Familie von Zorrona ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Als Nami erwachte, war bereits reges Treiben im Haus. Melina war zusammen mit Sanji und Larissa einkaufen, Lidia war mit ihrem Vater mit Arbeiten, Chopper war zusammen mit Robin bei Leylah und der Rest war im Garten. Jemand, vermutlich Melina, hatte ihr frische Kleidung hingelegt, so dass sie sich schnell umziehen konnte. Es war ein warmer morgen, die Sonne schien ihr entgegen, als sie in den Garten hinaus trat. Fröhlich wurde sie von allen begrüsst, nur Zorro schien wieder mürrisch zu sein. Er sprach kein Wort, auch als Melina mit Sanji und Larissa zurück kam, wollte er noch immer nicht sprechen. Gemeinsam wurde gefrühstückt und dann verteilten sie sich in alle Himmelsrichtungen. Zorro verschwand wieder im Zimmer seiner Schwester, um bei ihr wache zu halten. Robin ging mit Chopper und Lysop ins Dorf, Franky und Brook unterhielten sich mit den Zwillingen und Sanji sass bei Luana, um von ihr ein paar Tricks zum Thema Kochen zu zeigen. Ruffy sass daneben und geiferte vor sich hin. Nami hatte wie auch schon am Abend zuvor keine große Lust darauf, ihre Zeit mit ihren Freunden zu verbringen. Deshalb schnappte sie sich eine kleine Decke, holte noch einige Lebensmittel aus der Küche und folgte erneut den Pfeilen. Sie wollte diesmal etwas länger bleiben, deshalb all die Vorkehrungen. Bei der Lichtung angekommen breitete sie die Decke aus und legte sich rücklings darauf. Sie wollte den Himmel beobachten können. Lange konnte sie es aber nicht, denn nach nur wenigen Minuten war sie bereits eingenickt. Ein kitzeln, gefolgt von einem Niesen weckte sie auf. Sich die Augen reibend setzte sie sich auf, erschrak aber sofort, als sie mit ihrer Hand an etwas, bzw. jemanden ankam. Schnell stellte sich dieser ‚Jemand‘ als Zorro heraus. Während sie geschlafen hatte, war er auf die Lichtung gekommen und hatte sich zu ihr hin gesetzt. Nami bemerkte, dass etwas anders war als zuvor. Zorro wirkte nun ziemlich Traurig, sie war sich nicht ganz sicher, aber sie glaubte, eine Träne in seinen Augen gesehen zu haben. „Leylah… Sie hat aufgehört zu atmen…“ Nun verstand sie sofort. Leylah hatte es nicht geschafft. Obwohl Chopper nach ihr gesehen hatte, konnte er nichts mehr für sie tun. Ihre Krankheit war zu weit fortgeschritten gewesen. Tränen bildeten sich in Namis Augen. Sie richtete sich auf, kniete sich vor ihm hin und schlang ihre Arme um ihn. Sie wollte ihm zeigen, dass sie für ihn da war. Wider ihrer Erwartungen schob Zorro sie nicht von sich weg. Im Gegenteil. Zuerst nur leise vernahm sie ein Schluchzen aus seiner Kehle. Der sonst so distanzierte und Gefühlskalte Zorro weinte bitterlich. Mit seinen Fingern klammerte er sich an ihr T-Shirt. Dicke Tränen quollen ihm aus den Augen, wollten nicht versieben. Auch Nami weinte. Auch wenn sie die Frau kaum gekannt hatte, so war es jemand, der Zorro wichtig war. Und Zorro war ihr Wichtig. Sie sassen noch lange so da, bis Zorro sich einigermaßen beruhigt hatte. Schnell wandte er sich von Nami ab, damit sie nicht sein rotes Gesicht sehen konnte. Auch wenn es ihm gut getan hatte, so war es ihm peinlich, dass er sich ausgerechnet bei ihr ausweinen musste. Aber bei jemand anderem hätte er es nicht gewollt. Nami war halt jemand besonderes. Auch wenn er ihr das so nicht zeigen konnte. Als Nami wieder aufstand, nahm sie ihn bei der Hand, schenkte ihm ein schwaches lächeln und führte ihn aus der Lichtung heraus. Sie hatten erwartet, die anderen ebenfalls in Trauer vor zu finden, doch von ihrer Crew war kein bisschen zu sehen. Beim Haus angekommen, gingen sie hinein. Im inneren war nur Melina. „Mom, wo sind die anderen?“ Es verwunderte ihn schon, dass er nirgends etwas von seinen Freunden sehen konnte. Melina seufzte. „Dein Vater…“ Sie musste nicht einmal weiter sprechen, denn Zorro hatte schon verstanden. „Wo ist er?!“ Kaum war seine Schwester gestorben, jagte er seine Freunde davon?! „In seinem Zimmer…“ Wütend lief Zorro zur Treppe, dicht gefolgt von Nami. Sie wusste nicht genau, was Zorro jetzt vorhatte. Sie wollte ihn nur vor einer Dummheit bewahren. Mit einem riesen knall stürmte Zorro in das Zimmer seines Vaters. Wenig beeindruckt blickte dieser von seinem Schreibtisch auf, legte seine Brille zur Seite und faltete seine Hände auf dem Tisch. „Du bist ja noch da…“ kam es unbeeindruckt von ihm. „Warum tust du das?! Weshalb wirfst du uns hinaus?! Leylah ist kaum tot und schon verbannst du mich wieder aus deinem Leben?!“ Zorro bebte vor Wut. Er war auf den Schreibtisch seines Vaters zugegangen und warf diesen zur Seite um. Noch immer schien der Senior wenig beeindruckt von der ganzen Geschichte zu sein, stand dennoch von seinem Stuhl auf und baute sich vor Zorro auf. „Weshalb?! Das weißt du ganz genau! Ich dulde keine Piraten in meinem Haus! Wir sind ehrliche und hart arbeitende Menschen. Ich benötige keinen Abschaum wie dich!“ er legte seine Hände bei Zorro auf die Brust und schubste ihn nach hinten. Zorro wich einige Schritte nach hinten zurück, wollte sich sogleich auf seinen Vater stürzen, doch Nami ging dazwischen. „Zorro, bitte. Egal was er sagt, er ist immer noch dein Vater. Lass ihn. Ruffy wartet bereits auf uns…“ Sie hatte sich vor Zorro hingestellt, um ihn daran zu hindern, seinem Vater etwas an zu tun. Zorro blickte finster zu seinem Vater, schnaubte kurz und wandte sich dann ab, um aus dem Zimmer zu gehen. „Hör auf das, was dein kleines Flittchen dir sagt und lauf davon, so wie du es bereits einmal gemacht hast!“ Wütend drehte Zorro sich wieder um und hatte bereits eines seiner Schwerter gezogen, als er es auch schon krachen hörte. Sein Vater lag vor ihm auf dem Boden, über ihm gebeugt stand Nami und hatte ihren Klimataktstock in der Hand. „Niemand.. NIEMAND nennt mich ungestraft Flittchen!“ Schrie sie ihn an und schlug ihm nochmals mit dem Stock in die Rippen. Zorro stand nur staunend da. Die Frau hatte Pfeffer im Hintern, das musste man ihr lassen. Lachend steckte er das Schwert wieder ein und Verlies mit Nami den Raum. ------- Die Beerdigung war bereits einige Tage nach Leylahs tot. Die Strohhüte wollten ihr noch die letzte Ehre erweisen und waren vor Anker geblieben. Nach der Zeremonie verabschiedeten sie sich von Zorros Schwestern und von Melina. Zorro fiel der erneute Abschied sehr schwer. Auch seiner Mutter konnte man ansehen, dass es ihr schwer fiel. „Warum kannst du nicht bleiben? Hier ist das Leben viel Ruhiger. Und wenn nicht hier, kannst du auf der Nachbarinsel leben, dann kann ich dich immer besuchen. Mommy braucht ihr kleines Baby…“ Sie kniff ihm in die Wangen und lächelte. Eine Träne rollte ihr die Wange hinunter. „Mom, kannst du mich nicht verstehen? Ich muss gehen. Das hier ist kein Leben für mich, hier kann ich meinen Traum nicht verwirklichen. Und jetzt muss ich auch noch Leylahs Traum verwirklichen. Für sie. Ich werde irgendwann wieder kommen. Ich habe auch jetzt den Weg hier her gefunden…“ Er umarmte seine Mutter, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und ging dann, zusammen mit den anderen aufs Schiff. ------ Das Calm Belt lag nun wieder hinter ihnen, die Cola-Vorräte waren leer, die Crew bereit für neue Abenteuer. Nami trat zu Zorro, welcher an der Reling stand und in die Ferne blickte. „Was für einen Traum musst du nun für Leylah erfüllen?“ sie stellte sich vor ihn und blickte ihn an. Auf Zorros Gesicht bildete sich ein lächeln. „Eine Familie gründen. Leylah hatte immer von einer eigenen Familie geschwärmt. Klingt albern, doch das war ihr Traum…“ Nun lächelte auch Nami. „Das lässt sich einrichten…“ Ihre Finger schlossen sich um seine, er zog sie etwas zu sich, so dass sie in seinen Armen lag. Gemeinsam betrachteten sie die Ferne und die Abenteuer, welche sie noch erwarten würden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)