Persephones verrücktes Leben! von Acquayumu (Persefones crazy Life!) ================================================================================ Kapitel 2: Eifersucht --------------------- Der Unterricht lief nach Persephones Meinung ziemlich relaxt ab, auch wenn ihr Banknachtbar Hades sie mit seiner gelangweilten Miene angesteckt hatte. Nach der sechsten Unterrichtsstunde war sie so müde, dass sie froh war endlich nach Hause gehen zu können. Die Pausen hatte Persephone übrigens mit Hilda verbracht, die ihr vorgeschwärmt hatte wie ach so toll Hades doch war. Und es stimmte. Er sah nicht nur gut aus, sondern war obendrein ziemlich inteligent und sportlich. Hilda hatte ihr auch erzählt, dass er zusammen mit Hypnos und Thanatos in einem Waisenheim groß geworden war. Das müsste dann auch diesen melancholischen Blick erklären, den Hades so gut wie immer hatte. Seltsam war nur, dass sie es wohl als einzigste bemerkt hatte. Denn als sie Hilda darauf angesprach, wurde ihr nur mit Unverständlich begegnet. Was sie jetzt auch wusste war, dass ihr Schwarm sogar einen eigenen Fanclub besaß. Ein wenig geschockt hatte sie diese Nachricht schon, aber als sie noch mal gründlich darüber nachgedacht hatte mit einem Seuftzer abgetan. Schlagartig war ihre Laune im Keller gewesen, was Hilda natürlich auch nicht bemerkt hatte. Sie schien aber überhaupt sehr wenig von ihrer Umwelt mit zu kriegen. Bestimmt waren Siegfried und ihre Nägel viel wichtiger. Während Hilda sie über die neuste Mode zugequatscht hatte, ließ Persephone lieber den Blick schweifen und war prompt an Hades hängen geblieben. Der hing nämlich wieder mit den Leuten zusammen, die sie heute morgen als seine Clique identifiziert hatte. Zwischenzeitlich waren einige Mädchen da gewesen um den Schwarzhaarigen an zu baggern. Doch dieser hatte sie auf eine ziemlich rüde Art wieder verscheucht. Persephone hatte mit einem gehässigen Grinsen dabei zu gesehen, aber sie musste sich eingestehen, dass sie ebenso keine Chance bei ihm hatte. Zumal dieses Mädel echt gut ausgesehen hatte, wie Persephone fand. Schwarzblaue lange Haare, rote Augen, blasse Haut und atmenberaubende Kurven mit XXL-Brüsten. Bow hatte sie sich genannt, wenn Persephone sich nicht täuschte. BoomBoom, hätte es eher getroffen. Sie sah auf Jedenfall viel hübscher aus als sie selbst, was Persephone ziemlich frustrierte. Das erste Mal verliebt und dann war der Mann ihrer Träume so unereichbar. "Persephone?" so unereichbar war er wohl doch nicht. Denn er kam gerade hinter ihr hergelaufen, einen ziemlich hässlichen Bleistift in Flamingoforn in der Hand haltend. "Nenn mich doch Kore, was gibts?" wollte die Blondhaarige wissen und drehte sich so lässigwie möglich zu ihrem Ansprechpartner herum. "Hier. Den hast du wohl verloren." antwortete Hades und hielt ihr diesen hässlichen Flamigostift hin. Ein wenig verblüfft sah sie ihn an: "Das potthässliche Teil gehört nicht mir, aber Danke das du mir extra den Stift hinterherträgst." "Ach so. Ich dachte du wolltest dieses tolle Stück wiederhaben. Ich meine. Es kann sogar quitschen, wenn man ihm auf den Schnabel drückt." ziemlich bedröppelt stand Hades vor ihr, den Flamigostift in seiner Hand drehend. Daraufhin konnte Persephone nicht mehr an sich halten und brach in schallendes Gelächter aus. "Ne ne. Der gehört mir nicht. Auch wenn er quitschen kann. Aber wenn du schon mal da bist, kannst du mich ja noch bis vors Schultor begleiten." kichernd zog sie ihn einfach hinter sich her, den Schulflur entlang. Als beide vor dem Eingang der Schule standen, bemerkte Persephone das ziemlich viele Mädchen zu ihnen hinüber sahen und ihre Blicke waren ziemlich eifersüchtig auf sie gerichtet. Persephone wollte sich schon in Positur schmeißen, einfach um ihre Konkurrentinnen zu ärgern, als Hades wieder das Wort ergriff: "Was ist eigentlich deine Naturhaarfarbe? Man sieht ja, dass du dir die Haare gefärbt hast." Was? Was hatte er denn jetzt gegen ihre Haarfarbe? Persephone war beleidigt. "Ähm... Das ist meine Naturhaarfarbe." ein wenig verwirrt sah sie ihn an. Mal im Ernst. Wie kam er darauf, dass ihre Haare gefärbt waren? "Du musst nicht gleich beleidigt sein. Mich interessiert halt wie die Menschen um mich herum wirklich sind. Und dazu zählen auch solche Sachen. Zumal man sieht, dass dass deine Haare blondiert sind. Deine Augenwimpern und deine Brauen sich viel dunkler als der Rest deiner Haare." erklärte er ihr mit eisernem Blick, sodass Persephone instinktiv den Kopf einzog. Er hatte schon eine autoritäre Persönlichkeit. Aber sie beschloss sich nicht einschüchtern zu lassen und setzte lieber zu einer geschickten Konterattacke an: "Ach so! Machst du dich also mal über die Anderen schlau. Guter Schachzug, wenn jeder Depp hier deine Lebensgeschichte rückwärts herunterleiern kann. Ich bin gerade erst mal einen Tag hier und weiß schon, dass du in einem Heim großgeworden bist." Anscheinend hatte sie mit ihren Worten bei Hades einen wunden Punkt getroffen, denn seine Haltung versteifte sich und man sah ihn unmerklich zusammenzucken. "Du musst nicht gleich beleidigt sein. Ich kann auch nichts dafür, dass mir Hilda direkt deine gesamte Lebensgeschichte erzählt. Meine Wimpern sind übrigens getuscht und die Augenbrauen mit Conciler nachgezogen, weil ich finde, das es schöner ausieht." versuchte die Blondhaarige Hades zu beschwichtigen, der gerade so aussah als wolle er sich umdrehen und gehen. Dieser schüttelte daraufhin nur lächelnd den Kopf und meinte: "Einen Punkt für deine Schlagfertigkeit. Wirst du übrigens abgeholt oder nimmst du den Bus?" Persephone seufzte resigniert: "Ja. Ich werde von meiner Mutter abgeholt." "Ist sie so schlimm?" wollte der Schwarzhaarige von ihr wissen. "Sagen wir mal so. Manchmal wünsche ich mir echt, ich wäre in einem Heim groß geworden. Sie schafft es doch tatsächlich immer, die meisten meiner Freunde zu vergraulen und wehe ein Mann kommt mir zu nahe, dann...oho! Liegt warscheinlich daran, dass sie selbst keine Freunde hat und ihr die Männer alle laufen gehen." entgegnete sie ihm resigniert: "Du wirst es gleich erfahren. Da ist sie nämlich." Genau wie Persephone gesagt hatte, stand ihre Mutter vor dem Schultor. Die alte Schrottmühle hatte sie einfach quer in die Einfahrt gestellt, sodass sich einige Schüler schon beklagten. Ihr Blick war starr auf Hades gerichtet und er war nicht gerade freundlich. "Eine Übermutter also. So sieht es für mich aus. Glaub mir, in einem Heim willst du nicht wohnen." mit einem angedeuteten Lächeln begleitete er sie bis zu Demeter. Diese kam ihnen auch schon entgegen gerauscht, den Blick weiterhin auf Hades fixiert. "Hey du! Was hast du bei meiner Tochter zu suchen?!" fauchte sie den armen Hades an, als sie endlich vor ihm stand. "Mit ihr zusammen die Schule verlassen und mich mit ihr unterhalten." entgegnete der Schwarzhaarige ruhig. "Von wegen mit ihr unterhalten. Ihr Typen seid doch alle gleich." schimpfte sie munter weiter. "Man sollte nicht alle über einen Kamm scheren. Nicht alle Jungs sind egoistische Sexmonster und nicht alle Mädchen sind gleich zickig." erwiderte Hades mit kühlem Blick, Demeters Gezeter schien ihn nicht aus der Fassung zu bringen. "Pfft! Die die groß schwätzen, die sind die Ersten, die nur mit den Mädchen ins Bett wollen. Was hattest du vor? Meine Tochter mit deinem lächerlichen Geschenk zu bestechen? Komm Kore. Ab in den Wagen!" giftete Demeter zurück und schnappte sich ihre Tochter, um sie in den Wagen zu buchsieren. "Ich schwätze nicht, ich rede. Und den hier dachte ich hätte Persephone verloren." versuchte sich der Schwarzhaarige zu verteidigen, sein Blick verriet, dass er ziemlich sauer war. Demeter hatte ihre Tochter inzwischen auf den Beifahrersitz buchsiert und war dabei deren Türe zu schließen: "Sicher doch. Hau lieber ab und geh mal zum Friseur. Du kannst dich gerne an andere Weiber heranmachen, aber meine Tochter lässt du in ruhe." "Und bevor du mich für immer verlässt, den Flamingo will ich haben. Schließlich kann der quitschen!" mischte sich die Tochter ins Gespräch ein und stebitzte frech den Flamingostift aus Hades Händen. "Wenn man von den Personen, über die man redet, keine Ahnung hat, sollte man doch lieber schweigen. Gehen Sie in den nächsten Swingerclub und befriedigen sie da ihre angestauten Hormone. Dann lässt es sich das nächste Mal vielleicht besser reden. Bis morgen, Persephone." mit diesen Worten drehte sich der Schwarzhaarige herum und marschierte Richtung Schuleingang davon, an diesem bereits Pandora wartete. Während der Fahrt beklagte sich Demeter über den Jungen an Persephones Seite und schimpfte darauf wie unverschämt er doch war. Die Blondhaarige saß daneben und grinste immer noch vor sich hin, den Stift von Hades in der Hand drehend: "Aber du musst ihm doch recht geben. Du kennst ihn doch überhaupt nicht und behauptest dann solche Sachen." "Pfft! Männer sind doch alle gleich und warum du dich so von ihm um den Finger wickeln lässt, weiß ich auch nicht. Apropos DNA-Spender. Dein Erzeuger hat sich nach Jahren mal gemeldet. Er will seine Tochter sehen." erzählte Demeter ihr und vergaß beinahe dabei auf den Verkehr zu achten. Die Violetthaarige schüttelte nur resigniert ihren Kopf: "Ich will halt nicht einsam sterben. Er will sich mit mir treffen? Hoffentlich lauf ich dann nicht an ihm vorbei, wo wir beide uns ja so gut kennen!". Daraufhin musste Demeter lachen und das leidige Thema "Männliche Wesen" war erstmal vom Tisch. "Und diesen hässligen Quitscheflamingo bringe ich morgen seinem Besitzer zurück." fügte sie noch hinzu und schlug den Stift, mit dem Schnabel vorran, gegen das Amaturenbrett, sodass ein lautes "QUIIK!!" ertönte. "Lass das! Wir sind doch hier nicht im Kindergarten." wies Demeter sie zurecht und fuhr dabei fast einen Fahrradfahrer über den Haufen. "Aber du." Persephone musste lachen, der arme Fahrradfahrer. Durfte man seinen eigenen Bruder lieben? Gesetzlich war es ja verboten. Aber konnte man Liebe wirklich verbieten? Wenn zwei sich doch liebten, war es dann nicht unfair zu sagen: "Nein, ihr dürft das nicht?" Gleichgeschlechtliche Beziehungen waren doch auch erlaubt und in der Gesellschaft akzeptiert. Warum denn keine unter Verwandten? Nur weil behinderte Kinder dabei zu Stande kamen? Aber was sprach Pandora hier von gemeinsamer Liebe? Hades liebte sie nicht oder zumindest machte er nicht den Eindruck, als hätte er Gefühle für sie. Er war zwar nur in die Familie Heinstein hineinadoptiert worden und damit nicht mit ihr Blutsverwandt, aber trotzdem war er ihr Bruder. Wenn sie ihm ihre GEfühle gestand, würde er es also annehmen und akzeptieren? Oder würde er sie deswegen wegstoßen? "Pandora. Über was denkst du nach?" riss sie plötzlich eine Stimme aus ihren Gedanken und Hades tauchte vor ihr auf. Anscheinend hatte er ihre neue Mitschülerin, wie war noch gleich ihr Name? Persephone? Anscheinend hatte er Persephone bis zu dem Wagen ihrer Mutter begleitet und war danach umgekehrt, um sie holen zu kommen. Hades hatte immer alle Announcen abgewiesen. Bis auf eins zwei Bettgeschichten hatte nie etwas ernstes zwischen ihm und einem Mädchen stattgefunden. Allerdings schien ihn die Neue sehr zu interessieren. Das er sich so ausgiebig mit einer weiblichen Person, sie ausgenommen, unterhielt und sie noch zum Wagen begleitete, war bis Dato noch nie vorgekommen. Allein die Tatsache, dass er sie mögen KÖNNTE, machte Pandora rasend vor Eifersucht. Sie wollte weiterhin die einzige Frau sein, die er nach Hause brachte oder ihr mit verloren gegangenen Gegenständen hinterher lief. Dieses Privileg, welches sie bis jetzt immer von ihm erhalten hatte, wollte sie auch weiterhin für sich behalten. Auch, wenn ihre Beziehung nie eine Chance haben würde, konnte sie ihm auf diese Weise nahe sein. "Nichts wichtiges, wollen wir gehen?" erwiderte die Schwarzhaarige und nahm ihn bei der Hand. Hades nickte nur und ließ sich an der Hand von ihr mitziehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)