Die Entdeckung der Unendlichkeit von Guardian (Dum spiro spero) ================================================================================ Kapitel 1: Quae nocent, docent ------------------------------ . D u m . S p i r o . S p e r o . ▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂ . H e r m i o n e  . & . S e v e r u s . Quae nocent, docent. - Was schadet, lehrt. Sanftes Geflüster suggerierte in seinen nun geschwächten Geist hinein, spie funken und flammte ein widerliches Gefühl empor. Schwarz. Alles war dunkel, düster und Schwarz. Die Schatten der Dunkelheit tanzten singend umher, schleichend mit implizierten Phobien und einer siegreichen Demagogie. Stetiger Hass keimte noch immer im Samen des Todes, suchend, dass jenes Ende nur noch schlimmer werden würde und das Gift seine Jünger zum Unsagbaren Bösen führen sollte. Der Nebel der Vernunft verlor sich in der Finsternis und jede Hoffnung wurde phlegmatisch, sogar hierarchisch unterdrückt. Der, dessen Name nicht genannt werden durfte, lebt noch immer in jene weiter, die unter ihm gedient hatten und die Folgen der Schmerzen noch tragen, als auch jene, die gequält und misshandelt wurden. Das Ausmaß jedes Fluches und jedes Leidens saß tief verankert, sodass Liebe durch Listigkeit und disziplinierter Hass alles ersetzte, gar verkörperte. Der Schrei nach viel mehr Liebe verlor sich leiser in der Welt. Angst, dass das eigene Herz blind verlor, ohne Aussicht auf Glück. Wie lange fühlte er schon so? Seine Augen waren noch geschlossen, Schwere trugen seine Lider und kein Versuch bewirkte das Gegenteil. Leise, fast atemlos lauschte er in sich hinein. Schwarz. Immer noch alles Schwarz. Wieder dieses Flüstern, wieder diese sanfte Berührungen und bald war es wieder vorbei. Jede zarte Geste war eine Qual und war schier das Schlimmste nach dem Leben. War dies seine Hölle? Sah so sein Leben nach dem Tod aus? »... Alles wird gut, Sie werden schon sehen. Heute haben wir wieder eine Menge bewältigen können, sodass die Aufbauarbeiten von Hogwarts großen Erfolg zeigen und der Zusam-..« Dieses Flüstern ... . Wo kam es her und wie konnte er dies ersticken? Leichtes Flackern durchzog seinen Körper und pulsierte mit jedem Stoß tiefer in seine Muskeln empor. Verbissen gegen alles angekämpft, meist gegen sich selbst, wo jeder Zweifelsmarterpfeil sein zelebriertes Organ vergiftete und der Rausch des verunreinigten Blutes einen tosenden Orkan verursachte. »Danke.« Er halluzinierte, schuf irrationale Phobien oder sein Hirn produzierte nun ein Poltergeist im Inneren?! Wer bedankte sich freiwillig bei ihm, dem Mörder und Todesser? »... Hoffe Sie werden wach. Fangen noch einmal von vorne an und leben, wie Sie es nie gekonnt haben. Bitte, wachen Sie auf!« Lily? Leises Gemurmel und alles war im Nebel seiner Gedanken versunken. Innovativ biss sein Gewissen in jede Faser seines Körper und vereinte sich mit irreparablen Flüchen. Jeder Herzschlag ebbte neue Gedanken, infam isolierter Grausamkeiten und das laute Schweigen ächzender Liebe. Eindringlich entfloh ihm eine bizarre Erkenntnis in seinen Verstand: Er lebte! Er, Severus Snape, überlebte den Biss Naginis, doch wo war er nun? ═══.♥.══════════════════ Hogwarts (School for Witchcraft and Wizardry), 21st Century | June 05 Hektik verbreitete sich undurchlässig in alle Räumlichkeiten von Hogwarts und jeder einzelne Tat, was nötig war, tat, was man von einem Abverlangte. Die Veränderungen waren klar erkennbar, als auch undefiniert greifbar. Was würde nun Folgen? Der Krieg war seit einigen Tagen vorbei. Überall hafteten noch die Flüche auf dem Gemäuer mit Blut, dunkel angehaucht und getränkt am Boden, sodass kaum Luft für einen Stillstand war und überall eine Aufgabe wartete. Leichen mussten geborgen und gehoben werden, Wunden gesäubert und verarztet, wenngleich die Kämpfe noch in jedem einzelnen Muskel zuckten, weshalb keine Ruhe verlangt werden konnte. Eine junge Frau von achtzehn Jahren betrachtete weiterhin das Ausmaß des Geschehen. Sanft streichelte sie die blasse Hand ihres ehemaligen Professors und betrachtete ihn mit einer tiefen Schuld. Ihre dunklen Augen betrachteten jeden Zentimeter seines Körpers, wobei er Warm in Decken gehüllt war, abgeschottet in einem separatem Zimmer im Krankenflügel. Madam Pomfrey huschte vermehrt an ihr vorbei und blickte mit besorgniserregenden Fältchen im Gesicht nach Severus Snape. Als die gutmütige ältere Medizinhexe an sie herantrat, legte sie sorgsam eine Hand auf Hermiones schmerzende Schulter. »Hermione, Liebes. Hat sich schon etwas getan?« Die junge Hexe schüttelte stumm ihren Kopf. »Leider nicht. Ich werde weiterhin hier beistehen. Kann ich noch etwas helfen oder soll ich noch ein paar Tränke erstellen?« »Nein, mein Kind. Leg dich endlich schlafen und erhole dich. Du bist schon viel zu lange hier.« Damit strich sie ihr tröstend den Rücken und nahm sich dem komatösen Tränkemeister an. Ein leises Gemurmel entfloh Madam Pomfrey und die Gryffindor erkannte einen Diagnostikzauber mit entsprechenden Diagnosen grün aufleuchten. Hermione Granger seufzte leise Luftstöße hinaus, erhob sich dann nur widerwillig und verließ stillschweigend die Krankenstation und dessen Patienten. Wann würde alles wieder zur seinem Ursprung finden? Hermione überdachte von Grund auf ihre Situation und die Folgen von einem Machtsüchtigen, jener, wessen eine Diktatur erschaffen wollte, in der er mit Selbstsucht und Egoismus nach Herrschaft strebte und teils erlangte. Nur die Sucht nach Macht und Anerkennung kontrollierten die Welt der Zauberer, dank Tom Marvolo Riddle. Sieben Seelen, sieben Sünden, sieben Horkruxe. Irgendetwas störte diesen Gedanken, doch es entfiel ihr, jetzt, da sie sich kaum noch auf ihren eigenen Beinen halten konnte. In ihren lauten Gedanken ging die junge Hexe jeden einzelnen Horkrux durch und ein schmerzhaftes Vibrieren ihrer Muskeln verriet ihr, wie müde sie wirklich war. Weiterhin stumm lief sie durch die noch vorhanden Geheimgänge Richtung »Raum der Wünsche«. Dort war sie alleine, keiner würde sie stören. Einen abgelegenen Gang weiter schreitend nach rechts, dann eine Abbiegung nach links und eine Tür zu ihrer Rechten präsentierte ihr den Raum der Wünsche. Dort drinnen angekommen sah sie, wie der Raum um sie herum sich verzerrte, vergrößerte und optional eine Ebene gestaltete. Sie erschuf in ihren Gedanken ihr altes Zimmer im alten Elternhaus in Luton, fünfzig Kilometer von London entfernt. Ein helles Zimmer, gut belichtet, schlicht und einfach gehalten und mit vielen Büchern über Literatur, Magie und Lexika standen in einem Holzregal weitgehend ausgestattet. Die junge Hexe schritt ins Nebenzimmer und steuerte direkt das Badezimmer an. Eine kurze Dusche und einen langen Schlaf wie Dornröschen, würden ihr helfen, Ruhe und Zufriedenheit zu finden, wenn auch nur für wenige traumlose Stunden. Hier wohnte sie seit vier Wochen provisorisch und nicht gerade freiwillig, fügte Hermione noch in Gedanken hinzu. Nie geahnte Kräfte zirkulierten in ihren Blutbahnen, durchforsteten jede Vene und erhitzten ihren Körper. Leise horchte Hermione Jean Granger in sich hinein und verlor jedes Zeitgefühl. Man sollte meinen, das sie als rational, logisch denkender Mensch mit den Folgen eines Krieges umgehen könnte. Sie half, wo sie nur konnte, doch wo sie wirklich gebraucht werden wollte, wurde sie verstoßen und vergessen. Ihr bester Freund Harry Potter fand Trost und Unterschlupf bei den Weasleys,- im noch vorhandenen und doch demolierten Fuchsbau, alleinig angezogen durch die Anwesenheit seiner großen Liebe Ginevra Weasley. Gemeinsam fand die Familie Weasley Trost, taten sich gegenseitig gut und trauerten um jeden einzelnen gefallenen Mitkämpfer und Freund. Nur sie war nicht willkommen, zumindest glaubte sie das. Eins wurde der jungen Hexe nach dem kalten Krieg bewusst, als sie nach der siegreichen Vernichtung Voldemorts zu Ronald Weasley hinüber rannte und ihn mitten im Schlachtfeld küsste. Dieses zarte kribbeln, die Röte in ihren Wangen und die schönen Gefühle in ihrer Brust waren tröstlich, fast schon eine Sucht. Aber auch nur fast. Es war schön, beruhigend. Eine Woche darauf wieder ein Kuss, wie er es zuvor schon war, doch nichts blieb von dem Gefühl vorhanden, noch hatte sie das Gefühl verliebt zu sein. Was war es? Logisch betrachtet erkannte die Gryffindor, dass es nur eine Schwärmerei gewesen sein konnte oder die Tatsache, dass sie sich Gefühle einbildete, um etwas anderes zu verdrängen. Warum auch nicht? Sie lebte in schwierigen Zeiten, wollte geliebt und auch wahrgenommen werden. Sie wollte Aufmerksamkeit und Liebe. Es waren Gefühle da, wollten erobert werden und doch war die Antwort schier eine andere. Die junge Hexe verdrängte den bösen Gedanken ihrer Antwort, schellte sich selbst dafür und zwang sich wieder nach Disziplin. Der Grund würde Ron nicht gefallen, wahrscheinlich noch nicht einmal seiner Familie, besonders Molly Weasley, welche hoffte, sie als Schwiegertochter in ihre Arme schließen zu dürfen. Sie hatte das Gefühl zu erkalten, leblos eingehüllt von Illusionen einer magischen Revolution und erschuf so nur einen Weg nicht innerlich zu Sterben. Sie nahm, sie akzeptierte und verdrängte die Tatsache, das sie Ron nur benutze. Schuldgefühle mit Angst ersetzten die verflogene Liebe und zerlegten jeden einzelnen ihrer Gedanken in tausend Teile. Hermione wusste, das sie etwas gutes Spüren wollte, Hoffnung schöpfen und daraus Kraft entziehen. Es gelang ihr, wenngleich mit ächzendem Gewissen, plagenden Albträumen und Zielorientierung der geheimen Mission, welche sie als goldenes Trio annehmen mussten. Zwei Wochen nach dem Krieg besuchte sie ihren Professor und kassierte von ihrem »Freund« mehrere Unterstellungen und bissige Kommentare wie: »Was soll das Hermione? Komm von ihm weg. Er hat vieles falsch gemacht, also was willst du noch bei der Schlange?« oder »Spinnst du nun? Mich zu versetzten, nur damit du die Fledermaus mit verarzten kannst? Poppy ist doch da!«. Ja, Madam Pomfrey war da, aber auch nur als einzige Medizinerin und Heilerin in Hogwarts und sie Hermione Jean Granger, beste Schülerin Hogwarts braute die Tränke für die Verwundeten, da ihr Professor dem Koma erlag, bemerkte die Gryffindor innerlich. Der Krieg hatte viele Verwundete und Tode hervorgebracht, sodass die Heiler im St. Mungos Krankenhaus selbst alle Hände voll zu tun hatten. Entsetzt über diese bizarre Meinung von Ronald und seinen hässlichen Aussagen, war die junge Hexe versucht, noch einige Gespräche mit ihm zu führen. Der Rothaarige blockierte vollkommen ab und fand noch angebliche Unterstützung von Harry, wobei dieser selbst dafür keine Gedanken verschwendete. Er war natürlich auf Hermiones Seite, dennoch hatte er auch mit den Folgen eines Krieges zu kämpfen, und wollte somit nur seinen besten Freund beruhigen, da sein Temperament sich selten im Rahmen des Möglichen befand. Letzte Woche ging es sogar soweit, dass sie nur noch über unwichtige Dinge diskutierten, welche nie von belang waren und noch weniger Wert hatten. Doch jeder einzelne war gereizt, gar kraftlos. Keiner in seiner Familie wollte verstehen, wie kaltherzig die Gryffindor gegenüber anderen war, noch weniger Ron. Da sie jedoch nur mit ihrer kühlen Logik helfen wollte und als eine der wenigen einen klaren Kopf behielt, wurde sie aber gerade deshalb verurteilt, statt getröstet. Konnte sie denn keiner verstehen? Wie sollten sie voran kommen, wenn jeder im Mitleid badete und keinen Fortschritt erzielte. Hogwarts lag noch immer in Trümmern und kein Zauber kurierte bisher alle Wunden, die man diesem Schloss angetan hatte. Professor McGonagall konnte als neue Schulleiterin schon einiges bewirken, mit vielen Heilungs,- und Reparierzauber, dennoch gelang ihr nicht alles, da auch sie Hilfe benötigte, wo Hermione ihr schließlich half. Neville Longbotton, Luna Lovegood und weitere Gryffindors halfen sich gegenseitig, so auch einige Slytherins. Jedes Haus arbeitete mit dem anderen zusammen und so schufen sie eine Gemeinsamkeit, gleich einem Friedensangebot. Das erste Mal seit Jahren, arbeitete jeder mit jedem, Hand in Hand, wo weder Vorurteile noch Verachtung einander verbucht wurden. Heute durfte sich die junge Hexe von Ronald anhören, dass sie doch mehr Gefühle zeigen sollte, weniger helfen, ihn begleiten und trösten müsste. Seit wann war er so egoistisch? Er liebte sie, ja wirklich, das erkannte die junge Hexe seit einigen Monaten, dennoch konnte sie so nicht weiter machen und so verlangte sie eine Pause. Eine Pause von Ron, den unnötigen Diskussionen, den Anschuldigungen und Behauptungen, die niemals zu rechtfertigen sind. Sie war Schuld. Den Kontakt zu ihrem besten Freund Harry hielt sie noch aufrecht, da er sie auch verstand, wenngleich er jedoch Gegenüber Ron schwieg und wandte sich schließlich immer wieder zu seiner großen Liebe. Eifersucht blühte in der jungen Hexe auf, da sie so gerne auch solch einen Freund wie Harry gehabt hätte, bekam stattdessen einen aufmüpfigen, taktlosen und verantwortungslosen Jungen als Mann. Sie liebte Ronald Weasley noch immer, aber nur als Bruder, einen, den sie nie hatte. Das Problem: Genau das sagte sie ihm vor einigen Stunden. Der Rothaarige fing darauf Feuer und ließ einige nonverbale Schimpftiraden los, soweit das ihm ein Schimpfwort entglitten war, was in jedem einzelnen schockierende Gesichter und Blässe hervorrief. »Schlammblut!« Was geschah danach? Keiner sagte dagegen etwas, keiner nahm sich Ron an und schellte ihn für dieses Wort. Nur ein merkwürdiger Ausdruck in den Augen seiner Familie. Harry Potter und Ginevra Weasley waren in dem Moment nicht Anwesend, was leider bedauerlich war, schimpfte die Gryffindor gedanklich. Sie war Schuld. Die junge Hexe schoss wieder einige Stoßgebete in die Luft und kam gerade aus ihrer heißen Dusche heraus. Der warme Nebel wirbelte in die Räumlichkeiten, und erschuf einen durchsichtigen Schein, worauf Hermione nur müde seufzte und sich warme Kleidung anzog. Einen Blick in den Spiegel riskierte sie nicht, als sie daran vorbei lief, doch konnte sie erahnen wie sie aussah. Dunkle Augenringe, blasse Haut und einen muskulösen Körper, der durch die anstrengenden Monate ihrer Reise gestählter wurde. Ihre dunkelbraunen Haare waren seit Jahren gebändigt, wirkten nicht mehr buschig-verknotet und waren mittlerweile vereinzelt lockig, fielen in sanften Wellen an ihrem Rücken hinab. Eine sehr große, schmerzhafte und helle Narbe zierte ihre linke Schulter in einer undefinierbaren Form und belief sich über ihren Rücken hinab bis zu ihren Hüften. Madam Pomfrey konnte sie zwar heilen, dennoch nicht verschwinden lassen, da der Fluch zu tief saß. Todesserin Bellatrix Lestrange, ein verantwortlicher Teil ihrer Albträume, trug einen sehr großen Anteil daran, folgend nach dem dunklen Lord. Das, was sie ihr antaten, wünschte Hermione keinen und dessen Folgen noch weniger. Sie spürte in sich eine Veränderung, welche sie selbst nicht definieren konnte, gar spezifizieren. Etwas wuchs in ihr, nahm all ihre Kraft und raubte ihre Sinne. Das gestörte Geflüster und die bösen Stimmen von Todesserin Bellatrix und dem dunklen Voldemort hallten tief in ihrem Inneren, brachen täglich aus ihr heraus und zwangen sie flehend nieder. Sie schrie, doch keiner konnte sie hören. Alles war im Nebel versunken. Doch darüber wollte die Gryffindor soeben nicht nachdenken und zwang sich zum Stillschweigen ihrer eigenen Gedanken. Leise schlich Hermione in ihr großes, warmes Bett und legte sich vorsichtig auf ihren Rücken, versuchte, sich selbst nicht noch weiter körperlich zu belasten. Zuvor aber nahm sie wie jeden Abend eine violettbraune Flüssigkeit zu sich, welche in einer kleinen Phiole schimmerte. Ein stark dosierter Traumlos-Trank mit einer Wirkung von etwa sieben Stunden. Sie nahm die Phiole zu sich, legte sie an ihre Lippen und trank ihn schließlich zügig. Kurz darauf zählte sie im Sekundentakt hinunter. Kapitel 2: Mors certa, hora incerta ----------------------------------- . D u m . S p i r o . S p e r o . ▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂ . H e r m i o n e . & . S e v e r u s . Mors certa, hora incerta. - Der Tod ist gewiss, seine Stunde ungewiss. England - Birmingham, 21st Century | August 24 Hermione Jean Granger wohnte provisorisch hundertfünfzig Kilometer nordwestlich von London in der Region West Midlands, bekannt als zweite Stadt Englands, weit abseits von ihren Freunden, anderen Hexen und Zauberern. Sie bezog ein kleines, ansehnliches und bequemes Muggelhotel, an einem Ort, an dem sie vorerst keiner vermuten würde. Es war in vergangener Zeit einiges geschehen, so viel, dass die junge Hexe den Abstand suchte und nun hunderte von Büchern um sich herum hatte, um damit eine Lösung ihres Problems zu finden. Es war komplex, kaum möglich erdenkbar und doch war das aufschlussreiche Gespräch mit Professor Dumbledore, vor einigen Wochen, eine plausible Antwort auf eine Vermutung, welche sie erst nicht für existent hielt. Es war so schlimm, dass sie bisher noch mit keinem darüber gesprochen hatte, noch nicht einmal mit ihrem besten Freund Harry Potter. Wie auch? Als sie Mitte Juni ihre Eltern von ihrem Gedächtniszauber erlösen wollte, damit sie wieder eine Familie hatte, somit Geborgenheit und Liebe, ereignete sich ein weiteres emotionales Tief. Es kostete sie einige Zeit ihre Eltern ausfindig zu machen, da der Gedächtniszauber ein mächtiger Zauber war, den sie noch zusätzlich modifiziert hatte. Doch als sie nach Melbourne apparierte, in die Hauptstadt des Bundesstaates von Viktoria in Australie und in die geräumige Wohnung kam, fand sie nur eine verstörende Leere vor. Der Name und ihre Anschrift stimmten, das konnte sie hundertprozentig sagen. An diesem Morgen sprach Hermione mit deren Nachbarin Miss Fortune, eine ältere und freundliche Dame, und erfuhr so, dass die Familie Granger vor etwa vier Monaten verstorben war. Schuld war ein betrunkener Autofahrer. Ihre Eltern waren verstorben! Dieser Gedanke schlug täglich in ihr Herz hinein, nahm ihr den Atem. Bissige Schreie manifestierten sich in ihrem Inneren und verschlangen ihre Gefühle, ihre Prioritäten und Lebenshaltung. Die innere Hoffnung sank weitgehend in sich zusammen, erschuf ihr eigenes schwarzes Loch. Wie tief sollte sie fallen? Zusätzlich zu ihren zerschmetterten Gefühlen, Leere und Ruhelosigkeit, machte sich nun auch Angst, Misstrauen und Kummer breit. Wie konnte sie nun das bewältigen, worauf sie ihre ganze Hoffnung verbannte? Nun war sie ohne Eltern, wie ihr schwarzhaariger bester Freund. Sie schrieb mit ihm täglich, welchen die junge Gryffindor sehr vermisste und nun ihr einziger Kontakt zur Zauberwelt war. Sie schottete sich beabsichtigt ab, worauf die Verbindung zu ihren Freunden und Schüler täglich geringfügiger wurde. Wieder kam eine braune Eule an ihr Fenster angeflogen, zweimal in der Woche. Die junge Hexe öffnete vorsichtig das große Fenster im Wohnzimmer, nahm den Brief an sich und bot der kleinen Eule Luly, Harrys Eule, einen Keks und ausreichend Wasser an. Schweigend öffnete sie das Pergament, überflog ihn kurz und ließ genauso schnell wieder davon ab. Minchen, liebe Mine, ich weiß wie Du Dich fühlst. Wollen wir uns nicht einmal treffen? Ich möchte Dir helfen und beistehen. Ginny will Dich auch wieder sehen, da sie Dich sehr vermisst. Sie will wieder über Frauendinge sprechen, von denen ich ihrer Meinung nach keine Ahnung hätte. Alle vermissen Dich. Ron auch, wenn er es auch nicht direkt gesagt hat. Du weißt doch wie er so ist. Als ich hörte, was er damals zu Dir gesagt hatte, habe ich bestimmt eine Woche nicht mehr mit ihm Gesprochen. Er hat sich bei mir entschuldigt und wollte Dir auch schreiben. Hat er? Es hat sich einiges getan. Die Vorbereitungen für die Neueröffnung der Schule beläuft sich auf Hochtouren und alle packen mit an. Einige neue Lehrer sind eingestellt und auch viele Schüler wiederholen ihr siebtes Schuljahr. Ich werde es machen, also sind wir beide schon mal zu zweit. Ich hoffe Du kommst nächste Woche. Schulleiterin McGonagall hat alles soweit im Griff und die Wunden einiger haben sich behoben. Und nun das Wichtige, was ich Dir Schreiben möchte: Snape ist aus dem Koma erwacht. Ihm geht’s soweit gut. Er streut wie sonst auch seine super-tolle-mega-geile und unwiderstehliche Laune. Ich habe ihm seine Erinnerung wieder gegeben und seither bekomme ich keine Beleidigungen, wie sonst zu hören. Merkwürdig oder? Aber das bleibt sicherlich nur, bis die Schule wieder beginnt. Wie es aussieht übernimmt er auch wieder seinen Unterricht in Zaubertränke. Professor McGonagall hat vermehrt auf ihn eingeredet, so hat mir das Sir Nicolas verraten. Laut dem Ministerium wurden alle Anklagepunkte gegenüber Snape fallen gelassen, er muss jedoch eine Bewährung ableisten und so auf Hogwarts bleiben. Viele sind noch misstrauisch, denke aber, das es sich legen wird. Wir wissen schließlich die Wahrheit. Ich habe auch schon mit dem Portrait von Professor Dumbledore gesprochen. Es war ziemlich komisch. Noch komischer war, als er nach Dir gefragt hatte, mit so einem Ausdruck, den ich nie zuvor bei ihm gesehen hatte. Er weiß etwas, was ich nicht deuten kann, dabei ist er nur ein Bild. Weißt Du etwas? Bitte, schreib mir schnell zurück. Du weißt ich bin im Grimauldplatz N°12 aufzufinden und habe für Dich ein Zimmer hergerichtet, wo Du immer zu Hause sein darfst. Die dazugehörige Bücherei soll ganz Dir gehören. Grüße von Ginny. Harry Hermione biss sich auf die Lippen. Okay, sie musste noch einmal von vorne anfangen, dachte die junge Hexe zerknirscht. »Sieben Horkruxe..« Sie schlug soeben zum fünften Mal ein Buch aus der privaten Bibliothek von Professor Dumbledore auf und erkundigte sich um die genaue Grundlegenden Kenntnisse über Horkruxe, aus Angst etwas zwischen den Zeilen nicht erkennen zu können. »Horkruxe sind oft unscheinbare Objekte, in denen ein dunkle Hexe oder Zauberer einen Teil seiner Seele außerhalb seines Körpers aufbewahrt. So geschieht das nur durch einen Mord, wodurch sich dann ein Teil einer Seele spaltet und ein schwarz-magischer Zauber diese in einen Gegenstand entsprechend einschließt. So lebt in einem Körper dann keine ganze Seele mehr, da sich ein anderer Teil in einem Gegenstand befindet und dort aufbewahrt wird. Der Horkrux gezeugte Gegenstand bleibt immer noch erdgebunden, auch dann, wenn der eigentlich Körper mit seiner Seele auf natürlichem Wege stirbt oder getötet wird, da dieser sich in einem unversehrten Horkruxgegenstand befindet. Die verbliebene Seele in dem gebundenem Gegenstand kann sich in fremde Körper einnisten oder mit fremder Hilfe wieder in einen handlungsfähigen Körper geschaffen werden. Bisher hat man herausgefunden, dass die Seele in einem Horkrux Instabilität aufweist und gegenteilig funktionieren kann, das heißt, wenn der Mensch getötet wird, stirbt sein Körper, doch die Seele in dem Horkruxe bleibt unversehrt, während bei der Zerstörung eines Horkruxes mit der enthaltenen Seele der Körper unversehrt erhalten werden kann. Die einzigen Mittel für die Zerstörung von Horkruxe sind von Kobolden gefertigte Waffen, schwarz-magisch erzeugte Dämonsfeuer und Basiliskengift.« Hermione Jean Granger dachte zum wiederholten Mal an die Gegenstände: »Tom Marvolo Riddle erschuf sieben davon, als Symbol seiner Stärke, eine magische Zahl zur Stärkung seiner Macht. Der erste Horkrux war sein eigenes Tagebuch und ein riskantes, da er nicht bloß Voldemorts Seele konservieren sollte, sondern eine Aufgabe zu erfüllen hatte. Sein zweiter Horkrux war ein plumper Goldring, in dessen schwarzen Stein das Peverell Wappen eingraviert war, und den Marvolo Gaunt als Familienerbstück der Gaunts an seinen Sohn und Stammhalter Morfin Gaunt weitergeben hatte. Die Zerstörung kostete Professor Dumbledore einen nicht heilbaren Fluch. Dritter Horkrux war ein Medaillon mit Slytherin Gravurzeichen, das Merope Gaunt geerbt hatte und aus Geldnot verkaufte. Lord Voldemort besaß ihn später durch einen Mord an einer reichen Sammlerin. Regulus Black stahl ihn damals und eignete ihn sich an. Zerstört hat ihn am Ende Ronald Weasley. Ein weiterer Horkrux war ein Trinkpokal von Helga Hufflepuff , auch aus dem Besitz der reichen Sammlerin Hepzibah Smith. Sein fünfter Horkrux war das Diadem von Rowena Ravenclaw, welches sich zum späteren Zeitpunkt im ´Raum der Wünsche«`aufhielt. Voldemorts sechster Horkrux war Harry Potter, der infolge von Mord durch ihn vernichtet wurde. Und den letzten Teil seiner Seele setzte er in Nagini, seiner Schlange. Neville Longbotton zerstörte sie mit dem, in Basiliskengift getränkten Gryffindor Schwert. Sieben Horkruxe, sieben Seelenspaltungen.« Doch vor zwei Monaten kam ihr unerwartet ein Gedanke, welcher schmerzte und Übelkeit hervorrief. »Ein Seelenbruchstück löste sich damals mit Voldemorts Todesfluch auf Harry Potter und wurde so zum Horkrux, ohne horkruxtypischen und schwarz-magischen Absicherungen«, murmelte Hermione in sich hinein. Aber weder ihr bester Freund Harry noch Voldemord wussten von diesem unbeabsichtigten Horkrux. Nur die Suchenden nach dem Horkrux wussten davon und das waren Professor Dumbledore und Professor Snape. Später dann auch ihre beiden Freunde und sie selbst. Zuletzt erkannten sie Harry als weiteren Horkrux, aber auch nur durch die letzte Erinnerung von Severus Snape. »Verdammt, was könnte es sein?«, fluchte die Gryffindor wieder einmal in sich hinein. Sie waren alle dumm. Wie konnte ihnen dieser Fehler nur unterlaufen? »Im Grunde genommen, wissen nur wir und die beiden Professoren von den sieben Horkruxen, der dunkle Lord dennoch nicht. Er wusste nicht von Harry als Horkrux. Das heißt, es gibt noch einen Seelenteil von Tom Marvolo Riddle und so wie es der Zufall will, bekommt er sicherlich seine Chance, wieder einen Krieg zu entfalten. Was ist also der wirkliche siebte Horkrux? Nagini musste seiner Berechnung nach der sechste erschaffene Horkrux gewesen sein.« Was sollte sie machen? Nach der Erkenntnis durch den Tod ihrer Eltern, rang die junge Hexe nach ihrer Fassung und suchte durch ihre neu gewonnene Erkenntnis der Horkruxe, das Gespräch mit dem Portrait von Professor Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore. Sie hatte ein mulmiges Gefühl, als sie das Büro nachts heimlich unaufgefordert betrat und dann die Steintreppen langsam hinaufstieg, ohne ein Passwort nennen zu müssen, was ihr missfiel. Die Personen in den Portraits schliefen alle, schnarchten und kaum ein weiterer Laut kam von ihnen, nur Professor Dumbledore schien sie dann zu bemerken. Sein blick war lieblich, freundlich und auch einladend, was es Hermione nicht gerade vereinfachte. Sie wusste nicht, wie sie mit ihrem ehemaligen Schulleiter umzugehen hatte. Sie mochte ihn, dennoch waren einige Zweifel vorhanden, alleinig die Tragödie seiner eigenen Familie und die Ausnutzung von ihrem Tränkemeister Severus Snape, wodurch ihre Meinung über ihren ehemaligen Schulleiter noch definiert werden mussten. Zurück in der Gegenwart blickte die junge Gryffindor durch ihre zeitlich begrenzte Wohneinrichtung. Nächste Woche würde sie wieder zurück nach Hogwarts gehen und ihr siebtes Jahr wiederholen, musste aber nicht zu allen Pflichtstunden erscheinen, da dies die Vereinbarung und Bedingung war, die sie gegenüber Schulleiterin McGonagall geäußert hatte. Sie hatte zwar vollkommen zugesichert, dass das ihre wenigste Sorge sein sollte, dennoch schien sie ziemlich besorgt zu sein. Hermione brauchte Zeit. Sie musste noch mehr recherchieren, noch viele Fragen beantworten, in der innigen Hoffnung, eine Lösung zu finden und auch eine mögliche Antwort zu dem letzten Verbleib des siebten Horkruxes. Eines wusste sie mit Bestimmtheit: Es hatte etwas mit Godric Gryffindor zu tun. Denn seine bisherigen Horkruxe bezogen sich auf jeden einzelnen Gründer von Hogwarts und nur allein von Godric Gryffindor gab es noch keinen Horkrux. »Was könnte es sein?« Sie musste zurück zur Schule, damit sie genau dies herausfinden konnte. Und das alleine, ohne ihre Freunde. Sie wollte Harry Potter, ihren besten Freund, nicht diese Bürde aufhalsen, da er ihrer Meinung nach schon zu viel ertragen musste, alleinig schon den Tod. Wie viel soll ein Mensch noch ertragen? Sie musste sich erkundigen, welche Gegenstände, Orte oder Hinterlassenschaften mit Gryffindor in Verbindung zu bringen wären. Welche Geschichte verbirgt sich dahinter? Erst kam ihr der Gedanke, später, wenn er wieder gesund war, mit Professor Snape darüber zu sprechen, dennoch hielt sie die Tatsache davon ab, das er selbst auch schon vieles ertragen, gar erleiden musste. Sie wollte Severus Snape schützen, ihn davor bewahren. Der Gedanke ließ sie erschrecken, dass es der Severus Snape war, der sie jahrelang beschimpft und ihr das Leben schwer gemacht hatte. Aber seit sie aufgebrochen war, um in den Krieg zu ziehen, sah sie ihren Professor mit anderen Augen, weil sie spürte, dass er auf ihrer Seite stand und das seit Jahren. Jeder zweifelte an ihm, doch sie wusste, es war anders. Alleinig durch das gestohlene Portrait von Phineas Nigellus Black erfuhr die junge Hexe von Severus Snape als Doppelspion. Durch einen schwer, unauffindbaren Bewältigungs,- und Abhörzauber, welcher modifiziert wurde, konnte sie die Gespräche zwischen dem Tränkemeister und dem ehemaligen Schulleiter Nigellus Black belauschen, zwar nicht immer, so aber konnte sie sich einiges zusammen reimen. So konnte die Gryffindor kleine Signale weiter geben, in denen Mister Black jene Information an ihren Professor weitergab und ihnen schließlich so geholfen hatte. Sonst hätten sie niemals die Möglichkeit gehabt, an das Schwert von Godric Gryffindor zu gelangen und auch die weitere Chance, die Horkruxe ihrer dunklen Magie zu berauben. Die Hilfe im Forest of Dean war sehr bereichernd, und spätestens dort erkannte die junge Hexe, wer ihr heimlich geholfen hatte, da nur Nigellus wusste, wo sie sich befanden. Nur durch kleine Information von ihr. × × × × England - Birmingham, 21st Century | August 27 Die Gryffindor saß im Schneidersitz zu Boden und hielt soeben das Buch »Besitztümer der Gründer« in ihrer Hand. Die Bücher, welche sie derzeit alle in Beschlag nahm, stammen alle aus der Verbotenen Abteilung im Zaubereiministerium, mit der Zustimmung von Zauberminister Kingsley Shacklebolt. Durch die Rettung der Zauberwelt hatte sie unfreiwillig einige Privilegien erlangen können, so auch einen Arbeitsplatz im Ministerium, welchen sie aber höflich abschlug. Sie wollte erst einmal einen ehrlichen Schulabschluss, den besten überhaupt. Sie erzählte Kingsley, dass sie sich mit allen Zaubern der Welt Kenntnisse aneignen wollte, damit sie sich für einige Abteilungen im Ministerium bewerben könnte, wenn es soweit war. Keiner im Ministerium hinterfragte dies weiter, sie kannten ihre Einstellung zu Büchern und Wissen, und holte sich noch zusätzlich die letzte Bestätigung von der Schulleiterin Minerva McGonagall und dem Portrait Professor Dumbledore. Keinen überraschte es, dass sie sich für Bücher interessierte und so auch keiner einen Einwand dagegen fand. Keiner wollte wissen, hinterfragen oder wurde misstrauisch für das, was sie sich aneignen wollte oder gar weshalb. Scientia potentia est - Wissen ist Macht! Hermione erinnerte sich wieder kurz an den Vorfall mit Ronald Weasley. Schlammblut. Dieses Wort machte ihr Kummer und noch immer spürte sie in der Zauberwelt, dass sie als Muggel kaum eine Chance haben sollte, andere zu überzeugen. Schließlich hatte sie nur ihr Wissen, was viele verängstigte und sie immer noch als Streberin galt. Dabei wollte Hermione nur beweisen, dass es nicht zählt, welche Herkunft man hatte und was für einen Einfluss man ausüben sollte. Hermione Jean Granger wusste selbst, dass sie keinen Wert hatte, dennoch musste sie kämpfen. Was sollte sie nun machen? Den Rat von Professor Dumbledore befolgen oder sein Rätsel durchschauen? »Oh Miss Gryffindor, jeder Mensch wie Sie mit Wissen und Kühnheit, der meint: Mut und Tapferkeit sind stets vereint. Eintausend Jahr und mehr ist es her, da wacht ein Wächter tief im Meer. Dunkle Wege, nasse Gassen und ein sichtbar dunkler Schatten bewacht die Maße. Dem Tod so nah, einflussreich, führt der Weg ins dunkle Reich. Ein dunkles Mal wird Dich verführen und mehr Einsamkeit verbüßen, doch des Wächters Macht stets über Dich so wacht. Die Antwort bleibt verborgen, auch wenn der Orden sich macht die Sorgen.« Albus Dumbledore sprach ihr in Rätseln, nickte ihr später freundlich zu und verschwand so leise, wie er gekommen war aus dem Portrait. Er meinte, dieses Rätsel würde meinen Weg weisen. Ein Hinweis von vielen, mehr durfte er nicht sagen. Und seither spielen die Portraits in Hogwarts verrückt. Das Rätsel konnte sie bisher nicht lösen. Sie kam nicht weit genug und auch keine weiteren Hinweise versprachen Erfolg. So konnte Hermione nur erkennen, das mit Wissen und Macht, Mut und Tapferkeit, sie als Gryffindor gemeint war. Doch was war vor über ein tausend Jahre und blieb bis heute? Wer ist der Wächter? Die wichtigsten Punkte die sie erkunden musste waren noch: Der Zeitraum von vor tausend Jahren bis heute, der Ort,- was wohl das dunkle Reich sein soll, dann die Verbindung mit dem dunklen Mal. Das Mal von »Dem, dessen Name nicht genannt werden dufte«? Würde dies der Weg sein oder was soll ihr das sagen? Birgt dieser den Weg zum Horkrux? Die Gryffindor suchte soeben das seltenste Exemplar von Flourish und Blotts mit dem Titel: »Ego sum, qui sum« in ihrer Nähe und fand es schließlich auf ihrem Bett. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es weit nach Mitternacht war und an Schlaf nicht zu denken sei. Dieses Buch existierte seit Jahren offiziell nicht mehr, da es damals verpönt worden war, nicht als realistisch anerkannt und daher Gerüchten zufolge in den Flammen eines Phönixes vernichtet wurde. Bis heute wusste man nichts über diese Kenntnisse, seien sie nun wahr oder nicht, über das welches sie soeben in ihrer Hand hielt. Steckt in diesem Buch genug Wahrheit? Sie hörte vor einigen Monaten von diesem Exemplar, als ein Paar unwissender Auroren darüber diskutierten, was es mit den Gründern auf sich hatten und ihren jeweiligen Geschichten, da nur von Godric Gryffindor kaum etwas hinterlassen wurde, und sprachen dann über das Buch, welches angeblich nur ein Gerücht sei und nie existiert habe. Sie schlug das Buch auf und las die erste Seite. Bis sie irgendwann an einem Punkt angelangt war, der in ihrem Geiste als Wahrheit logisch erschien. Ihr Gefühl bestätigte diese Aussage. »Contra vim mortis non est medicamen in hortis. Gegen den Tod ist kein Kraut gewachsen. Der Weg zur Mut und Tapferkeit. Damals in Godric Hollow's entschloss ich den Weg der Freiheit, des Wissens und der Neugierde zu beschreiten und bereiste so die ganze Welt. Nichts konnte mich halten, noch konnte ich aufhören. Das war zu Anfang nicht so, denn da war ich stets schüchtern und verschlossen. Doch auch mein Geist entwickelte sich mit meiner inneren Magie und so gewann ich neuen Mut. Meine Vater ließ mich ziehen und sagte noch: »Sohn, dies hier soll Deinen Weg führen!«, und überreichte mir damals einen Ring. »Dieser Ring ist schon seit drei Generationen in unserem Familienbesitz und soll nun mit deiner Volljährigkeit dir gehören. Der Ring hat Macht. Solltest du ihn weitergeben, dann so, dass das Herz am rechten Ort doch schlägt und wo Träume niemals untergehen!« Hermione las weiter, fand aber nichts genaueres mehr über die Macht des Ringes, nur die Beschreibung seines Aussehens. Er war Silber, matt verarbeitet und mit einem blauen Saphire ausgestattet, indem man das bewegende Universum mit seinen Sternen erblicken konnte. In der Innenseite des Ringes war die Inschrift: Dum spiro spero. Die Gryffindor sprach einen Zauber und ließ sich diese Worte übersetzen. »Solange ich atme, hoffe ich!« Wie passend, dachte sich Hermione und suchte weiter, von Seite zu Seite und fand wieder einen Textauszug, welcher sie faszinierte. »Meine große Liebe wurde vor meinen Augen getötet, weil jemand Macht für sich gewinnen wollte. Macht über mich, weil ich stärker geworden war, als mir eigentlich bewusst gewesen ist und das, weil ich ein Rätsel löste, was vor Jahren begann. Nur eine Prophezeiung kann ich noch verlauten, obwohl ich kein Seher bin: Eines Wächters Wegen ich nie gekannt, schlug die Tugend mit Tapferkeit und Verstand.« Die junge Hexe erstarrte kurzzeitig und überlegte kurz. Hermione überlegte: »Das klang nach den Worten von Dumbledore, zumindest waren sie nicht unähnlich. Was würde das bedeuten? Wenn ich recht überlege, musste es einen Grund haben, warum Professor Dumbledore so geheimnisvoll wahr. Vielleicht war er ein Geheimniswahrer!? Schließlich musste er als Schulleiter von Hogwarts einige Kenntnisse mit sich gebrachte haben. Vielleicht sollte ich nächste Woche mit allen ehemaligen Schulleitern ein Gespräch führen, wobei Phineas Black es wohl kaum freiwillig machen würde. Anderseits könnte ich ihn ausschließen, da er sicherlich mehr Interesse für das Haus Slytherin hatte. Also eingrenzen und nur ehemalige Gryffindor Schulleiter fragen?« »Mit meinen neu gewonnen Kenntnissen über mein Leben, meinem Wissen und meiner Macht, wollte ich für meine Nachwelt etwas hinterlassen, etwas erschaffen, an dem andere wachsen konnten. Alleine würde ich es nie schaffen, doch meine Freunde würden mir beistehen. So werden Helga Hufflepuff, Salazar Slytherin, Rowena Ravenclaw und ich eine Schule für Hexerei und Zauberei erschaffen, mit dem Namen Hogwarts. Wir haben beschlossen jeweils für jeden ein Haus zu erschaffen.« Weitgehend vertieft in das Buch, erkannte Hermione, dass dieses Buch der Wahrheit entsprach und gerade deswegen wollte man es damals zerstören. »Letzte Seite, letzter Absatz«, flüsterte Hermione leise. »Es ist soweit. Mein Kraft schwindet von Tag zu Tag. Salazar hat uns verlassen und viel Chaos hinterlassen. Unsere Freundschaft zerbrach wegen einer Frau, die wir beide liebten und kein Kampf dieser Welt konnte diese Bürde schmälern. Angesichts dieser Tatsache fing Salazar Slytherin an, nicht reinblütige, also muggelstämmige Hexen und Zauberer zu hassen und zu verachten, weil ihm seine große Liebe seine Gefühle nicht erwidern konnte und schließlich aus rätselhaften Gründen starb. Sie war ein Muggel. Als er uns verließ, hinterließ er eine Kammer des Schrecken, für den künftigen Erben Slytherins. Wir suchten und fanden diese Kammer nie, trotz unserer Möglichkeiten. So überlegte ich, auch einen Raum oder Ort zu Erstellen, der aber für einen Erben Gryffindors sei. Jemandem mit Herz und Verstand, der so Hilfe von Hogwarts erhalten würde, die bisher niemand gekannt hatte. Man muss das Herz von Gryffindor finden, nur durch mehrerer Rätsel, sieben insgesamt. Das erste Rätsel: Erinnerst du Dich an Deine Worte, wo ich fand' Dich an mit vielen Sorgen. An einem Morgen in der Nähe irgendeiner Pforte, trotz meiner Sicht per Sopraorte? Durch Ehrung und Ordnung mich selbst in den Gang versetzt, allen Anschein stets verletzt. Mein Weg schreitet schnell von hier nach dort, an einem sehr verlassenen Ort. Nur einer wird es nie vergessen, war es auch nur Pflichtbemessen, ein Raum ganz reich, sendest mir deinen Traum sogleich. Schein und Sein zwischen Raum und Zeit findet sich ein Niemandsreich, zeitgleich im Erdbereich!« »Das erklärt zumindest den Hass an Muggel und eventuell auch, weshalb das Buch verschwand und angeblich verbrannt wurde«, erkannte Hermione monoton. Doch das Rätsel interessierte sie wirklich und ihre Neugierde nahm Besitz von ihr. Kapitel 3: Vita brevis, ars longa --------------------------------- . D u m . S p i r o . S p e r o . ▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂ . H e r m i o n e . & . S e v e r u s . Vita brevis, ars longa. - Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang. Hogwarts (School for Witchcraft and Wizardry), 21st Century | September 5 Alle schwiegen und blickten zum Ort des Geschehen. Kein Wort verließ jemandes Lippen, bis einer Person der Geduldsfaden riss: »Miss Granger, zehn Punkte Abzug und Nachsitzen für eine Woche. Kommen Sie nach der Stunde zu mir«, zischte böse eine wütende Stimme durch den gesamten Raum und ließ alle Gesichter erblassen, nur die von Hermione Jean Granger nicht. »Ja, Sir.« Die junge Hexe war müde und erschöpft, sodass ihr Kessel unbeabsichtigt explodiert war und einen nebeligen gelben Rauch entfachte, durch die Folgen einer verwechselten Dosierung einer Alraune. Der Trank, den sie derzeit durchnahmen, war ziemlich einfach und nur eine Wiederholung für die UTZ-Prüfungen. Dummerweise war sie nicht konzentriert genug, um schnell genug aus ihrem Problem zu parieren. Severus Snape stand mit funkelten Augen vor ihr und wies sie kurz zurecht, ohne sie aber persönlich zu beleidigen, was Hermione wirklich verwunderte. Die Gryffindor nickte nur phlegmatisch und kümmerte sich dann um ihren demolierten Kessel. Der schwarzhaarige Junge, der überlebt hatte und über den dunklen Lord siegte, blickte noch nervös mit seinen grünen Augen zu ihr hinüber und versuchte noch weiter, bis zum Ende der Stunde, Kontakt mit ihr aufzunehmen. Doch Hermione konnte nicht anders, tröstete ihn nur mit einem sanften Lächeln und beließ es dann auch dabei. Fünfundfünfzig Minuten später endete die Schulstunde. Wieder schmerzhaftes Schweigen. Hermione seufzte, richtete sich auf und lief mit langsamen Schritten zum Schreibtisch ihres Professors. Schließlich sprach er erst, als der letzte Schüler den Raum verlassen hatte: »Sie, Miss Know It All, werden jeden Tag um zwanzig Uhr vor meinem Büro erscheinen und Strafarbeiten ableisten, damit Ihnen künftig nicht solch ein missachtender Fehler unterläuft und Sie endlich aufhören meinen Unterricht zu boykottieren. Beginnend heute Abend. Und seien Sie pünktlich«, damit erhob er seine Hand und deutete ihr den Weg nach draußen. Teilnahmslos schritt sie nach draußen und wurde schon sehnsüchtig von Harry Potter erwartet. »Hermione was ist los? Sonst passiert dir das doch auch nicht! Das ist schon das dritte Mal.« Ohne weitere Worte schnappte sich die junge Hexe den Arm des Schwarzhaarigen und zog ihn von den Kerkern weg. Denn wer wusste, wie viel die Wände in den Kerkern hören würden. »Harry mir geht es gut. Ich glaub einfach, dass ich in letzter Zeit zu viel lerne, obwohl die Schule erst angefangen hat. Außerdem macht mir die Sache mit meinen Eltern und Ron zu schaffen!«, log sie mit schlechtem Gewissen, wusste aber, das sie es für ihren besten Freund tat. »Das mit deinen Eltern ist wirklich tragisch. Ich verstehe dich und Ron macht das alles nicht besser. Gib ihm Zeit. Er kann noch immer nicht verstehen, wieso es so gekommen ist und weshalb du Snape gerettet hast. Und dann noch, dass du ihn nicht liebst.« Dabei ignorierte er ihr Geständnis, dass sie selbst ausnahmsweise zugab, zu viel zu lernen. »Professor Snape«, korrigierte ihn Hermione. Harry rollte nur lächelnd seine Augen. »Ja, Ma'am. Gehen wir essen? Ginny wartet auf uns.« »Nein, geh du nur vor. Ich werde mich kurz schlafen legen, da ich jetzt zwei Freistunden habe und somit hoffentlich meine Konzentration wieder fähig sein wird, dem Unterricht zu folgen.« »Dann werde ich zumindest was heimlich einstecken für dich.« »Was würde ich nur ohne dich machen?« Harry lachte kurz und kniff sie kurz am Arm. »Noch glücklicher sein wie bisher.« Damit hatte er unrecht, auch, wenn er vielleicht anderer Ansicht war. Sie sind beste Freunde, da teilt man sein Leid, auch wenn dieser jemand der Auserwählte war oder die Schachfigur von Professor Dumbledore. »Harry, Harry«, schüttelte die junge Hexe verheerend ihren Kopf und brachte so ihre voluminöse Haarpracht zum Wackeln. »Sag doch so etwas nicht. Ich habe es nie bereut und werde es nie bereuen, niemals, mit dir befreundet zu sein. Egal was wir bisher erlebt haben und noch erleben werden. Ich würde jederzeit und ohne Fragen wieder in den Krieg ziehen. Denk nicht daran. Du hast nun Ginny, hast die Möglichkeit deinen Abschluss zu machen und vielleicht später Auror zu werden, sofern du die Prüfungen bestehst.« Bewusst ließ Hermione die Worte: »Mit dir« in den Krieg ziehen, aus ihrem Vokabular. Schließlich hatte sie sich selbst eine Mission aufgetragen, ohne ihn, ohne sein Leben noch weiter in Trümmern bergen zu wollen. Nach einem kurzem Scherz und einer kurzen liebevollen Umarmung verzog Hermione sich in ihren Gryffindor Turm und ging direkt in den Mädchen Schlafsaal. Dort angekommen setzte sie sich in ihr Bett, zog ihre Vorhänge zu und sprach noch einen Schweigezauber, damit sie nicht gestört werden würde. Zuerst einmal besah sie sich ihren neuen Stundenplan, den sie seit fünf Tagen hatte und würde nun austüfteln, welchen Unterricht sie streichen konnte, damit sie mehr Zeit für Recherchen haben würde. Sie hatte Alte Runen, Arithmantik, Astronomie, Besenflugstunden, Geschichte der Zauberei, Kräuterkunde, Muggelkunde, Pflege magischer Geschöpfe, Verteidigung gegen die dunklen Künste, Verwandlungen, Wahrsagen, Zauberkunst und Zaubertränke. Nach einigen Sekunden wusste sie sofort, dass sie Besenflugstunden, Muggelkunde und Wahrsagen abwählen würde. Schulleiterin Minerva McGonagall würde sicherlich nichts dagegen haben, solange sie allen wichtigen Unterrichten folgen,- und in allen Fächern bestehen würde. Nachdem das geklärt war, legte Hermione sich kurz hin und versuchte nur für einige Minuten zu schlafen. Nur kurz Ruhe und Kraft, doch ihr Gehirn ließ sie einfach nicht in Ruhe. Hermione war mittlerweile gut darin geübt, ihre Emotionen hinter verschlossenem Deckel halten zu können, dass sie dabei kaputt gehen würde, ignorierte sie ganz bewusst. Sie hatte bisher noch keine Möglichkeit gefunden in Ruhe und vor allem alleine im Schloss nach einem Hinweis oder etwas ähnlichem zu suchen. Harry und Ginny ließen sie keinen Moment aus den Augen, was der Gryffindor jede Luft zum Atmen nahm. Einerseits wollte sie nicht alleine sein und einfach nur geliebt werden, jedoch waren die Blicke, die ihnen ihre Freunde jedes Mal zuwarfen, nicht gerade hilfreich für einen Weg der Besserung. Ron hatte sich mehrfach entschuldigt, was sie mit gequälter Miene zwar annahm, jedoch nicht akzeptierte. Molly hatte ihr auch nochmals einen Brief geschrieben, worin ihre Entschuldigung darauf hinaus lief, das sie alle zu dieser Zeit viel Schweres durchmachen mussten und selbst nicht wussten, was eigentlich los war. Und das Ronald noch eine Menge Ärger für seinen Ausbruch erhielt, dennoch verlangte sie, ihre Worte waren in Watte gepackt, dass die junge Hexe doch verstehen sollte, dass sie sehr leiden, da sie viele Verluste zu tragen hatten und jeder einzelne Verstorbene ein Loch im Herzen hinterlassen hatte. Die Gryffindor erzählte ihrem besten Freund nicht davon, nicht, weil sie ihn verschonen wollte, einfach, weil sie selbst keine Kraft hatte, unnötige Diskussionen auszuführen. Dann war da noch dieser besorgte Blick im Tränkeunterricht von Harry Potter. Hermione verstand ihn, doch irgendwie schien sie keiner verstehen wollen, daher kamen ihr die Strafarbeiten bei Professor Snape gerade recht. Nach der Strafarbeit könnte sie kurz nach Hinweisen bei jemanden fragen, wo sie sicher war, dass dies ein nächster Schritt wäre. Jemand, welcher lange schon Gryffindor bewachte. ═══.♥.══════════════════ »Minerva, das kann nicht dein ernst sein«, fluchte Severus Snape und wünschte sich augenblicklich zurück in seine privaten Räume. Seinen Blick undefiniert auf die Schulleiterin gerichtet und wünschte ihr soeben einige Flüche an den Kopf. »Doch, anders geht das nicht und auch Albus ist der selben Meinung gewesen. Im Grunde war es sogar seine Idee. Irgendetwas stimmt nicht und du musst es herausfinden, schließlich bist du exzellent darin.« Bei der Benennung des ehemaligen Schulleiters schoss ein kurzer Schmerz in seinem linken Unterarm. Er hatte es immer noch schwer einige Dinge zu akzeptieren, wissend, dass er zwar nun ein freier Mann war, dennoch an der Schule seine »Bewährung« abhielt und immer noch Schuldgefühle hatte. Sagen würde er dies nie und zugeben noch weniger. Zum Glück war Albus Dumbledore derzeitig nicht in seinem Portrait vorzufinden. »Nun, die Portraits verhalten sich in letzter Zeit ziemlich merkwürdig, was uns zu denken geben sollte. Außerdem machten mich die Worte von Albus ziemlich misstrauisch. Es ging um Miss Granger, aber vielleicht bilde ich es mir nur ein.« »Miss Know It All?« Minerva McGonagall pikste ihm auf seine Brust. »Nenn' sie nicht so, Severus. Schließlich warst du damals genauso wissbegierig und voller Neugierde.« Als Antwort erhielt sie ein leichtes Zischen. »Was hat es nun mit dem Mädchen auf sich?« Minerva grübelte kurz, zuckte anschließend ihre Schultern. Ihr Blick richtete sich auf einen imaginären Punkt in ihrem Büro, während ihr violettfarbener Hut nach hinten kippte. »Er sagte, dass sie ziemlich leiden würde und mit etwas zu kämpfen haben würde, was ihre Seele zerstören könnte. Hogwarts würde sich verändern. Mehr sagte er auch nicht. Was meinst du dazu?« Der schwarzhaarige Zauberer blickte schweigend aus dem Fenster. Er wusste, das sein ehemaliger Freund, wenn sie so was wie Freunde waren, stets ein Geheimnisbewahrer war und die Dinge immer nur so sprach, dass sie einen Zweck erfüllen würden. Aber was hatte eine junge Hexe damit zu tun? Expliziert würde er nur daraus schließen können, das die Frau bald etwas auslösen würde, was für Hogwarts Folgen haben könnte, doch so dumm sollte sie nicht sein, oder? Und was meint er mit leiden und ihrer Seele? Eine Hand auf seiner Schulter riss ihn aus seinen Gedanken. Die Schulleiterin stand nun direkt neben ihm und äußerte ihre Bitte: »Severus, kümmere dich bitte um sie. Finde heraus, was Hogwarts und Miss Granger für eine Verbindung haben!« Severus war erstaunt, dass seine Schulleiterin und Kollegin auf die selbe Schlussfolgerung kam oder die Tatsache, das sein Gehirn nicht mehr so gut in Form war, was er augenblicklich wieder verwarf. Das wäre niemals der Fall. »Sie ist deine Löwin.« »Dann vertraue ich dir in vollem Vertrauen meine liebste Löwin an, sodass du immer Acht auf sie gibst!« »Das klang eher nach einer sehr alten, mit Falten bestückten und theatralisch veranlagten Mutter, die ihre nervige Tochter für den Bund der Ehe ihrem Angetrauten überreicht, Minerva«, fauchte er und fixierte die Schulleiterin. Statt einer Antwort erhielt der Tränkemeister nur ein verschmitztes Lächeln. Seine dunklen Augenbrauen zitterten kurzweilig, gefolgt von einem Augenrollen. Er verlor dieses Spiel, also jetzt nachgeben, noch bevor es schlimmer werden konnte. Am Ende musste er noch Potter bei sich aufnehmen oder Erstklässler freundlich begrüßen, erhellte er seine Gedanken. »Ich schau wie ich es zeitlich einrichten könnte, Miss Know It All vor einem Schaden zu bewahren!« Servus fügte in Gedanken noch hinzu: »Sofern Potter ihren Weg nicht kreuzen würde. Anderseits konnte sie allein schon ziemlich nervenaufreibend sein.« »Na bitte, geht doch!« Freudig klatschte die Schulleiterin in die Hände. »Erwarte nicht zu viel. Du kannst froh sein, das ich keine Zinsen für die abgezogenen Hauspunkte deines Hauses abziehe.« »Mein Lieber, sei nicht so kleinlich.« »Ich definiere es lieber als Detailinterpretierungen für jeden erstellten Schaden!« Severus kräuselte seine Lippen und blickte mit seinen dunklen Augen in die der Schulleiterin. »Pass einfach auf sie auf. Ich denke, Albus hat recht und e..«, doch ehe sie aussprach entband sich der Tränkemeister der Anwesenheit Minervas, verließ mit zügigen Schritten den Raum und schlug dann den Weg in seine Kerkern ein. Er sollte nun herausfinden, weshalb die Portraits derzeitig ein seltsames Verhalten präsentierten. Das war ihm schon länger aufgefallen, hatte es aber als Folgeschäden des kalten Krieges zugeschrieben. Das seltsame jedoch war, dass die Bewohner in den Portraits jedes Mal verschwanden, wenn eine Hexe oder Zauberer ihnen zu nahe kam. Schon ein Blick genügte und sie verschwanden von der Bildfläche. Diese Ereignisse dominierten seit einigen Wochen das Verhalten der verzauberten Gemälde und ließen keine logische Schlussfolgerung zu. Er müsste nun Recherchen betreiben, vielleicht sogar Zauberstab-Gefuchtel anwenden, wenn es nötig war. Der Gedanke an diese Bitte brachte keine guten Gefühle mit sich. Er wusste mit seinem gewonnenem Leben nichts anzufangen. Wie auch? Es war niemals geplant, dass er diesen Krieg überleben würde. Alles war geplant, alles mit eingebunden, was hätte geschehen können und doch war niemals die Rechnung geschrieben worden, in der er überleben würde. Wer hatte ihn überhaupt gerettet? Poppy, als auch Minerva schwiegen sich zu diesem Thema tot, und noch konnte Severus Snape aus diesem Verhalten keine Lösung schließen. Wer würde verheimlichen wollen, sein Leben gerettet zu haben? War es dieser Person etwa peinlich? Daraus konnte er aber auch etwas Positives abgewinnen, woraus die Blutschuld niemals beglichen werden müsste. Das war zumindest eine beruhigender Gedanke. Severus Snape hing seinen Umhang ab, ließ sich dann von seinem tollpatschigen Hauselfen Winky einen Tee bringen, während er sich noch ein Buch aus seiner privaten Sammlung mit einem Schwebezauber hervor rief. Dann setzte er sich in seinem Büro auf einen gemütlichen schwarzen Sessel, vor seinem großen Kamin und blickte, wie jedes Mal, in die hellroten Flammen des Kamins. In seiner linken Hand einen heißen, dampfenden Tee mit einer Scheibe Zitrone und zur seiner Rechten ein Buch über »Magie der Portraits«. Erleichtert über die endlich einkehrende Ruhe, genoss er jeden Schluck seines Getränkes und las nun angestrengt in seinem Buch. »Die präzise Darstellung jedes Werkes splittet einige charakterliche Züge und präsentiert diese in meistens zwei Portraits wieder, zum Einen für den Transfer von Nachrichten und Informationen, des Weiteren für ihre ehemalige Präsent ihrer Macht und Zurschaustellung ihres ehemaligen Statuses. Die magischen Portraits sind so gearbeitet, dass sie als real erscheinen und ihre Bewegungen »Atypisch« ihrer Charakterstärke sind, während sie jedoch nicht vollkommen wirken, jedoch für ewig erhalten bleiben. Nur dominierende Wesenszüge übernehmen sich durch den Zauber mit in die charismatischen Bewegungen der jeweiligen dargestellten Hexe oder Zauberer. Die Erfindung der beweglichen Portraits kam einst vom Malermeister Clément Cearbhall, welcher so seine Frau verewigte und immer bei sich behalten wollte. Die Perfektion in den Portraits ergibt sich durch einen magischen Pinsel und einem bindenden Zauber, so auch, durch einen Blutstropfen jener Hexe oder Zauberer, welche so zweckgebunden nach dem Tod das Bild bewohnen könnten. Die gegebene Landschaft und Ortschaft in den Hintergründen des Portraits ergeben sich durch die entstandenen Erinnerungen, Lieblingsorte oder letzter Verbleib eines unerfüllten Traumes. Später stellte der Malermeister fest, dass die Bewusstseinsspanne sich erweiterte und die Porträtierten die Möglichkeit hatten, auch in anderen Portraits zu wandern und so Kontakte knüpften. Inwiefern diese Bewusstseinsspanne sich entwickelt, bekommen sie auch die Möglichkeit zu schlafen und zu ruhen, so auch, andere tiefgreifende Emotionen zu zeigen. Weitere Jahre später beobachtete der Bruder von Clément Cearbhall, dass auch Geister kurzzeitig in den Gemälden verschwinden können, jedoch nicht im zweiten Portrait auftauchen. Wo die Hexen und Zauberer die Chance haben die Gemälde als Transportwege zu nutzen, haben Geister statt dem Transfer eher eine Verwirrung gestiftet, welche die Portraits verstimmte. Noch ist man nicht auf die Lösung des Problems gekommen.« Severus Snape murrte kurz, blickte auf die Uhr und bemerke, dass er noch eine viertel Stunde haben würde, bis Miss Granger bei ihm erscheinen würde. Der Gedanke daran verstimmte ihn schon, auch die Aufgabe, die Minerva McGonagall ihm aufgetragen hatte und keine weitere Chancen der Entbehrung zu ließ. Er würde den Teufel tun und nach ihr Ausschau halten. War denn die Tatsache, dass der Slytherin sich schon Lilys Sohn annehmen musste, nicht Grund genug, ihm mal Ruhe zu gönnen, ohne dass er ständig in irgendetwas hinein geriet? Kurzzeitig verfing sich sein Blick verschwommen in den warmen Flammen im Kamin, bis er sich schließlich wieder dem Buch zuwandte. »Unbekannt ist die Behandlung der Portraits von Giften und Flüchen. Die genauere Abwendung ist nicht bekannt und auch nicht, wie man dagegen vorbeugend behandeln könnte. Die letzte bekannte Seuche erlag 1789 in Irland in einem Portrait, dessen Zustand sich als solches zeigte, anderen Hexen und Zauberer aus dem Weg zu gehen und jeden Blick zu vermeiden. Kurz darauf war das Portrait für immer leer. Der Zauberer wurde nie mehr gesehen. Späteren Zeugen zufolge wurde erzählt, sie hätten angeblich eine geisterhafte Gestalt gesehen, die der Person im alten Rahmen glich, was aber bis heute nicht bewiesen werden konnte. Der Rahmen wurde später verbrannt. Bisher ist kein ähnlich bekannter Fall bekannt, noch ergab sich eine weitere Möglichkeit den Kern des Problems auf dem Grund zu erkunden ...« Ein störendes Geräusch ließ ihn zu Tür aufblicken. »Miss Granger, pünktlich wie immer«, murmelte der Tränkemeister gelangweilt und verzögerte sein Aufstehen vom Sofa, legte vorsichtig sein Buch aus der Hand und schritt aus seinem Büro hinaus, nicht vergessend, sich seine Robe umzulegen. »Nun, Miss Know It All, folgen Sie mir unauffällig«, befahl er mit gekräuselten Lippen und einem Blick, der jeden Erstklässler sofort zum Weinen gebracht hätte. Meist sogar noch verunsicherte Siebtklässler wie Mister Longbottom oder Miss Leanne, doch die nicht vorhandene Emotion in Miss Grangers glasigen Augen ließen ihn aufhorchen. Er schritt voran, ließ seine langen Roben aufbauschen und machte so einen triumphierenden Eindruck voller Macht und Respekt. Die trübe Beleuchtung der flammenden Fackeln gaben dem Kerkergang etwas mysteriöses, gar etwas gruseliges. Keiner seiner Slytherin Schüler befand sich freiwillig nach zwanzig Uhr mehr in seinen Gängen. Mit Beginn des neuen Schuljahres sind unwiderruflich die Schulregeln der letzten Jahre zuvor wieder in Kraft getreten, auch, wenn der Krieg seine Spuren hinterlassen hatte. Obwohl es schon September war, erschien der Herbst ruhelos, nebelig und kälter, als die letzten Dekaden es sein konnten. Dadurch, dass die Temperatur draußen um die fünfzehn Grad wanderten und der Wind sich schleichend durch die kalten Steine zog, herrschten hier in den Gängen um die fünf Grad. Sie lief ohne Worte, ohne störende Fragen, welche sonst sein gereiztes Befinden störten, einfach ihm hinterher. Severus bemerkte, das seine Gryffindor immer noch schwieg, obwohl sie schon außerhalb der leisen Kerker waren und bald bei Hagrids Hütte angelangt sein würden. Er genoss ihr Schweigen. Vorhin spürte er ein kurzes Geräusch ihrerseits, ignorierte es jedoch und hielt es für unnötig zu ihr nach hinten zu blicken. Der Tränkemeister drosselte sekündlich seinen schnellen gang, bis er schließlich vor dem offensichtlichen Eingang, die Bäume als Markierung des verbotenen Waldes, stehen geblieben war. Kurz wagte Severus einen Blick nach hinten. Miss Hermione Granger schien anscheinend fern jener Realität, ihr Blick senkend auf den Enden seiner Roben gerichtet und lief irritiert in seinen Rücken hinein. Er zischte warnend und holte sie dann aus ihren Träumen zurück, sein Blick jedoch nach vorne gerichtet. »Fünf Punkte Abzug«, funkelte er böse und erhob seine Stimme wütend. Sie schwieg immer noch. Was war los? »Sprachlos, Miss Granger oder wie komme ich zu dieser überaus seltenen Gelegenheit? Diese Verschwiegenheit steht Ihnen.« Er genoss noch immer ihr Schweigen, dennoch machte sich nun ein merkwürdiges Gefühl in seinem Herzen breit, etwas, welches er schlichtweg nicht definieren konnte und das trotzdessen, dass er schon so viele Emotionen zu spüren bekam. Nach einigen Sekunden weiterer Stille drehte er sich gewitzt um, und blickte in ihre dunkel braunen Augen, wobei Severus Snape erkannte, dass es ihr anscheinend wirklich nicht gut ging, so auch schon heute Mittag in seinem Unterricht. Motiviert, die kleine Löwin aus ihrer Reserve zu locken, beugte er sich gefährlich zu ihr hinunter und blickte sie mit provozierenden Blick an: »Bin ich so anziehend, das Sie es sich nicht nehmen konnten, mir in den Rücken zu laufen?« Kapitel 4: Manus manum lavat ---------------------------- . D u m . S p i r o . S p e r o . ▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂ . H e r m i o n e . & . S e v e r u s . Manus manum lavat. - Eine Hand wäscht die andere. Die nächtliche Dämmerung des Abends brach bereits an, als Hermione erschöpft aus ihren Bett gestiegen kam und den besorgten Blick von Ginvera Weasley einfangen durfte. Ein kleiner Schock durchzuckte ihre angespannten Glieder, als ein Blick auf die Uhr besagte, das es kurz vor acht Uhr abends war. »Verdammt!«, seufzte sie und bemerkte melancholisch, das sie wieder einmal das Abendmahl geschwänzt hatte »Alles in Ordnung, Mine?« Ihre zarte Stimme versagte und die Gryffindor verzog unwillkürlich ihre Mundwinkel. Musste das wieder sein? »Ja, Ginny, alles bestens«, fauchte sie wütend, »immer diese Fragen. Bald verlange ich für solche Fragen Galeonen.« Die rothaarige Hexe hob kapitulierend ihre zarten Hände nach oben. »Beruhige dich. Ich kann dich verstehen, ich soll nur von Ron fragen. Er will sich morgen mit uns in Hogmeads treffen.« »Ich verzichte freiwillig, da ich noch einiges machen muss.« »Du kannst Ron nicht ewig aus dem Weg gehen, Minchen« Hermione schüttelte kurz ihren Kopf und sah in Ginnys Augen wirklich Sorge. Aber die junge Hexe wusste, das sie morgen wichtige Sachen zu erledigen hatte, wo ein Hogmeads treffen einiges durcheinander bringen würde. Was sollte sie also machen? »Mach ich schon nicht, aber ich fühle mich dazu nicht in der Lage, will mich den keiner Verstehen? Es geht um weitaus mehr, als nur um Ron oder seinen Kindischen Ausbrüchen. Ich liebe ihn als Bruder uns weiß von Grund auf, wie er funktioniert. Aber ich brauche derzeitig einfach nur ruhe, sei es Ron, der Orden oder hilfesuchende Schüler mangelnder Intelligenz. Ich habe das Bedürfnis einfach mal alleine zu sein um in ruhe Kraft zu Schöpfen und über alles nachzudenken. Verstehst du das?« Hermione holte tief Luft und rang nach ihrer kühlen Fassung. »Nach all dem Kampf, den aufgestoßenen Emotionen und Opfer die ich erlebt habe, wünsche ich mir den Alltag zurück, der vor dem Krieg bestand hatte. Es ist hart, ja, ich weiß! Ich weiß auch, das wir nun in Sicherheit sind, mehr oder minder, dennoch wach ich nachts verängstigt auf, weil das Gefühl weiterhin besteht in Gefahr zu sein, auch, weil es zuvor über neun Monate so war. Angst. Nur eine kleine Regung, ein Schatten oder Geräusch und ich habe meinen Zauberstab kampfbereit in meiner Hand gehalten, aus Reflex heraus.« Während sie soeben einen kleinen Teil ihrer Angst schilderte, wurden die Augen ihrer besten Freundin immer größer. Dabei hatte Hermione nie Irgendjemanden von ihren wahren Albtraum erzählt. Was wirklich in der einen Nacht geschehen war, als sie im Malfoy Manor gefangengenommen wurde und ihre Freunde in den Kerkern die halbe Nacht eingeschlossen gewesen waren, den Qualen und Ängsten während des Kampfes gegen Voldemort oder den schmerzlichen Verlusten von Fremden, Mitkämpfer, Schüler, Lehrer und Freunden. Statt irgendwelcher Worte sprang Ginny von ihrem Bett auf, umarmte ihre Freundin ruckartig und wollte so ihren Mentalen Anker festigen und einen Halt als Freundin präsentieren. Noch bevor die junge Hexe in tränen ausbrach, wandte sie sich schnell ab und erklärte Ginny kurz, das sie sich fertig machen wollte, damit sie zum Nachsitzen pünktlich ankommen würde. Sie verstand und verabschiedete sich mit den Worten: »Erzähl mir später in welcher Form der Professor dich leiden lässt!« »Sehr witzig«, stammelte Hermione und verschwand kurz ins Bad. Einige Minuten später lief sie in zügigen Schritten die Treppen hinunter und stand dann schwer atmend in den düsteren Kerkergängen. Hermione Jean Granger zog ihren Umhang noch enger um sich und bemühte sich einer geraden Haltung beim laufen, doch das Zittern in ihrem Leibe verbreitete sich umgehend und die Kälte umschlang sie eindringlicher. Als sie dann schweigend vor der Bürotür von Professor Snape stand, atmete die junge Hexe wiederholt tief ein und Klopfte pünktlich an die dunkel braune Holztür. Nichts war von der anderen Seite der Türe zu hören, kein Geräusch drang an ihre Ohren, bis der Professors urplötzlich vor ihr erschien und einfach vorausschritt mit seinen langen Beinen. »Nun, Miss Know It All, folgen Sie mir unauffällig!« Sein Blick ließ keine Antwort abwarten und in perfekter Geschmeidigkeit lief er den langen, kaum belichteten Korridor entlang. Schweigend folgte die Gryffindor ihm, hielt bewusst fünf Meter Abstand und bewunderte wie immer das aufbauschen seiner dunklen Robe. »Warum eigentlich Fledermaus? Dunkler Engel würde annähend alles erklären. Schwarze schwingen umschmeichelten die starke Präsenz des Halbblutprinzen. Unser gefallener Engel der Nacht, auch, wenn es nur seine Roben waren, statt Flügeln.« Netter Gedanke, grinste Hermione in sich hinein und war gleichzeitig erschrocken über das gedachte. Die junge Hexe seufzte und hoffte bald zu wissen, welche Strafe nun folgen würde, hatte aber nicht die Kraft danach zu fragen. Warum auch? Ihr Professors würde sie nur mit einem herablassendem Ton und einer verabscheuungswürdigen Miene strafen. Dann fiel Hermione auf, das sie diesen Gang nicht kannte, den sie soeben beschritten. Sie hatte, dank der »Karte des Rumtreibers«, fast jeden Weg, Gang, Gasse, Korridor oder Geheime Strecken genutzt, doch dieser hier war ihr unbekannt. Die Wände wurden plötzlich dunkler, unstrukturierter und schimmerten merkwürdig. Ohne ihren Professor aufmerksam machen zu wollen, was sie Tat, berührte die junge Hexe beim gehen des nun enger werdenden Ganges die Wände und bemerkte, das die Gemäuer Hogwarts warm und feucht waren, was jedoch bedenklich sein sollte. Dann erschien plötzlich hinter Professor Snape ein jugendlich aussehender Geist aus der Wand, was Hermione jedoch nicht erschreckte, sie aber kurz anhielt. Sie war selbst überrascht über ihre fehlende Reaktion und ihr Professor schien nichts mitzubekommen. Der Geist wirkte wie eine achtzehnjährige reiche Dame, sehr Aristokratisch mit anmutiger Haltung. Ihre dunklen Haare lagen wirr und unachtsam auf ihren schmalen Schultern. Ihr Blick, als auch ihr Gesicht kamen Hermione bekannt vor und so durchzog ein kurzer unbemerkten Schauer ihren Rücken. Sie war kein Geist von Hogwarts, das wusste sie definitiv. Lächelnd erhob der Geist seine zarten Finger und setzte sie auf ihre eigenen Lippen, als Zeichen des Schweigens. Ehe die junge Hexe reagieren konnte, kam der Geist mit einer schnellen Geschwindigkeit ihr zugeflogen und ging dann schreiend durch sie hindurch. Eine erektile Ekstase voller Macht zelebrierten in ihren Adern und floss durch ihre erhitzten Blutkreislauf. Ein heftiges Gefühl sprang in ihr auf, explodierte, stach sie nieder und Hermione hatte das Gefühl, immer tiefer zu fallen. Noch tiefer und schneller, ohne Halt und jeder weiterer Fall wurde berauschender. Plötzlich vererbte das Gefühl und die Gryffindor fühlte sich wie in jener Nacht : verloren, wertlos, verraten, missbraucht, hilflos und schwach. Schnell rannte sie zu ihren Professor und passte sich wieder seiner Schrittgeschwindigkeit an. Hermione schüttelte heftig ihren Kopf, als wolle sie alles von sich abbringen, weshalb sie versuchte, sich auf andere Gedanken zu bringen und achtete daher wieder verheerend auf die dunkle Robe ihres noch schnellen voranschreitenden Professors. Dann wurde es immer heller, umso weiter sie weiter liefen. Nun erkannte sie, das sie sich hinter dem Schloss befanden und eine kleine Brücke ihren Weg markierten. Noch immer schwieg sie. Sie konnte das Gefühl nicht wirklich abschütteln, auch die Gedanken ließen sich nicht verdrängen. Ein mystifizierendes Gefühl sickerte in sie hinein, raubte ihr den Atem. Wie sollte das alles weiter gehen? Sie muss das Rätsel lösen. Der ihr unbekannte Gang hatte etwas in ihr ausgelöst und auch der Geist war nur auf sie fokussiert, das musste also etwas heißen, bemerkte Hermione. Die junge Hexe entschloss, sich später heimlich Harry Potter Tarnumhang zu schnappen, sodass ein nächtlichen Rundgang ihr hoffentlich Antworten liefern würde. Das ihr Professor nichts davon mitbekam, wunderte Hermione jedoch. Plötzlich und ohne Vorwarnung war ihr Professor stehen geblieben. Ehe sie reagieren konnte, lief sie schonungslos in seinen Rücken hinein und spürte den intensiven Geruch von Kräuter, etwas süßem und einem Hauch von etwas ihr unbekannten. Ein lautes zischen holte sie aus dieser Erkenntnis heraus. »Fünf Punkte Abzug.« Hermione Jean Granger zuckte müde ihr schultern. Das Punktesystem dieser Schule war ihr seit neustem völlig egal und so entglitten kein Wört aus ihrem Munde. »Sprachlos, Miss Granger oder wie komme ich zu dieser überaus seltenen Gelegenheit? Diese Verschwiegenheit steht Ihnen.« Diese Genugtuung wollte sie ihm gönnen und schwieg weiterhin, was ihrem Professor wohl nicht gefiel, den dieser drehte sich zügig zu ihr um und musterte sie akribisch. Nun bekam sie zu ihren restlichen Gefühlen noch ein mulmiges hinzu. Er schritt noch näher an sie heran, beugte sich sachte zu ihr hinunter und blieb wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht stehen. »Bin ich so anziehend, das Sie es sich nicht nehmen konnten, mir in den rücken zu laufen?«, fragte er provozierend. Das verräterische Lächeln brachte die Gryffindor dann doch am Ende zur Weißglut. Was dachte er sich nur? Trotzig verschränkte Hermione ihre Arme und kam noch einen Zentimeter näher an sein Gesicht. Ihre Augen glühten ihn an. »Oh, Sir«, sie legte eine kurze Kunstpause ein, »Sie wollten mich an einem so wunderschönen Abend wie heute hier in Hogwarts herumführen, nicht ich. Daher muss ich mich fragen, wer hier wen anzieht. Sollte das ein romantischer Sparziergang werden?« Sie legte noch eine Spur Unschuld in ihren Worten und konnte so die verfinsterte Miene von Severus Snape beobachten. Verräterisch zuckte seine linke Augenbraue und nur das funkeln in seinen Augen zeigte eine kleine Regung. »Miss Granger, Sie plappern.« Das wars? Keinen Punktabzug oder irgendeine andere Art von Beleidigung? Hermione Granger war nun verwirrt und starrte ihn mit offenem Mund nieder, welches Severus Snape nicht entging und zufrieden grinste. Zufrieden? Die junge Hexe war sich nun wirklich sicher, das ihr Gehirn ihr einen üblen Streich spielen wollte. Professor Snape und ein Lächeln? »Träumen Sie nicht, Miss Granger, wir wollen schließlich noch ein wenig Spazieren«, säuselte er süffisant und lief weiter voran. Als Antwort erhielt er eine peinliche röte ihrerseits. Nun erkannte die Gryffindor, wo sie sich eigentlich befanden und inspizierte ihre Umgebung, gleichzeitig folge sie dem Halbblutprinzen. Der verbotene Wald. Die hohen Bäume wehten umher und verloren stetig ihre bunten Blätter. Das Laub wirbelte herum und verteilte sich überall am Boden. Die Dunkelheit umhüllte sie gänzlich ein und die Zauberstabspitze von ihren Professor deutete ihren Weg, worauf die junge Hexe ihren eigenen hervor holte und mit einem »Lumos« licht ins dunkle brachte. »Miss Granger, bleiben sie dicht hinter mir«, dozierte er in einem lauten Ton. »Auch auf die Gefahr hin, das Sie das Gefühl verspüren werden, das ich Sie umrennen könnte?«, murmelte die junge Gryffindor sehr leise und nur an sich gerichtet. Ärgerlicherweise entging ihm kein einziges Wort und ihr Professor quittierte ihr gemurmel mit: »Die Gefahrenzulage verrechnet sich noch mit Ihren Strafarbeiten und Ihren immer weniger werdenden Hauspunkten.« Hermione starrte ihn schon wieder an. Warum ließ sie sich heute so von ihm Provozieren? Statt beherrscht und gelassen oder gar respektvoll gegenüber autoritäre Personen, zog die junge Hexe scharf die Luft ein und funkelte den schwarzhaarigen Mann böse an. Das eigentlich schlimme war, das er sie weder verhöhnte, noch auf einen andere Art bloßstellte, welches nicht seinen üblichen Wesenszug darstellte. Was sollte sie davon halten? »Das kann nicht Ihr ernst sein!?« »Fünf Punkte Abzug.« »Wofür?« »Alleinig für Ihre besserwisserische Kernkompetenzen, Ihrer nicht vorhandenen Geistesgegenwart und des Weiteren Ihrer Ankündigung für die Verletzung eines hoch angesehenen Autorität, Lehrkörper und Meister der Tränke.« Okay, das mit dem verhöhnen nahm sie zurück. »Professor Snape, ich will Ih..« »Ich sagte Meister«, unterbrach er sie arrogant. »Ja Sir!«, betonte Hermione abwertend, was ihn anscheinend amüsierte. »Sagen Sie nicht einfach ´Ja Sir!`, Miss Granger!« »Ja Ma'am?« Im Gegenzug bot er: »Dreißig Punkte Abzug?«, und einen verachtenden Ausdruck von Belustigung. »Wenn das die einzige Möglichkeit ist Ihr unbefriedigtes Ego in glücklicher Ekstase mutieren und schwellen zu lassen, dann machen Sie nur weiter«, giftete Hermione Granger unbeabsichtigt scharfkantig und hielt dann beschämend ihre Hand vor ihrem Mund. Ein knurren, gefolgt von einem zischen entfloh aus seinen feinen Lippen: »Schweigen Sie endlich und konzentrieren Sie sich auf das wesentliche, wenngleich ich es bezweifle, das Sie das erkennen mögen!«, und beendete so ihre Konversation. Und da bemerkte die Gryffindor, warum sie hier im verbotenen Wald waren. Hier im äußeren Territorium, umringt von hochgewachsenen Bäumen und Schlingpflanzen, die verräterische Bewegungen von sich gaben, wucherten trotz der Jahreszeit schon etliche Helleborus niger, bekannt als schwarzer Nieswurz und verlangten geradezu danach, geerntet zu werden. Diese magische Pflanze erbracht einige Vorteile und fand in vielen Tränken Einsatz. Die Gryffindor erkannte dann von weitem einen klaren See, glitzernd und mit unglaublicher Schönheit. Der Mond hatte seine volle Phase noch nicht erreicht, vielleicht noch neun Tage und dann würde er sein licht überall haben. Ein starker Wind pfiff durch die Bäume und wirbelte ihre Gedanken auf. Wieder dieses bekannte Gesicht und ihr anmutiges auftreten aus dem nichts. Da war wieder der junge Geist und fing ihren Blick auf. Dann schaute sie fixierend zu einer Helleborus, einige Meter von ihr Entfernt, schaute für wenige Sekunden zum hellen Mond und zum Abschluss wieder in ihre braunen Augen. Hermione schaute sie nun schweigend an und neigte ihren Kopf nach recht, wodurch sie ihren Professor besser im Auge hatte. Dann war der Geist wieder verschwunden. Welchen Zweck diente ihre Anwesenheit oder ihr Blick? Der Mond oder der Nieswurz? Was hatte es damit auf sich? Sie fiel. Sie fiel tief und hart zu Boden, zumindest fühlte sich so jedes Mal ihr emotionales Tief an. Wieder durchzuckte ein schmerzhaftes Zucken durch ihren Körper, manifestierte sich in jedes Faser ihres Körpers und hinderte sie am gehen. Unangenehme Hitze strömte durch ihren Körper. Mit glasigen Augen blickte die junge Hexe zu Boden. »Atmen, tief atmen«, flüsterte sie. Hermione musste sich beruhigen. Was geschah den wieder mit ihr? »Sie werden jetzt doch nicht Angst bekommen?« »Ich verzichte.« grummelte sie und konzentrierte sich weiterhin auf ihre Atmung. Professor Snape mied bewusst ihre Gegenwart, hielt weiterhin seinen zwei Meter Abstand und deute ihr nun, das sie vorsichtig die Blüten der Pflanzen des Nieswurz ernten sollte. Sie tat wie befohlen. Professor Severus Snape tat es ihr gleich, dieses Mal mit einem Abstand von hundert Metern oder mehr, abschätzen wollte sie es soeben nicht. Die junge Hexe ignorierte weitgehend seine Gegenwart, zumindest war sie es versucht und bemühte sich, ihre schmerzen nicht andeuten zu lassen. Diese Schmach würde sie ihm nicht geben. Ohne es bewusst getan zu haben, befand sich Hermione nun an der Pflanze, welche der junge Geist fixiert hatte. Nichts schien ihr ungewöhnlich, bis sie das Blut an der Blüte erkannte. Es schimmerte und plötzlich konnte die Gryffindor ihren Blick nicht mehr davon abwenden, obwohl sie eigentlich mittlerweile eine Phobie gegen diese Essenz haben müsste. Doch sie war fasziniert und das ekelte sie dann doch an. Blut und der Mond in Kombination ... . Was wollte der Geist ihr Mitteilen und woher kam das Blut? × × × × »Endlich, Mine, wo warst du den?«, empfing sie eine fröhlich gestimmte Ginny. Dann erkannte die junge Gryffindor den Grund: Harry war unmittelbar neben ihr und sein Haar standen in alle Richtungen, röte zierte seine Wangen. Dato, sie mussten bis eben wild miteinander im Gemeinschaftssaal, um halb zehn Uhr abends, herum gemacht haben. Oh, Liebe, wo bist du nur? Hermione rollte genervt ihre Augen. »Lach bitte nicht«, doch verhindern konnte sie es doch nicht. »Wieso? Du siehst eben einfach nur süß so aus? Hast du dich mal ein einem Spiegel betrachtet?« »Süß? Wie viel Butterbier habt ihr getrunken?« Doch die junge Gryffindor verabschiedete sich mit einem kurzen Winken und lief die Treppen zu den Mädchentrakt hinauf. Leise schlich sie zur ihrer Kommode, öffnete diese so leise wie möglich, um ihre Mitschülerinnen nicht zu stören, holte in ihrer untersten Schublade die Perlenbesetzte Handtasche heraus und verschwand dann ins Bad. Das Spiegelbild musste lügen oder ihre Freundin war Blind. Sie war nicht süß, sonder total beschmutzt durch die Arbeit im verbotenen Wald und die Tatsache, das Professor Snape das wohl wusste und sie mit einem grinsen entließ und den Worten: »Entgegen Ihrer unschönen Erscheinung, sollten Sie Morgen angemessene Kleidung tragen. Pünktlich um neunzehn Uhr wieder vor meinem Büro.« Seufzend legte Hermione ihre Sachen auf das Waschbecken, entkleidete sich vollkommen und schritt dann unter die Dusche. Nachdem sie sich wieder frisch und sauber fühlte, ging sie wieder zum Waschbecken und besah sich im Spiegel. Sie trug nun eine dunkelgraue Jogginghose, einen grünen Tanktop, wodurch man die träger ihres schwarzen Spitzen BH ersehen konnte und ein paar bunte Kuschelsocken an ihren Füßen. Mit einem kurzen Zauber und einem hinterher fluchen über ihre Haare, lagen sie am Ende fast Glatt an ihr, obwohl ihr Glättungszauber noch nicht wirklich ausgereift war oder ihre Haare zu widerspenstig. Hermione betrachtete sich nach langer Zeit wieder im goldenem Spiegel der Gryffindors. Nicht ganz über das Kompliment »Süß« überzeugt, wandte sich Hermione davon genauso schnell wieder ab, schnappte sich ihre Perlenbesetzten Handtasche und griff mit ihren Arm hinein. Nach kurzen hin und her, einem großen Knall, verursacht durch das Fallen von vielen Büchern, zog Hermione endlich den Umhang hervor. Der Tarnumhang. Das würde wieder eine lange Nacht werden, bemerkte sie mit unterschiedlichen Gefühlen. Sie konnte morgen zum Glück ausschlafen und würde jetzt die Möglichkeit nutzen, die sie brauchte. Ein kurzer Illusionszauber auf ihr Bett gerichtete, zeigte dann anschließend ihre eigene Person schlafend unter einer Decke, damit keiner ihr Verschwinden bemerken konnte. Dann folge ein Ignorierzauber über sich selbst. In ihrer rechten Hand hielt sie die Karte des Rumtreibers und ihren Zauberstab, mit der anderen hielt sie den Tarnumhang um sich geschlungen. Sie war der Bewahrer von Harrys Sachen, jetzt, wie auch im Krieg schon. Leise, mit schnellen und ausgiebig großen Schritten, hechtete Hermione aus dem Bad, durch das Mädchenzimmer hinab zum Gemeinschaftsaal, welcher noch immer mit den beiden verliebten besetzte waren, und dann weiter hindurch aus dem Portrait. Wie ein zarter Windhauch beschritt Hermione die verlassenen Gänge, bedacht darauf, sich so leise wie möglich zu verhalten und die Luft durchdringende Möglichkeit in ihren Lungen auf Reserve zu setzen. Sie durfte nicht auffallen, den wer wusste, wer ihr vielleicht über den Weg laufen könnte. Die junge Hexe blickte nervös um sich herum, wie ein Dieb auf der Flucht, beachtete jedes Pfeifen oder rasselnde Geräusch und lief weiter hinab in die Kerker. Hoffentlich würde ihr Professor längst im Bett liegen, auch, wenn es erst kurz vor Mitternacht war und sicherlich kein Indiz dafür stand, egal wie viel Uhr es sein würde, musste sich die junge Gryffindor eingestehen. Nun stand sie wieder vor dem Büro ihres Professors und überlegte, welchen Weg sie später eingeschlagen waren, doch ihr Gehirn meldete dichten Nebel mit Aussicht auf donnernde Kopfschmerzen. Schulterzuckend und mit schlechtem Gewissen lief sie einfach den langen Korridor entlang und besah sich jedes Stein. Kein licht durchdrang diesen düsteren Gang und Hermione musste mit ihren Zauberstab licht erzeugen, dennoch so unauffällig, das kein murrender Professor verdacht schöpfen könnte. Dann erkannte sie einen Wasserspeier, wo sie kurz anhielt und dessen sie genauer betrachtete. Der Gang stimmte, den hier waren sie einfach vorbeigelaufen. Hermione betrachtete mit Neugierde den Wasserspeier, ähnlich eines Löwens und das im Kerker, bemerkte sie ironisch. Dadurch fiel ihr der dunkle Winkel hinter der grauen furchterregende Statue auf, die komische Wölbung der oberen Decke und erkannte einen weiteren Geheimgang. Wieso hatte sie das vorhin nicht gemerkt? Weiter laufend war sie nun an jener Stelle angekommen, wo sie den Geist getroffen hatte. Hermione biss sich nervös auf ihre schmalen Lippen, auf die inständige Hoffnung, jene Begegnung kein drittes Mal erleben zu müssen. Dann erinnerte sich die junge Gryffindor, das die junge Frau aus der Wand hergekommen war. Misstrauisch betrachtete sie das Gestein und wusste um seine Struktur, die sich bis heute nicht geändert hatte. Sollte es das auch? Aus reiner Neugierde griff sie zu jener Stelle und stellte überraschend fest, das ihre Hand durch die Wand hindurch Griff. Ein Geheimgang in einer nicht ersichtlichen Stelle? Das schien ihr merkwürdig. »Sei nicht Feige ... du standest Voldemort gegenüber, da ist das hier doch gar nichts«, schimpfte Hermione mit sich selbst. Ein kurzer Luftstoß und sie sprang in die Wand hinein. Erst nach einigen Sekunden wagte sie es, ihre Augen wieder zu öffnen und stellte überraschend fest, das dies wieder ein langer grauer und dunkler Korridor war. Diesen befolgte sie und lief ruhig geradewegs hinweg. Jetzt wo Hermione das Gefühl hatte unbeobachtet zu sein, nahm sie den Tarnumhang herunter und trug ihn wie ihren Schulumhang. Endlich am Ende angekommen, blickte sie enttäuscht nach Vorne. Die Wand war Leer, doch standen rechts, als auch links eine goldene Löwenstatur, prunkvoll und mächtig in ihrer Haltung als Swings. »Eine Sackgasse?«, flüsterte Hermione Jean Granger enttäuscht. Als sei ihre Stimme das Passwort für einen Zauber gewesen, erschien nun langsam ein goldener Rahmen, welche sich durch eine Schlange in ein Viereck formte, eine Leinwand sich erstellte und plötzlich ein ihr unbekanntes Portrait erschien. Auch die Fackeln an den Wänden fingen Feuer und brachten viel Wärme und Licht in das Gewölbe. Sie wartete und staunte um die einfache Magie der Erschaffung dieses Bildes. Der Hintergrund der Leinwand stellte sich als schlicht heraus. Es war ein hell belichtetes Zimmer und inmitten dessen befand sich ein Sessel in einem dunklen Leder. Die Wände waren in einem sanften rot und viele Bücher befanden sich in den Regalen hinter dem Sessel. Wo war aber der Inhaber des Bildes? Müde schloss sie kurz ihre Augen und schubste die Müdigkeit aus ihrem Geist, da dieser noch einiges ausharren musste. Als sie diese wieder öffnete erkannte sie einen jungen Mann im Sessel sitzen. Er blickte sie Neugierig und Freundlich an, sein Blick voller Güte und Nachgiebigkeit. Ein Mann mit langen blonden Haaren, eine markantes und vernarbtes Gesicht. »Wer sind sie?«, hauchte Hermione distanziert höflich. Der junge Mann erhob sich gutgelaunt aus seinem Sessel, lief dann zu ihr zu, bis die Gryffindor nur noch seinem Kopf im Portrait erblickte. Seine grünen Augen sahen gefährlich aus im Gegensatz zu dem Rest seines Körpers. Irgendetwas erkannte sie in seinen Augen, konnte dennoch nicht deuten, was es sein könnte. »Entschuldigen Sie, Miss, meine Name ist Tyr Neuta und ich bin Ihre nächste und neue Aufgabe!«, entschuldigte er sich und nickte ihr leicht zu. Seine gebräunte Haut schimmerte in Schein der Fackeln. Die Gryffindor zog ihre Augenbraue zusammen und starrte in diese unergründlichen Augen. »Wieso?« »Weil es meine Pflicht ist.« »Wo befinde ich mich gerade und welches Rätsel hatte ich den gelöst, das ich ein neues erhalten werde?« »Nun, das erste Rätsel von Godric Gryffindor.« Seine Stimme sprach diesen Namen mit großem Stolz aus, lächelte Siegessicher und rückte seine Brille auf seiner kleinen Nase zurecht. Noch bevor sie antworten konnte, sprach er leise, als sei jedes Wort unvorstellbar Wertvoll, das Rätsel aus: »Erinnerst du dich an deine Worte, wo ich fand' dich an mit vielen Sorgen. An einem Morgen in der nähe irgendeiner Pforte, trotz meiner Sicht per Sopraorte? Durch Ehrung und Ordnung mich selbst in den Gang versetzt, allen Anschein stets verletzt. Mein Weg schreitet schnell von Hier nach Dort, an einem sehr verlassenen Ort. Nur einer wird es nie vergessen, war es auch nur Pflichtbemessen, ein Raum ganz Reich, sendest mir deinen Traum sogleich. Schein und Sein zwischen Raum und Zeit, findet sich ein Niemandsreich, zeitgleich im Erdbereich!« Hermione verzog kurz ihre Mundwinkel, bewahrte sich ihre Haltung jedoch und seufzte kurz auf. »Wo befinde ich mich jetzt?« »Vor mir liebes.« Sein grinsen endete nicht und Hermine hatte kein gutes Gefühl dabei. »Das ist mir durchaus bewusst, dennoch ist es mir ein Rätsel, das ich überhaupt welche lösen muss, dann noch dieser verlassenen Ort. Wohin führt Ihr Weg, wenn ich durch das Portrait laufen würde?« »So viele Fragen und doch so wenig Zeit. Hören Sie mir zu, Miss Gryffindor, den auch meine Zeit ist begrenzt. Statt einem Rätsel müssen Sie mir eine Aufgabe erfüllen, damit Sie zum dritten Rätsel gelangen. Erst wenn diese Aufgabe erfüllt ist, dürfen Sie durch mich hindurch.« Hermione Jean Granger war verwirrt, was Tyr erkannte und leise weiter sprach: »Hören Sie mir genau zu. Sie sind als Schülerin dieser Schule auserwählt worden, weil Sie als einzige Muggelgeborene jede Eigenschaft aller vier Häuser in sich tragen, jedoch mit dem Hauptmerkmal eines Gryffindors, gefolgt von einem Ravenclaw. Mut und Verstand. Hogwarts wählte Sie aus und nun müssen Sie erneut zeigen und beweisen, wie mutig Sie sein werden. Mehr darf ich Ihnen nicht Mitteilen.« In ihr brannten die Fragen geradezu in ihrem inneren und auch die Neugierde kannte keine Grenze, doch musste Hermione erst einmal genauer darüber nachdenken, was Hogwarts mit ihr zu tun habe, wenn sie jedoch auf der Suche nach dem letzten Horkrux war. Welchen Zusammenhang bestand darin. Würde die Belohnung am Ende der Ring sein oder nur eine Falle? Hatte der dunkle Lord auch dieses Rätsel gelöst? Aber er war kein Muggelgeborener und was überhaupt hatte ihre Herkunft damit zu tun? Oder was würde sie wirklich erwarten? Welches Bedeutung hatte dann das Rätsel von Professor Dumbledore? »Sie müssen sich beeilen, bis der Zyklus sich verändert und ein dunkler Schatten dem Mond sein Licht raubt, so auch unsichtbar sein würde. Werden Sie es bis dahin nicht schaffen, sind wir alle wieder dem Untergang geweiht!« Seine Stimme erhob sich und eine feiner Ton von Traurigkeit war in diesen Worten verborgen. Die junge Hexe schwieg. Wieder? Ausnahmsweise war sie Sprachlos und rang nach ihrer Fassung. »Nun den«, begann der junge Mann im goldenen Rahmen, »ich ersuche Ihre Pflicht, als einen Freund, als Gryffindor und ehemaligen Krieger Hogwarts. Ich erbitte eine Wachablösung meiner Tat, so auch meine Machtusurpation jeden Tag und gegen eine abdikation in einem Sarg. Nur einer kann dies erbringen, möge das meine schmerzen lindern und seinen Kopf bewahren, wenn auch seiner fast verloren war. Als Hüter des Löwen, er als einzigster mein Erlöser.« Hermione wusste auf Anhieb wer gemeint wurde, konnte aber nicht glauben, das die Lösung so einfach sein sollten. Vielleicht sollte sie Harry doch einweihen, dann hätte sie zumindest die Bestätigung, ob es wirklich so einfach wäre oder sie einfach zu Intelligent für die Rätsel schien. »Ich werde mit Ihm wieder kommen.« »Versuch es!« »Wieso versuchen?« »Das werden Sie früh genug Erkennen.« Damit verbeugte er sich höflich zum Abschied und verschwand er aus seinem Portrait, wodurch die junge Hexe wieder alleine im Korridor war. Sie musste sich beeilen. Nur was hatte er mit dem Zyklus gemein? Kapitel 5: Ultimus omnium ------------------------- . D u m . S p i r o . S p e r o . ▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂ . H e r m i o n e . & . S e v e r u s . Ultimus omnium. - Der schlechteste von allen. Hogwarts (School for Witchcraft and Wizardry), 21st Century | September 6 Es war mittlerweile vier Uhr morgens und Hermione konnte ihn nicht finden. Wo war er? Normalerweise hatte er seinen Stammplatz, doch selbst dort konnte die junge Frau ihn nicht ausfindig machen. Sir Nicholas de Mimsy-Porpington, bekannt als der Fast-Kopflose Nick war nirgends, nicht existent. Vielleicht sollte sie einen Suchzauber aktivieren? Hermione Granger lief suchend in Hogwarts umher, ging durch viele Gänge und Wege, auch in Klassenzimmern und sogar zurück in die Kerker, wo einst Sir Nicholas seinen Todestag mit Harry, Ron und ihr feierte. Doch das wirklich merkwürdige war die Tatsache, das ihr kein Geist begegnet war oder gar ein Blick von einem der hängenden Portraits. Die Portraits waren unbewohnt, was die Gryffindor mies stimmte. So entschied sie zurück in ihr Gemeinschaftszimmer der Gryffindor zu gehen, als die junge Hexe eine leise, unangenehme und melancholische Melodie bemerkte. Sie stand soeben auf den Richtungsändernde Treppen, welche ihren Weg gerne alle paar Sekunden änderten, doch jetzt schien es ihr, als ob sie ihr den Weg dort hinweisen würden. Hermione schluckte nervös und nahm dann den ihr angebotenen Weg in die fünfte Etage. Hermione schlang ihren Tarnumhang noch enger an sich und lief den vertrauten Weg ins Vertrauensschülerbad, und erinnerte sich noch an jene Zeit, wo sie noch Vertrauensschülerin war. Dieses Jahr hatte sie abgelehnt, doch Professor McGonagall war noch immer sehr hartnäckig und verlangte, das sie das Schüleramt anerkennen würde. Bisher hat Luise McConnor aus ihrem Hause diese Ehre übernommen, schien jedoch Probleme mit den jeweils vertrauten Aufgaben zu haben. Die Gryffindor half ihr, damit sie es einfacher haben würde, dennoch wollte Hermione eigentlich nur ihre ruhe. Sie musste leise lachen. »Schon merkwürdig. Mein Leben lang wollte ich Freunde haben, niemals alleine sein und seit dem Krieg wollte ich genau das: Alleine sein. Wenn man jetzt so die Schüler betrachtete, sah man kaum die folgen eines Krieges. Es war wie vor drei Jahren, alles völlig normal und die Sorgen waren nur der strenge Lehrstoff der Schule«, dachte die junge Hexe. Sie stand nun vor der Tür des Bades und öffnete diese schließlich zaghaft. Boris der Bekloppte, eine Statue am Eingang sah sie neugierig an, trotz des Tarnumhang, welchen sie noch immer trug. Erst als die Löwin die Tür hinter sich geschlossen hatte, nahm sie den Umhang von sich und zeigte sich öffentlich. Boris endete in seinem Summen und nickte seinen Kopf anerkennend zur ihr. Er war ein grauer Wasserspeier mit einer vermenschlichten Darstellung in Kombination eines Drachens. Sein Gesicht war die eines Menschen, doch die Flügel, Steinstruktur und seine Rüstung die eines Drachenkriegers. »Miss, ich grüße Sie, und grüße Sie und grüße Sie.« Hermione wusste soeben wieder, weshalb man ihn als bekloppt betitelte und grüßte freundlich zurück. »Wieso summen Sie, Boris?« Der angesprochene Wasserspeier salutierte leidenschaftlich und antworte: »Weil ich Miss brauche und brauche. Sie suchen und suchen und finden keinen Fast-Kopflosen, ich kann Ihnen aber sagen und sagen, wo Sie ihn finden und finden.« Die junge Hexe war ein wenig über seine Artikulation genervt, verstand aber, was er damit sagen wollte. Sie sah ihn eindringlich an, sprach jedoch nicht und hörte nur das Geräusch des Wassers im Pool. Sie waren alleine. Boris, der Bekloppte, grinste plötzlich und sang seine Antwort leise summend: »Er ist da, ganz nah bei Ihnen. Das Flüstern der Geister und Bilder schreien hier, ohne das es einer sehen und hören kann und hören kann. Nicht sehen um zu glauben, sondern glauben um zu sehen. Gehe hoch, noch höher und höher, da werden Sie ihn finden.« »Hoch und höher?« »Und noch höher. Da sieht man funkelnde Kometen, finstere Schatten und ein Reich so geheimnisvoll wie die Gründer selbst. Aber gib acht, gib acht: Er wird der letzte sein, der letzte sein.« Bevor die Gryffindor etwas erwidern konnte, versteinerte sich seine Gesichtszüge und alles weitere blieb stumm. Hermione setzte sich den Umhang wieder um und lief aus dem Vertrauensschülerbad hinaus, schritt dann den langen Korridor entlang zurück zu den Treppen, Richtung siebte Etage. Sie musste also zum Astronomieturm laufen und hoffentlich dort Sir Nicholas de Mimsy-Porpington antreffen. Bald dort angekommen, erblicke sie ihn in einem ruhigen Zustand. Er blickte seelenruhig nach oben. »Ich wünsche einen schönen guten Morgen, Miss Granger.« »Das wünsche ich Ihnen ebenfalls«, gab sie freundlich zurück. Hermione schnaufte in regelmäßigen Atemzügen, da sie den Weg dorthin gerannt war. »Sir, ich brauche Ihre Hilfe, bitte!« Als ob er ihre innere Unruhe spüren würde, beugte er sich leicht zur jungen Frau hinab, wodurch sie fast auf Augenhöhe standen. Er nickte kurz. »Ich weiß, Miss, weswegen ich auch hier oben bin. Hogwarts hat Sie gesandt um etwas zu führen, was längst vorbei sein sollte.« Nun legte die junge Hexe ihren Kopf fragend in den Nacken und beobachte den Mond. »Was meinen Sie, Sir?« Ihr lagen noch etliche Fragen auf der Zunge, doch keines wollte hinaus posaunt werden. Doch sie musste Sir Nicholas in den Kerker bringen, damit er und Tyr Neuta ihre Position wechselten oder so etwas in der Art, zumindest dachte das Hermione. Wie weit würde das alles noch gehen? »Ich kann also davon ausgehen, das es sieben Rätsel oder Aufgaben sein werden, da die Zahl sieben in der Zauberwelt als Magisch gilt und entsprechend einen Einfluss in den magischen Regionen erzielt. Sieben ... . Hoffentlich finde ich den Horkrux. Ich muss dann noch eine Möglichkeit finden, wie ich den Horkrux zerstören kann. Vielleicht wieder einen Basiliskenzahn aus der Kammer des Schreckens?! Darum muss ich mich auch noch kümmern. Die Liste wird immer länger. Ich sollte mich also beeilen.« Ihre Gedanken wurden abrupt von den Fast-Kopflosen Nick unterbrochen. »Nicht mehr lange und der Mond durstet nach Licht und wird von der dunklen Präsens der Nacht verschlingt, da verliert sich die Magie für einen kurzen Moment im nichts, im Schatten des Krieges. Das Licht wird schwinden und Chaos walten lassen.« Ab da an verstand Hermione, was Tyr angesprochen hatte. »Eine totale Mondfinsternis?« »Ja, Miss Granger. Ein totale und bald wird es Zeit sein, wir Geister spüren es intensiv.« »Wann genau ist die nächste Mondfinsternis?« Die Gryffindor hatte sich damit nicht wirklich befasst und war umso neugieriger nach einer Antwort, die ihr hilfreich erschien. »Am 30. November, kurz vor Mitternacht wird der Mond in schwarz getaucht sein und ein großer Schatten ziert das Land für genau eineinhalb Stunden.« »Bis dahin habe ich also Zeit?«, flüsterte Hermione und blickte zu ihrem Hausgeist von Gryffindor. »Das ist korrekt. Nun, Miss, was wünschen Sie genau von mir?« »Was wissen Sie?« »Das Sie mich suchten«, antwortete er gelassen. »und ich nun auf Sie hier oben gewartete hatte. Der Weg ins dunkle Reich wird nicht verblassen, auch wenn das Licht noch so hell erstrahlt, Miss Gryffindor. Was kann ich für Sie tun?« »Oh ... o-okay ich bin hier, weil j-jemand nach Ihnen fragte. Bitte, ich brauche Ihre Hilfe, Sir!« Sie wusste, dass das Portrait Tyr Neuta anscheinend kein Freund von Sir Nicholas war, doch sie musste vorsichtig sein. Schließlich warnte gerade er sie, das es nicht einfach sein würde. »Wer genau?« Sollte sie ehrlich antworten oder eine lüge erzählen? »Ein Portrait namens Tyr Neuta«, entschied Hermione ehrlich. Plötzlich spürte sie die knisternde Luft um sie herum und sah die verabscheuungswürdige Miene von Sir Nicholas. Er verzog seine komplette Mimik, hatte eine steife Haltung und sein Kopf neigte sich weit abseits seiner üblichen Position. Er hatte mühe seinen Kopf gerade zu halten und Hermione wurde nervös. »Ist alles in Ordnung, Sir?« »Miss Granger, wie sind Sie in Kontakt mit diesem Verräter gekommen?«, antwortete er plump und verlor seine Haltung. Sie atmete kurz auf, bis sie antwortete und hoffte, das ihr Hausgeist sie später begleiten würde. »Durch einen Gang im Kerker, Sir.« Als ob er ihr nicht glauben wollte, schnalzte er mit seiner Zunge und fuhr sachlich fort. »Nun, Miss Gryffindor, was genau wissen Sie über diesen Mann?« »Nichts, Sir«, entschuldigte sich Hermione und fügte in Gedanken hinzu, dies in der Bibliothek so schnell wie möglich nachzuholen. Was sie jedoch wunderte war die Tatsache, das viele sie mit »Miss Gryffindor« betitelten, was zuvor nie so war. »Nun, dann lassen Sie mich eine Geschichte erzählen, welche der Wahrheit entspricht. Dann können Sie vielleicht mein Verhalten nachempfinden und vielleicht erzählen Sie mir im Gegenzug, weshalb ich Ihrem Wunsch nachkommen sollte.« Er wartete einen Augenblick und beobachtete zahlreiche flimmernde Kometen im Weltraum. »Wie Ihnen sicherlich bekannt ist, bin ich am 31. Oktober 1492 verstorben. Man wollte mich Köpfen, was nur halb gelang. Ist zwar nichts Neues für Sie, sollte aber erwähnt sein. Nun, Miss, es herrschte damals in Frankreich am 17. Juli 1453 einen Krieg in unvorstellbarer Größe. Es war die Schlacht bei Castillon am Ende des hundertjährigen Krieges zwischen Heinrich VI von England und Karl VII von Frankreich, und ich war mittendrin. Mein ehemaliger bester Freund und Krieger Tyr Neuta war dabei. Wir dienten beide der französischen Armee und kämpften Seite an Seite. Der damalige Befehlshaber Jean Bureau befahl uns damals, als die Engländer die Stadt Castillon belagerten, das wir ihr Quartier mit Gräbern und anderen Hindernissen einkreisen sollten, womit wir es mit einem Wall von ungefähr dreihundert Kanonen errichten. Mit circa Zehntausend Mann hatten wir eine bessere Ausgangslage und gewannen schließlich auch. Wir arbeiten sehr genau. Tyr und ich führten die Truppen an, waren unschlagbar und halfen uns gegenseitig. Doch er hatte sich verändert. Ich spürte, das es ihm Spaß bereitete zu töten und stellte ihn mehrfach zu Rede, doch er schwor, das es nie so war und dann sah ich es: Schwarze Magie, die ihn gefangengenommen hatte und ihn beherrschten. Er tötete mit einem Maß an Grausamkeit, die dem dunklen Lord nichts nachstehen könnte. Der Ruhm war reich, doch hier verlor ich zeitgleich meinen guten Freund Tyr. Später wurde er angegriffen und ich konnte ihn nicht schützen, da ein Speer in niederzog. Überall war Blut und Soldaten waren verletzt. Ich war verunsichert und musste ihn dort liegen lassen, damit ich unsere Ausgangslage sichern konnte, was mir schlussendlich gelang. Als ich wieder zu Tyr wollte, war er verschwunden. Ich glaubte seinen Tod, fand nur seinen Zauberstab und suchte lange nach meinem Freund. Später erfuhr ich, das er bei mir im Hause eingebrochen war und mir etwas Stahl, was er niemals hätte tun dürfen. Er nahm mir meine Frau. Als ich nach drei Monaten wieder nach Hause gekommen war, entließ mich der Glaube an das Gute, jedoch nur kurz. Überall war das rötliche Blut meiner liebsten Frau, ihre geschändeten Körperteile in allen Räumen verteilt und ich erinnere mich noch an den widerlichen Geruch der verfaulten Körperteile. Unweit von ihr fand ich eine Truhe, wo auch ein Brief lag. Ich habe die Truhe nie geöffnet, doch habe ich seinen Brief gelesen und ihn seither gehasst, bis heute. Sie müssen wissen, das er später unfreiwillig porträtiert wurde, doch wusste ich nicht, das ein Portrait von ihm jetzt hier in Hogwarts sei, dachte immer, er sei in Frankreich geblieben. Ich habe Tyr nie aufgesucht. Konnte ich auch nicht, Miss, denn zu diesem Zeitpunkt, wo ich es erfuhr, das man in gesichtet hatte, war ich wegen eines Missgeschickes eingesperrt worden, worauf später mein Tod folgte. Seitdem hatte ich niemals das Bedürfnis gehabt, ihn zu suchen oder gar ein Gespräch mit seinem Portrait«, endete er aufgewühlt und verschränkte ruhelos seine Finger hinter seinem Rücken, als sei er eben gefangengenommen worden und wartet auf sein Todesurteil. Hermione Granger schwieg und bedauerte sein Erlebnis, doch sie hatte eine Mission und musste nun weiter vorankommen. »Ich verstehe, Sir. Ich kann es sehr gut Nachvollziehen.« Sir Nicholas de Mimsy-Porpington betrachtete ihren nervösen Gesichtsausdruck und fuhr kurz um sie herum und betrachtete die junge Frau ausführlich, als sei sie im Verhör ihrer Feinde und baldig würde das Urteil folgen. »Nun, Miss Grange, können Sie mir auch Mitteilen, weshalb ich Ihnen Helfen sollte?« Hermione Jean Granger rang nach Atem. Ihre Gedanken liefen in strömen und sie wusste nicht, was ihr erlaubt war zu sagen, ohne andere zu Gefährten. Und wer weiß, ob nicht schon jemand wusste, ob sie sich hier oben befand. Schließlich war der ehemalige Schulleiter Albus Dumbledore über alles informiert, warum nicht auch Schulleiterin McGonagall? »Glauben Sie mir, Sir, ich würde nicht darum bitten, wenn es nicht wichtig wäre. Ich kann darüber nicht sprechen ...«, ihre Stimme versagte. »Miss Granger«, begann der Fast-Kopflose Nick, »ich kann Sie verstehen und weiß auch, weshalb Sie hier sind. Ich wünsche Ihnen für diesen Weg alles gute und hoffe, das Sie es überleben werden.« Bei den letzten Worten gefror für einige Sekunden ihr Herz. Sollte sie es etwa nicht überleben? War es wirklich so schlimm, das sie sterben könnte? Sie musste ehrlich eingestehen, das ihr dieser Gedanke nie gekommen war, sonder nur der Schutz ihrer Freunde. Hermione Jean Granger taumelte vor Schwindel und musste sich an den Turmmauern festhalten, damit sie nicht ihr Bewusstsein verlor. Ihre Angst überkam sie wieder und verlor sich in ihren Gedanken und Emotionen. Die mystifizierenden Rätsel, Aufgaben und Geschehnisse kamen ihr wie eine Parodie vor, ein Albtraum in der Realität. Widerwärtige Impulse wollten sie beherrschen, doch Hermione gelang einigermaßen wieder zu sich. Während ihres Ausbruches einer schwäche, hielt sich Sir Nicholas de Mimsy-Porpington ruhig, blickte in ihre Augen und antwortete nur: »Ich werde Ihrem gefallen Nachkommen, sofern Sie meinen beherzigen. Ich wünsche mir von Ihnen, das Sie sehr vorsichtig sein werden und nicht alleine Losziehen. Involvieren Sie jemanden, damit Sie nicht Ihre Seele verlieren werden. Wir wissen über alles Bescheid und zeigen Ihnen ihren Weg. Treffen Sie mich bitte heute Abend um Mitternacht in der Eingangshalle und seien Sie vorsichtig.« Mit einer leicht verbeugenden Geste nahm er abschied und verschwand vom Astronomieturm. Stille beheimate den Astronomieturm und der Himmel neigte sich heller, noch heller wie vor einigen Stunden. Bald würde die Sonne aufgehen und Hermione Jean Granger entschloss, trotz der Zeit, jetzt noch in die Bibliothek zu gehen, um sich über Tyr Neuta zu informieren. ═══.♥.══════════════════ Wieso? Wäre er doch nur in seinen Bett geblieben. Weshalb musste ihn Minerva so bestrafen? Ihre Intension war offensichtlich und doch hatte er es nicht wirklich wahrgenommen, lief dann noch vollends ihn ihre giftige Löwengrube. Und nun? Jetzt durfte er sich eloquent in einem Gespräch bezwingen lassen, was er bisher weitgehend verweigert hatte und sichtbaren Erfolg davon trug. Bis eben. Von seiner Kollegin verraten, stand Severus Snape im Büro der Schulleiterin, trotz der Nichtanwesenheit von Minerva McGonagall. »Severus, mein Junge, wieso möchtest du mir nicht antworten?« Seine gutmütigen Augen funkelten ihn liebevoll an und lutschte weiterhin genüsslich an seinen Zitronendrops. Der schwarzhaarige Zauberer schnaufte laut, ehe er zu einer wütenden Antwort ansetzte. »Was genau willst du hören? Glaubst du, ich kann es ertragen in deiner Nähe zu sein? Ich bin es nicht würdig, um hier mit dir zu reden. Was also erwartest du den? Du bist nur ein Bild.« Severus spie alles voller Hass und Schuld, welche nie verebbten würden. Die perfiden Gedankengänge seiner Gefühle pochten in seiner Brust unentwegt weiter und nahmen ihn mit in ein schwarzes Loch voller Lügen, Trauer, Hass und Verlorenheit. Die avantgardistische Lebenshaltung seinerseits ließ ihn zwar Leben, doch was er dabei fühlte, berücksichtige niemand, noch weniger er selbst. Leise lief Severus im Büro hin und her, bis er schließlich am Fenster stehen geblieben war. Er versuchte sich selbst zu beruhigen und lauschte leise den Worten von Albus, seinem toten Mentor und Freund. »Ich würde dir gerne deine Schuld abnehmen, welche du aber nie in solchem Ausmaß hattest. Du hast mich nicht getötet, sondern etwas gegeben, was sonst keiner getan hätte. Ich habe vieles falsch gemacht und nun möchte ich es gut machen, mein Junge. Lass uns Reden.« Der Tränkemeister zischte leise und ließ seine gesprochenen Worte im Raum stehen. Er wollte nicht antworten und wartete mühselig, was nun folgen würde. Minerva McGonagall rief ihn vor etwa zehn Minuten in ihr Büro, unter dem Vorwand, das etwas Wichtiges passiert sei und er hier dringend gebraucht werden würde. Er hatte es ihr geglaubt und was war? Albus Dumbledore begrüßte ihn freundlich aus seinem Portrait, wo es sich Tagelang nicht blicken gelassen hatte. Severus Snape verweigerte immer noch eine Antwort. Es war früh am Morgen und bald würden die Hauselfen von Hogwarts das Frühstück servieren. Nur noch wenige Stunden und die Schüler würden wieder in Rudeln herumschwirren, laut herum albern und deren Präsens verdeutlichen. »Severus, hör mir bitte zu. Ich weiß nicht was Minerva dir mitgeteilt hatte, doch mir bleibt nicht viel Zeit!« Das ließ den Tränkemeister aufhorchen, wenngleich man es ihm auch nicht ansah. Sein schwarzes Haar umschmeichelte sein markantes Gesicht und seine Haarspitzen streichelten seine Schultern. Er stand aufrecht, und ohne emotionalem Gesichtszügen vorm Fenster und wandte sich dann abgrubt ab. »Komm auf dem Punkt, alter Mann!« Es klang verachtenswerter als beabsichtigt. Der ehemalige Schulleiter lugte schmunzelnd aus seiner Halbmond Brille hervor und nahm wieder einen Zitronenbonbon in die Hand. »Es ist etwas passiert, was weder du noch ich für möglich betrachtet haben. Ich darf darüber nicht sprechen, da mir ein Schweigezauber auferlegt wurde von Miss Granger.« »Miss Granger?«, frage Severus überrascht. »Ja, mein Junge. Es ist schließlich ihr gutes Recht und intelligent genug, um eigenen Entscheidungen zu treffen. Ich vertraue ihr, das solltest du auch.« Severus spürte instinktive, das Albus ihren Namen nicht umsonst nannte. Alter Narr, was hast du vor? »Sie ist eine besserwisserische, nervige Gryffindor. Warum sollte ich ihr vertrauen?« »Weil sie der Grund ist, warum du noch lebst!« Albus sprach es so, als sei es keine interessante Information und fuhr unbeirrt fort. »Ich möchte dich zum letzten Mal um etwas bitten. Bewahre sie davor, sich selbst zu töten. Noch wird sie es nicht in Erwägung ziehen, doch der Moment ist bald da und lässt sich voraussichtlich nicht verhindern. Wenn es soweit sein wird, wirst du es verstehen. Es tut mir leid, Severus. Ich danke dir für alles, mein Junge«, endete Albus Dumbledore seelenruhig und verschwand anschließend so schnell wie er einst gekommen war. Der Tränkemeister Hogwarts stand schweigen im Büro, verarbeitete die eben empfangenen Informationen. Was sollte das? Warum sollte er die nervige Frau vor sich selbst schützen? Plötzlich erschrak er über seinen eigenen Gedanken, sie als Frau anzuerkennen. Dabei war sie noch so jung. Er musste gestehen, das sie wirklich erwachsen geworden war, konnte sehen, inwiefern sie sich verändert hatte. Ihm war wahrlich aufgefallen, das sie etwas neben sich stand und in seinem Unterricht nicht konzentriert genug war. Auch, als sie ihre Strafarbeit empfing, konnte er spüren, das sie sich anders benahm, es jedoch als Schaden angenommen, die nach einem Krieg aufkommen würden. Sie hatten schließlich Kinder in den Krieg geschickt, unschuldige Kinder! Der schwarzhaarige Zauberer hechtete in schnellen Schritten aus dem Büro der Schulleiterin hinaus und lief dann in denn rechten Gang entlang, auf dem Weg zum Wandteppich, welches dann denn Weg in seiner Kerker wies. Im Nachhinein wurde ihm Klar, das er auch hätte in sein Büro flohen können, entschied aber kurzerhand, das eine kurze Bewegung ihn beruhigen könnte. Kurz vor dem Wandteppich angekommen erkannte er ein leises Geräusch, welches sich leise im Echo versank. Das schmerzhafte Husten kam aus der Schulbibliothek, was noch in der zweiten Etage angrenzte und in der dritten Etage endete, jedoch in der ersten Etage beginn. »Welcher nervender Schüler wagt es sich schon am frühen Morgen außerhalb seines Schlafsaales zu befinden«, frage sich Severus gereizt und ging in zügigen Schritten hinein und hielt aufmerksam Ausschau, erkannte jedoch niemanden. Dann bemerkte er einen leisen Schatten aus der Bibliothek schleichen und folgte dieser Spur. Er befand sich nun im Zentrum der Bibliothek und sah nur noch, wie ein schwarzer Umhang die Wendeltreppe hinunter in den ersten Stock lief. Wütend darüber, das die betroffene Person nicht hörte, nahm er eine Spur schneller zu und erkannte eine junge Frau langsam aus dem Raum schreiten. »Bleib umgehend stehen!«, befahl er dozierend. Die Person schien ihn nicht bemerkt zu haben, trotz seiner Lautstärke, erkannte Severus erbost. Nun befand er sich in der Eingangstür und er nahm nochmals Anlauf, was ihm nicht schwer fiel mit seinen langen Beinen. Dann umfasste er grob den Arm und wollte den Schüler soeben zurechtweisen, als er erkannte, wer es war. »Miss Know It All, was gedenken Sie zu dieser Zeit außerhalb Ihrer Turmes zu suchen?« Er war überrascht sie so zu sehen. Severus hätte Miss Granger kaum erkannt mit ihren fast geglätteten Haaren, die ihr tief in den Rücken fielen. Ihr Umhang schmeichelte ihr überhaupt nicht, erkannte er nüchtern und betrachtete sie von oben bis unten. Ja, sie wurde zu einer Frau, stellte er mürrisch fest. Severus wurde über seine Gedanken über dieses »Frau« noch wütender und umfasst ihr Handgelenk noch fester, was sie nicht zu stören schien. Wieso hatte sie keine Angst. Sie soll diejenige sein, welche ihn Rettete? »S-Sir, ich war lesen«, antwortete sie kleinlaut. Er sah, das sie wohl die ganze Nacht in der Bibliothek gewesen sein musste. »Zwanzig Punkte Abzug für Gryffindor. Möchten Sie in die roten Zahlen gelangen?« »Nein, Professor.« »Sie haben zu solch einer Uhrzeit nicht hier in den Fluren oder Räumlichkeiten von Hogwarts zu sein. Nun gehen Sie ins Bett und legen sich schlafen.« »Aber Professor, es gibt in zwei Stunden Frühstück.« Severus rollte unwillkürlich seine Augen und ließ ihr Handgelenk los. Er beobachte, wie Miss Know It All die Stelle berührte, welche er bis eben noch festhielt und inspizierte ihr Gesicht. Anhand ihrer dunklen Augenringe hätte man meinen können, das man sie geschlagen hatte und erkannte ihr dazugehöriges blasses Gesicht. Was hatte Granger, weshalb sie nicht schlafen konnte? Er ärgerte sich ungemein, das sie sich unbewusst in seine Gedanken schlich und er sich nun auch noch um sie kümmern sollte. Könnte es vielleicht doch Neugierde sein oder wieso tat er sich das an? Oder lag es an der Erkenntnis, das er der Bitte von Minerva und Albus nachging. Miss Granger würde sicherlich nichts von sich Preisgeben, selbst, wenn sie es wollte, würde jeder andere es vor ihm Wissen. Jeder hasst ihn, fürchtet ihn, also weshalb sollte man ihm ´Severus Snape`, Schülerschreck der Schule, Ex-Doppelspion und verhasster Lehrer von Hogwarts, etwas anvertrauen. Die einzigen, die ihm Vertrauten, waren seine Slytherins. Bevor das Schweigen noch unangenehm werden würde, entschloss Severus sich von ihr abzuwenden und rief noch: »Mir ist es gleich, aber Ihre Augenringe schreien geradezu nach Schlaf.« Severus wusste, das er jetzt nicht schlafen gehen würde. In seinem Büro angekommen, setzte er sich wieder auf seinen vertrauten Sessel und entzündete seinen Kamin, da die Kälte im Keller stetig schwoll. »Sie rettet mein Leben ... . Warum also wollte sie, das ich es nicht erfuhr? War es ihr peinlich oder konnte ihr widerlicher Gryffindor Ehrgeiz nicht davon ab, mich sterben zu lassen. Das wäre besser gewesen, also ist Sie schuld, das ich noch Lebe«, dachte er wütend über sich und die Tatsache, das er noch lebte. Verschiedenen Gefühle brodelten in ihm und schrien geradezu danach, gebändigt zu werden. Er würde sie sicherlich nicht besser behandeln, darauf könnte Miss Nervensäge Gift nehmen, dachte er noch schreiend. Nichtsdestotrotz sollte er sie gut beobachten und herausfinden, was Miss Know It All vor hatte. Nun hatte ihn doch die Neugierde gepackt, was ihn wiederum kläglich stimmte. Warum ausgerechnet einer von Potters Freunden? Was aber war es, das ein Schweigezauber über Albus gelegt werden musste und er sich um die Sicherheit von Miss Granger kümmern sollte? Seine Stimme klang beunruhigend und Severus wusste, das der ehemalige Schulleiter es ernst mit seiner Bitte meinte. Doch sollte er sie wirklich Nachkommen? Minerva würde im sicher die Hölle heiß machen und, wenn sie es nicht Tat, wäre es seine Neugierde. »Verdammt, bei Merlin!«, fluchte er, tappte anschließend aus seinem Büro hinaus, ging anschließend seine Wege entlang Richtung Eingangshalle und würde von dort aus Patrouillieren. Er fand einfach keine Ruhe, also musste er sich Bewegen, damit er wieder einen Ausgleich fand. Das sein Samstag schon so mies anfangen würde, hätte er nicht gedacht und überlegte fortwährend, wie es sich seiner Aufgabe entziehen konnte, jedoch noch an genug Informationen herankam, damit er seine leidliche Neugierde im Zaum halten konnte. In der Eingangshalle angekommen, besah er sich kurz die vier Punkte-Säule der jeweiligen Häuser und erkannte schmunzelnd, das den Gryffindors nur noch wenige Punkt fehlten, um Minerva zur Weißglut zu treiben. »Na immerhin.« Sie waren fast im roten Bereich. Mit wehenden schwarzen Roben beschritt er seine Runden in Hogwarts. Kapitel 6: Tabula rasa ---------------------- . D u m . S p i r o . S p e r o . ▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂ . H e r m i o n e . & . S e v e r u s . Tabula rasa. - Reinen Tisch machen Es war soweit, stellte er verhasst fest und erkannte das goldene Trio mit seinen Anhängsel in Hogmeads, nicht unweit von ihm entfernt. Ausnahmsweise war Severus heute nicht für die Aufsichtspflicht der jeweiligen Schüler verantwortlich und verschwand eben aus einem Seitenwinkel in eine dunkle Apotheke hinein. Sogleich wurde er löblicherweise begrüßt, was er weitgehend ignorierte und direkt einige fehlende Kräuter aus seinem Kerker bestellte. Die kräftige Dame verschwand kurzerhand und eilte voraus. Severus Snape wartete ungeduldig und begutachtete aus langweile heraus ein Paar Trollaugen, welche ihn dümmlich anblickten und an seine nervenaufreibenden Erstklässler erinnerten. Er seufzte. Der schwarzhaarige Zauberer knurrte und verschränkte seine Arme. Er musste heute noch einiges erledigen, darunter auch die Strafarbeit von Miss Granger, die er zu gerne hinter sich bringen wollte. Minerva verlangte zudem heute Abend eine Lehrerkonferenz, was ihn unvermeidlicherweise mit einschließe. Er hasste es und empfand es für unnötig. Unnütze verbrachte Zeit in einem Raum voller unsinniges Gerede von Lehrern über unnötige Praktiken und Tatsachen über geschehene Ereignisse. »Der Produktivitätsindex unserer Schule zeigt einen sensiblen Rückgang gewisser Kernkompetenzen von gewissen Lehrern und Schülern«, beschwerte sich der Halbblutprinz in Gedanken. Severus schweifte seinen Blick von den dummen Augen ab und hörte die kleinen Nagetiere im Schaufenster, was ihm ein weiteres knurren entlockte. Heute hatte er aber interessante Informationen von Peeves erhalten, welcher anscheinend Miss Granger die ganze Nacht beobachtete. Er verriet komischerweise nicht allzu viel, dennoch genug, um zu wissen, was ihn heute Abend erwarten würde. Seine Gedankengänge waren verworren: »Die grundlegenden Informationen habe ich mir angelegt. Nun fehlen mir noch einige Tatsachen, Äußerungen und die detaillierte Ausführung ihrer Unnachahmliche Geschichte. Ich muss herausfinden, was genau die junge Gryffindor und der Goldjunge im Schilde führten, was auch immer das Bedeuten mag. Man sollte meinen, dass solch ein Ausmaß von einem Krieg sie Prägen und ihre Erfahrungen sie zu reiferen Menschen heranwachsen lassen würden. Dennoch ist es nicht verwunderlich, dass es gegensätzlich der Fall war. Nur Miss Know it all scheint sich verändert zu haben und das ist bedauerlicher weise mein Problem. Warum, bei Merlin, sollte ich das herausfinden? Wieso bittet mich Albus um diesen Gefallen? Was kann passieren, das Miss Granger sich selbst Verletzen würde?« Ehrlich gesagt interessierte es ihn nicht sonderlich, was mit der Frau geschehen könnte, nun, vielleicht doch ein wenig, wenngleich auch kleine Funken in ihm ein Feuer voller Neugierde entfachten. Was also sollte er tun? Der Tränkemeister bezahlte seine Kräuter, verschwand galant aus dem Laden hinaus und lief am Rand einer Straße hinfort. Er rollte murrend seine Augen. »Guten Tag, Professor«, begrüßten ihn Miss Lovegood und Potter zeitgleich. Der rothaarige Weasley und Longbotton nickten ihm schüchtern zu, schwiegen dennoch zu seinem Glück. So viel dümmliches konnte er heute womöglich nicht ertragen. Ohne große Umschweife kam er auf den Punkt und verzog schurkisch seine Mundwinkel, verdüsterte gleichzeitig seine Mimik. Sie sollten Respekt vor ihm haben, ob sie ihn nun leiden konnten oder nicht. »Belästigen Sie jemand anderen und verlassen Sie augenblicklich mein Blickfeld«, wandte sich Severus an die jungen Leute und verzog seinen Mund zu einem geraden Strich. Bevor er jedoch weiter ging, blickte er noch Finsterer wie zuvor. »Wo ist Miss Granger?« »Äh-ähmm ...« »Haben Sie das Sprechen verlernt, Mister Weasley?«, verspottete er genüsslich. »Lassen Sie ihn in Ruhe«, mischte sich nun auch Potter ein. Der Tränkemeister schnalze mit seiner Zunge und ignorierte den Jungen, welche natürlicherweise überlebt hatte und es immer noch wagte, seinen Heldenmut demonstrieren zu müssen. Welch verschwenderische Tat. »Sie ist am Rande ...«, mehr konnte Weasley nicht sagen und deutete mit seiner linken Hand in eine Richtung, welche Severus zu gut kannte, auch die implizierten Gefahren, die nicht geringfügig vorhanden waren. »Ich erteile Ihnen hiermit die Information, das Miss Granger für Sie heute unpässlich sein wird. Sie wird Ihr Strafe vorschieben müssen.« Damit verschwand er mit wehendem Umhang und hinterließ den Goldjungen und seinen Gefolgschaft mit sprachlosen Gesichtern. Er hörte noch die Fragen, welche durcheinander fielen. Wieso er es ihnen sagte, war Severus fremd, doch fügte er sich seiner Tat und schritt in einen kleinen Weg, dunkel und ohne Hexen und Zauberer. Er war alleine. Nach einigen Minuten des Laufens erkannte er die junge Gryffindor und lief ihr leise entgegen. Unüblicherweise war ihre Konzentrationsabhängigkeit wieder einmal degradiert und verlor sich vermutlich in Tagträumen, als sie wieder in ihm hineinrannte. Er hätte es verhindern können. Er hätte sie nur ansprechen,- oder gar ausweichen müssen, doch was veranlasste ihm dazu, dieses Gör in ihm hineinrennen zu lassen? War er von allen guten Geistern verlassen? Körperkontakt? Blödsinn, schimpfte Severus sich aus und seine Augenbrauen zogen sich zusammen. »Entschuldigen Sie, Sir«, murmelte die junge Frau leise, kaum verständlich. Miss Granger blickte ihn noch nicht einmal an, wollte einfach an ihm weiter laufen, als sei nie etwas gewesen, was Severus veranlasste, sie sanft am Arm zu packen. Sie erschrak unter seiner Berührung, was ihn verblüffte. Sie war schneller, als er es vermutet hätte und sah dann ihre geröteten Augen. Die junge Frau sah schlimm aus, gestand er sich heimlich und konnte nichts aus ihrem Blick heraus erkennen, welcher Schmerz sie so niederschlug. Es sollte ihm egal sein, doch sein sadistischer Beschützerinstinkt fuhr alle Schilde nach oben und Taten, was sie nicht sollten: Er hatte plötzlich das Verlangen, die Frau in seine Arme zu schließen und sie vor allem Bösen fernzuhalten. Das war widerlich! Sie richtete ihren Zauberstab auf seine Brust und entriss sich seiner Hand. Sein Amüsement wuchs. »Na, na, Miss Granger, Sie werden doch nicht Masochistisch veranlagt sein und einen Lehrer angreifen?«, fragte er ungewöhnlich belustigt, »oder wollen Sie mich nun komplett boykottieren und sahen die Chance hier in Hogmeads?« »Entschuldigen Sie, Professor Snape!« Der schwarzhaarige Mann erkannte, das sie geweint hatte, was ihn wütend machte. »Waren Sie noch schlafen?« Er verfluchte sich für diese Frage. Was sollte das denn? Das ging zu weit. Er musste verflucht sein, vielleicht sogar vergiftet. Was war los mit ihm? Er murrte, als sie verneinte. »Zwanzig Punkte Abzug für Ungehorsam.« Sie war verwirrt. »Sir?« »Ich sagte Ihnen doch, das Sie Schlafen gehen sollten«, dozierte Severus Snape und versteifte seine Körperhaltung. Wieso tat er sich das an? »Das hatten Sie nicht!«, antwortete sie abwehrend. »Es war mit meiner Aussage impliziert gewesen, Miss Know it all.« Der Halbblutprinz griff fester um seine Einkäufe aus der Apotheke. Hoffentlich würde die Tüte nicht auseinanderreißen, hoffte er insgeheim und fixierte seinen Blick in ihre dunkelbraunen Augen. Er erkannte einen Schmerz in ihren Augen, identisch mit dem aus seinem Unterricht und das ließ ihn vermuten, dass es etwas aus vergangenes sein musste. Vielleicht musste sie etwas verarbeiten. Nach endlos langen gefühlten Minuten antwortete Miss Know it all: »Das ging leider nicht, Professor Snape.« »Wieso?« Eine pulsierende Vene an seiner Schläfe zuckte verräterisch und drohte zu platzen. »Sir, entschuldigen Sie mich bitte, aber meine Freunde« Severus zischte laut und unterband so ihre lausige Antwort. Er empfand sich in einer sensiblen Situation, in welcher er sich selbst hineinbrachte, also sollte er sie auch beenden können. »Wissen Bescheid, das Sie ihre Strafarbeit vorziehen müssen und mir nun folgen werden.« »A-aber ...« »Nein, Miss Know it all, vergessen Sie es und folgen mir nun!« In seinen Gedanken schlugen einige Ideen in seinen Kopf nieder und überrumpelten ihn fast schon zeitgleich seiner erwachten Emotionen. »Ich bin das personifizierende Böse und gebe mich mit einer Gryffindor ab, ein natürlichem Feind meines Hauses. Wie weit werde ich noch sinken? Dafür werden noch Hunderte von Punkte fließen.« ═══.♥.══════════════════ Seit vier Stunden waren sie in Hogmeads unterwegs. Seit vier Stunden hatte sie das Bedürfnis einfach loszuheulen. Sie war müde und kein Trank half ihr über die dunklen Schmerzen hinwegzukommen. Ihre Narbe schmerzte fürchterlich und die Recherchen in der Bibliothek raubten all ihre letzte Kraft. Was sollte sie machen? Später musste sie noch zu ihrem Professor und dann Sir Nicholas de Mimsy-Porpington treffen, damit sie weiter vorankam, noch bevor die totale Mondfinsternis erschien. Ihre Uhr tickte. »Schön, das du doch gekommen bist«, freute sich der rothaarige Zauberer und wiederholte sich somit schon zum fünften Mal an diesem Tag. Hermione seufzte missmutig und biss ungewollt auf ihre schmalen Lippen, zwang sich zu einem Lächeln. Weshalb hat sie sich überreden lassen? »Oh Harry, das gibt noch ärger«, fluchte sie in Gedanken. Harry Potter zog die junge Hexe ohne Wiederworte mit sich hinterher, dicht gefolgt von Ginny, Neville und Luna. Ron sah sie entschuldigend an und flüsterte, nur für sie gewandt, in ihr Ohr: »Können wir kurz alleine Mal miteinander Reden? Bitte, Mine?« Sein Flehen löste in ihr ein unbehagliches Gefühl aus, gleichzeitig Hoffnung, dass es wieder wie früher werden würde. Sie nickte nur. Es war mittlerweile gegen drei Uhr Mittags und sie verbrachten ihren freien Samstag in Hogmeads, lachend und unbeschwert. Hermione gab Harry und Ginny unauffällig Bescheid, das Ron und sie noch ein wenig Spazieren gehen würde. Beide verstanden sofort, schnappten sich Luna und Neville und liefen dann in die drei Besen hinein. Sie liefen stillschweigend aus dem Zentrum hinaus und kamen nach einigen Minuten des Denkens und des Schweigens außerhalb der Stadt, angrenzend vor einem Wald, an. Beide Parteien schwiegen noch immer, bis Hermione sich an Ronald Weasley wandte und direkt in seine Augen sah. Liebe spiegelte sich in seinen Augen, auch Schuld. »Ron, was möchtest du mir sagen?« »Ich möchte mich nochmals entschuldigen, das war wirklich niemals so gemeint, wie ich es gesagt habe. Bitte. Ich war einfach sauer und wütend, wusste nicht wohin mit meiner Energie. Dann noch die Toten die wir beklagt haben. Ich fühle mich mies und dann ärgerte ich mich über uns, auch, wenn du es mir nicht glauben magst, doch mein Bruder und noch jemand weiteres in meinem Auroren Team haben etwas herausgefunden ...« Da wurde die junge Frau doch neugierig und gleichzeitig besorgt. Wo sollte das Hinführen? »Was haben sie herausgefunden?« »Das zu diesem Zeitpunkt w-wo ... na du weißt s-schon, wo ich das eine W-wort gesagt hatte«, seine Stimme verlor sich mehrfach in seinem schlechten Gewissen. Hermine wollte am liebsten Ron in ihre Arme nehmen und ihm alles verzeihen, doch wollte sie noch wissen, was er zu sagen hatte. »Ich hatte noch einen kleinen Rest von schwarze Magie an mir haften und habe ziemlich sensible auf den Fluch reagiert, was mich zu fürchterlichem Verhalten manövriert hatte. Ehrlich, Hermine, ich wollte dich doch nicht verletzen. Niemals, verstehst du das? Verzeihst du mir?« Nun hatte die Gryffindor tränen in ihren Augen und umarmte Ronald Weasley stürmisch. Dankbar über seine Worte und dem positiven Gefühl in ihr, dankbar dafür, wieder einen guten Freund an ihrer Seite zu haben. Er drückte sie fester als gewohnt an sich und strich ihr mit seiner Hand beruhigend über den Rücken. »Und jetzt noch was über dich, Miene.« »Wieso über mich?«, fragte sie trotzig und wusste, das sie übertrieb. Hermione wollte das Thema endlich aus der Welt haben und nicht um ihre Freundschaft bangen. »Liebst du mich noch?«, wollte er nun ehrlich wissen und brachte alles auf einen Punkt. Was sollte sie antworten? Jedes Wort würde es vermutlich noch schlimmer machen und wer wusste, wie der Rothaarige am Ende noch reagieren würde. Wieso musste es auch so enden? Das Wort »Schlammblut« hallte noch immer in ihrem inneren und war in diesem Moment kein Problem mehr, kein Wort, welches sie kränkte. Die Situation war bei weitem schlimmer und unerträglicher, als folglich erdacht oder fantasiert. Die Gryffindor konnte anhand seiner rötlichen Gesichtsfarbe und seinen verschwitzten Händen erkennen, dass er ziemlich Nervös war, was die Sache nicht wirklich vereinfachte. Hermione Jean Granger schwieg, fühlte sich schlecht und eine einzelne Träne verlor sich auf ihrer Wange. Ihr Augen branden, und ihre erschöpfende Müdigkeit machte dies nicht besser. Ihre Augenringe würden noch schlimmer werden, das wusste sie und die Tatsache, das sie heute Nacht nicht zum Schlafen kommen würde. Als ob Ron sie verstanden hätte, nahm er sie in seinen Arme und streichelte ihr liebevoll den Rücken. »Genau deshalb. Ich weiß, zumindest glaub ich daran, das du mich einst geliebt hast. Doch, es ist zu viel geschehen, was uns auseinander gebracht hatte. Ich glaube es wird für uns alle leichter sein, wenn wir einfach Freunde bleiben.« Zum Abschied küsste er ihre Stirn und ließ sie schließlich alleine. Er wusste, sie wollte erst einmal alleine sein und war ihm sehr dankbar dafür. Aber seit wann war Ron so erwachsen, beziehungsweise vernünftig? Mit dieser Reaktion hätte sie niemals im Leben gerechnet. Trotz allem war ihr Gewissen, um einige Gewichte leichter. Doch trotzdem mussten sie noch einmal miteinander reden. Hermione konnte und wollte ihm noch so viel erklären und erzählen, doch für den einem Moment war es wohl genug. Hermione stand alleine am Rande von Hogmeads und konnte beobachten, wie ihr bester Freund sich zu ihren Freunden gesellen wollte. Die junge Gryffindor entschied, nach langem hin und her, das es das Beste sei, den Weg zurück nach Hogwarts einzuschlagen. Sie lief los und beschritt einen kleinen Seitenweg und folgte diesem bis zum Ende, dann schlug sie nach links ein und rannte in einen hochgewachsenen Mann hinein, den sie nicht gesehen hatte. »Entschuldigen Sie, Sir«, murmelte sie und lief weiter, als sie fast zärtlich am Arm gepackt wurde. Aus panischer Angst heraus und purem Reflex, entriss sie sich aus seinen Fängen, richtete dann ihren Zauberstab entschlossen an seine Brust. »Na, na, Miss Granger, Sie werden doch nicht Masochistisch veranlagt sein und einen Lehrer angreifen?« Ihr stockte der Atem. »Oder wollen Sie mich nun komplett boykottieren und sahen die Chance hier in Hogmeads?« »Entschuldigen Sie, Professor Snape«, flüsterte Hermione und zwang sich, nicht weiter zu weinen. Als würden seine Augen die Wahrheit in ihren erkennen, blickte sie missmutig an seinen Arm und erkannte, das ihr Tränkemeister wohl einige Zutaten aus der Apotheke gekauft hatte. Er blickte sie weiter schweigend an. Wieso zog er ihr keine Punkte ab? »Waren Sie noch schlafen?«, erkundigte er sich beiläufig, als sei es das normalste auf der Welt. Hermione schaute skeptisch, verneinte dann seine Frage. Dann verfinsterte sich sein Blick und er kräuselte seine Lippen. »Zwanzig Punkte Abzug für Ungehorsam.« »Sir?« »Ich sagte Ihnen doch, das Sie Schlafen gehen sollten.« »Das hatten Sie nicht!« »Es war mit meiner Aussage impliziert gewesen, Miss Know it all.« Hermione schnaufte. »Das ging leider nicht, Professor Snape«, ignorierte sie seinen letzten Satz. »Wieso?«, wollte er ehrlich wissen und sie spürte, das es ihm unangenehm war. Doch Hermione sah keinen Sinn darin, darüber zu sprechen und lenkte auf ein anderes Thema. »Sir, entschuldigen Sie mich bitte, aber meine Freunde ...«, doch sie wurde zischten unterbrochen. »Wissen Bescheid, das Sie nun Ihre Strafarbeit vorziehen müssen und mir nun folgen werden.« »A-aber ...« »Nein, Miss Know it all, vergessen Sie es und folgen mir nun«, befahl er monoton und ließ keine weitere Widerrede zu. Na toll! Die junge Gryffindor setzte ihren Zauberstab wieder in dessen Schnalle am Oberarm und lief ihrem Lehrer kapitulierend hinterher. Sollte sie vielleicht einen Patronus an ihre Freunde senden? Doch sie entschied, das sie Professor Snape einfach folgen sollte. Mit müden schritten ging sie seinen Weg entlang. Er achtete nicht wirklich auf ihre Schrittgeschwindigkeit und war ihr entsprechend einige Meter voraus, wodurch sie seine aufbauschenden Roben beobachten konnte, was sie sichtlich beruhigte. »Merkwürdige«, dachte sie noch. Zurück in Hogwarts angekommen schritten Sie gemeinsam schweigend in die kalten Kerker des Tränkemeisters und steuerten direkt sein Büro an. Hermione war verblüfft, als er ihr befehligte einzutreten und schließlich in seinem Sessel landetet. Ihr Professor verschwand für einige Minuten. In der Zeit besah sie seine Räumlichkeiten und entdeckte einige interessante Bücher außerhalb ihrer Reichweite. Der große Raum wirkte trotz des wenigen Lichtes hell beleuchtet, weniger Grün eingerichtet, als von einem Slytherin erwartet wäre. »Möchten Sie Tee?«, ertönte eine Stimme und Hermione verlor den Faden ihrer Gedanken. Es klang aufzwingend und surreal. Wieso sollte Professor Snape ihr Tee anbieten wollen? Sehr merkwürdig, erkannte sie verstimmt und nicht zuletzt an diesem Tag. Sie nickte kurz. Doch nicht wie erwartet von ihrem Professor, sondern von einem jungen Hauself, welche sich mit dem Namen Winky vorstellte, erhielt sie ihr warmes Getränk. Sie war sehr freundlich, erkannte Hermione und lächelte ihr freundlich zu, behielt es sich aber vor, weiterhin ihre Verschwiegenheit zu bewahren. Hauself Winky gab ihr eine Tasse Pfefferminz Tee in die Hand und verschwand so schnell, wie sie gekommen war. Hermione Jean Granger atmete schnell, fühlte sich kurzzeitig schwindelig und krallte sich heimlich im Sessel fest, gekonnt so, das man es ihr nicht anmerken würde. Wieder hatte sie einen kleinen Schwindelanfall oder war es jene Müdigkeit, welche sie nun seit mehreren Tagen begleitete, obwohl sie schlief? Damit ihr Professor nicht auf den Gedanken kommen könnte in ihrem Geist erforschen zu müssen, verschloss sie sich völlig in sich selbst und trank den ihr angebotenen Tee in langsamen Zügen. Noch war sie alleine in seinem Büro. Wo blieb ihr Professor? Hermione trank ihr Getränk unerwartet schnell leer und setzte ihr Tasse ab, schloss für einige Sekunden ihre Augen. Als habe Professor Snape nur darauf gewartet, stand er plötzlich neben ihr und verspottete sie in üblicher Manier. »Sie werden hier nicht Schlafen, Miss Know it all. Wer Nachts nicht im Bett liegt, wie er es tun sollte, darf jetzt nicht damit anfangen inmitten einer Strafarbeit einzuschlafen!« »Natürlich Sir, wäre niemals auf dem Gedanken gekommen.« »Das Rate ich Ihnen auch«, fügte er betont hinzu, als er sich ihr Gegenüber stellte und seinen Zauberstab gegen sie richtete. »Nun werden sie mir einige Fragen beantworten.« »Das Glauben auch nur Sie«, antwortete sie zu ehrlich, empfand die junge Hexe ärgerlich. Hermione spürte ein merkwürdiges Gefühl in sich aufkommen und hatte die Befürchtung, das sie abermals einen Schwindelanfall haben könnte, als sie etwas anderes erkannte. »Bastard«, begrüßte die Gryffindor der widerliche Gedanke. Er hatte ihr Wahrheitsserum in den Tee geben lassen, obwohl die Anwendung an Schüler untersagt war, ganz gleich, ob Lehrer oder Schüler. Hermione wurde sekündlich immer wütender, beherrschte sich dennoch. Sie wusste, sie konnte die Antwort mit der Wahrheit umgehen, wenn sie sich geschickt anstellen würde. Sie durfte schließlich nur nicht lügen, aber anderseits stellte die Gryffindor fest, er war ein Meister der Legilimentik und Okklumentik, einst ein Todesser und Spion. Was sollte sie dagegen bewirken können? »Was verbindet Sie mit Hogwarts?«, erkundigte er sich sofort und forschte in ihrem Blick. Seine Mimik wirkte versteinert und seine Haut bleich. Die junge Hexe schnaubte und antwortete kratzig: »Einen Eid als Schülerin Hogwarts und des Hauses Gryffindor, verbunden mit Mut und Verstand.« Professor Snape kräuselte seine Lippen. »Wer sind sie?« »Das soll ein Scherz sein, Sir?!« »Sehe ich zum Scherzen aus?« »Ehrlich?« »Antworten Sie, Miss Granger«, antwortete er betonend und straffte seine Roben. »Hermione Jean Granger, SIR!« Jedes einzelne Wort spie sie unkontrolliert temperamentvoll heraus. »Nun, gut. Was hatten Sie mit dem Portrait Albus Dumbledore besprochen, sodass Sie ihn schließlich mit einem Schweigezauber belegt haben?« »Über einen Fehler der Ihnen unterlaufen war, womit ich nun zu kämpfen habe.« Sie hatte Probleme nicht alles sagen zu müssen. Das Serum war mächtig, konnte dennoch nicht genug an ihr Verrichten, sodass sie schweigen konnte. Wie lange würde das Verfahren laufen? Vielleicht sollte sie ihm wirklich alles berichten. »Über welchen Fehler?« Hermione Jean Granger spürte einen funken Neugierde in ihm auflodern, welche sie noch verbrennen würde. Sollte sie oder nicht? Stille beherrschte das Büro und Professor Snape verlor langsam seine Geduld. »Antworten Sie gefälligst!«, schrie er sie an. Die junge Hexe zuckte kurz überrascht zusammen. Irgendwie hatte sie es nicht erwartet, schwieg dennoch weiterhin und konzentrierte sich, nichts über ihre Lippen kommen zu lassen. Es kostete sie große Macht. Plötzlich überfiel ihr ein dämmender Schmerz und Hermione merkte, wie ihr Professor auf sie einredete. Sie hörte es kaum, klang viel zu weit von ihr entfernt. Er packte sie wütend an ihren Armen und schüttelte sie unsanft, verlangte weiterhin eine Antwort. Doch mit ihrer vollen Konzentration nichts zu sagen, spürte sie ihre Verlorenheit und ihre Schutzwall entriss sich ihrer Gewalt. Unsanft wurde sie nach hinten geschleudert und landete an der kühlen Wand. Ihr Professor richtete noch immer seinen Zauberstab gegen sie, das spürte Hermione. Doch er war nicht der Grund, weshalb sie gegen die Wand gestoßen wurde, zumindest nicht direkt. Sie spürte nur noch, wie ihr Professor in ihren Geist eindrang und nach Informationen suchte, aber schließlich etwas anders fand, was ihre Seele zerriss und womit er sicherlich nicht rechnete. Eine vergangene Szene im Malfoy Manor und sie war gefesselt am Boden, bewältigt von Todessern. Keiner konnte sie retten. Hass wuchs in ihr und ihr Professor konnte daran Teilhaben. Malfoy Manor, 21st Century | March 17 Schreie. Überall dieser laute Schrei. Er endete immerzu für einen Augenblick, einen Moment, wenn gerade Luft in die Lungen fließen mussten, bis bald daraufhin wieder ein schmerzhafter Schrei ertönte. Alles war dunkel. Dämmerung der anstehenden Nacht und vereinzelte Kerzen gaben Licht, spendeten jedoch weder Trost noch Heilung. Ein weiter Biss in die Schulter und Hermione wusste, ihr Albtraum endete nie. Bellatrix Lestrange biss zum zweiten Mal in ihre schmerzhafte Schulter, zog wiederholt ihren düsteren Zauberstab und brannte ihr noch tiefer ihre Herkunft in das helles Fleisch hinein. Schlammblut. Jeder einzelne Buchstabe den sie in ihre blasse Haut Brandmarkte, raubte Hermione den Verstand, nahm ihr jede Hoffnung und Glücksseligkeit. Die schwarzhaarige Todesserin verfiel in leidenschaftlicher Oktave und küsste mit Genugtuung jeden einzelnen eingebrannten Buchstaben mit liebevolle Hingabe und zeugte so ihre Markierung, ihr Brandmarkung in der Zauberwelt. Die junge Gryffindor weinte, schrie und verlor sich langsam selbst. Niemand gab ihr Halt, nur der Gedanke, das der dunkle Lord sterben würde, wenn es soweit sein sollte, gab ihr Zuversicht. Ihre Freunde waren seit Stunden in den Kerkern gefangen und Hermione hoffte, dass es ihnen gut gehen würde. Hermione Jean Granger war verzweifelt. Ihre Magie blockierte ihre Kraft und Handhabung und beschränkte sich auf das nötigste, damit ihr Körper und Geist weiterhin bestand hatten, eine Verbindung. Bellatrix Lestrange sprach einige Flüche auf sie aus, einige ihr unbekannte Zauber, doch der Schmerz prägte sie. Die junge Hexe spürte, wie die Todesserin ihren Zauberstab auf ihr Schlüsselbein anlegte und einen Fluch summte, der eine breite Furche einsetzte und eine blutende Wunde erzeugte. Ihre Bewegungen liefen hinauf, als auch herab, senkten sich tiefer, verursachte noch mehr Blut und setzte so einen Giftstoff in sie hinein. Die Todesserin entriss Hermione aus ihrer dunklen Parker vollends, zerschnitt mit ihrem Messer ihre zuvor zerstörte Bluse und verbarrikadierte diese nun endgültig von ihrem Körper. Bellatrix war nun über ihr, drückte sie mit ihren Händen und Füßen zu Boden, ein Zauber machte Hermione bewegungsunfähig, was die Todesserin in vollen Zügen genoss. Nun lag die junge Hexe in ihren schwarzen BH am Boden, spürte die kriechende Kälte der Marmorplatten und den zügigen Luftstoß ihrer widerlichen Atmung. Sie verspürte einen Ekel gegenüber der Todesserin und wollte einfach erbrechen. Was hatte sie mit ihr vor? Hermione wusste noch um die Anwesenheit von Malfoy Senior und seinem Sohn Draco. Keiner der Anwesende schien die Situation enden zu lassen, dennoch feuerte keiner der Beiden Bellatrix dazu an, schlimmer und härter zu verfahren, wie es für Todesser üblich war. Dracos Blick war voller Reue, Angst und Verzweiflung. Nach endlos langen Minuten konnte Hermione beobachten, das die Männer den Raum verließen. War das nun ihr Todesurteil? Sie war nun mit Lestrange alleine. Sie lachte arrogant und begutachtete die Gryffindor von oben bis unten. Hermione Jean Granger lag nun im BH, einer beschmutzen Jeanshose und schwarzen Stiefel zu Boden, ihre Haare lagen wirr verteilt und eine Blutlache bildete sich am Schulterbereich. »Schätzchen, das ist erst der Anfang!« Es bereitet die junge Hexe angst. Tränen rannen ihren schmerzhaften Wangen hinab. Bellatrix Lestrange erfreute sich an ihrer Dominanz und verpasst Hermione eine laute Ohrfeige. Dann küsste Lestrange sie erneut an ihrer Brandmarkung, sprach wieder eine geheimnisvolle Formel und die junge Hexe spürte einen zelebrierenden Schmerz am ganzen Körper. In diesem Moment wünschte sie sich Professor Snape herbei, in der inständigen Hoffnung, er würde zumindest ihre Freunde auf irgendeine obskure Art und Weise retten, damit sie wenigstens Hoffnung auf eine Zukunft haben würde. Vielleicht auch auf ihre eigene, doch ihr Verstand wusste es besser, als ihr Herz es tat. Bellatrix Lestrange umfing sie wie eine frische Beute, spielte damit Leidenschaftlich und ergoss sich in vollen Zügen an ihr. Damit nicht genug, nahm die Todesserin ihr Messer wieder zur Hand und zerschnitt ihren linken BH Träger, zog ihn von der Schulter weg und entblößte fast ihren Busen. Dann nahm sie die Hände von ihr, drückte ihren Körper nach vorn und drehte die Gryffindor auf den Bauch. Zärtlich fuhr sie mit den Fingern über ihren entblößten Rücken, öffnete vorsichtig den Busenhalter und flüstert unentwegt Drohungen aus. Hermione hörte keine einzige davon, zu sehr lenkte sie der Schmerz ab. Die Gryffindor erkannte einen blauen Funken und dann ertönte wieder ihr lauter Schrei. Todesserin Bellatrix Lestrange rammte ihr schmerzhaft den Zauberstab auf ihr Schulterblatt, wartete auf die Blutung und fuhr mit ihrer anderen Hand darin hinein, bemalte damit ihren Rücken. »Wie ein schönes Kunstwerk ...«, trällerte sie fröhlich, »nur noch besser, wärmer und frischer!« Das Blut floss stetig weiter, umrahmte ihre Statur und bemalte den Marmor unter ihr. Das Pochen und ziehen ihrer Muskeln und Venen brannten entsetzlich, des Weiteren zuckten ihrer einzelnen Körperregionen, versetzen sie in einen Trance. Die Tränen schmerzten und nahmen ihr verheerend die Sicht. Ihr Körper gehorchte ihr nicht mehr, ihr Geist verschloss sich zunehmend. War das ihr Tot? Hermione schluchzte voller Verzweiflung, erkannte ihre Aussichtslosigkeit und murmelte ganz leise einen Zauber aus, der sie hoffen ließ, das ihre Freunde kein weiteres Geräusch mehr von ihre hören würden, doch mehr Magie blieb ihr nicht mehr. Dieses Leid wollte sie ihnen wenigstens ersparen. Dann, ganz träge, bemerkte die junge Hexe leise Schritte und auch Bellatrix endete abrupt ihr Kunstwerk. »Dunkler Lord«, sprach sie lüstern, »schaut was ich hier für euch habe. Die Schlammblut-Hure von Potter. Wollt ihr Kosten?« Hermiones Herzschlag setzte für mehreren Sekunden aus, spürte wie ihr eigenes Blut sie erwärmte, an ihr Klebte und den Boden schmückte. Das laute Lachen Voldemorts erließ sie erzittern, welches Lestrange wie einen Orgasmus empfinden musste und an ihren braunen Haaren zog, und die Gryffindor unfreiwillig zwang, sich demütig den dunklen Lord anzuschauen. Schlammblut. Es echauffierte wieder in ihrem inneren. Dann erhob sich Bellatrix und begutachtete ihre Beute wie ein Raubtier kurz vor dem Sprung. Voldemort beäugte sie voller Ekel und schrie: »Crucio!« Dieses Mal war alles Still. Kein Schrei entfloh ihren aufgeplatzten Lippen, nur ein leises wimmern. Der dunkle Lord war amüsiert über die Verschwiegenheit und schritt langsam auf sie, in ihrer eigenen Blutlache liegend, zu, trat sie und befahl einen ihr unbekannten Todesser hierher zu ihnen. Dann verschwand Voldemort so schnell, wie er gekommen war, dennoch spürte Hermione, dass dies nicht das letzte Treffen mit dem dunklen Lord gewesen sei. Die Todesserin lachte laut, klatschte vor Freude in die Hände und begrüßte den ihr unbekannten Mann. »Liebes«, sprach der Mann verführerisch, »sie trägt noch zu viel Kleidung und noch zu wenig Blut. Das sollten wir ändern!« »UHH«, stöhnte die Todesserin genüsslich und fuhr sich leckend über ihre Lippen. »Du hast Recht!« Die junge Hexe wimmerte, die Tränen wollten nicht enden und nur der Schmerz ließ langsam von ihr ab. Blut und Tränen vermischten sich, beschmierten ihr Gesicht, Hals, Schulter und den edlen Boden im Malfoy Manor. Der Atem stockte, raubte ihr das Leben nach und nasch. Wie der Kuss eines Dementors, nur lästiger. »Lass uns ein Spiel spielen«, hörte sie Bellatrix reden. »Welches, darling?« »Ich befehlige dich und machst, was ich wünsche!« »Ich darf also keinen Spaß haben?« »Ohh, erst bin ich dran!« »Nur nichts, was das Schlammblut schnell sterben lassen würde. Ich will sie schließlich noch lustvoll stöhnen hören!« Hermiones Augen weiteten sich. Sie wusste, was er mit dieser Anspielung meinte und hoffte, das ihr Herz aufhören würde zu Schlagen. Wieso konnte sie nicht einfach bewusstlos werden und sterben? Wieso sprachen sie nicht einen Unverzeihlichen Fluch gegen sie? Wieder dieses grässliche Lachen. »Das wird sie, darauf kannst du Gift nehmen.« Hermione erkannte wieder ein paar Schritte und bemerkte, das der Mann sich zu ihr runter beugte und ihr zärtlich ins Ohr sprach: »Liebes, du wirst dir wünschen, du wärst nie geboren worden, so sehr werde ich dich spüren lassen, was für eine Macht ich haben werden, mit meiner Magie und Männlichkeit. Stöhne für mich auf, Blute und ergötze dich meiner Kraft.« Er küsste ihre blutige Schulter. War sie im Irrenhaus? Dann biss er sie in den Nacken, hielt sie fest, zog leidenschaftlich daran und nippte an ihrer Haut, leckte an ihre Blut überströmende Haut. Hermione zog scharf die Luft ein und behielt sie in sich, in der inständigen Hoffnung so sterben zu können. Doch ihr Körper reagierte nicht wie sie es wünschte. »Setzt dich auf sie, berühre das Schlammblut am Rücken, streichle ihre Wunden, dann drehe sie auf dem Rücken und genieße deine Aussicht«, befahl die Todesserin voller Leidenschaft und schritt gierig um sie herum. Der Todesser tat wie geheißen, spielte mit und nahm ihr alles. Kein Schrei durchzog ihren Körper, kein Seufzer ihre Kehle, dann sah Hermione plötzlich eine Gestalt neben sich und erkannte Severus Snape. Er schien schockiert zu sein, was Hermione sich einbilden musste. Es folgte wieder ein Knall und Hermione Jean Granger stellte fest, das sie nun wieder Heer über sich selbst war und sah, das sie wieder im Büro ihres Tränkemeisters war, im hier und jetzt. Professor Snape sah sie geschockt an, doch konnte die junge Hexe keine weitere Emotion erkennen, umso mehr spürte sie ihre eigenen, welche sie zerstörten. Wieso tat ihr der Professor das an? War die Erinnerung alleine nicht Schmerzhaft? Musste er sie dabei auch noch beobachten und in ihre Erinnerungen herumwühlen? »Wagen Sie es nie wieder in meine Erinnerungen hineinzudrängen, ohne meine Erlaubnis«, schrie die junge Hexe wütend und ihre mentale Magie zerstörte einige Gegenstände um sie herum, ließen Bücher aus den Regalen brechen, das Feuer im Kamin noch höher entflammen und eine unbekannte Macht durchzog sich in die Räumlichkeiten ihres Professors. Ihre Wut wuchs empor und die Luft knisterte gefährlich, Hass schnurrte ihre Kehle zu, zerfraß ihre Seele. Hermione betrachtet ihre zitternden Hände und fuhr mit einer über ihre Wange und registrierte so ihre warmen Tränen auf ihrer Haut. Noch bevor ihr Professors etwas erwidern konnte, nahm sie ihren Umhang und floh aus dem Büro hinaus und rannte, ungewiss wohin und hoffte, das dieses Gefühl in ihr verschwinden würde. Sie wollte alleine sein, keine Menschenseele, wo auch immer das in dem Moment sein mochte. Kapitel 7: De profundis clamavi ad te ------------------------------------- . D u m . S p i r o . S p e r o . ▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂ . H e r m i o n e . & . S e v e r u s . De profundis clamavi ad te. - Aus den Abgründen habe ich zu dir gerufen. Angst. Sie war wieder da, noch mehr als sie es zuvor gedacht hätte. Hermione bemerkte, das sie nicht sonderlich weit gekommen war, angelehnt an den alten Kerkermauern am Ende des Ganges, hinaus zur Hängebrücke, Richtung Hagrids verweilte sie unruhig. Doch da wollte sie noch weniger sein, wie jenem Ort, an dem sie sich derzeitig befand. Alles drehte sich in ihren Gedanken, verworrene Erinnerungen zerfleischten sie bis aufs innerer ihrer Seele, bohrten in ihrem Herz ein schwarzes, schmerzendes Loch. Ihr war kalt, sehr kalt und die kühle Jahreszeit bestärkte ihr empfinden zunehmend. Ihr schluchzen wurde stärker und ihr zittern unkontrollierter. »Miss Granger«, flüsterte neben ihr eine Stimme und sie sah mit tränenverschwommenen Gesicht hinauf. Wollte er sie noch mehr demütigen? Er blieb einige Zentimeter vor ihr entfernt und begutachtete sie von oben herab, blieb regungslos und sah ihr schlussendlich in ihre dunklen Augen. »Seien sie vernünftig und begleiten mich wieder in mein Büro! Ihre Strafarbeit war noch nicht beendet.« Sein Blick ließ keine Antwort ausstehen, so auch Gegenwehr, dennoch ignorierte die Gryffindor seine Anwesenheit und wandte sich von ihm ab. Ihre Füße trugen sie hinaus an die frische Luft. An der Brücke angekommen holte sie tief Luft, atmete in regelmäßigen Atemzügen ein und aus. Die junge Hexe wusste, das es ihr nur noch mehr ärger beschwerte, doch trotz ihres Verhaltens schwieg ihr Professor und folgte ihr nach draußen. Er blieb dicht hinter Hermione und hörte seine ruhige Atmung, seine flatternden langen Roben und den leisen Wind durch Hogwarts pfeifen. Sie fror unendlich, aber von innen heraus und keine Hitze konnte dies ausgleichen, zumindest fühlte es sich so an. »Was für eine Strafe erwartet mich nun?«, wollte Hermione nun doch wissen, damit ihre Qual ein Ende nehmen würde. Professor Snape sprach leise, doch recht betonend: »Sagen Sie mir die Wahrheit und ich werde darüber nachdenken!« »Und was werden Sie mit der Wahrheit anfangen wollen?« Wieder sammelten sich Tränen in ihren Augen. »Was ist mit Ihnen?«, hörte Hermione und konnte es nicht recht fassen. Sollte sie sich doch verhört haben? Es klang nach Sorge, doch das würde ihr gegenüber sicherlich abstreiten, wenn es so sein sollte. Sie schluchzte, obwohl sie es verabscheuungswürdig empfand und nicht schwächeln wollte. Es war still, zu still ihres Erachtens. Ohne das sie damit gerechnet hätte, wurde sie sanft an den Händen gefasst, hinaufgezogen und dann widerwillig hinterher geschleift, als sei sie nur eine Ware, egal in welchen Zustand diese am Lieferort ankommen sollte. »Ich finde noch heraus, was Sie verschweigen!«, murmelte der Halbblutprinz und lief immer schneller, als würde ihm die Zeit ablaufen. Die junge Hexe wehrte sich, verrichtete aber keine Auswirkung auf ihr Tun, wurde noch schneller mitgezogen und landetet am Ende wieder in jenem Raum wieder: seinem dunklen Büro. Dieses Mal blieb es dunkel, kein Licht erhellte die Räumlichkeiten oder gab Zuversicht auf Wärme. »Sie werden erst diesen Raum verlassen, wenn sie mir Berichten, was Sie in einem so widerlichen Verfassung hinein manövriert hat! Nun, sprechen Sie, Miss Granger, sonst Wende ich einige Methoden an, von denen Sie niemals vermutet hätten, das diese Möglich seien.« »Wie wäre es mal mit einer lieb gemeinten Frage diesbezüglich, ohne gleich grob oder unhöflich perfide zu reagieren?« »Wagen Sie es nicht in solch einem Ton mit mir zu sprechen«, bellte er laut. Hermione rollte ihre Augen und verlor jede Höflichkeit, feststellend, dass das Wahrheitsserum noch wirken musste und ihre ganzen Hauspunkte bald noch zuzüglich verlieren würde, alleinig durch ihr brodelten Emotionen gegenüber Professor Snape. »O-oh was den sonst? Wahrheitsserum haben Sie mir schon verpasst, was als nächstes? Ein Crucio? Hat es Ihnen gefallen zu sehen, wie ein Schlammblut wie ich am Boden liege und gequält wurde, langsam und brutal, auf solch eine schurkische Art?«, schrie Hermione weinend. Alles was sie in den letzten Monaten an Gefühlen zurückhielt und schweigend geschehen ließ, fand nun seinen Weg nach draußen. »Oder wollen Sie da weiter machen? Ich verstehe Sie nicht. Was wollen Sie von mir? Ich will doch einfach nur meine Aufgaben verrichten, wer sonst soll es machen?« Die letzten Worte wisperte die junge Hexe in Verzweiflung heraus. Dieses Mal war es Severus Snape, welcher Schwieg und sie geschockt ansah. Nach einigen Minuten war ihr Professor jener, der die schneidende Stille beendete. »Miss Granger ..«, flüsterte er sanft und räusperte sich. Das ließ sie aufhorchen und sah ihn traurig an. Sie verstand selbst eben nicht, was mit ihr geschah. Das alles konnte nicht das Wahrheitsserum verrichten, egal wie mächtig es war, schließlich sprach es nur die Wahrheit, wenn danach verlangt worden war, erkannte sie trüb. Was ist in ihr, was sie so niederstreckt? »Miss Granger, hören Sie zu. Ich will Ihnen helfen, wenn auch Ihr nerviger Gryffindorkopf und Wille es nicht zulassen. Sie sind noch immer meinen Schutzbefohlene und ich erkenne ihre Aussichtslosigkeit, und nun, 100 Punkte Abzug für Gryffindor. Wagen Sie es nie wieder, das Wort Schlammblut zu sagen, sei es in einem anderen Zusammenhang oder an sich selbst gerichtet«, sprach er befehlend und blieb in seiner Haltung dominant vor ihr stehen, verschränkte seinen Arme und starrte sie teilnahmslos an. Seine Augen verrieten keine Regung an Gefühlen, erkannte darin nur seine heimlich bitte. »Ich schlage Ihnen einen Handel vor«, dozierte er diplomatisch und ließ Hermione somit die Wahl, »und Sie entscheiden dann, wie weit wir voran kommen werden. Sie werden mir die Wahrheit erzählen, wenn Sie es für richtig erachten und ich werde keinen harten Maßnahmen gegen Sie ergreifen. Bis dahin werde ich Ihnen Helfen, in der Form von Hilfe, die ich für zumutbar empfinde und Ihnen beistehen, sofern Sie im Gegenzug von ihrer Pein im Malfoy Manor berichten, eine Art Muggeltherapie, denn diesbezüglich habe ich einige Fragen. Sie werden wie erfolgt jeden Tag in meinem Büro erscheinen, da ihr Strafarbeit nach wie vor bestand hat.« Was sollte sie antworten? Wenn die Gryffindor es richtig analysierte, war dies die menschlichste Art und Weise von ihrem Professor, ihr zu helfen. Ihr stockte der Atem und ihr Herz schlug um einige Takte schneller, wenn nicht sogar ungeduldig lauter. Was sollte das nun? Sie musste sich zudem noch beeilen, da sie bald zum Abendessen ihre Freunde wiedersehen sollte und dann noch hinzukommend Sir Nicholas de Mimsy-Porpington antreffen, damit Sie gemeinsam zu Tyr Neuta gehen würden. »Einverstanden!« Ihr Hals war plötzlich trocken und verlangte nach Wasser. Professor Snape nickte kaum merklich und deutete ihr auf den Sessel, in welchen sie sich schließlich setzte. Er würde ihr nun sicherlich unangenehme Fragen stellen, flüsterte eine gemeine Stimme in ihrem Kopf. »Nun denn, Miss Know it all«, sprach der Halbblutprinz in üblicher Manier und fixierte ihre Augen, »können Sie sich erinnern, als Sie anfangs zu Boden lagen, welchen Fluch Miss Lestrange an Sie anwendetet?« Hermione Jean Granger hatte eine Gänsehaut, welche sich auf ihren ganzen Körper auswirkte und mit ihrer Kälte eine Formation betrieb. Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals. »N-nein, nicht genau. Er war mir nicht bekannt, aber ich erinnere mich an die Flüche, konnte aber nichts in den Büchern finden, als ich später danach Recherchierte.« »Die wären?« Sie atmete kurz auf. Sein Blick gefiel ihr überhaupt nicht, wirkte dennoch lange nicht mehr furchteinflößend wie sonst, gar recht,- noch befehlshaberisch. »Amicus certus in re incerta cernitur, was übersetzt bedeutet: In der Not erkennst du den wahren Freund«, endete Hermione und sah, wie ihr Professor düster drein schaute. »Was bedeutet es, Professor?« »Es ist ein spezieller Zauber vom dunklen Lord gewesen, welchen Lestrange nicht gekonnt an Ihnen angewandt hatte, wie es mir scheint. Er offenbart alles, wirksamer wie es ein Wahrheitsserum und Imperiusfluch nur sein kann, da man freiwillig das Gefühl verspürt mit seinem Feind befreundet zu sein und eine tiefe Verbundenheit verspürt, und diesem nichts verweigert, egal was verlangt werden würde und zeigt so den wahren Kern desjenigen. Da Sie sich jedoch weiterhin weigerten, dennoch nicht wörtlich verlangten nicht aufzuhören, geschah das Gegenteil und Miss Lestrange offenbarte ihre verstörte Persönlichkeit, was Ihnen natürlich keinen Vorteil erbrachte, und Sie am Ende härter verfuhr, als ursprünglich bekannt und Ihnen schlimmes Leid antat.« Hermione zitterte leicht, presste ihre Hände fest aufeinander und war stets versucht, sich nichts anmerken zu lassen. »Das würde einiges Erklären, vor allem das Gefühl von Gift, welches sich in diesem Moment ausbreitete und mir die Luft zum Atmen nahm«, dachte die Gryffindor zerknirscht und seufzte. Severus Snape ließ nicht lange auf sich warten und streute weiterhin Salz in ihre Wunden. »Beim zweiten Fluch lagen Sie freizügig zu Boden ...«, begann er und wurde von der jungen Hexe leise unterbrochen. »Und sie sagte: Memento mori – Bedenke, dass du sterben musst. Und dann darauf etwas, was ich im Zusammenhang nicht Verstand und dessen, was ich kaum noch in Erinnerung habe. Irgendetwas mit Inwuiet cor no ... und Conditio sine ...«, und überspielte die Tatsache, das ihr Professor sie in solch einem zustand gesehen hatte. »Sie meinen Inwuietum cor nostrum, donec requiescat in te - Conditio sine qua non?!«, fragte er misstrauisch. Hermione nickte zustimmend und seine Mimik härtete sich undefiniert und ein beunruhigender Ausdruck flackerte in seinen Augen. Noch bevor die Gryffindor Fragen stellen konnte, übersetzte er kurz und bündig diesen Fluch. »Es heißt: Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir - Unerlässliche Bedingung!« Der Tränkemeister schwieg einen Augenblick und setzte dann zur Antwort, welche Hermione gerne gehabt hätte. Doch es kam anders als erhofft. »Nun, ruhen Sie sich aus, ich befreie Sie nun aus Ihrer Pflicht. Morgen Abend um acht Uhr in meinem Büro, Miss Granger. Aber ...«, es schien ihr, als zögere ihr Professor, »eine letzte Antwort schulden Sie mir noch. Während Miss Lestrange ihre Formel sprach und Sie anschließend küsste, hatten Sie da an eine spezielle Person gedacht?« Ihr Herzschlag beschleunigte sich erneut und die junge Hexe überlegte zwanghaft, wollte aber nicht antworten. Ja, sie hatte an ihn gedacht, wollte Hermione am liebsten sagen, aber was würde das bedeuten und weshalb fragte Professor Snape danach? Ihr inständiger Wunsch war seine Anwesenheit, um die Rettung ihrer Freund, heimlich auch die ihrer. Es klang lachhaft, aber sie sehnte sich in jenen Moment nach seiner Anwesenheit. Er hatte sie alle in den letzten Jahren so oft gerettet. Sei es im ersten Schuljahr gewesen, so im Dritten oder in den Momenten, wo sie nicht weiter wussten. Er war immer auf ihrer Seite, wenngleich es nie den Anschein hatte. Sie glaubte an Severus Snape, auch wenn Ron und Harry anderer Ansicht waren. »Ja«, hauchte Hermione leise. »Wer?«, fragte er sanft. Hermione schweig immer noch und rang nach Luft. »Wer war es, Hermione?« Der Halbblutprinz nannte sie bei ihren Vornamen, als höfliche Erpressung und die Gryffindor konnte nicht anders, als »An Sie, Sir« zu flüstern. »Gehen Sie, und erscheinen Sie dieses mal auch zum Abendessen!« »Ja, Professor Snape.« Hermione Jean Granger ging in zügigen Schritten aus dem Büro hinaus und schritt dann langsam den Weg Richtung Eingangshalle an. Währenddessen wahr sie einigen Slytherins begegnet, die sie teils verwirrt als auch überheblich betrachteten. »Nun, die Feindseligkeit würde wohl noch immer in Grenzen bestehen«, begann die junge Hexe ihren geistlichen Monolog. Und doch fühlte sie sich erleichtert, endlich mit jemanden über ihre Vergangenheit gesprochen zu haben, wenn es auch nur ihr Professor war, der sie nach wie vor hasste. × × × × »Hermione wir müssen Reden«, begann Harry Potter und aß genüsslich an seinem Abendmahl, während sie selbst nur mit der Gabel darin herumstocherte. »Bitte nicht schon wieder«, fluchte sie in sich hinein, blickte dann in grüne Augen und wartete, was nun folgen würde. Ihr eingingt währenddessen nicht der Blick ihres Professors. »Was ist zwischen dir und Snape vorgefallen?« »Wieso?«, fragte Hermione unschuldig. »Wieso?«, wiederholte Harry und riss seine Augen weit auf, »du fragst das ernsthaft? Du bist das erste Mal nach langem wieder beim Abendessen und zudem bist du lächelnd von deiner Strafarbeit gekommen, Mine. Hörst du? Lächelnd! Das ist noch keinem passiert und dann noch der Blick, den Snape dir dauernd zuwirft.« Die Gryffindor war soeben geschockt und wusste um keine passende Antwort. Sie hatte gelächelt? Wirklich? Das war ihr nicht aufgefallen. Sie musste zugeben, das sie wirklich erleichtert war, aber das sie deshalb gleich lächelte … »Ohh!«, stöhnte sie nur und verbarg ihr Gesicht in ihren Händen. »Also?« »Da gibt es nichts.« »Hermione Jean Granger«, drohte er, »ich will endlich wissen, was los ist. Du bist merkwürdig. Nicht in dem Sinne von `Meine Eltern und Freunde sind tot und ich verarbeite meiner Trauer´, sonder eher: `Ich habe etwas erfahren, was mir schmerzen bereitet und ich kann niemanden davon erzählen oder mir geht’s nicht gut, aber keiner kann mir Helfen oder ich werde erpresst und kann es keiner Menschenseele verraten!´, was mir Angst macht«, flüsterte ihr bester Freund in ihr Ohr, damit kein umstehender um sie herum davon mitbekam. Nicht einmal Ginny schaute zu Harry, unterhielt sich stattdessen mit Neville und Dean. Hermione war überrascht und lobte ihn heimlich für seine Erkenntnis, doch wollte sie Harry Potter nicht die Wahrheit sagen, zumindest nicht die komplette, vielleicht nur ein Teil davon. Die junge Hexe ließ von ihrem Essen ab und Harry verstand, das sie beide nun den großen Saal verlassen würden. Der Junge, welcher über den dunklen Lord siegte, erzählte Ginny, das Hermione und er kurz in der Bibliothek etwas Nachschlagen müssten, für den nächsten Unterricht. Hermione war beeindruckt, wie gut er seine eigene Freundin belog und fragte sich insgeheim, ob er Ginevra Weasley später dann doch die Wahrheit berichten würde. Draußen angekommen schlugen sie den Weg nach draußen ein und Harry antwortete auf ihren misstrauischen Blick: »Keine Sorge! Ich werde bei dieser Aussage bleiben und Ginny nichts erzählen. Ich bin nicht nur meiner großen Liebe verpflichtet, sondern auch meiner aller besten Freundin«, lächelte der schwarzhaarige Zauberer und nahm sie bei der Hand, damit Hermione sich bei ihn einhaken konnte. »Hast du Snapes Gesicht gesehen?« »Nein, Harry«, schüttelte die Gryffindor ihren Kopf, »Wieso, was war?« »Er war wütend, sehr wütend. Am Anfang des Essens beobachtete er dich, als könnte ich dich vergiften, dann war es, als würde er sich sorgen. Ich dachte erst, er würde auf seine Slytherins schauen, aber das war nicht der Fall. Und jetzt war es etwas, was ich nicht erklären könnte!« »Das ist wirklich merkwürdig«, murmelte sie entschieden. Was hatte das zu bedeuteten? Professor Snape sagt nur, das sie zum Abendmahl erscheinen sollte, nicht das sie es auch essen sollte. »Aber war er wirklich wütend, dann auch besorgt? Weswegen sollte Severus Snape, Tränkemeister und Halbblutprinz besorgniserregend seinen Blick auf mich richten? Sollte es doch mit dem letzten Fluch zusammenhängen? Das verlangt nach einer Antwort. Ich sollte mir wirklich im Klaren sein, wem ich was erzähle. Sollte der Professor wirklich verstehen, was ich Tat und noch tun werde? Sollte ich ihm wirklich von dem letzten Horkrux berichten? Mit seiner Hilfe könnte ich es eher schaffen, anderseits ... Wieso es ihm schwerer machen. Aber mir bleibt nicht mehr viel Zeit bis zur totalen Mondfinsternis. Wenn ich es bis dahin nicht schaffen sollte, was passiert dann?« Ein kleiner Schubser brach ihre Gedanken ab und ein paar grüne Augen holten sie aus ihren Gedanken heraus. »Du solltest echt weniger denken, Mine. Du weinst wieder!«, womit er sie direkt umarmte. Sie weinte schon wieder? »Was meinst du?« »Entschuldige, aber Ginny erzählt mir, das du nachts heimlich weinst und das schon lange«, gab er kleinlaut zu. »Ich will dir helfen, egal wie. So wie du mir auch immer geholfen hast. Also rede bitte mit mir«, flehte er geradezu und Hermione seufzte. »Harry ... . E-es ist nicht einfach.« Sie waren beide am schwarzen See angekommen und setzen sich im Schutze eines Baumes vor der Kälte auf den trockenen, noch grünen Wiese. Keiner befand sich derzeitig in ihrer nähe. Theatralisch umfing sie der Herbst, verströmte überall seinen bunten und farbenfrohen Laubblätter und verbreitete das Ende einer weiteren Jahreszeit. »Erzähl mir bitte davon.« »Kannst du dich noch an den Kampf im Malfoy Manor erinnern?« Harry nickte. »Ja. Das werde ich niemals vergessen. Ist es diese Nacht, die dir Angst macht? »Angst ist noch untertrieben.« Harry tätschelte ihre Hand und beobachtete die kleinen Wellen des dunklen Sees. »Ich nehme jeden Tag den Traumlostrank mit erhöhter Dosis zu mir, sonst könnte ich nicht schlafen.« »Aber Hermione, das ist gefährlich!« »Ich weiß, aber ... i-ich.. Ich kann nicht. Was weißt du noch von der Nacht?«, wollte die junge Hexe nun wissen, damit sie anschließend wusste, was sie ihrem besten Freund erzählen konnte. »Deine Schreie«, seine Stimme zitterte kurz. Sie hatten nie über diese Nacht gesprochen, kamen auch nie dazu. »Wir wussten nicht was wir tun sollten. Wir hatten keine Zauberstäbe mehr und die Zauber und Gitter vom Kerkerkeller hielten uns fest. Hermione, ich wäre beinahe daran gestorben zu hören, wie viel Leid man dir antat. Ich mache mir heute noch vorwürfe. Und, als wir nach endlos langen Minuten nichts mehr von dir hörten, glaubten wir alle deinen Tod. Ron ist weinend zusammen gebrochen und auch mir ging es nicht besser. Mine, bei allem was ich habe, ich hätte es eingetauscht, nur, um dich in Sicherheit zu wissen!« Hermione Jean Granger lächelte wieder. Seine warmen Worte berührten ihr kaltes Herz. »Danke, Harry«, flüsterte sie und lehnte sich an seine Schulter. Entschlossen, ihm einiges zu berichten, fing sie damit an, ihren wärmenden Umhang auszuziehen, dann ihren dunkelgrauen Blazer mit dem Schülerwappen Godric Gryffindors. Zaghaft öffnete sie die ersten knöpfe ihrer Bluse und zog sie zur Seite, entblößte so eine vernarbte Schulter. Harry zischte und riss seine Augen weit auf. »Es ist nicht mehr so schlimm. Aber du weißt am besten, wie schmerzlich eine Narbe sein kann. Sie brennt noch ab und zu. Madam Pomfrey konnte die Narbe nicht verkleinern, auch nicht ganz Heilen.« »Wer war es?« »Bellatrix Lestrange.« »Wenn sie nicht schon Tod wäre, wäre sie es spätestens jetzt gewesen!« Seine Wut brodelte. »Sag so etwas nicht. Du bist kein Mörder«, lehrte sie ihren besten Freund. Dann erzählte sie grob, um die Anwesenheit gewisser Todesser, von ihrem ersten angewendeten Fluch an ihrer Schulter und dann nur noch die Rettung durch ihren toten Freund Dobby. Mehr könnte Harry sonst nicht vertragen, entschloss Hermione. Aber es war eine Wohltat, endlich ihrem besten Freund davon zu berichten, wenngleich ihr Professor sie unabsichtlich in diese Lage versetzte. × × × × »Sir Nicholas?« Hermione war verunsichert. Er fing sie soeben ab, als sie sich wieder heimlich aus ihrem Schlafsaal hinausschlich, nachdem sie wieder einen Illusionszauber gesprochen hatte und auf dem Weg zum Fast-Kopflosen Nick einschlagen hatte, damit sie Gemeinsam zum geheimen Portrait im Kerker gehen würden. »Ist schon in Ordnung, Miss Granger. Ich muss gestehen, das ich neugierig wurde und Tyr besuchte. Es war, nennen wir mal, eine angenehme Unterhaltung und ich danke für Ihre Zuversicht und möchte Ihnen nun persönlich ein Geschenk überreichen, wenn ich es könnte, was leider nicht der Fall sein wird. Sie müssten es selbst holen, bedauerlicherweise.« Hermione war noch immer verwirrt. Hieß das nun, sie musste nicht mehr zu Tyr oder doch? »Gehen Sie wieder zu Tyr und Sie werden ihre Antworten erhalten, dennoch seien Sie vorsichtig in Zukunft. On ne voit bien qu'avec le coeur. L'essentiel est invisible pour les yeux.« Die Gryffindor sprach einen Übersetzungszauber und erhielt: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. Sir Nicholas de Mimsy-Porpington sprach unzureichend, warnend weiter. »Unsere Welt liegt in Ihren Händen, Miss. Ich werde mich nun verabschieden. Mein alter Freund wird Ihnen alles Erzählen und es tut mir wirklich leid, das es so kommen musste.« Damit löste sich der Fast-Kopflose Nick auf und hinterließ nur einen merkwürdigen Rauch und eine verstörte Gryffindor. Irgendetwas verschwieg der Fast-Kopflose Nick, denn sein Hass war vor kurzem ein anderer und verflogt sicherlich nicht plötzlich. Ohne Tarnumhang, welchen sie bewusst in ihrer Perlenbesetzte Tasche behielt, rannte die Gryffindor so schnell ihre Beine sie trugen in die Kerker, durchlief alle Winkel und Wege, bis sie wieder eine leere Kerkerwand vorfand, auf beiden Seiten die aristokratischen Löwenstaturen einer Swings. Hermione schöpfte zureichend nach Atmung und hielt ihre Hand auf ihrer Brust, bemerkend, das ihr Herz viel zu schnell schlug und somit schmerzte. Hermione hatte kurz das Gefühl von metallischem Geschmack im Mund. Blut. »Gryffindor«, rief die junge Hexe und konnte erneut erkennen, wie sich langsam ein Portrait an die leere Wand manifestierte und sie bald darauf wieder in die grünen Augen des Mannes erblickte. »Schönen guten Abend, Miss Gryffindor. Ich grüße Sie«, damit verbeugte er sich leicht und lächelte sie zufrieden an. Hermione schwieg, wusste nicht, wie sie anfangen sollte. »Ich danke Ihnen. So hatte ich nach Jahrhunderten die Chance, eine Schuld rechtfertigen können, gar klarzustellen. Ich bin mir sicher, Nicholas, mein alter Freund, berichtete Ihnen davon?«, wollte er ehrlich wissen und Hermione bejahte seine Frage leise. »Wieso taten Sie dies Sir Nicholas an?« »Ich stand unter einem Imperiusfluch und wusste nicht, was um mich geschah, als ich seine Frau tötete. Dann war da noch der Biss, der mich verwandelte«, gab Tyr Neuta kleinlaut zu und seine Mimik klärte sich in Traurigkeit. »Biss?« »Der eines Werwolfes!« Hermione Jean Granger verstand und konnte sich nur zu gut vorstellen, welch eine Qual dies seine musste. Zu der damaligen Zeit war der Biss eines Werwolfes um das vierfache schmerzhafter und gefährlicher, als es heute der Fall sein mag. Sie wusste es allein nur durch Remus John Lupin. »Sie sind nicht überrascht?«, fragte er nun neugierig und Hermione lächelte schüchtern. »Nein, Sir. Ich hatte einen guten freund und er war auch ein Werwolf, und seine Pein war jedes Mal erschreckend.« »Verstehe ...«, stockte er kurz, »ist er deswegen gestorben?« »Nein. Schuld war der Krieg!« Tyr schloss für ein paar Sekunden seine Augen, richtete dann seinen Blick wieder auf sie. »Das tut mir wahrlich Leid. Auch ich war damals im Krieg, wenn auch freiwillig. Ich möchte nun Ihnen beistehen. Zuerst darf ich Ihnen das Erbgut meinerseits weiter reichen, welches ich damals meinem Freund Nicholas vermachte. Die Truhe befindet sich im schwarzen See hier an Hogwarts. Im Zentrum, in seiner Mitte in unendlicher tiefe. Sie finden sie, indem Sie die Worte: `Vivez si m'en croyez, n'attendez à demain. Cueillez dès aujourd'hui les roses de la vie. - Lebt, wenn ihr an mich denkt, wartet nicht auf morgen. Pflückt schon heute die Rosen des Lebens´, sprechen. Sagen Sie es jedoch bitte auf Französisch, erst dann wirkt der Zauber. Gehen Sie gleich dort hin, damit ich einen weiteren Zauber darauf sprechen kann, der es zulässt, das Sie die Truhe erkennen können. Nur ich und mein Freund sind der Geheimnisbewahrer. Nun reiche ich ihn in Ehren an einem Gryffindor weiter. Behandeln Sie den Inhalt gut, vor allem Klug. Wenn Sie die Truhe besitzen, suchen sie bald Armando Dippet auf, er weiß, was folgen wird, das sagte mir zumindest Nicholas.« »Er sagte das?« »Ja. Er ist nun dort, wo auch die anderen Geister verweilen.« »Wo ist das?« »Das weiß ich nicht. Derzeitig läuft alles so, wie es nicht sein sollte und ich vertraue auf Sie, Miss Gryffindor!« Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und zwinkerte Hermione zu. Sie wiederum wusste nicht, was das alles bedeuten sollte, gewiss nicht so, wie man es ihr andeutete. »In wenigen Stunden erst sollten Sie Mister Dippet aufsuchen, als kleiner Tipp und nun«, damit erhob er sich elegant aus seinem Sessel, »wir werden uns bald Wiedersehen und hoffe auf Ihr Wohl. Fais ce que dois, advienne que pourra.« Dieses Mal musste sie nicht übersetzen, da sie diese Bedeutung kannte. »Tue recht und scheue niemanden.« × × × × Sollte sie? Hermione haderte mit sich selbst. Sie besah sich kurz und erkannte, das sie mit ihrer Jeanshose, Stiefel und Blazer schlecht schwimmen konnte, sich dann entsprechend die Schuhe und Jacke auszog und nun ihre Perlenbesetzte Handtasche in einen Ohrring verwandelte, damit diese nicht verloren gehen würde. Der Sturm um sie herum wurde immer schlimmer, als würde bald ein Hurrikan auf dem Weg sein oder sie davor warnen, in das Kalte und dunkle Wasser zu steigen. Aber sie musste die Truhe holen, koste es, was es wolle. Ein Kopfblasenzauber ließ sie selbst unter Wasser noch regelmäßig atmen und erleichterte ihr das Schwimmen. Ein Wärmezauber wiederum entfachte keine aufkeimende Hitze in der jungen Hexe, ließ sie fast vor Kälte erstarren und trotzdessen schwamm sie zügig tiefer. Ein lautloser Zauber entfachte immer wieder kurz Licht, doch die Dunkelheit war stärker, die Wellen des Sees trieben in starken Zügen hinauf und hinab, trugen sie in eine Strömung und wirbelten Hermione aus ihrer Bahn. Sie verlor ihre Orientierung. Sie schlug hart gegen einen Felsen und erkannte, das sie am Boden angelangt sein musste. Kurz verlor sie ihren Mut, glaubte für einen kurzen Moment hier zu sterben, was die junge Frau nach wenigen Sekunden dennoch als lächerlich abstufte und versuchte, weiter voranzukommen. Dann schimmerte ein kleiner Funken unweit von Hermione. Die Gryffindor umschlang ihren Zauberstab fester, entschied dennoch, ihren Weinstockholz Zauberstab zurück in die dafür vorgesehene Schnalle am Bein zu festigen und schwamm mutig weiter. Ihr Schädel pochte und sie spürte Blut an ihrem Kopf hinablaufen, trotz des noch funktionellen Kopfblasenzaubers, ignorierte sie es vorübergehend und hoffte inständig, das keine Seeungeheuer in ihrer Nähe sei. »Vivez si m'en croyez, n'attendez à demain. Cueillez dès aujourd'hui les roses de la vie« Dann, wie ein Hoffnungsschimmer, erkannte Hermione den suchenden Gegenstand, holte tief Luft und schwamm direkt darauf zu. Hier befanden sich nur Algen, Quellmoos, Wasserfarn und kleine harmlose Fisch-ähnliche Kreaturen. Die Brünette befand sich nun direkt davor, erkannte, das die dunkelbraune Holztruhe an einem Fels angekettet war, sich aber nach dem Zauberspruch löste und direkt in ihre Hände geleitete. Vorsichtig, als sei sie sehr zerbrechlich, nahm Hermione Jean Granger die Truhe an sich, öffnete diese sofort Neugierig. Was konnte sie erwarten? Helles licht durchflutete das Innere, ließ keinen Blick darauf zu und behelligte die Nacht in der Tiefe des Sees. Dann sah sie etwas aus der Truhe schwimmen, konnte aber nicht deuten, was es darstellen sollte. Ein kleiner grüner Schimmer und dieser steuerte direkt auf sie zu, blieb direkt auf Augenhöhe verweilen. Was hatte das zu bedeuten? »Was bist du nur? Sehr ungewöhnlich so etwas in einer Truhe vorzufinden, gar hier in den dunklen tiefes zu verbergen. Was für eine Macht hast du nur?« Hermione wusste nicht, was sie nun tun sollte und bemerkte nun, das ihr gegenüber das übernahm. Es durchflutete die Nacht und ging in sie hinein. Genau in jenen Moment, wo die Lichtgestalt in sie hinein drang, entfachte es in Hermione ein schmerzendes Feuer, das sie komplett einnahm, ihr das Atmen verwehrte und nur ein Schrei aus ihren Lippen entglitt. Ihr Körper zog sich zusammen, zitterte und der Kopfblasenzauber löste sich auf, worauf Wasser in den Mund floss, völlig unkontrolliert und verheerend. Es zerriss die Gryffindor, nahm ihr alle Luft zum Atmen und saugte so langsam das Leben in ihr aus. Das ekelige Wasser kratze in ihrem Hals, hinab in ihrer Speiseröhre und letztendliches ihre Lungen. Ihr Bewusstsein verlor sich in Trance. Wieder war sie alleine und keiner konnte ihr Helfen. Rudimentär erkannte sie, das es aussichtslos war. Sie war nicht stark genug, nur klug und auch das half ihr in diesem Moment nicht weiter. Ihr Körper trieb umher, verzog sich in der Strömung. Alles wurde Schwarz. Hermine wehrte sich mit aller Kraft, kämpfte gegen diese Urgewalt um sich und versuchte das, was ihr Körper verlangte: Ein,- wie auch ausatmen zu können. Kein entrinnen war möglich, noch gehorchte der Körper. Das Rauschen in ihren Ohren war niederschmetternd und der rasende Puls pochte durch ihre Venen. Nun wurde alles friedlich. Ihr Körper schmerzte nicht mehr, sie spürte ein herrlich angenehme Wärme und fühlte sich nach langem wieder wohl. Sie spürte nicht, wie Blut aus ihrem Mund gelang und ihr Körper langsam erstarb. Hermione spürte nach langem wieder Frieden. Sie war umsorgt, musste keine Angst haben und sie wusste, das es nur eines bedeutete. Doch war sie nun wirklich Tod? Kapitel 8: Oderint dum metuant ------------------------------ . D u m . S p i r o . S p e r o . ▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂ . H e r m i o n e . & . S e v e r u s . Oderint dum metuant. - Mögen sie mich hassen, solange sie mich fürchten. Was ging hier nun vor? Severus Snape erhob sich aus seinem Sessel und war der Auffassung, schnell einen weiteren Rundgang zu tätigen, da der erste keine Straftäter und nervige Schüler mit sich brachte, noch weniger eine gewisse Löwin, welcher er eigentlich suchte. Er fand sie nicht. Der Halbblutprinz wusste, das sie in Hogwarts heimlich umherschlich. Nun war es an der Zeit herauszufinden, was die junge Frau zu verbergen hatte und jede erdenkliche Möglichkeit in Betracht zog. Aber eines machte ihm große Sorgen, da es war kaum auszudenken war, was alles geschehen würde, sollte dieser Fall von Fluch wirklich ihr innewohnen und eintreten! Es war der Zauberspruch, der fatal, gar zerstörerische Auswirkungen erzielen musste und wahrlich ihre Seele zerstören würde. Inwuietum cor nostrum, donec requiescat in te - Conditio sine qua non. Das war das Schlimmste, was geschehen konnte. Er wusste nur durch Zufall von Bellatrix Lestrange, was der dunkle Lord dadurch gebar, in der finstersten Stunde seiner erniedrigten Not, alleinig durch die konzeptionierte lebenstaugliche Erschaffung weitere Horkruxe. Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir - unerlässliche Bedingung! Das konnte nicht möglich sein? Der Tränkemeister war damals von ausgegangen, das der dunkle Lord diesen Fluch an Nagini angewandt hatte, als letzter seiner Horkruxe! Dennoch, musste er sich soeben fragen, was es mit Hermione Granger und den Portraits auf sich hatte. Welchen Zusammenhang bestand hier, und welche irrationalen Fehler hatten Albus Dumbledore und er übersehen, das Miss Granger solche Qualen erleidet, mitunter ihrer eigenen Pein. Hinzukommend musste er gestehen, das er in seiner Laufbahn schon einiges getan habe, zusehen müssen und selbst einige Aufträge befehligen musste durch den dunklen Lord, doch was Miss Lestrange der kleinen Gryffindor antat, hatte ihn allemal erschrocken. Diese Geschehnisse im Malfoy Manor waren ihm neu. Der Halbblutprinz wusste nur, das das goldene Trio im Malfoy Manor gefangen war, aber nicht unter welchen Bedingungen, da es zum gegebenem Zeitpunkt nicht von Bedeutung war. Soweit er mitbekam in ihrer Erinnerung, musste das nur der Anfang einer langen Qual gewesen sein. Er wusste, das Bellatrix erst stunden später mit ihrem widerlichen Verlangen nach Misshandlungen an Schlammblütler zu den treffen in seinem Manor erschienen war, aber das Sie, Miss Granger, darunter zu leiden hatte, diese Information war ihm fremd. Man berichtete ihm anderes … . Wie lange hatte Miss Granger also auszuhalten? Was war noch geschehen? Die unnachahmliche Suche nach Hermione Jean Granger verlor sich immer mehr in seiner Zeit, daher murmelte er entschieden einen Findungszauber und folgte dann anschließend dem kleinen hellblauen Flimmern vor ihm. Sein Tempo beschleunigte sich umgehend. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in seinem Herzen aus, seine Atmung beschleunigte sich und seinen Instinkte fuhren alle Schilde nach oben. Er sah, wie der flimmernde Lichtkegel nach draußen geleitete, wo das Wetter zeitweilig umschlug und ein donnerndes Gewitter tobte sich meilenweit um Hogwarts herum aus. Peitschender Regen mit einer Kälteperipherie schlugen in seinem Gesicht, tranken seinen Umhang binnen Sekunden nass und die Sicht nach vorne wurde schleierhaft. Die Finsternis würde anbrechen und alles in Dunkelheit verschlingen. Am Schwarzen See angekommen, erkannte er, wo sie sein musste. Der Lichtkegel verschwand in die Dunkelheit der See, sehr tief, bis das Licht in sich erlosch. Am Rande des schwarzen Sees erkannte er ihre Kleidung, die sie zuvor ausgezogen haben musste, damit ihr Gewicht sie nicht nach unten zog und ihr Leben so nicht in Gefahr setzte. Ein weiterer Zauber und er wusste um ihren zustand, fand jedoch keine eindeutige Antwort, welche ihn gänzlich beunruhigte. Ohne groß darüber nachzudenken, erhob er seinen dunklen Zauberstab und geleitete das Wasser in zwei Richtungen und teilte so die See. Der Tränkemeister konnte sie immer noch nicht ausfindig machen, worauf er knurrte. »Was hat das Gör sich den dabei gedacht?«, fluchte er und schaute sich um. Dann bereitete er sich auf einen Sprung vor und befand sich nur wenig später schwebend in der Tiefe. Severus Snape spürte nun, wie das Wasser ihn langsam umkreiste und einschloss, wobei er selbst einen Zauber um sich gelegt hatte, das ihm im Umkreis von zwei Meter kein Wasser berühren konnte. So hatte er weiterhin Bewegungsfreiheiten und lief langsam schwebend in die schwarze Ebene. Merklich angespannt und voller Konzentration erreichte der Halbblutprinz eine ungeahnte und düstere Tiefe des Sees. Wieder konnte er das Flimmern erkennen, auch dort, wo es sich nicht mehr regte und den aktuellen Standort von Miss Know-It-All deutete. »Wo ist Sie nur?« Kaum hatte er sich das gefragt, erkannte er die bleiche Gestalt im Wasser treiben. Sein Herz pochierte schmerzlichst, sein Atem stockte und doch blieb ihm seine kontinuierliche Geistesgegenwart und Intelligenz, um mit dieser Situation umzugehen. Doch wie viel Zeit blieb ihm? Bei der Gryffindor angekommen, verlor er merklich seine Geistesgegenwart. Seine Motorik reagierte ohne Befehl und tat sein möglichstes, während sein erfrorenes Herz pulsierende Rotationen wandelte und ihm Leben einhauchte, dort, wo es längst nicht mehr sein sollte. »Miss Granger?« Bevor er die Kontrolle verlieren würde, übte er lebensnotwendige Maßnahmen an der sterbenden Frau aus. Er musste schnellstmöglich Handeln, noch bevor ihr Leben verwirkt sei, so ergriff er erneut seinen Zauberstab und wendete einige Zaubersprüche gegen sie aus, die für ihre Genesung gewinnbringend wären. Ihr Puls war kaum noch vorhanden, sowohl Herzschlag, als auch ihre Atmung, welches ihm Angst bereitete. Er musste schnellstens zur Krankenstation und Poppy benachrichtigen und schickte somit einen Patronus voraus. Bevor er noch Zeit verlieren würde, packte er die junge Frau vorsichtig auf seine Arme und trug sie zurück ins Schloss. Sie war gänzlich durchnässt, eiskalt und kein Geräusch entkam ihr, was dem Halbblutprinzen etwas erschreckte. Als würde Hogwarts seine dringende Not erkennen, öffnete es von alleine die Toren und Türen, bereitete ihm den Weg zur Krankenstation. »Halten Sie durch, Miss Know-It-All«, fluchte er. × × × × »Komm auf den Punkt!«, drang eine tiefe Stimme durch die Krankenstation und Madame Pomfrey blickte ihn argwöhnisch an. Musste Poppy immer lange Reden halten, statt fachlicher Kompetenz mit diagnostischer Resonanz und redaktionellen Tatsachen? Severus Snape stand abseits von der Medizinhexe und dem Grund seiner Anwesenheit. »Ich möchte wissen, was nun ist und schweife nicht wieder ab. Alles andere findet keine Bedeutung!« Sein Blick verfinsterte sich sekündlich, dennoch spürte der Tränkemeister, das dies hier bei Poppy keine übliche Wirkung erzielte. Sie wiederum stemmte ihre Arme auf ihre Hüften und pustete ihre erröteten Backen auf, ehe sie begann ihm eine Predigt zu halten. »So mein Junge, jetzt hörst du mir mal zu«, womit sie ihm wütend und gleichzeitig besorgt näher trat, »ich kann und werde dir nicht sagen können, was passiert ist und was es damit auf sich hat. Ich bin wirklich froh, das du Miss Granger gefunden hast, dennoch müssen wir abwarten, bis sie wieder aufwacht. Mein Diagnosezauber zeigt keine Wirkung, als sei etwas in ihr, das alles verhindert. Ihr Körper kuriert sich selbst, lässt keinen Zauber zu und schützte sich vor jeglicher Magie von außen. Uns bleibt also abzuwarten, bis sie erwacht. Mehr können wir nicht tun.« Severus schwieg. Er wusste, wie es um Miss Granger stand, dennoch konnte und wollte er nicht mehr warten. Er wollte antworten, das war dass, was sein Ego verlangte und ihn nicht zu ruhe kommen ließ. Wollte sie sich selbst umbringen? Schlimmer noch, und diese Tatsache beunruhigte in genauso: Hat sie jemand umbringen wollen? Aber anhand ihrer zurückgelassenen Kleidungstücke musste er feststellen, das dem nicht so sein konnte. Fragen über fragen kursierten in seinen Gedanken und raubten ihm seinen Schlaf. Seit mehreren Tagen erlag die Löwin im komatösen Zustand und wollte partout nicht aufwachen. Madam Pomfrey erhob wieder ihre Stimme und legte beruhigend eine Hand auf seine Schulter. Der Tränkemeister zuckte kurz zurück und wartete. »Gedulde dich einfach. Mein Zauber bewacht Miss Granger und sorgt dafür, das ihr nichts passiert. Wir können nichts tun. Die Schulleiterin wird auch gleich hier sein und wieder nach Informationen verlangen und auch ihr werde ich das gleiche sagen müssen. Tut mir leid, Severus, aber mehr können wir nicht machen.« Ein knurren entfloh seiner Kehle und in üblicher Manier rauschte Severus ohne ein weiteres Wort davon und verließ in zügigen Schritten die Krankenstation. Es war bald Zeit zum Mittagsessen, bemerkte Severus und verspürte keinen Appetit, worauf er am liebsten seinen Weg in die Gemächer eingeschlagen hätte, es jedoch nicht konnte. Er musste wieder zurück zu seinem Unterricht, welchen er zeitweilig verlassen hatte und nun seine Schüler kontrollieren würde. Fraglich, ob die Siebtklässler ohne ihm, als Lehrerschreck einen Aufsatz über giftige Zauber und ihre Auswirkungen schreiben konnten, mit einem dazu passenden Gegentrank. Murrend und leise zischend berührte Severus seinen linken Unterarm. Es tat weh. Alleinig diese Tatsache beunruhigte ihn maßgeblich und beraubte ihm seiner Ruhe, wertvolle Zeit und seiner kontraproduktiven Gedanken. Er fühlte und spürte sein Todesmahl von der Sekunde an, als er Miss Granger aus der See rettete und sein Zauberstab zischte und funkte zu diesem Zeitpunkt in ungewöhnlicher Präzision. Dennoch, und das verwirrte und verängstigte ihn zugleich, war die Tatsache, das kein Mahl zu erkennen war, sondern eine andere Form von Brandmarkung. Ein Lebensbaum und eine Schlange, lebendig und gefährlich, verfangen mit ihm unbekannten Runen und Schriftzeichen. Kein Totenkopf war zu sehen, nichtsdestotrotz beängstigte ihn diese Tätowierung. War der dunkle Lord wieder da? Sollte das möglich sein? Hermione Granger musste dafür der Auslöser sein und hatte diesbezüglich noch einige Fragen zu beantworten. Er sollte noch hinzukommend Recherchen betreiben, doch vorerst müsste er Potter und seine primitive und nervenaufreibende Evolutionsbremsen von Gryffindor-Schüler Unterrichten, mitsamt seinen Slytherins. Seine Laune sank bis zum Siedepunkt seiner Gemütsskala. Mit Wut beladen und willkürlicher Missgestimmtheit lief er wieder in sein Klassenzimmer, welches er nur für wenige Minuten verlassen hatte, und somit die Schüler eigenständig alleine waren. Man fürchtete ihn üblicherweise, einige erzitterten bei jeder höheren Oktave seiner Stimme und mieden seinen durchdringenden Blick. In üblicher Präsent seiner Macht stolzierte Severus engstirnig um die Tische herum und begutachtete flüchtig die misshandelten Aufsätze. Kein einziger war ansatzweise richtig beschrieben, noch annähernd als »A,- für Annehmbar« zu benoten. Das würde also wieder ein langer Tag werden, bemerkte Severus müde. Er seufzte. »Miss Forbes«, dozierte der Professor und blickte einer verunsicherten Gryffindor in dessen hellen Augen. »In welcher Temperatur sollte dieser Trank gebraut werden und welche nicht repräsentatives Ergebnis passiert, wenn man ihrem Aufsatz glauben schenken mag?« Die Schüler hielten den Atem an, kein einziger würde die ihrer einer Antwort schenken wollen oder den Mut vollends entgegen bringen. Ihr Schweigen gab ihm mehr Antwort wie ihre Aussage es vermutlich bestätigen würde. »Schreiben Sie mir bis zum kommenden Unterricht einen Pergamentbogen von fünf Seiten über die Handhabung ihrer Ausführung, dessen Konzentrat, als auch Konsistenz von diesem Heiltrank, und die richtige Einweisung und naturgemäße Verwendung ihrer Einsatzberechtigte magische Textur.« »Aber das können Sie doch nicht machen?« »Fünf Punkte Abzug, Mister Potter.« Er spürte den Hass und die Angst seiner Schüler. »Fünf Rollen? Wir haben ein großes Quidditch-Spiel morgen und auch..«, doch weiter kam er nicht, da Severus Snape ihm fletschend weitere Punkte abzog und verlangte, das die Schüler endlich und in völliger Stille zum Mittagsessen erschienen. Damit beendete er seinen Unterricht. »Was wollen Sie noch Potter?« »Mich wegen Hermione erkundigen. Wie geht es ihr? Warum lässt Madam Pomfrey keinen Besuch zu?« Vereinzelt pulsierende Venen in seinem Körper zuckten merklich und warteten auf einen Absprung für die Explosion. Der Junge, welcher überlebte und den dunklen Lord besiegte, konnte ihn alleinig durch seine Anwesenheit seine Stimmung vermiesen. Potter war mutig hier nach Informationen zu verlangen, doch welche Hoffnungen machte er sich? Ein freundschaftliches Verhältnis konnte er nun wirklich nicht erwarten, egal was er für ihn Tat, wenngleich es andere Beweggründe gab, Potter am Leben zu erhalten. »Ich bin keine Muggelhotline oder Tagesprophet. Nun verschwinden sie aus meinem Klassenzimmer!« »Aber wieso sind Sie so? Können wir nicht normal miteinander umgehen?« Severus horchte intensiv in sich hinein und fragte sich augenblicklich, ob er sich nicht noch ein Virus eingefangen haben mag oder einen Fluch abgekommen habe. Wieso musste der Bengel nur so eine solche Abnormität verlangen und erfragen wollen? Der Halbblutprinz erhob sich aus seinem Stuhl und lief um seinen Schreibtisch, um dann Harry Potter am Umhang zu packen und ihn eigens aus seinen Raum zu schmeißen. Doch er wehrte sich ärgerlicherweise und blickten mit seinen Augen flehend und hoffnungsvoll in seine, doch ohne Erfolg. »Erwarten Sie keine Nettigkeit oder ansatzweise freundschaftliches Verhalten. Nun verschwinden Sie!« Die letzten Worte spie er wütend hinaus. Sollte er ihn nur hassen, damit könnte Severus wenigstens umgehen. Am späten Abend befand sich Severus in einer geheimen Bibliothek unterhalb des Büros der Schulleiterin, einem geheimen Refugium von Albus Dumbledore und somit kostbarstes Besitztürmer über Wissen aus aller Welt. Viele seltene Exemplare und darunter auch eines, welches Severus damals Albus überreichte. Notizen über den Zauber »Inwuietum cor nostrum, donec requiescat in te - Conditio sine qua non« von Tom Marvolo Riddle. Nie wäre ihm der Gedanke gekommen, das dies ein möglich fluchbeladener Zauber sein könnte und somit ein mächtiger hinzu. Severus erinnerte sich, das der dunkle Lord ihm mal erklärte, ganz im geheimen, warum er manchmal lateinische Wörter als Zauberspruch verwendete: »Severus, mein treuer Gefährte, erkennst du es nicht? Magie bezieht viele Quellen, um Maß an Kraft gewinnen zukönnen und vermehrt sich in ihrer hauptsächlichen Quelle. Es ist die Sprache! Zaubersprüche hat man gekürt, um schneller und effizienter sein Ziel zu erreichen, dennoch lässt sich im vollen Satz im Lateinischen mehr Präzision und Perfektion erreichen, stärkere Fusionen und eine zusätzliche Macht durch ihre Ursprache. Seltenes unterfangen und eigene Kreationen verleiten noch intensivere schwarz-magische Flüche und verabreichen mehr Chaos und blinde Demagogie.« Der schwarzhaarige Zauberer blickte unruhig auf das Buch. Sollte Bellatrix wirklich diesen einen und wirklich komplexen Zauber an Miss Granger angewandt haben? Sollte Lestrange diese Macht besessen haben? Er musste umgehend herausfinden, ob der dunkle Lord nicht doch seine Finger im Spiel hatte. Vielleicht hatte Bellatrix Lestrange nur den Zauber gesprochen, doch vielleicht hat ihn der dunkle Lord selbst die dazugehörigen Maßnahmen unternommen und selbst dafür gesorgt, das dieser Fluch in ihr eindrang. Severus Snape rank schwer nach Luft und schloss für wenige Minuten seine Augen. Was würde der Zauber nur alles anrichten können? × × × × Hogwarts (School for Witchcraft and Wizardry), 21st Century | September 29 »Schön dich zu sehen, mein Junge«, erhellte eine sanftmütige Stimme das Büro der Schulleiterin. »Verschwinde, alter Mann!« »Na, na, wer wird den so gut gelaunt sein?«, flötete Albus amüsiert. Er konnte heimlich beobachten, wie Severus täglich McGonagalls Büro in Beschlag nahm, ohne das es Minerva selbst mitbekam. Zu solch unmöglichen Nachtzeit lag sie längst im Schlafgemach. »Du bist Tod, also verhalte dich auch so.« Der schwarzhaarige Tränkemeister war sichtlich genervt und wollte nur seine Ruhe haben. Immer, wenn er hier die Bücher aus seinem Refugium nachts empor holte, um sie dann zu lesen, besuchte ihn Albus Dumbledore wieder, wollte dennoch entgegen seiner Neugierde keiner seiner Fragen beantworten. Severus hätte die Bücher auch in seine Gemächer mitnehmen können, doch der dazugehörige Elan fehlte ihm. Insgeheim, und das würde er nicht zugeben wollen, konnte er sich selbst noch nicht einmal eingestehen, war, das er dankbar um die kurzen Gespräche mit Albus sei. Auch, wenn sie über Sinnlose und unwichtigen Fakten debattierten, sofern sie miteinander kommunizierten. Somit war Severus aktuell nervös und entnervt über die Anwesenheit des alten Mannes. Warum konnte oder wollte er seinen Fragen nicht beantworten? Wo war das Problem? Im Endeffekt konnte er nichts machen, das wusste Severus zu gut und ignorierte das Plappern des ehemaligen Schulleiters. Zumindest versuchte er es, gelang im nur sehr erschwert. »Das mit Miss Granger ist wirklich schade. Sie ist sehr reizend und wahrhaftig eine Frau geworden. Findest du sie nicht auch attraktiv? Sie passt wunderbar zu dir, wenn ich überlege inwiefern ihr euch ähnlich seid. Eure scharfsinnige Intelligenz und klare Sicht für Fakten, eure Sturheit... .« Der Tränkemeister meinte sich zu verhören? Versuchte der alte Zauberer im Portrait sie für ihn schmackhaft zu machen? Hier ging eindeutig etwas schief und Severus blickte verstört in die Augen, welcher fröhlich aus der halbmondförmige Brille blickten und sah, wie er unschuldig mit der Schulter zuckte. »Du bist noch so jung. Nun ruhe dich aus. Gestatte einem alten Mann sein Reden und seine Fantasien, aber eines muss ich..«, plötzlich brach der ehemalige Schulleiter ab und blickte neugierig zu ihm herüber. Severus spürte seinen blick und beobachte wie seine Augen einen Punkt fixierten. »Interessant«, murmelte Albus in seinen langen Bart hinein und runzelte angestrengt seine Stirn. Severus Snape verstand und wollte direkt erfahren, was er darüber sagen konnte. »Das Mahl an deiner Haut ist ein Symbol Salazar Slytherins. Ein Fluch … . Seit wann hast du dieses Merkmal?« »Warum sollte ich auf deine Fragen eingehen?« Albus Dumbledore überging seinen verbitterten Ton. »Nun, es ist nur eine Geschichte ohne Wahrheit und doch fern von Lügen, ohne Sinn und doch mit Logik vereint, worin über einen Fluch mit solch einem Mahl berichtete wurde. Dieses Buch existiert wahrscheinlich längst nicht mehr oder befindet sich in fremden Händen. Das Tagebuch von Godric Gryffindor. Ich besaß es kurzzeitig, bis es mit gestohlen wurde. Nun, darin wird berichtet, das die Tätowierung mit einen Schwur verbunden ist, welcher angeblich Fluch und Segen zugleich sei, verbunden mit einem Ring. Gesprochen wurde der Zauber, um jemanden Leben zu Schützen, unumstritten mit welcher Macht, so erhaben, das kein anderer jene Person schützen kann. Man Opfert sein Herz, verbunden durch Liebe.« »Liebe?« Jetzt war Severus perplex. Wieso sollte diese Brandmarkung durch Liebe entstanden sein? Er liebte nur eine einzige Frau und diese war seit Jahren Tod, stellte er schmerzlichst fest und blickte noch immer ruhelos in das des porträtierten Zauberers. Das Mahl erschien jedoch durch die Berührung von Miss Know-It-All und lieben tat er sie sicherlich nicht. »Es ist nun soweit. Du bist also ihr Auserwählter …, interessant. Damit habe ich nicht gerechnet und das sagt schon einiges … . Es wird einiges ändern«, murmelte Albus in seinen Bart hinein. Was ging hier vor? Severus Snape entfernte sich von seinem Platz und lief auf den ehemaligen Schulleiter zu. »Wovon sprichst du?« Der alte Mann im Portrait schloss seine Augen, ehe er zu einer Antwort ansetzte. »Severus, meine Junge, höre mir gut zu. Der Lebensbaum an deinem Arm wird irgendwann knospen und erblühen, bis die Blüten wieder herabfallen. Noch sind seine Äste kahl, doch mit der Zeit wird er Wachsen und Sterben. Dann ist ihre Zeit abgelaufen.« »Ihre Zeit?«, unterbrach er Albus. »Miss Granger lebt bis zur Letzten gefallenen Blüte, und du kannst das nicht verhindern. Doch achte, das Sie sterben muss, das wird durch diesen Fluch abverlangt und lässt sich nicht verhindern. Der Fluch achtet nicht auf gut oder böse, noch auf schlechtes oder rechtes. Er nimmt.« Sein Blick war eisern und der Halbblutprinz erkannte, das es ihm ernst war. »Die Schlange symbolisiert dein Wesen. Du musst den Baum am Leben erhalten und ihn beschützen, solange, bis Sie zum Sterben bereit sein wird.« Severus war verwirrt. Erst will der ehemalige Schulleiter, das er Miss Granger beschütze, sie vor dem Tod und Zerstörung ihrer Seele bewahrte und jetzt sollte er zusehen, wie sie sterben würde? Was ging ihr vor? »Sie muss Sterben, Severus, sonst wird er überleben, erneut … .« »Wer?« »Tom Marvolo Riddle.« × × × × »Verflucht, verflucht, verflucht«, schimpfte Severus, als er wild im Schloss umherlief. Wie sollte er mit dem Wissen ruhig schlafen können? Was konnte er tun? Wie konnte der dunkle Lord überleben? Miss Granger sollte schleunigst erwachen und ihm alles offenbaren. Wann würde sie endlich erwachen? Dann fiel ihm etwas ein, womit er Minerva und Poppy sehr verärgern würde. Doch, das wusste Severus, bräuchte er Informationen die Lebensnotwendig waren, damit kein weiterer Krieg entstehen würde und Hermione Jean Granger hatte antworten. Severus Snape blieb abrupt stehen und atmete im ruhigen Zyklus. Er brauchte Schlaf, einen speziellen Zauber und die dazugehörige Ruhe, damit er in ihren Geist eindringen könnte, sofern er es schaffen würde. Etwas ihn ihr verhinderte alles Außenstehende etwas gegen sie zu Richten, aber vielleicht war dies genau der Punkt. Doch was würde er in ihrem komatösen Zustand erkennen? War Hermione noch sie selbst? Kapitel 9: Creatio e nihilo --------------------------- . D u m . S p i r o . S p e r o . ▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂▂ . H e r m i o n e . & . S e v e r u s . Creatio e nihilo. - Schöpfung aus dem Nichts.   Sollte er es wirklich wagen? Würde das des Rätsels Antwort sein? Severus Snape stand vor ihrem Bett und begutachte seine Sachlage und ignorierte nebenbei das zwölfte Schlagen des Glockenturms. Es war mittlerweile Mitternacht und er wartete, doch wusste er nicht worauf. Er berührte das Mahl an seinem Unterarm und setzte sich sachte an die Seite von Hermione Granger. Ein Tarnzauber um sich gelegt und schon versetzte er sich in ihren Geist hinein. »Legilimens!« Es war anders als erwartet, finsterer als anfangs vermutet. Der Halbblutprinz erwartete für ihren Typus eine Gedankenwelt voll mit Wissen, verdeutlicht mit Büchern und Artefakten - Wissen aus aller Welt, Bilder und Geschichten ihrer Familie und Freunden, doch das schien anders. »Ms Granger?« Es bereitete ihm eine Gänsehaut und das gelang heutzutage kaum jemanden bei ihm dies auszulösen, mit Ausnahme seinem totgeglaubter Peiniger. Severus schritt einen dunklen Pfad entlang und erblickte schwarzen Nebel. Im Grunde schlich er Blind umher und das war eindeutig kein gutes Zeichen. Sein Herz raste im ungeahnten Tempo, wodurch seine Sinne reflexartig geschärft waren. Wo war sie? »Ms Granger?« Sie hätte längst hier bei ihm sein müssen und ihn regelrecht davon abhalten, in ihrer Welt herumzuschleichen. Er lief weiter in die Dunkelheit hinein und blieb dann einfach abrupt stehen. »Es hat keinen Sinn«, fluchte er. Severus lief in der zelebrierenden Dunkelheit umher und einen Zauber wollte er hier nicht anwenden. Wer wusste, ob Hermione Granger nicht einen Schaden davon tragen würde. Plötzlich hörte er Ketten rasseln und eine dunkle Stimme, ein männliches Geflüster. Es machte ihn neugierig, zugleich aber nervös. Dann erkannte er hinter den Schatten des Nebels eine zarte Gestalt an einer Mauer angekettet, einfach im nichts. Hier war sonst niemand. »Ms Granger?« Sie blickte ihn nur mit leerem Augen an. Was war bisher geschehen? Er schritt schnellst an sie heran und öffnete mit einem kurzem lösen des Hakens die Ketten, woraufhin sie drohte Richtung Boden zu fallen. Severus fing sie mit Leichtigkeit auf und sah, das man ihr übel zuspielt haben musste. Sein Sinne sagten ihm, das der dunkle Lord eine bedeutende Rolle dazu beitrug und das alles nur noch schlimmer werden würde. Es war also wahr. »Verdammt«, murmelte er und konnte nicht glauben, das der Zauber ausgesprochen worden war. Inwuietum cor nostrum, donec requiescat in te - Conditio sine qua non. Er lebte also in ihr, als Parasit und würde in ihr wachsen und gedeihen. Wie konnte das Geschehen, trotzt der Zerstörung aller Horkruxe? Wo würde der dunkle Lord wohl gerade in diesem Moment sein? Sein Herz pulsierte unkontrolliert und er gestand sich ein, das er angst verspürte. Severus Snape blickte nun zu Ms Know-It-All und erwartete, das sie aufwachte. Doch er spürte, das dies andauern würde, also nahm er sie ausnahmsweise in seine Arme hoch und schritt wieder seinen langen Weg zurück, zum Anfang und würde wieder in die Gegenwart zurückkehren wollen. Ein kurzes unangenehmes Gefühl hindurch seiner schwachen Gemütsskala und er war wieder vor ihrem Bett, zurück - wartend, das Hermione Granger aufwachen würde. Nach einigen Minuten blinzelte die Gryffindor und erwachte langsam aus ihrem Schlaf. Severus macht sich bereit sie zu verhören, bedauerlicherweise kam es anders, bemerkte er. Kaum hatte sie ihre Augen geöffnet, richtete sie sich auf und wollte vom Bett aufstehen, was sie schließlich auch tat. Der Halbblutprinz beobachtet das Geschehen kurz, doch dann besann er sich seiner Pflicht und das in üblicher Manier seine Arbeit. »Ms Granger, bleiben sie liegen, bis sie die Erlaubnis von Madame Pomfrey erhalten.« Er wollte sie am Arm packen und zurück ins Bett drücken, bis plötzlich erneut etwas anderes geschah. Es ging viel zu schnell: ihre Augen glühten in einem hellen grün und hatten mit einem kurzen Schwung und niederringen seinerseits ans Bett gedrückt, Hermione Granger über ihn gebeugt. Sie drückte ihm mit beidem Händen seine Kehle zu. »Severus, tz, tz, tz«, drohte sie in ungewöhnlicher Stimme und er wusste, das es der dunkle Lord war – nur sein konnte, welcher in ihrem Körper steckte. »Ich dachte ehrlich du würdest im Jenseits wandern und siehe da, du lebst. Das kommt mir sehr gelegen. Du wirst nun mein Diener sein und dieses mal wirst du mir nicht untreu werden«, zischte der dunkle Lord mit ihrer Stimme. Es tat weh, das spürte Severus mit jeder Sekunde indem er erschwert Luft bekam. Mit einem schlag war alles vorbei und das grüne leuchten in den Augen seiner Schutzbefohlenen entschwand. »Professor?« Sie ließ abrupt ihre zarten Hände von ihm ab und sah mit tränenden Augen auf ihn herab. »Es t-tut m-mir leid!« Er war wütend, reagierte aber nicht sofort, wusste nicht, ob die Wut ihm oder ihr galt. Hermine Granger entriss sich seiner Gegenwart und rannte ohne Worte davon. Er blieb perplex zurück und sah ihr hinterher. Severus strich sich sein Haar reflexartig hinter sein Ohr und versuchte sich selbst zu beruhigen. »Das konnte alles nicht wahr sein, das durfte so nicht sein«, schrie sein Herz. Schließlich knurrte er, beschimpfte seine angst und rannte ihr dann einfach nach, nicht wissend, was er als nächstes tun sollte, bis Severus dann doch stehen blieb. Zuerst musste er etwas anderes tun, kam ihm der Geistesblitz und verschwand in Richtung seiner dunklen Kerker. Es war bereits nach drei Uhr morgens und seine Panik stieg ins Unermessliche. Die Zeit im Unterbewusstsein der Gryffindor, verbunden mit schwarzer Magie, verging wohl in einem anderen Zeitfenster, erkannte er außer Atem und rannte weiter in seine Kerker.     ═══.♥.══════════════════   Sie schrie. Immer wieder mit dem Gefühl, das der Boden sich unter ihren Füßen auftun würde und keiner würde sie Retten können. Hermione schrie aus Leibeskräften in die Dunkelheit hinaus und ihr eigenes Echo ging im Nebel unter. Ihre Stimme krächzte. Sie war alleine, doch spürte sie, wusste sie, das Tom Marvolo Riddle in ihr parasitierte und Einfluss auf sie hatte. Sie fühlte sich schmutzig, verdreckt. Nie war ihr ein schlimmeres Gefühl begegnet. Es kostete Hermione sehr große Energie den Teufel in ihr zu unterdrücken, leider wusste die Gryffindor, das dies nicht lange bestand hatte. Sie weinte bitterlich und zitterte am ganzen Leibe. »Wieso?« Wieso geschah das mit ihr? Mit seiner Anwesenheit in ihrem Körper erkannte sie auch, wieso das Geschehen war, wie das alles Geschehen konnte. Sie hatte das Gefühl erbrechen zu müssen und bekam nur schwer Luft, sie sank immer weiter auf den Boden und ignorierte das knarzten der Hängebrücke, nicht unweit von Hagrids Hütte. Wie lange war sie nun schon hier? Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Sie ignorierte ihre Umwelt, die Herbstkälte, den plätscherten Regen und konzentrierte sich schlussendlich, ihr Bewusstsein nicht an Voldemort zu verlieren, der bereits dabei war, ihre Gegenwehr ins Jenseits zu befördern. Es gelang ihr nur erschwert, bis ihr plötzlich ein komisches Lederband um ihr Handgelenk gebunden wurde. Mit tränenverschwommenen Augen blickte sie hoch, erkannte verwirrt Severus Snape und plötzlich war das widerliche Gefühl verdreckt zu sein, verschwunden. »Besser?«, fragte der Halbblutprinz ruhig und hielt ihrem Arm noch immer fest. Hermione nickte nur und blickte ihn schließlich fragend an, dann ihr eigenes Handgelenk. Ihre Tränen versiegten und langsam erkannte sie ihre Umgebung besser, ihre Motorik reagierte langsam wieder. »Ein Relikt von Rowena Ravenclaw, das dunkles verschließt, zumindest für eine Weile ... . Bis wir eine Lösung gefunden haben. Kannst du deinen Geist endgültig vor ihm verschließen?« Hermione überlegte einen kurzen Moment und horchte in sich hinein und spürte, das sie es tatsächlich konnte, auch nur, weil das Armband ihr half. Wie auch immer. Sie nickte schließlich, war aber gleichzeitig verwundert, das er sie duzte. Sicherlich nur ein Versehen, dachte sie unpassender Weise. »Es funktioniert, ich weiß nur nicht wie lange«, flüsterte die Gryffindor und spürte die kalte Hand von Severus Snape noch immer. Er kniete noch immer vor ihr, bis er sie langsam mit sich nach oben zog und erklärte, das es besser wäre, wenn sie ihr Gespräch im warmen, in seinen Kerken klären sollten. Sie folgte ihm auf leisen Schritten und spürte nur eine pochende leere in sich. Sie erkannte nun, anhand Toms Erinnerungen, wie es soweit kommen konnte und sie verfluchte gänzlich, sich selbst die Mission aufgetragen zu haben, aber andererseits beschlich ihr das schlechte Gewissen, das es doch so richtig war. »Der siebte Horkrux war an alldem Schuld und ich besitze es auch noch«, dachte die junge Frau leise und lief wieder schneller voran. Doch wieso sie? Hermione kannte die Antwort und schluckte ihr Übelkeit herunter. Es waren Minuten vergangen, seit sie schon in den Sessel von ihrem Professors saß, doch sie spürte es einfach nicht. Ihre Realität wirkte noch völlig verzerrt, verschleiert und so unwirklich. Der Halbblutprinz saß ihr mittlerweile gegenüber und wartete. Sie blickte ihn irritiert an und wusste nicht, wo sie anfangen sollte. Dann, ohne das er danach fragte, begann Hermione langsam von ihrer Mission zu erzählen, was sie alles erfahren hatte, bis hin von den Geistern, der Portraits, den Büchern und auch von dem Gespräch mit Dumbledore - es sprudelte nur so aus ihr heraus. Das Gespräch endete schließlich bis zu ihrem kurzzeitigen Tod. Dann schwieg die Gryffindor und verlor sich in ihren Gedanken. Er schwieg weiterhin merkwürdigerweise, woraufhin sie sehr dankbar war und nervös mit ihren Fingern spielte. Sie war schrecklich müde und ihr Rachen kratze. Von ihrem Tot wusste sie aber eigentlich, wenn sie ehrlich war, überhaupt nichts mehr. Wie ein traumloser Schlaf, was sie einerseits erleichterte, doch wollte sie gerne mehr wissen. »Wissen Sie, wie es dazu kam, das der dunkle Lord nun in Ihnen lebt?« Hermione Granger spürte, das ihm die Frage schwer fiel, wissend, das er auch einen Schock zu verarbeiten hatte. Es tat ihr wirklich leid. »Ich kann seine Gedanken lesen und sehen, obwohl ich von ihm abgeschirmt bin.. Wie kann das sein?«, lenkte sie ein. »Noch sind Sie Heer über Ihren Körper und besitzen diese Fähigkeit. Die Frage bleibt bestehen, wie lange das gut geht.« »Sicherlich bis zur Mondfinsternis.« »Gut möglich. Das liegt näher, als uns gut tut.« Sie seufzte. Hatte er recht? »Professor … Ich erkenne den Zusammenhang meiner.. unserem Problem. Es muss mit dem Zauber von Bellatrix Lestrange angefangen haben, dann durch eine Reaktivierung des Horkruxes, dem Buch von Godric Gryffindor. Ich denke mein Tot war der letzte Schritt gewesen in meinem Bewusstsein einzudringen.« Doch was war in der Truhe von Sir Nicholas und Tyr Neuta, welche im schwarzen See vergraben lag? Und wieso in Merlins Namen hatte Tom Marvolo Riddle wieder ein Tagebuch als Horkrux gewählt? »Dachte es wäre der Ring Gryffindors«, flüsterte sie für sich. Severus Snape verschränkte mürrisch seine Arme. Er schien tief in seinen Gedanken versunken zu sein, sodass Hermione die Gelegenheit nutze und ihn ausgiebig von oben herab musterte. In üblicher Manier seiner Präsenz hatte er einen klaren Blick, hielt nach allem Ausschau und verschleierte seine Emotionen. Sein Haar fiel lässig nach vorne herab, lagen auf seine Schultern und der schwarze Umhang verschlang ihn fast gänzlich, doch blieb seine schlanke Statur nicht verborgen. Seine Haltung verdeutlichte für jedermann eine klare Distanz zu seiner Person, ihm dauerhaft meiden zu müssen, doch erkannte Hermione auch eine schmerzliche Einsamkeit. Einsamkeit die Jahrzehnte andauerte, ihn niemals loslassen würde. Severus Snape blickte sie dieses Mal direkt an. »Ich entmündige Sie komplett als Schülerin hier in Hogwarts. Es ist sicherer den Ort des Geschehens zu verlassen.« »NEIN!«, war ihre klare Aussage, die ihrem Professor in keinster Weise zu gefallen schien. »Hogwarts ist die Lösung, deswegen bin ich von einem Portrait zum nächstens gewandert. Mich wegzuschicken ist keine Lösung.« Seine Miene verfinsterte sich. »Dennoch, und das lässt sich nicht bestreiten, lebt in Ihnen nun ein Todesser in menschlicher Gestalt, die in Ihrer. Wenn wir mal Sachlich darüber nachdenken, könnte er in Ihrer Position mehr bewirken, als er es in Potters Unterbewusstsein ursprünglich tat. Er könnte Ihre Welt auf den Kopf stellen, Ms Granger«, sprach er monoton, »angefangen damit, Lehrer und Schüler aufeinander zu hetzten, Ihre Anstellung im Ministerium doch anzunehmen und daraufhin nutzen, und mehr Chaos anrichten, als die Zauberwelt noch ertragen würde!« Hermione Jean Granger zitterte leicht und blickte ihn schockiert an, weniger weil es so geschehen könnte, sondern, weil sie nicht an dieses Ausmaß gedacht hatte. War sie so egoistisch gewesen? »Doch trotzdessen werde ich nicht von hier verschwinden.« »Ich unterbinde den Kontakt, ob es Ihnen nun passt oder nicht.« Sie war verzweifelt. »Aber ich will meinen Abschluss machen und auch noch leben dürfen.« Sein Blick veränderte sich in blanke Wut. »Denken Sie das sollte jetzt noch Bedeutung haben? Seien Sie lieber froh, das ich Sie nicht nach Askaban exekutieren lasse. Halten Sie die Vorstellung im Hinterkopf, das dies noch schlimmer sein könnte wie der kalte Krieg es war, und das Sie sterben werden-« »Jetzt hören Sie mir mal zu: denken Sie ich bin senil, leide unter Gedächtnisschwäche? Ich werde in den kommenden Wochen vermutlich Sterben, daran komme ich nicht vorbei!« »Reden Sie keinen Unsinn, Ms Know-It-All«, knurrte er. Noch bevor er sich weiter in Rage reden würde, bebte Hermiones ganzer Körper. »Professor, denken Sie ich würde das hier überleben können? Niemals. Jeder weitere Schritt den ich von einem zum anderem Portrait ging, war ein schritt in eine Richtung, die meinen Tot bedeutete. Das am See war nur eine Warnung. Nur mein Tot beendet die Existenz von Voldemort, nur mein schlagendes Herz erhält ihn am Leben. So sagen Sie mir, wie ich das Überleben kann?« Sie hoffte, nein, sie betete, das er ihr eine Lösung geben könnte, eine Antwort die sie zufrieden stellen würde. Hermione griff sich mit ihren zitternden Händen an ihren Kopf und schloss für wenige Sekunden ihre Augen, bevor sie dann flüsternd weiter sprach. »Von Anfang an wusste ich, das ich sterben würde. Ich wollte es verdrängen, gar ignorieren, doch erst jetzt wird mir klar, das es sich nicht vermeiden ließe. Keiner wusste von dem fehlenden Horkrux, nicht einmal Professor Dumbledore. Gerade er und Sie hätten es Wissen müssen. Es war vielleicht dumm es geheimzuhalten«, daraufhin zischte Severus drohend, doch Hermione redete geschwächt weiter. »Aber ich sehe doch das Leid, die Schmerzen die noch immer Präsent sind in jedem von uns … . Zumal nur ich der Auslöser war, das er nun lebt, zumindest durch diesen einen Zauber.« Severus Snape sprang von seinem Sessel auf und ging in seinem Büro auf Wanderschaft. Hermione sah seine nachdenklichen Schritte und erwartete nun den nächsten Angriff auf sie. »Weiß Potter davon?« Hermione senkte ihren Kopf nach unten. »Nein.« »Dabei wird es auch bleiben!« Sie blickte zu ihm auf und erwartete, das er weiter ausführen würde. »Wir werden einen Zauber an Sie anwenden, der sich mit Ihren magischen Chakra verbindet und aufleuchtet, sollte der dunkle Lord stärker die Oberhand über Ihren Körper und Geist gewinnen.« Damit steuerte er auf sie zu und griff unerwartete nach ihrem Arm und zwang sie, sich aufzustellen und sich ihm Gegenüber präsentieren. Der Halbblutprinz nahm ihre beiden Hände sanft in seine, streckte sie nach vorne hinaus und ließ sie dann einfach los. Das Kribbeln auf ihrer Haut verschwand plötzlich, eine leichte Enttäuschung machte sie in ihr auf, welches sie zu verdrängen drohte. Hermione beobachtete, wie er seinen Zauberstab auspackte und mit dessen Spitzte auf ihre beiden Hände tippte und plötzlich vereinzelnde Stränge, feine blaue Laufbahnen in ihrer Hand sich zeigten und sich an ihrem Körper verteilten. Sie spürte, wo die einzelnen Linien verliefen und vermerkte, wie eine starke Aura sich in ihr legte, sie umhüllte und stärkte. »Ein Zauber, der Sie von innen heraus schützt. Das Armband wird als erstes Leuchten, sollte der dunkle Lord stärker an Sie heran treten. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie lange es ihn zurückhalten wird. Schwierig zusagen, dennoch sind als nächstes Hindernis die Chakren, die er umgehen muss, das Sie ihm unterlegen werden. Sollte sich das Armband bemerkbar machen, werden Sie umgehend zu mir kommen, selbiges gilt mit ihrem Chakra. Verstanden?« Sie freute sich ein wenig, wenn auch verunsichert. Das ging ihr doch ein wenig zu schnell, ehe sie verstehen würde, was gerade geschehen war. »Ich darf also bleiben?« »Unter besonderen Bedingungen«, knurrte er. Sie hörte, das er mit sich rang. »Sie werden nicht mehr im Mädchenschlafsaal hausen. Sie werden bei mir in den Kerkern Einzug finden. Ich richte Ihnen etwas her.« Hermione öffnete den Mund und war sprachlos, wollte etwas erwidern, doch blieb sie einfach stumm, zu sehr war sie überrascht. »Des weiteren werden Sie in jeder pause, die nach dem Unterricht erfolgt, mich aufsuchen, damit ich mir ihre Vitalwerte anschaue und Einhalt gebiete, falls etwas geschehen sollte.« Was sollte geschehen? Doch unterbrach sie ihren Professor nicht. »Auf die frage hin, weshalb Sie bei mir in den Kerkern Wohnen, werde ich der Schulleiterin und den Professoren mitteilen, das es, aufgrund Ihrer Krankheit, am besten sei, das Sie in meiner Reichweite sind, da ich ein Gegenmittel brauen werde, das dessen ausmaß einschränken sollte - und Sie an meiner Seite arbeiten müssen, da Sie die nächstgelegene Person sind, die ansatzweise etwas über Zaubertränke versteht. Sie agieren als meine Assistentin. Schülern und Freunden wiederum wird klargestellt, das Sie dauerhaft Strafarbeit ableisten müssen und der Grund des Umzuges liegt dem nahe, das sie offiziell in der Nähe von Madam Pomfrey wohnhaft sind wegen dieser Krankheit. Die Wahrheit bleibt dennoch verborgen, da werden sie nicht drumherum kommen. Haben Sie das verstanden?« Sie nickte. War überrascht, wie schnell er doch einfach mal so nebenbei einen Plan zustande brachte, mit dem sie zufrieden war. Es hätte sie schlimmer treffen können, gestand sich die Gryffindor ein. »Wenn man mich fragen wird, welche Krankheit habe ich den?« Der Halbblutprinz murmelte kurz etwas in sich hinein, ehe er sich zu ihr umdrehte. Er lief noch immer in seinem Büro umher. »Sie haben aufgrund Ihrer unsäglichen Neugierde«, er klang genervt, »sich eigenhändig an einen Zauber in Zaubertränke gewagt, dem Sie weitgehend unterlegen waren, dabei haben Sie einige Nebenwirkungen entfacht, die Ihre Zauberkräfte beeinflussen.« Hermione Jean Granger fühlte sich erleichtert, was sie eigens gleichzeitig erschrak, doch war sie einfach nur dankbar, wenngleich auch froh, endlich nicht mehr alleine mit diesem Thema zu sein. Sie sah ihm dankbar in seine dunklen Augen. »Darf ich den Zaubern?« »Können Sie es überhaupt noch?«, entgegnete er ihr ernst. Sie war unsicher und zog ihren Zauberstab hervor. Ein einfaches Lumos sollte reichen, doch nichts geschah. »Lumos.« Dachte sie, gesprochen würde es besser funktionieren, so wurde sie enttäuscht. »Mein Zauberstab akzeptiert mich nicht mehr«, antwortete Hermione eher geschockt. »Ist es seinetwegen?« Ihr stand die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben, das spürte sie und hatte plötzlich ein flaumiges Gefühl in ihrem herzen. Welchen Wert hatte sie überhaupt noch, wenn sie nicht einmal mehr Zaubern konnte? Wie sollte sie hier in der Schule bestehen können? Tränen standen ihr in den Augen, die sie zu unterdrücken versuchte. Sie war verwirrt. Die letzten Stunden waren sehr unangenehm und nervenzerfetzend gewesen, am liebsten wäre sie einfach ins Bett gegangen und hätte alles vergessen. »Folgen Sie mir«, lenkte er ein und schritt aus seinem Büro raus. Stillschweigend folgte sie ihm einfach und legte ihren Zauberstab weg. Sie erkannte, das sie einen Weg im Kerker einschlugen, der in seine privaten Räumlichkeiten führen würde. Er wirkte alles andere als begeistert, dennoch sah er das Problem als größeres an und ignorierte die missliche Situation, das sie bald Mitbewohner waren. Ein kleiner Funken in ihr Freude sich sogar, etwas mehr von ihm kennenzulernen und brannte geradezu zu wissen, wie er lebte und was sie gleich erwarten würde. Dann standen sie beide in seinem Wohnzimmer und Hermione war überrascht, wie spartanisch es eingerichtet war, hell und nicht so düster, als erwartet. Dass er so lebte, überraschte sie bei weitem. Grün, grau und cremefarbene töne waren am meisten vertreten, eine große Couch am Kamin prunkte am meisten hervor, neben den großen Bücherregalen. Das meiste, was in den Räumen zur Schau kam, waren die unzähligen Bücher. Ihre Neugierde glühte auf und sprühte funken. Severus sah ihre Freunde und murrte, ja er zischte fast wütend. »Ich werde Ihnen einen Raum herrichten, der Ihnen jederzeit zu Verfügung steht, dennoch nur dieser Raum und das Wohnzimmer. Jeder weiter Raum ist Tabu. Verstanden, Ms Granger?« Zum Ende hin wurde er stimmlich ruhiger und zauberte neben einer schweren Flügeltür, eine einfache nebenan. Was verbarg sich hinter der großen Flügeltür? Etwa sein Schlafgemach? Sie bemerkte, das sie sich intensiv seine Räumlichkeit einprägte und nicht mitbekam, wie er sich neben sie gesellte und in ihr neues Zimmer deutete. Sie lief hinein und sah, das es wie im Vertrauensschüler Trakt aussah, nur etwas kleiner, dennoch bewohnbar. Nur die rötlichen tönen hatte ihr Professor sicherlich mit Absicht weggelassen und es in den Farben von seinem Wohnzimmer angepasst hatte. »Dankeschön, Professor.« Er nickte kaum merklich. »Heute werden Sie noch den Unterricht meiden, werden Ihre Sachen packen und sich hier einrichten. Ich werde Nachforschungen anstellen, während Sie dann in diesem Zimmer verweilen oder im Wohnzimmer. Das Passwort lautet Amantes amentes.« Sie wollte etwas erwidern, doch erstickte Severus Snape es sofortig im keime. »Sie werden erstmals zur Ruhe kommen. Es gibt einige Lektüren in meinen Regalen im Wohnzimmer, an die Sie sich bedienen dürfen. Weitere Induktionen gebe ich Ihnen heute Abend. Sollten Sie etwas bedürfen, rufen Sie meine Hauselfe Winky. Jetzt legen Sie sich erstmals schlafen. Ich gebe Ihnen Bescheid.« Damit schien das Thema beendet und er wendete sich von ihr ab. Hermione wollte ihrem Professor nicht mehr belästigen und verstand, das sie wirklich müde war. Sollte sie wirklich schlafen können? In ihr war eine unausgesprochene Angst, die sie zwang, hellwach in ihrem neuen Bett zu liegen, die Decke zu bewundern, die sie auch einfach anstarrte – dieses Blickduell verlor sie. Die junge Frau war elendiglich müde, doch wollte, konnte sie nicht schlafen, da sie das Gefühl nicht abschütteln konnte, das Tom Marvolo Riddle sie beobachtete, wartete, das sie einschlafen würde und so über sie herrschen könnte. Würde sie es überleben können?       Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)