Auf in den Kampf! von Kirioko ================================================================================ Kapitel 1: Was war oder ist, hat mit einem Traum begonnen. ---------------------------------------------------------- „Sitz!“ Ich saß vor meinem Geburtstagsgeschenk und versuchte dem Welpen vor mir ein Kommando beizubringen. Der kleine Ryo, wie ich ihn getauft hatte, legte nur seinen Kopf schief und wusste anscheinend nicht, was ich von ihm wollte. „Papa! Papa!“, schniefend rief ich nach meinem Vater, der mir den kleinen Hund zum 6 Geburtstag geschenkt hatte. „Ja?“ Wow. Mein Vater hatte geantwortet. Er war sonst eher ruhig und sprach nicht viel. Nahezu gar nicht. Er war auch nicht allzu oft zu Hause bei mir und Mama, da er in Midgar bei einer großen Firma arbeitete. „Papa! Ryo hört mir nicht zu!“, trotzig verschränkte ich meine Arme ineinander und starrte böse hoch zu meinem Papa. „Wuff.“ Ryo wedelte mit dem Schwanz und lief zu meinem Vater, der mit Mutter im Türrahmen stand. Mein Vater legte seine Hand auf Ryos Kopf, worauf dieser sich kurz schüttelte und dann wieder zu mir zurück kam. „Sitz?“, fragend beobachtete ich, wie Ryo sich hinsetzte und mit dem Schwanz wedelte. Meine Augen wurden groß und ich drehte mich zu meinem Papa, der mir zuzwinkerte und mit Mama wieder in unser Haus ging. Ryo drückte seine Nase gegen meine Stirn und ich schreckte zurück, weil mich ein Gefühl, gleich einem Schmerz, wenn ich hingefallen war, traf. „…“ Eine Träne lief meine Wange hinunter, welche Ryo mit seiner Zunge entfernte und traurig aufjaulte. „Nicht weinen“, hörte ich eine sanfte Stimme und drehte mich verwirrt um. Hä? Aber hier war doch niemand. Mama und Papa waren im Haus und die restlichen Menschen waren auf dem Wochenmarkt. „Suchst du mich?“ Ryo stupste mich an, wedelte mit dem Schwanz und knurrte kurz auf. „Aber…? Wie kannst du?“ Völlig durcheinander streichelte ich Ryo durchs das schwarze Fell. „Ich weiß nicht was dein Vater getan hat, aber nun kannst du mich verstehen.“ Mit weisen Augen, die ich nicht nachvollziehen konnte, sah er mich an. „Schatz komm! Das Essen ist fertig.“ Meine Mama stand nun wieder in der Tür und lächelte selig. „Jaha.“ Ich ging mit Ryo an der Seite zum Haus, hielt aber in der Bewegung inne und drehte mich um. „Hallo?“ Ich hatte doch was gehört oder wurde ich jetzt schon verrückt. „Hey.“ Ein schwarzhaariges Mädchen kam hinter dem Tor hervor und schaute mich aus großen Augen an. „Hallo, kann ich dir irgendwie helfen?“ Ich legte meinen Kopf schief und musterte sie. Sie war einen halben Kopf größer als ich und beobachtete mich wachsam. „Alles Gute zu deinem Geburtstag.“ Meine Augen wurden groß, als sie mir eine kleine Murmel in die Hände drückte. Sie hatten dieselbe Farbe wie meine Augen. „Dankeschön“, strahlend drückte ich das Mädchen an mich, welches kurz überrascht auf fiepte. „Ich bin Alexis und das ist Ryo“, erklärte ich und sah sie erwartend an. „Ich bin Rima.“ Sie erwiderte mein Lächeln und streichelte Ryo durchs Fell. „Rima möchtest du mit uns essen?“ Meine Mama stand immer noch wartend in der Tür, beobachtete uns aufmerksam und ich schaute aus Dunkelblauen Augen zu ihr auf. Mein Papa hatte einmal gesagt sie seien so blau, wie das Meer und er würde einmal mit mir dorthin fahren. „Ja sehr gerne.“ Rima verbeugte sich kurz und ich zog sie freudestrahlend ins Haus hinein. Währenddessen 10 Jahre später irgendwo in der Nähe von Wutai. „Kurz danach verschwand dein Vater, oder?“ Rima’s schwarze Haare wehten im Wind. „Er hatte uns schon öfter verlassen, aber das war das Mal, wo er nicht zurückkehrte und danach ging irgendwie Ryo durchs Fell. Er war jetzt so groß, wie es sich für einen Nibelwolf gehörte. Ich hatte erst sehr spät erfahren, dass Ryo kein normaler Hund war, sondern ein gefährliches Monster, wie die Menschen Wutais ihn gerne verurteilten. Sie akzeptierten ihn nicht und somit auch mich nicht. Nur Rima war seit damals an meiner Seite und hatte mir schon mehr als einmal den Hals gerettet. Ich saß, wie immer eigentlich, auf seinem Rücken und ritt gemächlich neben Rima her, die Sky, ihrem braunen Adler, folgte, der für uns eine wichtige Pflanze finden sollte. „Und warum erzählst du mir davon zu diesem unsagbar unpassendem Moment?“ Sie musterte mich aus ihren ruhigen Augen und wartete auf eine Antwort. „Das einzige, was ich über Dad‘s Verschwinden weiß, ist, dass er zu ShinRa ging, wie jedes Mal.“ Ich schaute traurig zu ihr und wusste, dass sie meinen Plan durchschaute. „Das kann nicht dein Ernst sein?! Soweit ich nämlich informiert bin, arbeitete dein Vater in der Soldier-Einheit, eine kampfbereite Sondereinheit, die einfach alles sinnlos niedermetzeln, wenn nur der Befehl dafür vorliegt.“ Sie gestikulierte wild mit den Händen und verlor beinahe ihren Bogen. Ich kicherte und fiel fast von Ryo, der empört aufbrummte. „Kleine Sünden bestraft Gaia sofort.“ Sie grinste und zog ihren Bogen wieder fest. „Was hat der Planet denn jetzt mit meiner Schadenfreude zu tun?“, verwirrt legte ich meinen Kopf schief und sah Sky auf uns zukommen, der mit der gesuchten Pflanze im Schnabel zurückkehrte. Wieso waren wir eigentlich hier raus gegangen, wenn dieser Vogel sowieso alles brachte? „Ist das nicht egal? Naja du weißt doch aber, dass die Soldier-Einheit keine weiblichen Rekruten aufnimmt, Lexi.“ Sie streckte den Arm aus und Sky landete auf ihrem Unterarm, der von einem Lederumschlag geschützt wurde. „Wir müssen uns ja nicht als weibliche Rekruten anmelden“, bemerkte ich kleinlaut. Rima schüttelte nur den Kopf. „Ich mache dir einen Vorschlag. Du meldest dich als Rekrut bei den Soldiern an und ich melde mich bei den Turks zur Ausbildung an. Ich bin nicht bereit meine Weiblichkeit für dieses hirnverbrannte Abenteuer aufzugeben.“ Sie streichelte Sky durchs Gefieder, gab ihm einen Schubs, damit er wieder los flog und setzte sich hinter mich auf Ryo‘s Rücken. „Einverstanden. Und Danke.“ Ich schaute mit strahlenden Augen in den Himmel und drückte meine Waden in Ryos Seite, worauf dieser in Richtung Wutai lossprintete. Sie hatte Abenteuer gesagt. Mein Lächeln verbreitete sich zu einem Grinsen. „Wieso grinst du so dreckig?“ Rima bedachte mich mit einem kritischen Blick. „Nichts, Nichts!“ Über uns folgte uns Sky stätig in unsere ungewisse Zukunft. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)