meinte Sandjunges. "Wenn man ein echter Krieger werden möchte, dann muss man aber auch viel essen und viel Trainieren."

"Oder erst einmal ein wenig Spielen, denn dadurch trainiert man auch.", meinte Borstenschweif, der sich unbemerkt an die Jungen geschlichen hatte.

"Borstenschweif, spielst du mit uns?", maunzte Sandjunges sofort. "Dann werden wir stärker."

Nebeljunges genoss in Ruhe seine Maus und schmatzte freudig, während er die Szenerie betrachtete.

"Au ja, spiel mit uns.", rief Tigerjunges begeistert seinem Vater zu.

Dämmerjunges sah zu Borstenschweif hinüber und nahm einen letzten Bissen von ihrem Frühstück. Sie blickte ihn erwartungsvoll an, nach der Aufforderung von Sandjunges, blieb aber ruhig, anders wie Tigerjunges.

Borstenschweif gab keine direkte Antwort. Er verfiel ins Jagdkauern. "Trainingslektion 1. Schnell rennen." Er peitschte mit seinem Schweif und jaulte: "Ich krieg euch!" Dann stürzte er vor. Sandjunges sah ihren Vater auf sich zu kommen und rannte weg.

Nebeljunges schaute dumm und aß auf seinem Platz zu Ende.

Auch Tigerjunges rannte, wie von der Hornisse gestochen los. Borstenschweif war ihm dicht auf den Fersen, als er seine Schwester Sandjunges einholte.

Da Borstenschweif den beiden enthusiastischen Jungtieren hinterher stürmte, blieb Dämmerjunges sitzen, wo es war. Sie ließ die Ohren leicht hängen und sah ihnen mit leichter Sehnsucht in den Augen hinterher, wie sie durch das Lager turnten. Sie hatte bei weitem nicht genug Selbstvertrauen, um sich in dieses Getümmel einzumischen. Dafür empfand sie sich selbst noch als zu fremd. Borstenschweif machte nun einen großen Satz und drückte seine beiden Jungen leicht auf den Boden.

"Loslassen!" schrie Sandjunges, wehrte sich aber tapfer gegen ihren Vater indem sie sich auf den Rücken wand und ihn mit ihren Pfoten am Bein erwischte.

Auch Tigerjunges schaffte es, sich auf den Rücken zu drehen und trommelte seinem Vater mit den Hinterpfoten gegen den Bauch.

"Oh ich gebe mich geschlagen.", rief Borstenschweif und fiel seitlich zu Boden.

"Wir werden die stärksten Krieger des DonnerClans!", rief Tigerjunges begeistert und sprang auf seine Pfoten.

Borstenschweif lachte. "Oh ja das werdet ihr."

Sandjunges schlug nach seinem Schweif. "Wir werden sie alle platt machen!"

"Genau, jeden der den DonnerClan bedroht.", stimmte Tigerjunges zu. "Der große Anführer Tigerstern und seine zweite Anführerin... ähm, Sandpelz.", sagte er schließlich.

"Mäusedreck. Sandstern und der zweite Anführer Tigerauge.", protestierte Sandjunges und hüpfte Tigerjunges so an, dass er zu Boden viel.

Tigerjunges sprang wieder auf die Pfoten. "Ich werde ClanAnführer, nicht du.", beschwerte er sich. "Ich bin schließlich größer und stärker als du.", fügte er hinzu und plusterte sein Fell auf, sodass er noch größer aussah.

Während die Geschwister stritten lief Nebeljunges zu Dämmerjunges. "Na, bist du mauseherzig?", schmatzte er gemütlich. "Oder bist du zu mäusehirnig zum Rennen?"

Dämmerjunges fauchte kaum hörbar. "Das selbe könnte ich dich fragen.", meinte sie nur und wedelte leicht mit der Schweifspitze.

"Na dann beweise es mir doch. Renne schneller als ich.", forderte er seine Baugefährtin auf und entfernte mit seiner Zunge die letzten Fleischreste aus den Zähnen.

Dämmerjunges zögerte. Aber dann stand sie auf und begab sich in Startposition. "Auf drei. Bis zum Kriegerbau."

Nebeljunges grinste und machte sich bereit.

"1...2...3! Los!", rief sie und preschte davon wie ein geölter Blitz.

Nebeljunges folgte ihr, war ihr aber unterlegen. Die graue Kätzin lief wie der Wind weiter und war mittlerweile zwei Jungtierlängen vor Nebeljunges. Als sie jedoch den Kriegerbau erreichte, kam ihr ein heller Kater entgegen gesprungen, der gerade den Bau verlassen wollte. Nur im letzten Augenblick schaffte Dämmerjunges es dem Kater auszuweichen und berührte ihn nur noch mit ihren Tasthaaren und schlug einen engen Haken um ihn, um nicht zu stürzen.

"Verzeihung.", maunzte sie.

Der weiße Kater vor Dämmerjunges meinte nur "Nicht so stürmisch." und ging weiter seines Weges.

Nebeljunges blieb stehen, da Dämmerjunges schon gewonnen hatte und betrachtete sie aus der Ferne.

"Du magst zwar gewonnen haben, aber trotzdem bist du mauseherzig, oder warum traust du dich dann nicht mit all den anderen zu spielen?"

"Naja.. Du hattest mich herausgefordert.", meinte sie an Nebeljunges gewandt und schlenderte mit einem hängenden Ohr zu ihm hinüber.

Nun hörte man Sandjunges laut rufen. "Wir werden es ja sehen!", forderte sie ihren Bruder heraus. Tigerjunges nahm die Herausforderung an und kauerte sich auf den Boden, wie man es ihnen gezeigt hatte. Dann sprang er auf seine Schwester zu und warf sie zu Boden.

"Nein nein nein!", schrie Sandjunges und schaffte es Tigerjunges mit ihren Hinterpfoten von sich runter drücken. "So meine ich das nicht. Ich meine es auf unserem Weg zum Krieger." Ihre Augen funkelten herausfordernd.

"Ach so, dann sag das doch." Tigerjunges Schnurrhaare zuckten amüsiert. "Ich wette, ich bekomme vor dir meinen Kriegernamen."

„Und wenn ich es nicht getan hätte?“, fragte Nebelpfote leise, erwartete aber keine Antwort darauf. Er gesellte sich zu der grauen Kätzin. „Du hast immerhin Talent.“, lobte er sie. „Du wirst schon bald meine Zweite Anführerin sein.“ Er drückte seinen Kopf an ihre Flanke.

"Zweite Anführerin?", schnurrte Dämmerjunges amüsiert. "Hier denkt wohl jeder er würde einmal Anführer sein, was?"

Dämmerjunges streckte sich ausgiebig und rollte sich auf den Rücken. Sie sah sehnsüchtig zum Himmel. Auch wenn sie sich Mühe gab war es doch schwer für sie, sich an das Leben im Clan zu gewöhnen. Immerhin war sie trotz Erdbeernases Zuneigung Familienlos. Nebeljunges holte aus, um ihr unerwartet ins Gesicht zu hauen.

"Achtung, Vogelangriff!", scherzte er.

Dämmerjunges machte große Augen, als die Pfote auf sie zu schnellte. Im letzten Moment rollte sie sich seitlich weg und blieb auf allen Vieren kauernd liegen.

"Glaub ich nicht. Ich denke ich hab meinen Kriegernamen zuerst.", meinte Sandjunges und lief zu den zwei anderen Katzen hinüber. Wäre nicht Sandjunges mit Tigerjunges im Schlepptau angekommen, hätte sie ihn sicher angesprungen.

"Hey, wenn ihr euch den Kriegernamen aussuchen dürftet, wie würdet ihr dann heißen?", fragte die sandfarbene Kätzin neugierig.

Tigerjunges folgte seiner Schwester zu den anderen Jungen. "Also ich würde gern Tigerzahn heißen."

Anstatt Rache an Nebelpfote zu üben, setzte sich Dämmerjunges auf ihre Hinterpfoten und sah Sandjunges neugierig an.

"Wie heißen Krieger denn so? Ich kenne ja noch nicht sehr viel von hier."

"Och da gibt es vieles. Du hast ja mitbekommen dass wir noch Junge sind. Wir haben als Endung - Junges. Als Schüler heißen wir -pfote. Kriegerendungen gibt es so einige. Um ein paar Beispiele zu nennen: -schweif wie bei Borstenschweif, -kralle wie bei Schneekralle, -nase wie bei deiner Mutter. Aber welche die wir im Moment nicht im Clan haben sind zB. -herz,-gesicht, -auge.", erklärte sie. unser großes Ziel ist natürlich die Endung -stern, Anführerposition. Ich wäre dann Sandstern. Aber als Krieger bin ich mir noch nicht sicher. Vielleicht Sandsturm, Sandglanz... Ach ich weiß es nicht!"

Nebeljunges sprang hervor.

"Diesen Schlag hat dir Nebelauge verpasst.", lachte er und versuchte wieder Dämmerjunges ins Auge zu patschen.

"Krieger werden nach ihren Eigenschaften, oder auffallenden Körperlichen Merkmalen benannt.", fasste Tigerjunges die Erklärung seiner Schwester zusammen.

Dämmerjunges nickte zur Bestätigung, dass sie verstanden hatte und wich nebenbei Nebeljunges spielerisch aus.

„Hm.. Tigerzahn, Nebelauge, Sandsturm...Was würdet ihr denn sagen? Mir fällt nicht wirklich etwas tolles ein.", meinte sie und sah die drei Jungtiere der Reihe nach an.

„Dämmerflucht? Oder lieber Dämmereinsam?“, provozierte Nebeljunges.

"Dämmerherz oder Dämmerglanz fände ich schön.", sagte Sandjunges verträumt und dachte daran, dass Dämmerjunges sehr elegant als Kätzin aussah.

"Dammerstreif, oder Dämmerpelz.", kam es von Tigerjunges. "Oder vielleicht Dämmerkralle?" Dämmerjunges sprang enthusiastisch auf der Stelle.

"Das klingt alles wirklich toll.", sagte Dämmerjunges begeistert. Die Beiträge von Nebeljunges überhörte sie gekonnt. Nebeljunges fing an seine Pfoten zu putzen und lauschte den dreien. Schwarzpfote kam an dem Pulk Junge vorbei.

"Ah wie ich höre, seid ihr gerade bei euren Kriegernamen. Lasst mal eure Fantasie spielen. Was meint ihr wie ich bald heißen werde?"

"Hm, Schwarzpelz.", schlug Tigerjunges augenblicklich vor.

"Schwarzfeder.", schlug Dämmerjunges vor.

Das was sie von Schwarzpfote bisher kannte war überwiegend sein elegantes und leises Auftreten, so wie gerade eben auch.

"Dem kann ich nur zustimmen.", meinte Sandjunges.

Dann spürte sie plötzlich Erschöpfung und kippte fasst seitlich weg. Hätte Schwarzpfote sie nicht aufgefangen, wäre sie unsanft auf dem Boden gelandet.

"Ich glaube ich bringe sie zurück in die Kinderstube. Sie scheint erschöpft zu sein."

Er nahm sie im Nacken und trug Sandjunges in die Kinderstube hinein. „Rußtatze mir ist komisch.", japste Sandjunges ihrer Mutter zu. „Ich habe plötzlich Schmerzen im Bauch und fühle mich ganz müde."

Rußtatze ließ sofort die Heilerin kommen und Rosmarinzweig stellte fest, dass Sandjunges anscheinend krank wurde. Sie holte Kräuter für sie und Mohnsamen und ließ sie schlafen um sich aus zu kurieren.

„Wird sie gesund?", fragte Nebeljunges sorgenvoll, als er mit den anderen Jungen in die Kinderstube getapst kam.

Rosmarinzweig hatte diese Frage gehört und kam zu den restlichen Jungen getappt. Sie schnurrte. „Natürlich wird sie wieder gesund. Sie braucht nur ein wenig Ruhe.", meinte sie. „Wenn sie heute noch gut schläft, dann wird sie morgen bestimmt wieder fit sein."

Tigerjunges saß besorgt neben seiner Schwester. Er vertraute der Heilerin, keine Frage. Dennoch konnte er die Sorgen nicht verdrängen.

"Ich hoffe es. Immerhin ist Sandjunges stark, so eine Kleinigkeit macht ihr doch nicht lange etwas aus. Oder...?", meinte die Dämmerjunges zur Heilerin und ließ die Ohren leicht hängen.

„Da hast du ganz Recht", schnurrte Rosmarinzweig beruhigend. Und tatsächlich, die Zustimmung ließ Dämmerjunges schon wieder etwas zuversichtlicher drein schauen. Nebeljunges freute sich und fing an zu gähnen.

"Vielleicht sollten wir für heute auch Schluss machen.", gab er zu bedenken. „Nicht, dass wir so enden wie Sandjunges.“

„Das ist vielleicht gar nicht so schlecht.", miaute Rußtatze und zog Tigerjunges zu sich und seiner schlafenden Schwester. „Wenigstens darf sie hier schlafen und muss nicht in den Heilerbau."

Nun liefen auch Dämmerjunges und Nebeljunges zu ihren Müttern und schliefen rasch ein.

- 3 -

Sandjunges wurde wach. Sie streckte sich und gähnte herzhaft. Die Schmerzen, die sie hatte, waren verschwunden. Sie fühlte sich schon viel besser. Dann merkte sie, dass es Zeit wurde den Schmutzplatz aufzusuchen. Im Eifer nach draußen zu kommen, trat sie ihrem Bruder aus Versehen auf den Schwanz. Tigerjunges jaulte und sprang erschrocken auf. Dämmerjunges streckte den Kopf zum Bau ihrer Freunde hinein und blinzelte Tigerjunges überrascht an. Das Jaulen konnte man gut bis vor den Eingang hören.

"Guten Morgen. Alles okay bei dir? Wie geht es Sandjunges?", fragte sie und zuckte leicht mit einem Ohr.

Nebeljunges war erstaunlicherweise mal wach und lief zu den anderen. "Was ist denn los?"

"Ich bin Tigerjunges auf den Schweif getreten.", gab sie kleinlaut zu. "Das war aber nicht meine Absicht."

Erdbeernase regte sich.

"Seid leise sonst weckt ihr noch Himbeerjunges und Buchenjunges.", fauchte sie leise.

Die zwei Knäuel bewegten sich leicht, wälzten sich aber nur auf eine andere Seite. Sie waren viel jünger als die anderen Jungen.

"Ihr solltet lieber raus gehen. Geht spielen oder so.", meinte Dachsstreif.

"Zuerst muss ich zum Schmutzplatz.", flüsterte Sandjunges den anderen zu und verschwand dorthin.

Tigerjunges leckte kurz über die Stelle, an der Sandjunges ihm auf den Schwanz getreten war. Dann sagte er: "Ist gut, Dachsstreif." Daraufhin verließ er die Kinderstube.

Auch wenn Dämmerjunges keine Antwort wegen Sandjunges bekommen hatte, war ihr davon brausen aufschlussreich genug. Sie begleitete Tigerjunges hinaus aus dem Bau und sah mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht zu seinem Schweif.

"Tut es noch weh?", fragte sie ihn.

"Was ihn nicht umbringt macht ihn stärker.", lachte Nebeljunges zufrieden.

Sandjunges kehrte indes vom Schmutzplatz wieder und gesellte sich zu ihrem Bruder und Dämmerjunges.

"Nein, geht schon. Ich hab mich nur erschrocken.", sagte Tigerjunges. Dann wandte er sich an seine Schwester. "Geht es dir besser?"

Beruhigt nickte Dämmerjunges freudig und sah ebenfalls zu Sandjunges hinüber. Nebeljunge ging in aller Ruhe nach draußen.

"Zeit, dass ich was neues erlebe.“, miaute er und verschwand im Sonnenlicht.

"Mir geht es auch besser. Ich habe keine Schmerzen mehr. Was macht er da?" fragte Sandjunges und schaute Nebeljunges hinterher. "Will er etwa aus dem Lager hinaus?"

He, Nebeljunges!", rief Tigerjunges sofort. "Was machst du am Lagereingang?"

"Wir dürfen doch noch nicht hinaus.", ergänzte Dämmerjunges ihren Kammeraden und sah Nebeljunges vorwurfsvoll nach.

Nebeljunges machte ein kleinen Schritt vor das Lager.

"Das Gefühl ist super." Er drehte sich zu den anderen. "Ich habe einen Schritt nach draußen gemacht."

Rabenstern stand plötzlich auf der Hochnase und verhinderte so möglicherweise mit seinem Ruf Nebeljunges' Flucht.

"Ich fordere alle Katzen, die alt genug sind, um selbst Beute zu machen, dazu auf, sich hier zu einem Clan-Treffen zu versammeln!" , rief er.

Sandjunges lief neugierig zur Hochnase hin.

"Was der Anführer wohl zu sagen hat?"

Auch Tigerjunges folgte seiner Schwester.

"Dann mach mal die nächsten Schritte in Richtung Hochnase!", rief Dämmerjunges dem hochmütigen Jungkater entgegen, während sie Sandjunges und deren Bruder hinterher hüpfte. Sie war gespannt was Rabenstern wollte. Nebeljunges genoss noch kurz die Luft draußen und folgte seinen Baugefährten. Nachdem sich alle Katzen unter dem Felsen gesammelt hatten sprach der Anführer zu ihnen.

„Sandjunges, du bist nun sechs Monde alt und es ist an der Zeit, um mit deiner Ausbildung zu beginnen. Trete nun vor.“

Sandjunges bekam große Augen. Damit hatte sie noch nicht gerechnet. Sie tapste freudig in die Mitte des Katzenpulks und sah den Anführer mit funkelnden Augen an.

„Von diesem Tag an, bis diese Schülerin sich ihren Kriegernamen verdient hat, wird sie Sandpfote heißen. Ich bitte den SternenClan, über diese Schülerin zu wachen, bis sie in ihren Pfoten die Kraft und den Mut eines Kriegers findet.“

Rabenstern ließ seinen Blick durch die Reihe an Katzen wandern, bis er den gesuchten Kater fand.

„Winterfels, du bist nun bereit für einen weiteren Schüler. Du hast bewiesen, dass du stark bist und zeigst jeden Tag aufs Neue, wie sehr du dich um deinen Clan kümmerst. Du wirst der Mentor von Sandpfote sein und ich bin davon überzeugt, dass du dein Wissen und deine Stärke an sie weiter geben wirst.“ Winterfels ging auf Sandpfote zu und sie berührten sich mit der Nase.

"Sandpfote, Sandpfote...", riefen die restlichen Katzen und auch Tigerjunges, um seine Schwester als Schülerin willkommen zu heißen.

"Gratulation Sandpfote!" rief Nebeljunges.

Dämmerjunges stimmte freudig in den Chor mit ein.

Sobald die Rufe verklungen waren, erhob Rabenstern seine Stimme erneut.

"Dämmerjunges, du bist nun sechs Monde alt und es ist an der Zeit, um mit deiner Ausbildung zu beginnen. Trete nun vor."

Dämmerjunges erstarrte für einen Moment. Dann besann sie sich jedoch und trat vor mit einer Mischung aus Freude und Nervosität. Ehrfürchtig sah sie zu Rabenstern hinauf.

"Von diesem Tag an, bis diese Schülerin sich ihren Kriegernamen verdient hat, wird sie Dämmerpfote heißen. Ich bitte den SternenClan, über diese Schülerin zu wachen, bis sie in ihren Pfoten die Kraft und den Mut eines Kriegers findet.", sagte der schwarze Kater.

Eine Patrouillie kam gerade durch den Lagereingang.

"Da ist er ja. Schneekralle, du bist nun erneut bereit einen Schüler auszubilden."

Schneekralle löste sich von der Patrouille und hastete zum Fuße des Hochsteins.

"Du hast bewiesen, dass du innere Stärke zeigst und Vertrauen in dich und andere Katzen hast. Du wirst der Mentor von Dämmerpfote sein und ich bin davon überzeugt, dass du dein Wissen an sie weiter geben wirst."

Schneekralle drehte sich zu Dämmerpfote und wartete darauf, dass sie ihn mit der Nase berührte, wie auch Sandpfote es schon getan hatte. Dämmerpfote tat wie von ihr verlangte, tapste zu Schneekralle hinüber und berührte ihn mit der Nase.

„Dämmerpfote!“, stimmte Nebeljunges ein.

Die Katzen des Clans riefen ihr laut zu: "Dämmerpfote, Dämmerpfote!"

Tigerjunges und Sandpfote waren mit am lautesten.

Als die Rufe erneut verstummten setzte Rabenstern zur nächsten Zeremonie an.

„Das bricht ja gar nicht mehr ab hier.", schnurrte Rabenstern amüsiert und stolz. "Nebeljunges, du bist nun sechs Monde alt und es ist an der Zeit, um mit deiner Ausbildung zu beginnen. Trete auch du nun vor.“

Nebeljunges grinste und auch er lief los.

„Von diesem Tag an, bis dieser Schüler sich seinen Kriegernamen verdient hat, wird er Nebelpfote heißen. Ich bitte den SternenClan, über diesen Schüler zu wachen, bis er in ihren Pfoten die Kraft und den Mut eines Kriegers findet.“ Er ließ wieder seinen Blick schweifen und fing den Blick eines getüpfelten Katers auf. „Eulenfeder, du bist bereit für deinen ersten Schüler. Du hast bewiesen, dass du diszipliniert und loyal bist und ich habe dich damals als ich noch zweiter Anführer war gut ausgebildet. Du wirst der Mentor von Nebelpfote sein und ich bin davon überzeugt, dass du dein Wissen an ihn weiter geben wirst.“

Eulenfeder stand auf, ging zu Nebelpfote und hielt ihm die Nase hin.

"Das wird lustig.", meinte Nebelpfote und berührte die Nase seines Mentors.

"Nebelpfote, Nebelpfote.", riefen Sandpfote, Tigerjunges und der gesamte Clan.

Wieder stimmte Dämmerpfote freudig mit ein.

"So für heute haben wir nur noch einen.", fuhr Rabenstern fort. "Tigerjunges, auch du bist nun sechs Monde alt und es ist an der Zeit, um mit deiner Ausbildung zu beginnen. Trete nun als letzter vor. "

Tigerjunges tat wie ihm geheißen.

Als der junge Kater in der Mitte stand fuhr Rabenstern fort. "Von diesem Tag an, bis dieser Schüler sich seinen Kriegernamen verdient hat, wird er Tigerpfote heißen. Ich bitte den SternenClan, über diesen Schüler zu wachen, bis er in ihren Pfoten die Kraft und den Mut eines Kriegers findet. Scharfklang?"

Die weiße Kätzin mit vielen Kampfnarben trat hervor.

"Du bist nun bereit deinen ersten Schüler auszubilden. Du wurdest von Fleckenpelz hervorragend ausgebildet und du hast bewiesen, dass du stark und mutig bist. Du wirst der Mentor von Tigerpfote sein und ich bin davon überzeugt, dass du deine Scharfsinnigkeit an ihn weiter geben wirst."

Tigerpfote ging zu Scharfklang und berührte sie ihre Nase mit der seinen.

"Tigerpfote, Tigerpfote...", riefen die Katzen des Clans.

"Tigerpfote! Tigerpfote!", rief Sandpfote und freute sich sehr für ihren Bruder.

„Tigerpfote!“, stimmte auch Nebelpfote mit ein.

Schnell löste sich die Versammlung wieder auf. Zurück blieben nur die neuen Mentoren zusammen mit ihren Schülern.

"Sinnvoll wäre ein Rundgang durch das Territorium.", meinte Eulenfeder und schaute die anderen Mentoren an.

"Das können wir ja zusammen erledigen.", sagte Scharfklang.

Auch Schneekralle stimmte dem zu.

Winterfels nickte. "Ich schlage vor wir gehen als erstes die Grenzen ab."

"Guter Einwand.", bemerkte Schneekralle und nickte kurz zu Dämmerpfote zum Zeichen, dass sie ihm folgen sollte. Dämmerpfote selbst war noch zu sehr mit ihren aufflammenden Emotionen beschäftigt, als das sie irgendetwas anderes tun konnte, außer stumm und neugierig ihrem auserkorenem Mentor Folge zu leisten.

"Was dagegen, wenn wir euch begleiten, Schneekralle?", fragte Scharfklang ihren Kriegerkamerad.

Tigerpfote kribbelten schon die Pfoten. Gleich würde er zum ersten Mal aus dem DonnerClan-Lager herauskommen.

„Dann lasst uns losgehen. Folge mir Nebelpfote.“, meinte Eulenfeder und Nebelpfote sprang herbei.

Auch Winterfels und Sandpfote folgten ihnen. Die 4 neuen Schüler und ihre Mentoren traten aus dem Lagereingang auf und standen nun im Wald.

Dämmerpfotes schnupperte wohlwollend in der Luft herum. Sie kannte den Geruch und die Krallen des Waldes bereits besser wie die anderen ihrer jungen Kammeraden. Sich den Wald jedoch nun als Schülerin zu betrachten war doch ein neues Gefühl.

"Vielleicht gehen wir zuerst zur SchattenClan-Grenze.", schlug Scharfklang vor. "Und dann am See entlang."

Tigerpfote tapste hinter seiner Mentorin her und wusste nicht, wohin er als erstes gucken, welchen Geruch er als erstes in sich aufnehmen sollte.

"Das können wir tun, Scharfklang.", sagte Eulenfeder und hielt ein wachsames Auge auf seinen energiegeladenen Schüler. Dieser war außer sich und sprang in der Gegend umher. Sandpfote sog den Geruch des Waldes ein. Sie war überwältigt, wie gleich und doch anders es hier war. Überall huschten kleine Tiere durch die Gegend.

"Es ist mir egal wo wir zuerst hingehen.", meinte Sandpfote. "Ich will auf jeden Fall ALLES sehen."

"Das wäre an sich sinnvoll, wenn wir dort als erstes vorbei schauen.", schnurrte Winterfels amüsiert. Er übernahm die Führung. "Dort können wir auch direkt noch die Duftmarken erneuern."

Schneekralle folgte mit Dämmerpfote an den Fersen direkt nach Winterfels. Die Kleine war bei weitem weniger verspielt wie ihre Schülerkameraden, was wohl verschiedene Gründe hatte. Scharfklang ging hinter Dämmerpfote her. Ihr folgte Tigerpfote, der immer wieder vom Weg abkam um an etwas zu riechen.

"Nicht einschlafen, Tigerpfote.", hörte man die Kriegerin mehr als einmal rufen. Und mehr als einmal kam die Antwort, "Ich kommen schon.", gefolgt von raschelndem Laub, als ein kleiner Kater durch den Wald lief um wieder aufzuholen. Eulenfeder folgte und kämpfte darum Nebelpfote zurück zu halten in jede Richtung abzuhauen.

Winterfels blieb plötzlich stehen.

"So und nun schärfen wir eure Sinne. Was riecht ihr?"

"Hm, einen modrigen Geruch.", meinte Sandpfote nachdem sie die Luft geprüft hat.

"Jetzt du.", sagte Scharfklang.

Auch Tigerpfote prüfte die Luft. Auch er nahm die modrige Geruchsspur war. Aber da war auch noch etwas anderes.

"Maus.", sagte er schließlich.

Eulenfeder schaute zu Nebelpfote und hielt ihn am Schweif fest.

"Ich weiß was du vorhast.", tadelte er seinen Schüler. Nebelpfote wollte losrasen als er Anfing zu riechen. "Nimm mir nicht den Spaß alter Fellball."

Eulenfeder seufzte

"Was habe ich mir da nur eingebrockt?“, jammerte er vor sich hin. Dann wurde seine Stimme strenger. „Wir sind nicht im Lager und du weißt nie was passiert."

"Dämmerpfote?" Auch Schneekralle forderte die Kätzin auf, ihre Sinne auf die Probe zu stellen. "Einen Kater der nicht still halten kann, Pilze, Moos... Und was die beiden gesagt haben.", meinte sie und zuckte mit ihren Schnurrhaaren.

Einer dieser Gerüche war jedenfalls recht unangenehm für sie. Nur konnte sie nicht klar definieren, welcher es war.

"Was meint ihr was dieser modrige Geruch sein könnte?", fragte Winterfels und er schnippte erwartungsvoll mit seinem Schwanz.

"SchattenClan?", fragte Sandpfote. "Rußtatze hat mir mal erzählt, dass der SchattenClan Geruch nach Moder riecht."

"Richtig.", bestätigte Scharfklang. "Das was hier schlimmer als ein Dachs stinkt ist tatsächlich der SchattenClan."

Tigerpfote zog die Nase kraus. "Wie kann man nur so ekelhaft riechen?", fragte er. Plötzlich fühlte er sich schmutzig und begann sein Brustfell zu putzen.

Eulenfeder beobachtete die Umgebung und hielt Nebelpfote weiterhin bei sich.

"Lass mich los!", jammerte Nebelpfote.

"Nun anderer Clan, andere Lebensbedingungen.", meinte Schneekralle zu Tigerpfotes Bemerkung und zuckte freudig mit den Ohren, angesichts dieser aufmerksamen Schüler. Und über Nebelpfote konnte man wenigstens sagen, dass er viel Energie hatte.

"Aber wir leben doch relativ im selben Gebiet, warum sind die Clans so unterschiedlich?", bohrte Dämmerpfote weiter.

"Was meint ihr. Wie riechen wir denn für die anderen Clans?", fragte Sandpfote.

Tigerpfote unterbrach seine Körperpflege und schnüffelte an seinem Fell. "Normal, würde ich sagen.", meinte der junge Schüler.

"Nun...", fing Eulenfeder an. "Jeder ist eben anderes."

"Und ich bin besonders.", grinste Nebelpfote.

Eulenfeder fing langsam an es zu nerven und starrte Nebelpfote finster an.

"Nun hör endlich zu!"

Nebelpfote erschrak darauf und war still.

"Normal ist nicht ganz korrekt, Tigerpfote. Normal ist für jeden das, was er gewöhnt ist. Für den SchattenClan riechen SchattenClan Katzen normal, so wie wir für einen DonnerClan Krieger normal riechen. Überlegt mal, wie ist die Beschaffenheit unseres Lagers? Womit sind wir vielleicht öfters in Kontakt, als die anderen Clans?", fuhr Schneekralle fort.

"Erde, oder Laub?", fragte Dämmerpfote ins Blaue. Immerhin war das eigentlich alles, woraus das Lager bestand.

"Schneekralle nimm uns nicht den Spaß.", schalte Winterfels den Krieger und stupste ihn mit der Pfote an. "Ihr könnt ja mal bei eurer ersten großen Versammlung die anderen ClanKatzen danach fragen."

Der weiße Kater sah belustigt zu seinem älteren Bruder und schnurrte, bevor er Dämmerpfote einen leichten Stups mit der Nase versetzte und beide sich in Bewegung setzten.

Tigerpfoten Augen blitzten auf.

"Wann gehen wir denn auf die Große Versammlung?"

"Früh genug.", meinte Scharfklang. "Sollen wir weitergehen? Die Grenzmarkierungen erneuern sich nicht von selbst."

Eulenfeder war ruhig und behielt Nebelpfote im Auge. "Lasst uns gehen."

"Wo sind denn die Markierungspunkte?", fragte Sandpfote? "Gibt es irgendwas wo wir uns dran orientieren können wo die Grenze entlang läuft?"

"Die Grenze verläuft von der Lichtung im Norden den Bach vor uns entlang. Haltet Ausschau nach besonders auffälligen Steinen oder Baumstümpfen.", erklärte Scharfklang.

Nebelpfote lief langsam hinter den anderen hinter und schaute sich um "Meine Nase ist nicht so gut. Ich hoffe das bessert sich."

"Dann habe erst recht deine Umgebung gut im Blick, Nebelpfote. Was deine Nase nicht schafft kannst du mit Ohren wett machen.", schnurrte Schneekralle.

"So oder so. Deine Sinne verschärfen sich jedes Mal, wenn du trainierst. Deswegen machen wir das ganze ja. Deine Nase sollte bald viel besser sein.", meinte Winterfels.

"Was passiert eigentlich, wenn wir auf eine feindliche Patrouille treffen?", fragte Tigerpfote.

"Nichts, solange sie auf ihrem Territorium bleiben.", antwortete Scharfklang.

Nebelpfote zuckte mit den Ohren.

"Ich höre was. Ist da hinten Wasser?"

Dämmerpfote sah sich um und lenkte ihre Ohren in alle Richtungen, um leise Geräusche abzufangen. Jedoch ohne Erfolg.

"Ich höre nichts... Sicher, dass du nicht den Wind in den Bäumen hörst?", fragte sie Nebelpfote. Schneekralle sah nur zufrieden in Richtung Nebelpfote und wartete, er wollte es noch nicht sofort auflösen.

"Ich vermute mal, dass der Bach der hier vor uns entlang läuft in den See mündet.", vermutete Sandpfote. "Vielleicht hörst du wie das Wasser in den See rauscht."

"Ihr habt beide recht.", sagte Scharfklang. "Der Bach vor uns gehört zur Grenze zwischen unserem und dem Territorium des SchattenClans und mündet in den See."

Nebelpfote wackelte mit den Ohren. "Können wir dort hin?"

"Wenn der Fluss zur Grenze gehört laufen wir ihn doch eh ab und kommen beim See an, oder nicht?", meinte Dämmerpfote.

Winterfels nickte. "Genau so schaut es aus. Wir sollten trotzdem erst die Markierungspunkte setzen."

"Dann lasst uns das auch tun.", miaute Scharfklang und marschierte weiter. "Komm mit Tigerpfote."

Der kleine Kater folgte seiner Mentorin. Er konnte es kaum erwarten, die Grenze zu sehen. Vielleicht trafen sie ja auf Eindringlinge, die sie vertreiben mussten. Tigerpfotes Fell kribbelte, vor Vorfreude, als er daran dachte. Nebeljunges und Eulenfeder folgten ihnen.

Während Schneekralle dicht bei Winterfels vorne lief, bildete Dämmerpfote das Schlusslicht. Sie mochte es, immer alles genau im Blick behalten zu können. Die Mentoren zeigten den jungen Katzen wie man das Territorium markiert. Sandpfote setzte als erstes eine Markierung an einen alten, morschen Baumstumpf. Tigerpfote zog die Nase kraus, während er einen Stein Markierte. Der SchattenClan Geruch war an der Grenze fast unerträglich penetrant.

"Wie das wohl auf den Großen Versammlungen wird?", fragte sich der Kater.

Nebelpfote markierte ein paar Gräser. Dämmerpfote tat es den anderen gleich, nachdem Schneekralle erklärt hatte, woran man die Stellen erkennen konnte. Sie prägte sich beiläufig den Geruch des Schattenclans gut ein, um ihn jederzeit ins Gedächtnis rufen zu können und um es nicht mit verwesenden Tieren zu verwechseln. Winterfels rief sie zusammen.

"Wir gehen jetzt zum See. Danach schauen wir uns die WindClan-Grenze an."

Tigerpfote wollte gerade losgehen, als seine Mentorin sagte: "Wartet.", sie prüfte die Luft. "Es ist eine SchattenClan Patrouille in der Nähe. Wir sollten sichergehen, dass sie die Grenze nicht überschreiten."

Nebelpfote stellte die Ohren wieder auf und auch Eulenfeder tat es ihm gleich. Dämmerpfote sah leicht zerknirscht aus, denn sie roch anscheinend schlechter wie die anderen. Sie gesellte sich neben ihren Mentor und lauschte den Anforderungen und prüfte immer wieder die Luft.

Es dauerte nicht lange, da standen 3 SchattenClan-Katzen nicht weit entfernt der Grenze.

Der eine war Langfell, ein dunkelgrauer Krieger mit langem Fell. Die anderen beiden der dunkelgraue bis schwarze Kater Krähenfuß mit seiner Schülerin Düsterpfote, einer schwarzen Kätzin.

"Sieh an.", sagte die Schülerin des SchattenClans mit abgeneigter Stimme. Sie rümpfte die Nase. "So viele DonnerClan Katzen auf einmal. Das stinkt ja hier fürchterlich." Provozierend setzte sie ihre Pfoten knapp vor die Grenze, noch eine Pfotenlänge, dann wäre sie auf DonnerClan Boden.

Krähenfuß lachte.

"Du hast Recht Düsterpfote. Es riecht hier wirklich ziemlich streng." Er kniff die Augen zusammen. "Es sind schon so viele, dass man fast meinen könnte sie wollen uns überfallen.", knurrte er.

Langfell schwieg und schätzte die Situation ein.

"Wer stinkt hier?", fauchte Tigerpfote und trat Düsterpfote entgegen. "Ihr stinkt doch wie Monde alter Krähenfraß."

Scharfklang achtete darauf, das ihr Schüler nicht die Grenze überschritt, pfiff ihn aber nicht zurück.

"Tzz, warte es nur ab.", grinste Nebelpfote und Eulenfeder stellte sich so vor ihn, dass er nicht weiter treten konnte.

"Was wollt ihr hier?", wollte der gescheckte Kater wissen.

Dämmerjunges ging gar nicht erst auf die Provokationen ein. Die irritierte es viel mehr, dass die älteren anwesenden Krieger allesamt schwiegen und diese Wortgefechte stumm mit ansahen. Um jedoch des Mutes willen nicht wie ein feiges Kätzchen dort zu sitzen stellte sie sich erhobenen Hauptes neben Tigerpfote, um ihn zu unterstützen an der "Front". Sie achtete darauf, nicht die Grenze zu berühren. Sie sah die Fremden zwar an, aber sie schwieg. Langfell antwortete dieses Mal.

"Ich denke genau das selbe wie ihr auch. Wir markieren unsere Seite der Grenze und passen auf, dass sich keine kleinen Kätzchen hierhin verirren."

Er schaute sich um und belächelte die Schüler des DonnerClans. Seine Schnurrhaare zuckten amüsiert. Sandpfote trat nun vor und ging auf Düsterpfote zu. Auch sie blieb an der Grenze stehen und schaute der schwarzen Katze in die Augen.

"Sei lieber vorsichtig. Ich bin bereit dich zu verjagen, wenn ich muss." Sie ließ ihren Schweif bedrohlich peitschen.

Düsterpfote grinste. "Keine Sorge. Dieser Teil des Territoriums ist für uns nicht relevant. Wir wollen ihn sowieso nicht."

"Dann könnt ihr ja jetzt wieder gehen.", entgegnete Tigerpfote.

"Ruhig, Tigerpfote.", sagte Scharfklang. An die SchattenClan-Krieger gewandt sagte sie. "Geht und bleibt von unserem Territorium fern. Dann werden wir keine Probleme bekommen."

Eulenfeder betrachtete angespannt die Situation. Nebelpfote ließ sich nicht stören und markierte in Ruhe einen Ast auf seiner Seite.

"Können wir weiter?"

Die graue Kätzin blieb an Ort und Stelle. Sie wusste nicht, wie man auf so mindere Provokation eingehen konnte. Aber dann fiel ihr wieder ein, dass sie keine leibliche Clan-Katze war. Vielleicht fehlte ihr doch einiges um eine richtige DonnerClan-Katze zu sein.

"Kommt wir gehen.", meinte Krähenfuß. "Lasst uns lieber nochmal unsere Duftmarken weiter setzen, damit die Mausehirne keinen Fuß auf unsere Seite setzen."

Die drei Katzen machten kehrt und verschwanden in die entgegengesetzte Richtung.

"Meine Güte sind die eingebildet.", meinte Sandpfote und tappte zu ihrem Mentor zurück.

"Winterfels?" Der Kater hob den Kopf um zu zeigen, dass er zuhörte. "Wie lange ist Düsterpfote schon Schülerin?", fragte Sandpfote.

"Etwa so lange wie Kastanienpfote und Schwarzpfote. Wieso?"

"Nur aus reinster Neugierde.", antwortete Sandpfote und tappte in die Richtung los, wo sie den See vermutete. Winterfels folgte ihr kommentarlos.

"Komm Tigerpfote. Wir gehen.", sagte Scharfklang.

Tigerpfote, der den SchattenClan-Katzen nachsah, machte kehrt und folgte seiner Mentorin.

Eulenfeder konnte sich sein Lachen nicht verkneifen.

"Alle machen es Nebelpfote nach."

"Ich bin eben der Beste und werde Anführer.", erwiderte sein Schüler, der während des Gesprächs in Ruhe weiter markiert hatte.

"Verdiene dir erst einmal deinen Kriegernamen Nebelpfote, dann kannst du das Rabenstern ja gern einmal vorschlagen.", schnurrte Schneekralle schelmisch zu dem jungen Kater hinüber und folgte dem Rest.

Dämmerpfote sah den anderen Katzen noch einen Moment nach, bevor sie dem Rest stumm folgte. Es dauerte nicht lange, da kamen die Katzen beim See an. Der Wind ließ die Wellen sanft ans Ufer schwappen und die Sonne ließ das Wasser glitzern.

"Wow.", staunte Sandpfote. "So schön habe ich es mir nicht vorgestellt."

Tigerpfote ging zum Seeufer und schaute besorgt in das Wasser.

"Ist der See sehr tief?", fragte er.

"Er wird tiefer, je weiter du rein schwimmst.", erklärte Scharfklang. "Aber so Mäusehirnig sind nicht einmal FlussCan-Katzen zu weit in den See zu schwimmen."

Eulenfeder vernahm eine Bewegung am Rande seines Blickfeld und schaffte es gerade noch rechtzeitig Nebelpfotes Schweif zu erwischen, um seinen übermütigen Schüler davon abzuhalten in den See zu stürmen.

„Ich glaube wir haben aber jemanden, der das gerne einmal ausprobieren würde.", nuschelte er mit Nebelpfotes Schweif im Maul.

Nebelpfote stemmte sich nach vorne, um sich zu befreien und hielt seinen Blick starr auf den See. "Ich möchte schwimmen, Eulenfeder."

Dämmerpfote hörte nicht mehr zu. Sie starrte fasziniert auf den See und genoss den Wind, der ihr um die Schnurrhaare wehte. Neugierig tauchte Sandpfote ihre Pfote ins Wasser.

"So kalt ist es nicht einmal.", meinte sie und sah zu wie ihre Bewegung Wellen schlug.

"Trotzdem solltet ihr euch vom See fernhalten.", bestimmte Scharfklang. "Den See überlassen wir den Fischfressern."

Tigerpfote nickte einverstanden und wandte sich vom Wasser ab.

"Gehen wir jetzt zur WindClan-Grenze?", fragte er.

Nebelpfote und Eulenfeder nickten zeitgleich.

"Hey, Dämmerpfote." Schneekralle bekam keine Antwort.

"Dämmerpfote.", sagte er einen Augenblick später erneut, diesmal bestimmter.

Die Kätzin erschrak. "Wa-Ja? Anwesend Schneekralle."

Sie beeilte sich zu ihrem Mentor zu gelangen und setzte sich brav vor ihn auf den Boden.

"So in Gedanken zu sein mag zwar ganz nett sein, hier jedoch sehr gefährlich außerhalb des Lagers.", belehrte er sie und sah sie vorwurfsvoll an, sodass sie ihre Ohren anlegte und sich etwas kleiner machte.

Winterfels sprang für die Schülerin ein.

"Anfängerfehler Bruderherz. Das selbe hast du auch getan meines Wissens nach.", schnurrte er amüsiert. "Wir sollten aber nicht zu lange hier verweilen. Immerhin haben wir noch die WindClan-Grenze vor uns."

"Worauf warten wir dann noch?", fragte Scharfklang und übernahm, gefolgt, von Tigerpfote die Führung. Nebelpfote war wieder still und folgte Eulenfeder, der seinen Schüler scharf im Auge behielt, auf Schritt und Tritt. Dämmerpfote und Schneekralle bildeten diesmal gemeinsam das Schlusslicht, wobei der Mentor seinem Zögling noch klar machte, dass sie sich nicht angegriffen fühlen braucht, sie sollte es alles als Übung ansehen. Und schon waren die Ohren der kleinen wieder weiter in die Höhe gestreckt und ja, sie sah sogar etwas motivierter aus.

"Ist der See eigentlich reich an Fischen?", wollte Nebelpfote wissen.

Winterfels drehte sich zu Nebelpfote um.

"Natürlich. Aber du wirst merken, dass Fisch dir nicht schmecken wird." Er schnurrte. "Vorher musst du es erst einmal schaffen einen zu fangen."

"Ist das schwer?", fragte Sandpfote und ihr Mentor nickte zustimmend.

"Nur FlussClan-Krieger können Fische jagen.", erklärte Scharfklang. "Wir würden uns nur nasse Pfoten holen."

Während seine Mentorin sprach, fragte sich Tigerpfote, wie der FlussClan wohl roch. "Ob sie auch so ekelhaft stinken, wie der SchattenClan?"
 

Den Rest bis zur WindClan-Grenze unterhielten sich die Schüler mit ihren Mentoren. Dabei wurden unter anderem interessante Informationen oder das ein oder andere Kriegergesetz weitergegeben.

"So hier ist nun die WindClan-Grenze. Was könnt ihr riechen?", fragte Winterfels nachdem er gestoppt hatte.

Dämmerpfote reckte die Nase in den Wind und konzentrierte sich auf fremde Gerüche.

"Den Geruch kann ich nicht beschreiben.", meinte sie, denn neben weiten Feldern und Erde roch sie einen gänzlich unbekannten Geruch.

Scharfklang prüfte die Luft. "WindClan.", sagte sie.

"Das du das weißt, ist mir klar. Ich meinte die Schüler.", neckte Winterfels die Kätzin. "Nach was riecht das für euch."

"Irgendwie nach Schlamm und Moor.", meinte Sandpfote.

"Frühling ohne Blumen.", gab Dämmerpfote bestimmt zur Antwort. Schneekralle zuckte amüsiert von diesem Vergleich mit den Ohren.

"Nein, ich meinte, da kommt eine WindClan-Katze auf uns zu.", bekräftigte Scharfklang ihre Aussage. Winterfels prüfte die Luft.

"Es ist wirklich nur eine!", miaute er überrascht. "Das ist ungewöhnlich.", murmelte der Kater eher für sich selber und senkte nachdenklich den Kopf, dennoch blickte Sandpfote ihrem Mentor in die Augen und sprach: "Also keine Patrouille. Die sind meist zu dritt unterwegs."

"Aber wenn es keine Patrouille ist, was ist es dann?", fragte Tigerpfote.

"Das werden wir bald erfahren.", antwortete Scharfklang. "Wir sollten in Deckung bleiben und abwarten. Vielleicht hat sich Minzbund einen Schüler genommen und ihn zum Kräutersammeln geschickt."

Eine weiße Katze stapfte auf die DonnerClan-Grenze zu. Sie hatte mehrere schwarze Akzente und langes Fell.

"Was willst du hier?", rief Winterfels der fremden WindClan-Katze zu. Dem Aussehen nach, war sie eine Schülerin, vielleicht genauso alt wie die 4 Schüler hier, auf jeden Fall noch kein Krieger.

"Ich bin weg gelaufen ", sagte die junge Kätzin mit zittriger Stimme.

"Weggelaufen? Wovor?", fragte Scharfklang skeptisch, wobei die Kriegerin stark darauf achtete, dass die WindClan-Schülerin keine Pfote auf DonnerClan-Territorium setzte.

"Dann geh doch einfach wieder zurück.", meinte Sandpfote.

"Sie hat Recht.", meinte Winterfels und peitschte einmal mit dem Schweif. "Wenn du wegläufst, warum dann zu unserer Grenze? Außerdem scheinst du Angst zu haben. Lauf doch besser wieder zurück."

"Nein, ich will nicht. Ich habe keine Lust mehr eingesperrt zu werden und dann für 5 Minuten raus zu dürfen und durch die Gegend geschubst zu werden.", sagte die WindClan-Katze jetzt mit kräftiger aber zittriger Stimme.

"Seit wann sperrt der WindClan seine Schüler ein?", Scharfklang war weiterhin skeptisch. "Du solltest besser zurück zu deinen Clan-Gefährten, ehe du Ärger bekommst."

Schneekralle sah zu seinem Bruder auf und flüsterte: "Weißt du ob der WindClan momentan in Schwierigkeiten steckt?"

Winterfels schüttelte den Kopf. "Nein, aber ich kann mir vorstellen, dass diese Schülerin übertreibt.", flüsterte er zurück.

Sandpfote trat nun ein Stück vor. "Wie ist überhaupt dein Name?"

"Ich bin Diamantenjunges.", sagte die weiße Kätzin nun mit freundlicher und netter stimme. "Und so taub bin ich auch nicht das ich nicht höre was ihr sagt!", meinte sie.

"DiamantenJUNGES? Du bist keine Schülerin?", fragte Tigerpfote erstaunt.

"Dann solltest du umso schneller zurück zum Lager.", fauchte Scharfklang. "Junge haben an den Grenzen nichts verloren."

"Jungen sollten gar nicht erst aus dem Lager gehen.", sagte Sandpfote und erinnerte sich an die Zeit als Junges. So fern war diese ja noch nicht.

"Ruhig Scharfklang.", mahnte Winterfels nun. "Einem Jungen dürfen wir sowieso nichts antun."

Nun schaltete sich Eulenfeder mit ein.

"Dennoch wäre es interessant zu wissen, warum sie hier ist", sagte er und sah die Kätzin auffordernd an.

Diamantenjunges schaute sich jetzt alle genauer an und sagte dann: "Ich will eine Heilerin werden, kann es aber bei mir nicht werden da mir eine Kätzin den Platz genommen hat und es zu all dem kam."

Die Enttäuschung stand der jungen Kätzin in das Gesicht geschrieben.

"Und da verrätst du lieber deinen Clan, als ihm auf andere Art zu dienen?", fragte Tigerpfote entsetzt. Für ihn gab es nichts Schlimmeres als den Verrat an dem eigenen Clan.

"Wir sollten sie zum WindClan-Lager zurückbringen.", schlug Scharfklang vor.

Sie glaubte nicht, das dieses Junges von alleine zurückgehen würde. Winterfels wartete auf die Reaktion von Diamantenjunges. Sie wird nicht freiwillig gehen, aber auch nicht mit Gewalt, dachte er sich. Nun müssen wir überlegen was wir mit ihr machen.

"Wieso verraten?“, fauchte sie und ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. „Bin ich nicht diejenige die verraten wurde, da jemand anderes älteres vor gezogen wurde? Obwohl ich endlich für den Clan bereit gewesen wäre und ich alles für ihn geopfert hätte? Aber nein ich wurde nur durch die Gegend geschubst und eingesperrt und mit Blicken und Sprüchen als Außenseiter behandelt.", endete Diamantenjunges mit trauriger Stimme.

"Du wurdest nicht eingesperrt.", belehrte Scharfklang die WindClan-Kätzin. "Junge dürfen das Lager nun einmal nicht verlassen."

"Leider.", flüsterte Tigerpfote seiner Schwester zu. "Sonst würden wir das Territorium schon längstens kennen."

"Oder tot im Magen eines Fuchses liegen.", mischte sich seine Mentorin ein, die ihn gehört hatte.

"Und was ist nun dein Plan?", fragte Schneekralle.

"Ich wollte mir versuchen das Wissen selbst an zu eignen und so allen zeigen, dass ich es hin bekomme, aber irgendwie klappt das nicht.", seufzte Diamantenjunges. "Ach Fuchsdung, dabei wollte ich die beste Heilerin werden und allen verletzten helfen.", sagte sie und schaute nun auf ihre Wunden.

Sandpfote schaute sich die Kätzin nun näher an. Sie hatte einige Schrammen und das Fell sah auch sehr zerzaust aus. Auf den blutigen Schrammen glänzte ein komischer Brei.

"Sie riecht stark nach Kräutern.", meinte Eulenfeder als er die Luft erneut prüfte. Der Wind hatte sich so gedreht, dass sie den Duft nun komplett wahrnahmen.

"Komm mal näher an die Grenze und zeig mir deine Wunden.", forderte Winterfels sie auf.

Die junge Kätzin zögerte doch sie ging auf den Kater zu und hielt ihm eine der Vorderpfoten entgegen. Winterfels schnupperte.

"Ich rieche Kerbel zur Desinfektion. Und Goldrute. Rosmarinzweig hat dies schon mal bei mir verwendet." Eingeschlagen war als dies in Spinnweben. "Diese Kätzin hat das Potential zur Heilerin, dachte er. Soll Rabenstern darüber entscheiden, was mit ihr geschieht."

"Wir nehmen sie mit ins Lager.", sagte er bestimmt zu seinen Clankameraden.

"Aber...", versuchte Eulenfeder einzusetzen doch Winterfels schnitt ihm das Wort ab.

"Rabenstern wird über sie entscheiden." Dann blickte er seinen Bruder an. "Schneekralle, nimm Dämmerpfote mit und lauf schon mal vor. Berichte Rabenstern, was vorgefallen ist."

Die zwei Katzen liefen sofort los. Nun machte Winterfels kehrt und ging Richtung Lager. Als er merkte, dass die Kätzin nicht folgte blieb er stehen und schnippte mit dem Schwanz.

"Nun los, folge uns. Vielleicht ist das die Chance auf die du gewartet hast." Auch die restlichen Katzen wandten sich zum Gehen.

"Dann nehmen wir sie jetzt einfach so mit?", platzte es aus Tigerpfote heraus.

Er verstand den Krieger nicht. Diese Kätzin war eindeutig eine Verräterin, wenn sie ihren Clan verließ. Wieso also sollte man sie mit ins DonnerClan-Lager nehmen. Scharfklang, die ihren Schüler für diese Respektlosigkeit eigentlich zurechtweisen sollte, schwieg und sah Winterpelz nur durchdringend an. Auch sie erwartete eine Erklärung.

Winterfels nickte. "Es ist unsere Pflicht einem Jungen in Not zu helfen und da sie nicht zurück will und dies bestimmt auch irgendwie verhindern würde, bringen wir sie zu Rabenstern. Er kann immer noch entscheiden, was mit ihr geschieht. Wenn er es sagt, bringen wir sie wieder zurück. Das Wort des Anführers ist immerhin Gesetz. Außerdem scheint sie für den Clan ja wohl keine große Bedrohung zu sein, oder irre ich mich da?

Tigerpfote wollte bereits widersprechen, doch Scharfklang hielt ihm ihren Schwanz vor sein Maul und gab ihm so zu verstehen, dass er nun besser schweigen sollte. Widerwillig fügte sich der junge Schüler und folgte seiner Mentorin, während sie die WindClan-Schülerin zum Lager eskortierten.

Diamantenjunges war durch ihre Wunde leider nicht so schnell wie die anderen Katzen, also versuchte sie mit zu halten, fiel aber hin und zog sich nun noch eine Wunde zu, welche ihr das Laufen erschwerte.

"Lasst mich hier ich bin für euch nur ein Klotz am Bein."

Sandpfote ging auf Diamentenjunges zu und stützte sie.

"Du bist nun in unserem Territorium. Hier lassen wir dich nicht frei herumlaufen."

"Danke, dass du mir hilfst" sagte Diamantenjunges mit leiser Stimme zu Sandpfote. "Ich soll eine Bedrohung sein? Eher nicht!" Nun sah Diamantenjunges alles leicht verschwommen, aber konnte lauter Stimmen hören.

Nebeljunges trat näher heran und Eulenfeder begutachtete, was er tat. Es überraschte ihn, dass sein Schüler eine ganze Weile lang still gewesen ist.

"Hey!" Nebeljunges schnüffelte an Diamantenjunges Pelz. "Du riechst so komisch.", maunzte er plötzlich.

Diamantenjunges schreckte zurück als Nebeljunges an ihr schnupperte und mauzte: "Lass das bitte." Diamantenjunges spitzte nun die Ohren um wirklich alles mit zu bekommen was um ihr geschieht.

"Ist ja klar.", zischte Sandpfote Nebelpfote zu. "Sie ist aus dem WindClan. Das ist eben wie mit dem Schattenclan gewesen. Sie riechen für uns komisch."

"Wenigstens stinkt sie nicht so, wie die SchattenClan-Krieger.", dachte Tigerpfote. Um das Thema zu wechseln, fragte er seine Mentorin: "Wann fangen wir denn das Kampftraining an?"

"Morgen.", antwortete die Kriegerin. "Heute stand nur die Erkundung des Territoriums an."

"Hallo ich bin Nebelpfote.", stellte sich Nebelpfote vor und nickte Diamantenjunges nett zu.

"Ich bin gespannt, was Rabenstern davon hält.", dachte sich Winterfels.

Sandpfote stützte immer noch Diamantenjunges. Missmutig schielte Tigerpfote zu Diamantenjunges rüber.

"Wieso ist Nebelpfote so freundlich zu dieser Kätzin. Wenn Rabenstern sie erst wieder zurückgeschickt hat, wird sie unsere Feindin sein. Hat er das vergessen?", fragte er sich. Dann jedoch schüttelte er heftig den Kopf. Wie konnte er nur seinen Baugefährten so etwas vorwerfen? "Nur weil er freundlich zu ihr ist, heißt das doch noch lange nicht, dass er seinen Clan verrät, oder?", dachte der Kater.

"Geht es dir gut?", fragte Scharfklang, die Tigerpfotes Kopfschütteln bemerkt hatte.

"Ja, alles bestens.", antwortete der Schüler verlegen.

Scharfklang gab sich damit zufrieden. "Dann ist gut."

Nun nahm Diamantenjunges ihren ganzen Mut zusammen getan und stupste Nebelpfote leicht und war irgendwie glücklich in dieser Situation.

"Merk dir meinen Namen Fremde." Nebeljunges lief um sie herum "Denn wenn ich erst der Anführer des Cans werde, wirst du ihn wissen müssen."

"Fängst du schon wieder damit an Nebeljunges?", ermahnte ihn Eulenfeder. "Rabenstern wird so schnell nicht sterben und du kannst noch nicht einmal eine Maus fangen."

Sandfote lachte. "Wo dein Mentor Recht hat, hat er Recht."

"Außerdem werde ich Anführer.", dachte Tigerpfote.

"Bevor du Anführer wirst, wenn überhaupt, dann werden noch viele Blattwechsel vergehen." Scharfklangs Schnurrhaare zuckten amüsiert über den Eifer des jungen Schülers. "Und vorher musst du erst einmal selbst Mentor gewesen sein und Zweiter Anführer."

Diamantenjunges fand das so lustig und freute sich diese Gespräche mit zu bekommen. "Ihr seid schon eine lustige Gruppe."

"Lustig?" Nebelpfotes Schnurrhaare zuckten amüsiert. "Wir sind allesamt furchtbar starke Krieger, die es jederzeit mit allen und jedem aufnehmen können."

Zur Demonstration fuhr er seine Krallen aus und schlug nach einem Farnbusch, welches sofort ein Blatt verlor.



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu dieser Fanfic (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück