Destiny von Karma ================================================================================ Kapitel 1: 01 ------------- ›Mann, wie öde!‹ Bakura machte sich gar nicht erst die Mühe, sein Gähnen zu unterdrücken. Warum hatte er sich noch gleich dazu breitschlagen lassen, diesen infantilen Unsinn mitzumachen? Ein kurzer Seitenblick in Ryous Richtung frischte seine Erinnerung auf und jagte seine Stimmung noch weiter in den Keller. Dass es von all den zig Milliarden Menschen, die diese Welt bevölkerten, ausgerechnet dieser eine sein musste, den Ryou mit diesem schmachtenden, verklärten Blick Marke ›verliebtes Schulmädchen‹ anhimmelte, würde er wohl nie begreifen. ›Ra, das darf einfach nicht wahr sein!‹, grollte der weißhaarige Dieb zum sicherlich hunderttausendsten Mal innerlich, seit er von der Schwärmerei seines Hikaris wusste. Das war einfach nicht fair. So sehr konnten ihn die Götter doch gar nicht hassen, oder? Immerhin lag die Sache mit Zork und dem missglückten Versuch, Ägypten und den Rest der Welt seiner Herrschaft zu unterwerfen, erstens schon Jahrtausende zurück und war zudem ja auch noch grandios in die Hose gegangen, also sollten Osiris, Anubis und der Rest sich mal nicht so anstellen. Dieser Misserfolg war doch wohl Strafe genug. Aber nein, zu allem Überfluss musste sein Hikari sich auch noch ausgerechnet in seinen schlimmsten Alptraum verknallen. Das war einfach nicht ma'at! Mit grimmigem Gesicht, die Hände in den Taschen seiner Jeans vergraben, stapfte Bakura missmutig hinter dem Kindergarten her – nah genug, um die Truppe hier in dem Gedränge nicht aus den Augen zu verlieren, aber dennoch mit genügend Abstand, dass ein zufälliger Passant ihn nicht für ein Mitglied dieses traurigen Vereins von Flachpfeifen, Cheerleadern und Versagern halten würde. Das laute Stimmengewirr der Menschenmassen, die an diesem warmen Spätfrühlingstag das Jahrmarktsgelände bevölkerten und zwischen Imbissständen, Losbuden und sogenannten ›Attraktionen‹ drängelten und schubsten, ließ Bakuras Ohren schmerzen, aber außer ihm schien niemand aus der Idiotentruppe Anstoß an diesem Krach zu nehmen. Eher sogar im Gegenteil, denn immerhin trugen Wheeler, das personifizierte blonde Chaos, und Taylor, der Möchtegern-Womanizer mit der unmöglichen Frisur, nicht unerheblich zum Lärmpegel bei. Wenn sie sich nicht lautstark über die Vorzüge dieses oder jenes Nahrungsmittels unterhielten, dann flammte gleich wieder der Streit auf, den die beiden schon beinahe den gesamten Tag miteinander ausfochten. Der genaue Streitpunkt war Bakura eigentlich relativ gleichgültig, aber bei Wheelers Organ hatte er dennoch mitbekommen, dass das ganze nervige Gebrüll wohl irgendwas mit Wheelers kleiner Schwester zu tun hatte. So sehr er es auch versuchte, es gelang Bakura nicht, das Gezänk komplett auszublenden. Dafür war Wheeler mit seinem Geschrei und Gefuchtel einfach zu unübersehbar. Und auch die ständigen Ermahnungen von Gardner, der selbsternannten Gouvernante des Kindergartens, schafften es nicht, endgültig für Ruhe zu sorgen. Unter anderen Umständen hätte Bakura sich möglicherweise darüber amüsiert – Wheeler und seine Ausbrüche waren immer wieder ein Erlebnis; besonders seine ebenso regelmäßigen wie legendären Zusammenstöße mit Seto Eisklotz Kaiba waren jedes Mal ein mehr als lohnenswertes Spektakel und oft der einzige Grund, überhaupt die Schule zu besuchen –, aber heute hatte er anderes im Sinn als den blonden Chaoten und sein Temperament. Heute hatte er eine Mission, die unbedingt gelingen musste: Ryou ein für alle Mal von seiner ganz und gar ungesunden Schwärmerei für einen gewissen Ex-Pharao zu kurieren. Dass der Junge sich aber auch ausgerechnet seine Nemesis hatte aussuchen müssen! Leicht würde die Mission nicht werden, das wusste Bakura jetzt schon, denn so sanft und lammfromm Ryou auch üblicherweise war, wenn er sich erst mal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann konnte er unglaublich stur und hartnäckig sein. Eigentlich waren das Eigenschaften, die Bakura an seinem sonst so nachgiebigen Hikari sogar schätzte, aber im Augenblick war das alles andere als hilfreich. Zu seiner Schande hatte er bisher nämlich noch nicht einmal den Hauch einer Idee, wie er Ryou davon überzeugen sollte, dass die Pharaonenmade einfach absolut nicht in Frage kam. Nur über seinen kalten, toten – endgültig toten – Körper würde er zulassen, dass dieser von aller Welt als ›König der Spiele‹ gehypte Frisierunfall sich seinem Hikari näherte! Ein Tumult unweit vor ihm riss Bakura aus seinen grantigen Gedanken und zwang seine Aufmerksamkeit in die Gegenwart zurück. Ein paar Sekunden genügten dem Weißhaarigen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Und das, was er sah, ließ ihn trotz seiner schlechten Laune unwillkürlich grinsen. Wheeler, der blonde Streuner, hatte sich vor einer mehr als wohlbekannten Gestalt aufgebaut und fuchtelte wild mit seinen Armen vor dem Gesicht seines Gegenübers herum, der ihn seinerseits mit hochgezogener Braue betrachtete und dann einen zweifellos scharfen Konter auf das Gezappel des Blonden gab. Bakura war zu weit entfernt, um den genauen Wortlaut Kaibas – denn um keinen Geringeren handelte es sich bei dem augenblicklichen Ziel von Wheelers Aggressionen – zu verstehen, aber die Reaktion des Blondschopfs sprach Bände. Nur mit vereinten Kräften gelang es Gardner, Taylor, dem Stachelzwerg und der Pharaonenplage, Wheeler davon abzuhalten, Kaiba noch weiter anzuschreien und damit den Kirmesbesuchern ein ausnahmsweise sogar vollkommen kostenloses Spektakel zu bieten. Taylor und Gardner hakten sich kurzerhand bei dem Blonden unter und schleiften ihn, aller Gegenwehr zum Trotz, in Richtung der Wildwasserbahn davon – wohl um ihm dort sein Mütchen zu kühlen. ›Gar nicht so blöd, die Idee‹, dachte Bakura bei sich, aber anstatt dem Kindergarten zu folgen, entschloss er sich, sich lieber an Kaibas Fersen zu heften. Nach Wheelers Ausbruch eben würde die Truppe sich sowieso erst mal darum kümmern, den Blonden wieder zu beruhigen. In so einer Situation würde Ryou sich garantiert nicht an den Pharao ranschmeißen – zumal dieser auch gar keine Augen für kleine, weiße Lämmchen hatte, wenn er sich um einen blonden Streuner kümmern musste. Außerdem, das konnte Bakura nicht leugnen, interessierte es ihn zugegebenermaßen gerade wesentlich mehr, was Kaiba an einem Dienstagnachmittag auf dem Jahrmarkt tat. Es war ja nun beileibe nicht so, als wäre der Brünette der Typ für spontane Zerstreuungen von der Art, wie sie hier überall geboten wurden. Dafür war sich der Pinkel doch sonst auch immer zu fein, also was mochte diesen Sinneswandel veranlasst haben? Ein wuscheliger schwarzer Haarschopf, der in Bakuras Blickfeld auftauchte, beantwortete dem Weißhaarigen diese Frage recht schnell und eher unspektakulär. ›Hätte ich mir ja auch gleich denken können.‹ Wem sonst außer Mokuba Kaiba würde es schon gelingen, den Eisklotz aus seinem Büro und unter Menschen zu manövrieren? Bakura wollte schon zum Kindergarten zurückkehren, überlegte es sich aber noch mal anders. Das Einmaleins der Wheeler-Beruhigungstaktiken kannte er inzwischen zur Genüge, aber Seto Kaiba privat hatte eindeutig Seltenheitswert. Ob der Eisklotz sich wohl heute mal etwas weniger zugeknöpft zeigen würde – einfach nur, um seinem kleinen Bruder eine Freude zu machen? Das, beschloss Bakura, würde er herausfinden. Und vielleicht ergab sich ja sogar die Möglichkeit, ein paar Informationen zu sammeln, die er zu einem späteren Zeitpunkt dazu nutzen könnte, Kaiba dazu zu ... überreden, ihm den einen oder anderen kleinen Gefallen zu tun. Die Vorstellung brachte Bakura zum Grinsen. Vielleicht konnte der Tag, der bisher ein Fiasko zu werden versprochen hatte, ja doch noch einen vergnüglichen Ausklang finden. Mit neuer Motivation heftete der Weißhaarige sich an die Fersen der beiden Kaiba-Brüder, immer darauf bedacht, genug Abstand zwischen den beiden, ihrem Schatten im dunklen Anzug und sich selbst zu halten, um nicht bemerkt zu werden. Leider stellte sich diese Verfolgungsaktion jedoch als wesentlich langweiliger heraus als erwartet. Der große Kaiba begleitete den kleinen auf keins der Fahrgeschäfte, die dieser mit großem Enthusiasmus ausprobierte, sondern wartete nur und beobachtete, wie der Junge seinen Spaß hatte. Er achtete penibel darauf, dass der Kleine sich nicht den Bauch mit all den Süßigkeiten vollschlug, die überall zu haben waren. Nur eine – zugegebenermaßen dafür riesige – Portion Zuckerwatte erlaubte er dem Jüngeren, der die klebrige Süßigkeit mit sichtlichem Hochgenuss verspeiste. Sein Bruder hingegen rührte nichts an und die kalten Blicke aus seinen blauen Augen sagten mehr als deutlich, was er von all den mit künstlichen Mitteln knallbunt gefärbten Lebensmitteln hielt. Nur ein einziges Mal – an einem Stand, an dem den Gewinnern beim Dosenwerfen plüschige Preise in Form von DuelMonsters-Figuren angeboten wurden –, ließ Kaiba sich tatsächlich dazu herab, seinem kleinen Bruder sein Können zu demonstrieren. Von den drei Würfen, für die er bezahlte, traf – welche Überraschung! – jeder einzelne voll ins Ziel, so dass sich der kleine Kaiba über die freie Auswahl freuen konnte. Sehr zu Bakuras Verwunderung entschied er sich jedoch nicht für einen der sogar recht hochwertig gearbeiteten weißen Drachen mit eiskaltem Blick, sondern für ein Set kunterbunter Sündenböcke. Den nicht gerade begeisterten Gesichtsausdruck seines großen Bruders ignorierte Mokuba und drückte seine ›Beute‹ dem ewigen Schatten Kaibas in die Arme. Dann schnappte er sich die Hand seines Bruders und zog diesen weiter. Ein Mann mittleren Alters mit schwarzem Anzug, dunkler Brille und etwas angeknackster Würde folgte den beiden auf Schritt und Tritt – ein durchaus amüsanter Anblick, denn die bunten, plüschigen Sündenböcke wollten nicht so ganz zu dem sonst recht stoischen Auftreten von Kaibas Assistenten passen. Bakura bildete das unbemerkte Schlusslicht des Gespanns. Zugegebenermaßen war er etwas irritiert über die Wahl des kleinen Kaiba. Die einzige Erklärung, die ihm dafür einfiel, war, dass es in der Kaiba-Villa wahrscheinlich so viele weiße Drachen mit eiskaltem Blick gab, dass der Junge sie wohl langsam satt hatte. Aber wieso hatte er von allen Monstern, die zur Auswahl gestanden hatten, ausgerechnet diese nutzlosen Viecher gewählt? Wollte er seinen großen Bruder damit vielleicht ärgern? Immerhin, das war weithin bekannt, waren diese flauschigen Pullover im Rohzustand ein Bestandteil von Wheelers Deck. Mit einem innerlichen Schulterzucken beschloss Bakura, die Beantwortung dieser Frage auf später zu verschieben. Oder vielleicht würde er Kaiba einfach in den nächsten Tagen mal auf die neuen ›Haustiere‹ seines jüngeren Bruders ansprechen und abwarten, was dann passieren würde. Zugegeben, Sündenböcke waren mehr als armseliges Erpressungsmaterial, aber für einen kleinen Spaß sollten sie voll und ganz ausreichen. "Komm, Seto, hier waren wir noch nicht!", holte die helle Stimme des kleinen Kaiba den Weißhaarigen wieder aus seinen Überlegungen. Geschickt schlängelte er sich durch die hier am Rande des Jahrmarkts deutlich geschrumpfte Menschenmenge und nutzte einen strategisch günstig platzierten Toilettenwagen als Deckung, um die beiden Kaibas und ihren Schatten weiterhin unbemerkt beobachten zu können. Mokuba hatte vor einem aus unzähligen bunten, schon etwas verblichenen Stoffbahnen genähten Zelt Halt gemacht. Über dem Eingang des Zelts hing ein verwittertes Holzschild, das die wahrsagerischen Fähigkeiten der Besitzerin anpries, deren Name allerdings so weit abgeblättert war, dass man ihn nicht mehr wirklich entziffern konnte. Aus seinem Versteck heraus sah Bakura, wie Kaiba den Kopf schüttelte, aber der Blick seines kleinen Bruders – eine Mischung aus Bitte, Entschlossenheit und Trotz, die er selbst zu seinem Leidwesen von Ryou nur zu gut kannte – kochte den großen, unnachgiebigen Eisklotz binnen weniger als einer Minute weich. Ebenso amüsiert wie neugierig beobachtete Bakura, wie der kleine Kaiba den großen erst anstrahlte und ihn dann in das schummrige Halbdunkel des Wahrsagerzeltes hineinschleifte. ›Das kann ich mir nicht entgehen lassen!‹ So viel stand für den Weißhaarigen unumstößlich fest, also umrundete er ungesehen den Toilettenwagen, um sich dem Zelt aus der anderen Richtung nähern zu können. Er wollte schließlich nicht von Kaibas Privatpinguin beim Lauschen ertappt werden, aber er konnte und wollte auf gar keinen Fall auch nur ein einziges Wort von dem verpassen, was in diesem Zelt gesprochen wurde. Wer wusste schon, welche Geheimnisse Kaiba hier möglicherweise – bewusst oder unbewusst – von sich geben würde? "Seid willkommen, ihr, die ihr Wahrheit und Erkenntnis sucht", drang die gedämpfte, melodische Stimme einer Frau an Bakuras scharfe Ohren, kaum dass er seinen Lauscherposten bezogen hatte. ›Ganz schön dick aufgetragen, Schwester.‹ Nur zu gerne hätte er jetzt das Gesicht des Eisklotzes gesehen. Es war zwar nichts weiter zu hören, aber Bakura konnte sich den spöttischen Blick des Brünetten nur zu gut vorstellen. Scheinbar wollte er seinem Bruder jedoch den Spaß nicht verderben, denn der vernichtende Kommentar, der ihm ganz sicher auf der Zunge lag, blieb unausgesprochen. Nur Mokubas aufgeregte, begeisterte Stimme war zu hören, als er der Wahrsagerin wie verlangt seine Hand reichte. Eine Weile herrschte Schweigen, dann begann die Frau wieder zu sprechen. "Du hast ein gutes Herz, mein Junge. Ein sehr gutes, sehr großes Herz. Und dieses Herz kennt im Moment nur einen einzigen Wunsch", murmelte sie und der Lauscher an der Zeltwand nickte unwillkürlich. Der kleine Kaiba war wirklich ein Goldjunge, wie man so schön sagte – und das nicht, weil sein Bruder der reichste Eisklotz Japans war. Der Kleine war einfach nett. Und daran, dass er zumindest eine Ahnung hatte, um wen sich der Wunsch des Jungen drehen mochte, zweifelte der Weißhaarige nicht. Immerhin war der wichtigste Mensch in Mokubas Leben unbestreitbar sein großer Bruder. "Die Schicksalsgötter kennen Deinen Wunsch und Dein Herz. Und sie erfüllen die Wünsche derer, die reinen Herzens sind, immer", drang die Wahrsagerin in Bakuras Gedankengänge und dessen Ohren klingelten gleich darauf von Mokubas Jubelschrei. "Alles Unsinn", unterbrach die kühle Stimme des älteren Kaiba die Vorgänge im Zelt und Bakura hörte das Rascheln von Stoff, als sich jemand erhob. "Wünsche werden nicht vom Schicksal oder von irgendwelchen Göttern erfüllt, sondern man erfüllt sie sich selbst – durch Disziplin und harte Arbeit", fuhr er in belehrendem Tonfall fort. "Ich würde es daher begrüßen, wenn Sie meinem Bruder keinen solchen Schwachsinn einreden würden. Mokuba, wir gehen!" Kaiba klang wirklich angepisst und Bakura konnte sich ein leises Auflachen nicht verkneifen. Alles, was mit dem Wort ›Schicksal‹ zu tun hatte, war ein beinahe ebenso rotes Tuch für den Eisklotz wie das ›Herz der Karten‹, von dem die Pharaonenmade und sein Hikari so gerne schwafelten. Und ein wenig konnte der Weißhaarige Kaiba da sogar verstehen. Ihm selbst ging dieses Gelaber auch mit schöner Regelmäßigkeit auf den Sack. "Warten Sie!" Dem Ruf der Wahrsagerin zum Trotz wurde die Zeltklappe energisch zurückgeschlagen. Bakura blieb gerade noch genug Zeit, sich näher an die Zeltwand zu drücken, ehe die beiden Kaiba-Brüder wieder auftauchten. Die Wahrsagerin folgte ihnen fast auf dem Fuße und strich dem sichtbar geknickten Mokuba tröstend über die hängenden Schultern, ehe sie sich mit blitzenden blauen Augen vor dem älteren Kaiba aufbaute. "Ihr Spott wird Ihnen noch vergehen, Seto Kaiba!", sagte sie drohend, doch der Angesprochene schnaubte nur abfällig. "Wenn Sie wissen, wer ich bin, dann sollten Sie auch wissen, dass man sich mit mir besser nicht anlegt", gab er vollkommen unbeeindruckt zurück und bedeutete seinem Assistenten, Mokuba in Empfang zu nehmen. Der Junge warf seinem Bruder einen Blick zu, in dem neben der Traurigkeit, die er zweifellos empfand, auch eine deutliche Spur Verärgerung zu sehen war. Der Brünette, der noch immer die Wahrsagerin fixierte, bemerkte diesen Blick nicht. Bakura jedoch sah ihn sehr wohl und er hörte auch das gemurmelte "Ich wünschte, das Schicksal würde Dir wirklich mal eine Lektion erteilen, Seto" mehr als deutlich. "Sie sollten sich besser nicht mit dem Schicksal anlegen. Die Schicksalsgötter hören jedes Ihrer Worte und könnten beschließen, dass Sie eine Lektion bitter nötig haben", warnte die Wahrsagerin beinahe zeitgleich und über Bakuras Lippen huschte ein Grinsen, das eindeutig nur der Kategorie ›unheilvoll‹ zugeordnet werden könnte. In seinem Kopf hatte eine Idee Gestalt angenommen, die ihm von Sekunde zu Sekunde besser gefiel. Was mochte wohl sehr viel mehr Spaß machen, als Seto Kaiba mit den Plüsch-Sündenböcken seines kleinen Bruders zu erpressen? Richtig, ein bisschen Schicksal zu spielen. Er mochte zwar kein Gott sein, aber er war auch kein gewöhnlicher Sterblicher. ›Ein winzigkleines bisschen Schattenmagie und dann ...‹ Bakura lachte still in sich hinein. Großer Anubis, dieser kleine Abstecher hatte sich jetzt schon eindeutig gelohnt! Kapitel 2: 02 ------------- ›Was für ein Unsinn!‹ Aufgebrachter, als es eigentlich seine Art war, massierte Seto sich mit spitzen Fingern die Nasenwurzel, um die aufkeimenden Kopfschmerzen zurückzudrängen. Ihm war durchaus klar, dass er seinen kleinen Bruder mit seinem Ausbruch verärgert hatte, aber das konnte er jetzt nicht mehr ungeschehen machen. Und außerdem hatte er ja auch Recht. All dieses Gerede über das Schicksal war einfach nur purer Unsinn, nichts weiter. Es gab kein Schicksal und damit basta – ganz egal, was gewisse Personen in seinem näheren Umfeld auch zu diesem Thema von sich geben mochten. Trotzdem, das war dem Brünetten klar, würde er sich definitiv bei Mokuba entschuldigen müssen. Und das würde er auch tun – später, wenn er wieder nach Hause kam. Jetzt hatte er erst mal noch etwas zu erledigen. Aus diesem Grund hatte er schließlich auch Roland beauftragt, sich um Mokuba zu kümmern und den Jungen sicher nach Hause zu bringen. Bei Roland, das wusste Seto, war sein kleiner Bruder in den besten Händen. Seto selbst schickte sich nach einem letzten verächtlichen Blick auf das heruntergekommene Zelt dieser Schwindlerin, die sich selbst als Wahrsagerin bezeichnete und ihrer viel zu gutgläubigen Kundschaft doch nur das versprach, was diese Leute hören wollten, an, das Jahrmarktsgelände zu verlassen. Allzu weit kam der Brünette jedoch nicht, denn nach nur wenig mehr als drei Schritten stellte sich ihm eine Gestalt in den Weg, die er erst auf den zweiten Blick richtig erkannte. Für einen Moment hatte er geglaubt, sich seinem Klassenkameraden Ryou gegenüberzusehen, aber ein zweiter Blick offenbarte, dass der Weißhaarige, der ihn am Weitergehen hinderte, offenbar nicht Ryou, sondern Bakura war. Die Lippen des Weißhaarigen umspielte ein derart hinterhältiges Grinsen, dass Seto automatisch auf der Hut war. Ein kurzer Blick aus dem Augenwinkel reichte aus, um zumindest zu erahnen, dass sein Gegenüber gesehen hatte, woher er gekommen war. Und wenn er das wusste, dann standen die Chancen ziemlich gut, dass er seine Lauscher nicht bei sich behalten hatte. Also, schlussfolgerte Seto, hatte dieser weißhaarige Schnüffler diese ganze unschöne Szene im Zelt wahrscheinlich belauscht. ›Wunderbar.‹ Seto verwünschte sich innerlich dafür, dass weder Roland noch er selbst etwas von ihrem Verfolger bemerkt hatten. Üblicherweise war er nicht so unaufmerksam. Aber wer rechnete denn bitteschön auch damit, ausgerechnet an dem einzigen Tag im Jahr, an dem er selbst dem Betteln seines kleinen Bruders nachgab und diesen auf den Jahrmarkt begleitete, irgendjemandem von der Clownstruppe um Muto zu begegnen? ›Eigentlich hätte ich es wissen müssen‹, schalt der Brünette sich selbst. Diese … Individuen tauchten doch immer genau dann auf, wenn er sie am allerwenigsten sehen wollte. "Was willst du?" Bakuras Grinsen wuchs noch ein ganzes Stück in die Breite, als er so feindselig angefahren wurde. Die meisten anderen Menschen hätten sich unter dem scharfen Tonfall instinktiv geduckt und sich schnellstmöglichst aus dem Staub gemacht, aber er war nicht irgendwer. Kaiba mochte den Rest der Welt einschüchtern, aber ihn ganz sicher nicht. Er war schon vor Jahrtausenden problemlos mit Seth fertiggeworden, da würde er sich garantiert nicht von dessen Wiedergeburt ins Bockshorn jagen lassen. "Ein bisschen Schicksal spielen", erwiderte er daher süffisant auf die Frage und begann leise zu glucksen, als ein unwirsches Knurren über Kaibas Lippen kam. Offenbar war Wheeler nicht der Einzige, der gewisse Ähnlichkeiten mit einem Hund aufwies. Obwohl … Das Grinsen kehrte zurück, noch eine Spur hinterhältiger als zuvor. Eigentlich erinnerte Kaiba ihn weniger an einen Hund als vielmehr an ein anderes Tier. Uh, das würde ein Spaß werden! Das Wort, das er hasste wie sonst beinahe nichts auf der Welt, hätte Seto um ein Haar seine Selbstbeherrschung gekostet. Am liebsten hätte er, der körperliche Auseinandersetzungen eigentlich verabscheute, dem Weißhaarigen sein Grinsen aus dem Gesicht geschlagen. Im letzten Moment beherrschte er sich jedoch und knurrte stattdessen nur, was seinen Gegenüber jedoch nur noch mehr zu belustigen schien. "Ich habe keine Zeit für diesen Unsinn." Mit diesen Worten wollte Seto sich auf den Weg machen, aber als er einen Schritt zur Seite tat, um Bakura auszuweichen und an ihm vorbeizugehen, tat dieser ebenfalls einen Schritt und versperrte ihm damit erneut den Weg. "Was soll dieser Unfug? Im Gegensatz zu dir habe ich meine Zeit nicht gestohlen. Ich habe zu arbeiten, also würde ich es begrüßen, wenn du zu deinem Kindergarten zurückgehst und …" Weiter kam der Brünette nicht, denn ein Finger auf seinen Lippen hinderte ihn effektiv am Weitersprechen. "Ist mir absolut egal, was du hast oder nicht hast oder wer du zu sein glaubst. Du brauchst eindeutig eine kleine Lektion – oder auch eine größere. Du darfst mich also gerne als den verlängerten Arm der Schicksalsgötter betrachten, deren Strafe dir da vorhin so schwülstig angedroht worden ist", unterbrach Bakura die Tirade, noch bevor sie richtig beginnen konnte. Kaibas ach so wichtige Arbeit interessierte ihn einen feuchten Scheiß – oder, genau betrachtet, sogar noch viel weniger als das. Auch das ärgerliche Funkeln in den blauen Augen, deren Besitzer die Dreistigkeit, mit der er einfach so mitten im Satz unterbrochen und auch noch unerlaubt berührt wurde, kaum glauben konnte, trug höchstens noch etwas mehr zur Erheiterung des Weißhaarigen bei. "Ich geb zu, die Gute da drüben hat etwas dick aufgetragen, aber mit einer Sache hat sie nicht so Unrecht: Eine kleine Lektion in Bescheidenheit kann dir wirklich nicht schaden. Und genau dazu werde ich dir verhelfen. Ist das nicht nett von mir?", fragte Bakura freundlich, aber das unheilverkündende Funkeln in seinen dunklen Augen sagte deutlicher als Worte, dass das hier keineswegs nett gemeint war. Ganz im Gegenteil. Es war offensichtlich, dass er etwas im Schilde führte. Aber was in aller Welt mochte das sein? Die Antwort auf diese Frage bekam Seto sehr viel schneller, als ihm lieb war. Gleißend helles Licht blendete ihn und mit einem Mal hatte er das Gefühl, die ganze Welt würde aus den Angeln kippen. Farben vermischten sich zu einem Strudel, der ihn schwindelig machte, während gleichzeitig eine seltsame Mattigkeit und ein Kribbeln seinen gesamten Körper erfasste. ›Was …?‹, wollte er fragen, doch das Geräusch, das über seine Lippen kam, klang ganz und gar nicht wie seine eigene Stimme. Es kam Seto wie eine Ewigkeit vor, bis der Schwindel und die wirbelnden Farben nachließen und er seine Umgebung wieder richtig wahrnehmen konnte. Wobei richtig definitiv das falsche Wort war, denn richtig sah das, was er erblickte, ganz und gar nicht aus. Bakura, der eigentlich zumindest ein paar Zentimeter kleiner war als er selbst, wirkte mit einem Mal riesig und wenn er selbst nicht Seto Kaiba gewesen wäre, dann hätte er den Anblick sogar als beängstigend beschrieben. ›Verdammt, was ist denn jetzt los? Was soll das? Was hast du getan?‹, versuchte er, Informationen aus dem Weißhaarigen herauszubekommen, doch dieser lachte nur. "Tja, Sprechen ist so nicht ganz so einfach, was?", erkundigte er sich süffisant und beugte sich ein wenig vor, um seinen Gegenüber im Nackenfell packen und so wieder auf Augenhöhe mit sich selbst bringen zu können. Seto wusste nicht, wie ihm geschah. Bakuras Hand, die plötzlich geradezu gigantische Ausmaße hatte, kam immer näher und noch ehe er so recht wusste, was der Weißhaarige vorhatte, fand er sich auch schon hochgehoben und in einer überaus entwürdigenden Position vor dessen Gesicht baumelnd wieder, das amüsierte Grinsen des Anderen direkt vor seinen Augen. Nur zu gerne hätte er ihm dieses Grinsen aus dem Gesicht gewischt oder noch lieber gekratzt, aber der feste, unnachgiebige Griff in seinen Nacken verhinderte, dass er etwas in der Art unternehmen konnte. Er wollte den weißhaarigen Verrückten zwar nur zu gerne kratzen oder beißen, aber er sein Körper gehorchte den Befehlen seines Gehirns einfach nicht. Egal, was er sich auch vornahm, es passierte einfach nichts. "Na, kannst du nicht so, wie du willst?", zog Bakura, der das Dilemma seines ›Opfers‹ zumindest erahnen konnte, dieses auf und lachte, als Kaiba ein Geräusch von sich gab, das absolut perfekt zu seinem neuen Äußeren passte. Fauchen konnte die Reinkarnation des Priesters schon mal richtig gut. Aber das hatte Bakura auch nicht anders erwartet. Leise vor sich hin kichernd schüttelte er den schokobraunen Kater, in den er seinen Gesprächspartner gerade verwandelt hatte, ein wenig, um seine volle Aufmerksamkeit zu bekommen. Sobald er sich wieder im alleinigen Fokus der funkensprühenden blauen Augen befand, nickte er zufrieden. "Geht doch", kommentierte er die Tatsache, dass der Kater, der vor wenigen Minuten noch Seto Kaiba gewesen war, auch das letzte bisschen Gezappel einstellte. "Wie die Trulla da drüben ja vorhin so treffend bemerkt hat, brauchst du eindeutig eine Lektion in Bescheidenheit. Und ich denke, viel bescheidener als das hier geht wohl nicht mehr, oder?" Und er selbst wusste auch schon ganz genau, wie diese Lektion aussehen würde. "Was würdest du von einer netten kleinen Kastration halten, hm?" ~♫~ "Fühlst du dich jetzt besser, Joey?" Fragend blickte Atemu seinen blonden Freund an. Inzwischen hatten sie alle zwei Touren auf der Wildwasserbahn hinter sich und waren dementsprechend ordentlich durchnässt, aber der Blondschopf sah noch immer nicht wirklich viel ruhiger aus. "Ja, Mann!", grollte Joey zurück, drückte das Wasser aus seinem triefend nassen Shirt und sah dann Tea, die ihm einen tadelnden Blick zuwarf, nur mäßig zerknirscht an. "Hey, das war nicht meine Schuld!", verteidigte er seinen Ausbruch dem Eisklotz, wie er seinen brünetten Klassenkameraden oft und gerne nannte, gegenüber. "Zumindest nicht nur", schränkte er danach etwas unwillig ein, als ihn weitere strafende Blicke trafen. "Echt, ich kann nichts dafür! Wenn dieser blöde reiche Pinkel in meiner Nähe ist, dann …" "Wir wissen alle, was dann jedes Mal passiert", seufzte Atemu, bedachte Joey jedoch gleich darauf mit einem sanften Lächeln, das Ryou unhörbar seufzen ließ. Atemu war einfach nur toll. So souverän, wie er jede Situation meisterte, Streits schlichtete, für jeden ein offenes Ohr hatte … Wie hätte er selbst sich da nicht in ihn verlieben können? Nur blöd, dass Atemu augenblicklich so auf Joey fixiert war, dass er sonst niemanden sah – schon gar nicht seinen weißhaarigen Klassenkameraden, der sich zum wiederholten Male wünschte, mit Joey tauschen zu können, wenn er dafür nur mal ebenso Atemus volle Aufmerksamkeit für sich beanspruchen könnte. Allerdings schien Atemu ihn wie üblich einfach nicht wahrzunehmen. Das Leben war manchmal wirklich einfach so ungerecht! Nicht nur, dass sein Schwarm ihn kaum überhaupt je ansah; nein, vor ein paar Tagen hatte Bakura zu allem Überfluss auch noch Wind von seinen Gefühlen bekommen – wahrscheinlich, vermutete Ryou, hatte sein Yami sein Tagebuch gelesen; offenbar waren drei verschiedene Schlösser auch kein Hindernis für seine elende Neugier – und sofort beschlossen, alles in seiner Macht stehende zu tun, um jegliche Annäherung seines Hikaris an seine Nemesis zu torpedieren. Das war, da machte Ryou sich keinerlei Illusionen, der einzige Grund, aus dem Bakura heute überhaupt mit auf den Jahrmarkt gegangen war. ›Wobei er wirklich verdächtig ruhig ist im Moment.‹ Normalerweise ließ sein Yami doch keine Gelegenheit aus, Joey noch weiter zu triezen, wenn er sowieso schon so geladen war. Jetzt jedoch war er wirklich erstaunlich still – so still, dass Ryou sich suchend umzusehen begann und schließlich einen leisen Fluch ausstieß, als ihm auffiel, dass Bakura verschwunden war. "Ist alles in Ordnung, Ryou?", wollte Yugi besorgt wissen und die Wangen des Weißhaarigen nahmen eine hektische rote Färbung an, als er sich so plötzlich im Fokus aller seiner Freunde wiederfand. Selbst Atemu, der immer noch eine Hand beruhigend auf Joeys Schulter gelegt hatte, blickte ihn fragend an und Ryou musste sich erst einmal räuspern, ehe er den Grund für sein uncharakteristisches Verhalten in Worte kleiden konnte. "Ich … äh … Bakura ist weg", machte er die Anderen dann auf das aufmerksam, was bisher noch niemandem aufgefallen war. "Och nö!", murrte Tristan und schnitt eine Grimasse. Wenn Bakura ganz alleine und völlig unbeaufsichtigt irgendwo hier auf dem Jahrmarkt unterwegs war, konnte das nur eins bedeuten: Ärger. Und zwar mächtigen Ärger. Wer wusste schon, was dieser weißhaarige Psychopath tun würde, wenn er sich langweilte und beschloss, einfach mal ein bisschen Chaos zu stiften – aus keinem anderen Grund als weil er sehen wollte, wie alle Besucher des Jahrmarkts in blinder Panik herumrannten? "Wir müssen ihn suchen", beschloss Atemu und Ryou nickte halb eifrig, halb besorgt. Auch er machte sich Gedanken, was in aller Welt sein Yami jetzt gerade wohl schon wieder anstellen musste. Manchmal war Bakura schwerer zu hüten als der sprichwörtliche Sack Flöhe und uneinsichtiger als ein Kleinkind mitten in der Trotzphase. In so einer Stimmung halfen keine Drohungen und kein gutes Zureden. Es half nur, ihn sehr genau im Auge zu behalten und ihn nicht eine einzige Sekunde lang unbeobachtet zu lassen. Aber wie, dachte Ryou bei sich, sollte das gehen, wenn sie nicht einmal wussten, wo genau Bakura sich gerade rumtrieb? "Aber es macht keinen Sinn, wenn wir alle zusammen suchen. Er kann schließlich überall sein. Wir sollten uns aufteilen", schlug Tea vor und ließ ihren Blick kurz über ihre Freunde schweifen. "Yugi und ich suchen zusammen", beschloss sie mit einem leichten Rosaschimmer auf den Wangen und ohne ihren ältesten Freund anzusehen. Yugis Gesichtsfarbe verdunkelte sich ebenfalls und Atemu, dem das nicht entging, schmunzelte leicht. Er wusste schon seit er Yugi kannte von dessen Schwäche für Tea. Und offenbar hatte sie das inzwischen nicht nur ebenfalls gemerkt, sondern sogar begonnen, seine Gefühle zu erwidern. ›Wie schön für Yugi‹ Ryou, dem Atemus zufriedener Gesichtsausdruck nicht entging, verkniff sich mit einiger Mühe das Seufzen und verpasste sich selbst einen mentalen Tritt. Das hier war die Gelegenheit! Eine solche Chance würde sich sicher so schnell nicht wieder ergeben, also beschloss er, sie zu nutzen. "Ich suche zusammen mit Atemu", warf er daher hastig ein und schluckte, als seine Freunde ihn überrascht anblickten. "Joey und Tristan sollten doch wohl erwachsen genug sein, ihren dummen Streit zu begraben, wenn es Wichtigeres zu tun gibt. Und so können sie sich auch gleich in aller Ruhe aussprechen", bastelte er eine Erklärung für seine Wahl zusammen und betete dabei inständig, dass niemand auf die Idee kommen würde, dass er ein ganz und gar nicht so freundschaftliches Motiv für seinen Vorschlag hatte. "Eine gute Idee, Ryou", pflichtete Atemu dem Weißhaarigen bei und bedachte ihn mit einem knappen Lächeln, das Ryous Herzschlag komplett aus dem Takt brachte, ehe er sich an Joey und Tristan wandte. "Ryou hat Recht. Ihr beide seid so lange Freunde, da solltet ihr doch wohl in der Lage sein, ruhig und vernünftig miteinander zu reden und eure Differenzen", die, zumindest seiner Meinung nach, ohnehin absolut lächerlich waren; Serenity war alt und vernünftig genug, um selbst entscheiden zu können, mit wem sie ausgehen wollte, "zivilisiert beizulegen." Diese Worte paarte er mit einem mahnenden Blick, der erst Tristan und schließlich auch Joey zum Einlenken brachte. "Das wäre dann also geklärt. Gut. Dann lasst uns suchen. Wir treffen uns in einer Stunde wieder am Riesenrad." Auffordernd blickte der frühere Pharao in die Runde und wartete noch kurz das kollektive Nicken seiner Freunde ab, ehe er sich gemeinsam mit Ryou auf den Weg in Richtung der Geisterbahn machte. Irgendwie, sinnierte er, würde es absolut Bakuras makabrem Sinn für Humor entsprechen, wenn er Schattenmagie einsetzen würde, um die Pappmaché-Monster lebendig zu machen oder gar echte Schattenkreaturen zu rufen und die Besucher so in Angst und Schrecken zu versetzen. Noch waren zwar keine Schreie zu hören und es sah auch nicht so aus, als wäre eine Massenpanik im Gange, aber das musste ja nicht viel heißen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)