Vorsätze fürs neue Jahr von AikoFox (Yuri x Wolfram) ================================================================================ Kapitel 1: Ein unerwarteter Besuch ---------------------------------- Es war nun schon eine ganze Weile her, dass Yuri das Dämonenkönigreich verlassen und in seine eigene Welt zurückgekehrt ist. Nachdenklich saß der junge König an seinem Schreibtisch und war gerade dabei einen Aufsatz zu schreiben, den sie nach den Winterferien abgeben sollten. Richtig es war Winter auf der Erde. Yuri wollte Weihnachten mit seiner Familie verbringen und da sie in Shin Makoku kein Weihnachten feierten, war es nicht sonderlich schlimm, dass er für eine Weile weg sein würde. Das Fest verlief sehr ruhig und friedlich. Als alle an Heiligabend gemeinsam am Tisch saßen und Yuri's Mutter Miko, die Jennifer genannt werden will, zur Abwechslung mal kein Curry, sondern einen dicken Weihnachtsbraten servierte, schien alles perfekt zu sein. Doch irgendetwas fehlte, Yuri wusste nur nicht was es war. Genau fünf Tage bevor das Jahr zu Ende ging und Yuri gar nicht mit seinem Besuch gerechnet hatte, stand Murata, Yuri's Schulfreund vor der Tür und wurde von dessen Mutter hereingelassen. Als es an seiner Zimmertür klopfte sah der doppelt schwarze auf und lächelte freundlich, als er feststellte wer da hereingekommen war. „Hallo Shibuya, ich dachte ich besuche dich mal“ Während er den jüngeren begrüßte setzte Murata sich auf dessen Bett. „Hallo Murata. Es freut mich dich zu sehen. Was treibt dich her?“ Yuri wusste, dass Murata nie ohne Grund einfach so vorbei kam. Immer wenn dieser erschien, passierte entweder etwas schlimmes und unvorhergesehenes oder dieser hatte einen Plan. „Nun wie du weißt ist bald Silvester...“ Der andere sah ihn gespannt an. Der Dämonenkönig hatte selbst noch gar keine Pläne und Ideen wie er Silvester verbringen wollte. Murata fuhr fort: „... Wie wäre es, wenn wir nach Shin Makoku reisen und den Jahreswechsel dort mit unseren Freunden feiern?“ Der Angesprochene hatte augenblicklich ein strahlen in den Augen. Er hatte die anderen schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gesehen, daher freute es ihn umso mehr, dass dieser Vorschlag von Murata kam. Auch wenn Yuri sich wunderte und fragte, ob nicht doch etwas fieses dahinter steckte. Gesagt getan, so geschah es, dass sich die beiden Schulfreunde am selben Abend am Brunnen im nahegelegenen Park trafen um gemeinsam aufzubrechen. Vorher hatte Yuri sich von seiner Familie verabschiedet und ihnen einen guten Rutsch ins neue Jahr gewünscht. Es würde das erste mal sein, dass er Silvester nicht zuhause feiern würde. Was ihn aber umso mehr freute, war die Tatsache, dass er all seine Freunde und auch seine Adoptivtochter Greta endlich wiedersehen würde. Und Wolfram. Wolfram von Bielefeld, dieser hübsche blonde raubte ihm den letzten Nerv. Angefangen von der nicht gewollten Verlobung, bis hin zu der Tatsache, dass dieser ihm keine Minute von der Seite wich und sich sogar Nachts in das Bett des Dämonenkönigs schlich. Warum war er bloß so hartnäckig. Yuri hatte ihm von Angang an gesagt, dass er die Verlobung auflösen kann, da er es nicht Ernst nimmt. Sie beide seien ja Männer, sagte er immer wieder zu Wolfram. Doch dieser bestand darauf die Verlobung nicht aufzulösen. Letztendlich wohl nur, weil sonst sein Ansehen und seine Ehre gekränkt wären. Der schwarzhaarige seufzte laut hörbar auf und wurde plötzlich am Arm geruckelt. „Hey Shibuya! Willst du weiter Tagträumen hinterherjagen oder können wir aufzubrechen? Sonst feiern die Silvester noch ohne uns!“ Ein kurzes nicken Seitens von Yuri verriet Murata, dass sie los konnten. Also stiegen die zwei Freunde in den Brunnen und kurze Zeit später wurden sie vom bekannten Strudel gepackt und in einen Sog gezogen. Als sie wieder zu sich kamen, waren sie nicht mehr auf der Erde sondern in Shin Makoku. Diesmal waren sie im Brunnen vorm Tempel von Ulrike angekommen. Diese schien ihre Ankunft erahnt zu haben und stand daher mit zwei Handtüchern am Rand und gab ihnen diese. „Vielen Dank Ulrike“, meinte Yuri zu ihr und begann sich abzutrocknen. Murata der es ihm gleich tat, stellte sich anschließend neben Ulrike und lächelte seinen Freund an. „Also dann Shibuya, ich habe noch einiges vorzubereiten. Du reitest am besten zum Schloss und begrüßt die anderen und erzählst ihnen davon, dass es in 5 Tagen eine Silvester Feier geben wird“. Der Angesprochene erwiderte das Lächeln und stieg, nachdem er sich abgetrocknet hatte auf sein schwarzes Pferd, welches Ulrike für ihn hatte holen lassen. „Okay dann bis später!“ Mit diesen Worten ritt Yuri aus dem Tempel in Richtung des Schlossen, seines Schlosses. Das Schloss war ein großes und prächtiges, wie Yuri immer wieder aufs neue feststellen musste. Obwohl der Name „Blood Plegde Castle“ zwar unheimlich klang, so fühlte er sich hier richtig wohl. Es war sein zweites Zuhause geworden. Direkt nachdem er durch das große Tor geritten war und von Soldaten begrüßt wurde, stellte er sein Pferd bei den Ställen ab und schritt zum Speisesaal, wo er er hoffte die anderen anzutreffen. Glücklicherweise war dem auch so. Alle saßen dort bei einem gemeinsamen Abendessen am großen Tisch, der wie üblich mit mehr als reichlich Speisen bedeckt war. Darunter ein großer saftiger Braten, mehrere Gemüse Arten, eine leckere Sauce und vieles mehr. Als der schwarzhaarige den Raum betrat schauten alle sofort auf und bemerkten seine Anwesenheit. Der Erste der sich zu Wort meldete war natürlich Günther der nur ein „Majestät!“ brüllte und ihn stürmisch umarmte. „Ist ja gut Günther“, versuchte Yuri diesen zu besänftigen. Nun meldeten sich auch die anderen zu Wort und stimmten mit einem „Herzlich Willkommen zurück Eure Majestät!“ ein. Nur einer schwieg noch. Es war der blonde Schönling, der sich als letzter von seinem Sitz erhob und auf Yuri zuschritt. Zuerst hatte dieser damit gerechnet, dass Wolfram ihn umarmen würde, doch da hatte er sich gewaltig getäuscht. Mit einem „Du Betrüger!“ schien Wolfram von Bielefeld den Dämonenkönig auf seine eigene Art zu begrüßen. „Wieso warst du solange weg!?“ wollte dieser wissen. Der doppelschwarze schien etwas verärgerter zu sein, doch lächelte dann und antwortete:“Ach Wolfram ich hatte wichtigen Klausuren und einen Aufsatz zu schreiben, außerdem habe ich mit meiner Familie Weihnachten gefeiert.“ Der Blonde glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Zwar kannten und feierten sie Weihnachten in Shin Makoku nicht, aber hatte er als der Verlobte des Dämonenkönigs nicht das Anrecht darauf, bei dieser Feierlichkeit dabei zu sein. „Aha! Hättest mich ruhig mitnehmen können, dann hätten wir dieses komische Weihnachten zusammen gefeiert. Immerhin bin ich dein Verlobter und sollte bei so etwas dabei sein.“ Nun gut unter normalen Umständen hätte er Recht gehabt. Seinen festen Partner oder Verlobten nahm man Heiligabend mit zu seiner Familie und feierte gemeinsam. Aber diese Verlobung war doch ein Versehen! „Wolfram wie oft habe ich dir schon gesagt, dass das ganze ein Versehen war.“ Der blonde wollte gerade etwas sagen. Man sah ihm richtig an wie sauer er war. Erst ließ Yuri ihn solange alleine und dann äußerte dieser auch noch so eine Dreistigkeit. Bevor er darauf antworten konnte fiel ihm Yuri ins Wort. „Ich habe eine kleine Überraschung für euch. Auf der Erde gibt es ein Fest, welches wir zum Jahreswechsel feiern, es heißt Silvester. Da verbringt man den Abend mit Freunden und um Punkt Mitternacht schießt man Raketen in die Luf!“ Conrad lächelte als Yuri zu erzählen begann, immerhin hatte er einige Zeit auf der Erde verbracht und kannte daher einige der Feste die es dort gab. Alle schienen sich zu freuen und auch Wolfram schien zunächst besänftig zu sein, doch einem gefiel das alles gar nicht. Gwendal der wie immer grimmig aussah ergriff das Wort:“Eure Majestät das ist viel zu gefährlich. So etwas wie Raketen könnten das ganze Schloss niederbrennen, wenn sie außer Kontrolle geraten. Und wer soll sich um die Sicherheit kümmern?“ Damit hatte sich dieser grade wie man so schön sagt, sein eigenes Grab geschaufelt, denn der Mao grinste diesen frech an und äußerte sich dazu:“Ihr, wer denn sonst? Alle anderen Aufgaben werden noch verteilt, wobei sich Murata und Ulrike um die Raketen kümmern.“ Damit schien das Fest geplant zu sein und so setzte sich der schwarzhaarige an den Tisch. Dabei gab es das übliche Bild. Conrad und Gwendal redeten über irgendwelche Strategischen Dinge, Günther redete auf Yuri ein, dass er seine Lehrstunden bei ihm nicht versäumen solle, Céli-Sama berichteten von einer ihrer Reisen und Wolfram, der neben Yuri saß stachelte ihn an, er solle seine Pflichten als Verlobter wahrnehmen. Alles war somit wie immer. Yuri seufzte zufrieden, denn genau das hatte er vermisst. Später am Abend, nachdem alle gegessen und sich unterhalten hatten, war es Zeit ins Bett zu gehen. Yuri verabschiedete sich von seinen Freunden mit den Worten, dass er sich auf morgen freue und verließ den Esssaal. Während er den langen Flur entlang lief dachte er über einiges nach, was ihn in letzter Zeit beschäftigt hatte. Wieso den Kopf zerbrechen? Das konnte er auch auf morgen verschieben. Als er die Tür zu seinem Schlafgemach öffnete, stellte er erleichtert fest, dass dieses leer war. Im Normalfall fand er dort nämlich den blonden Jungen wieder, der sich jede Nacht in sein Bett schlich und dort so breit machte, dass er sogar nach Yuri tritt und dieser im Verlaufe der Nacht aus dem Bett fiel und oftmals auf dem Boden wach wurde. Doch dieses mal schien Wolfram ihn in Ruhe zu lassen. Erleichtert seufzte Yuri auf, entledigte sich seiner Klamotten und hängte diese über einen Stuhl, der neben dem Bett stand. So nackt wie er nun war, wollte er grade zum Kleiderschrank gehen, um sich eines seiner Schlafhemden raus zu suchen und es anzuziehen. Genau in diesem Moment ging ohne das vorher angeklopft wurde, die Tür auf und ein merkwürdig gut gelaunter Wolfram stand im Türrahmen. Yuri der damit überhaupt nicht gerechnet hatte schrie erschrocken auf. „Wolf was machst du denn hier!“ Vor lauter Schreck hielt er sich beide Hände schützend vor seinen Intimbereich. Der Angesprochene grinste nur und trat in das Zimmer ein und schloss die Tür hinter sich. „Keine Angst Yuri, ich bin es nur, dein Verlobter!“ Das letzte Wort hatte dieser stark betont und zwinkerte dem schwarzhaarigen verführerisch zu. Dieser wich erschrocken einige Schritte zurück und fiel daher auf das Bett. Wolfram der alles belustigt mit ansah, ging zum Schrank, holte eines der Nachthemden des Königs raus und warf es ihm zu. „Zieh das an, sonst erkältest du dich noch... Andernfalls kann ich dich wärmen, falls dir kalt wird.“ Womit hatte er das nur verdient? War es denn nicht schon genug, dass Wolfram einfach so in sein Zimmer platzte und ihn nackt erwischte? Musste dieser ihn auch noch so demütigen? Aber was störte Yuri so sehr daran? Die beiden haben des öfteren schon zusammen nackt gebadet. Aber die Art wie dieser sich grade benahm, ihn verführerisch angrinste und ihm anbot zu kuscheln, das verursachte eine Gänsehaut auf dem Körper des jungen Dämonenkönigs. Rasch zog er sich das ihm zugeworfene Nachthemd an und legte sich ins Bett und zog die Decke über seinen Körper. Kurze Zeit später spürte er wie das Bett nachgab und sich der blonde Lord von Bielefeld zu ihm ins Bett legte. Dies war eindeutig zu viel für einen Tag. Er wollte grade seine Augen schließen, da spürte Yuri auch schon wie sich etwas oder eher jemand eng an ihn kuschelte. Zweifelsohne war es Wolfram. „Yuri mir ist kalt!“ Es war tatsächlich kalt, denn Yuri spürte wie sein Verlobter anfing zu zittern. Da Yuri einfühlsam und liebevoll mit seinen Mitmenschen umging, konnte er nicht anders und drehte sich leicht um und legte seinen Arm und Wolfram. „Mir ist auch etwas kalt, aber gleich wird es wärmer“. Obwohl er es zunächst eigentlich gar nicht wollte, kuschelte er mit Wolfram. Nun das war nichts schlimmes dachte Yuri sich, immerhin ist er mein bester Freund, mehr nicht. Oder etwa doch? Nicht ALLES schien beim alten zu sein, denn ohne das Yuri es ahnen konnte, begann sich etwas langsam in ihm zu verändern. Was genau dies zu bedeuten hatte, würde er vor Silvester allerdings nicht herausfinden. Kapitel 2: Wenn der Alltag dich einholt --------------------------------------- Langsam öffnete er seine Augen und verspürte eine starke Wärme in seiner Nähe. Es dauerte eine Weile bis Yuri realisierte wer die Quelle dieser Wärme war. Vorsichtig zog er die Decke leicht herunter und sah einen selig ruhig schlafenden Wolfram eng an ihn kuschelt. Dieser Anblick bereitete ihm nicht wie sonst einen Schreck, im Gegenteil, ein Lächeln stand im Gesichts des Maohs. Er musste zweifelsohne zugeben, dass der blonde Junge wirklich niedlich aussah, wenn er am schlafen war. Ganz vorsichtig und langsam zog er sich aus der Umarmung von Wolfram und stieg aus dem Bett. Seit wann machte es ihm nichts mehr aus, dass dieser in seinem Bett schlief? Mit der Zeit gewöhnt man sich wohl an alles dachte der junge König. Er zog sich Sportsachen an, um anschließend mit Konrad sein allmorgendliches Training zu absolvieren. Als er den Raum schon verlassen wollte, fiel sein Blick zurück zu seinem Verlobten. Yuri ging ans Bett und deckte den noch schlafenden zu. Dieser würde sicherlich wie immer sehr lange schlafen. Anschließend verließ Yuri den Raum und schloss leise die Tür hinter sich zu. Auf dem Weg nach draußen bemerkte er, dass im Schloss bereits viel los war. Einige Bedienstete liefen ihm über den Weg und verbeugten sich und begrüßten ihn mit einem „Guten Morgen Eure Majestät!“. Yuri lächelte, winkte und wünschte ebenfalls einen Guten Morgen. Draußen auf dem Platz angekommen wartete Konrad bereits auf ihm. „Guten Morgen Majestät, wie immer seit ihr pünktlich.“ „Konrad nenn mich nicht Majestät. Ich bin Yuri! Du hast mir doch meinen Namen gegeben.“ Leicht schüttelte der schwarzhaarige den Kopf. Dies würde sich wohl nie ändern, obwohl er schon seit über einem Jahr Dämonenkönig war, sagte er Konrad jedes mal, dass er bei seinem Namen genannt werden wollte. Dieser zog es jedoch aus Anstand vor, ihn bei seinem Titel anzusprechen. Ehe Yuri weiter darüber nachdenken konnte, ging es auch schon los. Heute wollten die beiden wieder einmal gemeinsam laufen. Konrad lief an ihm vorbei und lächelte seine Hoheit an. Dieser stand zunächst total verdutzt da und sah dem älteren hinterher. Dann jedoch rannte er ihm hinterher und versuchte ihn einzuholen. Woanders im Schloss, in einem königlichen Schlafgemach öffneten sich zwei strahlend grüne Augen. Wolfram von Bielefeld reckte und streckte sich ausgiebig. Es war nichts neues für ihn, dass Yuri deutlich früher als er aufstand. Doch etwas war anders. Er hatte ihn zugedeckt und... Der blondhaarige fuhr sich durch sein Haar. Yuri hatte sich gestern an ihn gekuschelt. So benahm er sich doch sonst nie. War er krank? Stand er unter dem Einfluss von Sara? Egal was es war, es kam Wolfram sehr komisch vor. Sonst meckerte Yuri immer und versuchte ihn aus dem Bett zu schmeißen und bestand darauf alleine zu schlafen. Daran hatte sich der sture Wolfram bereits gewöhnt. Aber so etwas wie kuscheln? Das ging eindeutig zu weit! Nicht ganz, denn es kommt dabei auf die Sichtweise an. Für ihn war es positiv, denn für Wolfram stand schon lange außer Frage, dass er sich in Yuri verliebt hatte. Es kostete ihn viel Kraft seine Gefühle unter Verschluss zu halten, doch mit der Zeit lernte er ein guter Schauspieler zu sein. Warum hatte Yuri das getan? Der junge Lord von Bielefeld fand einfach keine Erklärung dafür. Es nützte alles nichts, er könnte Yuri einfach fragen, aber dieser würde sicher wieder nur abweisend reagieren und behaupten, dass Wolfram sich das ganze mit dem kuscheln nur eingebildet hätte. Kopfschüttelnd und seufzend stand er letztendlich auf und zog sich seine Militäruniform an. Für ihn stand auch etwas auf dem Morgenprogramm, nämlich das Training seiner Soldaten. Er fand es schade, dass Yuri sich nicht für ihn interessierte und in der Zeit, in der er König war auch nur einmal gefragt hatte, was Wolfram den Morgen über so trieb. Sollte dieses Weichei ruhig mit Konrad trainieren anstatt mit ihm! Wolfram hatte es ihm schon des Öfteren angeboten, aber der schwarzhaarige winkte immer nur mit der Hand ab und meinte, dass er stattdessen lieber mit seinem Namensgeber trainieren wolle. Es war zum Haare raufen. Draußen auf der anderen Seite des Hofes stand, in seiner Militäruniform und gezücktem Schwert, der junge Wolfram von Bielefeld. Direkt vor ihm standen 12 junge Soldaten, welche in zwei Reihen aufgeteilt hintereinander standen und ihm lauschten. „Denkt immer daran, wenn ein Gegner vor euch steht, zeigt keine Gnade mit ihm, denn auch er wird mit euch keine Gnade haben!“ Innerlich hasste Wolfram genau wie Yuri Krieg und Gewalt, aber die Welt war nun mal voll davon. Was nützte es schwach und wehrlos zu sein, wenn man auch selbst etwas tun und die Menschen die einem wichtig waren beschützen konnte. Genau dieser Grund trieb den jungen Feuerdämon an. Der Grund hieß Yuri Shibuya und war der 27. Dämonenkönig von Shin Makoku. Die Liebe war in ihm so stark geworden, dass sie ihn zu verschlingen drohte. Ein klärendes Gespräch mit seinem älteren Bruder Konrad hatte ihm geholfen. Wolfram erinnerte sich daran zurück. Es war in einer der warmen Sommernächte, in denen man noch lange zusammen saß und bis in die späten Abendstunden diskutierte. Yuri war bereits seit einem Monat wieder in seine Welt zurückgekehrt. Der junge Lord von Bielefeld hatte sich abseits auf den Balkon gestellt und sah sich den klaren Sternenhimmel und den vollen Mond an. Unbemerkt hatte sich jemand zu ihm gesellt, der eine schützende Hand auf seine Schulter legte. „Konrad...“ Er wusste sofort wer es war. Die anderen machten sich zwar auch Sorgen um ihn, aber der junge Mann schien der einzige zu sein, der ihn wirklich zu verstehen schien. „Wolfram du bist schon die ganze Zeit so abwesend. Dich bedrückt doch etwas. Geht es um Yuri?“ Wieso traf er immer den besagten Nagel auf den Kopf? Konrad kannte ihn wirklich zu gut. Was wohl auch daran lag, dass er seit dessen Geburt auf Wolfram aufgepasst hatte und ihm alles was er über den Schwertkampf wusste beigebracht hatte. Ohne ein Wort zu sagen drückte sich der Blondschopf an die Brust des Mannes der bei ihm stand, welcher auch sofort seine starken Arme um ihn legte und behutsam den Kopf des jüngeren streichelte. „Habt ihr ihm erzählt, dass ihr euch in ihn verliebt habt?“ Angesprochener wurde augenblicklich rot im Gesicht. „Nein natürlich nicht!“ Stammelte er leise. „Es würde auch nichts nützen... Er ignoriert es, macht sich darüber lustig und sagt immer: Wir sind doch beides Männer.“ Ja es tat wirklich weh, dass Yuri ihn nicht ernst nahm, ihm nicht auch nur eine Minute mal richtig zu zuhören schien. Konrad der von Anfang an gemerkt hatte, dass sich seitens seines Bruders Gefühle entwickelt haben, hatte sich stets zurück gehalten, da er sich nicht in die Angelegenheiten anderer einmischen wollte, schon gar nicht in die des Königs. Doch seinen Bruder so niedergeschlagen zu sehen, machte ihn fertig. „Wolfram wir alle wissen wie viel von dir selbst du aufgibst. Du bist stets an der Seite seiner Majestät, beschützt ihn, gibst ihm Ratschläge und jetzt wo dich deine Gefühle für ihn zu verzehren drohen, musst du dich entscheiden. Entweder du sagst es ihm ins Gesicht oder du versucht diese Gefühle unter Kontrolle zu behalten. Letzteres wird nur ein Aufschieben sein, denn du wirst es ihm früher oder später sagen müssen.“ Wolfram seufzte auf. Zwar tat es weh diese direkten Worte zu hören, doch sie waren ehrlich. Konrad hatte Recht, wenn er seine Gefühle nicht Ausdruck verleihen würde, so würde er eines Tages daran zu Grunde gehen. Er musste sich also entscheiden. Wollte er am Hofe des Maoh bleiben, so würde er sich selbst aufgeben und seine Gefühle unterdrücken müssen. Denn eines war klar, Yuri würde seine Gefühle wohl niemals erwidern. Mit einem „Danke Bruder“ löste er sich langsam aus dessen Umarmung und wischte sich mit dem Ärmel seiner Jacke Tränen aus dem Gesicht, die sich langsam einen Weg an seiner Wange hinunter bahnten. Es war das erste mal, dass er Konrad 'Bruder' nannte. Er holte einmal tief Luft und setzte dann ein Lächeln auf. „Lass uns zu den anderen zurückgehen.“ Dies war der Beginn seiner Unterdrückung der Gefühle. Von Tag zu Tag viel es Wolfram leichter, aber auch nur weil Yuri zur Zeit nicht anwesend war. Sobald dieser zurück käme, würde es sich sicherlich sofort ändern. Und so vergingen 2 Monate, ohne das der Dämonenkönig zurück in sein Land kam. Als Wolfram seine Augen wieder öffnete, merkte er, dass er einen Tagtraum von der Erinnerung hatte. Sein starker Wille begann zu bröseln, als Yuri in der letzten Nacht mit ihm gekuschelt hatte. Für ihn war das alles wohl nur ein Scherz, aber für Wolfram war es Ernst, er liebte den Jungen über alles. Augenblicklich stieg eine unbeschreibliche Wut in ihm auf. Er befahl seinen Soldaten, sie sollen ihn alle gemeinsam angreifen. Zunächst sahen sich diese verdutzt an, gehorchten dann doch den Befehlen ihres Vorgesetzten. Der junge Graf von Bielefeld ließ seine gesamte angestaute Wut an seinen Soldaten aus. Nach etlichen Minuten legte er total erschöpft sein Schwert nieder. Er hatte sich gut geschlagen und alle Angriffe abwehren können. Tief Luft holend bedankte er sich und teilte seinen Soldaten mit, dass das Training für heute beendet sei. Danach beschloss er baden zu gehen, denn seine Kleidung war durch seinen Schweiß total nass. Im Badezimmer angekommen entledigte sich der blonde Junge seiner Kleidung und stieg in die Badewanne, welche eher einem Pool glich. Erschöpft ließ er sich in das wohlig warme Wasser sinken und lehnte den Kopf nach hinten. Das tat wirklich gut. Hätte er seinem Druck nicht ein Ventil verschafft, hätte er womöglich beim Frühstück so eine schlechte Laune gehabt, dass er auch nur bei einem falschen Wort von Yuri herumgeschrien und ihm den Teller um die Ohren geworfen hätte. Wolfram schloss die Augen und entschied sich nicht mehr über die letzte Nacht nachzudenken, es würde nur Schmerz verursachen, den er jetzt nicht gebrauchen konnte. Gleichzeitig dachte er darüber nach, ob es nicht besser wäre wieder in seinem eigenen Bett und nicht bei Yuri zu schlafen. So würde ihm dieser auch nicht zu nahe kommen und somit auch keine falsche Hoffnung machen können. Nachdem er sich diesen Entschluss gesetzt hatte, begann sich der Feuerdämon zu waschen und benutzte dabei aus versehen eines der Shampoos seiner Mutter, welches einen lieblichen Duft von Vanille und Zimt verströmte. Er selbst nahm diesen Duft nicht richtig war und zog sich ganz normal eine neue Kluft seiner Militäruniform an und ging in den Speisesaal, wo schon alle auf ihn warteten. Sonst war er immer einer der ersten der dort Platz nahm. Sein Verlobter war es, der jeden Tag als letzter den Raum betrat, aber zu dessen Verwunderung saß dieser bereits am Tisch und der einzig freie Platz war neben ihm. Kaum hatte Wolfram sich gesetzt, kam der Dämonenkönig ihm sehr nahe und roch an Wolframs Hals. „Hmm Wolf was ist das für ein Duft? Der gefällt mir sehr gut!“ Will der mich verarschen? Dachte der blonde sich, als er seinen Kopf aufgrund seiner geröteten Wangen leicht zur Seite legte. „Ich muss wohl aus versehen das Shampoo meiner Mutter genommen haben.“ Yuri zog seinen Kopf wieder zurück und begann sein Brötchen zu zerschneiden und es mit Butter zu bestreichen. Puh Glück gehabt, diese Antwort hatte ihm wohl gereicht und er würde sich nichts dabei denken. Doch was der junge Feuerdämon nicht sah, war das der Maoh ein breites Lächeln im Gesicht hatte. Kapitel 3: Stadt, Markt und ein Geschenk ---------------------------------------- Nachdem das Frühstück beendet war, war es für alle an der Zeit ihren Alltagsgeschäften nach zu gehen. Gwendal zog sich dabei in sein Arbeitszimmer zurück, um einen Teil des Papierkrams für Yuri zu erledigen. Es ärgerte ihn, dass sich dieser in der Beziehung immer noch aus der Affäre zog und ihm die Arbeit überließ, aber auf der anderen Seite, konnte Gwendal so sicher sein, dass die Arbeit ordentlich erledigt werden würde. Wolfram wollte an diesem Tag eigentlich einen Ausritt mit Yuri und Greta machen, doch als er seinen Verlobten fragte, wies ihn dieser mit der Begründung ab, er müsse sich um ein paar Dinge kümmern, die sie für ihre Feier benötigen würden. Genervt und leicht gereizt, war Wolfram aus dem Saal verschwunden und entschied sich alleine los zu reiten. Gunther war gerade dabei dem jungen Dämonenkönig zu erzählen, was heute auf seinem Lehrplan stehen würde, doch ehe er sich versah, war Yuri auch schon verschwunden. Er hatte heute wirklich besseres zu tun, als stundenlang die Geschichte des Landes zu hören. Draußen im Hof des Schlosses stand Yuri und war damit beschäftigt sein eigenes Pferd zu satteln und Greta auf dieses zu heben. „Yuri ich freue mich so sehr auf die Stadt!“ Meinte sie, denn sie war lange nicht mehr dort gewesen. „Ich mich auch Greta“ Antwortete Yuri, doch ehe er zu seiner Tochter auf das Pferd steigen konnte, kam Konrad auf dessen Pferd um die Ecke getrabt. „Ihr wollt doch nicht alleine in die Stadt, Majestät?“ Der jung aussehende, aber erfahrene Soldat machte sich Sorgen um Yuri. Schließlich konnte man nie wissen, ob Banditen oder ein anderer Bösewicht in einer dunklen Gasse der Stadt lauerte. Zu oft war etwas passiert, weil Yuri einfach drauf los marschiert ist und die Warnungen seiner Gefährten ignorierte. Er schaffte es eben sehr gut sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. „Na gut, kommt mit Konrad“ War die Antwort des Doppelschwarzen. Denn es störte ihn nicht, sondern freute ihn, dass sein Pate mit kam. Die Drei waren grade dabei los zu reiten, als man auf einem Balkon des Schlosses einen entrüsteten Gunther sehen konnte, der nur „Majestäääääät!!!“ Schrie und dabei in Schluchzen ausbrach, da es ihm jedes mal aufs neue zu tiefst verletzte, wenn Yuri ihn im Schloss zurück ließ. Wie konnte ihm dieser das auch nur antun? Keiner hatte so starke und tiefe Gefühle für seine Majestät wie er! Sich seiner Trauer total hingebend bemerkte Gunther nicht, wie sich ihm jemand von hinten näherte. „Hier bist du also, ich habe dich schon gesucht!“ Es war Anissina, die mal wieder eine neue ihrer Erfindungen an Gunther austesten wollte. Noch ehe dieser sich wehren oder weglaufen konnte, hatte Anissina ihm Handschellen umgelegt. „Diesmal läufst du mir nicht davon!“ Zur Untermalung ihres Sieges lachte sie laut und fies, sodass die patrouillierenden Wachen nur den Kopf senkten und „Mein Beileid, der arme Gunther!“ sagten. Denn jeder im Schloss und auch Gunther wusste was auf ihn erwarten würde. Nach kurzer Zeit konnte man laute Schreie durch das Schloss hören. In der Stadt angekommen banden sie ihre Pferde an und gingen zum großen Platz, auf dem heute ein Wochenmarkt stattfand. Zielstrebig ging Yuri los, denn er wusste wonach er suchte. „Wonach suchen wir eigentlich Yuri?“ Wollte Greta wissen, die schon ganz aufgeregt und voller Vorfreude war, als Yuri ihr von dem großen Feuerwerk und der Feier erzählte. Der Dämonenkönig wuschelte seiner Tochter kurz durchs Haar und ging von einem Stand zum anderen. War es denn so schwer das was er suchte im Neuen Dämonenkönigreich zu bekommen? Doch wonach suchte Yuri überhaupt? Das hatte er bisher keinem verraten. Da Greta zunehmend ungeduldiger wurde, wollte Yuri sie nicht mehr auf die lange Folter spannen. „Ich suche einen Raclette-Grill...“ Waren die Worte des jungen Königs, während er sich weiter umsah und von Stand zu Stand ging. Jeder noch so schöne Stand hatte dieses Gerät nicht und da fiel es Yuri auch wie Schuppen von den Augen. Für ein solches Gerät würde man Strom brauchen, doch Strom gab es in dieser Welt nicht. Sichtlich über seine eigene Naivität genervt, fasste er sich an die Stirn. „Majestät wie wäre es, wenn wir das ganze mit einem Stein-Grill versuchen?“ Fragte Konrad lächelnd. Er hatte mal wieder die rettende Idee. Zwar war dies nicht das gewünschte was Yuri sich erhofft hatte, aber es würde seinen Zweck schon erfüllen. „Danke Konrad!“ Gesagt getan. Schnell war ein entsprechender Stand ausfindig gemacht, der einen Stein-Grill verkaufte. Großzügig warf Yuri ein paar Goldmünzen auf den Tresen und sagte zum Verkäufer er könne den Rest behalten. Dieser bedankte sich mit einer tiefen Verbeugung und packte den Grill in eine Stoff Tragetasche und gab sie dem Doppelschwarzen in die Hand. Jetzt war alles erledigt, oder fehlte noch etwas? In der Tat bereitete Yuri noch etwas anderes Sorgen. Nachdem die drei sich an einen Brunnen gesetzt hatten um kurz eine Pause einzulegen, sah Konrad liebevoll sein Patenkind an. „Was bedrückt euch Majestät? Fehlt noch etwas?“ Der Angesprochene sah zu seiner Tochter, die mit einer Puppe spielte, die Yuri ihr kurz zuvor noch gekauft hatte. „Es ist zwar nicht üblich Silvester etwas zu verschenken, aber ich möchte Wolfram ein Geschenk kaufen!“ Konrad der nun deutlich verwirrt war fragte sich wie Yuri zu dieser Idee kam. Immerhin hatte er dem Blonden nie etwas schenken wollen. Er hatte eher damit gerechnet, dass Yuri ihm oder wenn überhaupt ALLEN etwas schenken würde. Doch wieso grade Wolfram? „So? Hat es einen Grund, dass ihr ihm etwas schenken wollt?“ Wollte Lord Weller vom Dämonenkönig wissen, der nun anfing zu lächeln. „Weißt du...“ Fing Yuri an zu erzählen und sah nun zum Himmel, an dem ein paar Wolken vorbei flogen und die Sonne hell auf sie herunter schien und trotz der kalten Jahreszeit Wärme spendete. „... Auch wenn mich die Tatsache mit der Verlobung immer gestört hat, so war Wolfram immer an meiner Seite. Rettete mir mehrmals das Leben und hätte seines für mich geopfert. Was du und andere auch getan hätten, aber er ist... etwas besonderes. Ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Und um ihn zu zeigen wie viel er mir bedeutet, möchte ich ihm ein Geschenk machen. Aber was schenkt man jemanden wie ihm?“ Konrad war gerührt von den Worten des Jungen der neben ihm am Brunnen saß. Wollte Yuri es nicht wahrhaben, weil er dafür zu stur war oder war es einfach nur seine Naivität? Doch darauf wollte er nicht eingehen. Stattdessen überlegte er, was er darauf antworten konnte. Wolfram war kein einfacher Dämon, der sich mit etwas simplen zufrieden geben würde. Doch wenn es von Herzen kam, würde er sich sicherlich darüber freuen. „Yuri, du bedeutest Wolfram sehr viel, ich denke das weißt du. Wenn du ihm etwas schenken möchtest, sollte es nicht von materiellem sondern von emotionalen Wert sein. Wenn du nachdenkst, wird dir etwas einfallen, was von Herzen kommt. Dann kannst du nichts falsch machen!“ Einfacher gesagt als getan. Yuri wusste, dass Wolfram ihn liebte. Doch was er nicht wusste war, dass dieser seine Gefühle gelernt hatte zu unterdrücken, nur um ihn nicht zu belasten. Was konnte er diesem Dämon, der ihm so sehr am Herzen lag bloß schenken? Yuri rieb sich die Schläfen und überlegte weiter. Dann kam ihm eine Idee. Sofort sprang er auf und rannte los zu einem Geschäft. Die beiden anderen sahen ihm nur hinterher. Als er dann nach ein paar Minuten lächelnd zurück kam, hatte er einen kleinen Beutel in seiner Hand. Was er dort gekauft hatte verriet er keinem, denn das sollte ein Geheimnis bleiben. Immerhin war dieses Geschenk nur für Wolfram bestimmt. „Okay lasst uns zurück zum Schloss reiten. Wir sind hier fertig!“ Und damit war ihr Ausflug in die Stadt auch schon vorbei. Sie gingen zu ihren Pferden und ritten zurück. Im Schloss angekommen wartete Gunther bereits auf sie. „Majestääääät! Ich habe euch so sehr vermisst!“ Stürmisch zog der königliche Berater Yuri von seinem Pferd und drückte ihn fest an sich. „Ist schon gut Gunther! Du kannst mich los lassen!“ Der schwarzhaarige versuchte sich los zu reißen, doch Gunthers Griff war zu stark. Er dachte schon, dass ihn dieser nie mehr los lassen würde. Da wurde er eines besseren belehrt. „Lass sofort meinen Verlobten los!“ Es war Wolfram, der ihn wieder einmal rettete. Yuri sah erfreut auf und blickte in smaragdgrüne Augen, wie sie kein zweiter besaß. Wolfram wirkte in seiner blauen Uniform und seiner selbstbewussten Haltung wie ein Held. Man könnte ihn auch mit einem Märchenprinzen oder einem „Blonden Engel“ vergleichen, wie Yuri es selbst sagen würde. Gunther ließ augenblicklich von Yuri ab und wurde danach auch schon vom Blonden weggestoßen. „Wolfram...“ brachte Yuri hervor, als er seinen Retter anlächelte. Dieser jedoch schien sich nicht so sehr über ihr Wiedersehen zu freuen, wie der schwarzhaarige. „Wo warst du Betrüger? Den Ausritt habe ich alleine gemacht, da du ja besseres zu tun hattest, als dir auch nur mal einen Tag für mich Zeit zu nehmen!“ Beleidigt drehte sich Wolfram von seinem König und Verlobten weg. Dieser versuchte beruhigend eine Hand auf die Schulter des Lords von Bielefeld zu legen. Hatte er ihn etwa verletzt? Das war das letzte was Yuri wollte. „Wir waren in der Stadt und haben einen Stein-Grill für die Feier besorgt...“ Versuchte er ihn zu beschwichtigen. Ehe Wolfram etwas erwidern konnte geschah das, womit sich keiner der Anwesenden gerechnet hätte. Yuri drehte Wolfram zu sich um und zog ihn in eine Umarmung. Der Dämonenkönig legte er seine Arme um ihn und drückte den Blonden fest an sich. Dabei wanderte er mit seinem Mund zum Ohr seines Verlobten und flüsterte ihm etwas ins Ohr. „ Sei bitte nicht sauer, ich habe eine Überraschung für dich. Die bekommst du aber erst über morgen Abend um Mitternacht!“ Ein Moment der Stille verging, ehe Wolfram realisierte was Yuri grade getan hatte. Erschrocken riss er seine Augen auf. Das war zu viel für den jungen blondhaarigen Feuerdämon. Hatte er sich grade verhört? Was bildet dieser Baka sich ein?! Er hatte es solange geschafft sich unter Kontrolle zu halten und stets versucht durch seine oft unangenehme Art Yuri auf Abstand zu halten. Doch diesem Weichei schien das egal zu sein. Seit wann umarmte er ihn und flüsterte ihm etwas ins Ohr? Wolfram ignorierte die Tatsache, dass Yuri zum aller ersten mal seine Nähe suchte und sogar ein Geschenk für ihn hatte. All die Zeit in der Wolfram sich gewünscht hätte, dass Yuri so etwas tun würde und all der Kummer den er hatte, all das hätte er vergessen und sich freuen können. Stattdessen stieß er den Dämonenkönig von sich weg. Er wollte nicht das dieser sah, wie seine Augen feucht wurden. Wolframs heile Welt oder eher gesagt seine Mauer die er sich mühevoll erbaut hatte und nichts an sich heran gelassen hatte, hatte große Risse bekommen. Sie drohte zu fallen. Das wollte er verhindern, aber es schien zu spät dafür zu sein etwas retten zu wollen. Voller Wut, die er so lange unterdrückt hatte, erhob er seine Stimme und schrie Yuri regelrecht an. „HÖR AUF MIT MEINEN GEFÜHLEN ZU SPIELEN!!!!“ Es traf alle wie ein harter Schlag, aber am meisten verletzte es Yuri. Er wollte auf Wolfram zugehen und ihn an der Hand fassen, um ihn zu sich drehen zu können. „Wolfram...“ Doch dieser schlug ihm die Hand weg. „FASS MICH NICHT AN!“ Mit diesen Worten rannte er weg. Alle sahen ihm hinterher, wie er die Tür zum Schloss hinter sich zu schlug und sich in sein eigenes Zimmer ging, in das er sich einschloss. Fassungslos standen alle Anwesenden wie angewurzelt da. Selbst der sonst so kühle und gefasste Soldat und Namensgeber vom Dämonenkönig Konrad war total neben der Spur. Was war bloß passiert? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)