Zu schön zum sterben von laila86 ================================================================================ Kapitel 2: Teil 2 ----------------- Zurück in Asgard sorgte Frigga dafür, dass ihre Kinder in ihre Zimmer gebracht wurden. Loki und Thor brauchten Ruhe. Die Begegnung mit Odin stand noch bevor. Mühsam kämpfte Thor sich zurück ins Leben. Als er die Augen aufschlug brummte sein Schädel wie ein Bienenschwarm. „Loki“, rief er. Er spürte die Nähe seines Liebsten. Irritiert stellte er fest, dass sie in Asgard waren. Was war passiert? Umständlich kletterte er aus dem Bett und wanderte in Lokis Zimmer. Dort traf er auf seine Mutter. Die Göttin hob den Kopf, als er den Raum betrat. „Wie geht es dir?“ Überrascht hielt Thor inne. „Mutter? Es geht mir gut. Aber was ist mit Loki?“ Nur langsam kam er näher und setzte sich auf das breite Bett, in welchem er schon so oft gelegen und Loki geliebt hatte. „Er braucht noch Ruhe, aber es geht ihm gut. Möchtest du mir erzählen was geschehen ist?“ Auch wenn es wie eine Frage klang, es war keine. Der Donnergott senkte scheu den Kopf. Beruhigend legte Frigga ihm die Hand auf den Arm. „Ich liebe Loki. Ich möchte mit ihm zusammen sein. Als Vater davon sprach, dass ich den Thron übernehmen soll, ist Loki verschwunden. Er wollte sterben, wenn wir nicht...“, Thor brach ab und sah seine Mutter flehend an. Die schöne Göttin nickte leicht, verstehend. „Ich verstehe. Ach Thor. Du kennst deine Pflichten und du weist, dass ihr nicht zusammen sein dürft. Aber ich weiß auch, wie sehr ihr euch liebt. Ich habe es schon lange gespürt. Bleib bei Loki. Wenn es euch besser geht, müssen wir mit Odin sprechen.“ Langsam erhob sie sich und küsste ihre Kinder auf die Stirn. „Danke Mutter. Aber was ist eigentlich in Midgard geschehen? Ich kann mich nicht daran erinnern“, wollte er wissen. Aber Frigga schüttelte lächelnd den Kopf. „Später.“ Damit war sie verschwunden und er mit Loki alleine. So recht wusste Thor nicht was er tun sollte. Das alles erschloss sich ihm nicht. Da waren einfach so viele Fragen. Aber im Moment war er froh, dass es seinem Liebsten gut ging. Er kroch zu ihm unter die warme Decke und schloss dankbar die Augen. Sein Kopf ruhte dabei auf Lokis Brust. Schmerz, Angst und das Gefühl versagt zu haben. Nur langsam wurde Loki wach. Es war dunkel im Zimmer und er holte zitternd Luft. Gleichmäßige Atemzüge ließen ihn kurz erstarren. „Thor“, murmelte er. Sein Liebsten lag neben ihm und hatte ihn fest umklammert. War das alles nur ein Traum gewesen? Wieso war er wieder in Asgard und warum lebte er noch? Sein Kopf schmerzte. „Du bist wach. Ein Glück“, flüsterte Thor in der Dunkelheit. Loki wandte ihm den Kopf zu und grinste auch wenn der Andere es nicht sehen konnte. „Ja, nur kann ich mich an nichts erinnern. Ich fühle mich so erschlagen.“ Der Lügengott seufzte leise, konnte aber nicht umhin die Nähe seines Liebsten zu genießen. Es tat so gut. Er lag wieder in seinen Armen. Genau da gehörte er hin. Ohne Thor war er ein nichts. Statt einer Antwort, küsste Thor ihn. Nur ganz sanft. Mit all seiner Liebe, die er empfand. Loki öffnete den Mund und hieß die Zunge seines Freundes in seinem Reich willkommen. Zaghaft berührten sich ihre Zungen, als hätten sie Angst sich weh zu tun. Finger wanderten in Thors blonde Mähne, während dieser Loki näher zu sich zog. Nach Atem ringend trennten sie sich schließlich voneinander. „Mach das nie wieder. Ich hatte solche Angst um dich. Bitte verlass mich nie wieder“, brach Thor nach einer Weile das Schweigen. „Ich kann mich nicht erinnern. Was ist passiert? Ich bin gegangen, weil ich es nicht ertragen kann zu sehen wie du König wirst und eine Frau heiraten und mit ihr Kinder zeugen sollst. Ich wollte sterben.“ Die letzten Worte klangen nüchtern. Thor zuckte wie unter einem Schlag zusammen. Hastig richtete er sich auf und zündete mit Hilfe seiner Kräfte einige Kerzen an. Das Licht brannte in ihren Augen, aber das war dem Donnergott egal. „Red nicht so einen Schwachsinn. Ich werde kein König, nicht ohne dich. Ich habe mir auch Gedanken gemacht. Dann gehen wir eben fort. Ich will nicht ohne dich leben“, sagte er eindringlich. Aber Loki schüttelte traurig den Kopf. „Das wird Vater nie zu lassen. Obwohl er, ist ja nur dein Vater. Du weist, dass es nicht geht. Du hättest mich sterben lassen sollen.“ Für einen Moment herrschte Schweigen zwischen ihnen. „Niemals. Ich lasse dich nicht sterben. Ich werde für diese Liebe kämpfen, auch wenn du es nicht möchtest. Ich hätte dich schon fast verloren. Übrigens weiß Mutter von uns“, erklärte der Gott. Überrascht hob Loki eine Braue. Seine grünen Augen glühten regelrecht. „Was? Mutter weiß davon? Wieso?“ Das konnte Thor auch nicht beantworten. Schweigend, aneinander geschmiegt blieben sie eine Weile liegen. Immer wieder streichelten sie einander. Die Finger in der blonden Mähne, sagte Loki nach einer Weile. „Meinst du, wir können nochmal nach Midgard? Einfach weg hier?“ Thor hob den Kopf und sah ihn an. „Wir werden es einfach versuchen. Es muss eine Möglichkeit geben. Ich liebe dich und will dich bei mir haben.“ Loki nickte leicht und raubte sich dann noch einen Kuss. Er war süchtig nach diesen Lippen. Der nächste Morgen kam viel zu schnell. Beide Götter hatten in dieser Nacht keinen Schlaf mehr gefunden. Als Frigga sie wecken kam, lag ein warmes Lächeln auf ihren Zügen. Alles an ihr strahlte Liebe und Wärme aus. „Guten Morgen ihr beide. Wie geht es euch?“ Sie setzte sich auf das weiche Bett und musterte ihre Kinder. „Danke Mutter. Es geht uns gut. Obwohl wir viele Fragen haben“, erwiderte Loki. Die schöne Göttin nickte und erzählten ihren Söhnen was in Midgard geschehen war. Wie sie zurück nach Asgard gekommen waren. Erstaunt und auch mit Furcht lauschten sie diesen Worten. Damit hatten sie nun nicht gerechnet. Jeder hatte gesehen, dass sie sich geküsst hatten. Das sie ein Paar waren. Lächelnd winkte Frigga ab. „Ihr seid so oder so meine Kinder. Auch wenn ihr euch liebt. Nun dann sei es eben so. Ich werde euch daraus keinen Vorwurf machen. Allerdings möchte euer Vater mit euch sprechen. Er ist sehr erbost über deinen Ausflug nach Midgard. Du hättest nicht einfach gehen dürfen“, meinte sie. Loki schluckte trocken, dann senkte er den Kopf. „Es tut mir Leid. Ich weiß, es war nicht richtig, aber ich hatte meine Gründe. Dabei ist Odin nicht mal mein Vater“, sagte der junge Gott bitter. Neben ihm brummte Thor etwas und zog ihn dann an sich. „Dann bist du eben ein Kind der Frostriesen. Das ist völlig egal. Du bist mein Liebster. Mein Leben. Nur das alleine zählt.“ „Dein Bruder hat Recht. Du gehörst nach Asgard und du bist unser Sohn. Jetzt wascht euch und esst etwas. Danach will Odin mit euch sprechen.“ Mit diesen Worten, küsste Frigga sie beide auf die Stirn und verließ das Zimmer. Schweigend gingen Thor und Loki duschen. Angst lag in ihren Bewegungen. Auch wenn beide mächtig waren, Odin war ihr Vater und der Herrscher aller. Nach einem kargen Mahl, zogen sie sich formell an und machten sich auf den Weg in den Thronsaal. Die Wachen grüßten sie freundlich. Es lag kein Hass in ihren Blicken. Nur Respekt. „Ich kann das nicht. Thor warte,“ bat Loki. Seine Stimme zitterte. Nichts erinnerte mehr an den starken und stolzen Gott, der er eigentlich war. Thor blieb stehen und strich sich eine blonde Strähne nach hinten. „Ach mein Liebster, mach dir keine Sorgen. Wir schaffen das, gemein. Denk bitte daran, ich liebe dich.“ Harsch zog er Loki in seine Arme und küsste ihn. Plünderte schonungslos dessen Mundhöhle und machten sich damit selbst Mut. Loki ließ es sich nur zu gern gefallen. Er brauchte, sehnte sich nach diesem Halt. Egal wer oder was er war, er liebte Thor. Diesen wunderschönen, verrückten Donnergott. „Gemeinsam“, hauchte Loki. Hand in Hand betraten sie den Thronsaal, wo Odin bereits auf sie wartete. Der Blick des Allvaters wandert missbilligend auf ihre Hände und er verzog das Gesicht. „Da ihr ja endlich. Kniet nieder“, befahl Odin. Sofort gehorchten die beiden jungen Männer. Bis auf die beiden Leibwachen und Frigga war die Halle leer. Ihre Mutter stand an der Seite und musterte sie besorgt. Für einen Moment herrschte Schweigen, dann donnerte Odin. „Wie konntest du es wagen ohne meine Erlaubnis nach Midgard zu reisen und dort einen Krieg zu beginnen, Loki? Hast du alles vergessen was ich dir beigebracht habe? Wir möchten keinen Krieg mit den Menschen.“ Loki senkte den Kopf noch tiefer und drückte Thors Hand fester. Konnte er ihm die Wahrheit sagen? „Bitte Vater. Es war meine Schuld, nicht Lokis. Du darfst ihn nicht bestrafen“, antwortete der blonde Gott. Erstaunt starrten ihn die alten Augen an. Augen, die schon so viel gesehen hatten. „Du wagst es? Zu dir komme ich noch später. Loki hat die Regeln gebrochen.“ Innerlich konnte Odin nur schmunzeln. Das waren seine Kinder. Sie standen zusammen, gehörten zusammen. Sie hatten sich schon als Kinder immer gegenseitig beschützt. „Nun Loki. Erkläre mir, was das sollte?“ Zaghaft hob der schwarzhaarige Lügengott den Kopf. Seine grünen Augen glitzerten schwach. „Ich habe einen Fehler gemacht. Ich weiß. Ich hätte nie nach Midgard gesehen sollen. Es waren niedere, selbstsüchtige Beweggründe. Ich liebe Thor und wenn ich nicht mit ihm zusammen sein kann, dann möchte ich sterben.“ Ehrliche Worte, auch wenn sie Loki schwer fielen. Der Allvater starrte ihn an und ließ sich dann auf seinem Thron nieder. „Du liebst Thor? Wegen ihm wolltest du sterben? Liegt es daran, dass ihr keine wahren Geschwister seid? Ihr seid meine Söhne und einem von euch steht der Thron zu“, sagte er. „Ohne Loki will ich den Thron aber nicht. Vater, wir wissen beide das es nicht richtig ist und wahr, was Loki getan hat. Aber wir lieben uns und ich will nicht ohne ihn leben“, mischte sich Thor ein. Fest sah er seinen Vater an. Dieser schloss kurz die Augen. Das konnte nicht wahr sein. „Das heißt, du willst den Thron nicht, wenn du nicht mehr mit Loki zusammen sein darfst? Es ist deine Bestimmung. Unser Geschlecht braucht Kinder. Aber was ist mit dir Loki? Möchtest du den Thron?“ Der Lügengott sah überrascht aus, dann schüttelte er den Kopf. „Nein, ich will den Thron ohne Thor auch nicht.“ Zum Erstaunen aller lachte Odin. Langsam trat Frigga neben ihn und sah ihn an. Aber ihr Mann lächelte nur. „Ich bin so alt und ich habe schon so viel gesehen. Dennoch lehnt ihr beide aus Liebe den Thron, die Macht über Asgard zu herrschen ab. Wir brauchen einen Nachfolger. Aber darüber denke ich jetzt nicht nach. Ich kann eure Liebe, nach all dem was geschehen ist nicht verbieten, aber dennoch wird es eine Strafe geben.“ Odin machte eine Pause und sah seine Frau an. In deren schönen Augen, dass warme Gefühl von Liebe ruhte. „Ihr werdet in ein paar Tagen nach Midgard reisen und euch für den Fehler und die Zerstörung entschuldigen. Sagt deren Herrschern, wir möchten keinen Krieg und helft die Schäden zu beseitigen.“ Für einen Moment herrschte Stille. Keiner der Anwesenden wagte zu atmen. War das alles? War das ihre Strafe. „Nun verschwindet“, befahl Odin. Die jungen Götter nickten und verließen den Saal. „Du hast es gewusst, nicht wahr mein Liebster“, flüsterte Frigga, als sie allein waren. Ihr Mann zog sie in eine Umarmung. „Ja. Vor einigen Wochen habe ich sie trainieren sehen. Thor hätte diesen Kampf gewinnen können, aber er hat Loki den Triumph gelassen. Er hat sich besiegen lassen, nur um Loki zu küssen.“ Frigga lächelte sanft. „Ich liebe dich, Odin. Du hast die Kinder glücklich gemacht. Ich möchte keinen von beiden verlieren.“ Sie schmiegt sich an ihren Mann und dieser küsste sie sanft. Langsam schlenderten Loki und Thor durch den Palast. Sei konnten immer noch nicht glauben, was eben geschehen war. Sie durften zusammen bleiben? Odin würde sie nicht trennen? Diese Strafe in Midgard würden sie auch schaffen. So lange sie zusammen waren. Auf einem kleinen Balkon blieb Loki schließlich stehen. Der Ausblick war wunderschön. Unter ihnen erstrecke sich Asgard. Sie sahen einen Fluss mit reinem, klaren Wasser. Über ihnen waren die anderen acht Welten. Die Planeten waren deutlich zu sehen. Der Himmel, wenn man ihn so nennen konnte, war mit Sternen übersät. Ein Anblick den Loki schon immer geliebt hatte. Er spürte Thors Atem in seinem Nacken. Warme Händen umschlangen ihn und er wurde an eine breite, starke Brust gepresst. „Ich liebe dich“, hauchte Thor. „Ich dich auch“, erwiderte Loki. Er lehnte den Kopf nach hinten und ließ sich küssen. Sie waren zusammen, für immer. ~~~~~OWARI~~~~~ Vielen Dank fürs Lesen:) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)