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Its not to cold

von

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Its begin

It begins
 

In einem großen Tal, mitten im nördlich gelegenen Gebirge, lag bereits hüfthoch der Schnee. Der Winter hatte das Gebirge bereits fest im Griff. Inmitten dieses Tals lag ein Dorf im alten Baustil. Dem üblichen Stil folgend befand sich der Marktplatz im Dorfzentrum. Um diesen Marktplatz, welcher eher einer Straße gleichkam, reihten sich die Häuser, in denen die Händler beheimatet sind, aneinander. Der Marktbereich dieser Straße war etwa zehn Block lang und gleichzeitig auch die Durchgangsstraße durch das Dorfzentrum. Um das Zentrum reihten sich dicht an dicht die Wohnhäuser der Einwohner. Sie machten den Großteil aus. Zwischen diesen befanden sich auch Nutzhäuser wie das Rathaus, die Kirche oder die Stadtwache. Die Siedlung füllte das gesamte Tal aus und machte auch nicht vor den Berghängen halt. Nur an den Hängen fanden sich weniger Häuser. Hier und da eine Villa der wohlhabenderen Einwohner, Herbergen und die Schule der Siedlung. Zum Leidwesen der Kinder, die in die Schule gingen, mussten sie immer den Berg hinauf wandern. Unter den Schülern befand sich auch Teja. Teja war ein schmächtiger Junge von 14 Jahren. Sein schneeweißes Haar hielt er stets mit einer Mütze bedeckt. Diese Haarfarbe machte ihn gerne zum Angriffsziel von seinen Mitschülern. Denn er war der einzige im Dorf, der eine solche Haarfarbe hatte. Teja war ein Sonderling der gerne ausgegrenzt wurde.
 

In Gedanken versunken merkte er nicht, dass er am Schulhof in den Hinterhalt von zwei Jungen lief. Erst der Schneeball, der scharf an seinem Ohr vorbeisauste, ließ ihn aufschrecken. Dem zweiten Schneeball wich Teja gekonnt aus. Er hielt es für besser, auf Abstand zu bleiben. Diese Taktik zahlte sich auch direkt aus. Der dritte Schneeball raste deutlich energischer auf ihn zu. Man wollte ihn wohl um jeden Preis treffen. Aber auch diesen konnte Teja noch mit Glück ausweichen, indem er seinen Arm hochfahren ließ. Der Schneeball zog ab dem Moment mit einer Linkskurve scharf an seinem Kopf vorbei.
 

„Kannst du nicht mal einen Dummkopf treffen?“

„Du hast ihn auch nicht treffen können!“

„Weil das Monster sich nicht treffen lassen will!“
 

Monster. Wieder nannte man ihn ein Monster. Jedes Mal, wenn man ihn so nannte, traf es ihn im Herzen. Während die Jungen sich darum zankten, wer nun versagt hatte, kochte die Wut in Teja hoch. Drohend machte er einen Schritt auf sie zu.
 

„Ihr beide könnt nicht zielen. Und ihr wollt beim Schützenfest für uns antreten? Mit euch beiden wird es nicht mal für den Trostpreis reichen.“
 

Teja war gerade zum Ende gekommen, da bemerkte er ein süffisantes Grinsen, die seine Widersacher aufgesetzt hatten. Zu spät bemerkte Teja die Falle. Er schaffte es noch herum zu wirbeln, konnte aber dem Geschoss nicht mehr ausweichen. Das im Schneeball versteckte Eis traf ihn hart an der Schläfe. Teja sah die Sterne vor Augen, als er zu Boden ging. Ein scharfer Schmerz fuhr ihm durch den Kopf, als er sich eine Hand auf die Stelle hielt. Bedrohlich schnell kam der Favorit des Schützenfestes, Magnus, näher.
 

„Du bist noch nicht einmal als Teilnehmer eingeladen worden, du elendes Ungeheuer!“
 

Magnus stand vor ihm, packte ihn grob am Kragen und zerrte Teja hoch. Magnus erhob die Faust um zuzuschlagen. Teja wiederum stieß angestachelt vor Zorn seine Hand Richtung Angreifer. Doch bevor beide trafen, blies ein harter Wind aus Tejas Richtung, ähnlich eines Schneesturmes, zu Magnus. Schnee peitschte Magnus ins Gesicht. Aufgeschreckt ließ er von Teja ab. So schnell wie der Wind kam, verschwand er auch wieder. Zu Tejas Entsetzen blieb dies nicht unbemerkt. Umstehende Schüler fingen zu tuscheln an.
 

„Hast du gesehen, was er gemacht hat?“

„Er hat Magnus verhext.“

„Haltet euch fern von ihm, sonst verflucht er euch auch noch!“

„Das müssen wir den Lehrern sagen...!“
 

Teja lief es kalt dem Rücken herunter. Das Letzte, was er gebrauchen konnte, waren Verschwörungen, die wieder angeheizt wurden. Eilig stürzte er ins Schulgebäude, hinauf zum Klassenraum. Unterwegs scheuchte Teja ein paar Schüler zur Seite, die im Weg waren. Im Klassenzimmer angekommen, packte er alles Notwendige für den heutigen Unterricht aus. Herr Henrik, sein Klassenlehrer, sah sich kurz im Klassenraum um. Ein paar Schüler fehlten noch trotz der Schulglocke, die erklang und allen Schülern symbolisierte, dass es höchste Zeit war, sich in den Klassenzimmern zu sammeln. Dabei sah er die blutende Wunde an Tejas Kopf.
 

„Du solltest dir ein Pflaster nehmen. Hast du dich wieder mit jemandem angelegt?“
 

Teja bekam ein großes Pflaster zugeworfen.

Während er seine Verletzung behandelte, erzählte er, was sich draußen zugetragen hatte. Nur den Teil mit dem Wind verheimlichte er. Er musste sich ja nicht sein eigenen Strick knüpfen. Kaum endete er, erschien Magnus mit seinen Freunden auf der Bildfläche. Die drohenden Blicke von Magnus und seinem Gefolge interessierten ihn nicht. Teja wollte den Tag einfach nur möglichst schnell hinter sich bringen.

In der letzten Zeit geschahen desöfteren merkwürdige Dinge um ihn herum, besonders dann, wenn er aufgebracht war. Wirklich schlimm war es im letzten Winter, als es lange zeit keinen Schnee gab. Teja erinnerte sich daran. Er war auf dem Marktplatz, als er stolperte und hinfiel. Anstatt, dass er auf den harten Pflasterstein fiel, türmte sich im letzten Moment ein Schneehaufen auf und fing seinen Fall ab. Die Einwohner hatten das Spektakel gesehen, was sich als nicht unbedingt positiv herausstellte.. Den restlichen Winter durfte er nicht mehr aus dem Haus, nur unter Beobachtung zur Schule und musste mehrere Wochen einen wahren Spießrutenlauf erdulden.

Nach einer schieren Unendlichkeit läutete die Schulglocke. Teja war als Erstes aus der Schule verschwunden und machte sich auf den Weg nach Hause. Fieberhaft überlegte er, wie er die Sache möglichst unauffällig beerdigen konnte. Ansonsten drohte ihm wieder die Verfolgung. Und darauf konnte Teja dankend verzichten.

Er erreichte sein Ziel und öffnete zögerlich die Tür.

Its feeling

Was bisher bei Its not to cold geschah:
 

Wieder nannte man ihn ein Monster. Jedes Mal, wenn man ihn so nannte, traf es ihn.

Schnee peitschte Magnus ins Gesicht. Aufgeschreckt ließ er von Teja ab.

„Du solltest dir ein Pflaster nehmen. Hast du dich wieder mit jemandem angelegt?“

Teja war als Erstes aus der Schule verschwunden und machte sich auf den Weg nach Hause.
 

Und nun, die Fortsetzung.
 


 

Tejas ziel war es möglichst schnell in sein Zimmer zu gelangen und dort nach einer Möglichkeit zu suchen, wie er den Vorfall mit Magnus beseitigen konnte. Doch sein kleines vorhaben wurde vereitelt. Denn kaum trat Teja durch die Haustüre ein, zog er die Aufmerksamkeit seiner Mutter auf sich, welche gerade in der Küche den Ofen zum zubereiten des Abendessens anfeuerte. Als erstes entdeckte sie Tejas Kopfverletzung, welcher mit dem Pflaster zugeklebt wurde.
 

„Was hast du jetzt schon wieder angestellt, Teja?“

„Nichts.“
 

Teja hatte gerade nicht das verlangen sich über sein Problem auszulassen. Doch seine Mutter war scheinbar einer anderen Meinung.
 

„Von nichts hast du keine Verletzung bekommen. Also, was hast du wieder angestellt?“

„Magnus hat…“

„Wie oft hab ich gesagt, du sollst dich nicht mit ihnen anlegen. Kannst du dich nicht einfach von ihnen fernhalten?“

„Er hatte mir aufgelauert!“
 

Für Teja war wieder das Gefühl da, als ob er wieder etwas verbockt hatte. Da er bereits für heute bedient war, begab er sich in sein Zimmer. Sich zu rechtfertigen brachte nichts, da Teja am ende dennoch immer nur lautstark abgewürgt wurde, ob er nun recht hatte, oder nicht. Die Schultasche, die er bis eben noch geschultert hatte, warf er auf sein Bett und zog den Stuhl von seinem Tisch herbei. Tejas plan war es die Hausaufgaben zu erledigen und sich dann hinzulegen. Seit dem ärger mit Magnus fühlte er sich nicht wohl. Das merkwürdige Gefühl kam ihm auch bekannt vor, nur konnte er sich nicht dran erinnern, woher er es kannte. Gerade als Teja sich an den kleinen Tisch setzen wollte, wurde er davon abgehalten.
 

„Die Hausaufgaben kannst du später machen. Dein Vater ist im Krähenwald, Brennholz holen. Der Stadtrat hat endlich das Polterholz freigegeben. Geh und hilf ihm dabei.“
 

Nur widerwillig begab sich Teja aus dem Haus raus. Das er jetzt in den Wald muss, passte ihm ganz und gar nicht. Für ihn hieß es, dass er jetzt mit seinem Vater draußen im Wald bis spät in die Dunkelheit Feuerholz herbeischaffen muss, und die nächsten Tage in der Sägemühle zum Brennholz sägen anstehen darf. Doch bevor er das Haus verlassen konnte, wurde Teja erneut aufgehalten.
 

„Zieh dir deine Wintersachen an.“

„Mir ist nicht kalt.“

„Anziehen!“
 

Murrend zog er sich daher die dicke Winterjacke an, die klobigen Fellstiefel und die für Teja völlig nutzlosen Handschuhe. Eigentlich brauchte er den ganzen kram nicht, da er selbst im härtesten Winter nicht fror. Auch hatte er sich bisher keine Erkältung geholt. Aus reiner Neugier hatte er sich in kurzer Hose und im T-shirt einmal in den Schnee im hinterhof geworfen und für etwa einer halben stunde darin gelegen. Selbst dann fror er nicht und eine Erkältung blieb auch aus. Bevor er noch wieder aufgehalten wurde, trollte sich Teja und ging zum Krähenwald. Er erinnerte sich daran, dass auch die Sägemühle an der Straße lag, die zum Krähenwald führte. Frischer kalte winterluft strömte ihm entgegen. Es tat ihm gut an dieser Luft zu sein. Recht schnell hatte Teja den Waldrand erreicht. Für seinen Geschmack zu schnell. Allerdings lag auf den wiesen vor dem Wald hoher Schnee. Schnee der unberührt war. Sein Vater musste einen anderen weg in den Wald genommen haben. So blieb ihm nur die Möglichkeit sich durch den Schnee zu pflügen. Doch bereits nach wenigen Metern machte es ihm zu schaffen. Nach kurzer Überlegung kam er in Versuchung es auf seiner art zu lösen. Wenn er wirklich die Fähigkeit hatte Schnee zu beeinflussen, könnte er doch eine Gasse in den Schnee heraufbeschwören, in der er mit Leichtigkeit hindurchgelangen könnte. Teja sah sich sehr genau um, damit ihn keiner beobachtete. Dann streckte er seinen Hand Richtung Wald aus und stieß sie hoch in den himmel. Explosionsartig stob der Schnee in den himmel. Teja schreckte zuerst zurück, sah dann aber das sich tatsächlich eine Gasse gebildet hatte. Glücksgefühle durchströmten Teja. Zwar war dies keine Schneegasse, die er geplant hatte, erfüllte dennoch seinen Zweck. Teja wollte noch mehr dieser tricks versuchen, als er jäh unterbrochen wurde.
 

„TEJA! Mach das du endlich herkommst!“
 

Sein Vater wurde ungeduldig und sah nach, wo er abgeblieben war. Seine Freude wurde dank ihm zu Panik. Er fürchtete dass er doch gesehen wurde. Doch als Teja zum Waldrand schaute, war niemand da. Fieberhaft riss er den Schnee von den flanken in die Gasse hinein und lief in den Wald. Nicht unweit konnte er seinen Vater ausmachen, der gerade mit der Axt dicke äste von einem entwurzeltem Baum abschlug.
 

„Pack das Holz auf den Karren.“
 

Mehr bekam er nicht zu hören. Daher fragte er auch nicht nach und warf alles an Holz in den Ochsenkarren rein. Mehrmals luden sie den Karren voll und fuhren wieder zurück in den Hof um alles abzuladen. Wie erwartet wurde es bereits Nacht, als die letzte Fuhre nach hause ging. Zum glück wurde der volle karren nur in die Scheune gestellt. Zurück im Haus wartete seine Mutter mit dem fertigen Essen auf sie.
 

„Essen ist fertig. Es gibt Kartoffelsuppe und Brot.“
 

Sie legten die Jacken und Handschuhe ab und setzten sich. Beim Essen war es still, bis sein Vater sie unterbrach.
 

„Wo hast du das her?

„Hab ich Magnus zu verdanken.“

„Magnus? Warum sollte er das tun? Weißt du, Magnus ist ein rechtschaffener Knabe, Dorfvertreter im Schützenfest und Sohn eines Stadtratsmitgliedes. Er hat es nicht nötig sich an dir zu vergreifen.“
 

Teja fühlte sich wie in einem tiefen loch, aus dem man nicht entkam. Sein Vater schätzte Magnus mehr als ihn. Besonders seit dem Marktplatz letztes Jahr bekam er es gerne zu hören.
 

„Du solltest jetzt ins bett gehen, morgen holen wir wieder holz.“
 

Wortlos stand Teja auf und verschwand in seinem Zimmer. Doch an schlaf war bei weitem nicht zu denken. Die Hausaufgaben mussten auch noch gemacht werden. Er zündete beide Öllampen an seinem Schreibtisch an, sowie die Kerze am kleinen Tischchen neben seinem Bett. Dröge fühlte sich sein kopf an als er den schrieb fertig stellte. Zusätzlich erschwerte es seinen fortschritt dass sich das merkwürdige Gefühl in seiner Brust zu einem widerlichen ziehen im Bauch mutierte. Hinter der Zimmertüre ist es auch bereits still geworden. Seine Eltern schliefen vermutlich auch schon. Die fertigen aufgaben stopfte Teja achtlos in die Schultasche und löschte die Öllaternen. Er wollte endlich schlafen, und ein plan zum vertuschen gab es auch keinen. Doch gerade in dem Moment, als er sich umdrehte um sich umzuziehen begann bekam er ein ernsthaftes Problem. Es war als würde sich sein Magen umdrehen und Teja musste würgen. Krampfhaft schlug er sich die Hand auf dem Mund und sackte neben sein Bett in die Knie. Wieder musste er würgen, und nur knapp konnte er verhindern, dass er sich übergeben musste. Kraftlos warf er sich aufs bett. Er war nun vollends am ende, wollte nichts mehr als nur schlafen.

So versank er noch in Kleidung in einen unruhigen Schlaf.

Its a desaster

Teja durchlebte eine traumlose Nacht. Mehrmals erwachte er aus seinem schlaf, mehrmals wälzte er sich unruhig umher. Zu Tejas Leidwesen war diese Nacht weder erholsam, noch besserte sich sein zustand. Immer noch hatte er das beklemmende Gefühl in seiner Brust. Am liebsten würde er das Fenster weit aufreißen und die kalte Nachtluft ins Zimmer hereinlassen. Doch seine Eltern hatten es ihm zu kalten Jahreszeiten verboten. Erst am frühen morgengrauen kam Teja zu etwas Erholung. Doch sein schlaf hielt nicht lange an. Durch lautes Hämmern gegen seiner Zimmertüre wurde er wieder aus dem schlaf gerissen. Seine Mutter verursachte den Lärm.
 

„TEJA! Mach dass du raus kommst! Die Schule fängt gleich an!“
 

Wieder polterte es an der Türe. Tief in seinem inneren verfluchte Teja es, das er schon so kurz nach dem einschlafen wieder geweckt wurde. Teja schaute verschlafen zum Fenster. Und im selben Moment verfluchte er es erneut, dass er so spät geweckt wurde. Aus dem Fenster sah er, dass es bereits heller tag war. Ihm rutschte das Herz in die Hose. Wie von einer Hornisse gestochen sprang er aus dem Bett.
 

„Ich bin gleich fertig, ein Moment“
 

Rief Teja zurück. Eilig packte er alles Notwendige für die Schule in seine Tasche und schaute noch einmal aus dem Fenster. Der Helligkeit zufolge war es etwa an der zeit, wo Teja normalerweise schon fast an der schule angelangt war. Wieder fluchte er innerlich. Denn er würde es wohl nicht schaffen noch rechtzeitig in der Schule zu sein. Wenigstens konnte er sich das anziehen sparen, da er am Vortag vergaß vor dem schlafen gehen sich auszuziehen. Schnell stürzte er aus seinem Zimmer zur Haustüre und sprang in seine Schuhe.
 

„Denk dran, dass heute wieder Brennholz geholt werden muss. Also komm nach der schule gleich wieder her. Und Trödel nicht herum.“
 

Mit einem „Mach ich“ und der Mütze vom Haken reißend hetzte Teja bereits aus dem Haus an die frische Winterluft heraus. Wie gut es ihm tat, die kalte Luft einatmen zu können. Doch diesmal hatte er keine zeit sich damit aufzuhalten und so gab er ordentlich Fersengeld. Die Häuser und kahlen Bäume flogen regelrecht an Tejas Sichtfeld vorbei. Vorbei an der Metzgerei, hindurch quer über die Marktstraße des Dorfes und an den Häusern vorbeigeschlängelt. Als der sprint an dem Berghang zum ende ankam wollte er sich kurz ausruhen. Die Schulglocke begann ohne erbarmen zu läuten. Damit war das ausruhen nun nicht mehr wichtig genug. Schwer keuchend quälte sich Teja dem Berg hinauf und erreichte den Schulhof mit mühe. Seitenstechen hatte bereits eingesetzt, was ihm zu schaffen machte. Am Schulhof angekommen sah Teja den Hausmeister, wie er gerade den Eingang abschließen wollte. Noch einmal gab er alles und hechtete hinein. Den schimpfenden Hausmeister hinter sich lassend, stürzte er zum Klassenzimmer.
 

„Gerade noch einmal glück gehabt. Das nächste Mal wird es als Schulverweigerung eingetragen, klar?“
 

Teja nickte nur bejahend. Es war ihm ziemlich egal, ob über ihn getuschelt wurde, oder ob Magnus seine Trolle auf ihn aufmerksam machte. Hauptsache er hatte unnötigen ärger vermieden. Zu allem Überfluss stand Geschichtslehre auf dem plan. Als ob die Schule nicht schon langweilig genug wäre, musste man ihn auch noch mit alten Geschichten in den Ohren liegen. Teja interessierte es nicht wann sich wo alte Völker gegenseitig verkloppten.
 

„Als in den Bürgerkriegen für die Bergen bereits fast alles verloren war, verbündeten sich mehrere Stämme von ihnen und so konnten sie in einer Historisch bedeutsamen schlacht gegen die Granen eine entscheidende wende herbeiführen. Somit blieb die Region weitgehend vom zugriff verschont…“
 

Endlich nach einer gefühlten Ewigkeit läutete die Glocke für die pause. Während die Schüler bereits den Raum verließen, riss einer von ihnen einige seiner Schulsachen vom Tisch.

Verärgert raffte Teja alles wieder zusammen. Sie hatten bereits alle den Raum verlassen, was Teja gleichtun wollte. Doch er erreichte nur die Türe, als er von hinten Gewaltsam am Hals gepackt wurde. Einer von Magnus Trollfreunden stieß ihn zurück gegen die Wand.
 

„Ich glaube, du hast vergessen mit wem du es zu tun hast. Ich werde dich wieder daran erinnern müssen.“
 

An beiden Armen wurde Teja festgehalten, während Magnus die Knöchel knacken ließ. Dies konnte nichts Gutes bedeuten. Ohne Warnung stieß Magnus ihm seine Faust in die Magengrube. Sofort überkam ihn wieder die Übelkeit und der nächste schlag würzte wieder das beklemmende Gefühl dazu. Teja versuchte sich loszureißen, aber ein weiterer Schlag raubte ihm die kraft. Doch Kampflos gab er nicht auf. Zorn überrannte ihn. Bevor Magnus einen weiteren Treffer landen konnte, sprang Teja auf und trat mit beiden Beinen gegen seinen Brustkorb. Die Unachtsamkeit seines freundes nutzte Teja aus und riss sich los. Mit der faust schlug er aus und verfehlte ihn nur knapp. An der stelle wo seine faust aufschlug platzten umgehend scharfe Eiszapfen heraus. Dennoch reichte es aus denn das eis schnitt ihm tief ins Gesicht ein. Blutend ging er zu Boden. Teja widmete sich bereits Magnus der panisch zurückwich. Mit jedem tritt auf dem Boden zerbarst das Holz und ein Eiszapfen schnellte empor. Magnus schaffte es stets den Attacken auszuweichen. Als Teja auf dem sich ausbreitenden Eis ausrutschte, nutzte er die Gelegenheit um stiften zu gehen. Rasend vor Zorn sprang her hinterher, doch als plötzlich ein Dachbalken herunterkrachte ließ ihn zur Besinnung kommen. Erst jetzt erkannte er das ausmaß an Zerstörung die er gerade anrichtete. Weiterhin wuchs und zerstörte das Eis den Schulraum. Teja brauchte sich nichts vormachen. Seine Eiskräfte waren völlig außer Kontrolle geraten und letzten Endes wird er sein Kopf hinhalten müssen. Weiterhin wuchs das Eis und zerstörte nun auch den Boden und die Wände der Schule. Teja versuchte verzweifelt das Eis aufzulösen, brachte aber keinen erfolg. Unter der Belastung der langsam einstürzenden Decke barsten die Fenster. Er musste fliehen. Wohin war egal, nur weg musste er, weit weg. Die Tür war mittlerweile blockiert. Nur die flucht aus dem Fenster blieb ihm, allerdings war es gefährlich hoch. Wie damals beschwor er einen riesigen schneehaufen und sprang. Ohne Blessuren davon zu tragen wühlte er sich aus dem Schnee und rannte los. Ohne nachzudenken was er nun tun sollte rannte er nach hause. Teja rannte so schnell er konnte, achtete nicht auf dem weg und stieß gelegentlich jemanden zur Seite. Zuhause angekommen kam es ihm entgegen dass niemand anwesend war. Dies kam ihm sehr gelegen. Teja griff sich sein Rucksack und begann hektisch alles reinzustopfen, was seiner Meinung nach wichtig für ihn war. Er plante zunächst für eine weile unterzutauchen. In den Rucksack wanderten neben etwas Wechselkleidung auch sein Jägermesser von Opa vererbt, seine Feldflasche, etwas Proviant und sein erspartes. Da seine Feldflasche noch leer war, musste Teja zur Zisterne im hof, um sie wieder aufzufüllen. Draußen an der Zisterne steckte er die Flasche grob ins Wasser. Die Kälte, die er vom Wasser spürte war eine kleine Wohltat.
 

„Da ist dieser Dämon! Ergreift ihn!“
 

Teja schreckte auf und sah eine Gruppe Häscher, die offenbar den Vorfall mitbekommen haben. Schon kam ein netz angeflogen, dem er leicht ausweichen konnte. Nun war nur noch die flucht möglich. Den verfolgern schickte er mit einer Handbewegung eine kleine Dachlawine entgegen. Dies brachte ihm zeit ein und so floh er in den Wald.
 

„Lasst ihn nicht entkommen! Holt die Hunde!“
 

Hörte Teja noch hinter sich. Vor ihm der Wald auf dem Berg und hinter ihm seine Verfolger. Ein Kampf würde Teja vermutlich sein ende bringen, war letztendlich wohl unvermeidbar da die Hunde ihm bereits dicht auf den Fersen waren. Die Rettung war der mit Schnee überladener Abhang vor dem Wald. Da seine Eiskraft nun endgültig entdeckt wurde, konnte er sie nun ungezügelt einsetzen. Teja packte mit beiden Händen in den Schnee und stemmte den Schnee empor, der wie ein Teppich dran hing. Er warf mit voller kraft. Wie ein Tsunami türmte sich eine spitze und hohe Schneewelle auf und raste dem Abhang hinab. Zuerst riss er die Hunde mit sich, dann die Verfolger, der Anführer gerade noch „Flieht!“ schreien konnte, ehe es sie traf. Teja scherte sich nicht was sich abspielte und floh nun in den schützenden Wald hinein. Dabei konnte er nur noch hören, wie seine Lawine mit Krawall erste Hütten zu Kleinholz zerlegte. Teja lief und lief bis er vor Erschöpfung kaum noch stehen konnte. Schon lange hatte er das Zeitgefühl verloren wie lange er schon lief. Erst als er stolperte und fiel, gab er auf. Zum glück war in der nähe ein Felsvorsprung unter der Teja Schutz suchen konnte.

Wenigstens für die erste Nacht in richtiger Freiheit.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  sesshomaru13
2014-10-20T10:50:31+00:00 20.10.2014 12:50
He schreib weiter das ist wircklich eine super Story!!!


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