Wie es dazu kam von Kyo-chi ================================================================================ Outtake 1 --------- Noch immer standen sie da, Kyo an Die gelehnt, zu ihm aufsehend, während Die so gut es ging den Blick abwandte, die Finger weiterhin in den Stoff des Kimonos krallte und versuchte sich an all das zu gewöhnen, sich zu beruhigen. Sein Herz schlug noch immer ein wenig schneller und auch sein Hals fühlte sich beinahe wie zugeschnürt an. Wie konnte Kyo ihm auch Derartiges antun? Doch nach und nach entspannte er sich etwas, endlich kam er zur Ruhe. Jetzt traute er sich auch, Kyo ein weiteres Mal anzusehen, mit Erstaunen, Neugier und etwas Ekel zu betrachten, was sich vor ihm befand. Zögerlich wanderte sein Blick über das blass geschminkte Gesicht, über die schwarze Farbe, die im krassen Gegensatz dazu stand. Die Augen Kyo's waren schwarz umrandet, eisblaue Kontaktlinsen fanden ihren Platz auf den Pupillen und wenn er die Augen schloss, sah es so aus, als wäre da nichts mehr, genauso wie bei einem echten Totenschädel. Auch die Nase wirkte so verdammt real, beinahe so, als könne Die ins Leere greifen, wenn er darüber fuhr. Und er testete es, berührte behutsam die schwarz geschminkte Haut, spürte, dass da noch immer etwas war, wusste, dass seine Sinne ihn nur täuschten. Ebenfalls der Mund, die Lippen und Wangen, der Hals - das alles wirkte so echt. Und es sah gut aus, das musste er zugeben - so ungern er das auch wollte. Kyo hatte Talent für so etwas. Vorsichtig, damit er auch wirklich nichts verwischte, ließ Die seine Fingerspitzen weiter über die Haut wandern, über die weiße und schwarze Farbe in Kyo's Gesicht. Er wusste, wie unausstehlich sein Freund werden konnte, wenn er seine harte Arbeit zerstörte, doch er ließ es ohne einen Laut zu, schloss sogar die Augen und gab ihm so sein stummes Einverständnis, signalisierte ihm, dass es okay war. Die's Finger wanderten höher, strichen über die Schläfe, die Stirn, über die Farbe auf der Haut, über das schwarze, leicht transparente Tuch, welches er sacht zurückstrich. Ein weiteres Mal verschlug es ihm die Sprache. „Was ist mit deinen Haaren passiert?“, fiepte er weinerlich, überfordert und vollkommen fertig mit sich und der Welt strich er über die Haut auf Kyo's Kopf, über die Stellen, an denen sonst immer Haare gewesen waren. Und jetzt war da nichts mehr. Man sah die dunklen Schatten, man spürte raue, kleine Stoppeln, aber da war nichts mehr, einfach nur Glatze. Und was tat Kyo? Er grinste. „Das erklär ich dir ein anderes Mal.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)