Fluch des Erwachens von Kira_Saphir (Adoleszenz) ================================================================================ Kapitel 2: Seelenspiegel Freundschaft beruht auf Gegenseitigkeit ---------------------------------------------------------------- [Am Tag davor] "Frage 87: Wie heißt das Körperorgan, dass als Symbol des „Spiegel der Seele“ in der Literatur in der Romantik Eingang fand?" Nur deswegen... Oh echt jetzt?! Überall, wo er auch nur hinsah, brüteten Schüler über ihren Lernbüchern. Andere brachen regelmäßig in Heulattacken aus und wenn noch irgendjemand sich neben ihn mit einem kratzenden Kugelschreiber sich hinsetzen würde -wie letztens- dann würde er schwören diesen der Länge nach mit dem nächsten spitzen Gegenstand, der ihm in die Finger gelangen würde zu halbieren, so wahr man ihn die Bestie des Kendos nannte. Den Kugelschreiber natürlich verstand sich hoffentlich von allein. Gut wohl nicht der schmeichelhafteste Spitznamen, den man ihm da gegeben hatte, aber man konnte sich seine Spitznamen ja nicht aussuchen, aber daran ließ sich noch arbeiten und solange es ihren Gegnern gehörigen Respekt einflößte, tat er seinen Zweck. Wie sehr er doch das Kendotraining vermisste. Teilweise wälzte er sich nachts im Bett herum, um dann doch noch sich aus dem Haus zu schleichen, um Energie loszuwerden. Ein Mensch war einfach nicht dafür gemacht tagein, tagaus an seinen Unterlagen zu sitzen und zu verzweifeln so ganz ohne einen sportlichen Ausgleich oder zumindest ab und an einen gescheiten Fall. Vielleicht arbeitete Kudo gerade in diesem Moment an einem neuen Mordfall, während er… Er unterdrückte gerade noch ein Seufzen und konnte sein schon zum Fenster gerichtetes Gesicht gerade noch vor den bösen Blicken Kazuhas hinter seiner Englischlektüre verstecken. Nicht, dass er da wirklich viel hätte machen müssen, aber in letzter Zeit war es sogar noch unratsamer geworden Kazuha zu verärgern. Vor allem weil sie zurzeit in der Bibliothek ihre Nachmittage verbrachten und sie ihn beinahe gekillt hatte, als die „wegen ihm“ beinahe ein Hausverbot bekommen hätten. Sie nahm die Klausuren sehr erst, da diese in ihre Abschlussnote mit einfließen würden. Verständlich; Aber jeden Tag schien sie proportional zu ihren dunkler werdenden Augenringen immer gereizter zu werden und das wurde langsam wirklich besorgniserregend. Besonders weil Kazuha es sich auch noch zu ihrem Job gemacht hatte, sein Arbeitsverhalten seiner Mutter zu petzten und dies möglichst so tat, dass die Enttäuschung in den Augen seiner Mutter, fast tödlicher wirkten als irgendein Basiliskenblick. Heiji wunderte sich, ob es wohl einzig und allein am japanischen Schulsystem lag, dass die Schüler regelmäßig zu lebenden Untoten während der Klausurenvorbereitungsphase wurden. Wirklich Filmmaterial würde es hier genug geben. Erst letztens hatte er vor lauter Verzweiflung und Entzug seines Gehirns nicht anspruchsvolleren Fällen sich zu widmen zu können einen ganzen Spickzettelring auffliegen lassen. Mit weitreichenden Folgen; Zum einen hatte Heiji bereits so schon viele „Neider“, auch wenn er nicht genau wusste wieso. Zumindest fiel ihm aber auch kein anderer Grund ein, wieso sie ihn sonst nicht ausstehen konnten, wenn er eigentlich ihnen nichts wirklich getan hatte… Also zumindest galt das noch bevor er den Spickzettelring hatte auffliegen lassen, aber das hatte er ja auch erst dieses Halbjahr getan und würde nun auch nicht mehr viel an der Anzahl seiner selbsternannten Feinde ändern. Ok vielleicht würden sie nun mehr Bestätigung für ihr Verhalten bekommen, aber was scherte ihn das schon. Wenn sie sich schon auf Kosten der nervösen, ängstlichen, fleißigen Schüler sich amüsierten und nach wiederholtem zur Ordnung rufen, nicht hatte lernen wollen, so hatten sie es in Heijis Augen nur verdient, wie alle anderen Schüler auch für ihre Noten zu lernen. Er grinste vor Schadenfreude, als er sich daran erinnert, wie verzweifelt diese selben Bullies nun bei ihren ehemaligen Opfern um Nachhilfe bettelten. Selbstverständlich -wie hätte es anders sein können- hatte Kazuha wieder etwas daran auszusetzen gehabt, wieso er sich auch immer nur in Schwieirgkeiten bringen müsste und wie unbeliebt er nun in den Augen von vielen geworden wäre. Und selbst sein Zuflucht vor ihr in die Bibliothek hatte ihn damals nicht von ihrem Wutausbruch hatte retten können und war Grund gewesen, wieso sie beinahe Hausverbot bekommen hätten. Aber es war doch nicht seine Schuld, dass sein Vater Okagi verboten hatte, Heiji mit auf Dienst zu nehmen! Nicht dass alles was sie zu lernen hatten uninteressant wäre und die Maße an Stoff war auch nicht zu unterschätzen, aber nach dem 8. Mal durchgehen verlor sich nun mal jedes Interesse und der Wunsch nach neuen Herausforderungen als Abwechslung zum stupiden Auswendiglernen, würde da gerade Recht kommen. Er hatte sogar seine Mutter vollgejammert, die sich seiner angenommen hatte und zwei Karten für Koshien für ihn ergattert hatte, damit er mit Kudo sich das Halbfinale nach bestandenen Prüfungen ansehen konnte. Dadurch, dass sie beim letzten Besuch in Koshien nicht wirklich viel von dem eigentlichen Spiel mitbekommen hatten und eher damit beschäftigt gewesen waren, die Zuschauer vor einem Bombenattentat zu retten, war Heiji so beglückt gewesen, dass er sogar seiner Mutter beinahe um den Hals gefallen wäre. Beinahe… versteht sich. Er hatte Kudos Karte diesem auch schon geschickt gehabt, aber irgendwie keine Antwort von ihm bekommen. Auch sein erneutes Überprüfen seiner e-Mails, veränderte nichts daran. Hoffentlich war sein Brief überhaupt angekommen! Was wenn ein böser Postbote sich die Karte geschnappt hatte? Aber nein, der müsste schon ziemlich blöd sein, das zu tun. Man bräuchte nur die Sitze zu überprüfen, dann würde man den Täter in Null Komma Nichts dingfestmachen können. Und wenn er Otaki da um Hilfe bitten musste! Vermutlich war Kudo einfach nur in einem seiner unzähligen Fälle verstrickt. Oh da fiel ihm ein, ob Shinichi wohl etwas Neues von der Black Organisation gehört hatte? Und da wurde ihm alles klar. Das musste es sicherlich sein(!), wieso er nichts mehr von seinem besten Freund lange Zeit gehört hatte. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihm aus. Während Kudo höchstwahrscheinlich gegen eine saugefährliche Verbrecherorganisation kämpfte, um endlich wieder er selbst sein zu können und wieder sein eigenes Leben leben zu können, hatte er nichts Besseres zu tun als sich davor zu drücken „Eine Nacht zum Verlieben“ zum dritten Mal sich anzutun. Aber ehrlich, wenn sogar seine Mutter meinte, dass Buch sei für „Lese-Machositen“ geschrieben, war das nicht nur ein natürlicher Überlebensdrang von ihm und konnte man ihm das dann wirklich vorgewerfen? Das Gefühl, dass Kudo ihm allerdings was verschwieg und er eventuell in großer Gefahr sich befand, ließ für ihn nur einen spontanen Entschluss zu. Er würde einen kurzen Abstecher zu Kudo heute noch machen. Und ja, es wäre gelogen, wenn er nicht zumindest insgeheim, unterbewusst –versteht sich- sich wünschte wieder mit Kudo an einem Fall arbeiten zu können. Sein Entschluss stand fest! Und so packte er seinen Kram ein. „Heiji, was tust du?“ „Wonach sieht`s denn aus, ich mach Schluss, für heute. Noch ein Satz und ich muss leider befürchten, dass mein Gehirn aus meinen Ohren rausquellt!“ „Halt mich nicht für bescheuert, Kudo verlangt nach dir, hab ich nicht Recht?“ „Wie kommst du denn darauf.“ „Glaubst du, ich habe nicht bemerkt, wie du deine Mail gecheckt hast?“ „ Seit wann kannst du es dir denn leisten, beim Lernen auf meine außerschulischen Aktivitäten zu achten?“ „Also hab ich Recht! Du hast vor nach Tokyo abzuhauen. Nimmst du eigentlich noch irgendwas neben deinem Detektivsein Wahn ernst? Kudo hier, Kudo da, das ist ja nicht zum aushalten! Außerdem kannst du jetzt nicht gehen, du hast mir versprochen mir bei Englisch zu helfen!“ „Ich kann dir nicht sagen, wieso man wann, welche Präposition verwendet, dass entschiede ich nach Gefühl heraus richtig und ich werde garantiert noch mal mit dir die Lektüren durchgehen! Mein Gehirn braucht mal wieder etwas Forderndes!“ „ Dein Leichtsinn geht mir so was von auf die Nerven! Wann wirst du nur endlich mal erwachsen und gibst diesen Kinderhobby von dir auf. Lass die Fälle gefälligst den Profis und konzentriere dich auf deine Aufgaben! Oder willst du so dumm bleiben wie du bist?“ „Sorry, aber ich bin ein Profi.“ Damit machte sich Heiji auf den Weg. Was für ein Abgang! Stolz erfüllte ihn, aber da wurde er schon von Kazuha gepackt. „ Du bist sowas von blind Heiji!“ „ Was meinst du?“ Kazuhas Hand bebbte. Sie wollte es selbst nicht sagen, aber die ganze Zeit… die ganze Zeit. Dieser Idiot! Dieser gottverdammte, hirnlose … Sie schleifte Heiji aus der Bibliothek. „Hey, was ist mit deinen Sachen, huch“ Kazuha hatte ihn mit Schmackes gegen die Wand abseits der Bibliothek hoffentlich aus Hörweite der anderen gestoßen, ihre Hand umschloss seinen Kragen. „Siehst du denn nicht, dass du nur Kudos Laufbursche bist?“ „ Du verstehst was falsch. Ich hab ihm Hilfe angeboten.“ „Was gibt es da falsch zu verstehen? Immer bist du es der zu ihm fährt. Kein einziges Mal hat er dich hier in Osaka besucht.“ Naja da übertrieb sie aber wirklich. Conan war schließlich schon einige Male hier bei ihm in Osaka gewesen, vielleicht eher unfreiwillig und nach langer Überzeugungsarbeit... Aber ein Blick in Kazuhas ernsthaft um ihn sorgenden Augen, ließen ihn die Sache, die sie sagte, ernst nehmen. Und wenn er ehrlich war, seit dem K3 Event…. „Ich wollte einfach nur mal nach seinem Rechten sehen.“ „Und das soll ich dir glauben? Du überprüfst deine Mails und zack beschließt du ganz spontan 6 Stunden nach Tokyo und wieder zurück zu fahren? Das soll ich dir etwa abkaufen?!“ „Kazuha beruhige dich etwas, die anderen gucken schon.“ „Seit wann gibst du dir denn schon was darauf?“ „Ok. Hör zu es gab keine Mail. Und es ist mir egal, ob du es mir glaubst, oder nicht, aber ja es war eine spontane Idee…“ Und nur um die Situation aufzulockern... „Und vielleicht ein Ausweg dieses Buch nicht nochmal zu lesen. Ich meine wie blind ist Irukaja schon? Sie opfert sich für einen arroganten Schnösel auf und bemerkt noch nicht mal, dass sie ihm überhaupt nichts bedeutet.“ „ Du solltest Kudo nicht mehr treffen!“ „Seit wann kannst du nun bestimmen, wen ich treffen darf oder nicht?“ „ Siehst du denn nicht, dass Kudo auch so ein arroganter Yagami ist?“ Kudo? Sie verglich Kudo ernsthaft mit diesem Yagami? Beim ersten Mal durchlesen hätte er das Buch wegwn diesem beinahe zerreißen können! Heiji wurde wütend, versuchte sich aber zu besinnen. Kazuha kannte schließlich Kudos tagtägliche Schwierigkeiten und Umstände nicht, die dieser besaß. Dennoch mochte er es nicht, wenn Kazuha sich eine Meinung über Kudo bildete, ohne die Umstände von diesem überhaupt zu kennen. „ Das ist nicht wahr! Er.. er hat es zur Zeit nur sehr schwer.“ „Und du glaubst ihm das immer noch? Ich meine das ist doch mittlerweile zu einer Art Standardantwort geworden?“ „Ich glaube es ihm nicht nur, ich weiß es!“ „ Aha! Woher denn!“ „Weil ich sein bester Freund bin.“ Und damit war Kazuhas Recht ausgerutscht und hatte Heiji eine heftige Ohrfeige verpasst. Heiji wollte schon loswettern, was denn in sie geraten sei, da sah er, dass Kazuhas mit schwarzen Ringen unterstrichenen Augen sich mit Tränen füllten. „Wenn noch nicht mal Ran weiß, was mit Kudo los ist, woher sollst du Oberspacker denn das schon wissen? Ran ist Kudos beste Freundin, nicht du! Sie kannte ihn schon viel länger als du! Und sie wartet bereits seit über einen Jahr auf dieses Arschloch. Sie ist müde. Sie ist müde vom Warten und zu lieb, um damit aufzuhören. Dieser Kudo macht sie kaputt. Genauso wie er Dich kaputt machen wird! Er kann noch so ein „toller“ Detektiv sein, menschlich ist er ein gottverdammter Idiot. “ „ Als du ihn kennengelernt hast, warst du noch ganz anderer Meinung von ihm. Überhaupt, das trifft sich ja dann ganz gut, dann passen wir ja zusammen, schließlich bin ich ja auch ein „Idiot“ nicht wahr?“ Stilles Echo »Zusammen« Kazuhas Herz zog sich zusammen. „Wann war dann bitteschön das letzte Mal, dass er sich von aus nach dir erkundigt hat?“ Die wenigen Sekunden mit Stille reichten ihr als Antwort. „Weißt du, Freundschaft basiert auf Gegenseitigkeit.“ „Zieh keine voreiligen Schlüsse! Du weißt überhaupt nichts über Kudo!“ Kazuha führte weiter aus. „ In Wirklichkeit interessiert er sich vermutlich kein Stück für dich!“ Heiji zuckte kurz zusammen. Er würde sie einfach ignorieren. Jemand der Kudos spezielle Situation nicht kannte, wie sollte diese schon Kudos Verhalten beurteilen können? „Er ist einsam, Kazuha.“ Sie lachte kurz trocken auf. „Bei diesem asozialen Verhalten, das er an den Tag legt, ist das nicht weiter verwunderlich.“ „ Er ist nicht asozial, er macht sich nur um das Wohl von Ran sorgen.“ Er musste aufpassen sich nicht zu verplappern, wie er das sonst so oft tat. „Und deshalb schneidet er sie? Er weiß, dass Ran ihn schrecklich vermisst. Ist es denn zu viel verlangt, wenn er ab und zu sich bei ihr blicken lässt?“ „Er ruft sie doch schon an!“ „Das ist ja wohl nicht zu vergleichen.“ „Höchstwahrscheinlich ist er nicht so leicht zu erreichen.“ Heiji hatte das Talent seiner Mutter nicht geerbt. „ Hälst du mich für blöd? Wenn du schon spontan Shinichi aufsuchen kannst, dann muss er sich ja wohl noch in Tokyo befinden, nicht wahr?“ Crap! Obwohl Kazuha müde war, schien ihr Gehirn heute besser auf zu passen als sonst. Heijis Körpersprache verriet Kazuha, dass sie richtig gelegen hatte. „Also weißt du, wo Kudo steckt!“ Heiji vermied den Augenkontakt. „Antworte mir Heiji!“ Heiji schaute auf seine Schuhe. „Du weißt es! Du weißt es und lässt Ran trotzdem immer noch nichts wissend zurück?! Hast du denn überhaupt kein Herz?“ Wie oft hatte Heiji schon Kudo gefragt, ob es nicht doch ratsamer… „Ok, raus mit der Sprache, wo befindet sich diese feige Ratte? Die es noch nicht mal für nötig hält, seine Freundin regelmäßig zu besuchen.“ ... „Ich kann es dir nicht sagen.“ Kazuha fühlte sich mit einem Mal schwach. „Wieso nicht? Du konntest mir bisher immer alles sagen.“ »Schließlich sind WIR doch beste Freunde.« „Weil es dich sonst in Gefahr bringen könnte.“ „Ich kann gut auf mich allein aufpassen, danke!“ Aber da fiel Kazuha … „Heißt das, dass Kudo dich extra in Gefahr gebracht hat?“ „Kazuha, hör auf! Kudo wollte nie irgendjemanden in Gefahr bringen! Du hast ein ganz falsches Bild von ihm. Er will niemanden in seinen Fall mit reinziehen und gefährden. Er ist in der Hinsicht nun mal der Einzelgänger.“ „Und woher, weißt du dann, wo er steckt?“, fragte Kazuha nicht sehr überzeugt. „Es war ein Versehen, ich bin hinter etwas gekommen, was eigentlich geheim bleiben sollte.“ Kazuha sah wie unwohl Heiji sich fühlte. War das ihre Chance endlich mal aufgeklärt zu werden? Sie könnte es zumindest herauf provozieren. „Ich habe mich schon gewundert, wieso er dir mehr vertrauen sollte als Ran.“ Das tat weh, auch wenn Heiji im stillen Kazuha da zu stimmte, aber das so ungeschönt zu hören… „…“ „ In anderen Worten eure gesamte „Freundschaft“ basiert darauf, dass Shinichi Angst hat, dass du sein Geheimnis ausplauderst, wenn er nicht so tut als ob er dein Freund wär. Nur deshalb…“ Kazuha unterbrach sich, als Heiji mit geschockten, aufgerissenen Augen den Augenkontakt zu Kazuha aufnahm. Nur deshalb? War es wahr? Nur deshalb? Basierte ihre gemeinsame Freundschaft allein darauf, dass... Sein Herz schien für einige Sekunden den Takt vergessen zu haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)